Mittagsjournal 1988.10.20

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag beim Mittagsschonal, sagt Udo Bachmeier.
    Was haben wir Ihnen heute anzubieten?
    Aus dem Parlament Auszüge aus der Fragestunde.
    Innenminister Blecher steht im Visier der Opposition im Zusammenhang mit der Causa Prox Lucona.
    Weiteres Thema der heutigen Nationalratssitzung, die Debatte über das neue Jugendgerichtsgesetz, mit dem künftig die Zahl der Verurteilungen Jugendlicher verringert werden soll.
    Eine Waldschadensbilanz ziehen Landwirtschaftsminister Riegler und der Waldexperte, Universitätsprofessor Meier.
    Aus Salzburg erwarten wir einen Bericht über eine Pressekonferenz mit Erzbischof Berg.
    In Wien findet ein internationaler Familienkongress statt.
    Die Themen der Auslandsbeiträge in Schlagzeilen.
    Deutliche Schwächung der serbischen Position im ZK der jugoslawischen KP.
    Der Parteichef Litauens ist zurückgetreten.
    Die Streiklage in Frankreich hat sich verschärft, der öffentliche Verkehr ist weitgehend lahmgelegt.
    Darüber hinaus informieren wir Sie unter anderem über einen internationalen Historikerkongress in Innsbruck.
    Zuerst aber ein aktueller Nachrichtenüberblick von Wolfgang Wittmann, Maria Piffl liest.
    Österreich.
    Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss wird sich demnächst mit der Klärung der Causa Proxlucona beschäftigen.
    Ein entsprechender Beschluss fiel einstimmig gestern Abend im Nationalrat.
    Der Antrag wurde von SPÖ und ÖVP eingebracht.
    Die Grünen reklamieren den Vorsitz in diesem Ausschuss für ihren Abgeordneten Walter Geier.
    Sie erklären, als einzige Fraktion seien sie erwiesenermaßen nicht in die Angelegenheit Prox, Lukona und Bundesländerversicherung involviert.
    Geyer sei durch seine Ausbildung als Staatsanwalt und durch frühere Aktivitäten zur Aufklärung verschiedener Skandale als Vorsitzender prädestiniert.
    In der Fragestunde zu Beginn der heutigen Nationalratssitzung bemerkte Innenminister Blecher zur Fahndung nach Udo Proksch, in keinem anderen vergleichbaren Fall seien auch nur annähernd so große Anstrengungen unternommen worden.
    Nach den bisherigen Ermittlungen könne ausgeschlossen werden, dass Proksch sich in Österreich aufhalte.
    Der Nationalrat befasst sich zur Stunde mit dem neuen Jugendgerichtsgesetz.
    Später wird der Kunstbericht 1987 debattiert.
    Weiterer Tagesordnungspunkt ist eine Novelle zum Zivildienstgesetz.
    Das Kuratorium rettet den Wald hat seiner Forderung nach drastischen Maßnahmen zum Schutz des Waldes nach Druck verliehen.
    Es seien dringende Sofortmaßnahmen notwendig, erklärten die führenden Mitglieder des Forums, sonst könnten 28 Prozent der Waldgebiete demnächst abgeschrieben werden.
    Als wichtigste Maßnahmen nennen sie die Einführung eines Tempolimits 80 bis 100 für Autos ohne Katalysator, strikte Abgasgrenzwerte für Dieselfahrzeuge und eine Umweltabgabe von 30 Groschen je Liter Treibstoff zugunsten verschiedener Aktionen zur Rettung des Waldes.
    Der Index der Verbraucherpreise für September beträgt 1,9 Prozent.
    In diesem Ausmass erhöhten sich die Preise gegenüber September 1987.
    Die Preisentwicklung von August auf September dieses Jahres war um 0,6 Prozentpunkte rückläufig.
    Verantwortlich dafür war vor allem die saisonbedingte Verbilligung von Urlaubsreisen.
    Österreich, Bundesrepublik Deutschland.
    Die Bischöfe Österreichs, der Bundesrepublik Deutschland und der DDR haben anlässlich des kommenden 50.
    Jahrestages der sogenannten Reichskristallnacht eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht.
    In der Nacht vom 9. zum 10.
    November 1938 waren im gesamten Machtbereich der Nationalsozialisten Synagogen, jüdische Friedhöfe sowie jüdische Gebäude, Wohnungen und Geschäfte demoliert und geplündert worden.
    Die Bischöfe unterstreichen in ihrer Erklärung die Verpflichtung, diese Last der Geschichte anzunehmen und das Leiden und den Tod der Opfer nicht zu vergessen.
    Zugleich sprechen sie von gewissem Versagen und einer Schuld der damaligen Christen angesichts der Verbrechen an ihren jüdischen Mitbürgern.
    Sie stellen die Frage, ob 1938 nicht mehr christliche Solidarität nötig gewesen wäre.
    Sowjetunion.
    Der Parteichef der Sowjetrepublik Litauen, Songaila, ist nach nur zehnmonatiger Amtsperiode zurückgetreten.
    Nach Mitteilung des Chefredakteurs der litauischen Wochenzeitung wurde Songaila von der Partei und von führenden Intellektuellen zum Rücktritt gedrängt.
    Der Parteichef galt als Gegner des Reformkurses von Staatschef Gorbatschow.
    Das Zentralkomitee der litauischen KP wird möglicherweise noch heute einen Nachfolger bestimmen.
    Aussichtsreichster Kandidat ist der Reformer Bracovskas.
    In Litauen soll morgen der Gründungskongress einer sogenannten Bewegung für die Perestroika abgehalten werden.
    Ähnliche Organisationen sind vor kurzem unter der Bezeichnung «Volksfront» in den beiden anderen baltischen Sowjetrepubliken Estland und Lettland ins Leben gerufen worden.
    Die deutschsprachige Bevölkerung in der Sowjetunion hat sich nun offen für die Wiederherstellung ihrer autonomen Republik ausgesprochen.
    Das autonome Gebiet am Unterlauf der Volga war im Zweiten Weltkrieg aufgelöst worden.
    Nach Angaben des deutschsprachigen Zentralorgans der Sowjetdeutschen, Neues Leben, hat eine Delegation Anfang Oktober diesen Wunsch bei der sowjetischen Führung in Moskau deponiert.
    Derzeit leben in der Sowjetunion noch etwa zwei Millionen Deutsche.
    Die Hälfte davon in der Zentralasiatischen Republik Kasachstan.
    Jugoslawien.
    Am Ende der Sondersitzung des Zentralkomitees der Jugoslawischen KP hat das ZK gestern einer Verfassungsänderung für tiefgreifende Wirtschaftsreformen zugestimmt.
    Demnach sollen Unternehmen künftig verstärkt gewinnorientiert arbeiten.
    Für Privatinitiativen und ausländische Kapitalinvestitionen werden Anreize geschaffen.
    Ebenfalls gestern Abend hat Serbiens Parteichef Milošević mit seinem großserbischen Kurs durch eine Vertrauensabstimmung im Zentralkomitee eine Niederlage erlitten.
    Bei der geheimen Vertrauensabstimmung über zehn der 19 Parteipräsidiumsmitglieder kam nur der Serbe Dužan Črebić nicht auf die erforderliche Stimmenmehrheit.
    Das waren die Meldungen.
    Nun die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Im Westen und im Süden meist stark bewölkt und zeitweise Regen.
    Nördlich des Alpenhauptkammes zum Teil noch Föhn.
    Im Norden und im Osten von regionalen Aufhellungen abgesehen ebenfalls stark bewölkt, aber erst in der zweiten Tageshälfte Bereitschaft zu Niederschlägen.
    Mäßiger bis lebhafter Wind aus Südost bis Südwest.
    Nachmittagstemperaturen 12 bis 16, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 10 Grad.
    Die Aussichten für morgen Freitag.
    Veränderlich bis stark bewölkt und örtlich noch etwas Niederschlag.
    Südost bis Südwind.
    Tageshöchsttemperaturen 12 bis 16 Grad.
    Eine Vorschau auf das Wochenende.
    In Tal und Becken lagen nebelig trüb, sonst aufgelockert bewölkt bis heiter.
    Temperaturen wenig verändert.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien bedeckt 11 Grad, Eisenstadt bedeckt 10, Sankt Pölten heiter 14 Grad, Linz stark bewölkt 13, Salzburg stark bewölkt 14 Grad, Innsbruck heiter 18, Bregenz bedeckt Regen 15, Graz bedeckt Regen 9 und Klagenfurt bedeckt Nieselregen 11 Grad.
    12 Uhr, 8 weiß soeben, gleich zum Langzeitthema Udo Broksch.
    Nachdem das Parlament auf Initiative von Nationalratspräsident Graz in der vergangenen Nacht noch die Einsetzung eines Ausschusses zur Untersuchung der Affäre Lucona-Broksch beschlossen hatte, stand das Reizthema auch heute bei der Fragestunde zur Diskussion.
    Die Abgeordneten ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, Innenminister Blecher zum Stand der Fahndung und den Bemühungen der ihm unterstellten Behörden zu befragen.
    Auszüge aus der Fragestunde von Bettina Reuter.
    Wie beurteilen Sie den Erfolg Ihrer Behörden bei der Fahndung nach Ihrem Freund Udo Proksch, will der grüne Abgeordnete Walter Geyer von Innenminister Blecher wissen.
    Und Blecher weist schon die Formulierung der Frage zurück.
    Ich verwahre mich dagegen den international gesuchten Udo Proksch, der sich durch Flucht der Justiz, auch wenn ihm diese durch die Justiz leicht gemacht worden ist, entzogen hat, als meinen Freund zu bezeichnen.
    Zur Fahndung, meint der Minister, es sei schließlich die Justiz gewesen, die Proksch habe ausreisen lassen und seine Behörden hätten nichts dagegen unternehmen können.
    Ab dem 17.
    März dieses Jahres, als vom Landesgericht Wien der Steckbrief bezüglich Proksch und Hans-Peter Daimler herausgegeben wurde, seien seine Beamten quasi ununterbrochen im Einsatz gewesen.
    Allerdings könnten österreichische Behörden im Ausland so gut wie nichts unternehmen, was Walter Geier so kommentiert.
    Ich nehme zur Kenntnis, dass offenbar trotz intensivster Bemühungen der ihnen unterstellten Polizeibehörden es nach sieben Monaten nicht möglich war, was einem Reporter nach wenigen Tagen möglich war, nämlich den Aufenthaltsort des Herrn Proksch ausfindig zu machen.
    Vielleicht empfiehlt sich jetzt einmal der Einsatz der Polizeiblindenhunde.
    Der SPÖ-Abgeordnete Sepp Rieder will wissen, was man in der Fahndung nach Hans-Peter Daimler getan hat, der sich in der Bundesrepublik Deutschland befinden soll.
    Zur Zeit laufe eine entsprechende Anzeige, antwortet Blecher.
    Der ÖVP-Abgeordnete Johann Hofer betont, fassungslos das Buch von Hans Pretter-Ebner über die Affäre Lukona gelesen zu haben und nennt zwei Beispiele.
    Etwa wenn ich verweise auf die Vorgänge in Hochfilzen, wo Sprengstoff tatsächlich an Udo Broksch weitergegeben worden ist.
    Oder wenn man sich erinnert an den obskuren Verein KUKUM für Verteidigung, wo Jagdflugzeuge vom Bundesheer zur Verfügung gestellt worden ist für obskure Dinge des Herrn Broksch.
    Und Herr Bundesminister,
    Aufgrund der Fahndungen, die bisher erfolglos geblieben sind, möchte ich Sie fragen, was denken Sie sich, dass die Journalisten den Herrn Finken, Ihr Staatsapparat aber scheinbar nicht in der Lage ist, diesen Herrn Proksch aufzuführen, was denken Sie sich dabei?
    Herr Bundesminister!
    Also, sehr geehrter Herr Abgeordneter,
    Ersparen Sie mir zu sagen, was ich mir jetzt über die Frage denke, denn Sie sind doch ein gescheiter Mensch und wissen, dass österreichische Fahndungsbehörden im Ausland nicht tätig werden können.
    Zum Zeitpunkt, als ein Journalist Proksch in Manila getroffen habe, habe es überhaupt noch keine Fahndung gegeben, schließt der Innenminister an.
    Der freiheitliche Abgeordnete Helmut Haigermoser verweist auf die Schlagzeile der gestrigen Arbeiterzeitung, die lautete, Udo Proksch war mehrmals auf Blitzbesuch in Wien.
    Und er zitiert weiter.
    Ein weiterer Hinweis bezieht sich darauf, dass Udo Proksch mit Vollbart, Vollperücke und als Italiener geschminkt im Alpenland unterwegs ist.
    Herr Bundesminister, ich frage Sie, was tun Sie als verantwortlicher Bundesminister, um den als Italiener geschminkten, durch Österreich ziehenden Udo Broksch einzufangen?
    Es ist nach dem bisherigen Stand der Dinge auszuschließen, dass dieser Mann sich hier aufhält oder aufgehalten hat, weil jeder
    Hinweis sehr sehr genau und gründlich untersucht worden ist und von der Kriminalabteilung des Landesgendarmeriekommandos Niederösterreich habe ich ebenfalls eine genaue Aufstellung aller Hinweise bekommen.
    Es gab auch einmal den Hinweis, er würde sich im Racksgebiet herumtreiben, dort unter Umständen in der Villa des
    des Verteidigungsministers Lüttgendorf übernachtet haben, um nur zu sagen, es gab mehrere hundert verschiedene Hinweise, denen Polizei und Gendarmerie-Dienststellen nachgegangen sind, nachdem sehr genauen Erhebungen und Ermittlungen ist auszuschließen, dass Prox sich auf Blitzvisit, wie es in diesem Bericht geheißen hat, in Österreich aufgegeben hat.
    Hitzige Fragestunde zum Fall Lucona Proksch im Parlament.
    Seit dem 1.
    September läuft in Österreich ein bundesweiter Modellversuch für liberalere Ladenöffnungszeiten.
    Zur Wahl steht entweder ein langer Einkaufssamstag im Monat oder ein langer Einkaufsabend pro Woche.
    Die Bundeswirtschaftskammer hat nun erste Ergebnisse veröffentlicht, Informationen von Herbert Hutter.
    Das Bild, das Österreichs Handel seit dem Anlaufen des Modellversuchs bietet, erscheint nichts weniger denn verwirrend.
    Wer wann offen hat, wo man was wann einkaufen kann, das ist hauptsächlich durch die persönliche Erfahrung festzustellen, denn eine bundeseinheitliche Regelung gibt es nicht.
    So sind auch die ersten Ergebnisse, die die Bundeswirtschaftskammer in ganz Österreich erhoben hat, noch nicht besonders präzise.
    Die liberaleren Ladenöffnungszeiten werden, so die Bundessektion Handel, zwischen 15 und 50 Prozent von den Konsumenten akzeptiert.
    Und dies mit regional sehr unterschiedlichen Werten.
    Der lange Einkaufssamstag ist besonders in Kärnten, Tirol und Wien auf Gegenliebe der Kunden gestoßen.
    Der lange Einkaufsabend an einem Wochentag wurde besonders in der Steiermark und im Burgenland angenommen.
    Als besonders günstig für die Pendler hat sich der Freitagabend herausgestellt.
    Eine Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolges des Modellversuchs wird noch auf sich warten lassen, da sich die Kunden erst allmählich an die neuen Einkaufsmöglichkeiten gewöhnen müssen.
    Die Firmen geben an, ihr Umsatz sei entweder gleich geblieben bis hin zu einer Umsatzverdoppelung.
    Soviel von Herbert Hutter.
    Landwirtschaftsminister Riegler hat heute zum Ergebnis der Waldschadensinventur Stellung genommen.
    Österreich gehört mit einem Anteil von 30 Prozent geschädigten Waldes nach der vorliegenden offiziellen Inventur im mittleren Bereich der europäischen Staaten, deren Schadensausmaß in den Wäldern zwischen 17 und 70 Prozent pendelt.
    Österreichs Nachbarstaaten Schweiz und Deutschland liegen jenseits der 50 und die Tschechoslowakei über der 70-Prozent-Grenze.
    Auch danach wurde der Landwirtschaftsminister gefragt, von dessen Pressekonferenz Hans Adler berichtet.
    Das Kapitel Land- und Forstwirtschaft ist mit 14,67 Milliarden Schilling etwas mehr als eine Milliarde geringer als im Vorjahr.
    Das ist ziemlich genau das, was sich die Bauern selbst als Beitrag zur Exportförderung ersparen,
    weil der Milchüberschuss weg ist.
    Daher, so Riegler die Bauern haben schon, was sie sonst erst bekommen würden.
    Kein Ende der Probleme bei Schweinen und Getreide.
    Man hofft auf das kommende Jahr, wenn die Alternativkulturen auf 160.000 Hektar ausgeweitet und 50.000 Hektar Getreidefläche als Grünbrache gegen Bezahlung stillgelegt werden sollen.
    Dann zum Wald.
    Für die Forstinventur stehen nach wie vor keine Luftaufnahmen zur Verfügung, weil das Bundesheer die Flüge behindert und die Fotoapparate technische Pannen aufweisen.
    Die Tatsache, dass keine Bilder für die Waldzustandsinventur zur Verfügung stehen, ist aber, beteuert der Landwirtschaftsminister, nicht der Grund dafür, dass laut Statistik die Waldschäden in der Schweiz und Deutschland über 50 Prozent und in Österreich nur 32 Prozent ausmachen.
    Und Landwirtschaftsminister Riegler dazu.
    Mein Resümee aus dem Ganzen ist, dass wir in etwa in einer unveränderten
    Belastungs- und Schadenssituation uns befinden.
    Es hat uns nur die Witterung geholfen im heurigen Jahr und auch im vergangenen Jahr bereits, dass durch mehr Niederschläge sich der Wald zum Teil wieder etwas erfangen konnte.
    Während wir als besondere Probleme feststellen müssen, dass die flächenhafte
    Waldzerstörung zunimmt.
    Also in den besonders ausgesetzten Lagen beginnt auch bei uns nicht mehr nur einzelne Bäume abzusterben, sondern dass bereits ganze Waldbestände zugrunde gehen.
    Und auf der anderen Seite sind besonders empfindliche Baumarten, wie auf der einen Seite die Tanne, auf der anderen Seite die Eiche, ja ich muss sagen, akut vom Aussterben bedroht.
    sodass also insgesamt die Schadstoffbelastung vor allem bei den für das Waldsterben besonders gefährlichen Schadstoffen Stickoxid und Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxide im Wesentlichen ja unverändert ist und daher habe ich auch besonders darauf gedrängt, dass wir möglichst rasch
    bei der Reduzierung dieser Schadstoffe weiterkommen.
    Mit diesem seinem Wunsch nach einem herabgesetzten Tempolimit für Autos ohne Katalysator hat Riegler in der Regierungsklausur bei den Kollegen aber wenig Gegenliebe gefunden und muss sich mit einem kleinen Trost begnügen.
    Es ist als positives Ergebnis dieses Vorstoßes jedenfalls erreicht, dass im Bereich der Dieselfahrzeuge weitere Maßnahmen seitens des Verkehrsministers getroffen werden.
    Und auch der Teil meines Vorschlags, dass im Fall von Smog-Alarm nur CAD-ausgerüstete Fahrzeuge sich bewegen dürfen, wurde sehr positiv aufgenommen.
    Bleibt also vorerst nur der passive Widerstand der Agrarpolitik gegen das Waldsterben.
    Samen sammeln und damit konservieren, was in der Natur in Gefahr ist.
    Das Geld dafür ist im Agrarbudget vorgesehen.
    Soweit mein Bericht und zurück ans Funkhaus.
    Danke, Hans Adler.
    Um das Thema kranker Wald geht's auch beim dritten Waldkongress, der heute Abend in Wien beginnt und vom Kuratorium Rettet den Wald veranstaltet wird.
    Die Waldschadensinventur im Folgenden nun aus der Sicht von Professor Meier vom Kuratorium.
    Von einer Pressekonferenz berichtet Gisela Hopfmüller.
    Die Sache ist zwiespältig, sagt Universitätsprofessor Hannes Mayer vom Waldbauinstitut der Universität für Bodenkultur in Wien.
    Prinzipielle Zweifel an der Richtigkeit der Waldzustandsinventur des Landwirtschaftsministeriums hat er nicht.
    Er macht aber darauf aufmerksam, dass die österreichischen knapp 30 Prozent geschädigter Bäume deshalb 50 Prozent in der Bundesrepublik Deutschland gemessenen gegenüberstehen, weil dort anders, nämlich unter Berücksichtigung früherer Schadensstadien erhoben wird.
    Von Österreich als Insel der Seligen ist keine Rede.
    Die Entwicklung hat, so Maier, positive, aber auch negative Elemente.
    Es ist noch keine Trendwende zu sehen.
    Man kann von keiner Genesung des Waldes nun sprechen.
    Wenn tatsächlich eine Trendwende heute schon wäre, dann müsste aufgrund der letzten drei sommerfeuchten Jahre auch in den extremen Lagen die Situation schon wesentlich besser geworden.
    Nach unseren Untersuchungen müsste von der heurigen Waldschadensinventur der Wert etwa sich bei 30 Prozent einpendeln.
    Das dürfte also die Situation statistisch klären, aber die qualitativen Merkmale sind so ausgeprägt, wir haben jetzt ähnliche Verhältnisse wie in der Tschechoslowakei, wo statistisch gesehen die Entwicklung ganz langsam weitergeht, beziehungsweise stagniert, aber die extremen Flächen nun weiter.
    Entscheidend ist also für Meier nicht der errechnete Durchschnitt, also die 30 Prozent der geschädigten Bäume.
    Wichtig ist die Entwicklung in den Extremlagen.
    Und dort sieht Meier die Situation besonders ungünstig.
    Der Schutzwald in extremen Lagen, der sei zu 10 bis 15 Prozent mehr geschädigt als die Wendler in durchschnittlichen Hanglagen.
    Wir haben Hoffnung bei Nadelbäumen, sagt Meier, weniger bei den Laubbäumen.
    Bei den Eichen, wo die Wissenschaftler nach wie vor der rätselhaften Eichenwelke gegenüberstehen, die die Bäume innerhalb weniger Jahre absterben lässt, bei den Eichen also sei die Hoffnung gering.
    Wir müssen entsprechend handeln, meint Maier, die Spitze der Schadstoffemissionen muss möglichst rasch gebrochen werden, mit den nötigen Maßnahmen.
    Und da wäre das Erste nun vor allem eine Umweltabgabe für alle Fossilien.
    Nun, Brennstoffe sozusagen in einer anderen Form.
    ehemalige Kreuzerschilling.
    Dann das zweite wäre ein kurzfristiger Zwang zur Katalysator-Umrüstung und drum stehen dann auch mit entsprechenden Tempolimiten.
    Und eine Frage an die beiden sozialen Hauptparteien ÖVP und SPÖ.
    Können sie sich auf die Dauer noch leisten durch ungenügende Kontrolle diesen Straßenkrieg nun weiter zu prongolieren?
    Denn wenn heute Ausländer auf unseren Straßen fahren, dann kommen sie nur in das Zittern.
    Einen halben Traken weniger und wir könnten also unsere Polizisten ausrüsten mit den entsprechenden modernsten Radarpistolen.
    Und damit wieder zurück zum Studio.
    Weiterhin also keine rosige Waldschadensbilanz, hörten Gisela Hopfmüller.
    12.22 Uhr ist es mittlerweile geworden.
    Ein Hinweis jetzt auf eine Sendung heute Abend.
    Kranke Menschen wieder gesund zu machen ist eine der teuersten Aufgaben der Gesellschaft.
    Und weil diese Aufgabe an die Grenze ihrer Finanzierbarkeit stößt, müssen neue Wege gesucht werden.
    Gesundheitsförderung heißt das neue Motto.
    Der Mensch soll durch entsprechendes Verhalten gar nicht erst zulassen, dass er krank wird.
    Doch mit der Einsicht der Betroffenen ist es nicht weit her, meint Alois Dragaschnig vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger.
    Wer traut sich da noch vom Homo sapiens zu sprechen, wenn sich diese angeblich mit Vernunft ausgestattete Abart von Lebewesen millionenfach krank und zu Tode frisst.
    Gefördert wird diese Genusssucht durch den übersteigerten Glauben an die Wundertätigkeit der Medizin.
    Die Menschen müssen also zur Gesundheitsvorsorge animiert werden.
    Doch auch das kostet Geld.
    Aber woher nehmen?
    Vielleicht in Robin-Hood-Manier von jenen, die zumindest dem Anschein nach reich genug sind, wie der Linzer Stadtrat Josef Ackerl meint.
    Im Bereich der Werbung, für was da alles geworben wird, was umweltfeindlich und gesundheitsschädlich ist, könnte ich mir vorstellen, dass wir da viele Mittel für Gesundheitsförderung bekommen würden.
    Da würden ein paar Prozentpunkte genügen.
    Vielleicht aber muss man die Kosten des Gesundheitssystems auch neu berechnen.
    Sie jenen anlasten, die gewollt oder ungewollt mit Schuld an manchen Gesundheitsschäden sind.
    Ilona Kickbusch von der Weltgesundheitsorganisation.
    Das Gesundheitssystem trägt ja viele Kosten anderer Systeme, zum Beispiel der Verkehrsplanung.
    Und es wäre schon interessant zu sehen, wenn in den anderen Etats der anderen Sektoren solche Kostenrechnungen auch auftauchen würden.
    Überlegungen zur Gesundheitsförderung.
    Heute Abend um etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich Einsim.
    6 vor halb 1 jetzt ins Ausland.
    Die als historisch angekündigte dramatische Konfrontation beim Plenum des Zentralkomitees der Jugoslawischen KP ist zwar ausgeblieben, die Partei hat in den vergangenen drei Tagen aber doch ziemlich
    hitzige Debatten über die Nationalitätenfrage im Zentralkomitee erlebt.
    Ein unübersehbares Ergebnis, die Position des serbischen Parteichefs Milošević wurde geschwächt.
    Milošević hatte mehr Kontrollbefugnisse über die autonomen Provinzen Kosovo und Vojvodina gefordert.
    Er erhielt aber bei einem Vertrauensvotum gestern Abend eine kalte Dusche.
    Denn ausgerechnet dem einzigen Serben, der sich der Abstimmung stellen musste, Dusan Skrebic,
    blieb die erforderliche Mehrheit der Stimmen versagt.
    Skrebic akzeptierte zuerst die Niederlage auf Intervention des serbischen Parteichefs Milošević, annullierte er wenig später seinen Rücktritt.
    Die Folge des Rücktritts, die ZK-Tagung wurde abgebrochen.
    Die Kluft zwischen den Nationalitäten, die auf der Plenartagung des jugoslawischen ZK verringert werden sollte, weitete sich eher aus.
    Die Lage in Belgrad und anderen Großstädten ist weiterhin gespannt.
    Neue Massendemonstrationen werden befürchtet, Zislav Kvuscht berichtet.
    Die dramatische Sitzung des Zentralkomitees, die in einer Auseinandersetzung um den Rücktritt des serbischen Präsidiumsmitgliedes Dušan Škrebić gipfelte, wirft nun ihre Schatten auf die jugoslawische Politik voraus.
    Skrebic hat seinen Rücktritt unter dem Druck des serbischen Parteichefs Milosevic zurückgezogen.
    Doch die Tatsache, dass der serbischen Politik durch das Misstrauen für das serbische Präsidiumsmitglied eine eindeutige Abfuhr erteilt wurde, lässt sich nicht mehr wegleugnen.
    Serbien und sein Parteichef Slobodan Milosevic müssen den Gegenzug genau überlegen.
    Davor warnte auch das slowenische ZK-Mitglied Vinko Hafner.
    Ihr könnt eine Scheineinheit in der serbischen Partei erreichen.
    Auch du, Genosse Slobodan, kannst mit Unterstützung in Serbien rechnen.
    Doch du musst auch die negativen Konsequenzen dessen bedenken.
    Für euch in Serbien und für dich, Genosse Slobodan, persönlich.
    Die Härte, die du uns ankündigst, ist kein gutes Versprechen.
    In Anbetracht der bevorstehenden Verfassungsreform, die der Teile Republik Serbien die Ausweitung ihrer Kontrolle über die beiden autonomen Provinzen Kosovo und Vojvodina bringen sollte,
    muss vor allem der mehrheitlich von Albanern bewohnten Provinz Kosovo ein besonderer Augenmerk gewidmet werden.
    Die politische Führung von Kosovo ist aus der Debatte im Zentralkomite politisch gestärkt hervorgegangen.
    In dem Gefecht der Personaldiskussionen scheint nun das Hauptproblem Serbiens und Jugoslawiens, die Lage in Kosovo, in den Hintergrund geraten zu sein.
    Sollte die komplexe Lage in dieser autonomen Provinz, der nationale Hader, die Strukturprobleme und die erschreckende Arbeitslosigkeit nicht bald zum Gegenstand einer gesamtjugoslawischen Aktion werden, so wird sich das in relativ kurzer Zeit wieder rächen.
    Nicht zuletzt an Slobodan Milošević liegt es nun zu beweisen, was für ihn den Vorrang hat, die Lage in der Unruheprovinz Kosovo oder seine eigenen politischen Ambitionen.
    Weiter jetzt in die Sowjetunion.
    Im Zeichen der Peristoriker Michael Gorbatschows erhalten auch nationale Identität und Autonomie einen neuen Stellenwert, so in der litauischen Sowjetrepublik.
    Hunderttausende haben in den vergangenen Wochen für ihre nationalen Interessen demonstriert, mit offizieller Duldung und fast völliger Abstinenz der Polizei, wie sich etwa kürzlich Ex-Unterrichtsminister Herbert Moritz bei einem Besuch in Litauen überzeugen konnte.
    Die Sehnsucht nach Eigenständigkeit, das wieder erwachende Selbstbewusstsein, aber auch handfeste Wünsche nach materiellen Verbesserungen sublimieren sich, so Schiller des Moritz, in einem gemessen und stolz zur Schauer gestellten Nationalismus, der antirussisch orientiert ist, aber kaum geprägt von starken Aggressionen.
    Die litauische Bewegungsunterstützung der Perestroika, die knapp die Hälfte der Bevölkerung hinter sich zu wissen gab, feiert in diesen Tagen ihre ersten großen Erfolge.
    Die Anerkennung des Litauischen als Amtssprache ist so gut wie durchgesetzt und die im Land lebenden Russen werden litauische Sprachlehrbücher zur Hand nehmen müssen.
    Zudem sollen künftig wirtschaftspolitische Entscheidungen autonom unter Zurückdrängung des Einflusses Moskaus gefällt werden können.
    Das allerdings geht alles nicht ohne Spannungen über die Bühne.
    Ein Zeichen dafür ist die Absage des für Montag in Österreich geplant gewesenen Besuches des litauischen Ministerpräsidenten Sakalauskas.
    Ein anderes Indiz der heute bekannt gewordene Rücktritt des litauischen KP-Chefs.
    Franz Kössler informiert.
    Bewegung für mehr Autonomie und Demokratie in den baltischen Sowjetrepubliken fort.
    Ende September hat sich die estnische Volksfront konstituiert, zwei Wochen später die lettische und an diesem Wochenende ist die litauische Bewegung für die Perestroika an der Reihe.
    In allen drei Republiken verbindet die Koalition verschiedenster Kräfte, von den Grünen bis hin zu Teilen der Kommunistischen Partei, das Bestreben, die derzeitige politische Öffnung in Moskau zu nützen, um für die Baltischen Republiken mehr wirtschaftliche und kulturelle Autonomie zu fordern, die Russifizierung zu stoppen und vor allem mehr Demokratie zu erobern.
    Überall hat die Entstehung dieser Bewegung zu tiefgreifenden Veränderungen in den Kommunistischen Parteien geführt.
    Sie stehen vor der Alternative, den Prozess mitzutragen oder aber sich der Masse der Bevölkerung endgültig zu entfremden.
    So hat jetzt, zwei Tage vor Beginn der konstituierenden Versammlung der litauischen Bewegung, der dortige Parteichef Ringaudas Brunislavas Songaila den Hut genommen.
    Er war erst vor zehn Monaten zum Parteichef ernannt worden, galt nach gesamtsowjetischen Maßstäben als ein Mann der Perestroika, wurde aber in seiner eigenen Republik von der stürmischen Autonomiebewegung selbst längst überholt.
    Der Parteichef muss am Samstag vor dem Kongress der Bewegung sprechen,
    erklärt ein litauischer Journalist die Umstände des überraschenden politischen Wechsels an der Spitze der litauischen KP, und hätten wir Songaila präsentiert, er wäre wohl hoffnungslos ausgepfiffen worden.
    Erwartet wird, dass heute Nachmittag ein kurzfristig einberufenes Plenum des Zentralkomitees in Vilna, Al Gidas Bracaukas, zum neuen Parteichef wählen wird, der der entstehenden Autonomen Bewegung aufgeschlossener gegenübersteht.
    Damit würde sich nun auch die KP der Dritten Baltischen Republik für eine Linie der Unterstützung der nicht mehr zu bremsenden Basisbewegung entscheiden.
    In Estland scheint das mit mehr Überzeugung, in Lettland schon mit größerer Zurückhaltung zu geschehen, in Litauen schien es noch bis vor kurzem als gehe die Partei eher auf Konfrontationskurs.
    So berichtete auf dem Kongress der estnischen Volksfront in Tallinn ein Delegierter aus Litauen über große Schwierigkeiten der dortigen Bewegung mit den örtlichen Behörden.
    Kundgebungen würden regelmäßig mit Polizeigewalt aufgelöst, einzelne Aktivisten mit offener Repression konfrontiert.
    Wie umstritten innerhalb der baltischen kommunistischen Parteien das Verhältnis zu den unabhängigen Volksfrontbewegungen ist, zeigt das Protokoll einer ZK-Sitzung der estnischen KP, das einer schwedischen Tageszeitung vor kurzem zugespielt worden ist.
    Eine konservative Mehrheit befürchtet, dass die Partei nicht imstande sein werde, die Bewegung auf Dauer unter Kontrolle zu halten, während die Reformer überzeugt sind, dass sie durch eine direkte Beteiligung an den Volksfronten eine Art politische Hegemonie ausüben und ein Abdriften der neuen Bewegungen im nationalistischen Extremismus verhindern können.
    Darauf setzt man vorerst auch in Moskau.
    Das Risiko ist in der Tat beachtlich, denn alle baltischen Republiken verfügen noch immer über eine lebendige Erinnerung an ihre nationale Unabhängigkeit, die erst 1940 aufgrund der Geheimprotokolle des Hitler-Stalin-Pakt von der Sowjetunion beendet worden ist.
    In Litauen ganz besonders.
    Mehr als die anderen baltischen Republiken hat sich dieses Stück Mitteleuropa am nordwestlichen Rand der Sowjetunion seine nationale Eigenheit bewahrt.
    Während in Lettland und Estland die Einheimischen nur noch knapp die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, behaupten sich die Litauer noch immer bei 80%.
    Der Anteil der Russen ist nie über die 10%.
    Franz Köstler war der Berichterstatter.
    Nicht nur im österreichischen Parlament, auch in der französischen Nationalversammlung stand gestern die Budgetdebatte auf der Tagesordnung.
    Diskutiert wurde der erste Voranschlag des seit Mai dieses Jahres amtierenden Premierministers Michel Rocard.
    Die wichtigsten Ziele seiner Wirtschaftspolitik, die Sanierung der Wirtschaft und der Abbau des enormen Außenhandelsdefizits.
    Ein großer Ausgadenbrocken bleibt Rokar vorerst erspart.
    Eine nennenswerte Erhöhung der Gehälter der Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst ist in dem Budgetentwurf nicht vorgesehen.
    Grund genug für die seit langem bei jeder Forderung nach Gehaltserhöhung vertrösteten öffentlich Bediensteten zum Streik aufzurufen.
    Von allen bedeutenden Gewerkschaften unterstützt ist heute in Frankreich heißer Donnerstag, wie die Parole der Streikenden lautet.
    Mehrs Paris von Lorenz Galmezza.
    Zehntausende Pariser haben die Streikfolgen schon in den frühen Morgenstunden zu spüren bekommen.
    Obwohl sie früher als üblich aufgestanden waren, wurde der Weg zur Arbeit zur ersten Belastungsprobe für die ohnehin überreizten Nerven der Großstädte.
    Schon um 7 Uhr früh meldeten die Radioverkehrsnachrichten bis zu 20 Kilometer lange Staus auf allen vier großen Autobahnen, die in die Hauptstadt führen.
    Wegen des Streiks bei den öffentlichen Verkehrsmitteln haben viele Pendler ihren Wagen aus der Garage geholt.
    Der Zusammenbruch des Straßenverkehrs war unvermeidlich.
    Wer trotzdem auf den Vorortezug, auf die Metro oder den Autobus angewiesen ist, muss heute mit unberechenbaren Wartezeiten, Gedränge und Verspätungen rechnen.
    Im Durchschnitt fahren nur ein Drittel der Züge, gewisse Linien sind vollkommen lahmgelegt.
    Dasselbe gilt für den Eisenbahnverkehr in ganz Frankreich, für einen Teil der Flüge von Air France, sowie für die Strom- und Gasversorgung.
    Stromabschaltungen im Stotterrhythmus und ohne Vorwarnung sind angekündigt.
    Die Schalter in den Postämtern bleiben zwar geöffnet, aber nur um einen Minimaldienst aufrechtzuerhalten.
    Post wird zumindest in Paris keine ausgetragen.
    Unklar bleibt noch die Beteiligung der Lehrer an den Streiks.
    Die Gewerkschaften haben zwar zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, aber die Vorbereitungszeit war kurz.
    Und schließlich geht der Streik der Krankenpflegerinnen in den Spitälern ganz Frankreichs weiter.
    Ein Streik, der am Beginn der gesamten Bewegung stand und mittlerweile zu empfindlichen Engpässen bei der Krankenversorgung zu führen droht.
    Jede Berufskategorie hat zwar ganz spezielle Gründe für das seit langem angestaute Unbehagen, aber als vereinender gemeinsamer Nenner dienen die Lohnforderungen.
    Jahrelang hat es sowohl die sozialistische als auch die konservative Regierung mit dem Hinweis auf die Wirtschaftskrise jede nennenswerte Lohnerhöhung abgeblockt.
    Ihr im öffentlichen Dienst habt zumindest die Sicherheit des Arbeitsplatzes.
    Ihr müsst auch euer Opfer einbringen, damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt.
    So hat man die Rigeur, also die Sparpolitik begründet.
    Nun ist aber die französische Wirtschaft wieder in Schwung gekommen und zwar gehörig.
    Statt der vorgesehenen 1,5 Prozent beträgt das Wachstum in diesem Jahr 3,5 Prozent.
    Die Betriebe machen wieder Reingewinne in Millionenhöhe.
    Es bestehe kein Grund mehr zu einer einseitigen Opferpolitik, kontern seit Wochen die Gewerkschaften.
    2% Lohnerhöhung bei 2,8% Inflation sei nicht mehr akzeptabel.
    Sogar Ex-Premierminister Pierre Moroir forderte gestern in seiner neuen Funktion als Generalsekretär der Regierenden Sozialisten,
    von seinem Parteifreund und Premierminister Michel Rocard, die Regierung müsse ein Zeichen setzen.
    Zugleich sprach Moreau den Streikenden seine Solidarität aus.
    Für Michel Rocard ist der Arbeitskonflikt die erste große Bewährungsprobe.
    Er muss die im Wahlkampf geweckten Erwartungen auf eine sozialere Politik zumindest teilweise einlösen, wenn er den Dauerkonflikt mit den Gewerkschaften und mit einem Teil der sozialistischen Abgeordneten vermeiden will.
    Zugleich will Roca an seinen Prioritäten festhalten.
    Verhinderung eines neuen Inflationsschubes, Steuersenkungen und Investitionshilfen für die Unternehmen, um ihre Konkurrenzfähigkeit zu stärken und dringende soziale Maßnahmen, wie das soeben beschlossene Mindesteinkommen für die Ärmsten.
    Lorenz Galmezza war das aus Paris.
    Übrigens, die Leitungsqualität war wegen des Streiks der französischen Post etwas eingeschränkt.
    Der Zustand des japanischen Kaisers Hirohito hat sich weiter verschlechtert.
    Die Funktion der Nieren und anderer Organe des Kaisers sind bereits stark beeinträchtigt, teilte ein Sprecher des Kaiserpalastes mit.
    Der seit einem Monat ans Krankenbett gefesselte Tenno habe erstmals Blut gehustet, ein besonders ernstes Zeichen.
    Der 87-Jährige kann seit längerem nur mehr durch tägliche Transfusionen am Leben gehalten werden.
    Die Japaner werden seit Wochen bereits auf den Tod ihres Kaisers vorbereitet, auf die Zeit nach ihm.
    Im Folgenden ein Bericht von Michael Brauner.
    Seit Japans Kaiser Hirohito vor einem Monat nach schwerem Blutverlust totkrank wurde, steht das Land der aufgehenden Sonne im Schatten des langen Sterbens seines Monachen.
    Japan scheint plötzlich verändert, gelähmt.
    Mit erstarrten Blick auf die bis zur Penetranz von allen Medien unterbrochen publizierten, dünften gesundheitlichen Statements aus dem Kaiserpalast.
    Nicht nur die Generation von Pearl Harbor und Hiroshima, auch die rund 60% der nach dem 2.
    Weltkrieg Geborenen, denen der alte Mann im abgeschiedenen Kaiserpalast inmitten Tokios niemals viel bedeutet hatte, sind nun in den Stunden seines Todes berührt.
    Mehr als drei Millionen Japaner haben während der letzten vier Wochen landesweit aufliegende Listen mit Genesungswünschen unterschrieben und Hunderttausende pilgerten an die Tore der Kaiserresidenz, wo Hirohito in der japanischen Ästhetik der Reduktion entsprechenden bescheidenen Holzbauten lebt.
    Umgeben von einem riesigen bewaldeten Park und durch alte Mauern und einen Wassergraben von Tokios ultramodernem Stadtzentrum und der Welt isoliert.
    Der Premierminister und die hohen Regierungsbeamten haben wegen des Kaisers nahenden Todes während der vergangenen Wochen die meisten Auslands- und sogar Inlandsreisen gestrichen.
    Hochzeiten, Jubiläumsfeiern und Volksfeste wurden abgeschafft.
    Japans Wirtschaft nahm Millionenverluste bereitwillig in Kauf und verzichtete auf Handelsmessen, Verkaufs- und Werbekampagnen.
    Die Restaurant- und Unterhaltungsbranche verzeichnet außergewöhnlich starken Geschäftsrückgang.
    Im Radio wird ernste Musik gesendet und die Fernsehstationen haben Filme und Shows mit zu fröhlichem Charakter gegen solidere Programme wie zum Beispiel eine Serie über Baby-Elefanten ausgetauscht, die zu hohen Einnahmeverlusten ohne Werbeeinschaltungen gesendet werden.
    Nur ein Geschäftsbereich verzeichnet Rekordumsätze, die Fahnenmacher.
    Hino Maruya, eine Großhandelsfirma für Landesflaggen, registriert eine 10-fache Steigerung der Verkäufe.
    Die japanische Flagge.
    Unter der 63-jährigen Regentschaft des Shogatenos, des Kaisers des leuchtenden Friedens, so die offizielle Bezeichnung für Hirohitos Ära, entwickelte sich Japan aus dem Feudalismus zur modernen Industriemacht, führte Aggressions- und Weltkriege, erlebte seine schwerste Niederlage und den Wiederaufstieg zur ultramodernen Wirtschafts- und Finanzgroßmacht.
    Durch all diese Epochen war Hirohito die nationale Leitfigur.
    Das Leben und Sterben des als Gottkaiser Geborenen nach dem Zweiten Weltkrieg musste als eine göttliche Abstammung widerrufen, ist typisch für Japan ein Paradox.
    An höchster Stelle der Gesellschaft war der Tenno, so wie die meisten Vorfahren seiner seit angeblich 2648 Jahren alten Dynastie, im Grunde ein total überwachter und reglementierter Untertern des strikten und regiden imperialen Haushaltes und der Höflinge.
    die ihn gemeinsam mit den jeweiligen politischen Führern manipulierten.
    Sogar vor einem Jahr, 1987, wurden dem Kaiser die Tageszeitungen vorenthalten, die Berichte über seine Operation gedruckt hatten.
    Die aggressiven Kräfte der japanischen Gesellschaft hoffen heute unter der Aktualität von Hirohitos langem Sterben wieder auf eine Renaissance nationaler Gefühle und Tendenzen, sind in diesen Tagen propagandistisch höchst aktiv und fordern die Wiedereinführung shintoistischer Rituale, um bei der Intronisierung von Kronprinz Akihito die göttliche Abstammung des Tennos wieder einzuführen.
    Eine Entwicklung, die kaum im Sinne Hirohitos liegen dürfte.
    Immerhin hatte er zuletzt bei einem Staatsbesuch der philippinischen Präsidentin Kori Akino in zwar umständlichen Formulierungen, aber doch deutlich, sein Bedauern über Japans Kriegsschuld ausgedrückt, während die meisten japanischen Politiker auch heute nicht bereit sind, die historische Realität japanischer Kriegsverbrechen überhaupt anzuerkennen.
    Die meisten Japaner sind mehr menschlich als politisch durch den nahenden Tod des zum Menschen gewordenen Gottkaisers betroffen.
    Ein schwacher Trost, dass nach der japanischen Sprache Götter nicht sterben, sondern sich
    12.41 Uhr ist es jetzt.
    Im Wiener Konferenzzentrum hat heute Vormittag ein internationaler Familienkongress begonnen.
    Veranstalter ist ein Verein von Privatpersonen, der überparteilich und überkonfessionell Familienanliegen vertreten möchte.
    Philosophen, Naturwissenschaftler, Geistliche und Laien werden verschiedene Bezüge zum Thema Familie herstellen.
    Von Viktor Frankl bis zur Mutter Teresa werden Referenten aus aller Welt bis zum kommenden Sonntag das Wort ergreifen.
    Von der heutigen Eröffnung des Internationalen Familienkongresses berichtet Hans-Christian Scheidt.
    Internationale Familienkongresse gibt es bereits seit 1979.
    Bisher wurden insgesamt elf solcher Veranstaltungen durchgeführt.
    Immer mit der Ideologie, die Familie als grundlegende Zelle der Gesellschaft zu stärken.
    Auch mit dem Wiener Kongress wolle man das Wesen der Familie, das Leitbild, öffentlich manifestieren, meinte Styria-Generaldirektor Hans Sassmann bei der Eröffnung.
    Familienministerin Marilis Flemming legte in einer Grußadresse an die mehr als 4.000 Teilnehmer ein Bekenntnis zur Familie, ebenso ein Bekenntnis zur Verantwortung für das ungeborene Leben ab.
    Der Kongress begann dann mit einem Referat des weltbekannten Wiener Psychotherapeuten, Professor Viktor Frankl.
    Er sollte das geistige Umfeld beleuchten, in dem der Mensch unserer Tage Familie gestaltet oder im Sinne des Kongresses gestalten sollte.
    Der Mensch sei ein sinnorientiertes Wesen, das erst aufgehend sich selbst verwirklichen könne in der Hingabe zu einer Sache oder zu einer geliebten Person.
    Frankel beschrieb die vielfältigen Probleme von Menschen, die von Sinnlosigkeitsgefühlen betroffen seien und die daraus resultierenden Gefahren von Aggression, Drogenabhängigkeit und Depression.
    Die Familie hat für Frankel einen zentralen Stellenwert bei der Suche nach dem Sinn des Lebens.
    Der junge Mensch, vom Kind auf, kann lernen in der Familie, kann lernen in der Familie, was es heißt, für etwas da zu sein.
    Was es heißt, für jemanden da zu sein.
    Und vor allem, was es heißt, füreinander da zu sein.
    Mit anderen Worten, die Familie könnte man definieren als den Ort der gelebten, der vorgelebten Selbsttranszendenz menschlicher Existenz.
    Sie ist
    in einem chronologisch ernstzunehmenden Sinne die erste Hilfestation auf dem Weg des Menschen zu seiner Sinnfindung.
    Den Stellenwert der Familie wollte Frankel dann noch an einem besonderen Beispiel dokumentieren.
    Er zitierte aus einer Untersuchung der amerikanischen Psychologin Barbara Lee, die den Lebensweg von Überlebenden aus den NS-Konzentrationslagern erforschte.
    Die Schlussfolgerungen?
    Sie konnte nachweisen in ihrer Dissertation,
    dass unter den Überlebenden der Konzentrationslage, einschließlich Auschwitz, ein nicht bisher unberücksichtigt gebliebener hoher Prozentsatz von Menschen, trotz alledem, sich ein glückliches, ein erfolgreiches und ein sinnvolles Leben aufbauen konnten.
    Und sie kann streng empirisch nachweisen, dass es jene Menschen waren,
    die in der Kindheit und in der Jugend, also vor ihrer Konzentrationslagerhaft, in der Wärme eines liebenden Familienlebens aufgewachsen waren.
    Das war laut Barbara Lee das entscheidende Moment.
    Jetzt soll noch einer kommen und sich erlaubend herausnehmen, die Bedeutung des Familienlebens im Geringsten auch nur zu unterschätzen.
    Was wäre, hätte mehr Beweis.
    Soweit Ausschnitte aus dem Referat von Professor Frankl.
    Der internationale Familienkongress im Wiener Konferenzzentrum dauert noch bis zum kommenden Sonntag.
    Höhepunkt wird dann ein Referat von Mutter Teresa sein.
    Damit wieder zurück ins Funkhaus an den Moderator des Mittagsjournals.
    Danke, Hans-Christian Scheidt.
    Nächstes Stichwort, Förstpensionen.
    Vor einigen Wochen fällte das Arbeitsgericht in Krems in Niederösterreich in einem Musterprozess ein bemerkenswertes Urteil.
    Die Streichung der zusätzlichen Firmenpension wurde im Falle einer verstaatlichten Pensionistin als rechtswidrig erkannt.
    Der Pensionistin wurde ihr Recht auf die Firmenpension bis an ihr Lebensende zugesprochen.
    Es war das der erste Erfolg einer Interessensgemeinschaft der Pensionisten der Verstaatlichen Industrie, einer Gemeinschaft, die sich in den vergangenen Monaten formiert hatte.
    Heute Vormittag gab es in den Kammersälen in Leoben-Donawitz eine weitere Informationsveranstaltung des Interessensvereins der Vöst-Alpine-Pensionisten.
    Hören Sie Gerhard Koch.
    Wer die Veteranen des Wiederaufbaus als Altlast betrachtet, hat die Zukunft verloren.
    Ein Transparent mit dieser Aufschrift erwartete die sogenannten Stahlpensionisten im Kammersaal von Donawitz.
    Und es war eine machtvolle Demonstration des Widerstandswillens der verstaatlichten Pensionisten.
    Rund 2000 von ihnen waren aus den steirischen Böhler- und Voeststandorten und aus Niederösterreich in die Hüttenstadt gekommen.
    Der Kammersaal wurde zu klein, die Veranstaltung wurde deshalb über eine Videoanlage in die angrenzenden Räume übertragen.
    Und die grauen Panther aus den Stahlstädten, so ihr Spitzname, zeigten auch in den Referaten deutlich sichtbar die Zähne.
    Das Urteil des Arbeitsgerichtes Krems, das im Falle einer verstaatlichten Pensionistin
    der Firmenpension ausgefallen ist, sorgte offensichtlich für noch mehr Selbstvertrauen.
    Der Vorsitzende des Interessensvereines der VÖST-Alpine-Pensionisten, Erich Milchberger, attackierte in seiner Rede ÜIG-Generaldirektor Hugo Michael Sikira und Finanzminister Ferdinand Latziner.
    Was mich sehr traurig stimmt, ist die Tatsache,
    dass nach dem ersten Krämpferurteil ein Minister sich sehr beklagte, dass Gerichtsurteile keine Rücksicht auf die Lage des Staatshaushalts nimmt.
    Wir als Väteranen rufen nun diesen Herrn Minister zu und sagen, Hände weg!
    Hände weg von der unabhängigen Richterschaft!
    Oder soll ein Richter in Zukunft sagen, Herr Kläger, Sie haben in allen Punkten der Rechtsprechung recht,
    Aber ich darf dieses nicht aussprechen, weil dies der Minister nicht will.
    Wenn der Herr Generaldirektor der ÖAG nach dem Urteil meint, dies würde dem Staat so gegen die 10 Milliarden Schilling kosten, so verwundert uns doch dies sehr.
    Da wir ja doch keine kleinen Kinder sind, die dieses Märchenglauben schenken sollen.
    Will man damit die Öffentlichkeit gegen uns aufhessen?
    Oder sind die Herren von diesem Urteil noch so geschockt?
    Wenn ja, dann können wir das Ihnen verzeihen.
    Der gesamtösterreichische Vorsitzende der Interessensgemeinschaft der verstaatlichten Pensionisten Hannes Hinterhölzl bezeichnete die Streichung der Firmenpensionen als eklatante Eigentumsbeschränkung.
    Manche Pensionisten würden 60 Prozent ihres Lebensstandards dadurch verlieren.
    Hannes Hinterhölzl... Fast hat man ja das Gefühl, dass diesen jungen Herren die Arbeit
    uns auch noch ein paar Jährchen mitzuverwalten, uns unsere zustehenden Beträge anzuweisen, zu viel ist.
    Freunde, wir werden auf allen Ebenen fremdbestimmt.
    Und es ist jetzt die Zeit, und ich stelle diese Forderung vor tausenden Zeugen auf, wir verlangen ab sofort die Einsetzung einer Ombudskommission, die sich um Pensionsfragen und Seniorenangelegenheiten zu kümmern hat.
    Trotz dieser harten Formulierungen wurde heute eines hinter den Kulissen klar.
    Auch die Interessensvertreter der Pensionisten streben eine Kompromisslösung an.
    Ein Beispiel dafür.
    Obwohl für weitere Leistungsklagen die Prozessunterlagen gesammelt werden, soll parallel dazu die Gewerkschaft als Vermittler zwischen den Pensionisten und der Regierung eingeschaltet werden.
    Es zeichnet sich also eine Tendenz ab, die weg von rein juridischen Schritten hin zu einer politischen Kompromisslösung führt.
    Gerhard Koch war das aus Donauwitz.
    12.50 Uhr.
    In einem gemeinsamen Wort der Bischöfe haben sich die Berliner Bischofskonferenz, die deutsche Bischofskonferenz und die österreichische Bischofskonferenz heute zu den Novemberpogromen des Jahres 1938 geäußert.
    In diesem Wort der Bischöfe, das heute in einer Pressekonferenz in Salzburg der Grazer Diözesanbischof Johann Weber vorstellte, wird die Frage aufgeworfen, ob die Kirche nach den Zerstörungen der Reichskristallnacht vom 9. auf den 10.
    November 1938 nicht zum öffentlichen Protest verpflichtet gewesen wäre.
    Die katholische Kirche habe sich diese Frage zu stellen, weil nur so ein Beitrag zur christlich-jüdischen Aussöhnung geleistet werden könne.
    Diözesanbischof Johann Weber
    Wir können und sollen hier nichts beschädigen.
    Rückblickend müssen wir sagen, auch wenn wir selber gar nicht beteiligt waren, da bleibt uns eine Last erhalten, die sehr schwerwiegt.
    Man kann natürlich dazu sagen, niemand kann sich heute vorstellen, die Atmosphäre der lückenlosen Überwachung
    der grauenhaften Angst, der Unterbindung von allen Möglichkeiten und vor allem diese offenbar ungeheure Volksbegeisterung.
    Das kann man nur dazu sagen.
    Man kann an der Sache selber nicht vorbeigehen und sagen, ja, hier tragen wir eine Last mit.
    Diözesanbischof Weber.
    Mit einem Referat des französischen Historikers Michel Vorel über die Bedeutung der französischen Revolution für unsere Gegenwart begann heute in Innsbruck ein dreitägiger Historiker-Kongress, der sich die französische Revolution, Mitteleuropa und Italien als Thema gestellt hat.
    Aus neun europäischen Ländern kommen die mehr als drei Dutzend Referenten dieses Kongresses.
    Übrigens nicht nur Historiker, auch Sprachwissenschaftler, Politikwissenschaftler und Juristen.
    Hanska Hatzaner berichtet aus Innsbruck.
    Selbstverständlich ist erst der 14.
    Juli 1989 jener Tag, da es 200 Jahre werden, seit französische Bürger mit ihrem Sturm auf die Bastille in Paris das Signal für die Revolution gaben, für das Aufbegehren gegen den ersten und zweiten Stand, gegen Adel und Hohen Klerus.
    Die 200-Jahr-Feier werde mit Sicherheit eine Flut von Kongressen und Tagungen mit sich bringen.
    So sei man gut beraten gewesen, in Innsbruck bereits heuer den Historik-Kongress anzusetzen, dessen Zielrichtung Universitätsprofessor Helmut Reinalder, Leiter des Kongresses, so formuliert hat.
    Uns geht es nicht darum, die französische Revolution sozusagen zu glorifizieren und so hinzustellen, als wäre die französische Revolution überhaupt der Beginn der modernen Gesellschaft.
    Im Gegenteil.
    Wir, das heißt also die an diesem Kongress aktiven Historiker, wir möchten das Ereignis der französischen Revolution kritisch in den Ablauf der neueren Geschichte stellen.
    und versuchen am Beispiel der Wirkungen der Französischen Revolution, Schwerpunkt Mitteleuropa und Italien, den historischen Ort der Ereignisse von 1789 zu analysieren.
    Schwerpunkte der über 30 Referate bei diesem Kongress, das Verhältnis von Spätaufklärung, Reform und Revolution, Stichwort Josephinismus.
    Es geht um die Wirkungen dieser Revolution in Mitteleuropa, Thema etwa soziale Protestbewegungen.
    Auch der Vielvölkerstaat der Habsburger Monarchie war in den Sog der revolutionären Ereignisse und ihrer Folgen geraten.
    Hier werden Forscher aus der Tschechoslowakei neue Erkenntnisse präsentieren können.
    Nichts zu übersehen, die Nachwirkungen der Revolutionsideen bis 1850.
    Immer wieder Thema, der Jakobinismus.
    Er hat seinen Namen vom Club der Jakobiner benannt nach dem Tagungsort jener radikaldemokratischen Gruppe im früheren Dominikaner Kloster St.
    Jakob in Paris.
    Bislang waren zumal konservative Forscher der Ansicht gewesen, diese Bewegung sei außerhalb Frankreichs Marginal eine Randerscheinung geblieben.
    Dem scheinen unter anderem Referenten zu widersprechen, die über diese Bewegung und ihre Gedanken in Österreich, Sachsen, der Schweiz, Ungarn, Böhmen, Mähren, im Werk des Dramatikers Georg Büchner und in der politischen Theorie im Deutschland des Vormärz den Jahren bis 1848 berichten.
    Sogar in Tirol gab es einen jakobinischen Studentenclub.
    Ja, Kubinismus ist inzwischen eine Richtung, die auf breiter Basis Forschung beruht, nicht zuletzt geleistet im Forschungsprojekt Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa 1770 bis 1850, dessen Leiter Professor Reinalter ist.
    Es handelt sich dabei methodisch um eine Kombination zwischen politischer Ideengeschichte und Gesellschaftsgeschichte, wie sie von der kritischen historischen Sozialwissenschaft in Deutschland entwickelt wurde, angewandt auf das Untersuchungsfeld vergleichende Revolutionsgeschichte, speziell Jakobinismusforschung.
    Diese Richtung hat sich an der Universität Innsbruck in meiner Forschungsstelle etabliert.
    und hat also bis Amerika jetzt internationales Echo gefunden, auch erstens durch die Reihe, die ich mit Kollegen Bellinger herausgebe, vergleichende Gesellschaftsgeschichte und politische Ideengeschichte der Neuzeit, aber vor allem auch durch das Jahrbuch Aufklärung Vormärzrevolution und durch die verschiedenen Projekte, die in der Zwischenzeit im Druck erschienen sind.
    Und das ist ja auch der Grund, warum das Ministerium und auch die französischen Stellen gesagt haben, der Kongress soll in Innsbruck durchgeführt werden von dieser Forschungsstätte.
    Der International Historiker Kongress erfährt kommenden April am Österreichischen Kulturinstitut in Paris seine Fortsetzung.
    Thema in Paris wird sein Österreich und die Französische Revolution.
    Thema auch eines neuen Buches von Professor Reinhalter, das soeben im Bundesverlag erschienen ist.
    Der französische Außenminister Dumas ist heute zu einem Besuch in Wien eingetroffen.
    Dumas hat bereits mit Außenminister Mock gesprochen.
    Mit Mock hat Dumas vor allem die österreichischen Wünsche um eine Annäherung an die europäische Gemeinschaft erörtert, ob auch der französische Visumzwang für österreichische Staatsbürger Gegenstand des Gesprächs war.
    Das ist noch nicht bekannt.
    Ich rufe aber jetzt Helmut Opletal, der mit dem französischen Außenminister gesprochen hat.
    Was gibt es da Neues in diesen Fragen?
    Kurz nach seinem halbstündigen Gespräch mit Außenminister Mock hat der französische Außenminister Roland Dumas eine kurze Stellungnahme abgegeben zu den zwei zentralen Problemen der österreichisch-französischen Beziehungen, dem EG-Beitritt und dem Visum.
    Zum EG-Beitritt hat er ganz kurz gesagt, zuerst müsse Österreich selbst entscheiden, welche Richtung es einschlagen wollte, aber sollte Österreich einen
    Beitrittsantrag stellen, beziehungsweise seine Position gegenüber der europäischen Gemeinschaft beziehen, wird Frankreich diese Position unterstützen.
    Und dann zum Visum, da hat Dumas deutlich gemacht, dass er selbst nicht sehr zufrieden ist mit der derzeitigen Regelung, dass Österreicher ein Visum für Frankreich brauchen.
    Und er sagte, und das gibt doch wiederum gewisse Hoffnungen, er sei zuversichtlich, dass innerhalb weniger Wochen oder Monate
    eine Lösung gefunden werden könne, die uns zufriedenstellen
    Ein Interview mit dem französischen Außenminister Di Ma dann voraussichtlich im Journal um fünf und im Abendjournal.
    Und nun weitere Informationen in dem nun folgenden Nachrichtenüberblick.
    Österreich.
    Der Fall Udo Proksch-Lukona war Thema der Fragestunde zu Beginn der heutigen Nationalratssitzung.
    Innenminister Blecher sagte, in keinem anderen Fall seien auch nur annähernd zu große Anstrengungen unternommen worden.
    Nach bisherigen Ermittlungen könne ausgeschlossen werden, dass Proksch sich in Österreich aufhalte oder aufgehalten habe.
    Der grüne Abgeordnete Geyer kritisierte, dass es den Behörden seit Monaten nicht gelinge, Proksch ausfindig zu machen, während dies einem Journalisten innerhalb weniger Tage gelungen sei.
    Die Grünen haben heute den Vorsitz in dem gestern beschlossenen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Fall Proksch-Lukona gefordert.
    Der Nationalrat befasst sich heute mit dem neuen Jugendgerichtsgesetz, dem Kunstbericht 1987 und einer Novelle zum Zivildienstgesetz.
    Nach Angaben des Kuratoriums Rettet den Wald wird man demnächst 28 Prozent der Waldgebiete völlig abschreiben müssen, falls nicht dringende Sofortmaßnahmen gegen das Baumsterben ergriffen werden.
    Das Kuratorium fordert vor allem ein Tempolimit von 80 und 100 Kilometern in der Stunde für Autos ohne Katalysator, strikte Abgasgrenzwerte für Dieselfahrzeuge und eine zusätzliche Umweltabgabe von 30 Groschen auf jeden Liter Treibstoff zugunsten von Waldrettungsaktionen.
    Landwirtschaftsminister Riegler spricht von einer unveränderten Belastungs- und Schadenssituation des Waldes.
    Riegler befürchtet jedoch ein Aussterben empfindlicher Baumarten wie Tanne und Eiche.
    Die Verbraucherpreise für September sind im Jahresabstand um 1,9 Prozent gestiegen.
    Gegenüber August sank der Preisindex um 0,6 Prozent.
    Ausschlaggebend dafür war die Verbilligung von Urlaubsreisen in der Nachsaison.
    In der Bundesrepublik Deutschland beträgt die Jahresinflation derzeit 1,4 Prozent, in der Schweiz 2,2 und in Italien 4,8 Prozent.
    Nur noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
    Im Westen und im Süden zeitweise Niederschlag, im Nordalpenbereich zum Teil noch Föhn.
    Im Norden und Osten regional aufgelockert, später auch hier stark bewölkt und etwas Regen.
    Nachmittagstemperaturen 12 bis 16 Grad.
    Es ist gleich 13 Uhr, das war das Mittagsschornal vom 20.
    Oktober.
    Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Udo Bachmeier.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Fragestunde im Parlament zu Proksch
    Einblendung: Innenminister Blecha (SPÖ), Abgeordneter Geyer (Grüne), Abgeordneter Hofer (ÖVP), Abgeordneter Haigermoser (FPÖ)
    Mitwirkende: Roither, Bettina [Gestaltung] , Blecha, Karl [Interviewte/r] , Geyer, Walter [Interviewte/r] , Hofer, Johann [Interviewte/r] , Haigermoser, Helmut [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bisherige Erfahrungen im Ladenschluß
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Riegler zu Waldschadensinventur, zu Schäden, Tempolimit
    Einblendung: Landwirtschaftsminister Riegler
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Riegler, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Kuratorium "Rettet den Wald" zu Waldschäden
    Einblendung: Waldbau-Professor Mayer
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Mayer, Hannes [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama: Gesundheitsförderung in Österreich
    Einblendung: Hauptverbandssprecher Tragatschnig, Linzer Stadtrat Ackerl, WHO-Vertreterin Kickbusch
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Tragatschnig, Alois [Interviewte/r] , Ackerl, Josef [Interviewte/r] , Kickbusch, Ilona [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Serbische Niederlage im jugoslawischen ZK
    Einblendung:
    Mitwirkende: Gwozdz, Zdislaw [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Ort: Belgrad [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Litauischer Parteichef zurückgetreten
    Mitwirkende: Kössler, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Ort: Moskau [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Generalstreik in Frankreich
    Mitwirkende: Gallmetzer, Lorenz [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Ort: Paris [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Japaner werden auf Tod Hirohitos vorbereitet
    Mitwirkende: Brauner, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Frankl-Referat bei Familienkongreß in Wien
    Einblendung: Psychiater Frankl
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Gestaltung] , Frankl, Viktor E. [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Informationsveranstaltung der VOEST- und VEW-Pensionisten
    Einblendung: Pensionisten-Vorsitzende Milchberger, Hinterhölzl
    Mitwirkende: Koch, Gerhard [Gestaltung] , Milchberger, Erich [Interviewte/r] , Hinterhölzl, Hannes [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bischof Weber zu Reichskristallnacht
    Einblendung: Bischof Weber
    Mitwirkende: Stronegger, Siegbert [Gestaltung] , Weber, Johann [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Internationaler Historikerkongreß in Innsbruck
    Einblendung: Kongreßleiter Reinalter
    Mitwirkende: Garzaner, Hans [Gestaltung] , Reinalter, Helmut [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Ort: Innsbruck [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Französischer Außenminister in Wien
    Mitwirkende: Opletal, Helmut [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1988.10.20
    Spieldauer 00:59:51
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1988.10.20 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-881020_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Nachrichten

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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