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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagsschanal begrüßt Sie heute Louis Glück.
Aus dem Inland berichten wir heute über eine Pressekonferenz des neuen Vizekanzlers, Handelsministers, FPÖ-Obmannes und Nationalratsabgeordneten Norbert Steger.
Steger sagt dabei unter anderem, es gebe keinerlei Vertrauensbasis mehr mit der österreichischen Volkspartei.
Auf Stegers Parteifreund, den neuen Justizminister Harald Ofner, hat sich heute der ÖVP-Generalsekretär Michael Graf eingeschossen.
Graf sitzt jetzt auch im Parlament und will sich besonders entsprechend dem Anwaltsberuf, den er ja erlernt hat, Justizfragen widmen.
Zuerst also hat er jetzt sozusagen den Justizminister selbst im Fadenkreuz, der ja im Zusammenhang mit der WBO ein Verfahren gewertigen muss.
Ein weiteres Inlandsthema, die österreichische Spielbanken AG hat Bilanz gelegt, die Geschäfte bei Roulette und Baccarat gingen so gut wie noch nie im Vorjahr, zur Abwechslung also ein verstaatlichter Betrieb mit Profit.
Ausland, Rebellion in der PLO gegen Yassir Arafat, dazu ein Gespräch mit unserem Nahostmitarbeiter,
Die deutschen Sozialdemokraten suchen ihre Linie zur NATO-Nachrüstung.
Der Fraktionsführer Hans-Jochen Vogel hat dazu heute eine Pressekonferenz gegeben, die man etwa so zusammenfassen könnte, jetzt noch kein Nein der SPD zur Nachrüstung.
Außerdem bringen wir einen Nachruf auf die deutsche Schriftstellerin Anne Segers.
und aus Moskau einen Bericht über ein erfolgreiches Gastspiel der Wiener Volksoper.
Dazu wie immer am Freitag die Vorschau auf das Wochenendwetter.
Zunächst aber jetzt der Nachrichtenüberblick über das österreichische und das Weltgeschehen der ersten Tageshälfte.
Verantwortlich als Redakteur ist Helmut Koller, Sprecherin ist Rosmarin Fraundaufer.
Sowjetunion.
Moskau hat das Abschlusskommuniqué der gestern in Brüssel beendeten Frühjahrstagung der Verteidigungsminister der Mitgliedsländer der NATO scharf kritisiert.
Die Nachrichtenagentur TASS schreibt, die konstruktiven Friedensvorschläge der kommunistischen Länder seien ignoriert worden.
Die NATO sei nicht bereit, eine faire Übereinkunft nach dem Grundsatz der Gleichheit und der gleichen Sicherheit beider Seiten zu suchen.
Der Beschluss auf der Stationierung neuer amerikanischer Atomraketen in Westeuropa zu beharren, torpediere die Abrüstungsverhandlungen in Genf.
Parteichef Yuri Andropov hat sich für eine Normalisierung der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ausgesprochen.
Bei einem Empfang in Moskau für den ehemaligen amerikanischen Botschafter Avril Harriman sagte Andropov, die beiden Supermächte sollten sich an ihr Bündnis im Zweiten Weltkrieg erinnern.
Von einer Normalisierung der Beziehungen würden sowohl die Amerikaner als auch die Sowjetbürger und die Völker anderer Länder profitieren.
Nahe Osten.
PLO-Chef Yasser Arafat hat vor dem Hintergrund wachsenden Widerstandes gegen seinen Kurs eine Reise zu den Palästinenser-Stützpunkten angetreten.
Vor allem führende Vertreter der Al-Fatah, der stärksten Teilorganisation der PLO, sollen sich gegen Arafat gewendet haben.
Sie verlangen eine scharfe Konfrontation mit Israel und lehnen den Nahost-Friedensplan des amerikanischen Präsidenten Reagan strikt ab.
Von den Gegnern Arafats wurde allerdings betont, ihre Kritik sei kein Putsch, sondern sie bemühten sich lediglich, eine Kurskorrektur der PLO-Politik zu erreichen.
Unterdessen hat Syrien den israelisch-libanesischen Truppenabzugsvertrag anscheinend endgültig abgelehnt.
In einem Kommentar von Radio Damaskus hieß es, das Abkommen sei kein Verhandlungsgegenstand mehr.
Der israelische Außenminister Yitzhak Shamir warnte Syrien mit den Worten, Jerusalem werde zwar keine Frist für einen syrischen Truppenabzug aus dem Libanon setzen, aber auch nicht mehr lange zuwarten.
Verteidigungsminister Moshe Ahrens deutete die Möglichkeit eines einseitigen israelischen Truppenrückzugs aus einem Teil des Libanons an.
Dabei müsste allerdings gewährleistet sein, dass Kanisyrer oder Palästinenser in die geräumten Gebiete einrückten.
Für einen einseitigen Truppenabzug sprach sich auch die israelische Arbeiterpartei aus.
USA.
Das Repräsentantenhaus in Washington hat umgerechnet 4,2 Milliarden Schilling für den Wiederaufbau im Libanon bewilligt.
Fast die Hälfte dieses Betrages ist allerdings für die Anschaffung militärischer Ausrüstungsgegenstände vorgesehen.
Die Libanon-Hilfe muss auch noch vom Senat genehmigt werden.
Vereinte Nationen.
Wien könnte Tagungsort der internationalen Palästina-Konferenz werden.
Ursprünglich ist die Veranstaltung für August in Paris geplant worden.
Die französische Regierung hat darauf hingewiesen, sie könne die Sicherheitserfordernisse nicht erfüllen.
Die Konferenz soll aber in einer UNO-Stadt durchgeführt werden.
In Genf soll die Abhaltung der Konferenz bei der Schweizer Regierung nur auf geringe Gegenliebe gestoßen sein.
Nachdem die Palästinenser die Tagung nicht im UNO-Hauptquartier in New York abhalten wollen, hat Wien die besten Chancen.
Polen.
Partei- und Regierungschef Wojciech Jaruzelski hat Schwierigkeiten bei der Normalisierung der innenpolitischen Lage zugegeben.
Die amtliche polnische Nachrichtenagentur PRP hat eine Rede Herr Jaruzelskis veröffentlicht, die er vor dem Zentralkomitee der Vereinigten Arbeiterpartei gehalten hat.
Darin erklärte der Partei- und Regierungschef unter anderem, die Frage, wie die derzeitige Krise überwunden werden könne, sei noch nicht ausreichend beantwortet.
Das Verhältnis zwischen Staat und Kirche in Polen bezeichnete Jaruzelski hingegen als im Großen und Ganzen korrekt.
Tschechoslowakei.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate weisen slowakische Katholiken in Pressburg in Flugblättern auf antireligiöse Maßnahmen der Behörden hin.
In den Flugblättern wird über eine umfangreiche Polizeiaktion gegen den Franziskanerorden in der Tschechoslowakei berichtet.
Festgenommene Personen werden bezichtigt, dem Franziskanerorden illegal anzugehören.
Bereits Anfang des Jahres kursierten in Pressburg Flugblätter, in denen Details über Prozesse gegen Katholiken gemeldet wurden.
Griechenland.
Das Parlament in Athen hat heute Nacht das neue Mitbestimmungsgesetz für den öffentlichen Dienst trotz heftiger Proteste der Arbeitnehmer verabschiedet.
Die Arbeiter und Angestellten wandten sich vor allem gegen die Einschränkung des Streikrechtes.
Gestern erreichte der Protest seinen Höhepunkt mit einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung von etwa 500.000 Beschäftigten im ganzen Land.
Der Artikel 4 des neuen Gesetzes erlaubt Streiks in Staatsbetrieben nur noch, wenn eine Urabstimmung abgehalten wird, bei der sich mehr als die Hälfte der Gewerkschaftsmitglieder für einen Ausstand ausspricht.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland ist im Mai gegenüber dem Vormonat leicht gesunken.
Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 9,2% im April auf 8,8%.
Im Mai waren 2.148.700 Einmenschen ohne Beschäftigung.
Europäische Gemeinschaft Ein Viertel der Jugendlichen in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft ist arbeitslos.
Das sind fast 5 Millionen Menschen unter 25 Jahren.
Die für Sozialfragen zuständigen Minister der Wirtschaftsgemeinschaft haben gestern in Luxemburg beschlossen, den Anteil am gemeinschaftlichen Sozialfonds, der zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit verwendet werden soll, nahezu zu verdoppeln.
Von etwa 25 Milliarden Schillingen, die der Budgetentwurf der Europäischen Kommission für den Sozialfonds vorsieht, sollen 75 Prozent aufgewendet werden.
Österreich
Der Verein der Freunde des kurdischen Volkes in Wien hat heute einen offenen Brief an Bundeskanzler Fred Sinowaz, Vizekanzler Norbert Steger und Außenminister Erwin Lanz gerichtet.
Darin wird Österreich ersucht, alle Möglichkeiten zu prüfen, das Kurdenproblem vor die Vereinten Nationen zu bringen.
Unmittelbarer Anlass für das Schreiben ist die jüngste Intervention türkischer Armeeeinheiten in einem vornehmlich von Kurden bewohnten Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Irak.
Heute, vor genau 20 Jahren, am 3.
Juni 1963, ist Papst Johannes XXIII.
gestorben.
Im Morgenjournal nannte der Wiener Erzbischof Franz Kardinal König die Internationalisierung der katholischen Kirche durch die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils und den Appell des Papstes an die Menschheit zum Frieden als die größten Verdienste von Johannes XXIII.
Außerdem habe er den Dialog zwischen Christen und Juden eingeleitet und die Kirche zum Osten hin geöffnet, sagt der König.
Wegen eines Vergasedefektes ist heute früh ein Motorsegelflugzeug auf der Westautobahn bei Ybbs Not gelandet.
Der aus Bad Ischl stammende Pilot rief zwei Pannenfahrer der Kraftfahrerorganisation ÖAMTC zu Hilfe.
Sie sicherten auf dem Pannenstreifen der Autobahn das Sportflugzeug ab und behoben den Defekt, um die Maschine wieder startklar zu machen.
Bei der Notlandung kam niemand zu Schaden.
USA
Ein Brand an Bord einer Verkehrsmaschine der Type DC-9 der Fluggesellschaft Air Canada hat 23 Menschenleben gefordert.
18 Passagiere wurden mit Rauchgasvergiftungen oder anderen Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert.
Insgesamt befanden sich 41 Fluggäste und 5 Besatzungsmitglieder an Bord.
Die Maschine musste auf dem Flughafen von Cincinnati in amerikanischem Bundesstaat Ohio notlanden.
Sie hatte sich auf dem Flug von Dallas in Texas nach Toronto und Montreal in Kanada befunden.
Das Feuer dürfte in einer der Toilettenanlagen des Flugzeuges ausgebrochen sein.
15 Minuten vor der Notlandung wurde der Kontrollturm in Cincinnati von dem Unglück benachrichtigt.
Bei der Landung platzten alle Reifen der TC9.
Der Brand konnte erst eine Stunde nach der Landung gelöscht werden.
Zwei Stunden lang war der Flughafen für den übrigen Luftverkehr gesperrt.
Libanon.
Die Hauptstadt Beirut wurde heute früh von einem heftigen Erdbeben erschüttert.
Nach vorliegenden Berichten brachen Fensterscheiben, die Menschen flüchteten panikartig aus ihren Häusern.
Über mögliche Opfer oder größere Gebäudeschäden liegen aber keine Angaben vor.
Das Beben wurde als eines der stärksten der letzten Jahre bezeichnet.
Als besonders heftig wurden die Erdstöße in den südlichen Vororten von Beirut registriert.
Ja, das waren die Nachrichten.
Das erste Beitragsthema im Freitagmittag-Journal ist wie immer der Studiogast, der uns über das voraussichtliche Wetter am Wochenende informieren wird.
Heute begrüße ich Johannes Tschernin von unserer ORF-Wetterredaktion.
Herr Tschernin, wie wird es denn am Wochenende?
Ja, guten Tag, Lois Glück.
Es steht uns ein selten schönes, richtig sommerliches Wochenende bevor.
Wer nicht die Gelegenheit wahrgenommen hat, heute schon blau zu machen und sich ein langes Wochenende zu verschaffen, wird das bestimmt nachträglich noch bereuen.
Die Devise heißt jedenfalls auf in die Bäder.
Die meteorologische Ursache für diese sehr sympathische Prognose bildet ein riesiges Hochdruckgebiet, das sich vom Mittelmeer bis zur Ostsee erstreckt.
Von Südwesten strömt warme, trockene Luft in unseren Raum.
Die Gewitterfront, die noch während der Nacht von gestern auf heute in Ostösterreich kräftig umgerührt hat, ist heute schon nach Osten abgezogen.
Im Raum von Wien und am Ostrand der Alpen sieht man noch ihre Reste in Form von Wolkenfeldern.
Im Laufe des Nachmittags können wir hier auch mit Quellwolken und hier und da vielleicht mit einem schwachen Nachgewitter rechnen.
Morgen Samstag kann es im Osten Österreichs in Tälern in der Früh noch örtlich Dunstfelder geben.
Diese werden aber sehr bald verschwinden.
Sonst wird es im ganzen Bundesgebiet praktisch wolkenlos sein.
Nur am Nachmittag könnten einige kleine Schönwetterwolken den blauen Himmel verzieren.
Die werden sich aber bestimmt nach kurzer Zeit wieder auflösen.
Die Temperaturen werden dementsprechend hochliegen, so etwa 26 bis 30 Grad örtlich, vielleicht noch eine Kleinigkeit darüber.
Für den Sonntag sorgen die internationalen Wetterdienste das gleiche Wetter voraus.
Wieder strahlender Sonnenschein und heißes Badewetter.
Die einzigen, die vom Wochenende enttäuscht sein werden, sind die Segler und Windsurfer.
Auf den Seen wird sich leider kaum ein Lüfterl Regen.
Für Bergtouren hingegen ist das Wochenendwetter geradezu ideal.
Die Nullgradgrenze klettert auf 3400 Meter und vielleicht sogar noch etwas darüber.
Es gibt ausgezeichnete Fernsicht und vor Gewittern wird man keine Angst haben müssen.
Was dann die kommende Woche betrifft, so wird das schöne Wetter zumindest während der ersten Tage nach dem Wochenende unverändert anhalten.
Die Devise lautet also, pack die Badehose ein.
Herr Czernin, ist es eigentlich jetzt zum Mittag in den Landeshauptstädten auch schon so schön, wie es in den nächsten Tagen sein wird?
Vielleicht noch nicht ganz oder zumindest teilweise.
In Wien ist es sonnig mit 23 Grad, Nordostwind mit 10 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt, dasselbe Sonnig, Temperatur 23°C, Nordost 5 km pro Stunde.
Linz ist es noch stark bewölkt, 19°C, Nordwind mit 3 km pro Stunde.
Salzburg, Sonnig, 23°C, Windstill.
Innsbruck, wolkig, 21°C, Windstill.
Bregenz, wolkig, 18°C, das wird bestimmt noch ein bisschen steigen, Südwind mit 5 km pro Stunde.
Graz,
die schon erwähnten Wolkenreste, 22 Grad Ostwind mit 5 km pro Stunde und in Klagenfurt sonnig, 24 Grad und Windstille.
Das war also das Wetter, wie es derzeit in den Landeshauptstädten ist.
Vielen Dank, Johannes Tschernin.
Jetzt ins Ausland in der politischen Berichterstattung zunächst.
Das weltpolitische Thema Nummer eins in diesem Jahr ist ganz zweifellos die NATO-Nachrüstung.
Aus den vielen Äußerungen der letzten Tage und Wochen darf man den Hauptschluss ziehen, dass diese NATO-Nachrüstung kommen wird.
Anders gesagt, es gibt keinerlei Hinweise, dass die Verhandlungen zwischen den USA und der USSR in Genf
über die atomaren Euro-Raketen doch noch zu einer Einigung führen werden.
Am klarsten hat das in den letzten Tagen zweimal US-Präsident Ronald Reagan gesagt.
Die Russen werden erst zu Konzessionen bereit sein, meinte der Präsident, wenn wir mit der Nachrüstung begonnen haben.
Was auch klar wurde in den letzten Tagen, die auf deutscher Seite zum Teil gehegte Hoffnung, die bevorstehende Teilnachrüstung oder Zwischenlösung könnte ohne die Pershing-Raketen auskommen, die von den Sowjets besonders gefürchtet und bekämpft werden, weil sie in weniger als 10 Minuten die sowjetischen Ziele erreichen können.
Die Pershing 2 also ist für die Amerikaner unverzichtbar.
Besonders schwer tut sich mit der Nachrüstung die Sozialdemokratische Partei Deutschlands.
Ihre rüstungspolitische Autorität Helmut Schwitt steht, wenn auch mit kleinen Nuancen neuerdings, zum NATO-Doppelbeschluss.
Der linke SPD-Flügel, befreit vom Joch der Regierungspartei, sagt offen ein klares Nein zur Nachrüstung.
Irgendwo dazwischen der SPD-Vorsitzende Willy Brandt.
Und aus all dem soll der SPD-Fraktionsführer Hans-Jochen Vogl nun eine homogene Aussage und auch eine homogene Politik im Deutschen Bundestag präsentieren und formulieren.
Keine leichte Aufgabe.
Er gab heute nach langen Beratungen der Parteigremien dazu eine Pressekonferenz, von der Helmut Langendörfer berichtet.
Nach über zehnstündiger Klausurtagung einigten sich die sozialdemokratischen Abgeordneten im Deutschen Bundestag am späten Mittwochabend auf eine, wie es offiziell heißt, Handreichung zur Politik des westlichen Bündnisses, zur Strategiedebatte und zu den Genfer Verhandlungen.
Das Wort Handreichung umschreibt auch schon den Stellenwert des Papiers.
Kaum einer in der Fraktionsspitze glaubt, dass sich die Basis an diese Thesen halten wird.
Der Streit um ein absolutes Nein zur Nachrüstung schwelt weiter.
Auch Ex-Kanzler Helmut Schmidt und Willy Brandt konnten ihn nur übertünchen, als sie zusammen mit Oppositionsführer Hans-Jochen Vogel die Parole ausgaben.
Jetzt noch kein Nein, aber später.
Gemeint ist ein Sonderparteitag.
Anfang November ist alles offen.
Immerhin soll aber aus dem 16 Seiten starken Papier, das mit neuen Gegenstimmen und etlichen Enthaltungen verabschiedet wurde, noch vor der parlamentarischen Sommerpause eine Gesetzesinitiative werden.
Behandelt wird sie dann wohl auch erst im Herbst.
Und das sind die Kernpunkte der Handreichung.
Die Sozialdemokraten sehen die politischen Grundlagen, auf denen sich ein tragfähiger Konsens im westlichen Bündnis gebildet hat, von einer amerikanischen Politik der Konfrontation in Frage gestellt.
Dennoch bekennt man sich zum Bündnis und betont die feste Verankerung in der NATO.
Allerdings geht man als Grundlage bei Verhandlungen davon aus, dass der Osten technologisch, wirtschaftlich und sozial schwächer ist als der Westen und deshalb von einer militärischen Gesamtüberlegenheit der Sowjetunion über die NATO keine Rede sein könne.
So scheint man sich auch bei den Genfer Verhandlungen mit einer Zwischenlösung anfreunden zu können.
Dazu Hans-Jochen Vogel auf einer Pressekonferenz heute Vormittag.
Wir setzen uns mit dem gegenwärtigen Zustand der Genfer Verhandlungen auseinander und stellen fest, dass dieser Zustand unbefriedigend ist.
Wir appellieren an beide Seiten, sich zu bewegen.
Unser Appell richtet sich insbesondere auch an unseren Hauptverbündeten, an die Vereinigten Staaten.
Wir lassen erkennen, welche Bewegungsmöglichkeiten insbesondere nach dem Stand der inneramerikanischen Diskussion in Betracht gezogen werden könnten.
Ich nenne das Stichwort Waldspaziergang, also
Dieser Gedankenaustausch zwischen den beiden Unterhändlern in Genf, Herrn Nitzer und Herrn Kwizinski, der zu einem Modell einer denkbaren und möglichen Verständigung
Diese Pläne würden eine Reduzierung der SS-20 auf 75 Stück und eine Nachrüstung von der westlichen Seite her auf 75 neue Systeme beinhalten.
Man erwartet, dass ein solcher Vorschlag wieder formell eingebracht wird.
Argumentationshilfe für ein Abrücken vom Doppelbeschluss wird denn zum Schluss auch noch geliefert.
Denn die Erreichung eines für die beiden Großmächte tragbaren Verhandlungskompromisses sei politisch sehr viel wichtiger als die Erhaltung eines vor vier Jahren unter dem Vorbehalt einer Überprüfung aufgestellten Stationierungszeitplanes, der sowieso abhängig sei vom nicht zustande gekommenen Inkrafttreten des Sol-II-Vertrages.
Dies hätten ja bekanntlich die USA zu vertreten.
Nicht in das Papier eingeflossen ist das Verhältnis zu den Friedensbewegungen.
Man sieht in ihnen einen Bündnispartner, trotz aller Meinungsverschiedenheiten, wie Horst Ehmke heute Morgen meinte.
Alles in allem ein Papier, das die innerparteiliche Diskussion nur verschärfen kann.
Der abrüstungspolitische Sprecher der CDU, Jürgen Todenhöfer, sieht die SPD denn auch schon in einem vehementen Kampf gegen ihre eigene frühere Abrüstungspolitik und als Vertreter sowjetischer Auffassungen.
Letztlich drängt sich der Eindruck auf, dass der Rückzug aus den Vereinbarungen des Doppelbeschlusses langsam beginnt.
Natürlich immer unter dem Vorbehalt des Sonderparteitages im Herbst.
Gerd Langendörfer war das in einem Bericht aus Bonn und wir kommen in den nächsten beiden Beiträgen zum Themenbereich Nahost.
Ein Jahr ist es nun her, dass Israel den Libanon-Krieg begonnen hat.
Es war ein Konflikt, der stufenweise eskalierte.
Zuerst war nur von einer Straf-Expedition nach einem Mordanschlag auf den israelischen Botschafter in London, Shlomo Argov, die Rede.
Dann hieß es in Jerusalem, man wolle eine verbreiterte Sicherheitszone im Süd-Libanon schaffen.
Friede für Galiläa war denn auch die offizielle Bezeichnung für die noch begrenzte Militäroperation.
Doch Premier Begin und Verteidigungsminister Sharon wollten die Gunst der Stunde nützen, um im Schatten einer auf Falkland blickenden Weltöffentlichkeit gleich auch die palästinensische Zentrale Beirut zu kassieren.
Es kam zum Krieg mit seinen Bombardements, mit seinen tausenden Toten, mit seiner entsetzlichen Spätfolge des Sabra-Shatila-Massakers und mit der Vertreibung der PLO aus der Hauptstadt Beirut.
Doch das blieb die einzige Ausbeute dieses Krieges.
Monatelang verhandelte man mit Amerikanern und Libanesen über ein Truppenabzugsabkommen.
Ein Vertrag, der wohl zustande kam, aber Papier bleibt, solange sich nicht auch die Syrer zurückziehen.
Die lehnen aber kategorisch einen Rückzug aus dem Libanon ab.
Jetzt gibt es aber verstärkte Strömungen in Israel, die 30.000-Mann-Präsenz freiwillig, zumindest teilweise, zu reduzieren.
Denn einerseits wächst in Israel die Front gegen das wenig erfolgreiche Libanon-Engagement und andererseits droht am Horizont schon ein neuer Waffengang, nämlich ein Krieg mit Syrien.
Moshe Meisers berichtet.
Während Israel heute im Zeichen des Jahrestages vom Ausbruch des Libanon-Krieges steht, zeichnet sich immer mehr eine deutliche Wende in der öffentlichen Meinung ab.
In den letzten Meinungsumfragen hat die israelische Arbeiterpartei den bisherigen Vorsprung des Likuds, an dessen Spitze mir nach im Wegen steht, erheblich verringert, wenn heute Wahlen in Israel stattfinden sollten.
Der Vorsprung ist von bisher 25 Mandaten auf 12 zusammengeschrumpft und diese Tendenz hält an.
Ein Jahr nach Ausbruch des Libanonkrieges wird heute in der israelischen Öffentlichkeit und Presse die Kritik an diesem Krieg und insbesondere an seiner Ausweitung und Folgen und an der derzeitigen Lage im Libanon, die fast täglich israelische Opfer fordert, stärker und damit auch die Forderung, den Libanon so rasch wie möglich zu räumen.
Fast die gesamte israelische Presse bezeichnet heute die Ausweitung des Libanonkrieges,
über die Sicherstellung eines gewissen Sicherheitskorridors hinaus als tragischen Fehler, der heute Israel eine schwere militärische und wirtschaftliche Belastung und eine unhaltbare Situation aufgezwungen hat.
Das Zentralkomitee der Israelischen Arbeiterpartei hat gestern Abend von der Regierung gefordert, den Libanon einseitig und etappenweise im Laufe von drei Monaten zu räumen.
Ministerpräsident Begin hat heute mit einem Versprechen,
die israelischen Soldaten so rasch wie möglich nach Hause zu bringen, diese Forderung nach einem einseitigen Abzug abgelehnt, mit der Begründung, dass ein solcher lebenswichtige Sicherheitsnotwendigkeiten Israel schwer beeinträchtigen könnte.
Als Symptom für den Meinungsumschwung in Israel können auch die Wahlergebnisse auf den Campusen der Universitäten von Jerusalem, Tel Aviv und Haifa gelten.
laut denen die Opposition der Arbeiterparteien in den Studentenräten wieder zur Macht gelangt ist, nachdem der Likud in ihnen im Laufe der letzten zwölf Jahre geherrscht hatte.
Während einer gestrigen Rede des früheren Generalstabschefs Raphael Leitan vor den Studenten auf der Jerusalemer Universität, in der er die Notwendigkeit des Libanonkrieges und seine positiven Ergebnisse betonte, kam es zum ersten Mal zu schweren Ausschreitungen,
Gegen den Libanon-Krieg protestierende Studenten der Arbeiterparteien kamen mit transparenten Etat-Kriegsverbrecher und störten die Rede fortwährend mit Zwischenrufen.
Die Polizei musste mit Schlagstöcken einschreiten und mehrere Verhaftungen vornehmen.
Morgen wird der Protestmarsch der Friede-Jetzt-Bewegung gegen den Libanon-Krieg, der im Laufe einer Woche vom Norden nach Süden durch ganz Israel verläuft, seinen Höhepunkt in einer Massenkundgebung im Zentrum Tel Aviv erreichen.
an der viele Parlamentsmitglieder der Oppositionsparteien teilnehmen werden.
Ein Bericht aus Israel.
Und wir bleiben noch im Nahen Osten.
Wir wechseln aber zu einer anderen Folge des Libanon-Krieges, der Vertreibung der PLO aus Beirut.
Die Palästinenser-Diaspora in acht arabische Länder hat der PLO ja wohl weltweit einen Sympathiebonus gebracht, im Endeffekt wurde die Arafat-Organisation aber geschwächt.
Folge dieser Schwächung war unter anderem, dass die Flügelkämpfe innerhalb der PLO wieder an Intensität gewannen.
Das hat ganz deutlich der palästinensische Nationalkongress letzten Herbst in Algiers gezeigt, als optisch wohl der gemäßigte Arafat dominierte, in den Beschlüssen aber der radikale Flügel.
Nun, wo im Rahmen des Libanon-Abkommens den etwa 10.000 nord- und ostlibanesischen PLO-Kämpfern längerfristig das Schicksal ihrer Beiruter Waffenbrüder droht, nämlich ebenfalls die Vertreibung, finden sich immer mehr Kämpfer, die für die Rückkehr zur militärischen Option eintreten, zum Guerillakrieg gegen Israel im Libanon und in den besetzten Gebieten.
Akut wurde das Problem durch eine nun schon mehr als zwei Wochen anhaltende Rebellion von Offizieren aus Arafats eigener PLO-Teilorganisation Al-Fatah.
Die Meuterei droht Yassir Arafat gefährlicher zu werden als alle bisherigen Fraktionskämpfe.
Wir telefonieren mit unserem Ostmitarbeiter Marcel Pott zu diesem Thema.
Meine erste Frage an ihn, welchen Umfang hat diese Anti-Arafat-Front überhaupt?
Unklar ist der Umfang und auch das Ausmaß der Revolte.
Die Gegner Arafats behaupten,
Es seien 24 Führer der Verdacht auf ihrer Seite und nicht weniger als 10.000 Kämpfer unterstützten ihre Forderungen.
Yassin Arafat hingegen spricht von nur rund 150 Männern, die sich den meuternden Offizieren angeschlossen hätten.
Wo liegt die Wahrheit?
Nun, die Wahrheit liegt sicherlich irgendwo in der Mitte.
Klar ist, dass die offiziellen PLO-Stimmen, die ich hier in Damaskus gehört habe,
nicht die ganze Wahrheit wiedergeben können.
Denn die PLO, soweit als sie Arafats Politik unterstützt, spielt diese Protestbewegung völlig herunter und spricht ja auch jede grundsätzliche Bedeutung ab.
Die sind nichts weiter als interne Zwistigkeiten, die vorübergehen, hat mir gestern ein Sprecher des Außenpolitischen Ausschusses gesagt und hat hinzugefügt.
dass Eifersucht gegenüber den zwei von Arafat ernannten Militärkommandeuren im Spiel sei, die man mitverantwortlich macht für die Niederlage der PLO während der Libanon-Invasion Israels im letzten Sommer.
Herr Pott, Fraktionskämpfe sind so alt wie die PLO selbst.
Was unterscheidet die jetzige Auseinandersetzung zwischen den Gemäßigten und den Radikalen von früheren?
Nun, hier ist eine grundsätzliche Frage aufgeworfen.
Denn die Rebellen verlangen von Arafat, dass er die militärische Option an die erste Stelle seiner Politik setzt.
Sie verlangen von ihm die Ablehnung jedes amerikanischen Friedensplanes.
Sie verlangen sogar die Ablehnung des Friedensplanes von Fes, den die Arabische Liga im letzten September beschlossen hat.
Dahinter steckt der Gedanke, dass man vor allen Dingen Angst, glaube ich, hat vor der Zukunft.
Denn die Kämpfer, die jetzt noch stationiert sind in der ostlibanesischen Beka-Ebene und im Norden des Landes, haben einfach Angst vor der Zukunft.
Der Gedanke daran macht sie schaudern, denn sie wissen ja nicht wohin.
Wenn es wirklich zu einem Abzug der ausländischen Truppen aus Libanon kommen würde, müssten die PLO-Kämpfer ja auch abziehen, weil sie abhängig sind von den Syrern.
Und wer will in der arabischen Welt die palästinensischen Kämpfer haben?
Glauben Sie, Herr Potters, insgesamt die Position der jetzigen Anti-Arafat-Rebellen, wenn man so will, mehrheitsfähig in der palästinensischen Befreiungsorganisation werden könnte?
Oder droht eher nun eine Art Spaltung?
Ich glaube, dass diese Frage schwierig zu beantworten ist.
Der Sprecher der Rebellen hier in Damaskus hat gesagt, dies ist kein militärischer Umsturzversuch, sondern eine Bewegung zur Wiederherstellung der als notwendig erkannten Politik.
Und er hat hinzugefügt, dass man weder Verbindung zu Libyen, Syrien oder anderen arabischen Ländern habe, denn die Arafat-Gruppe hat ja gesagt, also da steckt
der libysche Revolutionsführer Gaddafi dahinter.
Er hat 34 Millionen Dollar bezahlt, damit es zur Spaltung der PLO kommt.
Ich glaube, dass auch hier die Wahrheit in der Mitte liegt.
Die grundsätzliche Auseinandersetzung wird dazu führen, dass Arafat, wenn er die Spaltung verhindern will und wenn er seinen Posten behalten will, auf die Militantenforderungen seiner Gegner eingehen muss.
Ich glaube, es hat keine Chance für ihn, wenn er
versucht, weiter zu taktieren.
Die Kämpfer sind auch die Arafat-Politik, glaube ich, leid, der keine strategische Linie verfolgt hat, sondern immer laviert hat zwischen allen Positionen.
Und das ist mir, glaube ich, leid.
Aber es gibt, wenn man die Situation der PLO realistisch betrachtet, ja eigentlich weder eine chancenreiche militärische Option noch eine Verhandlungsoption.
Die KLO ist in einer verzweifelten Situation, denn sie hat nach dem Auszug von Beirut ihre Basis verloren, ihre politische Zentrale verloren und sie ist hier in Damaskus, das merkt man in allen Sprechen, abhängig von Syrien.
Und man bekommt als Journalisten noch nicht einmal eine Erlaubnis zum Besuch der PLO-Lager in Libanon, wenn man nicht gleichzeitig ein platetes Tresor vorlegt.
Daran kann man erkennen, dass die Situation der PLO sich grundlegend gewandelt hat, die voriges Jahr im Libanon noch Visa selbst ausgestellt hat und den Journalisten auf diese Art und Weise die Ein- und Ausreise gestattet hat.
Herr Pott, kurz bevor vor einigen Monaten in Lissabon Dr. Issam Sartaoui ermordet worden ist, hat er gesagt, dass das schon Objekt von nicht weniger als 23 Attentatsversuchen war.
Nun kann man sich ausrechnen, dass Arafat selbst ja auch sicher sehr oft das Ziel von solchen Anstiegen war.
Es ist ja gerade in letzter Zeit wieder von einem solchen Versuch berichtet worden.
Was würde es bedeuten für die weitere Entwicklung der PLO, wenn Arafat tatsächlich irgendwann mal Opfer eines solchen Anschlags wäre?
Hängt die ganze Position der Verhandlungsbereitschaft, der Diplomatie an der Person Arafat, würde sein Tod eine Radikalisierung der PLO hin zu den jetzigen Rebellen bedeuten?
Dieses ist nicht auszuschließen aus dem einfachen Grunde, weil Arafat für die PLO ein Symbol ist.
Und selbst seine marxistischen militanten Gegner, wie Howard May und Tabasch,
haben nie den Sturz Arafat verlangt, weil es keine Alternative für ihn gibt.
Ich glaube, dass Arafats Stern im Sinken ist, aber die Situation der PLO würde dadurch sicherlich nicht leichter, denn es ist damit zu rechnen, dass die Fraktionskämpfe sich fortsetzen werden, in dem Moment, wo die Integrationsfigur Arafat nicht mehr da ist.
Vielen Dank für diese Informationen und Bewertungen von Marcel Pott in Damaskus.
Auf Wiederhören.
Halb eins vorbei, Ausland dominierte die erste Journalhälfte, die zweite steht im Zeichen von Berichten aus Österreich.
Wir planen unter anderem Beiträge über Pressekonferenzen des Vizekanzlers und Handelsministers Norbert Steger und des ÖVP-Generalsekretärs Michael Graf sowie einen Beitrag über die Bilanz der österreichischen Spielbanken und im Kulturteil Berichte über ein Gastspiel, das erste Gastspiel der Wiener Volksoper in der Sowjetunion und einen Nachruf auf Anna Segers, die deutsche Schriftstellerin, die in Ostberlin gestorben ist.
Zunächst also jetzt Innenpolitik.
Norbert Steger, der Vizekanzler der neuen Koalition und auch ihr Handelsminister, hat heute im Presseclub Concordia in Wien eine Pressekonferenz gegeben.
Dabei gab es also eine Menge von Themen, eine Art politische Tour d'horizon, das reichte von der Außenpolitik über Zwentendorf bis hin zu Wirtschafts- und Budgetfragen.
Speziell ein besonders hervorgehobenes Thema bei dieser Pressekonferenz war das Verhältnis der Freiheitlichen Partei zum früheren Partner auf den Oppositionsbänken, zur Volkspartei.
Johannes Fischer berichtet.
Der kleine Koalitionspartner der rot-blauen Regierung schießt sich auf die Opposition ein.
Norbert Steger, frischgebackener Vizekanzler, der nach eigenen Angaben seinen abgeordneten Mandat im Nationalrat noch in den nächsten vier Jahren niederlegen wird,
benützt er heute die Gelegenheit seiner ersten Pressekonferenz als Regierungsmitglied im Presseclub Concordia zu einer kräftigen Schelte der Volkspartei.
Die Strategie der ÖVP, sagte Steger, nämlich die Freiheitliche Partei zu beschimpfen, auch im Zusammenhang mit Justizminister Harald Hofner, gehe von der Fehleinschätzung aus, dass die SPÖ-FPÖ-Koalition nicht mehr allzu lange halten werde.
Dies, so Steger, werde sich als Fehler erweisen.
Alle neun Landesparteien der Freiheitlichen hätten sich voll und ganz hinter die Koalition gestellt.
Es werde der ÖVP auch nichts nützen, wenn sie jetzt im Parlament verschiedene Mandatare und Minister der FPÖ angreife.
Man werde seitens der Freiheitlichen Partei, einer wörtlich Kleffer-Opposition, nicht einer Kleffer-Regierungspartei entgegensetzen.
Die Linie der Freiheitlichen Partei bezüglich einer Regierungsbeteiligung war dabei schon lange vor den Nationalratswahlen abgesteckt, ließ Steger heute erkennen.
Ich darf sagen, dass es kein Zufall ist, dass mit der Sozialistischen Partei diese Regierungsbildung möglich war.
Denn in Wahrheit gab es seit Jahren eine Entwicklung der Vertrauensebene zwischen Sozialistischer Partei und Freiheitlicher Partei, auch bei aller wechselseitiger Kritik.
Es hat eine Regierungsbildung nichts mit dem allgemeinen Geschäftsleben zu tun, aber trotzdem stimmt ein Vergleich sehr gut, ein Vergleich, der nicht oft als Rechtsanwalt früher schon von mir gesagt worden ist, wenn Klienten gekommen sind.
Ich habe Ihnen immer gesagt, der beste Vertrag nützt nichts, wenn Sie ein Geschäft gemeinsam gründen wollen.
Wesentlich wichtiger ist, dass Sie sich gegenseitig wechselseitig vertrauen können.
Das Entscheidende ist, dass zwischen Volkspartei und Freiheitlicher Partei kein Vertrauen vorhanden ist.
Wo das Vertrauen fehlt, gibt es im Geschäftsleben keine Geschäftsgrundlage und im politischen Leben keine Grundlage, um wirklich gemeinsam schwierige Probleme zu lösen.
In der Sachpolitik selbst ließ Norbert Steger keinen Zweifel daran, dass einige harte Brocken diese Regierung in den kommenden Jahren erwarten.
Für sein Ressort sicher eine der möglichen Stolpersteine für die Koalition das Atomkraftwerk Zwentendorf.
Die Positionen der beiden Parteien, SPÖ und FPÖ, soll steiger sein unverändert.
Ein Nein der Freiheitlichen Partei, ein Ja der SPÖ.
Allerdings seitens des Handelsministeriums werde es bis Jahresende klare Entscheidungen über folgende Varianten bei dem Kraftwerk geben.
Entweder abwracken oder umrüsten des Kraftwerks.
Wenn nicht bis zum Jahresende diese Entscheidungen getroffen werden, dann heißt das in Wahrheit ein Weiterwurschteln in die Richtung, dass wieder Gelder hineingebuttert werden.
Und ich halte das für falsch.
Daher meine ich, es sollte innerhalb eines halben Jahres diese Entscheidung fallen.
Irrtümlich wurde in den Medien diskutiert die Möglichkeit, dass ein Volksbegehren noch im Parlamentsausschuss vorhanden ist.
Das ist nicht der Fall, denn mit dem Wahltag sind sämtliche Gesetzesvorlagen, die eingebracht wurden im Parlament, als erledigt anzusehen.
Es ist also nicht so, dass hier einfach weitergeredet werden muss im Unterausschuss im Parlament.
Daher ist das Entscheidende, dass jetzt wir im Rahmen des Ressorts diese Überprüfungen machen werden und ich habe bereits den Generaldirektor Dr. Fremuth gebeten, dafür zu sorgen, dass innerhalb einiger Wochen wir entsprechende Durchrechnungsmöglichkeiten auf den Tisch bekommen, also durchgerechnete Vorschläge auf den Tisch bekommen.
Und Steger weiter, ohne Volksabstimmung könne es überhaupt rund um Zwentendorf nichts Neues geben und er selber sehe für die Freiheitliche Partei derzeit überhaupt keine Notwendigkeit für eine Volksabstimmung.
Weitere Themen, Budget, das Nettodefizit des gegenwärtigen Budgets mit rund 5% sei ihm weit zu hoch, sagt den Arbeitssteger, es sollte auf 3% herunterkommen, dann werde ich versuchen in den nächsten Jahren, genaue Zeitangaben waren keine zu erhören, in den nächsten Jahren auf diese 3% herunterzukommen.
Konferenzzentrum, hier werde die kostengünstigste Variante gebaut, allerdings die arabische Finanzierung, die ja vor den Nationalratswahlen eine ganz große Rolle gespielt hat, auch in der politischen Diskussion, sei noch nicht fertig.
Exportförderung, hier hat der Handelsminister in dem Fall eine Schaffung von Exportringen für Klein- und Mittelbetriebe angekündigt.
Soweit von der Pressekonferenz Norbert Stegers und damit zurück zum Funkhaus.
Ein Bericht von Johannes Fischer und wir kommen noch einmal zurück zum vorher schon angeklungenen Thema des Verhältnisses der FPÖ zur ÖVP.
Schon bei der Debatte über die Regierungserklärung am vorgestrigen Mittwoch zeigte sich ja, dass die ÖVP ihre Oppositionsrolle so handhaben will, dass sie ihre Kritik an der Regierung auf beide Partner, also SPÖ und FPÖ, in gleicher Weise verteilt.
Schon letzten Mittwoch hatten Sprecher der Volkspartei, der Freiheitlichen Partei vorgeworfen, bei den Koalitionsverhandlungen vor den Sozialisten kapituliert zu haben.
Heute nun nahm der Generalsekretär der ÖVP und ihr neuer Justizsprecher Michael Graf sein Direktes gegenüber, den Justizminister Harald Ofner, unter Beschuss.
In welcher Form darüber berichtet Markus Sommersacher?
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat heute die jüngsten Entwicklungen im Justizbereich und die Besetzung dieses Bereichs auf freiheitlicher Seite scharf kritisiert.
Graf bezog sich mit seiner Kritik zum einen auf den neuen Justizminister Harald Ofner, zum anderen auf den bisherigen Klubsekretär der Freiheitlichen und jetzigen Nationalratsabgeordneten Hilmar Kabas.
Bei seiner Kritik an Ofner setzt die Graf am Umstand an, dass Ofner nun nach Aufgabe seiner Immunität als Abgeordneter ein Verfahren von Seiten des niederösterreichischen Landeshauptmannes Ludwig droht.
Dies wegen Äußerungen, die Ofner im Zusammenhang mit dem WBO-Prozess gegen Ludwig vorbrachte.
Er hatte damals von einem Informanten berichtet, der ihm offener gesagt habe, dass es eine Bestätigung des niederösterreichischen Landeshauptmanns Ludwig über Millionensummen gebe, die aus der WBO stammten.
Allerdings wollte Ofner seinen Informanten nicht nennen, auch nicht in der Gerichtsverhandlung und wurde deshalb vom Richter mit einer Beugestrafe belegt.
Ludwig bestritt, dass es eine solche Bestätigung je gegeben habe.
Der Generalsekretär der Volkspartei Graf, heute zum kommenden Prozess gegen den Justizminister,
Ich bedauere es sehr und finde es schade, dass der Justizminister Ofner es noch immer nicht über sich gebracht hat, zuzugeben, dass diese verleumderischen Informationen, die er weitergegeben hat über den Landeshauptmann Ludwig, nicht stichhaltig sind.
Es wäre ihm keine
Perle aus der Krone gefallen.
Er hätte sein Verhältnis zur Niederösterreichischen Volkspartei längst bereinigen können.
So werden wir das unwürdige Spektakel haben in nächster Zeit, dass der Justizminister selber als Beschuldigter vor Gericht steht.
Es wundert mich nur in dem Zusammenhang, dass er immer wieder von einem Zivilprozess spricht.
Es ist das natürlich ein Strafverfahren.
Und da ich mir nicht vorstellen kann, dass der Dr. Hofner den Unterschied zwischen Zivilprozess und Strafprozess nicht kennt, müsste man andererseits annehmen, dass er es vielleicht mit der Wahrheit nicht sehr genau nimmt.
Graf bedauerte darüber hinaus, dass die neu gewählte freiheitliche Abgeordnete und frühere AKH-Untersuchungsrichterin Helene Patik-Pablé keine Funktion im Justizbereich ausüben werde.
Ergraf hätte erwartet, dass Patik Pablé zumindest Justizsprecherin oder Vertreterin der Freiheitlichen im Justizausschuss werde.
Mit dieser Funktion sei aber jetzt der frühere Klubsekretär der Freiheitlichen, Hilmar Cabas, betraut worden, den er nicht als unabhängige Persönlichkeit bezeichnen, sondern eher der Gruppe der Aparatschiks zuordnen würde.
Es zeigt also, dass der FPÖ-Obmann Steger in seiner Crew lieber angeschlagene Politiker und Apparatschicks hat, als unabhängige Persönlichkeiten, die sich von ihm nicht manipulieren lassen.
Und das ist eine Entwicklung, die ich bedauere.
Vor allem, weil ja den Wählern etwas vorgemacht wurde, als man mit der Frau Dr. Patik Pablé als der großen Korruptionsbekämpferin
in den Wahlkampf gezogen ist und jetzt nach der Wahl ist alles anders.
Graf erklärte auf Journalistenfragen, er sehe nicht die Gefahr, dass er durch seine Kritik an den Freiheitlichen das Bündnis SPÖ-FBÖ sozusagen noch enger zusammenschweißen könnte.
Die Hauptstoßrichtung sei weiter gegen die Sozialisten gewendet, man werde aber aufzeigen, wie die Freiheitlichen ihre Wähler verraten hätten, meinte er.
Darüber hinaus befasste er sich heute mit dem ORF und forderte die Minister Steger und Zilk auf, sich im Interesse der Unabhängigkeit des ORF in einer angemessenen Frist aus dem Kuratorium zurückzuziehen.
Er deponierte auch die entschiedene Ablehnung gegenüber Plänen, die gesamte Information in beiden Programmen des Fernsehens einem einzigen Intendanten zu übertragen.
Ein Bericht von Markus Sommersacher und jetzt von Rot, Schwarz und Blau zu Rouge & Noir.
Im nächsten Beitrag geht es um die Spielleidenschaft und die guten Geschäfte, die sich damit auch in Österreich machen lassen.
Die österreichische Spielbanken AG, die im Land zehn Casinos betreibt und auch an Casinos im Ausland beteiligt ist, hat heute ihren Geschäftsbericht fürs vergangene Jahr 1982 vorgelegt.
Die Spielbanken haben trotz oder vielleicht wegen der Wirtschaftskrise gute, besonders gute Geschäfte gemacht.
Und darüber berichtet ihrem Garter Bayer.
Statt wie üblich um 16 Uhr Nachmittag öffneten sich heute die Räume des Circle in der Kärntnerstraße in Wien schon am Vormittag.
Zwischen Spieltischen, die mit weißen Tüchern zugedeckt waren, verkündete Spielbankendirektor Lea Wallner das beste Ergebnis, das die Spielbanken AG seit ihrem 15-jährigen Bestehen jemals erreicht hat.
Mehr als eine Million Besucher wurden 1982 in den österreichischen Casinos gezählt.
Das bedeutete eine Zunahme von nicht weniger als 18 Prozent.
Und diese Besucher bescherten den Spielbanken eine Umsatzsteigerung von 11 Prozent.
Die Aktionäre, zu 34 Prozent ist das österreichische Verkehrsbüro an den Spielbanken beteiligt, das wiederum zur Gänze im Staatsbesitz ist.
Die Aktionäre können mit dem Unternehmen zufrieden sein.
Sie bekommen für das abgelaufene Jahr eine Dividende von 19 Prozent.
Ein Jahr zuvor waren es nur 18 Prozent.
Für das gute Ergebnis, so Direktor Wallner, haben auch im vergangenen Jahr im hohen Maße Gäste aus dem Ausland gesorgt.
Ich darf hier vielleicht rückblicken auf die 15 Jahre.
Unsere Politik war immer darauf ausgerichtet.
zuerst einmal ausländische Gäste anzusprechen und hier insbesondere auch hochspielende ausländische Gäste.
Dies ist uns weitgehend gelungen.
In unseren Grenzkasinos, und wir werden wahrscheinlich keine weiteren mehr haben, haben wir dieses Publikum im optimalen Ausmaß angesprochen, sodass man heute sagen kann, obwohl 41 Prozent unserer Gäste aus dem Ausland kommen, etwa 70 Prozent der Umsätze, die in den Kasinos getätigt werden, von ausländischen Besuchern herrühren.
Die relativ meisten ausländischen Besucher gibt es im Casino im kleinen Walsertal.
Danach folgen Seefeld und Kitzbühel.
Den größten Besucherstrom überhaupt gibt es aber in den Casinos von Baden und in Wien.
Dort dominieren die inländischen Besucher.
Spielbankenchef Wallner über diese Gäste.
Die Gäste, die wir angesprochen haben, sind eher Unterhaltungsgäste.
Die Einnahmen, die wir pro Gast und pro Abend erzielen, liegen etwa bei 500 Schilling, wenn man bedenkt, dass wir aus dem Ausland relativ groß umsatzträchtige und umsatzintensive Gäste ansprechen können.
So ist diese Durchschnittszahl umgelegt auf die Masse der Besucher wesentlich niedriger.
Sie liegt also bestenfalls in der Größenordnung eines Abendessens.
500 Schilling im Schnitt, so meinte Wallner, verdiene das Casino an einem Gast.
Und diesen Einsatz bzw.
diesen Verlust könne sich eine breite Schicht leisten.
Das Casino sei also trotz Wirtschaftsflaute krisenfest.
Das zeigt sich auch noch an einigen anderen Zahlen.
1982 fanden 232.000 neue Besucher erstmals den Weg in ein Casino und auch immer mehr Frauen suchen und finden offenbar Freude am Spiel.
Schon 32 Prozent aller Besucher sind Damen.
Bei so viel Erfolg weilt die Spielbanken AG klarerweise schon die nächsten Projekte an.
Schon im Herbst wird gemeinsam mit den Ungarn ein Casino in der Nähe des Plattensees eröffnet und über ein Casino in Graz wird bereits verhandelt.
Rianer Vaply heißt jetzt für Irmgard Beyer Fetwo Trichet für Otto Hörmann beziehungsweise für das Ensemble der Wiener Volksoper.
Mit einem Galakonzert in Moskau hat nämlich gestern Abend das insgesamt 10-tägige Gastspiel der Wiener Volksoper in der Sowjetunion begonnen.
Im Gegensatz zum Burgtheater oder der Staatsoper, die sich den Russen ja schon früher vorstellen konnten, war das Haus vom Weringer Gürtel noch nie zuvor in einem Gastspiel in der Sowjetunion geladen worden.
Die Wiener Gäste werden sich den Moskauer Besuchern vor allem mit klassischen Operetten vorstellen.
Auf dem Programm stehen unter anderem die Fledermaus, die Tschardaschfürstin und die lustige Witwe.
Außerdem gibt es noch einen Wiener Liederabend und mehrere Konzerte.
Aus Moskau dazu Otto Hörmann.
Schauplatz des Volksoperngasspieles ist das Musiktheater mit dem Doppelnamen Stanislavski-Nemirovich-Stanchenko in der Puschkinstraße.
Und gestern Abend beim Galakonzert war dort tatsächlich was los.
Vor dem Gebäude, wo Plakate das Gastspiel affichieren, Polizeiaufgebot und eine riesige Menschentraube.
Knapp vor 19 Uhr prügelten sich die Leute fast, noch Karten zu ergattern und rechtzeitig reinzukommen.
Und die Sache wurde für die kartenkontrollierenden Babuschkas noch schwerer, weil sich viele Leute ohne Karten reinschwindeln wollten, den operetten Querschnitt von Johann Strauss bis Robert Stolz zu erleben.
Alle Karten sind weg, hört man.
Es war diesmal auch für Ausländer schwieriger, Karten zu bekommen, was aber nicht mit freiem Verkauf verwechselt werden darf.
An die öffentlichen Kassen dürften diesmal noch weniger Karten abgetreten worden sein als beim Gastspiel des Burgtheaters.
Die Nachfrage ist also größer als damals, aber Musik und Gesang kennen eben keine Sprachgrenzen.
Obwohl das Gastspiel erst heute Abend mit der Fledermaus-Premiere richtig einsetzt, ist es dank der intensiven Bearbeitung der Moskauer Medien durch die österreichische Botschaft gelungen, in den Moskauer Medien ein starkes Vorausecho mit ausführlichen Vorschusslorbeeren auszulösen.
Die Moskauer Abendzeitung hat das Volksoperensemble angekündigt als anerkannte Könner des Operetten-Genres, subtile Interpreten des Musicals und der Kammeroper.
Die Pravda stimmt heute in das allgemeine Vorauslob ein.
Wenn die Volksoper in Moskau für zehn Tage mit heiteren Operettenklängen brillieren darf, so steht dies in einem gewissen Gegensatz zu der künstlerisch-intellektuellen Atmosphäre, die sich in den letzten Wochen hier ausgebreitet hat.
Den Moskau-Theatern wurde kürzlich vorgeworfen, sie arbeiteten nur mit halber Kraft, offenbar ein Vorwurf ganz im Sinne der Kampagne für Arbeitsdisziplin und Produktivitätssteigerung.
Es wurde den Theaterschaffenden vorgerechnet, dass die meisten Moskau-Theater
pro Saison nur drei Neuinszenierungen auf die Bühne brächten, was zur Folge habe, dass mancher bekannte Schauspieler in fünf Jahren keine einzige neue Rolle erhalten habe, dass ein anderer bekannter Schauspieler in acht Jahren nur zwei neue Rollen gespielt habe.
Die Prafter wörtlich, der Theaterbesucher, der auf dem Spielplan keine neuen Stücke findet, verliert das Interesse an der Bühnenkunst.
Der langjährige ausländische Beobachter kann dem nur zustimmen.
Moskau steht zwar im Ruf, eine Theaterstadt ersten Ranges zu sein, doch die technische Perfektion der traditionellen Schwanensee-Aufführungen kann nicht über die Stagnation hinweg täuschen.
Sie unterstreicht sie eher noch.
Die von der Prafter angemahnte schöpferische Trägheit der Theaterschaffenden wird aber in ein ganz anderes Licht gerückt, wenn man in Betracht zieht, was die Parteiobrigkeit neuerdings von den Theaterschaffenden verstärkt verlangt.
Der Moskauer Parteichef Grishin hat den Künstlern stolz vor Augen geführt, dass in den letzten zwei Jahren in Moskau doch 150.000 neue Wohnungen gebaut worden seien, 43 allgemeinbildende Schulen, mehr als 1,5 Millionen Rubel seien für die Entwicklung des Dienstleistungssektors ausgegeben worden.
Die Kunstschaffenden mögen doch ihre Pflicht gegenüber ihrer Helden-Heimatstadt tun und gefälligst diese Realität zeigen, den positiven Helden zeigen, der den Kommunismus baut.
Vor diesem intellektuellen Hintergrund soll es nicht wundern.
Erstens, wenn das Geistesleben stagniert und zweitens, wenn viele Sowjetmenschen eine Wiener Operette sehen möchten.
Einmal etwas anderes.
Otto Hermann war das diesmal mit einem Kulturbericht aus Moskau.
In zehn Minuten ist es ein Uhr.
Eine der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen, nämlich Anna Siegers, ist vor zwei Tagen in Ost-Berlin gestorben.
Ihre Romane wie das siebte Kreuz oder Transit, die sie im Exil geschrieben hat, haben Weltruhm erlangt.
Von 1950 bis 1978 war sie Präsidentin des Deutschen Schriftstellerverbandes der DDR.
Vor zwei Jahren wurde er der Ehrentitel Held der Arbeit verliehen.
In ihrer Geburtsstadt Mainz wurde sie Ehrenbürgerin.
Der Nachruf auf Anna Segers von Brigitte Hofer beginnt mit einer Frage der Anna Segers.
Müssen wir die Probleme im Buch gleich lösen?
Ich glaube, nein.
Ich glaube, es ist schon ein Verdienst, eine echte, bisher nicht recht bewusste Schwierigkeit entdeckt und bewusst gemacht zu haben.
Klar muss sein, dass wir vom sozialistischen Standpunkt aus nach Antwort suchen.
Die Stimme dieser zarten, energischen Frau mit dem feinen weißen Haar und dem ausdrucksstarken Mund, diese Dichterin, die zum Beispiel in ihren schönsten Sagen vom Räuber Woynok schreibt,
Und habt ihr denn etwa keine Träume, wilde und zarte, im Schlaf zwischen zwei harten Tagen?
Und wisst ihr vielleicht, warum zuweilen altes Märchen, ein kleines Lied, ja nur der Takt eines Liedes, gar mühelos in die Herzen eindringt, an denen wir unsere Fäuste blutig klopfen?
Auf engstem Raum und im Brennglas des Fantastischen wird herauskristallisiert, was Anna Segers Zeitlebens am meisten interessiert hat und in ihren Romanen immer wieder realistisch einkleiden musste.
Die Spannung zwischen Einsamkeit und Gemeinschaft.
Zwischen dazugehören und außerhalb stehen.
Nur selten ist darauf hingewiesen worden, dass dieser Zwiespalt seine Wurzeln auch in der jüdischen Herkunft der Autorin hat.
Zwar wuchs er als Netti Reiling, als Tochter eines reichen Antiquitätenhändlers im katholischen Mainz, wohlbehütet auf, doch wurde er später die Zugehörigkeit zu einer anderen Gemeinschaft wichtig, die Mitgliedschaft zur kommunistischen Partei.
Deshalb bringt sie in jedem Buch erneut um die Verschmelzung von politischer Botschaft und ästhetischer Gestaltung.
Diese Verschmelzung glückt ihr jedes Mal dann, wenn die Schilderung eines Ausschnittes der Gegenwart aufgeht in einem größeren Rahmen, überhöht werden kann zum Symbol.
Bereits in ihrer ersten Erzählung, der Aufstand der Fischer von St.
Barbara, für den sie 1928 mit dem Kleistpreis ausgezeichnet wurde, geht es um einen Außenseiter, den Fremden von draußen, der seinen Platz sucht in der Gemeinschaft, den es von seinem Fluchtort zurücktreibt in die selbstgeschaffene Heimat, aber auch in den sicheren Tod.
Wenige Jahre später wird Anna Segers selbst zur Heimatlosigkeit gezwungen.
Im Exil in Paris, Marseille, Mexiko entstehen die Romane «Das siebte Kreuz» und «Transit», das Buch vom leidenden Immigranten.
Romane, die ihren Weltruhm begründen.
Das siebte Kreuz, das ebenso wie die sechs anderen Verflüchtlinge aus dem Konzentrationslager bereitsteht,
Diese Geschichte voll Hoffnung auf Nächstenliebe wurde mitten im Krieg mit Spencer Tracy in Hollywood verfilmt.
Die Sehnsucht nach Verwurzelung tritt in diesen Büchern immer stärker hervor.
Ebenso wie hier Heimat keine biologisch vererbte Gegend, keine Landschaft mehr meint, sondern eine aus selbst geschaffenen Bindungen zur Umwelt gewachsene Qualität, so wird auch das Volk nicht als Naturphänomen, sondern als humane Leistung von einer Sägers begriffen.
Wo Menschen menschlich handeln, ist Heimat.
1947 sucht Anna Segers ihre Heimat in der DDR.
Als sie 1948 in Darmstadt mit dem Büchnerpreis ausgezeichnet wird, scheint es, als könnte ihr Werk wirklich dem ganzen Deutschland gehören.
Als man sie aber dann mit Ehren überhäufte, sie wurde Präsidentin des dortigen Schriftstellerverbandes, nahm Lenin Stalin Nationalpreise entgegen, rückte man im Westen von ihr ab.
Den letzten Romanen wie Die Entscheidung oder Das Vertrauen, diese aus 1969, wird Schematismus und Dogmatismus vorgeworfen.
Kurze Prosa-Stücke dagegen haben noch immer den dichten Gehalt weltlicher Märtyrer-Erzählungen.
In ihrer letzten größeren Publikation, Drei Frauen aus Haiti, treten Heldinnen auf.
Frauen, die zugunsten eines größeren Ganzen sowohl ihre persönlichen Wünsche wie auch Konventionen überwinden.
Der Verzweiflung der Vergangenheit, der Verzweiflung in der Dichtung eines Hölderlin, Kleist oder auch Lenz, wollte Anna Segers etwas entgegensetzen, was sie bei Lessing, sonst aber mehr als bei den Deutschen, bei Balzac, Stendhal, Neruda oder Jorge Amado nach eigener Aussage gefunden hat.
Humane Gemeinschaft, eine breit gestaltete Gesellschaft.
Im 83.
Lebensjahr ist in Ostberlin Anna Segers vorgestern gestorben.
Das war ein Nachruf von Brigitte Hofer.
Und bevor wir unser Mittagsschanal wie immer mit einem Meldungsblock beenden, ein paar Takte Musik.
... Musik ...
Zwischendurch zwei Programmhinweise auf Sendungen des aktuellen Dienstes.
Heute Österreich 1, 20 Uhr.
Die Sendung im Brennpunkt.
Ihr Titel heute Nicaragua.
Vor uns die Mühen der Ebene.
Gespräche mit und über Ernesto Cardenal, den Dichterpriester und Kulturminister Nicaraguas.
Eine Sendung gestaltet von Dolores Bauer und Hilfried Brandl.
Anschließend dann ebenfalls in Österreich 1 ab 20.45 Uhr gestaltet von Ferdinand Olport die Sendung Politische Manuskripte, heutiges Thema die österreichische Sozialdemokratie und das deutschnationale Lager.
Unter anderem Bücher von oder mit Adolf Scherf, Rosa Jochmann, Norbert Leser.
Und jetzt, vier Minuten vor 13 Uhr, wie angekündigt, noch einmal eine Nachrichtenzusammenfassung.
Österreich.
Vizekanzler, Handelsminister Norbert Steger hat heute erklärt, es gebe keinerlei Vertrauensbasis mehr zwischen FPÖ und ÖVP.
Es sei kein Zufall, dass die Freiheitlichen die Regierung zusammen mit der SPÖ gebildet hätten.
Die Vertrauensebene zwischen diesen beiden Parteien habe sich bereits in den vergangenen Jahren entwickelt.
Zur Diskussion um das Kernkraftwerk Zwentendorf sagte Steger, die Position der Freiheitlichen und der Sozialisten sei unverändert.
Die FPÖ sei nach wie vor gegen eine Inbetriebnahme.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat heute erklärt, es sei schade, dass ein so heikles Ressort wie das Justizministerium einem so angeschlagenen Politiker wie Harald Ofner übertragen worden sei.
Graf meinte, er bedauere, dass Ofner es noch nicht über sich gebracht habe, sein Verhältnis zur niederösterreichischen ÖVP zu bereinigen.
Der neue Justizminister solle endlich zugeben, dass sich die von ihm verbreiteten verleumderischen Informationen über Landeshauptmann Ludwig als nicht stichhaltig erwiesen hätten, sagte Graf wörtlich.
Vereinte Nationen.
Nach Angaben aus New York könnte Wien Tagungsort einer internationalen Palästinakonferenz werden.
Ursprünglich wurde die Veranstaltung für August in Paris geplant.
Die französische Regierung hat aber darauf hingewiesen, sie könne die Sicherheitserfordernisse nicht erfüllen.
Nahe Osten.
PLO-Chef Yasser Arafat hat vor dem Hintergrund wachsenden Widerstandes gegen seinen eher gemäßigten Kurs eine Inspektionsreise zu den verschiedenen Palästinenser-Stützpunkten angetreten.
Vor allem führende Al-Fatah-Vertreter verlangen eine scharfe Konfrontation mit Israel und lehnen alle Nahost-Friedenspläne strikt ab.
Europäische Gemeinschaft.
Ein Viertel der Jugendlichen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft ist ohne Beschäftigung.
Das sind fast 5 Millionen Menschen unter 25 Jahren.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland ist im Mai gegenüber dem Vormonat von 9,2 auf 8,8 Prozent gesunken.
Insgesamt waren im Mai 2.148.000 Menschen in der Bundesrepublik ohne Beschäftigung.
Tschechoslowakei.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate weisen slowakische Katholiken in Pressburg in Flugblättern auf antireligiöse Maßnahmen der Behörden hin.
In den Flugblättern wird vor allem über eine umfangreiche Polizeiaktion gegen den Franziskanerorden in der Tschechoslowakei berichtet.
Österreich.
Der Verein des Kurdischen Volkes in Wien hat einen offenen Brief an Bundeskanzler Sinovac, Vizekanzler Steger und Außenminister Lanz gerichtet.
Darin wird Österreich ersucht, alle Möglichkeiten zu prüfen, das Kurdenproblem vor die Vereinten Nationen zu bringen.
Heute vor 20 Jahren ist Papst Johannes der 23. geschorben.
Der Wiener Erzbischof Kardinal Franz König sagte in einer Würdigung für Johannes den 23., dieser habe den Dialog zwischen Christen und Juden eingeleitet und die Kirche zum Osten hin geöffnet.
Ein 23-jähriger Student aus der Bundesrepublik Deutschland ist gestern während einer Liftfahrt auf dem Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn bei Kaprun durch Blitzschlag getötet worden.
Zu dem tragischen Unfall kam es während eines plötzlich aufgetretenen Gewitters, obwohl sämtliche Liftanlagen in Kaprun durch Blitzschutzeinrichtungen gesichert sind.
Nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Allgemein sonniges und warmes Wetter mit Temperaturen bis 28 Grad.
Ja und so soll es ja auch das ganze Wochenende über bleiben.
Ich darf mich für das heutige Mittagsteam verabschieden.