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Marker setzen in: Mittagsjournal 1987.09.24
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, hier meldet sich Herbert Doprowolny mit dem Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
In den folgenden Minuten gibt es in der außenpolitischen Berichterstattung einen Schwerpunkt bezüglich Golfkrieg.
Wir berichten über eine geplante Unterredung zwischen den Außenministern der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten über den Beschluss Großbritanniens ein iranisches Büro für Waffenkäufe in London zu schließen und über Meinungsverschiedenheiten in Italien über das militärische Engagement im Golfkrieg.
Ein weiterer Auslandsbericht hat die Befürchtungen einer schlechten Ernte in der Sowjetunion zum Inhalt.
Aus Österreich kommen folgende Beiträge.
Was kostet die geplante Erhöhung der Sozial- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge im kommenden Jahr für Besserverdienende etwa 500 Schilling im Monat?
Aus dem Burgenland kommt ein Wahlkampf-Roundup über den Landtagswahlkampf.
Sechs Parteien bewerben sich hier am 4.
Oktober um die insgesamt 36 Mandate.
Und der Generaldirektor der AMAG, ehrlich, stellte sich heute Journalistenfragen.
Die Kultur informiert über die U-Aufführung von Zerhas Rattenfänger beim steirischen Herbst und bringt einen Nachruf auf Bob Fosse.
Nun aber der Meldungsblog, den Wolfgang Wittmann zusammengestellt hat, Sprecher ist Josef Wenzl-Hnatek.
USA.
Der iranische Staatspräsident Ali Khamenei befürchtet, die amerikanischen Aktionen im Persischen Golf könnten zu einer Invasion seines Landes führen.
In einem vom TV-Sender ABC ausgestrahlten Interview sagte Khamenei, die Präsidents der Vereinigten Staaten im Golf sei ein Zeichen des Krieges.
Ziel der amerikanischen Flotte ist nach Auffassung des iranischen Staatspräsidenten nicht die Verteidigung, sondern ein Angriff auf den Iran.
Abermals betonte Khamenei, der Angriff des amerikanischen Kampfhubschraubers gegen ein iranisches Schiff im Golf sei einer der schwersten Fehler gewesen, den die Vereinigten Staaten hätten begehen können.
Er fügte hinzu, große Ereignisse hätten gewöhnlich kleine Ursachen.
Der iranische Staatspräsident meinte ferner an die Adresse Washingtons gerichtet, groß zu sein bedeute nicht, dass man nicht verwundbar sei.
Auf die Frage, ob Teheran davon ausgehe, mit den Vereinigten Staaten im Krieg zu sein, antwortete Khamenei allerdings mit Nein.
Vereinte Nationen Der sowjetische Außenminister Eduard Shevardnadze hat in seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung vorgeschlagen, eine UNO-Streitmacht in den persischen Golf zu entsenden, um die Schifffahrt zu sichern.
Shevardnadze betonte, die Golfschifffahrt stehe im Interesse der Völkergemeinschaft.
Zu ihrem Schutz sollten deshalb angemessene Kräfte zur Verfügung gestellt werden.
Zugleich appellierte der Außenminister an den Iran und den Irak, die UNO-Resolution über eine Waffenruhe im Golfkrieg zu befolgen.
Zur Beratung der Lage am Persischen Golf wird Shevardnadze heute mit seinem amerikanischen Ressort-Kollegen Schultz zusammenkommen.
USA, Großbritannien.
Die Mehrheit der Amerikaner ist mit dem Angriff des Kampfhubschraubers auf ein iranisches Schiff im Golf einverstanden.
Nach einer Umfrage der New York Times und der Fernsehkette CBS haben 79 Prozent der Befragten den Angriff befürwortet, 63 Prozent meinte jedoch, Präsident Reagan sollten die Genehmigung des Kongresses einholen, um die amerikanischen Streitkräfte weiter im Golf zu belassen.
Großbritannien hat unterdessen als erstes westliches Land als Folge der Verschärfung im Golfkonflikt Sanktionen gegen den Iran verhängt.
Das iranische Büro für Waffenkäufe in London wurde geschlossen, die etwa 30 Angestellten werden ausgewiesen.
Grund für diese Entscheidung war der jüngste Angriff iranischer Schnellboote auf einen britischen Tanker.
Norwegen.
NATO-Generalsekretär Lord Carrington hat die Einigung zwischen Washington und Moskau zur Abschaffung der Mittelstreckenraketen begrüßt.
Carrington sagte bei der Eröffnung der Plenartagung des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses in Oslo, die Einigung sei äußerst willkommen, die völlige Denuklearisierung stehe aber nicht vor der Tür.
Es sei zu vermuten, dass Moskau neue Waffensysteme entwickle, um die Mittelstreckenraketen zu ersetzen.
Das Übereinkommen der Supermächte wertete Lord Carrington als Ergebnis des Zusammenhalts und der Entschlossenheit der NATO-Länder.
Polen.
Zum Abschluss seines viertägigen offiziellen Besuches in Polen hält sich Bundeskanzler Franitzki heute in Krakau auf.
Nach einer Besichtigung der historischen Sehenswürdigkeit in der Stadt wird Franitzki moderne Wirtschaftsbetriebe besuchen, die mit Beteiligung österreichischer Firmen errichtet worden sind.
Die Heimkehr des Bundeskanzlers nach Wien ist für den Abend geplant.
Österreich.
ÖAB-Generalsekretär Walter Heinz Singer hat die jüngste Äußerung von Verbundgeneraldirektor Fremuth kritisiert, wonach bei einer Streichung der Steuervorteile der Verbundgesellschaft ein höherer Strompreis zu erwarten sei.
Heinz Singer erklärte dazu, die geplante Privatisierung des Verbundkonzernes und dessen normale steuerliche Belastung seien kein Grund zu einer Verteuerung des Stroms.
Vielmehr müsse das Unternehmen effizienter arbeiten.
Wörtlich bemerkte Heinzinger, Generaldirektoren müssten offensichtlich zum Nachdenken gezwungen werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundeskanzler Kohl beobachtet heute gemeinsam mit dem französischen Staatspräsidenten Mitterrand das erste deutsch-französische Grußmanöver mit der Bezeichnung Kekerspatz.
An den Übungen im Raum München, Nürnberg, Stuttgart nehmen etwa 20.000 französische und 55.000 deutsche Soldaten teil.
Ziel ist es, die Zusammenarbeit bei der Armee und die schnelle Herbeiführung französischer Reserven im Konfliktfall zu erproben.
Die Grünen und Mitglieder der Friedensbewegung haben für die Dauer des französischen Besuchs Protestaktionen angekündigt.
Unter Anspielung auf den Namen der Militärmanöver stellen sie ihre Aktionen unter das Motto Kesse Taube.
USA Nicaragua
Das Außenministerium in Washington spricht im Zusammenhang mit den jüngsten Schritten der Regierung in Nicaragua zur Einstellung der Kämpfe gegen die Contras und zur Wiederherstellung der Pressefreiheit von Kosmetik.
Die Wiederzulassung einer oppositionellen Zeitung und der katholischen Rundfunkstation seien kein Beweis für die Liberalisierung im Pressewesen, sagte eine Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums.
Auch der von Managua angekündigte Waffenstillstand wurde als nicht nachprüfbar bezeichnet.
Nicaragua hat gestern 17 Gefangene aus anderen mittelamerikanischen Ländern freigelassen, die wegen konterrevolutionären Aktionen inhaftiert waren.
Nach den Worten von Staatspräsident Ortega stehen alle diese Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Friedensabkommen von Guatemala, das von den mittelamerikanischen Ländern unterzeichnet wurde.
USA
Der amerikanische Regisseur und Choreograf Bob Foss ist im Alter von 60 Jahren in Washington einem Herzanfall erliegen.
Foss starb am Abend seiner Premiere von Sweet Charity im National Theater in Washington.
Er hatte sich noch die letzten Proben angesehen, ging danach in sein Hotel, wo er einer Herzattacke erlag.
Foss wurde auch durch seine Filme Cabaret, Lenny und All That Jazz bekannt.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Die Kaltfront eines Ostsee-Tiefs hat den Alpenraum überquert und die sommerliche Schönwetterperiode beendet.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Veränderliche Bewölkung, regional teils gewittrige Regenschauer, West- bis Nordwestwind, Nachmittagstemperaturen 16 bis 21, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 9 bis 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag, aufgelockert bis stark bewölkt, örtlich Regen oder Regenschauer, West- bis Nordwestwind, Tageshöchsttemperaturen am Freitag 16 bis 21 Grad.
Die Vorschau auf das Wochenende, veränderlich und kühler als zuletzt.
Die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien stark bewölkt 19 Grad, Südwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 17, St.
Pölten stark bewölkt 18 Grad, Westwind 10, Linz stark bewölkt 18 Grad, Westwind 25, Salzburg stark bewölkt 15 Grad, Südwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt 16, Bregenz stark bewölkt 17 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde, Graz stark bewölkt, Gewitterregen 16 und Klagenfurt bedeckt bei 16 Grad.
Soeben war es 12 Uhr und 9 Minuten und wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung im Ausland.
Die Krise im Golf, die sich in den letzten Stunden und Tagen zugespitzt hat, hat nun nicht mehr eine rein kriegerische Komponente zwischen dem Iran und dem Irak, sondern auch insofern eine weltpolitisch brisante, da sich zahlreiche Außenminister, die sich bei der Unerfolg-Versammlung in New York befinden, nun intensiver mit diesem Konflikt auseinandersetzen.
So hat gestern der sowjetische Außenminister Schepardnatze den Einsatz einer UNO-Streitmacht zur Sicherung der Schiffa, dem Persischen Golf, vorgeschlagen, denn der Schiffsverkehr sei Sache der ganzen Weltgemeinschaft.
Zugleich rief Schepardnatze die beiden kriegführenden Parteien auf, dem UNO-Appell zu einer Waffenruhe Folge zu leisten.
Doch damit möchte es der Russe nicht bewenden lassen.
Er wird in den nächsten Stunden mit seinem amerikanischen Resort-Kollegen George Schultz zusammentreffen, um über die Lage im persischen Golf zu beraten.
Aber hören Sie näheres von Klaus Emmerich.
Ein kleiner Gipfel der Supermächte ist diplomatisch momentan das hervorstechendste Merkmal in der Golfkrise.
Die Außenminister der USA und der Sowjetunion, Schulz und Schöbert-Naze, wollen sich in den nächsten Stunden am Rande der UNO-Generalversammlung in New York erneut zusammensetzen.
Gegenseitig wollen sie ausfindig machen, ob es im Weltsicherheitsrat zum zweiten Mal dazu kommen kann, die Zweieinigkeit zu erneuern, die in der Golfkrise beim ersten Mal mit einer Resolution des Weltsicherheitsrates in Sachen Waffenstillstand zwischen Iran und Irak gezeigt wurde.
Förmlich geht es nun um den amerikanischen Wunsch, weltweit durch die UNO ein Waffenembargo gegen den Iran verhängen zu lassen.
Moskau zögert, wie übrigens auch Peking.
Was die Diplomaten dieser Stunden beschäftigt, ist nicht nur irgendein Aktenstück mit feingeschriffenen Formulierungen in einer Resolution, sondern die Frage, was nach einer solchen Beschlussfassung des Weltsicherheitsrates geschieht.
Die Sowjetunion möchte am liebsten eine Seestreitmacht der Vereinten Nationen in den Persischen Golf in Sand wissen, die die dort anwesenden fast 100 Kriegsschiffe aus Ost und West ablösen und einen Waffenstillstand zwischen Iran und Irak durchsetzen sowie garantieren können soll.
Die USA sind dagegen.
Mit Washington fürchten wir wohl auch in London, Paris und Rom, dass Moskau auf dem Umweg über eine solche UNO-Lösung praktisch ein Dauer-Mitspracherecht in diesem Teil der Welt erhält, etwas, woran die Sowjetunion seit vielen Jahren arbeitet.
Um dies festzustellen, sind schon die Drähte auf der westlichen Seite heiß gelaufen, wobei sich die Verbindungswege auf Ortsgespräche in New York verkürzen,
da die meisten Außenminister und Spitzendiplomaten wegen der UNO-Generalversammlung momentan in Manhattan versammelt sind.
Der amerikanische Außenminister Schulz berichtet dabei nach Washington, seitdem der Iran auf sogenannter frischer Tat beim Minenlegen ertappt worden sei, habe er für die USA schon lange nicht mehr so viele westliche Einheit und auch Zuspruch aus der Dritten Welt festzustellen.
Dennoch zweifeln UNO-Beamte, dass es schnell und leicht
zu einer Resolution des Weltsicherheitsrates über ein Waffenembargo gegen den Iran kommt.
Uneinigkeit besteht vor allem in der Durchsetzung und Kontrolle einer solchen Abschottung des Iran.
Auch die Frage von Sanktionen gegen Länder, die sich an ein solches Lieferverbot nicht oder nicht vollständig halten, ist mehr denn je umstritten.
Dass politisch in der Golfkrise außerdem auf vielen Ebenen gleichzeitig agiert wird, zeigt dieser Überblick.
Der iranische Staatspräsident Khamenei hat nach seiner scharfen und unversöhnlichen Rede vor der UNO-Generalversammlung gegenüber UNO-Generalsekretär Pérez de Cuellar und gegenüber anderen Diplomaten in den letzten Stunden eine gewisse Verständigungsbereitschaft im Sinne einer teilweise Waffenniederlegung erkennen lassen.
In Washington wird das darauf zurückgeführt, dass es Spezialeinheiten der amerikanischen Marine und den US-Geheimdienst
gelungen sein soll, die iranischen Operationen im Golf genau zu beobachten und deren Kommunikationssysteme weitgehend lahmzulegen.
Dies erklärt auch, warum Verteidigungsminister Weinberger, der in diesen Stunden in der Krisenregion eintrifft, selbstsicher erklären kann, die USA seien nun gewiss, jede Situation zu beherrschen und in der Lage, mit Waffengewalt zurückzuschlagen.
Abgesehen von dieser politischen Komponente gibt es weltweit die verschiedensten Reaktionen auf die Eskalation im Golfkrieg.
Eine davon ist der Schritt Großbritanniens, das iranische Büro für Waffenkäufe in London zu schließen.
Die etwa 30 Angestellten des Büros müssen nun binnen zwei Wochen britischen Boden verlassen.
Gottfried Zmeck dazu aus London.
Das Haus in der Viktoriastraße Nummer 4 befindet sich in unmittelbarer Nähe des Parlaments, mitten im Londoner Regierungsviertel.
Offiziell beherbergt es die Iranian Oil Company, die Ölgeschäfte betreibt.
Es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass dieses Büro zugleich als die europäische Zentrale für die iranischen Waffenkäufe fungiert.
Nach Schätzungen von Experten wurden über dieses Büro seit Beginn des Golfkriegs jährlich Waffenkäufe im Wert von rund 100 Milliarden Shilling abgewickelt.
Von ihrer Londoner Zentrale aus verfügten die Iraner über ein weitverzweigtes, weltweites Kontaktnetz.
Auch bei den amerikanischen Iran-Gate-Geschäften war London eine wichtige Schaltstelle.
Insgesamt arbeiten dort rund 250 Angestellte, mehr als 30 davon sind direkt mit Waffeneinkäufen beschäftigt.
Sie sind es auch, die bis 8.
Oktober Großbritannien verlassen müssen.
Offiziell wurde dies dem iranischen Geschäftsträger mitgeteilt, er ist der einzige in London verbliebene iranische Diplomat, nachdem die beiden Länder im Juni ihre Beziehungen praktisch auf Null reduziert haben.
Anlass war damals die Entführung eines britischen Diplomaten in Teheran gewesen.
Der jetzige Schritt war daher lange Zeit erwartet worden.
Außenminister Sir Geoffrey Howe gab die Ausweisung vor der UNO in New York bekannt.
Es ist, wie er sagte, eine direkte Reaktion auf den iranischen Angriff gegen den Tanker Gentle Breeze, der im persischen Golf unter britischer Flacke fuhr.
Damit wird auch die britische Forderung nach einem weltweiten Waffenembargo glaubwürdiger, denn die Haltung Londons in dieser Sache war bisher durchaus nicht ohne Widersprüche.
Großbritannien wendet nämlich eine Art Halbembargo gegenüber dem Iran an.
Sogenannte nicht-tödliche Waffen dürfen geliefert werden.
Bei der näheren Bestimmung dieser Kategorie gerät man allerdings in eine Grauzone, die es oft ermöglicht, Kriegsgerät trotzdem zu exportieren.
Im Falle Großbritanniens handelt es sich dabei vor allem um Ersatzteile für den Chieftain-Panzer, mit dem die persische Armee unter dem Schar ausgerüstet wurde.
Aus dieser Zeit der guten Beziehungen zwischen London und Teheran stammt auch das jetzt geschlossene Waffeneinkaufsbüro.
Es wurde von einem iranischen Oberst geleitet und war gegliedert in Abteilungen für die Armee, die Luftwaffe und die Marine.
Experten wie etwa vom Londoner Institut für strategische Studien sind sich über die Wirkung dieser Maßnahme uneinig.
Manche meinen, dies sei ein empfindlicher Schlag für den iranischen Waffennachschub, weil man die Nervenzentrale dieser Einkäufe getroffen habe.
Andere geben zu bedenken, dass sich der Iran nach der Krise in den Beziehungen mit London bereits nach Ausweichquartieren in anderen europäischen Hauptstädten umgesehen und in Erwartung dieses Schritts der Briten entsprechende Vorbereitungen getroffen hat.
Und schließlich gäbe es nach wie vor einen florierenden Schwarzmarkt, auf dem die nötigen Waffen, wenn auch zu stark überhöhten Preisen, immer erhältlich seien.
Aus London hörten sie Gottfried Zmeck.
Auch in Italien setzt man sich intensiver mit dem Golfkrieg auseinander.
Nicht nur wegen der schwelenden Waffenlieferungsaffäre, sondern auch mit der Entsendung einer Streitmacht in den Golf.
Darüber gibt es nun Meinungsverschiedenheiten in Rom, wie Karl Peter Schwarz berichtet.
Die italienische Mission im Golf halte ich für ein Abenteuer.
Natürlich.
Wenn nichts passiert, ist das kein Problem.
Was aber, wenn etwas passiert?
Dem christdemokratischen Parteivorsitzenden Celia Codemita wäre es jetzt wohl lieber, er hätte sich diese drei Sätze vorher besser überlegt.
Entschlüpft waren sie während eines Gesprächs mit Journalisten am Rande des Nationalen Freundschaftsfestes der Demokratie Christiana in Palermo.
Und auch die ohnehin einsturzgefährdete Fünf-Parteien-Koalition des christdemokratischen Ministerpräsidenten Giovanni Goria
haben die Mietersbefürchtungen die Auswirkung eines kleineren Erdbebens.
Nach einem iranischen Angriff auf den italienischen Frachter Gioli Rubino hatte die Regierung Gorilla vor knapp drei Wochen einstimmig die Entsendung eines kleinen Flottenkontingents zum Schutz der freien Schifffahrt beschlossen.
Einstimmig, aber offenbar nicht einmütig.
Denn der christdemokratische Außenminister Andriotti hatte schon in der darauffolgenden Parlamentsdebatte Zweifel an der Richtigkeit einer Entscheidung aufkommen lassen,
für die er selbst mitverantwortlich ist.
Von den Sozialisten und den anderen Koalitionspartnern der Demokratie Christianer musste er sich damals den Vorwurf der politischen Doppelzüngigkeit und der mangelnden Bündnistreue gegenüber den USA anhören.
Jetzt sind italienische Fregatten und Minenräumpote noch nicht im Golf eingetroffen und schon gibt's neue Polemik.
Ich, sagte Demita in Palermo, war über diesen Beschluss von Anfang an schon äußerst besorgt.
Der christdemokratische Parteichef behauptet, sich der Entsendung der Kriegsschiffe nur deshalb nicht widersetzt zu haben, weil er für diesen Fall eine neue Regierungskrise befürchtete.
Diese Entscheidung, sagt er wörtlich, wurde von einigen gewollt, von einigen erlitten und einige konnten sie nicht verhindern.
Die Koalitionspartner der Christdemokraten, allen voran Praxissozialisten, verlangen jetzt eine sofortige Klarstellung im Ministerrat.
Wirklich abenteuerlich, meinte polemisch ein Sprecher der kleinen liberalen Partei, sei nicht die Entsendung der Schiffe, sondern der Versuch, ihrer Mission die politische Deckung zu entziehen.
Der ehemalige sozialistische Verteidigungsminister Lilio Lagorio höhnte, Demita habe wieder einmal eine seiner existenziellen Krisen.
Demgegenüber teilt die kommunistische Opposition natürlich De Mittas Befürchtungen, kritisiert aber, dass seine Partei im Interesse der Aufrechterhaltung der Regierung Gorilla einem riskanten militärischen Unternehmen zugestimmt habe.
Wie erklärt sich die Haltung der italienischen Christdemokraten?
Zum Teil sicher aus der Rücksicht auf die öffentliche Meinung, die überwiegend pazifistisch ist, besonders jetzt nach den jüngsten Zwischenfällen.
Zum Teil entsprechen De Mittas Einwände der traditionellen neutralen Haltung rund
in allen neuestlichen Angelegenheiten die Italien schon mehrmals in deutlichen Gegensatz zu den amerikanischen Interessen gebracht hat.
Es gibt aber noch einen Grund, nämlich die im Fall des Golfkrieges besonders deutliche Haltung der katholischen Kirche.
Die der italienischen Bischofskonferenz nahestehende Tageszeitung Avenire etwa bezeichnet die Entsendung der italienischen Schiffe als äußerst riskant.
Verteidigungsmaßnahmen drügen immer die Gefahr einer Verwicklung in kriegerische Auseinandersetzungen in Sicht.
wie die jüngste Aktion der Amerikaner gegen ein iranisches Kriegsschiff gezeigt habe.
Es sei außerdem mehr als fraglich, ob die italienischen Fregatten Angriffe auf italienische Frachter überhaupt verhindern könnten.
Für die Regierung Gorilla, die im Senat mit ihrem wirtschaftspolitischen Sparprogramm gerade erst eine Niederlage erlitten hat, ist der Konflikt über die Golfmission eine schwere Belastungsprobe.
Noch bevor im Golf die Minen hochgehen, könnte Dimitras Sprengsatz Italiens brüchige
Mit diesem Bericht von Karl-Peter Schwarz aus Rom haben wir unseren Beitragsteil in Sachen Golfkrieg beendet.
Es ist jetzt 12.21 Uhr, neun Minuten vor halb eins und wir kommen nach Österreich.
Österreichs großkoalitionäre Sanierungspartnerschaft ist auf ihrem Weg, das nächstjährige Budgetdefizit auf 70 Milliarden zu begrenzen, in den letzten Tagen große Schritte vorangekommen.
Sowohl die Einigung mit den Ländern über eine Umstellung der Wohnbauförderung als auch Alfred Dallingers und Walter Schwimmers Bemühungen über die Vorziehung der sogenannten Pensionsreform haben das hehre Ziel der 70 Milliarden näher rücken lassen.
Auf dem Weg zu diesem Ziel wurde allerdings die vor allem von der ÖVP beschworene Absicht, hauptsächlich durch Einsparungen der öffentlichen Hand zu sanieren, etwas aus den Augen verloren, vor allem durch die fast sichere Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage in der Krankenversicherung auf das Niveau der Pensionsversicherung und auch durch die Anhebung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge.
Für mittlere bis gutverdienende Arbeiter und Angestellte bedeutet dies im kommenden Jahr höhere Sozialversicherungsbeiträge von fast 500 Schilling im Monat.
Aber hören Sie näheres von Fritz Besater.
Fast 500 Schilling im Monat oder rund 6000 Schilling im Jahr.
So viel werden Österreichs gutverdienende Arbeiter und Angestellten im nächsten Jahr allein aus dem Titel höherer Sozialabgaben auf dem Altar der Budgetsanierung zu opfern haben.
Und diese Rechnung sieht im Einzelnen so aus.
Die Höchstbeitragsgrundlage in der Krankenversicherung beträgt zurzeit 21.600 Schilling im Monat.
Bei der Pensionsversicherung lautet die entsprechende Zahl zurzeit 26.400 Schilling.
Aufgrund der Lohn- und Gehaltsentwicklung, die bei der Berechnung dieser Höchstbeitagsgrundlagen herangezogen wird, werden die Beitagsgrundlagen in der Pensionsversicherung im nächsten Jahr 27.600 Schilling betragen und ab kommendem Jahr nicht nur in der Pensionsversicherung, sondern auch in der Krankenversicherung.
Das bedeutet im Einzelnen folgende Erhöhungen der einzelnen Sozialabgaben.
Erstens,
Anstelle eines monatlichen Krankenversicherungsbeitrags von 540 Schilling monatlich heuer beträgt die Pflichtvorsorge für den Krankheitsfall im kommenden Jahr 690 Schilling monatlich, um 150 Schilling mehr also.
Zweitens, anstelle des monatlichen Pensionsversicherungsbeitrags von derzeit 2.706 Schilling gilt es ab jener nächsten Jahres monatlich 2.829 Schilling oder um 123 Schilling mehr zu berappen.
Drittens, die Arbeitslosenversicherung, die für Arbeitgeber und Arbeitnehmer um je ein halbes Prozent angehoben wird, beträgt für den Lohnsteuerpflichtigen 1988 nicht mehr 580 Schilling 80, sondern 745 Schilling, also ein Plus von 164 Schilling 20.
Viertens, der Wohnbauförderungsbeitrag, der zurzeit monatlich mit 108 Schilling zu Buche schlägt, ist im kommenden Jahr bereits mit 138 Schilling monatlich zu entrichten.
Fünftens, die Arbeiterkammerumlage, die so wie der Wohnbauförderungsbeitrag bei jeder Erhöhung der Höchstbeitagsgrundlage mitsteigt, wird im kommenden Jahr 138 Schilling gegenüber 108 im heurigen Jahr betragen, was sich für die Arbeiterkammern in deren Budgets mit rund 80 Millionen Mehreinnahmen zu Buche schlägt.
Insgesamt steigen also die monatlichen Sozialabgaben der gut verdienenden österreichischen Arbeiter und Angestellten von derzeit 4.042 Schilling 80 im kommenden Jahr auf 4.540 Schilling 20.
Differenz exakt 498 Schilling.
Betroffen von dieser Maßnahme auf dem Altar der Budgetsanierung sind rund 220.000 Beschäftigte.
Für die Arbeitgeber wird das kommende Jahr noch teurer werden.
Sie haben durch die Anhebung der Höchstbeitagsgrundlagen im nächsten Jahr an Sozialabgaben für einen gut entlohnten Beschäftigten 5.423 Schilling 40 monatlich zu entrichten.
Soviel von Fritz Pesatto.
Am 4.
Oktober wird im Burgenland der Landtag gewählt.
Dieser Wahlgang ist seit 1964, damals gelang den Sozialisten die Umkehr der Machtverhältnisse, die wohl mit größter Spannung erwartete Wahl.
Die SPÖ tritt mit Landeshauptmann Theodor Kehre an und stellt derzeit 20 Mandate im Landesparlament.
Die Volkspartei hat 16 Landtagssitze inne.
Ihr Spitzenkandidat ist Dr. Franz Sauerzopf.
Neben den beiden Großparteien kandidieren vier weitere wahlwerbende Gruppierungen.
Die Burgenland-Initiative Matissek, die Grüne Alternative, die Kommunisten und die Freiheitlichen.
Sie müssen die nach der Landesverfassung vorgesehene 5-Prozent-Hürde schaffen, um in den Landtag zu gelangen.
Insgesamt 203.000 Burgenländer werden am 4.
Oktober wahlberechtigt sein.
Hören Sie dazu einen Bericht von Herbert Mansberger vom Landesstudio Burgenland.
Gelingt dem Hecht der Sprung in den Karpfenteich oder um eine andere Diktion als FPÖ-Bundesparteiobmann Haider zu verwenden, schafft die freiheitliche Partei die 5%-Hürde und erhält ein oder mehrere Mandate im Burgenländischen Landtag.
Das ist das wohl am meisten diskutierte Thema in der Schlussphase des Wahlkampfes.
Die FPÖ ist seit 1977 nicht mehr im Landtag vertreten.
Eine nur bedingt berechtigte Hochrechnung des Nationalratswahlergebnisses 1986 würde für die FPÖ zwei Mandate auf Kosten der SPÖ bedeuten.
Landtagssitze erhofft sich aber nicht nur die FPÖ, auch andere Kleingruppierungen sind optimistisch.
So die erstmals kandidierende Burgenland-Initiative Matisek.
Die von der SPÖ ausgeschlossene Ex-Club-Chefin Otile Matisek ist über die Landesgrenzen hinaus durch den Bundesländerskandal und vor allem durch den Worms-Sinovac-Prozess, in dem es um die angebliche Sinovac-Äußerung über Waldheims braune Vergangenheit geht, bekannt geworden.
Jüngster Stand dazu, der burgenländische SPÖ-Parteivorstand hat in dieser Woche Matisek wegen falscher Beweisaussage in diesem Prozess angezeigt.
Matisek zu ihrem Wahlkonzept
Engagieren und kämpfen für die Verbesserung der sozialen Situation im Burgenland, für das Ansiedeln höher qualifizierter Arbeitsplätze, und zwar in einer sehr aggressiven Form.
Burgenland ist das Schlusslicht, da kann man nicht warten, bis sich von selber was entwickelt.
Und zwar muss da auch auf Bundesebene für's Burgenland was geschehen.
Spitzenkandidatin der Grünen Alternative Burgenland ist die Kroatin Marijana Grandic.
Ihr Wahlprogramm in Schlagworten unter anderem Stopp dem Waldsterben, Tempo 80 100 und Wahrnehmung der Rechte der Kroaten.
Sie meint dazu.
Ich glaube, dass viele Dinge von uns nur aufgezeigt werden können.
Und ich maße mich nicht an, dass wir jetzt die Weisheit mit dem Löffel gegessen haben und zu allem ein Rezept parat haben.
Aber es geht uns darum, gute Ideen vorzuzeigen oder auch die fähigsten Leute dann zusammenzufinden, die neue alternative Möglichkeiten vorschlagen.
Die Kommunisten haben in der letzten Landtagswahl ein halbes Prozent der Stimmen erhalten und treten in ihrem Wahlprogramm für den Privilegienabbau ein.
Dazu KP-Landeshauptmann Edward Tanzinger.
Unsere wichtigste Aufgabe ist, dafür zu sorgen oder mitzuhelfen, qualifizierte Arbeitsplätze im Land zu schaffen.
Wir haben dazu Vorschläge, wie die finanzierten Mittel beschaffen werden sollen.
Das soll durch Besteuerung der Reichen passieren.
Und nun zur FPÖ.
Sie tritt mit dem Eisenstädter Richter Dr. Wolfgang Rauter an.
An seiner Seite steht bei fast allen größeren Wahlkampfveranstaltungen Bundesparteiobmann Dr. Jörg Haider.
Er ist der am meisten im Einsatz befindliche Bundespolitiker in diesem Wahlkampf.
Wahlkampf-Slogan der FPÖ, frischer Wind ins Burgenland.
Wahlziel sind drei Mandate.
Zum Wahlprogramm Dr. Rauter,
Wir werden uns vor allem der kleinen Leute annehmen, weil in den letzten Jahren sich immer wieder gezeigt hat, dass bei Sparprogrammen vor allem der kleine Mann zur Kassa gebeten worden ist und dass man in den Bereichen, wo große Lobbys da sind, nicht spart.
Wir verstehen uns primär als Kontrollpartei, was aber nicht heißt, dass wir nicht eventuell eine Zusammenarbeit akzeptieren würden mit irgendeiner anderen Wahlwerbendengruppe.
Die Volkspartei hat bei der letzten Landtagswahl 43% der Stimmen erhalten.
Mut zum Morgen und zu einer anderen Politik, das sind hier die Schlagworte.
Dr. Sauerzopfs zentrales Wahlkampfthema ist die Wirtschaftspolitik, die unter dem Begriff Sauerzopfmilliarde dem Wähler präsentiert wird.
Die ÖVP möchte, besagt die Milliarde, durch die Privatisierung von Landesunternehmen, speziell der Stromgesellschaft Bewag, zusammenbekommen, was von der SPÖ mit dem Hinweis auf einen in der Folge höheren Strompreis abgelehnt wird.
Die Milliarde soll der Wirtschaft neue Impulse bringen und Arbeitsplätze schaffen.
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Franz Sauerzob formuliert das Wahlprogramm in Form von zwei Behauptungen.
Erstens, die Ära-Carry geht zu Ende.
Zweitens, die burgenländische Volkspartei, unsere Gesinnungsgemeinschaft, hat nach mehr als zwei Jahrzehnten diesmal wieder die Chance, als Landeshauptmannpartei die Geschicke dieses Landes zu führen und zu lenken.
Die Chance gilt es zu nützen mit einem unverbrauchten neuen Team, mit einem Arbeitsprogramm, das heute unter den Kennworten Demokratiereform gegen Parteibuchwirtschaft, Dorferneuerung, Burgenlandmilliarde durch Teilprivatisierung bereits vielen Burgenländern ein Begriff und Hoffnung für die Zukunft geworden ist.
Die Sozialisten haben 1964 erstmals die Landtagswahl in Burgenland gewonnen und haben damit eine politische Wende herbeigeführt.
Bei der Landtagswahl 1982 lag ihr Stimmenanteil bei 53 Prozent.
Jetziges Wahlziel sind mindestens 50 Prozent der Stimmen und 19 Mandate im Landtag.
Die SPÖ-Wahlwerbung ist ganz auf die Person des Landeshauptmannes zugeschnitten unter dem Motto Kiri, Erfahrung und Tatkraft.
Die SPÖ verweist auf den stetigen Wirtschaftsaufschwung des Burgenlandes und nennt als Indiz dafür den derzeitigen Beschäftigtenstand, der mit 66.000 einen absoluten Rekord für das Burgenland darstellt.
Und zur Landtagswahl sagt Landeshauptmann Theodor Kiri.
Am 4.
Oktober, meine lieben Freunde, geht es eben darum, wie es weitergehen soll.
Sollen wir weiter planvoll arbeiten?
Sollen wir weiter regieren?
Das heißt entscheiden, sollen wir die Politik ernst nehmen oder sollen wir dieses Land ausverkaufen, sollen wir dem Opportunismus und dem Chaos die Stimme geben.
Und das ist jetzt nicht überspitzt formuliert, was ich gesagt habe, meine lieben Freunde, sondern das ist nur klar gesagt.
Das ist die Alternative, vor der wir stehen.
Und vor jeder Entscheidung,
Möchte ich das allen sagen, euch und all denen draußen.
Und ich werde es ihnen auch sagen, wo ich nur kann.
Gebraucht euren gesunden Menschenverstand.
Schaut euch um in diesem Land.
Schaut das, was wirklich ist.
Und nicht das, was man euch vorgaukeln will.
Zur Wahlkampfführung ist in seiner jetzigen Phase auch zu sagen, dass sie härter und aggressiver ist als bei vergangenen Wahlgängen.
Ein Zeugnis dafür ist sicher auch das Faktum, dass das Landesgericht der Eisenstadt noch nie mit so einer großen Anzahl von Politprozessen befasst war wie zur Zeit.
Herbert Mansberger vom Landesstudio Burgenland gestaltete diesen Überblick über den burgenländischen Wahlkampf, der am 4.
Oktober mit der Landtagswahl endet.
Nach dem Aus für die alte Elektrolyse in Ranshofen wird sich die Verstaatlichte Austria Metall den Bezug des Rohstoffes Aluminium jetzt durch Beteiligungen im Ausland sichern.
Konkret plant der Austria Metall, sich an einer Elektrolyse in Venezuela zu beteiligen.
Eine zweite, kleinere Beteiligung wird aus Italien vorgesehen.
Wie diese Projekte im Detail aussehen, erläuterte heute der Generaldirektor der Austria Metall, Robert Ehrlich.
Susanna Gassner war dabei.
Die Austria Metall erzeugt derzeit im oberösterreichischen Ransroven rund 80.000 Tonnen Rohaluminium im Elektrolyseverfahren.
Da die alte Aluminiumschmelze in absehbarer Zeit wegen der starken Umweltbelastung geschlossen werden muss und ein Neubau daran gescheitert ist, dass der Austria Metall keine Strompreisgarantien gegeben worden sind, hat sich der verstaatlichte Alu-Erzeuger nun auf die Suche nach ausländischen Beteiligungen gemacht.
Und siehe da, er ist auch fündig geworden.
In Venezuela wird eine Elektrolyse mit einer Kapazität von 180.000 Tonnen errichtet, an der sich die Austria Metall zu 40% beteiligen wird.
Weitere 40% hält die staatliche venezuelanische Firma Alcasa.
Für die restlichen 20% interessieren sich eine Reihe europäischer und amerikanischer Aluminiumerzeuger.
Warum die Austria Metall ausgerechnet in Venezuela investiert?
Generaldirektor Robert Ehrlich.
Nach Vergleich aller möglichen Metallquellen auf der Welt, Venezuela sich als das günstigste Land für die Aluminiumherstellung erwiesen hat.
Alle Kostenelemente vom Strom bis zum Bauxit sind in Venezuela am günstigsten und dazu kommt, dass Venezuela bereits die Infrastruktur einer hochentwickelten Aluminiumindustrie hat, sodass auch die personellen Ressourcen dort in entsprechenden Maß gegeben sind.
Bei der Elektrolyse in Venezuela wird der Austriametall auch im Management ein gewichtiges Wort mitreden.
Damit auch die Qualität des Rohaluminiums stimmt, werden Bau und Produktion von österreichischen Technikern überwacht.
Bleibt noch die Frage offen, ob nicht ein solches Engagement in einem südamerikanischen Land auch politische Risiken birgt.
Wir haben uns dieser Frage sehr sorgfältig gewidmet, haben auch internationale Gutachten, insbesondere von großen amerikanischen Banken eingeholt, die uns allesamt bestätigen, dass im lateinamerikanischen Raum Venezuela offensichtlich das sicherste Land ist.
Nicht nur, weil es das reichste Land dieser Gegend ist, sondern auch, weil die demokratischen Verhältnisse und die politische Struktur dort so sind, dass wir mit einer hohen Sicherheit dort rechnen können.
Aber selbstverständlich werden wir also alle
vertraglichen und finanziellen Details so gestalten, dass ein Maximum von Sicherheit eingebaut ist.
Aus Venezuela wird der Austriametall ab 1991 rund 36.000 Tonnen Rohaluminium beziehen, das dann in Ranshoven weiterverarbeitet wird.
Weitere 30.000 Tonnen werden aus Australien bezogen, wo eine bereits bestehende Elektrolyse erweitert wird, an der sich dann die Austriametall zu rund 7 Prozent beteiligen wird.
Die restlichen 14.000 Tonnen, die der Austriametall noch auf ihre derzeitige Jahreskapazität von 80.000 Tonnen fehlen, sollen durch langfristige Lieferverträge abgedeckt werden.
Trotz der Transportkosten dürfte das Rohaluminium aus Übersee erheblich billiger sein, als es jemals in Österreich hätte produziert werden können.
Denn sowohl Strom als auch das Vormaterial Bauxit sind in beiden Ländern wesentlich billiger zu haben.
Während die alte Elektrolyse in Ranshofen für den Strom derzeit 36 Groschen je Kilowattstunde zahlt und sich die neue Elektrolyse in Ranshofen nur gerechnet hätte, so die Manager, wenn der Strompreis weiter auf 25 Groschen heruntersubventioniert worden wäre, kommt der Strompreis in Venezuela auf 8 Groschen,
und in Australien auf 12 Groschen.
Dank des billigen Rohaluminiums aus Venezuela und Australien wird das Ranshofener Aluwerk dann so wettbewerbsfähig sein, dass es sogar ausgebaut werden könnte, wobei die Venezuelaner bereits ihrerseits überlegen, sich an Ranshofen zu beteiligen.
Für die beiden Beteiligungen wird die Austria Metall schätzungsweise rund eine Milliarde Schilling ausgeben müssen, die sie aber bereits angespart hat.
Die übrigen Kosten werden über Kredite finanziert.
Eine eigene Elektrolyse in Ranshofen hätte satte 4,5 Milliarden Schilling gekostet.
Jetzt aber bleibt der Austriametall sogar noch Geld übrig, um neue Produkte und Projekte zu finanzieren.
Soviel von Susanna Gassner.
Zu der jüngsten Reise einer Gruppe von ÖVP-Parlamentariern nach Südafrika nahm heute auf einer Pressekonferenz auch der für internationale Entwicklung und Mission zuständige Wiener Weihbischof Florian Kuntner Stellung.
Kuntner kritisierte, dass die ÖVP-Delegation den südafrikanischen Oppositionsgruppen gegenüber den Standpunkt der südafrikanischen Regierung vertreten habe.
Und Kuntner wies die Darstellung des ÖVP-Klubobmanns König, in Südafrika gebe es nur mehr Reste der Apartheid, viel sei zum besseren Geschehen entschieden zurück.
Der Wiener Weihbischof wörtlich.
Und das beunruhigt mich jetzt.
Weil nach unseren Informationen, nach unseren Recherchen, nach unseren ganz wirklich sorgfältigen Überlegungen wir geglaubt haben, wir machen das Richtige von Österreich aus als neutrales Land, als Kommission einer Bischofskonferenz aufzuzeigen, dass die Apartheid in sich schlecht ist und wenn die weiter aufrechterhalten wird,
Und alle Anzeichen weisen darauf hin, dass man nicht im geringsten daran denkt, an diesem Prinzip zu rütteln.
Das sind nur verbale Sachen, die manchmal da gesagt werden, aber in Wirklichkeit denkt man nicht daran.
Und sehen Sie, das ist das, was mich jetzt wirklich betroffen macht.
Dass hier anscheinend ein anderer Standpunkt eingenommen wird und
Und dann die Befürchtungen, die informierte Leute in Südafrika haben, nämlich, dass sie vom Ausland jetzt, anstelle Hilfe zu bekommen zur Überwindung der bösen Situation, die sich dort anbahnt, plötzlich also auf der anderen Seite die Regierung Schützenhilfe von Österreich her bekommt.
Und darum habe ich gewagt auch zu sagen, ich glaube, dass hier für Österreich selbst ein großer Schaden entstanden ist.
Nicht nur für die Leute dort.
Das ist das Image Österreichs, als er dadurch gelitten hat.
Und daher, obwohl ich wirklich keinen Kampf will und ich eher das sehr friedlich in Diskussion ausgetragen hätte, muss ich glaube ich auch öffentlich meine Besorgnis kundtun, sonst würde ich mich selber einen stummen Hund.
heißen müssen.
Und ich glaube wirklich, um der Menschen, und zwar um der schwarzen und weißen Villen, die dort leben, kann man dort nicht einfach drüberwischen und sagen, also die sind auf dem besten Weg, dort zu wirken.
Wie Sie wissen, in kritischen Situationen ist die Verharmlosung, sind die Verharmlosungen sehr gefährlich oder können sehr gefährlich sein.
Während aufmerksam machen, nichts anderes machen wir.
Aufmerksam machen auf die Gefahr.
Und schließlich und endlich haben wir hunderte von Schwestern, Missionaren und Bischöfen unten aus unserem Raum.
Und die gehören sicherlich nicht alle radikal linken Richtungen an, aber alle warnen uns davor, die Situation nicht zu unterschätzen.
Und das ist, was mich seit gestern sehr, sehr betroffen gemacht hat.
soweit der Wiener Weihbischof Florian Kuntner.
Jetzt um 12.41 Uhr ein Hinweis auf unser heutiges Journal Panorama.
Heute Abend machen wir einen Besuch in der Berggasse 19 bei der Familie Freud.
Anlass dafür ist ein soeben erschienenes Buch des Journalisten Detlef Bertelsen mit dem Titel Alltag bei der Familie Freud.
Bertelsen versucht in stundenlangen Gesprächen mit Paula Fichtl, der früheren Haushälterin Sigmund Freuds, das Leben dieser berühmten österreichischen Wissenschaftlerfamilie zu beleuchten.
Alltag bei der Familie Freud, heute Abend im Journal Panorama, ab etwa 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Nun nochmals ins Ausland.
Jedes Jahr um diese Zeit steigt weltweit das Interesse an der Getreideernte in der Sowjetunion.
Den großen westlichen Produzenten wie den Vereinigten Staaten und Kanada geht es in erster Linie ums Geschäft.
Sie warten mit Spannung darauf, welchen Anteil ihrer Überproduktion sie wieder an Moskau verkaufen können.
Dieses Jahr sind die Meldungen aber widersprüchlich.
So kündigte der Wirtschaftsberater von Parteichef Gorbatschow in einem Interview mit einem amerikanischen Nachrichtenmagazin eine Rekordernte an, die alles in den Schatten stellen werde.
Hingegen häufen sich in den sowjetischen Medien pessimistische Meldungen und Aufrufe zur freiwilligen Erntearbeit.
Franz Köstler berichtet aus Moskau.
Seit Wochen hängt eine tiefe Wolkendecke über dem gesamten europäischen Teil Russlands und zieht sich hinüber bis nach Sibirien.
Die Temperaturen sind auf 10, 15 Grad gefallen und die Blätter haben sich schon verfärbt.
Für die sowjetische Landwirtschaft, seit Stalins Zwangskollektivierung ein ständiges Sorgenkind, bahnt sich eine äußerst kritische Situation an.
Großagroprom, das Staatskomitee für Landwirtschaft, in das im Namen der Rationalisierung die früheren fünf zuständigen Ministerien aufgelöst worden sind, hat jetzt Alarm geschlagen.
Zehn Minuten lang zeichnete sein stellvertretender Vorsitzender Yevgeny Zizenko in den Fernsehnachrichten ein dramatisches Bild.
Die Ernte auf den Getreidefeldern hat wegen des kühlen Sommers spät begonnen und jetzt hat strömender Regen den Boden aufgeweicht.
Dort, wo das Getreide noch steht, können die schweren Mähdrescher nicht mehr eingesetzt werden, sie versinken im Morast.
Der Minister hat die Kohlhausbauern aufgefordert, das Getreide so gut wie möglich mit der Hand zu ernten.
Denn die Zeit ist knapp.
Die Meteorologen prognostizieren in etwa zwei bis drei Wochen den Wintereinbruch.
Dort hingegen, wo das Getreide schon geerntet worden ist und die Ergebnisse waren überraschend positiv, macht sich wieder einmal die Unfähigkeit zu raschen, selbstständigen Entschlüssen bemerkbar.
Das Korn wurde in riesigen Haufen auf den Feldern gelagert, wie es in trockenen Herbstmonaten üblich ist.
Jetzt aber fault das angehäufte Korn in der anhaltenden Feuchtigkeit.
Ähnlich ist die Situation in der Kartoffelproduktion.
Kauft man in einem Geschäft in Moskau ein Kilo Kartoffeln, dessen Preis stillschweigend verdoppelt worden ist, kann es einem passieren, dass gut die Hälfte davon faul ist.
Es fehlt an Transport und an Lagerkapazitäten.
Selbst in der kasachischen Kornkammer ist bisher nur die Hälfte der Ärmte eingebracht worden.
In vielen anderen Gegenden schaut es kaum besser aus.
232 Millionen Tonnen Getreide sollten nach dem Fünfjahresplan in diesem Jahr geerntet werden.
Ein unerreichbares Ziel.
Aber noch vor wenigen Wochen schätzten die Experten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums, besorgt um ihre Getreideexporte in die Sowjetunion, dass sich der Fehlbetrag um die 30 Millionen Tonnen belaufen würde.
Ein im letzten Jahrzehnt nur selten erzielter Erfolg.
Das Wetter scheint jetzt einen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben.
Höhere Importe aus dem Westen aber lasten schwer auf der ohnehin durch den Verfall der Erdöl- und Erdgaspreise ausgetrockneten sowjetischen Devisenkasse.
Das trifft die Wirtschaft des Landes umso härter, als die kürzlich veröffentlichten Daten aus der Industrieproduktion deutlich machen, dass der durch die Modernisierung und Umstrukturierung erhoffte Aufschwung noch lange nicht eingesetzt hat.
Erfolge kann allein der Energiesektor vermelden, während die Sidourgie weiter in der Krise steckt und im Maschinenbau sich die Fehlleistungen in den ersten acht Monaten dieses Jahres noch vergrößert haben, wie die Economische Sky Agencieta schreibt.
Besonders hapert es dort, wo die Nachfrage der Konsumenten am stärksten ist.
Fast eine halbe Million Radiogeräte sind zu wenig produziert worden.
Über 600.000 Fernsehgeräte, 150.000 Kühlschränke und fast 130.000 Waschmaschinen fehlen in den Geschäften, wo die Leute auf langen Wartelisten auf die Geräte warten.
So kann man die mangelnde Begeisterung der Bevölkerung für Gorbatschows Perestroika verstehen, die bisher vor allem mehr Einsatz fordert, ohne dafür mehr Konsumgüter zur Verfügung zu stellen.
Franz Kössl aus der sowjetischen Hauptstadt.
Es ist jetzt 12.46 Uhr, eine Minute nach Dreiviertel Eins.
Willkommen zu den Kulturberichten im Mittagsschanal.
Friedrich Zerhas neueste Oper, Der Rattenfänger, wird am kommenden Samstag im Rahmen des steirischen Herbstes am Grazer Opernhaus Uorf geführt und später an der Wiener Staatsoper in voraussichtlich drei Aufführungen nachgespielt.
Zerha, der als Musikavantgardist sowie als Vollender von Alban Bergs Oper Lulu zu den vielbeachteten Komponisten Österreichs zählt, war bereits 1981 mit seiner Oper Baal äußerst erfolgreich.
Und wie schon in Baal, so geht es auch beim Rattenfänger wieder um die Darstellung gesellschaftlicher Probleme.
Zerha, der selbst dirigiert, wurde bei dieser Inszenierung von Hans Hollmann am Regiepult unterstützt.
Den folgenden Vorbericht zum Rattenfänger hat Robert Bilek gestaltet.
Welche Verhaltensweisen sind dem Individuum möglich, das sich in einer Gesellschaft findet, deren Verhaltensnormen es nicht akzeptieren kann und will?
Das ist die Ausgangsfrage von Friedrich Serhers Oper »Der Rattenfänger«, ein Werk, in dem es um die Darstellung sozialer Ungerechtigkeiten, um das Aufdecken von Machtstrukturen und um das Verhalten einzelner Menschen innerhalb der sogenannten Systemzwänge geht.
Grundlage für das Libretto war das letzte Stück von Carl Zugmeier, das Zerha durch seine dichte Problemvernetzung bezüglich des Konflikts zwischen Arm und Reich, Establishment und Außenseiter oder zwischen Eltern und Kindern faszinierte.
Die jungen Leute in dieser korrupten Gesellschaft, dieser mittelalterlichen Stadt, wollen einfach nicht mehr so leben wie ihre Eltern oder können es nicht.
und ziehen weg aus der Welt, die sie anegelt.
In der Hoffnung auf Neubeginn folgen die Kinder dem Rattenfänger, der bei Zeihar freilich nicht die Rolle des bösen Verführers spielt.
Der Rattenfänger, und das habe ich sehr gerne an diesem Stück, ist kein Verführer.
Die Kinder, die da hinaus wollen aus dieser Welt, in der sie nicht mehr leben wollen und können,
wollen in ihm den Führer sehen, aber er weist sie diesbezüglich zurück, er raubt ihnen alle Illusionen und er sagt ihnen, dass die Erde kein Paradies ist und geht dann einfach mit ihnen in eine ungewisse
Zukunft, ohne Illusionen, ohne Euphorie.
Aber es gibt keine Alternative für diesen Versuch, einfach wieder irgendwann von vorn zu beginnen.
Und ich denke, das ist ein bisschen eine ähnliche Situation wie
für uns die Welt heute."
Zerha hat seine Oper nicht vordergründig aktualisiert, sondern die Handlung im Mittelalter belassen.
Dennoch geht es ihm um Aktualität.
So ist zum Beispiel das Lamento des Henkers, der nach jahrelanger systemkonformer Pflichterfüllung seinen Irrtum einsieht, Kurt Waldheim gewidmet.
Serra geht es nicht um Schwarz-Weiß-Zeichnung, sondern um Komplexität in der Handlungsführung wie auch in der Musik.
Als Instrument des Rattenfängers verwendet er das Sopran-Saxophon und für jeden Bereich der hinter dem Geschehen stehenden Triebkräfte wird ein anderes musikalisches Verfahren eingesetzt.
Ergebnis ist eine breite Ausdrucksskala, von der quirlig-buffonesken Pralando-Szene bis zum großen dramatischen Ausbruch, von kammermusikalischen Stellen bis zum massiven Orchestereinsatz.
Ich versuche, sehr direkt zu sein, auf die Gefahr hin, den Geschmack von irgendwelchen Überästheten gelegentlich durch etwa auch illustrative Dinge zu verletzen.
Aber ich meine, dass das in der Oper notwendig ist.
Und auf die Frage, warum er gerade die Form der Oper für seine vielschichtige gesellschaftliche Aussage verwende, meinte Friedrich Zerha.
Einmal, weil sie da ist und weil sie einen interessiert und weil man auch
an die Gattung Oper glaubt, glaubt, dass sie eine Zukunft hat, und das hat sie aber nur, wenn in dieser Institution von heitigen Menschen heitiges Theater für heitige Menschen gemacht wird.
Das war ein Ausschnitt aus Friedrich Zerhers Oper der Rattenfänger, die am kommenden Samstag beim steirischen Herbst in Graz ihre Uraufführung hat.
Unser nächster Kulturbericht hat einen Nachruf auf den amerikanischen Regisseur und Choreografen Bob Fosse zum Inhalt.
Fosse ist in der vergangenen Nacht in den Vereinigten Staaten verstorben.
Er ist durch Filme wie zum Beispiel Cabaret oder auch All That Jazz berühmt geworden.
Bevor wir zu diesem Nachruf nun kommen, einen musikalischen Ausschnitt aus All That Jazz, Vivaldis Konzert in G.
Das war's für heute.
Der Regisseur und Choreograf Bob Fosse brach während der Aufführung von Sweet Charity im National Theater plötzlich bewusstlos zusammen und starb wenig später.
Fosse war erst 60 Jahre alt.
Er zählte zu den wichtigsten Persönlichkeiten des amerikanischen Show-Business.
Zahlreiche seiner Choreografien und Inszenierungen am Broadway wurden mit den Tony Awards ausgezeichnet.
Für die Verfilmung von Cabaret erhielt er auch einen Oscar.
Karin Bauer hat zum Tod von Bob Fosse den folgenden Beitrag gestaltet.
What good is sitting alone in your room?
Come, hear the music play.
Life is a cabaret, oh chum, come to the cabaret.
Bob Fossey, das war amerikanisches Showbusiness in Person.
Der in Chicago geborene Sohn eines Varieté-Sängers und einer Opernsängerin trat bereits als 13-jähriger in Tanzshows auf und auch während seiner Militärzeit war er in Shows im pazifischen Raum eingesetzt.
Seine gründliche Ausbildung als Tänzer und Schauspieler, seine Zielstrebigkeit und sein Hang zum Perfekten ermöglichten dem jungen Fossey Anfang der 50er Jahre aus der Anonymität der Gruppentänzer hervorzutreten.
1950 debütierte er am Broadway.
Bereits ab 1952 findet sich sein Name auf den Besetzungslisten von Hollywood-Filmen.
Für Film hat er sich vor sie immer schon interessiert, vor allem auch für die Arbeiten Felinis.
Und bei der Verfilmung des nach Felinis Die Nächte der Cabiria entstandenen Musical Suite Charity führte er 1968 auch erstmals Filmregie.
Eigentlich habe ich auf der Bühne sechs oder sieben Jahre gedreht, bevor ich einen Film gedreht habe.
Bevor ich Filme machte, habe ich am Broadway inszeniert, darunter auch Sweet Charity.
Und als es zur Verfilmung dieses Musicals kam, wollte Shirley MacLaine unbedingt mit mir zusammenarbeiten.
Und so bekam ich die Chance, meinen ersten Film zu drehen.
Das Wunderschöne an der Kamera ist,
Wundervoll und vielleicht auch manchmal ein Problem.
Es ist möglich, sich in eine Tanzgruppe zu befinden.
Das Herrliche bei der Kamera, aber auch manchmal ein Problem ist, dass man mitten in den Tanz ins Detail gehen kann.
Dabei hat man aber mehr Verantwortung als auf der Bühne.
Denn dort kann jeder den Tanz so verfolgen, wie er will.
Er schaut einmal da, einmal dorthin.
Aber mit der Kamera verfolgt man für einen Moment den ganzen Körper einer Tänzerin, dann wieder groß ihre Augen, ihre Arme und so weiter.
Und diese Teilaufnahmen muss man richtig zusammensetzen.
In seinen Choreografien ging Bob Fosse über die tradierten Bewegungsmuster des Broadway weit hinaus, ohne aber die Tradition zu verleugnen.
Überdies verlangte er von seinen Stars auch im Tanz schauspielerische Qualitäten, was dem amerikanischen Musical neue Impulse gegeben hat.
Das schlug sich auch in den zahlreichen Auszeichnungen nieder, die Bob Fosse erhalten hat.
Für den Filmkabaret einen Oscar, für die Fernsehshow Leiser wie Facette mit Liza Minnelli einen Emmy Award,
Für das Brotimusical Pippin gleich zwei Tony Awards, dazu kommen noch zwei Oscar-Nominierungen als bester Regisseur für Lenny und für den mit der goldenen Palme in Cannes ausgezeichneten Streifen All That Jazz, einen von autobiografischen Momenten bestimmten Film über den Herztod eines erfolgreichen Theater- und Filmregisseurs.
Fossi hat, so scheint es, Ende der 70er Jahre seinen eigenen Tod vorausgeahnt.
Bye-bye, sweet caress.
Hello, emptiness.
I feel like I could die.
Bye-bye, your life goodbye.
Bye-bye, my life goodbye.
Diesen Nachruf auf Bob Fosse gestaltete Karin Bau und wir schließen jetzt unser Journal mit Kurzmeldungen.
Vereinte Nationen, der sowjetische Außenminister Schewardnatze hat vorgeschlagen, eine UNO-Streitmacht zur Sicherung der Schifffahrt in den Persischen Golf zu entsenden.
Schewardnatze appellierte in seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung an den Iran und den Irak, die Resolution über eine Waffenruhe zu befolgen.
Der iranische Staatspräsident Ali Khamenei befürchtet, dass die amerikanischen Aktionen im Persischen Golf zu einer Invasion des Irans führen könnten.
Khamenei sagte, Ziel der amerikanischen Flotte sei nicht die Verteidigung, sondern ein Angriff auf den Iran.
Den jüngsten Zwischenfall im Golf bezeichnete er als einen der schwersten Fehler, den die USA hätten begehen können.
Großbritannien.
Als erstes westliches Land hat Großbritannien als Folge der Verschärfung im Golfkrieg Sanktionen gegen den Iran verhängt.
Das iranische Büro für Waffenkäufe in London wurde geschlossen, die etwa 30 Angestellten werden ausgewiesen.
Grund für die Entscheidung ist der jüngste Angriff iranischer Schnellboote auf einen britischen Tanker.
Polen.
Zum Abschluss seines viertägigen offiziellen Besuches in Polen hält sich Bundeskanzler Franitzki heute in Krakau auf.
Nach einer Besichtigung der historischen Sehenswürdigkeiten wird Franitzki Wirtschaftsbetriebe besuchen, die mit Beteiligung österreichischer Firmen errichtet worden sind.
Die Rückkehr des Bundeskanzlers nach Wien ist für den Abend geplant.
Österreich.
Die Ankündigung des Föst-Hütten-Chefs Ludwig Bogdandi, am Erzberg würde rund ein Drittel der gesamten Belegschaft bis zum nächsten Jahr gekündigt, hat unter dem Beschäftigten heftige Reaktionen ausgelöst.
Betriebsratsobmann Kurt Hammer erklärte, die Belegschaft sei empört und niedergeschlagen.
Außerdem solle man sich endlich über konkrete Zahlen einig werden.
Hammer meinte, dass nur 220 Kündigungen statt der von Bogdan die angegebenen 340 zur Diskussion stünden.
ÖAB-Generalsekretär Walter Heinzinger hat die jüngste Äußerung von Verbundgeneraldirektor Fremuth kritisiert, wonach bei einer Streichung der Steuervorteile der Verbundgesellschaft ein höherer Strompreis zu erwarten sei.
Heinzinger sagte, die geplante Privatisierung des Konzerns und normale steuerliche Belastung seien kein Grund zur Verteuerung des Stroms.
Vielmehr müsse das Unternehmen effizienter arbeiten.
Der ÖAB hat sich in der Führungsdiskussion innerhalb der Volkspartei hinter Parteiobmann Mock gestellt.
In einer einstimmig gefassten Resolution ruft der ÖAB-Bundesvorstand dazu auf, den gewählten Führungskräften für die gesamte Dauer ihrer Amtszeit Loyalität zu erweisen.
Weiter heißt es, wer diese selbstverständlichen Gebote der Politik missachte, mache sich mit schuldig an ausbleibenden Erfolgen.
Das waren die Meldungen, die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Bei veränderlicher Bewölkung regional teils gewittrige Regenschauer.
Nachmittagstemperaturen heute zwischen 16 und 21 Grad.
Und damit sind wir am Ende unseres heutigen Mittagschanals.
Die nächste Schanalsendung gibt es zur gewohnten Zeit um 18 Uhr im Programm Österreich 1, das Abendschanal.
Für das Team von heute Mittag verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.