Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1976.05.14
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Interview mit dem Wiener Bürgermeister Kratz über Planung und Bau des allgemeinen Krankenhauses in Wien.
Studiogespräch mit einem Vertreter des österreichischen Roten Kreuzes über die Situation im norditalienischen Erdbebengebiet, weiteres Bedeutung der österreichischen Wirtschaft auf dem Weltmarkt und Abschluss des internationalen Journalistenkongresses in Wien.
Aus dem Ausland erwarten wir Beiträge zu folgenden Themen.
Finanzminister Androsz zu Besuch in der Schweiz und Beratungen der EEG-Außenministerin Luxemburg über Direktwahlen in das Europaparlament.
Die Kulturredaktion berichtet über die neue Show von Michael Heldtau und über den Beginn der RUHR-Festspiele in Recklinghausen.
Soweit die Themenvorschau.
Zu Beginn aber Nachrichten aus aller Welt.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Fedor Hohli und gesprochen werden die Meldungen von Wolfgang Hofeneder.
Italien.
Über die Zeltstädte im norditalienischen Erdbebengebiet sind in der vergangenen Nacht schwere Unwetter niedergegangen.
Einige Zeltdörfer mussten in aller Eile evakuiert werden.
Soldaten gruben während der Nacht Ableitungskanäle für die Wassermassen.
Unterdessen hat sich das Wetter in Friaul wieder gebessert.
Aus den Türmen der zerstörten Ortschaften sind gestern weitere 31 Todesopfer geborgen worden.
Die Zahl der geborgenen Leichen nähert sich jetzt der Tausendergrenze.
Jede Nacht werden Wachen gegen Plünderer aufgestellt.
Nach einem Bericht der Zeitung Il Tempo wurden bereits zwei Dutzend Plünderer gefasst und angeblich zwei von der Bevölkerung erschlagen.
Österreich.
Die katastrophalen Folgen des schweren Erdbebens haben vor allem auch Kinder und Jugendliche in Mitleidenschaft gezogen.
Deshalb führen der ÖAMTC und seine Mitarbeiter eine Hilfsaktion für Kinder aus dem Erdbebengebiet durch.
In der Zeit vom 24.
Juli bis zum 7.
August werden auf Kosten der Mitarbeiter des ÖAMTC 30 italienische Kinder in Rathstadt im Salzburger Land ihre Ferien verbringen.
Österreich, Italien.
Der Wettersturz in der vergangenen Nacht hat zu einer Verschlechterung des Straßenzustandes geführt.
Im Bereich des Großglockners sind bis zu 30 Zentimeter Schnee gefallen.
Auch zahlreiche andere Bergstraßen wiesen in den Morgenstunden Schneematsch auf den Fahrbahnen auf, konnten aber mit Sommerreifen befahren werden.
Nach den heftigen Niederschlägen hat sich die Situation auf den Straßen im oberitalienischen Erdbebengebiet wieder verschlechtert.
Wie der ÖAMTC meldet, ist die Staatsstraße durch das Kanaltal zwischen Tarbis und Udine nach Erdrutschen an mehreren Stellen nur einspurig passierbar.
Zahlreiche Flüsse sind über die Ufer getreten, sodass vor allem im Tagliamento-Tal neue Straßensperren verfügt werden mussten.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Verteidigungshaushalt ist heute vom Bonner Bundestag als der bisher einzige Einzelplan eines Ministers in zweiter Lesung einstimmig gebilligt worden.
Er hat einen Ausgabenrahmen von 31,7 Milliarden Mark.
Das ist eine Steigerung gegenüber 1975 von 2,4 Prozent.
Der Etat des Verteidigungsministers ist nach dem Etat des Arbeitsministers der größte Ausgabenposten im 164 Milliarden Haushalt des Bundes für 1976.
Im Vergleich zu den übrigen Mitgliedsländern der NATO nimmt die Bundesrepublik Deutschland auch in diesem Jahr, was die Höhe der Verteidigungsausgaben betrifft, den zweiten Platz hinter den USA im Atlantischen Bündnis ein.
Die Einzeletats für Forschung und Technologie sowie für Bildung und Wissenschaft wurden in zweiter Lesung ohne Debatte angenommen.
Unbekannte Täter haben in der vergangenen Nacht offenbar im Zusammenhang mit dem Selbstmord der Anarchistin Ulrike Meinhof neuerlich Anschläge in Mailand und in München verübt.
Vor den Vertretungen zweier deutscher Konzerne explodierten in Mailand Sprengladungen, wodurch jedoch nur leichter Sachschaden entstand.
Dagegen richtete ein Sprengstoffattentat im Stachus Einkaufszentrum in München erheblichen Schaden an.
Personen wurden nicht verletzt.
Libanon.
Entgegen allen Voraussagen und Ankündigungen hat Staatspräsident Frangierich noch immer nicht seine Bereitschaft bekundet, seine Funktion nach der Wahl des christlichen Politikers Sarkis zum Staatsoberhaupt zurückzulegen.
Sarkis kann deshalb auch nicht seinen Amtseid ablegen, was ursprünglich in dieser Woche hätte stattfinden sollen.
Die libanesische Hauptstadt Beirut erlebte auch in der vergangenen Nacht blutige Auseinandersetzungen.
Auf Moslem wie auf Christenviertel Beirut gingen Granat Hagel nieder.
Bei Kämpfen zwischen pro syrischen Saika-Einheiten und antisyrischen Palästinenser-Organisationen in Beiruter Palästinenser-Lagern kamen mehrere Menschen ums Leben.
Zypern.
Der Führer der türkischen Volksgruppe auf Zypern, Denktas, hat angekündigt, er wolle am 29.
Oktober, dem türkischen Nationalfeiertag, eine unabhängige türkisch-zyprische Republik ausrufen, wenn bis dahin keine friedliche Lösung der Zypern-Frage erreicht worden sei.
Denktas hatte mit zum ersten Mal einen Termin für seine Drohung genannt, einen unabhängigen türkischen Staat auf Zypern zu gründen.
Israel.
Die seit Wochen andauernden Unstimmigkeiten zwischen Ministerpräsident Rabin und Verteidigungsminister Peres drohen eine Regierungskrise auszulösen.
Nach einem Bericht der Zeitung Haaretz soll Rabin vor kurzem sein Bedauern geäußert haben, dass er nicht die Möglichkeit besitze, nötigenfalls Minister zum Rücktritt aufzufordern.
Peres reagierte darauf mit der Bemerkung, er schätze keine anonymen Anspielungen.
Die rechtsoppositionelle Likud-Partei beantragte deshalb die dringende Einberufung des Parlaments, weil die Regierung ihrer Meinung nach durch die Unstimmigkeiten nicht funktionsfähig sei.
Europäische Gemeinschaften.
Die Außenminister der EEG-Staaten treten heute Nachmittag in Luxemburg zu einem zweitägigen Meinungsaustausch zusammen.
Hauptthema der Beratungen werden unter anderem der Bericht des belgischen Ministerpräsidenten Tindemans über die Verwirklichung einer Europäischen Union und die Direktwahl zum Europäischen Parlament sein.
Finnland.
Präsident Kekkonen hat nach dem Rücktritt der Regierung die fünf bisherigen Regierungsparteien zur Überprüfung ihrer Entscheidung aufgefordert.
Ministerpräsident Mietunen muss die Antwort bis kommenden Dienstag vorlegen.
Die Zentrumspartei hat bereits positiv auf den Vorschlag Kekkonens geantwortet.
Während sich auch die schwedische Partei und die Liberalen für die Beibehaltung der derzeitigen Koalition aussprechen dürften, ist hingegen die Haltung der Sozialdemokraten, der stärksten Gruppierung und der Kommunisten unsicher.
Spanien.
Mit Spezialpumpen wollen heute niederländische Experten versuchen, das restliche Öl aus dem vor der spanischen Nordwestküste gestrandeten Tanker Urquiola zu entfernen.
Das Gelingen dieses Vorhabens könnte eine verheerende Ölpest in diesem Gebiet verhindern.
Der 60.000 Tonnen Tanker war am vergangenen Mittwoch vor dem Hafen La Coruña auf Grund gelaufen und explodiert.
Das Schiff hatte mit 110.000 Tonnen zu viel Öl an Bord.
Ein Teil der Ladung ist bereits ausgelaufen.
Kenia.
Bei der vierten Welthandelskonferenz der Vereinten Nationen in Nairobi hat die chinesische Delegation heute nördlich die Sowjetunion heftig angegriffen und hervorgeworfen, sie wolle andere Länder erobern und unterjochen.
Bei den gestrigen Verhandlungen zeichnete sich die Bildung eines Notprogramms für die ärmsten Länder der Welt ab.
Dieses Programm soll den Entwicklungsländern technisches Wissen anbieten und hauptsächlich mit Erdöl-Dollars finanziert werden.
Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Österreich.
Die Besatzungen dreier Wiener Funkstreifen wurden heute in den frühen Morgenstunden zu einem nicht alltäglichen Einsatz beordert.
Passanten hatten im Bereich der Erdberger Lände einen braunen Bären beobachtet, der im Donaukanal flussabwärts schwamm.
Das Tier kletterte schließlich auf die Uferböschung und überquerte die Straße.
Die Polizeibeamten versuchten den Bären festzuhalten, was ihnen jedoch nicht gelang.
Der Bär trang schließlich in einen nahegelegenen Garten ein, kletterte auf ein flaches Dach und versteckte sich dann in einem Gebüsch.
Unterdessen war auch der auf dem Gelände von St.
Marks befindliche Zirkus Roncalli alarmiert worden und einem Tierwärter gelang es schließlich den Bären wieder einzufangen.
Das Tier war seinem Gehege im Zirkus entkommen.
Der Braunbär hat bei seinem Ausflug keinerlei Schäden angerichtet.
Das waren die Meldungen.
Das war's dann.
Der Wettebericht.
Über Mitteleuropa baut sich nun ein Hoch auf.
Dadurch tritt auch in Österreich allmählich Wetterberuhigung ein.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen und Süden heiter bis wolkig und größtenteils schon niederschlagsfrei.
Im Norden und Osten hingegen anfangs noch reichlich bewölkt und Regenschauer.
In der Folge jedoch mit Ausnahme von Nordstaulagen Wetterbesserung.
Lebhafte Winde aus West bis Nord.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 12, in sonnigen Gebieten bis 16 Grad.
Frühtemperaturen morgen Samstag 2 bis 8 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag, im Allgemeinen gering bis mäßig bewölkt.
Im Norden und Nordosten tagsüber Neigung zu einzelnen, zum Teil gewitterigen Regenschauern.
Winde aus West bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen 15 bis 21 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien, bedeckt Regen 7°, Nordwestwind 30kmh.
Eisenstadt, bedeckt 10°, Nordwest 20.
Linz, stark bewölkt 10°, Nordwest 20.
Salzburg, stark bewölkt 10°, Nordwind 15kmh.
Innsbruck, wolkig 13°, Nordostwind 10kmh.
Bregenz heiter 12 Grad, Nordwest 10, Graz wolkig 14 Grad, Nordwind 35 Kilometer in der Stunde und Klagenfurt heiter 12 Grad, Windstille.
Ein Zeitvergleich, es ist jetzt 12 Uhr und 12 Minuten.
Die zwischen den Sozialpartnern erzielte Einigung über die Marktordnungs- und Wirtschaftslenkungsgesetze steht heute im Mittelpunkt zahlreicher parlamentarischer Beratungen.
Unter anderem werden im Landwirtschafts- und im Handelsausschuss noch Abänderungsanträge zur Regierungsvorlage eingebracht, die die parlamentarische Verabschiedung der Marktordnungsgesetze mit Zweidrittelmehrheit und einer Verlängerung auf zwei Jahre perfekt machen sollen.
Im Plenum des Nationalrates wird die komplette Materie am 19.
Mai mit den Stimmen beider Großparteien verabschiedet werden.
Der Frage der Marktordnung war heute auch eine Sitzung des ÖVP-Bundesparteivorstandes gewidmet.
Die Haltung der großen Oppositionspartei, aber auch der Regierungspartei zu dem Kompromiss der Sozialpartner fasst nun im folgenden Beitrag Erich Eichinger zusammen.
Das wichtigste innenpolitische Ereignis des ersten Halbjahres 1976.
So qualifizierte ÖVP-Obmann Taus heute nach einer Parteivorstandssitzung der Volkspartei im Parlament den Sozialpartnerkompromiss über die Wirtschaftsgesetze.
Hatte der Präsident des ÖVP-Bauernbundes Minkowitsch gestern die Einigung als Sieg der Vernunft angesprochen, so taxierte heute für die Gesamtpartei Obmann Josef Taus ähnlich.
Die Volkspartei stand immer auf dem Standpunkt, dass im Bereich der Marktordnung eine vernünftige und tragfähige Regelung getroffen werden sollte.
Und wir haben uns einen Raster zurechtgelegt von einigen Voraussetzungen, die wir für eine Übereinstimmung für wesentlich gehalten haben.
Also die Sicherung der Ernährung in Österreich,
Wir waren auch der Auffassung, dass die Sozialpartnerschaft gesichert werden sollte.
Es war ja eine Sozialpartnerfrage, die hier auf dem Spiele stand.
Wir waren der Auffassung, dass es verfassungsgesetzliche Regelung bedürfte, weil alles andere rechtlich anfechtbar gewesen ist.
Und das müsste, da muss man eben im Rechtsstaat sehr penibel sein.
Und wir waren der Auffassung, dass es sich bei den Wirtschaftsgesetzen um ein ganzes Paket handelt.
wie wir meinen, vernünftige Regelungen gefunden.
Und daher haben wir gar keinen Grund gesehen, denen nicht zuzustimmen.
Überdies ist ja der Parteivorstand über jedes Detail der Verhandlungen informiert gewesen und hat immer gewusst und hat selber also seine Strategie hier immer mitentwickelt.
Wie bewertet die Regierungspartei?
Der sozialistische Abgeordnete und stellvertretende Klubobmann Herbert Pansi.
Die sozialistische Parlamentsfraktion ist der Meinung, dass das Ergebnis, das in den Verhandlungen über die Marktordnung erzielt worden ist, ein guter Kompromiss ist.
Die Marktordnung ist notwendig, es waren aber
einige Änderungen erforderlich, um die Gesetze den geänderten Verhältnissen anzupassen.
Das ist weitestgehend geschehen und daher glauben wir, dass man mit diesem erzielten Kompromiss zufrieden sein kann.
Die ÖVP muss aufgrund ihrer Situation versuchen, Ergebnisse als ihre großen Erfolge darzustellen.
Es kann aber dieses Ergebnis keinesfalls als ein Erfolg der ÖVP angesehen werden.
Denn in der Neuregelung sind viele Forderungen enthalten, die die Sozialistische Partei schon bei früheren Verlängerungen der Marktordnungsgesetze verlangt hat, aber nie durchsetzen konnte.
Jetzt konnte alles das durchgesetzt werden, weil im Parlament
eine einfachgesetzliche Regelung auch zur Diskussion gestanden ist.
Kritik an der Sozialpartnereinigung hat Friedrich Peter, Chef der kleinsten Parlamentspartei, angemeldet.
Seit 30 Jahren werde von ÖVP wie SPÖ eine Neugestaltung der Materie angekündigt, die dann nicht zustande komme.
FPÖ-Konsequenz, Ablehnung der Wirtschaftsgesetze im Plenum.
Und dazu die grundsätzliche Kritik.
Die Einigung gehe auf Kosten des Parlaments.
Das Parlament sei bei den Verhandlungen völlig in den Hintergrund gedrängt.
Wie sieht das ÖVP-Obmannt aus?
Wenn nun diese Sozialpartnerschaft, die von allen Seiten so hoch gelobt wird, eine Lösung findet, und zwar in einem Bereich, in dem sie immer verhandelt hat, das ist überhaupt nichts Neues, was hier passiert ist,
dann muss auch ich als Parlamentarier sagen, dass es vernünftig und zweckmäßig ist.
Ich kann nicht auf der einen Seite eine Institution wie die Sozialpartnerschaft bejahen, wenn diese Sozialpartnerschaft dann Lösungen findet, sagen, das Parlament wird damit übergangen.
Das ist, glaube ich, eine Überlegung und das ist eine Art zu denken, die in Österreich eben unüblich ist.
Und der Gesetzesbeschluss, bitte, wird vom Parlament gefasst?
Und formale Vorgänge darf man in der Demokratie und im Rechtsstaat nie unterschätzen.
Sie sind wichtig und wesentlich und das Parlament hat hier das letzte Wort.
Auch wenn es ein Verhandlungsergebnis akzeptiert, das in der Sozialpartnerschaft erarbeitet worden ist.
Die Frage, siegt das Sozialpartner Niederlage des Parlaments an den Abgeordneten Herbert Pansi, SPÖ?
Ich glaube nicht, dass es schlecht ist, wenn jene Gruppen, die an bestimmten Gesetzen das größte Interesse haben, sich zusammensetzen und versuchen zu einer Einigung zu kommen.
Es verhandeln ja nicht Leute, die von den Verhältnissen nichts verstehen, sondern genau das Gegenteil ist der Fall.
Es verhandeln Personen, die mit der Materie sehr gut vertraut sind.
Ich glaube, das wird zu krass dargestellt, dass das Parlament nur eine Abstimmungsmaschine wäre.
Natürlich verfolgen die Abgeordneten die Verhandlungen laufend, lassen sich laufend informieren.
Und schließlich und endlich können ja nur die Abgeordneten dann das Gesetz beschließen.
Sie haben jederzeit die Möglichkeit, das Verhandlungsergebnis der Sozialpartner noch zu ändern, wenn Sie es für notwendig halten.
Sind Sie aber der Meinung, das Ergebnis ist gut?
dann besteht doch kein Grund, dann das Verhandlungsergebnis abzulehnen.
Soweit die Stellungnahmen der Parlamentsparteien.
Bis Mitte 1978 tritt damit von der Abstimmung im Plenum abgesehen das Thema Wirtschaftsgesetze vom Vordergrund der tagespolitischen Bühne wieder ab.
Mitte 1978 wird es die nächste Runde über eine Verlängerung der Wirtschaftsgesetze, klassisches Instrument zum Kräftemessen der politischen Kräfte in Österreich geben.
Und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Stellungnahme der zwei großen Parteien zu den Marktordnungs- und Wirtschaftslenkungsgesetzen aus dem Parlament berichtete Erich Aichinger.
Mit dem Thema Marktordnung befassen sich auch zahlreiche Kommentatoren österreichischer Zeitungen.
Eine Auswahl aus den Pressestimmen hat Eugen Freund zusammengestellt.
In der Presse schreibt Dieter Friedl unter dem Titel Einigung mit Pannen unter anderem.
An der Marktordnung zeigt sich, dass der Bundeskanzler offenbar doch etwas Angst vor der eigenen Courage bekommen hat.
Auf Bauernaufmärsche und ein zumindest vorübergehendes Preiskaos bei landwirtschaftlichen Produkten wollte man es eben nicht ankommen lassen.
Die Volkspartei hat dabei in den Verhandlungen eine gewisse Standfestigkeit gezeigt.
Gesiegt habe am Ende die Vernunft, sagte der Bauernbundpräsident.
Gibt es einen besseren Sieger?
In der sozialistischen Grazer Neuen Zeit hält Günther Baburek fest, gerade im Agrarbereich ist ein Mehr an Demokratie überfällig.
Die Neugestaltung der Agrarmarktordnung, die den Einfluss der Konsumentenvertreter vergrößert, könnte ein entscheidender Schritt in diese Richtung sein.
Es spricht für das Funktionieren der Sozialpartnerschaft, dass in diesem Gremium nach 10 Ringern doch noch ein Kompromiss über ein neues Marktordnungsgesetz gefunden werden konnte.
Ein Sieg der Vernunft?
Hoffentlich.
Unter dem Titel »Ja, ein Sieg der Vernunft« fasst Günther Traxler im Regierungsorgan der Arbeiterzeitung zusammen.
Es gibt Sieger, das sind die Konsumenten.
Es mag Besiegte geben, jene, die von einem zu hohen politischen Ross herunter mussten.
Die Bauern jedenfalls sind nicht die Besiegten dieses Kompromisses.
Sie werden es bald merken und das bedeutet schwerere Zeiten für den ÜVP-Bauernbund.
Einen besonderen Aspekt greift Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt heraus.
Die Art nämlich, wie das Parlament in dieser Sache zum Erfüllungsgehilfen der Sozialpartner degradiert wurde, hat doch einiges Unbehagen zurückgelassen.
Darüber kann auch der Hinweis nicht hinwegtäuschen, dass entscheidende Detailfragen erst im Parlamentsausschuss behandelt und entschieden werden.
Er riecht nach Alibi.
Anders Heide Grömansberg im Kurier.
Die neue Tour der Sozialpartner bei den Marktordnungsgesprächen hat einiges in Fluss gebracht.
Wo das hinführt, ist noch nicht leicht abzuschätzen.
Es ist aber so, als hätten die Parteien plötzlich einen Fuß in der Polstertür, hinter der die Wirtschaftspartner bisher ungestört die ihnen am besten erscheinende Lösung erarbeitet haben.
Parteien stärker, Parlament vielleicht stärker und Sozialpartner schwächer?
Wieder anders das Salzburger Volksblatt.
Die Sozialpartner haben sich geeinigt, die Experten sind jetzt dabei, aus dem rot-schwarz gewebten Tuch den Mantel zu schneiden, der uns umgehängt werden wird.
Es geht genau gesehen nur mehr um Kleinigkeiten, aber das sagen sie nicht laut, denn es soll ja auch noch ein Beitrag dazu geliefert werden, dass die politischen Parteien ihr Gesicht nicht ganz verlieren.
In der Tiroler Tageszeitung bemerkt Hans Thür unter anderem, jedenfalls ist, das kann man auch heute schon sagen, der radikale Bruch in unserem politischen System vermieden worden.
Durch die Parteienagitation sind wir knapp an das Ende einer Institution getrieben worden, die man ohne Übertreibung zu einer der Grundlagen unserer Zweiten Republik zählen kann.
Und in den Salzburger Nachrichten Gerhard Steininger?
Nun, der ausgefeilschte Kompromiss scheint alle in der Runde zu befriedigen und es ist wenig sinnvoll jetzt darüber nachzusinnern, wem welcher Gesichtsteil beschädigt wurde.
Ihre Gesichter haben sie alle noch.
Abschließend bemerkt Steininger noch kritisch.
Von lieben Gewohnheiten und der Handel um die Wirtschaftsgesetze ist eine solch liebe Gewohnheit, trennt man sich auch in der Politik schwer.
Dann und wann aber muss es sein.
Wir meinen, jetzt ist es soweit.
In den oberösterreichischen Nachrichten meint Josef Laschober, mit dem Ergebnis müssen eigentlich alle zufrieden sein, wenn man bedenkt, was alles bei einem Scheitern der Verhandlungen an Unsicherheiten und Unwegbaren hereingebrochen wäre.
Abschließend noch ein Blick in die kommunistische Volkstimme.
Die Sozialpartner haben jedenfalls erreicht, was sie angefangen vom Theater Donner in Fernsehen und Presse bis zu dem noch ausstehenden Abschlussgeplänk im Parlament am 19.
Mai beabsichtigten.
Die Teuerung floriert weiter und erreicht gerade in den letzten Monaten neue Rekordmarken.
Und der neue Preispakt garantiert ihnen, dass sich an dieser Politik auch in Zukunft nichts ändern wird.
Einigung über Marktordnungsgesetze, Sie hörten einige Pressestimmen.
Am Montag dieser Woche haben wir mit der ausführlichen Berichterstattung über den Neubau des Allgemeinen Krankenhauses in Wien begonnen.
Im Zuge unserer Sendungen in den Journalen und im Brennpunkt kamen Ärzte, Techniker, Architekten und Politiker zu Wort.
Zur Diskussion standen die Konzeption des Krankenhauses als riesiger Zentralbau, der Standort praktisch in der Wiener Innenstadt, aber auch Planungsfehler, Koordinierungsmängel und technische Missgriffe in den bereits fertiggestellten Teilen.
Zum vorläufigen Ende unserer Berichterstattung in diesem Zusammenhang bringen wir heute die Stellungnahme des Wiener Bürgermeisters Kratz zu diesem im Bau befindlichen Mammutspital.
Mit Bürgermeister Kratz sprach Wilfried Seifert.
Herr Bürgermeister Kratz, ist die Diskussion um das neue allgemeine Krankenhaus zu Ende?
Meine Damen und Herren, da dürfte sich ein Bandfehler eingeschlichen haben.
Sie hören inzwischen einige Takte Musik.
Die technische Panne ist behoben.
Wir blenden wieder ein in das Interview mit Bürgermeister Kratz.
Die Diskussion wird sicher weitergehen, aber die Entscheidung ist in Wirklichkeit vor vielen Jahren gefallen.
Man kann es modifizieren, man kann es in der technischen, operativen Ausstattung verändern, man kann das Grundkonzept sicher nicht mehr verändern, wenn man in diesem Jahrhundert noch ein neues allgemeines Krankenhaus, das heißt eine neue Universitätsklinik für Wien
haben will.
Ich kann dazu nur sagen, jetzt ist jeder der Ansicht, hätte man doch ein Pavillonsystem, ein Pavillonspital geplant, das könnte man jährlich etappenweise besiedeln, jährlich einen Pavillon fertigstellen, es wäre viel schöner.
Mag sein, ich neige sogar auch dieser Ansicht zu.
Als es geplant wurde, war die gesamte medizinische Wissenschaft, die sich ja für das Projekt entscheiden musste in Wien, begeistert von der Idee eines Zentralspitals, weil das zu dieser Zeit das Nonplusultra des Krankenhausbaus überhaupt in Europa war.
Und wie soll es jetzt weitergehen?
Wird die Finanzierung, was die Landesseite anbetrifft, wird die gesichert sein?
Weil nur dann die Bauzeiten einigermaßen eingehalten werden können, wird das Krankenhaus ihrer Ansicht nach in den Jahren von 1980 bis 1990 feierlich seiner Bestimmung übergeben werden können.
Ja, ob wir es feierlich übergeben werden, ist an sich meine geringste Sorge.
Ich hoffe, dass die Techniker und die Experten recht haben, die sagen, dass es in diesem Jahrzehnt besiedelt werden kann.
Von Seiten der Stadt Wien wird ganz sicher, wie auch vom Bund her, das hat mir der Bund zugesagt, die Finanzierung für einen optimalen Weiterbau gesichert sein, vor allem deswegen, weil es ja noch viel teurer käme, vielleicht jahrzehntelang,
an einem Tor so herumzubauen.
Die Finanzierung für den Bau ist gesichert.
Was es sonst noch gibt, ist vor allem auf Initiative des, man kann nicht mehr sagen, nein, des jetzt schon über zwei Jahre im Amt befindlichen Gesundheitsstaatsrates Prof. Stacher,
eine Umänderung der Krankenhausorganisation in Wien überhaupt, die zwar nicht schlagartig Erfolge bringen wird, aber die jedenfalls garantiert, dass dieses neue Spital, wenn es fertig sein wird, jedenfalls schon in der neuen Organisationsform betrieben werden kann.
Was würden Sie als größere Sorge bezeichnen?
Wie es jetzt möglichst schnell weitergeht oder wie es nachher, wenn es fertig ist, bezahlt werden soll?
Mit der zweiten Frage, meinen Sie die Betriebskosten?
Gut, die Betriebskosten sind natürlich eine Sorge, die aber jetzt nicht unmittelbar mit dem Neubau zu tun haben.
Die Betriebskosten steigen in allen Spitälern ungeheuer an.
Erstens, weil der operative Aufwand wesentlich größer wird.
Vor 30 Jahren konnte man noch ein Spital bauen als neues Gebäude, grob gesagt mit Betten drinnen und einigen Behandlungsräumen.
Heute wird es immer aufwendiger und ja auch bei den alten Spitälern, die man ja auch modernisieren muss.
Wir stecken ja auch in Wien unabhängig vom allgemeinen Krankenhaus Dutzende, wenn nicht hunderte Millionen jährlich in die Renovierung und in teilweise Neubauten der alten Spitäler rein.
Also diese Betriebskosten sind eine Verpflichtung, die ein Land einfach in der Prioritätenordnung übernehmen muss.
Dass wir uns organisatorisch bemühen, sie so niedrig als möglich zu halten, aber nicht am Patienten zu sparen, sondern organisatorisch so niedrig als möglich zu halten, das ist selbstverständlich.
Mit dem Wiener Bürgermeister Kratz sprach Wilfried Seifert.
In Wien geht heute der 13.
Weltkongress der Internationalen Journalistenföderation zu Ende.
Dieser Verband vertritt rund 80.000 Berufsjournalisten in 24 Ländern der westlichen Welt und versteht sich als gewerkschaftliche Internationale des Journalismus.
Auf der Tagesordnung standen unter anderem Probleme der Pressefreiheit, die wirtschaftlichen und sozialen Arbeitsbedingungen der Journalisten, Kontakte mit internationalen Organisationen und die Ost-West-Beziehungen auf dem Gebiet der Information nach der Konferenz von Helsinki.
Über die Ergebnisse der Veranstaltung informiert sie nun Wolfgang Steinwendner.
Pressefreiheit als Grundrecht des Menschen, Recht des Einzelnen auf umfassende Information und auf freie Meinungsäußerung.
Bedeutung gewinnen diese Worte, wenn man sich vor Augen hält, dass es auf der ganzen Welt nur knapp zwei Dutzend Länder gibt, in denen nicht der Staat oder staatstragende Institutionen bestimmen, was Pressefreiheit ist.
Entsprechendes Augenmerk hat dann auch der Weltkongress der Internationalen Journalistenföderation diesem Problem gewidmet.
In einer Resolution zur Pressefreiheit wird beispielsweise die Situation in Chile scharf verurteilt.
Verurteilt werden aber auch Entwicklungen in Ländern mit traditionell freier Presse.
So die totale Zensur der Presse durch die indische Regierung, Bestimmungen in den Vereinigten Staaten, nach denen schwere Strafen über jeden verhängt werden können, der von der Regierung als vertraulich bezeichnete Informationen verbreitet,
Ein Gesetzentwurf in der Schweiz, der jedem Bürger das Recht geben würde, einen Journalisten vor Gericht zu bringen, wenn dieser etwas über ihn geschrieben hat, womit er nicht einverstanden ist.
Und in Frankreich die Einsetzung eines hohen Staatsbeamten als stellvertretender Generaldirektor der Nachrichtenagentur Agence France Presse.
Mit Befriedigung dagegen wird in der Entschließung von der Entwicklung einer freien Presse in Portugal und von gewissen Fortschritten in Spanien gesprochen.
Harte Diskussionen gab es in der Kommission 4, die eine Resolution zur Entwicklung des Informationsaustausches zwischen Ost und West, die Entwicklung nach der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Helsinki, erarbeitet hat.
Diese Konferenz hat die Hoffnungen erweckt, dass sich der Informationsaustausch verbessern, die Arbeit der Auslandskorrespondenten erleichtern würde.
Wie schwer es offensichtlich war, zu einer einhelligen Meinung zu kommen, zeigen die vagen Formulierungen in der Resolution.
Einer der Delegierten, die an den guten Willen der kommunistischen Staaten glauben, ist der Vizepräsident des holländischen Journalistenverbandes Klinkenberg.
Es gibt natürlich Leute,
in der IFJ, die sagen, nein, Helsinki ist jetzt neun Monate alt und guck mal, was ist geschehen?
Naja, es gibt einige Verbesserungen im Osten, aber das genügt nicht und wir sollten mal sehr klar und sehr hart sagen, dass Helsinki eigentlich im Osten nicht realisiert wird.
Und wir haben andererseits, und ich gehöre zu diesen Kollegen, wir haben gesagt, das hat keinen Zweck.
Wenn wir wirklich Helsinki realisieren möchten, dann müssen wir den Geduld und die Wille und auch das Verständnis aufbringen, um auch fair miteinander zu reden.
Das ist die eine Seite.
Weniger optimistisch ist der Generalsekretär des Schweizer Journalistenverbandes, Dr. Seelhofer.
Wir glauben doch,
dass man zwei Dinge beachten muss.
Die eine Sache ist die, dass Wachsamkeit bei diesen Beziehungen mit dem Osten nach wie vor am Platze ist, weil der dritte Korb von Helsinki darf sich nicht zu einer Einbahnstraße auswachsen.
Und die zweite Tatsache, die zu beachten ist, ist die,
dass die Resultate dieses dritten Korbes in Helsinki nicht nur praktisch inexistent sind, sondern dass sich die Situation nach unseren Erfahrungen und nach den Umfragen, die mein Verband gestellt hat, eigentlich eher verschlimmert hat.
Zum ersten Mal haben übrigens an einer Veranstaltung der Internationalen Journalisten Föderation auch Beobachter der Internationalen Journalisten Organisation Prag teilgenommen.
Und zwar ein Delegierter der Sowjetunion und der Generalsekretär dieser Dachorganisation der Journalisten in Staaten mit kommunistischen Gesellschaftssystemen, Kupala.
Generalsekretär Kupala war zwar nicht bereit, die Teilfragen zu beantworten, meint aber allgemein.
Wir sind eine andere Weltorganisation mit 109 Mitgliedsverbänden und wir werden unseren Kongress haben in Helsinki im September dieses Jahres und da werden wir unsere Meinung äußern.
In jedem Fall.
Wir meinen, dass die Helsinki-Verträge sehr nützlich sind für die Weiterarbeit und wirklich, ich meine, die sollten nicht interpretiert werden in dieser Weise, dass einer nur Inspektor wird und schaut, wie die Arbeiten weitergehen und die anderen sollen ausfüllen.
Ich meine,
die sind gültig für alle Verträge, die die Verträge unterschrieben haben.
Soweit die Diskussion um den Informationsaustausch zwischen Ost und West.
In der Resolution zur sogenannten inneren Pressefreiheit wird die Besorgnis über die zunehmende Konzentration der Presseprodukte zum Ausdruck gebracht.
Eine Konzentration, die nach Meinung der Delegierten zu einem Meinungsmonopol einzelner Verleger führen könnte.
Ergänzend vielleicht noch die Anmerkung, dass die Beschlüsse dieses 13.
Weltkongresses selbstverständlich keinen bindenden, sondern lediglich empfehlenden Charakter haben.
Internationales Journalistentreffen in Wien.
Sie hörten Wolfgang Steinwendner.
Seit den schweren Erdbebenkatastrophen in Norditalien vor mehr als einer Woche steht neben anderen Hilfsorganisationen auch das österreichische Rote Kreuz in Friaul ständig im Einsatz.
Die Bevölkerung lebt zu einem großen Teil in notdürftig errichteten Zeltlagern.
Durch die Regenfälle der vergangenen Nacht wurden zahlreiche Zelte überschwemmt.
Die Katastrophe hat in ganz Europa eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst.
Geld und Sachspenden laufen dauernd aus allen Ländern ein.
Wir haben nun im Studio Herrn Reinhold Pilz vom Roten Kreuz zu Gast.
Herr Pilz, angesichts der Triestenlage sind ja nicht alle Sachspenden, die nach Italien geschickt werden, sinnvoll.
Welche Spenden sollen vermieden werden und welche sind wieder notwendig und erwünscht?
Ehe ich diese beiden Fragen konkret beantworte, darf ich betonen, dass wir seit der Umgangskrise keine derartige Woge der Opferbereitschaft der österreichischen Bevölkerung festgestellt haben.
Dafür gilt es zu danken.
Und nun zu den beiden Fragen.
Wir haben aufgrund eingehender Informationen aus dem Katastrophengebiet festgestellt, dass es zweckmäßig ist, keine direkten Hilfssendungen mehr in das Gebiet zu schicken.
Die Bevölkerung ist mit allem Wesentlichen ausreichend versorgt.
Die beiden Spendenmöglichkeiten, die aber offen bleiben, betreffen natürlich Geldspenden, die wir nach wie vor gerne entgegennehmen, oder aber Sachspenden an das Rote Kreuz.
Das Rote Kreuz sorgt dann für die rechtzeitige und zielgerichtete Weitergabe dieser Spenden.
Vor allem möchte ich betonen, dass es gar keinen Sinn hat, etwa Matratzen, Möbeln, Geschirr oder derartiges hinunter zu schicken.
Die Menschen wohnen in primitivsten Verhältnissen und hätten gar keine Unterbringungsmöglichkeit.
Viele Menschen sind ja vermisst derzeit.
Gibt es Suchanträge auch von österreichischer Seite her?
Es gibt sehr viele Suchanträge.
Die italienischen Behörden bitten uns weiterzugeben, dass nach Tunlichkeit nur nach Familienangehörigen gesucht wird.
Dass man es unterlassen sollte, irgendwelche Bekannte zu suchen.
Vielfach wurde auch schon der Wunsch laut Erdbebenopfer oder Geschädigte hier in Österreich aufzunehmen.
Ganz richtig.
Auch hier ist eine große Welle der Hilfsbereitschaft zu erkennen.
Nur muss dazu folgendes bemerkt werden.
Es ist gegenwärtig nicht daran zu denken, dass Kinder, auf die sich ja diese Angebote in erster Linie abrichten, zeitweilig hier heraufgebracht werden.
Und es ist erst recht nicht daran gedacht, den Adoptivansuchen
statt zu geben, die italienischen Behörden betonen, dass sie die Waisenkinder im eigenen Bereich versorgen wollen und werden.
Herr Pilz, noch immer herrscht ja großes Chaos, Sie haben es selbst erwähnt, wie schaut es jetzt derzeit aus in Norditalien?
Ich glaube, dass das Ausmaß der Katastrophe im Wesentlichen jetzt abgegrenzt ist, abgesehen von den ganz letzten Ereignissen, und dass die Unterbringung der Bevölkerung in Zeltlagern weitgehend sichergestellt ist.
Natürlich spielt jetzt das Wetter auch noch eine sehr üble Rolle, die Regengüsse machen zu schaffen.
Österreichischerseits bleibt vom Roten Kreuz auf jeden Fall der Einsatz aufrecht.
Wenn ich Ihnen das schildern darf, was noch unten ist, wir stehen mit zwei Feldküchen im Einsatz zur Versorgung eines Zeltlagers in Gemona, dann mit zwei mobilen Ärzteteams zur medizinischen Betreuung in diesem Zeltlager, sowie vor allem in den ganz abgelegenen Bergdörfern,
und in Häusergruppen weit außerhalb der Dörfer bzw.
Städte.
Weiter sind vier Ambulanzen zum Transport bei Bedarf in die Spitäler ebenfalls von uns noch im Einsatz.
Das Rote Kreuz bleibt also solange man uns braucht.
Darf ich nochmals rekapitulieren?
Spenden also in jedweder Form nur an das Rote Kreuz?
In der vorhin erwähnten Form also Geld und wenn Sachspenden bitte nur an das rote Kreuz und nicht direkt.
Herr Pilz, recht herzlichen Dank für das Gespräch.
Im Wiener Gewerbehaus trat heute ein Gremium zusammen, das schon fast ein Stück österreichischer Wirtschaftsgeschichte geworden ist.
Der einzige Beirat, dessen Gründung noch auf die Zeit der Monarchie zurückgeht, der Außenhandelsstatistische Beirat, hielt seine 99.
Sitzung ab.
Anlässlich der Sitzung dieses Gremiums hielt heute der außenhandelspolitische Referent der Bundeskammer, Friedrich Gleißner, einen Vortrag über die Stellung Österreichs im Welthandel.
Von der Sitzung des Beirates und über diesen Vortrag berichtet Hans Adler direkt aus dem Gewerbehaus.
Einrichtung einer permanenten Kommission in meinem Handelsministerium.
Gezeichnet Franz Josef, 1877.
So steht es in der Genehmigung der Satzungen des Außenhandelsstatistischen Beirates, der in der damaligen Zeit ein Beispiel weitsichtiger Planung darstellte.
Die Bedeutung der Statistik hat sich seither immer vergrößert und ist aus der modernen Weltwirtschaft einfach nicht mehr wegzudenken.
Nicht zuletzt ist sie die wichtigste Grundlage für Österreich, zu ermessen, welche wirtschaftliche Stellung es in der Welt einnimmt.
Der Außenhandelspolitiker der Bundeswirtschaftskammer, Dr. Friedrich Gleißner, definierte heute diese Stellung ausgehend von dem leicht sinkenden Anteil der österreichischen Exporte am gesamten Welthandel so.
Wir liegen in einer Kategorie mit den Ländern,
Frankreich, Italien und Belgien, während andere Staaten wie die Bundesrepublik Deutschland, wie die Niederlande, vor allen Dingen Japan und ganz besonders die ölexportierenden Staaten ihre Anteile am Weltexport
zum Teil sehr beachtlich vergrößert haben.
Österreich exportiert 84 Prozent seiner Waren nach Europa.
Es hängt damit stark von der Konjunkturlage in einem relativ kleinen Bereich der Welt ab.
Gleißner hält dennoch diese Situation für richtig und einem europäischen Kleinstaat angemessen und er wies auf das Beispiel anderer hin.
Es gibt kleine europäische Staaten, deren Europaanteil am Gesamtexport genauso hoch oder fast so hoch wie bei uns ist.
Ich darf Ihnen als Beispiel die Niederlande
Belgien, Schweden oder übrigens auch die osteuropäischen Staaten wie Ungarn erwähnen.
Nächster Punkt, Österreichs Handel mit der dritten Welt.
Gleisner.
Etwa nach den afrikanischen Entwicklungsländern ist der Export um über 50 Prozent gestiegen, nach den asiatischen um nicht ganz 25 Prozent.
Schließlich beschäftigte sich Gleisner mit dem immer wieder zitierten Aufschwung des Handels mit den Erdölstaaten und er zerstörte manche Illusionen mit der Feststellung, man habe unsere 50-prozentige Exportsteigerung nach dem OPEC-Raum so dargestellt, als wären wir dort nun in den gesamten ölproduzierenden Ländern
eine vollkommen dominierende Kraft geworden.
Auch das stimmt nicht.
Die Deutschen zum Beispiel haben im letzten Jahr ihren Export nach den OPEC-Ländern um fast 100% gesteigert.
Ganz Westeuropa bemüht sich begreiflicherweise um diese Märkte, weshalb auch dort nicht ein für Österreich eine Chasse-Gardée für Österreich geschaffen ist, sondern ein ziemlich heiß zwischen den Industriestaaten umkämpfter Markt.
möchte diese Steigerung von 50 Prozent aber deswegen nicht schlecht machen.
Ich weise nur darauf hin, dass unsere Steigerung nach allen OPEC-Ländern zusammengerechnet, nicht nur den arabischen, auch die übrigen, wie Nigeria, Venezuela eingerechnet, etwa so viel ausgemacht hat, dass sie gerade unseren Abfall, unseren Rückgang im Export nach sämtlichen industrialisierten Staaten übersees, also nach USA, Kanada, Japan,
Südafrika, Australien und Neuseeland ausbalanciert hat.
Den Schluss des Vortrages bildete eine Wunschliste an die Regierung.
Öffnung des österreichischen Marktes für ausländische Waren, nur wenn die Partner das Gleiche tun.
Exporthilfen nicht durch Einmischung in die Arbeit der Wirtschaft, sondern durch Mitnehmen der österreichischen Exportangebote auf offizielle Besuchsreisen und schließlich hochhaltende Schillingkurses, ja,
aber nur zusammen mit härterer Inflationsbekämpfung.
7,7% Inflationsrate sei, meinte der Redner, nicht schlecht, aber kein Grund zum Jubeln.
Stellung Österreichs im Welthandel, es berichtete Hans Adler.
Zwischen der Schweiz und Österreich gibt es auf dem Währungsgebiet und in Währungsfragen keine Differenzen.
Die Währungspolitik der beiden Länder wird bereits seit Jahren koordiniert und harmonisiert, obwohl darüber kein festes Abkommen besteht.
Zur Harmonisierung und Koordination der Maßnahmen dienen die regelmäßigen Treffen und Konsultationen der Finanzminister und dieses System hat sich besonders in den letzten Jahren des Sturmes auf dem Weltwährungsmarkt als sehr vorteilhaft bewiesen.
Ein solches Treffen findet derzeit statt.
Der österreichische Finanzminister Andros ist zu Besuch bei seinem Schweizer Amtskollegen.
Hören Sie dazu einen fernschriftlichen Bericht von Hans-Georg Dannes.
Auch das jüngste Treffen zwischen Finanzminister Andros und seinem schweizerischen Kollegen Bundesrat Chevalat, gestern und heute in Bern, diente überwiegend einer Tour d'horizon der Währungs- und Konjunkturlage.
Seit Anfang dieses Jahres verbessert sich die Situation in zahlreichen Industriestaaten, mit denen sowohl die Schweiz wie auch Österreich eng zusammenarbeiten.
Auf dem Währungssektor gab es jedoch neue Ereignisse, die in einigen Staaten zur Abwertung geführt haben und die in anderen Ländern, wie vor allem in der Schweiz, mit ihrer harten Währung eine ungewollte Aufwertung verursacht haben.
Den österreichischen Finanzminister hat bei seinem Besuch in Bern interessiert, wie die schweizerische Wirtschaft auf die jüngste Aufwertung des Schweizer Frankens reagierte.
Minister Andrus sagte dazu dem ORF in Bern, Hier hat sich in der Schweiz gezeigt, dass ähnlich wie bei uns
viele der Befürchtungen nicht eingetreten sind, weil die Vorteile von der Importseite und damit auf der Kostenseite durch die gewissermaßen importierte Stabilität größer sind als die im Einzelfall sicherlich auftretenden Nachteile.
Und es zeigt sich hier auch im umgekehrten Sinn, dass dort wo abgewertet wurde, die sich daraus ergebenden Nachteile etwa
viel höherer Preissteigerungen die erwarteten Vorteile sehr rasch beseitigen und wir fühlen uns daher
aus diesen Erfahrungen auch in unserer Währungspolitik bestätigt.
Das zweite Thema, das beide Finanzminister interessierte, waren die Budgetprobleme, die durch die Rezession und durch die Bemühungen um deren Überwindung verursacht wurden.
In der Schweiz wurde ebenfalls massiv Deficit-Spending zur Arbeitsplatzsicherung betrieben.
ebenfalls mit beträchtlichen Erfolgen und es stellt sich auch hier und wahrscheinlich auch in der Bundesrepublik Deutschland gleichermaßen das Problem, in den nächsten Jahren, also in einem mehrjährigen Zeitraum, wieder eine Restrukturierung des Budgets vorzunehmen, um das Budget dann anzupassen den besseren wirtschaftlichen Situationen und den Finanzierungsspielraum
für künftige Aufgaben wieder zu vergrößern.
Zur Bewältigung wenigstens eines Teils des Budgetproblems beabsichtigt nun auch die Schweiz, die Mehrwertsteuer einzuführen.
Bundesrat Chevalat sagte dazu.
Die Lage ist verschieden.
Die Quote ist tiefer bei uns.
Wir haben jetzt vorgesehen eine Quote von 10 Prozent.
In Österreich ist es 18 Prozent jetzt.
Aber wir haben eine große Schwierigkeit, die Österreich nicht kennt.
Das ist das obligatorische Referendum und die doppelte Mehrheit der Kantone und des Volkes.
Die Konsultationen der Finanzminister Österreichs und der Schweiz werden heute abgeschlossen.
Sie hört einen fernschriftlichen Bericht von Hans-Georg Dannes.
Die viel gepriesene und auch viel gewünschte europäische Einigung scheint nicht vom Fleck zu kommen.
Immer neue Hindernisse türmen sich auf, anstelle der Gemeinsamkeiten scheinen die nationalen Gefühle zu wachsen.
Jedes Treffen der Minister, wie die gerade heute beginnende Konferenz der Außenminister der Europäischen Gemeinschaft in Luxemburg, wird zum Katalog der Differenzen.
Besonders scheinen sich die Gemüter über das geplante Europaparlament zu erhitzen, das immerhin Symbol für die Einheit des Kontinents sein soll.
Über die momentane Situation berichtete nun Hermann Wohle.
Wenn sich ausgewachsene Außenminister der europäischen Neuner-Gemeinschaft mit dem aufregenden Problem befassen, ob der EG-Pass für alle Bürger der Mitgliedsstaaten Bordeaux rot oder etwa lila werden soll, dann scheint dazu ein müdes Lächeln eben noch erlaubt.
Wenn aber heute und morgen voraussichtlich die neuen Außenminister auf einem Schloss im Großherzogtum Luxemburg wiederum außerstande sind, sich über die erste Volkswahl zu einem Parlament wenigstens eines Teils der Freien Europäer, der EG, nämlich zu verständigen, dann hat das gar nichts Belustigendes mehr an sich.
Denn der Pass ist europäische Dekoration, mit der die zur gemeinsamen Aktion vorzugsweise unfähigen Regierungen der neuen Mitgliedstaaten versuchen,
der Viertelmilliarde EG-Bürger noch das Gefühl zu vermitteln, in der Einigung geschehe immerhin etwas.
Schließlich fordern zwischen 53 und 78 Prozent der EG-Bürger in sieben dieser Länder die umfassende Union Westeuropas mit einem gemeinsamen Parlament.
Sogar in England nimmt die Zahl der Befürworter schnell zu, nur in Dänemark noch nicht.
In solcher Lage eben reicht aber der lila oder bordorote Europapass keineswegs aus.
Er wird noch nicht einmal zum Überschreiten einer Grenze zwischen zwei EG-Ländern ohne Personenkontrolle berechtigen.
Ein großer Wurf müsste kommen.
Eben die Wahl eines Parlaments der Europäer mit umfassenden Vollmachten in einer Zusammensetzung, die diese Versammlung praktisch zu einer verfassungsgebenden Versammlung macht und für die beteiligten neun Völker wirklich repräsentativ wäre.
Doch nichts von alldem.
An sich liegt der Beschluss der Regierungschefs vor, im Mai oder Juni übernächsten Jahres das erste europäische Parlament frei zu wählen.
Doch kürzlich zuckte Frankreichs Präsident Giscard d'Estaing, der den Plan selbst vorgetragen hatte, zurück.
Goulisten und Kommunisten in Paris haben ihn dazu gezwungen.
Sie wollen entweder die Kommunisten überhaupt kein EG-Parlament oder die Goulisten jedenfalls keines mit Vollmachten.
Giscard fand einen Kunstgriff.
Es sollen in dem Parlament nur 198 Abgeordnete sitzen.
Das macht einen für 650.000 EG-Bürger.
So viele Leute kann sich kein Kandidat im Wahlkampf vorstellen.
Die Kandidaten blieben also teils anonym.
Kleine Parteien bekämen zu solch einem Parlament, das einem Land höchstens 36 Vertreter zumisst, keinen Abgeordneten durch.
Und die Millionen Schotten oder Bürger von Wales in Britannien wären da mit weniger oder nur gleich viel Parlamentariern vertreten wie die nur 350.000 Luxemburger.
Das Parlament wäre also nicht repräsentativ für die Völker Europas.
Und mit diesem Argument wollen eben Frankreichs Kulisten alle zusätzlichen Vollmachten verweigern, es also schon vor der Wahl entmachten.
Nur so, meint andererseits der Europäer Giscard d'Estaing, die freie Parlamentswahl der EG überhaupt in Paris gegen seine Goulisten durchsetzen zu können.
Dahin dessen machen Italiener wie Engländer nicht mit.
Ihre Außenminister werden das heute und morgen im trauten Luxemburger Kreise mitteilen.
Scheitert die Wahl also.
Da sollten Sie doch lieber auf den Pass verzichten.
Aber der stört die Goulisten begreiflicherweise nicht mit seinen voraussichtlich 32 Seiten Papier, worüber man sich wenigstens schon einig geworden ist.
Nach diesem Beitrag von Hermann Bohle beginnen wir jetzt, 10 Minuten vor 13 Uhr, mit den Kulturberichten.
Mit Beginn der Sommersaison setzen in ganz Europa die großen Festspielveranstaltungen ein.
Auf die Schwetzinger Festspiele, die schon am vergangenen Wochenende eröffnet wurden, folgen die Ruhrfestspiele in Recklinghausen, die heuer zum 30.
Mal stattfinden.
Die Eröffnungsvorstellung wird heute Abend Bert Brechts Leben des Galilee in Szene gehen.
Hören Sie dazu einen Bericht von Ulrich Schreiber.
Heute werden in Recklinghausen die 30.
Urfestspiele eröffnet und zwar nach bewährter Tradition mit einer Doppelveranstaltung.
Am Nachmittag zeigt die städtische Kunsthalle die Ausstellung Einblicke, Ausblicke, eine von Thomas Gorchowiak zusammengetragene Sammlung von Fensterbildern aus der Zeit zwischen der Romantik und der Gegenwart.
Abends folgt dann im Festspielhaus die Premiere von Bertolt Brechts Stück »Lebendes Galilee«, das der rumänische Regisseur Liviu Ciulei mit dem für diese Zwecke zusammengestellten Ensemble der Ruhrfestspiele erarbeitet hat.
Als zweite Eigeninszenierung kommt später Gerhard Hauptmanns »Biberpelz«, Regie führt Ulrich Heising heraus.
Als einziges Gastspiel schließt sich das durch den Leiser Minelli-Film bekannt gewordenen Musical »Cabaret« an, das Lothar Trautmann mit dem Ensemble des Essener Stadttheaters inszenieren wird.
Schon diese kurze Aufzählung der theatralischen Veranstaltungen, die auch dieses Jahr im Mittelpunkt des Festivals stehen, verdeutlicht die seit Jahren überall außer im Vorstand der Ruhrfestspiele selbst bekannt gewordene Krise.
Nun aber kann die Misere nicht länger vertuscht werden.
Nicht weil in den Trägergremien, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Stadt Recklinghausen, eine Ahnung davon aufdämmert, dass das erwähnte Theaterprogramm flau, mutlos und provinziell ist, sondern weil sich die Kritik von außen und innen in diesem Frühjahr massiv geregt hat.
Da meldete sich etwa die Frankfurter Akademie der Darstellenden Künste, die, Zitat, den seit Jahren zu beobachtenden, unaufhaltsamen Niedergang der Ruhrfestspiele beklagte.
Zitat weiter, unverhältnismäßig hoher finanzieller Aufwand steht einem künstlerisch trostlosen Ergebnis und einem diffusen gesellschaftspolitischen Verständnis gegenüber.
In die gleiche Zeit Anfang des Jahres fiel eine Gesprächsrunde beim Bundespräsidenten Walter Scheel, in der nicht nur Finanzierungsprobleme zur Sprache kamen und der Rücktritt des künstlerischen Betriebsdirektors der Ruhrfestspiele Hans-Peter Korr.
Aus dieser sichtbar gewordenen Misere ergriffen die Recklinghäuser die Flucht nach vorn, das heißt in Richtung auf die Bundeshauptstadt Bonn, wo sie im April mit einer groß angelegten Selbstdarstellung auch für die Ruhrfestspiele Imagepflege betrieben.
Ob das aber angesichts der verqueren Pläne des Bundespräsidenten der Provinzstadt Bonn in Zukunft einen kulturellen Metropolanstrich zu verpassen an der rechten Stelle geschah, kann bezweifelt werden.
Die Reform der Ruhrfestspiele kann nur in Recklinghausen selbst beginnen, wo man sich zu entscheiden hat, ob man die quantitative Vorherrschaft des Theaters beibehalten will.
Allein die beiden Eigeninszenierungen verschlingen schon fast 40 Prozent des Gesamtetats.
Und wenn ja, ob in der bisherigen konzeptionslosen Form.
Wenn die Ruhrfestspiele ihr 30-jähriges Bestehen nicht zum Anlass nehmen wollen, ihre endgültige Vergreisung zu dokumentieren, ist es höchste Zeit.
Sonst wird noch nachträglich der Slogan der Studentenbewegung ins Recht gesetzt.
Trau keinem über 30.
Ruhrfestspiele in Recklinghausen, heuer zum 30.
Mal.
Nach seiner Show auf Nacht hier Direktor für den ORF hat der Burgschauspieler Michael Heldtau ein neues Programm einstudiert, das den Titel Heldtau mal zwei trägt.
Mit diesem Programm, das Gedichte, Rezitationen, Texte und Aphorismen sowie Lieder von Jacques Brel enthält, geht der Schauspieler auf Tournee durch die Bundesländer.
Heute Abend tritt er im Villacher Kongresshaus auf.
Am Samstag gastiert er in Graz, am Sonntag in Salzburg, Montag in Linz und Dienstag in Innsbruck.
Am 22.
Mai steht Heldtaus ein neues Programm auch dem Wiener Publikum vor.
Mit Michael Heldtau führte Walter Gellert das folgende Gespräch.
Herr Hilter, wann sind Sie das erste Mal darauf gekommen, einen Abend allein zu gestalten und wann haben Sie begonnen, diese Abende nicht nur vom gesprochenen Wort her aufzubauen, sondern auch mit Musik zu machen?
Ja, mit Musik die Abende zu machen, das war eigentlich eine Konsequenz, die sich aus dem Musical Helden ergeben hat und wo dann verschiedene Leute mir
es lustig gemacht haben und reizvoll gemacht haben, also musikalische Sachen zu machen, eben der Roberto Bratko vor allen Dingen, der dann sagte, wir könnten doch also etwas Lieder machen und da bin ich auf Prell dann gekommen, weil ich Prell seit vielen Jahren, über zehn Jahre her, sehr
gern habe und weil es keine wirklich deutschen Lieder von Prell, also keine Übertragungen gab und ich kannte den Werner Schneider und ich finde, der hat das fabelhaft gemacht und dann sind wir eigentlich, haben wir gesagt, wir haben bei dem Vortragsabend damals, also die ich mit dem Luc Huismann zusammen immer machte, gesagt, dass eigentlich Texte nur aneinander gereiht, ohne dass sie in eine wirkliche Beziehung zueinander gebracht werden,
ein bisschen reizlos und für mich nicht sehr interessant sind.
So haben wir gesagt, dass wir auch aus diesen Prell-Liedern, die ja auch eben fabelhafte Texte sind, Abende machen, die einen Zusammenhang, eine Linie, wenn sie wollen, eine gewisse Dramaturgie haben.
Wie entsteht dann überhaupt so ein Abend?
Es fängt an eigentlich mit dem Material.
Wir erfinden eine Geschichte anhand von Liedern und Texten.
Und in diesem Fall mussten einfach neue Lieder gefunden werden, die uns passen zu dem Thema, das man eigentlich Leute nennen könnte.
Also der Abend geht darum, dass es ganz simpel gesagt, dass ein Schauspieler Menschen, das Publikum, mit anderen Menschen, nämlich die auf der Bühne stehen, bekannt macht.
Also ich stelle die Frage immer wieder an diesem Abend, kennen Sie den?
Und dann kommen Texte über Menschen, von Menschen.
Und mir gefallen einfach die Figuren von Prell sehr.
Es sind Schicksale und Situationen, die wir alle kennen.
Und die hat der Werner Schneider eben sehr, sehr gut in unser Idiom übertragen.
Wobei wir dieses Mal keine neuen Dialektnummer mehr dabei haben.
Es ist hochdeutsch, weil wir auch daran denken, also in Deutschland das zu machen.
Wir sollen das im Herbst in Deutschland auch machen.
Sie spielen also mit Roberto Bratko.
Wird hier auch mit Playback gearbeitet?
Ja, und zwar also, man probiert da etwas, was man glaube ich meines Erachtens, zumindest hat man mir das gesagt, bei uns noch nicht praktiziert hat.
Man versucht über ein sehr kompliziertes Verfahren Playbacks zur Livemusik, also die Musiker, die ich habe, das sind zehn Musiker,
Die spielen immer live zu Playbacks und man spielt Streicher dazu.
Was könnten wir als Probe aus dem Abend hören?
Ein Lied, das nicht von Prell ist, aber das einfach, weil es so richtig ist für das Thema dieses Abends.
Das ist Sending the Clowns aus Little Night Music.
Ich hab mein Stichwort versäumt, das so wichtig war.
Und wo sind die Clowns?
Wo bleiben die Clowns?
Vielleicht nächstes Jahr.
Neue Show von Michael Heltau.
Das Interview führte Walter Gellert.
Es ist nun zwei Minuten vor 13 Uhr und wir schalten nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Sprecher der beiden Großparteien äußerten sich heute positiv zu dem von den Sozialpartnern erzielten Kompromiss bei den Marktordnungsgesetzen.
ÖVP-Obmann Taus meinte, hier sei eine vernünftige Regelung gefunden worden.
Der stellvertretende SPÖ-Klubobmann Pansi wies darauf hin, dass das Parlament jedoch noch das letzte Wort habe.
Schweiz.
Aus einer heute in Genf veröffentlichten Untersuchung des Internationalen Arbeitsamtes geht hervor, dass seit 1973 etwa zwei Millionen Gastarbeiter ihre Arbeitsplätze in Westeuropa verloren haben.
Die Schweizer Regierung hat unterdessen verbindlich erklärt, dass sie die Zahl der Gastarbeiter weiter verringern werde.
In der Studie wird festgestellt, dass auch in Österreich und in der Bundesrepublik sowie in der
Bundesrepublik ähnliche Schritte in Erwägung gezogen werden.
Einen Tag nach der Beilegung des Druckerstreiks sind heute die Tageszeitungen wieder erschienen.
Der Bundesrat in Bonn hat unterdessen heute mit der Mehrheit des in der CDU CSU regierten Länder gegen das geplante Gesetz zur Kontrolle von Pressefusionen Einspruch erhoben.
Mit diesem Gesetz sollen die Bestimmungen gegen Wettbewerbsbeschränkungen für die Presse ergänzt werden.
USA.
Nach einem Bericht der New York Times verzichtet Yugoslawien vorerst auf seine geplanten Waffenkäufe in den Vereinigten Staaten.
Als Gründe für diesen Schritt werden weitreichende Spekulationen über die Motive dieser Käufe in der amerikanischen Öffentlichkeit genannt.
Meine Damen und Herren, mit diesen Kurzmeldungen haben wir das heutige Mittagschanal geschlossen.
Die Redaktion meldet sich wieder um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1.