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KI-generiertes Transkript
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich Herbert der Provolne mit dem Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Die innenpolitische Sommerpause nutzen nun verschiedene Bereichssprecher der einzelnen Parteien, um in Pressekonferenzen auf gewisse Themen hinzuweisen oder sich erstmals der Presse zu stellen.
So legte der Justizsprecher der kleinen Regierungspartei, der freiheitliche Hilmar Kabas, seine Vorstellungen zu den Themen Wirtschaftskriminalität und Suchtgiftbekämpfung dar und Gerhard Schäffer, seines Zeichens neuer Schulsprecher der österreichischen Volkspartei, stellte sich in dieser Funktion den Journalisten vor und er möchte unter anderem eine Entrümpelung der Lehrpläne.
Wir berichten über beide Pressekonferenzen.
Unsere Wirtschaftsredaktion untersucht, wie weit die heimische Landwirtschaft von ausländischem Saatgut abhängig ist.
Die Themen aus dem Ausland befassen sich unter anderem mit der österreichischen Entwicklungshilfepolitik, dazu hat Staatssekretär Laaz in der Stellung genommen, und mit einer Preisfreigabe in Jugoslawien, die zu erheblichen Verteuerungen führen wird, von denen auch die Urlauber in Jugoslawien betroffen sind.
Aus Deutschland kommt ein Bericht, der das Image und Ansehen der Parteien und Politiker zum Inhalt hat.
Das Wirtschaftsmagazin Capital hat das vom Meinungsforschungsinstitut in Allensbach untersuchen lassen.
Und schließlich nehmen wir den 30.
Jahrestag des Waffenstillstandes zwischen Nord- und Südkorea zum Anlass, um die Situation auf der koreanischen Halbinsel zu beleuchten.
Dem kommunistischen Norden steht die Republik Korea gegenüber, die nach außen hin zwar eine Demokratie sein möchte, sicher aber mit dem Begriff Demokratur weit besser beschrieben ist.
Die Salzburger Festspiele, gestern feierlich eröffnet, stehen im Mittelpunkt unserer Kulturberichterstattung.
Wir bringen heute ein Gespräch mit Marte Keller, der Darstellerin der Buhlschaft im Jedermann.
Und schließlich informieren wir Sie noch über den Theatersommer in Niederösterreich und zwar über die Premieren in Stockerau und auf der Burg Lichtenstein.
Dort auf der Burg Lichtenstein inszeniert Professor Elfriede Ott ein eher unbekanntes Nestreu-Stück.
Nun aber zu den Nachrichten, für die heute Adolf Poindl verantwortlich zeichnet.
Gelesen werden die Meldungen von Rosmarin Frauendorfer.
USA.
In einer vom Fernsehen landesweit übertragenen Pressekonferenz im Weißen Haus hat Präsident Reagan mit Nachdruck versichert, dass die Vereinigten Staaten in Mittelamerika keinen Krieg wünschten und dass ein solcher seiner Meinung nach auch nicht wahrscheinlich sei.
Eine militärische Intervention der USA in diesem Krisenbereich schloss Reagan aus und sagte wörtlich, Mittelamerika solle kein zweites Vietnam werden.
Zu den Anfang August beginnenden amerikanischen Manövern im mittelamerikanischen Raum betonte der Präsident, sie würden sich nicht von den Übungen unterscheiden, die in den vergangenen Jahren dort stattgefunden haben.
In diesem Zusammenhang warf Reagan der Presse vor, sich in ihrer Berichterstattung über Mittelamerika zu stark auf die militärischen Aspekte zu konzentrieren.
Er weigerte sich auf Fragen, aber neuerlich, für den Ernstfall die Entsendung amerikanischer Kampftruppen in das Krisengebiet auszuschließen.
Kuba
Staats- und Parteichef Fidel Castro hat in einer Rede vor einer Viertelmillion Menschen den USA vorgeworfen, in Mittelamerika ein Klima des Terrors zu schaffen.
Castro erklärte anlässlich des 30.
Jahrestages des Sturms auf eine Kaserne, der die kubanische Revolution eingeleitet hatte, Präsident Reagan habe auf das Angebot Nicaraguas zum Dialog mit der Entsendung von Kampftruppen und Kriegsschiffen geantwortet.
Die Revolutionen in Nicaragua und in El Salvador könnten jedoch niemals durch Gewalt bezwungen werden.
Guatemala.
Die Militärregierung in Guatemala City hat bekannt gegeben, dass sie die von militärischen Sondergerichten verhängten Todesstrafen nicht vollstrecken lassen wird.
Ein entsprechender Beschluss ist der Interamerikanischen Menschenrechtskommission mitgeteilt worden.
Angeblich sitzen mindestens zehn Männer nach Verurteilungen durch die Sondergerichte in Todeszellen.
Bisher sind in Guatemala 15 der von den geheimtagenden Sondergerichten ausgesprochenen Todesurteile vollstreckt worden.
Korea.
Heute vor 30 Jahren, am 27.
Juli 1953, ist das Ende des Bruderkrieges zwischen Nord- und Südkorea mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens von Panmunjom besiegelt worden.
Die Truppen beider Länder zogen sich damals wieder in ihre Stellungen diesseits und jenseits des 38.
Breitengrades zurück, der die Grenze zwischen Nordkorea und Südkorea markiert.
Heute stehen sich beiderseits der entmilitarisierten Zone große Truppenkontingente gegenüber.
Die Grenze ist nahezu undurchdringlich.
Eine Wiedervereinigung der beiden koreanischen Teilstaaten ist kaum mehr vorstellbar.
Nahe Osten.
Im israelisch besetzten Westjordanland ist es nach der gestrigen Ermordung von drei palästinensischen Studenten neuerlich zu Unruhen gekommen.
In Nablus schossen Israelis auf palästinensische Demonstranten.
Dabei wurde ein Mädchen getötet.
Die PLO hat eine dringliche Sitzung des Weltsicherheitsrates beantragt, bei der der Überfall auf das islamische Seminar in Hebron erörtert werden soll.
Bundesrepublik Deutschland.
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß hat seinen privaten Osteuropa-Besuch beendet und ist am Vormittag mit einer kleinen Privatmaschine von Erfurt nach München zurückgekehrt.
Zum Mittag will Strauß in einer Pressekonferenz über die Ergebnisse seiner Reise berichten.
Dabei wird unter anderem Aufschluss darüber erhofft, ob die DDR für den spektakulären Milliardenkredit Gegenleistungen im Bereich der menschlichen Erleichterungen in Aussicht gestellt hat.
Vor seinem DDR-Besuch hatte Strauß in Polen und in der Tschechoslowakei politische Gespräche geführt.
Polen.
Aufgrund der Amnestie nach der Aufhebung des Kriegsrechtes sind bis jetzt 500 Häftlinge freigelassen worden, darunter 200 politische Gefangene.
Nach der Änderung des polnischen Strafgesetzbuches, über die das Parlament in Warschau morgen berät, müssen ausländische Korrespondenten in Polen bei der Weitergabe falscher Informationen mit Freiheitsstrafen bis zu sechs Monaten und fünf Jahren rechnen.
Wie der Regierungssprecher Jerzy Urban ausdrücklich erklärte, gilt der künftige Artikel 271 des Strafgesetzbuches auch für Ausländer.
Die polnischen Behörden haben den noch im Untergrund lebenden Solidaritätsfunktionären Straffreiheit zugesichert, wenn sie sich bis Ende Oktober der Polizei stellen.
Frankreich.
Bei verheerenden Unwettern sind in den vergangenen Tagen 15 Menschen ums Leben gekommen.
Orkanartige Sturmböen mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 150 Kilometern in der Stunde und schwere Hagelunwetter verursachten Sachschaden in Millionenhöhe.
Vor allem der Südwesten des Landes, die Atlantikküste und die bekannten Weinanbaugebiete wurden betroffen.
Durch eine Hitzewelle entstanden in Südfrankreich und auf Korsika zahlreiche Waldbrände.
Sowjetunion
Die zehn Todesopfer des schweren Autobusunglücks, das sich gestern in der Nähe von Orel ereignet hat, konnten heute identifiziert werden.
Neben neun westdeutschen Touristen ist auch der 66-jährige Wiener Wilhelm Lanzendörfer ums Leben gekommen.
Seine Gattin Anna Lanzendörfer wurde leicht verletzt.
In dem Autobus befand sich auch ein Ehepaar aus Salzburg, das mit dem Schock davonkam.
Nach sowjetischen Angaben ist der von einem deutschen Chauffeur gelenkte Autobus mit überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen und über einen Abhang in einen Fluss gestürzt.
In dem Fahrzeug befanden sich 41 Deutsche, 4 Österreicher, 4 Franzosen und eine sowjetische Dolmetscherin.
Österreich
Die Industriellenvereinigung hat sich für die Schaffung eines leistungsfreundlichen Steuerrechtes ausgesprochen.
In einer Reaktion auf die jüngsten Äußerungen von ÖGB-Präsident Anton Begna zu einer möglichen Steuerreform erklärt die Industrie, der österreichische Einkommenssteuertarif gehe vom Gedanken der Nivellierung der Einkommen aus.
Dadurch würden die gerade jetzt dringend benötigten Mehrleistungen der Arbeitnehmer gebremst.
Die Industriellenvereinigung stehe einer Durchforstung des Steuerrechtes und der Abschaffung von nicht mehr zeitgemäßen Privilegien durchaus positiv gegenüber.
Sie sei jedoch davon überzeugt, dass im Interesse der Wirtschaft zunächst das Tarifgefüge reformiert werden müsse.
Der Präsident des Akademikerbundes, Heinrich Treichel, will bei den Neuwahlen im kommenden Herbst nicht mehr für die Funktion des Präsidenten dieser Organisation kandidieren.
Treichel meinte, sein Nachfolger sollte entsprechend den Aufgaben des Akademikerbundes eine liberal-konservative Anschauung vertreten.
Der Bundesminister für Bauten und Technik Karl Sekaniner und der Wiener Stadtrat für Bauten Roman Rautner haben heute den letzten Abschnitt der A4-Ostautobahn auf Wiener Boden dem Verkehr übergeben.
Damit wird der Raum östlich von Wien an das österreichische und europäische Autobahnnetz angeschlossen.
Es besteht eine durchgehende Verbindung vom Flughafen Wien-Schwächert über die Südosttangente der Südautobahn und weiter über die Wiener Außenringautobahn zur Westautobahn.
Das Wetter, die Wetterlage.
In Österreich überwiegt heute der Hochdruckeinfluss.
Mit einer südlichen Strömung werden zudem trockene und extrem warme Luftmassen aus dem Sahareraum gegen die Alpen geführt.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Allgemein gering bewölkt oder wolkenlos.
Am Nachmittag im Westen und Südwesten einzelne Gewitterbildungen.
Winde aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 30 bis 37 Grad, Frühtemperaturen 15 bis 23 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Im Westen und Südwesten bei unterschiedlichen Bewölkungsverhältnissen einige teils gewittrige Regenschauer, sonst zunächst noch sonnig.
Am Nachmittag und am Abend auch im übrigen Bundesgebiet Quellwolkenbildung und Aufkommen zum Teil von gewittrigen Regenschauern.
Winde aus Südost bis West.
Frühtemperaturen 15 bis 23 Grad.
Tageshöchsttemperaturen 27 bis 33 Grad.
Die Vorschau auf übermorgen Freitag.
Nach Auflösung von Gewitterresten Wiederübergang zu sonnigem Wetter.
Nicht mehr so heiß.
Nur noch die Messwerte abgelesen um 12 Uhr Mittag.
Wien wolkenlos 29 Grad.
Eisenstadt wolkenlos 28 Grad.
Linz wolkenlos 29.
Salzburg-Heiter 31, Innsbruck-Wolkenloos 30, Bregenz-Wolkenloos 29, Graz-Wolkenloos 30 und Klagenfurt-Heiter bei 28 Grad.
Ganz schön warm in Österreich.
Zwölf Uhr und elf Minuten war es soeben, Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Die relativ heiße Sommerpause benutzt die österreichische Volkspartei, um in regelmäßigen Pressekonferenzen ihre neuen Bereichssprecher vorzustellen.
War es zu Wochenbeginn der neue Gesundheitssprecher der ÖVP, Günther Stummvoll, so präsentierte heute der neue ÖVP-Bildungssprecher Mag.
Gerhard Schäffer seine Vorstellungen zur künftigen ÖVP-Schulpolitik.
Dem 41-jährigen Salzburger ÖVP-Abgeordneten, er ist Nachfolger von Salzburgs Landeshauptmannstellvertreter Katschtaler in der Funktion des ÖVP-Schulexperten, Schäffer geht es in der ersten Linie um eine Lehrplanentrümpelung und um eine Verbesserung des derzeit angespannten Arbeitsmarktes für Pädagogen in Österreich.
Sein Verhältnis zum neuen Unterrichtsminister Dr. Helmut Zilk ist nach eigenen Angaben derzeit absolut unbelastet.
Zilk habe, so Chefe heute in einer Pressekonferenz, nicht nur zahlreiche bildungspolitische Ziele der Volkspartei übernommen, sondern vor allem auch das früher heiß umstrittene Thema Gesamtschule aus seinem Lehrplan quasi gestrichen.
Über die Vorstellungen Schäffers in der Schulpolitik gab der neue ÖVP-Bildungssprecher im Anschluss an die Pressekonferenz Leopold Esterle das folgende Interview.
Herr Professor Gerhard Schäffer, Sie sind neuer Bildungssprecher der österreichischen Volkspartei.
Sie haben sich zwei große Themen als zukünftiges Arbeitsgebiet vorgenommen.
Das eine große Thema ist die innere Schulreform.
Das zweite große Thema ist die Situation der Lehrer auf dem Arbeitsmarkt.
Kommen wir vielleicht zuerst zur inneren Schulreform.
Sie haben davon gesprochen, dass es bisher um Quantität und Organisation gegangen sei.
Nunmehr ginge es um die qualitative Verbesserung.
Wie stellen Sie sich die konkret vor?
Es muss im Schul- und Bildungswesen in Zukunft mehr der Akzent auf Konsolidierung gelegt werden, aber auch mehr der Akzent auf den Bereich der Schwierigkeiten, Probleme und Sorgen des Schulalltags.
Und das kann nur durch eine innere Reform durchgeführt werden, ohne dabei die langfristigen schulpolitischen Zielvorstellungen aus den Augen zu verlieren.
Nun, wie soll das in der Praxis ausschauen?
Jeder von uns kennt den Stress, jeder kennt die Sorgen der Schüler, der Eltern und nicht zuletzt auch der Lehrer.
Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie?
Der Kernansatz muss bei der inhaltlichen Entlastung der Lehrpläne sein.
Die oberste Maxime der Stoffreduktion muss hier durchgeführt werden.
Das heißt, Stoffe müssen entlastet,
Lehrpläne gestraft und das Wesentliche herausgearbeitet werden.
Und es geht um die Frage der Bewältigbarkeit des Stoffes für den Schüler.
Bis jetzt war es so, dass aufgrund der Wissensexplosion die Stoffgebiete additiv dazugefügt wurden.
Damit haben wir eine enorme Stofffülle in den Lehrplänen.
Ich könnte mir vorstellen, dass für die Zukunft, und das ist sicherlich eine Hauptaufgabe der Projektgruppen,
Von den 52 Kalenderwochen, die wir haben, sind ungefähr 39 Unterrichtswochen.
Und von diesen 39 Unterrichtswochen sollten 30 Unterrichtswochen durch den Lehrplan verplant werden.
Und somit hätte dann der Lehrer, aber auch damit die gesamte Schülerschaft, die Möglichkeit neun Wochen der Vertiefung, Festigung und Wiederholung des Stoffes.
Und es könnten vor allem auch etwaige Stundenausfälle aufgefangen werden.
Sie haben als zweites Thema der inneren Schulreform von einer Verbesserung der Schulbuchaktion gesprochen.
Derzeit gibt es ganz offensichtlich nach Ihrer Meinung zu viele Schulbücher.
Beispielsweise haben Sie als Beispiel angeführt, dass ein Lehrer in der ersten Klasse Volksschule beispielsweise im Bereich Deutschlesen zwischen 65 Schulbuchtiteln aussuchen kann.
Wahrscheinlich gibt es auch noch andere Beispiele.
Auch in Mathematik zum Beispiel stehen dem Volksschullehrer in der ersten Klasse 29 Bücher zur Verfügung.
Ein klares Ja zur Schulbuchaktion, wobei Einsparungen durchgeführt werden müssen.
Und ich könnte mir vorstellen, im konkreten Bereich, Reduzierung der Titel bei der Vereinheitlichung des Schulbuches.
Es ist nicht notwendig, dass wir 61 Formate haben.
Und vor allem auch die Trennung von Lehrbuch und Arbeitsbuch.
Nun kommen wir zum zweiten Hauptthema, nämlich der Situation der Lehrer auf dem Arbeitsmarkt.
Sie finden die Situation alarmierend und bedrohlich.
Warum?
Seit einiger Zeit zeichnet sich das bundesweit ab, dass sich die Schere zwischen Arbeitsplatz auf der einen Seite und Nachfrage von jungen Studenten auf der anderen Seite stetig öffnet.
Die neuesten Zahlen zeigen, dass wir
einen Großteil der jungen Kolleginnen und Kollegen sowohl im Bereich der Pflichtschule als auch im Bereich der höheren Schule nicht unterbringen werden.
Und das ist jetzt nicht nur sehr eine wirtschaftliche Frage, das ist für mich auch eine, vor allem eine politische Frage und es muss die Bundesregierung, aber wir alle, dran gehen, zu überlegen,
Konkret, welche Schritte setzen wir, um diese Arbeitslosigkeit zu verkürzen?
Nun, Sie haben ja schon einige Schritte angeführt.
Beispielsweise sprachen Sie von der Einführung freiwilliger Teilzeitbeschäftigung für den Lehrer.
Wie soll denn das ausschauen?
Es gibt Beispiele, dass pragmatische Lehrer in anderen Ländern, zum Beispiel in Schweiz und der Bundesrepublik, mit einer Teilzeitbeschäftigung hier unterrichten können.
Man müsste hier
auch in Österreich überlegen, ob nicht dieser Schritt möglich wäre.
Wir haben sehr viele Damen und Herren, die aufgrund ihrer Familiensituation dankbar wären, wenn sie nicht eine volle, sondern nur eine halbe Lehrverpflichtung unterrichten könnten.
Und dafür wäre auch die Möglichkeit da, neue Kollegen hier unterzubringen.
Das meint Gerhard Schäffer, der neue Bildungssprecher der österreichischen Volkspartei.
Die Fragen an ihn richtete Leopold Esterle.
Der Parlamentarische Justizausschuss in der SPÖ-Alleinregierung der 70er-Jahre, für das dort über weite Strecken herrschende Konsensklima bekannt, hat wahrscheinlich stärker als jeder andere Parlamentsausschuss sein Aussehen verändert.
Neuer freiheitlicher Justizsprecher und auch neuer Ausschussobmann ist der bisherige Sekretär des Parlamentsklubs, Hilmar Cabas, der damit auf Ex-Volksanwalt Gustav Zeilinger, den heutigen Rechnungshofpräsidenten Tassilo Prösike,
und zuletzt auf Parteichef Norbert Steger als Ausschussobmann folgte.
Auch auf Seiten der Sozialisten und der Volkspartei gibt es neue Gesichter.
Neuer Justizsprecher der Sozialisten ist der Richter Reimar Gradischnik.
Neuer Justizsprecher der ÖVP ist der Rechtsanwalt und jetzige Generalsekretär Michael Graf.
Wie sich nun die freiheitliche Ausschussarbeit im Parlament angesichts eines freiheitlichen Justizministers, nämlich Harald Ofner, gestalten soll, dies war sozusagen das Generalthema der heutigen ersten Pressekonferenz von Hilma Kabas.
Die von Kabas gewählten Schwerpunkte, die Wirtschaftskriminalität und die Suchtgiftkriminalität.
Es meldet sich Erich Aichinger.
wo er jetzt neue Gesetzesinitiativen setzen will, nämlich beim zuletzt 1980 novellierten Suchtgiftgesetz und bei der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität.
Die ein Jahr alte Novelle zum Antikorruptionsgesetz hat erst in einem Fall die Behörden beschäftigt.
Dort also will der neue freiheitliche Justizsprecher Hilmar Kabas Schwerpunkte setzen.
Zuvor unternimmt er allerdings in seiner Pressekonferenz noch eine Bestimmung des eigenen Standorts.
Ich sehe mich jedenfalls nicht als ein Vollzugsorgan des neuen Ministers, sondern ich habe die Absicht, bei aller Loyalität ihm gegenüber, und ich glaube das kann man auch haben, wenn ein parteifreundlicher Minister ist,
aber als Parlamentarier doch ihm dann kritisch gegenüber zu stehen, falls es einmal notwendig sein sollte.
Ich möchte nur von meiner Warte aus feststellen, dass er aber zweifellos doch einen
guten, beeindruckenden Start gehabt haben.
Zur Suchtgiftskriminalität.
Hier verweist Kabas darauf, dass die Zahl der Anzeigen leicht rückläufig sei, ebenso die Todesrate.
Im Vorjahr starben 31 Süchtige in Österreich und verlangt ebenso wie sein Justizminister Ofner höhere Strafen für gewerbsmäßige Drogenhändler.
aber auch mehr Hilfestellung für Süchtige.
Neu wäre in diesem Sinn beispielsweise in Österreich sollte ein Versuchsprogramm mit der synthetischen Ersatzdroge Methadon tatsächlich in Österreich kommen.
Nicht ganz unumstrittene Versuche im Ausland haben jedenfalls gezeigt, dass die Kriminalität zur Wiederbeschaffung von Suchtgift auf diesem Weg durchbrochen werden könnte.
Zur Wirtschaftskriminalität wird es ja im Herbst eine gemeinsame Enquete des Justiz- und des Innenministeriums geben.
Eher eigenständiger Gedanke von Hilmar Kamas, wer an einem Vermögensdelikt, sprich Korruption etc.
beteiligt war und bevor in die Behörde erwischt, die Vermögensvorteile herausgibt und die Mittäter bekannt gibt, soll straffrei ausgehen.
an sich ein Gedanke aus dem anglo-amerikanischen Rechtsbereich, dem österreichischen Strafrecht fremd, nur ähnlich im Finanzstrafrecht verwirklicht.
Konkrete Frage, dauert nicht die Vorbereitung zum dritten AKH-Prozess schon zu lange.
Der freiheitliche Justizsprecher Cabas, das glaube ich nicht, man muss hier mit aller Sorgfalt prüfen.
Jedenfalls, so eine Randbemerkung, sollten in Hinkunft alle Weisungen offengelegt werden.
Aktueller Prüfstein in einer Gesetzesmatterie für die Freiheitlichen, das Mietrecht.
In der jetzt geltenden Fassung allein von den Sozialisten beschlossen, von der damaligen Opposition aus ÖVP und Freiheitlichen abgelehnt.
Hilmar Kabers heute.
Wenn man auch weiß, dass so und so viele Punkte einfach wirtschaftlich gesehen vollkommen falsch sind, ist es sicher auch schlecht, wenn man sozusagen
jedes Jahr ein neues Gesetz macht, weil da bitte ja auch dann die ganze Rechtsprechung und die ganze Praxis vollkommen durcheinander kommen würde.
Und man muss außerdem sehen, wie entwickelt sich bei Einzelnen in einzelnen Bereichen dieses Gesetz.
Wenn das dann vielleicht in einem, Justizminister Hofner hat gesagt, ein, eineinhalb Jahre noch, wenn man dann einmal sieht, wie das also jetzt letztlich wirklich aussieht,
Dann kann ich mir vorstellen, dass wir Gespräche beginnen werden, wobei ich das sicher nicht nur beschränken sehen möchte auf unseren Koalitionspartner, sondern schon auch möglichst versuchen werden, die ÖVP mit einzubeziehen.
Immerhin, so betont Kavas, habe auch die Staatssekretärin Eipeltauer gemeint, dass am Mietrecht in der geltenden Fassung manches nicht in Ordnung sei.
Und damit gebe ich wieder
zurück an das Studio.
Berichterstatter war Erich Aichinger.
Altbundeskanzler Bruno Kreisky, der heute in Rom den Vorsitz bei einer Tagung des internationalen Landwirtschaftsentwicklungsfonds der UNO übernehmen wird, hat zum Kampf gegen den Hunger in der Welt aufgerufen.
Hilfe brauchen, so meinte Kreisky, vor allem die Länder der Dritten Welt.
Eine Art Marshallplan soll die dringendsten Bedürfnisse decken helfen.
Den unterentwickelten Regionen in Afrika, Asien und Lateinamerika versuchen die reichen Staaten durch Entwicklungshilfeprogramme beizustehen.
Österreich zählt zu diesen wohlhabenden Ländern.
Die Bundesregierung legte heute, vertreten durch Staatssekretär Ferdinand Lazina, ihre Entwicklungshilfeplanung bis 1986 vor.
Wo wird Österreich in seinen Unterstützungsprogrammen Schwerpunkte setzen und wo wird angesichts der angespannten Budgetlage die Entwicklungshilfe unseres Staates eingekürzt?
Michael Kerble ist diesen Kernfragen nachgegangen und hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Österreich war lange Zeit, was Entwicklungshilfe betrifft, ein Entwicklungsland.
Auf diesen kurzen Nenner brachte Staatssekretär Ferdinand Latziner die Entwicklungshilfebestrebungen Österreichs bis Mitte der 70er Jahre.
Nun hat sich Österreich in das obere Mittelfeld der Staaten katapultiert, die am meisten Entwicklungshilfe an unterentwickelte Staaten geben.
Mit rund 6 Milliarden Schilling wandte Österreich im Vorjahr 0,53 Prozent des Bruttonationalprodukts an Entwicklungshilfe auf.
Der, wenn man so will, Schönheitsfehler an dieser Entwicklungshilfe-Bilanz ist die Tatsache, dass etwa zwei Drittel davon Exportförderungskredite sind.
Mit diesem Geld, rund 4 Milliarden Schilling also, kauften die Entwicklungsländer, also zum Beispiel Waren, in Österreich ein.
Dieser Umstand wird von Kritikern mit dem Argument, diese Art der Entwicklungshilfe sei primär eine Entwicklungshilfe für die österreichische Wirtschaft, unter Beschuss genommen.
Dazu meint Staatssekretär Ferdinand Latziner.
Es gibt sicherlich
Es gab, könnte man eigentlich sagen, eine solche Auffassung.
Inzwischen sind viele Länder, die sehr stark von dieser Idee geprägt waren, davon abgekommen.
Nicht zuletzt natürlich aufgrund der wirtschaftlichen Verhältnisse in den Industriestaaten selbst.
Aber, und auch dieses Beispiel wurde schon genannt, man kann es anhand von Beispielen eben zeigen, etwa
Und das kommt sehr stark zum Ausdruck.
Unser großer Algerienkredit bietet unseren Firmen Liefermöglichkeiten, hat aber zweifellos eine wichtige Funktion in der Entwicklung der Infrastruktur oder eines sehr kleinen Teiles der Infrastruktur dieses Landes.
Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen sich Österreich gegenwärtig befindet, wurden für direkt wirksame Finanzhilfeaktionen heuer deutlich mehr Mittel veranschlagt als 1982.
Für technische Hilfe, direkte Finanzhilfe, aber auch Nahrungsmittelkäufe, diese werden übrigens in Entwicklungsländern und nicht in reichen Agrarstaaten getätigt, gibt es 1983 zusätzliche Mittel.
Das ist, und wir haben das auch schon gesagt, noch lange nicht ausreichend, auch für diesen Bereich der technischen Hilfe.
Aber es zeigt doch, dass wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einem Rechnung tragen wollen, nämlich dem Gedanken, den wir auch politisch vertreten.
dass es darum geht, diese Länder, wenn sie wollen, im egoistischen Interesse zu kaufkräftigen Märkten für unsere Produzenten zu machen.
Und gleichzeitig doch einiges dazu tun, um die Verteilungsproblematik auf der Welt, ich will nicht sagen, zu lösen, sondern hier einen kleinen Beitrag, wie ihn eben Österreich geben kann, einen kleinen Beitrag zu geben, der auch diesen Ländern das Gefühl gibt, dass
nicht Sie die wirklichen Zahler sind bei dieser weltwirtschaftlichen Krise, dass nicht Sie es sind, auf die die Last dieser Krisenbewältigung allein abgewälzt wird.
Besonders den ärmsten Ländern, in denen das Pro-Kopf-Einkommen im Jahr unter 2.600 Schilling liegt, soll verstärkt geholfen werden.
Dabei soll das Ziel, die international gesteckte Marke von 0,7% des Bruttonationalprodukts an Entwicklungshilfe aufzuwenden, nicht aus den Augen gelassen werden.
Österreich, so betonte Laziener heute, will dieses Ziel bis 1990 erreicht haben.
Als ein politisches Kriterium bei der Entwicklungshilfevergabe will man besonders auf die Einhaltung der Menschen- und Freiheitsrechte in den Empfängerstaaten achten.
Wobei Lanziner unterstricht, dass dieser Wunsch oft nur schwer in die Praxis umzusetzen sein wird.
Er persönlich wolle vor allem bei Entwicklungshilfeprojekten den direkten Nutzen für die Bevölkerung verwirklicht sehen.
Dies gelte für die Länder Asiens, Afrikas ebenso wie für die geopolitisch heikle Region Mittelamerika.
Und dann bemerkte der Staatssekretär in einer Art Fußnote zur aktuellen Lage in Mittelamerika.
nicht zu lösen sein wird durch militärische Interventionen, sondern nur auf dem Weg der Entwicklung.
Und ich glaube, dass wir hier sicherlich nicht ausschlaggebend sein werden, über den politischen Weg, den zentralamerikanische Länder gehen.
Aber wir sollten eigentlich nicht von dieser politischen Überzeugung abrücken, wenn es darum geht, konkrete Entwicklungshilfe zu leisten.
Das oberste Ziel aller Industriestaaten, die wirklich den unterentwickelten Ländern der südlichen Hemisphäre helfen wollen, muss sein, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, um damit den Grad der wirtschaftlichen und damit politischen Abhängigkeit von den reichen Staaten langfristig zu verringern.
Und damit beende ich meinen Bericht und gebe zurück an Herberto Provolny.
Berichterstatter war Michael Kerbler.
Es ist mittlerweile zwölf Uhr und dreißig Minuten geworden, halb eins.
Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Die Themen, die Sie noch bis 13 Uhr hören, in Schlagzeilenform.
Preisfreigabe in Jugoslawien, 30 Jahre Waffenstillstand in Korea, Umfrage über Ansehen der Parteien und Politiker in der Bundesrepublik Deutschland und Kultur Salzburger Festspiele, Gespräch mit Marte Keller, der Buhlschaft im Jedermann und ein Bericht über den Niederösterreichischen Theatersommer.
der nun Premieren in Stockerau und auf der Burg Lichtenstein mit sich bringt.
Nun aber zu einem Thema aus dem Bereich der Wirtschaft.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren nimmt die Zahl einer landwirtschaftlichen Betriebsgruppe zu.
Ein neuer Saatzuchtbetrieb etabliert sich in Österreich.
Der amerikanische Pionierkonzern siedelt sich im Burgenland an.
Damit steigt zwar die Hektarzahl der Fläche, auf der in Österreich Saatgut für die Landwirtschaft und die Gärtnereien produziert wird.
Die Struktur dieses landwirtschaftlichen Erwerbszweiges verschlechtert sich aber weiter, weil die Amerikaner in Österreich selbstverständlich ihre eigenen Entwicklungen vermehren werden.
Darin besteht nämlich das Problem der österreichischen Saatgutwirtschaft.
Wir leben zu einem beträchtlichen Teil von ausländischen Forschungsergebnissen und leisten auf diesem Gebiet im Inland zu wenig.
Warum, das erfahren Sie von Hans Adler.
Auf etwa 27.000 Hektar Ackerland werden in Österreich derzeit Getreide, Zuckerrüben, Gräser und Gemüse angebaut, die niemand verspeist, sondern die man mit Absicht ins Kraut schießen lässt, um dann die Samen zu gewinnen.
Eine große Zahl Bauern haben Kontrakte mit den etwa 10 Saatgut-Vermehrungsbetrieben, die in Österreich arbeiten.
Die Arbeit dieser Sämerei-Produzenten besteht aus zwei Teilen.
Einmal aus der Entwicklung neuer Sorten von Kartoffeln, Getreide, Mais, Gras, Klee oder Gemüse,
Und zum zweiten aus der Vermehrung der fertig gezüchteten Sorten, um die Samen zu gewinnen, die dann an die Landwirtschaft und die Gartenbaubetriebe verkauft werden.
Das erste ist Forschungsarbeit, die pro Sorte bis zu 15 Jahre dauert und zwischen 1 und 3 Millionen Schilling kostet.
Das erledigen die Stationen selbst.
Das andere, die gewinnbringende Vermehrungsarbeit, das ist das, was gegen Kontrakte an Bauern vergeben wird.
Aber wie gesagt, vor dem Gewinn steht die lange Forschungs- und Zuchtarbeit.
Und diese Durststrecke stehen immer weniger Betriebe durch.
So ist es gekommen, dass von den etwa 40 österreichischen Zuchtbetrieben, die nach dem Krieg noch existiert haben, heute nur noch etwa 10 arbeiten und davon wieder sind vier als größere oder große Betriebe dieser Art anzusprechen.
Wirklich groß ist der Anteil österreichischer Züchterarbeit nur noch beim Getreide.
Beim Winterweizen zum Beispiel stammen 95 Prozent des in Österreich verwendeten Saatgutes auch aus österreichischer Entwicklungsarbeit.
Beim Qualitätsweizen 100 und bei der Sommergerste immerhin noch 60 Prozent.
Wesentlich schlechter dran sind wir bei Zuckerrüben, bei Mais, Gras und Klee und bei den sogenannten Sämereien, worunter man Gemüsesamen versteht.
Anders ist die Situation natürlich, wo es darum geht, aus vorhandenen, fertigen Sorten nur noch die Samen zu gewinnen, die man braucht, um den Bauern das benötigte Saatgut liefern zu können.
Hier ist Österreich relativ gut eigenversorgt.
In den vergangenen Jahren ist das Züchten neuen Saatgutes ständig aufwendiger und teurer geworden, weil zu den ursprünglichen Wünschen nach Ertragssteigerung vor allem Forderungen aus dem Bereich des Umweltschutzes gekommen sind, die der Saatgutproduzent erfüllen soll.
Widerstandsfähigkeit gegen Pilze und tierische Schädlinge, beim Getreide zum Beispiel erhöhte Standfestigkeit, damit es nicht beim ersten besten Regen schon auf dem Boden liegt.
Letztlich alles, um Giftspritzungen und allzu starke Düngergaben in der Landwirtschaft zu vermeiden.
Das sind die wichtigsten Forderungen, die im Augenblick an Neuzüchtungen gestellt werden.
Kein Wunder, dass es vor allem die Chemiemultis sind, die sich mit der Forschungsarbeit auf diesem Gebiet beschäftigen.
Wenn man in Zukunft an den Spritzungen weniger verdient, will man eben mit dem Saatgut Geld machen.
Das Aufkaufen von Vermehrungs- und Zuchtbetrieben durch die international arbeitenden Großunternehmen hat zu einer weiteren Verschlechterung der Stellung der österreichischen Saatgutwirtschaft geführt.
Noch ist kaum einer der heimischen Sämereiproduzenten aufgekauft worden.
Das Auftreten der Amerikaner im Burgenland ist ein erster Schritt, der nicht gerade in diese Richtung geht.
Aber die Konkurrenzstellung der Österreicher mit ihren geringen Mitteln wird immer schlechter, je mehr Geld die anderen haben.
Und die lange Zeit, die man braucht, um ein neues Produkt dieser Branche auf den Markt zu bringen, führt natürlich dazu, dass ein einmal gewonnener Vorsprung eines Konkurrenten für die anderen nur schwer aufzuholen ist.
Die Arbeitsgemeinschaft für Pflanzenzucht, die sich als Vertretung der Saatgutproduzenten versteht, regt deshalb mit zunehmendem Elan die Schaffung eines Hilfsgroschens für österreichische Saatgutentwicklungen an, ist aber bisher bei allen angesprochenen Institutionen und staatlichen Stellen auf wenig Interesse gestoßen.
Angesichts der sich ständig verschlechternden Struktur dieser Branche und der immer härter werdenden Konkurrenzlage sollte man aber, so meinen die Saatgutproduzenten, ihren Problemen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken.
Politiker sind in irgendeiner Weise sicher immer unbedankte Menschen.
Wenn sie etwas zur Zufriedenheit ihrer Wähler machen, so nimmt man das als selbstverständlich an, schließlich werden sie auch dementsprechend honoriert.
Wenn sie Fehler begehen, so werden sie gerne verteufelt.
Und überhaupt ist es um ihr Image eher schlechter als besser bestellt.
Dies mag zwar nur eine subjektive Meinung sein, dürfte sich aber wahrscheinlich mit der Auffassung von so manchem Staatsbürger decken.
Nun, das deutsche Wirtschaftsmagazin Capital wollte es genauer und wissenschaftlich relevant wissen, wie es denn um das Ansehen der Politiker und der Parteien bestellt ist.
Man beauftragte das renommierte Meinungsforschungsinstitut in Allensbach und legte heute die Ergebnisse der Untersuchung vor.
Gottfried Smegg berichtet.
Das Gefühl, der Bonner Regierungswechsel bedeute eine Wende, verstärkt sich in der Bevölkerung.
Die Grundstimmung über die Lage der Bundesrepublik hat sich seit dem Regierungswechsel verbessert.
Das ist der Kern der Ergebnisse einer Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie, die deren Leiterin Prof. Elisabeth Nölle-Neumann heute in Bonner Presse vorstellte.
eine nach Wahlen oft feststellbare Polarisierung der politischen Lager seit der Zeit nicht auszumachen.
Laut dieser Zwischenbilanz des politischen Meinungsklimas, eine Art Stimmungsbarometer, bezeichneten 53% der Befragten den Regierungswechsel als eine Wende, 38% waren der Meinung, es gehe alles weiter wie vorher.
Bemerkenswert dabei, so Frau Nölle-Neumann, dass das Gefühl der sogenannten Wende sich deutlich auch in der jüngeren Generation durchsetze.
Der überwiegende Anteil, nämlich 30 Prozent, glaube, dass es sich um eine Wende zum Besseren handele.
15 Prozent sprechen von einer Wende zum Schlechteren.
Die gegenwärtige Stimmungslage sei als eine sehr gemäßigte zu sehen, in der die positiven Töne überwiegen würden.
Im wirtschaftlichen und sozialen Bereich überwiegt bei vielen Einzelpunkten, im Gegensatz zum allgemein feststellbaren Optimismus, die Kritik.
Die eigene wirtschaftliche Lage habe sich seit dem Bonner Regierungswechsel verschlechtert, die Arbeitslosigkeit habe zugenommen, das Angebot an Ausbildungsplätzen für junge Leute habe sich verschlechert, die Sicherheit für Renten habe abgenommen.
Die schlechtesten Noten bekommt die Regierung Kohl-Genscher im Fach Soziale Gerechtigkeit.
45 Prozent der Bevölkerung sehen sie verringert gegenüber 8 Prozent, die sie als gestärkt betrachten.
Als Pluspunkte werden Kohl zugeschrieben, dass die Sparsamkeit des Staates zugenommen habe und die Staatsverschuldung verringert werde.
Hier spiegele sich, so Frau Nölle-Neumann, die alte Erkenntnis wieder, dass Einsparungen zwar allgemein befürwortet werden, Abstriche in konkreten Punkten aber auf Widerspruch stoßen.
Zugleich setzte sich nach drei Jahren düsterer Stimmungen, es werde wirtschaftlich bergab gehen, seit Anfang 1983 ein Grundgefühl ein, dass es wieder aufwärts geht, das Empfinden der Ausweglosigkeit habe einer Stimmung der Erleichterung Platz gemacht.
Was die Stärke der Parteien betrifft, so entspricht der jetzige Stand in etwa den Erststimmenergebnissen bei der Bundestagswahl am 6.
März.
Demnach rangieren CDU und CSU bei 51,8 Prozent, die SPD bei 37,9, die FDP bei 3,5 und die Grünen, die sich offensichtlich einen festen Wählerstamm geschaffen haben, bei 6,4 Prozent.
Für die FDP ist dabei anzumerken, dass in den 3,5 Prozent die Zweitstimmen bei Bundestagswahlen keine Berücksichtigung finden.
Für Bundeskanzler Kohl geht aus dieser Umfrage eine ständig steigende Verbesserung der Popularität hervor.
59 Prozent beurteilen ihn positiv.
Zweitpopulärster CDU-Politiker ist Finanzminister Stoltenberg.
Der Führer der SPD-Opposition, Hans-Jochen Vogl, hat an Popularität dazugewonnen.
Er liegt bei 53 Prozent, die ihn positiv bewerten.
Alle jedoch werden von einem Mann geschlagen.
Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt, SPD, führt die Popularitätsliste mit 75 Prozent, die ihn positiv bewerten, einsam an.
Am negativsten schneidet CSU-Chef Franz Josef Strauß ab.
52 Prozent hatten bei der Umfrage keine gute Meinung von ihm.
Das Gewicht der außenpolitischen Sympathien sieht die Bevölkerung seit dem Regierungswechsel von Osten nach Westen verschoben.
Vor allem das Verhältnis zu den USA habe sich gebessert, das zur Sowjetunion und der DDR verschlechtert.
Im Hinblick auf die zu erwartenden Auseinandersetzungen über die Sicherheitspolitik im Herbst ist von Interesse, dass sowohl Bundeskanzler Kohl als auch Oppositionsführer Hans-Jochen Vogel in gleicher Weise starke Friedensliebe zugesprochen wird.
Jeweils 76 Prozent der Befragten attestierten den beiden Politikern, sie seien sehr interessiert, den Frieden zu erhalten.
Angesichts des vielbeschworenen heißen Herbsts könnte sich diese Einschätzung als Stabilisierungsfaktor erweisen, meint Frau Nölle-Neumann.
Gefragt nach der Erwartung von Unruhen im Herbst im Zusammenhang mit der möglichen NATO-Nachrüstung, antworteten 42 Prozent, dass ernste Unruhen bevorstünden.
41 Prozent meinten, es bleibe bei friedlichen Demonstrationen.
für das Allensbacher Institut ein beachtlicher Pegelstand von Unruheerwartung.
Besonders jene, die sich selbst als intellektuelle charakterisierten, hätten eine sehr hohe Erwartung von Auseinandersetzungen im Herbst.
Doch die breite Bevölkerung, beruhigte Frau Nölle-Neumann, habe oft das bessere Gefühl dafür, was geschehen werde.
Die Ergebnisse dieser Sommerbilanz zeigten, dass es nach der Stimmungslage der Bevölkerung keinen rechten Resonanzboden für eine Polarisierung gebe.
Soviel von Gottfried Zmeck aus Bonn.
Heute jährt sich zum 30.
Mal der Tag, an dem das Ende des Koreakrieges mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens von Panmunjom besiegelt wurde.
Die Truppen Nord- und Südkoreas zogen sich am 27.
Juli 1953 wieder in ihre Stellungen diesseits und jenseits des 38.
Breitegrades zurück, auf jene Trennungslinie, die das Land seit dem Zweiten Weltkrieg in einen kommunistischen Norden und einen pro-amerikanischen Süden teilt.
Diese Teilung Koreas wurde durch den drei Jahre dauernden Krieg, der mehr als eineinhalb Millionen Menschen Opfer gekostet hatte, bestätigt und prägt noch heute das Leben auf der fernöstlichen Halbinsel.
Bis zum Ausbruch des Koreakrieges an einem Juni-Sonntag des Jahres 1950, als nordkoreanische Truppen in den Süden vordrangen, war für die Weltöffentlichkeit Korea nur ein sehr vager Begriff.
Die 40-jährige japanische Besetzung des Landes von Anfang dieses Jahrhunderts an, die auf ein langes politisches Schattendasein in Abhängigkeit von China folgte, hatte verhindert, dass man sich Koreas und seiner eigenständigen Bedeutung zwischen China und Japan bewusst wurde.
Die Teilung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg in eine sowjetische und eine amerikanische Zone ließ dann Parallelen zum Schicksal Deutschlands aufkommen.
Heute ist die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten durchlässiger geworden, die Waffenstillstandslinie zwischen den beiden Koreas symbolisiert aber nach wie vor einen eisernen Vorhang.
Über den koreanischen Waffenstillstand und seine heutige Bedeutung informiert sich Edgar Sterbens.
Der Kriegszustand zwischen Nord- und Südkorea ist an sich bis heute nicht beendet.
Der Waffenstillstand von Panmunjom begründete keinen formellen Frieden, aber seit 30 Jahren wird entlang der Waffenstillstandslinie am 38.
Breitengrad nicht mehr gekämpft.
In der 250 Kilometer langen, insgesamt 8 Kilometer breiten entmilitarisierten Zone zwischen den beiden Korea, kommt es jedoch immer wieder zu Grenzzwischenfällen.
In den letzten 30 Jahren verloren hier mehr als 600 Soldaten ihr Leben.
Auf beiden Seiten der entmilitarisierten Zone stehen nämlich heute einander waffenstarrend große Truppenkontingente gegenüber.
Südkorea hat etwa 600.000 Soldaten unter Waffen.
Außerdem sind in dem Land rund 40.000 amerikanische Infanteristen stationiert, die weiterhin als UNO-Kontingent firmieren.
Nordkorea unterhält Streitkräfte in einer Größenordnung von 750.000 Mann.
Die vor 30 Jahren installierte gemeinsame Waffenstillstandskommission ist, wenn man so will, der einzige Berührungspunkt zwischen der Republik Südkorea und der koreanischen Demokratischen Volksrepublik.
Die Kommission tritt in unregelmäßigen Abständen in Panmunjom zusammen, um Protestnoten über angebliche Verstöße gegen den Waffenstillstand auszutauschen.
Nordkorea beklagte sich seit Kriegsende über mehr als 300.000 Waffenstillstandsverletzungen.
In 107 Fällen wurden die Beschwerden anerkannt.
Südkorea bezichtigte den Norden 76.000 Mal, die Abmachungen von 1953 gebrochen zu haben.
Die Südkoreaner werfen dem Norden vor allem vor, unterirdische Stollen und kilometerlange Tunnels unter der entmilitarisierten Zone zu graben, um überraschend Soldaten und Agenten hinter die südkoreanisch-amerikanische Truppenaufmarschlinie einschleusen zu können.
Als Gegenmaßnahme errichtete man mehrere dicke Mauern und man legte Minen.
Theoretisch trennt die als Grenze zwischen Nord und Süd dienende Waffenstillstandslinie das Land nur provisorisch.
Doch in der Praxis ist die Grenze völlig undurchlässig.
Es gibt keinen Personenverkehr, keine Post- und keine Telefonleitungen, keine Familienbesuche, keinen Handel, keinen Kulturaustausch und keine gemeinsamen Sportveranstaltungen.
Auf internationalem Parkett treten die beiden Korea als Protagonisten der rivalisierenden Supermächte in Erscheinung.
Südkorea fühlt sich als Eckpfeiler des demokratischen Westens, bedient sich jedoch zur sogenannten Festigung der Einheit gegen die kommunistische Bedrohung eines autoritären Regierungsstils.
In den vergangenen Jahren machte sich das Land als aufstrebende Wirtschaftsmacht einen weltweit respektierten Namen.
Einen zusätzlichen Gewinn an internationalem Ansehen erhofft sich Südkorea durch die Veranstaltung der Olympischen Spiele 1988 in der Hauptstadt Seoul.
Als Liberalisierungsgäste mit Blick Richtung Olympia hob Staatspräsident Chung Do-hwan vor zwei Jahren das Kriegsrecht auf.
Er geht aber gegen Opposition weiterhin mit aller Härte vor.
Im Norden regiert nach wie vor als kommunistischer Potentat vom Zuschnitt eines barocken Volkstribuns der mehr als 70-jährige Kim Il-sung.
Er ist mit beiden kommunistischen Machtblöcken sowohl mit der Sowjetunion als auch mit China alliiert und orientiert sich einmal an der einen, dann wieder an der anderen Seite.
Sein Steckenpferd ist der Export revolutionärer Ideen, die zusammen mit Militärberatern und Waffen vor allem in afrikanische Entwicklungsländer geliefert werden.
Kim Il-Sung liebt den Kult um seine Person und hat eine Familiendynastie etabliert, die jetzt schon seinen Sohn als Erben der Macht feiert.
Mit der angeblichen Bedrohung durch den Süden rechtfertigt man im Norden die Repression nach innen.
Nordkorea unterhält zwar keine Beziehungen zu den USA, es treibt aber Handel mit anderen westlichen Staaten.
Beide Korea geben vor, die Wiedervereinigung anzustreben, jedoch zu einseitig diktierten Bedingungen und jeweils nach den eigenen politischen Regeln.
Wiedervereinigungsrhetorik ohne Substanz, Gräuelpropaganda und Grenzzwischenfälle prägen heute das Verhältnis der beiden Staaten zueinander.
Die friedliche Wiedervereinigung scheint ein unerreichbares Ziel zu sein.
Andererseits ist für das poetisch als Land der Morgenstille bezeichnete Korea mangels Desinteresses der Supermächte an einem weiteren internationalen Krisenherd auch keine akute Kriegsgefahr in Sicht.
Der vor 30 Jahren in Panmunjom unterzeichnete Waffenstillstand, der in fast 600 Sitzungen mehr als zwei Jahren ausgehandelt wurde und der die de facto Teilung des Landes besiegelte, dürfte bis auf weiteres die Geschäftsgrundlage für das abgekapselte Nebeneinander-Existieren Nord- und Südkoreas bleiben.
Eine Analyse von Edgar Sterbens.
Mittlerweile ist es eine Minute nach dreiviertel eins geworden und was den Beitrag über Preissteigerungen in Jugoslawien betrifft, möchte ich Sie auf das Abendjournal verweisen.
Aus Zeitgründen können wir ihn jetzt im Mittagjournal nicht mehr unterbringen.
Jetzt aber zur Kultur.
Die gestern eröffneten Salzburger Festspiele versammeln heuer ungewohnt viele Künstler, die sich im Bereich des Films einen Namen gemacht haben.
Der schwedische Regisseur Ingmar Bergmann, mit dem wir gestern ein Interview gebraucht haben, inszeniert die für heute Abend angesetzte Premiere von Molière's Don Juan und auch der diesjährige Jedemann ist mit mindestens zwei Darstellern besetzt, die einem breiten Publikum vermutlich eher durch Filme als durch ihre Arbeit als Bühnenschauspieler bekannt sein dürften.
mit dem Mephisto-Darsteller Klaus-Maria Brandauer in der Titelrolle und mit der Schweizerin Marte Keller als Buhlschaft.
Die 38-jährige Darstellerin arbeitet zwar immer wieder auf europäischen Bühnen, sie hat in den letzten Jahren aber auch in Hollywood Karriere gemacht.
Einige ihrer Filme sind Der Marathonmann, Schwarzer Sonntag und Bobby Deerfield.
Mit Marte Keller führte Volkmar Paschalk das folgende Gespräch.
Matikella, was fängt eine international gefragte Filmschauspielerin mit der Buhlschaft im Jedermann an?
Ist das nicht ein bisschen eine Rückkehr in ein antiquiertes Theaterspiel?
Antiquiert, da muss ich ein bisschen aufpassen, weil das stimmt vielleicht, es gibt, also das wissen Sie ja selbst, dass viele Leute sagen, das Stück ist vorbei und so.
Ich bin da nicht ganz einverstanden, sonst hätte ich es auch nicht angenommen.
Es sind verschiedene Fakten für verschiedene Gründe, wieso ich die Rolle angenommen habe.
Erstes Mal habe ich ja so seit 13 Jahren, wie Sie merken, nicht mehr Deutsch gesprochen, obwohl es meine Muttersprache ist auf der Bühne.
Zweitens fand ich eben, wie gesagt, dass das auch zum Beruf gehört, so wie im Film, so wie im Fernsehen manchmal, also auch Freilichtaufführungen.
Und es hat ja auch damit, mit einer normalen Freilicht auch wiederum nichts zu tun, weil es nachmittags ist, also man kommt sich vor, als wäre es Wimbledon, wo man also die Leute sieht.
und mitten in der Sonne Theater spielt, ist eigentlich im Grunde genommen hat man den Beruf ausgewählt, weil man im Dunkeln sein möchte.
Aber all diese Fakten sind eben sehr reizvoll, weil es eben nicht zum Konventionellen gehört.
Die Bullschaft, das ist eigentlich eine nicht so besonders dankbare Rolle.
Es ist eigentlich wenig Text und trotzdem ist das so eine zentrale, wichtige Figur, die man immer in Verbindung bringt mit ausdrucksvollen, interessanten Schauspielerinnen, die dann mit einem Riesenschrei quer über den Tonplatz fegen und vor dem Tod davonlaufen.
Wie ist das für Sie, diese Rolle?
Undankbarer Rolle, das würde ich nicht sagen.
Ich glaube nicht, dass eine Rolle dankbar ist, wenn viel Text da ist.
Sie ist die Frau und eine Frau darzustellen heute, finde ich, kann manchmal genügend sein.
Vom Technischen her, mit dem Schrei, da hat mich auch jemand gefragt, wie geht es mit dem Schreien?
Da habe ich gesagt, welches Schreien?
Man hat mir gesagt, ja, man wartet doch auf den Schrei, wie beim Tenor, auf das hohe C. Na, ich hab den Beruf gelernt, ich hab Schreien, das gehört zur Technik, das ist wirklich kein Problem.
Aber ich will da keine Effekte rausziehen, ich will auch gar nicht, ich versuche, und das ist meine Art von Theater, das hat mit Taktik nichts zu tun.
Ich finde es auch falsch, dass man versucht, da jetzt eine große Nummer auszuführen.
Ich glaube, man muss so ehrlich wie möglich
auch in so einem Stück Theater spielen und das versuche ich und ich mag die Rolle sehr.
Wenn Sie jetzt so nachdenken, Frau Keller, ist das nicht immer noch eigentlich eine Bilderbuch-Karriere, die Sie da absolviert haben als Frau aus der Schweiz und dann internationale Hollywood-Karriere und so zu machen?
Vielleicht, ich denke eigentlich nicht so sehr darüber, aber ich habe so wahnsinnig viel gearbeitet auch.
Es ist ja nicht mir einfach so ein Schuss gefallen.
Sie dürfen ja nicht vergessen, ich spreche vier Sprachen, die ich nicht sprach.
Ich bin also wirklich nur in der Schweiz aufgewachsen und diese, wenn man sagt, in der Schweiz spricht man drei Sprachen, das stimmt nicht, die muss man erstmal lernen.
Also Bilderbuch, da würde ich sagen, da sind auch ein paar Schreckbilder drin, weil dieses ewige Rumziehen in Amerika arbeiten, in Frankreich arbeiten, in Italien, in Deutschland, es ist im Grunde genommen der Preis ist immer, dass man sehr oft eben wieder von neu anfängt, wieder eine neue Mentalität, wieder neu in eine neue Sprache rein.
Das ist schon nicht so einfach.
Also ich würde es nicht als Bilderbuch.
Ich glaube, es ist vielleicht eine kleine Novelle, aber mit so vielen Farben, so schön ist es.
Natürlich habe ich viel Geld verdient in Amerika und habe schöne Partner und schöne Rollen gehabt und habe wirklich Glück gehabt.
Das stimmt.
Weil ich glaube, wenn es einem Spaß macht, alles was einen bedrückt und die Schwierigkeiten im Beruf, ich glaube, das ist Deprimieren und das kostet mir Nerven.
Aber wenn man das Glück hat, mit guten Leuten zu arbeiten,
Es ist wirklich ein schöner Beruf.
Das meint Marti Keller im Gespräch mit Volkmar Parschalk.
Die Salzburger Festspiele sind natürlich nicht die einzigen Festspiele in diesen Tagen.
In unzähligen Orten und Gemeinden vor Burgen und anderen pittoresken Hintergründen wirbt man meist mit komödiantischer Sommerkost um kulturhungriges Publikum.
In Niederösterreich starten in den nächsten Tagen zwei Festspielpremieren mit originellen Komödienbearbeitungen.
Im romantischen Innenhof der Burg Lichtenstein haben Elfriede Ott und Hans Weigl als Auftakt der neu ins Leben gerufenen Nestore-Festspiele dessen selten gespielte Posse das Gewürzkrämer-Kleeblatt ausgegraben und zwei Tage später hat in Stockerau eine Neufassung von Shakespeare's Die lustigen Weiber von Windsor Premiere.
Hören Sie eine zusammenfassende Vorschau von Ewald Schulze.
Das Wiener Theaterpublikum kennt Elfriede Ott als Schauspielerin, Chansonette und Kabarettistin.
Manche Leute schätzen sie auch als Malerin.
Relativ neu sind ihre Intentionen auch Regie zu führen.
Regisseuse und neu gebackene Professorin Elfriede Ott sieht Nestor als idealen Autor für Sommerspiele an.
Ich finde, dass der Nestreu so aktuell ist, dass wenn man ihn mit Überzeugung und mit einer Direktheit spielt, dann ist er so aktuell, dass jeder sich die Aktualität selber
dazudenken kann und selber empfinden kann.
Das Einzige, was man vielleicht als, ich meine, das kann man auch nicht als aktuell empfinden, aber ich möchte also nicht so direkt in Biedermeier spielen, meine Schauspieler haben Jeans an und Biedermeier-Frags dazu und die Damen haben T-Shirts und Biedermeier-Röcke und ich möchte eben nicht, ich will sie nicht so kostümiert haben.
Die folgende Szene führt uns zum Höhepunkt der Verwicklungen rund um die Frauen des Gewürzkremakieplatz.
Wenn es allerseits beliebt.
Nach der Tafelordnung unseres liebenswerten Bauern.
Ah ja, wo ist denn der Viktor?
Sagt, dass er die Suppen ins Gefällig ist.
Ja, wo ist denn der?
Der Gemahl, der wird gewiss gleich da sein.
Rendezvous!
Rendezvous!
Was ist denn?
Rendezvous!
Die Suppen ist da!
Nixuppenrendezvous!
Was ist denn?
Die Suppen hinaus!
Sie begreifen nicht!
Hinaus mit der Suppen!
Die Knödel auch?
Ja!
Es wird nicht gespeist.
Und jetzt was so angerichtet?
Damit hat einer was angerichtet, was der ganzen Menschheit zeitlebens auf alle Arten von Knödeln den Appetit verderben wird.
Nach Pertelsdorf und vor Laxenburg inszeniert dreifach Intendant Jürgen Wilke in Stockerau Shakespeare in einer modernisierten Fassung von Manfred Vogl, von der sich erhöhte Publikumswirksamkeit erhofft.
Es ist für Stockerau schon typisch geworden, dass wir zwar Lustspiele ausgesucht haben oder Stücke fürs Publikum, aber es uns nicht leicht gemacht haben.
Wir haben schwierige oder selten gespielte Stücke der Weltliteratur gebracht und haben auch schon mal ein Stück gespielt, Jedermann 76, vom Manfred Vogel.
Und die Lustigen Weiber waren am Theater
kein großer Erfolg, weil die Übersetzung einfach schlecht war und so habe ich mich hingesetzt und wir haben in einer auch jetzt sehr lebendigen Arbeit immer wieder noch umgeschrieben während der Proben und es ist eine Übersetzung, eine neue Nachdichtung gelungen, die das Stück richtig spielbar macht und vor allen Dingen, dass die Situationen stimmen und ich bin sehr sehr neugierig auf die Reaktionen, die folgen werden.
Großen Erfolg beim Stockerauer Publikum haben traditionellerweise die Komiker-Szenen, wie im folgenden Ausschnitt Fritz Goblirsch und Hans Harabat.
Kommt, Vetter, kommt!
Heiraten ist die Parole, wenn ihr vernünftig genug seid, mich zu verstehen.
Wenn ihr es von mir erwartet, so werde ich es meiner Vernunft gebieten.
Festet ihr nach, was ihr zu tun habt?
Schenkt mir Gehör und ich sage es euch.
Nein, verzeiht, Herr Schulmeister, ich werde tun, was mein Vetter mich heißt.
Denn er ist Friedensrichter seines Zeichens.
Aber ich sag ja dasselbe wie ihr.
Nämlich, dass es um eure Heirat geht.
Das ist der Punkt, Tonnerblitz.
Um die Jungfrau N. sollt ihr färben.
Ja so, na die heirate ich zu jedem vernünftigen Bedingnis.
Doch könnt ihr euch auch für sie erfärmen?
Sagt das mit eurem Mund oder euren Lippen, was ja nach Ansicht kluger Köpfe des Mundwerksteiles sind.
Könnt ihr auch eine Neigung für sie empfinden?
Könnt ihr, Vetter?
Nun, ich hoffe, dass die Vernunft es mir beibringt, meiner treu.
Ihr müsst peret eure Liebe auf die Junk verhäufen.
Die Nestroy-Spiele auf Burg Lichtenstein und die Stockerauer Sommerspiele finden den ganzen August über, jeden Donnerstag, Freitag und Samstag um 20 Uhr statt.
Vier Minuten vor 13 Uhr, wir schließen unsere Berichterstattung mit den neuesten Kurzmeldungen.
USA.
Nach den Worten von Präsident Reagan wollen die Vereinigten Staaten mit Mittelamerika keinen Krieg.
In einer vom Fernsehen landesweit übertragenen Pressekonferenz schloss Reagan eine militärische Intervention der USA in diesem Krisenbereich aus.
Der Präsident sagte wörtlich, Mittelamerika solle kein zweites Vietnam werden.
Die Entsendung von Kampftruppen für den Ernstfall nach Mittelamerika wollte er jedoch nicht ausschließen.
Kuba.
Staats- und Parteichef Fidel Castro hat den Vereinigten Staaten vorgeworfen, in Mittelamerika ein Klima des Terrors zu schaffen.
Anlässlich des 30.
Jahrestages des Beginns der Revolution, sagte Castro, Reagan habe auf das Angebot Nicaraguas zum Dialog mit der Entsendung von Kampftruppen und Kriegsschiffen geantwortet.
Sowjetunion.
Nach Darstellung Moskaus hat Reagan neuerlich den Anspruch der USA bekräftigt, ein Recht auf die Anweisung militärischer Gewalt in Mittelamerika zu haben.
Die jüngsten Äußerungen Reagans zeigten, dass das Weiße Haus nicht daran denke, auf die besorgte Stimmung im eigenen Land Rücksicht zu nehmen, heißt es in einer Meldung der Nachrichtenagentur TASS.
Das Parteiorgan Pravda betonte, Reagan führe die Vereinigten Staaten in ein zweites Vietnam.
Korea.
Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens von Panmunjom, heute vor 30 Jahren, am 27.
Juli 1953, ist das Ende des Bruderkrieges zwischen Nord- und Südkorea besiegelt worden.
Die Truppen beider Länder zogen sich damals wieder in ihre Stellungen diesseits und jenseits des 38.
Breitengrades zurück.
Dieser Breitengrad markiert die Grenze zwischen Nord- und Südkorea.
Bundesrepublik Deutschland.
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauss
hat seine als privat bezeichnete Reise durch Osteuropa beendet und ist aus Erfurt in der DDR kommend nach München zurückgekehrt.
In Kürze will Strauß in einer Pressekonferenz über seine Besucher berichten.
Man erwartet Aufschluss darüber, ob die DDR für den umstrittenen Milliardenkredit Gegenleistungen im Bereich der menschlichen Erleichterungen in Aussicht gestellt hat.
Vor seinem DDR-Aufenthalt hatte der CSU-Vorsitzende in Polen und in der Tschechoslowakei politische Gespräche geführt.
Polen.
Aufgrund der Amnestie nach der Aufhebung des Kriegsrechts sind bis jetzt 500 Häftlinge freigelassen worden, darunter 200 politische Gefangene.
Morgen berät das Parlament in Warschau über die Änderung des polnischen Strafgesetzbuches.
Demnach werden ausländische Korrespondenten in Polen bei Weitergabe falscher Informationen künftig mit Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren rechnen müssen.
Italien.
Im Zusammenhang mit der Entführung der 15-jährigen Emanuela Orlandi hat die italienische Polizei bisher mehr als 200 Personen vorübergehend festgenommen.
Ob bei den Verhören eine konkrete Spur entdeckt wurde, ist derzeit nicht bekannt.
Österreich.
Bautenminister Karl Sekanina hat heute den letzten Abschnitt der A4-Ostautobahn auf Wiener Boden dem Verkehr übergeben.
Damit wird der Raum östlich von Wien an das österreichische und an das europäische Autobahnnetz angeschlossen.
Es besteht eine durchgehende Verbindung vom Flughafen Wien-Schwächert über die Südosttangente der Südautobahn und weiter über die Wiener Außenringautobahn zur Westautobahn.
nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Sonnig und heiß, Tageshöchsttemperaturen 30 bis 37 Grad.
Mit diesen angenehmen Wetteraussichten ist eine Stunde Information des aktuellen Dienstes wieder einmal vorbeigegangen.
Einblendung: Elfriede Ott, Szene, Jürgen Wilke, Szene mit Fritz Goblirsch und Hans Harapat
Mitwirkende:
Schultze, Ewald [Gestaltung]
, Ott, Elfriede [Interviewte/r]
, Wilke, Jürgen [Interviewte/r]
, Goblirsch, Fritz [Interpret/in]
, Harapat, Hans [Interpret/in]
Datum:
1983.07.27 [Sendedatum]
Ort:
Stockerau [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten