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Zwölf Uhr.
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Als Redakteur am Mikrofon begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Was haben wir Ihnen an Beitragsthemen anzubieten?
Kein Ende des französischen Eisenbahnerstreiks in Sicht.
Die Lage spitzt sich erneut zu.
In der SPÖ regt sich weiter Unmut über die Mandatsvergabe nach der Nationalratswahl.
Die oberösterreichische SPÖ-Funktionärin Edith Dobesberger fordert zum Nachdenken über eine Frauenliste auf.
Gegenstand unserer Inlandspresseschau ist heute die durch den Tagesbefehl von Kurt Waldheim an das Bundesheer und durch kritische Äußerungen des Rüstungsgegners und grünen Abgeordneten Peter Pilz entfachte Debatte über die militärische Landesverteidigung.
Im Journal zu Gast ist heute der politische Kabarettist und Schauspieler Erwin Steinhauer.
Die Probleme, die einer permanenten Raumstation noch entgegenstehen, sowie der Plan der Amerikaner, ein Konkurrenzprodukt für den Airbus zu entwickeln, das sind weitere Beitragsthemen dieses Mittagsjournals.
An dessen Beginn steht der Nachrichtenüberblick, die Meldungen zusammengestellt hat Ferdinand Olbert.
Es liest Karl Berger.
Österreich.
Nach Angaben von ÖVP-Chef Mock wird eine künftige Große Koalition mehr als nur ein Ministerium einsparen.
Mock sagte gestern Abend in der Zeitung Bild 2, auch bei den Staatssekretären werde man Kürzungen vornehmen.
Bundeskanzler Franitzki habe deutlich gesagt, dass man dazu auch in der SPÖ bereit sei.
Zum Verlauf der Koalitionsgespräche teilte der ÖVP-Chef mit, der Fahrplan der Verhandlungen sei bis hier ungefähr eingehalten worden.
Kompliziert könnte es werden, wenn bis zur zweiten Jännerhälfte keine Einigung erzielt worden sei.
Als eine der noch offenen Fragen bezeichnete MOG den Umfang der geplanten Steuersenkung.
Der ÖVP-Obmann betonte außerdem, dass die Staatsfinanzen von der Ausgabenseite her saniert werden müssten.
Der steirische Landeshauptmann Krainer hat eine Fortsetzung der Reformdiskussion in der ÖVP verlangt.
Krainer sagte, dies beinhalte auch die Forderung nach einer Personaldiskussion.
Für ihn sei Alois Mock der erste Mann in der Volkspartei, es müsse aber auch über Personalfragen gesprochen werden, um für künftige Wahlen gerüstet zu sein.
Personelle Fragen seien nicht ausschließlich auf den Parteiobmann bezogen, sondern würden alle wichtigen Positionen innerhalb der Partei umfassen, meinte der steirische Landeshauptmann.
Bundesrepublik Deutschland.
Das Bayerische Innenministerium hat die Zurückweisung einer freien Mitarbeiterin des ORF am bayerisch-österreichischen Grenzübergang Weißerberg am Silvestertag zu verteidigen versucht.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte, die Reporterin hätte ganz normal einreisen können, wenn sie sich ordnungsgemäß als Journalistin ausgewiesen hätte.
Der Chef der bayerischen Grenzpolizei erklärte, er bedauere den Vorfall sehr, Journalisten aus dem Ausland dürften selbstverständlich nach Bayern einreisen, egal ob sie über Demonstrationen, auch Verbotene oder anderes berichten.
Die Journalistin sollte eine Reportage über eine verbotene Silvesterfeier von Atomkraftgegnern am Bauzaun von Wackersdorf machen.
Als sie nach einer ersten Zurückweisung mit einem schriftlichen Produktionsauftrag des ORF wieder zur Grenze kam, erklärte ihr nach eigenen Angaben, ein bayerischer Grenzbeamter nun dürfe sie erst recht nicht einreisen, da sie etwas Negatives berichten könnte.
Das Außenministerium in Wien hat in diesem Zusammenhang von einer Verletzung von Geist und Buchstaben der KSZE-Schlussakte gesprochen.
Innenminister Blecher verurteilte die Einreiseverweigerung als unerhörte und zwischen pluralistischen Demokratien nicht gebräuchliche Vorgangsweise.
Frankreich Während die Lage im Eisenbahnerstreik weiterhin gespannt ist, haben die ebenfalls streikenden Seeleute mit der Regierung eine Einigung erzielt.
Die Seefahrergewerkschaften wollen zunächst am kommenden Montag die Basis befragen und dann möglicherweise aufrufen, die Arbeit wieder aufzunehmen.
Der Arbeitskampf der Seeleute hat seit knapp vier Wochen in den wichtigsten Häfen zu schweren Behinderungen geführt.
Hauptanliegen der Streikenden ist eine Verbesserung der sozialen Lage.
Die französischen Eisenbahner wollen in der kommenden Woche Großdemonstrationen in Paris abhalten.
Die Regierung wirft ihnen vor, nicht mehr nur eine Lohnerhöhung im Sinn zu haben, sondern vielmehr politische Ziele gegen die Regierung Chirac zu verfolgen.
Der Zugsverkehr im Land ist beinahe zur Gänze lahmgelegt.
In der vergangenen Nacht wurde neuerlich Bereitschaftspolizei eingesetzt, um Gleise zu räumen, die von streikenden Bahnbediensteten blockiert wurden.
USA.
Die westdeutsche Flugzeugfirma Messerschmitt-Bölkow-Blom soll nach Angaben des in London lebenden iranischen Waffenhändlers Mohammed Hashemi mit dem Iran einen Vertrag über die Lieferung von zwölf Militärtransportmaschinen der Type C-160 geschlossen haben.
Hashemi erklärte gegenüber der amerikanischen Fernsehgesellschaft ABC, die zwölf Maschinen im Wert von mehr als 13 Milliarden Schilling sollten in den kommenden zwei Jahren an den Iran geliefert werden.
ABC veröffentlichte auch Briefe der Firma Messerschmidt an führende iranische Politiker, indem das Unternehmen die Vorteile der C-160 anpreist.
Von ABC dazu befragt, dementierte Messerschmidt zunächst Kontakte zu Teheran, gab aber später zu, dass Firmenvertreter mit dem Iran verhandelt hätten.
Messerschmidt erklärte allerdings, die deutsche Bundesregierung habe die Erlaubnis für den Verkauf der Maschinen verweigert, da dieser gegen das deutsche Exportverbot für Rüstungsgüter an den Iran verstoßen hätte.
Elfenbeinküste.
Eine Boeing 707 der brasilianischen Fluggesellschaft Varig ist heute kurz nach dem Start vom Flughafen von Abidjan im westafrikanischen Land Elfenbeinküste abgestürzt.
An Bord der Maschine, die nach Rio de Janeiro fliegen sollte, waren 51 Menschen.
Ob Insassen das Unglück überlebt haben, ist derzeit noch ebenso ungeklärt wie die Unfallursache.
Der Pilot hatte dem Kontrollturm von Schwierigkeiten und dann von einem Brand in einem Düsentriebwerk berichtet.
Puerto Rico.
Die Ursache des Großbrandes in einem Luxushotel in San Juan ist weiterhin nicht genau bekannt.
Nach Angaben der Behörden haben sich Hinweise darauf erhärtet, dass Brandlegung verübt wurde.
Es sollen die Überreste dreier Brandsätze gefunden worden sein.
Bisher wurden 95 Todesopfer geborgen, die Suche wird fortgesetzt.
Hotelangestellte erzählten, Hausdetektive hätten nach dem Feueralarm Türen versperrt und dadurch den Fluchtweg zahlreicher Gäste blockiert.
Honduras.
Nach Ermittlungen der Regierung des mittelamerikanischen Landes haben ausländische Menschenhändler in Honduras neugeborene Babys adoptiert, sie getötet und ihre Organe für Transplantationen verkauft.
Über die Zahl der Opfer machte der Generalsekretär der staatlichen Wohlfahrtskommission keine Angaben.
Er teilte mit, dass die Regierung die bisher relativ einfache Adoption erheblich erschwert hat.
Nach Auskunft von Rechtsanwälten kommen vor allem aus den USA jedes Jahr hunderte Ehepaare auf der Suche nach einem Adoptivkind nach Honduras.
Die Wetterlage.
Mit einer nördlichen Höhenströmung gelangen kontinentale Kaltluftmassen in den Alpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh.
An der Alpen-Nordseite wechselnd bis stark bewölkt und einige Schneeschauer.
Sonst vielfach aufgelockert bewölkt, regional auch heiter.
Mäßiger bis lebhafter Wind aus West bis Nord.
Nachmittagstemperaturen minus 6 bis 0 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 10 bis minus 5 Grad.
Im Süden auch um minus 13 Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag an der Alpen-Nordseite wechseln bis stark bewölkt und einige Schneeschauer, sonst vielfach sonnig, mäßiger bis lebhafter Wind aus Nordwest, kalt, Tageshöchsttemperaturen minus 7 bis minus 3 Grad.
Das Wetter am Montag aufgelockert bis stark bewölkt und von Westen aufkommender Schneefall, Frostabschwächung.
Die Messwerte vom 12 Uhr, Wien Halter minus 2 Grad, Nordwest Wien 25 Kilometer in der Stunde, Eisenstadt Wolkenlos minus 2, Nord 30, St.
Pölten Halter minus 2, Linz Halter minus 3, Salzburg Halter 1 Grad, Innsbruck bedeckt starker Schneefall 1 Grad, Ostwind 10 Kilometer in der Stunde, Bregenz bedeckt Schneeregen 3, Graz Halter 3, Nordost 15 und Klagenfurt stark bewölkt 1 Grad.
Es ist nun 12.09 Uhr.
In Frankreich dürfte sich die Streiklage weiter verschärfen.
Die Eisenbahner haben 16 Tage nach Beginn ihres Streiks mehrheitlich für die Fortsetzung der Proteste gestimmt.
Bei der Kraftprobe mit der konservativen Regierung Chirac geht es den Eisenbahnern vor allem um bessere Arbeitsbedingungen.
um höhere Löhne und ein neues Lohntarif-System.
Die Regierung aber lehnt Verhandlungen mit den streikenden Eisenbahnern über ihre Lohnforderungen weiterhin ab.
Der Eisenbahner-Ausstand führt auch zu einer weiteren Belastung des Verhältnisses zwischen der Regierung und dem Präsidenten.
Im bürgerlichen Regierungslage wird der sozialistische Präsident Mitterrand nämlich dafür kritisiert, dass er im Gegensatz zum Ministerpräsidenten eine Abordnung von Streikenden empfangen hat.
Mit Rancei der Regierung in den Rücken gefallen, klagen Regierungsvertreter, die nur Teilkonzessionen an die Eisenbahner machen wollen.
Die Polizei war aufgefordert, den gestern ausgerufenen Tag ganz ohne Bahn zu verhindern, was nur zum Teil gelang.
Für die kommenden Tage sind neue Protestaktionen zu erwarten.
Zur aktuellen Lage aus Frankreich Hans-Joachim Kruse.
Heute und morgen ist die Lage kritisch auf französischen Straßen und Autobahnen und bei den Eisenbahnen, weil heute früh die große Rückreisewelle nach den Weihnachtsferien eingesetzt hat.
In den Skigebieten in den Alpen sind hunderte von Bussen requisitioniert worden, um die Urlauber nach Hause zu bringen.
In ganz Frankreich hat sich ein dichtes Netz von Busverbindungen entwickelt.
So kann ein Teil der fehlenden Züge ersetzt werden.
Durch die Verlagerung des Verkehrs von der Schiene auf die Straße entstehen natürlich neue Probleme.
Aber die Behörden haben alle zur Verfügung stehenden Mittel aufgeboten, um ein Chaos auf den Straßen, insbesondere im Alpengebiet, zu verhindern.
Es wird zwar in diesen Tagen hoch hergehen, aber man hofft doch, dass alles erträglich bleibt.
Heute Morgen hat die Polizei Bahnanlagen in Chambéry geräumt.
Dieser Knotenpunkt des Eisenbahnverkehrs in den französischen Wintersportgebieten war seit Tagen von streikenden Lokführern blockiert.
Jetzt können auch dort wieder Züge fahren.
Das dürfte wesentlich zur Entspannung der Lage in den Alpen bei der Rückreisewelle beitragen.
Wenn heute und morgen die Rückkehr der Urlauber einigermaßen zufriedenstellend bewältigt wird, hat die Regierung eine erste Runde bei der Kraftprobe mit den Eisenbahnern gewonnen.
Dann fängt nächste Woche die entscheidende Phase in diesem Konflikt an.
Die Fronten sind jetzt am 17.
Tag der Auseinandersetzung so verhärtet, dass es nur noch ein Ende durch Kapitulation einer Seite geben kann.
Die Regierung hatte bereits wesentliche Zugeständnisse gemacht.
Diese wurden von den Gewerkschaften als Basis für einen Kompromiss angesehen.
Aber die Streikenden haben das anders beurteilt.
Die Lokführer sind der Ansicht, die Rücknahme der umstrittenen Gehaltsskala wäre nicht klar genug versprochen worden.
Zwei Tage Urlaub sind nicht genug.
Und schließlich will man jetzt in einer Position der Stärke noch eine Reihe anderer Forderungen vorbringen.
Man will mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen und weniger Einsparung von Arbeitsplätzen.
Die Gewerkschaften sind angesichts dieser Maximalforderungen verunsichert.
Die Gemäßigten meinen, es wäre an der Zeit, den kostspieligen und unpopulären Streik zu beenden.
Aber die beiden größten Gewerkschaften und da vor allem die kommunistische Gewerkschaft CGT wollen den Lokführerstreik auf den ganzen öffentlichen Dienst ausweiten.
Das ist eine riskante Strategie.
Zwar sind in verschiedenen Bereichen im öffentlichen Dienst nächste Woche Streiks möglich, aber es ist nicht sicher, dass die Rechnung der Lokführer und der Gewerkschaft CGT aufgeht.
Diese besteht darin, die Regierung jetzt bei der entscheidenden Auseinandersetzung in die Knie zu zwingen.
Die Regierung Chirac hat ihre Haltung klar gemacht.
Die Regierung sagt, wir haben zugestanden, was möglich war, ohne unsere Stabilitätspolitik zu gefährden.
Wir sind bis an die Grenze des Machbaren gegangen.
Mehr ist nicht drin.
Es wird keine neuen Zugeständnisse geben.
Es wird auch keine Entschädigung für den Verdienstausfall durch drei Wochen Streik geben.
Die Regierung hat ihre Position so unwiderruflich formuliert, dass sie jetzt auf dieser Position beharren muss.
Sie vertraut darauf, dass die Lokführer durch den Druck der Öffentlichkeit weichgemacht werden.
Auch die Gewerkschaften werden schließlich ein Ende des Streiks befürworten.
So wird es keinen anderen Ausweg geben als die Niederlage der Lokführer.
Das kann noch ein paar Tage dauern.
Sollte diese Rechnung der Regierung nicht aufgehen, dann käme eine große politische Krise.
Aber das scheint nicht die wahrscheinliche Entwicklung zu sein.
Eisenbahnerstreik in Frankreich ohne Ende, die Fronten bleiben vorerst verhärtet.
Berichterstatter aus Paris war Hans-Joachim Kruse.
Beiträge aus Österreich.
In der SPÖ weitet sich der Unmut der Parteibasis über die Mandatsvergabe nach den Nationalratswahlen aus.
In Wien wurde Erwin Lanz, obwohl gewählt, nicht in den Nationalrat entsandt und in Oberösterreich gibt es nun einen ähnlich gelagerten Fall, der den Unmut der SPÖ-Frauen auslöste.
Im oberösterreichischen Landtag saß bis Dezember eine einzige Sozialistin.
Sie ist im Dezember gestorben und ihr Mandat wurde mit dem liesten Nächsten, einem Mann, besetzt.
Dagegen protestieren nun sozialistische Funktionärinnen.
An der Spitze dieser Aktion steht Edith Dobesberger.
Sie war bis zu den letzten Wahlen im Nationalrat und gehört nach wie vor dem Linzer Bezirksparteivorstand und dem Bundesfrauenkomitee an.
Edith Dobesberger hat in einem Leserbrief an das sozialistische Oberösterreichische Tagblatt
zum Nachdenken über eine Frauenliste aufgefordert.
Im Gespräch mit Manfred Steinhuber erklärt sie, warum sie empört ist und welchen Zweck die Aktion Frauenliste hat.
Nun ist mir klar, dass die Liste ein wichtiges Kriterium ist.
Aber kurze Zeit vorher hat es in Steyr einen ähnlichen Fall gegeben.
Ein Listenplatz wurde frei durch die Rücklegung.
Und da wäre die Listen nächste eine Frau gewesen.
Aber da war dann wieder die Region wichtiger als die Liste und man hat die Frau gezwungen, das kann man ruhig schon sagen, dass sie auf ihren Platz verzichtet, und es ist der Mann gekommen.
Und ich meine, wenn das in der Zeitperiode, wo die sozialistische Partei eine Quotenregelung beschlossen hat, alles stattfindet, dann darf es einen wirklich nicht wundern,
waren Funktionärinnen nachdenken, wie das weitergehen soll.
Und wie ist dieses Nachdenken über eine Frauenliste nun konkret gemeint?
Naja, bitteschön.
Konkret kann ich da nicht sehr viel sagen, aber die ganze Tatsache ist die.
Die Quotenregelung ist im Jahr 84 beschlossen worden.
Und da hat unmittelbar nachher der Bundesvorsitzende Sinovac
gesagt, also noch sofort wird das natürlich nicht mit den 25% Frauenanteil sein, aber in den nächsten 10 Jahren muss das passieren.
Also da war die Quotenregelung für 85% schon nicht möglich, weil das war zu knapp.
Die nächste Wahl haben wir 91%, das läuft dann bis 97%.
Dann sind also die 10 Jahre schon überschritten.
Wir müssten also jetzt von der Landespartei
bei der nächsten Listenerstellung das Versprechen bekommen und nicht nur versprochen, versprochen haben sie uns auch, dass wir die Frau jetzt aus Linz wieder hineinbekommen.
Also wirklich die Zusage bekommen, dass wir auf der nächsten Liste vier bis fünf Frauen haben, denn das würde der Quote entsprechen.
Und wenn auf der nächsten Liste fünf Frauen wirklich um sind, dann werden wir in der Partei bleiben und sonst werden wir uns halt
Das kann man ja jetzt im kleinen Kreis vorbereiten und sich überlegen und durchdenken und dann, wenn es notwendig ist, macht man es.
Ist das jetzt eine private Aktion von Ihnen persönlich oder gibt es diesen kleinen Kreis, der vorbereitet und nachdenkt schon?
Da möchte ich etwas dazu sagen, was für mich sehr interessant ist.
Ich habe geglaubt, dass der Leserbrief vor allem junge Frauen
irgendwie aktivieren wird, dass sie mich anrufen und sagen, also machen wir, tun wir.
Das ist aber eigentlich vollkommen falsch.
Es sprechen mich vor allem ältere Frauen an, es rufen mich ältere Frauen an, die sagen, Edith, machen wir's.
Machen wir.
Das machen wir.
Denen werden wir's zeigen.
Und das ist eigentlich für mich überraschend.
Weil das ältere Frauen sind, die das also ein Leben lang mitgemacht haben, wie sie also immer wieder zurückgesetzt worden sind,
Wie sie im Beruf nicht zum Zug gekommen sind, wie sie in der Partei nur die fleißige Biene sein durften, das überrascht mich, dass die also so viel Schwung haben und sagen, ja, ja, ja, da tun wir mit.
Die Aufforderung nachzudenken über eine Frauenliste ist also zu verstehen sozusagen als ein Ultimatum an die Parteispitze.
Und das meinen Sie?
Und ich meine, in der Zeit, wo wir jetzt von der Parteireform und von der Bürgernähe und allem Möglichen sprechen, bitte, da gehören die Bürgerinnen halt dazu.
Sie kennen ja als langjährige Funktionärin das Statut der SPÖ.
Rechnen Sie nicht damit, dass das ein Schiedsgerichtsverfahren zumindest nach sich ziehen wird?
Ja, mein Gott.
habe ich mir zwar nie träumen lassen, dass das über mir schweben könnte oder über mich kommen könnte, aber muss halt auch sein.
Und Sie wären bereit, die Konsequenzen in Kauf zu nehmen?
Es würde ein Stück Leben von mir fortfallen, weil bei mir war die Partei einfach Leben.
Aber so geht es nicht weiter.
So geht es nicht weiter.
Ein Gespräch geführt von Manfred Steinhuber mit der oberösterreichischen SPÖ-Funktionärin Edith Dobesberger, die aus Protest gegen die Mandatsvergabe zum Nachdenken über eine Frauenliste aufruft.
Innenpolitisch begonnen hat das neue Jahr mit Aufregungen rund ums Bundesheer.
Die Wogen hochgehen lassen hat der als Rüstungsgegner bekannte grüne Nationalratsabgeordnete Peter Pilz.
Er hatte das Bundesheer, wie er gestern bekräftigte,
symbolisch zur Befehlsverweigerung aufgerufen.
Und zwar bezog sich Pilz auf einen Tagesbefehl von Bundespräsident Kurt Waldheim, in dem sich das Staatsoberhaupt für einen weiteren Ausbau der militärischen Landesverteidigung ausgesprochen hatte.
Der Befehlsverweigerungsaufruf des grünen Mandatars rief Vertreter der drei anderen Parlamentsparteien auf den Plan.
Die Rede war von verantwortungslos, demokratiegefährdend, Aufruf zum Rechtsbruch und ähnlichen Reaktionen.
Auch in den eigenen Reihen fand Bilds keine ungeteilte Zustimmung.
Unterstützung aber kam von der grünen Klubchefin Freda Meisner-Blau.
Sie erklärte, in einer Demokratie sollte es prinzipiell möglich sein, dass kritische Köpfe auch heilige Kühe wie die Rüstungspolitik zur Diskussion stellen.
Empörung nicht nur bei SPÖ, ÖVP und FPÖ über die militärkritischen Pilz-Äußerungen, auch bei einem Teil der Tageszeitungskommentatoren.
Pressestimmen hat Roland Adrovice ausgewählt.
Peter Pilz, ein Problem der Grünen.
So betitelt Erich Witzmann in den Salzburger Nachrichten seinen Kommentar rund um die Aufregung, die der alternative Neo-Abgeordnete Peter Pilz mit seinem angeblich symbolisch gemeinten Appell zur Befehlsverweigerung ausgelöst hat.
Witzmann vermutet, dass Pilz bewusst die Öffentlichkeit und seine Fraktion provoziert hat, um seine Stellung in und außerhalb der eigenen Fraktion zu stärken.
Seine Aussage sei nur ein symbolischer Appell gewesen, erklärte Pilz am Freitag.
Was nach außen hin als Abwiegelung gedacht war, verschärft indessen die Sache.
Denn wenn eine Befehlsverweigerung zum symbolischen Akt wird, dann lassen die weiteren grünen Aktivitäten, die symbolische wie die tatsächliche Politik, noch einiges erwarten.
Der Obmann der Vereinten Grünen, Sepp Buchner, hat aus seiner Verärgerung über diese Art der grünen Publizität kein Hehl gemacht.
Wenn er darauf hinweist, dass Pilz aus einer trotzkistischen Bewegung kommt, dann klingt bereits Resignation durch.
Was soll denn ich, der VGÖ-Obmann Buchner, gegen eine Trotzkisten ausrichten?
Pilz ist und bleibt ein Problem seiner Partei, nicht des Staates.
Es wird sich kein Wehrmann bei einer Befehlsverweigerung auf den Parlamentarier berufen können.
Der Soldat müsste nämlich mit einer saftigen Strafe rechnen.
Peter Pilz hingegen fühlt sich sicher im Abgeordnetensitz, denn mit diesem genießt er Immunität.
Obwohl der Chefredakteur des SPÖ-Zentralorgans neu erzählt, Manfred Scheuch meint, in der Affäre Pilze mit Knallfröschen auf Spatzen geschossen wurden, stimmt der Parteijournalist im Tenor dennoch mit seinem Kollegen Witzmann von den Salzburger Nachrichten überein.
Pilz, inzwischen in den Verdacht geraten, 14 Tage nach erfolgtem Gelöbnis auf die Verfassung diese nun nicht ernst zu nehmen, will es nun nur symbolisch gemeint haben.
Symbolische Befehlsverweigerung?
Der schlaue Pilz soll seine Umwelt nicht für so dumm halten, in einer solchen Interpretation den blanken Zynismus nicht zu sehen.
Und wenn ein Jungmann die Parole des Herrn Abgeordneten befolgte, er besesse nicht dessen Immunität und müsste für sein Delikt tunsten.
Es sei eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die erste Misstrauenswelle gegen die Grünen hochschwappte, schreibt Anneliese Rohrer in der Wiener Tageszeitung die Presse.
Sie begründet dies mit der Ankündigung von Peter Pilz in dessen erster Parlamentsrede, nicht nur parlamentarische, sondern auch außerparlamentarische Opposition sein zu wollen.
Man kann nicht von außerparlamentarischer Opposition reden und nicht wissen, dass dieser Begriff seit den 70er Jahren mit dem Kampf gegen den Ordnungsstaat gleichgesetzt wird.
Man kann nicht wortwörtlich zur Befehlsverweigerung aufrufen und nachher sagen, so sei es auch wieder nicht gemeint gewesen.
Für beides ist Pilz übrigens zu intelligent.
Intelligent genug sicher auch, um den Unterschied zwischen bloßer Kritik an Bundespräsident Waldheim und dem Aufruf zur Befehlsverweigerung zu kennen.
Gerade deshalb wird er sich bis auf weiteres Misstrauen gefallen lassen müssen, liest man heute in der Presse.
Erwartungsgemäß völlig anders sieht die ganze Affäre die kommunistische Volksstimme.
Ulrich Perzinger spricht da von einem Aufschrei der Rüster.
Hier sind Kräfte am Werk, die die Prioritäten verschieben wollen.
Sie wollen die neutralitätspolitische Verpflichtung der Friedenssicherung durch einen aktiven Beitrag unserer Außenpolitik in den Hintergrund drängen.
Stattdessen möchten sie das Bekenntnis zur Rolle des Bundesheeres im Rahmen der Landesverteidigung umfunktionieren in ein Bekenntnis zur Politik der Aufrüstung, meint die Volksstimme.
Und zum Abschluss noch ein Auszug aus dem Kurzkommentar auf der Titelseite des Kuriers.
Da meint Martin Mayer offensichtlich, Nomen ist für Pilz ein Doppeldomen.
Eine unbegreifliche Fehlleistung des Abgeordneten Pilz.
Bei allem Respekt vor Eigennamen.
Hier schleicht sich ungewollt das Bild vom Gift-Pilz ein.
Den jungen Menschenraten verweigert den Gehorsam.
Das ist Vergiftung.
Peter Pilz ist ein Grüner.
Und im Zusammenhang mit seinem Tun und seiner Haltung ist das Wort Grün auch als Farbsignal der Anfänger zu verstehen.
Im Sinn von Greenhorn.
Pressestimmen, ausgewählt von Roland Adrowitzer.
Peter Pilz hat heute übrigens bekräftigt, seine Verweigerung des Tagesbefehls von Bundespräsident Waldheim sei nicht mit einer Aufforderung zur allgemeinen Befehlsverweigerung gleichzusetzen, wie das die Minister Ofner und Grünes darstellen.
Die Offiziersgesellschaft hat mittlerweile eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft über die Pilz-Äußerungen verlangt, eine Zuleitung
einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft.
Die Zeit 12.25 Uhr, Weißer Elf.
Im Journal zu Gast.
ist heute der 35-jährige Wiener Schauspieler und Kabarettist Erwin Steinhauer.
Erwin Steinhauer ist den österreichischen Fernsehern nicht nur durch Kabarettauftritte, sondern auch durch seine Darstellung des Vikerl Havradil in der Serie Der Sonne entgegen bekannt.
Am Burgtheater hatte er mit der Darstellung eines heißblütigen südamerikanischen Generals in der Feudalphase
Ein Klotz am Bein, die Lacher auf seiner Seite.
Zurzeit spielt er den Herrn Kadel im Akademiedeater und zwar viel aggressiver als Helmut Qualtinger, wie ihm die Kritiker attestierten.
Die große Liebe Erwin Steinhaus aber gilt dem Kabarett.
Hier kann der heimatlose Linke, wie er in einem Zeitungsporträt genannt wurde, nicht
nur seine darstellerische Wandlungsfähigkeit, sondern auch seinen beißenden Witz bestens zur Geltung bringen.
Dem Kabarett hat Steinhauer auch den Fulltime-Job als Burgschauspieler geopfert, hat er sich doch entschlossen, nicht mehr die ganze Saison der Burg zur Verfügung zu stehen.
Mit Erwin Steinhauer, Sprachwalter Gellert.
Erwin Steinhauer, Sie haben vor einiger Zeit Schlagzeilen gemacht, als Sie bekannt gegeben haben, dass Sie Ihren Vertrag mit dem Burgtheater nicht mehr verlängern werden, dass Sie mehr Kabarett spielen möchten.
Nun heißt es doch immer wieder, die Situation des Kabaretts hierzulande ist nicht so gut, da die Realsatire den Kabarettisten sehr zu schaffen macht, sie zu überholen beginnt.
Das mit dem Aussteigen aus dem Burgtheatervertrag ist ein Schmäh vom vergangenen Jahr.
Die Medien sind viel zu spät draufgekommen.
Ich wollte kurzfristig mal kündigen, weil ich mich in einer Arbeit nicht wohlgefühlt habe.
Ich hatte mit der neuen Direktion die künftigen Bedingungen meines Verweilens am Theater noch nicht abgesprochen.
Das ist mittlerweile alles geklärt.
Ich habe hier jetzt dieselben Bedingungen, die ich unter Penning hatte.
Das heißt, ich kann pro Jahr ein Kabarettprogramm machen und habe in dieser Zeit unbezahlten Karenzurlaub vom Burgtheater.
Das heißt, Sie bleiben den Burgtheater in den nächsten Jahren doch erhalten, immer wieder für Produktionen?
Ich bin kein Prophet, aber es ist möglich, dass ich immer wieder Produktionen machen werde.
Aber es könnte ja irgendwas kommen, was mich dann auch noch mehr reizt.
Und da müsste ich halt wieder neu reden.
Ich möchte mich jetzt nicht so zeitlich... Ich warte ja nicht auf die Pension.
Sind Sie eigentlich leidenschaftlicher Schauspieler oder noch leidenschaftlicherer Kabarettist?
Ich glaube, das verhält sich 49 zu 51 für das Kabarett.
Ich bin ein bisschen, um zwei Prozent, leidenschaftlicherer Kabarettist, weil ich von da herkomme, weil ich mich da sehr wohlfühle, wenn man da...
nicht viele Leute was erzählen können beim Schauspiel, muss ich sagen.
Es gibt so wahnsinnig gute Leute, mit denen man zusammenarbeitet, dass man wirklich immer noch was dazu lernt.
Kann man heutzutage noch Kabarett machen?
Ich meine, wenn man die Zeitungen aufschlägt und wenn man vielleicht den innenpolitischen Teil der Zeitung aufschlägt, findet man immer wieder Aussagen, die doch sehr die Arbeit eines Kabarettisten erschweren.
Ja, die Konkurrenz wird immer größer.
Also wenn wir den Politikern so ins Handwerk pfuschen würden,
wie die Politiker uns.
Dann wäre Österreich vielleicht ein bisschen leichter zu regieren.
Das glaube ich aber nicht.
Man muss einfach besser sein als die Politiker.
Und man muss sich immer was Neues einfallen lassen.
Das ist ganz klar.
Ganz im Ernst hat das letzte Programm geheißen, das Sie jetzt auch noch vor kurzem in Wien präsentiert haben.
Und es gibt am 1.
Mai wieder ein neues Programm mit Erwin Steinhauer und Arthur Lauber, seinen Pianisten.
Ja, meinen Partner.
Premiere wird am 1.
Mai sein, am Tag der Arbeit in der Kulisse in Wien.
Ich habe noch keinen endgültigen Titel, ich habe so einen Arbeitstitel, der ein bisschen an das ÖVP-Plakat der Bundespräsidentenwahl angelehnt ist.
Danke und jetzt zurück zur Zukunft.
So ähnlich, also die Zukunft liegt ja weit hinter uns nach diesem Plakat.
Jetzt wird es ein bisschen ein Lodenjäger-Programm sein.
Also es geht über Jäger, Gejagte.
Jagden über Hochwild, Niederwild, Freiwild.
Die Jagd durchzieht ja eigentlich unsere ganze Gesellschaft.
Jeder ist irgendwas.
Jeder ist entweder Jäger oder Gejagter.
Außerdem waren wir ja alle einmal Jäger und Sammler noch dazu.
Das ist eine tolle Sprache, die Jägersprache.
Ich hoffe, das wird sehr lustig.
Kabarettisten, vor allem politische Kabarettisten, sind ja überhaupt Sammler.
Die sammeln den Dreck, den andere machen, bringen den Dreck dann in eine literarische Form, jagen nach Pointen und leben dann nicht nur vom Applaus, sondern auch von den Eintrittsgeldern.
Wie sind Sie denn überhaupt zum Kabarett gekommen?
Sie haben bei dem schon legendären Kabarett Kaif in Wien gespielt, in der Nähe des Naschmarkts.
Ich war frustriert vom Studium, hab Geschichte Germanistik studiert und wollte, bevor ich in den Lehrberuf eintrete,
noch schnell was anderes machen.
Und dieses schnelle andere Machen dauert jetzt schon fast 13 Jahre und ich glaube, ich komme auch nicht mehr zurück zur Freude mancher, komme ich nicht mehr in den Lehrberuf zurück.
Sie gelten als politischer Kabarettist hier in Wien.
Sie haben aber doch auch zum Beispiel beim Simple mitgespielt, einem Ensemble, das sich eher dem Unterhaltungskabarett gewidmet hat.
Sie waren in Deutschland, Sie haben am Düsseldorfer Kommödchen ebenfalls Kabarett gespielt.
Gibt es für Sie Präferenzen jetzt beim Kabarett oder ist Ihnen das egal, welche Seite des Kabaretts Sie bedienen?
Nein, das wäre schlimm, wenn mir das egal wäre.
Nein, ich wollte immer ein politisches Kabarett machen.
wollte mir aber immer die verschiedenen Genres innerhalb des Cabarets anschauen, die verschiedenen Richtungen im Genre Cabaret anschauen.
Das geht also vom reinen Unterhaltungs-Cabaret, das mehr Revue-artigen Charakter hat, so wie es im Cabaret simple gemacht wird, erfolgreich gemacht wird, bis eben zum politischen Ein-Mann-Cabaret.
Das mir persönlich mehr zusagt, weil es meinen Intentionen mehr liegt, weil ich glaube, dass doch ein bisschen eine Idee, eine Haltung bei der Unterhaltung dahinter liegen muss oder darunter liegen muss und die kann ich in dieser Form Cabaret am besten verwirklichen.
Das politische Ein-Mann-Kabarett bedeutet ja nicht, dass Sie alleine jetzt Kabarett machen.
Sie haben einen Partner auf der Bühne.
Das ist der Arthur Laubert, der Ihr Pianist ist.
Und Sie haben auch eine Reihe von Leuten, die für Sie schreiben.
Bedeutet das, dass Sie hier auch verschiedene Standpunkte jetzt auf der Bühne einnehmen?
Nein, insofern nicht, weil die Ideen meiner Programme ausschließlich von mir ausgehen.
Und ich ganz genau weiß, was ich sagen will.
Und in den Nummern, die dann ausgearbeitet werden, ich mit meinen Autoren so einer Meinung bin, dass ein unheimlich fruchtbares Zusammenarbeiten darin entsteht, dass die Autoren die Handarbeit leisten, also das Handwerk leisten und wir dann sehr eng miteinander die Dinge bearbeiten und dann die endgültige Formel sowieso erst auf der Bühne entsteht.
Aber die Aussage steht vorher und die Aussage sind Dinge, wo
wo ich mich mit meinen Autoren natürlich nicht absprechen brauche, sondern ich arbeite vorwiegend mit Leuten zusammen, die so ähnlich denken wie ich.
Wäre es für Sie möglich, auch wie es viele andere Künstler machen, sich für eine politische Partei in der Öffentlichkeit einzusetzen, sei es durch Unterschriftenaktionen, sei es durch irgendwelche Briefe?
Ich habe das gemacht, weil ich einfach gedacht habe, es ist wichtig, meine Meinung offen zu bekunden und zu zeigen, wie ich denke.
Mittlerweile, glaube ich, ist es nicht so gut.
Die Leute sind selber mündig genug, um zu wissen, was sie wählen sollen.
Das hat jetzt ein bisschen überhand genommen.
Ich meine, jede Partei macht es sich irgendwie leicht und sagt, sie sucht sich irgendeinen Prominenten, der dann als Vorbildfunktion den Schmarrn verkaufen soll, für den dann die anderen gerade stehen.
Ich mache das in Zukunft eher nicht.
Erwin Steinhauer, das Cabaret in Wien hat einen ungeheuren Aufschwung genommen.
Die Kleinkunstbeißeln sind voll, wenn Sie auftreten, wenn der Lukas Resetaritz auftritt, wenn Josef Harder auftritt oder auch wenn Andreas Wittersig seine Programme präsentiert.
Nun könnte man annehmen, dass für die Kabarettisten, für die österreichischen und für die Wiener Kabarettisten von heute auch Platz in den Medien ist.
Wie sieht es da aus?
Gibt es da für Sie Schwierigkeiten?
Bitte, ich kann nicht für meine eben erwähnten Kollegen, für diese Kollegen kann ich nicht sprechen, aber ich glaube, dass Kabarett, wie es mir gefällt, satirisch, politisch, aggressives Kabarett, das auch hin und wieder konkret wird, mit Namen konkret wird, also frech ist,
im Fernsehen nicht möglich ist, weil ich kann mir beim Erarbeiten eines Programmes nicht in den Kopf zerbrechen, wie harmlos muss ein Text sein, dass man ihn im Fernsehen bringen kann, oder dass sich niemand betroffen fühlt, oder dass ich zum Beispiel das Rundfunkgesetz nicht verletze, weil du kannst ja heute nirgendwo irgendwas sagen, wo sich die Kirche nicht aufregt, beziehungsweise die Ärztekammer nicht.
Wenn ich zum Beispiel jetzt im Fernsehen in einer Kabarett-Sendung sagen wollte, der Herr Dr. XY ist ein unfähiger Trottel, dann muss der Herr Redakteur hingehen zu dem Dr. XY und muss sagen, im Sinne der Ausgewogenheit, der Herr Steinhardt hat über Sie gesagt, Sie sind ein unfähiger Trottel.
Jetzt wird er sagen, nein, ich weiß, dass ich kein unfähiger Trottel bin, oder er wird sagen, der Steinhardt ist auch ein unfähiger Trottel.
Das ist also nicht abendfüllend, aber das wäre ausgewogene Fernsehunterhaltung.
Und ich glaube, das ist erstens wegen des Rundfunkgesetzes nicht möglich und zweitens wegen der Übertragung der Atmosphäre.
Also das, was in den Vorstadtbeiteln, Kulisse etc.
stattfindet, dieser wunderbare Austausch der Lustbarkeit zwischen dem Kabarettisten oben und dem guten Publikum unten, die dabei Tisch und Sesseln essen, sitzen, rauchend sitzen,
Das habe ich noch nie gesehen, dass das eine Kamera einfangen konnte.
Aber ich erkläre mir das so, wenn ich im Fernsehen Skifahren sehe, wird man ja auch nicht kalt, weil ich ein bisschen Schnee sehe.
Warum sollen die Leute zu Hause lachen, wenn sie am Bildschirm lachende Menschen sehen?
Also ich glaube, dass das schon ein bisschen an die Grenzen des Mediums geht.
Das bedeutet auch, dass Kavaret in Medien für Sie hauptsächlich dann gut wäre, wenn dieses Kavaret live... Wenn es nicht vorkommt.
Wenn es nicht vorkommt, dann ist es meistens gut.
Oder wenn es live gebraucht wird.
Oder wenn es live.
Das ist ja meine Forderung.
Ich sage, ich bin ja ohne weiteres bereit, meine Programme im Fernsehen zu bringen unter der Bedingung, absolut live, also nicht die Möglichkeit einer Zensur gegeben ist, zur besten Sendezeit, 20.15 Uhr, und am anderen Kanal müsste eine lange Bildstörung sein.
Das wären also die Idealbedingungen für den Kavarettisten Erwin Steinhauer, wenn er Kavarett im Medium Fernsehen machen würde.
Wenn ich mir was wünschen dürfte, ja.
Sie haben sich den Wolfgang Bauer im Burgtheater gewünscht oder wurden Sie gewünscht?
Sie spielen ja in einer Produktion im Burgtheater und zwar in dem Fauststück, das Wolfgang Bauer zurzeit selbst inszeniert.
Der Faust spielt Rollett, der Wolfgang Bauer führt selber Regie.
Ich wusste von dem Stück nichts erst,
Als der Verlag mich angerufen hat, hat er gesagt, Herr Powerfakt, noch mehr, wir haben uns dann getroffen, haben uns gut verstanden, ich habe dann das Stück gelesen, das hat mir auch toll gefallen.
Kennen Sie das Stück?
Ein herrliches Stück.
Er hat mit Goethes Faust überhaupt nichts zu tun, obwohl er eine Gretel mitspielt.
Der Hauptfigur ist der Hannes Faust, ein Mathematiker, der ein leidenschaftlicher Roulette-Spieler ist.
Es ist auch interessant, dass im Zeitalter, wo ein Lotto so propagiert wird und überhaupt das Glücksspiel, die Teppensteuer, dass wir dieses Stück hier spielen.
Der Roulette-Saal ist in der Hölle, aber die Hölle steht auf einem 500 Meter hohen Felsen.
Mönche fliegen durch die Luft, der liebe Gott spielt mit.
Wenn er kommt, auch der Herr Bundeskanzler.
Ich sage aber nicht, welcher Bundeskanzler.
Und das Interessante ist, es spielen hier fast ausschließlich Österreicher mit.
Bei dieser Produktion, also Freunde der harten, klaren Artikulation werden nicht auf ihre Rechnung kommen.
Manchen Kulturkritikern sollte man empfehlen, überhaupt nicht hineinzugehen.
Es wird nämlich nur österreichisch gesprochen.
Es ist fürchterlich, nicht?
Wienerisch auch, das ist auch entsetzlich.
Also das alte Ensemble halt vom Burgtheater.
Es ist wirklich, naja, reden wir nicht.
Wie sind die Beziehungen zwischen den neuen, aus Bochum kommenden Leuten von Peimann und dem alten Ensemble?
Bitte, da müsste ich vom Hörensagen reden, weil ich habe bis jetzt nur den Herrn Karl gespielt und da kommt man ja wenig zusammen mit anderen Leuten.
Und jetzt im Faustspiel nur Österreicher, aber ich kenne sehr viele deutsche Kollegen, mit denen ich prima auskomme, also privat in der Kantine, so alkoholmäßig so trinken, ist ja sehr gut eigentlich.
Also ich habe keine Schwierigkeiten.
Beim Herrn Karl waren Sie ja auch in Verbindung bzw.
in Konfrontation mit einem deutschen Regisseur.
Das war keine Konfrontation, das war ein freundschaftliches Miteinander.
Der Regisseur Nils-Peter Rudolph hat mich sogar zu Silvester zwischen meinen beiden Vorstellungen aus Stuttgart angerufen und hat mir alles Gute gewünscht.
Es ist ja das Interessante, in den Medien steht dann immer, es ist gestritten worden und wie soll ein deutscher Regisseur einem Wiener Kabarettisten sagen, wenn man den Herrn Kordl spielt?
Das war alles nicht so, das ist ja alles bösartig.
Wenn man in Wien die Medien nicht füttert mit der Wahrheit, zutzeln sie sich das aus den Fingern und das schaut immer schrecklich aus.
Wie haben Sie selbst auf die Kritiken beim Herrn Karl reagiert?
Sie waren ja zum Teil gut, manche haben auch immer wieder auf das Vorbild Qualtinger hingewiesen.
Es ist immer eine Frage der persönlichen Eitelkeit.
Normalerweise sollte es eigentlich so sein, dass man, wenn die Kulturkritik in einer Stadt gut ist, und es gibt manche deutsche Zeitungen, die ein sehr gutes Feiertag haben, gute Kulturkritik, dann macht einem schlechte Kritik schon was.
In Wien soll's einem nix machen, wenn man schlecht kritisiert wird.
Dadurch freut man sich ja nicht, wenn man gut kritisiert ist.
Nur ist man ja eitel und es juckt einem jede schlechte Kritik.
Wirklich, muss ich wirklich sagen.
Und ganz schlimm ist natürlich, wenn die Kritiken so Schläge in die Eier sind.
Das gibt's ja auch.
Aber das hat ja nix mit fundierter Kritik zu tun.
Das ist einfach nur aus Gründen der Hetz oder weil einem nix Besseres einfällt.
Ich möchte kein Kritiker sein.
Das ist wirklich ein Alnuchenjob.
Würden Sie gerne Politiker sein?
Oh ja, da hätte ich einige, weil da kann man ja auch sehr viel schmeidhandeln und so und spielen und so.
Es wäre ein guter Beruf.
Also ins Parlament wäre ich schon ganz gerne.
Ich würde mal gerne ein Programm im Parlament spielen.
Aber vielleicht ist es jetzt, wenn ich mit Herbert Fuchs rede, von den Grünen, den kenne ich.
Also vielleicht verschafft man da irgendeinen Auftritt im Parlament.
Ich würde gerne.
Also frei.
Oder die Gage soll überwiesen werden, irgendwo hin.
Und wenn Sie jetzt die politische Situation hier in Österreich betrachten, was würden Sie dazu sagen?
Es ist immer der Unterschied, ob ich als Privatmann oder als Kabarettist gefragt werde.
Als Privatmann sehe ich die Situation, muss ich ehrlich sagen, ziemlich traurig, wenn ich daran denke, dass nach 15 oder 16 Jahren sozialistisch dominierter Regierungspolitik der Unterschied zwischen Arm und Reich noch größer geworden ist, dass es eben halt jetzt noch ein paar reiche Sozialdemokraten mehr gibt.
Die SPÖ hat eben ihr ideologisches Profil aufgegeben.
ist also die sogenannte Partei der Mitte auch geworden seit Sienowatz.
Darum tun sie sich ja jetzt bei den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP sehr leicht.
In den nächsten vier Jahren wird die Unzufriedenheit meiner Meinung nach noch größer werden.
Das Proteststimmenpotential wird wachsen.
Der Herr Haider wird noch stärker.
Und die Zeiten für Kabarett werden immer besser.
Und ich vermute, Österreich ist ein Land für Kabarettisten.
Aber wahrscheinlich nur für Kabarettisten.
Vielleicht auch für Schauspieler.
Sie haben ja doch auch Schauspielpläne.
Das auch, aber das geht schon, meine Pläne gehen schon ein bisschen mehr in Richtung Operetti.
Ich arbeite am September 1987 mit dem Peter Gruber für die Volksoper den Frosch in der Fledermaus.
Das wird auch meine nächste Silvesterbeschäftigung sein.
Und da kann man ja letzten Endes auch auf reale Ereignisse reagieren.
Da möchte ich meinem Regisseur nicht vorgreifen, vielleicht passt ihm das nicht in sein Konzept.
Ich werde ihn fragen.
Danke für das Gespräch.
Danke auch.
Im Journal zu Gast war der Kabarettist und Schauspieler Erwin Steinhauer.
Mit ihm sprach Walter Gellert.
Ein Hinweis auf zwei Sendungen heute in Österreich 1.
In Diagonal steht heute wieder ein Stadtportrait auf dem Programm.
100 Minuten aus und über Bad Gastein, das Wolkenkratzerdorf in den Bergen.
Gastein, eine exzentrische, alpine Diva mit Sorgenfalten, aber intaktem Flair.
Diagonal über Bad Gastein, Ö1, 17.20 Uhr bis 19 Uhr.
Die Sendung im Brennpunkt heute um 15 Uhr in Österreich 1 trägt den Titel vom Mangel zum Überfluss.
Helfried Brandl analysiert historische Abläufe beziehungsweise die gegenwärtige Situation bezüglich der Welternährung.
Zu dieser Problematik wird auch der Experte Professor Peter von Blankenburg Stellung nehmen.
Heute 15 Uhr, Programm Österreich 1.
Die Amerikaner starten einen neuen Angriff auf den europäischen Airbus.
Diesmal ist es aber nicht der Marktführer Boeing, sondern der zweite im Laufe der Jahre übrig gebliebene Hersteller von Passagierflugzeugen, McDonnell Douglas.
McDonnell, dessen Erzeugnisse auch die Auer fliegt, hat entschieden,
massiv ins Langstreckengeschäft einzusteigen und die MD-11 mit allen zugeboten stehenden Mitteln zu entwickeln.
Die MD-11 wird ein direkter Konkurrent zum künftigen Langstrecken-Airbus A340.
Beide Maschinen werden Anfang der 90er Jahre zur Verfügung stehen, Herbert Hutar informiert.
Der Anstoß für die Neuentwicklung des amerikanischen Airbus-Konkurrenten kam ausgerechnet aus Europa, als nämlich die italienische Staatslinie Alitalia bei McDonnell Douglas sechs Stück der neuen MD-11 bestellte, wodurch die Zahl der festen Orders auf 52 stieg.
Die MD-11 hat Platz für etwa 300 Fluggäste und wird von drei Triebwerken angetrieben, zwei unter den Tragflächen, eines am Leitwerk.
Damit ist auch schon äußerlich die Ähnlichkeit mit dem Vorgängermodell DC-10 gegeben.
Etliche Komponenten werden auch von der DC-10 auf die MD-11 übernommen, wodurch die Entwicklungskosten in Grenzen gehalten werden können.
Der Erstflug ist für 1989 geplant, die bisher zwölf Kunden können die MD-11 dann Anfang der 90er Jahre übernehmen.
Dass ausgerechnet die europäische Alitalia den endgültigen Startschuss für die amerikanische MD-11 veranlasst hat, ist kein Zufall.
Denn der staatliche italienische Flugzeughersteller Aeritalia wird etwa ein Achtel der MD-11 bauen.
Aeritalia arbeitet schon seit den 60er Jahren mit McDonnell Douglas zusammen und hat schon Teile für die bekannte DC-9 geliefert.
Der Chef der italienischen Flugzeugbauer hat erklärt, sein Vertrag über die Lieferung von MD-11-Teilen im Umfang von 1,35 Milliarden Dollar wurde schon vor der Bestellung durch die italienische Luftlinie Alitalia abgeschlossen.
Alitalia ist der einzige maßgebliche europäische Flugzeughersteller, der nicht im Airbus-Konsortium vertreten ist.
und Versuche von Airbus, die Italiener für den Langstrecken-Airbus A340 zu interessieren, sind fehlgeschlagen.
Die Bindungen, so der Chef der Aeritalia Bonifacio, liegen eindeutig auf der anderen Seite des Atlantiks.
Die Entscheidung von McDonnell Tigers, die MD-11 zu bauen, wird den Konkurrenzdruck auf die Airbus-Industrie auf jeden Fall massiv verstärken.
Deren Konkurrenzentwicklung, der Airbus A340, ist ein Langstreckenflugzeug mit vier Triebwerken.
Parallel dazu wird eine Kurz- und Mittelstreckenversion mit zwei Triebwerken gebaut, der A330.
Gemeinsam haben die beiden neuen Airbusse die Tragflächen, die von den Briten entwickelt werden.
Und die Briten befinden sich dabei nun im Dilemma.
London hat angeregt, die Airbus-Subventionen auf eine reine Starthilfe für die einzelnen Modelle zu kürzen.
Die Verhandlungen zwischen der Regierung und dem Airbus-Hersteller British Aerospace sind noch im Gang.
British Aerospace hält 20 Prozent an der Airbus-Industrie.
Die Regierung in London hat ursprünglich angeregt, die Airbus-Industrie sollte mit McDonnell Douglas bei der Entwicklung der MD-11 zusammenarbeiten und die Langstreckenversion des Airbus, also den A340, fallen lassen.
Die Gespräche zwischen Airbus und McDonnell Douglas sind aber gescheitert.
Airbus-Chef Jean-Pierre Son besteht auf den eigenen Entwicklungen ebenso wie auf einem Vollmietziehen der Briten bei den Modellen A340 für Langstrecken mit vier Triebwerken und später beim A330 mit zwei Triebwerken für Kurz- und Mittelstrecken.
Denn wenn die Briten nicht die gemeinsame Tragfläche für beide Flugzeuge entwickeln und bauen und dann vor allem bezahlen, dann wird die Sache zu teuer.
Auf der Negativseite der Airbus-Industrie steht aber die Tatsache, dass im Gegensatz zur amerikanischen MD-11 noch keine Bestellung in den Büchern steht.
Lediglich die Air France und die Lufthansa haben bisher Interesse am europäischen Langstreckenjet angemeldet.
Airbus meint aber noch einen Trumpf in der Hinterhand zu haben.
Die Europäer haben erst vor kurzem einen Vertrag mit dem Konsortium International Aero Engines abgeschlossen, das ein neues Triebwerk entwickelt, den sogenannten Superfan.
Das ist eine Weiterentwicklung der Propeller-Turbine der 50er und 60er Jahre.
Allerdings haben die neuen Turbofan-Triebwerke statt eines Propellers eine ganze Reihe von Turbinenschaufeln, die in einer Ummantelung laufen.
Der Vorteil?
Sie sind fast ebenso schnell wie reine Düsentriebwerke, verbrauchen aber nur einen Bruchteil des Treibstoffs.
Bei der Airbus-Industrie denkt man inzwischen aber auch laut darüber nach, was man tun soll, wenn die Briten aus dem Airbus-Konsortium aussteigen sollten.
Die Tragflächen könnten auch anderswo in Westeuropa, in den USA oder gar in Japan gebaut werden.
Die Frage ist nur, wer zu welchem Preis dann in die Airbus-Industrie einsteigen will.
Ein Bericht von Herbert Hutter.
Drei Jahre sind es her, dass der amerikanische Präsident Reagan der amerikanischen Weltraumbehörde NASA den Auftrag erteilte, Planung und Bau einer permanenten Raumstation in Angriff zu nehmen.
Als Termin wurde das Jahr 1992 vorgesehen, in dem sich zum 500.
Mal die Landung von Christoph Kolumbus auf amerikanischem Boden jährt.
Der Termin wird aber aller Wahrscheinlichkeit nicht eingehalten werden können.
Reagan hatte auch andere Länder der Welt zur Mitarbeit an der Raumstation eingeladen und die NASA begann Gespräche mit Japan, Kanada und der europäischen Weltraumbehörde ESA.
Diese Gespräche sind zurzeit aber völlig festgefahren, berichtet Roland Machatschke.
Schuld ist wieder einmal SDI, das amerikanische Projekt einer Raketenabwehr durch weltraumgestützte Systeme.
Allerdings hat es daneben bereits Probleme zwischen Amerikanern und Europäern über die grundsätzlichen Fragen der Raumstation, ihrer Nutzung und der daraus erwachsenden Kosten gegeben.
Aber zurück zu SDI.
Grundlage aller Verhandlungen der NASA mit ihren Partnern in Europa, Japan und Kanada war die Versicherung der Amerikaner, dass die Raumstation ein hundertprozentig ziviles Projekt ohne Beteiligung durch das Militär und ohne militärische Nutzung sein würde.
Tatsächlich war das eine Bedingung, damit überhaupt Gespräche über internationale Beteiligung aufgenommen werden konnten.
Mitte Dezember ließ jedoch das Pentagon die Bombe platzen.
Das Verteidigungsministerium arbeitet an Plänen für die Nutzung der Raumstation für Forschungsprojekte von militärischer Bedeutung.
Alle schon vereinbarten Verhandlungstermine der NASA mit ihren internationalen Partnern mussten verschoben werden.
Und wenn die Gespräche wieder aufgenommen werden, wird eine neue amerikanische Bedingung auf dem Konferenztisch liegen.
Etwaige Partner der USA beim Projekt Raumstation sollen keine Möglichkeit haben, gegen Nutzungsansprüche des Pentagon ihr Veto einzulegen.
Die amerikanische Fachzeitschrift Aviation Week and Space Technology zitiert einen hochrangigen Angehörigen der Luftwaffe mit dem Ausspruch, wir wissen zwar noch nicht genau, wofür wir die Raumstation einmal verwenden wollen, aber wir wollen jederzeit Zugang haben können.
Der Hintergrund dieser neuen Politik des Pentagon ist die spezifische Schwäche der amerikanischen Raumfahrt nach der Challenger-Katastrophe vor fast einem Jahr.
Experimente in Zusammenhang mit SDI, die für Shuttle-Missionen geplant waren, konnten nicht durchgeführt werden.
Und selbst wenn die NASA den Flugbetrieb ihrer Raumfähren im Februar kommenden Jahres wie geplant wieder aufnehmen kann, wofür bis jetzt keinerlei Garantie besteht, ist der Rückstand praktisch nicht mehr aufzuholen.
Zumal ja auch die Raumfährenflotte durch den Ausfall des Challenger
um 25 Prozent auf drei Fahrzeuge reduziert worden ist.
Die potenziellen Partner der NASA bei der Raumstation sind aus mehreren Gründen über die neue Entwicklung höchst unglücklich.
Ein Nebeneinander von ziviler und militärischer Forschung im Weltraum ist schwierig zu administrieren.
Geheimhaltungsvorschriften würden die Operationen komplizieren.
Die Aufenthaltsräume und Labors der Raumstation würden sich nicht einfachhin militärisch und nicht-militärisch trennen lassen.
Und da gibt es noch das fundamentale Problem.
Die europäische Weltraumbehörde ESA kann sich aufgrund ihrer Satzung auf keinen Fall an einem militärischen Projekt beteiligen, da sie unter ihren Mitgliedern auch neutrale Länder wie Schweiz, Schweden und seit Anfang des Jahres auch Österreich hat.
Für die Europäer hätte ein Scheitern der gemeinsamen Raumstation mit den Amerikanern weitreichende Folgen.
Sie müssten dann überlegen, ob sie ihren Anteil an der Station, das Forschungsmodul Columbus, zu einer eigenständigen Raumstation weiterentwickeln sollen.
Das würde natürlich höhere Kosten bedeuten.
Und es würde sich auch auf die Wirtschaftlichkeit des geplanten, bemannten Raumschiffs der ESA, des kleinen Raumgleiters Hermes, auswirken, der als Zubringer für die große internationale Raumstation natürlich besser ausgelastet wäre, als wenn er allein Kolumbus versorgen müsste.
Die amerikanische Kehrtwendung bei der Raumstation ist nur ein weiterer Stolperstein auf einem Weg, der schon bisher mit Problemen gepflastert war.
Der Kern ist das Verhältnis zwischen NASA und ESA.
Die Amerikaner wollen die Europäer so wie vor zehn Jahren, als Europa das Weltraumlabor Spacelab für den Frachtraum der Shuttles baute, nur als Junior-Partner behandeln.
Aber die Europäer haben sich in der Zwischenzeit emanzipiert.
Nicht zuletzt durch die Erfahrungen, die sie in der engen Zusammenarbeit mit den Amerikanern sammeln konnten.
Sie können nicht akzeptieren, dass die NASA die gesamte Kontrolle über die Raumstation ausüben will und sich bestimmte kommerziell interessante Bereiche wie die Materialforschung reservieren will.
So ist also die Zukunft der amerikanischen Raumstation völlig ungewiss.
Denn auch die USA werden Schwierigkeiten bekommen, sollten sie die Raumstation ohne Beteiligung des Auslandes bauen wollen.
Die Kostenschätzung ist bereits von ursprünglich 8 Milliarden Dollar vor zwei Jahren auf 13 Milliarden hinaufgeschnillt.
Und in der gegenwärtigen politischen Stimmung zwischen dem Kongress und dem Weißen Haus ist es mehr als fraglich, dass Reagan die notwendigen Mittel bewilligt erhält.
Soviel von Roland Maratschke zum internationalen Tauziehen rund um die geplante Raumstation.
Nächstes Stichwort Staudamm.
Als ihn die Russen noch unter Zeiten Abdelnassers bauten, galt er schon als Monsterprojekt.
Jetzt, wo ihn die Amerikaner reparieren sollen,
ist er wieder zum Zentrum von innenpolitischen Auseinandersetzungen geworden.
Die Rede ist von Assam-Staudamm, dem größten Wasserkraftwerk Ägyptens am Nil.
Das Aufstauen des Nils hat ja nicht nur schwerwiegende ökologische Veränderungen mit sich gebracht.
Die seit biblischen Zeiten bekannte Überschwemmung des angrenzenden Ackerlandes mit fruchtbarem Nilschlamm findet nicht mehr statt.
Das Aufstauen des Nils hat auch vielen Menschen, die am Nil leben,
weil sie von diesem Fluss wirtschaftlich abhängig sind, immer wieder Angst versetzt.
Denn niemand kann vorhersagen, was passiert, wenn der Riesendamm zu Assuam einmal undicht werden, ja sogar brechen sollte.
Das Kraftwerk bedarf einiger wichtiger Reparaturen und darüber, wer die ausführen soll, ist man sich in Ägypten keineswegs einig, wie aus Kairo Klaus Lainkuse berichtet.
Die Russen haben ihn gebaut, die Amerikaner wollen ihn reparieren.
Das Symbol des Aufbruchs in die neue Zeit der Sad el-Ali, der Hochdamm Nassers, hat Risse und ein Teil der stromerzeugenden Turbinen geht schon lange nicht mehr.
Alles, was mit dem Nil, dem einzigen und wahren Lebensspender Ägyptens zu tun hat, erregt die Gemüter und deswegen ist es nicht erstaunlich, dass ein Gerücht die Bevölkerung beunruhigt.
Wenn die Amerikaner jetzt daran gingen, die neuen Turbinen einzubauen, drohe große Gefahr.
Wasser auf die Mühlen derer, die ohnehin in dem nur mit den Pyramiden vergleichbaren Bauwerk einen Fluch moderner Technik sehen.
Und das sind nicht nur die religiösen Extremisten.
Die Russen dementieren, das Gerücht in die Welt gesetzt zu haben, die Amerikaner weisen auf ihre Gutachten hin und die ägyptischen Energiewirtschaftler drängen auf schnellstmögliche Reparatur.
Die schon 1985 verfügten Maßnahmen zur Stromeinsparung haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
Warum sollte man auch Strom sparen, wenn er so billig, weil vom Staat subventioniert ist?
Und wenn die Wasserkraft des Nils nicht mehr ausgenutzt wird, dann könnte Ägypten, das einen großen Teil seiner Elektrizität aus Erdöl gewinnt, bald zum Ölimporteur werden, statt es zu exportieren.
Schon 1984 haben die Amerikaner fast 100 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt, um den Hochdamm und seine stromerzeugenden Installationen zu reparieren.
Und jetzt sagt die ägyptische Opposition, dass die schon seit über sechs Jahren laufenden Planungen nicht nach wirtschaftlichen und technischen Kriterien entschieden wurden, sondern ein typischer Fall von politischer Ost-West-Auseinandersetzung sind.
Keine internationale Ausschreibung, keine Beteiligung derer, die schließlich alles gebaut haben.
Bei den letzten ägyptisch-sowjetischen Wirtschaftsgesprächen hätten die Russen angeboten, sich an der Reparatur der Kraftwerksanlagen zu beteiligen.
Und noch bevor die Amerikaner mit ihren Millionen auf den Plan getreten seien, hätten die Franzosen sich angeboten, auch mit einer günstigen Finanzierung.
Die Vorwürfe der Opposition gipfeln darin, dass Washington aus diesem rein technischen Projekt einen politischen Fall mache, um zu zeigen, dass die russische Industrie nicht leistungsfähig sei und schließlich
Die Firma aus Denver, Colorado sei nicht auf Turbinenbau spezialisiert, aber dafür bekannt, beste Verbindungen zum amerikanischen Geheimdienst zu haben.
CIA und die Vorstellung, dass ungeheure Wassermassen sich eines Tages ins Niltal stürzen könnten, das ist der Stoff, aus dem die Alpträume vieler Ägypter gesponnen sind und den sich die Opposition zunutze macht.
Aber die Amerikaner lassen keine Alternative zu.
Ihr Finanzierungsangebot ist an einen amerikanischen Auftragnehmer gebunden.
Und wenn in Ägypten von anderer Energie die Rede ist, dann kaum noch von Nuklearer, seit Tschernobyl.
Der deutsche Anbieter, die Kraftwerksunion, ist zwar noch im Gespräch, aber die immer strahlende Sonne Ägyptens scheint das wegzuschmelzen, was die Politiker vorläufig auf Eis gelegt hatten.
Dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr ist es jetzt zur Abrundung der einstündigen Mittags-Journal-Information noch eine aktuelle Meldungsübersicht.
Österreich Der grüne Nationalratsabgeordnete Peter Pilz hat heute bekräftigt, nur symbolisch zur Verweigerung des Neujahrstagesbefehls an das Bundesheer von Bundespräsident Waldheim aufgerufen zu haben.
Pilz erläuterte, dies sei nicht mit einer Aufforderung zur allgemeinen Befehlsverweigerung gleichzusetzen.
Wenn Justizminister Ofen und Verteidigungsminister Grünes dies so darstellen wollten, so sei dies ein Trick, mit dem der Ruf nach dem Staatsanwalt gerechtfertigt werden solle, meinte Pilz.
Die Offiziersgesellschaft Wien hat diese Erklärung von Pilz als verharmlosend und inakzeptabel zurückgewiesen.
Nach Meinung der Offiziersgesellschaft Wien besteht der Verdacht auf Vorliegen strafbarer Verhandlungen.
Ein Wiener Rechtsanwalt wurde beauftragt, der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung zuzuleiten.
Auch ÖVP-Abgeordneter Robert Licherl erklärte heute, der Aufruf vom Pilz sei empörend und grenze an aufrührerische Aktivität.
In Oberösterreich denken führende Sozialistinnen an die Gründung einer eigenen Frauenliste.
Anlass dafür ist die Nachbesetzung des Mandats der bisher einzigen weiblichen Landtagsabgeordneten in Oberösterreich.
Die Frau ist im Dezember gestorben, ihr Mandat ist mit einem Mann nachbesetzt worden.
Die ehemalige Nationalratsabgeordnete Edith Dobesberger hat zunächst in einem Leserbrief zum Nachdenken über eine Frauenliste aufgefordert.
In einem Hörfunkinterview meinte sie nun, dies sei als ein Ultimatum an die Parteispitze zu verstehen.
Dobesberger sagte, die Landesspitze der oberösterreichischen SPÖ müsste den Parteifrauen im Sinne der Quotenregelung zusichern, vier bis fünf Frauen auf die nächste Landtagsliste zu nehmen.
Sollte das nicht geschehen, müsste man die Gründung einer Frauenliste ernsthaft durchdenken.
Österreich, Bundesrepublik Deutschland.
Der heute einsetzende Weihnachts-Rückreiseverkehr aus den Wintersportgebieten im Westen Österreichs hat ein Verkehrschaos ausgelöst.
Auf der Inntal-Autobahn bildeten sich heute Mittag Staungen bis zu 60 Kilometer Länge.
Bereits 20 Kilometer vor dem Grenzübergang Kufstein begann der Stau Richtung Bayern, der sich die ganze deutsche Inntal-Autobahn fortsetzte bis zur Autobahn Salzburg-München.
Auch beim Grenzübergang Reutepfronten auf der Fernpassstrecke kam es zu 20 bis 30 Kilometer langen Stauungen.
Ausgelöst wurde hier die Behinderung durch starke Schneefälle.
Viele Autofahrer blieben stehen, um Ketten zu montieren.
Frankreich Die Fronten im Eisenbahnerstreik haben sich weiter verhärtet.
Der nationale Koordinationsausschuss der Eisenbahner hat zur Fortsetzung der Streikaktionen aufgerufen und Demonstrationen in Paris angekündigt.
In der vergangenen Nacht wurden Polizeieinheiten eingesetzt, um Gleise zu räumen, die von den Eisenbahnern besetzt worden waren.
Und jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Nordstau stark bewölkt und einige Schneeschauer, sonst meist heiter, kalt.
13 Uhr ist es gleich, das Mittagsschanal ist beendet.
Bis zum Sonntagsschanal, morgen um 17 Uhr, verabschiedet sich Udo Bachmeier.