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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal wünscht Manfred Kronsteiner.
Um zwei für Österreich bedeutsame Jahrestage geht es in der heutigen Sendung.
Um den 70.
Jahrestag der Proklamation der Ersten Republik, an den heute Nationalratspräsident Graz im Parlament erinnerte und um 70 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich.
Die Abschlusspressekonferenz nach der Herbsttagung der österreichischen Bischöfe, die FPÖ-Vorstellungen von einer Pensionsreform sind weitere Themen von Mittagsberichten.
VÖST und VEW schlagen die Kürzung der Firmenpensionen für Ex-Manager um 40 Prozent vor.
Aus dem Ausland internationale Pressereaktionen auf den Wahlsieg George Bushs, Aspekte der US-Wirtschaft, die sich aus der Reagan-Ära ergeben haben und dem angehenden Präsidenten Standards setzen und aus dem Bereich der Bildenden Kunst ein Beitrag über Klassiker der Moderne aus der Sammlung Thyssen zu sehen im Zwanzigerhaus in Wien.
All das und mehr nach einer Übersicht über die aktuelle Nachrichtenlage.
Ein Überblick von Edgar Heider, die Meldungen werden von Karl Berger gelesen.
USA.
Nach der Wahl von George Bush zum künftigen Präsidenten der USA sind in Washington erste Vorbereitungen zur Amtsübergabe im Jänner 1989 getroffen worden.
Einzelheiten besprach Präsident Reagan im Weißen Haus, nachdem er Bush und den künftigen Vizepräsidenten Dan Quayle empfangen hatte.
Mit der Nominierung von James Baker zum Außenminister hat Bush die erste wichtige Personalentscheidung getroffen.
Über die weiteren Mitglieder von Bushs Regierungsmannschaft lässt sich vorerst nur spekulieren.
Bush deutete an, dass er eine Reihe von Ministern von seinem Vorgänger Reagan übernehmen wolle.
Außenpolitisch setzt sich der künftige amerikanische Präsident für eine Stärkung des westlichen Bündnisses und für eine breitere Zusammenarbeit mit der Sowjetunion ein.
Tausende Menschen bereiteten gestern Bush und Quayle einen begeisterten Empfang in Washington.
Österreich.
Im Nationalrat ist heute Vormittag des 70-jährigen Bestehens der Republik Österreich gedacht worden.
Am 12.
November 1918 beschloss die Provisorische Nationalversammlung das Gesetz über die Staats- und Regierungsform der Republik Deutsch-Österreich.
Nationalratspräsident Graz nannte zwei Komponenten, die das einigende Band in der Demokratie seien.
Einerseits die Bereitschaft zur unbedingten Einhaltung der demokratischen Spielregeln, andererseits die uneingeschränkte Liebe zum gemeinsamen Vaterland.
Zum Unterschied von der Ersten Republik hätten die politischen Parteien gelernt, dass sie in einer funktionierenden Demokratie die Auseinandersetzungen der politischen Kräfte mehr den Charakter eines Wettbewerbes als eines erbitterten Kampfes haben müssten, sagte Graz.
Politiker und Kirchenvertreter haben aus Anlass des 50.
Jahrestages des Novemberpogroms der Nationalsozialisten gegen die Juden zu Toleranz und Nächstenliebe gemahnt.
Bundeskanzler Franitzki sagte in einer Gedenkstunde der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, jeder Einzelne müsse sich täglich um Toleranz bemühen, denn Demokratie und Menschenrechte könnten auch wieder verloren gehen.
Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, Paul Gross, sagte, 50 Jahre nach den Taten der Nazi-Verbrecher beginne nun ein langsames Verfahren der Besinnung und der Aufarbeitung der eigenen Geschichte.
Es wäre aber trügerisch anzunehmen, dass tief im Bewusstsein der Menschen sitzende, überlieferte Überzeugungen rasch geändert werden könnten, sagte Gross.
Bei einer Veranstaltung im burgenländischen Cobersdorf meinte Sozialminister Dallinger, in der Gesellschaft dürfte niemand ausgeschlossen werden, denn damit erhaltet der Faschismus neuen Nährboden.
In der Pfarrkirche St.
Leopold im 2.
Wiener Gemeindebezirk fand ein gemeinsamer Gedenkgottesdienst von Katholiken, Protestanten und Altkatholiken statt.
Der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Berg, erinnerte an die biblische Mahnung.
Was sie dem geringsten meiner Brüder tut, das habt ihr mir getan.
Auf dieser Basis dürfe niemand von der christlichen Nächstenliebe ausgeschlossen werden, sagte Berg.
Der evangelische Bischof Knall sagte, viele wollten schweigen.
Man müsse aber fragen, ob mit Schweigen bewältigt werden könne, was vor 50 Jahren geschah.
Die katholischen Bischöfe Österreichs haben sich zum Abschluss ihrer Herbstsitzung optimistisch über die weitere Entwicklung der Kirche geäußert.
In einer Erklärung der Bischofskonferenz heißt es, der Besuch von Papst Johannes Paul II.
in Österreich im vergangenen Sommer habe in hervorragender Weise der Erneutung der Kirche gedient.
Zugleich sei sichtbar geworden, dass die Kirche in Österreich bei allen Unzulänglichkeiten eine große geistliche Kraft besitze.
Weiters bekennen sich die Bischöfe zur Zusammenarbeit über Konfessionsgrenzen hinweg.
Auf den Salzburger Privatdetektiv Dietmar Guggenbichlers gestern ein Anschlag versucht worden.
Unbekannte Täter gaben auf dem Rastplatz der Inntal-Autobahn bei Haiming mehrere Schüsse auf das Auto Guggenbichlers ab.
Der Privatdetektiv, der auch mit Ermittlungen in der Lucona-Affäre betraut war, ging rechtzeitig in Deckung und feuerte aus seiner Dienstwaffe.
Der oder die Täter konnten entkommen.
Die mitfahrende Frau Guggenbichlers blieb ebenfalls unverletzt, erlitt aber einen schweren Schock.
Ob der Vorfall im Zusammenhang mit den Lucona-Ermittlungen des Privatdetektivs steht, lässt sich zurzeit nicht sagen.
USA.
Der frühere Justizminister John Mitchell ist gestern in Washington im Alter von 75 Jahren gestorben.
Mitchell war Minister während der Amtszeit von Präsident Richard Nixon und eine der Hauptfiguren in der Watergate-Affäre.
Als bisher einziger Minister in der Geschichte der USA war Mitchell gerichtlich verurteilt worden.
Er verbüßte eine 19 Monate dauernde Haftstrafe wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung Falschaussage und Behinderung der Justiz.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Örtlich Nebel oder Hochnebel, sonst meist heiter, im Westen einige Wolkenfelder.
Wind aus Ost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen 1 bis 6 Grad, im Westen bis 11 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 6 bis plus 2 Grad.
Die Aussichten für morgen Freitag, über den Niederungen gebietsweise Nebel oder Hochnebel, sonst meist sonnig, südlicher Wind, Frühtemperaturen minus 6 bis plus 2 Grad, Tageshöchsttemperaturen 1 bis 6, im Westen bis 10 Grad.
Im Gebirge gute Fernsicht und relativ mild, Temperaturen 2000 Meter Höhe, nahe 3 Grad.
Die Vorschau auf das Wochenende, am Samstag noch keine wesentliche Wetteränderung, im Laufe des Sonntags von Westen her aufkommender Störungseinfluss.
Die Messwerte von 12 Uhr, Wien Heiter 4°, Südostwind 25 km in der Stunde, Eisenstadt Heiter 4, Südostwind 25, St.
Pölten Heiter 3, Linz Wolkenlust 2, Salzburg stark bewölkt 7°, Innsbruck Heiter 9, Bregenz stark bewölkt 9, Graz bedeckt durch Hochnebel 2 und Klagenfurt bedeckt 3°.
12.07 Uhr zeigt die Uhr jetzt.
Übermorgen, Samstag, jährt sich zum 70.
Mal ein für die österreichische Geschichte bedeutsames Datum.
Ein Jahrestag, um den üblicherweise allerdings nicht viel Wesens gemacht wird.
Die Proklamation der Ersten Republik.
Dass dieses Tag nur bei runden Jubiläen, z.B.
wie heute, anlässlich des 70.
Gründungstags der Republik, gedacht wird, hängt wohl mit der fatalen Entwicklung zusammen, die der im Gefolge des Ersten Weltkriegs wirtschaftlich ruinierte Rest der Donaumonarchie als Republik Deutsch-Österreich genommen hat.
Der 70.
Jahrestag der Proklamation der Ersten Republik wurde heute im Parlament begangen, mit einer Rede, die Nationalratspräsident Leopold Graz hielt.
Gisela Hopfmüller fasst die Ansprache zusammen.
Es war am 12.
November 1918, als die provisorische Nationalversammlung das Gesetz über die Staats- und Regierungsform von Deutsch-Österreich beschloss.
Auf der Rampe des Parlaments rief danach das Präsidium der Nationalversammlung, die Republik, aus.
Als Rote Garden versuchten, in das Gebäude einzudringen, kam es zu einer Schießerei, bei der zwei Menschen getötet und etliche verletzt wurden.
Trotz dieses tragischen Auftakts der Geschichte unserer Republik hat das Parlament einen besonderen Grund, des 12.
November 1918 zu gedenken, unterstreicht Nationalratspräsident Leopold Graz in seiner Gedenkrede.
Die Proklamation der Republik war ein Werk der Abgeordneten und das markiert auch die zwei grundverschiedenen Ausgangspunkte in den beiden Phasen der Republikgeschichte.
In der ersten Republik
war das Parlament die erste funktionierende Staatsgewalt, weil nach der Befreiung Österreichs im Jahr 1945 Monate vergingen und alle anderen Staatsgewalten bereits arbeiteten, bevor es zu einer parlamentarischen Tätigkeit Ende 1945 kommen konnte.
Manche Historiker sind der Auffassung, dass diese verschiedenen Ausgangspunkte zugleich entgegengesetzte Tendenzen der staatsrechtlichen Entwicklung markieren.
Wurde es nach dem Ersten Weltkrieg vor allem durch die Verfassungsreform 1929 als Aufgabe empfunden, die Exekutivgewalt gegenüber der Volksvertretung zu stärken, so ist es nun eher notwendig, im modernen Verwaltungsstaat den Einfluss und die Kompetenzen des Parlaments zu wahren bzw.
auszubauen, damit diese Republik ihren Charakter als parlamentarische Demokratie behält.
Graz arbeitet auch noch andere Unterschiede zwischen 1918 und 1945 heraus.
1918 sah etwa Viktor Adler als Zukunftsperspektive für Österreich entweder einen freien Völkerbund mit den Nachbarländern oder, wenn das unmöglich sei, eine Eingliederung ins Deutsche Reich als Sonderbundesstaat.
Nichts könnte symptomatischer sein für die geistige Situation des im Entstehen begriffenen Staates, als diese Worte eines großen Österreichers,
Die Möglichkeit staatlicher Unabhängigkeit schien ihm, so wie allen anderen, von vornherein ausgeschlossen, Österreich als Kleinstadt wirtschaftlich nicht lebensfähig.
Als die Republik Österreich hingegen im Jahr 1945 neu entstand, war die Unabhängigkeitserklärung das erste Dokument, mit dem die vom Alliiertenrat zugelassenen Parteien an die Öffentlichkeit traten.
Diesmal strebte Österreich also bewusst eine staatliche Eigenständigkeit an und zweifelte auch nicht an seiner politischen und wirtschaftlichen Existenzfähigkeit.
Es trifft für Österreich nicht zu, sagt Graz, dass die Menschen aus der Geschichte nicht lernen.
Österreich sei aber weder in materieller noch in geistiger Hinsicht eine Insel der Seligen, das hätten die Gedenktage dieses Jahres deutlich gemacht.
In Erinnerung an den 12.
November 1918 sollten wir daher den festen Vorsatz fassen, alles zu tun, was dem Gedeihen unseres Vaterlandes und dem Wohl seiner Bevölkerung nützlich sein kann, und alles zu unterlassen, was dies gefährden könnte.
Zeigt uns doch gerade der Vergleich zwischen den beiden Phasen unserer republikanischen Geschichte, von welcher Bedeutung es ist, ob und wie ein Staat im Bewusstsein seiner Bürger verankert ist.
Die Erinnerung an den 12.
November 1918 führt zu der Erkenntnis, dass ein Staat, soll er Bestand haben, bewusst angenommen werden muss und als eine gute Heimat empfunden werden muss von seinen Bürgern und von seinen Repräsentanten.
Zwei Dinge könnten in der Demokratie, zu deren Wesen ja die politische Auseinandersetzung gehört, einigend wirken.
Einerseits das Bekenntnis zur Demokratie und die Bereitschaft zur unbedingten Einhaltung der demokratischen Spielregeln,
Und andererseits die uneingeschränkte Liebe und das Bekenntnis zum gemeinsamen Vaterland der Republik Österreich.
Das zu bedenken, regt eine Rückbesinnung auf den 12.
November 1918 an.
Mit dem Gesetz über die Regierungs- und Staatsform hat die provisorische Nationalversammlung vor 70 Jahren ein wichtiges Gesetz mitbeschlossen.
Das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Stimmrecht für alle Staatsbürger.
Für alle Staatsbürger, das bedeutete, dass elf Jahre nach Einführung des allgemeinen Wahlrechts für Männer auch die Frauen ab diesem Zeitpunkt wählen und somit politisch mitentscheiden konnten.
Ein Rückblick auf 70 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich von Waltraud Langer.
So mancher männliche Zeitgenosse befürchtete Anno 1918, die Frauen könnten durch das Stimmrecht ihre Weiblichkeit verlieren.
Etliche hielten die Frauen auch für zu ungebildet, um politische Entscheidungen zu treffen.
Ein deutschnationaler Abgeordneter meinte damals wörtlich, All diese Frauen sollen jetzt sozusagen Wahlweiber werden.
Ich muss sagen, mir schaudert davor.
Mir ist die Frau lieber, die sich im häuslichen Kreise betätigt.
Ein anderer deutschnationaler Abgeordneter charakterisierte Männer, die für das Frauenwahlrecht eintreten folgendermaßen.
Es sind Männer, die nicht imstande sind, dem weiblichen Geschlecht gegenüber die natürliche Pflicht zu erfüllen, die der Mann dem Weib gegenüber hat und die nun die Forderungen ihrer in natürlicher Weise nicht befriedigter Frauen vertreten.
Es herrschten damals also eine Reihe von Vorurteilen.
Und obwohl die Sozialisten Vorkämpfer für das Frauenwahlrecht waren, musste Karl Renner, damals noch Leiter der Staatskanzlei, zugeben, Selbst viele Genossen hatten ernste Bedenken, dass die Frauen zu sehr unter dem Einfluss überlieferter Denkweise und insbesondere des Klerus stünden und der Erfolg der Revolution durch sie infrage gestellt werden könnte.
Die Wahlstrategen haben damals natürlich dasselbe bedacht wie die Wahlstrategen heute, dass Frauen die Mehrheit des Wahlvolkes ausmachen, sie also der entscheidende Faktor bei Wahlen sind.
Und gerade nach dem Krieg war die überwiegende Mehrheit der Wähler Frauen.
Trotz aller Bedenken wurde das allgemeine Wahlrecht am 12.
November 1918 beschlossen.
Die Frauenorganisationen kümmerten sich darum, die Frauen über ihre neu erworbenen Rechte zu informieren.
Einer der Aufrufe in einer sozialistischen Zeitung lautete,
Frauen fürchtet nichts.
Niemand sieht, wie ihr gewählt habt."
Nach der erfolgreichen Durchsetzung des Frauenwahlrechts ging es nun vor allem darum, auch das passive Wahlrecht durchzusetzen.
1919 zogen erstmals acht Frauen ins Parlament ein.
Wie ein Blick in den Nationalrat von 1988 zeigt, sind Frauen in der Politik jedoch noch immer nicht selbstverständlich.
Nur jeder achte Abgeordnete ist zurzeit eine Frau.
Was ist für Frauenstaatssekretärin Johanna Donal im Bezug auf die Teilnahme der Frauen in der Politik die wichtigste Forderung?
Ja, das ist ganz einfach.
Nach Erreichung von 70 Jahre Frauenwahlrecht oder nach Feiern von 70 Jahre Frauenwahlrecht
dass mit einem anderen Verständnis von Gleichheit gesehen wird.
Und der Grundsatz, dass die Frauen die Mehrheit der Bevölkerung stellen, dass sie eben zwei Drittel der Arbeit leisten und die Hausarbeit ist hier mit inkludiert.
ganz einfach einen Niederschlag findet in der Repräsentanz.
Und hier meine ich, dass alle Frauen, egal in welchen Gruppierungen sie tätig sind, in welchen Organisationen sie tätig sind, gemeinsam, das heißt vielleicht getrennt vorgehen, weil nicht alle haben unsere Gotenregelung gudiert, vielleicht getrennt vorgehen, aber ein gemeinsames Ziel haben.
Das erste Land der Welt, das das Frauenwahlrecht einführte, war übrigens Finnland 1906.
Das letzte Land Europas, in dem es nicht vollständig durchgesetzt wurde, ist die Schweiz.
Hier dürfen die Frauen zweier Kantone auch im Jahr 1988 noch immer nicht wählen.
Die für heute vorgesehene Pensionsverhandlungsrunde zwischen den Koalitionsparteien ist abgesagt worden.
Die ÖVP begründete ihren Wunsch mit einer Terminkollision ihres Unterhändlers stummvoll.
Ein neuer Termin wurde noch nicht festgelegt.
Das Thema Pensionsreform wurde heute von der FPÖ aufgegriffen, die ihre Vorstellungen von einer solchen Reform präsentierte.
Mehr von Bettina Reuter.
Jeder Pensionsgipfel bisher sei ein Krisengipfel ohne Ergebnis gewesen, meint Jörg Haider.
Und dass der heutige wieder verschoben wurde, kommentiert der FPÖ-Chef so.
Das ist ein wirklicher Diskussionssalat oder ein Pensionschaos, das hier entstanden ist, dessen Schritte bisher darin bestanden haben, nur Leistungen zu kürzen, statt wirkliche Reformen zu machen.
Die große Pensionsreform werde wohl in dieser Legislaturperiode nicht mehr kommen, fürchtet Haider, zumindest wenn es nach den Regierungsverantwortlichen geht.
Und deshalb schlägt die FPÖ vor, dass man nicht länger warten soll als Parlament, bis die Regierung sich auf irgendetwas einigt, sondern dass es zur Gründung und Bildung eines parlamentarischen Unterausschusses kommt, der die vorliegenden Vorschläge zur Pensionsreform
wie sie in der Studie der Sozialpartner, an das Sozialministerium und an die Bundesregierung erhoben worden sind, in Beratung nimmt und daraus gesetzliche Initiativen bilden soll, denn sonst bleibt letztlich das zentrale und wichtige Thema der Pensionsreform auf der Strecke.
Die FPÖ sei bereit, an einer großen Pensionsreform mitzuwirken, bietet Haider an.
Der meint, auch für ihn sei die Verunsicherung der Bevölkerung in dieser Frage nicht lustig.
Es müsse sich aber um eine Systemänderung handeln.
Die FPÖ hat dafür ein 14-Punkte-Programm erarbeitet.
Hauptziel dabei ist die Berufsgruppenneutralität, also gleiche Bedingungen für alle.
Für gleiche Beiträge soll es gleiche Leistungen geben.
Gleitender Pensionseintritt anstelle der Frühpensionierungen, Verwaltungsreform im Sozialversicherungsbereich und Anhebung des Pensionsalters bei den ÖBB-Verwaltungsbediensteten sind ebenso Teile des FP-Programms wie der Wegfall aller Ruhmsbestimmungen mit Ausnahme der Berufsunfähigkeitspension
oder die Anhebung der Pensionsbeiträge im öffentlichen Dienst.
Und natürlich will Haider auch sein Drei-Säulen-Modell verwirklicht sehen, das aus einer Basispension, einer staatlichen Versicherungspension, einer Betriebspension sowie der Eigenvorsorge besteht.
Und damit gebe ich zurück ans Studio.
Drastisch gekürzt werden sollen jetzt die Pensionen der früheren Direktoren und sonstigen Spitzenmanager der Vöst und der VEW.
Vorgesehen ist eine Kürzung um 40%.
Die Ex-Chefs, die allesamt Sonderverträge haben, sollen diesem Vorschlag zustimmen.
Tun sie dies nicht, so muss der oberste Gerichtshof entscheiden.
Dann würde die Kürzung, so argumentiert die Vöst-Leitung, nicht 40, sondern 50% ausmachen.
Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich informiert.
Mehr als 30.000 ehemalige Föstler und VEW-Beschäftigte mussten bekanntlich eine Kürzung ihrer Firmenpensionen hinnehmen.
Sie erhielten eine einmalige Abfindung.
Dies beschäftigt bis heute die Arbeitsgerichte.
Verständlicherweise taucht in diesem Zusammenhang immer wieder die Frage auf, was mit den Pensionen jener rund 300 früheren Föst-Manager und 600 früheren leitenden Angestellten der VEW geschieht, die über eigene Verträge verfügen.
Hier ist eine einseitige Kürzung der Pensionsansprüche rechtlich nicht ohne weiteres möglich.
Daher hat die Voest Alpine AG, also die neue Zwischenholding, jetzt einen Kompromissvorschlag ausgearbeitet, der in diesen Tagen den insgesamt 900 pensionierten Spitzenmanagern brieflich übermittelt wird.
Zum Kern dieses Vorschlags erläutert der Personalschef der neuen Stahlholding, Dr. Peter Strahammer.
Dieser Vorschlag hat im Wesentlichen zum Inhalt
dass wir den Pensionisten anbieten, 60 Prozent ihrer Ansprüche abzufinden und das in unterschiedlichen Varianten.
Also mit anderen Worten eine 40-prozentige Kürzung der Firmenpensionen.
Anders herum gesagt ist das so.
Diese Varianten sehen vereinfacht so aus.
Der Vertragspensionist erhält beispielsweise 60% seines gesamten Firmenpensionsanspruchs, versicherungsmathematisch hochgerechnet auf die Lebenserwartung, bereits jetzt in Form einer einmaligen Zahlung.
Oder er lässt sich die um 40% gekürzte Firmenpension auch in Zukunft monatlich auszahlen.
Dann gibt es noch zwei Varianten, die Mischformen zwischen der monatlichen Auszahlung und der Abfindung mit einem Schlag sind.
Immer aber geht es um nur mehr 60 Prozent der ursprünglichen vertraglichen Ansprüche.
Was aber passiert, wenn Vertragspensionisten mit dieser 40-prozentigen Kürzung ihrer Firmenpensionen nicht einverstanden sind?
Dazu Dr. Strahammer.
Pensionisten, die diese vergleichsweise Regelung nicht akzeptieren, haben das Risiko, dass der oberste Gerichtshof, bei dem wir ein Feststellungsverfahren eingeleitet haben, zum Ergebnis kommt, dass wir zu einer einseitigen Kürzung berechtigt sind.
Dieses Feststellungsverfahren ist im Laufen.
Ich kann dessen Ausgang nicht prognostizieren.
Nun könnte sich ein Pensionist sagen, ich warte auf alle Fälle ab, bis der Oberste Gerichtshof entschieden hat und dann muss ich eben die Kürzung in Kauf nehmen, würde die dann noch höher ausfallen?
Die Kürzung würde höher ausfallen.
Unser Antrag läuft darauf hinaus, das war das Begehren beim Obersten Gerichtshof, dass wir berechtigt sind, die Pensionen um 50 Prozent zu kürzen, auf das in unseren Bilanzen rückgestellte Ausmaß.
Die Voest hat auch ausgerechnet, welche Einsparungen sich für sie aus der 40-prozentigen Kürzung der Firmenpensionen der Ex-Chefs ergeben würden.
Der Gesamtanspruch auf Firmenpensionen der 300 Voest-Vertragspensionisten beläuft sich beispielsweise auf 1,5 Milliarden Schilling.
60 Prozent davon, also 900 Millionen Schilling, müsste die Voest den Vertragspensionisten zahlen, entweder gleich oder später, in größeren Summen oder monatlich.
Die restlichen 600
Und jetzt ins Ausland.
In 71 Tagen, am 20.
Jänner des kommenden Jahres, wird der zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählte George Bush offiziell sein Amt antreten.
Der Reagan-Nachfolger wurde gestern in einer Fernsehansprache des scheidenden Präsidenten Reagan nochmals zu seinem Wahlsieg beglückwünscht.
Beim Empfang der Bush zujubelnden Parteigänger in Washington zeigte sich der angehende Präsident mit seinem Vize Dan Quayle.
Ein solch gemeinsames Auftreten hatten die republikanischen Wahlkampfberater in den letzten Wochen tunlichst zu verhindern gesucht.
Erfolgreich.
Man fürchtete negative Auswirkungen auf das Wahlergebnis, denn Bushs Vize war aus diversen Gründen ins Schussfeld der Kritik geraten.
Seit gestern ist nun klar, wer Außenminister der Regierung Bush werden wird.
James Baker III., der Wahlmanager Bushs, ehemals Stabschef im Weißen Haus und später Reagans Finanzminister.
Wie reagiert nun die internationale Presse auf die Bush-Wahl?
Wie sieht sie die Aufgaben, die sich dem 41.
Präsidenten der USA stellen werden?
Michael Kerbler fasst zusammen.
Unter der Überschrift Der Dritte Sieg kommentiert in der Neuen AZ Georg Hoffmann-Ostenhof den Wahlausgang in den USA.
Es wäre zu schön gewesen, wenn der russische Michel einen amerikanischen Michel als Pendant bekommen hätte, wenn dem westorientierten Reformbürokraten im Osten ein ostküstenliberaler Demokrat im Westen gegenübergestanden wäre.
Es hat nicht sollen sein.
Reagan hat ein drittes Mal gesiegt, und zwar in seiner bisher schwächsten Rolle als George Bush.
Aus einer ähnlichen Perspektive sieht Helmut Müller in den Salzburger Nachrichten den Sieg von George Bush, wenn er über die Niederlage seines demokratischen Mitbewerbers um das Präsidentenamt, Michael Dukakis, notiert.
Dukakis stritt also nicht nur gegen Bush, sondern vor allem auch gegen Reagan und den von ihm verkörperten Zeitgeist.
Reagan hat der amerikanischen Nation nach Jahren des Selbstzweifels wieder Selbstvertrauen gegeben.
Aber er hinterlässt durch die von ihm angehäuften Schulden seinem Nachfolger eine schwere Hypothek.
Pessimisten sehen Amerika bereits auf der abschüssigen Bahn.
Optimisten vertrauen auf die ungeheure Dynamik dieses Landes.
Realisten verweisen darauf, dass der wirtschaftliche Aufschwung der Reagan-Zeit mit ungedeckten Schecks finanziert worden sei.
Günther Babourek umreist im Standard unter der Überschrift Präsident der Wirtschaft das Ausmaß dieser ungedeckten Schecks und die Folgen.
Die USA wälzen seit einigen Jahren ein gewaltiges Zwillingsdefizit in Handelsbilanz und Budget vor sich her, das ihren wirtschaftspolitischen Spielraum beträchtlich einengt.
Sie haben in der Ära Reagan zwar ihren Wohlstand erhöht, dabei aber auf Pump gelebt.
Mit Auslandsverbindlichkeiten von rund 500 Milliarden Dollar sind sie der größte Schuldner der Welt.
Als Ronald Reagan im Weißen Haus antrat, waren die USA noch der weltgrößte Gläubiger.
Da Bush im Wahlkampf versprochen hat, keine Steuererhöhungen vorzunehmen, wird sich das Budgetdefizit zumindest vorerst nur von der Ausgabenseite her reduzieren lassen.
Dies könnte weitere Kürzungen bei den Sozialausgaben bedeuten, allenfalls auch Streichungen bei den Rüstungsausgaben, die sich mit dem verbesserten weltpolitischen Klima sogar rechtfertigen ließen.
Einsparungen im Militärhaushalt kann diese Bush überhaupt durchsetzen, werden das Haushaltsdefizit nicht ausgleichen können.
Auf Europa und die amerikanischen Verbündeten, so meint Werner Holzer in der Frankfurter Rundschau, kommen harte Zeiten zu.
Einmal wird man den Westeuropäern einen höheren Anteil an den gemeinsamen Verteidigungslasten abverlangen, weil Washington davon überzeugt ist, die Europäer täten dazu wenig.
Und zum anderen wird der amerikanische Kongress verstärkt mit dem Knüppel Protektionismus drohen, um der europäischen Gemeinschaft Handelszusagen abzufordern, wie dies lange nicht mehr der Fall war.
Ein Winter tiefen Unbehagens ist da nicht ausgeschlossen.
Diese doppelte Gefahr, mehr Protektionismus und ein mehrheitlich demokratischer Kongress, der einen zögernden George Bush politisches Handeln diktiert, sehen mehrere europäische Kommentatoren.
So etwa das konservative schwedische Svenska Dagbladet.
Auch wenn Bush ein kompetenter Politiker ist, fehlt ihm Reagans Zielstrebigkeit und dessen Charisma.
Sollte er ein sehr viel schwächerer Präsident als sein Vorgänger werden, und das meiste deutet darauf hin, wird die Machtbalance in Washington vom Weißen Haus zum Kapitol verschoben.
Ein Kommentar in der linksunabhängigen französischen Tageszeitung Libération bietet sich als Resümee an.
Die Stimmenlawine für George Bush kann diesen nur einen triumphalen Sieg sichern, aber weder ein ungeteiltes Mandat noch ungeteilte Autorität.
Dieselben Wähler, die ihn gewählt haben, bestätigten die demokratische Mehrheit im Kongress und befürworteten damit letztlich eine doppelte Führung des Landes.
Michael Dukakis hat verloren und wird voraussichtlich nie mehr für das Präsidentenamt kandidieren.
George Bush hat gewonnen, aber ihm stehen die härtesten Schlachten erst bevor.
Welches wirtschaftliche Erbe der neue Präsident George Bush von seinem Vorgänger Ronald Reagan übernimmt, darüber sprach Herbert Huter mit Dr. Georg Bush vom Wirtschaftsforschungsinstitut, also einem Namensvetter des neuen Mannes im Weißen Haus.
Herr Dr. Bush, die Wahl von George Bush zum Präsidenten der Vereinigten Staaten, praktisch die Wahl des Kandidaten der Finanzwelt, hätte eigentlich von der Wirtschaft, von der Börse enthusiastischer begrüßt werden können, wenn man daran denkt, dass der Dollarkurs nach wie vor
auch nach der Wahl schwach ist und dass die Aktienbörsen auch nicht gerade enthusiastisch reagieren.
Es ist sicher so, dass die flaue Reaktion auf den Finanzmärkten für uns etwas überraschend gekommen ist.
Wir hätten erwartet, dass kurzfristig nach Bekanntgeben des Wahlergebnisses der Dollar sich nach oben bewegt.
Wahrscheinlich ist es so, dass schon in den Tagen und Wochen vorher
die Finanzmärkte den Sieg von George Bush erwartet haben und die Reaktionen schon vorweggenommen haben.
Der neue Präsident übernimmt ein zwiespältiges Erbe von seinem Vorgänger.
Auf der einen Seite verzeichnen die Vereinigten Staaten ein respektables Wirtschaftswachstum.
Die Arbeitslosigkeit ist relativ niedrig.
Auf der anderen Seite gibt es ein hohes Handelsbilanzdefizit und ein hohes Haushaltsdefizit, ein hohes Budgetdefizit.
Momentan läuft die Konjunktur sehr gut.
Im ersten Halbjahr betrug das Wirtschaftswachstum 4 Prozent.
Die Anzeichen sprechen dafür, dass nach der Jahresmitte das Wachstum doch deutlich sich verlangsamt hat.
Vor allem deswegen, weil der Export nicht mehr so stark im Schwung ist und auch die Investitionen etwas an Dynamik eingebüßt haben.
Das ist den Amerikanern grundsätzlich ganz recht, weil dadurch die Inflationsgefahr unter Kontrolle bleibt und weil andererseits das Handelsbilanzdefizit, das in den letzten beiden Monaten wieder eine Tendenz zur Vergrößerung gezeigt hat, ebenfalls nicht aus dem Fugen gerät.
Was besonders positiv hervorgestrichen wird, das ist die relativ niedrige Arbeitslosigkeit mit nur etwas mehr als 5%.
Allerdings gibt es hier Kritiker, die sagen, diese Jobs, die hier geschaffen worden sind, das sind minderqualifizierte und das ist eigentlich kein besonders glänzendes Aushängeschild für die amerikanische Beschäftigung.
Von den globalen Zahlen ist das Wachstum der Beschäftigung sicher befriedigend.
Gleichzeitig sind die Lohnsteigerungen aber sehr mäßig gewesen.
Das ist einerseits darauf zurückzuführen, dass die Lohnpolitik sehr vorsichtig vorgegangen ist.
Andererseits auch, dass, wie Sie sagen, sehr viele dieser neuen Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor und hier besonders
bei wenig qualifizierten Arbeitskräften etwa im Gaststätten- und Restaurationsbereich geschaffen worden sind.
Also ein Beschäftigungswunder mit Einschränkungen.
Es ist, würde ich sagen, nur ein halbes Beschäftigungswunder.
Nach wie vor ist das Hauptproblem der amerikanischen Wirtschaftspolitik das zweifache gravierende Defizit einerseits im Budget und zweitens in der Handelsbilanz.
Beide Defizite sind nicht unabhängig voneinander zu sehen.
Das größere Problem aus unserer Sicht ist das Handelsbilanzdefizit.
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu kurieren.
Entweder über die Geldpolitik, was höhere Zinsen bedeuten würde, oder über die Budgetpolitik, etwa durch Ausgabenkürzungen, die ebenfalls die Nachfrage in Amerika dämpfen würde und so zu einer Besserung des Handelsbilanzdefizits beitragen würde.
Das zweite Problem, das immer wieder genannt wird, ist das Haushaltsdefizit, eine Rekordsumme von nicht weniges 150 Milliarden Dollar für europäische Begriffe, eine Horrorsumme.
Von der absoluten Größenordnung ist natürlich 150 Milliarden Dollar eine gigantische Zahl.
In Relation zur amerikanischen Wirtschaftsleistung bedeutet es weniger als 4% des Bruttoinlandsprodukts, was eine Marke ist, die nicht unmittelbar problematisch ist.
im Vergleich zu Österreich.
Es ist etwas niedriger als die Marke, die wir uns für 1989 vorgenommen haben.
Trotz alledem soll das Haushaltsdefizit ja radikal abgebaut werden.
George Bush hat erklärt, es kommen Steuererhöhungen nicht in Frage.
Das wurde im Wahlkampf so gesagt.
Es gibt aber viele Beobachter, die sehr skeptisch sind, ob es tatsächlich gelingen wird, das Budget zu sanieren, ohne Steuererhöhungen zu beschließen.
Georg Busch, WIFO, über George Bushs wirtschaftliche Aufgaben.
Und jetzt, zwei nach halb eins, ein Radio-Tipp für den heutigen Abend.
Journal Panorama.
Wien, 10.
November.
Wir stehen mit unserem Mikrofon in dem großen Leopoldstädter Judentempel.
Ihn heute noch so zu bezeichnen, ist eigentlich schon etwas geschmeichelt.
Denn die erbitterten Einwohner, arischen Einwohner dieses Bezirkes, haben nach dieser ruchlosen Tat von Paris es sich nicht nehmen lassen, um auch hier ihren abgrundtiefen Hass gegen das Judentum zu bezeigen.
Der Judentempel war in wenigen
So beginnt eine Reportage, die heute vor 50 Jahren nach der Pogromnacht von Radio Wien ausgestrahlt wurde.
Diese Reportage ist ein Beispiel für die Berichterstattung zur sogenannten Reichskristallnacht.
Was die Zeitungen damals geschrieben haben und was Journalisten heute über ihre damaligen Artikel denken, das hören Sie heute Abend um 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Zurück zu den Mittagsberichten.
Klein aber fein, das ist sicher die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten im Vergleich zu den vielen anderen Firmen im Unternehmensbereich der Gemeinde eigenen Wiener Holding.
Nach einigen Verlustjahren geht es dort nun wieder deutlich aufwärts.
Die Erzeugnisse höchster Qualität und Ausdruck jahrhundertealter künstlerischer Handwerkstradition haben an Beliebtheit nicht verloren.
Im Gegenteil, die Nachfrage im Ausland steigt ständig an.
Anlässlich der Präsentation der hauseigenen Ausbildungsstätte für Porzellanmaler heute Vormittag informiert Hans Christian Unger über die Situation jenes kleinen Unternehmens, das sicher mit einem Teil jenes Images gestaltet, das Österreich ausmacht.
Weder das kostbare Material und die präzise gemalten Blumen, Blüten und Ranken, noch das aufwendige klassische Design des 18. und 19.
Jahrhunderts konnten es verhindern, dass die Augartenmanufaktur in die roten Zahlen schlitterte.
Der Verlust 1986, sieben Millionen Schilling.
Und das angesichts der Produktion von Artikeln, die sich weltweiten Interesses erfreuen.
Geschäftsführer Oswald Kadleczek über die Gründe.
Im Jahr 1986 ist erstmals passiert, dass die Produktion nicht verkauft werden konnte.
Das heißt, es war einfach ein Manko im Verkauf und Marketing.
Dieses Manko zu beheben, ist man seit dem Vorjahr intensiv bemüht.
Unter der Devise, näher zum Kunden, wurde in Salzburg ein neuer attraktiver Verkaufsstandort bezogen und in Innsbruck eine Vertretung etabliert.
Der wichtigste Schritt allerdings war jener auf den japanischen Markt.
Für heuer rechnet man dort bereits mit einem Umsatz von 6 Millionen und erhofft sich eine Steigerung auf 17 Millionen bis 1992.
Bereits 1987 konnte der Augartenverlust halbiert werden.
Und wenn heuer das Weihnachtsgeschäft die tragende Säule des Umsatzes nicht auslässt, dann dürfte man knapp an der Nulllinie angekommen sein.
Werden die 250 Mitarbeiter heuer einen Umsatz von etwa 110 Mio.
erwirtschaften, was einem Plus von etwa 10% gegenüber 87 entspricht, so rechnet der Augartenchef mit einem Zuwachs von 50% innerhalb der nächsten 5 Jahre.
Die Basis für den Optimismus?
Es gibt fundierte Marktuntersuchungen, die exklusiven, hochwertigen Porzellan
sehr gute Steigerungsraten weltweit zusagen.
Das gilt für Prestigeartikel, zu denen Porzellan natürlich auch gehört in unserem Genre generell, einmal die Marktseite und dann haben wir so gesehen, dass wir im Export
eine sehr große Akzeptanz unserer Produkte haben, speziell einmal jetzt im südostasiatischen Raum."
Im 270.
Jahr des Bestehens setzt Augarten also voll auf die Konsumwelle des gehobenen Luxus.
Und die wird nicht nur bei den Verkäufen an Privat registriert.
Ebenfalls im Aufwärtstrend sind nämlich die Umsätze mit Firmen, die kostbares Augarten als Kundenpräsente erwerben.
Wenn also vielleicht schon im nächsten Jahr der Ertrag wieder stimmt, so bleibt die Manufaktur sicher auch weiterhin stilistischer Kritik ausgesetzt.
Die da lautet, man pflege zwar die Tradition von gestern und vorgestern, lasse sich aber, im Gegensatz zu manch anderer Manufaktur, auf keine groß angelegten Kooperationen mit Künstlern der Gegenwart ein.
Das Argument von Geschäftsführer Kartecek, unterstützt durch eine Verbraucherumfrage im vorigen Jahr,
ist unsere Marketingstrategie bewusst im Schwerpunkt der traditionellen Dekore angesiedelt.
Es ist einfach so, dass sehr viele Leute, die doch einiges Geld für ein komplettes Service auf den Tisch legen, auch eine Kontinuität im Stil haben wollen.
Und der zeitlose klassische Stil, und das sind im Wesentlichen die Dekore 18. bis 19.
Jahrhundert,
wird von diesem Kundenkreis bevorzugt.
Ein wertvoller Verkaufshelfer im vergangenen Jahr und sicher auch in den nächsten Jahren?
Die wiederentdeckte Liebe zum Biedermeier, die sich in einer großen und vielbesuchten Ausstellung in Wien niedergeschlagen hat und mehreren einschlägigen Ausstellungen im Ausland, die jetzt nachfolgen werden.
Und jetzt nochmals Innenpolitik.
Wie in dieser Sendung bereits erwähnt, ist die für heute vorgesehene Verhandlungsrunde der Koalitionspartner zur Pensionenthematik heute abgesagt worden.
Die ÖVP begründete dies zunächst mit einer Terminkollision.
Doch wie sich nun herausstellt, dürfte der wahre Grund für das Platzen der Verhandlungen eine handfeste VP-SP-Kontroverse
rund um die ÖBB-Pensionsregelung sein, deren Einbeziehung in die Reformverhandlungen die ÖVP verlangt.
Robert Stoppacher informiert in einem Gespräch, dass er mit ÖVP-Obmann Alois Mock führt.
Die Pensionsreform, die Verhandlungen über die Pensionsreform stehen offenbar an einem toten Punkt.
Die für heute geplante Runde wurde auf Initiative der ÖVP abgesagt.
Hat jetzt die Beratung des ÖVP-Vorstandes irgendeinen Kurs vorgegeben?
Ja, es wurde berichtet, dass es noch keine Vorschläge zur Lösung der Neuregelung und Modernisierung des Eisenbahner Pensionsrechts gibt.
Es ist also ein wesentlicher Teil der Modernisierung des Pensionsrechts überhaupt offen.
Und es hat natürlich wenig Sinn, wenn es keine Vorschläge dazu gibt, wie aus sich gestellt ist, darüber jetzt Gespräche zu führen.
Ja, aber man ist ja doch in den Verhandlungen, was die Ruhensbestimmungen betrifft, schon so weit vorangekommen, dass man die Pensionsreform einmal vorerst so machen könnte und die ÖBB-Pensionen an einen späteren Zeitpunkt verlegen könnte.
Reformen bestehen darin, dass sie durchgeführt werden.
Das hat sich die Koalition vorgenommen und das heißt, sie verschoben werden.
Das heißt, das ist für Sie eine Conditio sine qua non, dass die ÖBB... Eine Conditio sine qua non, das befindet sich im Arbeitsübereinkommen, eine Modernisierung des Pensionsrechtes der Eisenbahner.
Es wurden uns Vorschläge in Aussicht gestellt, die gibt es nicht.
Wir warten und sind jederzeit gesprächsbereit darüber.
Und wenn aber die SPÖ-Seite sagt, gut, vorerst können wir mit der ÖBB-Pensionsreform nicht weiterkommen, machen wir doch einmal das fertig, worüber wir uns schon geeinigt haben.
Bei uns Bestimmungen gibt es ja schon eine weitgehende Einigung.
Bei den Ruhmsbestimmungen wäre unsere Haltung immer sehr klar, dass wir von Ruhmsbestimmungen nichts halten, dass wir aber kompromissbereit sind.
Das ist Teil des Pensionspaketes.
Das heißt, wir waren durchaus gesprächsbereit in einer wichtigen Frage, auch wenn sie noch nicht gelöst ist.
In dem anderen Bereich gibt es keine Vorschläge, auf die warten wir.
So einfach ist das.
Und wie lange warten Sie jetzt?
Wir warten schon eineinhalb Jahre.
Und bevor jetzt nicht irgendein Vorschlag der SPÖ kommt, gibt es keine Verhandlungen mehr?
Schauen Sie,
Wenn ein Arbeitsübereinkommen ist, dann durchgeführt zu werden.
Wir haben das in schwierigen Fragen zustande gebracht, der Budgetsanierung, der Steuerreform.
Wir müssen es in anderen schwierigen Fragen auch zustande bringen.
Das ist ja die Berechtigung der Großen Koalition, dass sie schwierige Fragen gemeinsam lässt.
Das heißt, jetzt steht einmal die Pensionsreform.
Jetzt wird man sehen.
Ich glaube, dass grundsätzlich beide Seiten bemüht sind, die Gespräche wieder in Bewegung zu bringen.
Aber ohne Vorschläge geht es natürlich nicht.
Der Bundeskanzler hat ja zuletzt schon einen Vorschlag ins Spiel gebracht.
Harmonisierung könne ja nicht bei den ÖBB-Bediensteten aufhören.
Da gäbe es auch noch Landesbeamte.
Da gäbe es auch einiges zu harmonisieren.
Es hat auch jemand sogar gesagt, man müsste die ganzen Lohnschämer da harmonisieren.
Aber das wissen Sie genau.
Das ist alles ein Unsinnistan für sich.
sondern es geht darum, dass wir uns ein Ziel gesetzt haben.
Das Ziel lautet Modernisierung und Reform des Pensionsrechtes der Eisenbahner.
Dafür muss es Vorschläge geben, die konnten bis jetzt nicht erstellt werden und daher gibt es derzeit Schwierigkeiten, von denen ich hoffe, dass wir sie überwinden.
Wenn wir nicht einmal dieses Teilproblem lösen, ja wie sollen wir größere Probleme lösen, die gar nicht im Arbeitsübereinkommen stehen?
Ich weiß nicht, was die Ratio sein soll darin, dass ich ein kleineres, schwieriges Problem nicht lösen kann und da mache ich ein viel größeres Problem darauf, das ich gar nicht zur Diskussion gestellt habe.
Das heißt, die SPÖ ist am Zug, sie muss irgendeinen Vorschlag vorbringen?
Ja, nachdem ich von der Annahme ausgehe, dass grundsätzlich beide Seiten auch dieses Problem lösen wollen.
Und Sie werden selbst nichts mehr dazu beitragen, um die Situation zu entschärfen, die offenbar jetzt entstanden ist?
Wir werden dazu beitragen, indem wir in der Frage, selbst wenn es Vorschläge gibt, kompromissbereit sind.
Aber ohne ÖBB-Reform gibt es jetzt keine Pensionsreform?
Die Durchführung des Arbeitsübereinkommens war immer mein erstes Anliegen, das gilt auch für die ÖBB-Reform.
Mock zu den stagnierenden Pensionsgesprächen der Koalitionspartner.
Wir haben uns erfolglos um eine Stellungnahme des Sozialministers Alfred Dallinger bemüht.
Dallinger hat uns an den Bundeskanzler verwiesen mit der Erklärung, Franitzky bereite ein Statement vor.
Wir hoffen den Kanzler noch in dieser Sendung zu dieser Thematik interviewen zu können.
In Wien geht heute die diesjährige Herbsttagung der österreichischen Bischofskonferenz zu Ende.
Die katholische Kirche in Österreich steht ja zur Zeit unter dem Eindruck teilweise heftiger Diskussionen um mehrere Sachthemen.
Da ist zum einen die Nachfolge des scheidenden Salzburger Erzbischofs Karl Berg, doch auch mit dem vielzitierten Sexkoffer, dem Jugendwohlfahrtsgesetz oder dem Jesusfilm, der in Österreich angelaufen ist, beschäftigt sich die Kirche.
Von einer Pressekonferenz der Herbsttagung der österreichischen Bischöfe meldet sich Franz Sinnbürger aus dem Erzbischöflichen Palais in Wien.
Gleich zum aktuellsten innerkirchlichen Thema, der Diskussion um die Nachfolge des Salzburger Erzbischofs Karl Berg.
Der Erzbischof selbst, der ja als Vorsitzender der Bischofskonferenz anwesend war, sagte, über die Situation in Salzburg sei bei der Bischofstagung überhaupt nicht gesprochen worden.
Das Salzburger Domkapitel wartet zur Zeit darauf, einen Gesprächstermin im Vatikan zur Frage der Bischofsnachfolge in Salzburg zu bekommen.
Viel mehr war zu diesem Thema heute nicht zu erfahren.
Ausführlich dagegen die Stellungnahme der Bischöfe zum sogenannten Sexkoffer, also den umstrittenen Unterrichtsmaterialien zur Sexualerziehung.
Weihbischof Helmut Kretzl brachte als einen wesentlichen Kritikpunkt der Kirche ein, dass im Medienkoffer zur Sexualerziehung die Sexualität in erster Linie danach bewertet werde, ob sie freiwillig sei und Freude erleben lasse.
Verantwortung reduziere sich auf das Verhüten ungewollter Schwangerschaft.
Die Bischöfe fordern daher weitere Gespräche mit dem Unterrichtsministerium, um weitere Veränderungen der Unterrichtsmaterialien zu erreichen, sagt Weihbischof Kretzl.
Sollte trotz der künftigen Gespräche, die wir anbieten und zu denen wir bereit sind und die wir unter diesen Tendenzen führen werden, sollte trotz dieser Gespräche
die Endfassung sich nicht viel ändern, dann würden die österreichischen Bischöfe noch deutlicher ihre Ablehnung präzisieren als bisher und sie würden, soweit sie direkten Einfluss auf das schulische Geschehen haben, das ist der Religionsunterricht einerseits, das ist die Privatschule andererseits, den Gebrauch des Medienkoffers untersagen.
Zweites wichtiges Thema der Bischofskonferenz, die bevorstehende Änderung des Jugendwohlfahrtgesetzes.
Im Zielparagrafen des Jugendwohlfahrtgesetzes steht bisher der Schutz des Kindes von der Empfängnis an festgeschrieben.
Im neuen Jugendwohlfahrtgesetz soll das vor allem nach dem Willen der SPÖ auf den Schutz des werdenden Kindes ohne ausdrückliche Bezugnahme auf die Empfängnis umformuliert werden.
Die Bischöfe Österreichs lehnen das strikt ab, unterstreicht der Sprecher der Bischofskonferenz, Bischof Johann Weber.
Der Ausdruck werdendes Kind war uns wirklich zu weich.
Ich denke, dass man gerade auf dem Hintergrund dieser Denk- und Gedenktage
die jetzt im Gang sind, schon sagen muss, der Schutz des Lebens ist etwas Unteilbares und wenn wir an schreckliche Zeiten zurückdenken, wo man mit den Menschen einfach verfahren ist, dann kann man eine Lebensphase, nämlich vor der Geburt des Kindes, nicht ausklammern.
Der Kompromissvorschlag der Bischöfe lautet, das Jugendwohlfahrtgesetz solle auf den Schutz der Leibesfrucht abstellen.
Und der Begriff der Leibesfrucht bezieht sich im ABGB auf das Leben von der Empfängnis an.
Die Bischofskonferenz formulierte schließlich auch noch ihre Ablehnung des Corsisi-Filmes Die letzte Versuchung Christi.
Bischof Weber dazu, ein Film ist natürlich kein Katechismus, doch müssen die Bischöfe das Recht haben zu sagen, der Christus, der hier dargestellt ist, ist nicht unserer.
Und Bischof Weber zusammenfassend.
Natürlich sind Christen, gläubige Christen, allergisch.
Dort, wo vielleicht subtil und mit kleinen Schritten unser Glaube an die Göttlichkeit Christi halt einmal da und dort unterlaufen wird.
Und damit gebe ich zurück aus dem erzbischöflichen Ballet an das Mittagschanal.
Und wir machen weiter mit Kulturpolitik.
Die Diskussionen über die Zukunft der Salzburger Festspiele reißen seit diesem Sommer mit seinen vielen Zwischenfällen und Skandalen nicht ab.
Seit Herbert von Karajan seinen Rücktritt aus dem Direktorium bekannt gegeben hat und Landeshauptmann Haslauer Gerd Bacher als künftigen Festspielpräsidenten ins Spiel gebracht hat, vergeht fast kein Tag, an dem nicht neue Personalspekulationen
rund um Österreichs Renommier-Festival in den Medien auftauchen.
Jüngste Nahrung erhielt die Gerüchtebörse durch eine Zusammenkunft Gerd Bachers mit Philharmoniker-Vorstand Werner Resel und dem früheren Konzerthaus-Generalsekretär Hans Landesmann in New York.
Volkmar Parschalk sprach heute Vormittag mit Resel, Landesmann und dem Direktoriumsmitglied Otto Schenk und er hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Ein Vorprospekt soll in diesen Tagen erscheinen.
Der endgültige Prospekt der Salzburger Festspiele, der längst erschienen sein müsste, hängt noch immer davon ab, ob Herbert von Karajan seine Zusage gibt, den Maskenball und drei Konzerte zu dirigieren.
Karajan, der angeblich über Indiskretionen von Ministerin Havlicek beleidigt war,
Die Details seines Gesprächs mit ihm, vor allem seine Zusicherung auch künftig in Salzburg mitzuarbeiten, der Presse weitergab, wird von allen Verantwortlichen umworben und zuletzt soll sich sogar Bundeskanzler Wranitzki zu einem Gespräch bei dem 80-jährigen Maestro angesagt haben, der noch immer gräult, dass man wichtige Entscheidungen über die Zukunft der Festspiele ohne ihn vorher zu befragen getroffen hat oder zu treffen beabsichtigt.
Aus Salzburg hört man indes, Karajan wäre bereit einzulenken und im nächsten Sommer zu dirigieren, nachdem ihm alle Politiker versichert haben, nichts werde ohne seine Zustimmung geschehen und seine Mitwirkung bei den Festspielen sei unverzichtbar.
Man hört auch aus Salzburg das Gerd Bacher,
seinerseits die Zustimmung auch des sozialistischen Bürgermeisters Reschen habe, andererseits in einer Übergangslösung, bis man die Verträge mit Präsident Moser gelöst habe, als einfaches Mitgliedsstaat des zurückgetretenen Michael Hampe ins Direktorium einziehen könnte.
Hans Landesmann über die große Spekulationen auslösende New Yorker Zusammenkunft?
Ich habe es für günstig und richtig gefunden, dass jemand, der immerhin im Gespräch ist
Präsident der Salzburger Festspiele mal auch mit dem Philharmoniker einen Kontakt pflegt, auf eine relativ private und persönliche Art, überhaupt nicht offiziell.
Und dieses Gespräch hat dann stattgefunden und es war ein sehr
nette und sehr freundschaftliche Aussprache.
Philharmonikervorstand Werner Resel, der in diesem Sommer seine Unzufriedenheit mit Präsident Moser und Generalsekretär Villnauer mehrfach geäußert hat über die aktuelle Situation und die New Yorker Begegnung.
Wir haben den Vertrag noch nicht unterschrieben, weil ich natürlich das Plenum befragen muss.
Ich bin optimistisch, dass ich hier eine Zustimmung kriegen werde.
Also was uns anlangt, wird es wahrscheinlich keine Schwierigkeiten geben.
Was die Zukunft der Festspiele anlangt, so ist es klar, dass man ohne Karajan nichts machen sollte.
Rein aus künstlerischen Gründen, das ist klar.
Es gibt meiner Meinung nach wirklich kein Konzept in Salzburg.
Ich sehe auch noch keins, nach wie vor keines.
Die Neuenorger Zusammenkunft war eigentlich ein Gespräch.
Es waren natürlich keine Verhandlungen, weil Herr Bacher natürlich über nichts verhandeln konnte.
Er hatte keine Funktion in Salzburg.
Alles andere ist natürlich Spekulation.
Wird Otto Schenk, der für Schauspiel verantwortliche, seinem Kollegen Hampe folgen und sich ebenfalls aus dem Direktorium zurückziehen?
Mein Vertrag läuft im Juni oder wann aus.
Ich will jetzt nicht zurücktreten, um einfach Geschäfte abzuwickeln, die abzuwickeln sind.
Und um meine Sachen, die wir geplant haben, nicht jemandem hinzuschmeißen, der dann
Verträge erfüllen müsste, die wir abgeschlossen haben und wir wollen halt das Paket, das sehr unter Mitwirkung Karajans auch entstanden ist und auf seinen Wünschen auch teilweise basiert und wenn er da mitmacht, wie ich höre, wird er das und wie ich ihn kenne, wird er das sicher tun, dann wird man das irgendwann zu Ende führen und mein Sessel steht jedem zur Verfügung.
Wenn er mich heute ablöst und wenn das reibungslos geht und wenn wir das vernünftig machen, dann steht er schon heute zur Verfügung, der Sessel.
Sogar kein Vertrag, wir kriegen ja nicht einen Groschen Geld, wir machen ja das alles nur so.
Mir geht es doch darum, dass das dort in anständiger Form weitergeht und ich werde sicher kein Hindernis für irgendjemanden
Schenk, der sich eine Zusammenarbeit mit Bacher gut vorstellen kann und zu bedenken gibt, dass es davon abhängt, welche künstlerischen Berater Bacher haben werde, der auch von der unguten Situation spricht, in der Künstler versuchen, die Festspiele zu erpressen, ist jedoch von einer Mitwirkung Herbert von Karajans im nächsten Sommer überzeugt.
Ich glaube, dass er weiterarbeitet an dem, was er vorhat und dass wir ihn sicher dort begrüßen werden und bejubeln können.
Hans Landesmann wird von vielen als Kandidat Gerd Bachers als künftiger Generalsekretär gehandelt.
Da bin ich ehrlich darüber überrascht, weil ich wohl mit Herrn Bacher schon seit vielen Jahren in Kontakt bin, noch überhaupt keine offizielle Kontakte erfolgt sind, weder von
Politiker noch aus Salzburg von Leuten, die heute in Amt und Würde sind und das sind alles reine Spekulationen.
Wären Sie interessiert in Salzburg zu arbeiten und sind Sie Gerd Bachers Kandidat?
Ob ich Gerd Bachers Kandidat bin, das weiß ich wirklich nicht.
Dass mich die Salzburger Festspieler seit vielen Jahren interessieren und dass, wenn ich dazu etwas beitragen könnte, dass die Festspieler gut gedeihen und interessant sind.
dann würde ich das gerne tun, soweit das in meiner Kraft steht.
Wann das Theater hinter den Kulissen der Salzburger Festspiele endlich beendigt wird, wagt man nicht zu prognostizieren.
Dass es höchste Zeit wäre, zur künstlerischen Tagesordnung überzugehen, scheint Gebot der Stunde.
Um Bilder einer Ausstellung geht's im nächsten Beitrag.
Wege zur Abstraktion nennt sich eine Ausstellung von 80 Meisterwerken der klassischen Moderne aus der Sammlung Thyssen-Bornemissa, die morgen Abend im Wiener Museum des 20.
Jahrhunderts im 20er Haus also eröffnet wird.
Die Sammlung Thyssen wurde Anfang dieses Jahrhunderts vor allem mit Alterkunst begonnen.
Seit den 60er Jahren wurden auch Werke des späten 19. und des 20.
Jahrhunderts in die umfangreichen Bestände aufgenommen.
Die 80 Bilder von mehr als 60 bedeutenden Künstlern aus über 10 Ländern, die in dieser Ausstellung zu sehen sein werden,
geben einen Überblick über die Anfangsentwicklung der abstrakten, konstruktivistischen Malerei und erhalten darüber hinaus besondere Aktualität durch das Wiederaufleben dieser Kunstrichtung unter dem Schlagwort Neo-Geo in den letzten Jahren.
Die Ausstellung ist bis 15.
Jänner zu sehen.
Es berichtet Robert Billek.
Georges Braque, Marc Chacal, Salvador Dalí, Vasily Kandinsky, Paul Klee oder Pablo Picasso.
Das sind nur einige Namen aus einer langen Liste berühmter Maler der klassischen Moderne, deren Arbeiten im Museum des 20.
Jahrhunderts gezeigt werden.
Meisterwerke vom Beginn unseres Jahrhunderts, deren teuerstes einen Versicherungswert repräsentiert, der 15 Jahre Budgets des Museums verschlingen würde.
Aufgezeigt werden die verschiedenen Wege zur konstruktivistischen Abstraktion.
Zu sehen sind also nicht ausschließlich gegenstandslose Gemälde.
Der Bogen spannt sich etwa von Chagalls magisch-traumhafter Bildrealität bis zu Mondrians strengen und reinen geometrischen Formen.
Wolfgang Drexler vom Museum des 20.
Jahrhunderts.
Ein Ausgangspunkt, auch so wie ihn die Ausstellung zeigt, ist der Kubismus.
in Frankreich, also hauptsächlich Prag und Picasso, mit einigen Freunden dann, Jean Gré, Leschet dann.
Das geht dann hinüber, wird aufgenommen in den Formen zum Teil von den Futuristen, die bringen wiederum die Farbe ein und die Bewegung und die Dynamik.
und beides kommt nach Russland zu einer Sonderform, wie das Name sagt, Verbindung Kubo-Futurismus und aus dem entwickelt sich aber dann dort sehr schnell, wahrscheinlich auch begünstigt irgendwie durch das revolutionäre Klima eine völlig eigenständige Abstraktion, die dann wiederum auf Mitteleuropa zurückgestrahlt hat und dann vor allem im Bauhaus herum sind dann alle diese verschiedenen Einflüsse
jetzt die aus Russland, vermittelt durch Lisitsky oder auch durch Molyneux, haben sich verbunden mit dem aus Holland kommenden Style-Bestrebungen von Mondrian oder Dösburg.
Die abstrakte Malerei wird in dieser Ausstellung als Einstil mit verschiedenen Entwicklungsstationen und Varianten begriffen.
Allen gemeinsam ist noch der optimistische Glaube an Vernunft, Ratio und Fortschritt.
Sieht man von genialen Störenfreden wie etwa Francis Picabia einmal ab.
Die 80 Werke aus der Thyssen-Sammlung stammen aber nicht nur von bekannten Künstlern.
Die Qualität der Bilder manifestiert sich nicht nur im Versicherungswert, sondern auch in der kunsthistorischen Bedeutung.
Ein Relief von einem Russen von Chaschnik, das halte ich für eines der wesentlichsten Beispiele in der Ausstellung, weil man dort sieht,
wie damals schon gedacht worden ist, vom Bild in den Raum hinaus.
Das denken auch jetzt in Architekturmodelle, die sich im All abspielen könnten.
Raumstationen wurden ausgedacht und so weiter.
Und das hat vielleicht noch nicht so den Marktwert wie ein anderes Bild, wie ein Prag zum Beispiel, ein Kubistischer, der einfach bekannter ist und einen größeren Handelswert hat.
Aber das heißt nicht unbedingt, dass die künstlerische Leistung dort geringer wird.
Vom Museum des 20.
Jahrhunderts jetzt ins Nachrichtenstudio des Funkhauses zu den Schlussnachrichten.
USA.
In Washington sind die ersten Vorbereitungen für die Amtsübergabe von Ronald Reagan zu George Bush im Jänner 1989 getroffen worden.
Einzelheiten besprach Präsident Reagan im Weißen Haus bei einem Empfang von Bush und dem künftigen Vizepräsidenten Dan Quayle.
Bereits gestern hat Bush mit der Nominierung von James Baker zum Außenminister die erste wichtige Personalentscheidung bei der Bildung seiner künftigen Regierungsmannschaft getroffen.
Bei einer Pressekonferenz deutete Bush auch an, dass er eine Reihe von Ministern von seinem Vorgänger Reagan übernehmen wolle.
Sein außenpolitisches Ziel skizzierte der künftige amerikanische Präsident mit einer Stärkung des westlichen Bündnisses und der Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion.
Österreich, Großbritannien, Iran.
In Wien haben heute hochrangige Vertreter Großbritanniens und des Irans eine Vereinbarung über die volle Wiederaufnahme der seit Juni 1987 unterbrochenen diplomatischen Beziehungen unterzeichnet.
Mit sofortiger Wirkung können wieder Botschaften in den beiden Staaten eröffnet werden.
Innerhalb von sechs Monaten sollen neue Botschafter ihren Dienst in London bzw.
Teheran antreten.
Von britischer Seite ist das Abkommen vom stellvertretenden Außenminister Sir David Neers, von iranischer Seite vom Generalsekretär des iranischen Außenministeriums Mahmoud Waizi unterzeichnet worden.
Die Beziehungen waren 1987 auf ein Mindestmaß beschränkt worden, nachdem in Großbritannien ein iranischer Diplomat wegen eines Sklavendiebstahls verhaftet und daraufhin in Teheran ein britischer Diplomat misshandelt worden war.
Die Regierung in London zog später alle Diplomaten zurück.
Iran blieb nur mit einem Geschäftsträger in der britischen Hauptstadt vertreten.
Österreich Im Nationalrat ist heute Vormittag des 70-jährigen Bestehens der Republik Österreich gedacht worden.
Am 12.
November 1918 beschloss die Provisorische Nationalversammlung das Gesetz über die Staats- und Regierungsform der Republik Deutsch-Österreich.
Nationalratspräsident Graz sprach von zwei Komponenten, die das einigende Band in der Demokratie seien.
Einerseits die Bereitschaft zur unbedingten Einhaltung der demokratischen Spielregeln, andererseits die uneingeschränkte Liebe zum gemeinsamen Vaterland.
Zum Unterschied von der Ersten Republik hätten die politischen Parteien gelernt, dass sie in einer funktionierenden Demokratie die Auseinandersetzungen der politischen Kräfte mehr den Charakter eines Wettbewerbes haben müssten, sagte Graz.
Und jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Abgesehen von einigen Nebelfeldern meist heiter, Nachmittagstemperaturen 1 bis 6, im Westen bis 11 Grad.
Die Mittagstunde ist so gut wie um das Mittagsjournal zu Ende, einen angenehmen Nachmittag noch.