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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Montag-Mittag-Journal begrüßt Sie im Namen des aktuellen Dienstes Reinhold Henke.
In unserem heutigen Mittag-Journal haben wir mehrere Schwerpunkte und zwar im Ausland und im Inland.
Da ist zunächst die Flugzeugentführung.
Die entführte Maschine der Air France steht nach wie vor auf dem Flughafen von Teheran und in Paris gibt wahrscheinlich gerade jetzt, jedenfalls hat es um 11 Uhr begonnen, die Behörden eine Pressekonferenz
zum Stand der Flugzeugentführung und eine Reaktion auch auf die Forderung der Entführer von Teheran an die Pariser Regierung.
Außerdem wollen wir uns der Frage widmen, wie es doch möglich sein konnte, dass die Waffen ins Flugzeug gekommen sind und die Sicherheitsvorkehrungen im Flughafen Winschwechert passieren konnten.
Das ist der eine Schwerpunkt.
Der andere Schwerpunkt aus dem Ausland betrifft die neuen Abrüstungsvorschläge des sowjetischen Staats- und Parteichefs Yuri Andropov vom Wochenende.
Andropov hat gemeint, die Sowjetunion würde, wenn es in Genf bei den Mittelstreckenabrüstungsverhandlungen zu einem Ergebnis kommt, bereit sein, einen Teil ihrer Raketen, dieser SS-20-Raketen, zu verschrotten und auf dieselbe Größe zu reduzieren, wie die Franzosen und Engländer selbe oder ähnliche Waffen in Europa stationiert haben.
Sie hören dann die Reaktionen auf diesen Vorschlag von amerikanischer Seite und dann wollen wir uns einmal der Mühe unterziehen zu vergleichen oder zumindest den Versuchsunternehmern einen Vergleich zu ziehen zwischen den westlichen und den östlichen Waffensystemen.
Da werden Sie nämlich sehen, wie schwer ein solcher Vergleich ist, wenn man das nicht einfach zählen kann, die Raketen.
Inland dann, da gibt es ein Gespräch zwischen Bundeskanzler Fred Sinowaz und dem Oppositionschef Alois Mock zu Fragen der verstaatlichten Politik.
Es geht da vor allen Dingen um die Finanzzuwendungen für die verstaatlichte Industrie.
Und dann gibt es noch neue Wendungen im Fall der Käse-Export-Affäre.
Am Wochenende berichteten einige Zeitungen, unter anderem heute auch das Nachrichtenmagazin Profil,
dass es in dieser Käse-Export-Affäre auch private Bereicherung und zwar von österreichischer Seite gegeben hat.
Dazu erwarten wir auch ein Gespräch mit dem Landwirtschaftsminister Günther Heiden.
In Wien begann heute ein Chemotherapie-Kongress und im Kulturteil hören Sie dann noch eine Vorschau auf die Uraufführung einer Komödie von Friedrich Dürrenmatt, Achterloh im Zürcher Schauspielhaus.
Das ist unser Programm bis 13 Uhr.
Wir beginnen jetzt wie immer mit dem Meldungsteil.
Verantwortlich dafür ist heute Mittag Edgar Heider und der Sprecher ist Wolfgang Grimerschmidt.
Iran.
Die von vier Luftpiraten entführte Air France Maschine steht nach wie vor auf dem Flughafen von Teheran.
Die Entführer halten sieben französische Besatzungsmitglieder und zehn Passagiere, unter ihnen sechs Franzosen, drei Amerikaner und eine Schwedin als Geiseln fest.
Sie fordern in einem Ultimatum die Freilassung von in Frankreich inhaftierten Libanesen sowie die Einstellung der französischen Militärhilfe für den Libanon, den Irak und den Tschad.
Wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden, wollen die Luftpiraten das Flugzeug sprengen.
Nach iranischen Angaben läuft das Ultimatum heute Abend ab.
Ein anonymer Telefonanrufer hat am Vormittag gegenüber dem Teheraner Büro von Agence France-Presse gedroht, das Flugzeug werde in die Luft gesprengt, wenn Frankreich nicht die inhaftierten Freunde der Entführer freilasse.
Der persisch sprechende Anrufer gab sich als Mitglied der bisher unbekannten Gruppe Rettung des Islams aus.
Israel.
Die Mitglieder der Regierung und die Parlamentsabgeordneten der Regierungsparteien sind am Vormittag zu einer Sondersitzung zusammengetreten, um Ministerpräsident Menachem Begin von seinem Rücktrittsentschluss abzubringen.
Begin hat jedoch nach Angaben von Radio Jerusalem vor Beginn des Gespräches neuerlich betont, er werde seine Funktion zurücklegen.
Hintergrund seines Beschlusses dürften neben seinem angegriffenen Gesundheitszustand vor allem die schweren Spannungen innerhalb der israelischen Regierungskoalition sein.
Sollte Begin tatsächlich zurücktreten, gilt Außenminister Yitzhak Shamir als wahrscheinlichster Nachfolger.
USA.
Präsidentensprecher Larry Speaks hat versichert, die amerikanisch-israelischen Beziehungen würden unter einem Rücktritt Begins nicht leiden.
Er äußerte sich optimistisch, dass Israel weiterhin die Vermittlungsbemühungen des amerikanischen Nahost-Sonderbotschafters Robert McFarlane unterstützen werde.
Österreich.
Im Bundeskanzleramt in Wien hat heute Vormittag eine Aussprache zwischen Bundeskanzler Fred Sinowaz und ÖVP-Parteiobmann Alois Mock begonnen.
Im Vordergrund der Beratungen dürften Fragen der Wirtschaftspolitik stehen.
Die ÖVP macht ihre Zustimmung für eine neuerliche Milliardenunterstützung der verstaatlichen Industrie von der Vorlage eines Sanierungskonzeptes abhängig.
Auch über neue Steuern und Kürzungen bei Sozialleistungen soll gesprochen werden.
Nach Ansicht von Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth ist die Sonderentwicklung der österreichischen Wirtschaft unter den gegenwärtigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr fortzusetzen.
Bei der Eröffnung des Seminars der Gemeinwirtschaft in Alpbach in Tirol erklärte Fremuth, dass Defizitspending, also die Konjunkturbelebung durch Kreditaufnahme, habe Ärgeres verhütet, reiche aber nicht mehr für die Vollbeschäftigung.
Fremuth hob hervor, dass die außenwirtschaftliche Entwicklung mustergültig gewesen sei.
Erstmals seit vielen Jahren hoher Leistungsbilanzdefizite gab es im Vorjahr mit 8 Milliarden Schilling einen Überschuss.
Auch heuer sei nach den Prognosen eine solche Entwicklung zu erwarten.
Hingegen sei das Wachstum seit 1979 zu niedrig, kritisierte Fremuth, was in einem Ansteigen der Arbeitslosenrate von geschätzten 5,2% bis 1984 zum Ausdruck komme.
Bundeskammer-Generalsekretär Karl Kehrer hat auf die besondere Qualität der österreichischen Berufsausbildung hingewiesen.
Zum Abschluss des 27.
Internationalen Berufswettbewerbes in Linz, bei dem Österreich mit 5 Gold-, 8 Silber- und 6 Bronzemedaillen als zweitbeste Nation hinter Südkorea abschnitt, meinte Kehrer, das in Österreich übliche duale System der Lehrlingsausbildung sei der richtige Weg, weil es in optimaler Weise Theorie und Praxis des jeweiligen Berufes verbinde.
Ideologisch motivierte Forderungen nach einer Änderung dieses Systems würden sich mit dem Linzer Ergebnis selbst infrage stellen, meinte Kehrer.
Libanon.
Bei anhaltenden Gefechten zwischen libanesischen Regierungstruppen und Einheiten der schiitischen Moslems sind zwei amerikanische Marineinfanteristen gefallen.
Weitere vier Angehörige des amerikanischen Kontingents der multinationalen Friedenstruppe wurden verwundert.
Das amerikanische Kontingent ist beim internationalen Flughafen von Beirut stationiert und wurde gestern zeitweise direkt in die Kämpfe verwickelt.
Die Marineinfanteristen gerieten unter Maschinengewehr- und Granatwerferbeschuss und haben das Feuer erwidert.
Der Beiruter Flughafen wurde wegen der Kampfhandlungen zum zweiten Mal in diesem Monat geschlossen.
Über den Süden der libanesischen Hauptstadt wurde eine vorübergehende Ausgangssperre verhängt.
Unter der Zivilbevölkerung kam es zu einer Panik.
Viele Menschen flüchteten in andere Stadtteile.
Schweiz.
Unter größten Sicherheitsvorkehrungen beginnt heute in Genf die Palästina-Konferenz der Vereinten Nationen.
Zum Schutz der Teilnehmer und der Genfer Bevölkerung hat die Regierung in Bern 2000 Soldaten und zusätzlich 600 Polizeibeamte eingesetzt.
Von den 157 UNO-Mitgliedstaaten nehmen knapp 100 an der Konferenz teil.
Israel und die Vereinigten Staaten sind in Genf nicht vertreten.
Einige westliche Länder entsenden nur Beobachter.
Von den zehn Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft hat nur Griechenland seine volle Teilnahme angekündigt.
Die Delegation der Palästinensischen Befreiungsaktion wird vom Leiter der politischen Abteilung Faruk Kadomi geleitet.
Ziel der Konferenz ist die Verabschiedung von Empfehlungen für Aktionen zur Durchsetzung der Rechte der Palästinenser.
Auf der Tagesordnung steht unter anderem eine Analyse der Lage der Palästinenser, der Status Jerusalems und die internationalen Aspekte der Palästinenserfrage.
Polen.
Etwa 10.000 Gläubige haben gestern in und vor der Warschauer Stanislauskirche für die Wiederzulassung der verbotenen Gewerkschaft Solidarität gebetet.
Der Geistliche Jerzy Popieluszko verteidigte die Gewerkschaftsbewegung in seiner Predigt mit den Worten, es werde niemandem gelingen, diese Bewegung zurückzudrängen.
Die Solidarität sei ein Baum, dessen Krone abgeschlagen, dessen Zweige abgesägt würden, der aber tiefe Wurzeln habe.
Der Regierung in Warschau warf der Geistliche vor, ihre Zusagen nicht eingehalten und Gerechtigkeit und Wahrheit mit Füßen getreten zu haben.
Die Kirche war während des Gottesdienstes von einem großen Polizeiaufgebot umgeben.
Die Exekutive hatte auch Wasserwerfer in Bereitschaft.
Schweden.
Nach Angaben von polnischen Exil-Gewerkschaftern in Malmö ist das frühere Mitglied des im Untergrund tätigen Nationalen Ausschusses der Verbotenen Solidarität, Wladyslaw Hardek, spurlos verschwunden.
Hardek hatte vor fünf Tagen im staatlichen polnischen Fernsehen selbst Kritik geübt und sich von der Verbotenen Gewerkschaft distanziert.
Wie ein Sprecher der Exilgewerkschafter sagte, habe er sich nach der Fernsehsendung in seine Wohnung begeben, einige persönliche Sachen geholt und die Wohnung dann verlassen.
Seither habe seine Familie nichts mehr von ihm gehört.
Vertreter der Ex-Solidarität in Schweden zweifeln daran, dass sich ihr ehemaliger Kollege freiwillig der öffentlichen Selbstkritik unterzogen hat.
Österreich
Die sogenannte Klassenschülerhöchstzahl an Volksschulen wird heuer von bisher 36 auf 30 gesenkt.
Dadurch soll der Unterricht erleichtert werden.
Ab heuer werden alle Volksschüler in der 3. und 4.
Klasse Englisch lernen.
Die Kinder sollen durch spielerische Gesprächssituationen an die Fremdsprache gewöhnt werden.
Großbritannien
In einem Gestüt in der Nähe von Rogate in Südengland hat sich eine der spektakulärsten Juwelenraube in der britischen Geschichte ereignet.
Bisher unbekannte Täter haben Schmuckstücke mit einem Gesamtwert von einer Million Pfund, das sind umgerechnet mehr als 28 Millionen Shilling erbeutet.
Der oder die Einbrecher sind nach Polizeiangaben trotz der Absicherung durch ein raffiniertes Alarmsystem in das Wohnhaus des Gestütsbesitzers gelangt, der ein naher Verwandter von König Hussein von Jordanien sein soll.
Die Wetterlage.
Im Alpenraum herrschen nur geringe Luftdruckgegensätze.
Mit der allmählich auf Süd drehenden Höhenströmung gelangen in der Folge sehr feuchte Luftmassen nach Mitteleuropa.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Unterschiedliche Bewölkung, mitunter auch Heiter.
Zeitweise gewittrige Regenschauer, vor allem im Westen und Südwesten.
Nördliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 22 bis 28 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 12 bis 18 Grad.
die Wetteraussichten für morgen.
Im Osten längere sonnige Abschnitte, sonst vielfach stärker bewölkt.
Strichweise, besonders im Westen und Süden, teils gewittrige Niederschläge.
Wind aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen 21 bis 26 Grad.
Die Vorschau bis Freitag anhaltend unterschiedlich bewölkt, regional länger sonnig.
Zeitweise Niederschläge.
Temperaturen zwischen 21 und 27 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 22°, Nordwestwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt, heiter, 24°, Nordwind 10 km.
Linz stark bewölkt, 17°.
Salzburg stark bewölkt, 19°, Nordwestwind 15 km in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt, 21°.
Bregenz bedeckt, 20°.
Graz wolkig, 23°.
Und Klagenfurt stark bewölkt, 22°.
12 Uhr und 12 Minuten ist es, Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes und wir beginnen gleich mit dem aktuellen Stand in der Flugzeugentführung, die ja so etwas wie eine österreichische Komponente hat.
Die von vier Arabern auf dem Flug von Wien nach Paris entführte Boeing 727 der französischen Fluggesellschaft Air France steht zur Stunde noch immer auf dem Flughafen von Teheran in
In Persien, Sie haben es ja schon in den Meldungen gehört, die Entführer halten sieben französische Besatzungsmitglieder als Geiseln und zehn Passagiere, unter ihnen sechs Franzosen, drei Amerikaner und eine Schwedin.
Die 43 Österreicher, die sich an Bord der gekapperten Maschine befanden, die wurden ja in Genf und Katania freigelassen und dann nach Paris gebracht.
Keiner von ihnen wurde verletzt.
Die Entführer fordern die Freilassung von inhaftierten Libanesen, die in Frankreich im Gefängnis sitzen, sowie die Einstellung der französischen Militärhilfe für den Libanon, den Irak und den Tschad.
Da gibt es ein Ultimatum, nachdem die Entführer die gekapperte Maschine in die Luft sprengen wollen.
In diesen Minuten hat es in Paris zu diesen Forderungen und zum Ultimatum eine Pressekonferenz der französischen Behörden gegeben.
Ich bin nun mit Thomas Fuhrmann verbunden.
Grüß Gott, Herr Fuhrmann.
Kann man zu dieser Pressekonferenz schon etwas sagen zum Verlauf der Forderungen und zum Ultimatum?
Es ist die tägliche Informationsrunde im französischen Außenministerium und der Kommentar der französischen Behörden ist äußerst knapp, karg und zurückhaltend zu den Ereignissen und zu den laufenden Verhandlungen.
Es wird im französischen Außenministerium bestätigt, dass es Gespräche gibt, aber der offizielle Standpunkt Frankreichs ist, dass es an den iranischen Behörden liegt, ihre Verantwortung in dieser Affäre zu übernehmen, da die Entführungsaffäre auf ihrem Boden im Augenblick stattfindet.
In Frankreich sagt man, man gibt zu und bestätigt, dass man selbst betroffen ist, dass man aktiv ist, aber mehr dazu, zu diesem augenblicklichen Stand der Dinge, will man hier nicht sagen.
weder über die Forderungen noch über eine mögliche Beziehung, einen Zusammenhang zwischen den Entführern und den iranischen Behörden.
Auch nicht die Feststellung, dass man auf jeden Fall hart bleiben wolle oder weiter verhandeln will, vielleicht direkt mit den Entführern, das wurde auch nicht gesagt?
Nein, in keinerlei Form ist man weiter auf den aktuellen Stand eingegangen, auch nicht in welcher Form die Gespräche stattfinden, ob
der französische Geschäftsträger bzw.
der französische Konsul in Teheran, die sich auf dem Flughafen befinden, Gespräche mit den Entführern selbst hatten oder nur mit der Mannschaft, ob sie in diese Gespräche, Verhandlungen zwischen den Behörden und den Entführern eingeschalten sind.
All das wird nicht bestätigt.
Herr Fuhrmann, ich bekomme gerade die Meldung, dass an Bord der entführten Maschine auch der Wiener UNO-Direktor Lies sein soll, was dazu geführt haben soll, dass sich UNO-Generalsekretär Pérez de Coelho einschalten möchte oder schon eingeschaltet hat.
Ist das in irgendeiner Form zur Sprache gekommen?
Nein, überhaupt nicht.
Eine andere Frage ist, die natürlich hier in Österreich sehr interessiert.
Zunächst, wie es zu dieser Entführung kommen konnte, wie die Entführer ihre Waffen, Sprengstoffe, Granaten und Pistolen überhaupt an Bord bringen konnten.
Hat es da irgendeinen Vorwurf an die österreichischen Behörden gegeben, was die Sicherheitsvorkehrungen betrifft?
Offiziell gibt es derlei Vorwürfe überhaupt nicht.
Ich habe an den Pressesprecher des französischen Außenministers die Frage gestellt, ob man
Möglichkeit einschließt, in die Überlegungen, dass die Waffen bereits in Frankreich an Bord gelangt sein könnten, kein Kommentar dazu.
Es hat nur in den Zeitungen bzw.
im französischen Rundfunk Vorwürfe gegeben, vor allem basierend auf sehr schlechten Augenzeugenberichten.
Ein Passagier der Maschine, der freigelassen wurde, ein Franzose, hat nämlich berichtet, dass in Wien die Sicherheitskontrollen äußerst lässig
und nachlässig sein.
Er hat berichtet, dass man durch die Sicherheitskontrolle zuerst geht, Pass- und Sicherheitskontrolle quasi in einem stattfinden und dann ein großer Raum mit einem Duty-Free-Shop sei und von dort käme man direkt in die Abfertigungshalle, das heißt zum Zugang zu den Maschinen, also man könnte quasi im Duty-Free-Raum mit einem Komplizenwaffen dann nach den Sicherheitskontrollen noch zu sich nehmen und damit in das Flugzeug gelangen, was ja
wie wir wissen, in Wien nicht so der Fall ist.
Ja, das kann ich auch bestätigen.
So leicht ist das nicht.
Danke, Herr Fuhrmann, jedenfalls für diese Berichterstattung aus Paris und auf Wiederhören.
Sie haben es schon gehört, also es gibt zumindest Vorwürfe, dass die Sicherheitsvorkehrungen bzw.
die Kontrollen am Flughafen Wien-Schwächert vielleicht ein wenig zu nachlässig gewesen sein müssen.
Auf der anderen Seite natürlich die Frage, wie hätte es sonst passieren können, dass die Waffen, so sie in Wien an Bord gekommen sind, eben an Bord kamen.
Eine Frage, der Manfred Kronsteiner nachgegangen ist, wie kam es dazu?
Zurzeit finden auf dem Schwechater Flughafen umfangreiche Überprüfungen der Sicherheitsvorkehrungen statt.
Bisher, so verlautet aus dem Innenministerium, konnten weder beim Sicherheitspersonal noch bei den technischen Kontrollgeräten offenkundige Fehlerquellen entdeckt werden.
Die Geräte seien allesamt in Ordnung.
Sofort geführte Kontaktgespräche mit den anderen europäischen Flughäfen hätten lediglich ergeben, dass die Vorkehrungen am Schwechater Airport auf dem neuesten Stand seien.
Zur Absicherung des Flughafenareals gegen unerwünschte Eindringlinge fahren seit Monaten Polizeipatrouillen rund um die Zäune des Geländes.
Oberrat Wimmer, Leiter der Polizeieinsatzstelle am Schwächerter Flughafen, erklärt, die Überprüfungen der Sicherheitsvorkehrungen würden in jeder Richtung rigoros vorgenommen.
Somit bleibe es zunächst ein Rätsel, wie die vier arabisch sprechenden Hijacker Waffen an Bord der Air France-Maschine geschmuggelt haben könnten, falls es sich nicht überhaupt um Attrappen gehandelt habe.
Die vier Luftpiraten unbekannter Nationalität haben alle am 17.
August Tickets für den Air France-Flug in Wien gekauft und haben dabei tunesische Pässe vorgewiesen, die offensichtlich falsch waren.
Die tunesischen Behörden erklärten ja, es gäbe keine Unterlagen über Tunesier, auf welche die Angaben in den Pässen zutreffen könnten.
Üblicherweise muss man sich beim Kauf eines Flugtickets überhaupt nicht ausweisen.
Der Air France-Stationsleiter erklärte aber, es sei üblich, bei Fluggästen, von denen man annehme, dass sie aus Risikoländern kommen, dennoch Pässe oder Visa zu verlangen.
Schließlich müsse die Fluggesellschaft den Transport abgeschobener Fluggäste ohne Visa bezahlen.
Der Ticketverkäufer habe somit die Verantwortung über die Passagiere.
Mittlerweile ist der französische Staatssekretär für Inneres, de Franchesi, zu einem Vier-Augen-Gespräch mit Österreichs Innenminister Blecher zusammengetroffen.
Doch handelt es sich dabei um ein schon vor Wochen vereinbartes Routine-Treffen.
Es geht um allgemeine Fragen.
De Franchesi lehnt Interviews kategorisch ab.
Sollte die Flughafensicherheit dennoch Thema der Unterredung sein, so wird darüber auch noch zu berichten sein.
Das weiß zur Zeit zumindest über den aktuellen Stand in der Flugzeugentführung.
Die Maschine steht nach wie vor in Teheran.
Vielleicht werden wir im Verlauf der Sendung noch etwas Neues hören können.
Jetzt aber in der Berichterstattung ins Inland.
In der Käse-Export-Affäre haben sich im Laufe des Wochenendes und heute durch die Veröffentlichungen von Berichten in der Kronenzeitung und in der heutigen Ausgabe des Nachrichtenmagazins profil neue Aspekte ergeben.
Seit über die ganze Affäre gesprochen wird, gibt es dazu grob gesagt drei Annäherungen.
Da ist einerseits die Refundierung durch die österreichischen Käseexporteure an italienische Firmen, die offiziell den hohen EG-Preis bezahlt haben, dann aber von den Österreichern die Differenzzumme zum erzielbaren Marktpreis auf schwarze Konten refundiert erhalten haben.
Diese Praxis gab es, solange es, und zwar bis 1981, die Mindestpreisverordnung der EG gab.
Über diese Praxis wurde ja zunächst in der Vorwoche berichtet.
Zweite Annäherung ist jener ehemalige Beamte des Landwirtschaftsministeriums mit dem Namen Leschnig, der angeblich mit dem Wissen und den Akten über die Transaktionen den betroffenen Raiffeisenverband erpresst haben soll.
Diesen Vorwurf machte in der Vorwoche der Raiffeisenverband jedenfalls und Leschnig selber bestritt das und sagte, der Raiffeisenverband habe sich durch Geldangebote sein Schweigen erkaufen wollen.
Er, Leschnig, habe den Landwirtschaftsminister Haydn nämlich über die problematischen Usancen in Kenntnis gesetzt.
und Konsequenzen verlangt.
Und die dritte Annäherung ist die Frage, ob bei den Geldrefundierungen auch österreichische Firmen, nämlich die Käseexporteure, mitgeschnitten haben.
Diesbezügliche Vorwürfe wurden nun veröffentlicht und für einen Teil der Riesengelder hätten auch Österreicher bei den Schweizer Konten die Verfügungsberechtigung gehabt, heißt es.
Konkret wird dieser Vorwurf in der Kronenzeitung erhoben, die mit einer eidesstaatlichen Erklärung behauptet, ein Tiroler Käseexporteur habe von den Refundierungen profitiert.
Daneben gibt es auch noch den Vorwurf übrigens, dass die Firma Alpi bei ihren Exporten nach Italien ja ihre eigene Tochterfirma beliefert hat und sogar der die Schwarzgeld-Refundierungen zugestanden hat.
Aber zurück zum Vorwurf der privaten Bereicherung, der spielt und betrifft die ÖHEG in Tirol.
Volkmar Achle hat recherchiert.
Die Affäre um den österreichischen Käseexport hat heute auch voll Innsbruck erfasst.
Innsbruck ist der Firmensitz der ÖHEG, der österreichischen Hartkäse-Exportförderungsgesellschaft.
In diesen Räumen am Innsbrucker Südtiroler Platz ist zur Zeit die Wirtschaftspolizei.
Zumindest nach Auskunft von Geschäftsführer Karl Summaeder.
Karl Summaeder, der Geschäftsführer der ÖHEG,
hat heute Vormittag wenig Zeit gehabt für telefonische Kontakte und diese mangelnde Informationsbereitschaft dann eben mit dem Besuch der Wirtschaftspolizei bei der ÖHEC begründet und hat gleichzeitig sämtliche Kommentare oder Informationen zum Käseexport, zur Affäre um Schwarzgeld abgelehnt.
Karl Summaeder hat alles dementiert.
Karl Sumed aber auch nicht zu befragen über angebliche Termine bis zu denen das Geschäft über Schwarzgelder abgewickelt worden wäre, ob es zu einer Einstellung dieser Beziehungen gekommen ist, sondern einfach es gibt momentan keine Auskunft.
Ins Gespräch gekommen ist auch der Tiroler Käseexporteur Hans Hirschhuber.
Er soll als Mitglied des Tiroler Milchkäuferverbandes für den Löwenanteil der Exporte, vor allem nach Italien, zuständig sein oder gewesen sein.
Die Verbindungen zwischen Hirschhuber, Milchkäuferverband und Oeheg sind zur Zeit auch unklar.
Es wird also in Innsbruck im Moment recherchiert, die Wirtschaftspolizei prüft.
Konkretes gibt es momentan sehr wenig.
Das sind also die schwer zu durchschauenden Zusammenhänge in der Käseexportaffäre.
Die heutige Ausgabe des Nachrichtenmagazins Profil
bezieht sich in ihrer Titelgeschichte auch auf diese Affäre und gibt der ganzen Story den Titel der Heidenskandal und der Versuch ihn zu vertuschen.
Darin wird auch dem Landwirtschaftsminister der Vorwurf gemacht, er hätte in den 70er Jahren eben wissen müssen, was passiert und vielleicht sogar auch wissen müssen, dass es möglicherweise private Bereicherung gibt in diesem Spiel.
Ich bin nun mit Landwirtschaftsminister Günther Heiden verbunden und daher auch gleich die erste Frage,
Herr Minister, haben Sie von diesem Vorwurf gewusst?
Können Sie das so pauschal beantworten?
Der Vorwurf, ich hätte etwas wissen müssen und hätte nicht agiert, der steht ja auch im Raum, den muss ich zurückweisen.
Wir haben keinerlei Anhaltspunkte, dass Mittel zurückgeflossen werden.
Ich muss allerdings auch sagen, es ist für uns sehr schwer, das zu kontrollieren, denn wir haben zwei Vertragspartner,
Das ist der Ömolk, der die Exporte durchführt im Molkereibereich allgemein, und die Öheg, die also Hortkäse-Exporte durchführt.
Und mit diesen Firmen rechnen wir unsere Stützungsmittel ab.
Und was dann mit den Geldern weiter geschieht, wie die Verrechnung erfolgt,
Das spielt sich im privatwirtschaftlichen Bereich ab.
Ich kann das nicht verfolgen bis zu den endgültigen Empfängern.
Das heißt, Herr Minister Haidt, Sie können sich zurzeit zumindest nicht hinstellen und sagen, es ist völlig auszuschließen, dass es hier private Bereicherung gegeben hat.
Ja, das kann ich nie.
Ich kann ja meinen Kopf nicht hinhalten für den Reifeisenbereich oder für irgendeinen anderen Bereich.
Das kann ich ganz sicher nicht.
Ich kann nur mit meinen Prüfmöglichkeiten dafür sorgen, dass nach einer korrekten Erbringung der Leistung durch die exportierenden Firmen, die also Käse oder Milchprodukte exportieren, die entsprechenden Stützungsmittel
die sich aus der Differenz zwischen Inlandspreis und Weltmarktpreis ergeben, zur Verfügung gestellt werden.
Wenn sich diese Vorwürfe erhärten sollten oder gar bestätigen sollten, wie wird dann Ihr Ministerium reagieren?
Welche Systemänderung könnte man sich überlegen, die solche möglichen Bereicherungen ausschließen?
Schauen Sie, wenn sich dieser Vorwurf erhärtet, der behauptet wird, dann ergeben sich drei Konsequenzen.
Strafrechtliche, die die zuständigen Behörden beurteilen müssen und nicht mein Ressort.
Das ist das Erste.
Zweitens Rückforderungen, die mein Ressort zu beurteilen hat.
Selbstverständlich, wenn rechtswidrig Mittel abgezweigt worden sind, ergibt sich diese Frage.
Und man wird dann die Frage prüfen müssen, ob nicht dieses monopolartige System anders organisiert werden kann.
Das ist dann eine Frage, die in die Marktordnungsverhandlungen mit hineinreicht.
Aber ich sage noch einmal, meinem Ressort ist eine rechtswidrige Vorgangsweise, die nicht im Einklang mit unseren Gesetzen steht, nicht bekannt bisher.
Herr Minister Heyden, glauben Sie, dass überhaupt die ganze Praxis der Exportrefundierungen, wie sie bis 1981 gehandhabt wurden, zumindest jetzt rückblickend gesehen zumindest eine problematische Praxis war?
Könnten Sie sich heute im Rückblick zumindest darauf festlegen?
Ja, nicht nur heute.
Ich war mir damals bewusst,
dass diese Praxis problematisch ist.
Sie stammt seit den 60er-Jahren.
Sie wurde in den 60er-Jahren eingeführt.
Ein sofortiges Abgehen von dieser Praxis hätte unsere Exporte völlig infrage gestellt.
Der Markt wäre zusammengebrochen.
Zulasten unserer Bauern, und ich habe Bauerninteressen auch mitzuvertreten, und daher nach Absprache mit dem Rechnungshof
die Entscheidung, dass wir zwar das System ändern wollen, dass wir aber ad hoc die Stützungsleistungen nicht einstellen können.
Das war die damalige Entscheidung unter dem Druck der Situation, dass sonst unsere Käseexporte zusammengebrochen wären.
Und wir haben die Praxis geändert.
Es gibt dieses System der Abrechnung nicht mehr.
Wir haben auch keine Mindestpreise mehr.
Es ist also gegenüber der europäischen Gemeinschaft.
Wir haben ein völlig neues Verhältnis zur europäischen Gemeinschaft.
Ein Verhältnis, das diese Kutschriften nicht mehr notwendig macht.
Und darüber bin ich froh.
Und das nehme ich für mich in Anspruch, dass wir das erreicht haben.
Zum Abschluss, Herr Minister Heyden, fürchten Sie nicht jetzt noch nachträglich internationale Komplikationen mit der EG?
Auch wenn es handelsübliche internationale Praxis war, diese Exportrefundierung möglicherweise, so ist halt Österreich jetzt das Land, von dem das bekannt wurde.
Glauben Sie, dass es da Probleme geben könnte mit der EG oder dass es hier Reaktionen von Seiten der EG... Ich würde das nicht überschätzen.
Ich würde das deshalb nicht überschätzen,
weil wir der EG gegenüber ja sagen können, wir haben diese Praxis abgestellt, sie besteht nicht mehr.
Nachträgliche Anzeigen gar an Ihre Person oder an den österreichischen Staat oder an die Raiffeisenorganisation, das schließen Sie aus.
Naja, ich weiß nicht, was Sie davon meinen.
Naja, man könnte ja sich auf den Rechtsstandpunkt stellen, dass österreichische Firmen durch diese Refundierungen der Steuerhinterziehung Vorschub geleistet hätten.
Bitte, das ist jetzt eine heikle Frage, die Sie stellen.
Ich kann meinen Kopf nicht hinhalten für die Gestion der Firmen.
Was also ausländische Importeure machen, das entzieht sich völlig meiner Kenntnis.
Und die haben nach ihrer Rechtsordnung die Verpflichtung, im Sinne der dortigen Gesetzeslage ihrer Steuerpflicht nachzukommen.
Diese Frage können sie nicht an mich stellen.
Naja, zumindest wird ja an Sie auch der Vorwurf gerichtet, Sie hätten, als zuständiger Minister, internationale Rechtsnormen zumindest durch Stillschweigen gebrochen.
Naja, so ist es nicht.
Ich habe eine Praxis, die über ein Jahrzehnt bestanden hat, hat schrittweise abgebaut, um klare Verhältnisse zu unseren Vertragspartnern herzustellen.
So ist die Situation.
Herr Minister Haydn, ich danke Ihnen zunächst für diese Stellungnahme.
Bitte sehr.
Es ist jetzt zwölf Uhr und dreißig Minuten.
Schauen wir auf den Programmzettel, was wir noch in der kommenden halben Stunde im Mittagsjournal unterbringen.
Da berichten wir über den Parteigipfel oder Regierungsgipfel, wie Sie wollen, zwischen Fred Sinowaz, Bundeskanzler und Oppositionschef Alois Mock in der Frage der Finanzspritze für die verstaatlichte Industrie.
Dieses Gespräch ist aber noch nicht zu Ende.
Wir erwarten vielleicht um dreiviertel eins oder zwölf Uhr fünfzig etwas Näheres.
Und im Kulturteil gibt es eine Forscher auf die Uraufführung einer Komödie von Friedrich Thürenmatt im Zürcher Schauspielhaus Achterloh.
Jetzt aber Ausland.
Am vergangenen Wochenende hat der sowjetische Staats- und Parteichef Yuri Andropov einen bemerkenswerten neuen Abrüstungsvorschlag gemacht, der eigentlich weit über das hinausgeht, was die Sowjetunion bisher bereit war einzugestehen.
Nämlich, dass die Sowjetunion ihre Mittelstreckenraketen, ihre Ottomanen Mittelstreckenraketen, die sogenannten SS-20, nicht nur zurückziehen wird, sondern sogar verschrotten wird.
Und zwar bezieht zwar die Sowjetunion ihren Raketenvorschlag, in ihren Raketenvorschlag auch die britischen und französischen Raketen ein und sagt,
Die verbliebenen SS-20-Raketen wären dann genauso stark wie die jetzt schon in Europa stationierten britischen und französischen.
Allerdings wollen ja die Wilder Westen die britischen und französischen Raketen hier nicht einbezogen wissen.
Otto Herrmann berichtet nun noch einmal, wie sich dieser Vorschlag anhört, was er genau beinhaltet.
Bei Andropovs Angebot ist neu, dass erstens unmissverständlich von der Liquidierung sowjetischer Mittelstreckenraketen die Rede ist und zweitens
unmissverständlich von der Liquidierung der sowjetischen SS-20-Raketen.
Bisher wusste man nie genau, was mit den numerisch wegzukürzenden sowjetischen Raketen geschehen würde.
Bisher blieb immer die Frage, ob die Raketen vielleicht etwa nur aus der Reichweite Westeuropas nach Osten transportiert würden, um im Krisenfall wieder zurück in den Westen der USSR verlegt zu werden.
Bisher blieb auch immer offen, ob die USSR vielleicht die Raketenreduzierung nur zur Modernisierung des Arsenals benutzen würde,
um etwa die alten Raketen durch die modernen SS-20 zu ersetzen.
Jetzt sagt Andropov, im Falle einer Übereinkunft mit den USA, im Falle eines Verzichts der USA auf die Stationierung neuer Raketen, würde die USSR alle Mittelstreckenraketen im europäischen Teil der Sowjetunion liquidieren, die über der Zahl der britischen und französischen Raketen liegen, einschließlich einer bedeutenden Zahl von SS-20.
Ende dieser wichtigen Passage aus dem Pravda-Interview.
Andropovs Interview brachte also eine Klärung, nicht so sehr eine neue Konzession und es bleiben die alten Steine des Anstoßes.
Die Amerikaner sollen auf die Nachrüstung verzichten und gemessen würde an der Zahl der britischen und französischen Mittelstreckenraketen.
Andropovs Interview hat aber nicht nur einen westlichen, sondern auch einen östlichen Bezug, Richtung China und Japan.
Wenn Raketen nicht nur verlegt, sondern verschrottet werden sollen, braucht man in Tokio und Peking nicht besorgt zu sein.
Es fällt auf, dass ein Viertel des Pravda-Interviews sowieso auf die sowjetisch-chinesischen Beziehungen und auf das sowjetische Interesse an einer Verbesserung dieser Beziehungen entfällt.
Die USSR ist eben nicht nur eine europäische, sondern auch eine asiatische Macht.
Otto Herrmann erläuterte den jüngsten Abrüstungsvorschlag des sowjetischen Staats- und Parteichefs Yuri Andropov.
Der amerikanische Präsident Ronald Reagan reagierte sofort und nannte Andropovs Vorschlag als zumindest positives Zeichen der Verhandlungsbereitschaft.
Wie die Vereinigten Staaten sonst noch auf diesen Vorschlag substanziell reagieren, darüber berichtet nun Klaus Emmerich.
Dass die Sowjetunion erstmals öffentlich Bereitschaft zeigt, Atomraketen zu liquidieren,
Also auch modernste Mittelstreckenraketen mit atomaren Mehrfachsprengköpfen vom Typ SS-20 endgültig aus dem Verkehr zu ziehen, wird in Washington nach wie vor als positiv bewertet.
Während der Gesamtvorschlag von Generalsekretär Andropov auf amerikanischer Seite von heute an geprüft wird, zeichnen sich von jetzt ab
dass die amerikanischen Delegierten bei der Wiederaufnahme der Abrüstungsverhandlungen in Genf Anfang September sowohl bei Wildstreckenraketen als auch bei Interkontinentalraketen ihrerseits das zeigen werden, was diplomatisch unter Flexibilität läuft.
Es zählt zum jetzigen Stadium des Handelns, ja des Feilschens um taktische, propagandistische und tatsächliche Sicherheitspositionen, dass so beteiligte Diplomaten
Beide Seiten, die jeweils eigene Position wortreich umschreiben und in die Welt hinaus posaunen.
So heißt es regierungsamtlich in Washington zu dem Liquidationsvorschlag aus Moskau.
Im Kern bedeutet er auf die amerikanische Seite eigentlich nichts Neues.
Unter aus Moskau nichts Neues.
wird im gegenseitigen Propagandakrieg der Worte auf amerikanischer Seite auch eingeordnet, dass Andropov Dritteländer wie Frankreich und Großbritannien in die Abbauverhandlungen für Atomraketen einbezieht, obwohl sich Washington erklärtermaßen nicht als die richtige Adresse betrachtet und Paris so wie London bisher beharrlich abwinkt.
Aber auch hier zeigt die amerikanische Seite erstmals ihrerseits Flexibilität.
Man könne ja im westlichen Bündnis unter bestimmten Bedingungen und zu einem bestimmten Zeitpunkt über alles noch einmal reden.
Ob es allerdings wirklich zu einer solchen Vervielfachung der Verhandlungsprobleme kommt und ob dies im heurigen Herbst also noch rechtzeitig vor Stationierung der Atomraketen möglich ist, erscheint den meisten amerikanischen Experten zumindest fraglich.
Sie greifen dabei Andropos Bemerkung über die legitimen Sicherheitsinteressen der Sowjetunion auf und nehmen das gleiche Recht für die USA in Anspruch.
Außerdem stellt man in Washington die Frage nach den Sicherheitsbelangen Europas für den Fall, dass sich die Supermächte tatsächlich auf mehr oder weniger atomare Abrüstung verständigen, was gleichbedeutend sei mit mehr oder weniger Schutz für Westeuropa.
Auch hier wird man in Washington deutlicher.
Wenn die Sicherheit Europas gleichwertig bleiben solle und Westeuropa über weniger Atomschutz verfüge, bedeutet dies mehr konventionelle Streitkräfte, also mehr Geld, mehr Personal, mehr Gerät außerhalb der Atombewaffnung.
Klaus Emmerich berichtete über die Reaktion der Vereinigten Staaten zum jüngsten Antropo-Vorschlag.
Im nächsten Beitrag zu diesem Themenkreis erfahren Sie, wie kompliziert eigentlich die Beurteilung und die Vergleichbarkeit ist.
Wie schwer man beurteilen kann, ob sich diese Waffensysteme überhaupt vergleichen lassen, was auch dazu führt, dass eben die Verhandlungen in Genf wahnsinnig zäh ablaufen.
Die Waffensysteme sind klarerweise nicht gleich und man kann nicht sagen, der Westen hat so und so viele Raketen und der Osten hat so und so viele Raketen.
Das allein wäre ein nicht ausreichender Vergleich.
Wie sich diese Waffensysteme nun vergleichen lassen und worauf man da Rücksicht nehmen muss, das hat sich Michael Kerbl angesehen.
Abrüsten, so sagen sie, wollen beide Kontrahenten, die USA und die UdSSR.
Sowohl Präsident Reagan als auch Staats- und Parteichef Andropov haben ihren Willen zur Abrüstung mehrfach bekundet.
Nur über das Wie und Was gibt es gravierende Auffassungsunterschiede.
Denn die Sowjetunion geht prinzipiell davon aus, dass alle Raketen, die in Westeuropa stationiert sind, egal ob Mittel- oder Langstreckenwaffen, gegen die UdSSR gerichtet sind.
Moskau bezieht in seine Berechnungen also nicht nur NATO-Raketen ein, sondern etwa auch die Raketen, die von französischen Armeeeinheiten, präzise von der französischen U-Boot-Flotte, abgefeuert werden können.
Die Grundüberlegung ist klar, die Sowjets machen keinen Unterschied, ob eine gegen sie gerichtete Rakete mit Atomsprengkopf ein amerikanisches, britisches oder französisches Emblem tragen.
In Genf sitzen aber nur Amerikaner und Sowjets an einem Tisch, um über Abrüstung bzw.
die Verhinderung einer Nachrüstung zu reden.
Die Strategen der USA rechnen in der Raketenfrage ganz anders, als das die Sowjets tun.
Sie zählen die weitreichenden Raketen der Sowjets, etwa die SS-20-Raketen, und stellen einen zahlenmäßigen Vergleich mit ihren eigenen Langstreckenwaffen an.
Und bei diesem Vergleich stellt sich eine deutliche Überlegenheit der Sowjetunion heraus.
Diese Überlegenheit resultiert daraus, dass die USSR in ihrer bisherigen Verteidigungsstrategie die landgestützten Interkontinentalraketen deutlich bevorzugt hat.
Es sind dies Raketenwaffen mit atomaren Sprengköpfen, die aus Silos abgefeuert werden und die zur Gruppe der Boden-Boden-Raketen zählen.
Daher auch die Bezeichnung SS-20.
Dieses Kürzel heißt nämlich nichts anderes als Surface-to-Surface-Rakete, also Boden-Boden-Rakete.
Da die USA, was interkontinentale Raketen betrifft, im Nachteil sind, wollen sie eine Reduzierung der sowjetischen Raketen, um hier einerseits einen strategischen Vorteil zu erziehen und andererseits die Bedrohung der USA durch sowjetische Raketen zu verringern.
Nicht vergessen werden darf dabei, dass die USA einen Anteil von fast 50 Prozent ihrer Atomraketen von Unterseebooten abschießen können, die Sowjetarmee dagegen nur rund 20 Prozent ihres Raketenpotenzials von U-Booten abfeuern kann.
Was Moskau natürlich ein Dorn im Auge ist, noch dazu, wo die USA eine weit modernere U-Boot-Flotte haben, die weit weniger verwundbar ist als die sowjetische.
Der Vorschlag von Staats- und Parteichef Andropow, die Zahl der SS-20-Raketen im westlichen Europa auf die Zahl der britischen und französischen Raketen zu reduzieren und den Rest zu verschrotten, bringt die westlichen Partner in Zugzwang.
Denn damit signalisiert Andropow, dass er sich ein Raketen-Party in Westeuropa vorstellen kann.
Was den Franzosen etwa gar nicht recht ist, wollen sie doch mit der NATO nicht in einen Topf geworfen werden und ihre eigenständige Verteidigungsdoktrin nicht aufgeben.
Schließlich würde bei einer Anerkennung der PAD-Situation die Durchsetzung der geplanten Aufstellung von amerikanischen Pershing-2-Raketen und Marschflugkörpern des Typs Cruise Missile weit schwieriger und in NATO-Ländern auch innenpolitisch schwerer zu vertreten sein, zum Beispiel in der Bundesrepublik Deutschland.
Mit einem numerischen Gleichziehen gleichartiger Raketenwaffen wird es aber nicht getan sein.
Denn was wirklich zählt, ist die Anzahl der Atomsprengköpfe, die auf den Trägerraketen montiert sind und die sich mittels elektronischem Leitsystem ihr Ziel selbstständig suchen können.
Gezählt müssen also die Sprengköpfe werden.
Bei der SS-20 der Sowjetunion etwa sind drei Sprengköpfe auf jeder Raketenspitze angebracht.
Dieser Umstand führt wiederum dazu, dass es ein internationales Gremium geben müsste, das Abrüstungsmaßnahmen in Ost und West an Ort und Stelle überprüft.
Es dürfte also nicht passieren, dass zwar die Zahl der Raketen verringert, die der Sprengköpfe aber gleichzeitig erhöht wird.
Auch über diese Frage muss bei den Genfer Verhandlungen Einigung erzielt werden, ebenso wie über einen zeitlichen Fahrplan für die Abrüstung.
Die kritischen Fragen in Genf werden also sein.
Erstens, lassen sich die beiden westeuropäischen Staaten Frankreich und Großbritannien indirekt in die Abrüstungsverhandlungen mit einbeziehen?
Zweitens, wird von den Westmächten der Vergleich unterschiedlicher Atomwaffen, Boden- oder Sägestütz, Einfach- oder Mehrfach-Sprengköpfe mit den Sowjetraketen akzeptiert?
Drittens gibt es eine Einigung über die zuverlässige Überprüfbarkeit von Abrüstungsmaßnahmen, etwa die Verschrottung sowjetischer Raketen.
Und viertens kann, was von eminenter Bedeutung für den potenziellen Kriegsschauplatz Europa ist, die Aufstellung von Pershings und Marschflugkörpern vom Typ Cruise Missile abgewendet werden.
Das waren jetzt drei Beiträge zum Thema neue Abrüstungsvorschläge, diesmal von sowjetischer Seite.
12 Uhr und 42 Minuten ist es nun.
Wir kehren ins Inland zurück.
Bundeskanzler Fred Sinowatz, aus dem Urlaub zurückgekehrt, traf heute Vormittag mit Oppositionschef Alois Mock zu einem ersten Gespräch über die anstehenden Probleme des Herbstes zusammen.
Zu besprechen haben die beiden Herren ja dabei recht viel vom Budget und seinen Problemen angefangen, Stichwort Defizit.
Über die Jugendarbeitslosigkeit und die weitere wirtschaftliche Entwicklung bis hin zur verstaatlichten Industrie dort ganz speziell.
Bei der verstaatlichten Industrie wird wieder mal ein Zuschuss des Bundes an die finanzmoroden Betriebe nämlich fällig.
Und wie schon in der Vergangenheit bemüht sich diesmal auch die kleine Koalitionsregierung um Zustimmung der parlamentarischen Opposition.
Für die ÖVP kann die eventuelle Zustimmung zur verstaatlichten Hilfe aber auch zu starken innerparteilichen Diskussionen führen.
Warum?
Die Landeshauptleute von Oberösterreich und der Steiermark, Ratzenberg und Krainer verlangen in jedem Fall eine Zustimmung der Volkspartei zur Finanzspritze.
Sie beherbergen ja in ihrem Bundesland verstaatlichte Betriebe.
Andere Spitzenpolitiker, zuletzt Wirtschaftssprecher Robert Graf von der ÖVP, empfahlen aber ein Nein.
1982 haben von den neuen verstaatlichten Unternehmen nur drei positiv bilanziert.
Das Gespräch ist noch im Gange, wir haben also hier noch kein Ergebnis.
Allerdings untersucht nun Herbert Hutter, wer eigentlich in der verstaatlichten Industrie in Finanzschwierigkeiten ist und daher unser Geld braucht.
Die Verhandlungen über die verstaatlichten Milliarden beginnen in einer Zeit wenig ermutigende Geschäfts- und Betriebsdaten.
Der Auftragstand im ersten Halbjahr 1983 war um ein Fünftel niedriger als in der Vergleichszeit des Vorjahres.
Die Umsätze sanken um gut drei Prozent, wobei die Stütze nach wie vor der Export ist, während die Inlandsnachfrage dem gegenüber völlig auslässt.
Auch auf der Personalseite gab es bereits wieder Einbußen.
Ende vergangenen Jahres waren noch knapp 110.000 Menschen in der verstaatlichten Industrie beschäftigt, Ende Juni waren es nur mehr 104.000, also minus 5 Prozent.
Was die immer wieder geforderten Strukturmaßnahmen betrifft, so sind sie, siehe die Zahl der Beschäftigten, eigentlich schon im Gang.
Angesichts der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung ist aber von einer nachhaltigen Wirkung auf die Ertragslage noch keine Rede.
ÖIAG-Generaldirektor Oskar Grünwald hat daher die Forderung erhoben, Zweigwerke, die innerhalb von drei Jahren nicht aus den roten Zahlen kommen können, müssen zumindest vom Standpunkt der ÖIAG aus mit der Schließung rechnen.
Eine Absichtserklärung, die darauf hinweist, die ÖIAG wolle nicht Verlustbetriebe endlos mitschleppen.
Bundeskanzler Fred Sinowaz hat aber wenig später erklärt, Betriebsschließungen würden nicht erwogen.
Die Sorgenkinder bei den Betriebsstandorten sind folgende.
Zunächst das Hüttenwerk Donauwitz in der Obersteiermark der Voestalpine AG, dann die Standorte Ternitz im südlichen Niederösterreich und Mürzzuschlag in der Steiermark der Vereinigten Edelstahlwerke.
Dann das Werk Floridsdorf in Wien von der Elin-Union AG und das Werk Enns der Chemie Linz und schließlich Perndorf in Niederösterreich von den Vereinigten Metallwerken Ranshofen-Perndorf.
Deren Generaldirektor Rudolf Streicher hat sich ja vor gut einer Woche beeilt für 1983 ein voraussichtlich positives Betriebsergebnis bekannt zu geben, weil die Aluminiumpreise international angezogen haben.
Nichtsdestoweniger reiht man sich unter die Kandidaten für die Staatszuschüsse ein, denn wenn die Aluminium-Hoss wieder vorbei ist, rutscht der staatliche Buntmetallkonzern voraussichtlich wieder in die roten Zahlen.
Bereits im November vergangenen Jahres wurden insgesamt dreieinhalb Milliarden Schillingzuschüsse für die verstaatlichte Industrie bewilligt.
Je eine Milliarde erhielten die Vereinigten Edelstahlwerke und der Buntmetallkonzern Ranshofen-Berndorf.
Knapp 800 Millionen Schilling gingen an die Elin-Union und knapp 150 Millionen Schilling an die Bleiberger Bergwerksunion.
Bleibt noch eine Reserve von etwa einer halben Milliarde Schilling aufzuteilen.
Nichtsdestoweniger stehen in den kommenden Wochen weitere geschätzte 5 Milliarden zur Diskussion.
Wer davon wie viel bekommen soll, das wird in einem Finanzmemorandum der verstaatlichten Dachgesellschaft IAG stehen, das im September der Bundesregierung überreicht wird.
Herbert Huth erzählte auf, welche Betriebe im verstaatlichten Bereich finanzmarod sind und sich daher um Staatssubventionen anstellen.
Das Gespräch ist noch im Gange zwischen Sinovac und Mork.
Wir können also in dieser Minute noch nichts Näheres darüber berichten.
Wir ziehen deshalb einen Bericht der Kulturredaktion vor und hoffen dann noch gegen 1 Uhr etwas vom Gespräch Sinovac Smok zu erfahren.
Und zwar geht es jetzt im folgenden Beitrag über eine Uraufführung eines Stückes von Friedrich Thürnmatt.
Seit einem Jahr ist Gerd Heinz der neue Intendant des renommierten Zürcher Schauspielhauses.
Und der auch in Österreich durch seine Inszenierungen bekannte Regisseur, zuletzt hat er die Bürger von Turin inszeniert,
Der hat für diese Saison interessante Premieren vor, unter anderem die Uraufführung eines neuen Stückes von Thomas Brasch, dann die Uraufführung einer Gesellschaftskomödie von Herzmanowski Orlando, Baby Wallenstein oder Hamlet, der Osterhase, dann den Hamlet in der Inszenierung von Benno Besson, vor allem aber, wie schon gesagt, die Uraufführung der neuen Komödie von Friedrich Dürrenmatt mit dem Titel Achterloh.
In den Hauptrollen sind Maria Becker, Fritz Schädewie und Dietmar Schönherr zu sehen.
Gerd Heinz führt selbst Regie und obwohl in Zürich eigentlich so etwas wie Schweigepflicht gegenüber der Öffentlichkeit über dieses neue Stück besteht, erzählte Heinz Brigitte Hofer die Grundzüge des neuen Dürrenmattstückes.
Entenamt Heinz, Dürrenmaths besonders schonungslose Komödien, wie ein Enkel kommt nach Babylon oder Besuch der alten Dame oder die Physiker, waren große Erfolge, wurden zum Teil verfilmt, zum Teil vertont.
Mit den späteren Stücken, wie zum Beispiel mit der Frist oder mit der Panne, hatte Dürrenmath viel weniger Glück beim Publikum.
Er wollte dann
nie wieder fürs Theater schreiben.
Aber jetzt studieren Sie sein neues Stück Achterloh ein.
Heißt das, dass Dürrenmatt jetzt wieder zum Theater zurückgefunden hat?
Wir sind sehr froh und glücklich, dass Dürrenmatt den Weg zum Theatersprech, zum Schauspielhaus wieder zurückgefunden hat, den er, glaube ich, eigentlich
wirklich gar nicht verlassen hat, aber es gab ja mal ein Verdikt von ihm, ich werde kein Stück mehr schreiben und schon gar nicht für's Schauspielhaus.
Und uns hat das Stück, vor allen Dingen mich, sofort als Stück angesprungen und wir haben überhaupt nicht mit jetzt irgendwelchen marktwirtschaftlichen oder erfolgsträchtigen Der- und Madame-Schauspielhaus-Uraufführungen, sondern es war das Stück, das mich sehr überzeugt hat.
Und wir arbeiten seit einer Woche.
mit hoher Intensität und Freude dran.
Auch die ganzen Vorarbeiten, die seit einigen Monaten schon intensiv mit Dürrenmatt zusammen stattgefunden haben, waren von einer geradezu luziden Fantasie und insofern glauben wir an das Stück.
Geschichte ist etwas, was Dürrenmatt schon immer fasziniert hat.
Hier treffen geschichtliche Perioden aufeinander, die nur in der Fantasie existieren können.
Wie?
Ja, wir sind in einer Arbeit und eine Arbeit bei einer Uraufführung, vor allen Dingen, wenn Dörnmatt der Autor ist, bedeutet immer auch noch Work in Progress, bedeutet umschreiben, weiterschreiben und insofern finde ich es nicht richtig,
Wenn ich jetzt so versuche, eine Fabel zu erzählen, das würde auch viel zu lange dauern, weil die ist außerordentlich kompliziert.
Man kann sich da nur leider etwas in abstrakten Sätzen ergehen, was Sie schon andeuteten.
Es ist eine Geschichtskollage.
Und das ist der erste Punkt, zu dem ich eine ganz starke Affinität habe.
Und ich finde, dass das Raffinierte an dieser Geschichtskollage darin besteht,
dass sie Muster offenlegt für Politik als solche, also anwendbar ist auch für heute und nicht nur aus einem
Ich sage, nicht nur aus einem finsteren pessimistischen Blickwinkel kommt, wo man sagt, Dürrenmatt, der Zyniker, der abgeschlossen hat, der immer die Apokalypse beschreibt.
Ich glaube ja, dass gerade der hohe Reiz darin besteht, dass bei Dürrenmatt die Apokalypse ja immer fast mit einer karmischen Verzweiflung beschrieben wird und aus einer ganz hohen humorvollen und fantasievollen Sensibilität entspringt.
Wo bleibt der Moralist, Dürrenmatt?
Das ist ja schon eine höchst moralistische Tat, immer auf den Weltuntergang zu bochen, der augenscheinlich näher rückt.
Die Frage ist, wie man seinen Moralismus ausdrückt.
Ich glaube, er tut es eben
indem er in einer empfindlich verletzten, weisen, fantasievollen Art die Apokalypse beschwört und trotzdem immer wieder Figuren entstehen lässt, von Herkules im Augiersstall bis Romulus, die versuchen, in einer anderen Weise, in einer anderen moralischen Weise, in einer Umkehr von moralischen Begriffen, die Katastrophe immer nochmal abzuwenden.
Und könnte es sein, ich habe mir den Programmzettel vorhin angeschaut, dass wenn man Napoleon liest, das Türenmatt ganz jemand anderer, nämlich zum Beispiel polnische Machthaber, meinen könnte, heutige.
Schon durchgedrungen, ja.
Aber das Wichtige wird eben sein, glaube ich, dass dieses Stück nicht ein naives Schlüsselstück ist, sondern es ist ein Muster.
Also es kann auch Jaruzelski gemeint sein.
Es ist eine Annahme.
Es ist ein, glaube ich, vorsichtiger Konjunktiv, in dem Dürrenmatt das schreibt.
Und ich glaube, es wäre falsch, jetzt so ganz schnell so ein Kreuzworträtsel zu lösen und zu sagen, aha, Napoleon ist Jaruzelski und das und das und das.
Es ist ein Muster für... Und das ist das Interessante, dass Patterns entstehen, die assoziativ an sehr viele andere Dinge denken lassen.
Es ist kein...
keine unzulässig zynisch vereinfachende Sicht, sondern es ist ein Grundmuster, was er entdeckt.
Und das ist von uns aus mit unseren Erfahrungen, mit unseren Assoziationen spielerisch aufzufüllen.
Das Wunderschöne ist ja, dass immer sehr viel Humor, sehr viel Spiellaune dabei ist.
Das sagt der Regisseur des Zürcher Schauspielhauses über das neue Stück von Friedrich Dürrenmatt, Achterläucher, gerade, dass wir über das Gespräch zwischen Fred Sinowaz und Alois Mock in dieser Mittagschanalzeit nichts berichten können.
Deswegen berichten wir aber jetzt noch über einen Kongress, der in Wien abläuft.
Und zwar der 13.
Internationale Chemotherapie-Kongress.
Es geht dabei um die medikamentöse Behandlung von Infektionen und von Krebserkrankungen.
8.000 Teilnehmer haben sich zu diesem Kongress der Superlative angemeldet, davon mehr als 1.000 aus den Vereinigten Staaten, 700 allein aus Japan.
67 Staaten sind vertreten, mehr als 3.000 Vorträge werden bis Freitag dieser Woche gehalten.
Kurt Strenat berichtet.
Mit Spannung waren der heutige Hauptvortrag und die erste Sitzung über Interferon erwartet worden.
Ist Interferon wirklich jenes Wundermittel gegen Krebs und Virusinfektionen, als dass es vor drei Jahren vor allem in den Massenmedien angepriesen worden war?
Thomas Merrigan von der Stanford University in Kalifornien hat die in Interferon gesetzten Hoffnungen nur zum Teil bestätigt.
Er hat heute den Hauptvortrag Interferon das erste Vierteljahrhundert gehalten.
Die bis jetzt vorliegenden Ergebnisse von klinischen Versuchen sind ernüchternd.
Warum aber war es überhaupt zu diesen überspannten Hoffnungen gekommen?
Interferon 1957 entdeckt, ist eine vom Körper selbst erzeugte Substanz, die das Immunsystem, die körpereigene Abwehr gegen Eindringlinge, aktiviert.
Ein universales Mittel gegen Viren, denen die Medizin recht hilflos gegenüberstand, schien gefunden.
So wie Bakterien mit Penicillin sollten in Zukunft Viren mit Interferon bekämpft werden.
Und auch Krebserkrankungen würde man auf diese Weise in den Griff bekommen.
Die Sache hatte nur einen Haken.
Mehr als 20 Jahre lang konnte Interferon nur aus Spenderblut in allerkleinsten Mengen beschafft werden.
Zu wenig, um die nötigen Versuche am Menschen durchzuführen.
Die große Wende kam dann zu Weihnachten 1979, dem Schweizer Biochemiker Charles Weissmann gelang es, menschliches Interferon von Bakterien herstellen zu lassen, in deren Gene er mit Hilfe der neuen Methoden der Gentechnologie
gewissermaßen als Kuckucksei, den aus menschlichen Genen stammenden Befehl zur Produktion von Interferon eingeschleust hatte.
Das war der Durchbruch und zugleich der Anlass für den Jubel der Massenmedien für Schlagzeilen und Titelgeschichten.
Binnen kurzem, so konnte man mit Recht erwarten, würde genug Interferon für klinische Versuche und dann auch zu einem erträglichen Preis für die Behandlung von Virusinfektionen und Krebs vorhanden sein.
Auch das große Geschäft schien in greifbare Nähe gerückt.
Um die 30 pharmazeutischen und gentechnologischen Firmen stiegen in die Produktion von Interferon ein.
Nun, die hochgespannten Erwartungen haben sich, wie gesagt, nicht erfüllt.
Was nicht heißen soll, Interferon wäre völlig unwirksam.
Interferon, nach wie vor die einzige Substanz, von der bekannt ist, dass sie gegen eine Vielzahl verschiedener Viren wirkt,
hat bei der Behandlung von Herpesinfektionen des Auges zu einer rascheren Heilung geführt, aber es war unwirksam bei der Bekämpfung vererbter Zytomegaloviren-Infektionen bei Kindern.
Es hat die Schmerzen von Patienten mit Varicella-Zoster-Virus-Infektionen gemildert und wird neuerdings bei Herpes-B-Infektionen eingesetzt, manchmal mit, manchmal ohne Erfolg.
Am besten scheint Interferon bei der Vorbeugung von Schnupfen und Erkältungen zu wirken und möglicherweise bei der Behandlung von durch Viren hervorgerufenen Warzen.
Bescheidene Ergebnisse, wenn man an die ursprünglichen Hoffnungen denkt.
Auch die bisher bekannten Ergebnisse bei der Behandlung von Krebs dämpfen die hochgespannten Erwartungen.
Ernest Borden vom Krebsforschungszentrum der University of Wisconsin in den Vereinigten Staaten berichtete heute Vormittag darüber.
Interferon scheint bei Knochen- und Blasenkrebs Rückfälle nach Operationen verhindern zu helfen.
Bei der Behandlung bestimmter Formen von Leukämie und bei Brustkrebs könnte Interferon eine gewisse Rolle spielen.
Näheres wird man, so Professor Borden, in zehn Jahren wissen.
Zwei Eigenschaften von Interferon sind aber inzwischen bekannt.
Eine unangenehme
Entgegen früheren Annahmen weist auch Interferon, obwohl es eine körpereigene Substanz ist, Nebenwirkungen auf.
Und eine, die doch wieder zu Hoffnungen Anlass gibt.
Interferon scheint die Wirkung mancher anderen Medikamente, auch solcher, die bei der Krebsbehandlung eingesetzt werden, zu verstärken.
Keine Wunderdroge also, aber doch eine Substanz, deren weitere Erforschung sich lohnt.
Das war ein Bericht von Kurz Trönert über den Chemotherapiekongress, der zurzeit in Wien abläuft.
Und wir schalten jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio, wo gerade ein Bericht über das Ende des Gesprächs zwischen Sinovac und Mock eingelaufen ist.
Soeben sind die Wirtschaftsgespräche zwischen Bundeskanzler Fred Sinowatz und ÖVP-Obmann Alois Mock im Bundeskanzleramt in Wien zu Ende gegangen.
Mock erklärte in einer ersten Stellungnahme, einen Konsens in der Frage einer Finanzhilfe in Milliardenhöhe für die verstaatlichte Industrie halte er für möglich.
Keine gemeinsamen Auffassungen gebe es allerdings hinsichtlich der Budgetpolitik.
Weiteres Gesprächsthema war die Jugendbeschäftigung, wobei sich der ÖVP-Chef ebenfalls optimistisch über eine Zusammenarbeit mit der Regierung äußerte.
Iran.
Die entführte Air France Maschine befindet sich nach wie vor auf dem Flughafen von Teheran.
Die arabischen Luftpiraten halten sieben französische Besatzungsmitglieder und zehn Passagiere, darunter sechs Franzosen, drei Amerikaner und eine Schwedin als Geiseln fest.
Ein UNO-Sprecher in Genf teilte unterdessen mit, dass sich unter den Geiseln auch der Direktor des Wiener UNO-Büros, Martin Lies, befindet.
Es sei zu erwarten, dass sich UNO-Generalsekretär Peres de Cuellar an die Regierung in Teheran wenden werde, um sich für die Freilassung von Martin Lees einzusetzen.
Österreich.
Im Zusammenhang mit der Käseexportaffäre hat die Wirtschaftspolizei heute die Räumlichkeiten der ÖHEG, der österreichischen Exportkäsegesellschaft, in Innsbruck durchsucht.
Der Geschäftsführer der Gesellschaft wollte bisher zu keinen Vorwürfen Stellung nehmen.
Landwirtschaftsminister Heiden hat unterdessen erklärt, seinem Ministerium sei nach wie vor keine rechtswidrige Vorgangsweise bekannt.
Vor der polnischen Botschaft in Wien hat heute eine 33-jährige Polin mit einem unbefristeten Hungerstreik begonnen.
Sie will mit ihrer Aktion eine Ausreiseerlaubnis für ihren Mann und ihren fünfjährigen Sohn aus Polen erzwingen.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Osten teilweise sonnig, sonst meist stärker bewölkt und örtlich gewittrige Regenschauer.
Das war weder ein Mittagsschanal, es ist eine halbe Minute ein Uhr Mittag.