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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, Werner Löw begrüßt Sie beim Mittagschanal.
Ein Mittagsschanal, das heute eine gehörige Portion Grün in ihren Freitag bringt.
Wir werden nicht nur gleich nach den Nachrichten die hoffentlich guten Wetteraussichten für ein Wochenende des biologisch grünen Frühlingserwachens hören.
Grün spielt auch als politische Farbe eine wichtige Rolle im Beitragsteil der folgenden Stunde Mittagsinformation.
Da ist zunächst einmal ein Gespräch mit Professor Tollmann, dem Chef jener Grüngruppe, der für die kommenden Wahlen die besten Aussichten zugeschrieben werden, den Vereinten Grünen Österreichs.
Tollmann geht ja mit so prominenten Namen in den Wahlkampf wie dem Salzburger Schauspieler und Gemeinderat Herbert Fuchs oder dem konvertierten burgenländischen Ex-freiheitlichen Pelikan.
Eine Hauptfrage an Professor Tollmann heute im Journal, wie finanziert er seinen Wahlkampf und was ist dran an den Gerüchten, dass er Kontakte oder Absprachen mit den Großparteien getroffen habe.
Aber auch die direkte grüne Konkurrenz für die Tollmann-Partei kommt in diesem Journal zu Wort, die Alternative Liste Österreich.
Die ALÖ präsentierte heute in Wien ihr Wahlprogramm.
Wahlkampf natürlich auch das Thema der Presseschau heute.
Und Wahlkampf auch ein Journalistengespräch des ÖVP-Generalsekretärs Michael Graf.
Graf zerpflückt aus seiner Sicht das jüngst vom Bundeskanzler Kreisky angekündigte dritte Beschäftigungsprogramm der SPÖ.
Und noch ein in gewissem Sinn grünes Thema in diesem Journal, ein Gespräch mit einem der führenden österreichischen Fachleute für umweltfreundliche Energie, nämlich mit Professor Fahninger.
Es geht dabei um die Frage, wie sehr lässt das jetzige Sinken der Ölpreise die Bemühungen um andere, um alternative Energiequellen ins Stocken geraten oder gar einschlafen.
Professor Fahninger fordert gerade jetzt eine verstärkte staatliche Förderung dieser Bemühungen.
Aus dem Ausland ein Bericht aus dem Libanon über die nach wie vor großen Probleme bei der medizinischen Versorgung der Palästinenser, ein Dreivierteljahr nach dem Höhepunkt der israelischen Sommeroffensive.
Und um ein innerisraelisches Phänomen geht es dann in einen weiteren Auslandsbeitrag, nämlich um die erst jetzt und langsam aufweichende Kastentrennung sozusagen zwischen den Juden europäischer Herkunft und den orientalischen Juden im Staat Israel.
Diese orientalischen Juden gelten ja als wichtiges Wählerpotenzial für Ministerpräsident Begin.
Und am Ende der Karl-Marx-Woche sozusagen, der vergangene Montag war der 100.
Todestag von Karl Marx, da berichten wir, wie der marxistische deutsche Staat, die DDR, diesen Todestag begangen hat.
Die Marx-Würdigung des Ostens auf einen Nenner gebracht, den Säulenheiligen Marx kann man da nicht kritisch bewerten, man kann ihn nur feiern.
von Kritikern und Publikum in aller Welt gefeiert, wird das amerikanische Don Palun George Adams Jazz Quintet unterstkastiert in Österreich und dazu bringen wir am Ende des Journals unseren Kulturbeitrag.
Am Beginn des Journals aber wie immer die Nachrichten, zusammengestellt hat sie Georg Schallgruber und Nachrichtensprecher ist Herbert Slavik.
USA, Sowjetunion.
Die USA nehmen nach Angaben des stellvertretenden Außenministers Kenneth Dam die sowjetische Drohung ernst, Atomraketen in der Nähe der amerikanischen Grenze zu stationieren, falls die NATO neue Mittelstreckenraketen in Europa aufstellt.
Eine derartige Ankündigung war in der gestrigen Ausgabe der Pravda enthalten.
Demme, er reist heute zu Konsultationen über Abrüstungsfragen nach Europa, meinte, eine Aufstellung sowjetischer Raketen in Kuba wäre eine außerordentlich ernste Sache.
In Moskau werden allerdings Vermutungen zurückgewiesen, die Sowjetunion plane die Stationierung von Raketen auf Kuba.
Die Abstimmung über die Resolution zum Einfrieren der amerikanischen und sowjetischen Atomarsenale ist vom Repräsentantenhaus in Washington neuerlich für drei Wochen verschoben worden.
Vizepräsident Walter Mundell warnte vor einer falschen Interpretation des Begriffes Einfrieren und meinte, Verhandlungen über einen Rüstungstopp könnten sehr lange dauern.
Die Sowjetunion hat sowohl die USA als auch die Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit der Rüstungsproblematik heftig angegriffen.
Die amtliche Nachrichtenagentur TASS wirft den USA vor, bei den Genfer Verhandlungen über die Mittelstreckenraketen betrügerisch vorzugehen und kein Interesse an einem Verhandlungsergebnis zu haben.
Die Moskauer Regierungszeitung Izvestia warnt die Regierung in Bonn, die Bundesrepublik Deutschland dürfe sich nicht in eine Hochburg der Mittelstreckenraketen verwandeln lassen, da sonst eine verstärkte militärische Konfrontation unausweichlich sei.
Unterdessen wurde bekannt, dass die amerikanische Regierung in den kommenden fünf Jahren nahezu 2000 Milliarden Dollar für die Rüstung ausgeben will.
Diese Zahlen sind in einem Geheimpapier enthalten, von dem einige Beamte Einzelheiten an die Öffentlichkeit brachten.
USA.
Der Senat hat ein Wirtschaftsprogramm gebilligt, das unter Aufwendung von mehr als 5 Milliarden Dollar durch Aufträge der öffentlichen Hand bis zu 600.000 Arbeitsplätze schaffen soll.
Da sich das Repräsentantenhaus für ein abweichendes Projekt entschieden hat, muss nun ein Ausschuss vermitteln.
Österreich
ÖVP-Generalsekretär Graf bezeichnete heute das sogenannte dritte Beschäftigungsprogramm der Regierung als politischen Schwindel.
In Wirklichkeit sei das dritte Beschäftigungsprogramm weder ein neues Programm noch bringe es in absehbarer Zeit Beschäftigung, sagte Graf.
Es handele sich um ein Sammelsurium bereits früher angekündigter Maßnahmen.
Die Arbeitslosigkeit steige dramatisch.
Die von der Regierung veranlassten Schlagzeilen über ein Sinken der Arbeitslosigkeit seien irreführend.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber Februar dieses Jahres zurückgegangen.
Mitte März wurden, nach Angaben von Sozialminister Alfred Dallinger, etwa 42.000 Personen unter 25 Jahren als arbeitslos registriert, Ende Februar waren es noch etwa 44.000 gewesen.
Die Arbeitslosenrate der Jugendlichen liegt mit 5,5%, weiterhin unter der Gesamtrate von 5,9%.
Den größten Anteil an jugendlichen Arbeitslosen gibt es in den Bereichen Bau- sowie Hotel-, Gaststätten- und Küchenbetriebe.
Die bereinigte Steuerquote liegt zum ersten Mal seit 1979 wieder unter 40 Prozent.
Nach einer Mitteilung des Finanzministeriums betrug sie 1982 genau 39,7 Prozent.
Die bereinigte Steuerquote ist die Summe der geleisteten Steuern abzüglich jener Beträge, die in irgendeiner Form wieder an den Steuerzahler zurückfließen.
Der prominente Wiener Politikwissenschaftler und Buchautor Peter Gerlich hat sich heute in einem Interview im Morgenjournal mit grundsätzlichen Fragen der österreichischen Parteienlandschaft auseinandergesetzt.
Unter anderem kritisierte Gerlich den immer stärker werdenden Trend zur Personalisierung.
Nach seinen Ausführungen dominieren heute etwa zehn Politiker die Präsenz in den elektronischen Massenmedien.
In zunehmendem Maße würden dabei Werbemethoden zum Tragen kommen, die man aus anderen Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit übernommen habe, nämlich aus der kommerziellen Werbung, sagte Gerlich.
Die Politik im Alltag reduziere sich auf eine kurzatmige, Sprechblasenauseinandersetzung.
Nach Gerlichs Ansicht sollte anstatt Ritualen in den Medien die Realität stärker in den Vordergrund treten.
Es sollte nicht immer nur eine oberflächliche, heile Scheinwelt diskutiert werden.
Der Politikwissenschaftler tritt dafür ein, dass der Konfliktaspekt stärker betont wird.
In Österreich sei eine Überbetonung des Gemeinsamen zu beobachten, meinte Gerlich, was teils in der Sozialpartnerschaft begründet sei, teils noch von der Koalitionszeit her rühre.
Bundesrepublik Deutschland.
In Bonn werden heute die Koalitionsgespräche zwischen den Unionsparteien und den Freien Demokraten auf Expertenebene fortgesetzt.
Es werden Detailprobleme wie etwa die Investitionsabgabe von Besserverdienenden erörtert.
Konkrete personelle Entscheidungen sind nicht zu erwarten.
Insbesondere bleibt ungeklärt, ob CSU-Chef Franz Josef Strauß ein Ministeramt in Bonn übernehmen wird.
Spanien
Der Koordinationsausschuss der Verbotenen Polnischen Gewerkschaft Solidarität im Ausland hat der Madrider Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa einen Bericht über die Menschenrechtssituation in Polen übermittelt.
Darin heißt es, die Aussetzung des Kriegsrechts sei lediglich ein Propagandamanöver gewesen und habe nur zu einer neuen Form des selben Systems geführt, das auf die Verletzung der Menschenrechte beruhe.
Arbeitsunbillige würden unter Androhung von Haftstrafen zu Arbeiten für den Staat gezwungen.
Das Streikrecht und das Briefgeheimnis würden missachtet.
Nach Angaben des Exilkomitees der Solidarität würde während der Kriegsrechtsperiode 3500 Personen ein politischer Prozess gemacht.
Australien.
Der neue Ministerpräsident Bob Hawke hat Änderungen der Außenpolitik Australiens angekündigt.
Die Labour-Regierung unter Hawke will von der strikt antikommunistischen Haltung des früheren Ministerpräsidenten Malcolm Fraser abrücken und die Beziehungen zur Sowjetunion normalisieren.
Vor Journalisten in Canberra meinte Hawke heute, es gehe nicht an, dass man die kulturellen Beziehungen zur Sowjetunion abbreche, gleichzeitig aber den Handel mit Moskau fortsetze, wie dies Fraser getan habe.
Nach Ansicht des neuen australischen Ministerpräsidenten sind konstruktive Gespräche über die Erhaltung des Friedens in der Welt ohne die Sowjetunion nicht möglich.
Der britische Kronprinz Charles reist heute gemeinsam mit Prinzessin Diana und ihrem neun Monate alten Sohn William zu einem vierwöchigen Aufenthalt nach Australien.
Ministerpräsident Hawke hat erst vor kurzem durchblicken lassen, dass er die Tage der Monarchie in Australien für gezählt halte.
USA.
Nach Angaben eines Umweltschutzinstitutes in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts droht den Staaten am Persischen Golf durch den iranisch-irakischen Krieg eine gewaltige Ölpest.
Während der Kampfhandlungen im Golfgebiet sind seit Anfang vergangenen Monats sieben iranische Ölbohrinseln beschädigt worden.
Seither dürften etwa 37 Millionen Liter Erdöl aus den Bohrstellen ins Meer geflossen sein.
Die Ölquellen gehören dem Iran.
Der Irak hat nach Angaben der amerikanischen Umweltschützer gedroht, jeden anzugreifen, der versuchen sollte, die Bohrstellen abzudichten.
Frankreich
Ein Berufungsgericht in Versailles hat den staatlichen Automobilkonzern Renault dazu verurteilt, eine begehbare Monumentalplastik des Malers und Bildhauers Jean Dubuffet zu bauen.
Der 82-jährige Künstler hatte vor neun Jahren ein Modell des Kunstwerkes an Renault verkauft.
Die Plastik war als Fantasielandschaft in den Farben Weiß, Rot und Blau gedacht.
Sie sollte auf dem Gelände der Renault-Werke in Biancourt bei Paris errichtet werden und den Arbeitern als Erholungsstätte in den Arbeitspausen dienen.
Ein Jahr nach Baubeginn ließ ein neuer Renault-Generaldirektor die schon begonnene Plastik wieder entfernen.
Du Buffet ging durch alle gerichtlichen Instanzen und erreichte jetzt ein Urteil, in dem es heißt, ein Auftraggeber habe nicht das Recht, seine vertragliche Verpflichtung zur Vollendung eines Kunstwerkes einseitig aufzugeben.
Österreich.
Da an diesem Wochenende in mehreren deutschen Bundesländern bereits die Osterferien beginnen, ist auch im österreichischen Straßennetz mit starkem Verkehr zu rechnen.
Prognostiziert werden Wartezeiten an den Grenzübergängen zu Deutschland und Kolonnenverkehr an den österreichischen Transitverbindungen.
Zahlreiche deutsche Touristen werden auch in die Skigebiete in Südtirol fahren, etwa in das Grönertal.
Nicht nur bei der Mautstelle Sterzinger auf der Brenner Autobahn, sondern auch bei der Ausfahrt Klausen kommt es erfahrungsgemäß zu Verzögerungen.
Viele Urlauber werden auch nach Jugoslawien unterwegs sein.
Sollten die jugoslawischen Zöllner wieder schärfer und genauer kontrollieren, muss man an den Grenzübergängen Wurzenpass und Spielfeld Wartezeiten einkalkulieren.
Soweit also die Meldungen im Mittagsjournal.
Es ist jetzt 13 Minuten nach zwölf und wie jeden Freitag erster Programmpunkt in diesem Journal der ausführliche Blick aufs Wochenendwetter mit mir im Studio, Karl-Michael Belgredi von der Wetterredaktion.
Guten Tag, Herr Belgredi.
Wir wissen ja, gleich mit der kommenden Woche fängt auch laut Kalender das Frühjahr an.
Frage also, wird uns das letzte echte Winterwochenende schon halbwegs frühlingshaft in den Frühling hinüberführen?
Es schaut derzeit gar nicht so schlecht aus, das kommende Wochenende.
Eines ist absolut sicher, es bleibt sehr mild.
Nachmittagstemperaturen im sonnigen Gebieten bis plus 16 Grad.
Und jetzt kommen die meteorologischen Abers.
Nördlich der Alpen wird es schon heute zeitweise sehr dichte Wolken geben und auch etwas Regen.
Zuerst in Farnelberg und Tirol, ganz zuletzt im Burgenland.
Die Wolken gehören zu einer mächtigen Warmfront, die sich von den Alpen bis zum Nordmeer streckt.
Aber das bedeutet keine Rückkehr des Winters.
Morgen Samstag wird die Sonne auch im Nordalpenbereich, die Wolkendecke vor allem im Ostalpenraum, aber etwa in Wien, immer wieder durchbrechen.
Im Süden, also in Osttirol, Kärnten und Südsteiermark nur ein paar Morgennebel, sonst Samstag sonnig.
Die Warmfront bleibt nördlich der Alpen.
Für Bergwanderer gutes Tourenwetter, vor allem im Südalpenbereich.
Dort bleiben die Gipfel Samstag meist wolkenfrei.
Im Nord- und Zentralalpenbereich und im Westen sind die Temperaturen für Ausflüge bestens.
Die Nullgradgrenze steigt auf 2200 Meter, aber Regenschutz nicht vergessen.
Die Gipfel werden meist in Wolken sein.
Oberhalb 1800 Meter kann es auch noch etwas schneien.
Sonntag
Weiterhin sehr mild und wesentlich sonniger als Samstag.
Im Nordalpenbereich der Süden hat das schöne Wetter ohnehin gepachtet.
Nur am Morgen Nebelschwaden oder Dunst.
Zusammenfassend ein frühjährliches Wochenende, wenn auch der Frühling erst Montag um 5.39 Uhr ganz genau beginnt, aber auch Wolken und Regen im Norden.
Motten Sie Ihren Wintermantel noch nicht ein, Ende der kommenden Woche kann der Winter noch eine
Abschiedsvorstellung geben.
Und hier die Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
Wien stark bewölkt, 14 Grad, West 30 Kilometer in der Stunde, Eisenstadt wolkig, 16 Grad, West 20 Kilometer in der Stunde, Linz stark bewölkt, 12 Grad, West 15 Kilometer in der Stunde, Salzburg stark bewölkt, 11 Grad, Windstille,
Innsbruck stark bewölkt, 11°C West, 3 km in der Stunde.
Bregenz bedeckt, schon leichter Regen, 8°C Windstille.
Graz wolkig, 14°C Windstille.
Klagenfurt wolkig, 12°C Nordwest, 3 km in der Stunde.
Ja, vielen Dank für diese ausführliche Übersicht über das Wochenendwetter und auch jetzt die Daten von 12 Uhr Mittag.
Wir haben also gehört, ein frühlingshaftes Wochenende im Grunde, aber auch die Warnung, es kann schon noch einmal ein bisschen Winter zurückkommen.
Ja, es ist 16 Minuten nach 12.
Wir beginnen mit dem politischen Beitragsteil in unserem Journal.
Beide großen Gruppierungen, die außerhalb des Spektrums der etablierten Parteien der letzten Zeit von sich reden gemacht haben, nämlich die Vereinten Grünen von Alexander Tollmann und die Alternative Liste Österreichs, stellten sich heute in Wien der Presse.
In zwei getrennten Pressekonferenzen natürlich.
Zunächst zu den Vereinten Grünen.
Alexander Tollmann war ja zuletzt Gegenstand gegenseitiger Beschuldigungen und Behauptungen.
Von Seiten der SPÖ meinte man, Tollmanns Gruppe werde von Bussecks Wiener ÖVP mitfinanziert.
Busseck drohte seinerseits mit strafrechtlichen Schritten, andererseits wurde behauptet, Tollmann sei zu einem Gespräch in der Villa von Bundeskanzler Kreisky gewesen.
Promptes Dementi dazu, am fraglichen Abend sei Kreisky gar nicht zu Hause gewesen.
Ein Bündel also von Fragen, deren Beantwortung man sich heute von Tollmann selbst erwarten konnte.
Der Spitzenkandidat der Vereinten Grünen teilte zunächst mit, seine Gruppe habe, ausgenommen in der Steiermark, in Niederösterreich und im Burgenland, wo es besonders schwierig sei, bereits die nötige Zahl von Unterstützungserklärungen für eine Kandidatur erreicht.
Weitere Einzelheiten hören Sie im folgenden Gespräch, das Johannes Fischer mit Alexander Tollmann führte.
Herr Professor Tollmann, in Wien hängen Plakate, auf denen steht, Grün in Wien heißt Busseck.
Die Vereinten Grünen kandidieren nicht in Wien für die Gemeinderatswahlen, was ihnen den Vorwurf eingetragen hat, sie seien in die Nähe Bussecks gerutscht, sie schonen Busseck.
War dieser Vorwurf nicht zu erwarten?
Wir haben von Anfang an nicht vorgehabt, in Wien auf Gemeindeebene zu kandidieren, sondern haben genauso wie in Graz abgesagt, hier zu kandidieren von Anfang an und haben uns entschlossen, nur für den Nationalrat zu arbeiten, also für die Nationalratswahl anzutreten.
Schadet Ihnen nicht, dass die SPÖ Sie jetzt gewissermaßen in die Nähe der ÖVP rücken will?
Sogar Bundeskanzler Kreiskeits gemeint, es gebe seiner Ansicht nach klare Absprachen zwischen der ÖVP in Wien und der Tollmann-Gruppe über diese Nicht-Kandidatur.
Müssen Sie nicht aufpassen, dass Sie sozusagen in das rechte Parteien-Spektrum hineingedrängt werden?
Man versucht jetzt in der Endphase des Wahlkampfes oder in der Hochphase des Wahlkampfes mit allen Mitteln uns jeweils in das Lager der anderen zu drängen, um die eigenen Parteiwähler eben beisammen zu halten.
Wir sind der Reihe nach und auch ich persönlich
entweder in die Richtung der FPÖ, der SPÖ oder der ÖVP gedrängt worden.
Und das geht also bunt durcheinander die ganze Zeit so.
Ich glaube, das allein müsste den Bürgern in Österreich zu denken geben, dass eben hier einfach Wahltaktik betrieben wird und dass man versucht, auf diese Art, die in letzter Form zu einer richtigen Schlammschlacht ausgeufert ist, hier Stimmen- und Wählerfang zu betreiben.
Herr Professor Tollmann, es gibt aber trotzdem objektive Kriterien, die Ihre Gruppierung eher in die Nähe bürgerlicher Parteien rücken, als etwa in die Nähe der Sozialdemokratie.
Sie rekrutieren Ihre, sagen wir, Funktionäre oder Anhänger, etwa Fuchs aus Salzburg, doch durchaus aus bürgerlichen Kreisen.
Sie haben Pelikan von der Freiheitlichen Partei aufgenommen.
Es gibt sozusagen die objektive Strömung nach bürgerlich-rechts.
Und es gibt außerdem seit nahestem auch, wie man in Oberösterreich gesehen hat, gewisse Strömungen, die fast in den Rechtsextremismus hineinfallen.
Wie sehr müssen Sie aufpassen, Ihren rechten Rand von dieser Seite her sozusagen sauber zu halten?
Ich muss sehr deutlich die Unrichtigkeit dieser Darstellung feststellen.
Wenn Sie den dritten Spitzenkandidat genannt hätten, das ist Buchner in Oberösterreich, so ist der aus der SPÖ gekommen.
Und gerade weil Sie Salzburg angeschnitten haben bei unserer Konstituierung in Salzburg, als der Vorstand sich einzeln vorgestellt hat,
haben diese vielen Mitglieder, die dort den Vorstand zusammensetzen, fast jeder bei seiner Vorstellung gesagt, ich komme von der SPÖ, habe dort 25 Jahre gekämpft und so weiter, aber unter den jetzigen Bedingungen Austritt vor einem Jahr und ähnlich.
Das ist also das eine.
Und das zweite, die Frage, dass man jetzt besonders mich nach rechts abstempeln will und das Kreisgehirn
eben einfach unwahre Dinge verwendet hat, dass ich eine Absprache mit Busse gehabt hätte über diese Fragen.
Das ist völlig aus der Luft gegriffen, das ist völlig unwahr, dass in solchen Schlammschlachten von bestimmten kleinen Funktionären vielleicht solche Argumente verwendet werden, hätte mich nicht gewundert.
Erstaunt hat mich, dass sich Kreisky auf diese Ebene begeben hat, weil überhaupt nichts von diesen Behauptungen wahr ist.
So wird also Professor Tollmann, der Obmann der Vereinten Grünen Österreichs, mit ihm sprach Johannes Fischer.
Praktisch gleichzeitig stellte heute Vormittag die grüne Konkurrenz Tollmanns die alternative Liste Österreichs sich und ihr Programm im Presseclub Concordia in Wien näher vor.
Und von dort meldet sich jetzt Hans Langsteiner.
Auf dem Podiumstisch ein vorösterlicher Blumenstrauß mit Palmkatzern, ein kleiner Nadelbaum im Topf, ein aufgespannter Regenschirm mit Blumenmuster und die ehrwürdigen Schrifttafeln des Presseclubs Concordia, verhängt von Postern, die Kreis, Gemock und Steger als Punks zeigen.
Kein Zweifel, schon rein optisch präsentierten sich die Alternativen bei ihrer heutigen Pressekonferenz in Wien wirklich alternativ.
In ihren Aussagen machten die Sprecher und Kandidaten der ALÖ, der Alternativen Liste Österreichs, freilich deutlich, dass sich ihre programmatischen Wünsche und Forderungen auf das, was hierzulande meist als Grün-Politik gilt, kaum einengen lassen.
Das Spektrum der Themen, das die ALÖ anbietet, reicht nämlich von der Ökologie bis zu Schulproblemen, von Minderheitenfragen bis zur Frauens- oder der Friedensbewegung.
Einige Beispiele könnten dies vielleicht verdeutlichen.
So erläuterte die Wiener ALÖ-Spitzenkandidatin Luise Kubica zur Wirtschaftsideologie, dass die Alternativen nicht generell wachstumskritisch eingestellt seien.
Für unsere langfristigen Forderungen oder unsere langfristigen Vorstellungen sind, dass wir nicht gegen Wachstum an und für sich sind.
Wir unterscheiden aber zwischen drei Bereichen.
Einen Bereich, wo wir sagen, diese Sektoren sollen nicht wachsen.
Dazu zählen beispielsweise die Rüstungsproduktion, Verpackungsindustrie, Atomindustrie.
Ein Bereich, der gleich bleiben soll, wie zum Beispiel aber gesündere, bessere Nahrungsmittel und den Bereich, in denen wir vorschlagen würden oder intentieren würden, Investitionen zu tätigen, das sind besonders die Bereiche Ausbau des öffentlichen Verkehrs, Förderung alternativer Energien und verbesserte Ausbau der vorhandenen Energiesysteme, soziales, ökologisches Wohnen.
Weitere Forderungen der ALÖ zielen auf eine Beschneidung von Spitzengehältern, auf Zahlung eines 6000 Schilling Mindestarbeitslosengeldes unbefristet für die Dauer der Arbeitslosigkeit und auf einen dreijährigen bezahlten Karenzurlaub ab.
Zur Schulpolitik befürwortete Christian Wabel aus der Steiermark, einer der Pressesprecher der Alternativen, kleine überschaubare Alternativschulen und interne Schulreformen.
Weiter sind wir
für die Abschaffung der Hausaufgaben.
Der Notendruck und überhaupt, da gibt es genügend wissenschaftliche Untersuchungen auch, dass vor allem Angst sich auf die Schulleistung besonders auswirkt und wir setzen uns auch dafür ein, dass der Notendruck endgültig beseitigt wird und man könnte da zum Beispiel als ersten Schritt anfangen, dass in musischen Fächern die Noten abgeschafft werden.
Umweltschutz soll nach Ansicht der ALÖ nicht nur zur Rettung kleiner ökologischer Inseln führen, sondern dem ganzen Land oder im Idealfall der Welt ein ökologisches Gleichgewicht bescheren.
Und zur Friedenspolitik erheben die Alternativen die Forderungen nach einer atomwaffenfreien Zone in Europa und nach Subventionierung von Zivildienern zur Erprobung alternativer Verteidigungsmöglichkeiten.
Für diese und andere Forderungen haben die Alternativen nach eigenen Angaben bereits in sieben der neun Bundesländer genügend Unterstützungsunterschriften für die Nationalratskandidatur gesammelt.
Nur in Niederösterreich und im Burgenland fehlen noch Unterstützungen, doch hofft die ALÖ, diese Lücken bis zum Freitag nächster Woche, dem Stichtag für die Nationalratskandidatur, schließen zu können.
Auch in Wien für die Gemeinderatswahlen fehlen noch in manchen Bezirken genügend Unterstützungserklärungen.
Trotz dieser Hürden und Schwierigkeiten geben sich die Alternativen nach wie vor optimistisch.
In der Steiermark meinten sie, wäre ein Grundmandat für den Nationalrat durchaus drinnen und im Übrigen so wie der Christian Wabe.
Ich glaube, wie viele Kandidaten wir den Nationalrat bringen, das ist uns weniger interessant.
Wichtig ist für uns, dass wir die Inhalte, die Sachprobleme auf sozialem oder ökologischem Gebiet verstärkt in die Öffentlichkeit bringen.
Soweit mein Bericht von der Pressekonferenz der Alternativen Liste Österreichs und damit zurück zum Studio.
Hans Langsteiner war der Berichterstatter und fünf Minuten vor halb eins kommen wir von den Grünen und Alternativen zu den etablierten Parteien Österreichs.
Die SPÖ hat zu Beginn dieser Woche ihr sogenanntes drittes Beschäftigungsprogramm vorgestellt.
Es sieht Investitionen in Höhe von 30 Milliarden Schilling vor zur Sicherung von 250.000 Arbeitsplätzen.
Zu diesen Zahlen und zu diesem Programm meldet sich heute die ÖVP zu Wort, konkret ÖVP-Generalsekretär Michael Graf.
Er kommt jetzt zu einem kurzgefassten Urteil, nachdem er die einzelnen Ausgabenposten durchgerechnet hat.
Graf sagt wörtlich, alles Schwindel.
Auch spektakuläre Vorhaben wie die Tunnelbauten durch den Wiener Wald und unter dem Semmering sind nach Grafs Meinung weder neu, noch besonders originell, noch arbeitsplatzwirksam.
Wilfried Seifert berichtet.
Schon die beiden bisher vorgelegten Beschäftigungsprogramme haben nach Meinung des ÖVP-Generalsekretärs an der ständig steigenden Arbeitslosigkeit nichts geändert.
Und wenn tatsächlich die Arbeitslosigkeit im März um 10.000 zurückgegangen sei,
Dann sei das nichts als der ganz normale, jährlich auftretende Rückgang der sogenannten saisonalen Arbeitslosigkeit und der sei im Vergleich zu den vergangenen Jahren eindeutig zu schwach ausgefallen.
Und, sagt Graf weiter, im dritten Beschäftigungsprogramm stehe schon gar nichts drin, was die Arbeitsplätze sichern könne.
Es sei nichts als ein Sammelsurium alter Vorschläge, ein alter Käse in einem neuen Silberpapierl, wie Graf wörtlich sagte.
Grafs politische Wertung?
Dieses Programm ist nichts anderes als ein politischer Schwindel.
Nun hat die Demagogie über die Redlichkeit den Sieg davongetragen.
Einerseits bringe dieses Programm sogar reale Ausgabenkürzungen.
Etwa für den ländlichen Wegebau, für die aktive Arbeitsmarktförderung und für die sogenannte Top-Kreditaktion rechnete Graf anhand von Budgetzahlen vor.
Andererseits sei für die zusätzlichen Vorhaben, wie etwa die Tunnelbauten, keinerlei realistische Finanzierung angegeben worden.
Und was schließlich die arbeitsplatzsichernde Wirkung der eingesetzten 30 Milliarden Schilling betreffe, da könne man überhaupt nur mehr von Hausnummern reden, kritisierte der ÖVP-Generalsekretär.
Ein Vergleich der Angaben zu den früheren Beschäftigungsprogrammen mit den jetzigen beweist das.
Seinerzeit wollte man im vorigen Jahr mit einem Budgeteinsatz von 23 Milliarden Schilling
170 Milliarden Investitionen mobilisieren und damit wären laut Salcher 35.000 Arbeitsplätze gesichert worden.
In Wirklichkeit laut OECD 1983 waren es nur 18.980, aber bitte.
Das neue dritte Programm will mit 30 Milliarden Schilling nur noch 90 Milliarden Investitionen mobilisieren, aber 250.000 Arbeitsplätze in vier Jahren sichern.
Dieser Vergleich zeigt,
dass der Bundeskanzler Kreisky die letzten Hemmungen verloren hat, nur noch mit Hausnummern arbeitet und von einer seriösen Wirtschaftspolitik der SPÖ-Regierung keine Rede sein kann.
Der österreichische Wähler steht also jetzt mit zwei Wahlprogrammen da.
Dem 30 Milliarden Investitionsprogramm der Regierung und dem 60 Milliarden Sparprogramm der ÖVP.
Beide sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind, sagen die jeweils anderen.
Wilfried Seifert berichtete.
Der Wahlkampf spiegelt sich naturgemäß auch in den Kommentaren der heutigen Zeitungen und die Auszüge daraus hat Erich Eichinger zusammengestellt.
An die Spitze unserer Auszüge aus Tageszeitungen seien heute Zitate aus einer in der Bundesrepublik Deutschland erscheinenden Zeitung gestellt, und zwar aus der Süddeutschen Zeitung.
Wie sieht man bei unseren nördlichen Nachbarn den österreichischen Wahlkampf?
Hannes Bürger schreibt,
Hauptthema im österreichischen Wahlkampf, so hat der Korrespondent der Süddeutschen Zeitung registriert, ist die Wirtschafts- und Finanzpolitik.
Wie mit Gebetsmühlen werden ununterbrochen die kontroversen Rezepte der Großparteien einschließlich der daraus errechneten Zahlen von neu entstehenden Arbeitsplätzen wiederholt.
Die SPÖ propagiert Beschäftigungsprogramme, die sie mit Schulden und neuen Steuern finanzieren will.
Die ÖVP propagiert Sparprogramme, mit denen sie das Kapital für neue Investitionen aus dem Budget herausholen will, ohne zu sagen, auf wessen Kosten.
Die Bürger aber langweilen sich immer mehr.
Soweit die Süddeutsche Zeitung.
Wie schlägt sich nun die Vorwahlzeit in den Kommentaren der österreichischen Zeitungen nieder?
In der sozialistischen Kärntner Tageszeitung meint Ernst Primoz, Mocks Position in der ÖVP sei umstritten, doch brauche sie einen freundlichen Biedermann zum Vorzeigen und dann wörtlich
Für Mocks Unsicherheit in seinen politischen Aussagen lässt sich eine Reihe von Gründen anführen.
Der Driftigste heißt Bussek.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Wiener ÖVP-Chef, nachdem er schon einmal als Generalsekretär an den Schalthebeln saß, die absolute Nummer 1 bei den Schwarzen werden möchte.
Bei den Wiener Wahlen baut Bussek auf die Stimmen der Grünen, die uneigennützig und großzügig auf eine Kandidatur in der Bundeshauptstadt verzichtet haben.
Wem wohl zuliebe?
Wenn Busseck also besser als Mock abschneidet, ist für ihn der Weg zur Spitze frei.
Auf der FPÖ-Seite wiederum sind Stegers Tage bei einem schlechten Abschneiden am 24.
April gleichfalls gezählt.
In diesem Fall wird eine Rückkehr von Götz in die freiheitliche Bundeszentrale als höchstwahrscheinlich bezeichnet.
Ein Duo Busseck-Götz würde Österreich gerade noch fehlen.
Eine Horrorvision.
meint die sozialistische Kärntner Tageszeitung.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt schätzt Walter Salzmann, dass man als einziger unter den neuen Parteien, den Tollmann-Fuchsgrünen, einen Einzug ins Parlament zutrauen dürfe.
Mehr und mehr konzentriere sich bei der Beurteilung neuer Parteien die Frage aber darauf, welcher der großen Parteien sie stimmen kosten könnten.
Und konkret zur Partei Neues Österreich des früheren Präsidenten des katholischen Familienverbandes Leopold Kendöll.
Offensichtlich auf ÖVP-Stimmen ist Leopold Kendöll aus, der sich gestern in Linz als ein von Kirche wie Parteien im Stich gelassener Kämpfer um mehr soziale Gerechtigkeit präsentierte.
Ist Kendalls Parteiprogramm auch noch nicht ausgefeilt, so spart er gleichzeitig auch nicht mit deftigen Angriffen gegen die Volkspartei, die mit ihrem Kampf gegen die Sparbuchsteuer eine unverschämte Politik betreibe, das Volk dumm mache und sich in Steuerfragen der Lüge bediene.
Kendölls Strategie, die sich offensichtlich mehr an der Effekthascherei als an Fakten orientiert und sich einer billigen Beschmutzung des früheren Nestes bedient, sollte all jenen zu denken geben, die modisch oder grundsätzlich mit allem Neuen liebäugeln.
Und wohl auch für die Partei Neues Österreich gilt.
Nicht alle Aussteiger laden selbstlos zum Einsteigen ein.
Soweit das ÖVP-Volksblatt.
Die kommunistische Volkstimme knüpft bei der Vorstellung von ÖGB-Präsident Benja an, auch wenn die SPÖ die absolute Mehrheit verliere, solle Kreisky Kanzler bleiben.
Worauf Kreisky prompt erklärte, er werde seinen Standpunkt nicht ändern und nicht Kanzler einer Koalitionsregierung sein.
Dazu die Volkstimme.
Die Erhaltetungs-Kreisky-Kampagne ist das zweite Standbein des Intensiv-Angst-Wahlkampfes der SPÖ.
Sollte das Mock-Tollmann-Götz-Schreckgespenst die Leute noch nicht veranlassen können, zitternd ihr SPÖ-Kreuzerl zu machen, vielleicht tut's das Bauchweh vor einem Kreisky-Nachfolger aus der Kronprinzenkiste.
Drei Minuten nach halb eins beschließt diese Inlandspresseschau, die Erich Aichinger zusammengestellt hat, den innenpolitischen Teil des Mittagsschonals.
In der verbleibenden knappen halben Stunde Auslandsthemen, und zwar die folgenden, die Lage der orientalischen Juden in Israel, die Situation um die ärztliche Versorgung im Libanon,
Die Frage, wie die DDR Karl Marx gefeiert hat anlässlich seines 100.
Todestages und ein Bericht zum Österreich-Gastspiel des George-Adams-Jazzquartetts.
Ein gutes Dreivierteljahr nach dem Höhepunkt des israelischen Vorstoßes in den Libanon bis Beirut ist die medizinische Versorgung der libanesischen und der palästinensischen Bevölkerung nach wie vor ein ungelöstes Problem.
Es gibt zwar ein ausreichendes System von Krankenhäusern, aber Patienten werden dort allgemein nur gegen Barzahlung aufgenommen.
Ein soziales Sicherheitsnetz gibt es nicht.
Nur die drei palästinensischen Krankenhäuser, das Gaza-, das Acre- und das Haifa-Krankenhaus kümmern sich um die durch den Bürgerkrieg und die israelische Invasion verarmte Bevölkerung.
Dabei gleicht die Arbeit des Palästinensischen Roten Kreuzes, dem die drei Krankenhäuser unterstehen, einer Sisyphus-Arbeit.
Den Mitarbeitern des Palästinensischen Roten Kreuzes droht immer wieder von den Israelis und von den Libanesen, werden sie nicht anerkannt, es droht ihnen immer wieder die Schließung ihrer Einrichtungen.
Alle drei Krankenhäuser wurden während der israelischen Belagerung im vergangenen Sommer immer wieder beschossen.
Die Ärzte und das Pflegepersonal setzten immer wieder das eigene Leben aufs Spiel, um die Krankenhäuser in dieser schwierigen Zeit offen zu halten.
Helfrit Brandl sprach in Beirut mit einem Spitalsarzt über seine Arbeit.
Die drei palästinensischen Krankenhäuser bieten als Unikat im Libanon den Patienten ein kostenloses Service an.
Für den ärztlichen Stab dieser Krankenhäuser ist es schwierig, die medizinische Versorgung zu leisten.
Viele fürchten Repressalien.
Mein Gesprächspartner zum Beispiel legte daher auch Wert auf Anonymität.
Nach dem Massaker im September 1982 in Sabra und Shadila war es beinahe unmöglich, die medizinische Betreuung aufrecht zu erhalten.
Nach dem Massaker war es sehr schwer, einen durchgehenden Dienst zu organisieren.
Denn sogar unsere Ärzte hatten Angst.
Die Israelis und die Milizen, die während des Massakers hier eingedrungen sind, anerkannten das Krankenhaus nicht als Krankenhaus.
Genauso wenig, wie sie eine Moschee oder eine Kirche anerkannten.
Nach zwei Uhr nachmittags war es unmöglich, Ärzte oder Krankenschwestern im Krankenhaus zu halten.
Sie hatten Angst, dass wieder etwas geschehen könnte.
Während des Krieges und der Invasion lag die Hauptarbeit der Ärzte in der Behandlung von Verletzten und auch heute noch werden späte Opfer der Bomben eingeliefert.
Immer wieder werden Bomben Blindgänger zu einer lebensbedrohenden Ladung.
Das Problem war die wichtigste Abteilung dieses Krankenhauses vor der Krise, während der Krise und nach der Krise.
Die orthopädische Abteilung war die wichtigste Abteilung dieses Krankenhauses vor dem Krieg, während des Krieges und auch jetzt nach dem Krieg.
Einfache Gewehrkugeln können leicht entfernt werden, aber schwieriger war dies schon bei Verletzungen der Gliedmaßen.
Kopfverletzungen waren verhängnisvoll.
Es war fast unmöglich, Patienten mit Kopfverletzungen zu retten.
Während des Krieges war dies auch eine Frage der Transportbedingungen.
Hier konnten wir fast nie helfen.
Die Verletzungen der Gliedmaßen waren sehr häufig.
Gewöhnlich mussten wir Amputationen vornehmen.
Jetzt müssen wir uns mit dem Problem der Rehabilitation auseinandersetzen.
Wir müssen unseren Patienten Prothesen anfassen.
Wir haben jetzt Gott sei Dank keine Bombardierungen und keinen Raketenbeschuss mehr, aber wir haben immer noch Fälle, bei denen Menschen durch Bomben Blindgänger verletzt werden.
Diese verheerenden Sträubungen werden von Fußgängern oder spielenden Kindern ausgelöst.
Bis heute behandeln wir diese Fälle.
Die allgemeine Gesundheitssituation der Bevölkerung, gleich ob Libanesen oder Palästinenser, ist dramatisch.
Der strenge Winter hat beinahe epidemische Erkältungen bewirkt.
Der Mangel an Ernährung und natürlich die tägliche Konfrontation mit einer beinahe ausweglosen persönlichen Misere führen zu zum Teil psychosomatischen Erkrankungen.
Zehn- bis vierzehnjährige Kinder mit Magengeschwüren sind keine Seltenheit.
Jeder sucht nach einem Gefängnis und seine Arbeit.
Aber es reicht nicht, um Essen und Trinken zu haben.
Jeder ist im Augenblick damit beschäftigt, sich Notunterkünfte zu schaffen und ist auf Arbeitssuche.
Aber es ist nicht genug Essen zu haben, Wasser zum Trinken zu haben.
Die Psyche der Menschen ist zum Reisen gespannt.
Das hat natürlich Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen.
Magen- und Darmerkrankungen, Kopfschmerzen sind oft auf Anämie zurückzuführen.
Anämie ist in diesen Nachkriegszeiten eine der typischen Erkrankungen.
Das ist eines der wichtigsten Zeichen, wie es um die Gesundheit der Menschen bestellt ist.
Man kann dies wohl darauf zurückführen, dass die Zusammensetzung der Nahrungsmittel nicht einer gesunden Ernährung entspricht.
Lebenswichtige Aufbaustoffe fehlen.
Frauen und Kinder sind am stärksten von dieser schlechten Ernährungs- und damit Gesundheitssituation betroffen.
Die Chancen, Spätfolgen zu verhindern, sind gegenwärtig gering.
Zurzeit gilt es auch für die Ärzte, die schlimmste Not zu mildern.
Helfried Brandl war das mit einer Facette von dem, was acht Jahre Bürgerkrieg und die israelische Invasion im Sommer des vergangenen Jahres aus dem einstmaligen Musterland des Nahen Ostens, dem Libanon, gemacht haben.
Einen kaputten und desolaten Staat.
Mehr Einzelheiten über die Opfer dieses Krieges, es sind vor allem Frauen und Kinder, gibt es heute Abend im Brennpunkt zu hören.
Der Brennpunkt um 20 Uhr im Programm Österreich 1.
Die Frauen tragen die Last des Krieges, ist der Titel.
Es geht um den Libanon im März 1983.
Spätestens seit diesem Libanon-Krieg vom vergangenen Sommer ist die israelische Öffentlichkeit mit einem neuen Phänomen konfrontiert, nämlich mit den Gegensätzen zwischen den aus Europa stammenden Israelis auf der einen Seite, die ja den Staat Israel im Wesentlichen aufbauten, und den orientalischen Juden auf der anderen Seite, die erst in den 50er Jahren aus den Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens ins gelobte Land kamen.
Durch eine höhere Geburtenrate und durch eine verstärkte Einwanderung stellen diese orientalischen Juden mittlerweile die Mehrheit der israelischen Bevölkerung und damit natürlich auch die Mehrheit der Wähler.
Und sie stimmen meist für die Regierung Menachem Begins, der ihren Politikvorstellungen offenbar mehr entspricht als die Arbeiterpartei, die sie als Vertretung vor allem des europäischen Judentums ansehen.
Professor Sami Smuha gehört selbst zu den wenigen sozialen Aufsteigern aus der Gruppe der orientalischen Juden in Israel.
Er ist in Bagdad geboren worden und erst in den 50er Jahren nach Israel gekommen.
Heute ist er Soziologe an der Universität von Haifa.
In seinen Arbeiten beschäftigt er sich vor allem mit den Beziehungen zwischen orientalischen und europäischen Juden auf der einen Seite und zwischen Juden und Arabern andererseits.
Mit Professor Smuha hat Brigitte Fuchs das folgende Gespräch geführt.
Vor einem Monat hat es in Israel in der Folge des Libanon-Krieges, in der Folge des Massaker-Berichtes über Beirut, Zusammenstöße gegeben zwischen Angehörigen der Peace Now-Bewegung und zwischen Angehörigen des Likud-Blogs.
Das waren gleichzeitig Zusammenstöße zwischen Juden, die aus dem europäischen Raum stammen, und Juden, die aus dem orientalischen Raum stammen.
Was ist das, dass die orientalischen Juden von den
Das Allgemeine Problem ist, dass orientalische Juden die Mehrheit der Bevölkerung sind, aber gleichzeitig eine nicht-dämonische Gruppe sind.
Die Sache ist, die orientalischen Juden sind zwar die Mehrheit der Bevölkerung, aber sie sind nicht die dominierende Gruppe.
Die Ashkenasim, die europäischen Juden, dominieren.
Sozial, kulturell, politisch und als Klasse.
Die orientalischen Juden wollen in der israelischen Gesellschaft nach oben.
Sie wollen mehr Gleichheit und mehr Integration.
Sie unterstützen den Likud-Block, also die Regierung, nicht wegen seiner Politik, sondern weil sie glauben, dass der Likud-Block eine Art Transportmittel für sie auf dem Weg nach oben in der israelischen Gesellschaft ist.
Sie wollen den Likud-Block als Kraft benutzen, um ihre Stellung in der israelischen Gesellschaft zu verbessern.
Dass sie den Likud-Block unterstützen, heißt aber nicht, dass sie seine Politik im Westjordanland oder im Libanon unterstützen.
Warum hat die Friedensbewegung, die Peace Now-Bewegung,
fast ausschließlich oder überhaupt ausschließlich Mitglieder, die aus dem europäischen Judentum stammen.
Weil die Peace Now-Bewegung als Anti-Likud angesehen wird, das ist der Grund.
Da die orientalischen Juden den Likud wollen, um in der israelischen Gesellschaft weiterzukommen, sind sie gegen die Peace Now-Bewegung.
Das heißt nicht, dass die orientalischen Juden gegen die Positionen der Friedensbewegung im israelisch-arabischen Konflikt sind, oder dass sie gegen Konzessionen in der Westbank oder im Gaza-Streifen sind, im Libanon und so weiter.
Der jüdische Staat heute beruht auf einer Idee des Zionismus, die völlig vom europäischen Judentum und auch von der Situation der Juden in Europa geprägt war.
In welcher Weise können sich denn die orientalischen Juden überhaupt mit diesen Ideen identifizieren?
Orientalische Juden sind in ihrer großen Mehrheit Zionisten.
Sie unterstützen die Idee, dass das jüdische Volk das Recht auf Selbstbestimmung hat, dass Israel ein jüdischer Staat ist und dass Israel ein Staat mit einer zionistischen Politik ist.
In diesem Sinn akzeptieren sie den nationalen Konsens, dass Israel jüdisch und zionistisch bleiben soll.
Es ist kein Problem für sie, dass der Zionismus aus Europa kommt.
Sie akzeptieren diese Ideologie.
Unterscheidet sich die Haltung der orientalischen Juden gegenüber den Arabern in Israel oder in den besetzten Gebieten von der Haltung der europäischen Juden den Arabern in Israel und den besetzten Gebieten gegenüber?
Es sieht so aus, als würden die Orientalen ein bisschen mehr gegen die Arabischen Positionen als die europäischen Juden.
Es sieht so aus, als ob die orientalischen Juden eine etwas mehr anti-arabisch geprägte Haltung einnehmen als europäische Juden.
Aber ich glaube, dass ganz generell die orientalischen Juden eine weniger ideologische Haltung einnehmen.
Oberflächlich mag es so aussehen, als ob sie anti-arabischer wären, aber ideologisch sind sie da viel flexibler.
Sie unterstützen nicht die Idee von Eretz-Israel, also Groß-Israel in Gesamt-Palästina als eine Einheit für die Juden.
Sie interessieren sich überhaupt mehr für soziale und wirtschaftliche Fragen als für politische Themen.
Könnte sogar sein, dass die orientalischen Juden eine Brücke zwischen den Arabern und den europäischen Juden bilden.
Es ist durchaus möglich, wenn orientalische Juden Machtpositionen einnehmen, wenn sie mehr politischen Einfluss haben, wenn sie sich in diesem Staat sicherer fühlen, politisch und kulturell.
Ich bin sicher, dass sie dann die Ansichten und die Politik z.B.
der Likud-Regierung mäßigen werden, dieser Regierung, die sie ja unterstützen.
Ich glaube, die orientalischen Juden waren bereits eine Brücke für den Frieden.
Ich glaube, sie waren maßgebend für den Frieden mit Ägypten.
Das heißt, die Begin-Regierung hätte nicht Frieden mit Ägypten schließen können, hätte sie nicht gewusst, dass die orientalischen Juden diesen Frieden unterstützen.
Soweit also der israelische Soziologe Professor Sami Smuha über die orientalischen Juden in Israel.
Mit dem Professor sprach Brigitte Fuchs.
Vielleicht haben Sie gestern Abend die sehr lebhafte Club2-Diskussion über Karl Marx mitverfolgt.
Sie stand ja gewissermaßen am Ende einer international sehr intensiv begangenen Karl-Marx-Woche.
Der vergangene Montag war der 100.
Todestag von Karl Marx und es hat in den meisten Ländern Veranstaltungen gegeben, bei denen je nach politischer Einstellung Kritik oder Zustimmung überwogen haben.
Wir haben darüber in den Journalsendungen ausführlich berichtet und wir wollen dem heute eine zusätzliche Facette hinzufügen.
Die Antwort auf die Frage nämlich, wie beginnt nun derjenige deutsche Staat den 100.
Todestag von Karl Marx, der sich ausdrücklich auf Marx beruft, die Deutsche Demokratische Republik.
Ferdinand Olbert hat diese vergangene Woche in der DDR erlebt.
Er war wegen der Leipziger Buchmesse dort.
Hier ist sein Bericht.
Im Westen hat man sich anlässlich des 100.
Todestages von Karl Marx mit Werk und Leben dieses für Politik, Wirtschaft und Kultur bis heute so wichtigen Mannes kritisch auseinandergesetzt.
Im Osten und besonders in der DDR sah die Marx-Würdigung naturgemäß anders aus.
Den Begründer einer Lehre, auf der man ein dogmatisches politisches System errichtet hat, einen Menschen, den man zum Säulenheiligen stilisiert hat, den kann man nicht kritisch bewerten, ihn kann man nur feiern.
Und das tat man in der DDR auch ausführlich und vielfältig.
mit einer Festveranstaltung des Zentralkomitees der SED im Berliner Palast der Republik, mit Kundgebungen und Kranzniederlegungen an Marx-Denkmälern in der gesamten DDR, mit einer Fülle neuer Marx-Publikationen bei der Leipziger Buchmesse, mit Marx-Filmen, Marx-Hörspielen und Marx-Theaterstücken.
Die Veranstaltungen und die jüngsten Neuerscheinungen über Marx machten deutlich, dass das Marx-Bild in der DDR ein weitgehend geschlossenes ist.
Die Anwendung der kritischen marxistischen Theorie auch auf das kommunistische System, wie sie zum Beispiel der polnische Philosoph Adam Schaff vorschlägt, lehnt man in der DDR ab.
Die Kritik der Eurokommunisten in den sogenannten Ländern des realen Sozialismus gebe es eine Entfremdung zwischen der neuen Basis und dem neuen Überbau, also zwischen Bevölkerung und Partei, weist man zurück.
Zu diesem Punkt meint Günther Hennig, der Leiter des parteieigenen Dietz-Verlages.
Ich möchte gerade das Gegenteil ausdrücken.
Vor ungefähr anderthalb Jahren, knapp zwei Jahren, fand der 10.
Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands statt, der auf dem Fundament des Marxismus-Leninismus die weitere Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft in der DDR formulierte und beschloss.
Seit diesem Parteitag hat sich eigentlich das Vertrauensverhältnis zwischen der führenden Partei der Arbeiterklasse, der Arbeiterklasse selbst in der DDR und dem ganzen Folgen der DDR weiter vertieft.
Die Menschen in der DDR arbeiten fleißig an der Verwirklichung der als richtig erkannten strategischen Zielsetzungen der führenden Arbeiterpartei in der DDR.
Sie arbeiten erfolgreich zu ihrem eigenen Nutzen und sie arbeiten erfolgreich zum Nutzen der gesamten Gesellschaft in der DDR.
An der Verwirklichung dieser vom 10.
Parteitag der SED beschlossenen Strategie.
Also von einer Entfremdung kann beim besten Willen nicht die Rede sein.
Es kann höchstens von einer ständigen Festigung und Vertiefung dieses Vertrauensverhältnisses die Rede sein.
Probleme hat die DDR aber nicht nur mit dem Politiker und Wissenschaftler Marx, sondern auch mit dem Menschen.
Neigt man im Westen dazu, bei Marx ohne Zweifel vorhandene Charakterschwächen zu betonen und auch zu übertreiben, so bietet der Osten ein geradezu idyllisches Bild.
Freunde von Marx haben beispielsweise in den Nachrufen zu seinem Tod
hervorgehoben, was er für ein liebenswerter und treusorgender Familienvater beispielsweise war.
Und vielleicht erinnern sich unsere Zuhörer daran, dass, glaube ich, eine Tochter von Karl Marx ihren Vater mal mit einem Fragebogen interviewt hat, mit solchen Fragen wie, was ist deine Lieblingsbeschäftigung?
Welche Eigenschaften schätzt du am meisten an der Frau?
Welche Eigenschaften schätzt du am meisten am Mann?
Die Antworten sind in unseren Marx-Publikationen enthalten.
Unser interessierter Zuhörer möge sie bitte selber nachlesen.
Aber diese Antworten, die darin enthalten sind, die Zeit reicht jetzt nicht aus, um sie im Einzelnen darzustellen, weisen Marx als einen durchaus strengen, gegenüber seinen Feinden, gegenüber den Feinden der Arbeiterklasse strengen Menschen und prinzipiellen Menschen aus, aber ansonsten zu einem äußerst umgeblichen Menschen, der viele Freunde hatte.
Auch in der vom ostdeutschen Marx-Forscher Heinrich Gembko verfassten und im Dietz-Verlag verlegten Marx-Engels-Biografie wird auf das patriarchalische Familienleben von Marx nicht eingegangen, auch nicht auf den davon mitbeeinflussten Selbstmord der Marx-Töchter Laura und Eleonore.
Der illegitime Sohn von Marx und seiner Haushälterin Helene Demuth, Frederik Demuth, wird zwar genannt, über seinen Vater heißt es allerdings, sein Name sei nicht bekannt.
Von einem freien, ungezwungenen Verhältnis zu Karl Marx ist man also in der DDR noch weit entfernt.
Das gilt sowohl für den Politiker als auch für den Menschen.
Über die Art der aktuellen Würdigung von Karl Marx in der DDR berichtete Fährrediktnant Olbert.
Er wird übrigens heute Abend auch in der Sendung Politische Manuskripte um dreiviertel neun im Programm Österreich 1 mit einem Autor eines Karl-Marx-Buches sprechen, mit Hans Mayer, nämlich und über dessen Buch Ein Deutscher auf Widerruf.
Das ist heute Abend 20.45 Uhr im Programm Österreich 1.
Es ist acht Minuten vor eins, wir kommen zum Kulturteil dieses Mittagsschonals.
In den vergangenen Wochen kamen mit Cecil Taylor und Dollar Brandt zwei ausgezeichnete Jazz-Pianisten zu Gastspielen nach Österreich.
Eine dritte und besonders virtuose Variante auf diesem Gebiet liefert nun der Pianist Don Pullen als das Mitglied des George-Adams-Don-Pullen-Quartetts, das nach einem Auftritt gestern in Graz, heute Abend im Audimax der Technischen Universität in Wien und morgen im Jazz-Pub in Wiesen spielen wird.
Konrad Sobel leitet seinen Beitrag mit einem Ausschnitt aus der beliebtesten Nummer der Gruppe ein, Big Alice.
So klingt Big Alice auf Don Pullens Solo-Piano-Album aus dem Jahre 1975.
Seither vergeht kaum ein Konzert, bei welchem Pullen nicht aufgefordert wird, dieses Stück zu spielen.
Wobei es dem 38-jährigen Schwarzen aus North Carolina und seinen Mitspielern immer wieder gelingt, den Standard-Hit aufregend neu zu gestalten.
Hören wir in eine Version aus dem Jahre 1977.
Hier ist bereits der Tenorsaxophonist George Adams mit dabei, der ebenso wie Pullen und der Schlagzeuger der Gruppe Danny Richmond mehrere Jahre mit Charly Mingus spielte.
Die nachtwandlerische Sicherheit und die Vielfalt ihres Spiels geht auf dieses Erbe zurück.
Hier nochmal Big Alice, diesmal aus dem Jahre 1980.
Das George-Adams-Don-Polin-Quartett, das durch den Bassisten Cameron Brown komplettiert wird, ist nun schon ein halbes Dutzend Mal nach Österreich gekommen.
Das immer wieder begeisterte Publikum schätzt die besonders dichte Harmonik, die perfekte Kommunikation zwischen den einzelnen Musikern und die Tatsache, dass die Gruppe weder einseitig Tradition oder Avantgarde betont, noch einen Faden-Mittelweg einschlägt, sondern zwischen beiden Polen einen Bogen spannt, der das Musizieren zu einem aufregenden Drahtseilakt macht.
Dank des zugrunde liegenden Rhythmus folgt nun willig auch der gewagtesten Improvisation.
Dan Pullen spricht oft davon, wie wichtig es ist, das Publikum zum Verständnis des Neuen zu erziehen.
In Österreich ist das gar nicht mehr nötig, meint er.
Das österreichische Publikum ist schon ziemlich gebildet, da können wir praktisch machen, was wir wollen.
Der Rhythmus ist dabei manchmal im Vordergrund, manchmal sehr versteckt.
In beiden Fällen kommt es nur darauf an, dass das Publikum das Gefühl der Musik nicht verliert.
Dann gibt es kein Problem, egal ob wir sehr frei oder mit einem betonten Rhythmus spielen.
Das Repertoire des George Adams Don Pullen Quartetts wird diesmal erheblich erweitert, wobei die neuen Nummern erstaunlicherweise entgegen dem jetzt überall zu beobachtenden Trend mehr in Richtung des Free Jazz tendieren.
Wir haben neues Material mitgebracht, aber wir behalten unsere Identität.
Es wird recht vielfältig, denn wir spielen Kompositionen von George, Danny und mir.
Wir bereiten uns auf eine Plattenaufnahme vor.
Daher werden wir einige dieser neuen Nummern spielen.
Wird er auch wieder Big Alice spielen?
Ja, wir kommen selten weg, ohne Big Alice zu spielen.
Sie ist schon ein Standard.
Alice gibt dabei die verschiedensten Stimmungen wieder, hat ganz verschiedene Farben und Formen.
Manchmal zieht sie sich besonders hübsch an, dann wieder gibt sie sich auf unzivilisiertere Weise verführerisch.
Man weiß vom einen Mal zum anderen nicht, was Alice tun wird.
Es ist drei Minuten vor eins.
Den ursprünglich angekündigten Beitrag über die Auswirkungen der Ölpreissenkung auf die Bemühungen um alternative Energiequellen, den werden wir in einem der kommenden Journale nachholen.
Für uns und jetzt bleibt noch die Zeit für die Schlussmeldungen.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf bezeichnete heute das sogenannte dritte Beschäftigungsprogramm der Regierung als politischen Schwindel.
Es sei dies ein Sammelsurium bereits früher angekündigter Maßnahmen, sagte Graf.
Die Arbeitslosigkeit steige dramatisch, die von der Regierung veranlassten Schlagzeilen über ein Sinken der Arbeitslosigkeit seien irreführend.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber Februar dieses Jahres zurückgegangen.
Nach Angaben von Sozialminister Alfred Dallinger wurden Mitte März etwa 42.000 Personen unter 25 Jahren als arbeitslos registriert.
Ende Februar waren es noch etwa 44.000 gewesen.
Der Vorsitzende der Vereinten Grünen Österreichs, Alexander Tollmann, strebt acht oder mehr Mandate bei der Nationalratswahl an.
In einer Pressekonferenz in Wien sagte Tollmann heute, in sechs von neun Bundesländern hätten die Vereinten Grünen die für die Kandidatur notwendigen Unterstützungserklärungen.
Er verwahrte sich gegen Vorwürfe, es gebe in seiner Gruppe einen rechten oder rechtsextremen Rand und sprach in diesem Zusammenhang von einer Schlammschlacht gegen die Vereinten Grünen.
Die Alternative Liste Österreichs hat heute die Grundzüge ihres Programms der Öffentlichkeit präsentiert.
In einer Pressekonferenz in Wien erklärten Sprecher der Alternativen Liste, man sei nicht gegen das Wachstum an sich, sondern lediglich gegen das Wachstum in den Bereichen Atomindustrie, Rüstung und dergleichen.
Verlangt wurden die Förderung alternativer Energiefarmen, die Förderung des öffentlichen Verkehrs und ein Ausbau sozialer Maßnahmen.
Die Erdbebenstation in Wien hat heute Vormittag ein äußerst starkes Erdbeben registriert, dessen Zentrum wahrscheinlich bei Neu-Britannien und den Salomoninseln im Pazifischen Ozean lag.
Das Beben hatte die Stärke 7,3 nach der Richterskala.
Derzeit lässt sich noch nicht absehen, ob bewohnte Gebiete in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
Die Wiener Austria wird im Halbfinale des Fußball-Europacups der Cup-Sieger gegen den sechsfachen Meister-Cup-Sieger Real Madrid spielen.
Das ist das Ergebnis der heutigen Auslosung für das Halbfinale.
Das erste Match wird am 6.
April in Wien ausgetragen.
Jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Im Süden sonnig, sonst vielfach stark bewölkt und in Westösterreich einige Strichregen.
Nachmittagstemperaturen 10 bis 15 Grad.
Die Kurzmeldungen waren der Schlusspunkt in diesem Mittagsjournal, durch das Sie Werner Löw geführt hat.
Ich verabschiede mich auch im Namen aller Mitarbeiter und wünsche Ihnen jetzt schon ein schönes Wochenende.