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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Mahlzeit meine Damen und Herren, hier meldet sich Reinhold Henke mit dem Mittagsjournal.
Heute wieder viel Innenpolitik und im außenpolitischen Teil die Ergebnisse des Weltwirtschaftsgipfels im amerikanischen Williamsburg.
Wir bringen Ihnen aus dem Inland ein Gespräch mit Finanzminister Herbert Salcher.
Von ihm lassen wir uns erzählen, wie das nun so sein wird mit der Sparzinsensteuer auf anonyme Konten und vor allen Dingen mit dem Bankgeheimnis.
Außerdem spricht Salcher über die weiteren Steuermaßnahmen, die auf die Österreicher zukommen werden.
Morgen ist die Regierungserklärung.
In unserer Reihe der Interviews mit den neuen Ministern ist heute Karl Blecher, neuer Innenminister, dran.
Blechers Anliegen?
Bemühungen, die Gewalt gegen Schwächere abzubauen.
Anlässlich des laufenden Straßentages äußert sich Bautenminister Karl Sekanina zur Situation im Straßenbau und natürlich zur zukünftigen Finanzierung.
Sekanina will da eine klare Dringlichkeitsreihung.
Die Arbeiterkammer präsentierte heute eine Lehrlingsstatistik.
Das Hauptergebnis, zu Jahresende wird es für rund 2.000 bis 3.000 Lehrstellensuchende keine Ausbildungsplätze geben.
Franz-Kardinal König gab am Vormittag eine Pressekonferenz.
Der Kardinal legte dabei Einzelheiten zum kommenden Katholikentag im September auf den Tisch.
Im außenpolitischen Teil berichten wir einerseits, wie schon gesagt, aus Williamsburg und dann aus Nahost.
Drohgebärden der Syrer und der Israelis haben nämlich am Wochenende die Lage im Libanon weiter verschärft, zumal Syrien damit gedroht hat, im Konfliktfall die Unterstützung, und zwar die direkte militärische Hilfe der Sowjets zu haben.
Wegen einer Lateinamerika-Veranstaltung ist zurzeit der Kulturminister Nicaraguas Ernesto Cardenal in Wien.
Der Mann des sandinistischen Revolutionsregimes berichtet über die Lage im Land und argumentiert,
Warum es im Land der Revolution gegen die Diktatur vorerst keine freien Wahlen geben wird.
Und dann noch der Kulturteil.
Sie hören ein Gespräch mit dem in den USA lebenden Dirigenten Erich Leinsdorf.
Das ist unser Programm für das kommende Mittagsjournal, für die kommende Stunde.
Zunächst gibt es aber den Meldungsteil verantwortlich.
Dafür ist Ferinand Olport und der Sprecher Herbert Slavik.
USA.
Das Wirtschaftsgipfeltreffen der sieben wichtigsten westlichen Industrieländer in Williamsburg, südlich von Washington, geht heute zu Ende.
Die Staats- und Regierungschefs der Vereinigten Staaten, der Bundesrepublik Deutschland, Großbritanniens, Kanadas, Japans, Frankreichs und Italiens haben sich auf den Entwurf einer Abschlusserklärung geeinigt, deren endgültiger Text in den nächsten Stunden veröffentlicht werden soll.
Im Wesentlichen wird darin das Bekenntnis zu einer besseren wirtschaftlichen Zusammenarbeit enthalten sein.
Im Vordergrund stehen die Stabilisierung der Devisenmärkte und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Unter dem Eindruck der jüngsten sowjetischen Drohung, im Falle der Stationierung moderner amerikanischer Atomraketen in Westeuropa wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen, kündigten die Teilnehmer der Konferenz in Williamsburg an, jeder Versuch Moskaus, die USA und ihre Verbündeten zu spalten, werde fehlschlagen.
In einer gemeinsamen Entschließung wird die Sowjetunion aufgefordert, ernsthafte Abrüstungs- und Rüstungskontrollverhandlungen zu führen.
Außerdem wird der Wunsch des Westens betont, so rasch wie möglich bei den amerikanisch-sowjetischen Gesprächen in Genf über eine Verringerung der Mittelstreckenwaffen ein positives Ergebnis zu erreichen.
Grundsätzlich wird am NATO-Doppelbeschluss festgehalten.
Sowjetunion.
In einem Kommentar zu der Tagung in Williamsburg meinte heute die amtliche Nachrichtenagentur TASS, es seien scharfe Gegensätze in Wirtschafts-, Währungs- und Finanzfragen aufgetreten.
Nach dem Scheitern des Versuches, eine Übereinstimmung in Wirtschaftsfragen herbeizuführen, habe sich die Regierung Reagan beeilt, die Konferenz in militaristische Bahnen zu lenken, schreibt die TASS.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Frage der Stationierung moderner amerikanischer Atomraketen auch auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland steht im Mittelpunkt von Gesprächen, zu denen der amerikanische Verteidigungsminister Caspar Weinberger in Bonn eingetroffen ist.
Sein deutscher Ressortkollege Manfred Wörner wies allerdings Berichte zurück, wonach Weinberger einen konkreten Zeitplan für die eventuelle Aufstellung der Raketen vorlegen werde.
Naher Osten.
Die schweren Spannungen zwischen Israel und Syrien dauern an.
Bei einem Überfall palästinensischer Freischörler im Libanon sind gestern zwei israelische Soldaten getötet und drei verwundet worden.
Ein israelischer Militärsprecher teilte mit, die Palästinenser hätten zwei Fahrzeuge aus dem Hinterhalt beschossen.
Der Zwischenfall ereignete sich in der Nähe der Ortschaft Bahamdun in den Schufbergen.
In der ostlibanesischen BKA-Ebene wurde gestern Abend eine israelische Stellung, vermutlich von syrischen Einheiten, beschossen.
Ein Soldat wurde verletzt, die Israelis erwiderten das Feuer.
Bereits am Nachmittag war es zu einem Luft-Zwischenfall gekommen.
Ein israelisches Kampfflugzeug war vom Boden aus angegriffen worden.
Sowohl Israel als auch Syrien haben ihre Truppen im Libanon verstärkt.
Der libanesische Staatspräsident Shemayel befürchtet eine endgültige Aufteilung seines Landes.
Shemayel sagte, in einigen Teilen des Libanons, die außerhalb der Reichweite der rechtmäßigen Regierung liegen, stünden syrische, palästinensische, libysche und irakische Truppen.
Er appellierte an die Nahostländer, seiner Regierung zu helfen, die volle Souveränität wiederzuerlangen.
Polen.
Der ehemalige Gewerkschaftsführer Lech Walesa muss heute neuerlich im Polizeipräsidium in Danzig erscheinen.
Bereits am vergangenen Samstag wurde Walesa drei Stunden lang einvernommen.
Er sollte im Verfahren gegen fünf inhaftierte Mitglieder der aufgelösten regimekritischen Organisation KOR verhört werden, verweigerte jedoch die Aussage.
Valesa hat inzwischen für die Dauer des Papstbesuches im Juni bei seiner Firma im Umurlaub angesucht.
Es ist allerdings noch immer ungeklärt, ob es zu einer Begegnung zwischen ihm und dem Papst kommen wird.
Das staatliche Fernsehen hat über die Aufdeckung eines von einem vermutlich geisteskranken geplanten Bombenanschlag auf Papst Johannes Paul II.
berichtet.
Danach wollte ein Mann, der bereits mehrmals wegen psychischer Störungen behandelt wurde, bei einer Wallfahrtsstätte auf dem Annerberg in Oberschlesien einen Sprengsatz anbringen und beim Besuch des Papstes zünden.
Panama.
Beim Außenministertreffen von neun lateinamerikanischen Staaten in Panama hat Honduras das Angebot Nicaraguas zu einem direkten Dialog zurückgewiesen.
Die Regierung in Managua wirft Honduras vor, als Stützpunkt für die USA zu dienen, die von dort aus Gegner der Sandinisten und Anhänger des gestürzten Diktators Anastasios Somoza nach Nicaragua einschleusten.
Honduras verlangt, an den Verhandlungen sollten alle Länder Mittelamerikas teilnehmen.
Die neuen Außenminister, die sich um eine Lösung des Konfliktes in Zentralamerika bemühen, wollen heute eine Abschlusserklärung veröffentlichen.
Italien.
Der Wahlkampf für die vorgezogene Parlamentswahl am 26. und 27.
Juni hat voll begonnen.
Alle Parteien stellen Fragen der Wirtschaftspolitik in den Vordergrund.
Die Christdemokraten wollen der Bekämpfung der Inflation Vorrang einräumen, die Sozialisten setzen sich vor allem für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ein.
San Marino.
Die seit fünf Jahren regierende Koalition aus Kommunisten und Sozialisten ist bei der gestrigen Parlamentswahl bestätigt worden.
Die Regierungsparteien gewannen einen Sitz dazu und verfügen nun über 32 der insgesamt 60 Mandate.
Auf die Christdemokraten, die sich in San Marino seit dem Jahr 1978 in Opposition befinden, empfiehlen die bisher 26 Mandate.
Irland.
Politiker aus der Republik Irland und aus Nordirland beginnen heute in Dublin Beratungen über eine mögliche Wiedervereinigung.
Wichtigstes Ziel der Verhandlungen ist die Beilegung der Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken in Nordirland.
An den Gesprächen beteiligen sich die drei wichtigsten Parteien der Republik Irland und die gemäßigten katholischen Sozialdemokraten aus Nordirland.
Die protestantische Mehrheit Nordirlands boykottiert die Beratungen.
Bundesrepublik Deutschland, Frankreich.
Das Hochwasser des Rheins und die schweren Überschwemmungen in Ostfrankreich dauern an.
In Köln ist gestern ein 74-jähriger Mann ertrunken.
Seine Leiche wurde aus einer überfluteten Gasse in der Innenstadt geborgen.
Der Mann dürfte von einem provisorischen Steg in die Fluten gestürzt sein.
Am Wochenende waren bereits in Frankreich ein 24-jähriger Mann und ein 5-jähriger Bub ertrunken.
Das Rheinhochwasser ist heute früh im Gebiet von Köln und Bonn leicht zurückgegangen.
In den Nachtstunden war der Pegelstand nochmals gestiegen und hatte mit fast 10 Meter die Höchstmarke seit dem Jahr 1947 erreicht.
Teile der Kölner Altstadt stehen mehr als einen Meter unter Wasser.
Im Gebiet der Gemeinde Coburgondorf an der Mosel verursachte ein Dammbruch Sachschäden in Millionenhöhe.
Eine zwei Meter hohe Geröll-, Schlamm- und Wasserlawine verwüstete einen großen Teil des Ortes.
Verletzt wurde dabei niemand.
Nun der Wetterbericht.
Eine warme Südwestströmung wird in den nächsten Tagen für sommerliches Schönwetter sorgen.
Ausläufe atlantischer Störungen werden um die Wochenmitte, örtlich Gebitter, aber keine nachhaltige Wetterverschlechterung bewirken.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Teilweise sonnig, vor allem über dem Bergland, regional noch starke Haufenwolkenentwicklung und lokal Regenschauer oder Gewitter, schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 24 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 13 Grad.
Die Aussichten für morgen Dienstag, sonnig und warm, südliche Winde, Frühtemperaturen 8 bis 16, Tageshöchstwerte 22 bis 28 Grad.
Übermorgen Mittwoch, sonnig und sehr warm, in der zweiten Tageshälfte örtlich Gewitter.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 20°, Westwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 20°, Nord 10°.
Linz, stark bewölkt 17°, Ostwind 3°.
Salzburg, Heiter 20°, West 5°.
Innsbruck, Heiter 17°, Windstill.
Bregenz, wolkig 14°, Nordwind 5°.
Graz, Heiter 18°, Windstill.
Und Klagenfurt, Heiter 17°, Südostwindgeschwindigkeit 5 km in der Stunde.
12 Uhr und 11 Minuten ist es an das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes und jetzt gleich zum Beitragsteil.
Der amerikanische Präsident Ronald Reagan wird den heute zu Ende gehenden Weltwirtschaftskipfel wohl aus vollem Erfolg verbuchen können.
Die Erwartungen des Amerikaners sind eigentlich voll aufgegangen.
Keine sichtbaren Konflikte während der Veranstaltung, gezeigte Einigkeit vor allen Dingen in der Sicherheitspolitik.
Das Treffen der Regierungschefs der sieben wichtigsten Industriestaaten ist eigentlich kein Weltwirtschaftskipfel genau genommen, denn ein Hauptteil der Beratungen war nicht der Wirtschaftslage gewidmet, sondern der Verteidigung des westlichen Bündnisses.
Was den Amerikanern in den vergangenen Monaten nur mühsam bis gar nicht gelungen ist, kam in Williamsburg zustande.
In der Raketenfrage der möglichen Aufstellung amerikanischer Atomraketen in Europa also dokumentierten die Staatschefs volle Einigkeit.
Zu Hilfe kam da wohl eine Drohung der Sowjets vom vergangenen Freitag.
Der Kreml hatte gedroht, auch in den anderen Warschauer Paktstaaten Raketen aufzustellen, wenn der Westen die NATO-Nachrüstung verwirkliche.
Diese Drohung führte die westlichen Staatschefs zusammen und ließ sie ein klares Signal der Einheit setzen.
Nach Williamsburg besteht nun kein Zweifel mehr daran, dass die europäischen Partner der USA zu einer Raketenaufstellung Ja sagen, wenn es in Genf zu keinen Ergebnissen kommen sollte.
Und jetzt zum Wirtschaftsteil der Gespräche in Williamsburg.
Wie weit das Harmoniebedürfnis ging, zeigte die Haltung des französischen Präsidenten François Mitterrand.
Der machte noch vor dem 7.
Gespräch in einem Direktkontakt mit Ronald Reagan klar, dass Frankreich durchaus keine ultimativen Forderungen an die USA habe, ein neues Wechselkursabkommen etwa zu unterzeichnen.
Noch vor Wochen hatte Frankreich recht deutlich die USA für die Probleme auf dem Weltwährungssektor und vor allen Dingen für die Zinsentwicklung verantwortlich gemacht.
Nach dem erfolgreichen Gespräch zwischen Reagan und Mitterrand geriet die 7.
Runde dann zu einem so Reagan-enthusiastischen Ereignis.
Wenn auch die Ergebnisse im Wirtschaftsbereich eigentlich völlig unkonkret sind.
Klaus Emmerich berichtet.
Die Russen haben uns zunächst die Schau gestohlen mit ihrer Raketendrohung.
Diese Bemerkung eines prominenten Finanzpolitikers, den hier in Williamsburg wunderte, dass die Staats- und Regierungschefs geschlagene 7 Stunden auf eine kompromissreiche Raketenerklärung verwandten.
Bekräftigung des westlichen Angebotes vor Aufstellung der Mitspringraketen zu verhandeln, bei scheiternder Verhandlung Aufstellung der 572 US-Raketen.
Nicht nur Finanzpolitiker erstaunte, dass die 7 Gipfeltouristen ihren Zeitplan mit Sicherheitspolitik ziemlich durcheinander brachten und Wirtschaftsfragen zunächst zu kurz kamen.
Und dies bei 34 Millionen Arbeitslosen in den westlichen Industrieländern.
Dabei waren die Finanz- und Wirtschaftsminister, die in Nebenräumen warteten, nicht untätig.
Sie zogen eine Art Westwirtschaftsbilanz.
Der Aufschwung verbreitet sich in den meisten Ländern mit Ausnahme von Frankreich und Italien.
Die Inflation ist oder wird gebremst.
Die Bedingungen für einen dauerhaften Aufschwung werden allerdings unterschiedlich beurteilt.
Bei Haushaltsdefiziten sind alle Länder Sünder.
Am meisten kritisiert wird das hohe amerikanische Defizit, weil es nach Ansicht aller anderen Teilnehmer dieses Weltwirtschaftskiefels weltweit die Zinsen treibt oder zumindest die Senkung der Zinsen blockiert.
Nur der amerikanische Finanzminister Riggen bestreitet einen direkten Zusammenhang von Staatsdefizit und Hochzins.
Was Zinsen jedoch bewirken können, zeigt sich auch am Beispiel der Entwicklungsländer.
Bei 600 Milliarden Dollar Gesamtschulden bringt Ihnen ein einziges Prozent niedrigere Zinsen eine Entlastung von 4 bis 5 Milliarden Dollar im Jahr.
Da die Konjunkturbelebung die dritte Welt bisher kaum erreicht hat und die Schuldenlast drückt und kostet, belastet diese Kernfrage die Weltwirtschaft auch und direkt, wie der Williamsburger Gipfel zeigt.
Und dabei sind Lösungen nicht sichtbar.
Lösungen fehlen auch für die großen Währungsprobleme, schwankende Wechselkurse, eine starken Dollar und unterschiedliche Bemühungen, um an den Devisenmärkten entweder Angebot und Nachfrage frei heranzulassen oder aber durch Staaten und Notenbanken stärker einzugreifen.
Hier ist ganz deutlich die Frontstellung zwischen den USA, die für einen freien Markt eintreten, und von Frankreich, das eine Lenkung befürwortet.
Eine Studie und ein neuer Aufschub in Währungsfragen, mehr ist hier in Wilhelmsburg eigentlich nicht erzielt worden.
Für Frankreich hat Präsident Mitterrand seine Ideen für ein neues Weltwirtschaftssystem selber zurückgezogen, bevor noch die Anderen die für Touristen Bedenken anmelden konnten.
Anderes blieben ebenfalls im Allgemeinen die Handelsschranken, Osthandels, Ostkredite oder Technologieaustausch.
Kontrollen sind auf diesem Gipfel jedenfalls nicht populär.
Auch nicht, wenn es sich um einen neuen amerikanischen Gesetzentwurf schärferer Paragrafen gegen den Osthandel handelt.
Die Amerikaner sind auch hier von den anderen relativ stark angegriffen worden.
Allerdings hat man dann am Schluss sich auf Kompromissformeln und freundliche Worte geeinigt.
So gab es auf dem Gipfel Nebel in Richtung Wirtschaft bei klarer Sicht in der Verteidigung.
Das war der Bericht von Klaus Emmerich aus Williamsburg.
Entschuldigen Sie bitte die leider nicht besonders gute Leitungsqualität aus dem Museumsort in Virginia.
In einem der wohl brenzligsten Krisengebiete der Welt und zwar im Nahost könnte die Konfrontation der Supermächte und die starre Haltung deren Stellvertreter zu einer dramatischen Zuspitzung der Lage führen.
Im Libanon jedenfalls hat der Nervenkrieg rapid zugenommen.
Syrien weigert sich nicht nur das Truppenabzugsabkommen aus dem Libanon zu unterzeichnen,
sondern es droht jetzt auch im Fall eines Konfliktes die direkte militärische Unterstützung der Sowjets ins Spiel zu bringen.
Der Libanon also als Exerzierfeld der Sowjets und Amerikaner.
Israel gab sich am Wochenende gelassen, man sei auf alles vorbereitet, sagt man.
Unterdessen gab es wieder Überfälle von Palästinensern auf israelische Truppenteile.
Wie gespannt zurzeit die Situation im Libanon ist, das schildert nun Peter Philipp.
Die israelischen Truppen im Südlibanon bleiben vorläufig in Alarmbereitschaft, obwohl man selbst in Israel einräumt, dass die Erklärungen aus Damaskus offenbar zutreffen und die jüngsten Manöver syrischer und sowjetischer Truppen beendet sind.
Offizielle israelische Kreise geben zu, dass die Kriegsgefahr der letzten Tage geringer geworden, aber keineswegs verschwunden sei.
Besonders akut war sie geworden, nachdem die Syrer ihre Truppen im Ostlibanon und auf den Golanhöhen verstärkt und die Abhaltung von großen Manövern angekündigt hatten.
In Israel reagierte man ebenfalls mit Truppenkonzentrationen und mit verstärkten Aufklärungsflügen über den syrisch kontrollierten Teil des Libanons.
Vor einigen Tagen bereits und auch am Wochenende wieder wurden israelische Flugzeuge dabei beschossen, nicht aber getroffen.
Ein weiterer Grund für die Verschärfung der Lage waren die Verstärkung der PLO-Einheiten im Südlibanon, einige der aus Beirut evakuierten Trupps kehrten in den Libanon zurück und eine Verschärfung der PLO-Angriffe auf israelische Truppen im Südlibanon.
Fast täglich kommt es zu einem oder mehreren Angriffen.
In den meisten Fällen werden Bomben am Straßenrand ferngezündet und sehr oft führen die Spuren der Angreifer zurück ins syrisch kontrollierte Gebiet.
Die Israelis, die bei diesen Angriffen einen immer höheren Blutzoll zahlen müssen, machen direkt die Syrer verantwortlich dafür, denn sie wissen, dass solche Angriffe nur mit Zustimmung der Syrer stattfinden können.
In über fünf Angriffen kamen am Wochenende drei Israelis um.
Und da offizielle israelische Stellen gewarnt hatten, man werde sich nicht in einen Abnützungskrieg hineinziehen lassen, sondern eher selbst die Initiative ergreifen, musste auch wegen dieser Zwischenfälle mit einer Eskalation gerechnet werden.
Durch die offizielle Beendigung der syrischen Manöver ist zwar ein Teil der jüngsten Spannungen beseitigt, neue Ungewissheit resultiert nun aber aus dem offenbar wachsenden Konflikt zwischen der PLO und der syrischen Führung.
Nachdem es zu offenem Streit zwischen PLO-Chef Arafat und einigen Einheiten in der BK-Ebene gekommen war, den Arafat-Mitarbeiter auf syrische und libysche Intrigen zu rückführen, wurden am Wochenende in Damaskus fünf Gebäude und Büros der PLO vorübergehend von PLO-Dissidenten besetzt oder von Unbekannten beschädigt.
Angesichts der strikten Überwachung durch die Syrer sicher auch nicht ohne ihr Wissen, wenn nicht gar auf ihr Betreiben hin.
Yasser Arafat, der vorübergehend seinen Sitz in Damaskus aufgeschlagen hat, fühlt sich dort immer weniger sicher.
Er hat ein großes Aufgebot von Sicherheitskräften zu seinem Schutz abgestellt und nach den Meldungen des christlichen und auch des offiziellen libanesischen Rundfunks soll er letzte Nacht beschlossen haben, seinen Befehlsstand in das nordlibanesische Tripoli zu verlegen.
Eine solche Rückkehr des PLO-Führers in den Libanon würde zwar einerseits die Zerstrittenheit zwischen ihm und den Führern demonstrieren,
Andererseits werden Israelis wie Libanesen sich kaum darüber freuen können, denn Arafat verstößt damit nicht nur gegen das Abkommen über den Abzug der PLO aus Beirut vom August des letzten Jahres, er macht Anstalten, den Kampf im Libanon auch wieder aufzunehmen.
Immerhin verfügt er dort noch über mindestens 10.000 bewaffnete Freischürler.
Und da der Einfluss der Syrer in Tripoli relativ begrenzt ist, müssen die Israelis und auch die Libanesen damit rechnen, dass neue Angriffe aus dem Norden einsetzen werden.
Man würde sich dann immer schneller dem nähern, was Präsident Ismail gestern in einer Rede als Schreckensvision ausmalte.
Wenn weiterhin vier fremde Truppen, die Israelis, die Syrer, die PLO und die Iraner im Libanon stünden, dann würde das Land über kurz oder lang in eine Reihe verschiedener Enklaven aufgeteilt.
Das war ein Bericht von Peter Philipp und jetzt nach Williamsburg und Nahost in die heimische Innenpolitik und zwar zu den Problemen unseres Geldbeutels.
Finanzminister Herbert Salcher ist in den vergangenen Tagen eigentlich besonders konfrontiert worden mit einer Diskussion rund um die früher Quellensteuer und jetzt Anonymitätsabgabe genannte Zinsertragsteuer auf Sparguthaben.
Kern der Diskussion war dabei die Frage, ob der Staat und das Finanzministerium die Möglichkeit haben sollen, Sparbücher einzusehen, um festzustellen, wie viel Steuer bezahlt werden muss.
Finanzminister Salcher geht dabei von zwei Prinzipien aus.
Erstens, das Bankgeheimnis muss weiterhin gewahrt bleiben und zweitens, anonyme Sparbücher müssen weiterhin möglich sein.
Bundeskanzler Sinovac und Vizekanzler Steger haben sich beide am Wochenende gegen die Einschau-Möglichkeit bei Sparbüchern geäußert.
Der Finanzminister steht nun vor schwierigen Gesprächen innerhalb der Regierung, da die Einzelheiten der Anonymitätsabgabe ja bereits morgen in der Regierungserklärung enthalten sein sollen.
Über diese neue Steuer und über andere Fragen seines Ressorts sprach Johannes Fischer mit Finanzminister Herbert Salcher.
Herr Minister Salcher, es gab in den letzten Tagen eine ganze Reihe von eher verwirrenden Stellungnahmen zu der Anonymitätsabgabe, die früher Quellensteuer, dann Sparzinsensteuer, von der ÖVP Sparbuchsteuer genannt wurde.
die ab 1.
Jänner 1984 kommen sollen.
Es ist offensichtlich völlig unklar, wie diese Steuer jetzt genau aussehen soll und was mit einem Sparbuch, das man etwa auf einer Bank zu 7 oder 8 Prozent verzinst liegen hat, passiert.
Müssen Sie auf das Einschauerrecht des Staates beharren sozusagen?
Es gibt ja heute schon nach den Bestimmungen des Kreditwesengesetzes Einschauerrechte.
Im Zusammenhang mit Strafverfahren wegen
vorsätzliche Finanzvergehen, im Falle von Verlassenschafts-Abhandlungen.
Und es gibt einen anderen Punkt, der merkwürdigerweise in der Öffentlichkeit überhaupt nicht diskutiert wurde.
Dieses Bankgeheimnis gilt nicht.
für allgemein gehaltene bankübliche Auskünfte über die wirtschaftliche Lage eines Unternehmers, wenn dieser der Auskunftserteilung nicht widerspricht.
Das steht heute schon im Gesetz drinnen.
Und es geht nur mehr um Nuancierungen.
Im Grundsatz sind solche Ausnahmen bereits vorhanden.
Wir prüfen jetzt, ob diese Ausnahmen ausreichen oder nicht.
Ich neige jener Lösung zu, die sich möglichst an die derzeitige Rechtslage
Anders.
Dieser Sonderfall ist genau dasselbe wie die Sonderfälle, die im Finanzstrafverfahren schon jetzt, wenn ich so sagen darf, virulent geworden sind.
Im Finanzstrafverfahren wird die Frage gestellt, heute nach dem Bankgeheimnis durchaus möglich, ohne Gesetzesänderung,
Was hat denn der Herr Müller auf seinem Konto?
Das ist im Finanzstrafverfahren schon möglich, das ist also keine grundsätzliche Frage.
Soll dieses Einschauerrecht so eine Art Route im Fenster sein?
Dass man sagt, es kann Sie, Herr Müller oder Herr Mayer, es kann Sie jedenfalls treffen.
Wir werden es zwar nicht extensiv auslegen, aber es kann Sie treffen.
Diese Route steht schon im Fenster nach der Highting Rechtsordnung.
Im Grunde beharren Sie sozusagen darauf, dass der Staat in jedem Fall die Möglichkeit hat, den Herrn Müller oder den Herrn Mayer zu fragen, wie viel Geld hast du auf deinem Sparbuch?
Das ist eine unrichtige Fragestellung.
Ich beharre nicht auf irgendeiner Sache, sondern ich lese die Gesetze, wie sie heute sind und kläre auf, dass nach den heutigen Gesetzen im Finanzstrafverfahren das ohne weiteres möglich ist.
Herr Minister, im Zuge der ganzen Diskussion um diese Anonymitätsabgabe gab es Schlagzeilen in den Zeitungen, Bundeskanzler Sinowaz pfeift Finanzminister Salcher zurück, etc.
Vizekanzler Steger regt sich über Finanzminister Salcher auf.
Wer macht in dieser Regierung Wirtschaftspolitik?
Wirtschaftspolitik macht jeder Minister in seinem Ressortbereich.
und die Anonymitätsabgabe resultiert zweifellos zum Finanzminister.
Selbstverständlich hat der Bundeskanzler eine sehr entscheidende Koordinierungsfunktion.
Herr Minister, zwei Probleme kommen auf Sie mit Sicherheit zu in der nächsten Zeit.
Zunächst einmal das Budget 1984.
Können Sie uns da schon ein bisschen was sagen, wie die Eckdaten aussehen werden?
Und das zweite Problem ist ganz sicher die ganze Frage der offensichtlich innerhalb der Koalition auch vereinbarten Reform der Sozialversicherung.
Man kann nicht mehr so Budgetpolitik machen, wie das in goldenen Zeiten der Fall war.
dass man zuerst die Ausgaben aufaddiert hat, dann geschaut hat, was bei unveränderter Rechtslage auf der Einnahmenseite sich ergibt, und wenn die Differenz zu groß war, dann hat man eben auf der Einnahmenseite etwas gemacht.
Das geht nicht mehr.
Man muss sich ganz einfach ausgabenseitig und auch einnahmenseitig auf Eckdaten festlegen, damit nicht
im konkreten Gespräch über die Budgetansätze eine Lizitation aus ressortegoistischen Gründen zustande kommt.
Das Budget muss von der gesamten Regierung getragen werden und deshalb wird die gesamte Regierung die Eckdaten festlegen.
Wird diese Reform der Sozialversicherung und das Budget zu einer ersten Nagelprobe für die kleine Koalition?
Das Budget wird sicher eine Nagelprobe werden, denn jeder Minister wird gegenüber seinem Wunschstraum einiges abstreichen müssen.
Das gilt auch für den Finanzminister.
Die Sozialversicherungsreform wird auch bestimmt nicht leicht sein, weil wesentliche staatsfinanzielle Umstände mit zu berücksichtigen sind.
Wenn Sie den Koalitionskrach, wie immer Sie es nennen wollen, der letzten Tage Revue passieren lassen, wie lange, glauben Sie, wird bei so schwierigen wirtschaftlichen Situationen, die sich ja auch beim Budget, bei der Sozialversicherung überall zeigen werden,
diese Koalition, wie lange wir diese Koalition halten, wie lange wir sie bestehen können?
Ich sehe in der Diskussion der letzten Tage keinen Koalitionskrach.
Es ist derzeit ein Anpassungsprozess im Gange, darüber gibt es keinen Zweifel und wenn allseits guter Wille besteht und jede Gruppierung zur Kenntnis nimmt, dass es mehr Rücksicht zu nehmen gilt,
dann wird es sicher auf die vereinbarte Zeit halten.
Sie sind da eher optimistisch?
Ich bin eher optimistisch, denn was hätte es für einen Sinn, eine Woche nach einer Regierungsbildung zu sagen, na, wahrscheinlich wird es eh nicht gehen, wir sind noch in den Flitterwochen.
Das war ein Gespräch mit Finanzminister Herbert Salcher über die Sparzinsensteuer auf anonyme Guthaben und über die Probleme des Bankgeheimnisses, wobei Salcher darauf verweist, dass alles das, was er jetzt will, eigentlich schon geltendes Recht sei.
12 Uhr und 28 Minuten ist es, schauen wir ganz kurz auf den Programmzettel, was wir in der kommenden halben Stunde noch
unterbringen wollen.
Sie hören noch ein Interview mit dem neuen Innenminister Karl Blecher, dann einen Beitrag darüber, was Bautenminister Karl Seckanina zur Straßenbaufinanzierung zu sagen hat und dann berichten wir noch von einer Pressekonferenz von Kardinal Franz König zum kommenden Katholikentag im September dieses Jahres.
Und im Kulturteil hören Sie ein Gespräch mit dem austroamerikanischen Dirigenten Erich Leinsdorf, der zurzeit in Wien die Elektra dirigiert.
Aber jetzt zu Problemen des Arbeitsmarktes.
In wenigen Wochen ist der Schulschluss und rund 57.000 junge Leute in ganz Österreich, so schätzt jedenfalls die Arbeiterkammer, werden sich in den nächsten Wochen und Monaten bemühen, eine Lehrstelle zu finden.
Viele Eltern dürften ja schon jetzt mit ihren Sprösslingen unterwegs sein, von Firma zu Firma.
Seit einigen Jahren ist dabei für alle, die neu in den Beruf eintreten, die Situation doch relativ schwierig geworden.
Es ist nicht mehr einfach, jedenfalls einen Ausbildungsplatz zu finden.
Seit dem vergangenen Jahr gibt es deswegen auch eine ganze Reihe von Förderungsaktionen für die Wirtschaft.
Diese Aktionen sollen Betriebe bewegen, Lehrlinge einzustellen.
Wie nun die Lehrstellensituation im heurigen Jahr aussehen wird, darüber hat die Arbeiterkammer heute versucht eine Vorausschau zu geben und was man jetzt sagen kann, keine erfreulichen Zahlen.
Irmgard Bayer informiert Sie.
Junge Leute, die sich nach einer Lehrstelle umschauen, werden es auch heuer schwer haben.
Zwar werden rein theoretisch in ganz Österreich genügend Lehrstellen in Betrieben frei, weil junge Leute ihre Berufsausbildung beenden, trotzdem werden auch heuer voraussichtlich zu wenig Lehrstellen angeboten werden, um alle jungen Leute unterzubringen.
Die Betriebe sind mit dem Neueinstellen von Lehrlingen zurückhaltend geworden.
Mag.
Herbert Wapnig von der Arbeiterkammer in Wien
Wir werden also aller Voraussicht nach, wenn nicht zum Beispiel durch stark intensivierte Förderungsmaßnahmen eine Änderung der Situation eintritt oder eine Änderung der wirtschaftlichen Situation eintritt, aller Voraussicht nach zum Jahresende einen Leerstellenabgang
wohl etwa im gleichen Ausmaß wie in diesem Jahr verzeichnen müssen.
Das heißt, es werden Ende des Jahres bei den Arbeitsämtern wohl etwa 2.000 bis vielleicht 3.000 Lehrstellen zu wenig vorhanden sein.
Diese Zahl von 2.000 bis 3.000 Jugendlichen, die vielleicht keine Lehrstelle finden werden, entspricht in etwa der Zahl jener, die im vergangenen Jahr keine Lehrstelle gefunden haben.
Arbeiterkammer-Experte Wapnik
Was die Frage der Verteilung im Leerstellenmarkt auf die einzelnen Bundesländer anlangt, ist am stärksten von einem Leerstellenmangel bis jetzt betroffen gewesen.
Oberösterreich, die Steiermark, dann in etwas geringerem Ausmaß, Niederösterreich und dann noch Wien.
Zusätzlich befürchte ich aber, dass es auch in den westlichen Bundesländern, die zumindest per saldo bis jetzt keine großen Schwierigkeiten auf dem Lehrstellenmarkt hatten, Ende dieses Jahres schon einen feststellbaren Mangel an Lehrstellen geben könnte.
Über die Gründe, warum es heuer wieder weniger Lehrstellen geben dürfte als im vergangenen Jahr, seit 1980 geht die Zahl der Lehrlinge ständig zurück, meint man in der Arbeiterkammer.
Der Abgang an Lehrstellen kommt hauptsächlich dadurch zustande, dass das Lehrstellenangebot seitens der Ausbildungsbetriebe in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen ist.
Dieser Rückgang hat sicherlich verschiedene Ursachen.
Zum Teil ist er wohl auch in der wirtschaftlichen Situation begründet, zum Teil ist er dadurch begründet, dass wir in den vergangenen fünf, sechs Jahren
sehr hohe Zahlen von Jugendlichen, die neu ins Berufsleben eingetreten haben, feststellen mussten und dass diese Jugendlichen natürlich auch in den Betrieben weiter beschäftigt werden und dadurch manche Betriebe sicherlich an ihrem Beschäftigtenplafond
Außerdem, so meint man in der Arbeiterkammer, fehle es aber zuweilen in den Betrieben an der rechten Einstellung, die Bereitschaft, sich für die Jugend zu engagieren, sei nicht groß genug.
Kritik gab es aber auch an den einzelnen Förderungsaktionen von Bund und Ländern.
So etwa habe die Förderungsaktion, womit Mädchen Eingang in Männerberufe finden sollten, so gut wie keinen Erfolg gebracht.
Mädchen haben es immer noch schwerer, einen Lehrplatz zu finden als Burschen und Kritik gab es auch an der Lehrlingsaktion in Wien.
Für rund 1.500 neue Lehrplätze seien Förderungsmittel bezahlt worden, neue Lehrstellen habe es aber nur rund 1.100 gegeben.
Das komme daher, so erklärt man in der Arbeiterkammer, dass bei der Förderung nur überprüft werde, ob und wie viele Lehrlinge für das erste Lehrjahr aufgenommen werden, nicht aber, ob diese Lehrlinge auch weiter behalten werden oder ob sich damit die Gesamtzahl der in diesem Betrieb beschäftigten Lehrlinge vergrößere.
2.000 bis 3.000 Lehrplätze wird es heuer in Österreich zum Jahresende zu wenig geben, das sagt die Verrascher der Arbeiterkammer.
12.34 Uhr ist es nun.
In loser Folge haben wir Ihnen in etwas ausführlicheren Interviews in den vergangenen Tagen die neuen Regierungsmitglieder und ihre politischen Schwerpunkte vorgestellt.
Heute ist Karl Blecher an der Reihe.
Nach ersten Erwartungen doch etwas überraschend zum Innenminister bestellt.
Karl Blecher machte sich seinen politischen Namen als Direktor des SPÖ-nahen Instituts für empirische Sozialforschung, des IFES.
Danach Justizsprecher, Verteidigungssprecher, Mediensprecher, sind nur einige seiner Parteifunktionen, bevor dann Karl Blecher zum Zentralsekretär der Partei bestellt wurde und in der Popularität seinen Funktionskollegen Fritz Marsch weit in den Schatten stellte.
Bei der durch den Androsch-Rücktritt notwendig gewordenen Umbildung der SPÖ-Spitze avancierte Blecher schließlich zum stellvertretenden Parteivorsitzenden und galt in dieser Funktion als einer der politischen Lieblinge von Ex-Bundeskanzler Kreisky.
Unter anderem oder vielleicht sogar hauptsächlich deswegen hatte Blecher im Wahlkampf einiges an oppositionellen Angriffen auszuhalten.
So wurde er als wahrer Kanzlerkandidat der SPÖ und Bürgerschreck attackiert.
Mit Innenminister Carl Blecher sprach Wilfried Seifert.
Herr Minister Blecher, Sie haben seinerzeit Aufsehen erregt, als Sie davon sprachen, nicht Gleichheit vor dem Gesetz sei die entscheidende Formel, sondern Gleichheit durch das Gesetz müsse die Rechtsformel der Zukunft sein.
Das heißt also, mehr Hilfe für die Schwächeren.
Nun sind Sie Chef eines der wichtigen Schlussministerien geworden.
Wie weit können Sie Ihre Vorstellung hier in dieser Position eher verwirklichen als bisher?
Wir werden uns bemühen.
den Weg fortzusetzen, den meine Vorgänger schon beschritten haben, nämlich aus dem Bundesministerium für Inneres und seinen nachgeordneten Dienststellen Serviceeinrichtungen für den Bürger zu machen.
Und da gibt es eine ganze Reihe von Ansatzpunkten.
Es soll der Bürger nicht erst zu uns kommen, wenn etwas passiert ist, wenn er zum Beispiel konkret gesprochen bei der Polizei etwas zum Anzeigen hat.
Er soll auch kommen, wenn er Auskunft braucht, wenn er Rat braucht, wenn er Hilfe braucht.
wenn er von uns eine Unterstützung beim Überwinden von bestimmten Barrieren braucht.
Nicht nur in Österreich gibt es eine ziemlich große Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Gefährdung durch kriminelle Aggressionen und der Angst des Bürgers davor.
Wie weit können Sie da dieser Entwicklung entgegenwirken und für ein mehr subjektiver Sicherheitsgefühl des Bürgers sorgen?
Der Bürger soll, wenn er Sicherheit
fordert, nicht an Unsicherheit denken.
Und diesen Zustand werden wir erreichen, wenn wir die Vertrauensarbeit verstärken.
Das ist meine erste große Aufgabe und dem kann zum Beispiel
der Beamte zu Fuß wieder dienen.
Ich bin ein Anhänger dieses Prinzips bei allen Einwänden, die geprüft werden müssen.
Es dient dem der Ausbau unserer Beratungseinrichtungen, dem dient, was ich mir auch vornehme, das Durchforsten der Verwaltungsbestimmungen, die heute dazu führen, dass viele unserer Beamten mit einem
Papierkrieg belastet sind, der vielleicht entbehrlich ist und Ihnen mehr Zeit lässt für die Erfüllung jener Aufgaben, die der Bürger allgemein auch von Ihnen erwartet.
Das gehört alles zu diesem Innenministerium, das ein Bürgerministerium werden muss und wie das meine Vorgänger auch eingeleitet haben.
An klassischen Aufgaben, die sich Ihnen stellen, stichwortartig fallen einige wenige immer wieder in der Diskussion.
Das ist Drogenkriminalität, das ist zunehmende Gewaltkriminalität, das ist vielleicht mit kleinen Randbereichen nur Terror, zunehmende Unfallzahlen im Straßenverkehr.
Das sind so die wahrscheinlich meist diskutierten Gebiete.
Ist das auch das, was Ihre Schwerpunkte sein werden oder wollen Sie da ganz bewusst andere setzen?
Das gehört mit zu den Schwerpunkten, ganz selbstverständlich.
Und wenn Sie schon von der Eindämmung des Suchtgiftmissbrauchs gesprochen haben, dann wird sich auch in Zukunft, wie in der Vergangenheit, unsere Aufmerksamkeit auf den Rauschgifthandel konzentrieren.
Man wird den Kampf gegen den Rauschgifthandel noch verstärken müssen.
Und das ist ja nicht ein Kampf gegen den Süchtigen, den wir, so ist das meine Auffassung, helfen müssen, aus seiner Drogenabhängigkeit wieder herauszufinden.
Und wir werden, was die Gewaltkriminalität betrifft, hier besonders drei Probleme zu beachten haben.
Gewalt, die sich geradezu grundlos oft gegen ältere Menschen richtet.
Gewalt gegen Frauen.
Gewalt gegen Kinder, wie sie ihren Ausdruck in der Kindesmisshandlung findet.
Gewalt hat ja viele Ursachen und soll nicht nur vordergründig, dann wenn sie Auftritt bekämpft werden, sondern wenn man Ursachen dafür eben kennt, dann müssen die an der Wurzel angepackt werden.
Wir wissen, dass beispielsweise in
Familien, in denen also Kindesmisshandlung auf der Tagesordnung steht, Gewalttäter von morgen erzogen werden.
Und hier geht es nicht darum, dass man also sozusagen von Seiten der Gesellschaft her das beobachtet, sondern dass man dazu kommt, im Zusammenwirken mit allen anderen Einrichtungen, die für solche Zwecke ja da sind,
einwirkt auf die Verbesserung der Erziehungssituation.
Herr Minister Blecher, versuchen wir auch das politische Gewicht Ihres Ministeriums ein bisschen zu umreißen.
In den Medien werden Sie dargestellt oder wurden Sie dargestellt in der letzten Zeit irgendwo zwischen Bürgerschreck, Wahlverlierer und politischem Lieblingssohn.
Sie waren doch der deklarierte Nachfolger im Parteivorsitz von Bundeskanzler Kreisky ausgesehen.
Das sind Sie nicht geworden, aber Sie haben ein gewichtiges Ministerium dafür bekommen.
Ist das sowas wie ein Trostpflaster, dass Sie nicht Parteichef geworden sind?
Nein, ganz und gar nicht.
Ich habe mich nie empfunden als Bürgerschreck und Menschen unabhängig dem politischen Lager, denen sie sich zugehörig fühlen, die mich kennen, haben mich auch nie als solche empfunden.
Ich kann mich nicht als Wallverlierer fühlen, wenn wir
als sozialistische Partei unter enormen, in einer enorm schwierigen Situation 48 Prozent der Stimmen erreicht haben.
Und ich habe mich nie in der Rolle eines Lieblingssohnes gesehen, aber ich gebe gerne und ganz offen zu, dass Bruno Kreisky für mich
ein ganz großer Lehrer war, dass kein anderer wie er meine politische Entwicklung, aber auch Persönlichkeitsentwicklung beeinflusst hat.
Das war ein Gespräch mit dem neuen Innenminister Carl Blecher über sein politisches Credo.
Und jetzt vom neuen zu einem in Anführungszeichen alten Minister.
Einen Tag vor der Regierungserklärung der rot-blauen Koalition hat nämlich Bautenminister Carl Secanina einige Grundgedanken und die Ausgangslage für die künftige Straßenbaupolitik angedeutet.
Der Anlass, wie jedes Jahr, findet auch heuer wieder der österreichische Straßentag statt, der von der österreichischen Gesellschaft für Straßenwesen veranstaltet wird.
Was Sekanina da zur Finanzierung und zur Reihenfolge des Straßenbaus sagte, berichtet nun Herbert Huter.
Der neue, alte Bautenminister Karl Sekanina wollte zwar der morgigen Regierungserklärung nicht vorgreifen, ließ aber doch einen Blick auf seine Absichten in den nächsten vier Jahren frei.
Hauptthema war natürlich der Straßenbau und die damit verbundenen Finanzierungsfragen.
Denn die zweckgebundene Mineralölsteuer ist ja kein unversiegbarer Geldquell für den Straßenbau mehr und die Schulden der Straßenbaugesellschaften gehen in die zig Milliarden.
Grundsätzlich tritt der Minister für Umschichtungen im Budget zugunsten des Straßenbaues ein.
Sollte das aber nicht gehen oder nicht ausreichen, so deutete er neue Wege an, ohne sich in der Mautfrage aber festlegen zu lassen.
Erster Schritt soll zunächst eine finanzielle Bestandsaufnahme sein, die Minister Sekanina in einem Monat bereits vorlegen will.
Über den Umfang des vorläufigen Programms erklärt er.
Eine einzige Ziffer erlaube ich mir, meine Damen und Herren, heute zu sagen,
ohne dabei gleichzeitig zu behaupten, dass dies die unumstößliche Größenordnung ist.
Wir haben diese Rechnung erstellt, indem wir also die Vorstellungen
die Wünsche, von denen wir annehmen, die berechtigten Wünsche der Bundesländer registriert haben.
Wir kommen auf eine Summe, wenn wir diese Wünsche voll informieren, einschließlich aller gewünschten Brücken und Donaubrücken, um hier die Palette der Größenordnung aufzuzeigen, kommen wir auf einen Betrag von rund 103 Milliarden Schillinge.
Wobei ich jetzt natürlich im Raum stehen lassen muss, ob das, was gewünscht wird, auch tatsächlich die Notwendigkeit besitzt.
Die Dringlichkeitsreihung der einzelnen Projekte soll neuerlich überprüft und dann aber auch wirklich eingehalten werden, was bisher zu wenig der Fall gewesen sei.
Für die Bürenautobahn stellt der Minister Sekanina eine umweltschonende Sparvariante zur Diskussion.
Auf eine Finanzhilfe durch die europäischen Gemeinschaften dürfe man realistischerweise nicht zählen.
Abschließend dann noch zu seinen Grundsätzen für das Bautresort in der bevorstehenden Legislaturperiode.
Ich sehe meine Hauptaufgabe im Bundesministerium für Bauten und Technik, soweit es den Straßenbau betrifft, in dieser Richtung.
Soweit es das Gesamtministerium betrifft, werden in Zukunft Fragen des Wohnbaues, um die ich mich
ab nun persönlich deutlichst kümmern werde und Fragen des Bundeshochbaus auch im Interesse der Bauwirtschaft eine besondere Priorität und Vorrangigkeit haben.
Das ist nicht Missachtung der Bedeutung des Straßenbaus, sondern ist nur die Dokumentation, was eigentlich nach Erledigung dieser
Konzeptproblematik im Bundesministerium für Baut und Technik von größter Wichtigkeit ist.
Also nicht nur Straßenbau, sondern auch der Wohnbau sind Schwerpunkte, von Karel Sekanina, als Bautenminister Herbert Hutter berichtete.
Zwölf von 45 Minuten ist es genau, drei Viertel eins.
Wir kommen jetzt zu einer Pressekonferenz, die Kardinal Franz König heute Mittag gegeben hat.
Schwerpunkte und Grund der Pressekonferenz war der Ablauf des Katholikentages vom 9. bis 11.
September dieses Jahres, der Papstbesuch und Kardinal König nahm auch zum Verhältnis der Kirche zum Osten Stellung.
Irgen Jungkwert berichtet näheres.
Das Thema des Katholikentages lautet Hoffnung.
Hoffnung in vielerlei Hinsicht.
Hoffnung auf Frieden, die Hoffnung, dass man mehr Familiensinn entwickelt, dass man der Umwelt mehr Verständnis entgegenbringt.
Hoffnung in allen Bereichen, die bedrohlich erscheinen.
Kardinal König sagte heute,
Dieser Katholikentag, der jetzt im Herbst beginnen oder stattfinden soll, ist auf einer ganz breiten Basis sehr intensiv vorbereitet worden.
Bei einem meiner Papstbesuche, das war unmittelbar nach der Rückkehr des Papstes aus England, meinte Johannes Paul II.
zu mir so in einem etwas lockeren Gespräch, naja, macht es halt in Österreich auch so, wie die
Herrschaften in England es gemacht haben, ich komme gerade aus England zurück, und ich habe den Eindruck, das lag ganz hervorragend vorbereitet, und auf das kommt es ja doch sehr an, die haben nämlich zwei Jahre sich Zeit genommen, um den Papstbesuch vorzubereiten.
Ich habe ihm darauf geantwortet, na ja, bei uns ist auch nicht viel weniger als wir zwei Jahre.
Zum Besuch des Papstes, der am Katholikentag teilnehmen wird, sagte der Kardinal,
eine solche Kombination, wie wir sie hier in Österreich haben, bei all den vielen Papstbesuchen noch nicht gegeben.
Vielleicht in Brasilien, in Südamerika, gab es während des Papstbesuches 81 in Fortaleza einen brasilianischen Katholikentag, den der Papst besucht hat, den er angesprochen hat.
aber es war nicht eine solche Verbindung wie bei uns Katholikentag und anschließend Papstbesuch.
Dann zur Frage, ob es nicht Erinnerungen an das Jahr 1683 geben wird, als die Türken vor Wien geschlagen wurden.
Wird man nicht Emotionen wachrufen und eine Kluft zwischen Islam und Christen schaffen?
Wird das nicht unangenehme Erinnerungen wieder zum Aufleben bringen?
Ich glaube nicht, sondern es geht hier
um Geschichte, das Ringen um die Stadt Wien, die Auseinandersetzung zwischen Islam und Christentum.
Heute geht es darum, um die Zukunft zu sehen.
Es geht um einen Dialog zwischen den drei großen Weltreligionen.
Juden, Moslem und Christen.
Auch auf die Auswirkungen des Katholikentages auf die Kirche in den Ostblockstaaten kam der Kardinal zu sprechen.
Ich bin, glaube ich, einmal missverstanden worden, dass man mir in den Mund legte,
Der Papst wird sozusagen von Wien aus sein Sprachrohr nach dem Osten richten und dort seine Predigten hinhalten.
Das beabsichtigt er nicht.
Aber die Tatsache, dass dieser Besuch am Rande des Ostblockes stattfindet, dass alle großen Ereignisse durch Television und Hörfunk
Obwohl wir mit hinüberreichen, dass die Völker des Ostblockes ganz nahe an Wien und Österreich heranreichen, bringt natürlich, ob man es will oder nicht, eine besonders enge Verbindung zwischen dem Papstbesuch, dem Katholikentag und den zuhörenden Oststaaten zuwege.
Dazu darf ich aufmerksam machen, dass bereits eine Reihe von Bischöfen aus dem Osten, aus Ungarn, aus Polen, aus der Czechoslowakei hat der Kardinal zugesagt, sonst dürfte gar niemand kommen, aus Jugoslawien dürften mehr kommen.
rechnen wir mit einer relativ starken Beteiligung aus dem Osten.
Und auf diese Weise könnte der Papstbesuch am Katholikentag hier auch manches in Gang bringen, was westliche und östliche Nachbarschaft in Österreich möglich machen kann.
Am kommenden Sonntag, dem Sonntag der Einladung, soll die Phase der Bewusstseinsbildung für die Themen des Katholikentages begonnen werden.
Der Katholikentag im September und der Papstbesuch stellt für die katholische Kirche in Österreich eine besondere organisatorische Herausforderung.
Die Antinähe Österreichs zum Ostblock hat auch eine besondere Bedeutung und bringt eine besondere Bedeutung für den Papstbesuch mit sich.
Der Bericht stammte von Jürgen Jungwirth.
12.50 Minuten ist es nun.
Wir kommen zum Beitrag der Kulturredaktion.
Der aus Wien stammende und in den Vereinigten Staaten lebende Dirigent Erich Leinsdorf ist zurzeit wieder einmal an der Wiener Staatsoper tätig.
wo er Aufführungen von Richard Strauss Elektra dirigiert.
Der 71-jährige Musiker, der vor allen Dingen in den Vereinigten Staaten gearbeitet hat, kommt seit einigen Jahren wieder regelmäßig in seine Heimatstadt Wien, um hier Konzerte und Opernaufführungen zu leiten.
Leinsdorf war im vergangenen Jahr mit den Wiener Philharmonikern auf Tournee.
Heuer im Herbst wird er wieder ein philharmonisches Abonnementkonzert dirigieren.
In der RAS Fellner hat der Dirigent eine Neueinstudierung vom Pfizners Palestrina geleitet.
Im Herbst 1984 soll Leinsdorff wieder eine Premiere an der Oper betreuen.
Um Opernprobleme ging es daher auch in einem Gespräch, das Walter Gellert mit Erich Leinsdorff geführt hat und das Grundlage für den folgenden Beitrag war.
Erich Leinsdorff war Assistent von Bruno Walter und Arturo Toscanini bei den Salzburger Festspielen, ehe er 1937 an die New Yorker Metropolitan Opera ging.
Er hat den Opernbetrieb nicht nur als Dirigent kennengelernt.
Kurze Zeit war er nämlich Direktor der New York City Center Opera.
Nach 1957 kehrte er dann wieder an die Met zurück, wo er ebenfalls auch im Management tätig war.
Leinsdorff steht aus dieser Kenntnis dem Opernbetrieb unserer Zeit nicht unkritisch gegenüber.
Ich schreibe jetzt auch ein größeres Essay darüber unter dem Titel, also das ist ein Englisch des Who's Opera, das heißt Wessen Oper.
Und da setze ich mich wieder einmal sehr in extremer Weise mit der Tendenz auseinander,
die die Regisseure heute manifestieren, dass man alles anders liest, als es der Autor wirklich gemeint hat.
Es hat sich, glaube ich, seit dem Ende des Krieges in 1945, diese Tendenz des Neu-Wiederlesens, hat sich eingebürgert und zwar aus einem historischen Grund,
Die erste Oper, die in den deutschen Gesprächskreisen überall zur Wiedereröffnung von Opernhäusern gebraucht wurde, war sehr oft Fidelio.
Also Fidelio ließ sich sehr leicht, ohne viel Gewalttat, auf modernen Umbilden, also Pizzaro war der Konzentrationslagerkommandant, der Florestan war der politische Gefangene, der ja auch singt,
Wahrheit wag dich kühn zu sagen und die Ketten sind mein Lohn.
Also das war etwas ganz Natürliches.
Und dann haben die intellektuellen Regisseure begonnen, andere Dinge zu suchen.
und sind dann mit Gewalt losgegangen auf andere Opern.
Das brauchen die Werke nicht.
Und ich bin gegen diese Tendenz, den Regisseuren freie Hand zu lassen.
Dafür, dass sich die großen Opernhäuser der Welt nur wenig auf Produktionen zeitgenössischer Musiktheaterwerke einlassen, hat Erich Leinsdorf folgende Erklärung.
Die Oper ist ein kommerzielles Unternehmen und wenn die Häuser leer sind, da werden die Direktoren rausgeschmissen.
Und das ist etwas, was heute kaum jemand mehr laut zu sagen wagt, weil es sehr unkünstlich klingt.
Das ist aber die Wahrheit.
Wenn man heute eine Oper auf die Bühne stellt, so erwartet man eine gewisse Länge
dieser Produktion eine gewisse Lebensdauer, vielleicht zehn Jahre, vielleicht sogar 20 Jahre, bis man dann findet, dass sich das amortisiert hat.
Das sind sehr unpopuläre Dinge, die ich sage.
In einem Konzert ist es sehr leicht, ein riskantes oder experimentelles Stück aufzuführen,
Dann machen wir unsere vier, fünf Proben.
Dann machen wir unsere zwei, drei, vier.
In Freien Häusern haben wir immer vier Konzerte in den großen Orchestern.
Und dann kann man das Ganze wieder wegschmeißen.
Das geht bei der Oper nicht.
Man muss eine Produktion, eine Generation auf der Bühne lassen.
Also daraus erklärt sich ja auch dieser unbeschreibliche Konflikt, den wir heute haben.
Zum Beispiel Sie erwähnten, dass ich die Elektra hier dirigiere.
Das ist auch eine Produktion, die noch von Wieland Wagner ist.
Also Sie können sich ausrechnen, ich weiß nicht genau an welchem Jahre, aber Wieland ist im Jahr 66 gestorben.
Also es muss mindestens 18 Jahre alt sein.
Also in dieser Produktion sind Dinge, die man heute keineswegs akzeptieren würde, auch von Wieland Wagner nicht.
Aber man muss mit dieser Produktion eben weiter wursteln, bis der Zeitpunkt gekommen ist, wo man sagt, jetzt hat sich diese Produktion irgendwie
Erich Leinsdorff ist, wenn es um die Qualität einer Opernaufführung geht, kompromisslos.
So hat er die musikalische Leitung einer erfolgreichen Arabella-Produktion an der MET für die kommende Spielzeit zurückgelegt, weil ihm kein gleichwertiger Ersatz für die neuseeländische Sängerin Kiri Te Kanava zur Verfügung gestellt wurde.
Das war ein Beitrag über den austroamerikanischen Dirigenten Erich Leinsdorff, der zurzeit an der Wiener Staatsoper die Elektra von Richard Strauss dirigiert.
In vier Minuten ist es 13 Uhr.
Wir schalten noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Kurzmeldungen.
Österreich.
Finanzminister Herbert Salcher hat heute zur Anonymitätsabgabe und zu budgetpolitischen Fragen Stellung genommen.
Salcher hob neuerlich hervor, nach der bestehenden Rechtsordnung hätten die Finanzbehörden etwa bei Strafverfahren oder Verlassenschaftsabhandlungen auch jetzt schon Einschauerrecht in Bankguthaben.
Außerdem würde die Anonymitätsabgabe das Bankgeheimnis nicht verletzen, das ja nicht für allgemein gehaltene Bankauskünfte gelte, meinte der Finanzminister.
Zu den kommenden Budgetverhandlungen meinte Salcher, alle Minister müssten Streichungen vornehmen und die sogenannten Eckdaten des Budgets würden von der gesamten Regierung festgelegt.
Bautenminister Sekanina hat sich heute für Umschichtungen im Budget zur Straßenbaufinanzierung ausgesprochen.
Erster Schritt dazu müsste nach seinen Worten eine finanzielle Bestandsaufnahme sein.
Die Hauptaufgaben des Bautenministeriums sieht Sekanina künftig in einer verstärkten Behandlung der Wohnbaufragen und des Bundeshochbaues.
Innenminister Blecher hat heute seine Absicht bekräftigt, aus dem Innenressort ein Bürgerministerium zu machen.
Blecher meinte in einem ORF-Interview, der Bürger solle nicht erst kommen, wenn etwas passiert ist, sondern auch, wenn er Auskunft, Rat und Hilfe braucht.
Im Einzelnen kündigte der neue Innenminister den verstärkten Einsatz von Polizeibeamten zu Fuß, den Ausbau der Beratungseinrichtungen, eine Durchforstung der Verwaltungsbestimmungen und den verstärkten Kampf gegen den Drogenhandel, gegen Gewalt, Kriminalität und Straßenterror an.
Der Arbeiterkammertag hat heute die diesjährige Lehrlingsstatistik veröffentlicht.
Die Zahl der Lehrlinge hat danach gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent abgenommen.
Ende April 1983 gab es in Österreich mehr als 2.900 vorgemerkte Lehrstellensuchende, jedoch nur etwa 1.100 gemeldete offene Lehrstellen.
Die Bundeswirtschaftskammer hat heute die Ergebnisse von Meinungsumfragen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass die Mehrheit der Beschäftigten eine Arbeitszeitverkürzung ablehnt.
Auf die Frage, ob es derzeit sinnvoll sei, eine Arbeitszeitverkürzung durchzuführen, stimmten heuer im Frühjahr nur 22% der Befragten dafür, dagegen hielten 74% eine Arbeitszeitverkürzung für sinnlos.
Der Wiener Bürgermeister Leopold Graz wurde heute Vormittag von Bundespräsident Kirchschläger zum vierten Mal als Landeshauptmann von Wien angelobt.
Die Mitglieder der Wiener Landesregierung werden morgen in der ersten Regierungssitzung nach der Wahl von Landeshauptmann Graz angelobt.
ÖVP-Obmann Mock hat heute als Präsident der Europäischen Demokratischen Union angekündigt, dass am 24. und 25.
Juni in London die Gründung der Internationalen Demokratischen Union beschlossen werden soll.
Als Sachfragen, die bei der Parteiführerkonferenz in London erörtert werden sollen, nannte Mock die wirtschaftspolitische Entwicklung in Europa und der Welt, die Beziehungen zwischen Europa und den USA und die Situation in Lateinamerika.
USA.
Die Gipfelkonferenz der sieben wichtigsten westlichen Industriestaaten geht heute in Williamsburg südlich von Washington zu Ende.
Die Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, der Bundesrepublik Deutschland, Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und Japans haben sich auf die Grundzüge einer Abschlusserklärung geeinigt, in der ein Bekenntnis zu einer besseren wirtschaftlichen Zusammenarbeit enthalten ist.
Wichtigste Punkte dieser Erklärung, die noch heute veröffentlicht werden sollen, sind die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Stabilisierung der Devisenmärkte.
Die Teilnehmer des Gipfeltreffens haben ferner die Sowjetunion in einer gemeinsamen Entschließung aufgefordert, ernsthafte Abrüstungs- und Rüstungskontrollverhandlungen zu führen.
Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Teilweise sonnig, hauptsächlich über dem Bergland noch einzelne Schauer.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 24 Grad.
Das waren nochmal Abschlussmeldungen im heutigen Mittagschanal.
Das ist jetzt zu Ende.
Gleich ist das 13-Uhr-Mikrofon verabschiedet.
Sicher Reinhold Henke.
Einen schönen Nachmittag noch und auf Wiederhören.