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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, aus dem Studio des Mittagsschonals meldet sich Werner Löw.
Auf unserem Programm stehen heute folgende Themen.
Der Lohnabschluss der Metallarbeiter.
Wir sprechen darüber mit dem Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Kramer.
Der Wahlkampf in seiner Endrunde.
Wir berichten vom Pressefrühstück des ÖVP-Generalsekretärs Graf, ein zentrales Thema dabei, Traken.
Und vom Pressefoyer mit Bundeskanzler Wranicki.
Der Bundeskanzler ging dabei unter anderem auch auf den Metallerabschluss ein.
Und die Diskussion um den angeblichen Giftmüll-Export von Deutschland nach Österreich.
Die Auslandsthemen, der Afghanistan-Bericht von Amnesty International, der Beginn der bisher längsten Reise des Papstes und Judenverfolgung im Iran.
Außerdem, im internationalen Flugverkehr steht eine Lockerung der strengen Tarif- und Streckenabkommen der Fluglinien untereinander bevor.
Die Kulturredaktion informiert schließlich über die Situation der künstlerischen Fotografie in Österreich.
Soweit der Programm Überblick.
Am Beginn aber wie immer die Nachrichten.
Zusammengestellt hat sie Rainer Warnecke, Nachrichtensprecher ist Wolfgang Griemerschmidt.
Österreich.
Die diesjährige Lohnrunde in der Metallbranche ist nach ersten Kampfmaßnahmen der Gewerkschaft in der vergangenen Nacht mit einer Einigung abgeschlossen worden.
Die Istlöhne werden um zweieinhalb Prozent erhöht.
Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne werden um dreieinhalb Prozent hinaufgesetzt.
Bei den Handelsangestellten werden die Kollektivvertragsverhandlungen heute fortgesetzt.
Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Bezüge um 5,9 Prozent, mindestens aber um 590 Schilling monatlich.
Überdies wollen die Gewerkschafter eine Arbeitszeitverkürzung durchsetzen.
Zum Abschluss der Metallerlohnverhandlungen liegen erste Reaktionen vor.
Der Vertreter der Arbeitgeber, Wolfgang Burkhardt, bemerkte, man sei dem gewerkschaftlichen Druck unterlegen.
Seitens der Arbeitnehmer wertete Adolf Zettel das Ergebnis als vernünftig.
Die Industriellenvereinigung wies darauf hin, dass eine überhöhte Lohnrunde nicht ohne Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze in der Metallbranche bleiben könne.
Der Generaldirektor von Steyr-Daimler-Puch, Otto Boasar, betonte, er hätte eine harte Linie der Arbeitgeber bei den Verhandlungen befürwortet.
Die Steyr-Daimler-Puch AG hat einen Großauftrag des Bundesheeres über die Generalüberholung und Modernisierung von Panzern erhalten.
Der Grundvertrag wurde heute früh von Verteidigungsminister Krünes und Steyr-Generaldirektor Boasar unterzeichnet.
Der Auftrag hat ein Volumen von etwa 650 Millionen Schilling.
Die Panzermontage bei Steyr-Daimler-Puch ist dadurch längerfristig ausgelastet.
40 Arbeitsplätze sind vorerst gesichert.
Das Bundesheer will bald einen zweiten Auftrag an Steyr vergeben.
Für etwa 450 Millionen Schilling sollen mehr als 350 Schützenpanzer umgerüstet werden.
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung wies Verteidigungsminister Krünes Vorwürfe zurück, wonach das Bundesheer zu viele Aufträge an das Ausland vergebe.
Grünes betonte, man sei bemüht, den Auslandsanteil zu senken.
Dabei dürfe jedoch die Leistungsfähigkeit des Bundesheeres nicht leiden.
Der Aufsichtsrat der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft ist heute zu einer weiteren Sitzung über die künftige Führung des Unternehmens zusammengetreten.
Eine Entscheidung hätte bereits am Donnerstag vergangener Woche fallen sollen.
Allgemein hatte man den Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Otmar Luczynski erwartet.
Dieser befand sich jedoch in Spitalsbehandlung.
In der heutigen Sitzung steht ebenfalls die Neubildung des Vorstandes zur Debatte.
Als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge Luczynskis gilt der Chef der Fremdenverkehrswerbung Helmut Zolles.
Die grüne alternative Liste Friedermeißner Blau hat heute konkretisiert, unter welchen Bedingungen sie bereit ist, nach den Nationalratswahlen eine Minderheitsregierung zu unterstützen.
Als wichtigste Voraussetzungen nennen die Grünen einen Verzicht auf die Kraftwerke Heimburg, Dorfertal und die Staustufe Wien,
Einen Stopp des Neubaus der Elektrolyse im Aluminiumwerk Ranshofen und einen sofortigen Ausstieg aus dem Tragenkaufvertrag, verbunden mit einem völligen Verzicht auf die Anschaffung anderer Abfangjäger für das Bundesheer.
Als längerfristige Minimalforderungen bezeichnet die Liste Frieder-Meißner-Blau eine Reihe von Maßnahmen zum Umweltschutz, eine ökosoziale Steuerreform und eine Neuorganisation der Elektrizitätswirtschaft.
Frankreich.
Empörung herrscht über die Ermordung des Renault-Generaldirektors Georges Pes.
Ministerpräsident Jacques Chirac sagte, nichts könne diese Tat rechtfertigen oder auch nur erklären.
Präsident François Mitterrand forderte zu kompromissloser Einigkeit im Kampf gegen den Terrorismus auf.
Auch aus Industrie und Gewerkschaften gibt es zahlreiche Stimmen der Trauer und Empörung.
Der Renaud-Generaldirektor ist gestern Abend vor seinem Haus in Paris von zwei Tätern, nach jüngsten Meldungen zwei Frauen, im Alter zwischen 25 und 30 Jahren erschossen worden.
Die Fahndung der Polizei konzentriert sich auf die Terrorgruppe Action Direct.
Nordkorea.
Die Führung in Pyongyang hat heute Indirektmeldungen über den angeblichen Tod von Staats- und Parteichef Kim Il-sung berichtigt.
Die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur meldet, Kim habe auf dem Flughafen der nordkoreanischen Hauptstadt eine mongolische Parteidelegation empfangen.
Auch Radio Moskau bestätigte, dass Kim Il-sung lebe und seine Amtsgeschäfte weiter ausführe.
Seit dem vergangenen Wochenende hatte es in Südkorea Gerüchte über den Tod des 74-jährigen Politikers gegeben.
USA.
Außenminister George Shultz hat Beratungen mit den europäischen Verbündeten der USA über eine gemeinsame Strategie für den Fall einer entscheidenden Verringerung der Atomwaffen angekündigt.
Shultz sagte, nach dem Gipfeltreffen zwischen Präsident Reagan und Parteichef Gorbatschow sei es notwendig, über eine Welt mit weniger Atomwaffen zu sprechen.
Schweiz.
Der Chemiekonzern Sandoz hat beschlossen, die in der Schweiz angesiedelte Herstellung von Wirkstoffen für Insektenvertilgungsmittel stark einzuschränken.
Die Produktion dieser Giftstoffe wird um mindestens 60 Prozent gesenkt.
Damit soll die Lagerhaltung giftiger und brennbarer Substanzen auf dem Werksgelände in der Nähe von Basel verringert werden.
Die Herabsetzung der Produktion soll nicht durch Ausweitungen in anderen Werken kompensiert werden.
Taucher einer privaten Firma haben damit begonnen, mit Spezialgeräten die auf dem Rheinboden abgelagerten Giftstoffe abzusaugen.
Die Arbeiten werden voraussichtlich eine oder zwei Wochen dauern.
Im Falle eines Hochwassers könnten die Giftstoffe aufgewirbelt werden und eine zweite Katastrophe auslösen.
VATIKAN
Papst Johannes Paul tritt heute die 32. und bisher längste Reise seines Pontifikats an.
Wichtigste Station ist Australien.
Als erstes Land besucht der Papst Bangladesch, eines der ärmsten Länder der Erde.
Auf die Rückreise nach Rom am 1.
Dezember ist auch ein Aufenthalt des Papstes auf den Seychellen vorgesehen.
Österreich.
Der Schauspieler Guido Wieland begeht heute seinen 80.
Geburtstag.
Guido Wieland gehört seit 1950 dem Theater in der Josefstadt an.
Populär wurde er auch durch viele Rollen in Funk und Fernsehen.
Die Wetterlage.
Eine schwach wirksame Störungsfront überquert heute den Ostalpenraum.
An der Rückseite kommt es dann in der Folge zum Aufbau eines Zwischenhochs.
Die Aussichten bis morgen früh.
Meist stark bewölkt und gebietsweise Regen.
Gegen Abend von West nach Ost fortschreitende Bewölkungsrückbildung.
Schwache bis mäßige Winde aus westlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen 4 bis 12 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 0 bis 4 Grad.
Die Aussichten für morgen.
In Tal- und Beckenlagen teilweise nebelig trüb, sonst allgemein heiter.
Gegen Abend von Nordwesten her erneut Bewölkungsaufzug, mäßige Winde.
Tagestöxtemperaturen 5 bis 12 Grad.
Das Wetter am Donnerstag Durchzug einer schwach wetterwirksamen Störungszone.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien bedeckt leichter Regen, 8 Grad.
Eisenstadt bedeckt durch Hochnebel, 6.
St.
Pölten startbewölkt, 8 Grad.
Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Linz startbewölkt, 8 Grad.
Salzburg startbewölkt, 8.
Innsbruck bedeckt Nieselregen, 7 Grad.
Bregenz startbewölkt, 8 Grad.
Graz startbewölkt, 5.
Und Klagenfurt startbewölkt, 4 Grad.
Soweit die Nachrichten im Mittagssjournal.
Es ist jetzt gleich 10 Minuten nach 12.
Und wir beginnen den Beitragsteil in diesem Journal mit einem Thema aus dem Bereich Chronik.
Fast internationale Chronik, müsste man dazu sagen.
Denn eine nicht einmal 30 Zeilen lange einspaltige Meldung in der jüngsten Ausgabe des deutschen Nachrichtenmagazins Der Spiegel
sorgt seit gestern für Aufregung in Österreich.
Die Tageszeitung Kurier formuliert es auf seiner heutigen Titelseite so.
Lange geheim gehalten, jetzt aufgedeckt.
Dioxingiftmüll aus der BRD wird in Österreich gelagert.
Es geht, so heißt es in der Spiegelmeldung, um dioxinhaltigen Filterstaub, wie er angeblich bei der Verbrennung von Hausmüll anfällt.
Das deutsche Bundesland Hessen, konkret sein paradegrüner Umweltminister Joschka Fischer, habe sich nach neuen Deponiestellen für diesen Müll umsehen müssen, nachdem die DDR die hessischen Mülltransporte nicht mehr annehmen wollte.
Und nun, so heißt es, soll also Österreich auserkoren worden sein, diesen Müll zu übernehmen.
Wobei die große Frage und die Streitfrage, die jetzt international geworden ist, jene ist, handelt es sich bei diesem hessischen Müll tatsächlich um Sondermüll, ist in diesem Müll Dioxin enthalten.
Denn alle Bewilligungen, die von österreichischer Seite bereits gegeben wurden, sind natürlich nicht für giftigen Sondermüll, sondern für normalen Hausmüll.
Über die Frage, wie es mit diesem Hausmüll jetzt bestellt ist, darüber hat sich Manfred Kronsteiner beim Experten näher erkundigt.
Herr Diplomingenieur Löffler, entsteht bei der Verbrennung von Hausmüll zwangsläufig Dioxin, das sich dann im Filterstaub niederschlägt?
Es entsteht nicht zwangsläufig, aber mit großer Wahrscheinlichkeit.
Wir haben Messungen in Müllverbrennungsanlagen von Wien gemacht, wo wir einige Betriebszustände, wo wir noch nicht genau wissen warum,
gefunden haben, wo kein Dioxin entsteht.
Aber man kann also sagen, mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit entsteht eine bestimmte Dioxinmenge, die dann in den Filterstäuben und dem Rauchgas zu finden ist.
Nun ist sicherlich der Müll von Stadt zu Stadt unterschiedlich, aber kann man sagen, dass das Dioxin, das in solchen Filterrückständen dann aufzufinden ist, in jedem Fall eine gewisse Gefährdung darstellt.
Ich würde noch sagen, auf diesen Hinweis, dass der Müll unterschiedlich ist, da spielt, wie wir jetzt nachweisen konnten, gar keine so große Rolle.
Wir haben also bei der Verbrennung selbst kein Dioxin gefunden oder sehr wenig und erst Dioxine dann nach dem Abkühlen.
Das heißt also, die Dioxine entstehen nicht so sehr bei der Verbrennung, sondern bei der Abkühlung der Rauchgase.
Und die Dioxine selbst sind, wenn diese Filterstreibe
richtig gelagert werden.
Das heißt also, wenn das Sickerwasser, das womöglich entsteht, behandelt werden kann, dann ist es dort gebunden und relativ fix.
Wir wissen, dass wenn wir unsere Rückstände aus den Rauchgaswäschen behandeln, da fällt uns das Dioxin aus, ist im Filterkuchen, und das ist aber nicht verfügbar dann, weil das ja wasserunlöslich ist.
Wie sieht das nun in Wien aus?
Wird hier in Wien ordentlich gelagert?
Zurzeit ist es so, dass wir das Thema 22 verlangt hat, dass solange die Deponie Rautenweg, die ja gestern umspundet wurde und die Umspundung fertig ist, aber es ist noch nicht diese Lagerfläche vorgesehen, solange müssen die Betreiber der Müllverbrennungsanlagen das über irgendwelche Entsorger verbringen.
Und ich habe den Vertrag selbst gesehen.
Wir sind damit auf eine Deponie, der Deponie Klasse 5, so war es im Vertrag vorgesehen, gegangen.
Und die ist natürlich geeignet, solche Stoffe überwacht und kontrolliert zu entsorgen oder zu entlagern.
Was nun die Lieferung von Hausmüllverbrennungsrückständen aus Hessen nach Österreich anbelangt, so sagen Sie, es ist ziemlich klar, dass Dioxin höchstwahrscheinlich vorhanden ist in diesen Filterrückständen.
Das würde aber bedeuten, dass dann hier auf jeden Fall eine Genehmigungspflicht bestehen würde.
Das ist nach deutschem Gesetz jetzt schon sicher.
In der ÖNAM, die festlegt, was überwachungsbedürftiger Sonderabfall ist, also Sonderabfall, der mit Begleitschein, damit man ihm den Weg verfolgen kann, entsorgt werden muss, in Österreich ist das zurzeit noch nicht gesetzlich.
Wir haben aber trotzdem gesagt, wir haben verlangt, dass das zur Sicherheit und auch deshalb, damit man vollziehen kann, wohin diese Dinge kommen,
dass sein Begleitscheinverfahren, solange das nicht von den Betreibern selbst auf die Deponie auf eine bestimmte Fläche kommt in Wien, mit Begleitscheinverfahren zu händeln ist.
Soweit der Leiter der Umweltabteilung des Wiener Magistrats, Diplom-Ingenieur Löffler im Gespräch mit Manfred Kronsteiner zur Frage Dioxin im Hausmüll.
Viertel eins, zwölf vor fünfzehn ist es genau und wir wechseln zur österreichischen Innenpolitik.
Vor wenigen Tagen erst hat ÖGB-Präsident Benja beim Gewerkschaftstag der Privatangestellten auf Vorwürfe aus den eigenen Reihen, die Gewerkschaften hätten in der verstaatlichten Diskussion Schwäche gezeigt, geantwortet, man möge doch nicht glauben, dass die Gewerkschaften ihre Kraft verloren hätten.
Immer noch, so Benja nicht wörtlich, aber sinngemäß, stehen im Bedarfsfall alle Räder still, wenn ein starker Arm es will.
Gestern nun ließ dieser starke Arm seine Muskeln spielen und er brauchte dazu nicht einmal wirklich die Overallärmel aufzukrempeln.
In der Nacht auf heute wurde die harte Lohnrunde der Metallarbeiter mit der von den Gewerkschaften geforderten Ist-Lohnerhöhung von zweieinhalb Prozent abgeschlossen.
Über die Bedeutung dieses Lohnabschlusses, über seine wirtschaftlichen Folgen, sprach Susanna Gassner mit dem Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts Kramer.
Herr Dr. Kramer,
der Kollektivvertragsabschluss, den die Metallarbeiter gestern geschlossen haben, ist der zu hoch oder zu niedrig?
Ich glaube, man kann das nicht so einfach beantworten.
Die Ausgangssituation dieser Verhandlungen war außerordentlich schwierig und der Abschluss gleicht der Quadratur des Kreises.
Schwierig hauptsächlich deshalb, weil in den Kreis, der zu verhandelnden Bereiche einbezogen waren,
Industriegruppen, die selbst bei einer Einfrierung der Löhne schon zu hohe Lohnkosten haben und es waren andere dabei, die Produktivitätsfortschritte haben und die auch offen gesagt in den letzten Jahren recht gut verdient haben.
Und zwischen diesen Extremen einen Mittelweg zu finden ist außerordentlich schwierig.
Wenn Sie sagen Industriegruppen, die jetzt schon zu viel verdienen, welche Gruppen meinen Sie da am speziellen?
Ich wollte nicht sagen zu viel verdienen, sondern die zu hohe Lohnkosten haben angesichts ihrer Umsätze, ihrer Produktivität.
Das ist klarerweise die Situation, in der sich gegenwärtig die Frist befindet.
Mit welcher Prognose ist eigentlich das Wirtschaftsforschungsinstitut in die Lohnverhandlungen gegangen?
Wir müssen ja immer die Löhne pro Kopf für die Gesamtwirtschaft prognostizieren.
Wir haben in der Größenordnung ungefähr einen solchen Wert erwartet.
Vielleicht liegt er etwas höher als das, was wir prognostiziert haben.
Wäre es Ihrer Meinung nach sinnvoll gewesen, für die verstaatlichte Industrie bzw.
für jene Betriebe, wo derzeit Sanierungskonzepte laufen, Sonderregelungen zu finden?
Das ist ein zweischneidiges Instrument.
Ich glaube, generell müsste man, um den Wettbewerb nicht zu verzerren, immer darauf drängen, dass einheitliche Abschlüsse für ganze Branchen geschlossen werden.
Auf der anderen Seite natürlich für die einzelnen betroffenen Unternehmungen wäre es sicherlich hilfreich, wenn sie sich von einer solchen Lohnrunde vorübergehend ausnehmen würden.
Ich glaube, es ist richtig, dass es zu einem einheitlichen Abschluss gekommen ist insgesamt.
Weil ein uneinheitlicher Abschluss den Wettbewerb verzerren würde?
Einerseits das, dann würden also einzelne Unternehmungen möglicherweise in derselben Branche und mit konkurrierenden Produkten höhere Lohnkosten verzeichnen müssen.
Und auf der anderen Seite natürlich auch, weil ein Prinzip der Lohnpolitik infrage gestellt würde, nämlich eben doch des kollektiven Aushandelns, das sehr viel zur Kalkulierbarkeit der Lohnkosten beiträgt.
Was bedeutet jetzt der Abschluss von zweieinhalb Prozent für die verstaatlichte Industrie im Besonderen?
Die verstaatlichte Industrie, ich glaube, man kann da nicht generalisieren.
Es gibt auch hier Bereiche, die sich einigermaßen guter Geschäftstätigkeit erfreuen.
Jene Bereiche, in denen gegenwärtig aufgrund internationaler und heimischer Entwicklungen die Nachfrage schwach ist, die Umsatztätigkeit schwach ist, die Exporte zurückgehen, für die ist das natürlich eine sehr, sehr schwerwiegende zusätzliche Belastung.
Wie wird sich denn die Arbeitszeitverkürzung, die die Metallarbeiter seit 1.
November haben, auswirken?
Das war ja eine der Ausgangsbedingungen dieser Lohnverhandlungen, dass schon im Vorjahr diese Arbeitszeitverkürzung vereinbart wurde.
Sie ist jetzt in Kraft getreten.
Sie wird sich ganz sicherlich ziemlich unterschiedlich nach Unternehmungen und Branchen auswirken, deshalb, weil ja in dieser Vereinbarung auch Flexibilisierungsmöglichkeiten der Arbeitszeiteinteilung vorgesehen waren.
Je besser ein Unternehmen diese Flexibilisierung nützen kann, umso weniger verursacht die Arbeitszeitverkürzung Kosten.
Wenn sie nicht genutzt werden kann, das kann durch Unkenntnis der Regelungen, das kann aber auch aus betrieblichen Abläufen heraus sein, dann schlägt sich die Arbeitszeitverkürzung fast vollständig in der Kostenbelastung eines solchen Unternehmens
Nieder.
In einem ziemlich bescheidenen, muss man sagen, Ausmaß scheint bei diesem Abschluss diese zusätzliche Arbeitskostenbelastung berücksichtigt worden zu sein.
Der Abschluss der Metallarbeiter gilt für rund 450.000 Beschäftigte.
Hat das über diesen Kreis von Beschäftigten hinaus noch Auswirkungen auf die österreichische Lohnpolitik in den nächsten Monaten?
Ja, das ist ein traditionelles Element der österreichischen Lohnpolitik, dass der Metallerabschluss als eine Art Leitvorstellung für Abschlüsse, die in den nächsten Wochen, Monaten kommen werden, gilt.
Das ist eine rein freiwillige Orientierung anderer Kollektivvertragsgruppen.
Tatsächlich ist es ein Signal, dass es für diese Verhandlungen von Bedeutung sein wird.
Soweit der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts Helmut Kramer im Gespräch mit Susanna Gassner zum Lohnabschluss der Metallarbeiter.
In der Nacht darf heute zweieinhalb Prozent Erhöhung der Istlöhne.
Ja und zu diesem Lohnabschluss nahm auch Bundeskanzler Wranitzki heute in Pressefoyer nach der Ministerratssitzung Stellung.
Fritz Besata berichtet.
Vonitsky meinte zuerst mit Zurückhaltung wegen der Lohnautonomie der Sozialpartner, aber er meinte dann doch... Vom wirtschaftlichen Inhalt her ist 2,5% für etliche Betriebe sicherlich ein hoher Abschluss.
Für die FÖS zum Beispiel.
Zum Beispiel.
Es wird nun am Unternehmen selber liegen, wie durch bestimmte Flexibilisierungspläne, die dort ja ausgearbeitet worden sind und mit den Betriebsräten besprochen worden sind, die kostenmäßige Auswirkung
so schonend wie möglich für das Unternehmen abzuwickeln.
Glauben Sie, dass die Öffentlichkeit es verstehen wird, wenn mit Kampfmaßnahmen ein Lohnabschluss herbeigeführt wird, der bei manchen Betrieben, zum Beispiel bei der Verstaatlichen Voest, im Wesentlichen auf die Verluste durchschlagen wird, die im Wesentlichen wieder aus Steuermitteln abgedeckt werden müssen?
Glauben Sie, dass die Öffentlichkeit das verstehen wird?
Die Öffentlichkeit wird, wie ich das einschätze,
wahrscheinlich nicht alles verstehen, was die Verhandlungspartner hier abgeschlossen haben, aber ich meine, dass die Öffentlichkeit auch verstehen wird, dass wir unsere Industrie, dass wir uns entschlossen haben, unsere Industrie
auf der Grundlage dessen, was die Vorstände, Aufsichtsräte, Betriebsräte planen und aushandeln, dass die Gesundung dort erfolgen wird und dass die Öffentlichkeit sicherlich auch wiederum wenig Verständnis hätte, würde der Bundeskanzler oder sonst jemand aus der Bundesregierung hier in der einen oder anderen Form eingegriffen haben.
Würden Sie es begrüßen,
wenn in schwer defizitären Betrieben der verstaatlichten Industrie durch betriebsinterne Regelungen diese vereinbarte Lohnerhöhung entweder zur Gänze oder teilweise ausgesetzt würde?
Es ist eine
eine Säule unserer Sozialpartnerschaft im Land, dass diese Tarifautonomie und das System der Kollektivvertraglichen, also der für alle geltenden Vereinbarungen, aufrecht erhalten wird.
Ob in der Zukunft andere Formen hier
notwendig sind oder sinnvoll sind, möchte ich nicht ganz ausschließen.
Ich glaube aber, das ist ein Thema, das man sehr sorgfältig diskutieren muss, weil ich es nicht in ein Fahrwasser etwa sozusagen einer Nebenkampflinie der österreichischen Sozialpartnerschaft
abgleiten lassen möchte.
Sie sind der Auffassung, dass man über dieses Thema betriebsintern in diesen schwer defizitären Betrieben reden sollte?
Ich glaube, dass dafür sogar gewisse Ansätze schon gegeben sind, wie die Flexibilisierung bei der Förstalpine zeigt.
Soviel zum Thema Lohnabschluss der Metallarbeiter und Themenwechsel beim Pressefeuer nach dem Ministerrat.
Frage an Kanzler Franitzki, ob er, wie er in einem Profilinterview angedeutet hat, auch als Vizekanzler einer Regierung zur Verfügung stehen würde.
Antwort Franitzkis?
Ich habe in diesem Zeitungsinterview, dem Magazininterview, das Sie ansprechen, gesagt, ich schließe es nicht aus und habe dann nachgefügt, dass ich aber auch nicht einschließe.
Fazit dieser ganzen Sache ist, dass wir die paar Tage, die uns noch von der Nationalratswahl trennen, ganz sicherlich so vorgehen wie bisher, nämlich alle Anstrengungen unternehmen, um für uns das bestmögliche Wahlergebnis zu erzielen.
Und ich trete in der Funktion, die ich heute habe, auch diese Wahlausanandersetzung an.
es neue Situationen, für mich neue Situationen gibt, werde ich mich nach vorliegendes Wahlergebnis entscheiden.
Gesetzesentwurfs hat auch der Herr Dr. Keller gemeint, er gemeint, wenn die SPÖ nicht die relative Mehrheit wieder erreichen sollte, es aber zweitstärkste Partei werden sollte am Sonntag, dann wird es in der sozialistischen Partei zwei Gruppen geben, die einen, die sagen, in die Opposition gehen, die anderen sagen, als Juniorpartner in eine große Koalition.
Könnten Sie uns Ihre persönliche Meinung sagen?
Die Frage, also erstens einmal bestätige ich das.
Es wird Parteifreunde geben, die das eine vorschlagen und solche, die das andere vorschlagen.
Die Entscheidung wird aber natürlich auch vom Wahlausgang mit beeinflusst werden.
die Anzahl der Mandate, die die einzelnen Parteien erreichen wird, ein Faktor sein, der in solche Überlegungen einfließen wird.
Das heißt, bei einem knappen Abstand zwischen den beiden Großparteien eher Regierungsbeteiligung und sollte die SPÖ
deutlich hinter der ÖVP liegen, dann eher der Trend in Richtung Opposition.
Das könnte man so sagen.
Jetzt haben Sie mich persönlich gefragt.
Auch meine Entscheidung wird von der genauen Prüfung des Wahlergebnisses abhängen.
Aber tendenziell, meine ich, sollte man eher eine Regierungsbeteiligung bei knappem Abstand ins Auge fassen.
Wie weit müsste denn Ihrer Meinung nach die SPÖ zurückliegen hinter der ÖVP, damit dort eine Strömung für die Opposition gäbe?
Vier Tage vor der Wahl mache ich wirklich keine Prognose, wie weit wir zurückliegen werden.
Soviel vom Pressefoyer nach dem Ministerrat und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Und dieser Bericht von Fritz Pessater hat uns konkret zum Thema Wahlen, zum Wahlkampf gebracht.
Wir bleiben dabei.
Dieser Wahlkampf hat ja seit einer Woche, seit dem Absturz eines österreichischen Tragenpiloten in Schweden, ein Thema mehr.
Bisheriger vorläufiger Höhepunkt in der Diskussion, die heutige Ankündigung der ÖVP im neu gewählten Parlament die Tragenaffäre von einem Untersuchungsausschuss durchleuchten zu lassen.
Manfred Steinhober berichtet.
Für ÖVP-Generalsekretär Michael Graf beginnt der Absturz des Abfangjägers in Schweden nun zu einem der größten Skandale der Zweiten Republik zu werden.
Graf kündigte an, dass die ÖVP im neuen Nationalrat einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss beantragen wolle.
Dieser Untersuchungsausschuss soll sich dann nicht nur mit den Absturzursachen, sondern auch mit Beschwerden der Piloten über Missstände im Verteidigungsministerium, mit dem Tragenvertrag und mit Möglichkeiten aus diesem Vertrag auszusteigen beschäftigen.
Hauptzielscheibegraf ist dabei Bundeskanzler Franitzki.
Der Bundeskanzler war zwar sehr schnell da, als es ging, die populäre Entscheidung zu fällen, die Probeflüge einzustellen, und hat sich dabei in das Ressort des Verteidigungsministers eingemischt.
Er drückt sich aber vor allen unangenehmen Entscheidungen und vor allen Konsequenzen und lässt so erhebliche Zweifel an seinen Führungsqualitäten aufkommen.
Wo gibt es denn, dass das schon zwei Tage lang in der Zeitung steht, dass eine Einheit der Armee den Gehorsam verweigert und die Regierung sagt nichts, findet es überhaupt nicht notwendig, dazu auch nur Stellung zu nehmen?
Meine Damen und Herren, die Gelassenheit des Herrn Bundeskanzlers
mag für die Wahlpropaganda sehr wirksam sein, aber die Reaktionen eines Staatsmannes, eines Verantwortungsbewussten auf solche Vorfälle sind das nicht.
Und auf die Frage, was der Kanzler in dieser Situation konkret tun sollte, meint Graf?
Er könnte, wenn er schon etwa bei der Abstellung der Übungsflüge in das Ressort des Verteidigungsministers eingreift, doch viel mehr bei so einer doch an die, an existenzielle Fragen des Staates
rührenden Krise sich informieren und notfalls natürlich auch gegenüber dem Verteidigungsminister personelle Konsequenzen ziehen.
Ist ja überhaupt nicht verboten.
Kanzler Franitzki reagierte nach dem Ministerrat gelassen.
Wenige Tage vor der Wahl denke er natürlich nicht daran, personelle Veränderungen in der Regierung vorzunehmen.
Und wenn der Nationalrat die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses beschließe, dann werde es eben einen geben.
Soviel zur Abfangjägerfrage.
Ich gebe zurück ans Studio.
Reporter war Manfred Steinhuber.
Es ist gleich zwölf Uhr dreißig, halb eins.
Was bringen wir in der verbleibenden halben Stunde in diesem Mittagsjournal an Beiträgen noch unter?
Wir informieren über die bevorstehende Liberalisierung der strengen Tarif- und Streckenabkommen der internationalen Fluglinien untereinander.
Im Kulturteil ein Bericht über die Situation der künstlerischen Fotografie in Österreich und die Auslandsthemen, die noch Platz haben in diesem Mittagsjournal, sind Einzelheiten über Judenverfolgung im Iran und der Afghanistan-Bericht von Amnesty International, der heute in Wien präsentiert wurde.
Bevor wir aber dazu kommen, ein Hinweis auf unser heutiges Abendjournal.
Stolpern wir in ein Desaster?
Das erste Jahrhundert des nuklearen Zeitalters.
Robert McNamara, langjähriges Vorstandsmitglied der Ford Motor Company, dann Verteidigungsminister der USA, schließlich Weltbankpräsident, formuliert in seinem Referat einen Appell zur Atomwaffenreduktion in Ost und West.
Nicht die sofortige Nuklearwaffenabschaffung sei realistisch, sondern ein Zwischenstadium, bei dem die Atomsprengköpfe auf die kleinstmögliche Zahl reduziert werden soll, schlägt Robert McNamara vor.
Politische Verhandlungen mit dem Ziel, jede Seite mit einer bestimmten kleinen Anzahl von Atomwaffen auszurüsten, sind aufgrund derzeitiger technischer Möglichkeiten denkbar.
Wenn man dieses Ziel atomwaffenfrei Welt vor Augen hat und es über eine kleinstmögliche Nuklearwaffenzahl anstreben will, muss man sich fragen, wie viele Atomwaffen man meint.
Erstaunlicherweise gibt es keinerlei Studien darüber.
Man weiß es nicht.
Ich glaube, man würde mit 500 auf jeder Seite auskommen, anstatt der 25.000 Hüben und Trüben.
Den Vortrag Robert McNamaras gestern Abend im Rahmen der Bruno Kreisky Lecture Series in Luxemburg gehalten, hören Sie heute Abend um ca.
18.30 Uhr im Programm Österreich 1 im... Journal Panorama.
Und nach diesem Programmhinweis machen wir weiter im Mittagssjournal.
Zum ersten Mal hat heute die Gefangenen-Hilfsorganisation Amnesty International einen speziellen Afghanistan-Bericht vorgelegt.
Dabei geht es nicht um politische Fragen, wie die Präsenz der sowjetischen Truppen und den im Land seit Jahren tobenden Bürgerkrieg, sondern es geht um die Verhältnisse in den Gefängnissen und um die Methoden der afghanischen Polizei.
Es ist ein Bericht über die Folter, die es, wie Amnesty International betont, nicht erst seit der sowjetischen Intervention gibt, die aber im Gegensatz zu ausdrücklichen Versprechungen der jetzigen Machthaber auch nicht zurückgegangen ist.
Raimund Löw war bei der Präsentation des Amnesty-Berichts in Wien dabei.
In Afghanistan werden politische Gefangene systematisch und in großer Zahl gefoltert.
Die schlimmsten Folterzentren sind die Gebäude des Geheimdienstes Khat, dessen langjähriger Chef, der jetzige Parteiführer im Kabul Najib Ullah ist.
Das sind, kurz zusammengefasst, die Schlüsse, die die Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International
in einem heute in Wien vorgestellten Bericht aus Beschreibungen von zahlreichen Opfern der von Regierungsstellen ausgeübten Repression zieht.
Dabei beschränkt sich Amnesty International auf die vergangenen sieben Jahre, also die Zeit nach der sowjetischen Intervention vom Dezember 1979, die damals zur Befreiung von Zehntausenden
vom früheren Diktator Armin Inhaftierten geführt hat.
Aber das neue Regime ließ bald darauf die Gefängnisse wieder füllen.
Und die von der Staatspolizei seither angewandten Methoden zeichnen sich vor allem durch nackte Brutalität aus.
Der Vorsitzende der österreichischen Sektion von Amnesty International, Franz Schneider,
erklärt, dass er zuerst einmal mit Händen, mit Fäusten, mit Holzstöcken, mit Gummiknüppeln und mit Kabeln geschlagen wurde.
Dieses Muster zieht sich durch bei allen.
Dann andere Methoden.
Einer beschreibt, dass er an einen Baum gebunden wurde, im Hof, und dort geschlagen wurde.
Das geht bis zur Bewusstlosigkeit.
Jeder sagt immer wieder, er hat das Bewusstsein zwischendurch verloren.
Es geht um Elektroschocks und zwar mit sehr primitiven Methoden, wobei hier nicht die Frage der technischen Methoden besser oder schlechter sein kann, aber mit einem Handapparat.
Leute, die werden angeschlossen, die beschreiben das so ähnlich wie ein altes Telefon.
Die Elektroden werden an ziemlich alle Körperteile angeschlossen bis zur Bewusstlosigkeit.
Gegen die Agenten der Staatssicherheit Chad richten sich die schwersten Anschuldigungen von Amnesty International.
Nicht nur in Kabul, in allen Provinzstädten des Landes gibt es Zentralen, in denen ein Verhör gleichbedeutend mit schwerster Folterung ist.
Das gilt auch für das berüchtigte Gefängnis von Pul-i-Tscharki in der Hauptstadt Kabul.
Nach Informationen von Amnesty International
befinden sich dort gegenwärtig 10.000 Gefangene, wobei der Gefängniskomplex nur für 5.000 Personen gebaut wurde.
Ein 16-jähriger Schüler wird von Amnesty zitiert, dessen gleichaltriger Freund vor seinen Augen in Pulitscharki zu Tode gefoltert wurde.
Er wurde so lange an den Haaren mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen, bis er tot war.
Der Mann, der den Geheimdienst Tratt aufgebaut hat, ist heute in Kabul neuer Parteichef Najib Ullah.
Und auch er kommt in den von Amnesty zitierten Berichten vor.
Bei einem ehemaligen Parlamentsabgeordneten soll er sich persönlich entschuldigt haben, weil dieser fast zu Tode gefoltert worden war.
Es habe sich um einen Irrtum gehandelt.
Eine Episode, die bezeichnend ist für die totale Willkür, mit der die Behörden vorgehen.
Die hinter dem Regime von Kabul stehenden Sowjets tragen nach Amnesty International einen wesentlichen Teil der Verantwortung.
Franz Schneider,
waren sowjetische Offiziere dabei.
Einheitlich, ja, sie waren dabei.
Sie gaben auch Anweisungen und stellten über die Dolmetscher Fragen.
Sie waren quasi der geistige Hintergrund.
Sie haben aber selber nicht sich an Foltern unmittelbar beteiligt, rein körperlich beteiligt.
Aber sie waren während der Folterungen anwesend.
Auszuschließen sei, dass es sich um vereinzelte Übergriffe der Behörden handele.
Man habe es mit systematischer Regierungspolitik zu tun.
Misshandlungen von Gefangenen und Folter hat die Gefangenenhilfsorganisation allerdings auch auf der anderen Seite festgestellt, jener der islamischen Widerstandskämpfer.
Opfer sind hier vor allem Regierungsbeamte und sowjetische Soldaten.
Im Februar 1980, unmittelbar nach der sowjetischen Invasion, hatte eine Amnesty International Delegation Afghanistan besucht,
und auch mit dem damaligen Parteichef Babrak Karmal gesprochen.
Jetzt verlangt man eine öffentliche Anweisung zur Ächtung der Folter durch die Regierung in Kabul sowie eine Stellungnahme der Sowjetunion zu den erhobenen Beschuldigungen.
Ein Bericht von Raimund Löw.
Und Afghanistan hat im Westen eine rund 1000 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit dem Iran.
Und dorthin führt uns jetzt der nächste Beitrag.
Im Iran des Ayatollah Khomeini bekennen sich 99 Prozent der Bevölkerung als Moslems.
Aber es gibt im Iran noch eine ganze Reihe verschiedener Glaubensrichtungen, darunter Christen, Anhänger der Lehre des Zoroaster und Juden.
Die iranische Verfassung schützt nur diese drei genannten Religionen ausdrücklich.
Religionen, die vor dem Islam entstanden sind und zu den sogenannten Leuten des Buches zählen, also zu den Besitzern einer Bibel.
Die Fundamentalisten unter den Mullahs haben bisher die jüdischen Gläubigen unbehelligt gelassen.
Nicht nur wegen des deklarierten Verfassungsschutzes, sondern weil Israel auf vielfältige Weise auch den Iran im Golfkrieg gegen den Irak unterstützt hat.
Das aktuelle Stichwort dazu heißt Waffenlieferungen der USA an den Iran via Israel.
Nun scheint sich das aber zu ändern.
Juden sind im Iran offenbar keine erwünschten Personen mehr.
Der Druck auf sie wird stärker.
Mehr und mehr Juden verlassen den Iran und wollen nach Israel.
70.000 Juden leben noch im Land Komänis.
Ihre Zahl sinkt praktisch täglich.
Hören Sie Einzelheiten von Moshe Meisels.
Die israelische Presse bringt heute in ihren Schlagzeilen erschütternde Berichte über Judenverfolgungen im Iran.
Laut diesen Berichten sollen sich heute circa 500 Juden in iranischen Gefängnissen befinden.
Viele von ihnen werden zionistischer Betätigung beschuldigt, andere sind Erpressungen und Folterungen ausgesetzt.
Sogenannte islamische Komitees haben sich den jüdischen Schulen bemächtigt und jüdisches Vermögen beschlagnahmt,
und versuchten Juden mit Gewalt zum islamischen Glauben zu konvertieren.
Infolge dieser Verfolgungen hat eine Fluchtwelle iranischer Juden eingesetzt, die unter anderem auf abenteuerliche Weise die iranische Grenze unter dem Feuer der revolutionären Garden überquerten.
Circa 800 iranische Juden sind während der letzten Monate nach Israel gekommen.
Laut einer Erklärung des Direktors der jüdischen Flüchtlingshilfeorganisation Hayat in Wien wenden sich zwischen 60 bis 70 iranische Juden pro Woche an die Organisation um Hilfe.
Die meisten begeben sich in die USA, um sich dort ihren Verwandten anzuschließen.
Jerusalemern berichten zufolge befinden sich noch 40.000 Juden im Iran.
Tausende von ihnen wollen das Land verlassen, andere fürchten sich vor dem Verlust ihres Vermögens.
Jüdische Flüchtlinge aus dem Iran erzählen grauenvolle Geschichten über Judenverfolgungen.
Juden wurden aus den staatlichen Diensten entfernt, geschlagen und gefoltert und durch muslimische Beamte ersetzt.
Juden werden ohne jeden Grund verhaftet.
Wer seine Freiheit erkaufen kann, wird freigelassen.
Diejenigen, die nicht zahlen können, werden in vielen Fällen zu Tode oder zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Juden fällt es immer schwerer Pätze von den Behörden zu bekommen, um ausreisen zu können und viele Flüchtlinge haben den Iran ohne gesetzliche Reisedokumente verlassen.
Jüdische Familien bemühen sich in letzter Zeit darum, ihre Kinder aus dem Land zu schmuggeln, da sie in den Schulen einer zwangsläufigen islamischen Indoktrination ausgesetzt sind.
Laut iranischem Gesetz dürfen Kinder unter zwölf Jahren nicht das Land verlassen.
Die Flüchtlinge erzählen, dass bei einem Fluchtversuch einiger jüdischer Familien an der Grenze ein kleines Mädchen durch Schüsse der revolutionären Garden getötet und ein zweites verwundet wurde.
Flüchtlinge, die an der Grenze gefasst werden, wurden gefoltert und monatelang im Gefängnis gehalten.
Einige von ihnen wurden zu Bastelnaden von 105 Schlägen mit Stahlruten verurteilt.
Die ersten Berichte über Judenverfolgungen im Iran kommen zu einem Zeitpunkt, in dem in der internationalen Pressemeldungen über israelische Lieferungen von Waffen und Ersatzteilen an den Iran auf amerikanisches Ansuchen hin erschienen sind, um die in Händen der extremen Izbala im Libanon befindenden amerikanischen Geiseln frei zu bekommen.
Der israelische Ministerpräsident Yitzhak Shamir erklärte gestern im Außenpolitischen und Sicherheitsausschuss des Parlaments,
Israel habe nie öffentliche Erklärungen über Waffensendungen an fremde Länder abgegeben.
Es gäbe gewisse Dinge, die geheim gehalten werden müssen.
Moshe Maisels über Judenverfolgung im Iran.
Johannes Paul II.
beginnt heute seine bisher längste Reise als Papst.
Sie führt ihn nach Asien und in den südpazifischen Raum, von Bangladesch über die Fidschi-Inseln auf die Seychellen.
Das mag zum Teil fast wie eine Traumreise klingen, zum Vergleich in Rom ist es zurzeit bewölkt bei 14 Grad, aber trotzdem wird es natürlich keine Vergnügungsreise für den 66-Jährigen.
Karl Peter Schwarz berichtet aus der italienischen Hauptstadt.
und wohl auch anstrengendste Reise Johannes Pauls des Zweiten werden.
In zwei Wochen wird der Papst fast 49.000 Kilometer zurücklegen, sechs Länder besuchen und insgesamt 50 Reden halten.
Vom subtropischen Bangladesch über Singapur und die Fidschi-Inseln bis in die Berge Neuseelands, die Wüste Australiens und die tropischen Seychellen reicht der Bogen dieser päpstlichen Visite.
In keinem dieser Länder, abgesehen vom kleinen Innenstadt der Seychellen, sind die Katholiken in der Mehrheit.
Es ist vorwiegend eine Reise im Zeichen der Begegnung mit den großen Weltreligionen.
Sie steht im Zusammenhang mit der jüngsten Initiative des Papstes zum Friedensgebet von Assisi.
Erste Station ist morgen und übermorgen Bangladesch.
Im Februar dieses Jahres hat der Johannes Paul II.
Indien besucht.
Die Reise ins früher pakistanische Bengalen bringt ihn noch näher zu den Ärmsten der Welt.
Mit Tschad und Kambodscha steht das mehrheitlich islamische Bangladesh an letzter Stelle in der Statistik des jährlichen Prokop-Einkommens.
Und Bangladesh ist zugleich das Land, das am stärksten unter der Überbevölkerung zu leiden hat.
Die Geburtenrate beträgt 4,5 Prozent.
Das heißt, dass das Land jedes Jahr um 2,7 Millionen Menschen mehr zu ernähren hat.
Bangladesh ist abhängig von Entwicklungshilfe und Lebensmittelspenden aus dem Ausland, aus eigener Kraft
kann es der Bevölkerungslawine nicht mehr Herr werden.
Aus diesem Armenhaus Asiens reist Johannes Paul II.
in eine Metropole des neuen Reichtums.
Singapur, die Hafenstadt mit ihren riesigen Banken und Handelsgesellschaften, ein Paradies der kapitalistischen Expansion.
Singapur hat eine mehrheitlich chinesische Bevölkerung, was dem Papst Anlass sein könnte, sich von dort aus in einer Ansprache an das chinesische Mutterland zu richten.
Nächste Etappe ist Suba, die Hauptstadt der Fiji-Inseln und zugleich der siebter Bischofskonferenz der Länder des Pazifischen Raums.
Schon am Samstag dieser Woche wird der Papst in Neuseeland erwartet und zwei Tage später in Australien, Ländern also, in denen er auf ganz anders geartete Probleme trifft als jene der Unterentwicklung und der Massenverelendung.
Religiöse Gleichgültigkeit scheint das Hauptproblem des Katholizismus in Neuseeland und Australien zu sein.
Der Priestermangel ist in diesem Teil der Welt noch ausgeprägter als in Holland oder Frankreich.
Der Papst wird kreuz und quer durch Australien reisen und bis in die Wüste von Alice Springs vordringen, wo er mit Vertretern der australischen Ureinwohner zusammentreffen wird.
Von Australien aus geht es über die Seychellen zurück nach Rom, wo Johannes Paul II.
am 1.
Dezember erwartet wird.
Die Reise über zwei Kontinente wird, wie gesagt, nur zwei Wochen dauern,
Und sie führt den Papst, wie kaum eines seiner Reisen zuvor, in die Wirklichkeit der Widersprüche von Arm und Reich, von Religiosität und Indifferenz.
Die Welt hat sich mittlerweile an den Papst im Flugzeug gewöhnt.
Der bloße Schauwert dieses Unterfangens wird also wohl nicht mehr im Mittelpunkt des Weltinteresses stehen.
Umso genauer wird man diesmal wohl zuhören, was der Papst auf Reisen den Armen und den Reichen der Welt zu sagen hat.
Karl Peter Schwarz aus Rom über die heute beginnende, insgesamt zweiwöchige Reise des Papstes nach Asien und in den Südpazifik.
Bisher gleicht der westeuropäische Flugverkehr eher einer osteuropäischen Planwirtschaft als einer freien Marktwirtschaft.
Jeder einzelne Flugtarif, jede Strecke, ja sogar die Größe des eingesetzten Flugzeugs werden nicht nur zwischen den Gesellschaften verhandelt, sondern müssen auch von den Verkehrsministerien genehmigt werden.
Und ein grauer Markt mit deutlich unter dem offiziellen Preis gehandelten Flugtickets, der zeigt, dass das Preisgefüge auch nicht in Ordnung ist.
Nun hat die europäische Gemeinschaft einen entscheidenden Anlauf zur Liberalisierung des Flugverkehrs in Westeuropa genommen.
Im kommenden Jahr soll es losgehen und auch Österreich und die Austrian Airlines werden davon betroffen sein.
Hören Sie mehr von Wolfgang Fuchs.
Die große Freiheit wie in den USA wird sicher nicht kommen, dazu sind die Interessen der einzelnen europäischen Staaten zu unterschiedlich.
Die Verkehrsminister der europäischen Gemeinschaft haben sich aber in zwei Bereichen geeinigt.
in der Liberalisierung der Tarife und beim Aufteilen der Kapazitäten.
Was da in Brüssel über die Bühne geht, wird im Verkehr Richtung Westen auch Österreich betreffen.
Und der kaufmännische Direktor des staatlichen Austrian Airlines, Herbert Bammer, sieht ab 1987 entscheidende Änderungen für den verkrusteten Flugverkehr.
Die Fluggesellschaften werden mehr Gelegenheit haben,
Flugkapazität, das heißt Flüge in der Frequenz, wie sie es wollen und auf Strecken, die sie selbst auswählen, nach eigenem Ermessen anzubieten, ohne dass Behörden dagegen negative Entscheidungen treffen.
Zudem wird mehr Freiheit bei der Festsetzung bestimmter Flugpreise möglich sein, in der ersten Phase bei der Festsetzung der niedrigsten und niedrigsten Preise, die heute als Abwechspacks etc.
bekannt sind.
Klar festgelegt sind in Zukunft nur mehr die Preise für Normaltickets, also für jene Flugscheine, die sich meist Geschäftsreisende kurz vor dem Abflug kaufen.
Dieser sogenannte Normaltarif muss als einziger weiter von den Regierungen genehmigt werden.
Bei zwei billigeren Diskonttarifen werden nur noch Ober- und Untergrenzen festgelegt.
Innerhalb dieser Bandbreite können die einzelnen Gesellschaften den Flugpreis frei festlegen.
Damit wird legalisiert, was heute schon längst am grauen Markt üblich ist.
In dieser ersten Discount-Stufe werden, so wie jetzt bei Apex-Tarifen, gewisse Bedingungen wie Mindestaufenthalt von sechs Tagen oder Rückflug frühestens am ersten Sonntag nach dem Hinflug sowie die Gesamtaufenthaltsdauer im Zielland von nicht mehr als sechs Monaten gelten.
Preislich unter diesem Ticket wird es noch ein sogenanntes Deep Discount Ticket geben, dessen Preis bei etwa 30 bis 60 Prozent des Normaltarifs liegen wird, allerdings noch stärkeren Beschränkungen für den Konsumenten unterliegt.
Geändert wird auch die bisherige Kapazitätsregel.
Derzeit werden die auf einer bestehenden Flugroute angebotenen Sitzplätze je zur Hälfte auf die beiden nationalen Carrier aufgeteilt.
Künftig soll eine der beiden Fluggesellschaften die Möglichkeit haben, bis zu 55 Prozent der Sitzplätze anzubieten, die für eine bestimmte Strecke abgemacht sind.
Auer-Direktor Herbert Bammer sieht hier eine große Chance.
Wir wurden in der Vergangenheit durch die Einschränkungen, die bestanden haben sehr oft,
behindert in unserer Geschäftstätigkeit.
Wir konnten Ausweitungen unseres Flugnetzes, die wir vornehmen wollten, nicht vornehmen.
Wir konnten uns auf dem Markt nicht so bewegen, wie wir das wollten.
In dieser Richtung wird die neue Entwicklung sich für uns positiv auswirken.
Wir haben bessere Chancen oder noch bessere Chancen als in der Vergangenheit, solange es
gesichert bleibt, dass nicht große Fluggesellschaften durch eine Dumping-Politik kleine Gesellschaften aus dem Markt treiben aus Konkurrenzüberlegungen.
Offenbar, um diesen Verdrängungswettbewerb zu unterbinden, wird der Marktzugang in der ersten im kommenden Jahr in Kraft tretenden Liberalisierung noch nicht freigegeben.
Die AUA kann sich also beispielsweise noch nicht aussuchen, welche Ziele es in der Bundesrepublik Deutschland bedienen möchte.
So wollen die Österreicher schon seit einiger Zeit über Hamburg nach Oslo fliegen, sind aber immer am Veto der Lufthansa gescheitert.
Die Deutschen wiederum möchten mehr die österreichischen Bundesländerflughäfen in ihr Programm nehmen, scheitern aber an der AUA.
In Brüssel hofft man, dass schon in wenigen Monaten als zweiter Schritt diese freie Wahl des Flugziels verwirklicht wird.
Druck machen vor allem die Briten.
Die konservative Londoner Regierung will die staatliche British Airways so bald wie möglich privatisieren.
Sie braucht dazu allerdings auch die Chance, dass die Gesellschaft durch liberalere Gesetze weiter wachsen kann.
Also eine lockerere Tarif- und Streckenpolitik soll kommen im internationalen, im westeuropäischen Flugverkehr und für den Flugpassagier ein übersichtlicherer und weniger grauer Ticketmarkt, Orfgang Fuchs berichtete.
Ja, und jetzt neun Minuten vor eins zum Kulturbericht, zum Kulturteil im Mittagssjournal.
Und es geht dabei um die wachsende Attraktivität von Fotoausstellungen.
Zehntausend Besucher strömten in diesem Herbst etwa zu einer Retrospektive auf den kürzlich verstorbenen Wiener Fotografen Ernst Haas.
Und Ausstellungen wie das Aktfoto oder die Geschichte der Fotografie in Österreich brachten es auf 50.000 interessierte Besucher.
Für Kunstfotografen und auch für die Vermittler zeitgenössischer Fotografie heißt die tägliche Arbeit aber trotzdem, ständig zwischen argen finanziellen Nöten zu balancieren.
Während alte Fotografien in Auktionshäusern zu höchsten Preisen versteigert werden, gibt es für Zeitgenossen keinen Markt und keine Käufer.
Und die Subventionen seien knapp, stellte eine neu gegründete Interessengemeinschaft der Fotografen heute Vormittag bei einer Pressekonferenz in Wien fest.
Hören Sie mehr von Rüdiger Wischenbart.
Österreichs Kunstfotografen und Fotogalerien genießen hohes Ansehen, zumindest im Ausland, wo immer wieder Lob und Bewunderung ausgesprochen wird für die heimische Fotoszene.
Vor rund zehn Jahren, als international die Neugierde an Fotografie als zeitgenössischer und auch zeitgemäßer Kunst geweckt wurde, begannen auch in Österreich die ersten Initiativen, und zwar in Graz.
Gefolgt sind in den vergangenen Jahren Salzburg, wo aus Privatinitiative die Galerie Fotohof startete und im Landesmuseum Rupertinum gezielt heimische Fotografie der Gegenwart gesammelt wird.
In Wien entstand als Informations- und Forschungsstelle ein Fotoarchiv und in einer Fotogalerie im Wiener Alternativen Kulturzentrum WUK
gibt es seit drei Jahren einen Ort, an dem besonders junge heimische Fotografen ihr Publikum finden können.
Denn, betont Gerlinde Schraml von der Fotogalerie im WUK, es sind mittlerweile eine ganze Reihe junger Fotografen in Graz, Salzburg und auch in Wien hervorgetreten.
Es gibt sie natürlich.
Es gibt sie vielleicht nicht in der Anzahl, dass wir jedes Monat eine Ausstellung von einem neuen, unbekannten, jungen Wiener machen können.
Wir machen aber sehr viel auch Gruppenausstellungen, Gruppenausstellungen von Österreichern mit Schwerpunkt östliches Österreich, die wir dann auch ins Ausland schicken.
Vice versa holen wir uns auch junge Ausländer nach Wien, weil ich glaube, es ist sehr, sehr wichtig, dass man anbietet den Österreichern, was im Ausland passiert und umgekehrt, dass man den Österreichern eben eine Gelegenheit gibt, sich im Ausland zu zeigen.
Dadurch gibt es auch ein breiteres Feld, also einen breiteren Aspekt auch zum Kennenlernen der Fotografie für junge Fotografen.
Die Anerkennung wie gesagt erfolgt zu großen Teilen aus dem Ausland.
Symposien in heimischen Fotoinstitutionen erhalten regelmäßiges Echo in internationalen Zeitschriften.
Die in Graz erscheinende Zeitschrift Kamera Austria
Eine von nunmehr vier in Österreich erscheinenden Publikationen gilt als führend im deutschsprachigen Raum.
Dennoch klagen Fotografen wie auch Galeristen einmütig, dass die Fotografie in Österreich als Stiefkind unter den Künsten behandelt wird.
Nur knapp über zwei Millionen Schilling pro Jahr ist etwa dem Unterrichts- und Kunstministerium wert, was in Österreich in Sachen Fotografie passiert.
Fotografie wird gleichsam nebenbei von der Abteilung für Film und Video betreut.
Galeristen und Veranstalter müssen immer wieder, vom Nullpunkt weg, ihre Arbeit legitimieren.
Christine Frisingelli von der Grazer Fotogalerie im Forum Stadtberg und Mitherausgeberin der Kamera Austria,
Besonders wenn man regelmäßig eine Publikation herausbringt, ist es unumgänglich, dass man eine gewisse finanzielle Sicherheit hat.
Man kann nicht jedes Jahr von Neuem beginnen zu erklären, dass die Herausgabe eines Buches eine Zeitschrift etwas kostet.
Es wäre endlich einmal notwendig, ein eigenes Fotobudget in Österreich zu haben, das unabhängig davon ist, ob jetzt für den Film mehr oder weniger Geld gebraucht wird,
irgendetwas passiert, was dann wieder eine kleine Zubusse ermöglicht.
Ich glaube, das ist wirklich die erste Forderung, dass wir eine grundlegende finanzielle Basis brauchen.
Es seien ständige Kanossergänge zu den Ministerien, hieß es bei der heutigen Pressekonferenz der Interessensgemeinschaft der Fotografen.
Neben einer gezielteren Förderung für Fotografie und einem umfassenderen Konzept für Ankäufe der Arbeiten heimischer Fotografen weist der vorgelegte Forderungskatalog aber noch auf einen dritten Schwerpunkt hin, auf die Misere bei der Ausbildung.
wird etwa in der Bundesrepublik Deutschland kreative Fotografie an mehreren Fachhochschulen unterrichtet, fehle dergleichen in Österreich.
Otto Hochreiter vom österreichischen Fotoarchiv
Der dritte Punkt in unserem Papier betrifft Forschung und Lehre, wobei sich das also nicht nur auf das Hochschul- und Universitätsniveau beschränkt, sondern es geht auch ganz wesentlich darum, dass man eben zum Beispiel Kunsterzieher entsprechend ausbildet und dass man die Fotografie, dass man das Verständnis für dieses Bildmedium, das uns ja ständig umgibt, auch in den Schulen, in den Gymnasien und so weiter,
eben entsprechend fördern, indem man es eben einerseits in die Medienerziehung einbaut und andererseits in den Kunstunterricht.
Konkrete Vorstellungen gibt es auch, was mit mehr Geld gemacht werden könnte.
Zum Beispiel nach französischem Vorbild, wo das schon mit großem Erfolg läuft, heimische und internationale Fotografen mit Stipendien einzuladen, rund ein Jahr lang das Land zu fotografieren.
Das Ergebnis wäre eine umfassende Dokumentation von Menschen, Städten und Alltag.
Motto, ein Land betrachtet sich durch die Optik seiner Fotografen.
Soweit Rüdiger Wischenbarz, Momentaufnahme der künstlerischen Fotografie in Österreich.
Vier Minuten vor eins ist es Zeit für die Schlussmeldungen.
Der Abschluss der Metaller Lohnrunde in der vergangenen Nacht hat zu unterschiedlichen Reaktionen geführt.
Bundeskanzler Franitzki wertete die Ist-Lohnerhöhung um 2,5 Prozent als hohen Abschluss für etliche Betriebe.
Der Vertreter der Arbeitgeber bei den Lohnverhandlungen der Metaller, Wolfgang Burckhardt, sagte nach dem Abschluss, man sei dem gewerkschaftlichen Druck unterlegen.
Für die Arbeitnehmer bezeichnete Adolf Zettel das Ergebnis als vernünftig.
Der österreichische Gewerbeverein hob hervor, das Ergebnis der Lohnrunde stoße auf totales Unverständnis und warnte vor einer Beispielwirkung.
Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstitutes, Helmut Kramer, kommentierte den Metallerabschluss damit, dass in einigen Industriegruppen, etwa bei der Voest, schon jetzt zu hohe Lohnkosten bestünden und die Verstaatlichte zusätzlich schwer belastet werde.
Bundeskanzler Franitzki hat nach dem Ministerrat neuerlich zu Fragen einer möglichen Koalition nach den Nationalratswahlen Stellung genommen.
Franitzki betonte, er trete als Kanzler bei der Wahl an.
Eine Entscheidung über eine Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen und eine mögliche Funktion als Vizekanzler einer Regierung wollte er erst anhand des Wahlergebnisses treffen.
Der Kanzler bemerkte, er sei persönlich tendenziell eher für eine Regierungsbeteiligung der SPÖ.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat heute angekündigt, dass die Volkspartei im neu gewählten Nationalrat einen parlamentarischen Ausschuss zur Untersuchung der Tragenaffäre verlangen werde.
Dieser Ausschuss sollte nach Meinung Grafs prüfen, ob die Tragen die vertraglichen Bestimmungen erfüllen oder ob ein Vertragsrücktritt Österreichs möglich ist.
Der ÖVP-Generalsekretär richtete dabei heftige Angriffe gegen Bundeskanzler Wranitzki.
Außerdem wies Graf in seiner Pressekonferenz mit Nachdruck den Vorwurf zurück, die Volkspartei bediene sich im Wahlkampf allfälliger antisemitischer Gefühle.
Zur Diskussion über eine mögliche Lagerung von 10.000 Tonnen Filterstaub aus dem deutschen Bundesland Hessen in Österreich hat der Leiter der Umweltabteilung des Wiener Magistrats, Löffler, eine warnende Stellungnahme abgegeben.
Löffler wies auf das Ergebnis von wissenschaftlichen Untersuchungen in Wien hin, wonach bei Verbrennungen von Hausmüll mit großer Wahrscheinlichkeit das Gift Dioxin entstehe.
Das Dioxin bildet sich vor allem im Filterstaub nach dessen Abkühlung und könne auf Deponien durch Wasser gelöst in den Boden und ins Grundwasser gelangen.
Schweiz.
In der Nähe der Anlagen des Chemiekonzerns Sundots haben Taucher einer privaten Firma nun damit begonnen, mit Spezialgeräten die auf dem Rheinboden abgelagerten Giftstoffe abzusaugen.
Die mehreren hundert Kilogramm Chemikalien sollen möglichst schnell entfernt werden.
Im Falle eines Hochwassers könnten sie aufgewirbelt werden und eine weitere Katastrophe auslösen.
Die Führung des Chemiekonzerns Sandoz hat gestern mitgeteilt, sie werde die Herstellung von Wirkstoffen für Insektizide drastisch einschränken.
Die Produktion dieser Giftstoffe soll um 60 Prozent gesenkt werden.
Das Wetter für Österreich bis heute Abend vielfach stark bewölkt und strichweise Regen, Nachmittagstemperaturen 4 bis 12 Grad.
Und damit, meine Damen und Herren, geht das Mittagsjournal wenige Sekunden vor 13 Uhr zu Ende.
Redakteur im Studio war Werner Löw.
Ich verabschiede mich, auch im Namen von Redaktion und Technik insgesamt, und wünsche noch einen schönen Tag.