Mittagsjournal 1984.03.14

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsschonal des aktuellen Dienstes.
    Die Beiträge aus Österreich haben heute folgende Schlagzeilen.
    Konjunkturoptimismus zur Eröffnung der Wiener Internationalen Frühjahrsmesse.
    Meinung der Zeitungskommentatoren zur Diskussion um die Kürzung von Sozialleistungen bei der Voest.
    Plädoyers im Mordprozess Lorenz.
    Die Urteilsverkündung wird am Nachmittag erfolgen.
    General Motors Werk in Aspern muss drei Tage lang wegen eines Streiks im General Motors Werk in Spanien zusperren.
    Spanien ist der Hauptabnehmer der in Österreich gefertigten Motoren und Getriebe.
    Aus dem Ausland berichten wir über den Super Tuesday in den Vereinigten Staaten.
    Gestern fanden ja in neun Bundesstaaten Vorwahlen zur Ermittlung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten statt und es ist nach wie vor ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Gary Hart und Walter Mondale.
    Dann fassen wir einen Vortrag des amerikanischen Theoretikers James Buckley zum Thema Neokonservativismus und eine daran anschließende Diskussion zusammen.
    Die Kulturredaktion informiert über den Stand der Diskussion um die Person des Staatsobundirektors Lorin Marcel und berichtet über ein Pressegespräch des Wiener ÖVP-Vizebürgermeisters Erhard Bussek zum neuen Wiener Museumskonzept.
    Am Beginn stehen die Nachrichten aus aller Welt.
    Edgard Haider hat sie zusammengestellt.
    Gelesen werden sie von Wolfgang Riemerschmidt.
    USA.
    Die Vorwahlentscheidungen für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten sind endgültig zu einem Duell zwischen Senator Gary Hart und dem ursprünglich hoch favorisierten früheren Vizepräsidenten Walter Mondale geworden.
    Aus der gestrigen Vorwahlserie am sogenannten Superdienstag ging Hart in vier Bundesstaaten als Sieger hervor, Mondale in zwei.
    Die Mitkonkurrenten, der frühere Astronaut John Glenn und der farbige Bürgerrechtskämpfer Jesse Jackson, landeten weit abgeschlagen.
    Der Präsidentschaftskandidat von 1972, George McGovern, gab auf.
    Im Bundesstaat Oklahoma deuteten die ersten Ergebnisse auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Mondale und Hartin.
    Die Resultate aus Washington und Hawaii werden erst erwartet.
    Trotz der Erfolge Harts ist es noch immer unklar, welchen Kandidaten die Demokraten beim Parteikonvent im Juli aufstellen werden.
    Österreich.
    Die Wiener Frühjahrsmesse ist am Vormittag von Bundespräsident Kirchschläger eröffnet worden.
    Etwa 3.700 Aussteller aus dem In- und Ausland beteiligen sich an der Wirtschaftsschau.
    Vizekanzler Handelsminister Steger erklärte, die Belebung im Export, steigende Auftragseingänge und zunehmende Nachfrage nach geförderten Investitionskrediten durch Klein- und Mittelbetriebe seien ermutigende Zeichen einer kräftigeren Wirtschaftsbelebung.
    Optimistisch äußerte sich auch Bundeskammerpräsident Salinger.
    Er sagte, nach langen Jahren wirtschaftlicher Stagnation beginne sich nun erfreulicherweise eine internationale Konjunkturbelebung abzuzeichnen.
    Diese Belebung werde sich aber, so der Bundeskammerpräsident, in Österreich nicht von selbst auswirken.
    Es werde größter Anstrengungen bedürfen, um die Chancen zu nützen, betonte Salinger.
    Bundespräsident Kirchschläger dankte in seiner Festrede den Sozialpartnern, die bewährte Praxis des Dialogs auch unter einer veränderten Zusammensetzung der Regierung weiterzuführen.
    Die Situation beim Vöstalpine-Konzern wird zurzeit von den Auseinandersetzungen um den geplanten Abbau von Sozialleistungen beherrscht.
    Nachdem der Zentralbetriebsrat gestern einstimmig beschlossen hat, über dieses Thema nicht mehr weiter zu verhandeln, befasste sich heute der Vorstand der Vöstalpine mit der neuen Lage.
    Für die Nachmittagstunden wird eine Erklärung des Vöstvorstandes gerechnet.
    Geplant ist der Abbau von Sozialleistungen im Gesamtausmaß von 600 Millionen Schilling.
    Im gesamten Bundesgebet hat heute eine Enquete über schulische Leistungen und ihre Bewertung begonnen.
    Die Diskussion wurde von Unterrichtsminister Helmut Zilk angeregt.
    Er vertritt nach Angaben des Instituts für Bildung und Forschung die Ansicht, dass sich die gegenwärtige Beurteilung zu stark an schriftlichen Schularbeiten orientiert.
    Die Österreichische Industriellenvereinigung hat sich bei der Enquete für eine Stärkung des Leistungsprinzips an den Schulen ausgesprochen.
    Der Ansporn zu Spitzenleistungen im Schulwesen müsste wieder in den Vordergrund gerückt werden, meinte der Bildungsreferent der Industriellenvereinigung, Gerhard Riener.
    Am dritten Verhandlungstag im Wiener geschworenen Prozess gegen den 19-jährigen Günther Lorenz hat die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe von 20 Jahren Freiheitsentzug gefordert.
    Außerdem wurde die Einweisung des wegen dreifachen Mordes Angeklagten Lorenz in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt.
    Der Verteidiger verlangte weitere medizinische Untersuchungen wegen Schizophrenie.
    Lorenz hat mehrmals gestanden, einen Freund sowie eine Schulkollegin und deren Mutter getötet zu haben.
    Der Angeklagte behauptete, die drei Personen wollten ihn und seine Freundin auseinanderbringen.
    Das Urteil im Prozess wird noch für heute erwartet.
    Am zweiten Tag seines offiziellen Besuches in Österreich trifft der jugoslawische Staatspräsident Spiliak heute zu einem Gespräch mit Bundeskanzler Sinovac zusammen.
    Geplant sind ferner Besuche im Parlament und im Wiener Rathaus.
    Als Gast von Bundespräsident Kirschläger in der Hofburg hat der jugoslawische Staatspräsident gestern Abend den Wunsch seines Landes nach einer freien Entwicklung der slowenischen und kroatischen Minderheiten in Österreich geäußert.
    Kirchschläger betonte seinerseits das aufrichtige Interesse Österreichs an der staatlichen Integrität und wirtschaftlichen Prosperität Jugoslawiens.
    Irak Die Außenminister der Arabischen Liga haben heute in Bagdad ihre Beratungen über Möglichkeiten zur Beendigung des Kriegs am Persischen Golf aufgenommen.
    Von den 22 Mitgliedstaaten sind in der irakischen Hauptstadt Syrien und Libyen nicht vertreten.
    Beide Länder stehen im Golfkrieg auf der Seite des Irans.
    Eine UNO-Kommission untersucht zurzeit in Teheran iranische Vorwürfe, wonach der Irak chemische Kampfmittel einsetzen soll.
    Die Regierung in Teheran hat verwundete Soldaten in europäische Krankenhäuser fliegen lassen, um den Einsatz von Giftgasen nachzuweisen.
    Der Irak hat die Verlegung der schwer verletzten Iraner in europäische Kliniken als reine Propagandaaktion bezeichnet.
    Libanon, Schweiz.
    Die von den Bürgerkriegsparteien vereinbarte Waffenruhe ist am Vormittag überwiegend eingehalten worden.
    Im Gegensatz zu dem heftigen Beschuss mit schweren Waffen in der vergangenen Woche war von der Demarkationslinie zwischen den christlichen und muslimischen Stadtgebieten Beiruts nur sporadisches Maschinengewehrfeuer zu hören.
    Die Waffenruhe ist gestern von den acht Bürgerkriegsparteien bei der sogenannten Versöhnungskonferenz in Lausanne vereinbart worden.
    Eine Reihe ähnlicher Beschlüsse war in der Vergangenheit gescheitert.
    Europäische Gemeinschaft
    Die Außenminister der Zehner-Gemeinschaft konnten sich gestern nicht über eine Beitragsrückzahlung an Großbritannien einigen.
    Die britischen Forderungen werden offensichtlich von Frankreich und Italien blockiert, damit London bei der bevorstehenden Gipfelkonferenz der EG eine kompromissbereite Haltung einnimmt.
    Der britische Außenminister Sir Geoffrey Howe erklärte, London werde sich keinem Druck beugen und auf seinen Forderungen beharren.
    Das in der kommenden Woche stattfindende Gipfeltreffen ist damit neuerlich vom Scheitern bedroht.
    Ein Jahr nach der Bundestagswahl ist die Beliebtheit der Unionsparteien bei den westdeutschen Wählern weiter gestiegen.
    Wie aus einer Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie hervorgeht, sprachen sich mehr als 50% der Befragten Anfang dieses Monats für CSU-CDU aus.
    Mehr als 40% gaben der SPD den Vorzug.
    Die Grünen würden mehr als 5% ihre Stimme geben.
    Die Freien Demokraten würden mit mehr als drei Prozent den Wiedereinzug in den Bundestag in Bonn nach dieser Umfrage zurzeit nicht schaffen.
    Auf Antrag der SPD debattiert der Bundestag in Bonn heute über die angebliche Verletzung der Neutralitätspflicht in der augenblicklichen Auseinandersetzung um Arbeitszeitverkürzung in der Metallindustrie.
    Die SPD-Bundestagsfraktion meint, Mitglieder der Regierungskoalition hätten sich am Wochenende skandalös zu der von der Industriegewerkschaft Metall geforderten 35-Stunden-Woche geäußert.
    In dieser Woche finden in der Bundesrepublik Deutschland zahlreiche Warnstreiks zur Durchsetzung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich statt.
    Ein jahrelanger Streit zwischen der amerikanischen Regierung und dem Konzern General Motors um die Sicherheit von mehr als einer Million Personenautos der unteren Mittelklasse wird jetzt vor Gericht fortgesetzt.
    In Washington hat ein Prozess begonnen, mit dem die Regierung General Motors zwingen will, die 1980 produzierten Autos zurückzurufen und die hinteren Bremsen zu reparieren.
    Außerdem soll General Motors mehr als 4 Millionen Dollar Strafe zahlen.
    Die Firmenleitung bestreitet den Vorwurf, dass defekte Bremsen bei den Typen Chevrolet Citation, Pontiac Phoenix, Buick Skylark und Oldmobile Omega zu schweren Unfällen geführt haben.
    Die Regierung beschuldigt General Motors von dem Defekt gewusst, die Autos aber trotzdem weiter produziert zu haben.
    Die Wetterlage
    Der Alpenraum bleibt im Randbereich eines ausgedehnten Hochs, das sich vom europäischen Nordmeer ostwärts bis Russland erstreckt.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Im Westen vielfach heiteres Wetter, im übrigen Bundesgebiet unterschiedliche, zum Teil auch stärkere Bewölkung.
    Schwache Winde aus Nordost bis Südost.
    Nachmittagstemperaturen 3 bis 9 Grad, Frühwerte morgen minus 6 bis plus 2 Grad.
    Die Wetteraufsichten für morgen Donnerstag.
    Am Morgen vor allem im Süden und Osten regional Nebel.
    Tagsüber vielfach sonniges Wetter.
    Schwache östliche Winde.
    Tageshöchsttemperaturen 4 bis 10 Grad.
    Das Wetter übermorgen Freitag.
    Weiterhin durchweg störungsfrei und sonnig.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien Heiter 7°, Eisenstadt Heiter 7°, Linz wolkig 5°, Südostwind 15 km in der Stunde, Salzburg Heiter 5°, Nordwind 10 km in der Stunde, Innsbruck wolkenlos 5°, Bregenz wolkenlos 2°, Graz stark bewölkt 5° und Klagenfurt stark bewölkt 3°.
    Soweit also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsschnell 12 Uhr und 11 Minuten war es soeben.
    Heute Vormittag hat Bundespräsident Rudolf Kirchschläger die internationale Frühjahrsmesse eröffnet.
    Bis Sonntag präsentieren auf dem Gelände der Wiener Rotunde mehr als 3000 Firmen aus dem In- und Ausland ihre Produkte.
    In diese große Schau sind zahlreiche Fachmessen integriert, wie etwa die Einrichtungsmesse Interieur, die Zweirad 84 und die Baumaschinenmesse Interbau.
    Messen sind noch immer eine Art von Konjunkturbarometer, obwohl ihre Bedeutung als Gradmesser für die wirtschaftliche Entwicklung nicht mehr so hoch ist wie früher.
    Hans-Christian Unger von unserer Wirtschaftsredaktion war bei der Messeeröffnung und geht im folgenden Beitrag
    Fragen nach, nämlich welche sind die aktuellen Rahmenbedingungen und welche realistischen Erwartungen dürfen sich die Aussteller machen, die seit heute 10 Uhr in ihren Kojen stehen und Sonntagabend volle Auftragsbücher und Interessenverzeichnisse heimnehmen wollen.
    Von zwei bedeutenden Messen in Deutschland, jener in Frankfurt und der noch laufenden Handwerksmesse in München, ist gute Kunde über unsere Grenzen gedrungen.
    Von beiden Plätzen wurden halbwegs befriedigende Auftragseingänge gemeldet.
    Und der Kommentar aus vielen Branchen lautet, das Geschäft zieht wieder an.
    Auf ein ähnliches Resultat hoffen die Aussteller auf der Wiener Rotunde.
    Die Basis dafür ist ein gegen Ende des vergangenen Jahres in Gang gekommener leichter Aufschwung der Konjunktur.
    Nicht nur im Ausland, sondern auch bei uns.
    Was heute Handelsminister Vizekanzler Norbert Steger zu folgendem Resümee in seiner Eröffnungsrede veranlasst hat.
    Aus dem Silberstreif ist bereits leichtes Licht geworden.
    Die Wirtschaftslage heute ist jedenfalls deutlich besser als vor einem halben Jahr.
    Und ich behaupte sogar, sie ist besser, als es der Stimmung in manchen Medien oder in der breiten Öffentlichkeit entspricht.
    Das Ganze gilt allerdings mit einer Einschränkung, und zwar einer wesentlichen.
    Das, was die Wirtschaft heute als befriedigendes Ergebnis betrachtet, liegt weit unter jenem, das noch vor einigen Jahren erzielt worden ist.
    Und die Zufriedenheit so mancher Unternehmer und vieler Branchen über ein besseres Geschäft liegt darin begründet, dass sie einfach ihre Erwartungen deutlich hinuntergeschraubt haben.
    Die Aussteller auf der Wiener Messe werden auf zwei Fragen eine Antwort erhalten.
    Die erste, hält die Nachfrage der Verbraucher an oder war das Konsum hoch des Vorjahrs bloß durch die Vorzighäufe ausgelöst worden?
    Die zweite, wird der bisher vor allem durch den Konsumenten verursachte Aufwind
    zu einer vermehrten Investitionstätigkeit in den Unternehmen führen.
    Denn erst dann ist ja gesichert, dass das leise Lüftchen nicht wieder abflaut.
    Die Ausgangsbasis für die Anbieter von Konsumgütern.
    Nach dem guten Geschäft 1983 ist der Jänner recht unterschiedlich verlaufen.
    In vielen Branchen haben die Vorziehkäufe zu einem Einbruch geführt.
    Vor allem im Radio- und Elektrohandel.
    für die Einrichtungswirtschaft, die hier auf der Interieur massiert auftritt, gilt.
    Auch im Jänner sind gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres gute Umsatzzuwächse zu verzeichnen.
    Und das Interesse hier auf der Interieur, die ja schon ein paar Tage läuft, deutet darauf hin, dass sich der Wunsch nach schöner Wohnen auch in den Auftragsbüchern niederschlagen wird.
    Ein weiterer Mittelpunkt der Messe ist die Zweiradschau mit einem Angebot, das vom Wanderrad bis zum 1000 Kubikzentimeter Feuerstuhl reicht.
    Im Vorjahr hat der Motorradhandel ein Umsatzplus von fast einem Viertel erreicht.
    Auf diesem Gebiet ist allerdings wegen der Vorziehkäufe mit einem Abflauen zu rechnen.
    Gespannt sind die Aussteller von Investitionsgütern.
    Die Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts für ihren Bereich?
    Insgesamt will Österreichs Wirtschaft heuer um 15 Prozent mehr investieren als im Vorjahr.
    Ein Durchschnittsresultat, das aber viele Wenn und Aber in sich birgt und das nur wenig Aussagekraft für einzelne Branchen hat.
    so plant die Elektrizitätswirtschaft, ihre Investitionen um 20 Prozent zu erhöhen.
    Dies allerdings nur dann, wenn mit jenen Kraftwerksbauten begonnen wird, die derzeit noch heftig umstritten sind.
    Die Bauwirtschaft, und das ist wiederum für die Teilnehmer der Baumaschinenfachmesse von Bedeutung,
    will im Durchschnitt nicht mehr investieren als im Jahr zuvor.
    Im WIFO bezeichnet man das Resultat des Investitionstests als ein bisschen optimistisch.
    Noch zwei Anmerkungen dazu.
    Aufgrund einer Umfrage des Instituts für Handelsforschung schätzte Einzelhandel seine Geschäftserwartungen derzeit nieder ein.
    Das ist eine Stimmung, die sicherlich keine Investitionslust erzeugt.
    Und im Budget des Bundes sind ja heuer wertmäßig um 10 Prozent weniger Investitionsmittel als im Vorjahr vorgesehen.
    Trotz dieser ungünstigen Vorzeichen flattern aber der Industrie insgesamt seit Jahresanfang wieder etwas mehr Aufträge ins Haus.
    Alles in allem, die Lage ist nach wie vor ernst, aber nicht mehr ganz so hoffnungslos.
    Das Konjunkturbarometer dürfte also im Steigen begriffen sein.
    Hans-Christian Unger fasste die Messeaussichten anlässlich der Eröffnung der Wiener Internationalen Frühjahrsmesse zusammen.
    Wir bleiben beim Thema Wirtschaft.
    Nächste Woche von Mittwoch bis Freitag werden 1600 der etwa 2500 Beschäftigten des Wiener General Motors Werkes zu Hause bleiben.
    Die Produktion muss nämlich wegen anhaltender Streiks im spanischen General Motors Werk auch im Wiener Werk stillgelegt werden.
    Darüber hinaus ist in dieser Woche von Seiten der Wiener ÖVP die Debatte um die Förderung von über einer Million Schilling pro Arbeitsplatz bei General Motors neu aktualisiert worden.
    Helmut Gletsander gibt im Folgenden einen Überblick und fasst die unterschiedlichen Standpunkte zusammen.
    Neues Öl ins politische Feuer rund um das General Motors Werk in Aspern bei Wien wird die neueste Nachricht von der dreitägigen Fabrikstilllegung gießen.
    Wie Generaldirektor Alfred Utsch heute betonte, habe man bis zuletzt gehofft, dass die Streiks in Spanien rechtzeitig beendet würden, aber auch diese Woche wird in dem General Motors Werk in Saragossa nur zum Teil gearbeitet.
    Die Situation stellt sich derzeit so dar.
    In dem spanischen Werk wird das Opel-Modell Corsa gebaut und zwar bei normaler Produktion 1200 Autos pro Tag.
    Etwa die Hälfte der in Aspen erzeugten Motoren und Getriebe sind für dieses Werk bestimmt, der Rest geht für General Motors Werk in England und nach Deutschland.
    Seit 1.
    März streiken aber in Nordspanien die Metallarbeiter wegen der Durchsetzung einer 12-prozentigen Lohnforderung.
    Zur Eindämmung der Inflation hat die spanische Regierung lediglich eine 7,5-prozentige Lohnerhöhung befürwortet und zur Unterstützung der Forderungen wurde nun im spanischen General Motors Werk drei Tage vollgestreikt und seit 4.
    März wird pro Schicht nur die Hälfte, also vier Stunden, gearbeitet.
    Als Folge quellen in Aspern die Lager über.
    Derzeit liegen schon 8600 fertige Motoren und Getriebe für Spanien in Aspern und es mangelt aber nicht nur am Lagerraum, sondern auch an den Transportgestellen für die in Aspern erzeugten Motoren und Getriebe, da in Spanien die Waggons auch nicht entladen werden.
    Und deshalb muss jetzt für drei Tage vom 21. bis zum 23.
    März die Produktion in Aspern eingestellt werden.
    Nach jetziger Planung sollen diese drei Arbeitstage im Herbst nach den Werksferien eingearbeitet werden.
    Der Lagerbestand soll durch Sonderschichten in Spanien aufgearbeitet werden, wobei man hier in Aspern optimistisch ist, gibt es doch wegen des Streiks in Spanien Lieferengpässe und Lieferzeiten für den Corsa.
    Offen ist allerdings, was geschieht, wenn in Spanien noch über diese Woche hinaus der Arbeitskampf weitergeht.
    Und das gilt auch für die Frage, wie sich die Lage in der Bundesrepublik Deutschland entwickelt.
    Hier haben ja die Metallarbeiter zur Durchsetzung ihrer Forderung nach der 35-Stunden-Woche gleichfalls streiks angekündigt.
    Das Wiener General Motors Werk wäre dann nicht von den Liefermöglichkeiten her betroffen, sondern von den Zulieferungen.
    Würde beispielsweise Bosch bestreikt, so würde es in Aspern zu wenig Anlasser oder Lichtmaschinen für die Motoren geben.
    Auf diese Kettenreaktion angesprochen, meinte General Motors Generaldirektor Utsch, dies sei der Preis für den Wunsch nach Exporten, denn bei Streiks in der deutschen Automobilindustrie sind dann eben nicht nur die Konzerne direkt betroffen, sondern auch alle anderen Zulieferer in Österreich müssten in der Folge um ihr Geschäft bangern.
    Soweit die sachlichen Fakten.
    In der politischen Debatte um den vor vier Jahren abgeschlossenen Vertrag zwischen der Republik Österreich und der Stadt Wien einerseits und General Motors andererseits hat sich diese Woche die Wiener ÖVP mit der Forderung nach neuen Vertragsverhandlungen zu Wort gemeldet.
    Angesichts des öffentlichen Zuschusses von über einer Million Schilling pro Arbeitsplatz habe der Vertrag keine zielführenden Strafen bei Nichterfüllung der Vereinbarung getroffen.
    So beschäftige General Motors in Aspern nur 2.500 anstelle von zugesagten 2.800 Mitarbeitern und deshalb müsste dieser Vertrag geändert werden, noch dazu wo die letzten 200 Millionen Schilling Förderung von insgesamt 2.700 Millionen noch nicht ausbezahlt sind.
    General Motors weist den Vorwurf der Nichterfüllung des Vertrags zurück und betont, dass die 2800 zugesagten Beschäftigten sich auf die volle Produktion des Werks beziehen.
    Die Produktionsnorm wird aber derzeit erst zu 90% erfüllt, weil es geraume Zeit dauert, bis alle Arbeitsabläufe klaglos ineinandergreifen.
    Und ein Zurückhalten oder ein Drohen mit der Zurückhaltung der letzten Subventionsraten kann sich der Finanzchef des Unternehmens nicht vorstellen, da diese Gelder jeweils im Verhältnis zu den nachgewiesenen Investitionsaufwendungen für Maschinen und Geräte ausbezahlt werden.
    Clare de Mentes hat es darüber hinaus zu Gerüchten über mögliche Auswirkungen angeblich geplanter massiver Personalkürzungen im internationalen Bereich des größten Automobilherstellers der Welt gegeben.
    Am Freitagvormittag dieser Woche wird aber General Motors eine Pressekonferenz veranstalten und dabei werden sicherlich diese Fragen wieder zur Sprache kommen.
    Helmut Glitzander von unserer Wirtschaftsredaktion informiert es über die Hintergründe, warum das General Motors Werk in Aspern bei Wien drei Tage lang zusperren muss, nämlich wegen spanischer Streiks im General Motors Werk in Spanien und auch über die Hintergründe der unterschiedlichen Standpunkte der neuen Diskussion um die Förderung von einer Million Schilling pro Arbeitsplatz bei GM in Wien.
    Vor etwa zwei Wochen entstand in der Vösteralpine ein Konflikt zwischen der Geschäftsleitung und den Belegschaftsvertretern.
    Der Vorstand hatte die Absicht bekundet, die freiwilligen Sozialleistungen um 600 Millionen Schilling zu kürzen.
    Ein Wunsch, der von der Belegschaft nicht akzeptiert wird.
    In Verhandlungen zwischen Zentralbetriebsrat und Vorstand sollte nach einer Lösung gesucht werden.
    Gestern wurden diese Verhandlungen abgebrochen.
    Der Grund?
    Ein einstimmiger Beschluss des Zentralbetriebsrates, keinerlei Kürzung oder Streichung von Sozialleistungen könne akzeptiert werden, nachdem in den vergangenen Jahren bereits Kürzungen um 900 Millionen Schilling erfolgt sind.
    Mit diesem Thema befasst sich heute auch die Inlandspresse-Schau, die Gisela Hopfmüller zusammengestellt hat.
    Auf die Verschärfung des Konflikts um die Kürzung von Sozialleistungen bei der Voest Alpine gehen die Kommentatoren einiger österreichischer Tageszeitungen sehr unterschiedlich ein.
    Ein Kurzkommentar in der sozialistischen Arbeiterzeitung bringt die Tatsache, dass die Voest Belegschaft nicht auf ihre Sozialleistungen verzichten will, Verständnis entgegen und schlägt vor, wie die gestern abgebrochenen Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Vorstand wieder in Gang gebracht werden könnten.
    Man durchforste die freiwilligen Sozialleistungen, die der Chefetage zugute kommen.
    In der Neuen Kronenzeitung erinnert sich der Kolumnist Staberl im Anschluss an eine unlängst vom ORF ausgestrahlte Dokumentation, mit wie viel Einsatzfreude trotz mancher Entbehrung nach dem Krieg etwa die heutigen Föstwerke wieder aufgebaut wurden.
    Heute sei die Situation ganz anders, meint Staberl, und steht der Streikdrohung der Föstarbeiter für den Fall der Sozialleistungskürzung ablehnend gegenüber.
    Es geht wohlgemerkt nicht um etwa die drohenden Entlassungen, auch nicht um die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.
    Es geht vielmehr nur darum, ob zusätzliche Sozialleistungen, wie etwa die viel zitierten Erfolgsprämien aus der Zeit der fetten Jahre, auch in den mageren Jahren noch finanziert werden sollen.
    Es gehe darum, ob der Steuerzahler für die den Arbeitern in guten Jahren zugestandenen Geschenke aufkommen solle.
    Er soll.
    So meinen es die Betriebsräte und die Nachfahren jener, die einst hungernd und frierend wieder an die Arbeit gegangen waren.
    Man sieht daraus, der Wohlstand macht die Menschen nicht besser, nur egoistischer.
    Auch Peter Klar zweifelt in der ÖVP-nahen Tageszeitung Neues Volksblatt, ob die Sozialleistungen angesichts von 16,6 Milliarden Schillingsubventionen für die Verstaatlichte noch zu erhalten sind und stellt die Frage,
    Wie wird es weitergehen?
    Die Betriebsräte, allen voran der Mitbeschließer des Kündigungskonzeptes, Franz Ruhhaltinger, werden bis zur Arbeiterkammerwahl im April ihre Federn plustern und Zeta und Mordio schreien.
    Kaum werden die Urnen geschlossen und die Stimmen gezählt sein, werden Ruhaldinger und Co.
    vor ihre Wähler und Nichtwähler treten und treuherzig für Solidarität plädieren.
    Entweder Zustimmung zur Kürzung der Sozialleistung oder aber Kündigung von weiteren 2000 Kollegen.
    Durchaus verständlich, nennt Hermann Tschekal seinen Kommentar im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt und beschreibt, was aus seiner Sicht eine Ungereimtheit darstellt.
    Wann immer vom Sparen die Rede ist, sollen nur die Kleinen zum Handkuss kommen.
    Die Privilegien der Großen vom Dienstauto, auch für Privatfahrten bis zur Dienstvilla mit gärtnerischer Betreuung, stehen überhaupt nicht zur Diskussion.
    So entsteht aus Tschechals Sicht böses Blut.
    Die harte Haltung der Föst-Belegschaft und ihre Betriebsräte kann aber ganz allgemein als Zeichen dafür verstanden werden, dass sie es satt haben, seit Jahr und Tag als Schmarotzer an den Steuerzahlern verleumdet zu werden.
    Die Zuschüsse, die sie jetzt bekommen, sind nur ein Bruchteil jener 24 Milliarden Schilling, die das Unternehmen bisher investiert hat und erst recht eine Winzigkeit gegenüber seiner Steuerleistung seit 1945.
    Soweit also Pressestimmen zum Thema Sozialleistungen in der verstaatlichen Industrie.
    In einem längeren Gespräch mit ÖGB-Präsident Anton Benja nahm Österreichs oberster Gewerkschaftschef zum jüngsten Konflikt in der Föststellung und meinte grundsätzlich zum Problem der Sozialleistungen.
    Sozialleistungen, die in einer Zeit der Prosperität von den Unternehmungen in Verhandlungen mit den Betriebsräten gewährt wurden,
    sind eben in einer Zeit, wo diese wirtschaftliche Lage nicht mehr im gleichen Ordnungsverhalten ist, zu überlegen.
    Man wird sie nach wie vor, weil es auch in der Privatwirtschaft Sozialleistungen gibt, das ist ja nicht nur im verstaatlichten Sektor, man wird sich überlegen, was ist überholt,
    Wo kann man sich einigen, dass man sie nicht mehr weiter fordert?
    Und wo, glaubt man, ist ein Riegel vorzuschieben?
    Das heißt ganz konkret, Sie würden also auf zum Beispiel Betriebsvertreter Andro Haltinger einwirken, dass es hier zu keinem Streik kommt, dass man das auf dem Verhandlungswege löst?
    Ich möchte sagen, der Kollege Ruhald, mit dem ich ja gesprochen habe, hat ja nur angedeutet, es gibt natürlich eine Reihe von Möglichkeiten.
    Und er steht natürlich auch unter einem Druck, dass die Kollegenschaft sagt, ja bitte sehr, wir geben nicht nach.
    Und wenn natürlich der eine meint, dann stellen wir die Arbeit, legen wir die Arbeit nieder und so weiter.
    Aber bis jetzt, das kann man ja beobachten, haben wir alle Probleme in den Betrieben eigentlich nach langen Verhandlungen
    ohne echte Arbeitskonflikte lösen können.
    Und ich bin auch überzeugt, das wird auch bei der Föestal Bene der Fall sein.
    ÖGB-Präsident Anton Benjer zum Problem der Sozialleistungen.
    Das Interview, aus dem diese Passage stammt, senden wir übrigens zu einem späteren Zeitpunkt.
    Nun zum Mordprozess gegen den 19-jährigen Günther Lorenz.
    Heute, am dritten Verhandlungstag im Wiener Geschworenenprozess, hat die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe von 20 Jahren Freiheitsentzug gefordert.
    Außerdem wurde die Einweisung des wegen dreifachen Mordes Angeklagten Lorenz in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt.
    Der Verteidiger verlangte weitere medizinische Untersuchungen wegen Schizophrenie.
    Heute Vormittag wurden die Plädoyers sowohl von Verteidigung als auch von Staatsanwaltschaft abgehalten.
    Manfred Kronsteiner war im Gerichtssaal.
    Wie sind diese Plädoyers verlaufen?
    Verwirrend war an diesem heutigen dritten Prozestag eine oberflächliche Übereinstimmung im Schlusswort des Staatsanwaltes und im Plädoyer des Verteidigers.
    Denn beide vertraten die Ansicht, dass die irdische Gerechtigkeit nicht mehr ausreiche, den Morden des jungen Mannes nur annähernd gerecht zu werden.
    Der Verteidiger plädierte sogar für eine lebenslängliche Unterbringung in einer Strafanstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher mit gleichzeitiger Heilbehandlung.
    Wir müssen uns von einem krankhaften Menschen befreien, sagte Verteidiger Garleitner sogar wörtlich.
    Dahinter aber steht hintergründige Strategie.
    Erstens, lebenslänglich gibt es in diesem Fall überhaupt nicht, weil Lorenz zum Zeitpunkt der Tat jünger als 21 Jahre war.
    Das Schlimmste, was ihm blühen kann, sind 20 Jahre Höchststrafe.
    Und zweitens, der Verteidiger will erreichen, dass Lorenz als psychotisch und damit unzurechnungsfähig in eine Strafanstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher kommt.
    Lorenz könnte dann schon frühzeitig aus dieser Anstalt entlassen werden, es gäbe keinen Schuldspruch und der Fall wäre auf diese Art vonseiten der Verteidigung dann geregelt.
    Der Staatsanwalt will ebenfalls eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, allerdings mit dem Unterschied, dass Lorenz schuldig gesprochen werden soll, seine Zeit also auf jeden Fall absitzen muss, aber gleichzeitig auch eine Heilbehandlung bekommt.
    Während der Plädoyers war ja der Angeklagte anwesend.
    Gab es da irgendwelche Reaktionen von ihm?
    Hat er reagiert oder hat er das Ganze einfach nur zuhörenderweise aufgenommen?
    Lorenz machte einen betont ruhigen Eindruck, zupfte sich wohl manchmal an der Nase und machte sonst Verlegenheitsgästen, aber man hatte wirklich den Eindruck, dass er sich nicht sehr viel um diesen Prozessverlauf schert.
    Nur nach dem Plädoyer des Verteidigers geriet er etwas in Rage und meinte, sein Verteidiger gehöre psychiatriert.
    Ob nun Lorenz nicht voll durchblickt hat, was sich da abgespielt hat von Seiten der Verteidigung, ob das Ganze nur ein Schauspiel von Seiten des Lorenz war, ist bis jetzt eigentlich nicht klar.
    Es ist jetzt 12.30 Uhr, was passiert jetzt eigentlich im Gerichtsgebäude?
    Derzeit tagen die Geschworenen und beraten.
    Es wird dann der Richter Weiser auch noch hinzukommen und diese Beratungen dann noch mit den Geschworenen fortführen.
    Und man kann damit rechnen, dass ungefähr ab 15 Uhr das Urteil verkündet wird.
    Die Urteilsverkündung können Sie dann in einem Bericht im Abendsjournal hören.
    Das war Manfred Kronsteiner über den dritten Verhandlungstag im geschworenen Prozess gegen den 19-jährigen Günter Lorenz.
    Zwölf Uhr und 31 Minuten, eine Minute nach halb eins.
    Sie hören das Mittagjournal des aktuellen Dienstes.
    Kurz ein Blick auf das Programm, das Sie noch bis 13 Uhr hören können.
    Die Schlagzeilen dazu.
    Vereinigte Staaten weiter Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Mondale und Gary Hart in der demokratischen Präsidentschaftsausscheidung.
    Vortrag und Diskussion zum Thema Neokonservativismus, ein Vortrag des Theoretikers James Buckley in Wien, Kultur, die umstrittene Direktion von Lorin Marcel an der Wiener Oper, eine Analyse von Volkmar Parshalk und schlussendlich ein Bericht über eine Pressekonferenz des Wiener Kultursprechers Bussek zum neuen Wiener Museumskonzept.
    ... Musik ...
    12.32 Uhr, nun in der Berichterstattung ins Ausland.
    In den Vereinigten Staaten können sich derzeit die demokratischen Präsidentschaftsanwärter und die interessierte Öffentlichkeit ausschlafen.
    Der vielfach als Super Tuesday bezeichnete Vorwahltag in mehreren Bundesstaaten ist gelaufen.
    Die Ergebnisse, die über die Agenturen übermittelt wurden, verzerren ein wenig den wahren Sachverhalt.
    Auch wenn der Mann aus der zweiten Reihe, Senator Gary Hart, in mehrer Bundesstaaten als sein schärfster Rivale Walter Mondale gewinnen konnte, so ist das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden noch lange nicht beendet.
    Die Bundesstaaten vergeben nämlich je nach ihrer Größe eine bestimmte Anzahl von Wahlmännern.
    Und so mag Gary Hart beispielsweise in Florida ruhig gewonnen haben, was aber nicht bedeutet, dass er sämtliche der dort zu vergebenden 123 Delegiertenstimmen bekommt.
    Er erhält nämlich nur den ihm entsprechenden Prozentanteil.
    Und so kommt es, dass zwar Gary Hart als Medienstar gleichsam gefeiert wird, im derzeitigen Zwischenstand aber, was die Wahlmänner betrifft, noch hinter Walter Mondale liegt.
    Dieses Vorwahlzeremoniell setzt sich in den nächsten Wochen fort, bis dann im Sommer der Parteikonvent der Demokraten abgehalten wird.
    Dort stimmen dann die in den Vorwahlen ermittelten Delegierten für ihren Kandidaten.
    Jener, der die Mehrheit auf sich vereinigt, ist dann der demokratische Präsidentschaftskandidat für die Wahlen im November.
    Dieses parteiinterne Vorwahlspektakel ist aber auch ein Kampf um Finanzmittel.
    Denn die Kandidaten müssen ihren Vorwahlkampf selbst finanzieren, sie sind also auf Spenden angewiesen.
    Hier hat Walter Mondale den Vorteil, die Gewerkschaft hinter sich zu wissen, während Gary Hart durch seine steigende Popularität auch steigende Einnahmen zu verzeichnen hat.
    Und schlussendlich gibt es auch für den Vorwahlgewinner in den einzelnen Bundesstaaten Geldmittel von staatlicher Seite.
    Wie es nun im demokratischen Lager aussieht, das analysiert im folgenden Beitrag Klaus Emmerich.
    Kopf an Kopf steht es nun wirklich in der Selbstbestimmung der demokratischen Partei.
    Gemeint ist von den meisten Analytikern hier in Washington und in amerikanischen Landen, dass um die Präsidentschaftskandidatur der Opposition, also um den Herausforderer des amtierenden Präsidenten Ronald Reagan, ein monatelanger, ein harter Partei hinter der Kampf zu führen ist.
    Denn Walter Mondale, der Fritze-Präsident, hat gestern durch Aufholen seine Chancen etwas aufgebessert, mithilfe der Gewerkschaften und anderer zahlungskräftiger Gruppen weiterhin im Rennen zu bleiben, bis nämlich Ende Juli auf dem Parteitag der Demokraten in San Francisco entschieden wird.
    Ob er dann dort doch noch zum Präsidentschaftskandidaten der bisher opponierenden Partei erhoben wird, ist für ihn und damit für alle mehr denn je offen.
    An dieser Offenhaltung ist seit gestern den Superdienstag mehr denn je eindeutig ein Mann verantwortlich, nämlich Gary Hart, der jugendlich auftretende Schnellstarter, der selbst für Meinungsbildung in Amerika, die gelegentlich flott sein kann, innerhalb von kaum mehr als zwei Wochen so etwas wie ein Popularitätswunder vollbracht hat, von 2% Bekanntheitsgrad weit über 30%.
    Es geschieht so ausgeprägt, dass neueste Meinungsumfragen, die nun wieder etwas aussagekräftiger gelten, vorwegnehmen, was überhaupt erst im Sommer fällig ist.
    Nämlich die Frage, wer schließlich Präsidentschaftskandidat sein wird, genauer gesagt, wen die Demokratische Partei nominiert, um gegen den Kandidaten der Republikanischen Partei gegen Ronald Reagan anzutreten.
    Ergebnis der Umfrage, wie sich unter den heutigen Umständen die amerikanischen Wähler überhaupt verhalten würden,
    45% für Regen, 15% für Hart, über 30% Unentschlossene, darunter also auch die Befürworter von Mondale.
    Kaum Chancen für andere, wie Senator Glenn oder den schwarzen Fahrer Jesse Jackson.
    Dass Mondale in den Südstaaten wesentlich besser abgeschnitten hat, gibt seiner Wahlwerbung nun wieder merklich Auftrieb.
    Der Stellvertreter des frühen Präsidenten Carter hat jedenfalls überhaupt keinen Zweifel gelassen, dass er Mondale mit erhöhtem Einsatz weitermachen will.
    Finanziell wird ihm das nicht so leicht fallen, wie vielfach angenommen wurde.
    Mit geschätzten 20 Millionen Dollar, umgerechnet an die 400 Millionen Schilling, hat Mondale bereits drei Viertel von dem ausgegeben, was ihm bisher zur Verfügung steht.
    Widersacher Hass!
    der über kaum mehr als ein Zehntel der Finanzmittel von Mondale verfügt, tut sich zwar einerseits schwer, andererseits fließen ihm Gelder und vor allem Hilfsleistungen von Freiwilligen zu ihm, der über einen kleinen Staat meistens junger Leute disponiert, beispielsweise im amerikanischen Bundesstaat Alabama ein Student mit einem Telefon.
    Mondell dagegen finanziert im ganzen Land fast 200 hauptberufliche und vollbezahlte Wahlkämpfer, genannt die Maschine.
    Fachleute sprechen auch davon, dass sich das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Mondell und Hart so ausdrücken lässt.
    Maschine gegen Momentum.
    Mondell gegen Hart wird es nun wohl viele Wochen lang heißen.
    Im Weißen Haus.
    In der Umgebung von Präsident Reagan hat sich die erste Nervosität nach dem Blitzstart von Hart nach dem Superdienstag etwas gelegt.
    Nach außen wird die Losung ausgegeben.
    Solange sich die demokratischen Bewerber untereinander streiten, könne der republikanische Präsident gedroht.
    Bleiben wir gleich in der Pennsylvania Avenue 1600 im Weißen Haus.
    Seit Jahrzehnten war Amerika nicht mehr so stark.
    Das wiederholt der amerikanische Präsident Ronald Reagan immer wieder in seinen Wahlreden.
    Seit langem waren die Amerikaner nicht mehr so stolz auf Amerika.
    Seit Vietnam und Watergate war das kaum noch vorstellbar.
    Der konservative Präsident hat der Wirtschaft eine Radikalkur verpasst.
    In Schlagworten ausgedrückt, weniger Staat, weniger Steuern, gekürzte Sozialausgaben.
    Er hat militärisch aufgerüstet und er hat einen moralischen Kreuzzug für traditionelle Werte eingeleitet, gegen Abtreibung und für das Schulgebet.
    Diese Wiedergeburt des konservativen Denkens und Handelns in Amerika wurde gestern Abend im Forum Schwarzenberg in Wien von einem der Chefideologen dieses neokonservativen Bewegungs mit österreichischen Politikern diskutiert.
    William Buckley ist der Begründer der Wochenzeitschrift The National Review, um die sich seit etwa 20 Jahren die Neokonservativen gesammelt haben.
    Er ist einer der bekanntesten rechten, konservativen Kommentatoren der amerikanischen Presse und gilt als Ideologe der regenischen Konservativregierung und der konservativen Linie.
    Franz Köstler hat im Folgenden den Vortrag und die Diskussion zusammengefasst.
    Die Erben Jeffersons und Wilsons von antietatistischem Geist und demokratischem Sendungsbewusstsein beseelt formierten sich in den 60er Jahren, als die massive Kritik am Vietnamkrieg die Werte der westlichen Weltmacht infrage stellte und die Rolle des Staates in Wirtschaft, Erziehung, im sozialen Bereich expandierte.
    William Buckley, einer der bekanntesten Publizisten der amerikanischen Rechten, zählt zu den Ideologen der neuen Konservativen, in deren Bewegung er eine Denkschule sieht, die die Rolle des Staates zugunsten der privaten Initiative möglichst weit zurückdrängen will und der Gesellschaft die Verantwortung zuschreibt, die moralischen Werte dieser befreiten Gesellschaft, wie er sie nennt, zu fördern.
    Eine Schule politischer Gedanken, die von der libertarischen Seite
    of American conservative, those presumptions against the states entering into activity which the private sector was competent to manage, and at the other end to acknowledge that it was a function of society
    Ein Rettungsanker für den Westen?
    Vorsorglich hatten die Veranstalter ein Fragezeichen hinter diesen Untertitel gesetzt.
    Die Meinungen gingen denn auch sehr auseinander.
    Staatssekretär Holger Bauer, ein Freiheitlicher, äußerte Bedenken.
    Bei allem Respekt
    Ich glaube, dass man die großen Herausforderungen unserer Zeit, vor der wir stehen und die ich im ökonomischen Bereich sehe, Wirtschaftswachstum, Zusammenhang mit umweltschützerischen Problemen, Umweltproblemen, Arbeitslosigkeit, die atomare Bedrohung oder vielleicht auch die Fragen der dritten Welt, wie gesagt, vor allem Respekt, zwar in Gott vertrauen, aber
    nicht halt mit Religiosität auf der einen Seite allein und Antikommunismus auf der anderen Seite lösen wird können.
    Mit Ronald Reagan haben die Neokonservativen sozusagen die Macht erobert.
    Und wenn die regensche Wirtschaftspolitik auch das größte Budgetdefizit der Geschichte der Vereinigten Staaten produziert hat, sie gilt vielen dennoch als beispielhafte konservative Wirtschaftspolitik.
    Professor Andreas Kohl von der österreichischen Volkspartei.
    Das Erstarken der Vereinigten Staaten auf wirtschaftlichem Gebiet
    Die Möglichkeit des Wirtschaftswachstums über die magischen drei Prozent hinaus, jetzt auf 4,5 Prozent, das in den Griff bekommende Inflation, der Abbau der Arbeitslosigkeit, die Wiederherstellung der Konsumkraft in Amerika, sind Dinge, die als eine Erstarkung der Vereinigten Staaten ganz sichtbar bewirkt haben und die Vereinigten Staaten sind nun einmal eine Lokomotive und diese Lokomotive dampft wieder
    Und die gleichen Politiker in Europa und in Österreich, die noch vor drei Jahren oder vor zwei Jahren auf die amerikanischen Voodoo-Economics und Reaganomics hingewiesen haben, sagen heute, hoffentlich bekommen wir etwas ab von diesem Wirtschaftsaufschwung, weil das könnte uns unsere Budgetdefizite finanzieren.
    Und schließlich Dr. Günther Nenning von der Sozialistischen Partei, der den Neokonservativen ihren erneuernden Anspruch schlechthin abspricht.
    Eine Ideologie der Reaktion.
    Der amerikanische Neokonservativismus ist zunächst nichts weiter als die Antwort der USA auf ihren historischen Abstieg als alleinige Weltmacht.
    Das sind die USA nicht mehr.
    Sie wollen es wieder werden.
    Geistiger Motor hierzu soll die Wiederbelebung jener Denkweise sein, die in der guten alten Zeit vorherrschend war, als die USA unbestrittene, alleinige Weltmacht waren.
    Die Neokonservativen sind die Ausgräber des Leichnams der 50er Jahre.
    konnte man sich kaum darauf einigen, was nun konservativ sein heute wirklich bedeutet.
    Die Frage, ob die Wiedergeburt des konservativen Denkens in Amerika auf Europa rückwirken kann und soll und wie, diese Frage blieb vollends ohne Antwort.
    Vortrag und Diskussion zum Thema Neokonservativismus in den Vereinigten Staaten, Franz Köstler berichtete.
    ... Musik ... ... Musik ...
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    Die Suite Nr.
    3 in D-Dur von Johann Sebastian Bach war die musikalische Überleitung zu unserem Kulturteil im Mittagjournal.
    Unterrichtsminister Helmut Zilk ist derzeit in Zugzwang.
    Für Anfang des Jahres hat er Entscheidungen über die künftige Besetzung der Direktionsposten an den drei Bundestheatern angekündigt.
    Die Verträge von Staatsoperndirektor Lorin Marcel, Volksoperndirektor Karl Dönch und Burgtheaterschef Achim Benig enden bekanntlich 1986.
    Insbesondere für die Staatsoper, die wegen der internationalen Stars zu einer langfristigen Planung gezwungen ist, wäre die Entscheidung äußerst dringend und anstehend.
    Minister Zilk hat an Lorin Marcel, der sich derzeit auf einer Amerika-Tournee befindet, einen Brief geschrieben, in dem Bedingungen genannt werden, die für eine Vertragsverlängerung Voraussetzung sein müssten.
    Als Grundbedingung soll Zilk eine siebenmonatige Anwesenheit des in letzter Zeit sehr häufig abwesenden Marcel in Wien gefordert haben.
    In Pressekommentaren, wir haben sie gestern im Mittagsjournal ausführlich zitiert, wird dieser Brief als ein bevorstehendes Ende der Ära Lorin Marcel interpretiert.
    Im folgenden Beitrag fasst Volkmar Parshalk noch einmal die Fakten der Direktionsäre Marcel an der Wiener Staatsoper zusammen.
    Seit im Jahre 1964 Herbert von Karajan für einen spektakulären Abgang aus der Direktion der Wiener Staatsoper sorgte, war die Stunde der Kulturmanager als Spitzen von Österreichs Renommierkulturinstitut gekommen.
    Egon Hilpert, Heinrich Reif-Gintl, Rudolf Gamsjäger und schließlich Egon Seefelner folgten, mit wechselndem Erfolg und immer umstritten, dem genialen Dirigenten Karajan.
    Der Wunsch nach einem Künstler als Leiter des Hauses am Ring war daher verständlich, als es galt, einen Nachfolger für Egon Seefelner zu finden.
    Bundestheater-Generalsekretär Robert Jungblut verhandelte daher im Auftrag von Unterrichtsminister Sinowatz mit drei Star-Dirigenten der mittleren Generation.
    Christoph von Dochnany, Zubin Meter und Lorin Marzell.
    Die Wiener Philharmoniker, die in den letzten Jahren stärker als die übrigen Ensembles und die in aller Welt gleichen Solisten den singulären Rang der Staatsoper garantierten,
    und, wie hinter den Kulissen immer wieder gemunkelt wurde, der Rat Herbert von Karajans, waren schließlich ausschlaggebend dafür, dass im September 1979 der damals 49-jährige Marcel zum Direktor ab der Spielzeit 82-83 ernannt wurde.
    Für Aufregung sorgten damals Marcels Gagenforderungen.
    Man sprach von einem Direktorsgehalt von 1,2 Millionen Schilling und Dirigentenhonoraren von 4 bis 5 Millionen für rund 30 Abende im Jahr und einer Anwesenheit von 8 Monaten.
    Marcel, als Künstler sicherlich einer der besten der Welt, als Manager und Menschenkenner und Führer nicht ganz so begabt und als Mensch von überdimensionalem Selbstbewusstsein und gelegentlicher Instinkt und Taktlosigkeit behindert, trat in der Folge von einem Fettnäpfchen ins nächste.
    Anstatt eine Zusammenarbeit mit den bisherigen Mitarbeitern des Hauses zu suchen und deren Erfahrung auszunutzen, engagierte er einen von der Plattenindustrie kommenden künstlerischen Betriebsdirektor, der die ersten Künstler des Hauses vor den Kopf stieß, Marcel zweit- und drittrangige Besetzungen einbrockte und Marcels Vertrauen nach der ersten Saison verlor und in den Bundestheaterverband bis zum Auslaufen seines Vierjahresvertrages abgeschoben werden musste.
    Auch den neu engagierten persönlichen Referenten entmachtete Marcel nach kurzer Zeit und auch die ohne einschlägige Erfahrung engagierte Pressechefin sitzt heute im Bundestheaterverband.
    Oberregisseur und erster Spielleiter traten bisher kaum und wenn mit eher negativen Vorzeichen in Erscheinung.
    In Pressekonferenzen kündigte Marcel an, dass in seiner Ära jeder Abend eine Gala-Vorstellung sein sollte und er reichte diesen Anspruch in seiner ersten Spielzeit nur an ganz wenigen Abenden.
    Das Publikum, vom großen Repertoire der Staatsoper verwöhnt, verärgerte er mit zum Teil sehr mäßigen Besetzungen, dem Fernbleiben großer Stars und mit der Einführung des Blocksystems, das eine drastische Reduzierung des Spielplans zur Folge hatte.
    Als Dirigent konnte Marcel sein Publikum zumeist begeistern, bei Turandot, vor allem bei Lulu, auch beim Ballettabend mit Ravels, Daphnis und Stravinskis Feuervogel.
    Aufregung gab es wegen einer Werbekampagne in amerikanischen, englischen und französischen Zeitungen, die gewaltige, unbudgetierte und vom Bundestheaterverband nicht abgesegnete Kosten verursachte, überflüssig und nur Marcells persönlichem Ruhm dienlich schien.
    Internationale Vermutungen, Marcells negative Aufnahme in Wien, insbesondere bei der Presse, sein Ausdruck einer antisemitischen Haltung blockte kein geringerer als Hans Weigl in einem Zeitungsartikel nach Marcells missglücktem Fidelio-Dirigat bei den Salzburger Festspielen ab.
    Noch während Marcelles erster Spielzeit stimmte der neue Unterrichtsminister Dr. Zilk einer Abänderung von Marcelles Vertrag zu, der ihn aus Steuergründen, also um nicht die hohen österreichischen Steuern zahlen zu müssen, nur zu einer fünfmonatigen Anwesenheit in Wien verpflichtete und dafür mehr Dirigate, etwa 50, vorsah und auch eine Verlängerung von Marcelles Dirigentenvertrag bis 1987 einschloss.
    Der Direktorvertrag war bekanntlich für vier Jahre, also bis zum Ende der Saison, 85-86 abgeschlossen worden.
    In der Folge zeigte sich Minister Zilk verärgert, dass Marcel als Dirigent einer Tannhäuser-Blockserie zurücktrat, für zweitklassigen Ersatz sorgte und selbst die Salzburger Pfingstkonzerte für den erkrankten Herbert von Karajan übernahm, um, wie sofort behauptet wurde, auch sein Interesse als künftiger Chef der Berliner Philharmoniker anzumelden.
    Verärgert war Zilk unter anderem auch über die Abziehung des Tenors Martinucci von einer Wiener Tosca zu der von Marcel dirigierten Scala-Eröffnungspremiere, der Durandot, ferner über internationale Pressemeldungen, in denen Marcel vorzeitig eine Vertragsverlängerung behauptet haben soll.
    In zahllosen Gesprächen und Interviews hat Zilk seiner Unzufriedenheit mit dem Direktor Marcel, den er als Dirigenten liebe, Ausdruck gegeben.
    Der Vertrag sieht vor, dass über eine Verlängerung über die Saison 85-86 hinaus verhandelt werden müsse.
    Marcel hat übrigens längst notwendige Entscheidungen, die die Saison 86-87 betreffen, getroffen.
    Es scheint, wenn man die Interviews und Stellungnahmen der letzten Tage ansieht, Zilk und Jungblut würden eine Lösung bevorzugen, die einen Künstler, also vor allem Dirigenten oder Regisseur, und einen Manager als Doppeldirektion vorsieht.
    Wer dieser Künstler sein soll, es geistern die Namen Dochner, Neapato, Sinopoli, Meta, Lewaingötz, Friedrich, Trese und natürlich auch Marcel durch die Diskussionen, wer der Manager, Landesmann, Löbel, Holländer und viele andere werden genannt, das verursacht derzeit das hektische Gerätsel und die allerortengeführten Diskussionen in der Stadt, in der auch Leute, die nicht ins Theater gehen, das Direktorenspiel besonders lieben.
    Die Entscheidung, übrigens auch die für Burgtheater und Volksoper, sollte in den nächsten Tagen erfolgen.
    Hoffentlich bald, um den neuen Direktoren die notwendige Vorbereitungszeit zu ermöglichen und ein unwürdiges Spiel in Zeiten, in denen die Arbeitsmarktprobleme eigentlich Vorrang haben sollten, zu beenden.
    Die umstrittene Direktion Lorin Marcel an der Wiener Staatsoper eine Analyse von Volkmar Paschalk.
    Spätestens seit der Vorlage eines umfassenden Museumskonzepts durch Wissenschaftsminister Heinz Fischer sind die österreichischen Bundesmuseen wieder verstärkt in die öffentliche Diskussion gerückt.
    Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen dabei meist die ehemaligen Hofstallungen in Wien, der jetzige Messepalast.
    Eine Umgestaltung des Messepalasts zu einem Museum könnte Wien in Verbindung mit dem Kunst- und dem Naturhistorischen Museum einen der größten Museumskomplexe der Welt bescheren.
    Eine Jahrhundertchance, wie viele Experten meinen.
    Heute Vormittag hat sich in die Diskussion um die Neuordnung der Bundesmuseen auch ÖVP-Kultursprecher, Wiens Vizebürgermeister Erhard Bussek, eingeschaltet.
    Von seiner Pressekonferenz im Wiener Rathaus berichtet Lisbeth Wächter-Böhm.
    Wenn einer eine Reise tut, dann kann er, wie es so schön heißt, etwas erzählen.
    ÖVP-Kultursprecher, Vizebürgermeister Erhard Pussek und ÖVP-Stadtrat Jörg Mauthe sind in den USA gewesen und haben sich bei dieser Gelegenheit auch in den amerikanischen Museen umgesehen.
    Das Ergebnis dieser Kulturexpedition haben sie heute präsentiert in Form eines gemeinsamen Papieres, knappe zweieinhalb Seiten lang und überschrieben, Museumskonzept aus Wiener Sicht, was in dieser Globalität formuliert,
    schon deswegen in die Irre führt, weil diese Wiener Sicht eben doch nur auf eine Perspektive, nämlich die der ÖVP, beschränkt ist.
    Und was auch insofern ein wenig irritiert, weil der Ansatzpunkt der Kritik, die nicht auf Wien allein beschränkte Bedeutung der österreichischen Bundesmuseen und des Messepalastprojekts, ja vom zuständigen Ressortchef, Bundesminister Heinz Fischer, nie in Zweifel gezogen wurde.
    ÖVP-Kultursprecher Bussek betont dennoch gerade die bundesweite Bedeutung der Museen
    und folgert daraus?
    Wir glauben, dass prinzipiell die Situation der Bundesmuseen untersucht werden müsste und dass es zu einer prinzipiellen Neuordnung kommen muss.
    Nicht nur was die Frage der Zuordnung der Sammlungen betrifft und die damit verbundene Museumspolitik, sondern vor allem der Betrieb der Museen, ihre Zugänglichkeit und die Art und Weise ihrer Darstellung.
    Andere inkriminierte Punkte sind die Säumigkeit von Batenminister Sekanina, der bis jetzt die Kündigung des Mietvertrages für die Hofstallungen mit der Wiener Messe AG nicht durchgeführt habe, ebenso wenig wie die Kündigung der Verträge anderer Mieter im Messepalast, etwa der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft, der Kiber und der MA 18.
    Ein weiterer Punkt ist die Säumigkeit bei der Bestandsanalyse und Bauaufnahme,
    sodass ein Konzept für die Ausschreibung eines internationalen Architektenwettbewerbs nicht erarbeitet werden könne.
    Ein weiterer Punkt ist die fehlende Zusammenarbeit mit der Stadt Wien in Fragen der Stadtplanung und der Verkehrserschließung im Zusammenhang mit der künftigen Museumszone.
    Kritisiert wird das Fehlen eines detaillierten Zeitplans und auch das Projekt der Schaffung einer österreichischen Nationalstiftung kommt wieder aufs Tapet.
    Vor allem kritisiert ÖVP-Kultursprecher Bussek aber die Voraussetzungen, unter denen die Bundesmuseen arbeiten müssen, wobei er hier besonders die eingeschränkten Möglichkeiten ihrer finanziellen Einnahmen zu behalten und zu verwerten betont.
    Es liegt am Budgettechnischen.
    Wie Sie wissen, müssen alle Einnahmen, die die Museen haben, dem Finanzministerium abgegeben werden und mit komplizierten Konstruktionen, mit Vereinen, werden dann irgendwelche Dinge behalten.
    Wenn Sie in Museen anderer Länder kommen, ist dort ungleich mehr los, aufgrund einer anderen rechtlichen Situation.
    Nicht, weil es die Österreicher nicht könnten, sondern weil das gegenwärtige Museumsverwaltungssystem eigentlich keinen Anreiz dafür bietet, etwas gesonder zu machen.
    Diese Erkenntnis hat sich auch schon bis ins zuständige Ministerium herumgesprochen.
    Bundesminister Fischer hat bekanntlich angekündigt, dass zwar mithilfe solcher inkriminierter Vereine aber immerhin die Bundesmuseen künftig in der Lage sein sollen, Teile ihrer Einnahmen zu behalten.
    Dennoch scheint im Bundesministerium das Pressegespräch von Vizebürgermeister Bussek nicht auf ganz taube Ohren gestoßen zu sein, denn recht unvermittelt hat Minister Fischer inzwischen ein Kamingespräch angesetzt, und zwar ebenfalls über den Messepalast.
    Nach diesem Beitrag von Lisbeth Wächter-Böhm nun nochmals ins Nachrichtenstudio.
    USA.
    Die Vorwahlentscheidungen für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten sind endgültig zu einem Duell zwischen Senator Hart und dem ursprünglich hochfavorisierten früheren Vizepräsidenten Mundell geworden.
    Aus der gestrigen Vorwahlserie ging Hart in vier Bundesstaaten als Sieger hervor, Mundell in zwei.
    Die übrigen Konkurrenten blieben weit abgeschlagen.
    Österreich.
    Bundespräsident Kirchschläger hat am Vormittag die Wiener Frühjahrsmesse eröffnet.
    Kirschschläger dankte in seiner Rede den Sozialpartnern, die bewährte Praxis des Dialogs auch unter einer veränderten Zusammensetzung der Regierung weiterzuführen.
    Handelsminister Steger sprach von ermutigenden Zeichen einer kräftigen Wirtschaftsbelebung.
    Bundeskammerpräsident Sallinger sagte, es werde größter Anstrengungen bedürfen, um die Chancen der Konjunkturbelebung zu nützen.
    ÖGB-Präsident Anton Benja hat sich optimistisch geäußert, dass der Konflikt in der Vöstalpine um den geplanten Abbau von Sozialleistungen gelöst werden kann.
    Benja sagte, bisher seien alle Probleme in den Betrieben nach langen Verhandlungen ohne Konflikt beigelegt worden.
    Konkret werde es nun darum gehen, zu überlegen, was an Sozialleistungen überholt ist und wo man glaubt, einen Riegel vorschieben zu müssen.
    Der Zentralbetriebsrat der VÖST hat gestern einstimmig beschlossen, über den weiteren Abbau von Sozialleistungen nicht mehr zu verhandeln.
    Heute befasst sich auch der Vorstand der VÖST Albine mit der neuen Lage.
    Die VEW-Direktion hat sich gegen die Kritik von Betriebsratsobmann Hunzmüller gewarnt, dass es in Kapfenberg Sonderschichten und Überstunden in Ternitz aber Kurzarbeit gibt.
    In einer Erklärung heißt es, die in Kapfenberg durchgeführten Aufträge seien an das dortige Werk gebunden und könnten nicht nach Ternitz verlagert werden.
    Es sei zu bedauern, dass die Belegschaft und die Öffentlichkeit durch unbegründete Kritik zusätzlich verunsichert würden.
    Im General Motors Werk in Aspern wird vom 21. bis 23.
    März nicht gearbeitet.
    Grund dafür ist ein Streik in Spanien, wohin die in Wien erzeugten Motoren und Getriebe geliefert werden.
    Zurzeit sind in Wien schon 8600 Motoren und Getriebe auf Lager.
    Die drei Tage sollen im Herbst nach den Werksferien eingearbeitet werden.
    In Spanien sind Sonderschichten zur Aufarbeitung der Bestände geplant.
    Schwierigkeiten drohen auch von möglichen Streiks der Metallarbeiter in Deutschland.
    In diesem Fall wären die Zulieferungen für das Wiener Werk betroffen.
    Jeder dritte in Österreich registrierte tödliche Arbeitsunfall passiert auf einer Baustelle.
    Wie bei einer Enquete in Innsbruck bekannt gegeben wurde, erlitt im vergangenen Jahr jeder sechste Arbeitnehmer in der Baubranche einen Arbeitsunfall mit Verletzungen.
    Insgesamt starben 1983 bei Bauarbeiten 63 Menschen.
    Im gesamten Bundesgebiet hat heute eine Enquete über schulische Leistungen und ihre Bewertung begonnen.
    Die Industriellenvereinigung hat sich für eine Stärkung des Leistungsprinzips an den Schulen ausgesprochen.
    Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Im Westen durchweg sonst teilweise sonniges Wetter, schwache Winde, Nachmittagstemperaturen 3 bis 9 Grad.
    Diese Kurzmeldungen und der Kurzwetterbericht standen am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
    Die Redaktion meldet sich wieder ab 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional mit dem Abendjournal.
    Für Redaktion und Technik von heute Mittag verabschiedet sich Herbert Dabrowolny.
    Auf Wiederhören.
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    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1984.03.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1984.03.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eröffnung der Internationalen Wiener Frühjahrs-Messe: unterschiedliche Konjukturerwartungen
    Einblendung: Handelsminister und Vizekanzler Steger
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung] , Steger, Norbert [Interviewte/r]
    Datum: 1984.03.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖGB-Präsident Benya zum Streit um Kürzungen von VOEST-Sozialleistungen
    Interview: ÖGB-Präsident Benya
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Benya, Anton [Interviewte/r]
    Datum: 1984.03.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Mordprozess gegen Günther Lorenz: Plädoyers
    Mitwirkende: Kronsteiner, Manfred [Gestaltung] , Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Datum: 1984.03.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neokonservativismus in den USA: Diskussion mit dem rechts-konservativen Kommentator William Buckley
    Einblendung: Kommentator William Buckley, FPÖ-Staatssekretär Holger Bauer, Direktor der Politischen Akademie der ÖVP Professor Andreas Kohl und SPÖ-Ideologe Günther Nenning
    Mitwirkende: Kössler, Franz [Gestaltung] , Nenning, Günther [Interviewte/r] , Bauer, Holger [Interviewte/r] , Khol, Andreas [Interviewte/r] , Nenning, Günther [Interviewte/r]
    Datum: 1984.03.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Bildung ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Diskussion um Staatsopern-Direktor Lorin Maazel
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
    Datum: 1984.03.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP-Kultursprecher Busek zum neuen Museumskonzept
    Interview: ÖVP-Kultursprecher Busek
    Mitwirkende: Wächter-Böhm, Liesbeth [Gestaltung] , Busek, Erhard [Interviewte/r]
    Datum: 1984.03.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Messepalast als Museum , Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1984.03.14
    Spieldauer 00:59:59
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Glück, Luis [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1984.03.14 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-840314_k02
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