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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Zum Mittagsjournal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Das geplante Programm.
Der iranisch-irakische Krieg dobt weiter.
Verschärft wird der Golfkrieg durch den angeblichen Einsatz chemischer Waffen durch den Irak.
Der iranische Ayatollah Khomeini schickt immer mehr Kinder in den Krieg.
Dazu ebenfalls ein Bericht.
Nach den Großdemonstrationen in Frankreich hat sich die innenpolitische Lage wieder etwas entschärft.
Doch der verbale Streit um die geplante und jetzt zurückgezogene Integration von Privatschulen ins öffentliche Schulsystem wird fortgesetzt.
Schweden jagt wieder einmal nach fremden U-Booten in seinen Gewässern.
Am Wochenende sollen mysteriöse Froschmänner auf der Insel Almö gesichtet worden sein.
Österreich, wir informieren Sie über eine Enquete, veranstaltet vom Kummer-Institut.
Das Thema, die Reform der Pensions- und Sozialversicherung.
Die Wirtschaftsredaktion berichtet über Details und Wirkungen eines neuen Preisauszeichnungs-Computersystems in einigen österreichischen Großmärkten.
Der sogenannte Artikelnummern-Code, also dass keine Preise mehr von der Kassierin an der Kasse eingedippt werden, automatische Lesegeräte sind im Einsatz, die Artikelbezeichnung und Preisabdrucken.
Zu dieser Neuheit gibt es ein reges Pro und Contra.
Die Kulturredaktion informiert über das Faschingskonzert der ORF Sinfonietta sowie über die Lesung Christa Wolf in der Veranstaltungsserie Literatur im März.
Wir beginnen mit der Nachrichten verantwortlicher Redakteur ist Raimund Heller und Sprecher Wolfgang Riemerschmid.
USA.
Bundespräsident Rudolf Kirchschläger absolviert heute den letzten Tag seines Besuches in den Vereinigten Staaten.
Im Anschluss an eine Stadtrundfahrt durch Los Angeles besucht das Staatsoberhaupt die österreichische Außenhandelsstelle in dieser Stadt.
Danach wird der Bundespräsident vom Präsidenten der Universität von Südkalifornien den Teilnehmern am österreichisch-amerikanischen Dialog über das Thema Wien 1880 bis 1980 100 Jahre Avantgarde vorgestellt.
Kirchschläger wird aus diesem Anlass eine Rede halten.
Kurz vor Mitternacht mitteleuropäischer Zeit wird der Bundespräsident die Heimreise antreten.
Österreich.
Der Schulsprecher der FPÖ, Friedrich Peter, hat heute eine bundesweite Untersuchung über das Grundwissen der Pflichtschüler vorgeschlagen.
Anlass für diesen Vorschlag ist das Ergebnis der vor kurzem durchgeführten Untersuchung an 300 Hauptschülern über deren Lesefähigkeit.
Vor Studenten der Pädagogischen Akademie in Salzburg sagte Peter, die Tatsache, dass trotz eines hochorganisierten Schulwesens und vieler Reformen Pflichtschulabgängern das Lesen Schwierigkeiten bereite, müsse die Schulverwaltung aufhorchen lassen.
Um gezielte Maßnahmen in die Wege leiten zu können, sei es notwendig, eine wissenschaftliche Studie über die Beherrschung von Lesen, Schreiben und Rechnen in Auftrag zu geben.
Der weltbekannte Theologe Professor Karl Rahner feiert heute in Innsbruck seinen 80.
Geburtstag.
Karl Rahner stammt aus Süddeutschland, wohnt aber seit vielen Jahrzehnten in Innsbruck, wo er an der Theologischen Fakultät der Universität gelehrt hat.
Rahner gilt als einer der bedeutendsten katholischen Theologen der Gegenwart.
Im Mittelpunkt seines Denkens steht die Frage, wie der Mensch Gott denken kann.
Mit einer Unterredung mit Außenminister George Shultz beginnt der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl heute in Washington den offiziellen Teil seines viertägigen Besuches in den USA.
Anschließend wird Kohl mit Präsident Reagan zusammentreffen.
Hauptgesprächsthemen sind die Ost-West-Beziehungen und Abrüstungsfragen.
Gegenüber der Presse hat sich Kohl gestern neuerlich für ein Treffen zwischen Reagan und dem neuen sowjetischen Parteischiff Konstantin Tschernenko ausgesprochen.
Ein solches Treffen müsse jedoch sorgfältig vorbereitet sein und dürfe nicht der Propaganda dienen, erklärte Kohl.
Der deutsche Bundeskanzler bewertete Tschernenko wörtlich als einen Mann, der kein Risiko eingeht und sich auf kein Abenteuer einlässt.
Außerdem sprach sich Kohl für die Wiederaufnahme der Genfer Verhandlungen über die Mittelstreckenwaffen vor den amerikanischen Präsidentenwahlen im November aus.
Senator Gary Hart hat die dritte Vorwahlversammlung der Demokratischen Partei zur Nominierung ihres Präsidentenkandidaten im Bundesstaat Maine für sich entschieden.
Der als liberal geltende Hart gewann die Unterstützung von etwa 50 Prozent der Versammlungsteilnehmer.
Sein Hauptrivale Walter Mondale kam trotz eines gewaltigen Werbeaufwands nur auf 44 Prozent.
Die übrigen drei Kandidaten wurden weit abgeschlagen.
Während sich Mondale vor den Vorwahlversammlungen in New Hampshire noch als sicherer Sieger gegeben hatte, der Angriffe auf seine Konkurrenten nicht nötig hat, kritisierte er nun in Maine Gary Hart in scharfer Form.
Mondale warf dem Senator unter anderem vor, sich in Abrüstungsfragen nicht festzulegen.
Nach den USA, Großbritannien und Italien hat nun auch Frankreich formell den Abzug seines Truppenkontingents aus Beirut angekündigt.
Der französische Außenminister Claude Chesson, der sich zurzeit in der libanesischen Hauptstadt aufhält, nannte allerdings keinen Termin für den Truppenrückzug.
In den heutigen Morgenstunden ist in Beirut ein weiterer französischer Soldat getötet worden.
Die Stellung des Franzosen an der Demarkationslinie zwischen Ost- und Westbeirut wurde von einer Rakete getroffen.
Etwa zur gleichen Zeit wurde ein amerikanischer Offizier in der Nähe der Botschaft seines Landes in Beirut von unbekannten Attentätern angeschossen und schwer verletzt.
Nach dem Abzug der Marineinfanteristen befinden sich noch etwa 200 Amerikaner im Libanon.
Die libanesischen Oppositionsgruppen haben ihre Milizen heute angewiesen, das Feuer einzustellen.
Ein enger Mitarbeiter von Rosenführer Wali Jumbla drückte die Hoffnung aus, dass sich alle Bürgerkriegsparteien an den Waffenstillstand hielten.
Ob auch die regulären Streitkräfte und die christlichen Milizen der Feuerpause zugestimmt haben, ist noch nicht bekannt.
In Beirut herrschte in der vergangenen Nacht und auch heute Vormittag zum ersten Mal seit einem Monat wieder Ruhe.
Die israelische Luftwaffe hat in den Morgenstunden allerdings Ziele südlich von Beirut bombardiert.
Nach Angaben eines Militärsprechers in Tel Aviv galt der Angriff einem PLO-Stützpunkt.
Indien.
Der sowjetische Verteidigungsminister Marshal Dmitri Ustinov ist heute früh zu einem offiziellen Besuch in Neu Delhi eingetroffen.
Der Besuch Ustinovs in Indien war ursprünglich für Anfang Februar geplant, musste aber dann wegen der Verschlechterung des Gesundheitszustandes des kurz danach verstorbenen Staats- und Parteichefs Yuri Andropov verschoben werden.
Das Schwergewicht bei den Gesprächen in Neu-Delhi liegt beim Ausbau der militärischen Zusammenarbeit zwischen Indien und der Sowjetunion.
Die indische Armee ist zu 60 Prozent mit sowjetischen Flugzeugen, Panzern und Raketen ausgerüstet.
China.
Staatspräsident Lee Xianyang hat heute eine dreiwöchige Reise durch mehrere Staaten Asiens angetreten.
Vorgesehen sind Aufenthalte in Pakistan, Jordanien, der Türkei und in Nepal.
Es ist dies die erste Auslandsreise Lees seit seiner Ernennung zum Staatsoberhaupt im Juni vergangenen Jahres.
Argentinien.
Staatspräsident Raúl Alfonsín hat den Gewerkschaften Mitsprache bei der Wirtschaftsplanung angeboten.
Alfonsin forderte die Arbeitnehmer zur Beteiligung an der wirtschaftlichen Wiederbelebung auf.
Nach den Plänen des Staatschefs sollen die Gewerkschaften in den Regierungsgremien zur Beratung über die Preis- und Einkommensentwicklung mitwirken.
Zugleich hat Alfonsin sein Wahlversprechen bekräftigt, die Reallöhne anzuheben und das Haushaltsdefizit zu senken.
Frankreich
Die in europäischer Gemeinschaftsproduktion gebaute Trägerrakete Ariane ist heute Nacht in Kourou, in französisch Guiana, planmäßig gestartet.
In einer Höhe von 185 Kilometern über der Erdoberfläche wurde der Nachrichten-Satellit Intelsat 5 in eine Umlaufbahn gebracht.
Über diesen Satelliten können 12.000 Telefongespräche gleichzeitig geführt werden.
Die Ariane fliegt zum letzten Mal unter der Verantwortung der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA.
Anschließend soll die rein kommerzielle Nutzung der Trägerrakete beginnen.
Jugoslawien.
Ein Erdbeben in Südserbien hat am vergangenen Wochenende mindestens acht Verletzte gefordert.
In Belgrad wird befürchtet, dass sich die Bilanz der Opfer und der Sachschäden noch weiter erhöhen könnte.
Es wurden Rettungsmannschaften in das Unglücksgebiet entsandt.
Die Erdstöße erreichten die Stärke 7,5 nach der zwölfteiligen Mercalliskala.
Etwa 5000 Häuser, die bereits bei früheren Bäden beschädigt worden sind, müssen neu aufgebaut werden.
Österreich.
Das Präsidium der katholischen Aktion der Diözese Eisenstadt hat alle Katholiken aufgerufen, am Aschermittwoch an keinem Heringsschmaus teilzunehmen.
Stattdessen sollten die Christen eine Tat der Solidarität mit notleidenden Menschen setzen, heißt es in dem Appell.
Die Tatsache, dass tausende Menschen auf der Welt verhungern und das Burgenland die höchste Arbeitslosenrate Österreichs aufweise, sei Grund genug, um auf den Heringsschmaus zu verzichten.
Der Wiener ÖVP-Staatrat Jörg Mauthe und der Chef der österreichischen Journalistengewerkschaft Günther Nenning, die aus verschiedenen politischen Lagern kommen, arbeiten gemeinsam an einem Manifest, das im Mai veröffentlicht werden soll.
Thema ist die Schönheit in der Politik.
Als Titel haben Nenning und Mauthe für ihr Schriftstück das Recht auf Schönheit vorgesehen.
Auch der ORF beteiligt sich mit einer Dokumentation an den Aktivitäten der beiden Verfasser.
Nach Auffassung von Nenning und Mauthe soll die Schönheit wieder grundlegendes Kriterium für politische Entscheidungen werden.
Auch in den Lebensstil der Politiker soll wieder mehr Ästhetik einfließen.
Ebenso sollen Bauprojekte nach ästhetischen Grundsätzen konzipiert werden.
Die Wetterlage.
Von Westen her reicht ein Hochausläufer bis zu den Alpen.
Er ist auch in Österreich schwach wetterwirksam.
Im Norden und Osten liegen noch Störungsreste.
Von Nordwesten her nähert sich eine weitere Störung.
Sie wird unser Bundesgebiet aber nur in abgeschwächter Form beeinflussen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen und Süden meist sonnig, im Norden und Osten wechselnde Bewölkung, örtlich etwas Schneefall, doch auch hier zwischendurch stärkere Aufhellungen.
Schwacher bis mäßiger Wind aus West bis Nord.
Nachmittagstemperatur 0 bis plus 6 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 6 bis minus 2 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Bei veränderlicher Bewölkung im Westen und Süden zeitweise sonnig.
Im Norden und Osten anfangs stark bewölkt und etwas Schneefall, in tiefen Lagen mit Regen vermischt.
Im Tagesverlauf auch hier Bewölkungsauflockerung.
Mäßiger Wind aus Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 1 bis 6 Grad.
Das Wetter bis zum Freitag nicht störungsfrei, vor allem an der Alpen-Nordseite etwas Schneefall.
Im Westen, Süden und im Flachland zeitweise auch sonnig.
Für die Jahreszeit zu kalt.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 3 Grad, Nordwestwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 4 Grad, Nordwind 25 Kilometer mit Spitzen bis 50 Kilometer.
Linz stark bewölkt, 2 Grad, Westwind 20 Kilometer.
Salzburg stark bewölkt, 1 Grad, Nordwind 10 Kilometer in der Stunde.
Der iranisch-irakische Krieg nimmt immer grausamere Dimensionen an.
An die 100.000 geht mittlerweile die Zahl der Opfer.
Allein seit 14 Tagen seit Beginn der iranischen Großoffensive sind laut irakischen Angaben mehr als 50.000 Iraner gefallen, darunter tausende Soldaten im Kindesalter.
Nach iranischer Darstellung soll der Irak mehr als 10.000 Mann verloren haben.
Vor den Toren der irakischen Hafenstadt Basra dobte am Wochenende die bisher schwerste Schlacht des Golfkrieges.
Dabei soll auch Giftgas zum Einsatz gekommen sein.
Doch das Massensterben scheint die internationale Politik weniger zu rühren als die Gefahr, die für die Ölversorgung aus dem persischen Golf ausgehen könnte.
Sie funktioniert einstweil noch.
Zurück zum angeblichen Einsatz von Giftgas im Golfkrieg.
In Wien werden zur Zeit mehrere Perser ärztlich behandelt, die dem Golfkrieg schwer verletzt entkommen konnten.
Sie sollen durch den Einsatz von Nervengas schwere Verätzungen erlitten haben.
Die britische Regierung hat den iranischen Vorwurf bestritten, sie habe die chemischen Waffen verkauft, die der Irak derzeit im Golfkrieg einsetze.
Tausend Iraner sollen bisher durch irakischen Gifteinsatz verwundert worden sein.
Zwanzig dieser verwundeten Perser sind am Samstag nach Stockholm und wie gesagt auch nach Wien in Krankenhäuser gebracht worden.
Der angebliche Einsatz von Giftgas im Golfkrieg gilt als besonderes Warnzeichen für eine weitere Eskalation des Krieges.
Es berichtet Rainer Giersberg.
Bereits Ende 83 drohte Saddam Hussein den Feind mit neuen Waffen bekämpfen zu können.
Alle Welt vermutete, damit seien die französischen Superre- und Dendardflugzeuge mit ihren gefürchteten XOC-Raketen gemeint.
Nun zeigt sich, dass die Iraker wahrscheinlich noch über andere Schreckenspotenziale verfügen.
Unterstellt, es war also Giftgas, das den iranischen Revolutionsgardisten in der seit zwölf Tagen entfesselten Offensive entgegenwaberte, dann zwingt es zu zwei Fragen.
Wer hat die Irakis damit ausgerüstet?
Und die Antwort meint Teheran geben zu können mit heftigen Anklagen gegenüber Großbritannien, was in London bereits als absurd zurückgewiesen wurde.
Zweitens kann in diesem Krieg, der bisher zwar ungemein brutal und mit schwersten Verlusten auf beiden Seiten, aber doch mit konventionellen Waffen geführt wurde, der Einsatz von C-Waffen Ayatollah Khomeini und seinen nimmermüden Einpeitscher
Kriegskoordinator Hashem Rafsanzani davon abhalten, den letzten, vielleicht doch noch entscheidenden Durchbruch in Richtung Bagdad einleiten zu wollen, denn ein Verhandlungsfriede, versichert durch Rumänie erneut, werde nicht akzeptiert.
Im Südabschnitt der Front sollen 250.000 Iraner angetreten sein, im Mittelabschnitt eine weitere Viertelmillion und die Reserven in Warteposition
werden auf weitere 300.000 Mann geschätzt.
Was in den Hotelhallen am Arabischen Golf schon besprochen wird, weiß das Regime in Bagdad schon ein bisschen länger, dass nämlich das eigene Schicksal jetzt doch auf des Messers Schneider zu stehen scheint.
Der Anlass, sich nun weltweit Gedanken über einen seit dreieinhalb Jahren dahin blutenden Krieg zu machen, ist durch den durchaus möglichen Einsatz von chemischen Waffen
Militärexperten meinen, dass der Iran sich derzeit auf seine bisher größte Offensive im Golfkrieg vorbereitet.
Schätzungsweise stehen 4 bis 500.000 Iraner unter Waffen.
Die irakischen Streitkräfte sollen über etwa 250.000 Soldaten verfügen.
Die iranische Führung will angeblich weitere 500.000 Soldaten an die Front werfen.
Darunter abermals zahlreiche Kinder.
Kinder, die der Ayatollah im Namen Gottes als Kanonenfutter in die Schlacht schickt.
Die Iraker haben bisher tausende Kinder im Alter zwischen 10 und 17 Jahren gefangen genommen.
Ebenso viele dürften die Kriegsgräuel nicht überlebt haben.
Brigitte Fuchs informiert.
Die ersten Meldungen darüber, dass der Iran im Krieg gegen den Irak auch Kinder und Jugendliche an die Front schickt, gab es schon im Oktober 1982.
Damals erzählte ein irakischer Offizier der internationalen Presse, der Irak habe 34 iranische Kinder und Jugendliche gefangen genommen, die vom Iran als Kanonenfutter in die Schlacht geworfen worden waren.
Der jüngste dieser Kriegsgefangenen soll gerade acht Jahre alt gewesen sein.
Seither nehmen die Berichte über Kinder in der iranischen Armee kein Ende mehr.
Das heißt, eigentlich sind diese Jugendlichen gar nicht Mitglieder der regulären iranischen Streitkräfte, sondern gehören zu den sogenannten Wazij, den Freiwilligen.
sind nach offiziellen persischen Angaben größtenteils zwischen zwölf und siebzehn Jahren alt, was man in Teheran offensichtlich nicht für außergewöhnlich hält.
Schließlich hat Revolutionsführer Ayatollah Khomeini bereits vor einiger Zeit in einem religiösen Rechtsgutachten festgelegt, im Islam gelte eine Person bereits mit zwölf Jahren als erwachsen.
In den Schulen und den Moscheen des Landes werden also nach iranischem Recht, völlig legal, tausende Halbwüchsige für den Krieg geworben.
Entscheidender Faktor dürfte dabei sein, dass die geistlichen Predigen der direkte Weg ins Himmelreich Führer über den Tod am Schlachtfeld.
Wer als Freiwilliger im Krieg umkommt, gilt als Märtyrer.
Die metallene Erkennungsmarke, die die Freiwilligen um den Hals tragen, wird von den Mullahs als Schlüssel zum Himmel bezeichnet.
Viele Jugendliche, vor allem aus den Schichten der Armen und Ungebildeten, lassen sich von derartigen Versprechungen beeindrucken und melden sich oft gegen den Willen ihrer Familien freiwillig für den Märtyrertod im Krieg.
Dieser Märtyrertod ist ihnen schon von vornherein so gut wie sicher, denn nur wenige der zu tausenden in die Schlacht geworfenen Kinder überleben.
Ihre militärische Ausbildung dauert oft nur wenige Tage, dann werden sie in die Minenfelder geschickt.
Jugendliche, die schwer verletzt von der Front zurückkehrten, berichten, ihre Aufgabe sei es gewesen, mit spitzen Holzstöcken nach Minen zu suchen und diese zur Explosion zu bringen.
Die reguläre iranische Armee wagt sich in diese Gebiete erst vor, wenn sie durch die Halbwüchsigen gesäubert wurden.
Wie viele Jugendliche dabei ihr Leben verloren haben, weiß niemand.
Insgesamt nimmt man an, dass es auf persischer Seite in dem Krieg, der nun schon dreieinhalb Jahre andauert, etwa 120.000 Todesopfer gab.
Die Zahl der jugendlichen Todesopfer dürfte in die Tausende gehen.
Ein Korrespondent des Londoner Observers zählte allein auf einem Teheraner Friedhof rund 3000 Gräber von jugendlichen Kriegstoten.
Zu den Hintergründen des Einsatzes von Kindersoldaten im Krieg am Persischen Golf hörten Sie einen Beitrag von Brigitte Fuchs.
Weiter nach Frankreich.
Nach den Großdemonstrationen der jüngsten Zeit, die letzte Demonstration fand gestern in Versailles mit mehreren hunderttausend Teilnehmern statt, nach den massiven Protestaktionen scheint sich die innenpolitische Situation wieder etwas zu entkrampfen.
Angelpunkt der Auseinandersetzungen war die von der Linksregierung seit ihrem Machtantritt vor drei Jahren forcierte Eingliederung der Privatschulen in das öffentliche Unterrichtswesen.
Unter dem Eindruck der gewaltigen Mobilisierung des Protests hat die Regierung nun eingelenkt und diese Maßnahme von ihrer Prioritätenliste gestrichen.
Die Demonstranten sind der Meinung, die Integration der Privatschulen in das öffentliche Schulsystem würde die Unterrichtsfreiheit bedrohen.
Verständlich wird der Schulstreit erst vor dem Hintergrund von Umfragen, nach denen die mehr als 10.000, zumeist katholischen Privatschulen, auch einige jüdische und protestantische sind darunter, für viele Franzosen zu einer Art Freiheitssymbol geworden sind.
70% treten für die Freischulwahl ein.
Thomas Fuhrmann beobachtete für uns die gestrige Großdemonstration in Versailles.
Hier der von ihm gestaltete Beitrag.
Das Freiheitslied aus Verdis Oper Nabucco gesungen von einem sechs- bis achthunderttausendstimmigen Chor.
Das war der stimmungsmäßige Höhepunkt der wahrscheinlich größten Demonstration, die Frankreich in seiner Geschichte je erlebt hat.
Die gestrige Kundgebung der Verfechter der Privatschulen in der einstigen Königstadt Versailles war auch der Höhepunkt einer Serie von eindrucksvollen Machtdemonstrationen der Anhänger der Schulfreiheit.
Seit Wochen defilieren jeden Sonntag in einer anderen Großstadt Frankreichs hunderttausende Menschen für die École Libre die Privatschulen und geben damit ihre Ablehnung gegen die Pläne der Regierung zur Eingliederung dieser Schulen in ein vereinheitlichtes öffentliches Schulwesen kund.
Federführend in diesem Kampf sind zwar die Katholiken, da 92 Prozent aller Privatschulen katholisch geführt werden.
Daneben mischen aber auch Frankreichs Oppositionsparteien in der Mobilisierung gegen die Regierung mit.
Die gesamte Spitze der Neogolisten sowie prominente Vertreter der Schizokratisten marschierten gestern in Versailles mit.
Die Politisierung des Themas liegt auf der Hand.
Umfragen zeigen jedoch, dass diese Frage weit über die traditionellen Parteigrenzen hinaus die Öffentlichkeit spaltet.
Denn nicht weniger als 79% der befragten Franzosen sprechen sich für den Status Quo aus, wollen also keinerlei Veränderung.
Und 67% glauben, dass die Erziehungsfreiheit bedroht ist.
Die Linksregierung, in erster Linie die Sozialisten, sitzt in einer Zwickmühle.
Zwischen dem unerwartet massiven und offensichtlich unterschätzten Druck der Anhänger der Privatschulen und den Forderungen aus den eigenen Reihen, vor allem der großen Lehrgewerkschaften.
Die Vereinheitlichung des Schulwesens in ein einziges konfessionsloses öffentliches Bildungssystem war ein Wahlversprechen des heutigen Staatschefs François Mitterrand.
Seit 33 Monaten laboriert Unterrichtsminister Savary inzwischen Buhmann beider Seiten an diesem heißen Eisen.
Vorschläge, Verhandlungen gegen Vorschläge und Kompromissversuche haben bisher nichts gebracht.
Dabei geht es nicht nur um die Hauptfrage, die freie Schulwahl für Eltern und Schüler, sondern auch um den künftigen rechtlichen und finanziellen Status der Privatschulen und ihres Lehrkörpers.
Schon jetzt sind die über 10.000 Privatschulen, die ein Sechstel aller Schüler Frankreichs darstellen, in ihrer Mehrheit von öffentlichen Geldern durch Gemeindendepartements oder Regionen mitfinanziert.
Das Lehrpersonal dieser Schulen hat allerdings nicht die gleichen Rechte wie ihre Kollegen im öffentlichen Schulwesen.
vor allem nicht die Sicherheit und den Schutz des Arbeitsplatzes.
Weiters entscheiden derzeit allein die von den schulischen Diözesankommissionen bestellten Direktoren über Aufnahme, Versetzung oder Kündigung der Professoren.
Die Anhänger der öffentlichen Schulen, angeführt von den Lehrergewerkschaften, wollen diesen Zustand ändern.
Doch angesichts des wachsenden Widerstandes sieht sich die Regierung zum Rückzug gezwungen.
Sowohl die katholische Hierarchie, angeführt vom Pariser Erzbischof Kardinal Lustiger, wie die Regierung predigt jetzt Besänftigung der erhitzten Gemüter.
Kardinal Lustiger appellierte gestern in Versailles an die politischen Verantwortlichen aller Schattierungen, keinen Bruch zuzulassen und eine Versöhnung herbeizuführen.
Premierminister Pierre Maurois erklärte seinerseits bei einer Feier in seiner früheren Mittelschule, ebenfalls gestern, jeder müsse dem anderen einen Schritt näher kommen.
In der Praxis könnte es bedeuten, dass die Regierung von ihrem Vorhaben, in der Frühjahrssession des Parlaments die geplante Gesetzesvorlage einzubringen, Abstand nimmt.
Denn ohne vorherigen außerparlamentarischen Kompromiss mit den katholischen Organisationen steht sich eine politische Schlacht in der Volksvertretung nicht dafür.
Dies ist vor allem die in den eigenen Reihen umstrittene Meinung des sozialistischen Parteichefs Lionel Jospin, der angesichts der schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Probleme für einen Aufschub des Schulthemas plädiert hat.
Über den französischen Schulstreit berichtete Thomas Fuhrmann.
Schwedens Marine jagt wieder einmal nach unbekannten U-Booten und Froschmännern.
Die Suche nach mysteriösen Tauchern vor dem Stützpunkt Karlskrona hat noch kein konkretes Ergebnis gebracht.
Mehrere verdächtige Personen sollen in unmittelbarer Nähe der Insel Almö beobachtet worden sein.
Nach Angaben eines schwedischen Marineoffiziers hatte in der vergangenen Woche ein fremder Taucher eine Lammzunge auf Almö überquert und war dann wieder ins Wasser verschwunden.
Militärexperten suchen mittlerweile nach möglichen Spuren von Froschmännern und, wie sie annehmen, sowjetischen U-Booten.
Den folgenden Bericht hat uns Günther Grafenberger übermittelt.
das sowjetische U-Boot U-137 zwölf Tage lang auf einem Unterwasserriff fest saß, nämlich im Schärengarten der südostschwedischen Seefestung Karlskrona, jagt die schwedische Marine seit fast vier Wochen nach Zwerg-U-Booten und Froschmännern fremder Nationalität.
In einer Art Milchstraße von tausenden von Schären, Inseln und Wasserarmen über 300 Quadratkilometer explodieren Wasserbomben und Minen, jagen Hubschrauber und Fregatten mit hochempfindlichen Horchgeräten durch die Gewässer in der Hoffnung, endlich jenen fliegenden Holländer aufzustöbern, der die schwedische Verteidigung narrt und die sowjetische Presse zu höhnischen Kommentaren veranlasste wie den, dass Schweden an einer Art Periskopparanoia leidet.
Doch seit Donnerstag voriger Woche wissen die Schweden, dass der fliegende Holländer aus Fleisch und Blut ist, nachdem es nämlich einem fremden Froschmann gelang, aus dem abgesperrten Festungsgürtel auszusteigen, eine etwa 400 Meter schmale Landzunge laufend zu überqueren und dann ins freie Meer zu verschwinden.
Dort, nämlich außerhalb des Sperrgürtels, kreuzt seit vier Wochen, wie aus den Hydrofonkontakten nachweisbar ist,
ein fremdes großes U-Boot und leitet von hier offenbar aus den Spuk im Bereich der Seefestung Karlskrona.
Seit Donnerstag wissen die Schweden, dass es sich um ein hochpolitisches Katz-und-Maus-Spiel handelt und sich die langwierige Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen doch lohnt.
Und wie zur Bestätigung versuchten in der Nacht zum Sonntag gleich mehrere Froschmänner einen ähnlichen Fluchtversuch, der jedoch im Feuer aus
Schweden hat erstmalig seit vielen hundert Jahren auf Eindringlinge scharf geschossen, im Friedensjahr 1984.
Hunderte von Fischern dürfen seit Wochen nicht mehr aufs offene Meer hinaus und sind praktisch zur Arbeitslosigkeit verurteilt worden.
Tausende von Bewohnern Karlskronas müssen sich auf Schritt und Tritt gegenüber den Militärstreifen ausweisen, wie in einer belagerten Festung.
Doch sie halten weiter dieses unbehagliche Leben aus, weil sie jetzt wissen, dass der fliegende Holländer leibhaftig ist und ihm eines Tages die Lebensmittel ebenso ausgehen werden wie die Puste.
Denn die Schweden haben den längeren Atem.
Seit gestern spricht die Marine sogar davon, dass sich möglicherweise der letzte Akt dieses Dramas anbahnt, denn die Mausefalle ist offenbar zu.
Das könnte also heißen, dass die Schweden demnächst fremde Froschmänner und deren Zwergobote der Weltöffentlichkeit vorstellen.
Der sowjetische Diplomat Arkady Shevchenko, der einst einen hohen Posten bei der UNO bekleidete, ehe er dann zu den Amerikanern überging, sagte dieser Tage, für ihn seien es sowjetische Froschmänner und U-Boote.
Er wisse von früher her, dass das Politbüro in Moskau die Marine ermächtigt habe, Ausweichplätze für sowjetische Atom-U-Boote in Schweden und Norwegen zu finden, falls es zu einem Krieg mit den USA komme.
Jene Froschmänner versuchten also, jene Reserveplätze durch Geräuschminen zu markieren.
Die U-Boot-Technik aus dem Zweiten Weltkrieg, wie sie vor allem die Engländer, Italiener und Japaner anwandten, sei enorm weiterentwickelt worden und der U-Boot-Bekämpfung weit vorausgeheilt.
Gesetzt den Fall also, die Schweden fangen jene Froschmänner und es sind in der Tat Russen.
Was dann?
Die Stockholmer Sicherheitskonferenz flöge möglicherweise auseinander, noch ehe sie richtig begonnen hat, und Ronald Regens Wahlsieg in den USA wäre nur noch eine Formsache.
Die schwedische Marine, die viel weniger sagt als sie weiß, deutete gestern Abend an, dass sich die Waagschale zu
Berichterstatter war Günther Grafenberger.
12.29 Uhr, eine Minute vor halb eins.
Die weiteren Themen dieses Mittagsschonals.
Wir berichten unter anderem über eine Enquete zu Problemen der Sozialversicherung, über Details und Wirkungen des neuen Preisauszeichnungscomputersystems in Großeinkaufsmärkten und im Kulturteil dann hören Sie mehr zum Faschingskonzert der ORF Sinfonietta und zur Literatur im März-Lesung Christa Wolfs.
Am 1.
März hat der riesengroße Supermarkt HUMA im Osten Wiens seine Pforten geöffnet und in den drei Einkaufstagen Donnerstag, Freitag und Samstag wurden etwa 50.000 Österreicher nicht zuletzt durch die besonders niedrigen Eröffnungssonderangebote angelockt.
HUMA hat dabei als Neuheit für Österreich die gesamten 80.000 Artikel mit dem sogenannten Artikelnummern-Code versehen.
An der Kasse werden keine Preise mehr von der Kassierin eingetippt,
sondern automatische Lesegeräte, sogenannte Scanner, erfassen die Artikelbezeichnung und den Preis und beides wird ausgedruckt, aber auch intern in der kaufmännischen Abteilung des Supermarktes elektronisch weiterverarbeitet.
Helmut Gletsander und Hans-Christian Unger geben aus Anlass dieser Neueinführung den folgenden Überblick.
Schon viele Österreicher werden sich gefragt haben, warum auf vielen Verpackungen in einem weißen Feld eine seltsame Folge von dicken und dünnen schwarzen Strichen aufgedruckt ist.
Dieser Balkencode ist die international vereinheitlichte Artikelnummerierung, abgekürzt EAN, Europäische Artikelnummerierung.
In einer 13-stelligen Zahlenfolge ist damit jeder Ware und jedem Produkt genau eine Nummer zugeordnet.
Das System funktioniert folgendermaßen.
Die ersten beiden Ziffern geben das Land an, aus dem die Ware kommt.
Die nächsten fünf Ziffern kennzeichnen jeweils eine Firma aus diesem Land und diese Firma kann wiederum auf den nächsten fünf Stellen ihr Produkt genau definieren.
Die 13.
Ziffer schließlich ist die Prüfziffer und mit ihrer Hilfe weiß der Zentralcomputer, ob der abgelesene Code richtig ist oder ob sich bei der Entzifferung ein Fehler eingeschlichen hat.
Bei der Kassa des Supermarktes wird entweder mit einem Lesestift oder einer Abtasteinrichtung im Kassatisch der Balkenkode optisch abgelesen, indem die Helligkeitsunterschiede der einzelnen Balken registriert werden.
Der Computer ordnet dann der entzifferten Artikelnummer die jeweilige Warenbezeichnung und den Preis zu und beides wird auf dem Kassastreifen ausgedruckt.
Daraus folgt schon, dass auf dem Waren kein Preispickerl mehr zu finden ist.
Nur in der Anfangsphase, wie jetzt bei Huma, wird auf den Verpackungen sowohl der Balkencode als auch der Preis angebracht, um auch bei Niederbrüchen des elektronischen Systems weiterhin an der Kasse abfertigen zu können.
So geschah es auch letzten Samstag, als wegen Überlastung für fünf Minuten der Zentralrechner die Annahme des Balkencodes verweigerte und die Preise für diesen Zeitraum händisch eingegeben werden mussten.
Den fehlenden Preisen auf den einzelnen Produkten setzen aber die Verfechter dieses Systems als Vorteil für den Kunden den ausführlichen Kassastreifen gegenüber, wo die jeweils genaue Artikelbezeichnung und die Preise zur Kontrolle zu finden sind.
Die wirklichen Vorteile für den Handel liegen aber in dem durch die Artikelnummerierung ermöglichten elektronischen Warenwirtschaftssystem.
Denn niemand braucht mehr nachzusehen, ob in einem Regal noch genügend halb Kilo Marillenmarmelade Gläser stehen, sondern durch die permanente elektronische Inventur ist die aktuelle Vorratsmenge von jedem Produkt nur das Problem eines Knopfdrucks und damit wird auch rationellste Lagerhaltung möglich.
Auch das Bestellwesen eines solchen Handelsbetriebes vereinfacht sich erheblich.
Dem steht aber auf der anderen Seite der mit rund 200.000 Schilling etwa fünfmal so teure Kassenplatz gegenüber.
Dass sich mit Huma erst ein einziger Großmarkt der Artikelnummerierung bedient, liegt unter anderem an dem doch noch recht niedrigen Anteil bereits industriell mit dem Balkencode versehener Waren.
Während in den USA der Auszeichnungsgrad bei 80% liegt, sind bei uns erst etwa die Hälfte der üblichen Supermarktwaren kodiert.
Um aber die Vorteile des Systems wirklich nutzen zu können, müssen im Geschäft auf allen nicht-codierten Waren Aufkleber mit dem Balkencode angebracht werden, was sich als zusätzliche Manipulation doch mit einigen Groschen je Stück zu Buche schlägt.
Ein Vorteil für die Kunden im neuen System ist schließlich die Genauigkeit der Rechnungen.
Üblicherweise ist etwa einer von 1000 eingetippten Preisen falsch eingetippt.
Bei der automatischen Preiserfassung liegt die Fehlerzahl einige tausendfach geringer und überdies sind hier Fehler wegen der Artikelbezeichnung weitaus auffälliger.
Warum sich der Einzelhandel zunehmend für das Strichelsystem EAN interessiert, hat zwei Gründe.
Der erste ist einmal die Möglichkeit, mithilfe des Codes und der Scannerkasse in Verbindung mit der Datenverarbeitung Personal einzusparen.
Der Aufwand für die Mitarbeiter steigt ja inklusive der Lohnnebenkosten von Jahr zu Jahr an.
Und jedes Minus hilft dem Unternehmer, entweder seinen Gewinn zu vergrößern oder bloß im beinharten Preiskampf konkurrenzfähig zu sein.
Weniger Leute werden dann sicherlich direkt an der Verkaufsfront gebraucht.
Zum Beispiel Kassierinnen.
So haben Untersuchungen in amerikanischen Großmärkten ergeben, dass sich der Zahlungsvorgang an der Kasse zeitmäßig um etwa ein Drittel verkürzt.
In weiterer Folge sind dann jene Mitarbeiter betroffen, die derzeit noch jedes Produkt mit einem Preisetikett versehen.
Zwar reicht es gesetzlich bereits jetzt aus, den Preis für die einzelne Ware bloß am Regal auszuzeichnen.
Aber in einem Supermarkt, in dem mehrere tausend Artikel zur Auswahl stehen, kann das Kassenpersonal klarerweise nicht alle Preise dafür im Kopf haben.
Der zweite Grund, der nach Meinung des Handels für die Einführung des Strichelsystems spricht, ist die Möglichkeit, einen ständigen Überblick über die Umsätze in den einzelnen Bereichen zu haben, über das Einkaufsverhalten der Kunden aktuell informiert zu sein und dementsprechend schnell im Lager reagieren zu können.
Und einer der gewichtigsten Vorteile, auf Knopfdruck sozusagen, ohne viel Umstände, Preise von einer Sekunde auf die andere nach oben oder unten zu korrigieren.
Das alles mit weniger Mitarbeitern in der Buchhaltung und in der Lagerverwaltung als derzeit.
Kein Wunder, dass die Gewerkschaft diese Entwicklung misstrauisch beobachtet und Arbeitsplatzverluste befürchtet.
Wie viele Posten tatsächlich gefährdet sind, darüber gibt es keine genauen Berechnungen.
Bloß Schätzungen, die 20.000 Handelsangestellte und Arbeiter in ihrer Existenz bedroht sehen, wenn sämtliche Großen im Einzelhandel, also die Filialketten und Verbrauchermärkte, auf das neue System umgestellt haben.
Soweit ist es allerdings noch lange nicht.
Denn mit EAN und Scannerkassen arbeiten bisher nur die BIPA-Drogerien des Billa-Konzerns, jeweils ein Verbrauchermarkt in Vorarlberg und Salzburg, sowie der erst vor wenigen Tagen eröffnete HUMA-Verbrauchermarkt in Wien-Simmering.
Beim Konsum, dem Branchenriesen, startet darüber hinaus heuer noch ein Testbetrieb in einigen seiner Märkte.
Wenn auch die Einführung des Systems also eher zögernd vor sich geht und es noch Probleme bei der EAN-Kennzeichnung von Frischwaren gibt, so stehen seit langem neben den Gewerkschaftern auch die Konsumentenschützer gewehrbefuß.
Ihr gewichtigstes Gegenargument?
Wenn der Preis noch häufiger als jetzt bloß auf dem Regal und nicht mehr auf der Ware steht, wird ein Vergleich für den Verbraucher vor allem dann sehr schwierig, wenn gleichartige Produkte an verschiedenen Stellen im Supermarkt angeboten werden.
Außerdem verweisen sie auf Erfahrungen in den USA.
Dort hat man festgestellt, dass die Preisauszeichnung im Regal immer schlampiger durchgeführt wird, desto öfter die Preisänderungen im Computer stattfinden.
Alle diese Nachteile für den Konsumenten, so die Arbeiterkammer, könnte der Handel auch nicht durch einen informativen Kassazettel mit der Angabe, was man eigentlich gekauft hat, ausgleichen.
die Forderung, in Selbstbedienungsläden das Preispickerl auf der Ware gesetzlich verpflichtend zu machen.
Man weiß zwar, dass damit einer der wesentlichsten Vorteile des IAN-Systems wegfällt, steht aber auf dem Standpunkt, die noch verbleibenden Rationalisierungsmöglichkeiten müssten dem Handel eigentlich reichen.
Helmut Glezander und Hans-Christian Unger befassten sich mit dem System des Artikelnummern-Codes in Supermärkten und den Folgen dieses sogenannten Strichelsystems für Konsumenten und Arbeitnehmer.
Wir bleiben beim Thema, auch mit der folgenden Inlandspresseschau.
Die Kommentarzitate hat Erich Aichinger ausgewählt.
Mit der Einführung des sogenannten Stricherl-Codes im Einzelhandel befasst sich auch Jens Zschebull in der Rubrik Mein Standpunkt im heutigen Kurier.
Unter anderem schreibt er, Angeblich sind 14.000 Österreicher damit beschäftigt, Preiszettel auf Selbstbedienungspackungen zu picken.
Sie würden bei einer allmählichen Einführung des neuen Systems schrittweise überflüssig.
Diese Situation sollte meiner Ansicht nach Anlass sein, durch unternehmerische Initiative neue produktive Tätigkeiten für überflüssiges Personal zu suchen, nicht aber den Fortschritt zu hemmen, um sich mühsame Umschichtungen auf dem Arbeitsmarkt zu ersparen.
Der Zweck des Handels ist weder auskömmliche Existenz der Kaufleute noch die Beschäftigung möglichst vieler Pickerlkleber, sondern die möglichst rationelle, reibungslose und damit billige Verteilung von Waren.
Wenn diese Aufgabe erfüllt wird, gibt es als Nebenprodukt, aber nicht als eigentlichen Zweck, auch sichere Arbeitsplätze im Handel.
Ebenfalls mit Problemen der Arbeitsplätze, speziell was die Diskussion um die 35-Stunden-Woche angeht, setzt sich Peter Gnahm in der Kronenzeitung auseinander.
Er knüpft bei der jüngsten Äußerung des Bautenministers und Vorsitzenden der Metallarbeitergewerkschaft Karl Sekanina an.
der im Gegensatz zu Sozialminister und Privatangestellten Gewerkschaftschef Dallinger gemeint hatte, die Arbeitszeitverkürzung sei kein Allheilmittel zur Verhinderung von Arbeitslosigkeit.
In der Kronenzeitung liest man dazu,
Sekanina hat dabei sicherlich jene Betriebe im Auge, in denen seine Metaller beschäftigt sind.
Hier wird vornehmlich für den Export gearbeitet und weil die Metallbranche international in der Krise steckt, würde eine Arbeitszeitverkürzung die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Betriebe tödlich schwächen.
Also steht Sekanina auf der Bremse, um wenigstens bestehende Arbeitsplätze zu retten.
Anders der Sozialminister.
Dallinger sieht die Computer, die Büros seiner Privatangestellten, leerfähig.
Neue Techniken machen es möglich, mit immer weniger Angestellten auszukommen.
Deshalb kämpft Dallinger so radikal für die 35-Stunden-Woche, weil dann die übrigbleibende Arbeit unter mehr Menschen aufgeteilt werden soll.
Zum Problem wird das Ganze, weil Dallinger und Sekaniner auch Minister sind.
Da hätten sie nämlich die Interessen aller Arbeitnehmer zu vertreten, was ihnen aufgrund ihrer Doppelfunktion äußerst schwerfallen muss.
Die gesamte Regierungsmannschaft wird von Franz Ferdinand Wolf im Nachrichtenmagazin Profil wörtlich als Panikorchester bezeichnet.
Es sei unser aller Glück, dass diese Regierung keine aktuelle Krise zu meistern habe.
Die kleine Koalition kapituliere schon vor den vergleichsweise geringen Problemen der Innenpolitik, schreibt Franz Ferdinand Wolf.
Die kleine Koalition versucht beharrlich, sich an allen Problemen vorbeizuschwindeln.
Das war mit der Politik des Durchtauchens nicht gemeint.
Mich wunderte folglich auch nicht, wenn die Pläne des Förstmanagements, die freiwilligen Sozialleistungen kräftig zu beschneiden, nichts brächten außer Aufregung bei der Belegschaft.
Denn schon drohen die Betriebsräte des defizitären Stahlmuseums mit Maßnahmen bis hin zum Streik.
Das ist ihr gutes Recht, auch wenn es völlig falsch ist.
Abstrus wird es aber erst, wenn Fred Sinowatz ganz menschlich und breit erklären sollte, der Schnitt müsse lohnneutral sein.
Es muss etwas geschehen.
Diese binsenweise Meinung teile ich mit der Mehrheit der Wähler.
Die Regierung irrt, wenn sie meint, sie könne sich durch Untätigkeit in eine neue Legislaturperiode hinüberretten.
Es ist ein Irrtum zu glauben, die Probleme erledigten sich von selbst.
Die erledigen uns.
Ähnlich ist die Argumentation bei Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Hier heißt es... Kaum jemals zuvor war die politische Szene dieses Landes von einer derartigen Entscheidungsschwäche gekennzeichnet wie heutzutage.
Lösungen werden feilgeboten, die keine sind.
Modelle ausgearbeitet, bloß eines Alibis wegen, Entscheidungen weitergereicht und abgeschoben, nur um nicht entscheiden zu müssen.
Die Krise der Wirtschaft scheint auf die Politiker übergegriffen zu haben.
Österreichs Politiker kranken an Opportunismus und Entscheidungsschwäche.
Was ihnen großteils fehlt, sind Mut zur Wahrheit, Entschlossenheit und Zivilcourage.
Das war die Inlandspresse-Schau.
Zu den schwierigsten finanziellen Problemen des Staates zählt die Sozialversicherung im weitesten Sinn.
Immer höhere Beiträge muss der Finanzminister aus dem allgemeinen Budget zur Verfügung stellen, um die Leistungsfähigkeit der Pensionsversicherung zu erhalten.
Höhere Leistungen aus der Sozialversicherung bei steigenden Arbeitslosenzahlen bringen das System von zwei Seiten unter Druck.
Eine Pensionsreform, ja eine Gesamtreform der Sozialversicherung, zählt daher zu den Dauerthemen der politischen Diskussion.
Heute hat sich nun Dr. Theodor Tumandl,
Er ist Universitätsprofessor und Leiter eines Arbeitskreises des katholischen Karl-Kummer-Institutes, mit einer Reihe von Vorschlägen zu Wort gemeldet, die die österreichische Sozialversicherung längerfristig sanieren sollen.
Nicht als Beitrag zur aktuellen Diskussion, nicht als Ergänzung zur fast schon fieberhaften Suche nach fehlenden Milliarden, sondern als langfristige Zielvorstellungen will Tom Mandl die Beiträge des Arbeitskreises verstanden wissen.
Wilfried Seifert fasst sie zusammen.
Mehr Gleichheit, mehr Gerechtigkeit, mehr individuelle Leistungen für den Einzelnen, besseres bürgernäheres Service, dafür mehr Einheitlichkeit und mehr Zentralismus.
Das sind die Anliegen, die Professor Theodor Thomandl mit seinen Vorschlägen erreichen will.
Dabei geht es ihm nicht darum, die akuten Finanzprobleme der großen Versicherungsträger zu lösen, sondern darum,
längerfristige Zielvorstellungen zu formulieren.
Dies vor allem deshalb, damit nicht finanzielle Notwehraktionen eine spätere Reform erschweren oder gar blockieren, wie es das nach Meinung Thomandls völlig verunglückte Modell der Witwerpension tut.
Die prinzipiellen Finanzprobleme der Versicherungen sind nämlich, mein Thomandl, von den Betroffenen selbst gar nicht zu lösen.
Wenn es nicht gelingt, für eine entsprechende wirtschaftliche Entwicklung Sorge zu tragen, dann muss jedes wie immer geartete System der sozialen Sicherheit in Schwierigkeiten geraten und dass das der Fall ist, sehen wir.
Der Ansatzpunkt liegt also hier in der Wirtschaftspolitik.
Ein zweites, was speziell für die Alterssicherung von ganz ausschlaggebender Bedeutung ist, es muss ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Erwerbstätigen
also jenen, die die wirtschaftlichen Leistungen erwirtschaften, die an die Sozialleistungsempfänger dann erbracht werden können.
Es muss also hier ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Erwerbstätigen, anders gesagt den Jungen, und den jeweils Alten herrschen.
Ein grundsätzlicher Vorschlag zur Organisation.
Tomander schlägt vor, eine Vereinheitlichung und Zentralisierung der Organisation in zwei Ebenen.
Nach den Aufgaben Kranken-, Unfall-, Pensions- und Sozialversicherung und nach dem Stand der Versicherten, Arbeiter, Angestellte, Beamte, Selbstständige und Bauern.
Diese Aufteilung soll im Wesentlichen beibehalten und nur schärfer formuliert besser an die Aufgaben angepasst werden.
Zur Pensionsreform.
Berechnung der Pensionshöhe nicht nach dem Einkommen der letzten fünf Jahre vor der Pensionierung, sondern nach dem durchschnittlichen Einkommen während der gesamten Arbeitszeit.
Prinzipiell gleiches Pensionsalter für Mann und Frau, wobei die Regierung ermächtigt werden sollte, das für das jeweilige Jahr geltende Pensionsalter innerhalb eines Rahmens von fünf Jahren festzulegen, je nach wirtschaftlicher Lage.
Die Regierung hätte darüber hinaus sogar das Recht, per Verordnung die Ruhensbestimmungen für Pensionisten je nach Arbeitsmarktlage festzusetzen.
Insgesamt also eine ganz erstaunliche Verlagerung der Macht im Sozialbereich vom Parlament zur Regierung.
Thema Witwerpension, sie ist nach Thomandl kein soziales, sondern lediglich ein juristisches Anliegen.
Zur Pensionsregelung dann für Ehepartner bzw.
deren Hinterbliebenen, die derzeit für Missstimmung etwa zwischen Sozialminister Tallinger und den Frauenorganisationen aller drei Parlamentsparteien führt, schlägt Thomandl eine im Wesentlichen einheitliche Partnerpension in der Föhe von 65% des Haushaltseinkommens vor.
Aus dem Tod eines Ehegatten soll dem überlebenden Ehegatten kein finanzieller Vorteil entstehen.
Das klingt jetzt sehr hart, aber das ist sicherlich nicht die Aufgabe der Pensionsversicherung.
Auf der anderen Seite soll die Pensionsversicherung dafür Sorge treffen, dass der Lebensstandard des überlebenden Ehepartners nicht in einem unzumutbaren Ausmaß absinkt.
Eine Regelung wie diese würde Besserverdienende im Vergleich zur jetzigen Regelung klar benachteiligen, bei kleinen Pensionen aber Einkommensverbesserung für Witwen bringen können, die keinen eigenen Pensionsanspruch haben.
Insgesamt sollen die Durchrechnung auf Lebenszeit und die Partnerpension auf jeden Fall die Leistungen der Pensionsversicherungsanstalt spürbar reduzieren.
Zusätzliche Einnahmen könnte sich der Wissenschaftler Tomandl durch Abgaben auf gesundheitsschädliches Verhalten vorstellen.
Rauchen zählt dazu, aber natürlich auch Alkoholgenuss und natürlich auch Skifahren.
Tomandl räumte allerdings ein, dass man damit zwei der Hauptursachen der Erkrankung nicht zu Leibe rücken kann.
Erstens den Arbeitswegungen und zweitens der falschen Ernährung.
Sie hörten Wilfried Seifert.
12.48 Uhr, drei Minuten nach dreiviertel eins ist es mittlerweile geworden.
Heute Abend findet im Großen Saal des Wiener Konzerthauses das Faschingskonzert der ORF Sinfonietta statt, das vom Konzertmeister des ORF Sinfonieorchesters Peter Gut gestaltet und geleitet wird.
Auch heuer konnte wieder ein berühmter Musiker für dieses Konzert gewonnen werden.
War im vergangenen Jahr der Chess-Geiger Stéphane Crapelli Stargast, so ist es heuer Antonio Carlos Schobin, der Erfinder der Bossa Nova.
Schobin wird im zweiten Teil des Konzertes viele seiner bekannten Lieder wie Desafinado oder The Girl from Ipanema singen.
Walter Gellert beginnt seinen Beitrag über das Faschingskonzert der ORF Sinfonietta mit einem Ausschnitt aus Antonio Carlos Schobins One Note Samba.
Heute vor 25 Jahren erschien die erste Bossa-Nova-Platte mit Kompositionen des Brasilianers Antonio Carlos Jobim, der Beginn einer fast unglaublichen musikalischen Revolution, die auch Europa in ihren Bann zog.
Ab 1960 kam es zu einem wahren Bossa-Nova-Fieber, das Jobim immer wieder durch neue Platenaufnahmen anheizte.
Insgesamt hat der Musiker, der übrigens heute erstmals im deutschsprachigen Raum auftritt, über 500 Lieder aufgenommen.
Bossa Nova heißt Neue Welle.
Der Tanz ist eine Verschmelzung aus der Samba, aus afroindianischen, aber auch nordamerikanischen Jazz-Elementen, sowie des portugiesischen Fado.
Diese Aufgeschlossenheit den verschiedensten musikalischen Formen gegenüber bedeutet für Jobim, dass nicht nur der Bossa Nova, sondern die brasilianische Musik überhaupt so lebendig ist.
So gibt es zur Zeit in Brasilien viel Rock'n'Roll, was brasilianische Musiker auch dazu bewegen wird, diese Einflüsse in ihren Arbeiten mitzuverarbeiten.
Brasilianische Musik ist sehr lebendig.
Jetzt in Brasilien gibt es viel Rock'n'Roll, amerikanische Rock'n'Roll.
Ich glaube, dass sich die brasilianische Musik endlich übernehmen wird.
Ein österreichischer Musiker hat Ende der 50er Jahre an den Bossa Nova Plattenaufnahmen in Rio de Janeiro mitgewirkt.
Der Hornist Herbert Dutter, der in einem brasilianischen Orchester engagiert war und der auch für Aufgaben der Unterhaltungsmusik herangezogen wurde.
Bossa Nova ist nicht nur eine Art der Musik, es ist eine fast eine Lebensauffassung, genauso wie die Samba.
Das ist die Musik, die in Brasilien
Zuhause ist, aus dem Afrikanischen natürlich kommt, und Bossa Nova ist meines Erachtens der Ausdruck der Lebensfreude, der ganzen Mentalität, die ist ja praktisch in Rio auf die Welt gekommen, die Bossa Nova.
Bossa Nova ist Rio für mich.
Antonio Carlos Chobin wird heute Abend natürlich auch seine bekannten Lieder singen.
Normalerweise wollen Musiker ihre brandneuen Kompositionen spielen.
Aber ich glaube nicht, dass das sinnvoll ist.
Man hat die Wünsche des Publikums zu respektieren.
Ein Beispiel.
Wenn Sie Frank Sinatra auf der Bühne sehen, dann wollen Sie auch Nummern wie Night and Day oder I've Got You Under My Skin hören.
Ich glaube, es ist nur natürlich, dass die Leute, wenn sie mich sehen, auch meine bekannten Lieder hören wollen, die Standards.
Während Antonio Carlos Chowin im zweiten Teil des Faschings-Konzerts der ORF Sinfonietta auftritt, bekommen im ersten Teil wieder Mitglieder des ORF Sinfonieorchesters Gelegenheit, ihr Können zu zeigen.
Peter Gutz.
Im Vordergrund beim diesjährigen Faschings-Konzert steht die Präsentation von Ensembles, die sich innerhalb des ORF Sinfonieorchesters gebildet haben.
Voriges Jahr waren es hauptsächlich Solisten, die wir präsentiert haben.
Diesmal sind es zwei Ensembles, und zwar das ORF Brass Ensemble, ein Blechbläser-Ensemble, das sich seit langer Zeit schon der Pflege der alten und modernen Musik für Blechbläser widmet, und dann die ORF Superkaschen, ein Schlagwerker-Ensemble von unserem Solo-Parker Gerald Fromme, voriges Jahr gegründet.
Und beide Ensembles spielen aber natürlich nicht ernste Musik in dem Sinn, sondern, weil es eben der Fasching ist, lockere, leichte und
Auch modernere Unterhaltungsmusik, zum Beispiel die Supercussion spielt ein Stück von Dave Brubeck.
Und das Brassensemble spielt Tico Tico von Zichino Abreu, ein brasilianischer Komponist, der natürlich gut zum Jobim passt.
Das Programm des ersten Teils umfasst weiters neben bekannten Werken der Unterhaltungsmusik auch Raritäten.
So zum Beispiel von Emil Waldteufel, Georg Kreisler und Scott Joplin.
Das Faschingskonzert der ORF Sinfonietta beginnt heute um 20.15 Uhr im großen Konzerthaussaal in Wien.
Österreich 1 überträgt ab 20.30 Uhr.
Ab 21.10 Uhr ist auch FS2 live mit dabei.
Zu den Höhepunkten der Veranstaltungsreihe Literatur im März, die Freitagabend im Wiener Künstlerhaus eröffnet wurde und noch bis kommenden Samstag andauert, zählen die Lesungen der Schriftstellerin Christa Wolf.
Die 1929 geborene, in der DDR lebende Autorin zählt vor allem seit ihrem Buch Kassandra, auch bei uns zu den meistbeachteten Schriftstellerinnen ihres Landes.
Aus diesem Buch las sie auch in Wien.
Marie Reinhofer berichtet.
Zur Eröffnung der Literatur im März, am Freitag, las Christa Wolf einen Text, der sich ganz unmittelbar mit dem Frieden, dem politischen Frieden, auseinandersetzt.
Es geht darin um den Briefwechsel mit einem jungen Mann aus der Bundesrepublik Deutschland, bei dem einige dieser aktuellen Probleme zur Sprache kommen und die Schriftstellerin zum Nachdenken über Krieg und Frieden und die unmittelbare Bedrohung, in der wir leben, anregen.
Am Samstagvormittag las Christa Wolf aus ihrer Erzählung Kassandra.
Die Erzählung setzt ein,
in dem Moment, in dem Kassandra nach dem Ende des Trojanischen Krieges, wie die anderen Trojanischen Frauen, von den Siegern, den Griechen, verschleppt aufs griechische Festland, vor der Burg des Agamemnon, Mykene, sitzt.
auf dem Wagen, der sie herbeigeführt hat, und wartend auf den Augenblick, da glüht dem Nestra, die Frau des Agamemnon, die schon den Mann in die Burg gelockt hat, nun auch sie hereinholen und töten wird.
Die trojanische Königstochter Kassandra, die Seherin, wird dabei zur Zeitgenossin, zum Gleichnis, obwohl die Erzählung niemals direkte Bezüge zu aktuellen Geschehnissen deutlich werden lässt.
Christa Wolf?
Ich hatte mir nicht vorgenommen, ein Gleichnis für den heutigen Zustand der Welt im Großen darzustellen.
Dafür, glaube ich, würde sich die Frühzeit nicht eignen.
Aber was ich in der Figur gesehen habe, ist die Möglichkeit, ein Modell aufzubauen, eine Figur, die modellhaften Charakter haben kann.
für mich eine Zeitgenossin ist.
Also vielmehr die Kassandra als Zeitgenossin, als die Konstellation unbedingt übertragbar auf heute.
Da bin ich schon dafür, dass man da konkret und genau ist, wenn man also konkrete, genaue politische Fragestellungen von heute benennen will.
Mir ging es vielmehr darum zu zeigen, wie eine solche Figur mit dieser ganz speziellen Herkunft in eine ganz spezielle Hierarchie gestellt,
die erstens patriarchalisch und zweitens hierarchisch ist, also eine Klassengesellschaft.
Wie eine solche Figur es schaffen kann,
autonom und frei zu werden.
Vor dem zahlreich erschienenen Publikum des Samstagvormittags erklärte sich Christa Wolf dann auch zur Diskussion bereit.
Neben Fragen zur mythologischen Genauigkeit in der Erzählung, der spezifischen Situation Kassandras als Frau und dem kulturellen Bezug zu unserer Gegenwart, kam natürlich auch das Problem des Krieges zur Sprache.
Die Situation der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Griechen und Trojanern, die Gründe, die dazu führten, waren der Anknüpfungspunkt an Fragen zu eventuellen Interpretationsunterschieden in Ost und West, Fragen nach Zensur und politischer Realität.
klarer, durchschaubar sind, einfacher, konnte ich, und das ist ja einer der Gründe, warum Autoren also darauf zurückgreifen auf solche Frühzeiten, konnte ich, also glaubte ich, sie in dem Buch also auch durchschaubarer darstellen zu können.
Wie so ein Krieg dann in so einem Königshaus, wo man also den König selbst als Gestalt ständig vor Augen hat zum Beispiel und so weiter, wie so etwas vorbereitet wird und was psychologisch und sozial da passiert.
Das war das Modell, worum es mir ging.
Ich habe natürlich schon eine ganze Menge Diskussionen in der DDR gehabt.
Da muss ich sagen, dass eigentlich das Echo sehr ähnlich ist.
dem, was ich von der Bundesrepublik erfahren habe.
Der enge Zusammenhang zwischen Literatur und Realität, der aktuelle Bezug, den Dichtung bekommen kann, wurde in dieser Lesung besonders deutlich.
Das rege Interesse des Publikums war der Beweis dafür.
Nach dem Beitrag von Maria Rennhofer noch einmal Wolfgang Riemerschmid mit Kurznachrichten.
USA.
Bundespräsident Rudolf Kirschleger beendet heute seinen Besuch in den Vereinigten Staaten und tritt kurz vor Mitternacht mitteleuropäischer Zeit die Rückreise nach Wien an.
Kirschleger ist heute noch Gast der österreichischen Außenhandelstelle in Los Angeles.
Außerdem wird der Bundespräsident vor den Teilnehmern am österreichisch-amerikanischen Dialog an der Universität von Südkalifornien eine Rede halten.
Mit einer Unterredung mit Außenminister George Schulz beginnt der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl in Washington den offiziellen Teil seines viertägigen Besuches der Vereinigten Staaten.
Anschließend wird Kohl mit Präsident Reagan zusammentreffen.
Hauptgesprächsthemen sind die Ost-West-Beziehungen und Wirtschaftsfragen.
Senator Gary Hart hat auch die dritte Vorwahlversammlung der Demokratischen Partei zur Nominierung ihres Präsidentschaftskandidaten im Bundesstaat Maine für sich entschieden.
Hart kam auf etwa 50 Prozent der Stimmen.
Sein Hauptrivale, der frühere Vizepräsident Walter Mondale, erreichte nur 44 Prozent.
Libanon.
Die Regierung in Beirut ist zu einer Sondersitzung zusammengetreten.
Dabei soll voraussichtlich die Entscheidung Präsident Amin Majels gewilligt werden, das israelisch-libanesische Truppenabzugsabkommen aufzukündigen.
Nach den Vereinigten Staaten Großbritannien und Italien will jetzt auch Frankreich sein Truppenkontingent der internationalen Friedenstruppe abziehen.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Westen und Süden meist sonnig, im Norden und Osten örtlich etwas Schneefall, zwischendurch aber auch hier Aufhellungen.
Nachmittagstemperaturen 0 bis plus 6 Grad.
Eine Stunde Mittagsjournalinformation ist jetzt beendet.
Einblendung: Musik bei der Demonstration (Freiheitslied aus Verdis Nabucco)
Mitwirkende:
Fuhrmann, Thomas [Gestaltung]
Datum:
1984.03.05 [Sendedatum]
Ort:
Versailles [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
;
Bildung
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Privatschulen
,
Nachrichten
Einblendung: Musik von Antonio Carlos Jobim
, Interview: Komponist Antonio Carlos Jobim, Hornist Herbert Dutter und Dirigent Peter Guth
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Jobim, Tom [Interviewte/r]
, Dutter, Herbert [Interviewte/r]
, Guth, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1984.03.05 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Konzerthaus [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Kultur
;
Medien und Kommunikation
;
Musik ; U-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Bossa Nova
,
Nachrichten