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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, Herbert Dobrowolny begrüßt Sie zu einer Stunde Information und das sind die Schlagzeilen des Mittagsschanals.
Welche Probleme gibt es beim Budget 1989?
Hintergründe der möglichen Fusion zwischen Länderbank und der Zentralsparkasse?
Neue Entwicklungen für Radio- und Videofans, Stichworte dazu VPS und RDS, diese Entwicklungen stehen vor der Einführung in Österreich.
In Nordirland wurden drei IRA-Angehörige erschossen, in Münster spricht Oskar Lafontaine vor dem SPD-Parteitag, in Polen tritt Lech Walesa mit Innenminister Kiszczak zu Beratungen zusammen und in Chile stößt die Nominierung Pinochet als einziger Präsidentschaftskandidat auf heftige oppositionelle Kritik.
Weiters informieren wir Sie über vergiftete Wurstsorten, die in Südtiroler Geschäften liegen sollen, über eine Pressekonferenz von Heinz Fischer in seiner Eigenschaft als Präsident der Naturfreunde und über die Ars Electronica.
Erster Programmpunkt sind aber wie gewohnt die Nachrichten.
Verantwortlich dafür zeichnet Elisabeth Manners, Sprecherin ist Maria Piefel.
Polen.
Zum ersten Mal seit sieben Jahren gibt es heute in Warschau ein Treffen eines Regierungsvertreters mit einem Mitglied der Verbotenen Gewerkschaft Solidarität.
Innenminister General Kischak wird Mitarbeiterführer Valesa die innenpolitische Krise erörtern.
An dem Gespräch nimmt auch ein Vertreter der katholischen Kirche teil.
Wie schon bei seiner Abfahrt aus Danzig, sagte Valesa bei seiner Ankunft in Warschau, man müsse jetzt nachholen, was in sieben Jahren versäumt worden sei.
Heute, vor acht Jahren, ist die Solidarität gegründet worden.
Die Streiks in Dreiwerften und dem Hafen in Danzig, dem Hafen von Stettin, einem Bergwerk in Jasjibi und dem Stahlwerk Stalowa Wola dauern an.
Berlin.
Ein Fluchtversuch mit einem schweren Kipplader ist heute früh an der Übergangsstelle Chausseestraße in Ostberlin gescheitert.
Zeugen hörten mehrere Schüsse.
Der stark beschädigte Lastwagen blieb etwa 40 Meter vor der letzten Schranke an einem Betonblock hängen.
Zwei Männer und eine Frau im Alter von 20 bis 25 Jahren wurden von DDR-Grenzposten gefesselt abgeführt.
USA, Sowjetunion.
Die beiden Supermächte haben erste Inspektionen militärischer Einrichtungen abgeschlossen.
Die gegenseitigen Kontrollen sind Voraussetzung für die Verwirklichung des im Dezember geschlossenen Vertrages über den Abbau atomarer Mittelstreckenraketen.
Die Sowjetunion hat bereits am Sonntag mit der Zerstörung der bodengestützten Raketen begonnen.
In den USA läuft das Verschrottungsprogramm in der kommenden Woche an.
Nordirland.
Britische Soldaten haben in Nordirland drei Angehörige der Untergrundorganisation IRA erschossen.
Der Einsatz fand auf einer Landstrasse in der Grafschaft Tyrone statt, zwölf Kilometer von dem Ort entfernt, an dem irische Untergrundkämpfer am 20.
August einen britischen Militärbus überfallen hatten.
Damals kamen acht Briten ums Leben.
Bundesrepublik Deutschland.
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD, Oskar Lafontaine, hat eine Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktionsvermögen gefordert.
Beim Bundesparteitag der Sozialdemokraten in Münster sprach Lafontaine von der Notwendigkeit eines ökologischen Umbaus der Industriegesellschaft.
Dadurch sollten die Mitbestimmung der Arbeiter und die Chancen für Frauen im Erwerbsleben vergrößert werden.
La Fontaine bezeichnete es als abwegig, gerade dort zu sparen, wo Arbeitslosigkeit im Ansatz bekämpft werden könne, nämlich bei Fortbildungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
Italien.
In Südtirol droht nun Terror mit vergifteter Wurst.
Ein anonymer Anrufer hat die Behörden auf angeblich vergiftete Wurstwaren hingewiesen, die in elf Geschäften in Südtirol ausgelegt worden sein sollen.
Der Mann gab sich als Sprecher der Extremistengruppe Ein Tirol aus.
Bei ersten Ermittlungen wurde bereits eine verdächtige Wurstware sichergestellt.
Sie wird derzeit chemisch analysiert.
Die Gruppe 1 Tirol hat sich in den vergangenen Monaten mehrmals zu anti-italienischen Anschlägen in Südtirol bekannt.
Iran, Irak.
Nach Inkrafttreten des Waffenstillstandes im Golfkrieg sind nun zwischen dem Iran und dem Irak neue Auseinandersetzungen über die Ölfördermengen ausgebrochen.
Der Irak will von der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, eine Erhöhung der Förderquote erreichen, um die Mittel für den Wiederaufbau zu verdienen.
Auch der Iran hat eine Steigerung seiner Produktionskapazität innerhalb der nächsten sechs Monate angekündigt.
Mit den Forderungen der beiden Kriegsgegner droht das OPEC-Quotensystem endgültig zusammenzubrechen.
Chile Die Militärregierung hat Staatschef Pinochet zum einzigen Kandidaten für die Volksabstimmung über das nächste Staatsoberhaupt Chiles aufgestellt.
Das Referendum findet am 5.
Oktober statt.
Sollten mindestens 50 Prozent der Wähler mit Ja stimmen, würde Pinochet damit für weitere acht Jahre im Amt bestätigt.
Bei gewaltsamen Protesten gegen die Nominierung des Staatschefs wurde gestern ein 15-jähriges Mädchen getötet.
Die Polizei nahm landesweit etwa 700 Personen fest.
Hongkong.
Im Hafen von Hongkong hat sich heute früh ein spektakuläres Flugzeugunglück geeignet.
Eine chinesische Verkehrsmaschine verfehlte bei schlechtem Wetter die Landebahn, stürzte in das Hafenbecken und brach auseinander.
Sechs Insassen kamen ums Leben.
Die meisten Passagiere konnten fast unversehrt aus dem teilweise unter Wasser liegenden Wrack geborgen werden.
Der Flughafen von Hongkong gilt als einer der schwierigsten der Welt.
Beim Landeanflug müssen die Piloten ihre Maschinen teilweise zwischen Wolkenkratzern hindurch manövrieren.
Portugal.
Die bei einem Großbrand teilweise zerstörte Altstadt von Lissabon wird im alten Stil wieder aufgebaut.
Dies entschied eine technische Kommission der Stadtverwaltung.
Nur zwei Gebäude müssen abgerissen und neu errichtet werden.
Bei den übrigen Häusern wird versucht, die Fassaden aus dem 18.
Jahrhundert zu erhalten.
Der verheerende Brand im Zentrum Lissabons von vergangener Woche hatte mehrere Straßenzüge verwüstet und Kunstgegenschätze von unschätzbarem Wert zerstört.
Das waren die Meldungen.
Nun die Wetteraussichten bis morgen früh.
Überwiegend heiter bis wolkig.
Mäßiger bis lebhafter Wind aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperatur zwischen 19 und 24 Grad.
Tiefstemperatur der kommenden Nacht 6 bis 13 Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag allgemein wechselnd aufgelockert bewölkt.
Gebietsweise besonders im Osten länger sonnig.
Mäßiger Wind aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen zwischen 20 und 25 Grad.
Eine Vorschau auf übermorgen Freitag.
Von Westen her Störungseinfluss.
aufkommende Regenschauer und Kühler.
Nun noch die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien Heiter 21 Grad, Südostwind mit 20 Kilometern pro Stunde, Eisenstadt Heiter 22 Grad, Südost 20, St.
Pölten Heiter 21 Grad, Linz Heiter 18, Salzburg Heiter 19, Innsbruck Heiter 20 Grad,
Bregenz-Heiter 17, Graz-Heiter 19 und Klagenfurt-Heiter 21 Grad.
Zwölfer und neun Minuten wird's in wenigen Sekunden.
Er gilt als einer der gefährlichsten, aber auch reizvollsten Flughäfen der Welt, jener der noch grohen Kolonie Hongkong.
Der Anflug auf Kai Tak, so der Name des Flughafens, gestaltet sich für den Reisenden eindrucksvoll.
Man schwebt über den Wolkenkratzern von Hongkong ein und hat fast den Eindruck, dass die Skyscrapers den Bauch des Flugzeugs aufschlitzen würden.
Dann ist die Landebahn in Sicht, die mit dem Aushubmaterial der Wolkenkratzer ins Meer aufgeschüttet wurde.
Vom Land her kommend landet die Maschine und bremst sich bis jetzt immer noch rechtzeitig ein, um nicht ins Meer, sondern zum Terminal zu rollen.
Heute früh schlitterte eine chinesische Verkehrsmaschine aber ins Meer.
Die Bilanz sechs Tote.
Aus Hongkong meldet sich Peter Seidlitz.
Das Unglück heute auf dem City-Flughafen Kai Tak in Hongkong ist noch glimpflich verlaufen.
Alle 83 Passagiere der Trident der chinesischen Fluggesellschaft CAAC wurden gerettet, nachdem die Maschine nach der Landung außer Kontrolle geraten, in zwei Teile zerbrochen und dann ins Hafenbecken gerutscht war.
Die Toten sind alle Besatzungsmitglieder, darunter der Kapitän der Maschine.
Der Co-Pilot überlebte.
Die Maschine Flug Nr.
301 war aus dem nur 120 km entfernten Kanton gekommen.
Sie war normal über die Wolkenkratzer Hongkongs eingeschwebt, hatte dann korrekt die scharfe Rechtskurve vor den Flughafen Hongkongs genommen, hatte aufgesetzt, war dann aber auf der regennassen Piste ins Schleudern und außer Kontrolle geraten.
Hongkongs mitten in der Stadt gelegener Flughafen hat nur eine Start- und Landebahn, die in den Hafen hinaus geht.
Links und rechts neben der Landebahn und dem Taxi W ist der Hafen.
Der Anflug auf Hongkong ist für Passagiere sicherlich der spektakulärste aus der ganzen Welt, aber für Piloten auch einer der schwierigsten.
Deswegen passen die Piloten in Hongkong auch besonders auf, denn ein Trauma ist es immer, im Hafen zu landen.
Zur Unglückszeit heute um neun Uhr vormittags Ortszeit herrschte Unwetter, es regnete in Strömen, die Wolken hingen tief, die Sicht war nur 200 Meter.
Die relativ kurze Piste, die ein starkes Bremsmanöver beim Lande der Maschinen verlangt, war offenbar rutschig.
Erste Vermutungen über die Ursachen des Unglücks gehen dann auch in die Richtung, dass die Bremsen der alten Maschine des britischen Typs Trident
oder der Turbinenbremsschub ungleichmäßig zog und somit die Maschine von der Piste abbrachte.
Polizei und Feuerwehr retteten die Passagiere aus dem verdreckten Hafenbecken.
Feuerwehrboote und Hubschrauber wurden eingesetzt.
Taucher der britischen Streitkräfte suchten das Hafenbecken ab.
Der Airport war sieben Stunden lang geschlossen.
Ein Chaos entstand, da Dutzende von Maschinen nicht starten und aus Europa kommende Flugzeuge nicht landen konnten.
Der Unfall wird zwei Diskussionen aktualisieren, nämlich bisher verschobene Pläne der Regierung Hongkongs zum Bau eines neuen Flughafens
außerhalb der Stadt und die Flugsicherheit der chinesischen Airline CAAC, deren Ruf bei viel Reisenden ohnehin schlecht ist.
Es ist dies bereits der zweite Absturz einer CAAC-Maschine der Volksrepublik China in diesem Jahr und auch in früheren Jahren hat es mehrere böse Unfälle gegeben.
Passagiere auf dem Unglücksflieger heute erheben schwere Vorwürfe gegen CAAC.
In einigen Sitzen hätten die Sicherheitsgurte nicht funktioniert.
Bei der Bruchlandung flogen dann auch mehrere nicht angeschneite Passagiere durch die Kabine.
Peter Seidlitz aus Hongkong.
Seit 19 Jahren schwelt der Nordirland-Konflikt.
Bisher hat er fast 2.900 Menschen das Leben gekostet.
Als einzige Hoffnung bleibt Katholiken wie Protestanten in Nordirland der vorsichtige Dialog, der mit einem britisch-irischen Abkommen 1985 seinen Anfang nahm.
Doch diese Hoffnung wird durch jede neue Gewalttat bedroht.
Seit einigen Wochen herrscht in Belfast wieder die Atmosphäre der sogenannten Schwarzen Jahre der 70er Jahre.
Kaum ein Politiker blickt optimistisch in die Zukunft der britischen Provinz.
Die paramilitärische Untergrundorganisation militanter Katholiken, die irisch-republikanische Armee IAA schlägt immer öfter mit blutigen Attentaten in Nordirland und ganz Europa zu.
Jetzt hat London zurückgeschlagen.
Gottfried Smegg berichtet.
Die Schießerei ereignete sich auf einer entlegenen Landstraße in der Grafschaft Tyrone, nur wenige Kilometer von jener Stelle entfernt, an der vor zehn Tagen acht Soldaten durch einen Bombenanschlag der IA getötet worden waren.
Nach Angaben der nordirischen Polizei trafen Soldaten auf bewaffnete Männer in einem Auto und eröffneten das Feuer.
Augenzeugen berichten von Maschinengewehrsalven.
Tatsächlich wurde das Auto von rund 60 Schüssen durchsiebt.
Einer der Toten, neben denen man zwei Gewehre fand, war bis zur Unkenntlichkeit zerschossen worden.
Wenige Minuten nach dieser Aktion soll ein Hubschrauber der Armee vier Männer in Zivilkleidung weggeflogen haben.
Wie mittlerweile bekannt wurde, handelt es sich bei den drei Toten um ihr A-Mitglieder, einer war vor wenigen Tagen im Zusammenhang auf dem Bombenanschlag auf einem Soldatenbus verhört worden.
Die offiziellen Stellungnahmen sind sehr knapp gehalten.
Alles deutet aber darauf hin, dass es sich um einen Hinterhalt handelt, in den die drei Terroristen gelockt wurden.
Unbestätigten Berichten zur Folge soll ein Polizist als Köder gedient haben, ein Informant soll dann die Armee davon unterrichtet haben, dass die IRA-Männer ein Attentat auf diesen Polizisten planen und genau dabei wurden sie abgefangen.
Mit ziemlicher Sicherheit steht dahinter die SAS, jene Eliteeinheit der britischen Armee, die auch für die Erschießung von drei IAA-Mitgliedern in Gibraltar im März dieses Jahres verantwortlich war.
Damals sprach man von einer bewussten Exekution ohne Prozess.
Jean Fein, der politische Flügel der nordirischen Untergrundorganisation, bestätigte, dass die drei gestern getöteten Mitglieder der IAA waren.
Im Gegensatz zu der Aktion von Gibraltar, bei der die Terroristen eine Autobombe platzieren wollten, hieß es in einer Stellungnahme diesmal aber nicht, dass die Männer im, wie die IAA sagt, bewaffneten Dienst gewesen seien.
Von Protestanten in Nordirland wurde das Vorgehen der Sicherheitskräfte begrüßt.
Sie sehen darin die Antwort der Londoner Regierung auf die jüngste Terrorwelle der Separatisten und hoffen, dass weitere Aktionen dieses Stils folgen.
Ein hochrangiger Sprecher der SDLP, einer gemäßigten Partei, die die katholische Minderheit in Nordirland vertritt, übte hingegen heftige Kritik.
Man müsse mit der Situation fertig werden, ohne das Gesetz zu übertreten.
Sonst würden in Nordirland die Regeln des Dschungels herrschen.
Und in genau diesem Klima würde der Terrorismus erst recht gedeihen.
Sollte diese Aktion tatsächlich zur Antwort der Londoner Regierung auf den widerwachsenden Terrorismus gehören, dann nimmt sie eine Eskalation bewusst in Kauf.
Denn die IAA wird sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die gestrige Schießerei propagandistisch zu nutzen und die Toten zu Märtyrern hochzustilisieren.
Sie hat ja immer wieder versucht, die Briten zu einer Übertretung des Rechtsstaates zu provozieren, weil dies hilft, die eigenen Aktionen zu rechtfertigen.
Offensichtlich nimmt man dieses Risiko in London in Kauf, wohl auch deshalb, weil man derzeit über keine besseren Mittel verfügt.
Heute vor genau acht Jahren ist in der Danziger Leninwerft das historische Abkommen zwischen der damals neu gewählten und neu gegründeten Gewerkschaft Solidarität und der polnischen Regierung abgeschlossen worden.
Jetzt ist es neuerlich soweit.
In diesen Stunden trifft Arbeiterführer
Walleser mit dem polnischen Innenminister Kiszczak zusammen.
Es ist das erste Gespräch zwischen dem Solidaritätschef und einem Regierungsmitglied seit dem Verbot der Solidarität im Jahr 1981, Barbara Kudenhowy-Kalerje berichtet.
In einem Auto der Kirche, begleitet von seinem dem katholischen Lager nahestehenden Berater Tadeusz Mazowiecki, ist Lech Walesa heute früh von Danzig aus in Richtung Warschau aufgebrochen.
Auf die Frage, worüber er mit dem Innenminister reden wolle, zeigte der Arbeiterführer über sieben verlorene Jahre und darüber, wie man sie wieder aufholen kann.
Dass das Gespräch stattfindet, ist schon ein Erfolg für die Opposition.
Noch gestern hatte der Regierungssprecher gesagt, man könnte erst reden, wenn die Streiks aus sind.
Die Danziger Arbeiter wollten aber erst die Werft verlassen, wenn der Trend der Verhandlungen klar wird.
Innenminister Kiszczak, Vertrauter von General Jaruzelski und wie dieser Soldat und nicht Parteimann, gab nach und sagte, reden wir ohne Vorbedingungen, allerdings nur mit dem Staatsbürgerwahlleser, nicht mit dem Gewerkschaftsführer.
Auf der stürmischen Tagung des Zentralkomitees am Wochenende hatte sich Jaruzelskis Linie durchgesetzt, die Opposition bei der Bekämpfung der polnischen Krise einzubeziehen.
Sogar das Wort Antikrisenpakt, ursprünglich geprägt von einem Berater der Solidarität, hat die Regierung übernommen.
Jaruzelski denkt dabei an ein überparteiliches Gremium.
Die Opposition ist da skeptisch.
Sie möchte als unabhängige Kraft, als Solidarność agieren dürfen und nicht vereinnahmt werden, um die Politik der Partei vor der Bevölkerung mitzuverantworten.
Das würden auch die Arbeiter kaum verstehen.
Es gibt also noch große Meinungsverschiedenheiten, aber immerhin, beide Seiten sind kompromissbereit und wollen wenigstens miteinander reden.
Nicht alle Oppositionellen sind für diese Kompromissbereitschaft und erst recht nicht alle Parteileute.
Bei der ZK-Tagung gab es auch viele Stimmen, die fürs Dreinschlagen plädierten und auch in den sowjetischen Medien wurden die Streikenden noch heute als Provokateure und Extremisten bezeichnet.
Wie das Gespräch Kiscak-Valesa heute läuft, davon hängt eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft ab in Richtung auf Kompromiss oder auf neue Konfrontation.
Chiles 73-jähriger Präsident General Augusto Pinochet hat eine Vision, nach der ihn der Allmächtige zum Führer seines Landes auserwählt habe.
Zuletzt berief er sich am 14.
Juni bei einer Jugendversammlung auf den Schöpfer, als er auf die Frage, ob er der Kandidat für das Präsidentenamt sei, antwortete, Gott wünscht, dass es so ist.
Gestern ist vor allem Pinochets Wunsch in Erfüllung gegangen.
Er selbst und die Hunter-Mitglieder entschieden in einem weniger als zweistündigen Konklave, dass er sich dem Volk als Präsidentschaftskandidat stellen werde.
Sollte er bei einer Abstimmung dabei die Mehrheit erhalten, wird er die Nation zwischen Anden und Pazifik theoretisch bis 1997 regieren und damit, so lange wie kein anderer Präsident vor ihm, die Geschicke des Landes bestimmen.
Die erste Hürde hat der General jetzt mit seiner Nominierung genommen, Michael Kerbler analysiert.
Santiago de Chile erlebte vergangene Nacht eine Nacht des Feuerwerks und eine Nacht der Polizeigewalt.
Vor dem Präsidentenpalast etwa jubelten 5000 getreue Pinochet-Anhänger dem Mann, der sich nach 15 Jahren Diktatur zum Demokraten wandeln will, im Licht eines Freudenfeuerwerks zu.
In den Straßen der Hauptstadt knüppelten Polizeihundertschaften auf Demonstranten ein, die gegen die Selbsternennung Pinochets zum einzigen Kandidaten für die bevorstehende Volksabstimmung über Chiles künftigen Präsidenten protestierten.
In einigen Vororten Santiagos fiel sogar der Strom aus, offenbar als Folge von Anschlägen gegen Trafostationen.
Zur selben Zeit öffneten tausende chilenische Bürger, einem Aufruf von 16 oppositionellen Gruppen folgend, ihre Fenster, um mit Kochlöffeln gegen Töpfe und Pfannen zu schlagen, als Zeichen des Protests und Widerstands gegen Augusto Pinochet.
Die Nominierung Pinochets mit seiner eigenen Stimme zum einzigen Kandidaten der Volksabstimmung ist das wohl deutlich sichtbarste Zeichen dafür, was das Regime unter Demokratisierung versteht, kommentierte die christdemokratische Zentrumspartei, die größte Oppositionspartei Chiles, die Entscheidung der Militärs.
Und Sozialistenführer Ricardo Lagos sagte, die Schmierenkomödie ist vorbei.
General Pinochet hat seinen Willen durchgesetzt und bereitet sich darauf vor, dieses Land und die Bevölkerung bis zum Ende dieses Jahrhunderts weiter zu unterdrücken.
Es ist an den Chilenern, sich zu entscheiden, zwischen einer alternden Diktatur oder einer jungen Demokratie.
Und der Präsident der christdemokratischen Zentrumspartei, Patricio Allín,
sagte, der Diktator versucht, sich ein demokratisches Mäntelchen umzuhängern, aber Pinochet steht für nichts anderes als für die Fortsetzung der Diktatur.
Die Sicherheitskräfte wiederum machten mit ihrem harten Vorgehen gegen die Anti-Pinochet-Demonstranten klar, auf welcher Seite sie stehen.
Massive Tränengaseinsätze, hunderte Festnahmen, die meisten davon in der Hauptstadt, Wasserwerfer und Schlagstöcke sollten die Proteste verstummern lassen.
Das Dunkel der Nacht nutzten Unbekannte, um aus einem Fahrzeug heraus in einem Vorort Santiagos auf eine Gruppe Demonstranten zu feuern.
Der 15-jährige Ericsson Palmer brach tödlich getroffen zusammen.
Zur selben Stunde trat Augusto Pinochet auf den Balkon des Präsidentenpalastes und versprach seinen Anhängern, wenn ich regiere, dann werdet ihr regieren.
Der 72-Jährige rief der Menge zu, mit ihm dafür zu kämpfen, dass er am 5.
Oktober die Stimmenmehrheit erhalte.
Seinen Generälen, die einen Rücktritt Pinochets vom Amt des Armee-Oberbefehlshabers erhoffen, kündigte er eine neue Ära der Demokratie und der politischen Koexistenz an.
Angesichts der Stimmung im Land und der erstarkenden Opposition muss Augusto Pinochet allerdings damit rechnen, dass er am 5.
Oktober, dem Tag der Volksabstimmung, weniger als die geforderten 50% der ca.
7 Millionen Stimmen erhält.
Doch auch für diesen Fall hat Pinochet vorgesorgt.
Die Militärregierung hat eine Verfassung verabschiedet, wonach der alternde Diktator bis März 1990 im Amt bleiben kann, sollte er das 50-Prozent-Limit verfehlen.
In einer zweiten Volksabstimmung wäre es dann aber der Bevölkerung Chiles nach 15 Jahren Diktatur möglich, seinen Nachfolger unter mehreren Kandidaten auszuwählen.
Im Fall seiner Niederlage wird Pinochet also beweisen können, wie ernst er es mit seinem gestern Abend abgegebenen Versprechen meint.
Er werde Chiles Demokratie neuen Zuschnitts gegen jeglichen Totalitarismus verteidigen.
Sieben Minuten vor halb eins kommen wir nun nach Österreich.
Die Sanierung des Budgets, das war von Anfang an das erklärte politische Ziel der seit eineinhalb Jahren regierenden Großen Koalition.
Sparen ist angesagt.
Für das kommende Jahr wird ein Nettodefizit, also eine Neuverschuldung von 65 Milliarden Schilling angepeilt.
Eine Zielvorgabe, die alles andere als leicht zu erreichen ist.
In der ersten Ministerrunde vor dem Sommer lagen die Wünsche der Ressortchefs alles zusammengenommen, gleich einmal um 30 Milliarden über diesen Vorgaben, worauf Finanzminister Latziner die nächste Ministerrunde platzen ließ.
Nun wird die Zeit knapp.
Ferdinand Latziner will schon in der kommenden Woche mit dem Budgetentwurf 89 fertig sein.
Das politische Tauziehen um die Milliarden hat längst begonnen.
Heute Nachmittag wird die ÖVP bei einer Ministerklausur in Baden bei Wien ihre Linie in Sachen Budget festlegen.
Für Konfliktstoff und Reibungsflächen zwischen den Koalitionspartnern ist jedenfalls gesorgt.
Robert Stoppacher berichtet.
Den ganzen heißen Sommer lang haben die zuständigen Beamten im Finanzministerium fieberhaft gearbeitet.
In den nächsten Tagen soll der Budgetrahmen für 1989 auf dem Tisch liegen.
Bei den angepeilten 65 oder maximal 66 Milliarden Netto-Defizit wird es sicher bleiben, gibt man sich im Finanzministerium zuversichtlich.
Eine Überschreitung dieses Betrages sei nicht vorgesehen.
Die Budgetwünsche der einzelnen Minister müssen daher noch kräftig zusammengestrichen werden, will man die Versprechungen einhalten.
In einigen Ressorts spießt es sich besonders.
Etwa in den Bereichen Soziales, Landesverteidigung, Unterricht und Wissenschaft.
Während die ÖVP dem SPÖ-Sozialminister mangelnde Spargesinnung vorwirft, schießt sich die SPÖ vor allem auf den ÖVP-Verteidigungsminister ein.
Robert Lichals Budgetvorstellungen lagen am Anfang gleich um 20 Prozent über dem Soll.
Wofür ihm aus der Himmelpfortgasse Sturheit attestiert wurde.
Die Volkspartei wiederum drängt vor allem auf stärkere Einsparungen bei Unterrichtsministerin Havlicek und Sozialminister Dallinger.
Letzterer braucht allein 6 Milliarden mehr, um den zusätzlichen Aufwand für die Pensionen zu decken.
Vorschlag der ÖVP, Dallinger soll sich das Geld aus dem Bereich der Arbeitsmarktverwaltung holen.
Denn aufgrund der günstigen Entwicklung der Arbeitslosigkeit würden ja Milliarden frei werden.
Wie auch immer, nach dem derzeitigen Stand muss Lazena noch mindestens 10 Milliarden finden, die er aus den Ressortwünschen noch herausstreichen kann, um sein Sparbudget zustande zu bringen.
Und das, obwohl man in einigen Bereichen schon zum umstrittenen Mittel der außerbudgetären Finanzierung gegriffen hat.
Siehe Straßenausbau mit 7 Milliarden, siehe neue Bahn mit 10 Milliarden.
Und nun soll zumindest nach den Festlegungen der ÖVP noch eine weitere außerbudgetäre Milliarde dazukommen, lich als Kasernenmilliarde zur Sanierung der Soldatenunterkünfte.
Hier hat sich der Finanzminister aber bereits quergelegt, dennoch will die ÖVP in diesem Punkt keinesfalls lockerlassen.
Die Flucht in diese Art der Sonderfinanzierungen hat der Regierung bereits scharfe Kritik von Seiten der beiden Oppositionsparteien eingebracht.
Während die Freiheitlichen von Budgettricks sprechen, warnen die Grünen vor der künftigen Zinsenlast.
Neben dem Rückgriff auf außerbudgetäre Finanzierungen setzt die Koalition, vor allem der kleinere Partner, auch auf Privatisierungen, um Gelder flüssig zu machen.
Akkordiert ist bereits der Verkauf des Hauptmünzamtes an die Nationalbank.
Und die ÖVP drängt auf weitere Privatisierungsschritte, besonders im Bereich der Banken und der Verbundgesellschaft.
Viele offene Fragen also, auf die es schon bald Antworten wird geben müssen.
Denn die Verabschiedung des Budgetentwurfs durch den Ministerrat ist für Mitte Oktober angesetzt.
Wenig später wird sich das Parlament mit dem Staatshaushalt befassen.
In seiner Funktion als Präsident der Naturfreunde Österreichs hat heute SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer dem Kraftwerksprojekt im Osttiroler Dorfertal erstmals eine klare Absage erteilt.
Bisher hatten die Naturfreunde bei aller Skepsis gegen dieses Projekt
In dieser Frage eher den Weg des Kompromisses gesucht.
Fischer selbst hat sich in der Vergangenheit ein Kraftwerk im Dorfertal unter möglichster Schonung der Natur und speziell unter Ausklammerung der oberen Isel vorstellen können.
Jetzt aber signalisiert Fischer als Naturfreunde-Präsident, die Zeichen der Zeit weisen auf einen Verzicht des Kraftwerksprojektes hin.
Ein Bericht von Gisela Hopfmöller.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass man im Dorfertal eine 200 Meter hohe Staumauer errichtet, gegen die großen Widerstände in der Bevölkerung.
So klar fasst Heinz Fischer als Naturfreunde-Präsident, assistiert von seinem Generalsekretär Reinhard Dair, den Umdenkprozess der Naturfreunde zusammen.
Die E-Wirtschaft hat die Möglichkeiten auf einen vernünftigen Kompromiss versäumt, sagt Fischer.
Die Chancen, glaube ich, sind hier eigentlich weitgehend vorbei.
Und für mich ist das nicht verwunderlich, weil jemand, der jeden relativ kleinen Kompromiss etwa in Bezug auf die obere Isel abgelehnt hat und gesagt hat, dass damit dann das ganze Projekt unwirtschaftlich wird,
deutet ja damit an oder gibt zu, dass auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, dass alles sehr sehr knapp berechnet ist.
Und wenn etwas auch wirtschaftlich so an der Kippe steht, dass man mit kleinen Kompromissen schon die Wirtschaftlichkeit verliert, dann ist eben offenbar auch das wirtschaftliche
Interesse nur ein begrenztes und dann muss das ökologische und das landschaftsmäßige und das sicherheitsmäßige und das Interesse der Bevölkerung hier einfach Vorrang haben.
Das Wasserrechtsverfahren für das Kraftwerksprojekt ist aber bekanntlich seit langem im Laufen.
Glaubt Fischer, dass dieses Verfahren für die Kraftwerkserrichter tatsächlich negativ ausgehen wird?
Ja, ich glaube, dass entweder schon im Wasserrechtsverfahren oder in einem späteren Stadium noch einmal sorgfältig alle Vor- und Nachteile abgewogen werden und dass man insbesondere auf Bundesebene, aber vielleicht auch auf Tiroler Ebene zu dem Ergebnis kommt,
dass man hier einen falschen Kampf mit nicht lohnenden Zielen führen würde, wenn man mit aller Gewalt und gegen den Widerstand eines beträchtlichen Teiles der betroffenen Bevölkerung ein Kraftwerksprojekt durchsetzen will, das sich offenbar auch ökonomisch sehr im Grenzbereich bewegt.
Ich glaube, dass die Summe aller dieser Überlegungen dazu führen, dass man etwas, was man in den vergangenen 15 Jahren bei noch günstigeren, nämlich aus der Sicht der E-Wirtschaft günstigeren Bedingungen
und bei weniger Widerständen in der Bevölkerung nicht gemacht hat, nicht machen wird bei steigender Sensibilisierung und steigender Bedachtnahme auf ökologische Gesichtspunkte.
Fischer betont, ich vertrete die Position der Naturfreunde.
Wird nun der Naturfreunde-Präsident Fischer als Mitglied des Präsidiums der Sozialistischen Partei darauf drängen, dass die Naturfreunde-Meinung auch SPÖ-Parteimeinung wird?
Ja, sagt Fischer.
Und erhofft sich weitere Unterstützung in der Regierung, z.B.
Wenn die Frau Minister Flemming wirklich im Ministerrat
so agiert wie auf einem Nebengipfel des Großvenetikers, dann, das war nicht der Hauptgipfel, soweit ich mich erinnere, dann wäre eh alles klar, wie die Bundesregierung entscheiden wird.
Und an den Tiroler Landeshauptmann Patl richtet Fischer die Bitte, die Probleme des Nationalparks Hohe Tauern nicht nur aus Innsbrucker Sicht zu sehen, sondern einzugehen auf die Besorgnisse der betroffenen Bevölkerung.
Das Land Tirol tritt ja bekanntlich für den Kraftwerksbau ein.
Getragen von der Hoffnung auf ein Umdenken auch in Innsbruck, meint nun Fischer.
Und wenn die Tiroler Landesregierung hier die Zeichen der Zeit richtig deutet,
wird das kein Prestigeverlust für den Landeshauptmann Bartl sein, sondern es wird ein Prestigegewinn sein und er wird Handschrift zeigen und er wird Entscheidungen getroffen haben, die ihm lange Zeit hoch angerechnet werden.
Und damit gebe ich wieder zurück ans Studio.
Bleibt es beim vorgesehenen Termin, so gibt es in Kärnten zwar erst in einem Jahr Neuwahlen, der Wahlkampf hat aber bereits begonnen.
ÖVP und Freiheitliche haben sich das Ziel gesetzt, die Mehrheit der SPÖ im Landtag zu brechen.
FPÖ-Chef Haider hat der ÖVP schon vor zwei Wochen angeboten, dies gemeinsam zu tun.
Gestern erneuerte er dieses Angebot, garniert mit der Ankündigung, andernfalls auch die Zusammenarbeit mit der Volkspartei in anderen Bereichen aufzukündigen.
Aus Wien hat allerdings ÖVP-Generalsekretär Kukatzka nach den Haider-Äußerungen zur österreichischen Nation deutlich vor einer Zusammenarbeit auch auf Landesebene gewarnt.
Mit dem Kärntner ÖVP-Chef Scheucher sprach darüber Wolfgang Dietmar über die neue Situation.
Herr Landesparteiobmann Harald Scheucher, haben Sie sich als Chef der Kärntner ÖVP bereits entschieden für oder gegen das Angebot der FPÖ?
Zunächst einmal darf ich sagen, dass wir uns von Drohungen in keiner Weise beeindrucken lassen.
Eine Drohung, die gestern der Parteiobmann der FPÖ ausgesprochen hat, dass etwa ein Klagenfurt eine Zusammenarbeit unter gewissen Voraussetzungen nicht möglich ist, wenn das so sein sollte.
dann muss ich sagen, dann zeigt sich das ja nur und wird vor aller Welt demonstriert, dass eine Paktfähigkeit, wenn ich das so zum Ausdruck bringen darf, mit der FPÖ nicht möglich oder nur schwer möglich ist.
Ich habe in dieser Frage immer einen Grundsatz vertreten und den vertrete ich auch weiterhin, nämlich den, dass zunächst der Wähler das Wort hat.
dann ergeben sich Konstellationen, dann wird man sich an einen Tisch setzen können und wird darüber reden müssen.
Herr Landesparteiobmann, der Generalsekretär der ÖVP, Helmut Kuckertzger, hat unmissverständlich gemeint, die Kärntner ÖVP wäre schlecht beraten, würde sie mit Haider zusammen
arbeiten.
Sein Vorgänger, Michael Graf, hat gemeint, die ÖVP sei ein müder Haufen.
Jetzt legen Sie sich nach solchen Aussagen nicht fest.
Weckt das nicht den Eindruck, dass Sie sich von der BundesöVP dirigieren lassen, dass Sie sich deshalb nicht trauen, von vornherein zu sagen, mit wem Sie zusammenarbeiten wollen?
Also da möchte ich eines ganz klar feststellen.
Wir lassen uns von wem
in keiner Weise bevormunden, weder vom Herrn Kokatzka noch sonst von irgendjemand anderem.
Und ich halte hier fest, dass Entscheidungen nach wie vor hier in Kärnten fallen.
Konkret auf die Frage, würden Sie mit Haider in Kärnten zusammenarbeiten?
Das ist nicht auszuschließen.
Würden Sie sich, vorausgesetzt die Mehrheitsverhältnisse in Kärnten ändern, sich von der FPÖ zum Landeshauptmann wählen lassen?
Dazu möchte ich eines sagen.
Weder die FPÖ noch die SPÖ können an einem Landeshauptmannkandidaten Harald Scheuer vorbeisehen.
Was heißt das jetzt konkret?
Würden Sie sich mit den Stimmen der FPÖ zum Landeshauptmann wählen lassen?
Ich habe es ziemlich deutlich gesagt.
Konkret, klar, jawohl.
12.35 Uhr, wir kommen jetzt zu Wirtschaftlichen im Mittagsschanal.
Die Länderbank und die Zentralsparkasse denken daran, künftig enger zusammenzuarbeiten oder sich möglicherweise sogar zu fusionieren.
Länderbank-Generaldirektor Gerhard Wagen erklärte gestern am Europäischen Forum Alpbach, in den kommenden Wochen soll eine Entscheidung fallen.
Damit würde in Österreich eine weitere Großbank entstehen, die es auf dem großen europäischen Markt sicher leichter hätte,
Als wenn eine Bank auf der einen Seite und eine zugegebenermaßen große Sparkasse auf der anderen Seite für Österreich und sich behaupten müssten.
Denn auch Österreichs Großbanken sind im internationalen Maßstab relativ klein und der europäische Binnenmarkt zwingt hier zu neuen Wegen.
Nähere Informationen von Herbert Huthar.
Warum kokettiert eine Bank mit einer Sparerkasse und warum denkt man nicht daran, etwa die beiden großen verstaatlichten Banken, Länderbank und Kreditanstalt, unter einen Hut zu bringen?
Warum ist die im Sommer aufgetauchte Idee, die Zentralsparerkasse und die erste österreichische enger aneinander zu bringen, auf wenig Gegenliebe gestoßen?
Die Bankmanager wollen die Stärken und Schwächen einer Bank und einer Sparkasse ausgleichen und in einem Auffaschen auch gleich größer werden.
So hat eine Sparkasse den Vorteil, dass sie sich bei ihren Sparern relativ viel billiges Geld beschaffen kann, weil sie für die vielen Sparbücher nur niedrige Zinsen zahlen muss.
Wenn man so will, wäre das also eine günstige Rohstoffbeschaffung für das weitere Geldgeschäft.
Eine Bank wiederum ist eher im kommerziellen Geschäft verankert, etwa mit Industriekrediten, im internationalen Devisenhandel und in der Exportfinanzierung.
Die Bank hat in diesem Zusammenhang mehr Möglichkeiten, ihre Gelder in großen Geschäften diesseits und jenseits der Grenzen lukrativ anzulegen.
Was sie auch muss.
Denn die großen Industriekunden, die ihr Geld einer Bank anvertrauen, wollen Finanzerträge sehen, die über schlichte Sparzinsen natürlich hinausgehen.
Der Vorteil einer solchen Kombination wäre ein breiteres Angebot für einen ebenso breiteren Kundenkreis.
Innerhalb der österreichischen Geldwirtschaft würde sich, wenn man das alles zu Ende denkt, einiges ändern.
Was für den normalen Privatkunden, der ein Gehaltskonto, ein Sparkonto und vielleicht auch ein kleineres Wertpapierkonto hat, nur eine geringe Rolle spielt, nämlich die Einteilung der Institute in Banken, Sparkassen, Raiffeisenkassen oder Volksbanken,
Das ist für die Organisation und für das Management dieses Wirtschaftszweiges von größerer Bedeutung.
Ein Beispiel der möglichen Fusion zwischen Z- und Länderbank.
Wer hätte dann das Sagen?
Die Z-Eigentümerin, also die Gemeinde Wien, oder der Bund als Hauptaktionär der Länderbank?
Finanzminister Ferdinand Latziner nimmt dazu folgenden Standpunkt ein.
Die mehrheitlich verstaatlichten Großbanken, also Kreditanstalt und Länderbank, müssen nicht unter allen Umständen in überwiegendem Staatsbesitz bleiben, aber doch in österreichischer Hand.
Die Gemeinde Wien als maßgeblicher Teilhaber an der Länderbank wäre da also kein so großes Problem.
Anders bei den vielen selbstständigen Sparkassen, die als Spitzeninstitut die Girozentrale haben.
Wäre nun die ZED als größter Aktionär der Girozentrale mit der verstaatlichten Länderbank liiert, so erhebt sich die Frage, wie stark dann die Sparkassen als Organisation innerhalb der Geldwirtschaft noch sind.
Girozentrale-Generaldirektor Karl Pahle gibt sich gelassen.
Die Girozentrale wird über dieses Thema erst nachdenken, wenn es tatsächlich soweit ist.
Wir stehen nicht unter Zugzwang, meint er.
Die Kreditanstalt als größte österreichische Bank fühlt sich zwar bereits europareif, würde aber auf längere Sicht doch ganz gern in Westösterreich stärker präsent sein und zum Beispiel mit einer dortigen Sparkasse enger zusammenarbeiten.
Die Raiffeisengruppe wiederum verlässt sich zunächst auf die Vereinigung der Genossenschaftsbanken in der EG, mit der die österreichischen Raiffeisenbanken schon seit Jahren eng zusammenarbeitet.
Stichwort EG.
Müssen die österreichischen Geldinstitute Angst haben, dass sie im Zuge der EG-Annäherung mit einer übermächtigen Konkurrenz ausländischer Großbanken konfrontiert werden?
Ja und nein.
Vertreter ausländischer Banken haben in den Finanzabteilungen größerer österreichischer Firmen schon angeklopft und ihre guten Dienste angeboten.
Österreich scheint also doch ein attraktiver Markt zu sein.
Wollen Ausländer aber beim österreichischen Privatkunden landen, so stoßen sie auf ein bekanntermaßen äußerst dichtes Filialnetz.
Eine Möglichkeit wäre da, sich bei einer österreichischen Geldorganisation oder Bank einzukaufen.
Wie groß ist nun die ausländische Konkurrenz?
Auskunft über die Größe eines Bankinstitutes gibt die Bilanzsumme, die den gesamten Geschäftsumfang ausdrückt.
Sie ist, wenn man so will, mit den Umsatzzahlen eines anderen Unternehmens in etwa vergleichbar.
Die CA zum Beispiel ist als einzige österreichische Bank unter den 100 größten der Welt zu finden.
Und zwar mit 42 Milliarden Dollar Belandsumme auf Platz 92.
Auf Platz 11 ist die Deutsche Bank mit einem viermal so großen Geschäftsumfang.
Noch größer in Europa ist der französische Crédit Agricole Mytiel.
Diese Bank ist fünfmal so groß wie die CA.
Die Spitzenplätze teilen sich die Japaner.
Die Spitzenplätze weltweit teilen sich die Japaner.
An erster Stelle steht die Dai Ichikangyo Bank in Tokio.
Sie macht fast siebenmal so viel Geschäft wie die Kreditanstalt.
Es gebe übrigens keine konkreten Gespräche über eine Kooperation zwischen der Zentralsparkasse und der Länderbank, aber eine Nachdenkphase mit den verschiedensten Überlegungen.
Das meinte vor wenigen Minuten Wiens Vizebürgermeister Hans Maier, der auch dann betonte, es bestehe kein Anlass zu hudeln.
Das nur als zusätzliche Information zu diesem Beitrag von Herbert Hutar.
VPS und RDS, hinter diesen zwei Kürzeln verbergen sich zwei technische Novitäten auf dem Gebiet der Unterhaltungselektronik.
Der ORF hat heute beide im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich der bevorstehenden HIT 88 der größten Unterhaltungselektronikmesse Österreichs vorgestellt.
VPS macht die zeitlich exakte Programmierung für die Aufzeichnung einer Fernsehsendung möglich.
RDS bietet dem Radiohörer, vor allem dem im Auto, selektives Hören.
Videorekorder und Radios der letzten Generation sind mit den beiden Systemen schon ausgestattet.
Neue Modelle werden auf der Heat vorgestellt.
Einzelheiten, wie das alles funktioniert und was es bringt, von Hans-Christian Unger.
Welcher Besitzer eines Videorekorders hat sich nicht schon geärgert, wenn eine Fernsehsendung, die er gerne komplett aufzeichnen wollte, nicht mehr ganz auf dem Band drauf ist?
Und das, obwohl er die Zeitschaltuhr exakt eingestellt hat.
Ein späterer Beginn, aus welchen Gründen immer war, wenn man so sagen will, schuld daran.
Das neue VPS, das Videoprogramming-System, wird diesen Ärger ab 3.
September aus der Welt schaffen.
Ein vom ORF zu Beginn mitgesendetes Schaltsignal gestattet die sekundengenaue Steuerung eines Videorekorders, der mit einem VPS-Decoder ausgestattet ist.
Bei Geräten dieser Art entfällt das Programmieren der Beginnzeit der Sendung.
Es wird durch einen Nummerncode pro Sendung ersetzt.
Um sich diesen allerdings leichter zu merken, ist er mit den Daten der Beginnzeit ident.
Und nur dann, wenn etwa ein vorgesehener Spielfilm durch ein anderes Programm ersetzt wird, ändert sich der Code.
Die Novität ist damit in folgenden Fällen von Bedeutung.
Wenn eine Sendung länger dauert als geplant, wenn sie früher oder später beginnt als vorgesehen, wenn sie innerhalb eines Tages verschoben wird oder wenn eine Sendung durch eine andere ersetzt wird und man diese nicht aufgezeichnet haben will.
Mit VPS wird also nur das aufgenommen, was man wirklich auf Band haben will, und dann in voller Länge.
So erleichtert es natürlich auch die Kalkulation der Spielzeit des Bandes und macht so einen sparsamen Bandeinsatz möglich.
Auf eine 180-Minuten-Kassette passen mithilfe VPS dann exakt zwei eineinhalbstündige Spielfilme, auch dann, wenn einer davon ein paar Minuten später als im Programm vorgesehen ausgestrahlt wird.
Neuheit Nummer zwei für das Radio, RDS, Radiodatensystem, der denkende Funk auf UKW.
Durch die Ausstrahlung zusätzlicher digitaler Daten des ORF, die vom Sender zum Empfänger übertragen werden, sucht sich dieser selbstständig die beste Empfangsqualität und erspart damit das händische Suchen der jeweils optimalen Frequenz.
Darüber hinaus leistet RWS einen zusätzlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit.
Der Verkehrsfunk wird sich ebenfalls ab 3.
September auf allen UKW-Frequenzen melden und nicht nur, wie derzeit, bloß auf Ö3.
Ein weiterer Vorteil die gezielte regionale Ausstrahlung von Verkehrsmeldungen ausschließlich in der betroffenen Region.
Radiohörer im Westen Österreichs, ganz gleich ob im Auto oder zu Hause, können auf diese Weise dann etwa ihrer jeweiligen Sendung weiter lauschen, ohne durch eine Meldung über einen Stau am Gürtel in Wien gestört zu werden.
Ein Bericht von Hans-Christian Unger und jetzt um dreiviertel eins wieder ins Ausland.
In Südtirol wurde gestern in einem Supermarkt angeblich vergiftete Wurst sichergestellt.
Ein anonymer Anrufer, der sich zur Terrorgruppe Ein Tirol bekannte, deklarierte die Lebensmittelvergiftung als Aktion gegen die Italiener.
Die Analyseergebnisse liegen bis jetzt noch nicht vor.
An politischen Terrorakt wird jedoch gezweifelt.
Nach den Bombenanschlägen wird nun mit Terrordrohungen Angst in Südtirol verbreitet und das politische Klima angeheizt.
Nach wie vor gibt es keine konkreten Ergebnisse bei der Ausforschung der Täter.
Stattdessen beklagen die Behörden die angebliche Verschwiegenheit und mangelnde Mitarbeit der Südtiroler bei den Ermittlungen.
Aus Bozen berichtet Richard Gasser.
Außer dem anonymen Anruf und der sofort beschlagnahmten Schinkenwurst gibt es bislang noch keine Bestätigung für diese ganz neue Art des Terrorismus in Südtirol.
Die Würste wurden gestern in einem Supermarkt im Pustertal sichergestellt und werden erst heute im Lebensmittellabor in Triant untersucht.
Eine der eineinhalb Kilogramm schweren Würste war mit einem roten Klebeband gekennzeichnet, wie der anonyme Anrufer gestern gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur angekündigt hat.
Er bekannte sich zur Terrorgruppe Ein Tirol, die zuletzt immer wieder mit Anrufen und Bekennerschreiben die Verantwortung für Bombenanschläge in Südtirol übernommen hat.
Der letzte Brief dieser Gruppe ist gerade erst gestern aus Innsbruck bei einer Bozner Zeitungsredaktion eingelangt.
Darin wird wörtlich von Italien die Rückgabe Südtirols und der Rücktritt Maniagos verlangt und werden härtere Maßnahmen angedroht.
Außer solchen Schreiben hat die Polizei bisher von dieser Gruppe, die seit zwei Jahren auf sich aufmerksam macht, nicht die geringste Spur.
Im Falle der angeblichen Wurstvergiftung sind die Ermittlungsbehörden daher übervorsichtig.
Man nimmt es eher als üblen Scherz, denn als tatsächlichen Terrorismus.
Selbst wenn in einigen Tagen die Analyseergebnisse die Vergiftung nachweisen sollten, sei dies noch kein Beweis für politischen Terrorismus.
Es könne sich auch um einen Racheakt gegen den Supermarkt handeln, dessen Ansiedlung von den örtlichen Kaufleuten massiv bekämpft wurde.
Die völlige Erfolglosigkeit der Polizei bei der Aufklärung der Attentaten in Südtirol lässt Drohanrufern und auch Psychopathen freie Hand.
In der vergangenen Woche mussten zum Beispiel in Bozen ganze Straßenzüge wegen Bombendrohungen für Stunden gesperrt werden, die sich dann als blinder Alarm herausstellten.
Inzwischen wird die Polemikum der erfolglosen Ermittlungen immer schärfer.
Polizei und Staatsanwaltschaft beschuldigen die Südtiroler Bevölkerung pauschal als Sympathisanten der Terroristen und beklagen öffentlich die mangelnde Mitarbeit bei der Aufklärung der Anschläge.
Trotz aller Bedeuerungen nach allen Richtungen hin zu ermitteln, wird damit also einseitig die sogenannte deutsche Spur verfolgt, ohne auch nur die geringsten Anhaltspunkte oder gar Beweise.
Gestern begann er in Münster der 33.
Parteitag der deutschen Sozialdemokraten.
Die SPD konnte in ihre Beratungen mit dem optimistischen Gefühl gehen, in der Wählergunst die Nase vorne zu haben.
Denn genau dies attestierten die Meinungsforscher der Partei um Hans-Jochen Vogel.
Aber gerade er war es, der gestern davor warnte, übermütig zu werden.
Was die praktische Parteiarbeit betrifft, so wurde gestern die Quotenregelung beschlossen, wonach in den Parteiämtern ein Drittel Frauen tätig sein sollen.
Heute nun hat der oft kämpferische Vordenker der Partei, Oskar Lafontaine, sein Referat vor diesem Parteitag gehalten.
Aus Münster meldet sich direkt Raimund Löw.
Oskar Lafontaine kennt man als Aktivist der Friedensbewegung, als populären Landesvater im Saarland und als innerparteilichen Vordenker immer streitbar, auch in den eigenen Reihen.
Mit drastischen Formulierungen und Thesen, die vor allem den Gewerkschaften wehtun, hat er sich in seiner heutigen Rede einmal mehr als Führungsfigur ersten Ranges erwiesen.
Er wird immer mehr zum eigentlichen sozialdemokratischen Gegenspieler für den christdemokratischen Bundeskanzler in Bonn.
Der Skandal der Massenarbeitslosigkeit steht im Zentrum seiner Überlegungen.
Die CDU-CSU-Regierung geht er frontal an.
Wer bei der wirtschaftlichen Debatte heute die soziale Frage ausklammert, also etwa die Verteilung der Arbeit und der Einkommen, und wer bei der wirtschaftlichen Debatte die ökologische Frage ausklammert, also in welchem Umfang reales Wachstum auch ökologische Zerstörung hervorruft, der hat nach unserem Verständnis keine ökonomische Kompetenz, weil ökonomische Kompetenz soziale und ökologische Kompetenz bedeutet.
Trotz eines auf Kompromiss bedachten Wirtschaftsantrages des Parteivorstandes ist der Konflikt zwischen dem ersten Hoffnungsträger der Partei und den Gewerkschaften entzündet am Thema Lohnverzicht bei Arbeitszeitverkürzung nicht vom Tisch.
Auch die sozialdemokratische Grundphilosophie hat bei La Fontaine einen eigenen Klang.
Solidarität war das Band, das die Arbeiterbewegung zusammenhielt.
Auf diesem Grundwert aufbauend hat die Arbeiterbewegung über Jahrzehnte ihre Politik formuliert.
Solidarität heißt auch, nicht nur, aber auch teilen können.
In einem alten sozialdemokratischen Liederbuch aus dem Jahre 1903 findet sich das noch sehr viel ältere Lied vom Teilen.
Es beginnt mit der Strophe, das Teilen, das ist unsere Freude, das Teilen.
Es lieben alle braven Leute, das Teilen.
Sozialdemokrat könnte der nicht sein, dem niemals fiel das Teilen ein, das Teilen.
Eindeutiger Wink in Richtung Gewerkschaft.
Die Gewinne steigen, die Wirtschaft wächst, aber die Massenarbeitslosigkeit bleibt.
Die SPD darf nicht auf den Staat fixiert bleiben, fordert Lafontaine.
Es darf nicht ausschließlich als Angelegenheit des Bundes angesehen werden, Wirtschaftspolitik zu machen.
Die Tarifpartner, die Länder, die gesamte Gesellschaft und auch die SPD muss sich auf eine Neuverteilung der Arbeit einstellen.
Unabhängig von Wahlerfolgen.
Genossinnen und Genossen, es ist manchmal zynisch, bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nur Antworten zu geben, die darauf setzen, dass wir irgendwann mal absolute Mehrheiten in Bonn oder im Bundesrat haben.
Sein umstrittener erster konkreter Vorschlag für mehr Arbeit statt mehr Lohn bezog sich auf den öffentlichen Dienst.
Es ging also nicht nur um die Verteilung der Arbeitszeit,
Es ging nicht nur um eine Verbesserung der Einkommen, der Löhne und Gehälter.
Meine Absicht war es auch, zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern, zu denen wir dann teilweise gehört haben, zu verbindlichen Absprachen über zusätzliche Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst zu kommen.
La Fontaine ist kein traditioneller Linker mehr.
Seine Polemik mit den Gewerkschaften hat ihm Sympathien bis weit in bürgerliche Wählerkreise hineingebracht.
Ein Effekt, der vielleicht nicht unbeabsichtigt war.
Er plädiert dementsprechend auch für ein Mehr an Wettbewerb und verspricht eine steuerliche Entlastung neu investierter Gewinne.
Teilzeitarbeit lehnt er nicht völlig ab.
Sogar Sonntagsarbeit ist für ihn kein Tabu.
Die Diskussion über das Referat ist zurzeit voll im Gange.
Die heutigen Beschlüsse, sowie das Parteivorsitzende Hans-Jochen Vogl, sollen eine Weichenstellung für 1990 werden, und zwar dann für ein Regierungsprogramm.
Nach diesem Beitrag von Raimund Löw, ein Hinweis auf unser Journal Panorama 1820 Österreich 1, Inhalt heute, Österreich und die EG, eine Zusammenfassung einer Diskussion beim Europäischen Forum in Alpach.
Mit einer Tour de Vernissage beginnt am Montag, dem 12.
September, in Linz die Ars Electronica 88.
Insgesamt 18 Veranstaltungen mit über 100 Mitwirkenden aus 15 Ländern bietet dieses Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft, das mit einem Gesamtbudget von 6,5 Millionen Schilling auskommt.
Heute Vormittag wurde im Wiener Museum für Angewandte Kunst das Programm der diesjährigen Ars Electronica vorgestellt.
Es informiert sie Robert Bilek.
Ein Happening für alle Sinne soll die diesjährige Ars Electronica werden.
Kunst der Szene lautet das Motto.
Es steht für den medienübergreifenden Charakter der Veranstaltungen, für die Zusammenarbeit und das Zusammenwirken von bildenden Künstlern, Musikern, Film-, Video- und Theaterleuten.
Programmgestalter Gottfried Hattinger
Ich glaube, dass in den letzten Jahren viele derartige Projekte entstanden sind, also ausgehend auch von den Wuppertaler Tanztheater, zum Beispiel Bina Bausch, Robert Wilson und so weiter, dass es immer mehr Koproduktionen gibt zwischen verschiedenen Künstlerpersönlichkeiten und diesen Trend wollten wir in unserem Festival heuer mal dokumentieren.
Und der Medienkünstler und Theoretiker Peter Waibl über die Hintergründe des Mottos Kunst der Szene?
Und unser Festival, das sich dem Thema Kunst der Szene widmet, geht ja davon aus, was jeder Mensch weiß, dass ja nicht nur seit Shakespeare aller Welt Bühne ist, sondern dass wir spezifisch in der Gegenwart in einem ungeheuer inszenierten Environment leben.
Jetzt muss man sich fragen,
Woher kommt diese Invasion des Inszenatorischen in der Politik, in der Fotografie, im Alltag?
Die Kunst hat die Aufgabe zu zeigen, wie inszeniert wird in unserem Environment.
Und deswegen geben wir einen Überblick der Entwickler von 1920 bis zur Gegenwart.
So zeigt etwa das Düsseldorfer Ensemble Theater der Klänge unter dem Titel Träume der 20er Jahre die Utopien der Bauhausbühne mit heutigen technischen Mitteln.
Der bekannte Bühnenbildner Erich Wonder lädt in bewährter Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Heiner Müller und dem Musiker Heiner Goebbels zu einer monumentalen Theaterreise mit Schiff und Bahn ein.
Und John Hessel beweist mit seinem Film-Musikstück, dass hochtechnisierte Kunst keineswegs kühl und unnahbar sein muss.
John Hessel, ein Komponist, der bei Stockhausen studiert hat, dann aber auch in Indien Musik studiert hat und dann
mit Brian Eno, Talking Heads zusammengespielt hat, La Monte Young, Terry Riley und so weiter.
Also der mit seinem technischen, mit seinem unglaublich technischen Apparat sehr
warme und humane Klänge, wenn man das so sagen will, hervorbringt.
Weitere Fixpunkte der Ars Electronica 1988 Video-Vokalakrobatik der Elektronik-Pioniere Ed Emswiller und Morten Sabotnik Eine Frauen-Performance mit Wally Export, Patricia Jünger und Susanna Wiedl 30-Jahre-Videoszene Amerika
das mit Jean-Paul Trilliat hochkreativ besetzte Symposium Philosophien der neuen Technologien und schließlich eine elektroakustische Performance von Peter Egger und Mia Zabelka.
Der Raum wird zur Bühne, die Musiker spielen im Publikumsbereich, spielen auf den Objekten, die wie Inseln im Raum stehen.
Der ganze Raum vibriert, wird zu einem Vibrationsfeld.
Alles in allem bietet die heurige Ars Electronica also ein ebenso breites wie buntes Spektrum der neuesten Kunstentwicklungen.
Und Vorstandsdirektor Karl Gerbl meint... Ich denke doch, dass man sagen kann, Ars Electronica ist so ein frisches, ein fröhliches, ein sinnliches Festival, das auch gegen Vorurteile ankämpft.
Es geht eigentlich um die Entgrenzung, um die Entfesselung von Kunst und Künstlern.
Ich glaube schon, dass Ars Electronica auch ein Festival gegen die kulturelle Muffigkeit in diesem Land ist.
Dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr hören Sie jetzt eine Zusammenfassung der wichtigsten Nachrichten.
Polen.
Zum ersten Mal seit sieben Jahren trifft heute in Warschau ein Regierungsvertreter mit einem Mitglied der Verbotenen Gewerkschaft Solidarität zusammen.
Innenminister General Kiszczak soll Mitarbeiterführer Walesa die innenpolitische Krise erörtern.
An dem Gespräch nimmt auch ein Vertreter der katholischen Kirche teil.
Walliser sagte bei seiner Ankunft in Warschau, man müsse jetzt aufholen, was in sieben Jahren versäumt worden sei.
Heute vor acht Jahren ist die Solidarität gegründet worden.
Nordirland, Bundesrepublik Deutschland.
Britische Soldaten haben in Nordirland drei Mitglieder der Untergrundorganisation IRA erschossen.
Der Einsatz fand auf einer Landstrasse in der Grafschaft Tyrone statt, zwölf Kilometer von jenem Ort entfernt, an dem irische Untergrundkämpfer am 20.
August einen britischen Militärbus überfallen hatten.
Damals wurden acht Briten getötet.
An der Grenze zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland, bei Heinsberg, wurden in der vergangenen Nacht zwei mutmassliche IRA-Mitglieder von einer Zollstreife festgenommen.
Die beiden Männer hatten Sprengstoff und Waffen in ihrem Auto.
Italien.
In Südtirol droht nun Terror mit vergifteter Wurst.
Ein anonymer Anrufer hat die Behörden auf angeblich vergiftete Wurstwaren hingewiesen, die in elf Geschäften in Südtirol ausgelegt worden sein sollen.
Der Mann gab sich als Sprecher der Extremistengruppe Ein Tirol aus.
Bei ersten Ermittlungen wurde bereits eine verdächtige Wurstware sichergestellt.
Sie wird derzeit chemisch analysiert.
Österreich.
Die Fürstrüstungsfirmen Nordicum und Hirtenberger könnten nun doch schon bald verkauft werden.
Das verstaatlichte Ministerium will die beiden Unternehmen spätestens bis Jahresende abgegeben haben.
Wie es in dem Ministerium heisst, werden derzeit intensive Gespräche mit einer Schweizer Industriegruppe und mit arabischen Interessenten geführt.
Nach Ansicht von SPÖ-Klubobmann Fischer hat ein Kraftwerksprojekt Dorfertal keine Chance mehr für die Verwirklichung.
Fischer sagte, die E-Wirtschaft habe den Zeitpunkt für einen vernünftigen Kompromiss im Dorfertal versäumt.
Weiters kündigte der Klubchef das mögliche Inkrafttreten des Müllabgabegesetzes ab dem 1.
Jänner 1989 an.
Im Oktober soll eine entsprechende Regierungsvorlage eingebracht werden.
Bundesrepublik Deutschland
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD, Oskar Lafontaine, hat eine Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktionsvermögen gefordert.
Beim Bundesparteitag der Sozialdemokraten in Münster sprach Lafontaine von der Notwendigkeit eines ökologischen Umbaus der Industriegesellschaft.
Nun noch die Wetteraussichten bis zum Abend.
Meist sonnig, Nachmittagstemperaturen bis zu 24 Grad.
Damit sind wir am Ende des heutigen Mittagsschanals.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.