Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1988.07.16
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, aus dem Studio des Mittag-Journals meldet sich Werner Löw und so sieht unser Programm für die kommende Stunde aus.
Ein Blick auf die Ferienverkehrslawine, die derzeit an und über Österreichs Grenzen brandet.
Die Entscheidung über die Sanierungsmethode für die Lecke-Staumauer im Maltertal ist gefallen.
Mit Milliardenaufwand soll eine zweite abgestufte Stützmauer auf der Luftseite des Dammes dazukommen.
und Hochsaison für Österreichs Fotohandel.
Aus dem Ausland zunächst die Abschlusserklärungen bzw.
der Abschluss der Gipfelkonferenz des Warschauer Pakts, die Frage, kommt die Wende im Golfkrieg, der Irak scheint die Oberhand zu gewinnen, und ein Gespräch mit dem Umweltminister von Schleswig-Holstein, einem ausgebildeten Zoologen, über das Robbensterben in Nord- und Ostsee.
Im Kulturteil Klaus Löwitsch als Held einer neuen TV-Krimiserie ab kommendem Jänner und im Journal zu Gast heute Dr. Wolfgang Nolz aus dem Finanzministerium, jener Spitzenbeamte, der sich von Amts wegen über Details und Auswirkungen der jetzigen Steuerreform wohl am meisten den Kopf zerbrochen hat.
Vor alldem aber die Nachrichten, zusammengestellt von Josef Schweinzer, gelesen von Maria Piffel.
Polen.
Das Gipfeltreffen des Warschau-Paktes in der polnischen Hauptstadt ist mit der Unterzeichnung von zwei Schlussdokumenten beendet worden.
Soweit bisher bekannt ist, beschäftigen sich die Papiere mit der Abrüstung im konventionellen Bereich und mit den ökologischen Folgen des Rüstungswettlaufes.
Der rumänische Staats- und Parteichef Ceausescu hatte der NATO am Abend Verhandlungen über den Abbau der atomaren Kurzstreckenraketen in Europa vorgeschlagen.
Ohne Angaben von Einzelheiten kündigte er auch an, dass in Warschau wichtige vertrauensbildende Maßnahmen vereinbart worden seien.
Afghanistan.
Die sowjetische Armee greift nach den jüngsten Attacken der Widerstandskämpfer auf Kabul wieder direkt ein.
Diplomaten in Pakistan berichteten, die sowjetische Armee will einem weiteren Vordringen der Mujahedin vorbeugen.
Demnach sind die sowjetischen Truppen bestrebt, verschiedene Regionen im Süden Kabuls zu säubern, von wo aus Raketen auf die Stadt abgeschossen werden.
Bei Raketenangriffen auf Kabul schlugen gestern etwa 20 Geschosse in der Hauptstadt ein, 20 Menschen wurden getötet und 34 Personen verletzt.
Nicaragua, USA.
Der Botschafter Nicaraguas in Washington hat sich der Ausweisung durch die amerikanischen Behörden gebeugt und die Vereinigten Staaten verlassen.
Der Botschafter erklärte bei seiner Abreise, das amerikanische Außenministerium habe mit seiner Entscheidung willkürlich gehandelt.
Vor dem Beschluss Washingtons hatte Nicaragua den amerikanischen Botschafter des Landes verwiesen.
Die sandinistische Regierung warf ihm vor, Umsturzpläne zu unterstützen.
Vereinte Nationen.
Der Weltsicherheitsrat hat die Debatte über den Abschuss des iranischen Airbuses durch ein amerikanisches Kriegsschiff auf kommenden Montag vertagt.
Bei den gestrigen Beratungen zeichnete sich eine mehrheitliche Ablehnung der iranischen Forderung ab, die USA allein verantwortlich zu machen.
Nur China und die Sowjetunion verurteilten die amerikanische Haltung und verlangten den Abzug der westlichen Kriegsschiffe aus dem Persischen Golf.
USA.
Die Vereinigten Staaten wollen weiterhin keine Beiträge an die UNO zahlen.
Das erklärte Präsident Reagan gestern gegenüber UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar.
Washington verlangt, dass die Vereinten Nationen sparen, vor allem beim Personal.
Die USA schulden den Vereinten Nationen bereits Beiträge in der Höhe von 7 Milliarden Schilling.
Kurz vor dem Parteikonvent der Demokraten zur Nominierung ihres Präsidentschaftskandidaten dürfte es eine Einigung zwischen dem voraussichtlichen Bewerber Dukakis und seinem Konkurrenten Jesse Jackson geben.
Bei einem Treffen der beiden Mitarbeiterstäbe sollen heute noch bestehende politische Differenzen beseitigt werden.
Jackson betonte, eine Einigung sei notwendig, weil ein Kandidat nicht ohne den anderen gewinnen könne.
Israel.
Polizisten haben in der vergangenen Nacht einen Mann erschossen, der in Jerusalem mit einem Maschinengewehr auf Passanten gefeuert hatte.
Der Mann hatte sich seit gestern Abend auf dem Dach eines Hauses im dicht bevölkerten Katamonviertel verschanzt und wahllos in die Menge geschossen.
Es hieß, Beamte der israelischen Antiterroreinheiten hätten den Schützen getötet, als er vom Dach heruntersteigen wollte.
Offiziell wird der Tote als geistesgestört bezeichnet.
Über seine Motive und seine Identität wird nichts mitgeteilt.
Unklar blieb auch, ob bei der Schießerei in Jerusalem ein Passant verletzt wurde.
Österreich
SPÖ-Klubobmann Fischer hat sich dafür ausgesprochen, die Entscheidung über einen EG-Beitritt Österreichs sorgfältigst vorzubereiten.
Fischer sagte, Versuche, die Vorgangsweise von Bundeskanzler Franitzki als zauderhafte Haltung darzustellen, vergrößerten nur die Verantwortung der SPÖ für die Sicherung der Neutralität und die Wahrung der gesamtösterreichischen Interessen.
ÖVP-Generalsekretär Kukacka hatte gestern eine Entscheidung über den IG-Beitritt noch in der ersten Hälfte des kommenden Jahres verlangt.
Frankreich
Ein Brand in einem Pariser Hotel hat heute früh vier Menschenleben gefordert.
22 Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen.
Die Opfer dürften vorwiegend Touristen sein.
Ihre Identifizierung ist schwierig, weil die Ausweise der Hotelgäste zum Großteil verbrannt sind.
Das Feuer war nach ersten Erkenntnissen im Treppenhaus des Gebäudes ausgebrochen und erfasste rasch die oberen Stockwerke.
Die Ursache ist noch nicht geklärt.
Nun die Wetteraussichten bis morgen früh.
Regional aufgelockert bewölkt, im Süden und im Osten zeitweise auch heiter, sonst meist stark bewölkt und vor allem im Nordstau der Alpen anhaltende Niederschlagsneigung.
Schneefallgrenze um 2000 Meter.
Mäßiger bis lebhafter Nordwestwind.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 19 Grad, im Osten und Süden bis 21 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 10 bis 16 Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag, im Süden und Osten zeitweise sonnig, sonst meist reichlich bewölkt und vor allem an der Alpen-Nordseite weitere Niederschläge.
Mässiger bis lebhafter Nordwestwind, Tageshöchsttemperaturen 17 bis 23 Grad.
Eine Vorschau auf Montag, wechselnd bewölkt, etwas wärmer.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien heiter 20 Grad, Westwind mit 20 Kilometern pro Stunde.
Die Werte aus Eisenstadt sind nicht eingelangt.
St.
Pölten wolkig 17 Grad, Linz bedeckt 14 Grad, West 20, Salzburg bedeckt leichter Regen, 13 Grad, Innsbruck stark bewölkt 16, Bregenz stark bewölkt 13, Graz wolkig 19 und Klagenfurt wolkig 14 Grad.
Es ist 8 Minuten nach 12.
Für dieses Wochenende war wieder einmal ein Höhepunkt der Sommerurlauber-Reisewelle programmiert.
In zwei deutschen Bundesländern, in Rheinland-Pfalz und Saarland, beginnen heute die Schulferien und bei den Ford-Autowerken in Köln die Werksferien.
Schon im Vorhinein sprachen die Fachleute vom vermutlich stärksten Reisewochenende des Jahres.
Wie weit sich die Prognosen bewahrheitet haben und wie es derzeit auf den wichtigsten Reiserouten aussieht, diese Frage geht zunächst an Alfred Rubinek vom ÖAMTC.
Ja, der Prognose entsprechend war schon der Auftakt am Morgen.
Die deutsche Autolawine stand vor dem Autobahngrenzübergang Salzburg bis zu 50 Kilometer weit zurück, was auch wesentlich durch einen schon notorischen Spartrieb verursacht war.
Tausende Autofahrer wollten gleichzeitig an der letzten Tankstelle vor Österreich noch einmal billig volltanken, wodurch sie nicht nur endlos lange in der Kolonne warten mussten, sie behinderten auch den Urlauberstrom auf der Autobahn.
Derzeit ist der Verkehrsablauf auf der Autobahn von München nach Salzburg in mehreren bis zu 40 km langen Abschnitten äußerst zähflüssig.
In weiterer Folge gibt es an den nur einspurig befahrbaren Tunnels der Tauernautobahn in Österreich Stauungen, die beim Tauerntunnel 7 km lang, beim Kartspergtunnel 4 km lang sind, was Wartezeiten von einer und einer halben Stunde bedeutet.
Auf der bayerischen Zufahrt zum Grenzübergang Pfrontenreute
kriecht eine fast 20 Kilometer lange Autokolonne nach Tirol, die dann auf der Fernpassstrecke auch nur langsam ins Inntal weiterkommt.
Stauungen gibt es jetzt auch am Ende der Inkreisautobahn in Oberösterreich bei Ried für den über Suben aus Deutschland kommenden Verkehr, ebenso dann in den Ortsdurchfahrten im weiteren Verlauf der Bundesstraße 137 in Richtung Wels und auch in den Ortsdurchfahrten im Enztal im Verlauf der sogenannten Gastarbeiterstrecke.
Zur Situation an den Grenzen, in Richtung Italien am Autobahnübergang Brenner, 5 Kilometer Stau und eine Dreiviertelstunde Wartezeit, bei Törl Maglern auf der Autobahn 20 Minuten Aufenthalt, auf der Bundesstraße bis zu 45 Minuten, in Richtung Jugoslawien am Wurzenpass bis zu einer Stunde Wartezeit, an den Grenzstellen Läubel und Lavamünd bis zu eineinhalb Stunden,
auch bei Spielfeld eineinhalb Stunden Wartezeit und dort wird fallweise zum Grenzübergang Radkarsburg umgeleitet, wo man dann ebenfalls eine Stunde lang warten muss und in Richtung Ungarn an den Grenzübergängen Klingenbach und Nickelsdorf bis zu einer Stunde und bei Heiligenkreuz bis zu eineinhalb Stunden Aufenthalt.
Unsere Empfehlung lautet daher, heute die Transitstrecken durch Österreich und die Hauptgrenzübergänge Richtung Italien, Jugoslawien und Ungarn meiden.
Bitte Nebengrenzstellen benutzen.
Vielen Dank, Herr Rubinek.
Ja, und weil Berichte über den großen Stau sowohl die erfreuen, die zum Kopfschütteln zu Hause geblieben sind, als auch die, die im Stau stecken, weil die freuen sich dann, dass es anderen weiter weg genauso geht.
Aus diesen Gründen also wollen wir einen näheren Blick in so einen Stau werfen.
Vom Landesstude Salzburg sind Gerhard Rettenegger per Motorrad und Kollege Wegscheider per Hubschrauber in und über der Hölle des Staus unterwegs.
Wir fliegen in Richtung Flachau-Winke hinein.
10 bis 12 Kilometer erreicht haben, obwohl es hier ja nach flacher Winkel hinauf dreispurig geht zur Blockabfertigung.
Ein riesiger Blechschwurm also.
Und wir haben vorher schon aufs Auto dann gedreht.
Die Leute schauen auch, das ist auch das gewohnte Bild teilweise, schon ziemlich fertig aus.
Denn es ist nicht der erste Stau in dem System.
Sie kommen heute schon teilweise aus einem Stau, der
Naja und unten im Stau sieht man die Dinge so.
Wir sind jetzt schon neun Stunden unterwegs.
Wie fühlen Sie sich nach neun Stunden?
Normal fühle ich mich wohl.
Ich bin schon 24 Stunden, 26 Stunden wach.
Man weiß ja, dass es Staus gibt.
Wieso, Franz?
Es gibt ja keine andere Strecke.
Man muss es in Kauf nehmen.
Auch nicht Bundesstraßen?
Ja, das ist schwer zu überlegen.
Aber das muss ich vorher überlegen.
Man rechnet mit so was nicht.
Oder man hofft's nicht.
Haben Sie das schon öfter erlebt?
Oder heuer das erste Mal?
Ich fahr jetzt heuer das erste Mal da runter.
Nach Jugoslawien.
Da waren schon Leute drauf.
So was gibt's nicht.
Nie mehr fahr ich an so einem Wochenende weg.
Soviel von Gerhard Rettenegger und Ferdinand Wegscheider aus dem Salzburger Staugebiet.
Apropos über die Stau-Mauer im Kärntner Maltertal berichten wir noch im Laufe der Sendung.
Zunächst aber wechseln wir ins Ausland.
Die Gipfelkonferenz des Warschau-Paktes, die unmittelbar an den offiziellen Polenbesuch des sowjetischen Parteichefs Gorbatschow anschloss, geht heute zu Ende.
In Warschau, also gewissermaßen in der Gründungsstadt jenes militärischen Bündnisses, mit dem die Sowjetunion und ihre osteuropäischen Partner 1955 auf die Gründung der sieben Jahre älteren NATO antworteten.
Während also der Beginn des Warschauer Paktes zumindest offiziell eine Reaktion auf die Eingliederung der Bundesrepublik in die NATO war, so schien in jüngster Zeit in der Ära Gorbatschow weitgehend die NATO dazu verurteilt, auf Initiativen des Ostens zu reagieren.
Zumindest verstand es Gorbatschow diesen Eindruck zu erwecken.
Auch jetzt kamen zu Beginn seines Polenbesuchs und vom Warschauer Gipfel neue Abrüstungsvorschläge an die Adresse Europas.
Aus Warschau zusammenfassend Reinhold Vetter.
Mit der Unterzeichnung zweier Abschlussdokumente ist am Vormittag das Gipfeltreffen der sieben Mitgliedstaaten des Warschau-Pakts in der polnischen Hauptstadt zu Ende gegangen.
Dabei handelt es sich um eine Erklärung über Verhandlungen zur Reduzierung der Streitkräfte und der konventionellen Rüstung in Europa sowie eine Resolution über die Folgen des Rüstungswettlaufs für die Umwelt und andere Aspekte der ökologischen Sicherheit.
Die wichtigsten Beratungen hatten bereits gestern stattgefunden und wahrscheinlich sind dabei auch schon die wesentlichen Entscheidungen gefallen.
Den ganzen Freitag über hatten die Partei- und Regierungschefs sowie die Außen- und Verteidigungsminister des Warschauer Pakts im Palais des Ministerrates konferiert.
Heute Morgen ging es dann nur noch um die Verabschiedung der Abschlussdokumente.
Ob am Rande des Gipfeltreffens auch ein Gespräch zwischen den Parteichefs von Ungarn und Rumänien, Karoli Gross und Nicolae Ceaușescu, stattgefunden hat, ist bisher nicht bekannt.
Gerade in Ungarn wird ja die brutale Umsiedlungspolitik der rumänischen Führung scharf kritisiert.
Auch in den anderen sozialistischen Ländern mehren sich die Stellungnahmen, in denen Druck auf Ceaușescu gefordert wird.
Bei einem Empfang gestern Abend hatte der polnische Parteichef Jaruzelski bereits von einem neuen Angebot gesprochen, das der Warschauer Pakt dem Westen machen wolle.
Ob dieses Angebot allerdings über den Drei-Stufen-Plan hinausgeht, den der sowjetische Parteichef Gorbatschow am vergangenen Montag im polnischen Parlament vorgestellt hatte, sagte Jaruzelski nicht.
Insgesamt seien Fortschritte bei allen laufenden Abrüstungsverhandlungen notwendig.
Einen partnerschaftlichen Dialog zwischen Ost und West, so Jaruzelski, könne es aber nur geben, wenn die territoriale und politische Nachkriegsordnung in Europa nicht angetastet werde.
Der rumänische Parteichef Ceaușescu ging einen Schritt weiter.
Seiner Auffassung nach solle man möglichst schnell zu Gesprächen kommen über die völlige Abschaffung aller Nuklearwaffen kürzerer Reichweite auf dem europäischen Kontinent.
Gleichzeitig, so Ceaușescu, müsse man praktische Schritte zur Reduzierung der konventionellen Streitkräfte und Rüstungen beschließen.
Dies könne auf einer Konferenz geschehen, an der die Mitgliedsländer der militärischen Bündnisse Warschau-Pakt und NATO sowie alle anderen europäischen Staaten teilnehmen.
Ceausescu bezog sich damit auf eine Anregung des sowjetischen Parteichefs Gorbatschow, man solle ein europäisches Reicherweg veranstalten.
Am Nachmittag werden die Partei- und Regierungschefs sowie die Außen- und Verteidigungsminister des Warschau-Pakts die polnische Hauptstadt wieder verlassen.
Politische Kommentatoren hoben noch einmal die Tatsache hervor, dass dieses Gipfeltreffen in Polen stattgefunden habe.
Tatsächlich bemüht sich ja gerade die Regierung in Warschau in jüngster Zeit verstärkt darum, Initiativfunktionen im Abrüstungsdialog zwischen Ost und West zu erfüllen.
Reinhold Vetter aus Warschau.
Die Fernsehbilder vom Robbensterben in der Nord- und Ostsee sind uns wohl allen noch in Erinnerung.
Und während die Diskussion darüber, ob eine Seuche oder die unläugbare Vergiftung der Nordsee oder beides zusammen am Seehundsterbenschuldsinn noch weitergeht, lautet die derzeitige Bilanz rund 3000 tote Robben an allen betroffenen Küsten.
Das wäre ein knappes Viertel des geschätzten Gesamtbestandes an Robben in der Nord- und Ostsee.
Roland Adrowitzer hat für den folgenden Beitrag mit dem Umweltminister des an die Nord- und die Ostsee grenzenden deutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein, Bernd Heidemann, gesprochen.
Minister Heidemann ist ein Politiker, der auch sachlich weiß, wovon er spricht.
Er ist ausgebildeter Zoologe.
Die Nordseebäder sind zwar so gut wie ausgebucht, so ganz wohl ist ein Urlaubern an der kühlen Küste aber dennoch nicht.
Täglich sehen sie im Fernsehen oder erleben sie selbst hautnah das Drama mit, das sich seit sieben Wochen in der Nordsee, seit etwa drei Wochen auch in der Ostsee abspielt.
Tote Robben, die an Land gespült werden, noch lebende Seehunde, die sich mit letzter Kraft an den Strand retten und dort meist qualvoll verenden.
Die Kurverwaltungen der fremden Verkehrsorte bemühen sich, die Kadaver so schnell wie möglich wegzuschaffen, das ist schließlich kein Anblick für erholungsbedürftige Urlauber.
Das Badewasser, so wird von amtlicher Seite versichert, ist dennoch unbedenklich.
Das liegt nach Angaben von Experten daran, dass sich der Mensch nur wenige Minuten im Wasser aufhält, in der Regel kein Meerwasser trinkt und nicht Nahrung aufs Meer aufnimmt.
Trotten aber, die sieben bis acht Jahre in der Müllkippe Europas dahinvegetieren müssen, ist es jetzt offensichtlich zu viel geworden.
Zwei Millionen Tonnen Dünnsäure, die Abfallprodukte der chemischen Industrie, werden jährlich in die Nordsee von Spezialschiffen verklappt.
Auf diese Weise geraten 28.000 Tonnen Zink, 11.000 Tonnen Blei, 950 Tonnen Arsen, 350 Tonnen Cadmium und 75 Tonnen Quecksilber in die Nordsee.
Dazu kommen noch 80 Millionen Tonnen Baggergut, Schwermetallverseuchten Klärschlamms und die Nitratausschwemmung aus den Feldern der Anrainerstaaten.
Man dachte jahrzehntelang, die ungeheure Wassermenge werde schon für eine möglichst unschädliche Verteilung der Gifte sorgen.
Das Resultat dieser Blindheit sieht man jetzt.
Dabei haben aber in den vergangenen Tagen auch ernstzunehmende Wissenschaftler gemeint, man könne das Robbensterben nicht eindeutig der Meeresverschmutzung zuordnen.
Es sei auch denkbar, dass Sattelrobben, die in diesem Jahr in ungewöhnlicher Zahl auf Nahrungssuche aus Nordskandinavien in den Süden geschwommen sind, ein neuartiges Virus eingeschleppt haben.
Der neue Kieler SPD-Umweltminister Bernd Heidemann, ein anerkannter Zoologe, verneint das zwar nicht, meint aber, ohne Nordseeverschmutzung wäre es nicht so schlimm gekommen.
Es bleibt eigentlich nur die Annahme übrig, dass dabei eine Schadstoffmehrbelastung, die im Laufe der Jahre aufgetreten ist und die sich in den Seehunden angehäuft hat,
zu dem Ausbruch dieser Krankheit mit verholfen hat, also dass die primäre Ursache in der Schadstoffbelastung liegt und die sekundäre Ursache dann durch eine Infektion zustande gekommen ist, die aber sich nicht so ausbreiten könnte, wenn nicht dabei eine entsprechende, das Abwehrsystem der Seehunde durchbrochen worden wäre und zwar erleichtert durchbrochen durch die Giftbelastung.
Nun sind die Ursachen also 20 Jahre lang vermutlich aufgetreten.
Die Nordsee ist unglaublich verschmutzt.
Die heutigen Politiker können nur noch reparieren.
Ist eine Reparatur überhaupt noch möglich?
Also das Wort reparieren nehme ich nicht deswegen so sehr gerne, weil sie das so etwas technisches an sich hat.
Ich sage, kann die Nordsee sich noch selbst regenerieren?
Kann sie sich wieder erholen?
Ich glaube, dass etwa 10 bis 15 Prozent der Chancen vergeben sind.
In Bezug auf den Gesundheitsansatz heißt das, dass 10 bis 15 Prozent der ursprünglichen Normalgesundheit, wenn man das sagen kann, nicht wiederherstellbar sind, sondern
Wir oder die Nordsee, mit einem Anteil Krankheit, mit einem Anteil Nichtgesundheit, in dieser Größenordnung von 10 bis 15 Prozent leben muss.
In Zukunft.
Wir haben noch großes Glück, wenn mit allem Nachdruck, den wir jetzt umweltpolitisch entfalten, dieser augenblickliche Zustand der Gesundheit, in dem sie jetzt, die Nordsee, befindet, sich nicht noch weiter verschlechtert.
In der Bundesrepublik ist eine Robben-Sympathiewelle im Rollen, die alles Vergleichbare in den Schatten stellt.
Die Massenzeitung Bild bietet ihren Lesern an, verwaiste Jungtiere, sogenannte Heuler, mittels Spende zu adoptieren und zu retten.
Sie werden in eigene Robbenkliniken gebracht und dort aufgepäppelt, bis man sie in ihre ungewisse Zukunft ins Meer zurückschickt.
Haltung laut, man wirft den Deutschen vor, einen gesunden Ausleseprozess zu verhindern.
Der Minister ist allerdings nicht dieser Meinung.
Ich bin der Meinung, dass die Seehunde Ausdruck sind einer ganz besonders großen Belastung der Nordsee.
Sie sind die langlebigsten Organismenarten, leben sechs, sieben, acht Jahre lang als Einzeltier, so ähnlich wie etwa die Schweinswale auch in diesem Bereich.
Sie sind deswegen ebenso gefährdet wie beispielsweise der Mensch in den Bereichen des mitteleuropäischen Festlandes, auch eben weil der Mensch so sehr langlebig ist.
Ich halte nichts von dem Ansatz, dass etwa hier zu viele Seehunde liegen.
Und ich halte auch nichts davon zu sagen, dass wir da übersensibilisiert sind.
Ich bin sogar froh darüber, dass eine Säugetierart, die uns alleine vom Gesichtsausdruck, aber auch vom Verhalten so sehr nahe steht,
dass die endlich mal den Menschen zu dieser Überlegung bringt, wie hier jetzt in der Bundesrepublik Deutschland, dass ganz schnell etwas gemacht werden muss.
Wie schwer es trotz aller Betroffenheit ist, Maßnahmen durchzuführen, hat der Neopolitiker Heidemann bereits erfahren müssen.
Seine Behörde wollte zum Schutz der neugeborenen Jungtiere einige Robbenbänke vor der Schifffahrt schützen und sperrte diese Gewässer.
Die Fischer haben vor dem Verwaltungsgericht des Landes geklagt und Recht bekommen.
Das Argument der Arbeitsplätze zählt hier, wie bei der chemischen Industrie, natürlich noch immer sehr viel.
Der Ausgleich der Interessengegensätze ist zweifellos schwer.
Unterdessen stirbt die Nordsee weiter ihren langsamen, sichtbar gewordenen Tod.
Das Robbensterben als ein hoffentlich heilsamer Schock.
Mit dem Umweltminister von Schleswig-Holstein sprach Roland Adroitzer.
Es ist jetzt 12.23 Uhr.
Im Journal zu Gast ist heute Dr. Wolfgang Nolz, 45 Jahre alt, seit 1.
Juli Leiter der Steuersektion im Bundesministerium für Finanzen.
Dr. Nolz ist der Mann, der die politischen Vorgaben für ein neues Steuersystem in die Praxis umzusetzen hatte.
Seine Beamtenkarriere hat der Jurist Anfang der 70er Jahre noch unter Finanzminister Androsch begonnen.
Er war dann Kabinettschef von Herbert Salcher und in der Folge Abteilungsleiter unter den Finanzministern Wranicki und jetzt Latsiner.
Die steuerpolitische Abteilung, der Wolfgang Nolz bis zu Monatsbeginn Vorstand, war sozusagen die Testküche für die verschiedenen Rezepte zur Steuerreform.
Dort wurden die meisten Gesetzentwürfe in den Computer getippt und mit komplizierten Programmen auf ihre Auswirkungen hin getestet.
Sie wurden eigentlich ziemlich rasch, obwohl Sie einer breiteren Öffentlichkeit eher unbekannt sind, Mr. Steuerreform tituliert.
Ist das ein ausreichend ehrender Titel für das, was man in vielen Nachtstunden zur Ehre eines anderen, eines Ministers, eigentlich ausrechnen muss, probieren muss?
Es ist sicher ausreichend ehrend.
wenn man bedenkt, dass es ja nicht das Werk eines Einzelnen sein kann, sondern nur eine Teamarbeit.
Und es ist sicher auch ausreichend ehrend, wenn man denkt, dass noch vor einigen Monaten die breite Öffentlichkeit eigentlich eher davon ausgegangen ist, dass das Ganze ja zum Scheitern verurteilt sein müsse.
Also daher, glaube ich, kann man zufrieden sein, wenn a, das Werk doch einigermaßen Killungen zu sein scheint und wenn man b, daran auch irgendwie seinen Teil mit Verantwortung getragen hat.
Sie sagen, es ist gelungen.
Ist es eigentlich auch gerecht?
Wir haben da, glaube ich, etwas gemacht, vor allem bei der Einkommen- und Lohnsteuer, was wahrscheinlich sowohl von der sozialen Seite als auch von der Warte der Leistungsfreundlichkeit her den Anspruch der Gerechtigkeit einigermaßen erfüllt.
Wir haben eben den unteren Einkommensschichten etwas gebracht, aber nicht nur dort.
Wir haben den mittleren Einkommensschichten etwas gebracht.
Wir haben den Spitzensteuersatz runtergebracht, wesentlich mehr als die Deutschen, die ja da lange hin und her einige Prozentpunkte gefälscht haben.
Und immerhin das alles in Anbetracht einer Szenerie, wo nach vor einigen Jahren eigentlich in Diskussion war, ob man nicht den Spitzensteuersatz von derzeit 62% hinaufsetzen sollte.
Und wir haben ihn jetzt bei 50% und eigentlich, man kann sagen, ohne größere Schwierigkeiten.
wie es die Koalitionspartner darstellen, erfolgt dieser Steuerreform, ihr Gütesiegel segelt unter dem, es ist gelungen eine Tarifabsenkung zu erreichen, mehr Transparenz, da wird schon eigentlich nicht mehr nachgefragt, denn es gibt noch genügend Ausnahmeregelungen, die zu beseitigen, es bei Gott nicht gelungen ist.
Naja, man muss sicher hier die Realität sehen.
Es gab im Arbeitsübereinkommen eine Ausnahmebestimmung, die gleichsam festgeschrieben wurde als nicht abänderbar, nämlich den 13. und 14.
Monatsbezug, zu dem der Österreicher aus irgendwelchen Gründen eine sehr innige Beziehung hat.
Das musste man sicherlich akzeptieren.
Daneben gab es keine ausdrücklichen Festschreibungen und mir scheint,
dass es natürlich stimmt, was Sie sagen, dass man noch mehr hätte tun können, aber das Entscheidende war, dass dieser Durchbruch überhaupt gelungen ist, dass man Ausnahmebestimmungen beseitigen konnte, auch wenn man wusste, dass es bestimmte Gruppen unter Umständen nicht angenehm berührt, dass man bei den Tageltern etwas machen konnte, auch wenn möglicherweise hier das Außendienstpersonal stärker tangiert ist als das Innendienstpersonal und und und.
Wenn man sich also jetzt die politischen Sternschnuppen des Alltags anschaut, dann hat man ein bisschen den Eindruck, die innige Beziehung des Österreichers zum 13. und 14.
Monatsbezug wird schon ein wenig durchlöchert.
Das ist immer wieder die Formel, man muss darüber nachdenken, aber das ist alles nicht aktuell.
Das heißt, man kann daraus schließen, in zwei, drei Jahren nächste Legislaturperiode ist es sehr wohl aktuell.
Ja, ich glaube, da muss man wahrscheinlich eher warnen, dass hier in absehbarer Zeit wirklich etwas Gravierendes geschieht.
Das haben Umfragen auch immer wieder gezeigt, dass der Österreicher da lieber in Kauf nimmt.
Diese Steuerfreiheit des 13. und 14. und das nicht so sehr von der kaufmännischen Seite her sieht,
dass er möglicherweise eine geringere laufende Belastung hat, wenn auf der anderen Seite diese absolute Steuerfreiheit nicht mehr ist.
Also ich persönlich bin da eher der Meinung, dass das noch eine längere Entwicklung sein wird.
Man kann das natürlich unter dem Schlagwort Jahreseinkommensbesteuerung und ähnliches mehr sehen.
Aber ich glaube,
Das ist doch einer der harten Punkte und das wird immer wieder die Frage sein.
Der Österreicher liebt es offenbar hier etwas unbesteuert ausbezahlt zu erhalten.
Und ob man also da sagen kann, das ist in zwei, drei Jahren doch ganz anders.
Also ich muss sagen, ich bin da skeptisch.
Es wird vielleicht nicht auf ewige Zeiten so sein wie jetzt, aber es wird wahrscheinlich noch relativ lange diesen 13.
14. geben.
Also tiefenpsychologisch gesehen ist es besser, man lässt die Österreicher Lotto und Toto spielen, denn da liefern sie de facto dasselbe ab, als würde man 13. und 14. besteuern.
Naja, die tiefenpsychologie hat auch ihre tiefere Bedeutung und ihre Wichtigkeit, vor allem auch im Steuerleben.
Ich glaube, das haben die Umfangen immer wieder gezeigt, dass hier einer der harten Punkte ist.
Und ich glaube, man soll sich da nicht festklammern in Dingen,
die dann im Endeffekt gar nicht jene Bedeutung haben, weil es ja nicht darum geht, dass man ein Mehr an Steueraufkommen bekommen kann, das ist undenkbar, sondern es wäre ja nur eine andere Darstellungsform und wenn es also nicht um dieses Steuermehraufkommen geht, dann ist die große Frage, ob man sich gewisse Dinge antun sollte.
Diese Steuerreform wird politisch ungefähr mit dem Slogan verkauft.
9 von 10 Österreichern profitieren davon.
Der Dr. Nolz profitiert auch davon.
Naja, das kommt jetzt immer drauf an.
Er profitiert von den ganzen Vorteilen, die ihm eine solche Reform bietet.
Aber wenn es auf Heller und Schilling geht, dann gibt es natürlich gewisse Begünstigungen, die sich in manchen Bereichen angesiedelt haben.
Stichwort etwa Schriftstellerbegünstigungen und ähnliches mehr, von der nicht nur der Dr. Nolz, sondern auch andere Schriftsteller und ähnliches mehr Gebrauch gemacht haben.
Und da gibt es eine Gruppe,
Und wahrscheinlich gehöre ich auch zu der, die nicht zu den Hauptprofiteuren gehört.
Ich kenne auch andere Gruppen.
Aber ich glaube, das ist ganz einfach etwas, was man im Sinne einer höheren Steuergerechtigkeit ganz einfach in Kauf nehmen muss.
Es wäre nicht so schlimm, als wenn der Eindruck entstünde in der Öffentlichkeit, nur die, die da sitzen und solche Gesetze basteln, die richten sich es als erstes.
Sind Sie jetzt Verlierer oder nur kein Gewinner?
Ich gestehe, ich habe es noch nicht nachgerechnet.
Wird man eigentlich bei den Finanzbehörden mehr Personal brauchen, um das jetzt einfachere Steuersystem administrieren zu können?
Man wird sicher nicht mehr Personal brauchen, um das einfachere Steuersystem zu administrieren, aber man wird vielleicht, das ist noch nicht ganz im Endeffekt heraus, dann mehr Personal brauchen, wenn man aufgrund dieser Vorstufe der allgemeinen Veranlagung, die ich erwähnt habe, unter Umständen den Arbeitgebern entsprechende
Tätigkeiten und damit Kosten abnimmt.
Da könnte sich unter Umständen ergeben ein bestimmter Mehraufwand, aber den man noch nicht genau schätzen kann.
Es hängt sicher auch davon ab, inwieweit im Rahmen der Kapitalertragssteuer Rückerstattungen und ähnliches mehr zu bewältigen sind.
Aber das kann ja kein Mensch im Augenblick vorhersagen.
Ich kann einfach nicht sagen, von den 20 Millionen Sparbuchbesitzern werden so und so viele kommen und werden sagen, sie sind Kinder,
Sie sind Ehefrau und Sie haben keine Einkünfte, Sie möchten die Kapitalattagssteuer zurück.
Das ist ein Posten, den man im Moment noch nicht quantifizieren kann.
Aber vom Prinzip her ist die Reform sicherlich nicht so beschaffen, dass sie mehr Personal benötigt, denn das würde sich ja mit der Einfachheit, ich nehme an, dass Sie es unter Anführungszeichen gesprochen haben, ein wenig schlagen.
Gibt es da ja nicht den Gedanken, sozusagen, wenn schon das Steuersystem gerechter ist, die Auswüchse vielleicht etwas schärfer bekämpfen zu wollen?
Gibt es da eine Tendenz für die nächste Zeit?
Ich glaube nicht, dass es eine Tendenz in Richtung Aktion scharf geht.
Es kann ja eigentlich nur in die Richtung gehen, wenn Sie meinen, also die Steuersätze gehen runter, dann sind wir aber besonders scharf.
Ich glaube, es kann eigentlich die Tendenz nur in die Richtung gehen zu sagen, der Staat zieht sich doch zurück, er nimmt dem nicht mehr als 50% Spitzensteuersatz oder als 30% bei der Körperschaftsteuer.
Und daher kann eigentlich auch eine Gegenleistung des Steuerbürgers in irgendeiner Form erwartet werden, dass er eben auch bereit ist, das zu akzeptieren.
Es gibt ja diesen Gegensatz an und für sich nicht, weil wir alle sind ja schließlich der Staaten.
Aber da kommt noch vieles andere dazu.
dass der Bürger den Eindruck hat, dass die Verwaltung menschlich agiert, dass das eben nicht nur ganz einfach nach irgendeinem Schema dahingeht und ähnliches mehr.
Das sind Dinge, das ist ein Umfeld, das man sicher langsam aufbereiten muss.
Aber ich glaube, da ist auch die Bereitschaft in der Finanzverwaltung unter den ganzen Kollegen, die da hier an der Front, wie das so schön heißt, stehen.
Wir sitzen ja da oben in der Kommandozentrale.
Die Bereitschaft da ist, glaube ich, doch in einem sehr hohen Maß vorhanden.
Wenn man versucht, sich von Dr. Nolz ein politisch-persönliches Bild zu machen, wo gehört er dann hin?
Es wird kolportiert.
Sie waren bei der katholischen Hochschülerschaft.
Es wird kolportiert.
Ein Freiheitlicher habe Ihnen schmackhaft gemacht, wie schön doch eigentlich die Laufbahn in der Finanzverwaltung wäre.
Und es wird kolportiert.
Sie dechten heute sozialistisch.
Es ist sicher so, dass ich von der Vergangenheit her aus dem katholischen Lager stamme und ich habe wohlnächst mit meinem Minister gesprochen und habe eigentlich festgestellt, dass er, der praktisch gleich alt an Lebensjahren ist, allerdings ein Welthändler, während ich ein Jurist war, eigentlich sehr viele Kollegen auch aus der katholischen Hochschuljugend kannte und wir haben uns da also
gleichsam an gemeinsame Bekannte zurückerinnert, obwohl wir beide damals noch nicht in Kontakt waren.
Das Zweite, was Sie erwähnt haben, dass mir jemand die Finanzverwaltung schmackhaft gemacht hat, das war rein auf persönlichen Beziehungen, hat sicher nichts mit irgendeiner politischen Einstellung zu tun.
Und das Dritte, das ist sicher ein gewisser Entwicklungsprozess, den mancher durchmacht, ich habe ihn durchgemacht,
Und bin halt darauf gekommen, dass sich das katholisch in der Frühphase und auch jetzt an und für sich noch und dieses sozialdemokratisch sich für mich persönlich ebenfalls sehr gut miteinander vereinen lassen.
Aber heute sind Sie SPÖ-Mitglied?
Ich bin SPÖ-Mitglied, ja.
Und Sie haben auch kein politisches Problem, dass man Ihnen vorwirft, er hat schon die Farben gewechselt?
Als ich damals als Kabinettschef zu Salcher kam, war ich bei keiner politischen Partei.
Damals hat man gemeint, naja, jetzt muss er sicher zur SPÖ gehen, das war absolut nicht der Fall und das wurde mir auch niemals
vom damaligen Minister nahegelegt.
Das war dann ganz einfach im Laufe der Zeit ein vollkommen freiwilliger Entschluss von mir und habe das mit irgendeiner Überlegung oder mit einem vielleicht irgendwie Reflektieren auf irgendeine Karriere oder ähnliches mehr überhaupt nichts zu tun.
War das ja gar nicht eine sehr komplizierte Zeit, Kabinettschef des Ministers Salcher zu sein.
Wenn ich mich so zurückerinnere, eine Sachverhaltsdarstellung, Strafanzeige gegen den Amtsvorgänger Androsch, das bekommt doch der Kabinettschef mit.
Naja, kompliziert, es war zumindest turbulent, das stimmt.
Wobei diese Turbulenz, diese Sachverhaltsdarstellung, die Sie jetzt erwähnen, ja einer für sich ziemlich am Schluss der Ministerschaft des Ministers Salcher war.
Natürlich bekommt das der Kabinettschef mit und gerade für mich, der ich mich doch eigentlich eher als Steuerfachmann gesehen habe, als wie, als vielleicht
Berater in, wie soll man sagen, in heiklen Bereichen, die sich also sicherlich an der Grenze des Fachbereiches bewegt haben.
Also mir wäre das sicher lieber gewesen, es hätte sich das Ganze weniger turbulent abgespielt, aber das kann man sich nicht aussuchen.
Hat Salcher, ohne das jetzt in eine besondere Indiskretion münden lassen zu wollen, irgendwann einmal gefragt, kann man das so machen, soll ich das so machen, hat er in dieser Form mit seinem Kabinettschef gesprochen,
Ich glaube nicht, dass mich Minister Salcher gefragt hat, ob er etwas machen soll oder nicht, aber ich habe ihm durchaus meine Meinung dazu gesagt, was ich von gewissen Schritten halte.
Das habe ich mir eigentlich immer herausgenommen, dieses Privileg.
Und Sie haben damals gesagt, diese Sachverhaltsdarstellung abgeben, das täte ich nicht?
Ja, wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich also das jetzt nicht näher erörtern, was ich ihm damals von meiner Warte aus gesagt habe.
Ja, das war schon deutlich genug.
Wenn Sie sich einen Film vorbeiziehen, was waren das für Temperamente?
Salcher, Franitzki, Latziner?
Ja, ich meine, man kann ja den Film auch schon früher starten, weil ich ja auch mit dem Vorgänger von Minister Salcher einiges zu tun hatte.
Es sind hier sicher sehr unterschiedliche Temperamente am Werk gewesen.
Androsch, der sicher in
großen Horizonten denkende, zumindest für mich damals als doch eher noch sehr, sehr unten befindlicher, eigentlich immer faszinierend, dann Salcher als Mensch, wirklich als Mensch, muss man glaube ich sagen, der einem den Eindruck vermittelt hat, dass eigentlich diese Ebene, wo er steht, eben nur eine zufällige ist, dass man also da durchaus
mit ihm als Kollegen, als Freund reden kann.
Ja, dann Minister Dr. Franitzki, der jetzige Bundeskanzler, der, na ja, das war für mich irgendwie wieder der Weltmann, sehr beeindruckend.
Na ja, und jetzt zuletzt der jetzige Minister, wo ich sagen muss, dass ich durch meine früheren Tätigkeiten eigentlich mich zunächst als immer sein Kollege empfunden habe, vielleicht auch ein wenig als sein Freund.
Ja, und es ist dann natürlich nicht unangenehm, wenn man mit einem Menschen, wo man doch einigermaßen auf derselben Wellenlänge liegt, da eben wieder zusammenarbeiten darf.
Man erzählt sich, Dr. Franitzki, ich sage es jetzt bewusst so allgemein, habe sich ein wenig mockiert über ihren Hang, relativ rasch die Krawatte ablegen zu wollen und das Sakko verlieren zu wollen und eher leger auch in dienstlichen Besprechungen sitzen zu wollen.
Das war halt mein Pech, dass ich einmal im Winter ohne Mantel und ohne Krawatte ihm in der Himmelfordgasse begegnet bin.
Im Jogginganzug?
Nein, nein, nein, schon im Anzug, aber jedenfalls ohne Krawatte und ohne Mantel und das hat er nicht ganz normal empfunden, nehme ich an.
Wenn er mich im Jogginganzug getroffen hätte, ich glaube, dann hätte er das Ganze ja subsumiert unter dem Titel, aha, der hat eben irgendeine Betätigung vor, wobei das ja im Normalfall dann wahrscheinlich nicht während der Dienstzeit gewesen wäre.
Zufall und das kann ich ihm nicht verdenken, dass er sich da vielleicht ein wenig gewundert hat.
Man erzählt sich auch das Hysterien, Sie haben in einem Dauerlauf die Steuerberater rund um die italienische Stadt Siena gehetzt und die sind alle hinter Ihnen gewesen, es ist keiner mitgekommen.
Ja, das ist aber glaube ich nicht ein Beweis dafür, wie gut ich konditionell in Form bin, sondern ich fürchte, wie wenig gut die Kondition der meisten Steuerberater ist.
Was würden Sie eigentlich als Ihr Haupthobby betrachten?
Das Haupthobby ist sicher der Beruf, aber wenn man das im engeren Sinne sieht, das Haupthobby, dann ist das sicherlich die Betätigung auf verschiedenen sportlichen Sektoren.
Also Laufen, Radfahren, Schwimmen, Bergsteigen und ähnliches mehr.
Und alles längere Strecken?
Ja, bis zum Marathon oder auch 100 Kilometer Strecke und ähnliches mehr.
Es gehört einfach dazu, gewisse Entspannung von der oft marathonartigen Sitzungs- und sonstigen Tätigkeit hier im Büro.
Sie sind 45 und Junggeselle aus Überzeugung oder weil Sie ein so profunder Kenner des Steuerrechts sind, dass man da besser fährt?
Also sicherlich nicht aus steuerlichen Gründen, wenngleich vielleicht aus Gründen der beruflichen Beanspruchung.
Ich glaube nicht, dass das ein vernünftiges Familienleben zuließe.
Ob das insgesamt dann sehr gescheit ist, was man da macht, was man da sich eintauscht, das ist eine andere Frage natürlich.
Wenn Sie auf die nach Ihrer eigenen Definition gelungene Steuerreform anstoßen sollten, welchen Wein würden Sie da wählen?
Ich muss vorausschicken, Sie gelten als exzellenter Kenner von Bordeaux-Weinen.
Ja, das kommt darauf an, ob man sehr viel Geld investieren will oder nicht.
Bei Bordeaux ist es so, dass man da bei jungen Jahrgängen vorbeigehen muss.
Es ist sicher zu älteren Jahrgängen.
Also ich würde sagen, nicht jünger als 70, aber es gibt einen besseren Jahrgang noch, der wahrscheinlich rundherum ein sehr guter Jahrgang ist, 61.
Das spielt ein bisschen auch in meine persönliche Karriere hinein, da habe ich gerade maturiert.
Und das ist eigentlich sehr schön, wenn man sagen muss, dass jener Jahrgang
der sein eigener Maturajahrgang ist, gleichzeitig auch ein hervorragendes Jahr ist.
Ist das eigentlich ein Histörchen oder entspricht es der Wahrheit, dass Sie ein paar besonders gute Flaschen auch im Ministerium aufbewahrt haben?
Ja, sicherlich.
Man muss ja manchmal etwas greifbar haben.
Dann danke ich für dieses Gespräch.
Im Journal zu Gast war heute Dr. Wolfgang Nolz, der neue Leiter der Steuersektion im Finanzministerium.
Das Gespräch führte Erich Aichinger.
Vor einem Jahrzehnt wurde in Kärnten die Malta-Staumauer eröffnet und als technisches Meisterwerk gefeiert.
Aber schon ein Jahr später stellten sich Probleme ein.
Die Mauer wurde wasserdurchlässig.
Die durchgeführten Sanierungsarbeiten brachten aber immer nur Teilerfolge.
Und abgesehen von dem wahrscheinlich zu Unrecht schwindenden Vertrauen in die Sicherheit des Dames überhaupt, war jedenfalls auch energiewirtschaftlich eine Vollauslastung der Mauer praktisch nicht mehr möglich.
Immer wieder gab es Wasseraustritte, immer wieder Versuche, die Mauer dicht zu machen.
Bis heute.
Rund 500 Millionen Schilling wurden insgesamt ausgegeben für Flickwerk, wie sich herausstellte.
Schließlich entschloss man sich zu einer Generalsanierung der Mauer.
Rund zwei Jahre dauerten die Planungen unter der Leitung des Schweizer Talsperrenexperten Dr. Giovanni Lombardi.
Vor einigen Wochen haben die Traukraftwerke der Behörde eine Generalsanierungsvariante eingereicht.
Vorgestern und gestern diskutierten 48 Experten der sogenannten Staubeckenkommission über diesen mehr als 1000 Seiten umfassenden Sanierungsvorschlag.
Und gestern spätabends fiel die Entscheidung, Wolfgang Dietmar vom Landesstudio Kärnten berichtet.
Die 200 Meter hohe Malta-Staumauer wurde zu schlank und mit zu wenig Betoneinsatz errichtet.
Sie hatte zwischen Wasserauf- und Abstau zu viel Bewegungsfreiheit, lehnte sich etwa beim Abstau zu stark wasserseitig zurück.
An der Basis der Mauer traten wasserdurchlässige Risse auf.
2 Millionen Kubikmeter Beton wurden in den 70er Jahren für die Errichtung der Mauer verbraucht.
Das war zu wenig.
460.000 Kubikmeter werden jetzt nachgeliefert, und zwar für ein stufenartiges Stützgewölbe auf der Luftseite der Mauer.
Rund 60 Meter hoch wird dieses Stützgewölbe sein, das dann begrünt werden soll.
Bis 1993 soll dieses Stützgewölbe fertig sein, dann wäre wieder ein Vollstau möglich.
Sollte sich danach noch zeigen, dass die Mauer sich dann beim Abstau noch zu stark auf die Wasserseite zurücklehnt, müssten, so sieht es die Planung vor, noch auf der Wasserseite Betonstützpfeiler errichtet werden.
Letzter Fertigstellungstermin wäre damit laut Sanierungsplan 1995.
Der Vorstandsdirektor der Traugraftwerke, Dr. Herbert Schröfelbauer, sagte heute auf die Frage, ob es nach Realisierung der Generalsanierung dann auch sicher sei, dass die Mauer dann auch sicher und wasserdurchlässig sein wird.
Für unser Sanierungskonzept hatten wir drei Punkte, die wir verwirklichen wollen.
Das ist erstens einmal die Sicherheit.
Die Sicherheit ist bisher nicht in Frage gestanden, soll auch natürlich in Zukunft nicht in Frage stehen.
Der zweite Punkt ist die Wasserdurchlässigkeit als eine jener Maßnahmen, die man optisch sieht.
Auch das ist natürlich ein Konzept für uns, dass wir das hintanhalten.
Und die dritte Möglichkeit, die dritte Punkt für unsere Sanierungen waren letzten Endes auch die energiewirtschaftliche Nutzung des Speichers.
Kann jetzt garantiert werden, dass künftig keine Probleme mehr auftauchen werden, wenn die Mauer dann nach dem vorliegenden Konzept saniert sein wird?
Das gesamte System der Mauer ist so komplex, dass man die Frage nicht einfach mit Ja und Nein beantworten kann.
Es ist vorgesehen, dass sich die Zustände, wie sie also jetzt herrschen, wesentlich verbessern und dass einerseits einmal bezüglich der Sicherheit hier überhaupt keine Frage ist und dass andererseits auch bezüglich der technischen Probleme, die also mit der Wasserdurchlässigkeit aufgetreten sind, dass auch das beherrscht wird.
Herr Vorstandsdirektor, die Kosten, die bisher investiert werden mussten in nicht zielführende Sanierungsvarianten, liegen bei knapp einer halben Milliarde Schilling.
Nun hat man schon überlegt und geschätzt, dass die noch notwendigen Finanzierungen für die nun endgültige Sanierung die Milliardenschillinggrenze auf jeden Fall erreichen werden wird.
Bleibt es dabei oder wird es noch mehr werden?
Wir haben also vorgestern und gestern erst die Staubbeckenkommissionssitzung gehabt mit einer Reihe von Empfehlungen, die wir jetzt in unser Projekt noch einarbeiten müssen.
Wir können daher heute, einen Tag danach, noch nicht genau die Auswirkungen dieser Empfehlungen in Kosten direkt ausdrücken.
Es ist aber mit Sicherheit in der Wahrscheinlichkeit so, dass wir die Milliardengrenze überschreiten werden.
Die zusammengefasste Mauer ist heuer zehn Jahre alt geworden, war also rund neun Jahre davon meistens nicht intakt, wird also auch noch einige Jahre nicht intakt sein, bis die Sanierung abgeschlossen sein wird.
Rückblickend ist es insgesamt trotzdem noch ein wirtschaftliches Projekt, die Malta-Staumauer, oder kann man sagen, es war eigentlich eine technische Fehlleistung.
Die Mauer war mit Sicherheit keine technische Fehlleistung.
Wenn man jetzt rückwirkend sieht, so hätte man sicher aus heutiger Sicht seinerzeit bei der Planung die Mauer etwas anders konstruiert.
Das ist also keine Frage und ich will das auch nicht außer Streit.
hier stellen.
Aber eines ist natürlich klar, dass die Mauer selbst für den energiewirtschaftlichen Zweck bisher eigentlich voll genutzt wurde und allein die Zahlen des letzten Jahres zeigen ja das.
Wir haben im letzten Jahr fast eine Milliarde Kilowattstunden in Malta Kraftwerk erzeugt.
Im Projekt selbst seinerzeit
Für Regeljahresbedingungen sind also etwas über 900 Millionen Kilowattstunden drinnen gestanden.
Schon allein diese Zahl zeigt, dass das Malta-Kraftwerk hier seinen ursprünglichen Auslegungen entsprochen hat.
Die Entscheidung der Staubeckenkommission, sie ist beratendes Gremium der obersten Wasserrechtsbehörde, wird nun dieser Behörde zugeleitet.
Im Herbst wird der Bescheid der Wasserrechtsbehörde ergehen.
Danach kann dann mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden.
Soweit Wolfgang Dietmar vom Landestudio Kärnten.
Und mit den folgenden beiden Beiträgen gehen wir ins Foto- und Videofinish des Mittagschannals.
Denn neben vielen von der Jahreszeit abhängigen Branchen hat jetzt auch der Fotohandel Hochsaison.
Vor dem Urlaub kaufen sich die Österreicher nicht nur Filme, sondern vielleicht auch eine neue Kamera und nach den Ferien verdient die Branche an der Ausarbeitung der Bilder.
Neben dem Weihnachtsgeschäft ist das also die entscheidende Hochsaison.
Und in etwa 750 Geschäften mit ihren 4000 Beschäftigten geht es gar nicht schlecht.
Sie haben im vergangenen Jahr von der Rücknahme der Luxusmehrwertsteuer für ihre Produkte profitiert.
1987 stieg daher der Umsatz um fast 10 Prozent.
Und auch heuer scheint es munter aufwärts zu gehen.
Allerdings durch neue Konzepte, wie im folgenden Wolfgang Fuchs schildert.
Das traditionelle Fotogeschäft ist bis auf wenige Ausnahmen schon längst von der Bildfläche verschwunden, nur einige wenige Spezialisten oder Kleinsthändler auf dem Land haben sich gehalten.
Aus allen anderen ist ein technisches Warenhaus geworden.
Der ehemalige Fotohändler verkauft also längst nicht mehr nur die Kamera oder Filme, sondern engagiert sich in allen Bereichen, die mit dem Sehen und Hören zusammenhängen.
Das Sortiment reicht daher vom Fernsehapparat, Videorekorder und Sofortbildkameras über, Ferngläser, zu Hi-Fi-Anlagen, Autoradios, Computer, aber auch Brillen oder Schallplatten.
Und würde es die Gewerbeordnung zulassen, so gäbe es wahrscheinlich auch ärztlich verordnete Hörgeräte.
Der Grund für die Verbreiterung des Angebots liegt auf der Hand.
Fast jeder Haushalt besitzt bereits einen Fotoapparat.
Daher muss man neue Dinge anbieten.
Die gewohnte Projektionsleinwand für die Dias ist ja auch out.
Der Bildschirm des Fernsehers wird aber zusehends zur Kommunikationsdrehscheibe.
Diesen Trend zum Technik-Warenhaus haben als erste jene beschritten, die jetzt nach einer mehr oder weniger stürmischen Entwicklung als österreichweit agierende Ketten mit unzähligen Niederlassungen auftreten.
Die drei Branchenleader setzen jeder für sich im Jahr etwa eine Milliarde Schilling um, nicht einmal die Hälfte davon im traditionellen Fotogeschäft.
Hinter diesen drei Großen folgt eine kleine Schar Mittelbetriebe, die jeweils 200 bis 250 Millionen Schilling umsetzt.
Ihnen allen gemein ist, dass Sie durch einen starken Preiskampf, hohe Werbeetats und der ständigen Suche nach Marktnischen die Branche in eine kreative Unruhe versetzen.
Der eine beginnt mit dem Handel von Goldschmuck, der andere baut selbst Computer zusammen, wieder andere eröffnen Optikerabteilungen.
Durch diesen Kampf, so erwartet das Wiener Institut für Handelsforschung, werden die Preise für den Verbraucher weiter sinken.
Schon heute gibt es Angebote, die vor einiger Zeit noch undenkbar schienen.
Videorekorder um 4000 Schilling, Einwegkameras mit einem Film um 99 Schilling oder hochmoderne Sucherkameras mit Autofokus, automatischer Belichtung und Blitz um nur 2000 Schilling zeigen, wie hart der Wettbewerb geworden ist.
Immer neue Modelle zwingen die Händler auch dazu, ihre Lager schnell umzuwälzen.
Firmenchefs wissen zu erzählen, kaum hätten sie beispielsweise eine nagelneue Videokamera in der Auslage und einige Stück in Japan bestellt, folge bereits die nächste Gerätegeneration.
Also müsse man schnell mit Schleuderpreisen reagieren.
Denn neben der Konkurrenz der eigenen Branche gibt es auch andere Vertriebswege, die sich für das offenbar doch einträgliche Geschäft interessieren.
Ein Beispiel, wie schnell fremde angestammte Plätze streitig machen, ist der Bereich der Fotoausarbeitung.
Da drängen Drogerieketten ins Geschäft mit Billigstpreisen, versteht sich.
Die Antwort der Platzhirsche nach einer Schrecksekunde war nicht unbedingt, selbst den Preis zu senken, sondern auch bewusst mit dem Preis hinaufzugehen.
Und mit Löwenbildern oder Brillantbildern verspricht man, so die Werbung, nun doppelte Kontrolle, doppelte Leuchtkraft, also bessere Qualität.
Auf der anderen Seite macht der Fotohandel anderen Branchen das Leben schwer.
Im Schallplattengeschäft tritt ein Teil der Firmen gegenwärtig selbst als Preistieger auf.
Und so will man vor allem die jungen Leute gewinnen, die finanzkräftige Kundschaft von morgen.
Soweit Wolfgang Fuchs.
Klaus Löwitsch, einer der profiliertesten Charakterschauspieler und im ganzen deutschen Sprachraum einer der bekanntesten, übrigens ein Österreicher, wird Held einer neuen Fernsehkrimiserie mit dem Titel Peter Strom.
Diese Serie entsteht in der Bundesrepublik Deutschland, in der DDR, in Österreich, in der Schweiz und auch in Frankreich.
Produziert wird sie von der Deutschen ARD, der Schweizerischen SRG und dem Österreichischen ORF.
Ausgestrahlt wird ab Jänner 1989 jeweils am Montag im Hauptabendprogramm.
In Wien hat Löwitsch vor kurzem die Folge Der Moor hat seine Schuldigkeit getan abgedreht.
Nächster Drehort ist dann Basel.
Mit Klaus Löwitsch hat Brigitte Hofer gesprochen.
Klaus Nöwitsch, Spannung und Action für Sie in den letzten Monaten.
Sie drehen eine Krimi-Folge nach der anderen, in der Figur des Peter Strom.
Wer ist das?
Eigentlich möchte ich ihn nicht professionalisieren.
Das ist ein ehemaliger Polizist, mit dem er ein Jagdhund ist.
Er ist arbeitslos und daheim macht er das Beste mit seinen Instinkten, seinem Non-Konformismus.
Und wer schreibt die Geschichten?
Mehrere Autoren.
Jede Redaktion gibt also speziell aus ihrer Sicht den Stoff in Auftrag.
wenn da mehrere Autoren dran schreiben.
Bedeutet das nicht, dass die Figur Risse bekommt und Sprünge und keine einheitliche Person entstehen kann?
Naja, ich bin ja schon geprägt und ich bin ganz einfach sicher, dass trotz der Vielfalt, die da auf mich zukommt, ich der ganzen Sache doch eine charakterliche Klammer gebe und auch eine stilistische.
Eine Persönlichkeitsklammer?
Eine Persönlichkeitsklammer, vielen Dank.
Sind Sie Österreicher, Deutscher, Schweizer?
Ist die Nationalität wesentlich in dem Film?
Nein, also in dem Film ist die Nationalität Deutscher.
Wo?
Hamburger.
Aber er hat keine Wohnung.
Er ist frei.
Er belastet sich nicht mit mehr, als er über den rechten Arm tragen kann.
Keine Familie?
Keine Familie.
Gibt's Frauen in der Serie?
Viele.
Er verlässt sich gern und gut auf Frauen.
Hat viel mit ihnen zu tun.
Und die Frauen sind auch immer sehr happy, wenn sie ihn sehen.
Was nicht heißt, dass das reibungslos vonstatten geht, aber das ist ja offensichtlich für beide Teile die Würze in der Suppe.
Was gibt's für ein Outfit für ihn?
Er ist eigentlich einer, der so aufs Wesentliche reduziert ist.
Pur.
Er ist pur.
Und, stellen Sie sich jeweils auf die Städte ein oder ist das ganz unbedeutend, merkt man das nur an den Autokennzeichen oder hier und da an den Wahrzeichen?
Nein, es ist schon beabsichtigt, dass die Städte oder die Orte oder die Landschaften, die Gegenden die Geschichte schreiben, mitschreiben und mit beeinflussen und auch natürlich optisch sichtbar werden.
Sie drehen anschließend an Wien, Bern und Basel.
Kennen Sie das Schweizer Drehbuch schon?
Komischerweise sind die Bücher von den beiden neutralen Staaten die frechsten.
Was heißt frechsten?
Sie sind am kühnsten angelegt, sind am größten.
Die Deutschen haben halt noch ein bisschen Angst, mit irgendwelchen Instanzen ins Gehege zu kommen.
Die Österreicher und die Schweizer haben da einen Weg gefunden, das entweder zu umgehen.
Die Fälle sind ganz einfach spektakulärer.
Also die aufmüpfigsten Folgen werden in Österreich und in der Schweiz gedreht.
Auch von der Internationalität her, von der Weitläufigkeit, von der überregionalen Verzwicktheit des Falles her.
Kriegt man den Mann mit, so wie er wirklich leben könnte, wird er, glauben Sie, eine Identifikationsfigur.
Naja, ich hab selbst daran mitgeschneidert.
Das Urkonzept dieser Serie kommt aus einer Zusammenarbeit mit dem Jürgen Roland und mir.
Wenn ich mit dieser Serie nicht sehr glücklich wäre, da sie mich auch, die wird mich beschäftigen bis Januar bzw.
Februar 1990,
Erstmal, voraussichtlich.
Und dann in die Lage für jetzt ganz einfach drei Dinge zu unternehmen, die ich ganz einfach nochmal unternehmen möchte und die auch, wo die Zeit auch ein bisschen drängt, weil sie ganz einfach von der Gesundheit und von der Leistungsfähigkeit umhänglich sind.
Ich möchte einmal eine Skireise machen.
Ich möchte im Dezember in den Westalpen anfangen und langsam dann skischaukelmäßig mich bis Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Steiermark vorwärts rutschen.
Und im Anschluss daran eventuell noch drei oder vier Wochen nach Kanada und Helikopters gehen.
Also gut, dazu brauche ich meine volle derzeitige körperliche Leistungsfähigkeit.
Dann möchte ich noch eine Motorradreise machen in den Balkan.
Und dann möchte ich noch eine Nordafrika-Reise machen mit einem entsprechenden Fahrzeug.
Und das sind eigentlich die Dinge, die ich meine.
Also ich bin mir nicht den Hamlet schuldig geblieben, sondern diese drei Sachen, glaube ich, die möchte ich noch erledigen.
Na, wie ist es mit der Kunst?
Keine künstlerischen Ziele?
Nein.
Keine Wünsche?
Auch nicht.
Schimanski bekommt Konkurrenz, den Ex-Polizisten Peter Strom alias Klaus Löwitsch.
Mit ihm sprach Brigitte Hofer.
Und jetzt, drei Minuten vor eins, die Schlussnachrichten.
Der rumänische Staats- und Parteichef Ceausescu hat beim Gipfeltreffen des Warschauer Paktes erklärt, der Ostblock wolle mit dem Westen so bald wie möglich über den Abbau aller Kurzstrecken-Atomwaffen und über eine Verminderung der konventionellen Waffen in Europa verhandeln.
Afghanistan Die sowjetische Armee greift nach jüngsten Raketenangriffen der muslimischen Widerstandskämpfer auf die Hauptstadt Kabul wieder direkt in die Kämpfe ein.
Nach Berichten von Diplomaten in Pakistan versucht die Rote Armee, Gebiete südlich von Kabul zu säubern, von denen aus Raketen auf die Stadt abgefeuert werden.
Bei Angriffen der Muslim-Rebellen sind gestern 20 Menschen ums Leben gekommen.
Vereinte Nationen.
Der UNO-Weltsicherheitsrat hat die Debatte über den Abschuss des iranischen Airbuses durch einen amerikanischen Raketenkreuzer auf kommenden Montag vertagt.
Bei den gestrigen Beratungen hat sich mehrheitlich eine Ablehnung der iranischen Forderung abgezeichnet, die USA allein verantwortlich zu machen.
Nur die Sowjetunion und China verurteilten die amerikanische Haltung und verlangten den Abzug der westlichen Kriegsschiffe aus dem Persischen Golf.
Nicaragua, USA
Der nicaraguanische Botschafter hat sich der Ausweisung durch die amerikanischen Behörden gebeugt und die Vereinigten Staaten verlassen.
Bei seiner Ausreise erklärte der Diplomat, das amerikanische Außenministerium habe mit dem Landesverweis willkürlich gehandelt.
Vor dem Beschluss Washingtons hatte Nicaragua den amerikanischen Botschafter ausgewiesen.
Die sandinistische Regierung warf ihm vor, Umsturzpläne zu unterstützen.
Nun noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Im Süden und im Osten teilweise sonnig, sonst bewölkt und häufig Regen.
Es ist gleich 13 Uhr.
Im Namen aller Mitarbeiter an diesem Samstag-Mittagschanal verabschiedet sich Werner Löw.
Einblendung: O-Töne von Urlaubern im Stau
Mitwirkende:
Rettenegger, Gerhard [Gestaltung]
, Wegscheider, Ferdinand [Gestaltung]
, Löw, Werner [Gestaltung]
Datum:
1988.07.16 [Sendedatum]
Ort:
Flachau [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten