Mittagsjournal 1976.07.03

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    Mittagsjournal.
    Es ist 12 Uhr, guten Tag meine Damen und Herren, durch die Sendung führt Roland Machatschke.
    Der Sommer und die Reisewelle stehen heute im Mittelpunkt unseres Mittagssjournals.
    Wir nehmen nach den Nachrichten Verbindung mit der Informationszentrale des ÖAMTC auf, um zu erfahren, wie die Situation auf den österreichischen Straßen und an den Grenzübergängen ist.
    Aus Paris und London berichten wir über die Auswirkungen der dort herrschenden Hitze, aus Österreich über die Besorgnisse der Bauern angesichts der anhaltenden Trockenheit und in einem Direktgespräch mit der Hohen Warte in Wien wollen wir einen Meteorologen um eine fachmenschliche Analyse der Wetterlage bitten.
    Die weiteren Themen des Journals, Putsch im Sudan gescheitert und Lagebericht vom Geiseltraum in Uganda, unsere außenpolitischen Beiträge, und Berufswünsche der Lehrlinge und die Inlandspresseschau, unsere innenpolitischen Beiträge.
    Außerdem berichten wir im Kulturteil über das fünfte internationale Jugendmusikfest in Wien.
    Soweit also das Programm dieser Sendung.
    Wir beginnen jetzt mit den Nachrichten.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist heute Hendrik Goldhahn und Sprecher Wilfried Schirlbauer, Libanon.
    Ein neuer Waffenstillstand, der gestern um 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit in Kraft treten sollte, ist wirkungslos geblieben.
    In allen Teilen des Libanons halten die Kämpfe zwischen den Bürgerkriegsparteien an, wobei der Schwerpunkt weiterhin im Bereich des von christlichen Milizen belagerten Palästinenser-Lagers Tal Saatard liegt.
    Das gemeinsame Oberkommando der Palästinenser und der Moslems dementierte, dass das Lager überrannt worden sei.
    Die Kampfverbände der 40.000 in diesem Lager lebenden Palästinenser wehren sich angeblich auch am heutigen 12.
    Tag verbissen gegen die christlichen Einheiten, die das Camp von drei Seiten eingekesselt haben.
    Nach Darstellung der linksgerichteten Moslems sollen Einheiten des 13.000 Mann starken syrischen Expeditionskorps auf Seiten der Christen in die Schlacht um das Lager eingegriffen haben.
    Ein Rundfunksender der linken Moslems bezeichnete das syrische Vorgehen als Versuch zur Vernichtung der Palästinenser und Libanesen von Tal Sa'atar.
    Sudan.
    Der gestern ausgebrochene Machtkampf im Sudan ist offensichtlich noch nicht entschieden.
    Nach einem Bericht der irakischen Nachrichtenagentur sollen im Raum der Hauptstadt Khartoum noch immer heftige Kämpfe zwischen aufständischen und regierungstreuen Truppen im Gange sein.
    Die Gefechte dürften bereits mehr als 100 Menschen Leben gefördert haben.
    Die Gegner des Präsidenten Noumeri unternahmen gestern früh einen Umstürzversuch, als der Staatschef von Besuchen in den USA und in Frankreich nach Khartoum zurückkehrte.
    Die Aufständischen versuchten den Präsidentenpalast, den Flughafen und andere strategisch wichtige Stellen der Hauptstadt in ihre Gewalt zu bringen, stießen dabei jedoch auf entschlossenen Widerstand regierungstreuer Einheiten.
    In der vergangenen Nacht wurde gemeldet, der Putschversuch sei endgültig niedergeschlagen.
    Über die Rebellen und ihre Motive herrscht nach wie vor Unklarheit.
    Uganda.
    Die Luftpiraten im Flughafen von Kampala haben es nach Angaben diplomatischer Kreise abgelehnt, mit einem Vertreter der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO zu sprechen.
    Der PLO-Vertreter sei daher wieder abgereist.
    Man rechnet in Kampala vor der Rückkehr des Staatspräsidenten Idi Amin von der Gipfelkonferenz der Organisation für die Einheit Afrikas auf Mauritius mit keiner entscheidenden Wende in der bereits seit fast sechs Tagen andauernden Geiselnahme.
    Amin wird im Laufe des heutigen Tages in Kampala erwartet.
    Die Luftpiraten haben mit der Ermordung der mehr als 100 Geiseln gedroht, wenn sich die Regierungen von fünf Staaten nicht bereit finden, 53 Strafgefangene freizulassen und nach Uganda auszufliegen.
    Das Ultimatum der Terroristen läuft morgen Mittag aus.
    Spanien.
    Der Kronrat hat heute Vormittag seine gestern unterbrochenen Beratungen über die Nachfolge für Ministerpräsident Arias Navarro fortgesetzt, der am vergangenen Donnerstag zurückgetreten ist.
    Der Rat wird König Juan Carlos drei Kandidaten vorschlagen.
    Der Monarch muss sich für einen dieser Bewerber entscheiden.
    Die besten Aussichten werden in der spanischen Hauptstadt dem als liberal geltenden Ministern Arielsa und Fraga sowie Generalstabschef Melado eingeräumt.
    Mexiko.
    26 Millionen Mexikaner werden morgen einen neuen Staatschef und ein neues Parlament wählen.
    Einziger Kandidat für das sechs Jahre dauernde Mandat des Präsidenten ist der 56-jährige bisherige Finanzminister José López Portillo, der von der seit 48 Jahren ununterbrochen regierenden Institutionellen Revolutionspartei aufgestellt wurde.
    Er wird von dem amtierenden Präsidenten Echeverria am 1.
    Dezember die Amtsgeschäfte übernehmen.
    Um die Mandate im Senat und in der Abgeordnetenkammer bewerben sich außer der regierenden Institutionellen Revolutionspartei noch drei kleine Parteien, nämlich die konservativ-katholische Nationale Aktionspartei, die pro-kommunistische Sozialistische Volkspartei und die Authentische Revolutionspartei, die von der Institutionellen Revolutionspartei abgesplittert ist.
    Sowjetunion.
    Das Politbüro der KPDSU hat die Tätigkeit der von Parteichef Brezhnev angeführten Delegation bei der Gipfelkonferenz europäischer kommunistischer Parteien in Ostberlin gebilligt.
    Das Politbüro bezeichnet die Ergebnisse des Treffens als wichtigen Beitrag zu einem friedlichen Europa.
    Die bei der Konferenz beschlossene These über die Notwendigkeit des Kampfes gegen den Antikommunismus wird vom Politbüro begrüßt.
    USA.
    Die Sowjetunion hat in den Vereinigten Staaten nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums 800.000 Tonnen Sojabohnen im Wert von etwa 3,6 Milliarden Schilling gekauft.
    Mit der Lieferung soll im September begonnen werden.
    In der amerikanischen Hauptstadt wird es für möglich gehalten, dass die UDSSR in der kommenden Woche einen weiteren Vertrag über den Kauf von 500.000 Tonnen Sojabohnen abschließt.
    Türkei.
    Ministerpräsident Demirel und Oppositionsführer Ecevit haben sich für das von Bundeskanzler Kreisky für Jänner 1977 in Straßburg vorgeschlagene Gipfeltreffen der demokratischen Staaten ausgesprochen.
    Dies erklärten die beiden türkischen Politiker dem Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, dem sozialistischen österreichischen Abgeordneten Cernets, während seines offiziellen Besuches in Ankara.
    Cernets ist auch mit Staatspräsident Koro Türk und Außenminister Cagliarianghi zusammengetroffen.
    Europäische Gemeinschaften.
    Wie aus den soeben veröffentlichten wirtschaftspolitischen Leitlinien der EG-Kommission hervorgeht, hat sich der Konjunkturaufschwung in den Mitgliedsländern des gemeinsamen Marktes gefestigt.
    Das Wirtschaftswachstum erreichte in der ersten Jahreshälfte etwa 6 Prozent, die Arbeitslosigkeit nahm allerdings nur in begrenztem Maße ab.
    Im April waren noch 4,6 Millionen Menschen in den Staaten der neuner Gemeinschaft ohne Beschäftigung.
    Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent.
    Für die kommenden Monate empfiehlt die Kommission unter anderem eine zurückhaltende Budgetpolitik und strenge Preisdisziplin.
    Österreich Die Geschäftstätigkeit der Banken wies im abgelaufenen Berichtsjahr eine günstige Entwicklung auf, wenngleich die Erträge im zweiten Halbjahr stärker unter Druck gerieten.
    Wie aus dem heute veröffentlichten Jahresbericht des Verbandes österreichischer Banken und Bankiers weiter hervorgeht, hätten sich Kreditkosten und Zinsspanne unter dem Einfluss wachsender Bankenliquidität und zögernder Kreditnachfrage ermäßigt.
    Die Bilanzsumme der 34 dem Bankenverband angehörenden Institute in Höhe von 316 Milliarden Schilling entspricht 38 Prozent des Bilanzvolumens des gesamten österreichischen Kreditapparates.
    Wie dem Bericht ferner zu entnehmen ist, überschritten die Spareinlagen des Bankensektors im Jänner dieses Jahres erstmals die 50-Milliarden-Schilling-Grenze.
    Die Möglichkeit, die Tätigkeit des praktischen Arztes als Wehrersatzdienst anzuerkennen, ist Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage von ÖVP-Gesundheitssprecher Wiesinger an Verteidigungsminister Lütgendorf.
    In der Anfragebegründung heißt es, die Gemeinden unternehmen derzeit die größten Anstrengungen, um ihre Gemeindearztstellen zu besitzen.
    Das Problem werde jedoch neuerlich akut, wenn der junge Arzt zur Ableistung des Grundwehrdienstes eingezogen wird.
    Wiesinger fordert nun in der Anfrage den Verteidigungsminister auf, sich dafür einzusetzen, dass die Tätigkeit des praktischen Arztes als Wehrersatz anerkannt wird.
    Das neue Strafgesetz sichert allen Opfern von Unfällen Rechtsanspruch auf erste Hilfe zu.
    Der Sekretär des Arbeiter-Samariter-Bundes, Hollaubeck, meinte heute in einer Aussendung, es werde oft irrtümlicherweise angenommen, die Verpflichtung zur Leistung von erster Hilfe gelte bei Unfällen nur für Autofahrer.
    Tatsächlich bestehe aber eine derartige Verpflichtung auch bei Bade- oder Bergunfällen.
    Nur wer sich selbst bei der ersten Hilfeleistung in Gefahr bringe, sei von dieser Verpflichtung befreit.
    Allerdings gelte auch die Verständigung von Gendarmerie, Polizei oder Rettung bereits als Erfüllung dieser gesetzlichen Vorschrift, ergänzte Hollaubeck.
    Das waren die Meldungen.
    Das war's für heute.
    Und nun zum Wetter.
    Die Wetterlage.
    Die weite Teile Europas überlagernde Hochzelle bestimmt weiterhin das Wetter in Österreich.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Allgemein gering bewölkt, gebietsweise auch wolkenlos.
    Im weiteren Tagesverlauf vereinzelt Gewitterbildungen.
    Östliche Winde.
    Nachmittagstemperaturen 25 bis 30 Grad, in Westösterreich bis 32 Grad.
    Frühtemperaturen morgen 8 bis 17 Grad.
    Die Prognose für morgen Sonntag, Fortbestand des sommerlichen Hochdruckwetters.
    Am Nachmittag vereinzelt Gewitter.
    Östliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 26 bis 30 Grad.
    In Westösterreich bis 32 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien wolkenlos 26°, Ostwind 10 km pro Stunde.
    Eisenstadt wolkenlos 26°, Ost 10, links wolkenlos 26°, Südost 15,
    Salzburg-Heiter 26° Windstille, Innsbruck-Heiter 29° Windstille, Pregenz wolkenlos 24° Südost 3°, Graz wolkenlos 26° Windstille und Klagenfurt 27° Ostwind 5 km pro Stunde.
    Und nach dem Wetter jetzt gleich um 12 Uhr und 11 Minuten zum Reiseverkehr.
    Ich bin mit Wolfgang Löffner in der Informationszentrale des ÖAMTC verbunden.
    Guten Tag, Herr Löffner.
    Schönen guten Tag, Herr Masatschke.
    Wie schaut die Situation nun zunächst einmal auf den Durchzugsstraßen in Österreich aus?
    Ja, gleich zur aktuellen Verkehrslage aus Richtung Deutschland hält nach wie vor der starke Urlauberzustrom an.
    Am Autobahngrenzübergang Walserberg zeitweise circa eine halbe Stunde Aufenthalt.
    An den übrigen Grenzübergängen von Bayern nach Österreich circa eine Viertelstunde.
    Im Salzachtal Richtung Süden dichter Kolonnenverkehr am Ende der Taunautobahn im Salzachtal Stauungen mit fallweiser Ableitung von der Autobahn Abgolding auf die parallel führende Bundesstraße.
    Auf der sogenannten Gastarbeiterstrecke dichter Kolonnenverkehr jedoch hier ohne größere Stauungen.
    Nun zu den Grenzübergängen im Süden Österreichs.
    Mehrere Stunden muss man am Wurzenpass, bei Spielfeld und bei Radsgersburg warten.
    An den übrigen Grenzübergängen nach Jugoslawien nur kurze Aufenthalte.
    Bis zu einer halben Stunde Aufenthalt gibt es bei Törnmaglern Richtung Italien.
    Starker Verkehr wird auch Richtung Tschechoslowakei und Ungarn gemeldet.
    Bei Draßenhofen Richtung Brünn muss man bis circa zwei Stunden warten.
    Bei Nickelsdorf Richtung Budapest und Klingenbach Richtung Plattensee Wartezeit an der Grenze von circa einer Stunde.
    Soviel zur aktuellen Situation.
    Haben Sie Meldungen über größere Unfälle?
    Nein, bis jetzt noch nicht.
    Es sind im Reiseverkehr bis jetzt noch keine größeren Unfälle aufgetreten.
    Weder in Deutschland noch in Österreich.
    Und welche Entwicklung des Verkehrsgeschehens erwarten Sie bis zum Abend?
    Ist anzunehmen, dass es jetzt über Mittag noch weiter zunehmen wird?
    Oder ist irgendwann einmal eine Periode zu erwarten, wo es dann langsam abzuflauen beginnt?
    Ja, über die Mittagszeit wird sicherlich eine gewisse Beruhigung in der Verkehrslage eintreten.
    Da aber der Zustrom aus Deutschland nach wie vor anhält, ist in den Nachmittagsstunden wieder mit einem Aufleben zu rechnen.
    Im Großen und Ganzen wird sich an den Wartezeiten nicht viel ändern.
    Besten Dank, Herr Löffler, für diese Informationen.
    Auf Wiederhören.
    In Europa hat der Sommer also nicht nur verkehrsmäßig voll eingesetzt, auch das Wetter ist sommerlich, für viele Menschen sogar zu sommerlich.
    Während es in Österreich lediglich heiß ist, spricht man in Westeuropa bereits von einem Katastrophenwetter.
    Am schwersten leiden Spanien und Portugal im Süden und Frankreich und Großbritannien im Westen.
    Auch Belgien leidet unter der Hitze, so muss dem Süden des Landes alle Wälder gesperrt werden, um die Gefahr von Waldbränden zu verringern.
    Wir werfen nun zunächst aber einen Blick nach Frankreich über die Hitzewelle und ihre Auswirkungen, berichtet Christoph Schwerin aus Paris.
    Die Trockenheit, von der Frankreich heimgesucht ist, so erklärte Staatspräsident Giscard d'Estaing, ist nicht nur ein meteorologisches Phänomen von wenigen Wochen, sondern schädigt unsere nationale Wirtschaft auf lange Sicht.
    Diese Trockenheit sei eine nationale Katastrophe.
    Und selbst wenn in den nächsten Tagen Regen fallen sollte, ist die Ernte in den Regionen des Nordens, Westens und Südwestens zerstört.
    Die Flüsse führen nur noch ein Fünftel ihres normalen Wasserstandes.
    Der Staatspräsident rief zur nationalen Solidarität auf, die den Bauern, der seiner Einkünfte durch die Trockenheit beraubt ist, die gleiche Hilfe zukommen lässt wie dem arbeitslosen Arbeiter.
    Die Jugendorganisation der Anhänger Giscars hat eine Solidaritätssteuer vorgeschlagen, die von den Ferientouristen für die von der Trockenheit geschädigten Bauern erhoben wird und dies, nachdem vor einigen Tagen ein Bauer der Normandie Selbstmord beging, nachdem er sein Vieh nicht mehr füttern konnte und abschlachten musste.
    In Notstandsgebieten, besonders aber dort, wo durch die Hitze sich gewaltige Flächenbrände verbreiten, wird militär eingesetzt.
    Die Wehrpflichtigen aus der Landwirtschaft, die im Juli und August eingezogen werden sollten, erhielten einen Aufschub von drei Monaten.
    Die Trockenheit steht nicht nur im Mittelpunkt aller Gespräche, sondern auch im Zentrum der Regierungsaktivität.
    sprach vorgestern der Präsident und veröffentlichte gestern der Sonderbeauftragte der Regierung für Trockenheit, François Sayot, ein Weißbuch über die Katastrophe.
    So treffen sich heute Mittag die Präfekten der betroffenen Gebiete zu einer Konferenz beim Premierminister Jacques Chirac.
    Aber nicht nur die Landwirtschaft ist von der Trockenheit betroffen, sondern auch die Energiewirtschaft.
    Das Wasserreservoir in den Stauseen der Elektrizitätswerke so reduziert, dass die Elektrizitätsproduktion um 30% heruntergegangen ist und Frankreich nicht mehr Elektrizität exportiert, sondern zu einem Elektrizitätsimportland geworden ist.
    Wieder einmal spricht man von den künstlichen Regernmachern.
    Und trotz der kostspieligen und schlechten Erfahrungen, die die staatlichen Elektrizitätswerke zwischen 1955 und 1958 mit amerikanischen Regenkanonen gemacht haben, will die Elektrizitätswirtschaft gemeinsam mit den Regionalverwaltungen der Haute Garonne es noch einmal mit Ihnen versuchen.
    Die Hitze in den Großstädten wie Paris, obwohl sie bisher nicht über Mangel an Trinkwasser zu klagen haben, löst die Disziplin der Gemeinschaft auf.
    Während Stunden findet man keine Busse, weil es den Fahrern zu heiß ist.
    Auch die Taxis fahren je nach Laune und in manchen Stadtvierteln erschienen in den letzten Tagen die Müllmänner nicht mehr.
    Der Verbrauch an Mineralwasser ist um 60-fache gestiegen und in den meisten Geschäften und Kneipen findet man das begehrte Nass nicht mehr.
    Das rührt aber nicht allein daher, dass mehr getrunken wird, sondern die Leute horten.
    Zwölf Flaschen für meinen Hund, für alle Fälle, erzählte ein Stubenmädchen im Hotel Crayon.
    Dagegen ist das Reservoir an Bier in der Pariser Brauerei schier unerschöpflich.
    Nur fehlt es an Arbeitskräften, schnell genug die Fässer herbeizuschaffen.
    Die Bierlastwagenfahrer arbeiten teilweise von 5 Uhr morgens bis 10 Uhr abends.
    Und das ist das Erstaunliche.
    Sie sehen nach getaner Arbeit weniger erschlafft aus, als die ihren Trinkexzessen sich willenlos hingebenden Städtern auf den Terrassen und ihrer Kneipen und Cafés.
    Aus Paris berichtete Christoph Schwerin.
    Und unser nächster Beitrag kommt aus London.
    Denn vor allem Nordengland und Wales, ansonsten besonders im Sommer traditionelle Regengebiete, haben seit Monaten keinen Niederschlag mehr erlebt.
    Im Süden des Landes ist der Wasserstand der Flüsse stark gesunken, in der Themmensee liegen viele Boote auf dem Grund.
    Aber ganz so schlimm wie etwa in Frankreich ist es dennoch nicht, berichtet unser Korrespondent Heinz Behran aus London.
    Jetzt haben wir es also offiziell, dass Großbritannien seit 250 Jahren keine so arge und so weit verbreitete Trockenheit erlitten hat wie jetzt.
    Denn das sagte der Minister für Planung und Lokalverwaltung John Silkin gestern im Unterhaus.
    Die Wettermacher auf dieser Zauberinsel selbst sind etwas vorsichtiger.
    Zum Beispiel hat man mir im London Weather Centre gestern mitgeteilt, am 26.
    Juni sei der Rekord erreicht worden, nämlich 34,8 Grad, und das sei ein Rekord seit 1940, weil es nämlich vor dem Jahr keine Statistiken gäbe.
    Die Engländer haben gegenüber dem Wetter eine komplizierte Haltung.
    Sie sind immer überrascht.
    Überrascht, wenn es im Winter schneit oder die Temperatur unter 0 Grad geht und die Schienen auf der Eisenbahn einfrieren.
    Und wenn man dann sagt, warum trifft er da keine Vorkehrungen?
    Dann sagen sie, ja, das kommt kaum vor, dass es so kalt ist.
    Und dasselbe gilt für die jetzige Hitze.
    Das gestern angekündigte Gesetz,
    bis jetzt noch kaum formuliert, auch das ein Zeichen der Hast und des Mangels jeder Voraussicht.
    Das Gesetz soll den regionalen Wasserämtern gewisse Befugnisse geben, die sie offensichtlich noch nicht besitzen, zum Beispiel Golf- und Ringplätzen das Bespringen mit Wasser zu verbieten oder Wasser in irgendeiner Form zu rationieren.
    Wassermesser, wie es sie in Holland gibt, will man hier nicht einführen.
    Es ist nämlich genug Wasser da.
    Nur, weil sich dieses weigert, bergauf zu fließen, sind manche Regionen schlechter dran als andere.
    Und ein Plan für das ganze Land, der steht nicht dafür, denn sowas kommt ja nie vor.
    London selbst ist kaum in Gefahr.
    Hingegen ist es schlecht in East Anglia, den östlichen Midlands, im Süden und Westen, also Devonshire und Somerset, und in Süd Wales.
    Die Landwirtschaft und die Industrie werden, wie der Minister sagte, besonders berücksichtigt werden in diesem neuen Gesetz.
    Wie es aussehen wird, genau aussehen, das weiß man noch nicht, aber ein Sprecher der südwestlichen Wasserbehörde hat gestern gesagt, wir wären heute nicht in der Lage, Gemeinden zu verbieten, ihre öffentlichen Gärten zu bespringen oder irgendjemanden daran zu hindern, sein privates Schwimmbad wieder anzufüllen.
    In manchen Bezirken sind Gartenschläuche wohl bereits verboten, das heißt, deren Verwendung, sei es im Garten oder um den Wagen zu waschen.
    Lustig sind die Nebeneffekte, z.B.
    der in den Zeitungen allgemein verbreitete Ratschlag, in die Zisternen oben im Wasserklosett Ziegel zu legen, weil dadurch die so verbrauchte Wassermenge angeblich reduziert werden soll.
    Oder das Aushebern des seifigen Badewassers zur späteren Verwendung unten im Garten.
    Aber natürlich sind manche Gebiete wirklich ziemlich schwer betroffen, z.B.
    Lieds, wo die Reservoire nur mehr 46% gefüllt sind, und Guernsey in den Kanalinseln, wo bereits ein Hotel wegen zu viel Wasserverbrauch im letzten Monat bestraft wurde, indem jede Nacht für bis zu 14 Stunden das Wasser überhaupt abgesperrt wird.
    Und die Grasfeuergefahr überall ist ziemlich groß und Heidebrände gab es besonders in Yorkshire.
    Aber das Meteorologische Amt in London erklärt zwei oder drei kühlere und nässere Perioden voraus.
    Eine könnte Ende der kommenden Woche eintreten, die zweite in der zweiten Hälfte Juli.
    Vielleicht wird dieser heiße Sommer doch dazu führen, dass man etwas dazu tut, die Wasserversorgung des Landes global zu regeln.
    Großbritannien braucht nämlich bis zum Ende des Jahrhunderts mindestens eine doppelt so große Wassermenge wie jetzt.
    Und falls es wirklich zu einer Klimaveränderung kommen sollte, wovon man ja spricht, noch mehr.
    Das wäre dann der einzig wirkliche Sinn der gegenwärtigen, immerhin noch erträglichen Unannehmlichkeiten.
    Aus London berichtete Heinz Beran und jetzt ein Blick nach Österreich.
    Denn auch bei uns herrscht Sommer und auch bei uns macht man sich Gedanken, was geschieht, wenn die Trockenperiode länger andauert.
    Die Landwirtschaft befürchtet Ernteschäden.
    Wie ernst diese Befürchtungen zu nehmen sind, darüber berichtet jetzt Hans Adler.
    Die Hitzeperiode hat den Getreideanbau ausgerechnet in der Zeit zwischen dem Wachstum der Halme und der Reifung der Körner erwischt.
    Das heißt, dass zwar die Ernte nicht mehr vollständig vernichtet werden kann und damit die Versorgung des heimischen Marktes mit Brot, Futter und Braugetreide sicher ist,
    das aber die Qualität von Tag zu Tag abnimmt und wenn nicht bald etwas passiert, wird sie geradezu jämmerlich sein.
    Fast ein Viertel der gesamten österreichischen Weizenproduktion stammt aus dem Marchfeld, der großen Ebene am Südostrand von Wien, die man immer als Kornkammer Österreichs bezeichnet.
    Das Marchfeld ist klimatisch ein Steppengebiet und daher für den Getreideanbau besonders geeignet.
    Gerade dort aber treten bei Trockenheit sehr rasch Schäden auf, die natürlich regional unterschiedlich sind, wie der Agraringenieur Paul Weiß, Getreidebauer aus dem Marchfeld, berichtet.
    Ich nehme an, dass auf der Größenbrunner Platte die Ertragseinbußen schon sehr groß sind.
    In anderen Gebieten könnte ein rascher Wetterwechsel noch vielleicht etwas retten.
    Aber viel Aussicht besteht nicht mehr.
    Ertragseinbußen sind sicher in großem Ausmaß zu erwarten.
    Im Markfeld werden große Flächen künstlich bewässert.
    Etwa 90 Prozent der Zuckerrübenanbauflächen in diesem Gebiet, die größten Zuckerrübenkulturen Niederösterreichs, werden auf diese Weise über trockene Perioden gebracht.
    Könnte man nicht auch durch künstliche Bewässerung des Getreides noch manches retten?
    Es ist jetzt unmöglich, das Getreide in diesem Reifezustand noch zu beregnen.
    Das könnte man eventuell im Mai
    Aber jetzt ist es unmöglich, Getreide zu beregnen.
    Jetzt werden in erster Linie Hackfrüchte beregnet und zwar schon im ganz großen Ausmaß, wo es möglich ist, Zuckerrübe und Mais, um wenigstens diese Früchte vor dieser großen Hitze zu retten.
    Durch die künstlich bewässerten Flächen im Markfeld und im unmittelbaren Einzugsbereich der Bundeshauptstadt ist die Versorgung mit Gemüse und die Zuckerrübenernte im Wesentlichen außer Gefahr.
    Anders dagegen steht es mit den Kartoffeln.
    Die Frühkartoffeln werden gerade jetzt geerntet.
    Sie sind im Wesentlichen von durchschnittlicher Qualität, aber die Bauern müssen sich beeilen, ihre Erdäpfel so schnell wie möglich aus dem Boden zu holen, ehe sie vertrocknen.
    Das hat natürlich zu einem Überangebot auf den Märkten und damit zu einem starken Sinken vor allem der Erzeugerpreise, also des Verdienstes der Bauern, geführt.
    Die späten Kartoffeln bestehen im Augenblick vor allem aus Kraut.
    Die Stauden wuchern, aber die essbaren Knollen verkümmern in der Erde.
    Hier kann allerdings eine spätere Regenperiode noch allerhand ändern.
    Fazit bei Feldfrüchten also, Versorgung gesichert, Qualität nicht überragend und Verlust vor allem für die Bauern.
    Wesentlich kompliziert ist die Situation in der Viehzucht.
    Notschlachtungen wie in Westeuropa gibt es in Österreich noch nicht, aber es steht jedenfalls fest, dass ein beträchtlicher Teil der Bauern bereits unter akutem Futtermangel leidet.
    Schon im Frühjahr, als die Wiesen das erste Mal abgemäht wurden, war das Ergebnis an Viehfutter nicht überragend.
    Jetzt wäre die zweite Mahd fällig, aber da ist nichts zu mähen.
    Vor allem in den Südlagen sind die Wiesen braun, verbrannt und liefern bestenfalls Streu.
    Dennoch stehen in den österreichischen Stellen zweieinhalb Millionen Stück Vieh.
    Das bedeutet, dass es nach wie vor dringend notwendig wäre, Rindvieh und Fleisch zu exportieren, denn zweieinhalb Millionen Rinder verspeisen die Österreicher nicht einmal im Verein mit ihren Sommergästen.
    Exporte aber sind immer schwieriger, denn durch die Notschlachtungen in Westeuropa sind die Märkte voll.
    Wäre es nicht angezeigt, zu warten, bis die Schlachtungen in den europäischen Gemeinschaften das Rindfleisch knapp werden lassen, dann müsste Österreich seinen Fleischüberschuss mit gutem Gewinn verkaufen können.
    Dazu der niederösterreichische Tierzuchtdirektor Dr. Bruno Laber,
    Das wäre natürlich die Lösung, allerdings nur dann, wenn wir selber genügend Futter hätten.
    Und das ist ja das Problem, dass wir gleichzeitig auch unter dieser Trockenheit zu leiden haben.
    Vielleicht noch nicht so krass wie in Frankreich, in Deutschland oder in der Schweiz oder in Italien, aber so sind es auch bei uns.
    Ich hoffe nur, dass unsere Bauern nicht zu Panikverkäufen greifen, dass wir noch etwas die Nerven bewahren und wenn doch vielleicht in der allernächsten Zeit Regen fällt, dass wir wenigstens das Ärgste hier verhindern können.
    Neigen die Bauern nun wirklich zu Panikverkäufen?
    Ist die Gefahr, dass in Österreich das gleiche geschieht wie in Westeuropa wirklich akut?
    Sicherlich neigen manche dazu, die es besonders hart trifft, denn jeder hat ja nicht den gleichen Winterfuttervorrat gehabt und es sind ja die Hanglagen sehr, sehr verschieden.
    Es gibt Betriebe, die vermehrt Südlagen haben, die sind natürlich ärgerbetroffen, die verkaufen dann ihr Vieh.
    Die müssen ihr Vieh echt verkaufen, dort ist es kein Panikverkauf.
    Das kann aber dazu führen, dass sich mancher Landwirt sagt, wenn der schon verkauft, wird es bei mir auch mal zu weit sein.
    Und das kann natürlich dann irgendwie stimulierend wirken.
    Im Augenblick liegt die österreichische Landwirtschaft also, um die Begriffe der aktuellen Meteorologie zu verwenden, am Rande eines Tiefs.
    Ob sie mitten hinein gerät, muss sich in den nächsten Wochen herausstellen.
    Das war ein Bericht von Hans Adler und jetzt zum Abschluss unserer Beiträge zum Thema Hitze und hochsommerliche Temperaturen ein Gespräch mit einem Fachmann.
    Unser Funkwagen steht vor der Meteorologischen Zentralanstalt auf der Hohenwaadt in Wien und Herr Dr. Sabo hat die vorangegangenen Beiträge mitgehört.
    Guten Tag Herr Dr. Sabo.
    Grüß Gott.
    Zunächst einmal die Frage an Sie.
    Ist dieses Wetter, wie wir und wie es die Westeuropäer und die Südwesteuropäer jetzt erleben, etwas Ungewöhnliches?
    Ist es tatsächlich ein Katastrophenwetter, wie es manchmal auch in Zeitungsschlagzeilen genannt wird?
    Für das österreichische Bundesgebiet würde ich diese Frage verneinen.
    Man braucht bloß etwa 40 Jahre zurückgreifen.
    In den Jahren 1930 und 1936 traten ähnliche Dürreperioden auf, die sogar um zwei, drei Tage länger anhielten.
    Auch temperaturmäßig kann gesagt werden, dass vor einigen Jahren das absolute Maximum in Wien zum Beispiel 38,3 Grad im Juli 1957 gemessen wurde.
    Was ist denn jetzt eigentlich die Ursache für diese hochsommerlichen Temperaturen und vor allem für dieses anhaltende schöne Hitzewetter?
    Nun, es ist so, dass praktisch ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet ganz Mitteleuropa bedeckt.
    Diese Lage ist an und für sich eine ziemlich stabile Lage.
    Rund um dieses Hochdruckgebiet sind Störungen vorhanden, die jedoch auf das Hoch nicht übergreifen können.
    Auf der anderen Seite ist es praktisch so, dass durch dieses Hochdruckgebiet
    abgesehen von lokalen Gewitterbildungen eben dieses trockene und vor allem sehr schöne Wetter anhält.
    Ist das eine Tendenz der letzten Jahre, dass so lang andauernd die Hochdruckzonen sich ausbilden?
    Voriges Jahr zum Beispiel gab es ja so etwas über Wochen hinweg über Skandinavien.
    Nun es ist so,
    dass dieses Hochdruckgebiet eben wetterbestimmend ist.
    Normalerweise in dieser Jahreszeit wäre es üblich, dass so ein Hochkeil über Russland liegt.
    Dort herrschen dann sommerliche Temperaturen und Hitzeperioden.
    Jetzt ist es so, dass praktisch das Hoch über Mitteleuropa liegt.
    Prognosenmäßig müsste man dazu sagen, dass zumindest für die nächsten drei, vier Tage keine wesentliche Wetteränderung zu erwarten sein wird.
    Dann kann es passieren, dass zumindest in Osten Österreichs etwas kühlere Luftmassen einfließen werden, die natürlich die Gewittertätigkeit forcieren.
    Ja, diese Frage wollte ich gerade an Sie richten.
    Man assoziiert doch mit diesen hochsommerlichen Temperaturen auch eine ziemlich rege Gewittertätigkeit.
    Jetzt hat es aber schon so lange keine Gewitter mehr gegeben.
    Worauf ist das eigentlich zurückzuführen?
    Die Gewittertätigkeit ist letzten Endes eine Funktion des Hochdruckeinflusses.
    Und dieses Hoch ist so stark ausgeprägt, es gibt praktisch in höheren Luftschichten nur Absinkbewegungen.
    Diese Absinkbewegungen unterdrücken dann letzten Endes jede Gewittertätigkeit.
    Vielen Dank, Herr Dr. Sabo, für diese Informationen von der Hohen Warte in Wien.
    Auf Wiederhören.
    Bitte, wiederhören.
    Dazwischen ein Blick auf die Uhr.
    Es ist in einer halben Minute 12.31 Uhr, eine Minute nach halb eins.
    Für etwa 50.000 junge Österreicher haben offiziell heute die letzten großen Ferien ihres Lebens begonnen.
    Für diejenigen nämlich, die nach dem Ende von acht oder neun Jahren Schule in eine Berufsausbildung, in eine Lehre eintreten.
    Erstmals in Österreich gibt HEUER eine Studie darüber Auskunft, welche Berufswünsche diese jungen Leute haben.
    Unterstützt und finanziert wurde die Studie vom Handelsministerium, vom Sozialministerium und von den gesetzlichen Interessensvertretungen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber.
    Ausführende waren das OIBF, das Österreichische Institut für Berufsbildungsforschung, und das IBW, das Institut Bildung und Wirtschaft.
    Das erste wird als gewerkschaftsnahe bezeichnet, das letzte ist eine Organisation der Bundeswirtschaftskammer.
    Die wichtigsten Ergebnisse der nunmehr vorliegenden Studie über Berufswünsche der Lehrlinge fasst Wilfried Seifer zusammen.
    Absoluter Spitzenreiter unter den Berufswünschen der 14- bis 15-Jährigen ist der Einzelhandels- oder Großhandelskaufmann.
    Fast 10.000 Jugendliche wollen diesen Lehrberuf ergreifen.
    Tatsächlich wird es in ganz Österreich im Herbst dieses Jahres nur 8.000 bis 9.000 Lehrstellen in diesem Beruf geben.
    Ein typischer Frauenberuf übrigens.
    Das Verhältnis Mädchen zu Burschen beträgt in diesem Lehrberuf etwa 5 zu 1.
    Auch der mit knapp 7.000 Interessenten in der Beliebtheit an zweiter Stelle rangierende Lehrberuf wird zu fast drei Viertel von den Mädchen gewünscht.
    Es ist die Kombination Bürokaufmann-Industriekaufmann.
    Hier wird es ein größeres Leerstellenangebot geben, als Interessenten dafür da sind.
    Dazu eine grundsätzliche Feststellung.
    Die Zahl der Bewerber um Leerstellen wird sich mit der der tatsächlich angebotenen Plätze ungefähr auf mehrere hundert genau decken.
    Theoretisch könnten also im Herbst alle Lehrlinge untergebracht werden.
    Theoretisch deswegen, weil dabei regional Schwerpunkte, Interessen und Geschlechterbewerber nicht berücksichtigt werden.
    Zu berücksichtigen ist hingegen, dass das Lehrstellenangebot nur geschätzt werden kann, nach den Werten von 1974.
    Die Prognose von 1976 ist entgegen ursprünglichen Ankündigungen nicht zustande gekommen.
    Erst an dritter Stelle der Beliebtheits-Skala wird der Mechaniker mit besonderer Betonung des Kraftfahrzeugmechanikers genannt.
    Sozusagen naturgemäß haben hier die Burschen das Übergewicht.
    Aber immerhin entfallen auf 4.400 junge Männer, die Mechaniker werden wollen, mehr als 100 Mädchen.
    Weitere sehr beliebte Berufe sind der Elektroinstallateur, der Schlosser, der Friseur und der Tischler.
    Während etwa die zukünftigen Schlosser rein zahlenmäßig gute Chancen haben, in ihrem Wunschberuf unterzukommen, werden in Österreich mindestens 400, die Tischler werden wollen und 800, die den Friseurberuf als Traumziel sehen, es sich anders überlegen müssen.
    Für sie wird es keine Lehrplätze geben.
    Genau das umgekehrte Bild ergibt sich etwa bei Maurer.
    Nicht einmal 900 zukünftige Lehrlinge, übrigens in dieser Sparte ausschließlich Burschen, wollen Maurer werden.
    Etwas mehr als 2000 werden aber gebraucht und auch untergebracht werden können.
    Eine genaue Angleichung ergibt sich zum Beispiel bei den schon von vielen Seiten als aussterbenden Beruf bezeichneten Bäckern.
    Etwa 1200 Jugendliche wollen diesen Beruf ergreifen, genauso viele werden tatsächlich gebraucht.
    Da bisher alle Erfahrungen zeigen, dass die Lehrlinge relativ immobil sind, das heißt also in der Regel nicht bereit sind, fern von ihrem Wohnort zu leben, wird sich die paradoxe Situation ergeben, dass etliche von ihnen ihren Wunschberuf nicht ergreifen können, andererseits aber Leerstellen für Bäcker nicht besetzt werden können.
    Generell aufgeteilt nach Bundesinnungsgruppen ergeben sich eindeutige Trends seit dem Jahr 1970 für Berufe mit ansteigenden Personalkapazitäten.
    Signifikant dafür ist das Beispiel der Lehrberufe im chemischen Gewerbe und in der Kunststoffverarbeitung.
    Hier hat sich die Zahl der Lehrlinge in den vergangenen sechs Jahren verdoppelt.
    Sinkende Tendenz weisen vor allem die Lehrlingszahlen im Textil- und Bekleidungsgewerbe, die Nahrungs- und Genussmittelbetriebe und das lederverarbeitende Gewerbe auf.
    Eine der Hauptschwierigkeiten für die Betriebe, die Lehrlinge aufnehmen, oder für die Wirtschaft überhaupt, werden die immer noch steigenden Zahlen der Interessenten für den Lehrberuf sein.
    Nicht nur, dass das Interesse am Lehrberuf immer noch und stetig um grob 1% pro Jahr steigt, es steigen auch noch die Geburtenziffern.
    Erst in den 80er Jahren wird hier eine spürbare Erleichterung eintreten.
    Das heißt genauer nach den Prognosen dieser Studie wird die Zahl der Lehrlinge erst 1983 wieder den Wert von 1976 erreichen können.
    Bis dahin müssen bis zu 6000 Lehrplätze mehr pro Jahr zur Verfügung stehen.
    Über eine Untersuchung zum Thema Berufswünsche der zukünftigen Lehrlinge berichtete Wilfried Seifert.
    Wir setzen jetzt fort mit der Inlandspresseschau die heutigen Themen.
    Die Kärntner Minderheit aus dem besonderen Anlass, den Besuch der beiden Slowenen-Funktionäre Zwitter und Grilz in Belgrad bei Präsident Tito.
    Tito hat die Äußerung getan, wir werden alles tun, damit Österreich die noch offenen Bestimmungen des Staatsvertrags verwirklichen wird.
    Das ist das eine Thema der Inlandspresse, schau das andere Thema.
    Wiener ÖVP bestimmt bereits jetzt den Spitzenkandidaten für 1978.
    Hören Sie dazu nun Auszüge aus den innenpolitischen Leitartikeln der Tageszeitungen.
    Walter Ramming untersucht in der Volkszeitung für Kärnten und Osttirol die durch die Äußerungen Titos geschaffene Situation und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten.
    Er meint, Belgrad kann, wenn es zu keinem Einlenken kommt, sich an die Vereinten Nationen wenden oder etwa auch den Paragrafen 35 des Staatsvertrages anwenden und von den vier Signatarmächten, USA, UDSSR, Frankreich und England, fordern,
    dass die Botschafter dieser Staaten in Österreich als Hochkommissare eingesetzt werden, die dann dafür sorgen müssten, dass der Staatsvertrag voll erfüllt wird.
    Um dies rechtlich zu begründen, gebraucht es aber den Nachweis, dass Österreich den Staatsvertrag gebrochen bzw.
    einseitig einer Revision unterzogen hat, was nach Verabschiedung des Volksgruppengesetzes eher schwierig werden dürfte.
    Das Salzburger Volksblatt schreibt heute unter Bezugnahme auf die vorgestrige Sitzung der Parteienverwaltung zum Problem der Kärntner Minderheit
    Nach der mehr als überflüssigen Extratur der Kärntner ÖVP hat der Verfassungsausschuss die zwei Gesetzesentwürfe verabschiedet, die Grundlage für die Lösung des Minderheitenproblems im Sinne des Artikel 7 des Staatsvertrages, soweit die Lösung noch offen ist, werden sollen.
    Dass Tito fast gleichzeitig die Slowenen Führer empfangen hat, deutet an, wie schwer es sein wird, zu einem guten Ende zu kommen.
    Was getan werden müsste, wissen die meisten.
    Wie man es tun soll, das ist die Frage.
    Chefredakteur Hermann Tschäkal glaubt im sozialistischen oberösterreichischen Tagblatt an eine baldige Beendigung des Konflikts in Kärnten.
    Er meint allerdings, was man jedoch in Kärnten selbst nicht so schnell vergessen sollte.
    Die Erkenntnis, dass 30 Jahre Erziehung zu demokratischer Gesinnung in einem wesentlichen Bereich versagt hat.
    Oder, dass es sie im Bereich der Nationalitätenverständigung überhaupt nicht gab.
    Das ist eine wahrhaft erschütternde Erkenntnis, besonders für Sozialisten, deren Väter und Vorväter im alten Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn für den nationalen Ausgleich kämpften, für die, wie man heute sagen würde, friedliche Koexistenz sämtlicher Nationalitäten in einem Staat.
    Von wem denn sonst als von den Kärntner Sozialisten hätte man erwarten dürfen, dass es ihnen gelingen würde, allen rein wahltaktisch operierenden Gegnern zum Trotz eine Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens zu schaffen, fragt Hermann Czekal im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt.
    Nach diesen Pressestimmen der Kärntner Minderheit eine Stellungnahme des sozialistischen Zentralorgans Arbeiterzeitung zum Beschluss der Wiener ÖVP mit dem dritten Landtagspräsidenten Hahn als Spitzenkandidat auch in die Wiener Landtagswahlen im Jahre 1978 zu geben.
    Alfred Kölbl wählt die Überschrift ohne Erfolg prolongiert.
    Hier liest man, von Hahn sind höchstens Polemiken, Spiegelfechtereien zu erwarten.
    Für die große politische Auseinandersetzung fehlt ihm das Format.
    Das ist für die Stadt nicht gut, denn bei der geringen Durchschlagskraft und der inferioren Rolle der ÖVP kommt die Mehrheit ständig in Versuchung, sich das Leben etwas leichter zu machen.
    Es ist ja niemand da, der ihr auf die Finger klopft.
    Das waren Auszüge aus innenpolitischen Leitartikeln der österreichischen Tageszeitungen.
    Es ist jetzt 12 Uhr und 39 Minuten.
    Musik Musik Musik Musik
    ... Musik ...
    Im Sudan gab es gestern zum dritten Mal in der siebenjährigen Amtszeit von Präsident Numeri einen Staatsstreich.
    Nach den vorliegenden Meldungen ist Numeri wieder Herr der Lage, nachdem es in der Hauptstadt Khartoum Straßenkämpfe gegeben hat.
    Gestern gab es immer wieder widersprüchliche Meldungen.
    So wurde berichtet, Radio Omdurman habe seine Sendungen eingestellt.
    Der Flughafen und der Sitz des Generalstabs seien von Militäreinheiten umzingelt worden.
    Die gestrigen Meldungen kamen vor allem über die irakische Nachrichtenagentur und über die marokkanische Presseagentur.
    Über den genauen Verlauf dieses Umsturzversuchs und über seine Hintergründe und seine Ziele war also nur Spärliches bisher zu erfahren.
    Die Nachrichtenverbindungen mit dem Sudan sind ja nicht die allerbesten.
    Mehr hoffen wir jetzt anhand eines Berichts zu lernen, den unser Ägypten-Korrespondent Hans-Peter Gerner aus Kairo überspielt hat.
    Einer offiziellen Erklärung Khartoums zufolge ist auch dieser inzwischen 14.
    Putschversuch seit der Machtübernahme Gafar Nimeris im Mai 69 innerhalb weniger Stunden von loyalen Truppen niedergeschlagen worden.
    Noch immer jedoch steht nicht fest, ob der mit harter Hand regierende sudanesische Staatspräsident unverletzt geblieben ist, wo er sich derzeit aufhält.
    welche politischen Kräfte diesmal den Aufstand probten, wie viele Tote und Verwundete das missglückte Staatsstreichabenteuer gekostet hat.
    In Begleitung des UNESCO-Generaldirektors Mboh auf dem Flug von Paris ins mauritische Port-Bleu, wo er im Namen der arabischen Staatschefs Afrikas vor der Organisation für Afrikanische Einheit eine Rede halten sollte,
    hatte die Mary nach seinen Visiten in den USA und in Frankreich in seiner Hauptstadt ursprünglich nur eine kurze Zwischenetappe einlegen wollen.
    Eine halbe Stunde nach seiner Landung gestern im Morgengrauen wurden in Flughafennähe die ersten Salven abgefeuert.
    Radio Omdurman stellte seine Sendungen ein.
    In der Stadt selbst begannen Straßenkämpfe, die Mary treue Einheiten und aufständische
    lieferten sich blutige Gefechte um eine Panzerkaserne an der Peripherie der sudanesischen Metropole.
    Wie eine irakische Agentur berichtete, sollen auch bewaffnete Zivilisten an den Kämpfen beteiligt gewesen sein.
    Die ägyptische Nachrichten Agentur will auf Seiten der Rebellen gar ausländische Söldner ausgemacht haben, gibt jedoch keine weiteren Einzelheiten.
    war das jedenfalls, der den Putschversuch schon verurteilt hatte, ehe er noch endgültig niedergeschlagen war, blieb den ganzen Tag über in ständigem Kontakt mit seinem Außenministerium und dem Oberkommando der ägyptischen Streitkräfte.
    Indes auch die angeblichen Sympathiekundgebungen für Nimeri im südlichen Landesteil des mit rund 2,5 Millionen Quadratkilometern größten Flächenstaates Afrikas
    vermögen das düstere Bild der politischen Verhältnisse im Sudan nicht aufzuhellen.
    1969, selbst durch einen Putsch an die Macht gekommen, entledigte sich Nimeri nach dem Machtistenaufstand 1970 zunächst der extremen Rechten, ehe er nach einem mit Hilfe Sadats und Ghassafis vereitelten Staatsstreit progressistischer Offiziere 1972 unter der starken Linken des Landes
    vor allen Dingen unter Gedankenschaftern und Kommunisten ein barbarisches Massaker anstellen ließ, dem Tausende von Regimekritikern und Gegnern zum Opfer fielen.
    Das letzte stümperhafte Komplott gegen den 46-jährigen General war im vergangenen September inszeniert worden.
    Sechs der damaligen Redelsführer, die sich auf eine religiös rechtsgerichtete Ideologie berufen hatten, sind Anfang des Jahres hingerichtet worden.
    Die Opposition des Sudans bewegt sich indes nicht allein zwischen weltanschaulichen Fronten.
    Trotz der seit 1972 weitgehenden Befriedung droht das Land auch an ethnischen Gegensätzen zwischen dem animistisch-christlichen Süden mit seiner Nekroidenbevölkerung und dem arabisch-islamischen Norden zu zerbrechen.
    Erst 1974 war es im Süden zu erneuten Unruhen und Revolten,
    gegen die Zentralregierung in Khartum gekommen, ohne allerdings, wie in früheren Jahren, das Ausmaß eines Bürgerkrieges anzunehmen.
    Über den Putsch in Sudan berichtete Hans-Peter Gern aus Kairo.
    Auf dem Flughafen der ugandischen Stadt Entebbe sind gestern die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Regierungen der fünf betroffenen Staaten und den pro-palästinensischen, anti-israelischen Luftpiraten fortgesetzt worden.
    Am Vortag hatten die Entführer ihr Ultimatum, 13 Uhr mitteleuropäische Zeit Donnerstag bis Sonntag, also morgen 12 Uhr mitteleuropäische Zeit verlängert und 101 ihrer Geiseln freigelassen.
    Diese Geiseln sind mittlerweile in Paris eingetroffen und einige haben berichtet, so zum Beispiel, dass die Maschine kurz nach dem Start von einer Zwischenlandung in Athen von drei Männern und einer schwarzhaarigen Frau mit deutschem Akzent überfallen worden sei.
    In der libyschen Stadt Benghazi sei die Maschine bei einer Zwischenlandung aufgetankt worden und sei dann direkt zum internationalen Flughafen von Entebbe in Uganda geflogen.
    Mehrere Männer, die aussahen wie Araber, haben sich dort den Entführern angeschlossen, berichtete einer der Freigelassenen.
    Wir glauben, dass sie es waren, die die Gewehre und Maschinengewehre an Bord brachten, mit denen sie die Geiseln in Schach hielten.
    Zwei der freigelassenen Geiseln, die ihren Namen nicht angeben wollten, berichteten in Paris, sie hätten den Eindruck gewonnen, dass alles in Entebbe für die Ankunft des entführten Flugzeugs vorbereitet gewesen sei und die ugandischen Behörden von der bevorstehenden Entführung gewusst hätten.
    Ein weiterer Freigelassener in Kanadier erklärte, er habe den Eindruck gehabt, dass Amin ziemlich freundlich zu den Luftpiraten gewesen sei.
    Die meisten Geiseln berichteten, sie seien von den Terroristen niemals schlecht behandelt worden, bis natürlich auf den moralischen Druck, den sie ausgeübt haben.
    Einer der Geiseln erinnert sich, dass sich den ursprünglichen Luftpiraten, drei Männern und einer Frau, bei der sich um eine Deutsche zu handeln scheine, drei oder vier Männer mit Gewehren und Maschinengewehren in Entebbe angeschlossen hätten.
    Außer ihren Waffen hätten sie eine Kiste dabei gehabt und erklärt, sie enthalten Dynamit, um das Flugzeug in die Luft zu sprengen, falls dies nötig sein werde.
    Die Entführer halten jetzt in Entebbe noch etwa 110 Menschen in ihrer Gewalt.
    Wie von Diplomaten verlautete, werden die Verhandlungen wieder vom Beauftragten der Luftpiraten, dem somalischen Botschafter, einem ugandischen Vertreter und dem französischen Botschafter geführt, der auch im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und Kenias spricht.
    Die israelische Regierung hat erst kurz vor Ablauf des Ultimatums am Donnerstag ihre Verhandlungsbereitschaft erklärt.
    Auch sie wird jetzt vom französischen Botschafter vertreten.
    Wir haben heute wieder Verbindung mit Uganda direkt aufgenommen und vom Flughafen Entebbe meldete sich kurz vor Beginn der Sendung Thomas Kettner.
    Aus dem Flughafen Entebbe hat sich die Lage bisher nicht wesentlich verändert.
    Nach wie vor befinden sich die Geiseln samt Bewachern in der Empfangshalle des alten Flughafengebäudes.
    Die Maschine steht immer noch am Rande der Rollbahn, bewacht von zwei ugandischen Soldaten.
    Ansonsten hat sich aber das ugandische Militär zurückgezogen und ist für die Beobachter nicht mehr sichtbar.
    Die Nacht scheint am Flughafen in Umständen entsprechend ruhig verlaufen zu sein.
    Allerdings lässt die psychologische Verfassung der Geisel immer mehr zu wünschen übrig.
    Augenzeugen berichten von ersten Nervenzusammenbrüchen, die sich in Schreien und Weinen äußerten.
    Ansonsten werden Geisel und Bewacher ausreichend und gut mit Essen und Trinken versorgt.
    Es gibt Kaffee und Tee zu trinken und Hühnchen zu essen.
    Außerhalb des Flughafens, vor allem in Kampala, schwirrt natürlich die Gerüchteküche.
    So behauptet man hier, Israel habe eingewilligt, alle in dortigen Gefängnissen einsetzenden Palästinenser bis auf jenen Japaner, der das Attentat auf dem Flughafen Lodz erübt hat, freizulassen.
    Sicher ist jedoch eines.
    Hauptanteil an den Verhandlungen hat hier der Vertreter der palästinensischen Befreiungsfront Hassan el Sheikh Khaled.
    Er sitzt mit vollem diplomatischen Kranz bekannterweise im Gebäude der ehemaligen israelischen Botschaft in der McKinnon Road.
    Sein brauner Mercedes pendelt ununterbrochen zwischen Kampala und dem 38 Kilometer entstandenen Flughafen Entebbe.
    Sheikh Khaled genießt übrigens das volle Vertrauen des Präsidenten Idi Amin.
    Gestern Mittag flog zu seiner Unterstützung der zweite Mann der PLO nach Yassir Arafat mit einer ägyptischen Militärmaschine ein.
    Ob er sich noch im Lande befindet, ist bis zur Stunde ungeklärt.
    Fitt zu stehen, nach Berichten von Augenzeugen scheint auch, dass das deutsche Terroristen-Pärchen die Kommandogewalt hat.
    Über seine Identität weiß man allerdings noch nichts.
    Sie bewegen sich unmaskiert nur im Innern des Strafengebäudes und Kontaktleute berichten, das Mädchen habe blonde Haare, der dazugehörige junge Mann sei von großer Statur.
    Die Verhandlungen werden ausschließlich mit dem palästinensischen Flugzeugentführer geführt, die, nur ein Beispiel, auf die Frage nach den über ein Dutzend den Haft befindlichen Kindern antworteten, was heißt hier Kinder?
    Unsere Kinder leiden seit 25 Jahren.
    Auch ägyptische Botschaftsangehörige, die mit den Terroristen verhandeln wollten, wurden zurückgeschickt.
    Präsident Amin, der vorgestern etwa vier Stunden mit den Terroristen verhandelte, wurde mit auf ihn gerichteten, entsicherten Maschinenpistolen empfangen.
    Er kehrt voraussichtlich heute Nachmittag aus Mauritius zurück, um sich erneut in die Verhandlungen einzuschalten, vor allem, da er ja die Sicherheit der Geiseln garantiert hat.
    In der deutschen Botschaft herrscht nach wie vor hektische Aktivität.
    Heute Nachmittag wird Botschafter Dr. Richard Ellermann zu seinem französischen Kollegen Renard fahren, um sich über den neuesten Stand der Lage zu informieren.
    Die deutsche Lufthansa hat vorerst für Sonntag beide Maschinen nach Entebe gesperrt.
    Sie werden nur bis Nairobi fliegen.
    Dort steht übrigens auch nach wie vor eine Maschine sehr hervorragend, um möglicherweise freigelassene Geisel nach Paris zu transportieren.
    Soweit im Moment der aktuelle Stand der Entwicklung.
    Vom Flughafen in Tebbe in Uganda berichtete Thomas Kettner.
    Untertitel der Amara.org-Community
    Und nun zum Kulturbeitrag im Mittagsjournal.
    Mit einem Festakte im Ehrenhof des Schlosses Schönbrunn beginnt heute Nachmittag das 5.
    Internationale Jugendmusikfest Jugend und Musik in Wien 1976.
    Etwa 2200 junge Musiker werden sich bis 16.
    Juli an dieser Veranstaltungsreihe beteiligen.
    Hören Sie einen Vorbericht von Konrad Zobel.
    In den kommenden Wochen braucht man in Wien nicht unbedingt in die Konzertsäle zu gehen, um Musik zu hören.
    Auf Plätzen in Parkanlagen, in Fußgängerzonen und in Kirchen werden rund 50 Musikgruppen aus 18 Nationen, darunter Ensembles aus Übersee, aus Osteuropa und aus zahlreichen westeuropäischen Ländern, Wien als internationale Musikstadt bestätigen.
    Wie in den vergangenen Jahren werden wieder zwei verschiedene Veranstaltungswochen stattfinden.
    Die Woche der Blasmusikorchester beginnt heute und endet mit einer Parade über die Wiener Ringstraße zum Rathausplatz, wo die Preise an die Wettbewerbssieger verteilt werden.
    Die zweite Woche des Jugendmusikfestes, die Woche der Chor- und Orchestermusik, beginnt mit einem Festakt vor dem Wiener Rathaus, an dem die Chöre aus sechs Nationen, das Österreichische Bundesjugendorchester und das St.
    Louis Youth Symphony Orchestra aus den USA mitwirken.
    Wie wurde die Auswahl der verschiedenen Musikgruppen, die sich im übrigen Reise- und Aufenthalt selbst bezahlen, getroffen?
    Dazu Frau Diplomkaufmann Helga Biegl von der für die Organisation verantwortlichen Internationalen Vereinigung für Kulturaustausch.
    Die Auswahl der Qualität der Gruppe geschieht nun so, dass uns jede Gruppe, die von uns erfährt, und sie erfährt auf ganz verschiedene Art und Weise von uns, ein Tonband schicken muss und wir uns doch diese Tonbänder ziemlich genau anhören.
    und zwar jeweils die künstlerischen Leiter der ersten oder der zweiten Woche und die dann darüber befinden, wie weit die Gruppe wirklich in unsere Veranstaltung passt und wie weit sie vor allem auch mittun kann bei den gemeinschaftlichen Konzerten.
    Ein solches gemeinschaftliches Konzert wird auch das große Abschlusskonzert sein, das am 16.
    Juli als Benefizveranstaltung zugunsten des österreichischen Nationalkomitees 200 Jahre USA im Großen Saal des Wiener Konzerthauses in Szene geht.
    Neben den öffentlichen Darbietungen werden Wien im vergangenen Jahren einzelne Orchester in Seminaren Werke der Wiener Klassik unter der Leitung von Professor Karl Österreicher einstudieren.
    Dazu Professor Österreicher.
    Es handelt sich diesmal um die sechste Symphonie von Beethoven, die Pastoral-Symphonie, die wir dann am Heiligenstädter Pfarrplatz aufführen werden.
    Und überdies werde ich noch einige Werke dirigieren, die schon vorstudiert sind und die auch zum Teil schon aufgeführt wurden, aber doch vielleicht mehr aus der Sicht oder aus der
    stilistischen Reinheit, möchte ich fast sagen, der Wiener Schule.
    Und das ist vielleicht die Zielsetzung überhaupt.
    Sie kommen nach Wien, um hier von einem erfahrenen Dirigenten die stilistischen und spieltechnischen Feinheiten zu bekommen, die vielleicht ein bisschen hintangestellt sind bei ihrer eigenen Arbeit.
    Es ist die Jugend, die in erster Linie die Begeisterung mitbringt.
    Das Können ist sehr unterschiedlich.
    Das ist die Erfahrung aus der vergangenen Zeit.
    Und trotz all dem kann ich sagen, dass es uns bisher gelungen ist, wirklich bemerkenswerte Aufführungen herauszubringen.
    Wenn diesen Konzerten zu erwähnen wären, auch noch Veranstaltungen in den Sophiensälen und im großen Sendesaal des ORF,
    Wenn also diesen Konzerten auch die berühmten Namen fehlen, die große Freude am Musizieren, die diese jungen Gruppen mitbringen, sollte diesen Umstand mehr als aufwiegen.
    Über das 5.
    Internationale Jugendmusikfest Jugend und Musik in Wien 1976 berichtete Konrad Zobel.
    Wir schließen jetzt das Mittagsschonal mit Schlussmeldungen.
    Die Kämpfe zwischen den Bürgerkriegsparteien halten in allen Teilen des Landes an.
    Der Schwerpunkt der Gefechte liegt im Bereich des von christlichen Milizen belagerten Palästinenser Lagers Tal Sa'atar.
    Das gemeinsame Oberkommando der Palästinenser und der linksgerichteten Moslems dementierte Meldungen, wonach das Lager bereits eingenommen worden sei.
    Sudan.
    Der gestern ausgebrochene Machtkampf im Sudan ist offensichtlich noch nicht entschieden.
    Nach einem Bericht der irakischen Nachrichtenagentur soll es im Raum der Hauptstadt Khartoum noch immer zu heftigen Kämpfen zwischen aufständischen und regierungstreuen Truppen kommen.
    Die Gefechte dürften bereits mehr als 100 Menschenleben gefordert haben.
    Uganda.
    Die Luftpiraten im Flughafen von Kampala haben es angeblich abgelehnt, mit einem Vertreter der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO über die Freilassung der Geiseln zu verhandeln.
    In Kampala wird für die nächsten Stunden mit keiner entscheidenden Wende in der bereits seit fast sechs Tagen andauernden Geiselaffäre gerechnet.
    Ägypten.
    Präsident Sadat hat die USA in einem von der amerikanischen Monatszeitschrift Reader's Digest veröffentlichten Interview zu Verhandlungen mit der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO aufgefordert.
    Sadat bezeichnete die PLO und ihren Vorsitzenden Arafat als gemäßigt.
    Er glaube nicht, meinte der ägyptische Staatschef, dass der Ausgang der amerikanischen Präsidentenwahl Auswirkungen auf die Politik der Vereinigten Staaten in der Nahostfrage haben werde.
    Auf den Libanon-Konflikt eingehend verlangte Sadat den Rücktritt des amtierenden Präsidenten Farangieh und die Amtsübernahme durch den vom Parlament gewählten Staatschef Sargis.
    Spanien Der Kronrat hat heute Vormittag seine gestern unterbrochenen Beratungen über die Nachfolge für Ministerpräsident Arias Navarro fortgesetzt.
    Der Rat wird künftig Wirtkönig Juan Carlos drei Kandidaten vorschlagen, aus denen der Monarch einen auswählen muss.
    Europäische Gemeinschaften Der Konjunkturaufschwung in den Mitgliedsländern des gemeinsamen Marktes hat sich nach den soeben veröffentlichten wirtschaftspolitischen Leitlinien der EG-Kommission gefestigt.
    Das Wirtschaftswachstum erreichte in der ersten Jahreshälfte etwa 6 Prozent, die Arbeitslosigkeit nahm allerdings nur in begrenztem Maße ab.
    Italien.
    Die Direktion des Fiat-Konzerns hat die zuständigen Gewerkschaften über geplante Kurzarbeitsperioden in verschiedenen Produktionsbereichen in Kenntnis gesetzt.
    Als Grund für diese Maßnahmen nannte die Betriebsleitung die schwierige Absatzlage.
    Vorgesehen sind 25 Kurzarbeitstage im Sektor Omnibusse und 13 im Bereich der Hebezeugproduktion.
    Österreich.
    ÖVP-Bundesobmann Taus hat heute die von der sozialistischen Ausschussmehrheit beschlossene Änderung der Wohnbauförderung als eigentumsfeindlich und nicht zielführend kritisiert.
    Wie Taus formulierte, müssten künftig diejenigen, die sich eine Eigentumswohnung anschaffen wollten, doppelt so viel Eigenmittel aufbringen wie die Bewerber für eine Miet-, Genossenschafts- oder Gemeindewohnung.
    Nach Ansicht des ÖVP-Obmannes werde die Halbierung der Zinsenbelastung für junge und kinderreiche Familien keinesfalls die notwendige Entlastung dieser Gruppe bewirken.
    Es ist in einer halben Minute 13 Uhr.
    Das Mittagsjournal ist mit diesen Nachrichten beendet.
    Die Journalredaktion meldet sich wieder um 18.15 Uhr auf Ö1 mit dem Abendjournal.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verkehrssituation - Wartezeiten, noch keine schweren Unfälle
    Mitwirkende: Löffler, Wolfgang [Gestaltung] , Machatschke, Roland [Moderation]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hitzewelle und Trockenheit in Europa: Situation Frankreich
    Mitwirkende: Schwerin, Christoph [Gestaltung]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hitzewelle und Trockenheit in Europa: Situation Großbritannien
    Mitwirkende: Beran, Heinz [Gestaltung]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hitzewelle und Trockenheit in Europa: Schäden in der österreichischen Landwirtschaft
    Einblendung: Dr. Laber, Weiß
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Laber, ... [Interviewte/r] , Weiß, ... [Interviewte/r]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hitzewelle und Trockenheit in Europa: Interview mit einem Meteorologen, Dr. Szabo
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Moderation] , Sabo, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schulerhebung 1976: Berufswünsche der kommenden Lehrlinge
    Mitwirkende: Seifert, Wilfried [Gestaltung]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Bildung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Franz Zwitter und Matheus Grilc bei Tito, Slowenen, Häme prolongiert
    Mitwirkende: Seifert, Wilfried [Gestaltung] , Zwitter, Franz [Interviewte/r] , Grilc, Matthäus [Interviewte/r]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sudan: Putsch gescheitert, Analyse der Situation
    Mitwirkende: Gerner, Hans Peter [Gestaltung]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Situation Flugzeugentführung Kampala, Verhandlungen
    Mitwirkende: Kettner, Thomas [Gestaltung]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Ort: Kampala
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    5. Internationales Jugendmusikfest in Wien
    Interview: Dr. Österreicher, Helga Biegel
    Mitwirkende: Zobel, Konrad [Gestaltung] , Österreicher, ... [Interviewte/r] , Biegel, Helga [Interviewte/r]
    Datum: 1976.07.03 [Sendedatum]
    Ort: Wien [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1976.07.03
    Spieldauer 00:59:50
    Mitwirkende Machatschke, Roland [Moderation] [GND]
    Dobrovolny, Herbert [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1976.07.03 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
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    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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