Mittagsjournal 1980.12.12

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren, aus dem Studio des Mittag-Journals meldet sich Bruno Berger.
    Nach wie vor Thema Nummer eins in Österreich, der Abgang von Vizekanzler und Finanzminister Androsch aus der Politik.
    Gestern fixiert, im Jänner soll er vollzogen werden.
    Was bietet Ihnen das Mittag-Journal heute zu diesem Thema an?
    Das erste Interview mit Hannes Androsch, eine Bilanz seiner Arbeit als Finanzminister, eine Auswahl der Zeitungskommentare und ein Gespräch mit Franz Franitzki, noch stellvertretender Generaldirektor der CA und programmierter Spitzenmann in der Länderbank.
    Das wäre also der Programmblock rund um den Androsch-Abgang.
    Nun die weiteren Schlagzeilen.
    Kritik an Ronald Reagan wegen der Zusammensetzung seines Kabinetts, das nun in groben Zügen bekannt ist.
    Kriminalität und politische Selbstjustiz im Bebengebiet Süditaliens am Beispiel der Mordung eines lokalen Bürgermeisters.
    Und dann nach den Nachrichten unsere Freitag-Wetterschaltung zur hohen Warte für das bevorstehende Wochenende.
    In Kulturzeit schließlich planen wir einen Beitrag zum Film »Das Imperium schlägt zurück«.
    So, jetzt zu den Nachrichten.
    Verantwortlich Redakteur ist Georg Schallgruber, Sprecher Peter Fichner.
    Österreich.
    Der bevorstehende Rücktritt von Finanzminister-Vizekanzler Androsch ist das beherrschende Thema der innenpolitischen Diskussion.
    Die Entscheidung über das Ausscheiden von Androsch aus der Regierung fiel gestern in Sitzungen des SPÖ-Parteivorstandes und des Parteipräsidiums.
    Demnach ist Androsch als Generaldirektor der Kreditanstalt Bankverein vorgesehen.
    Der Vertrag von Generaldirektor Treichel läuft im Sommer aus.
    Bundeskanzler Kalski hat bis jetzt keine Angaben über die Person des künftigen Finanzministers gemacht.
    Die Wiener Rathaus-Korrespondenz veröffentlicht heute offensichtlich im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Androsch-Rücktritt eine Erklärung von Bürgermeister Graz.
    Die Meldung umfasst lediglich fünf Zeilen.
    Wörtlich heißt es, nach Rücksprache und im Einvernehmen mit Bundeskanzler Kreisky stelle Bürgermeister Graz eindeutig fest, dass alle Gerüchte über seine Rückkehr in die Bundesregierung frei erfunden seien.
    Er bleibe Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien.
    Der finnische Außenminister Vajirinen trifft heute anlässlich seines offiziellen Besuchs in Wien mit Bundespräsident Kirchschläger und Bundeskanzler Kreisky zusammen.
    In Gesprächen, auch mit Außenminister Paar, stehen neben außenpolitischen Fragen wirtschaftliche Themen, so etwa die Zusammenarbeit auf Drittmärkten, zur Diskussion.
    Österreich und Finnland arbeiten beispielsweise bei der Planung für ein Atomkraftwerk in Libyen und beim Projekt einer Untergrundbahn in Bagdad zusammen.
    Belgien.
    Die Herbsttagung der NATO wird heute in Brüssel fortgesetzt und abgeschlossen.
    Von dem Kommuniqué der NATO-Außenminister wird allgemein eine Warnung an die Sowjetunion vor einer Intervention in Polen erwartet.
    Der Nordatlantikpakt will in diesem Fall mit umfassenden politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Maßnahmen reagieren.
    Die amtliche Nachrichtenagentur TASS kritisiert neuerlich die Haltung der USA bei der NATO-Tagung in Brüssel.
    Wörtlich heißt es in einem TASS-Kommentar, die USA versuchten, die Militärpsychose und das propagandistische Kesseltreiben um die Lage in Polen zu schüren.
    Polen, USA.
    In einem Interview, das die amerikanische Fernsehgesellschaft ABC veröffentlicht, erklärt der Führer der neuen unabhängigen polnischen Gewerkschaft Solidarität, Walesa, er habe keine Angst vor den Sowjets.
    Gleichzeitig warf Walesa der UdSSR vor, provokatorischen Druck auf sein Land auszuüben.
    Es werde in Polen in nächster Zeit keine Streiks geben, sollten die Gewerkschaften ihrerseits nicht bedroht werden, setzte Walesa fort.
    Zur Entscheidung, Bürgerrechtskämpfer zu verteidigen, sagte er, die Solidarität kämpfe nicht für eine politische Organisation, sondern für das Recht des Volkes, sich auszudrücken.
    Tschechoslowakei.
    Wie die Nachrichtenagentur Agence France-Presse unter Berufung auf verlässliche Kreise in Prag heute mitteilt, sind bereits am Mittwoch acht Bürgerrechtskämpfer in der tschechoslowakischen Hauptstadt verhaftet worden.
    Gründe für das Vorgehen der Polizei gibt es angeblich nicht.
    Fast alle Verhafteten gehören demnach der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 an.
    Ungarn.
    In Budapest beginnt heute der 24.
    Kongress der ungarischen Gewerkschaften.
    Er dauert drei Tage und dürfte deutlich im Zeichen der Polenkrise stehen.
    Offensichtlich will die Führung die Gewerkschaften nach innen und außen aufwerten.
    Bei dem Kongress sind insgesamt 30 ausländische Gewerkschaftsverbände und Mitglieder von sechs internationalen Organisationen vertreten, nicht aber die polnische Gewerkschaft Solidarität.
    USA.
    In Washington sind die ersten vom künftigen Präsidentenregen nominierten Mitglieder der neuen Regierung vorgestellt worden.
    Die meisten Nominierungen kamen nicht überraschend.
    Noch unbekannt ist, wer den wichtigen Posten des Außenministers übernimmt.
    In konservativen Kreisen sind die Nominierungen bereits kritisch aufgenommen worden.
    Sehr zurückhaltend äußerten sich auch die Vertreter der Frauenverbände und der Farbigen.
    Die Präsidentin der Frauenvereinigung etwa sagte, die Entwicklung spiegle Reagans bekannte Positionen gegenüber den Frauen.
    Vertreter der Südstaaten fühlen sich ebenfalls übergangen.
    Die Börse dagegen reagiert auf die Ernennung des neuen Finanzministers Donald Reagan mit Befriedigung.
    Regan hat zu seinen künftigen Plänen erklärt, neben der Geldpolitik sollten auch andere Instrumente zur Inflationsbekämpfung angewendet werden.
    Er rechne in nächster Zeit mit einem Wirtschaftsabschwung und weiter steigenden Zinsen.
    Uganda.
    Nach den Wahlen dürfte die regierende Militärkommission nun doch die Bekanntgabe von Ergebnissen gestatten.
    Entsprechend äußerte sich jedenfalls der Leiter der Beobachtergruppe des Commandates.
    Der militärische Machthaber, Mwanga, hat vorerst die Veröffentlichung der Wahlergebnisse strengstens verboten und erklärt, er behalte sich diesen Schritt persönlich vor.
    Daraufhin äußerten sich politische Beobachter besorgt über mögliche Manipulationen des Wahlergebnisses.
    Den Sieg in den ersten Wahlen in Uganda seit der Unabhängigkeit vor 18 Jahren beanspruchen sowohl die konservativ-katholische Demokratische Partei als auch die politisch links-orientierte Partei Ugandischer Volkskongress des ehemaligen Präsidenten Obote.
    Der militärische Machthaber Movanga ist Mitglied des Volkskongresses und dient als Vertrauter Obotes.
    USA.
    Das Kinderhilfswerk der UNO hat einen alarmierenden Jahresbericht veröffentlicht.
    Demnach lebt jedes zehnte im vergangenen Jahr geborene Kind jetzt nicht mehr.
    Heuer sind etwa 12 bis 13 Millionen Kinder vor allem an den Folgen der Armut gestorben.
    Innerhalb von zwei Wochen, so argumentiert UNICEF, wird in aller Welt mehr für Rüstung ausgegeben als die in einem ganzen Jahr zur Hilfe für die Armen zusätzlich benötigte Summe von etwa 13 Millionen Dollar.
    Die Hilfsbereitschaft der Industriestaaten sei ganz allgemein ein trauriges Kapitel, heißt es summarisch in dem Bericht.
    Frankreich.
    Nach Ansicht des amerikanischen Wissenschaftlers Cohen, der die Neutronenbombe entwickelt hat, ist es möglich, auch eine sogenannte sanfte Atombombe zu bauen.
    Diese Meinung vertritt Cohen in einem Artikel in der in Paris erscheinenden Zeitschrift Alternationalpolitik.
    Diese Waffe würde demnach auf der Gammastrahlung basieren.
    Gammastrahlen wirken im Gegensatz zu der Strahlung der Neutronenbombe erst mit Verzögerung.
    Der Abwurf einer Gammabombe über einer Stadt würde deswegen der Bevölkerung die Möglichkeit zur Flucht geben.
    Der Schriftsteller und Essayist Manes Sperber begeht heute in Paris seinen 75.
    Geburtstag.
    Sperber, geboren in Galicien, wurde in Wien in jungen Jahren Austromarxist und Schüler und Mitarbeiter Alfred Adlers, des Begründers der Individualpsychologie.
    1933 floh er nach Jugoslawien, ein Jahr später wies er sich in Frankreich nieder.
    Bekannt geworden ist Manes Sperber unter anderem durch seine Romantrilogie »Wie eine Träne im Ozean«.
    Schweiz.
    Drei Monate nach der Eröffnung des Gotthard-Straßentunnels und zwei Tage nach Inbetriebnahme des Pfändertunnels wird heute ein weiteres Monumentalwerk des europäischen Autobahnnetzes dem Verkehr übergeben.
    Der mit einem Kostenaufwand von fast sechs Milliarden Schilling gebaute Seelisbergtunnel ist 9,25 Kilometer lang, liegt südlich des Vierwaldstättersees und hat vier Fahrspuren in zwei parallel laufenden Röhren.
    Vor allem wird die Verbindung zwischen Luzern und dem Gotthardtunnel wesentlich verbessert.
    Maut wird keine eingehoben.
    Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 Kilometer in der Stunde.
    Italien.
    Die Regierung hat den Benzinpreis neuerlich angehoben.
    Superbenzin kostet jetzt umgerechnet 12 Schilling 75 je Liter, Normalbenzin 12 Schilling 20 je Liter.
    Die Preiserhöhung soll dem Staat in den kommenden zwölf Monaten Mehreinnahmen von fast 19 Milliarden Schilling bringen.
    Mit diesen Geldern soll der Wiederaufbau im süditalienischen Erdbebengebiet vorangetrieben werden.
    Die italienische Regierung hat den Benzinpreis heuer bereits viermal angehoben.
    Noch im Jänner kostete Superbenzin 9,85 Liter.
    Die Ergebnisse des zum Ski-Weltcup zählenden Damenabfahrtslaufs in Piancavallo.
    Marie-Therese Nadig, Schweiz vor Doris Fjeldstadt, Norwegen und Doris de Agostini, Schweiz.
    Beste Österreicherin auf Rang 6 Cornelia Proll.
    Das waren die Nachrichten im Freitag-Mittag-Journal und jetzt 10 Minuten nach 12 Uhr zur angekündigten Wetterschaltung.
    Eine Verbindung zur Hohen Warte zu Dr. Sabo.
    Guten Tag, Herr Dr. Sabo.
    Ja, grüß Gott.
    Ja, hier in Wien sind wie angekündigt milde Temperaturen zu verzeichnen.
    Ist das so etwas wie ein Wettertrend für das Wochenende?
    Nun, wie es derzeit aussieht, bleibt es auch fürs Wochenende ziemlich mild, jedoch etwas unbeständig.
    Über Mitteleuropa konnte sich ab Mittwoch eine ausgeprägte westliche Höhenströmung durchsetzen, mit der ziemlich milde atlantische Luftmassen herangeführt worden sind.
    Gleichzeitig driften jedoch auch atlantische Störungsausläufer in diesem Westwindband mit und gestalten morgen und auch am Sonntag das Wetter bei uns in Österreich etwas unbeständig.
    Wettermäßig müsste man unterscheiden.
    Die Alpen-Süd-Seite wird durchwegs freundliches und sonniges Wetter bieten.
    Im übrigen Österreich zeitweise auch stärkere Bewölkung und vielleicht einige Niederschläge, die in Tiefenlagen generell in Form von Regen fallen werden.
    Die Frühtemperaturen im Süden und im Westen Österreichs sicherlich örtlich noch unter 0 Grad, ansonsten etwa im Bereich zwischen 0 bis plus 4 Grad und tagsüber sind dann Werte zwischen 2 und plus 8 Grad zu erwarten.
    Allgemein ein ziemlich mildes Wetter für die Jahreszeit, jedoch aufgrund der einzelnen Störungsdurchgänge auch unbeständig.
    Herr Dr. Sauber, haben Sie inzwischen schon die Messwerte von 12 Uhr erhalten?
    Können Sie uns die mitteilen?
    Die Messwerte habe ich hier.
    Wien stark bewölkt, 6 Grad.
    Westwind mit 20 km pro Stunde.
    Eisenstadt wolkig, 8 Grad.
    Westwind mit 35 km pro Stunde.
    Linz bedeckt, 2 Grad.
    Westwind mit 5 km pro Stunde.
    Salzburg wolkig, 2 Grad.
    Südostwind mit 5 km pro Stunde.
    Innsbruck-Heiter minus drei Grad Windstille.
    Bregenz-Wolkig drei Grad, Westwind mit drei Kilometer pro Stunde.
    Graz stark bewölkt, ein Grad Windstille.
    Klagenfurt stark bewölkt, minus vier Grad und ebenfalls Windstille.
    Ja, danke Herr Dr. Savo für diese Wetterinformation.
    Jetzt zu Mittag.
    In der Zwischenzeit ist es 12.13 Uhr geworden.
    Zurück zur österreichischen Innenpolitik.
    Wie gesagt, Thema Nummer 1 in Österreich, der Abgang von Hannes Androsch aus der Politik.
    Anders als bei der nunmehr vorletzten Sitzung des Parteivorstandes und des Parteipräsidiums der SPÖ am 9.
    September, als Hannes Androsch noch einmal mit Bundeskanzler Kreisky auf Zusammenarbeit hindiskutiert wurde,
    Anders als am 9.
    September gab es gestern nach der Sitzung der Spitzengremien der SPÖ das politische Aus für den Vizekanzler und Finanzminister.
    Er soll im Jänner aus der Regierung ausscheiden und dann in die größte Bank Österreichs, in die CA, wechseln.
    Über seinen Nachfolger gibt es derzeit nicht mehr als Spekulationen.
    Die Reaktionen der Opposition sind auch schon bekannt.
    ÖVP-Obmann Mock erklärte dazu, auch nach dem Rücktritt Androsch sei die politische und rechtliche Verantwortung für den AKH-Skandal ungeklärt.
    Und der freiheitliche Parteiobmann Steger äußerte die Erwartung für die Zukunft seiner Entwicklung der SPÖ
    in Richtung zu mehr Marxismus zu befürchten.
    Das waren also die Reaktionen.
    Jetzt für alle interessant sicher, was sagt Hannes Androsch selbst.
    Wie angekündigt haben wir ein Interview mit ihm erhalten.
    Interviewer sind Johannes Fischer und Rudolf Nagiller.
    Ich rufe das Interview ab, das jetzt per Funk hier ins Funkhaus hineingespielt werden soll.
    Ihren Rücktritt angekündigt.
    Warum gehen Sie?
    Was war da letztlich jetzt ausschlaggebend?
    Der Umstand meiner
    persönlichen und privaten beruflichen Existenz, wie Sie wissen, ist zunehmend Gegenstand politischer Diskussion und Auseinandersetzung geworden.
    Der Bundeskanzler hat die Forderung aufgestellt der völligen Trennung.
    Ich habe dafür ein Modell erarbeitet und es ist bereits in Verwirklichung.
    Der Trennung von der Consultatio?
    Trennung von der Consultatio.
    und zur Abtretung an Mitarbeiter.
    Aber selbst bin ich der Meinung, dass das die politische Auseinandersetzung und Kampagne nicht beenden würde.
    Ist aber nicht eigentlich das Entscheidende, ihr jetzt schon seit einigen Jahren mehr und mehr gestörtes Verhältnis zum Bundeskanzler?
    Tatsache also, dass er und sie nicht mehr miteinander können, ist das nicht in Wahrheit entscheidend für diese Entwicklung jetzt gewesen?
    Sicher hat es da gelegentlich verschiedene Auffassungen zu bestimmten Fragen gegeben, aber für diese Überlegung und Entscheidung
    hat das keine Rolle gespielt.
    Herr Witzig, Sie haben am 9.
    September bei dieser Sitzung am Wiener Gläschenplatz im Renner-Institut gesagt, einem Journalisten, bevor die Entscheidung da war, es gebe kein Vertrauensverhältnis mehr zum Bundeskanzler.
    Der Bundeskanzler hat eine Woche vorher in einem Profilinterview gesagt, Sie hätten ihn in bestimmten Fragen nicht überzeugt.
    Was war Ihrer Ansicht nach der Grund für diesen Bruch im Vertrauensverhältnis?
    Wo hat er begonnen und warum ist er so stark geworden?
    Ja, weil die Auseinandersetzungen, die da zunächst auch um das AKH entstanden waren, was ja in der Zwischenzeit
    geklärt wurde, hinreichend geklärt wurde, natürlich den Regierungschef irritiert haben, das verstehe ich durchaus, denn diese Auseinandersetzungen sind ja für die Regierungsarbeit sicherlich nicht hilfreich gewesen.
    Sie sollen gestern, hat man irgendwas herausgehört im Parteivorstand,
    sowohl die Kampagne der ÖVP, die Kritik der ÖVP als einen der Gründe bezeichnet haben, aber auch die Kritik aus den eigenen Reihen.
    Nur dafür gibt es Einzelbeispiele, das würde ich als Randerscheinungen betrachten.
    Das ist eine Auseinandersetzung mit der ÖVP, gar keine Frage.
    Und mit Teilen der SPÖ oder anders gefragt, fühlen Sie sich von Leuten der SPÖ, von einzelnen Politikern im Stich gelassen?
    Der 9.
    September hat, glaube ich, mehr als deutlich gemacht, dass er das Gegenteil zugetroffen hat und zutrifft.
    Nur an dem Problem, Zentrum einer Kampagne zu sein, konnte das auch nichts ändern.
    Ganz konkret fühlen Sie sich von Kreisky im Stich gelassen?
    Nun, wenn der Herr Bundeskanzler in diesem Zusammenhang
    den Vorschlag macht, eine andere wichtige, schwierige Aufgabe zu übernehmen, glaube ich, kann man das nicht sagen.
    Aber glauben Sie, dass es überhaupt so weit gekommen wäre, Herr Vizekanzler, wenn Kreisky sich anders verhalten hätte die letzten Monate, vielleicht sogar die letzten Jahre?
    Hat er nicht auch immer etwas in dieses Feuerchen hineingeblasen?
    Das kann ich nicht in der Form erkennen, sondern
    Er hat uns sich mit einem Problem konfrontiert gesehen und nach einer Lösung gesucht.
    Ich habe eine solche Lösung schwierig genug finden können, nur das Grundproblem,
    würde dadurch nicht gelöst worden sein.
    Herr Vizekanzler, wie sehen Sie jetzt knapp vor Ihrem Ausscheiden aus der Regierung, aber auch aus Bereichen der SPÖ, ganz grundsätzlich die Situation der SPÖ?
    Man hat ja in der ganzen Diskussion bis jetzt gesagt,
    wenn Sie aus der Regierung ausscheiden, würde ein wichtiges, wenn Sie wollen pragmatisch liberales Element aus der Regierung ausscheiden, die SPÖ könnte ganz generell ein bisschen nach links rücken.
    Sehen Sie das so?
    Nein, ich glaube das ist polemisches Wunschdenken.
    Jedenfalls kann man so auffassen.
    Ich nehme das nicht an, dass dies zutrifft und zutreffend ist.
    Die Argumentation der Opposition, der ÖVP, versucht doch nur zu verdecken die völlige Alternativlosigkeit zur Regierungspolitik.
    Es gibt ja keine substanziellen, konkreten
    Lösungsvorschläge für irgendein großes Problem und deren gibt es ja in den 80er Jahren von der Energie angefangen genug.
    Es haben noch gestern unmittelbar nach Bekanntwerden Ihres Rücktritts eine ganze Reihe von, wenn Sie so wollen, linken Exponenten innerhalb der SPÖ Ihren Rücktritt quasi als Erfolg gefeiert für sich.
    Waren Sie Opfer der linken Gruppe in der SPÖ?
    Sicherlich nicht Opfer.
    In einer großen Partei gibt es sicherlich Auffassungen, die sich nicht notwendigerweise immer oder überhaupt mit den Meinungen im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik gedeckt haben müssen.
    Sind Sie persönlich froh, dass Sie jetzt die zentrale Politik etwas verlassen können?
    Ich würde sagen, mit
    einem lachenden, einem weinenden Auge.
    Herr Polizist hat gesagt, er ist betrübt.
    Sind Sie betrübt oder erleichtert?
    Ja, beides zugleich.
    Herr Vizekanzler, Sie wechseln jetzt in die Krediteinstalt, werden dort voraussichtlich Mitte des Jahres Generaldirektor werden.
    Da gibt es jetzt schon Kritik.
    In Leitartikeln konnte man es heute lesen.
    die Opposition, die ÖVP vor allen Dingen, schießt sich zunehmend auf diesen Transfer ein.
    Was sagen Sie dazu?
    Ich kann nicht interpretieren die ÖVP, die hier diese Position während mehr als zehn Jahren SPÖ-Alleinregierung innehatte.
    Es ist dies
    der Vorschlag, der Wunsch des Bundeskanzlers und der Parteispitze.
    Und wenn dies der Wunsch ist, werde ich mich selbstverständlich dieser interessanten und schwierigen Aufgabe widmen.
    Es gibt aus der ÖVP Zitate, dass wenn Sie die CA übernehmen, dass dann der totale Krieg ausbricht.
    Die ÖVP hat ja keinen Rechtsanspruch auf diese Funktionen für alle Zeiten.
    Und es sind dort wichtige Aufgaben zu erfüllen.
    Niklasdorf war ja ein deutliches Beispiel und Signal für diese Aufgabenstellungen.
    Also ich kann mir nicht vorstellen, dass auf die Dauer die ÖVP
    viel mehr Positionen hat oder behalten hat, unverändert, als sie eigentlich durch die Wahlentscheidungen zugesprochen wurden.
    Herr Vizekanzler, Sie verlassen jetzt die Politik und gehen in die Wirtschaft.
    Wollen Sie wieder einmal in die Politik zurückkommen, in einigen Jahren?
    Das wäre ja denkbar, Sie sind glaube ich 42 oder 43 Jahre alt.
    Wenn man in der Wirtschaft tätig ist, ist das eine Schwergewichtsverlagerung, aber vom politischen Gesamtgeschehen ist man ja deswegen nicht abgeschlossen oder weggetreten.
    Und welche Entwicklung in der Zukunft sich ergibt, das ist reine Spekulation.
    kann man daher in keiner Weise heute beurteilen.
    Aber jedenfalls auch kein Nein.
    Sie sagen auch nicht, ich habe endgültig genug von der Politik.
    Ja, man müsste sagen, was man darunter versteht, das ist ja nicht notwendigerweise damit verbunden, ein bestimmtes politisches Amt auszuüben.
    Ich meine Regierungsmitglied zum Beispiel.
    Zeitpunkt eine mehr als müßige Betrachtung.
    Jetzt stellen sich andere Aufgaben und auf die hat man sich zu konzentrieren.
    Herr Vizekanzler, danke für das Gespräch.
    Das also war das Interview mit Hannes Androsch.
    Welchen Stellenwert hatte nun der Vizekanzler und langjährige Finanzminister in Österreich in diesen letzten zehn Jahren?
    Erich Aichinger hat sich mit der Person und dem Politiker Hannes Androsch näher befasst.
    Der schöne Hannes, der Schinder Hannes, der leider Nein-Millionär, einer der höchsten Diener des Staates mit einem Standbein im Privatgeschäft, ein exzellenter Wirtschaftsfachmann und Typ des neuen Managers, ewiger Kronprinz des Sonnenkönigs,
    Längst dienen der Finanzminister Österreichs.
    Auf der Welt sollen es in der Gegenwart nur Amtskollegen in Indonesien und auf den Philippinen auf eine längere Periode gebracht haben.
    Skifahrer und Tennisspieler, Eigentümer von über 100 Anzugteilen, in den Zeitungen, in den Gesellschaftskolumnen, ebenso zu Hause wie auf der politischen Seite.
    Mit 32 Jahren, wenn Nachzügler noch fertig studieren, bereits jüngster Finanzminister, damals bereits durch Heirat in ein Verwandtschaftsverhältnis zur prominenten sozialistischen Familie scharf gekommen, jetzt mit 42 Jahren politischer Frühpensionist.
    eine alles andere als vollständige Liste von Eigenschaften oder Begleiterscheinungen eines außergewöhnlichen Mannes in zehn Jahren entstanden oder sichtbar geworden.
    Vor Jahren auf eine politische Frühpension angesprochen, hatte Androsch damals scherzhaft gemeint, jung Veteran zu werden ist ja auch kein schlimmes Schicksal.
    In einer ernsthaften historischen Bewertung hat Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender Kreisky gestern, als der Androsch-Abgang feststand, die Latte ganz hoch gelegt.
    Er ist ein hervorragender Finanzminister gewesen.
    Für mich ist er der beste und eindrucksvollste in der Zweiten Republik gewesen.
    Wie sehr man Androsch auch bei der Gewerkschaft schätzte, geht aus einer Äußerung hervor, die ÖGB und Nationalratspräsident Benja vor Monaten abgab, als Androsch im Zusammenhang mit seiner Steuerberatungskanzlei bereits unter Beschuss stand.
    Im Sommer vor einem Jahr ist einmal, als man mich aus dem Fernsehen gefragt hat, was ich meine, sage ich bitte, es täte mir sehr leid, als Gewerkschafter täte es mir sehr leid, als Freund könnte ich verstehen, wenn er müde geworden wäre.
    Aber das ist eine Sache, die man nehmen muss.
    Das neue Verhältnis besteht darin, dass wir als Gewerkschafter natürlich einer florierenden Wirtschaft interessiert sind.
    Und da hat Androsch seinen Guteil dazu beigetragen.
    Daher, wenn auch ein harter Verhandler ist, aber wenn die Wirtschaft floriert, dann ist man ein harter Verhandler lieber als einer, der weich ist, aber ganz einfach nichts zu geben hat.
    versuchen wir eine Rückblende.
    Es war ein historischer Moment, als am 21.
    April 1970 Dr. Bruno Kreisky sein erstes Kabinett, eine sozialistische Alleinregierung, bildete und auf Empfehlung des Wiener Bürgermeisters Slavik als Finanzminister den Jungstar, Diplomkaufmann Dr. Hannes Androsch, 32-jährig, von Bundespräsidenten angelobt wurde.
    Amtsvorgänger im Finanzministerium in der Wiener Himmelpfadgasse war damals der heutige Notenbankpräsident Stefan Koren von der ÖVP.
    Herr Bundesminister, der Herr Bundespräsident hat Ihnen ein schweres Amt übertragen.
    Ich darf als Ihr Amtsvorgänger Sie als den neunten Finanzminister der Zweiten Republik im Winterpalais des Prinz Neugeen herzlich begrüßen und Ihnen für die schwere Aufgabe, die Sie übernommen haben,
    beste Gesundheit, Kraft und persönlichen Erfolg wünschen.
    Es ist mir ein Bedürfnis, gerade in diesem Augenblick Ihnen zu sagen, dass dieses Haus hier anders zu beurteilen ist als andere politische Zentren in unserem Staat.
    Hier ist der Platz, wo die Wünsche, die Vorstellungen und sehr oft auch die Illusionen in der Politik auf den harten und realen Nenner des Soll und Haben reduziert werden müssen.
    Und in dieser Aufgabe ist der Herr dieses Hauses meist allein auf weiter Flur.
    Andros trat damals im Winterpalais des Prinzen Eugen mit folgenden Worten an.
    Ich glaube, dass wir uns gemeinsam bemühen sollen, bei den Staatsbürgern und den Steuerpflichtigen ein größtmögliches Verständnis für die Finanzierung der öffentlichen Aufgaben und der Gemeinschaftseinrichtungen herbeizuführen.
    dass wir als weiteren Schwerpunkt trachten sollen, eine maximale Vertrauensbasis zwischen Finanzverwaltung und Staatsbürgern herzustellen und dass schließlich ganz allgemein gesprochen die Finanz- und Budgetpolitik einen wesentlichen Beitrag für ein günstiges Wirtschaftsklima in diesem Land leisten soll.
    Der Schwung, mit dem Androsch eine Reihe von wirtschaftlichen Problemen in den folgenden Jahren begegnen sollte, durchaus nicht immer mit den Vorstellungen der Opposition konform, wurde damals von ihm so in Wort gekleidet.
    Unser Steuersystem ist wie alle anderen auch historisch gewachsen und entspricht, wie das auch in vielen anderen Industrieländern der Fall ist, bei Weitem nicht mehr den Anforderungen, die man
    an ein modernes Steuersystem stellen muss.
    Und daher gilt es, hier entsprechende Reformvorschläge zu erarbeiten.
    Eine Änderung des Systems heißt nicht eine Änderung der Belastung.
    Es kann Verschiebungen geben, aber es geht bei dem System
    Änderung darum, in verwaltungstechnischer, in ökonomischer, in verteilungspolitischer Hinsicht ein, einer modernen Industriestaat angepasstes Steuersystem zu schaffen.
    Daher werden sich verschiedene Untergruppen, etwa mit der Frage der Einführung der Mehrwertsteuer
    mit dem Problemkreis der Kraftfahrzeugbesteuerung insgesamt befassen, mit der Einkommen- und Lohnsteuer, mit der Lohnverrechnung, mit der Investitionsförderung, um nur einige Beispiele zu nennen.
    Denken Sie daran, die Einkommensteuer zugunsten der Lohnsteuer zu verschieben.
    Das wird deswegen nicht möglich sein, weil es darum geht, einen einheitlichen Tarif hier zu haben.
    Allerdings wird es notwendig sein, dass man die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten einer Überprüfung unterzieht.
    Fazit jedenfalls für Österreich.
    Die Umstellung vom alten Umsatzsteuersystem auf ein Mehrwertsteuersystem, die Einbindung zu den europäischen Gemeinschaften, mehrere Steuerreformen in Österreich selbst, das ständige Bemühen um Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität.
    Die Vorgabe durch Kanzler Kreisky am Beginn der 70er Jahre für Androsch, es gelte nicht ein sozialistisches Budget zu machen, sondern das Wahlprogramm zu verwirklichen.
    Und bereits in den frühen 70er Jahren erhoben sich in der Sozialistischen Partei warnende Stimmen.
    Allerdings ohne, dass jemand sagte, es sei der Pragmatiker Androsch oder dessen Stil gemeint.
    Ein Beispiel, der Ideologe Czernec auf dem Villacher SPÖ-Parteitag 1972.
    Wir erinnern uns an das Wort des Begründers der Partei.
    Viktor Adler, der uns in grauester Vorzeit mahnte, Wähler gewinnen ist wichtig, Sozialisten erziehen ist wichtiger.
    Ich bin fast geneigt zu sagen, liebe Genossinnen und Genossen, wir sollen weiter um Wähler werben und um Mitglieder.
    Aber es wird langsam Zeit, dass wir in der sozialistischen Partei um Sozialisten zu werben beginnen.
    Denn wir haben zu wenig.
    Die Opposition schoss sich früh auf Androsch ein.
    Der politische Beobachter konnte sich im Laufe der Jahre an Misstrauensanträge im Parlament geradezu gewöhnen.
    Ein Beispiel aus dem Jahr 1975.
    Da kritisierte die Opposition, wie im Übrigen auch der Rechnungshof, dass der Finanzminister einen 2 Milliarden Schilling Kredit ohne gesetzliche Deckung aufgenommen habe.
    ÖVP-Abgeordneter Keimel
    Sie haben dem Parlament wiederholt über die Entwicklung der Staatsfinanzen falsche Informationen zugeleitet oder überhaupt Zahlen verschwiegen.
    Sie haben, Herr Minister, durch die Kreditnahme von 2 Milliarden Schilling bei der Nationalbank entgegen dem § 41 wieder gesetzlich gehandelt.
    Und Sie lassen auch heute, das beweisen uns Ihre Antworten, keine Kooperation in dieser schwierigen Situation der Staatsfinanzen erkennen.
    Und das ist der Grund, meine Damen und Herren, warum ich hiermit einen Entschließungsantrag einbringe.
    Der Nationalrat wolle beschließen,
    Dem Bundesminister für Finanzen wird gemäß Artikel 74 Absatz 1 Bundesverfassungsgesetz durch ausdrückliche Entschließung des Nationalrates das Vertrauen entzogen.
    Doch der Weg Androschs führte kontinuierlich nach oben.
    Nach dem Ausscheiden von Sozialminister Vizekanzler Hauser fiel die Stellvertretung Kreiskis in der Bundesregierung auf den nun 38-jährigen Androsch.
    dessen Kommentar damals.
    einen besonderen Stellenwert gehabt hat und nicht ohne Erfolg.
    Und die Frage war damals mehr als erlaubt, ob Androsch nicht am Ende seines Weges die Funktion des Bundeskanzlers sähe.
    Von Wollen in Richtung auf eine solche Funktion kann gar keine Rede sein, und zwar nicht als falsche Bescheidenheit, weil die für und wider doch
    sehr zumindest einander die Waage halten und im Übrigen das von einer Fülle von Umständen abhängen, die erst zu beurteilen sind, wenn sich die Frage stellt und sie stellt sich jetzt nicht und sie stellt sich bis auf weiteres nicht.
    In den folgenden Jahren wurde alles zunehmend schwieriger.
    Androschs Anzüge kamen aufs Tapet, seine Spesen auf dem Wiener Opernball, die Beinfreiheit im Dienst Mercedes.
    Es ergaben sich zunehmend Probleme.
    Die Androsch-Steuerberatungskanzlei Consultatio.
    Immer häufiger kam die Frage, ob ein und derselbe Mann Steuerberater und Finanzminister sein können.
    Personen aus der Consultatio gerieten schließlich in den Verdacht, im Dunstkreis des AKH mitverdient zu haben.
    Allerdings, der Wahlsieg der SPÖ 1979 überdeckte alle Differenzen.
    Kanzler Kreisky sagte am Wahlabend, So eine Aufgabe in der Politik ist für einen Mann natürlich eine große Befriedigung, eine Arbeit, die er gerne macht.
    Und sich als Frau dagegen zu streiben oder sich dagegen zu wehren, wäre wahrscheinlich sehr unklug.
    Das war natürlich nicht Bundeskanzler Kreisky, sondern die Gattin von Vizekanzler Finanzminister Androsch, Brigitte Androsch, über ihre Rolle und das, was sie sozusagen ihrem Mann auferlegt hat.
    Was Bundeskanzler Kreisky in der Wahl nach 1979 sagte, das spielen wir jetzt.
    Sie ahnen gar nicht, wie gute Freunde wir alle sind und wie eng wir zusammenarbeiten.
    Und die Meinung, dass ich hier gegen irgendjemanden vorgehen werde, ist vollkommen absurd.
    Das ist ein echtes Team, in dem die Menschen miteinander arbeiten und in der Regel auch miteinander sehr befreundet sind.
    Die Entwicklung seither darf als bekannt vorausgesetzt werden.
    Was Androsch sich manchmal unterschwellig gedacht haben mag, kommt vielleicht im folgenden Ausschnitt heraus.
    Er ist bei einem sogenannten Turnier auf der Schallerburg aufgenommen, bei dem Androsch, im Scherz natürlich, die Aufgabe gestellt bekam, einen Zirkusabend zu gestalten.
    Wir kommen schon deshalb mit wenigen Akteuren aus, weil ich als Konferencier
    eine tolle Besetzung vorschlagen könnte, den Herrn Bundeskanzler persönlich, bis er jeweils die nächste Nummer ansagt, vergeht jedes Mal leicht eine Viertelstunde.
    Selbstverständlich wäre er aber gleichzeitig auch die Glanznummer des Galaprogramms mit seinem magischen Solo als Meister der Dressur, der Hypnose und der Verwandlungskunst.
    Und außerdem macht er alles als Balanceakt am Hochseil, wobei er sich gleichzeitig auch als Bauchredner präsentiert.
    Er ist meines Wissens der einzige Artist, der gleichzeitig Ja und Nein sagen kann.
    Eine politische Revue mit Spaß am Schluss, 10 Jahre, Hannes Androsch.
    Live gestaltet von Erich Aichinger.
    Weiter zu den Zeitungskommentaren, auch hier natürlich dominant das Thema Androsch.
    Hans Rauscher, Kurier.
    Es ist ausgestanden.
    Endlich.
    Der lähmende Alpdruck, der eigentlich jahrelang auf Österreichs Innenpolitik lasterte und die Regierungsarbeit behinderte, ist weg.
    Vorläufig weg.
    Hannes Androsch, Vizekanzler und Anwärter auf die Kanzlerschaft fällt.
    Aber er fällt weich.
    Und jetzt?
    Hannes Androsch ist 42 und ein ungewöhnlicher Mann.
    Auch ein ungewöhnlich tüchtiger Mann.
    Man wird noch von ihm hören.
    Gerold Christian, Salzburger Nachrichten.
    Der SPÖ kann der freiwillige, zwungene Abgang von Androsch kurzfristig innerparteiliche Ruhe bringen.
    Kreisky hat gesiegt und ist seinen Finanzminister losgeworden.
    Der Kanzler hat vorerst die Partei möglicherweise wieder einmal konsolidiert.
    Da Kreisky aber noch andere Minister aus der Regierung verdrängen will, ist der Samen für die nächste Partei interne Unruhe wieder gesät.
    Als Generaldirektor der staatlichen CA wird es Androsch künftig leichter haben.
    Dort kann er auch privat so vorgehen, wie er sich als Politiker die Regierungskarriere bis zur höchsten Spitze zerstört hat.
    Man sieht jetzt deutlich, dass es Kreisky nicht um den Verkauf der Consultatio, nicht um das Reinwaschen seines einstigen Lieblingsschülers gegangen ist.
    Nein, er wollte Androsch weg haben.
    Wollte ihn, aus welchen Gründen immer, zur politischen Unperson machen.
    Nur der sogenannten Basis in der Partei zu erklären, dass solches am besten bewerkstelligt werde, wenn der Betreffende eine Großbank leitet, dürfte schwierig sein.
    Und noch etwas ist bestürzend an dieser Entwicklung.
    Die Erkenntnis, dass sich die Regierungspartei keinen Deut mehr um die Optik kümmert, wenn es um die Zementierung der Macht geht.
    Mittels Parteibeschluss werden beide verstaatlichten Großbanken rot.
    Mit allen Konsequenzen.
    Und ohne Rücksicht auf Glaubwürdigkeitsverluste und Konsensversicherungen.
    Peter Klar, ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
    Mag Kreisky noch so grollen, mag er seinem Hannes noch so kram sein, in der Sozialdemokratie verfährt man mit Mitgliedern der Partei Hocharistokratie nicht anders als im sogenannten Realsozialismus östlicher Prägung.
    Sie werden seit Stalins Tod nicht mehr liquidiert, sie bleiben Mitglieder der Nomenklatura mit all den Privilegien, die sich die jeweilige herrschende Klasse gegenüber den Beherrschten herausnimmt.
    Und so überrascht es nicht, dass auch für den Ex-Vizekanzler in Österreich ein warmes Nest, etwas abseits vom öffentlichen Interesse, bereitgehalten wird.
    Manfred Scheuch, Sozialistische Arbeiterzeitung Ist es also ein Triumph der ÖVP und der ihr verbundenen Medien, den Vizekanzler und Finanzminister zu Fall gebracht zu haben?
    Eine Optik, die das so sehen wollte, liegt völlig schief.
    Was für ein Triumph, wenn die Oppositionspartei als Folge davon den Leitungsposten in der größten Bank des Landes verliert.
    Was für ein Triumph, wenn jene Männer der Wirtschaft, die der ÖVP nahestehen, seit je bekannt haben, dass die Zusammenarbeit mit diesem Minister immer auch das Interesse der Gesamtwirtschaft berücksichtigt hat.
    Karl Danninger, Oberösterreichische Nachrichten.
    Der Nachfolger wird bescheidener sein müssen als Androsch.
    Bescheidener im politischen Sinn, bescheidener in den Machtansprüchen.
    An der Sicherung für die Erfüllung dieser Forderung hat Kreisky schon im Sommer gebastelt, indem er die Zertrümmerung des jetzigen Monsterministeriums zu einem seiner zehn Gebote gemacht hat.
    Damit keiner mehr, der in der Himmelpfortgasse residiert, auf die Idee verfallen kann, auf der großen Kompetenzorgel, die ihm dort zur Verfügung steht, tatsächlich Musik nach eigenem Geschmack zu spielen.
    Zum Schluss eine Auslandsstimme.
    Der Züricher Tagesanzeiger.
    Hannes Androsch ist über seinen sehr persönlichen, aber zugleich auch sehr österreichischen Lebensstil gestolpert.
    Das ist die eine Seite.
    Seine Partei hat daraus äußerst spät die Konsequenz gezogen.
    Auf dem Weg dahin hat sie viel von ihrer Glaubwürdigkeit nach innen und nach außen eingebüßt.
    Die andere Seite?
    Hannes Androsch steht für ein Jahrzehnt äußerst erfolgreicher Wirtschaftspolitik, für den SPÖ-Triumph der letzten Nationalratswahlen.
    Sein Ausscheiden aus der Politik bedeutet mehr als sein persönliches Ende.
    Es besiegelt eine wichtige Epoche der österreichischen Zweiten Republik.
    Ein Querschnitt durch die Meinungen der österreichischen Presse.
    Im Zusammenhang mit dem Abgang des Finanzministers und seinem Wechsel in die CA steht auch eine weitere Personalrochade des ehemaligen Androsch-Sekretärs und jetzigen CA-Vizechefs Franz Franitzki.
    Nach einem Welthandelsstudium und der Dissertation über das amerikanische Notenbanksystem war Franitzki Kostenrechner bei Siemens Schukert.
    Danach in einer Stabstelle der österreichischen Nationalbank und sechs Jahre lang bis 1976 Berater von Finanzminister Androsch.
    Mit Jenner wird der 43-jährige Wranitzki in die Länderbank als Generaldirektor Stellvertreter wechseln, um dann mit dem Auslaufen der Verträge des jetzigen Länderbankvorstandes den derzeitigen Generaldirektor Wolfgang Erndl mit Beginn 1982 abzulösen.
    Helmut Gezander führte mit dem designierten Länderbankchef das folgende Interview.
    Vom Sekretär des Finanzministers zum stellvertretenden Chef der größten Bank Österreichs.
    Nun, Herr Wranitzki, sind Sie vorgesehen als Chef der zweitgrößten Bank Österreichs, der Länderbank.
    Sehen Sie diesen Aufstieg als Leistung aus der Persönlichkeit heraus oder ist das die Folge, wenn man im Finanzministerium einmal Sekretär war?
    Ja, also in der Nähe des Finanzministers oder anderer Regierungsmitglieder je gearbeitet zu haben, ist ja in Österreich keine Einmaligkeit.
    Da gibt es sehr viele andere Beispiele.
    Beispiele aus verschiedenen Regierungszeiten, verschiedener Couleurs.
    Ich stelle das eigentlich gar nicht in den Vordergrund meiner beruflichen Laufbahn, weil ich ja in dieser auch schon andere Dinge im In- und Ausland gearbeitet habe.
    Ansonsten ist zu dieser Frage nur noch hinzuzufügen, dass ich zu diesen sehr bedeutenden beruflichen Positionen berufen wurde.
    Ich habe mich nie selber beworben, außer bei meiner ersten beruflichen Stellung, bin immer berufen worden und sehe die Ereignisse, die jetzt sich abspielen und die Berufung, die geplant ist, auch in diesem Licht.
    Herr Vorowinski, Sie werden von Kollegen als sehr clever beschrieben.
    Gehen Sie gerne in die Länderbank.
    Der Ruf in die Länderbank ist Erfolg, die Einladung ist ergangen.
    Die österreichische Länderbank ist nicht nur die zweitgrößte Aktienbank in Österreich, sie ist auch ein überaus renommiertes, gut berufenes Kreditinstitut.
    Im Vorstand dieser Bank zu arbeiten ist nicht nur ehrenhaft, sondern ganz sicherlich auch lohnend.
    Die Länderbank kämpft seit Graumer Zeit mit einer Reihe von Problemen.
    Man denkt an die Firmen wie Almig, man denkt an Rella.
    Eine Reihe anderer Schwierigkeiten, das Dochterinstitut ÖCI.
    Wie werden Sie die Probleme dort angehen?
    Vorweg einmal, das Dochterinstitut ÖCI im Zusammenhang mit Schwierigkeiten zu nennen, halte ich für unbegründet.
    Es geht um die Fusion zwischen diesen beiden Instituten, zur Kostenersparnis.
    Schauen Sie, das sind Überlegungen, die sehr genau und ins Detail gehend anzustellen sind.
    Ich habe dazu, solange ich mich noch damit nicht im Einzelnen beschäftigt habe, zunächst überhaupt nichts zu sagen.
    Ansonsten ist zu Ihrer Frage zu sagen, dass der Umstand, dass bestimmte Unternehmungen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind,
    eine weltweite Erscheinung ist.
    Wir haben in allen Industriestaaten angesichts der krisenhaften weltwirtschaftlichen Erscheinungen Schwierigkeiten da und dort festzustellen.
    Österreich ist hier keine wasserdichte Zelle, in der das anders ist.
    Daher wird man auch in der österreichischen Industrie- und Unternehmenslandschaft mit solchen Schwierigkeiten rechnen müssen.
    Dass zur Klientel der österreichischen Länderbank auch Unternehmen zählen, denen es weniger gut geht als anderen, passt ins Bild der heutigen wirtschaftlichen Gegebenheiten.
    Die Länderbank kämpft ja noch immer mit dem Mythos ihres ehemaligen Chefs Ockermüller, der sich vor allem auf die Großkundschaft spezialisiert gehabt hat.
    Heute dominiert das Massengeschäft, das Bankgeschäft und diese Umstellung scheint, nach Meinung mancher Kritiker, noch immer nicht vollständig gelungen zu sein.
    Werden Sie hier Schwerpunkte setzen oder werden Sie es quasi bei einer Spezialbank belassen?
    Sie sprechen damit gewisse Strukturänderungen im österreichischen Kreditapparat an.
    Strukturänderungen, die durch eine Reihe von Entwicklungen bedingt wurden.
    Organisatorisch und geschäftspolitisch bedeutete und bedeutet es heute immer noch, dass die großen Banken sich auch um das sogenannte Mengen- oder Massengeschäft zu kümmern haben.
    Das ist nicht eine Frage der Vorliebe
    Spezialbank oder Universalbank zu sein, sondern das ist angesichts der strukturellen Veränderungen im österreichischen Kreditapparat eine Notwendigkeit.
    Wir versuchten auch Stellungnahmen des jetzigen Länderbankchefs Erndl und von CA-Generaldirektor Heinrich Dreichl zu diesen geplanten Veränderungen an der Spitze der beiden größten österreichischen Banken einzuholen, doch waren beide zu keiner Stellungnahme bereit.
    Es ist jetzt 12.47 Uhr und damit haben wir unsere ausführliche Berichterstattung zum Thema Androschabgang und das Rundherum
    abgeschlossen.
    Weiter ins Ausland.
    Am Beispiel der jüngsten Entwicklung rund um die italienische Erdbebenkatastrophe wird wieder einmal drastisch vor Augen geführt, dass speziell im italienischen Mezzogiorno die Uhren anders gehen.
    Bekannt sind hinlänglich die Probleme, die es um die Hilfslieferungen gibt.
    Stichworte mangelnde Organisation und Präzision, Chaos und Desorientierung.
    Und bekannt ist auch, dass mit der Hilfe mancherorts bereits krimineller Handel betrieben wurde.
    Stichwort Mafia.
    Die Mafia und ihre Handlanger wittern hier einen besonderen Markt.
    Dokumentiert wurde dies zuletzt durch die Ermordung des Bürgermeisters von Pagani, eines Ortes bei Salerno, der sich allem Anschein nach noch nicht willfährig verhalten hat.
    Er wurde gestern mit einer Schrotflinte mit abgesägtem Lauf kaltblütig erschossen.
    Ein Mord, Marke Mafia.
    Alfons Thalmer berichtet.
    In der gesamten italienischen Öffentlichkeit, von der äußersten linken bis zur rechten, was selten ist, wird heute einmütig festgestellt, dass hier
    ein Bürgermeister mit Courage von der Unterwelt liquidiert worden ist, weil er sich quergelegt hatte, um die Mafia daran zu hindern, den Wiederaufbau des Erdbebengebietes unter ihre Kontrolle zu nehmen und jedes Rekonstruktionsvorhaben mit ihren Abgabenansprüchen zu belegen.
    Erschossen, weil er das Erdbebenracket bekämpfte, ist der Titel des konservativen römischen Tempo.
    Mafiose Hinrichtung eines Bürgermeisters, heißt es im rechtsliberalen Journale.
    Selbst das kommunistische Parteiorgan UNITA unterbricht für einen Tag die systematische politische Manipulation der Naturkatastrophe und macht mit dem Titel aus, er störte ihr Spiel, der Bürgermeister von Fagani, mutig und unabhängig, an der Spitze eines christlich-demokratischen Gemeinderats, von der Camorra umgebracht.
    Und noch weiter links, die ultrakommunistische Zeitung Il Manifesto schreibt, ein Mann mit Charakter, dessen Arbeit als Bürgermeister auch von den lokalen Oppositionsparteien ohne Vorbehalt geschätzt war.
    Die organisierte und parasitäre Unterwelt im Hinterland von Salerno heißt nicht Mafia, sondern, wie auch in Neapel, Camorra.
    Die Namensunterschiede täuschen aber nicht über die Identität der gesellschaftlichen Wirklichkeit hier weg.
    Eine jahrhundertealte Plage, unausrottbar, weil das eigentliche Opfer, die Bevölkerung, immer schon mehr diese aus ihrem Schoß gewachsene geheime Macht gefürchtet hat, als die Staatsgewalt, gleich ob die der Bourbonenkönige, der nationalen Monarchie oder der italienischen Republik.
    Selbst die drastischen Methoden des Faschismus und seiner demokratisch undenkbaren Ausnahmsgesetze konnten das mafiose Unwesen
    nur oberflächlich und für wenige Jahre verdrängend.
    Kaum 24 Stunden vor dem Mord am Bürgermeister Marcello Torre war einer der bekanntesten Journalisten Italiens, Indro Montanelli, aus dem teils barmherzigen, teils schamhaften allgemeinen Zweig des Schweigens über diese Flage ausgebrochen und hat darauf hingewiesen, dass die Camorra eine enorme Gefahr für den Wiederaufbau des Katastrophengebietes darstellt.
    Nachdem seine Zeitung in Giornale bis jetzt über 50 Millionen Schilling an Hilfsgeldern unter ihren Lesern gesammelt hatte, erklärte Montanelli aufgrund der Lokaluntersuchungen seiner Redakteure, dass zahlreiche Bürgermeister unter dem Druck und der Bedrohung der Kamoristen alle Wiederaufbauaktionen direkter Art ablehnen und nur Bargeld zu verlangen gezwungen sind.
    Montanelli verbirgt sich seinen Lesern gegenüber, dass kein Groschen von der aufgebrachten Summe bar ausgezahlt wird, dass entweder nur konkrete Aufbauobjekte direkt ausgeführt werden oder das Geld bis auf weitere auf Sperrkonten deponiert wird, um die Garantie zu haben, dass die Camorra nicht über die Erteilung der Bauaufträge entscheidet und solche nur gegen Provisionen zulässt.
    In der gegenüber der Regierung sehr kritischen Turiner La Stampa schließt der Chefredakteur seinen heutigen Leitartikel mit den Worten.
    Es ist zwecklos, jemanden auf den Staat zu rufen, vom Staat zu erwarten, dass er alle Probleme löst, wenn die süditalienische Gesellschaft den Staat ignoriert, sich vor der Mafia beugt und damit dem Staat jede Möglichkeit nimmt, mit der Camorra fertig zu werden.
    Die Erdbebenkatastrophe ist aber eine große Gelegenheit,
    der Unterweltgesellschaft einen Schlag zu erteilen, wenn auch unter Ausschaltung der lokalen Behörden beim Wiederaufbau.
    Das war Alfons Dahlmer aus Rom, 12 Uhr und 52 Minuten, der angekündigte Filmbeitrag im Mittagsschornal.
    Heute ist in Österreich Spielbeginn der Fortsetzung des Sci-Fi-Film »Krieg der Sterne« mit dem Titel »Das Imperium schlägt zurück«.
    Dieses Weltraummärchen um böse Herrscher und Rebellen in der Galaxis im Jahr 2500 hat sich bis jetzt als Kassenerfolg erwiesen.
    Der Film kostete 10 Millionen Dollar und spielte bereits bisher 450 Millionen Dollar ein.
    Das Imperium schlägt zurück, verspricht bis jetzt nach den Einspielergebnissen in den Vereinigten Staaten ein noch größerer Erfolg zu werden.
    Karin Bauer gestaltete dazu den folgenden Beitrag.
    Das Imperium schlägt zurück, beginnt dort, wo Krieg der Sterne aufhörte.
    Auf einem Eisplaneten, auf dem sich die Rebellen Luke Skywalker, Han Solo, Prinzessin Leia und ihre Mitkämpfer nach der Vernichtung des Todessternes zurückgezogen hatten.
    Obwohl sie glaubten, mit dem Todesstern auch den bösen Wichtlord Vader vernichtet zu haben, hat er überlebt und ist auf der Suche nach ihnen.
    Als er sie genau orten kann, befiehlt er sie anzugreifen.
    Sie können zwar gerade noch entkommen, geraten beim Flug aber in Schwierigkeiten.
    Horizontale Schubakkegatte!
    Aluviale Dämpfer!
    Jetzt!
    Daran hat's auch nicht gelegen!
    Bring mir den Hydroschraubenschlüssel!
    Wie wir da rauskommen, weiß ich auch noch nicht.
    Das war kein Laserbeschuss, aber wir sind getroffen worden.
    Pan, kommen Sie hier rauf!
    Los, komm, Chewie!
    Asteroiden!
    Auch das noch.
    Chewie, Kurs 271.
    Was soll denn das?
    Sie wollen doch wohl nicht etwa mitten durch ein Asteroidenfeld fliegen.
    Die wären verrückt, wenn sie uns da durchfolgen würden.
    Dieser Flug durch das Asteroidenfeld ist eine der spannendsten Szenen und eine enorme technische Leistung der Trickspezialisten.
    Mit vier computergesteuerten Trickkameras mischten sie die fliegenden Asteroidenmodelle, den Hintergrund des Weltraums, das Zerstören der sie verfolgenden Raumschiffe und die Rebellen in ihren Raumschiff so effektvoll, dass der Zuschauer glaubt, selbst dabei zu sein.
    Zwei Teams haben dieses Wunderwerk an Technik und in sie integriertes Schauspiel bewerkstelligt.
    Während die Trickleute die Modelle der Planeten, Raumschiffe und der technischen Ungetüme bauten und die Filmhintergründe für die Mischung herstellten, mussten sich die Schauspieler in den Ateliers oft nur mit Markierungen und Zeichnungen vorstellen, in diesen Modellen zu agieren.
    Regisseur Irving Kirschner, bei uns bekannt geworden durch den Thriller Die Augen der Laura Maas, zu den Schwierigkeiten derartiger Dreharbeiten bei Science-Fiction und Science-Fantasy Filmen.
    I think it is more difficult than an ordinary picture because there's so much...
    Ich glaube, dass das viel schwieriger ist als bei einem normalen Film.
    Es sind mehr Schnitte, mehr Leute und mehr Techniker dabei.
    Es ist schwierig, so zu drehen, dass es nicht mechanisch aussieht.
    Ich glaube, dass manche Science-Fiction-Filme mir nicht gefallen, weil sie mechanisch wirken.
    Man sieht die Maschinerie und die Schauspieler werden oft ein Teil davon.
    Ich versuchte, sehr fließend zu gestalten.
    Es ist schwierig, aber man macht es eben.
    I tried to make it very smooth.
    It's difficult, but you do it.
    Neben den aus dem Krieg der Sterne bekannten Figuren wie Jedi-Ritter Anwerter Luke, Prinzessin Leia, Weltraum-Abenteurer Han Solo mit seinen zottigen Gefährten Wookie, die Roboter R2-D2 und C3PO und der böse, keuchende Lord Feather sind neue dazugekommen, wie Eisungeheuer und Yoda den Irving Kirschner nun vorstellt.
    Yoda is a Jedi Master.
    Yoda ist ein Jedi-Meister, er ist ein sehr überraschender Charakter.
    Er ist 65 Zentimeter klein, hat eine sehr großmütige Gesinnung und ungeheure Fähigkeiten.
    Er sieht so aus, wie man es nicht erwartet.
    Ich habe das Gefühl, dass er sich unter Wasser genauso wohl fühlt wie an Land.
    Er ist eine reine Kunstfigur und kein Schauspieler.
    Aber er ist sehr wirklich.
    Die Kinder lieben ihn und die Leute reden über ihn, wenn sie ihn sehen.
    Insgesamt hat der Schöpfer des Weltraummärchens Krieg der Sterne, George Lucas, neun Teile vorgesehen.
    Dem zweiten Teil, das Imperium schlägt zurück, der am Freitag in Österreich anläuft, werden in den nächsten 20 Jahren also noch sieben weitere folgen.
    Das also sind die Märchen modernerer Art und wir haben jetzt die Realität im Studio, die Nachrichten.
    Österreich.
    WC-Kanzler, Finanzminister Andros hat heute in einem Hörfunkinterview seinen Rücktritt begründet.
    Andros sagte, er sei zunehmend zum Gegenstand politischer Diskussion und Auseinandersetzung geworden.
    Eine Trennung von seiner Steuerberatungsfirma Consultatio hätte die gegen ihn gerichtete Kampagne nicht beendet.
    Zu den Diskussionen im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme des Amtes des Generaldirektors der Kreditanstalt Bankverein sagte Androsch, die ÖVP habe keinen Rechtsanspruch für diesen Posten auf alle Zeiten.
    Nach Ansicht von ÖVP-Generalsekretär Lanner wäre die Bestellung von Vizekanzlerfinanzminister Androsch zum Generaldirektor der Kreditanstalt Bankverein vor dem Abschluss der parlamentarischen AKH-Untersuchungen unverantwortlich.
    Im Präsedienst seiner Partei betont Lanner, der noch amtierende Finanzminister Androsch sei zu 50 Prozent politisch für den Skandal um den Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses verantwortlich.
    Mit seinem Ausscheiden aus der Regierung löse sich diese Verantwortung nicht in Luft auf, meint Lanner wörtlich.
    Der Wiener Bürgermeister Graz hat heute alle Gerüchte über seine Rückkehr in die Bundesregierung dementiert.
    In einer Aussendung der Rathaus-Korrespondenz betont Graz, nach Rücksprache und im Einvernehmen mit Bundeskanzler Kreisky stelle er eindeutig fest, dass alle Gerüchte über eine Rückkehr in die Bundesregierung frei erfunden seien.
    Er bleibe Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien.
    Belgien.
    Die Außenminister der Staaten des Atlantikpakts sind in Brüssel zur Abschlusssitzung ihrer Herbsttagung zusammengetreten.
    Die NATO-Staaten sind sich einig, dass Moskau eindeutig klar gemacht werden muss, welche politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen ein Einmarsch in Polen haben würde.
    Vor allem wäre mit dem Abbruch aller Verhandlungen mit der Sowjetunion über die Themen Abrüstung und Wirtschaft zu rechnen.
    Italien.
    Einen neuerlichen Sieg der Schweizerin Marie-Therese Nadig brachte der zum Weltcup zählende Damen Abfahrtslauf in Piancavallo.
    Die Plätze belegten die Norwegerin Fjellstadt und die Schweizerin Di Agostini.
    Als beste Österreicherin landete Conny Pröll auf Platz 6.
    Edith Peter wurde 9., Ingrid Eberle 14.
    Diese Sportmeldung, meine Damen und Herren, stand am Ende des Freitag-Mittag-Journals.
    Für das Team verabschiedet sich Bruno Berger.
    Auf Wiederhören.
    Guten Tag.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1980.12.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter zum Wochenende, Wetterwerte
    Mitwirkende: Sabo, Peter [Gestaltung] , Berger, Bruno [Moderation]
    Datum: 1980.12.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gespräch mit scheidendem Vizekanzler und Finanzminister Androsch
    Interview: Vizkanzler und Finanzminister Androsch
    Mitwirkende: Nagiller, Rudolf [Gestaltung] , Fischer, Johannes [Gestaltung] , Androsch, Hannes [Interviewte/r]
    Datum: 1980.12.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rückblick auf Androsch-Ära
    Einblendung: Vizekanzler und Finanzminister Androsch, Bundeskanzler Kreisky, ÖGB-Präsident Benya, Finanzminister Stephan Koren, SPÖ-Ideologe Cernetz, ÖVP-Abgeordneter Keimel
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Androsch, Hannes [Interviewte/r] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r] , Benya, Anton [Interviewte/r] , Koren, Stephan [Interviewte/r] , Cernetz, ... [Interviewte/r] , Keimel, Otto [Interviewte/r] , Androsch, Brigitte [Interviewte/r]
    Datum: 1980.12.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Andorsch
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung]
    Datum: 1980.12.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Franz Vranitzky - Künftiger Länderbankchef zu seiner Zukunft
    Interview: Franz Vranitzky
    Mitwirkende: Kletzander, Helmut [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1980.12.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neuer Film "Das Imperium schlägt zurück"
    Einblendung: Szenenausschnitt aus der deutschen Synchronfassung, Irvin Kershner
    Mitwirkende: Baur, Karin [Gestaltung] , Kershner, Irvin [Interviewte/r]
    Datum: 1980.12.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Technik ; Film ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1980.12.12
    Spieldauer 01:00:07
    Mitwirkende Berger, Bruno [Moderation]
    Bachmair, Udo [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1980.12.12 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-801212_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
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