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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen angenehmen Dienstagmittag wünscht Manfred Kronsteiner.
Der aktuelle Dienst bietet eine Stunde Information im Mittagssjournal und hier die Themen der Berichte.
In Düsseldorf hat der Prozess gegen den Libanesen Abbas Ali Hamadej begonnen, der der Beteiligung an der Entführung der deutschen Manager Schmidt und Cordes beschuldigt wird.
Weiter Unruhe in den besetzten israelischen Gebieten, scharfe Protesterklärungen gegen die israelische Vorgangsweise.
Sowjet-Außenminister Shevardnadze auf Arbeitsbesuch in Afghanistan, ein Zeichen des guten Willens an den Westen.
20.
Jahrestag der Wahl Dubčeks zum KPJ-Generalsekretär, mit seiner Wahl begann der Prager Frühling.
Die heute etwas gebremste Dauertalfahrt des Dollars und die Reaktionen in Österreich und in den USA selbst bilden ein weiteres Thema.
Österreich-Berichte, eine Pressekonferenz des Vorsitzenden der jungen Generation der SPÖ, Christian Tschapp, und ein Interview mit der neuen Bildungsreferentin des ÖGB, Irmgard Schmidleitner.
Und Hommage an den Musiker Arturo Benedetti Michelangeli in Bregenz.
Außerdem ein Bericht vom Damenriesenslalom im französischen Tignes.
Zunächst jedoch ein Überblick über das Weltgeschehen, verfasst von Wolfgang Wittmann, und Wolfgang Riemerschmidt sitzt im Nachrichtenstudio.
Bundesrepublik Deutschland.
Vor einem Gericht in Düsseldorf hat heute der Entführungsprozess gegen den Libanesen Abbas Ali Hamadei begonnen.
Hamadei wird vorgeworfen, an der Entführung der beiden Deutschen Rudolf Cordes und Alfred Schmidt in Beirut beteiligt gewesen zu sein.
Schmidt ist mittlerweile frei, Cordes wird noch festgehalten.
Die Verteidiger Hamadeis appellierten an die Beiruter Entführer, auch Cordes freizulassen.
Hamadei will sich in dem Verfahren nur zu seinem Lebenslauf äußern.
Die libanesischen Geiselnehmer haben vor einem Schuldspruch gewarnt und mit neuen Terrorakten gedroht.
Vereinte Nationen, Nahe Osten.
Auf Antrag arabischer Staaten beschäftigt sich heute der Weltsicherheitsrat neuerlich mit dem israelischen Vorgehen in den besetzten Gebieten.
Auf der Tagesordnung steht vor allem die israelische Entscheidung, neun festgenommene Palästinenser auszuweisen.
Wegen der geplanten Abschiebungen drohen die Führer der Palästinenser mit der Verweigerung des bürgerlichen Gehorsams.
Wie ein Zeitungsherausgeber mitteilte, sind 1,4 Millionen Araber in den besetzten Gebieten aufgerufen, keine Steuern zu zahlen und keine israelischen Produkte zu kaufen.
Außenminister Shimon Peres bezweifelte, dass es zu dem angekündigten Bürgerungehorsam kommen werde.
Peres hob hervor, der geplante Steuer- und Warenboykott würde die Lebensbedingungen der Bevölkerung in den besetzten Gebieten nur noch weiter erschweren.
In Westjordanien und im Gazastreifen ist es gestern zu neuen Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Soldaten gekommen.
Anlass war die Erschießung einer jungen Palästinenserin am Sonntag.
Schweden.
Die schwedische Regierung hat die jüngsten Angriffe der israelischen Luftwaffe auf Ziele im Südlibanon als Terrorismus verurteilt.
In einer Stellungnahme des Außenministeriums in Stockholm heißt es, die Angriffe demonstrierten nichts anderes als einen Wunsch Israels, statt Frieden Vergeltung zu wollen.
Die Tat sei nach internationalem Recht nicht zu verzeihen.
Japan, Bundesrepublik Deutschland.
Der Dollarkurs hat sich heute sowohl in Tokio als auch in Frankfurt deutlich erholt.
Devisenhändler führen den Aufwärtstrend auf massive Stützungskäufe der westlichen Notenbanken zurück.
Der japanische Finanzminister Miyasawa äußerte sich überzeugt, dass abgestimmte Maßnahmen der sieben wichtigsten Industrienationen für eine Stabilisierung sorgen werden.
Afghanistan, Pakistan.
Westliche Diplomaten in Islamabad
haben nun Berichte der sowjetischen und afghanischen Medien bestätigt, wonach der Belagerungsring der Moslem-Rebellen um die südostafghanische Stadt Khost durchbrochen worden ist.
Die Diplomaten berichteten übereinstimmend, die sowjetisch-afghanischen Truppen hätten die strategisch wichtige Straße von Gardez nach Khost zurückerobert, die acht Jahre lang von den Widerstandskämpfern beherrscht worden war.
Sie sprachen ferner von schweren Verlusten beider Seiten bei den Gefechten.
Südkorea.
Die Regierung in Seoul hat angekündigt, dass die meisten politischen Gefangenen des Landes noch in diesem Monat auf freien Fuß gesetzt werden sollen.
Der staatliche Rundfunk berichtete, nur sogenannte radikale Linke würden von der Amnestie ausgenommen.
Nach offiziellen Angaben sind in Südkorea zurzeit 1160 Personen aus politischen Gründen in Haft.
USA
Mehr als 1100 Kubaner, die zurzeit in den Vereinigten Staaten inhaftiert sind, sollen freigelassen werden.
Dies teilte die Einwanderungsbehörde in Washington mit.
Kubanische Häftlinge in zwei Gefängnissen, in Georgia und Louisiana, haben vor etwa einem Monat gegen ihre drohende Abschiebung nach Kuba revoltiert.
Daraufhin bildeten die Behörden spezielle Berufungsgremien, an die sich die Kubaner nun wenden können.
Insgesamt werden in amerikanischen Haftanstalten zurzeit 7600 Kubaner festgehalten.
Österreich Nach einem Bericht der Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International werden in mehreren Ländern Kinder aus politischen Motiven eingesperrt, gefoltert und ermordet.
Zu Misshandlungen inhaftierter Kinder kommt es demnach in Südafrika, in der Türkei und in Ecuador.
Auf den Philippinen, in Kolumbien, Syrien und Birma sind Minderjährige, nach Angaben von Amnesty, Opfer bei Massakern der jeweiligen Regierungstruppen.
Todesurteile gegen Jugendliche verhängten die Behörden des Irans, des Iraks, von Bangladesch, Barbados, aber auch der USA.
Soweit also die aktuellen Meldungen zur Mittagsstunde.
Weil morgen Feiertag ist, Dreikönigstag, erkundigen wir uns nach dem Wetter, das zu erwarten steht.
Gleich beim Experten an der Hohen Warte, Dr. Herbert Gmoser.
Guten Tag.
Grüß Gott.
Das Wetter morgen kurz zusammengefasst.
Zunächst ist es störungsfrei.
Im Tagesverlauf allerdings setzt von Westen Wetterverschlechterung ein.
Und in der Folge kann in den Abend- und Nachtstunden des Dreikönigstags
im Gebirge mit Schneefall bis knapp unter 1000 Meter gerechnet werden.
Zurzeit herrscht allerdings noch eine lebhafte südwestliche Strömung, die sehr milde Luft gegen die Ostalpen führt.
Dahinter greift morgen Nachmittags eine Störungszone auf unser Bundesgebiet über und beendet, wie ich schon gesagt habe, vorübergehend diese milde Wetterphase.
Wie sehen nun die Aussichten im Detail aus?
Heute Freitag bleibt die wechselnde Bewölkung noch erhalten,
Regen gibt es kaum mehr.
Morgen Mittwoch am Dreikönigstag überwiegt vorerst aufgelockerte bis geringe Bewölkung.
An der Alpen-Nordseite wird es zeitweise föhnig sein.
Im Süden gibt es teilweise beständige Nebelfelder.
Nachmittags verdichtet sich die Bewölkung in Vorarlberg und Tirol und gegen Abend kommen Niederschläge auf.
Schneiden wird es bis knapp 1000 Metern.
In der Nacht zum Donnerstag erfasst das Schlechtwetter mit Schneefall bis 1000 Meter, wie ich schon gesagt habe, das gesamte Bundesgebiet.
Am Donnerstag selbst ist es demnach unbeständig, in der Niederung regnerisch und allgemein kühler.
Wetterbesserung und erneut mildes Wetter erwarte ich für das Wochenende.
Bei mäßigen Winden aus Südwest bis Nordwest liegen die Frühtenapparaturen für die kommenden drei Tage zwischen minus 4 und plus 3 Grad.
die Tageshöchsttemperaturen zwischen 0 und 7 Grad.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sinkt in 2000 Metern die Temperatur von plus 2 auf minus 4 Grad.
Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von heute ca.
12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 13 Grad, Südwestwind mit 15 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt bedeckt 5 Grad.
St.
Pölten stark bewölkt, 12 Grad, Südwestwind mit 10 Kilometern pro Stunde.
Linz stark bewölkt, 11 Grad.
Salzburg-Heiter 9°, Innsbruck-Heiter 6° und Westwind mit 10 km pro Stunde, Bregenz-Wolkig 10° und Südwind mit 20 km pro Stunde, Graz-Wolkig 4° und Klagenfurt-Heiter 0°.
Danke, Herr Dr. Agmosa, für die Wetterprognose und die Werte.
12.09 Uhr zeigt die Uhr mittlerweile.
Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat heute der aufsehenerregende Prozess gegen den Libanesen Abbas Ali Hamadei begonnen.
Dem 29-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, an der Entführung der beiden deutschen Manager Alfred Schmidt und Rudolf Cordes in Beirut beteiligt gewesen zu sein.
Entführungsopfer Schmidt ist bereits seit September frei, Cordes befindet sich nach wie vor in der Gewalt der Terroristen.
So wie Abbas Ali Hamadej ist auch sein Bruder Mohammed zurzeit in der Bundesrepublik Deutschland in Haft.
Die Staatsanwälte im Prozess gegen Ali Abbas Hamadej stehen auf dem Standpunkt, die Entführung der beiden deutschen Manager habe das Ziel verfolgt, den wegen des Verdachts des Mordes bei einer Flugzeugentführung einsitzenden Mohammed freizupressen.
Vom heutigen ersten Prozestag in Düsseldorf berichtet Roland Adrovica.
Darf sich ein Rechtsstaat erpressen lassen oder nicht?
Vor diesem ewig aktuellen Problem steht im Fall der Brüder Hamadé nun also wieder einmal die Bundesrepublik Deutschland.
Die Drohung der Entführer des Höchstmanagers Rudolf Cordes, sein Schicksal vom Ausgang des Hamadé-Prozesses abhängig zu machen, hat dem Düsseldorfer Verfahren zusätzliche Brisanz verliehen.
Fernsehteams aus aller Welt warteten heute im strömenden Regen vor dem extra für Terroristen-Prozesse umgebauten Nebengebäude des Düsseldorf-Oberlandesgerichts auf appasummer.de.
Weiter dürften sie nicht, im Gebäude herrscht absolutes Film- und Fotoverbot, die Gerichtszeichner haben Hochsaison.
Besucher werden nur einzeln eingelassen, müssen sich ausweisen, der Pass wird kopiert, Polizeibeamte machen Leibesvisitationen.
Taschen müssen abgegeben werden, man will kein Risiko eingehen.
Frage an einen der Richter des Oberlandesgerichts Düsseldorf, Hans-Peter Kirchhoff, herrscht Alarmstufe 1.
Ja, das ist natürlich Alarmstufe 1, aber es ist auch wiederum nicht ganz ungewöhnlich, weil wir doch schon etwas häufiger Prozesse auch von dieser Alarmstufe hatten.
Es ging in Beirut ein Drohbrief ein, dass das Schicksal der Geiselkordes vom Ausgang des Verfahrens Hamadei abhängig sei.
Was bedeutet das für den Prozess?
für den Prozess unmittelbar gar nichts.
Die Sicherheitsvorkehrungen waren schon vorher aufgrund unserer Erfahrungen dafür ausgerichtet und das gerichtliche Verfahren selbst wird auch mit Sicherheit unabhängig von diesem Drohbuch unverändert durchgeführt werden.
Meine private Meinung ist dann eine andere Frage, was hinterher die Regierung möglicherweise nach einem Urteil machen wird.
Aber das entzieht sich dann der Einflussnahme des Gerichts.
Für Sie als Richter, was bedeutet das, auch wenn Sie mit den Kollegen gesprochen haben, was bedeutet das, wenn man in so einem brisanten Fall Richter sein muss?
Geht das bis in das Privatleben?
Hat man Angst um seine Persönlichkeit?
Ja, natürlich.
Nun,
sind wir durch die Terroristenprozesse, also Prozesse gegen deutsche Terroristen, schon seit etwa zehn Jahren das gewöhnt.
Das führt selbstverständlich dazu, dass auch durch die Richter persönlich durch Sicherheitsmaßnahmen geschützt werden.
Beispielsweise werden ihre Wohnungen gesichert mit besonderen Einbruchsanlagen.
direkte Alarmanlagen zur Polizei.
Sie werden in solchen Fällen wie hier mit Polizeischutz ins Gericht geleitet.
Das führt dazu, dass sie zum Teil gar nicht in Urlaub fahren können wegen der Sicherheitsmaßnahmen.
Also das greift ganz einschneidend in die persönlichen Lebensverhältnisse ein.
Nun steht ein Rechtsstaat wie die Bundesrepublik vor dem Problem.
Er muss einerseits dem Recht zum Durchbruch verhelfen, andererseits muss er um das Leben einer Geisel des Herrn Kordes bangen.
Es sind Richter grundsätzlich gegen Tauschgeschäfte mit Terroristen.
Ach, dazu kann ich nur sagen, Richter sind genauso wie alle anderen Menschen da unterschiedlicher Meinung.
Da gibt es keine einheitliche Meinung.
Ich persönlich kann Ihnen dazu nur sagen, ich meine, das Verfahren sollte zunächst einmal unabhängig davon durchgeführt werden.
Ich habe allerdings Verständnis, wenn dann hinterher, nach einem Urteilsspruch, die Regierung von ihrem Recht zur Begnadigung relativ frühzeitig Gebrauch macht, um einen Austausch herbeizuführen.
Das darf auf das Verfahren selbst keinen Einfluss haben.
Um Punkt 945 betritt Abbas Hamadé den Verhandlungssaal.
Er trägt Handschellen zwischen den bulligen Bewachern, wirkt der große hagere Mann mit schwarzem Vollbart, noch schmächtiger als sonst.
Hamadé spricht gut Deutsch, er besitzt außer der libanesischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
Er war mit einer Saarländerin verheiratet, ist seit Oktober geschieden.
Freundlich gibt er Auskunft über seine Person.
Beruth geboren, fünftes von zehn Kindern.
Er wollte Lehrer werden, dann brach im Libanon der Bürgerkrieg aus.
Ein Bruder wurde in Beruth getötet.
Hamadej arbeitete als Kellner in Jordanien, kam 1979 nach Deutschland.
Als der Staatsanwalt die Anklage vorliest, vor allem beim Vorwurf,
an der Entführung der beiden Deutschen beteiligt gewesen zu sein, schüttelt Hamadé den Kopf.
Zur Sache selbst verweigerte er die Aussage, lässt jedoch seine Anwälte eine Erklärung abgeben.
Einer der Verteidiger sagt, obwohl ihr Mandant seine Beteiligung an der Entführung bestreitet, appelliert die Verteidigung an die Entführer, Rudolf Cordes freizulassen.
Ein geschickter Schach zog zweifellos, ob er aber Samadé hilft, bleibt abzuwarten.
Als Höchststrafe drohen ihm übrigens 15 Jahre Haft.
Soviel vom Hamaday-Prozess in Düsseldorf.
12 Uhr und 15 Minuten zeigt die Uhr und wir kommen in den Nahen Osten.
Im Westjordanland und im Gazastreifen spitzt sich der Konflikt zwischen der palästinensischen Bevölkerung und den israelischen Besatzern immer weiter zu.
Und weder der israelische Schusswaffeneinsatz gegen die protestierenden Palästinenser, der bereits zahlreiche Todesopfer gefordert hat, noch die Aburteilung festgenommener Demonstranten und deren angekündigte Ausweisung können die Unruhestimmung unterdrücken.
Alles in allem geht es nicht um den Konflikt kleiner Bevölkerungsteile mit einer erdrückenden Mehrheit, sondern um den Konflikt, der in einem Zweivölkerstaat ausgebrochen ist.
In Israel selbst leben an die 700.000 Palästinenser und zählt man noch jene dazu, die in den von Israel besetzten Zonen leben, so kommt man auf zwei Millionen Palästinenser, die dreieinhalb Millionen israelischer Juden gegenüberstehen.
So besehen bekommt der israelische Versuch der Ausweisung von unliebsam gewordenen Palästinensern in den Augen der Kritiker der israelischen Politik nachgerade absurde Züge.
Mehr von unserem Israel-Korrespondenten Moshe Meisels.
Der Tod einer 25-jährigen Araberin bei Jerusalem während eines Zusammenstoßes zwischen arabischen Demonstranten und israelischen Soldaten, die mit Steinen beworfen wurden, hat erneut die Unruhen im Westjordanland, Gazastreifen und Ostjerusalem ausgelöst.
In mehreren Städten und Flüchtlingslagern kam es zu gewalttätigen Protestdemonstrationen, die von israelischen Einheiten und Grenzschutzsoldaten mit Gummikugeln und Tränengas verstreut wurden.
In mehreren Städten und Flüchtlingslagern wurde Ausgehverbot verhängt.
In Ost-Jerusalem kam es zu einem Geschäftsstreik.
Die Demonstrationen und Streiks richten sich insbesondere gegen die Gewaltanwendung des israelischen Militärs und die Ausweisungsverlässe gegen neun Bewohner der besetzten Gebiete.
Angesichts der andauernden Unruhe fand zum ersten Mal eine Konferenz von arabischen Führern des Westjordanlandes, Gazastreifens und des Ost-Jerusalems
in einem Ost-Jerusalemer Hotelstadt, um über Maßnahmen im Kampf gegen die israelische Besetzung der Gebiete zu beraten.
Die Konferenz beschloss, an die israelische Regierung zu appellieren, die Unterdrückungsmaßnahmen in den besetzten Gebieten und Ausweisungserlässe unverzüglich einzustellen und Hunderte bei den Unruhen Inhaftierte freizulassen.
Sollte sie diesem Appell nicht stattgeben, würden die arabischen Führer eine Bürgerrebellion ohne Gewalt
in Form von Abbruch sämtlicher Kontakte mit den israelischen Behörden, Einstellung der Steuerzahlungen etc.
proklamieren.
Die Teilnehmer an der Konferenz erklärten, die Gewaltanwendung des israelischen Militärs und rigorose Unterdrückungsmethoden hätten eine untragbare Situation in den besetzten Gebieten geschaffen.
Die Führer und die Bevölkerung der Gebiete seien fest entschlossen, einen Kampf gegen diese Maßnahmen zu eröffnen,
der zweifellos eine internationale Anerkennung als legitime Schritte gegen Besetzung mit Gewalt finden wird.
Die Führer erklärten sich bereit, für ihren legitimen Kampf ins Gefängnis zu gehen.
In Jerusalem wurde dazu erklärt, dass der Appell zu einer Bürgerrebellion nur von einem kleinen Teil der arabischen Führer und Bevölkerung in den Gebieten unterstützt wird.
Ministerpräsident Yitzhak Shamir gab bekannt,
dass die israelischen Militärbehörden ihren Kampf gegen Unruhestifter und Demonstranten, die israelische Soldaten und Zivilisten angreifen, uneingeschränkt fortsetzen wird, um die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen.
Israel werde eine Fortsetzung der Ausweisungen von Unruhestiftern erwägen, wenn es die Situation in den Gebieten erfordern sollte.
Inzwischen bereiten Jerusalem nicht nur die anhaltenden Unruhen in den Gebieten, sondern auch die Kritik im Ausland,
an den israelischen Gegenmaßnahmen sorgen.
In den USA wurde an den Landesverweisen von neun Bewohnern der Gebiete scharfe öffentliche Kritik geübt.
Cairo hat scharf gegen die letzten Maßnahmen der israelischen Militärbehörden zur Unterdrückung der Unruhen protestiert.
Präsident Hussein Mubarak erklärte, das Blutbad in den besetzten Gebieten hätte bewiesen, dass es keinen Frieden geben könne, solange Israel diese Gebiete besetzt hält.
und seine Bewohner ihre legitimen Rechte beraubt.
Inzwischen hat der Beschluss des Generalsekretärs der UNO, diese Woche seinen Stellvertreter für Nahostangelegenheiten, Marc Golding, aufgrund eines Weltsicherheitsratsbeschlusses nach Israel als Sonderemissar zu entsenden, um die Situation in den besetzten Gebieten zu untersuchen, in Israel eine interne Kontroverse ausgelöst.
Während Außenminister Shimon Peres bekannt gab, er werde den Sonderemissär empfangen, um ihm die Situation zu erklären, sagte Ministerpräsident Yitzhak Shamir, er werde sich noch überlegen, ob er mit dem Sonderemissär kooperieren wird.
Und jetzt nach Afghanistan.
Mit der unerwarteten Reise des sowjetischen Außenministers Eduard Dzhevardnadze in die afghanische Hauptstadt Kabul setzt die UdSSR jetzt gegenüber dem Westen ein demonstratives Zeichen des guten Willens.
Dzhevardnadze ist gestern nach Afghanistan geflogen.
Das amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek berichtet in seiner jüngsten Ausgabe, die Sowjetunion sei mit einem Abzug ihrer Truppen binnen Jahresfrist einverstanden.
In den letzten Tagen hat es schwere Kämpfe zwischen sowjetisch-afghanischen Truppen und den Rebellen um die Stadt Kost gegeben.
Die Stadt war von den Rebelleneinheiten umstellt.
Jetzt kursieren im benachbarten Pakistan Gerüchte, der Belagerungsring um die Stadt sei von den sowjetisch-afghanischen Truppen gesprengt worden.
Und währenddessen laufen also die Verhandlungen zwischen dem sowjetischen Außenminister und der Führung in Kabul.
Mehr darüber von Johannes Grodzki.
Obwohl Außenminister Shevardnadze bereits am Tag seiner Anreise mit dem afghanischen Staatspräsidenten Najibullah zusammengetroffen ist, schweigt sich die amtliche Nachrichtenagentur TASS über Themen und Inhalte der Gespräche noch aus.
Auch das sowjetische Fernsehen behandelte gestern Abend die Reise des sowjetischen Außenministers nach Kabul nur in einer kurzen Meldung ohne Filmbericht.
Damit wird deutlich der Charakter eines Arbeitsbesuches unterstrichen.
Fast auf den Tag genau hatte Shevardnadze im vergangenen Jahr zum ersten Mal Afghanistan besucht, um die Bedeutung der damals vergündeten Politik der nationalen Aussöhnung zu demonstrieren.
Mit dem jüngsten Besuch des sowjetischen Außenministers will Moskau zeigen, dass der Versuch einer Konfliktlösung in Afghanistan auch in diesem Jahr zu den außenpolitischen Prioritäten der Sowjetunion zählt.
Diese Lesart wird von einem begleitenden Kommentar der amtlichen Nachrichtenagentur TASS verstärkt, in dem es heißt, 1988 könnte der Beginn einer neuen Ära in der Geschichte Afghanistans werden.
Wegen der jüngsten Äußerungen von Präsident Reagan
den Regimegegnern weiterzuhelfen, zieht der Passkommentar jedoch die Bereitschaft Washingtons für eine Lösung des Konfliktes in Zweifel.
Der Besuch von Shevardnate hat aber auch einen anderen Aspekt, der die afghanische Innenpolitik betrifft.
Denn der sowjetische Außenminister wird noch einmal unter der afghanischen Bevölkerung mit der Autorität einer Weltmacht für die Politik der nationalen Aussöhnung werben.
Der Umschwung der sowjetischen Afghanistan-Politik vor Jahresfrist mit dem Ziel, am Hindukusch ein unabhängiges Land mit einer Koalitionsregierung auch oppositioneller Kräfte zu schaffen, hatte zur Folge, dass die bislang alleine regierende Partei der Volksdemokraten inzwischen ihre Macht mit anderen politischen Kräften teilen muss.
Als eine Art Kompensation dafür fiel dem Parteivorsitzenden Najibullah das wichtige Amt des Staatspräsidenten zu.
Hoffnungen, dass hier als deutliche Zäsur ein Oppositionspolitiker oder gar der afghanische König im Exil für das Amt des Staatspräsidenten gewonnen werden könnte, erfüllten sich nicht.
In seiner neuen Eigenschaft als Präsident Afghanistans hatte Najibullah kürzlich neben Indien auch Vietnam, Laos und Kambodscha besucht.
Länder, die ihre Politik eng an Moskau anlehnen.
Beobachter in der sowjetischen Hauptstadt zogen in Zweifel,
ob diese Reisen und die dabei unterschriebenen Abkommen der verbal geäußerten Vorstellung Moskaus entsprechen, Afghanistan solle schließlich ein blockfreies und neutrales Land werden.
Soviel zu den Gesprächen des sowjetischen Außenministers Shevardnadze in Afghanistan.
Und jetzt ein wichtiger Verkehrshinweis.
A10 Tauernautobahn.
Wegen eines Fahrzeugbrandes ist der Tauerntunnel in Fahrtrichtung Salzburg gesperrt.
Es besteht derzeit keine Umleitung.
Und wir gehen weiter mit Berichten aus Österreich.
Im Kärntner Schulstreit scheinen sich die verhärteten Fronten ein wenig aufzuweichen.
Gestern hatte ja Landeshauptmann Wagner von seinem Krankenbett an alle Beteiligten in der Minderheitenschulfrage appelliert, in der umstrittenen Klassenteilungsziffer 7 doch noch einen Kompromiss zustande zu bringen.
Wagner schlug als möglichen Kompromiss die Teilungsziffer 8 vor.
Heute hat dazu der Obmann des Rates der Kärntner Slowenen, Dr. Matthäus Krilcz, Stellung genommen.
Willi Mitsche vom Landesstudio Kärnten fasst zusammen.
Das Eis in der heftig umstrittenen Minderheitenschulpfage in Kärnten scheint gebrochen zu sein, dennoch ist es verfrüht von einem Tauwetter sprechen zu können.
Vor allem kann derzeit nicht gesagt werden, ob es unter den beiden Slowenen-Organisationen in der Frage der Klassenteilung eine einheitliche Meinung gibt.
Der Sekretär des Zentralverbandes, Marian Sturm, hat noch vor Weihnachten eine Klassenteilung nach sprachlichen Kriterien, wie es das Pädagogenmodell vorsieht, kategorisch abgelehnt.
Sturm ließ sich gar nicht auf eine Diskussion über die Teilungsziffer ein.
Der Obmann vom Rat der Kärntner Slowenen, das ist die slowenische Organisation mit der größten Mitgliederzahl, Matthäus Grilz, er gilt als einer der gemäßigten Slowenenvertreter, zeigte sich heute nach dem Wagner-Appell in dieser Frage gesprächsbereit.
Derzeit werden schon an acht größeren Kärntner Volksschulen deutschsprachige und zweisprachige Kinder in getrennten Klassen unterrichtet, wenn für jede Klasse mindestens zehn Schüler vorhanden sind.
Grilz heute?
Diese bisherige Regelung könnte ich mir vorstellen,
weil der Grundsatz gelten würde, keine neun einsprachigen Parallelklassen.
Wobei ich aber nochmals sagen möchte, dass das Grundproblem meiner Meinung nach beim Assistenzlehrer liegt.
Nicht so viel bei der Teilungsziffer.
Denn wir haben hinsichtlich eines Assistenzlehrers so gut wie keine Erfahrung in Österreich.
Und es erscheint mir undenkbar,
ein solches System von heute auf morgen einzuführen, ohne eine gewisse Erprobungsphase, wenn Sie wollen, Schulversuche durchzuführen.
Und grundsätzlich die Frage des Zweitlehrers wird das größere Problem und in diesem Zusammenhang sicherlich auch die Qualifikation.
Ich glaube, dass diese Teilungsziffer, dass an dieser Teilungsziffer
eine einvernehmliche Regelung nicht scheitern sollte, wenn man die übrigen Fragen einer einvernehmlichen Regelung zuführen könnte.
Wie gesagt, die Tendenz muss aber sein, und wenn man von Versöhnung spricht, dann dürfte das ja wohl nicht sehr schwierig sein, dass man keiner Trennung das Wort redet, sondern wenn man versöhnen will, dann sind natürlich die Gemeinsamkeiten im Vordergrund.
Ich glaube, hier könnte man doch bei etwas gutem Willen doch zu einer Regelung kommen und ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben.
Die Volksgruppe ist an einer einvernehmlichen Regelung interessiert und ich gehe doch mit einer gewissen Zuversicht zu den Gesprächen nach Wien.
Am 15.
Jänner findet im Parlament in Wien ein Gespräch mit den Klubobmännern der vier Fraktionen statt.
Noch einige erklärende Sätze zum Begriff Zweitlehrer.
Nach dem Pädagogenmodell soll in Klassen, in denen deutsch- und slowenischsprachige Kinder gemeinsam unterrichtet werden, das sind Klassen mit weniger als sieben zum zweisprachigen Unterricht angemeldeten Schülern, also in diesen Klassen soll in den Hauptgegenständen ein Zweitlehrer eingesetzt werden.
Die Frage, die dabei diskutiert wird, ist, ob der Zweitlehrer auch in Slowenisch geprüft sein muss oder nicht.
Nach dem Drei-Parteien-Beschluss ist eine solche Prüfung keine Verpflichtung.
Die Slowenen wollten dies aber haben.
Sicherlich ist es günstig und die beste Lösung, wenn beide dieselbe Qualifikation haben.
Nur dieser Standpunkt von Seiten der Volksgruppe wäre meiner Meinung nach zu hart.
Deswegen sagen wir,
dass wir natürlich auch dafür sind, dass deutschsprachige Lehrer als Assistenzlehrer eingesetzt werden, wenn sie bereit sind, auf der pädagogischen Akademie, auf der Universität, darüber müssten sich die Pädagogen klar werden, Kurse zu besuchen, um
eine Qualifikation zu bekommen, die es eben ermöglicht, in diesem Zweitlehrersystem in der Klasse zu unterrichten.
Und ich glaube, hier müsste es doch möglich sein, zu einer einvernehmlichen Regelung zu kommen.
In einem Punkt widersprach Grilz aber entschieden dem Kärntner Landeshauptmann.
Wagner hatte gestern gesagt, die Minderheitenschulfrage müsse im Frühjahr im Nationalrat gelöst werden.
Grilz trat gegen einen übereilten Beschluss ein.
Für weitere Diskussionen ist jedenfalls gesorgt.
Soviel zur Kärntner Minderheitenschulfrage von Willi Mitsche aus Klagenfurt.
Es ist 12 Uhr, 29 Minuten und wir kommen zwischendurch zu einem Sportereignis des heutigen Tages.
Im französischen Tignes, bekannt als Schneeloch, findet derzeit der zweite Weltcup Riesenslalom der Damen im Olympia-Winter statt, nach langer unter anderem durch Schneemangel bedingter Pause.
Es ist das Ersatzrennen für Mezhev, das heute eine halbe Autostunde von Val d'Isère entfernt abgehalten wird.
Unmittelbar vor Beginn des zweiten Durchgangs meldet sich jetzt Manfred Peierhuber.
Ja, grüß Gott, meine Damen und Herren, liebe Skisportfreunde, hier ist also Tinje.
Wir erwarten in wenigen Augenblicken den Start zum zweiten Durchgang dieses Damen-Weltcup-Riesentorlaufes.
Dem ersten, wie gesagt, immer neun Jahre für die österreichischen Mädchen sieht es leider nicht gut aus, denn die bestplatzierte Österreicherin ist Anita Wachter, Auftrag Nummer 10, mit einem Rückstand von schon 1,79 Sekunden auf die führende
auf Catherine Kitty aus Frankreich, die mit einer Laufzeit von 1'19,72 in Führung liegt.
Nur 500 Zoll zurück auf Rang Nummer 2, Fräni Schneider aus der Schweiz.
Dritte ist Blanca Fernandez Ochoa, die Spanierin.
Rückstand 41 Sekunden pro Sekunde und wahrscheinlich zwischen diesen dreien wird das Rennen entschieden werden.
Vierte, dann Maria Walliser aus der Schweiz.
Fünfte, Matija Sveta aus Jugoslawien.
Sechste, Corinne Schmidhauser
aus der Schweiz, siebente Ex-Equo Christine Guinard, Frankreich und Kathrin Stotz aus der Bundesrepublik Deutschland, neunte Marina Kiel ebenfalls Bundesrepublik und wie gesagt zehnte und beste Österreicherin Anita Wachter.
Den österreichischen Mädchen ist dieser Hang hier einfach nicht gelegen.
Der Kurs war sehr eng gesetzt, zum Teil sogar slalomartig.
Und wir wissen ja, der Riesentorlauf ist nach wie vor unsere schwächste Disziplin.
Wer hat sich noch für das Finale der letzten 30 qualifiziert?
Zweitbeste Österreicherin ganz weit zurück schon Ulrike Mayer auf Rang 20.
Rückstand 2,77 Sekunden.
Nur 22.
Sigrid Wolf 3,04 zurück.
23.
Elisabeth Kirchler, 25.
Petra Kronberger.
Und gerade nicht das Finale erreicht hat die junge Birgit Wolfram auf Rang Nummer 31.
Nur 33.
Ingrid Salvelmoser, das war eigentlich die Überraschung, denn sie ist ja in der Fistler-Rangliste die beste Österreicherin im Riesentorlauf.
38.
Garnur Silvia Eder, 59.
Gutensohn und der 60.
Rüf, also diese Mädchen haben das Finale nicht erreicht.
Die Entscheidung in diesem Rennen, dem Ersatzrennen für Mechève, übrigens bei besten äußeren Bedingungen, das hat ja hier im Raum Waldy Serding,
in den letzten 24 Stunden ununterbrochen geschneit.
Im Augenblick ist aber die Sonne herausgekommen.
Die Bedingungen sind also hier ausgezeichnet und wir dürfen wirklich
auf ein spannendes Rennen im zweiten Durchgang gefasst sein.
Aber die Entscheidung wird etwa erst in 15 Minuten fallen.
Sie wissen ja, die 15. nach dem ersten Durchgang startet das erste.
Das heißt, wir können es uns leisten, dass wir erst in die Entscheidung in etwa 14 bis 16 Minuten eingreifen, wenn dann die führenden Mädchen Kitty, Schneider, Fernandez und Walliser ins Rennen gehen.
Im Augenblick aber wieder zurück zu Manfred Kronsteiner, dem Moderator des Mittagsschonals.
Reporter in Tinia ist Manfred Peierhuber und sollte sich das Rennen so ausgehen, dass wir während des Mittagsschanals noch das Endergebnis haben, dann bringen wir einen zweiten Bericht.
Weiter geht's mit Innenpolitik.
In die laufende Diskussion hat sich heute auch die junge Generation in der SPÖ eingeschaltet.
JG-Vorsitzender Christian Zschapp legte ein Konzept mit sehr weitreichenden und zum Teil auch unerwarteten Vorschlägen vor.
Unter anderem tritt die sozialistische Jugendorganisation für eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes ein, spricht sich andererseits aber auch für die Abschaffung der Steuerbegünstigung des Urlaubs- und Weihnachtsgelds aus und plädiert natürlich für eine Besteuerung der Sparzinsen.
Mehr darüber von Fritz Pesata.
Relativ spät hat sich heute die junge Generation in der SPÖ zur Steuerreformdiskussion zu Wort gemeldet.
Immerhin will ja die Koalition, nachdem die Volkspartei in Mariaplein in dieser Woche sich noch intern festlegen möchte, bis Monatsende das Konzept der Steuerreform fix und fertig haben.
Ob die heute von JG-Vorsitzenden Christian Zschapp, dem Bruder des ehemaligen User-Vorsitzenden Josef Zschapp vorgelegten, teils unerwarteten Anregungen, Chance auf Realisierung haben werden, bleibt dahingestellt.
Zschapp selbst betrachtet jedenfalls die derzeit laufende Steuerreform-Diskussion mit großer Skepsis und sieht die Ursachen dafür im Zustand des kleineren Koalitionspartners ÖVP.
Ich muss Ihnen ganz ehrlich gestehen, ihr habt große Angst, dass diese Steuerreform
Die Steuervorschläge der jungen Generation in der SPÖ
überschneiden sich zum Teil mit dem Bekanntgeber der Pläne der Regierung, sie gehen aber auch in anderen Bereichen über diese hinaus und sie stellen auf Veränderungen sowohl bei den direkten als auch bei den indirekten Steuern ab.
Zschapp nennt vier Grundsätze seines Programms.
Eine Steuerreform in Österreich sollte umfassender geführt werden, als sie derzeit geführt wird.
Die Beschränkung auf Personensteuern ist zu kurz gegriffen.
Zweiter Grundsatz, ein neues Steuersystem soll eine Transparenz, eine Klarheit, eine Durchsichtigkeit aufweisen, die es jedem einzelnen Österreicher ermöglicht, seine Steuern nicht nur nachzuvollziehen, sondern auch selbst berechnen zu können.
Ausgenommen natürlich sind, und das sind ja keine Ausnahmen im engen Sinn, Lebenskosten und Betriebsausgaben.
Und vierter und letzter Grundsatz, Beibehaltung der Individualbesteuerung.
Nun einige Vorschläge CHAPS im Einzelnen.
Eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf 16 Prozent.
Eine Vereinheitlichung von Lohn- und Einkommenssteuer.
Die Abschaffung der begünstigsten Besteuerungen des 13. und 14.
Gehalts sowie der Abfertigungen.
Abschaffung, wie gehört, aller Zulagen und Pauschalien, keine staatliche Sparförderung mehr, die Abschaffung der Investitionsbegünstigungen, Abschaffung der Anrechenbarkeit der Sozialversicherungsabgaben, dafür jedoch ein fixer Prozentsatz aufs Einkommen und die Einbeziehung der Zinserträge in die Einkommensteuer.
Laut CHAP technisch leicht machbar.
Im Gegenzug dazu sollte, so der JG-Vorsitzende heute, der Höchststeuersatz auf 50% herabgesenkt werden.
Tschaps sieht sein Reformkonzept durchaus im Sinne einer Umverteilung von oben nach unten an und ernennt dabei insbesondere folgende Vorschläge.
Die Umverteilungsvorschläge in unseren Vorschlägen beziehen sich daher auf die indirekten Steuern, die Abschaffung der Ausnahmen bei den direkten Steuern, die tatsächlich heute auch den
weniger Verdienende zugutekommen.
Das lässt sich schön nachweisen, dass die relativ höchsten Steuerleistungen derzeit die Gruppen von 10.000 bis 30.000 Schilling brutto Monatseinkommen erbringen müssen.
Die Steuerreformdiskussion, die derzeit läuft, ist eine Steuerreformdiskussion für die Reichen.
Christian Zschapp über die Steuerreformdiskussion.
Und jetzt geht's um den Dollar.
Dessen Kurs ist in den letzten Wochen von einem Rekordtief zum nächsten gefallen.
Und da gibt's zwei maßgebliche Gründe.
Das amerikanische Budgetdefizit und das Außenhandelsdefizit.
Grundsätzlich bringt der rapide fallende Dollarkurs die Wirtschaftspolitik durcheinander.
Unsere Exporteure tun sich schwerer, wenn sie nach Amerika verkaufen wollen.
Auf der anderen Seite werden die Ölinporte aber billiger.
Heute Vormittag hat sich aber der Dollarkurs nicht zuletzt durch massive Stützungskäufe der Notenbanken erholt.
Mit Nationalbankdirektor Klaus Mündl sprach Herbert Hutar.
Herr Direktor Mündl, der Dollar hat sich heute Vormittag zumindest zunächst einmal im Fernost überraschend stark erholt.
Es stand zu erwarten, dass nach dem starken Rückgang der letzten Zeit vor dem Jahresende, der ja auch verhältnismäßig rasch
erfolgt ist, sich wieder eine Gegenbewegung entwickelt, eine technische Reaktion, und ist nun eingetreten.
Glauben Sie, dass die Dollar-Bess jetzt endgültig vorbei ist?
Das glaube ich nicht, aber man kann sich natürlich irren.
Es gibt ja zwei Faktoren, die den schwachen Dollar maßgeblich beeinflussen.
Das ist die amerikanische Handelsbilanz und das ist das Budgetdefizit.
In beiden Richtungen gibt es eigentlich keine Anzeichen, dass eigentlich die amerikanische Regierung in Washington etwas dagegen unternimmt.
Das würde ich auch so sagen.
Ein Wirtschaftsfachmann aus dem Wirtschaftsforschungsinstitut gestern hat mir erklärt, der Dollarkurs ist ja keine Frage der ökonomischen Größen, sondern ein Spielball in der amerikanischen Innenpolitik.
Was schadet es den Europäern, wenn der Dollarkurs so tief ist?
Wenn die Nachfrage aus diesem Bereich nach europäischen Industriegütern abnimmt,
dann nimmt natürlich auch die Konjunktur in Europa ab.
Und das ist das Unangenehme an der Sache.
Auf der anderen Seite ist zu sagen, dass man ja nicht nur vom Schaden sprechen kann, sondern wir haben sehr wohl auch Nutzen bei den in Dollar fakturierten Rohstoff-Importen.
Denken Sie nur an die Energiekosten.
Sie glauben also, dass der niedrige Dollarkurs, der vermutlich für die nächsten Monate anhält, der österreichischen Volkswirtschaft nicht schadet?
Nein, das habe ich nicht gesagt, dass er nicht schadet, aber ich habe gesagt, dass die Nachteile nicht so krass sein werden, wie man es sagt.
Und dabei wird es bleiben?
Und dabei wird es wohl bleiben.
Nationalbankdirektor Klaus Mündl im Gespräch mit Herbert Huter.
In den USA lebt man mit dem billigen Dollar relativ behaglich, denn die Amerikaner haben einen geringen Außenhandel.
Zum Beispiel ist Österreich vom Import und vom Export zu etwa 40 Prozent abhängig, die Amerikaner nur zu 10 Prozent.
Und wenn die eigene Währung verfällt, profitieren vor allem die Exporteure.
Daniel Spera aus Washington.
Während in Europa und Japan gestern der Tiefstand des Dollar Gesprächsthema Nummer eins war, schien man in den USA davon völlig ungerührt zu sein.
Hier sprach man fast ausschließlich vom, wie alljährlich, völlig überraschend gekommenen Wintereinbruch.
In Washington wurde der Schneenotstand ausgerufen, viele Schulen und Ämter blieben geschlossen.
Und auch im Weißen Haus wurde die tägliche Pressekonferenz abgesagt.
Dass der Sprecher Präsident Reagan's Marlin Fitzwater dabei die Talfahrt des Dollars kommentiert hätte, ist kaum anzunehmen.
Präsident Reagan, gestern aus dem Urlaub zurückgekehrt, traf sich mit dem Sportler und der Sportlerin des Jahres.
Zur Entwicklung auf den internationalen Devisenmärkten hatte er den dabei anwesenden Journalisten nichts zu berichten.
Auf Anfrage im Finanzministerium, nach einer eventuellen Stellungnahme zum Tiefstand des Dollar hieß es, es gebe derzeit nichts zu kommentieren.
Die letzte offizielle Reaktion in Sachen Dollar stammt also von vor mehr als einer Woche.
Als auf dem Weißen Haus verlautet wurde, ein weiterer Sturz des Dollar wäre kontraproduktiv und würde dem Wirtschaftswachstum auf der ganzen Welt schaden.
Die Vereinigten Staaten wünschten einen stabilen Dollar, hieß es.
Es blieb offensichtlich bei diesem Weihnachtswunsch.
Der Dollar ist seitdem weitergefallen und so wird es nach Ansicht vieler Wirtschaftsforscher trotz der gestrigen kurzfristigen koordinierten internationalen Stützung durch die vier wichtigsten Zentralbanken auch die nächsten Monate überbleiben.
Denn die meisten Probleme, die den Sturz der ehemals stärksten Währung der Welt verursacht haben, sind noch immer nicht bereinigt.
Dabei geht es vor allem um das enorm hohe Handels- und Budgetdefizit.
Denn die Ende November zwischen Präsident Reagan und dem Kongress erreichte Einigung über eine Reduzierung des Defizits gilt nur als Tropfen auf dem heißen Stein.
Als eine Lösung, um das Handelsdefizit einzugrenzen, schienen USA, ein künstlich niedrig gehaltener Dollarkurs,
der die Preise von amerikanischen Gütern im Ausland attraktiver gestaltet, um Exporte anzuregen.
Importwaren würden sich dagegen verteuern.
Diese Taktik, die noch im vergangenen Oktober lautstark von US-Finanzminister James Baker vertreten wurde, hat sich bisher nicht bewährt.
Man hätte nichts gegen einen weiteren Sturz des Dollar, hatte Baker damals gesagt.
Und obwohl man jetzt aus Washington Gegenteiliges hört, scheint das wenig glaubhaft.
Denn von Seiten der US-Regierung scheint man nicht bereit zu sein, etwas gegen einen möglichen weiteren Kurssturz des Dollar zu unternehmen.
Eine Maßnahme wäre, die Zinssätze zu erhöhen.
Doch darauf will man sich derzeit unter keinen Umständen einlassen, so Beobachter.
Denn Zinserhöhungen könnten zu einer Rezession führen.
Und dagegen seien die Auswirkungen des schwachen Dollarkurses noch immer das geringere Übel.
Als einer der Hauptgründe für die Stillhaltetaktik der US-Regierung gilt jedenfalls die Tatsache, dass heuer in den USA ein neuer Präsident gewählt wird.
In Sachen Währung will daher weder die Regierung, deren Zeit sich dem Ende zuneigt, einschneidende Maßnahmen ergreifen, noch wollen sich die Präsidentschaftskandidaten beider Parteien auf Marschrouten zur Sanierung festlegen.
Eine weitere Talfahrt des Dollar scheint sich also abzuzeichnen.
Im vergangenen Jahr wurde die US-Währung durch Zentralbankzuschlüsse gestützt, so auch gestern.
Wie das wohl heuer generell sein wird, wagt noch niemand vorauszusagen.
Richard Whitton, Vizepräsident einer großen New Yorker Devisenhändlerfirma, beschreibt es so.
Für seine Branche sei es die größte Frage des heurigen Jahres, ob die Zentralbanken wieder einspringen oder nicht.
Ein Ausweg aus dem Dilemma um den Dollar könne höchstwahrscheinlich nur auf einem Weltwirtschaftskipfel gefunden werden, meinen viele.
Das nächste Treffen dieser Art findet allerdings erst im Juni statt.
Das Dollartiv scheint die US-Regierung derzeit also nicht besonders zu kratzen.
12 Uhr und 43 Minuten zeigt die Uhr und was jetzt folgt ist ein Radio-Tipp für heute Abend.
Das Gedenkjahr 1988 hat begonnen.
Gedacht wird unter anderem des 50.
Jahrestages des sogenannten Anschlusses Österreichs an Hitler-Deutschland.
Einer, der den Märztage 1938 in Wien erlebt und dank Flucht nach England die sieben Jahre des Schreckens überlebt hat, ist George Clare.
der als Georg Klar geborene, hat seine Jugendjahre in Wien, seine Flucht und das Schicksal seiner ermordeten Eltern in einem Buch beschrieben.
Darüber, wie Österreich und die Österreicher die Erinnerungen an diese Zeit behandeln, hat George Clare eine sehr kritische Meinung.
Wenn ich nur so in den letzten zehn Jahren nach Wien kam, in den Taxi einsteigte,
Und man fuhr, und wie üblich unterhält man sich ja mit Taxifahrern.
Und er fragte, woher kommen Sie?
Aus London.
Ach, Sie leben in London, aber Sie sprechen so gut Deutsch.
Sagte ich, ja, ja, ich bin durchaus in der Lage, mich in Deutsch sehr gut auszudrücken, ohne mehr zu sagen.
Der Gedanke,
Wer ich eigentlich wirklich bin, dass ich Österreicher bin, und schließlich ist der österreichische Akzent ja noch immer meinem Deutsch, und dass ich zu der Gruppe gehöre, die aus Österreich herausgeschmissen wurde, das kam den Leuten nicht mehr, weil sie davon nichts wissen.
Sie leben in dem, was Wildgans einmal das Land der Verarten genannt hat, aber in
einem Land von Verarten, wo die politische Moral hinter der Zweckmäßigkeit zurückgestellt wurde.
George Clear.
Erinnerungen an den März 1938 und seine Aufarbeitung in der Zweiten Republik.
Heute Abend um 18.20 Uhr, Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
1988 ist ein Gedenkjahr, auch bei unserem Nachbarn in der GSSR.
Heute jährt sich etwa zum 20.
Male der Amtsantritt von Alexander Dubček, der zum Repräsentanten des Prager Frühlings wurde.
Dazu ein Beitrag von Otto Hörmann.
Rein formal gibt es eine interessante Parallele zwischen dem 5.
Jänner 1968 und dem heutigen 5.
Jänner, und zwar die Trennung der Ämter von Parteichef und Staatschef.
In der GSSR ist seit knapp drei Wochen Milos Jakis Parteichef und Gustav Hussak nur noch Staatschef.
Am 5.
Jänner 1968 wurde offiziell verlautbart, dass Antonin Novotny seines Amtes als erster Sekretär der KPG entbunden worden sei, aber noch das Amt des Präsidenten behalte.
Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass Alexander Dubček das höchste Parteiamt übernommen habe.
Nowotny verlor ein paar Wochen später auch das Präsidentenamt.
Man könnte sich vorstellen, dass auch Hussak sich auf dem geradlinigen Weg in die endgültige politische Pensionierung befindet.
Hier freilich enden die Parallelen, denn dass sich in der CSSR heute ein zweiter Frühling ankündigt, traut sich niemand zu glauben.
Und sollte es doch so sein, so beginnt der Eisgang, diesmal in Moskau.
Die tschechoslowakische Parteizeitung Rude Pravo hat jetzt in einem Artikel zu diesem Jahrestag der Amtsübernahme Dubčeks trotz der Veränderung an der Parteispitze alte Versatzstücke aus der Propagandakiste geholt.
Der Prager Frühling wurde als Kontra-Revolution bezeichnet und die brüderliche Hilfe der Invasionsarmeen gelobt.
Vor allem wurde auch jede Parallelität der Entwicklung in Dubček's CSSR und in Gorbatschow's Sowjetunion in Abrede gestellt.
Und eigentlich muss dieser Feststellung recht gegeben werden, denn was in Moskau passiert, erscheint, speziell in diesen letzten Wochen, weitaus begrenzter und kontrollierter.
Am 5.
April 1968, vor 20 Jahren, endete auf dem Radschin in Prag das Jenner-Plenum des Zentralkomitees.
Der Repräsentant der Stalin-Zeit, Antonin Nowotny, wurde wegen sogenannter Überlastung durch zwei Funktionen seines Parteiamtes enthoben und damit entmachtet.
Über die Reaktion der Menschen damals berichten Zeitzeugen, dass sie sich zwar freuten, denn Nowotny war alles andere als beliebt, dass sie sich aber gleichzeitig keine wesentliche Verbesserung erwarteten.
Nur wenigen war bewusst, welche Wege sich mit dem Amtsantritt Dubčeks eröffneten.
Dubček war damals als Chef der Slowakischen Parteiorganisation relativ unbekannt und doch sollte er in kurzer Zeit in das Rampenlicht der Weltöffentlichkeit katapultiert werden.
Das Jännerplenum war freilich kein Putsch, sondern das vorläufige Ende einer Entwicklung, in die nicht unwesentlich der Gegensatz zwischen Tschechen und Slowaken hineinspielte.
Es tat sich ein Gegensatz zwischen Liberalen und Dogmatikern auf.
Ein erstes, weithin sichtbares Fanal wurde eine Studentendemonstration im Oktober 1967, die sich an Stromabschaltungen entzündete und zum Ruf der Studenten nach mehr Licht führte.
Das Wort Licht
wurde zum Symbol für den Ruf nach dem Ende des stalinistischen Dunkels.
Man erinnert sich an die verschiedenen Pressionen Moskas und seinen anderen Verbündeten gegen Prag im Laufe des Jahres 1968, aber schon vor dem Jenner-Plenum war Brezhnevs Moskau aktiv geworden, zum Teil von Novotny dazu aufgefordert.
Brezhnev war am 8.
Dezember 1967 nach Prag gekommen.
Er führte politische Gespräche, musste aber am Ende des Tages erkennen, dass er den Streit in der CZSR-Führung nicht beilegen konnte.
Brezhnev reiste mit der Bemerkung ab, etta vasche diella, das ist eure Sache.
Dass diese Formulierung aber nur sehr begrenzt gelten sollte, erwies sich acht Monate später beim Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes unter Führung der UdSSR.
Doch an diesem 5.
Jänner 1968 konnte niemand die Ereignisse der kommenden Monate vorhersagen.
Im französischen Tignes geht der zweite Durchgang des Damen-Riesentorlaufs in diesen Sekunden in die entscheidende Phase und wir rufen Sportreporter Manfred Peierhuber.
Das ist völlig richtig.
Im Augenblick ist es Tag Nummer 7.
Die Vierplatzierende nach dem ersten Durchgang, Maria Wallis, die Weltcup-Gesamtsiegerin der letzten beiden Jahre auf dem Kursrückstand.
1,13 Sekunden auf die Führende, auf Catherine Aquité aus Frankreich.
Visitor aus Abissia in Führung, gesamt Karl Mero aus Frankreich, vor Michela Piccini und dritte und einzige Österreicherin bisher im Klassement, Anita Wachter, auf alle Fälle
eine Steigerung bereits von hier, denn sie war nur zehnte nach dem ersten Durchgang.
Jetzt ist also Maria Walliser auf dem Kurs schon etwas mehr als eine Minute gestartet, wieder in 2445 Meter Höhe.
Wir sitzen hier im Ziel in 2105 Meter Höhe.
1.13.97 müsste Walliser jetzt fahren, um die Führung zu übernehmen, hat sie doch einige Schwierigkeiten und schafft es nicht.
1.14.81, nur Rang 5 für Maria Walliser, das heißt Anita Wachter bleibt auf dem dritten Rang.
Alles in allem ja für Österreich sicherlich ein enttäuschendes Ergebnis.
wenn Sie sich die Resultate des ersten Durchgangs in Erinnerung rufen.
Jetzt, in den nächsten vier Minuten, fällt die Entscheidung.
Gestartet, Blanca Fernández-Ochoa, die drittplatzierte nach dem ersten Durchgang.
Rückstand nur 41 hundertstel Sekunden auf die führende Französin, auf Catherine Aquité, die 24-Jährige aus Madrid.
Derzeit zweite EMA-Gesamtweltcup hinter Michela Ficini.
Und dieser zweite Riesentorlaufdurchgang
von Athenia ist wesentlich anders gesteckt als der erste, wesentlich flüssiger.
Ihn hat der österreichische Abfahrtsdamentrainer Alfred Steger ausgeflaggt und die Mädchen haben hier völlig andere Bedingungen gegenüber dem ersten Durchgang.
33, 34 Sekunden ist jetzt Blanca Fernandez-Ochoa auf dem Kurs.
und wird in etwa vier, fünf Sekunden zur Zwischenzeit kommen.
44, 31, immer noch die beste Zwischenzeit von Michela Ficini.
Und sie ist besser!
44, 30, genau eine hundertstel Sekunde.
Ficini liegt ja in der Gesamtwertung im Augenblick hinter Carol Merkel, nur an der zweiten Stelle dritte Wachter.
Aber jetzt könnte die Spanierin, jetzt könnte sie die Führung übernehmen, wenn sie hier im Schlussteil
des Kurses, der sehr flüssig gesteckt ist.
Hier sind kaum mehr versetzte Tore drinnen.
Hier könnte sie jetzt die Führung übernehmen.
Zwei Weltcup-Sieger hat sie bisher erhungen.
Nimmt jetzt die Stelle und stürzt!
Und stürzt!
Jessasna!
Wenige Meter vor dem Ziel.
Das ist Pech.
Der zweite Ausfall im zweiten Durchgang, nachdem auch Debbie Armstrong, die Amerikanerin, gleich zu Beginn des Rennens ausgefallen ist.
Also, Blanca Fernandez Ochoa gestürzt.
Das ist natürlich Pech.
Wenige Meter vor dem Ziel.
Ich glaube, es war das drittletzte Tor.
Auf alle Fälle die nächste.
Vreni Schneider, die Zweitplatzierte nach dem ersten Durchgang.
Es sieht also weiterhin so aus.
Carol Merle nach inoffiziellen Ergebnissen natürlich in Führung vor Michela Ficcini und dritte und beste Österreicherin.
Einzig im Klassement Anita Wachter.
Sie war nur zehnte nach dem ersten Lauf.
Hat sich also ganz, ganz wesentlich gesteigert.
Und jetzt Vreni Schneider, die Weltmeisterin im Riesentorlauf von Gran Montala.
Sie wird natürlich jetzt voll pulsieren.
Sie hatte natürlich nach dem ersten Durchgang nur ganz wenig Rückstand.
Nur 0,05 Sekunden Rückstand auf Katrina Kitty, die 23-Jährige aus Elm.
Versucht sich da immer wieder zwischen die Tore hineinzuducken.
Man darf hier die Kanten kaum einsetzen.
44, 31, die beste Zwischenzeit.
Und Achtung, jetzt kommt sie gleich zu dieser Marke.
44, 98 zurück.
Fünfte nur bei der Zwischenzeit.
Das bedeutet einen Rückstand von 0,67 Sekunden.
Aber da könnte sie
im Schlussabschnitt zweifellos noch passieren.
Elf Weltcup-Siege hat Fredi Schneider bereits auf ihrem Konto und davon allein neun im Riesentorlauf.
Und sie ist ja in dieser Disziplin auch die Weltmeisterin.
1.04, 1.05 ist jetzt bereits in diesem flüssigen Teil die Zeit, die sie fahren müsste.
1.15.05, dann würde sie die Führung übernehmen.
Das geht sich aus!
Das geht sich aus!
Jawohl!
Ganz, ganz leicht.
1.13.91, 2.33.68,
Und das bedeutet einen Vorsprung von 1,14 Sekunden auf Karl Merle.
Friedrich Schneider führt also vor.
Karol Merle aus Frankreich, dritte Piscini und jetzt auf Platz 4 abgerutscht ist die Österreicherin Anita Wachter.
In den nächsten, naja, gut einer Minute muss die Entscheidung fallen.
Catherine Aquitaine ist bereits gestartet.
Im oberen Teil ein bisserl ein Nebel jetzt, 13, 14 Sekunden ist die Französin aus Mechève unterwegs.
Und in Mechève sollte ja ursprünglich dieser Riesentourlauf stattfinden, er wurde aber hierher nach Savoyen, nach Tignes verlegt.
24, 25 Sekunden im weißen Renndress der Franzosen, im gefleckten Dress würde ich fast sagen, jetzt so gescheckert richtig, ist die Catherine Aquitaine unterwegs.
Zwei Weltcup-Siege bisher.
Und zwar, im Vorjahr den Super-G von Fonten hat sie gewonnen und im Dezember den Riesentorlauf von Bianca Valdez.
Sie ist offensichtlich jetzt in der Form ihres Lebens.
Kommt gleich zur Zwischenzeit.
Achtung, 44.81.
Das ist ein Rückstand von genau 0,5 Sekunden.
Vierte, nur natürlich unter Anführungszeichen bei der Zwischenzeit.
Aber das könnte sich ausgehen.
Das könnte Katrin Gitte schaffen.
Jetzt gleich bei der Minutengrenze.
Taucht bereits oben auf.
aus unserem Blickwinkel, von unserem Blickwinkel aus zu sehen.
Hatte jetzt einige Schwierigkeiten bei diesem Bereich schon gehabt, hat sofort wieder korrigiert.
1.13.96 muss sie fahren, dann gewinnen sie hier diesen Riesentoller.
1.10, 1.11, 1.12, 1.13, das geht sich nicht aus!
Nein, nein, nein!
1.14.11, zweiter Platz für Kathrin Kitte.
Damit ist also die Entscheidung hier gefallen, obwohl natürlich jetzt noch 15 weitere Läuferinnen kommen.
Siegerin natürlich noch in offiziellen Ergebnissen, Fräni Schneider, die Schweizerin.
Gesamtzeit 2'33,68.
Platz zwei für die Französin Catherine Aquitay, 15 Hundertstel nur ihr Rückstand.
Dritte dann schon etwas deutlicher zurück, Carol Merle aus Frankreich, 1,14 zurück.
Vierte Michela Ficini 1,44 und fünfte und beste Österreicherin eine deutliche Steigerung im zweiten Durchgang ist Anita Wachter mit einem Rückstand von 1,69 Sekunden.
Soweit die dramatische Endphase des Damen-Weltcup-Riesentorlaufs in Tignes.
Reporter war Manfred Peierhuber.
In den nächsten Tagen ist Bregenz Schauplatz eines besonderen Kulturereignisses.
Ab Donnerstag gibt nämlich der selten auftretende Pianist Arturo Benedetti Michelangeli vier Konzerte im Bregenzer Festspielhaus.
Benedetti Michelangeli gilt als äußerst sensibel und ist bekannt für seine Konzertabsagen.
So musste auch die ursprünglich für November vorgesehene Konzertserie in Pregens wegen einer Operation des Künstlers auf jetzt verschoben werden.
Der berühmte Pianist probt zurzeit schon in der Bodenseestadt für die Konzerte.
An zwei Abenden wird er vom Prager Kammerorchester begleitet, wobei ausschließlich Werke von Mozart und Beethoven gespielt werden.
In zwei Recitals kommen dann Klavierwerke von Schubert, Brahms und Chopin zur Aufführung.
Für Pregens bringt diese Veranstaltungsreihe neben künstlerischem auch einen wirtschaftlichen Impuls, wie dem folgenden Beitrag von Ulrich Herburger zu entnehmen ist.
Arturo Benedetti Michelangeli spielt Haydn.
Die Proben waren bisher nicht zugänglich, um ein Musikbeispiel von den in Bregenz gegebenen Programmen hier einzubauen.
Der Maestro, der heute übrigens seinen 68.
Geburtstag feiert, verschließt sich konsequent gegenüber der Öffentlichkeit.
Deshalb, so meinen viele, sei er kein Star wie Horowitz, aber trotzdem mache es ihn interessant.
Seine Fans umjubeln ihn, die Kritiker zeigen Hochachtung vor der Virtuosität,
Aber bekannt ist Michelangeli auch dadurch, dass er Konzerte sehr oft absagt.
Ungünstige Raumtemperaturen etwa können den Ausschlag dafür geben.
Der städtische Kulturamtsleiter Sandner erinnert sich.
Wie ich ihn das erste Mal namens der Stadt Pregens eingeladen habe und da zum Bahnhof bin, habe ich also auch geglaubt, er ist eine Absage.
Es kam noch dazu, dass er auf der anderen Zugseite ausgestiegen ist, und ich als Erwartete, und er stieg nicht aus, er war auf der anderen Seite, und ich dachte, aha, typisch, der Absager kommt nicht nach Bregenz.
Aber mittlerweile habe ich ihn eigentlich als Zusager kennengelernt, er hat in Bregenz eigentlich noch nie abgesagt.
und Sandner klopft auf Holz.
O maccio musicale, musikalische Würdigung, gemeint ist Michelangeli, heißt die Konzertreihe in Bregenz.
Sie ist möglich geworden, weil eine deutsche Schallplattenfirma mitschneidet und eine Nobelautomarke sponsert.
Denn auch Schallplatten von Arturo Benedetti Michelangeli haben Seltenheitswert.
Wegen eines Streits mit den italienischen Behörden – unterschiedliche Auffassungen in Steuerangelegenheiten hätten den Ausschlag dafür gegeben, heißt es – ließen Michelangeli in die Schweiz auswandern.
In Italien spielt er nicht mehr.
Auch das macht ihn interessant.
Die Fans, zum Großteil sind es Italiener, reisen Michelangeli nach.
Karten wurden aber auch im gesamten deutschsprachigen Raum gut verkauft.
Rückgaben nach der Verschiebung von November auf Jänner hat es praktisch keine gegeben.
Marianne Hinterndorfer vom Bregenzer Verkehrsamt bilanziert.
Wir haben wesentlich mehr Buchungen vorgenommen als sonst in einem anderen Jahr und die Hotels melden uns gute Auslastungen für die ganze Woche.
Die tote Saison wird also durch den Kulturtourismus belebt.
Ob und wann die mitgeschnittenen Konzerte auf Schallplatte erscheinen, diese Frage kann heute noch nicht beantwortet werden.
Es gibt Beispiele, dass Michelangeli Aufnahmen erst Jahre später freigegeben hat.
Mozart's C-Dur Klavierkonzert und das Konzert in D-Moll kann man von Michelangeli vorläufig also nur in Bregenz bei den Konzerten hören.
Ebenso wie zwei Schubert-Sonaten, Brahms-Variationen über ein Paganini-Thema und drei Mazurkas von Chopin.
Ein anspruchsvolles Programm hat sich Michelangeli auferlegt.
Bei den Fans herrscht trotzdem eine gewisse Unsicherheit.
Der Maestro ist zwar in Bregenz, aber man fragt sich doch, ob die äußeren Bedingungen für die Konzerte so optimal sind, dass Michelangeli auch tatsächlich die Bühne betritt.
Dazu noch einmal Kulturamtsleiter Sandner.
Also ich würde sagen, wenn der Sasa wirklich jetzt nicht die Welt untergeht oder er krank wird, wird er sicher in Bregenz spielen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass noch irgendetwas passiert.
Arturo Benedetti Michelangeli, der sensible, spielt in Bregenz Klavier.
Womit das heutige Mittagsjournal zu Ende geht, die Nachrichten mussten wegen der Live-Sportberichte entfallen und wir bitten dafür um Verständnis.