Mittagsjournal 1987.11.13

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen Tag wünsche ich.
    Louis Glück begrüßt Sie zum Mittagschanal.
    Und hier gleich einige der geplanten Themen dieser einstündigen Sendung.
    ÖVP-Generalsekretär Graf und SPÖ-Vorsitzende Sinovac zur Lage ihrer Parteien.
    Das sind zwei Pressekonferenzen.
    Neues Voest-Elektronikwerk in Leoben heute war die Eröffnung.
    Streit um die Zukunft der Elin heute tagt der Aufsichtsrat.
    Gefängnisrevolte in Frankreich ist eines der Auslandsthemen.
    Dazu rumänisch-jugoslawischer Kraftwerksdisput.
    Aufregung in Italien um Popstar und TV-Moderator Adriano Celentano.
    Und dann hoffen wir noch auf eine Telefonverbindung mit der neuen Miss Welt.
    Sie kommt ja aus der Steiermark.
    Am Ende der Sendung planen wir dann noch eine Geschichte über Juliette Greco.
    Jetzt geht's los aber mit den Nachrichten.
    Georg Schallgruber ist der verantwortliche Redakteur, unser Sprecher Karl Berger.
    USA.
    Die Veröffentlichung verbesserter Außenhandelszahlen für September hat an den internationalen Finanzmärkten zu einer Erholung geführt.
    Entgegen den Ankündigungen haben Regierung und Kongress allerdings noch keine Einigung über Maßnahmen zum Abbau des Budgetdefizits erreicht.
    Ein glaubwürdiges Programm zur Verringerung des Defizits gilt als weiter als wichtigstes Signal für die Beruhigung der Börsen.
    In New York ist gestern der Dow Jones Index um 61 auf 1966 Punkte gestiegen.
    Auch der Dollarkurs hat sich stabilisiert.
    Sowjetunion.
    Parteichef Gorbatschow hat den entlassenen Parteichef von Moskau Boris Yeltsin scharf kritisiert.
    Gorbatschow sagte, Yeltsin habe persönliche Interessen und seinen Ehrgeiz über das Interesse der Partei gestellt.
    Außerdem habe Yeltsin versucht, die Arbeit und die Lage im Politbüro in falschem Licht darzustellen.
    Inzwischen habe er seine Fehler eingesehen und die Unterstützung des gegenwärtigen Kurses der Partei und des Reformprogramms bekräftigt, sagte Gorbatschow.
    Österreich.
    Für die Arbeiter und Angestellten der Molkereien konnten nach langen, schwierigen Verhandlungen ein Lohn- und Gehaltsabschluss erzielt werden.
    Rückwirkend ab 1.
    November werden die Kollektivvertragsgehälter um 2,2 Prozent erhöht.
    Vertreter der Gewerkschaften der Privatangestellten und der Lebens- und Genussmittelarbeiter weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Streikbereitschaft ein Stagnieren der Einkommen verhindert habe.
    Die Gehaltsverhandlungen für die öffentlich Bediensteten gehen heute in die dritte Runde.
    Es wird ein Gegenangebot der Regierung erwartet.
    Die Gewerkschaften fordern eine einheitliche Gehaltserhöhung um 500 Schilling bei einer Laufzeit des Vertrages von zwölf Monaten.
    Die Untersuchungshaft für den früheren Geschäftsführer der Föstochterfirma Intertrading, Gernot Brechern, wurde um weitere vier Monate verlängert.
    Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Oberlandesgericht halten Fluchtgefahr nach wie vor für gegeben.
    Der frühere Manager wird der Untreue, der fahrlässigen Krieder und der Passfälschung beschuldigt.
    Der Völkerrechtsexperte Felix R. Makora hat sich dafür ausgesprochen, dass sie in einem etwaigen Freundschaftsvertrag zwischen Italien und Österreich die Unversichtbarkeit auf Selbstbestimmung für die Südtiroler aufgenommen wird.
    Der ÖVP-Politiker betonte, das Recht auf Selbstbestimmung sei im Völkerrecht verankert und gehöre zu jedem Volk wie die Würde zu Menschen.
    Im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen in Südtirol, wie der Verurteilung des Dolomiten-Chefredakteurs, bezeichnet es Erma Kor als wünschenswert, dass die Bundesregierung, ähnlich wie die Tiroler Landesregierung, offiziell protestieren würde.
    Bundesrepublik Deutschland
    Zum Abschluss des 50. deutsch-französischen Gipfeltreffens in Karlsruhe hat Bundeskanzler Kohl der Erschaffung eines deutsch-französischen Wirtschafts- und Finanzausschusses zugestimmt.
    Dieser Ausschuss soll die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Nachbarländer koordinieren.
    In einem Kommuniqué heißt es, durch diesen neuen Ausschuss sollte eine unteilbare Solidarität zwischen beiden Staaten unter Beweis gestellt werden.
    Die Bewohner der Hafenstraße in Hamburg wollen heute für die Erhaltung der seit Jahren umstrittenen Häuser in St.
    Pauli demonstrieren.
    Ein Sprecher der Hausbesetzer sagte, es bestehe noch immer Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Konflikts.
    Auch Bürgermeister Klaus von Donani meinte, für eine friedliche Lösung sei es nie zu spät.
    Zugleich bezeichnete er die Beseitigung einzelner Barrikaden als nicht ausreichend.
    Dennoch beabsichtigen die Behörden zurzeit nicht, unter Anwendung von Gewalt in die Häuser einzudringen.
    Diese Aussage wurde so interpretiert, dass ein Einsatz der Sicherheitskräfte, die seit gestern rund um die Hafenstraße Stellung bezogen haben, nicht unmittelbar bevorsteht.
    Irak.
    Nach Meldungen aus Bagdad hat die irakische Luftwaffe abermals vier Tanker vor der iranischen Golfküste angegriffen.
    Unter anderem ist der griechische Supertanker Fortune Ship L, der bereits Ziel eines irakischen Angriffes war, neuerlich von zwei Raketen getroffen worden.
    Nach Auskunft des Kapitäns wurde der Supertanker von der Besatzung aufgegeben.
    Der Tanker treibt zur Zeit brennend im Golf.
    Frankreich.
    Die meuternden Häftlinge, die sich gestern Nachmittag im Gefängnis von Châteauroux verschanzt hatten, haben aufgegeben und ihre zwölf Geiseln freigelassen.
    Unklar ist bisher, ob die Häftlinge von den Behörden irgendwelche Zugeständnisse erpressen wollten.
    Das waren die Nachrichten.
    Übrigens verantwortlich Federoli.
    Und nicht, wie ich irrtümlich gesagt habe,
    Georg Schalgruber.
    Gestimmt hat der Karl Berger und ich hoffe, dass jetzt auch der Heinrich Piker stimmt, von der Wiener Hohen Warte, der uns die Wochen- und Wettervorschau macht.
    Ja, grüß Gott, es stimmt, Heinrich Piker am Apparat.
    Die Wochenvorschau sieht nicht sehr günstig aus.
    Eine Front, die zurzeit über Frankreich und der Schweiz liegt, nähert sich unserem Bundesgebiet und erreicht in der kommenden Nacht unser Bundesgebiet.
    Und das bedeutet für morgen im Wesentlichen reichliche Bewölkung, verbreitet Regen in den Niederungen.
    Die Schneefallgrenze wird im Laufe des morgigen Tages auf circa 1.000 Meter sinken.
    Es ist auch anzunehmen, dass es stellenweise sogar etwas tiefer sein kann.
    Aber im Durchschnitt wird morgen die Schneefallgrenze circa um 1.000 Meter Höhe liegen.
    Die Tageshöchsttemperaturen werden nicht sehr hoch sein.
    Die höchsten Temperaturen werden eher schon in den frühen Morgenstunden erreicht werden.
    Ich erwarte mir Frühtemperaturen so zwischen 2 und 5 Grad und die Tageshöchsttemperaturen morgen circa 3 bis 6 bis 7 Grad.
    Die Entwicklung zum Sonntag hin sieht so aus.
    dass am Sonntag der Niederschlag nachlässt, aber es gelangen daher noch weitere Kaltluftmassen in unserem Bereich.
    Das bedeutet, dass ich mir Frühtemperaturen am Sonntag zwischen minus 4 und plus 1 Grad erwarte, die Tageshöchsttemperaturen knapp über 0, also zwischen 0 und 4 Grad.
    Der Niederschlag am Sonntag wird eher gering sein.
    Dort, wo Schauer auftreten, ist das in Form von Schnee.
    Die Schneefallgrenze dürfte dann am Sonntag so circa um die 500 Meter liegen.
    Im Westen allerdings gelangt der Wolkenschirm einer weiteren Warmfront bereits heran.
    Und das würde bedeuten, von Sonntagabend bis Montag in der Früh
    dass im Westen erneut Niederschläge einsetzen, und zwar meist in Form von Schnee.
    Die Temperaturen zu Wochenbeginn sind ähnlich, vielleicht ein leichter Temperaturanstieg und auch zum Wochenbeginn ist das Wetter recht wechselhaft.
    Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von 12 Uhr.
    Wien heiter 10 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 9 Grad, Ostwind mit 10 Kilometern pro Stunde, St.
    Pölten stark bewölkt 9, Südwind 10.
    Linz bedeckt leichter Regen, 5 Grad, Südwestwind mit 10 km pro Stunde, Salzburg stark bewölkt, 8 Grad, Südwind mit 15 km pro Stunde, Innsbruck stark bewölkt, 10 Grad, Bregenz bedeckt, 10 Grad und Graz bedeckt, 6 Grad und Klagenfurt wolkig, 7 Grad.
    Das waren am Beginn des Mittagsjournals die Nachrichten und die ausführliche Wochen- und Wettervorschau.
    Und fangen wir jetzt sozusagen in der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen Berichterstattung mit guten Nachrichten aus einem Bereich an, in dem die schlechten Nachrichten sonst dominieren, der verstaatlichten Industrie.
    In Leoben wurde heute das sogenannte Mehrschichtleiterplatenwerk eröffnet.
    Ein hoffentlich erfolgreicher Schritt der Förster Alpine in den Elektronikmarkt.
    Auch hier hat es ja auch schon Rückschläge gegeben.
    Günther Bauer berichtet.
    Wir gratulieren der Firma Föst Alpine AG Hinterberg zum erfolgreichen Abschluss der Qualifikation von Mehrlagenschaltkarten VTL 2S.
    November 1983 IBM Deutschland GmbH Werk Sindelfingen.
    Diese Urkunde
    auf braunem Büttenpapier gedruckt, hängt in der Eingangshalle des AT und S-Werkes in Leoben-Hinterberg.
    Jedem Besucher wird das Zertifikat nicht ohne Stolz gezeigt, denn das Erreichen der Qualifikation bei Mehrlagen-Schaltkarten war der Grundstein für den ersten Großauftrag von IBM für das Voest Mehrlagenleiterplattenwerk in Hinterberg.
    Der IBM-Auftrag war aber auch mit ein Grund, dass das Voest Elektronikwerk in Leoben-Hinterberg 1983 überhaupt gebaut worden ist.
    1984 verließen dann die ersten Mehrschichtleiterplatten für IBM, das mit rund 200 Millionen Schilling errichtete Werk.
    Das Föst-Leiterplattenwerk Leoben-Hinterberg hatte damals rund 170 Mitarbeiter.
    Man entschloss sich bald zu einer Erweiterung der Produktion.
    800 Millionen Schilling wurden investiert, die Kapazität der Leiterplattenproduktion um 300 Prozent erhöht.
    Die Kunden?
    Computerhersteller in ganz Europa.
    1987 hat das Voestwerk Leoben-Hinterberg mittlerweile unter dem neuen Firmennamen Austria Technologie und Systemtechnik Gesellschaft mit beschränkter Haftung 493 Mitarbeiter.
    AT&S, so die Abkürzung des Firmennamens, ist heuer als hundertprozentige Tochter aus dem Voest-Konzern ausgegliedert worden.
    Ein Beispiel für eine erfolgreiche Ausgliederung, sagt die Föst-Generaldirektor Lewinsky und wälzt schon weitere Pläne.
    Rund 470 Millionen Schilling-Jahresumsatz will man heuer erwirtschaften.
    Bis 1990 soll er verdoppelt werden.
    Wir werden die Produktionstiefe noch einmal ausweiten.
    Wir wollen künftig ein Gesamtservice anbieten.
    Unser Ziel, alles aus einer Hand, vom Design bis hin zur fertig bestückten Leiterplatte.
    Meine Damen und Herren, dem Werk Leoben-Hinterberg, das meiner Meinung nach heute zu den technologisch führenden Leiterplattenherstellern der Welt gehört, und den hier tätigen Menschen wünsche ich viel Erfolg.
    Glück auf!
    Mit der Kapazitätserweiterung der Leiterplattenproduktion wurde auch ein weiterer Prozessschritt verwirklicht, das Verpressen von einzelnen Innenlagen zu Mehrschichtleiterplatten.
    Mit diesem Produkt lassen sich, weil hochtechnisierter, auf dem Weltmarkt bessere Preise erzielen.
    Der Österreich-Anteil in europäischen Computern
    wird erhöht.
    Und AT&S in Leoben-Hinterberg wird in die Lage versetzt, vom Rohmaterial bis zur fertigen Leiterplatte alles selbst zu erzeugen und auch zu verkaufen.
    Flexibilität und schnelleres Reagieren auf Kundenwünsche werden so möglich.
    Verstaatlichtenminister Rudolf Streicher, mit einem Hubschrauber des Bundesheeres nach Leoben-Hinterberg eingeflogen, wiederholte beim Festakt nochmals das Ziel der verstaatlichten Politik der Bundesregierung.
    Anfang der 90er Jahre einen leistungsfähigen europäischen Konzern zu haben, in dem Grundstoffindustrie, Weiterverarbeitungsindustrie und Hochtechnologie ausgewogen inkludiert sein werden.
    Und die letzte Zielkomponente, die Hochtechnologie, deckt die Gründung und die Erweiterung dieses Werkes ganz hervorragend ab.
    Und ich weiß, dass sich lange Reden anzuhören,
    zu den ganz schwierigen demokratischen Übungen gehört und ich möchte diesen Gesichtspunkt beachten und zu meiner eigentlichen Aufgabe kommen, nämlich dieses Werk zu eröffnen und diesem Werk und seiner Belegschaft und seinem Management viel Erfolg wünschen.
    Dieser Erfolg ist AT&S in Leoben-Hinterberg und den rund 500 Mitarbeitern bisher treu geblieben.
    Der Name Hinterberg steht heute für eines der modernsten Multilayer-Mehrschichtleiterplattenwerke Europas.
    Die First auch in der Elektronik jetzt erfolgreich.
    Ein Beitrag von Günther Bauer war das.
    Und wir bleiben beim Thema verstaatlichte Industrie.
    Vor dem Hintergrund umstrittener Reformpläne für das 6.000-Mitarbeiter-Unternehmen Elin tagt heute in Wien der Aufsichtsrat der verstaatlichten Elektrofirma.
    Auch die Elin soll ja nach dem neuen ÖIAG-Konzept aufgegliedert werden in eine Elektronik- und in eine Motorenbaufirma.
    Im Zug dieser Neugliederung soll die Motorenfertigung vom Wiener Werk Brünnerstraße mit etwa 700 Mitarbeitern nach Weiz in der Steiermark verlegt werden.
    Dagegen wehrt sich die Belegschaft, die auch gegen die Teilung an sich ist.
    Der scheidende Chef Rainer Bichlbauer hat auch andere Konzepte, nämlich das Ereinholen internationaler Beteiligung zu Elin.
    Jetzt geht Bichlbauer.
    Die Elin hat nach mehreren Verlustjahren 85 und 86 wieder schwarze Zahlen geschrieben.
    Trotzdem rechnet man, dass die Umstrukturierung etwa zwei Milliarden Schilling brauchen wird und den Abschied für mehr als tausend Mitarbeiter bedeuten dürfte.
    Susanna Gassner berichtet.
    Die Aufsichtsräte der Elin, die heute früh um 9 Uhr zu ihrer Sitzung in die Wiener Zentrale des Elektrokonzerns Elin gekommen sind, haben den zwar stummen, aber dennoch deutlichen Protest der Belegschaft miterleben müssen.
    Etliche hundert Elin-Mitarbeiter aus den Werken der Wiener Brünnerstraße und der Verwaltung haben sich vor dem Firmensitz versammelt, um den Aufsichtsräten zu zeigen, was sie von der geplanten Teilung der Elin in kleine Gesellschaften halten.
    Mit der Aufteilung der Elin und dem späteren Zusammenschluss mit anderen verstaatlichten Elektrounternehmen zu einer Branchenholding-Gesellschaft befürchten viele Mitarbeiter, dass die Elin untergehen werde.
    Nicht zuletzt stehen auch Arbeitsplätze auf dem Spiel.
    Wir sind hergekommen, um zu unterstreichen, dass es zu keiner Teilung kommt in den Betrieb oder überhaupt eine Auflösung von der LN in verschiedene Holdings.
    Man muss einen Arbeitsplatz erhalten.
    Wenn der Betrieb auftritt, wird in kleinere Teile, wird zusammengeschrumpft dann wahrscheinlich noch mehr, weil es eh schon ist.
    Ja, weil wir gegen die Zerschlagung der LN sind, im kleinen SMPA.
    weil es mir vom Herzen leidtut, dass die Firma Elin eigentlich zerschlagen werden sollte.
    Ich bin absolut dagegen.
    Eine so alte Firma, die in den Kriegszeiten das alles überstanden hat und in den jetzigen Zeiten eigentlich auseinanderfallen sollte oder geplant ist.
    um unseren Arbeitsplatz zu sichern.
    Der Teilung werden wir wahrscheinlich unsere Arbeitsplätze verlieren auf den Brünner Straßen.
    Mit Transparenten mit der Aufschrift wie Teilung lockt keine Kunden, Spaltung ist der Tod der Elin oder Elin als Ganzes sanieren statt den Teilen ruinieren, haben die Elin-Beschäftigten ihre Meinung auch schriftlich zum Ausdruck gebracht.
    Während die Belegschaft offenbar darauf besteht, dass alles so bleibt, wie es ist, zeigt der Zentralbetriebsarztobmann der Elin, Fritz Grubauer, Bereitschaft auf die Pläne der ÖERG zu einem späteren Zeitpunkt einzugehen.
    Wenn es notwendig ist, aber nur, wenn man juster meint, also ich muss fast sagen, das ist fast ein Modetrend, dass man heute alles zerteilt, das wollen wir nicht.
    Wenn es sinnhaft, wenn es erklärt und sinnhaft ist, dann machen wir es.
    Bei der heutigen Aufsichtsratssitzung steht, wie erwähnt, die Aufteilung der Elin nicht mehr auf dem Programm.
    Aber das beruhigt die Elin-Mitarbeiter nicht.
    Als nämlich vergangenen Samstag die Fösthütte Donauwitz durch Aufsichtsratsbeschluss überraschend ausgegliedert worden ist, war davon auf der Tagesordnung vorher auch nichts zu lesen.
    Für den Angestelltenbetriebsrat der Elin, Josef Lettmeier, mit ein Grund für die Protestversammlung.
    Und in zweiter Linie ist dieser Protest ausgelöst durch das Misstrauen von Donauwitz, dass man sich dort an Abmachungen und vorbesprochenen Vorgangsweisen nicht gehalten hat.
    Das hat die Belegsucht so aufgebracht, dass sie gesagt hat, wir können es ja auch nicht warten, bis das entschieden ist, sondern wir wollen vorher schon unsere Meinung und unser Anliegen an die Aufsichtsräte herantragen.
    Kurz vor neun kam der ÖERG-Generaldirektor Hugo Michael Sekira zur Aufsichtsratssitzung.
    Er hat den Elin-Mitarbeitern klargemacht, dass die Aufteilung des Elektrokonzerns heute mit Garantie nicht beschlossen werde.
    An den Plänen selbst soll aber nicht gerüttelt werden.
    Die Aufteilung dürfte Anfang nächsten Jahres beschlossen werden.
    Heute auf dem Programm stehen vielmehr, neben anderen Tagesordnungspunkten, die Ablöse des jetzigen Generaldirektors Rainer Bichlbauer.
    Er wird heute vermutlich seinen Rücktritt anbieten.
    Sein Nachfolger dürfte der Chef von Alcatel Österreich, Guido Klestil, werden.
    Die Alcatel Österreich hat zuvor ITT geheißen und gehört zu einem internationalen Elektro-Elektronik-Konzern.
    Susanna Gassen hat über die Lage bei der Elin berichtet, 12.18 Uhr, zur Innenpolitik.
    Seit die Volkspartei bei der Nationalratswahl vor einem Jahr empfindlich an Stimmen und damit alle Hoffnungen auf die Wende verlor, gibt es eine Führungsdiskussion dort.
    Auch die Rückkehr in die Regierung als Juniorpartner der Koalition konnte diese Diskussion nicht beenden.
    Im Gegenteil, sie wurde noch verschärft.
    Denn die ÖVP, die jahrelang bei Landtagswahlen und anderen Urnengängen eindrucksvolle Siege gefeiert hatte, bis hin zum Wahltimer Volk über Steirer, sie ist seit dem 23.
    November 86 in der Wählergunst auf Talfahrt.
    Die letzten Wahlen Salzburg, Burgenland, Krems, Wien zeigten eine homogene Negativ-Tendenz, die von der Meinungsforschung als ein Bundestrend bestätigt wird.
    Immer wieder hat sich deshalb Zweifel am Team Mockgraf artikuliert.
    Fünfmal schon musste in großen Sitzungen Geschlossenheit und Loyalität zum Obmann demonstriert werden.
    Auch vorgestern Abend nach der Bundesvorstandssitzung hieß es, das Einzige, was der Partei wirklich schade, sei die öffentliche Personaldebatte.
    Und sie wurde erneut für beendet erklärt.
    bis zum Juni 1989, das sind 20 Monate lang.
    Eine schwierige Strecke also für die ÖVP und auch für Generalsekretär Graf.
    Wie der nun die Lage der Partei sieht, berichtet Erich Eichinger von einer Pressekonferenz.
    Ein ÖVP-Generalsekretär Michael Graf, nach der ÖVP-Festlegung ab sofort nur noch mit einer Zunge zu reden, war heute sichtlich bemüht, der eigenen Lust am Beaumont auszuweichen.
    Hatte heute so wörtlich als bewusstes Signal den seit gut 100 Tagen im Amt befindlichen Geschäftsführer Peter Marbo zum Pressefrühstück mitgebracht.
    Wieder wörtlich unseren bunten Vogel ohne den Stallgeruch jahrelanger Parteiarbeit.
    An den Anfang des Pressegespräches stellte Graf, und das passt gut zu den vorhergehörten Themen, allerdings seine Begeisterung über die erste große Privatisierung, nämlich bei der ÖMV, wörtlich eine Sternstunde der Regierung.
    In diesem Sinn war es für mich wirklich ein faszinierender Anblick, gestern im Fernsehen den
    Dr. Grünwald, Sozialist alter Schule, sitzen zu sehen und mit leuchtenden Augen über einen Börsenkurs zu reden, wie etwa, ich mir vorstelle, den alten Baron Dodesko, dem unser Parteihaus früher einmal gehört hat, der auch ein großer Börsianer war und von dem man gesagt hat, er legt sein Ohr
    auf die Erde und hört die Kurse traben.
    Aber immerhin, es ist ein Zeichen, was für ein gewaltiges Umdenken bei unserem Koalitionspartner stattgefunden hat, wobei wir durchaus akzeptieren, dass die Sozialisten das halt eher als ganz normalen Vorgang und Geldbeschaffung deuten, während wir dahinter schon einen
    gesellschaftspolitischen Effekt sehen, weil für uns die Privatisierung mehr ist als bloß eine Umstrukturierung etwa unserer verstaatlichen Industrie, sondern bei uns steht schon die Überlegung dahinter, dass einer halt erfahrungsgemäß mit dem eigenen Geld besser wirtschaftet als mit Fremden.
    Und Geschäftsführer Peter Marbo assistiert?
    Und ich glaube wirklich, wenn heute mit einer solchen Selbstverständlichkeit von den Sozialisten das Wort Privatisierung in den Mund genommen wird, so ist das ja fast so revolutionär, wie wenn es morgen nächsten Sonntag Frauen als Priester gäbe in der Kirche.
    Erhard Bussex, Wiener Wahlniederlage und die ÖVP-Sitzung von Mittwoch reflektiert Graf so.
    Nicht nur Demonstration von Einigkeit, Gehorsam, Geschlossenheit.
    Wir bleiben der Aufgabe voll verpflichtet, eine neue, moderne, zukunftsweisende Politik zu machen.
    junge Wähler, neue Wähler, die uns bisher nicht gewählt haben, anzusprechen, so wie das der Dr. Busek in seinem Bereich immer wieder und sehr oft mit sehr großem Erfolg versucht hat.
    Ich füge allerdings hinzu, wir müssen eine mehrheitsfähige Politik machen, wir müssen die einen gewinnen, aber auch aufpassen, dass uns die anderen nicht davonrennen.
    Und das hat gerade auch der vielgeschmähte, jetzt vielgeschmähte Parteihauptmann Dr. Mock,
    durch Jahre hindurch mit immer wieder neuen großen Wahlerfolgen gemacht, dass das nicht immer in dieser Form angehalten hat, ist ebenfalls eine Tatsache, soll nicht geleugnet werden.
    berechtigt aber niemanden jetzt so zu tun, als ob die ÖVP sich von einer zukunftsfreudigen Politik und liberalen, offenen Politik abgewendet hätte.
    Frage an Graf, was heißt eigentlich in der ÖVP nur mit einer Zunge reden?
    Die eine Zunge, das habe ich mich bemüht, auch in der Einleitung zum Ausdruck zu bringen, ist sicher nicht zu übertreiben.
    Es wird hier keine verordneten Strafregelungen mit Strafmandaten für die, die da falsch parken, stattfinden.
    Es wird halt nur ein Schritt, eine Bemühung unternommen,
    die einzelnen jeweils hochbrillanten und lichtvollen Äußerungen etwas mehr zu koordinieren und aus den Solisten mehr ein Orchester zu machen.
    Peter Marbo, der ÖVP-Geschäftsführer, hat sich ein Leitmotiv gegeben.
    Weniger Politik in der Kultur, mehr Kultur in der Politik.
    Und seine persönliche Gewohnheit, am Gang ein Lied zu pfeifen, Persiflieren, sagt er.
    Ich würde mir wünschen, dass wir alle, nicht nur in der ÖVP, sondern überhaupt in der politischen Szene dieses Landes, wieder mehr miteinander und weniger aufeinander pfeifen.
    Dass wir, wie das ein Journalist letztlich formuliert hat,
    wieder mehr miteinander und weniger übereinander.
    Konkreter politischer Vorschlag, Marbos, statt im Wahlkampf ein ganzes Land mit Plakaten zu verkleben, könnte man Spitzenkandidaten diskutierend durch Österreich schicken.
    Und ein ÖVP-Parteitag könnte auch einen Gastredner von den Sozialisten einladen.
    Schlussbemerkung zu all dem, ganz ohne Tagespolitik ging es auch heute nicht ab.
    Die Spitalsfinanzierung müsse auch ohne Beitragserhöhung in der Krankenversicherung machbar sein, wie im Koalitionspakt festgehalten.
    Allerdings sei, so Graf, noch vieles negoziabel.
    Soll heißen, keine Tür ist zugeschlagen.
    Und damit zurück zum Studio.
    Erich Eichinger hat berichtet von einer gemeinsamen Pressekonferenz von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf und dem Hauptgeschäftsführer der Volkspartei Peter Marbo.
    Wie sich die SPÖ nach dem Wiener Wahltag sieht, darüber gibt es in dieser Sendung auch noch einen Beitrag, aber erst
    Ungefähr in einer halben Stunde feuerst du ins Ausland jetzt.
    Und zwar nach Frankreich zur Häftlingsrevolte mit Geiselnahme im Gefängnis von Jatorou.
    Hunderte Häftlinge waren dort ja im Aufruhr und hatten unter anderem den Gefängnisdirektor in ihrer Gewalt.
    Besonders spannend war die Sache, weil der wegen diverser Terroranschläge in Paris mit zahlreichen Toten zu lebenslang verurteilte Libanese Abdallah sich auch in diesem Zuchthaus befindet.
    Lorenz Galmetzer berichtet.
    gestern am Spätnachmittag, als die Gefängnisdirektion dabei war, die spektakuläre Flucht von drei Häftlingen zu rekonstruieren.
    Aufgebrachtes Gefängnisinsassen übermannten mehrere Wächter und nahmen insgesamt zwölf Personen als Geiseln, unter ihnen auch den Gefängnisdirektor.
    Im Windeseile griff die Revolte auf die Nebentrakte der Anstalt über.
    Die mehr als 400 meuternden Häftlinge steckten ein Gebäude in Brand, dutzende Zellen wurden vollkommen verwüstet.
    Die Forderungen der Häftlinge veränderten sich während des 16-stündigen Aufstandes wiederholt und reichten von einfachen Hafterleichterungen und besserer Behandlung bis hin zur Revision gewisser Gerichtsurteile.
    Der für innere Sicherheit zuständige Minister Robert Bandreau ließ das Gefängnis von mehr als 500 Polizisten und Sondereinheiten umzingeln und leitete selbst vor Ort die Verhandlungen mit den Revoltierenden.
    Heute Vormittag wurden dann die Geiseln freigelassen, unversehrt und der Großteil der meuternden Häftlinge ist in die Zellen zurückgekehrt.
    Die Revolte von Chateauroux ist die bedeutendste seit der Aufstandswelle von 1974, die in wenigen Wochen 90 Gefängnisse erfasst und sieben Menschenleben gefordert hatte.
    Im Mai 1985 und im vergangenen Sommer ist es neuerlich zu gewaltsamen Protesten gekommen, die sich vor allem gegen die Überfüllung der französischen Gefängnisse richtete.
    51.000 Häftlinge sind derzeit in Strafanstalten untergebracht, die für knapp 30.000 Gefangene konzipiert sind.
    Raumnot, schlechte sanitäre und hygienische Versorgung und die restriktive Handhabung der Hafterleichterungen durch den derzeitigen Justizminister haben die Stimmung in den Haftanstalten wiederholt zum Kochen gebracht.
    Individuelle Verzweiflungsdaten wie Selbstverstümmelung oder Selbstmorddrohungen stehen auf der Tagesordnung.
    Häufig handelt es sich um Häftlinge, die seit Monaten auf ihren Prozess warten.
    43% aller französischen Gefängnisinsassen harren derzeit auf ein endgültiges Gerichtsurteil.
    Justizminister Chalambon wollte der Gefängnismisere durch die Privatisierung der Gefängnisse beikommen, scheiterte mit diesem Vorhaben jedoch am Widerstand der Politiker aller Richtungen sowie der französischen Öffentlichkeit.
    Die Regierung hat daraufhin die Finanzierung neuer Gefängnisbauten zugesichert.
    Innerhalb von 5 Jahren sollen 20.000 neue Gefängnisplätze errichtet werden.
    Die Häftlingsrevolte in Château-Rouz, also aus Lorenz-Galmetzer, hat berichtet.
    Im Winter ist in Rumänien Strom seit Jahren Mangelware.
    Im Reiche Ceaușescus wird auch heuer wieder nicht selten im Dunkeln gefroren werden.
    Und Energieknappheit wird für diesen Winter auch dem wirtschaftlich dann niederliegenden Nachbarn Jugoslawien prophezeit.
    Kein Wunder deshalb, dass jeder der beiden Partner aus ihrem gemeinsamen Donaukraftwerk am Eisernen Tor möglichst viel Elektrizität beziehen will, wenn es sein muss auch heimlich.
    Der ungewöhnliche Streit um den Strom aus dem Strom überschattet den Ceaușescu-Besuch in Belgrad, der heute begonnen hat, Karl Stibschitz berichtet.
    Früher waren es die Pferdediebe, die auf dem Balkan ihr Unwesen trieben.
    An ihrer Stelle sind, so scheint es heute, die Stromdiebe getreten.
    Alle Jahre wieder beschweren sich mit unschöner Regelmäßigkeit Jugoslawen, Ungarn und Bulgaren bei den Rumänen.
    Der Grund, die rumänische Volksrepublik halte sich nicht an geschlossene Verträge und zweige einfach mehr Strom aus den gemeinsam betriebenen Kraftwerken ab, als ihr zustehe.
    Das Paradebeispiel des balkanischen Stromdiebstahls ist der riesige Donaustausee am Eisernen Tor.
    Im Jahr 1972 wurde dort ein gemeinsames jugoslawisch-rumänisches Energie- und Schifffahrtssystem in Betrieb genommen.
    Auf jeder Uferseite gibt es ein Kraftwerk mit je sechs Turbinen.
    Im Spätherbst fällt der Wasserspiegel der Donau drastisch.
    Bei der Wiener Reichsbrücke ragen kleine Schotterinseln aus dem träge, sich dahinziehenden Strom.
    Der Wasserspiegel fällt auf 100 bis 120 Zentimeter.
    In dieser Notlage fahren die Donaukraftwerke mit niedriger Leistung oder speisen ihren Wasserbedarf aus Staubecken.
    Dies dürften die rumänischen Energieverwerter im November übermäßig getan haben.
    Der Wasserpegel am Eisenentor ist schon um zweieinhalb Meter unter die kritische Marke gefallen.
    Das Staubecken ist dort für gewöhnlich über 70 Meter tief.
    Energie ist auf dem Balkan ein knappes Gut.
    Der Ausbau der Kraftwerke hat mit dem raschen Aufbau der Industrie nicht Schritt gehalten.
    Gespart wird daher in erster Linie in den privaten Haushalten.
    Jene Wassermengen, die die Rumänen am Eisernen Tor zu viel abzapfen, die fehlen der jugoslawischen Seite.
    Eine wenige Kilometer donauabwärts liegende jugoslawische Metallfabrik hat zu wenig Strom und sieht ihren Normalbetrieb gefährdet.
    Der Direktor eines Wärmekraftwerks klagt über den Mangel an Kühlwasser für seine Aggregate.
    Da die jugoslawische Regierung Rückwirkungen für das gesamte Energienetz ihrer ohnehin schwer angeschlagenen Wirtschaft fürchtet, überlegt man einem Protest beim internationalen Gerichtshof von Den Haag.
    Denn die Zahl der rumänischen Vertragsverstöße steigt von Jahr zu Jahr.
    In Bukarest hat man mit balkanischer Kutzpe auf die heftigen jugoslawischen Anschuldigungen reagiert.
    Die Belgrader Zeitungen sagten die Unwahrheit und seien nur an Sensationen interessiert.
    Und außerdem schadet die ganze Angelegenheit der Entwicklung von freundschaftlichen und gut nachbarlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten.
    Im Zeichen der guten Nachbarschaft hat das rumänische Donaukraftwerk am Eisernen Tor seit Dienstag dieser Woche auf den Wasserdiebstahl verzichtet.
    Das kann kein Zufall sein.
    Staats- und Parteichef Nicolai Ceausescu befindet sich seit gestern in Belgrad, um wieder große Politik zu machen.
    In absehbarer Zeit, so heißt es offiziell, soll eine Balkan-Konferenz stattfinden, in der erstmals neben Jugoslawen, Griechen und Rumänen die miteinander verfeindeten Türken und Bulgaren sowie die eigenwilligen Albaner teilnehmen sollen.
    Angesichts der großen politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf dem Balkan dürfte bei dieser Konferenz der Stromdiebstahl zu den kleineren Problemen gehören.
    Karl Stipschitz hat berichtet und im nächsten Beitrag geht es um Adriano Celentano und sozusagen zur beziehungsvollen Einstimmung dazu sein Lied Il ragazzo della via gluck, ein Lied eines der ersten frühen Umweltlieder gegen das Zubetonieren der Natur durch Satellitenstädte.
    Das war's.
    Bis zum nächsten Mal.
    Si divertiva a giocare con me.
    Ma un giorno disse, vado in città.
    E lo diceva, mentre piangeva.
    Io gli domando, amico, non sei contento?
    Vai finalmente a stare in città.
    La troverai le cose che non hai avuto qui.
    Radiano Celentano ist seit mehr als zehn Jahren Dauergast in den Hitparaden.
    Durchaus nicht nur in den italienischen.
    Er ist ebenso erfolgreich als Filmkomiker und er ist, das wussten wir nicht, italiensbeliebt als der Fernsehpräsentator.
    Seine Samstagabendshow ist mit 17 Millionen Zuschauern
    der Publikumsmagnet im Staatstv RAI.
    Als solcher führt er nicht selten recht lockere Sprüche, doch was die berühmte reibeisende Stimme letzten Samstag plauderte, das verschlug den Politikern und in deren Gefolge auch den RAI-Verantwortlichen die Sprache.
    Am Vortrag des nationalen Referendums über Atomkraftwerke und Justizreform sagte der offenbar grün angehauchte Celentano seinen Zuschauern unverblümt, er rate ihnen ungültig abzustimmen,
    und so gegen die Kernkraft und auch gegen die übertriebene Jagdleidenschaft seiner Namensleute zu protestieren.
    Politische Einmischung in einer Unterhaltungssendung, das hatte Folgen.
    Rolf Galus berichtet.
    Adriano Celentano, Schlagersänger, Erfinder des italienischen Rock, vorübergehend Präsentator beim Fernsehen der RAI, wurde gestern Abend nach einer langen Sitzung hinter verschlossenen Türen von den drei oder vier maßgeblichen Herren der Generaldirektion selbiger RAI, Radiotelevisione Italiana,
    eine Geldstrafe von 200 Millionen Lire auferlegt, umgerechnet 1,9 Millionen Schilling.
    Außerdem muss Celentano sich in Zukunft, das heißt schon ab morgen, strengen Disziplinarmaßnahmen unterwerfen.
    Er darf nicht mehr improvisieren, vielmehr hat er seine Texte mit dem betreffenden Sendeleiter abzusprechen.
    Der ganze Programmablauf ist bis ins kleinste Detail mit der Regie zu koordinieren.
    Eine regelrechte Zensur also.
    Warum?
    Was war geschehen?
    Adriano Celentano hatte am letzten Samstagabend in der von ihm derzeit geführten und präsentierten TV-Unterhaltungsshow der Reihe Fantastico, die an eine lukrative Staatslotterie gekoppelt ist, in der Direktübertragung aus Rom einen groben Schnitzer gemacht.
    Nämlich inmitten der Sendung angesichts des bevorstehenden Referendums über Atomenergie in Italien
    Wahlpropaganda und zwar hintergründig und auf Umwegen für die Abschaffung der Kernkraft.
    Wie aber?
    Indem Celentano zuerst einen grausamen Film über die Mönchsrobbenjagd in Kanada zeigte, wie die armen Tiere verfolgt, erschlagen und auf der Stelle gehäutet werden, um reiche, geldschwere Damen, so Celentano, in teuren, kostbaren Telts zu kleiden.
    Und danach sagte er unvermittelt,
    Ihr Italiener, ihr Zuschauer, wenn ihr morgen an die Urnen geht wegen des Referendums, dann schreibt auf eure Stimmzettel, la caccia è contro l'amore, die Jagd ist gegen die Liebe.
    Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, da hagelten bei der Reihe schon die Proteste nur so.
    In der Tat hatte sich Celentano eines zweifachen Verstoßes gegen das Wahlgesetz schuldig gemacht.
    Er hatte erstens
    Propaganda betrieben, nachdem der Wahlkampf offiziell schon seit Mitternacht beendet war und er hatte zweitens in einem öffentlichen und zudem staatlichen Medium durch seine Aufforderung gegen die Jagd faktisch offen zur Ungültigmachung der Stimmzettel aufgerufen, denn jeder eigenwillige Zusatz annulliert automatisch
    Abgabe.
    Immerhin saßen vorigen Samstag zwischen 20.30 Uhr und 23 Uhr, der Sendezeit von Fantastico, schätzungsweise um 17 Millionen Zuschauer vor den Bildschirmen.
    Am Montag häuften sich dann im Parlament die Anfragen sämtlicher Koalitionsparteien sowie die der Kommunisten und Neofaschisten.
    Zunächst war die Reihe ratlos.
    Unter dem politischen Druck musste sie aber Celentano schließlich maßregeln.
    Der Rockstar spendete in dessen Spontan gleichfalls 200 Millionen Lire für die italienische Aidshilfe.
    Rolf Gallos hat berichtet aus Rom, es ist 12.37 Uhr, jetzt zurück nach Österreich.
    Nach den Führungs- und Programmdiskussionen der vergangenen Wochen beschäftigt sich die ÖVP morgen mit einem ganz anderen Thema, mit Hochbegabten und der Förderung im Schulbereich.
    Bei einem Bildungskongress in Baden bei Wien sollen Modelle der Begabtenförderung erörtert werden.
    Seit 1985 laufen in den sechs ÖVP-dominierten Bundesländern verschiedene Schulversuche in diese Richtung, die SPÖ ist bei dieser Frage der Eliten in der Schule ja eher zurückhaltend.
    Diese Schulversuche in ÖVP-dominierten Bundesländern gehen von Volksschulen, wo etwa in Salzburg Kinder musikalisch gefördert werden, bis zu verschiedensten Typen von Gymnasien.
    Einer der vehementesten Vorkämpfer der Begabtenförderung ist seit Jahren der Bildungssprecher der Volkspartei Gerhard Schäffer.
    Er allut heute zu einer Pressekonferenz, in der neben dem Thema Hochbegabte auch allgemeine bildungspolitische Fragen behandelt wurden.
    Armin Wolf berichtet.
    Erstes Thema in der Pressekonferenz des ÖVP-Schulsprechers Gerhard Schäffer, der Sparkurs der Bundesregierung auch im Schulbereich.
    Im Budget 1988 werden die Ausgaben für Bildung und Sport gegenüber heuer um 544 Millionen Schilling gekürzt.
    Rund 40 Prozent davon oder 220 Millionen treffen, so Schäffer, den Schulbereich.
    Der ÖVP-Bildungspolitiker dazu.
    Wir sehen, dass auch hier bei den Schulversuchen drastisch eingespart wird.
    Ich glaube, das ist richtig, dass man auch mehr Maßnahmen setzt in Hinblick auf Auflagen, zeitlich zahlenmäßige Beschränkungen.
    dass aber jene Akzente, die heute bildungspolitisch notwendig sind, durchaus weitergeführt werden im Bereich dieser Schulversuche.
    Die Begabtenförderung also falle nicht in Einsparungen zum Opfer, sagte Schäffer.
    Diesbezügliche Schulversuche würden ganz im Gegenteil weiter ausgebaut.
    Mit der kommenden Reform der Gymnasien etwa wird bundesweit ein Freigegenstand nach Wahl mit erhöhten Anforderungen angeboten.
    Die SPÖ habe diesem Entwurf auch schon zugestimmt.
    In anderen Fragen der Bildungspolitik gibt es offensichtlich trotz großer Koalition noch große Differenzen zwischen Volkspartei und Sozialisten.
    Stichwort integrierte Gesamtschule, also die von der SPÖ seit vielen Jahren geforderte gemeinsame Schule für alle 10- bis 14-Jährigen.
    Die Schulversuche in diesem Bereich könne man auslaufen lassen, sagte Schäffer.
    Sie hätten bis jetzt über eine Milliarde Schilling gekostet.
    Und ich glaube,
    dass eben nichts ungerechter ist als die gleiche Behandlung Ungleicher.
    Und das erfolgt in diesem Bereich der Nivellierung der Gesamtschule.
    Ich glaube, wir müssen heute
    in Hinblick auf Weiterentwicklung, in Hinblick auf Orientierung in den EG-Raum gerade diese Begabten besonders stark fordern und fördern.
    Ein weiterer Punkt, in dem sich die ÖVP mit der SPÖ wohl so schnell nicht einigen wird, die Gratisschulbuchaktion.
    Ich vertrete nach wie vor die Meinung, dass es ernsthaft und wünschenswert wäre, wenn die Schulbuchaktion in Hinblick auf Schulbibliothek umgestaltet wird.
    Das heißt, dass ich eine Schulbibliothek habe, eine Lernmittelbibliothek und eine Lehrmittelbibliothek im Sinne des selbstständigen Lernens.
    Und ich sehe es als keine Diskriminierung an, wie nach dem ersten, zweiten Jahr Bücher in den Schulen abgegeben werden und wieder neu verwendet werden.
    Die Gesprächsbasis mit Unterrichtsministerin Hilde Havlicek sei, obwohl es sonst gut, in diesem Punkt nicht besonders, bedauerte Schäffer.
    Dabei könnte man in diesem Bereich etwa 100 bis 150 Millionen Schilling jährlich einsparen.
    Armin Wolf hat berichtet, es ist 12.40 Uhr.
    Was planen wir in dieser Sendung noch?
    Möglicherweise ein Beitrag über die Pressekonferenz nach der Präsidiumssitzung der SPÖ.
    Dann warten wir immer noch drauf, ob wir vielleicht Telefonverbindung kriegen mit der neuen Miss Welt, die ja aus Österreich kommt, aus der Steiermark.
    Und dann haben wir auch zwei Kulturbeiträge vorbereitet.
    Einen über Juliette Greco, sie ist Gaststar beim heutigen Champagnerball in Wien.
    Und einen Beitrag über die bevorstehende Opernpremiere von Ifigenie an der Wiener Staatsoper.
    Vor diesen geplanten Beiträgen jetzt aber ein Programmhinweis.
    Journal Panorama.
    Sind die Italiener wirklich feurige Liebhaber und feige Soldaten?
    Sind sie arbeitsscheu, aber lebenslustig?
    Sind wir in den Augen unserer südlichen Nachbarn verkrampft und kleinlich?
    Fehlt uns die gewisse Urbanität?
    Im Rahmen der Salzburger Reihe Feindbilder diskutierte gestern Abend eine österreichisch-italienische Gesprächsrunde die gegenseitigen Klischeevorstellungen und Stereotypen.
    Und nach Italien fahre ich.
    Insofern nicht, weil ich gehört habe, dass man bei den Autodiralen verliert, dass die Seen nicht so schön sind, wie sie sein sollten.
    Und mit Essen hat man es auch bei mir.
    Feindbild Italien, heute um 18.30 Uhr im Journal Panorama.
    Denn am Tag scheint doch die Sonne und am Abend scheint der Mond.
    Mit dem Champagnerball wird heute Abend im Wiener Konzerthaus die europäische Ballsaison eröffnet.
    Die Absicht der Veranstalter ist es, mit diesem Fest einen sinnlichen Schauplatz der Begegnung zu schaffen und zugleich eine Brücke zwischen Wien und Paris zu schlagen.
    So hat diesmal der österreichische Künstler Mario Terzic die künstlerische Inszenierung und Dekoration der Ballsäle gestaltet.
    Als Star des Abends wurde Juliette Greco eingeladen.
    Der französische Chanson-Star, einst Idol des Existenzialismus, gehörte in den 50er Jahren zum engeren Kreis um den Philosophen Jean-Paul Sartre, der sogar Chanson-Texte für sie geschrieben hat.
    Als Chanson-Sängerin hat sie nach wie vor Weltruf, daneben war sie in mehreren Filmen zu sehen und hat ein Buch »Ich bin, die ich bin« veröffentlicht.
    Anlässlich ihres Wien-Aufenthaltes hat Maria Renhofer mit Juliette Cricot gesprochen.
    Juliette Crecault ist der Stargast des heutigen Champagnerballs.
    Der Anlass passt, denn sie liebt Champagner und sie freut sich, wieder einmal nach Wien zu kommen, obwohl auch diesmal der Aufenthalt nicht länger als zwei Tage dauert.
    Ich liebe Wien sehr, und es stimmt, ich liebe es am meisten im Herbst oder Winter.
    Ich finde, man spürt mehr von der Seele einer Stadt, wenn es ein bisschen grau ist.
    Das trifft für Paris genauso zu.
    Mit dunklen Augen und dunkler Stimme, ganz in Schwarz gekleidet, so wurde die Greco in den 50er Jahren als Idol des Existenzialismus berühmt.
    Und so wird sie auch heute Abend als Star des Champagnerballs auftreten, fast unverändert, obwohl sie heuer ihren 60.
    Geburtstag gefeiert hat.
    Geboren im südfranzösischen Montpellier, hat sie in Paris der Nachkriegszeit zunächst Schauspielunterricht genommen, hat auch am Theater debütiert, bevor sie mit ihren schwermütigen Chansons die verräucherten Existenzialistenkeller eroberte und zum Inbegriff der französischen intellektuellen, skeptischen, antibürgerlichen Nachkriegsgeneration wurde.
    Heute sieht Juliette Gréco diese Zeit ohne Emotionen.
    Ich blicke nicht verrückt und auch kaum voraus.
    Die Zeit vergeht so schnell, das ist oft schon schlimm genug.
    Ich mache nie Pläne und hänge nicht nostalgisch der Vergangenheit nach.
    Allerdings bin ich glücklich, diese Zeit erlebt zu haben.
    Denn sie hat mir ein Reichtum gegeben, von dem ich jetzt noch zehre.
    Sie hat mein Leben geprägt und mich gelehrt, die Dinge besser zu verstehen.
    Dichter und Philosophen wie Jean-Paul Sartre oder Albert Camus schrieben für die Greco Texte.
    Mit Kollegen wie Jacques Brel, Barbara oder Jacques Prévert war sie befreundet.
    Und diese Menschen sind immer noch wichtig in ihrem Leben.
    Sicher extrem wichtig.
    Sie waren die Basis für meine Entwicklung.
    Diese Begegnungen haben aus mir die Frau gemacht, die ich heute bin.
    Nachdem der Pariser Existenzialismus zur Touristenattraktion heruntergekommen war, wurde es für ein paar Jahre Stil um die einstige Muse von Saint-Germain-des-Prés, bis sie 1957 im Olympia ein triumphales Comeback feierte.
    Mit Chansonauftritten und Filmrollen ist die Karriere Juliette Grecos bis heute ungebrochen, auch wenn sie selbst sich weiterentwickelt hat.
    Ich singe über die gleichen Dinge wie früher, aber mit anderen Worten.
    Es gibt kaum etwas Neues, worüber man singen kann.
    Leider.
    Es sind die gleichen Themen, aber die Art, sie zu sagen, die Art, sie zu empfinden, ändert sich, denn man selbst ändert sich.
    Ich selbst bin etwas weniger hart, etwas toleranter geworden.
    Ich bin ein wenig weniger hart.
    Ich bin mehr tolerant.
    Nicht lange kruell, um sich zu verzeihen,
    Juliette Gréco, heute Abend Stargast auf dem Champagnerball im Wiener Konzerthaus.
    Am 15.
    November, also übermorgen vor 200 Jahren, starb in Wien der bedeutende Komponist Christoph Willibald Klug.
    Und aus diesem Anlass gibt es am kommenden Sonntag die Premiere einer neuen Szenierung seiner Barock-Oper Evigenia in Aulis an der Staatsoper.
    Direktor Klaus-Helmut Drese wird sich dabei zum ersten Mal in Wien als Regisseur vorstellen und die musikalische Leitung hat Sir Giles Michaelas.
    Bühnenbild und Kostüme haben Hans Schawernoch und Loré Haas gestaltet, einen Premieren-Vorbericht von Erich Gabriel.
    Die missliche finanzielle Situation der Wiener Staatsoper lässt die Premierenanzahl in dieser Saison dahinschrumpfen.
    Aber auch kostspielige Wiederaufnahmen sind gestrichen.
    Nicht betroffen von den Einschränkungen sind die Premieren der beiden Hausherren Drese und Abado.
    Dafür sind sie auch unter Pressebeschuss geraten.
    Der Generalmusikdirektor mit seinen zwei Rossini-Neueinstudierungen in einer Saison und Klaus Helmut Drese begann mit seinen Einsparungen auch nicht bei sich selber.
    Man sollte nicht über alles so ernst nachdenken, was da so geschrieben steht.
    In diesem Fall kann ich leider nicht verhindern, dass der 200.
    Todestag von Christoph Willibald Gluck, der 26 Jahre in Wien gelebt hat, der dieses Stück in Wien komponiert hat und der hier beerdigt ist, nun gerade ein Anlass ist, einmal wieder an Gluck zu denken.
    Wir denken ja dann auch 1991 sehr reichlich an Mozart und solche Gedenktage haben nichts mit irgendwelchen persönlichen Eitelkeiten zu tun.
    1774 wurde Gluck's Évigenie en Olid in Paris uraufgeführt.
    Eine wichtige Station für den Opernreformer, wie man ihn bezeichnet, der, wie er selbst sagte, die Musik zu ihrer wahren Bestimmung zurückzuführen versuchte und sie von allen Missbräuchen zu reinigen, welche die Oper in das lächerlichste und langweiligste Schauspiel verwandeln.
    edle Langeweile hat man allerdings auch den Opern Glucks nachgesagt.
    Aus einer missverstandenen Interpretation heraus wie jetzt Charles Maccaras als Dirigent beweisen will.
    Viele von den Tempi die Gluck vorgeschrieben hat,
    sind missverstanden und werden missverstanden in dem 20.
    Jahrhundert, aber noch mehr im 19.
    Jahrhundert.
    Zum Beispiel das Wort Andante bezieht sich auf ein gehendes Tempo, nicht ein langsames Tempo.
    Die Titelrolle singt Joanna Borowska.
    Was sagt denn uns heute noch diese Geschichte von den Eingriffen der Götter in das Leben der Menschen und dem heroischen Gedanken der Selbstaufopferung für das Vaterland?
    Regisseur Drese findet dafür einen etwas überraschenden aktuellen Vergleich.
    Nehmen Sie einmal an, ein solches Opfer wäre beispielsweise ein Blutspenden oder irgendeine sonstige karitative Tat in unserer Zeit.
    Das kann man sehr wohl übertragen.
    Weitere wichtige Partien singen Thomas Moser, Bernd Weikel und Pierre Taub.
    Glytemnestra ist Gundola Janowicz, die kommende Grazer Opernchefin.
    Beobachtet sie sich jetzt genauer als früher, sie könnte ja in die Situation kommen, sich selbst zu engagieren.
    Nein.
    Dazu ist das Singen eine so konzentrierte Arbeit, dass ich überhaupt nichts denke.
    Also, wenn ganz schwierige Sachen sind, glaube ich, könnte man mich stechen oder ich weiß nicht was, mit einer Nadel irgendwo hineinstechen.
    Das würde ich überhaupt nicht merken.
    Ich denke überhaupt an nichts anderes als in diesem Moment an das Singen und an das Gestalten der Rolle.
    In der Premiere der Staatsoper gibt es außerdem noch eine Premiere.
    Es wird zum ersten Mal in Wien die Urfassung von Ephygenie en Rolyt aufgeführt.
    Über die nächste Opernpremiere am kommenden Sonntag hat Erich Gabriel berichtet.
    Und weil wir auf aktuelle Beiträge noch warten, ziehen wir die Nachrichten jetzt vor.
    Österreich.
    ÖVP-Generalsekretär Graf hat die ÖMV-Privatisierung als Sternstunde der Regierung begrüßt.
    Sie sei ein Zeichen für das gewaltige Umdenken, das beim Koalitionspartner SPÖ stattgefunden habe, sagte Graf.
    Zu seiner Äußerung, künftig werde in der ÖVP nur mit einer Zunge gesprochen werden, meinte Graf.
    Natürlich wird es keine Strafregelungen geben.
    Es werde nur ein Schritt unternommen, um die Äußerungen einzelner ÖVP-Politiker mehr zu koordinieren.
    Für die Molkerei-Bediensteten wurde nach den schwierigen Verhandlungen ein Lohn- und Gehaltsabschluss erzielt.
    Die Kollektivvertragsgehälter werden rückwirkend mit 1.
    November um 2,2 Prozent erhöht.
    Die Gehaltsverhandlungen für die Öffentlich-Bediensteten gehen heute in die dritte Runde.
    Allgemein wird mit einem Gegenangebot der Regierung gerechnet.
    Die Gewerkschaften fordern eine einheitliche Gehaltserhöhung um 500 Schilling und eine Laufzeit des Vertrages von zwölf Monaten.
    In Leoben-Hinterberg in der Steiermark ist das neue Leiterplattenwerk des aus der Voest ausgegliederten Tochterbetriebs Austria Technologie und Systemtechnik ATS eröffnet worden.
    In das Werk wurden 800 Millionen Schilling investiert.
    Knapp 500 Mitarbeiter produzieren hier elektronische Bauteile für Computerhersteller in ganz Europa.
    Voest-Generaldirektor Herbert Lewinsky bezeichnete das neue Unternehmen als gutes Beispiel für eine erfolgreiche Ausgliederung.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der Sportwagenhersteller Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen muss seine Produktion einschränken und Kurzarbeit anmelden.
    Grund dafür ist der Absatzrückgang in den Vereinigten Staaten.
    USA, Europa.
    Die internationalen Aktien- und Devisenmärkte verzeichneten gestern eine weitere Kurserholung.
    An der Londoner Börse gab es einen starken Kursaufschwung, der Dollar festigte sich.
    In New York stieg der Dow Jones Aktienindex um 61 auf 1966 Punkte.
    Dies wird auf die Veröffentlichung verbesserter amerikanischer Außenhandelszahlen für September zurückgeführt.
    Allerdings haben sich Regierung und Kongress in Washington noch immer nicht über Maßnahmen zum Abbau des Budgetdefizits geeinigt.
    Sowjetunion Parteichef Gorbatschow hat den entlassenen Parteivorsitzenden von Moskau Yeltsin scharf kritisiert.
    Gorbatschow sagte, Yeltsin habe seinen Ehrgeiz über die Parteiinteressen gestellt und versucht, die Arbeit im Politbüro in falschem Licht darzustellen.
    Yeltsin hatte in einer ZK-Sitzung Ende Oktober eine bisher nicht veröffentlichte Rede gehalten.
    Dabei dürfte er das Tempo der Reformen als zu langsam kritisiert und auch einige konservative Sowjetpolitiker namentlich angegriffen haben.
    USA
    Das Programm des Besuchs vom Parteichef Gorbatschow in Washington steht nun fest.
    Nach Angaben des Weißen Hauses wird sich der Kreml-Führer vom 7. bis 10.
    Dezember in den Vereinigten Staaten aufhalten.
    Der genaue Termin für die Unterzeichnung des Vertrages zum Abbau der Mittelstreckenwaffen wurde noch nicht vereinbart.
    Frankreich Die meuternden Häftlinge im Gefängnis der mittelfranzösischen Stadt Châteauroux haben ihre zwölf Geiseln am Vormittag wieder freigelassen.
    Die Gefangenenrevolte war gestern Abend ausgebrochen.
    Die Häftlinge forderten unter anderem bessere Haftbedingungen.
    Ob Zugeständnisse gemacht wurden, steht bisher nicht fest.
    Irak Die irakische Luftwaffe hat in den vergangenen Stunden nach eigenen Angaben vier Tankschiffe vor der iranischen Golfküste angegriffen und zerstört.
    Eines dieser Schiffe, der griechische Supertanker Fortune Ship, ist bereits am Mittwoch angegriffen worden.
    Jetzt musste der Tanker von der Besatzung aufgegeben werden.
    Und jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Veränderlich bewölkt, besonders im Westen und Südwesten Niederschlag.
    Nachmittagstemperaturen 4 bis 11 Grad.
    Ja, ich habe auch noch eine Meldung.
    Österreich hat 18 Jahre nach Eva Rueber Steyr zum zweiten Mal eine Miss Welt.
    Das Mädchen, das sich als schönste Welt bezeichnen darf, heißt Ulla Weigersdorfer, ist 20 Jahre jung und kommt aus Bad Aussee im steirischen Salzkammergut.
    Gekürt wurde sie gestern Abend in der Londoner Royal Albert Hall, untermissen aus immerhin 78 Ländern.
    100.000 Schillingen und wesentlich lukrativere Werbeverträge sind der Lohn für die 1,80 Meter große Blondine.
    Die große Außenseiterin war 20 zu 1.
    Ihre Maße, wenn es jemand interessiert, 90, 60, 89.
    Wir haben geplant in dieser Sendung ein Gespräch, ist es leider nicht zustande gekommen bis jetzt.
    Hoffentlich dann fürs Abendschanal.
    Und geplant war auch in diesem Mittagsschanal ein Beitrag über eine Pressekonferenz nach der Präsidiumssitzung der Sozialistischen Partei Österreichs, eine Pressekonferenz von Parteichef Sinowaz und Generalsekretär Keller.
    Auch das kommt nicht zustande, die Pressekonferenz hat zu spät begonnen und deshalb dieser Beitrag auch im Abendschanal.
    Und nachdem wir noch knapp drei Minuten im Mittagsschanal Zeit haben,
    und die Schlussmeldung auch schon gebracht haben.
    Vielleicht noch einmal zurück zum Adriano Celentano, der in dieser Sendung ja schon einmal gesungen hat, weil er auch ein Theme eines Beitrags war.
    Jetzt aber etwas länger von seiner Platte Il ragazzo della via glucca.
    Questa è la storia di uno di noi.
    Anche lui nato per caso in via glucca.
    In una casa fuori città Gente tranquilla che lavorava La dove c'era l'erba ora c'è una città E quella casa in mezzo al verde ormai Dove sarà?
    Ah, questo ragazzo della via gru si divertiva a giocare con me
    Ma un giorno disse, vado in città.
    E lo diceva, mentre piangeva.
    Io gli domando, amico, non sei contento?
    Vai finalmente a stare in città.
    La troverai le cose che non hai avuto qui.
    Sottrai lavarti in casa senza andar giù nel cortile.
    Mio caro amico disse qui sono nato e in questa strada ora lascio il mio cuore.
    Ma come fai a non capire?
    E' una fortuna per voi che restate a piedi nudi a giocare nei prati.
    ungewöhnlich in das Mittagschanal zu Ende.
    Ich wünsche Ihnen jetzt wenige Sekunden vor 13 Uhr ein ungewöhnlich schönes Wochenende.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Holy, Fedor [Gestaltung] , Berger, Karl [Sprecher/in]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorschau Wochenendwetter
    Mitwirkende: Pica, Heinrich [Gestaltung]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Leoben: Eröffnung des neuen VÖEST - Elektronikwerks
    Einblendung: Generaldirektor Lewinsky, Verstaatlichtenminister Streicher
    Mitwirkende: Bauer, Günther [Gestaltung] , Lewinsky, Herbert [Interviewte/r] , Streicher, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Ort: Leoben [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Chefwechsel bei Elin
    Einblendung: protestierende Elin-Mitarbeiter, Zentralbetriebsratsobmann Fritz Krubauer, Angestelltenbetriebsrat Lettmayer
    Mitwirkende: Gassner, Susanna [Gestaltung] , Krubauer, Fritz [Interviewte/r] , Lettmayer, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressegespräch ÖVP-Generalsekretär Graff, Marboe zu Wahl
    Einblendung: VP-Generalsekretär Graff, VP-Geschäftsführer Marboe
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Graff, Michael [Interviewte/r] , Marboe, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Ort: Wien, ÖVP Parteizentrale Palais Todesco Kärntnerstraße [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Frankreich: Hintergründe der Gefängnisrevolte
    Mitwirkende: Gallmetzer, Lorenz [Gestaltung]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Ort: Paris [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ceaucescou in Jugoslawien: Rumänisch - Jugoslawischer Konflikt um Donaukraftwerk
    Mitwirkende: Stipsicz, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Anmerkung: Ceausescu , Nachrichten
    Italien: Affäre um Polit-Empfehlungen von Adriano Celentano in Fernsehshow - Geldstrafe 1,9 Millionen Schilling
    Einblendung: Musik ("Il Ragazzo della via Gluck")
    Mitwirkende: Gallus, Rolf [Gestaltung] , Glück, Luis [Gestaltung]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Ort: Rom [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP - Begabtenförderung, Pressekonferenz Schäffer
    Einblendung: VP-Bildungssprecher Schäffer
    Mitwirkende: Wolf, Armin [Gestaltung] , Schäffer, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Ort: Wien, ÖVP Parteizentrale Palais Todesco Kärntnerstraße [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama: "Feindbilder" ( Italien - Österreich )
    Einblendung: Österreicher, Musik
    Mitwirkende: Eichmann, Hannes [Gestaltung]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Juliette Greco in Wien
    Einblendung: Chansonausschnitte, Sängerin Greco
    Mitwirkende: Rennhofer, Maria [Gestaltung] , Greco, Juliette [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Glucks "Iphigenie" als erste Regiearbeit Dreses in Wien
    Einblendung: Regisseur Drese, Szenenausschnitte, Dirigent Mackerras, Sängerin Janowitz
    Mitwirkende: Gabriel, Erich [Gestaltung] , Drese, Claus Helmut [Interviewte/r] , Mackerras, Charles [Interviewte/r] , Janowitz, Gundula [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schlußnachrichten
    Mitwirkende: Holy, Fedor [Gestaltung] , Berger, Karl [Sprecher/in]
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Musik: Celentano-Platte (Il Ragazzo della Via Gluck)
    Datum: 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Ersatz für Gespräch mit "Miss World" Ulla Weigerstorfer , Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1987.11.13
    Spieldauer 00:59:38
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    Löw, Werner [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1987.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-871113_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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