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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
In der folgenden Stunde können Sie vornehmlich Berichte über Ereignisse aus Österreich hören.
Wir informieren Sie über das schwere Busunglück, das sich heute Vormittag in der Starmark ereignet hat.
Nach jüngsten Meldungen kamen von den 46 Insassen des ungarischen Reisebusses 13 ums Leben, 30 sind zum Teil schwer verletzt.
Zum gestern zu Ende gegangenen Besuch von Papst Johannes Paul II.
zitieren wir Meinungen der österreichischen Zeitungskommentatoren.
Die Innenpolitische Redaktion berichtet über den Gewerkschaftstag der Eisenbahner und über eine Rede von Justizminister Harald Ofner vor dem Rechtsanwaltskammertag.
Er legte dort seine Pläne für sein Ressort vor.
Im Wirtschaftsteil fassen wir die Meinungen der Banken zu einer möglichen Einführung einer Zinsenertragsteuer oder Bankensteuer zusammen und wir schildern die Situation in Ternitz nach der Ankündigung, dass 1.400 Mitarbeiter der VEW möglicherweise gekündigt werden können.
Im Kulturteil bringen wir unter anderem einen Bericht über den diesjährigen steirischen Herbst und eine Stellungnahme von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger zur modernen Kunst.
Nun zu den Nachrichten, die Ferdinand Olbert zusammengestellt hat, gelesen werden die Meldungen von Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Ein schweres Autobusunglück in Schrems bei Fronleiten in der Steiermark hat heute früh nach jüngsten Meldungen 13 Menschenleben und mehr als 30 Verletzte gefördert.
Ein mit 46 Personen besetzter ungarischer Autobus stürzte auf der Auffahrt zum Rechberg über eine Böschung 200 Meter tief in ein Bachbett.
Das Fahrzeug konnte noch nicht gehoben werden.
Die Behörden haben Katastrophenalarm gegeben.
Zwei Hubschrauber des Innenministeriums und sämtliche Rettungsfahrzeuge der umliegenden Gemeinden sind im Einsatz.
In Graz hat die Polizei den Lotsendienst für die Rettungsautos zu den Spitälern übernommen.
Die meisten Schwerverletzten wurden in die erste chirurgische Klinik des Grazer Landeskrankenhauses eingeliefert.
Die Unfallursache ist noch nicht geklärt.
Aufgrund von Augenzeugenberichten halten die Behörden ein Bremsversagen für möglich.
Die ungarische Touristengruppe war in Fladnitz an der Teichalm auf Urlaub.
ÖVP-Generalsekretär Graf hat heute die Regierung aufgefordert, wirklich zu sparen und nicht die Beamten zu belasten.
Graf reagierte damit auf Vorschläge von Bundeskanzler Sinovac, die Pensionsbeiträge und die Ruhensbestimmungen für Beamte an die der Unselbstständiger werbstätigen anzugleichen und damit zu erhöhen.
Graf betont, dies seien keine wirklichen Sparmaßnahmen.
Tatsächliche Einsparungen könnten nur darin bestehen, dass man die bisher gemachten Ausgaben stabilisiert oder verringert.
Dazu gäbe es aber bis heute keine wirksamen Vorschläge der Regierung.
In Wien hat heute der 12.
Gewerkschaftstag der Eisenbahner begonnen.
Diskutiert wird unter anderem über die Einführung der 35-Stunden-Woche und über die Ablehnung einer Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehalts.
Als Redner werden unter anderem Bundeskanzler Sinovac und ÖGB-Präsident Benja auftreten.
An den allgemeinbildenden höheren Schulen gibt es in diesem Schuljahr wieder mehr Schularbeiten.
Unterrichtsminister Zilk hat die Lehrpläne entsprechend verändert.
So sind jetzt etwa für Schüler der siebenten Klasse in der ersten lebenden Fremdsprache fünf Schularbeiten vorgesehen.
Im vergangenen Jahr waren es noch vier.
VATIKAN
Papst Johannes Paul II.
ist gestern Abend nach seinem Österreich-Besuch nach Rom zurückgekehrt und mit einem Hubschrauber in die Sommerresidenz Castel Gandolfo gereist.
Während der Rückreise an Bord einer Sondermaschine der Austrian Airlines hat der Papst im Gespräch mit Journalisten seine tiefe Zufriedenheit über seinen Besuch geäußert.
Morgen wird der Papst wieder seine wöchentliche Generalaudienz im Vatikan abhalten.
Japan
Die von einem sowjetischen Abfangjäger abgeschossene südkoreanische Verkehrsmaschine hat sich vor dem Absturz offensichtlich noch zweimal über Funk bei der zivilen Luftüberwachung in Tokio gemeldet.
Nach Mitteilung des japanischen Verkehrsministeriums wurden die bisher unklar gebliebenen Tonbandpassagen des Funkverkehrs ausgewertet.
Demnach meldete sich die Boeing 747 in kurzen Abständen, wobei im Hintergrund Alarmsignale und starke Geräusche zu hören waren.
Großbritannien.
Der Boykott der Flüge nach Moskau durch elf europäische Länder verursacht Schwierigkeiten im internationalen Flugverkehr.
Die großen Reiseveranstalter versuchen feberhaft Ausweichrouten für Touristen zu organisieren.
Wirtschaftstreibende, die in die Sowjetunion reisen wollen, lassen ihre Tickets auf andere Fluglinien überschreiben.
Die Austrian Airlines halten den Flugverkehr in die UdSSR aufrecht.
USA
Mehrere als konservativ geltende Senatoren haben Präsident Reagan aufgefordert, wegen des sowjetischen Flugzeugabschusses schärfere Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen.
Die Senatoren verlangen vor allem eine Aussetzung aller Abrüstungsverhandlungen, bis Moskau die Drohung, amerikanische Aufklärungsmaschinen abzuschießen, zurückgenommen hat.
Der Senat hat mit 83 zu 8 Stimmen das Verteidigungsbudget für das Haushaltsjahr 1984 gebilligt.
Der Budgetentwurf hat einen Umfang von 187,5 Milliarden Dollar.
Angesichts der verbreiteten Empörung über den Flugzeugabschuss durch die Sowjetunion wurden praktisch alle Wünsche von Präsident Reagan erfüllt, unter anderem die Finanzmittel für den neuen strategischen Bomber B1.
Morgen wird das Repräsentantenhaus über das Verteidigungsbudget abstimmen.
Gestern hat das Repräsentantenhaus zusätzlichen Sozial- und Bildungsausgaben in der Höhe von etwa 30 Milliarden Schilling zugestimmt.
Der ehemalige Senator George McGovern hat sich gestern erwartungsgemäß offiziell um die Position des Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei beworben.
Neben dem früheren Vizepräsidenten Walter Mondale, dem ehemaligen Raumfahrer John Glenn und mehreren anderen Bewerbern ist McGovern der siebente demokratische Politiker, der Anspruch auf die Kandidatur erhebt.
Die Präsidentenwahl gegen Richard Nixon im Jahr 1972 hatte McGovern verloren.
Später führte die sogenannte Watergate-Affäre aus diesem Wahlkampf zum Sturz Nixons.
McGovern will das Wettrüsten beenden und sich um eine friedliche Koexistenz mit der UdSSR und Kuba bemühen.
Sowjetunion.
Das Außenministerium in Moskau hat die gegenwärtige Runde der Genfer Abrüstungsverhandlungen als entscheidend bezeichnet.
Bei einer Pressekonferenz in Moskau betonte der stellvertretende Außenminister Georgi Kornienko, man müsse jetzt eine Übereinkunft finden, um eine gefährliche weitere Periode des Wettrüstens zu verhindern.
Ob es zu einer Entscheidung komme, hänge von den USA und der NATO ab.
Österreich.
Unter dem Thema Kernwaffen, eine Bedrohung unserer Welt, ist heute in der Wiener UNO-City eine Ausstellung eröffnet worden.
Organisatoren sind die Vereinten Nationen, eine buddhistische japanische Vereinigung und die Verwaltungen der 1945 durch den ersten Atombombenabwurf zerstörten Städte Hiroshima und Nagasaki.
In der Ausstellung werden neben den Auswirkungen der Atombombenabwürfe
Ausstellungsstücke über den aktuellen Stand der Atomrüstung und zu Problemen der Abrüstung gezeigt.
Polen.
Die polnische Bevölkerung stehen neue Preiserhöhungen vor.
Landwirtschaftsminister Stanislaw Sieba hat angekündigt, dass die Preise im nächsten Jahr um 10 bis 20 Prozent angehoben werden.
Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Der Minister meinte aber, die Preise lebenswichtiger Güter, vor allem der Grundnahrungsmittel, würden nur geringfügig erhöht.
Hingegen sollen nicht näher definierte Luxusgüter sehr stark verteuert werden.
Die Wetterlage.
Das Hochüber den Balkan wird am Donnerstag Warmluft gegen den Alpenraum steuern.
Ab Freitag wird eine atlantische Tiefdruckstörung von Westen her Wetterverschlechterung und Abkühlung bewirken.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Norden gelegentlich stärkere Wolkenfelder, sonst aufgelockert bewölkt bis heiter.
Winde aus Südost bis West.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 23 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 4 bis 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag meist sonnig und warm, südliche Winde an der Alpen-Nordseite föhnig, Tageshöchsttemperaturen 20 bis 26 Grad.
Die Vorschau Freitag, im Osten noch sonnige Abschnitte und warm, sonst vom Westen her teils gewittrige Niederschläge und Abkühlung.
Das waren also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsjournal.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 10 Minuten geworden, fünf Minuten vor Viertel Eins.
Nun gleich zur ersten Meldung der Nachrichten.
13 Tote und 33 zum Teil schwer Verletzte dürfen nach einer ersten Bilanz das schwere Autobusunglück bei Rechberg in der Steiermark gefordert haben.
50 Ungarn, Angestellte einer pharmazeutischen Fabrik bei Debrezin, hatten einen viertägigen Betriebsausflug nach Österreich unternommen.
Nach einem Aufenthalt bei Fladnitz an der Teichalm wollte die Reisegruppe heute einen Kurzbesuch in Wien unternehmen.
Bei Rechberg passierte dann das verhängnisvolle Unglück.
Hören Sie dazu den folgenden Bericht, den uns vor wenigen Minuten die Kollegen vom Landesstudio Steiermark überspielt haben.
Der ungarische Reisebus mit 46 Personen an Bord war heute früh schon eine Stunde unterwegs, als das Unglück auf der Talfahrt vom Rechberg passierte.
Die 44 Angestellten einer pharmazeutischen Firma aus Debrecen mit Reiseleiterin und Chauffeur hatten sich vier Tage in Fladnitz an der Teichalm in der Oststeiermark aufgehalten und wollten heute über den Semmering nach Wien fahren.
In einer der letzten talseitigen Kehren der durch Bergrennen bekannten Rechbergstraße passierte dann das Unglück.
Ein Augenzeuge?
Also ich wohn hier an der Straße und hab gehört, den Berg runterfahren, ein Auto, ein irgendein Auto.
Und da gab's immer ein Schaltgeräusch.
Hab dann genau geschaut, jetzt ist ein Autobus dann bei meinem Hof vorbeigefahren.
Ohne Motorgeräusch und mit aufleuchtender Bremslichter.
Und das ist so schnell wie für einen Autobus.
Man kennt das, man wohnt da am Berg und das kann nur mehr an den Glück kommen.
Minuten drauf ein Knall und man ist schon gelaufen.
Und wie ich dann hingekommen bin, in wenigen Minuten ein fürchterliches Bild.
Das ist eine Hochkehre und da ist der Bus runtergestürzt.
Leute, Gepäck, man kann sich das gar nicht vorstellen.
Sind die Fahrgäste aus dem Bus geschleudert worden?
Die Rettungsmaßnahmen für die Unfallopfer setzten sofort ein.
Es wurde für den Raum Fronleiten und für Graz Katastrophenalarm gegeben.
Das Rote Kreuz war mit 50 Mann und 18 Fahrzeugen am Unfallort.
Zusätzlich standen sieben Ärzte, vier davon vom Grazer Landeskrankenhaus und drei aus der Umgebung sowie zwei Hubschrauber des Bundesministeriums für Inneres und Feuerwehrleute im Einsatz.
Etwa eine Stunde nach dem Unglück waren alle Opfer geborgen.
Die traurige Bilanz, 13 Tote und 33 Verletzte, ein Großteil davon natürlich schwer verletzt.
17 Verletzte wurden in das Grazer Unfallkrankenhaus gebracht, 16 in das Grazer Landeskrankenhaus.
Auch in den Grazer Krankenhäusern hatte es natürlich sofort Großalarm gegeben.
Das Rote Kreuz hatte auch sofort eine Blutspendeaktion abgebrochen und die gespendeten Blutkonserven sofort in die Spitäler gebracht.
Die Reisegruppe war wie schon gesagt zuvor in Fladnitz an der Teichalm gewesen.
Als Unfallursache wird vermutet, dass der Bus ein Bremsversagen hatte.
Das lässt sich zumindest aus der Schilderung eines Fahrgastes gegenüber dem Wirt aus Fladnitz an der Teichalm schließen.
Ich habe mit einem Fahrgast gesprochen, der relativ leicht verletzt war und der sagte mir, dass kurz vor dem Unfall, vor dieser Kurve, der Fahrer sagte, die Bremsen funktionieren nicht.
Er kann nicht bremsen, er kann nicht bremsen.
Und dann ist es anscheinend sehr schnell gegangen.
Es ist ja so, wenn so ein Unfall passiert, man hat ja dann keinen Zeitbegriff, ja auch nicht.
Es geht ja dann sehr rasch.
Der Bus hat sich mehrere Male überschlagen und die Gäste sind aus dem Bus herausgefallen und sind zum Teil vom Bus erdrückt worden.
Es hat furchtbar ausgesehen.
Glauben Sie, war der Bus schon vorher defekt?
Nein, der Bus war in Ordnung.
Das war ein neuer Bus von der Marke Ikarus, ein ungarischer Bus, ein ungarisches Fabrikat.
Ein Hausgast hat mir erzählt, dass er gestern beobachtet hat, dass der Fahrer noch den Luftdruck kontrolliert hat an den Reifen und den Bus versorgt hat, ihn auf den Parkplatz angestellt hat.
und so zur Abreise für den heutigen Tag fertig gemacht hat.
Der Fahrer ist dann frühzeitig zu Bett gegangen, er hat bei dieser Abschiedsfeier nur kurz teilgenommen, hat zwei Coca-Cola getrunken und ist dann vorzeitig schon in sein Quartier gegangen.
Also er war bestens für die Fahrt vorbereitet, sowohl persönlich als auch technisch.
Wenn auch der Rettungseinsatz nach übereinstimmenden Berichten hervorragend funktioniert hat, so bleibt doch wieder die Frage nach einem Hubschrauberrettungsdienst in der Steiermark offen.
Dies nahmen heute auch schon Ärzte zum Anlass, um die dringende Installierung eines Hubschrauberrettungsdienstes in der Steiermark zu fordern.
Ein Bericht von Peter Wolf vom Landesstudio Steiermark.
Manfred Kronsteiner von unserer Chronik-Redaktion hat am Vormittag recherchiert und informiert Sie nun über die folgenschwersten Busunglücke der letzten zehn Jahre.
Das heutige Bussunglück bei Schrems in der Steiermark ist das zweitschwerste innerhalb der letzten zehn Jahre.
Das schwerste ereignte sich am 15.
Juni 1975 auf der Dobradschstraße bei Villach, als ein mit Pensionisten vollbesetzter Bus wegen Bremsversagens in die Tiefe stürzte.
Damals kamen 22 Menschen ums Leben, 25 wurden zum Teil schwerst verletzt.
Sieben Tote und zehn Schwerverletzte forderte das Unglück am 3.
Dezember 1976 bei Frauenkirchen im Burgenland.
Ein Schwertransporter, der einen Bagger geladen hatte, schlitzte damals einen Bus der österreichischen Bundesbahnen regelrecht der Länge nach auf.
Allein im heurigen Jahr mussten auf Österreichs Straßen bereits 25 Menschen in den Trümmern verunglückter Autobusse ihr Leben lassen, wenn man den heutigen Unfall in der Steiermark mitzählt.
Im oststeirischen Wenigzell starben am 6.
Februar heurigen Jahres fünf Wiener Pensionisten, weil der Bus auf der schneeglarten Fahrbahn ins Rutschen kam.
Der Unfall ereignete sich, als der Fahrer auf einer Steigung Schneeketten anlegen wollte.
Wenige Stunden später, am selben Tag, kam es in Kärnten auf dem Wurzenpass zu einem Busunglück, ebenfalls durch Schneeglätte.
Das Fahrzeug begann zu schleudern, Passagiere sprangen in Panik aus dem Bus, einer davon wurde von einem nachkommenden Fahrzeug überrollt und getötet.
Ein Doppeldeckerbus aus der Bundesrepublik Deutschland stürzte am 18.
Februar in die Trisana im Paznauntal in Tirol.
Glücklicherweise gab es keine Toten, dafür aber 20 Verletzte.
Am 16.
April 1983 waren ein Todesopfer und insgesamt 13 Verletzte bei einer Kollision eines deutschen Reisebusses mit einem PKW auf der Salzkammergutstraße in Salzburg zu beklagen.
Und fünf Todesopfer und neun Verletzte forderte am 23.
Juli des heurigen Jahres der Zusammenstoß eines Rotkreuzwagens mit einem türkischen Kleinbus, der mit elf Personen besetzt gewesen war, in der Steiermark in der Gemeinde Gröbming.
Ein Bericht von Manfred Kronsteiner, 12.17 Uhr, zwei Minuten nach Viertel Eins.
Gestern Nachmittag ist mit der in den letzten Tagen schon fast üblichen Verspätung der Besuch von Papst Johannes Paul II.
zu Ende gegangen.
Ein Besuch, der nicht nur in Kirchenkreisen für viel Aufsehen gesorgt hat.
Der Organisator dieses viertägigen Aufenthaltes von Papst Johannes Paul II.
in Österreich war Generalvikar Weihbischof Helmut Kretzl.
Mit ihm führte Dolores Bauer das folgende Gespräch.
Herr Generalvikar Dr. Kretzl, der Katholikentag ist vorbei, Papst Johannes Paul II.
ist wieder in Rom.
Hinter uns liegt ein großes Fest, ein Jahrhundertereignis, aber ein Fest auch der menschlichen Begegnung.
War das für Sie überraschend, dass das so gut gegangen ist?
Ich glaube, dass das Fest sehr gut vorbereitet war und es hat sich gezeigt, dass der Katholikentag als geistige Vorbereitung unbedingt notwendig war, dass die Begegnung mit dem Papst zu so einem Fest werden konnte.
Allerdings die Dimensionen, die dieses Fest erreicht hat, konnten wir nicht vorher abschätzen.
Wir sind überglücklich, dass noch viel mehr geschehen ist, als wir erwartet haben.
Es ist doch viel mehr lebendiger, Glaube eigentlich unter diesen Menschen, als man angenommen hat.
Vielleicht auch, weil man immer das Negative, weil man über die Kirchen austritt, viel redet, über das andere nicht.
Es war eine Überraschung, also ich glaube für alle.
Es scheint sich die schweigende Mehrheit manifestiert zu haben.
Man hat im Stadion auch eine neue Jugend erlebt.
Eine Jugend, die nicht pessimistisch ist, sondern die sehr froh ist.
Eine Jugend, die auch auf Forderungen hört und applaudiert und die sicherlich auch bereit ist, solchen Forderungen zu folgen.
Und insgesamt ist so etwas wie eine Aufbruchsstimmung, glaube ich, in Österreich in diesen Tagen wahr geworden.
Und auch mehr Zusammengehörigkeit.
Sowohl im Hinblick auf die politischen Parteien, die alle mitgetan haben,
auch im Hinblick auf die anderen Kirchen.
Wir sind viel näher zusammengerückt in diesen Tagen.
Was war für Sie das Wesentlichste, das Wichtigste, das in Zukunft Weisende?
Vom geistigen Standpunkt her war sicher die Europa-Vespa ein wichtiger Höhepunkt.
Vom Emotionellen und von Pastoralen, glaube ich, die Begegnung mit der Jugend.
Das hat uns allen wieder sehr viel Auftrieb gegeben, sich doch mit der ganzen Jugendfrage viel mehr zu befassen und wir sind so froh, dass man bei so viel Gutem anknüpfen kann in der Jugend.
Und insgesamt
dass Hoffnung geworden ist, die man nicht vorher kalkulieren hätte können.
Und wieder Schuld daran ist, glaube ich, die geistige Vorbereitung, dann natürlich die ungeheure Persönlichkeit des Papstes, aber auch die Inhalte, die er geboten hat.
Er war überall Optimist, ob es auf den Fortschritt hingegangen ist in Technik und Wissenschaft,
Hinsichtlich der Kunst, hinsichtlich des Menschen überhaupt.
Er hat den Menschen wieder in den Mittelpunkt gestellt.
Einen Menschen, den man lieben muss, weil er Mensch ist.
Und das, glaube ich, gibt allen Hoffnung.
Als Johannes Paul II.
gestern dieses Flugzeug bestiegen hat, habe ich mir gedacht, na so, jetzt sind wir da und jetzt geht es eigentlich erst richtig los.
Denn ich glaube, das, was hier aufgebrochen ist, muss jetzt verarbeitet werden, aber natürlich mit wesentlich mehr Optimismus, als man das vorher hätte tun können.
Ich glaube, die eigentliche Arbeit des Katholikentags fängt jetzt an.
Das ist ganz richtig, aber wie Sie auch gesagt haben, wir haben einen sehr guten Start jetzt.
Man kann bei diesen positiven Aufbrüchen ansetzen, nur dürfen wir wirklich nicht müde werden, es sehr bald zu machen, damit diese Euphorie, die sicher ist, nicht bald wieder im Alltag untergeht.
Wir haben in den nächsten Tagen schon vor, zu überlegen, was für neue Weichen gestellt werden können.
und wie das alles weitergehen soll.
Ansätze sind ungeheim viel da und auch sehr viel guter Wille und eine sehr positive Aufbruchsstimmung.
Herr Generalvikar Kretzl, dieser Kirche hat man vorher immer und auch zu Recht vorgeworfen, dass sie Angst vor der Botschaft, Angst vor der Hoffnung hat.
Glauben Sie, dass jetzt wirklich alle Glieder der Kirche von ganz oben bis hinunter an die Basis mehr Mut zur Hoffnung haben werden?
Jedenfalls sind wir uns näher gekommen und die Menschen haben gemerkt, wie viele eigentlich auf dem gleichen Weg sind und das Gleiche suchen und das gibt uns auch einen sehr tiefen Grund zur Hoffnung.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Dieses Gespräch mit Weihbischof Dr. Helmut Kretzl führte Dolores Bauer.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 21 Minuten geworden.
Ö3 Verkehrsdienst.
Wien, A23 Südosttangente.
Wegen Gebrechens an einem Tankwagen und Bergungsarbeiten ist der Altmannsdorfer Ast der Südosttangente zwischen Triesterstraße, Sterngasse und Altmannsdorfer Straße in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.
Wir machen jetzt weiter in unserer Berichterstattung in einer Art Bilanz über den Papstbesuch.
Papst Johannes Paul II.
äußerte sich ja in Gesprächen mit Journalisten auf seinem Heimflug nach Rom höchst zufrieden über seine Österreichreise.
Auf Journalistenfragen bewertete er seinen Besuch als sehr positiv, auch im Hinblick auf die Katholiken in Osteuropa, auch im Hinblick auf die Katholiken in der Tschechoslowakei, auch wenn sie nicht direkt an den Begegnungen teilnehmen konnten.
Wie sehen nun die Zeitungskommentatoren die 75 Stunden des Papstes in Österreich?
Karl Jarkowski hat dazu Ausschnitte für unsere heutige Inlandspresseschau zusammengestellt.
Zu den Ergebnissen des gestern zu Ende gegangenen Papstbesuches ist heute in der Neuen Kronenzeitung in einem Kommentar von Ernst Trost mit dem Titel »Blick vom Kahlenberg« zu lesen.
Die politische Botschaft des Papstes in diesen Wiener Tagen war sorgfältig verpackt.
Sie entsprach dem neutralen Status des Gastlandes.
Da hörte man viel von der Brückenfunktion, von den historischen Verbindungen, weiters manches Lob für unser friedliches und blühendes Staatswesen und seinen Vorbildcharakter, aber auch den Auftrag an unsere Politiker und an alle Österreicher, aus dieser Sonderstellung heraus richtig zu handeln, entsprechend der Verantwortung, die unserem privilegierten Dasein entspricht.
Denn Österreich ist eine Art Sehnsuchtsmodell für all die Völker im Osten, zu denen wir vom Kahlenberg hinüberschauen.
Gesegnete Tage für Österreich, so bezeichnet Gerhard Neureiter in den Salzburger Nachrichten seinen Kommentar zum Papstbesuch.
Neureiter schreibt,
Klarer als bei vielen politischen Ereignissen und Gipfeltreffen zuvor, wurde bei verschiedenen Veranstaltungen dieses Besuches aufgezeigt, dass Europa nicht am eisernen Vorhang aufhört.
Deutlich zum Ausdruck kam auch die Vermittlerrolle, die Österreich bei der geistigen Überwindung des eisernen Vorhanges und nationaler Grenzen in Europa einnimmt und ausbauen kann.
Und die Kirche selbst konnte dank der charismatischen Persönlichkeit des Papstes stärker ihren Anteil an diesem Prozess der Menschlichkeit deutlich machen, der sich in Europa ausbreiten soll.
Für die österreichische Gesellschaft bot der Besuch des Papstes Gelegenheit, Frontbegradigungen zu extremen Gruppen durchzuführen, die Gläglichkeit von religiöser Intoleranz aufzuzeigen und an Gegebenheiten zu erinnern, die im Alltagsleben so leicht vergessen werden.
Ludwig Plagg-Kolb zieht in den oberösterreichischen Nachrichten folgendes Papstbesuchsresümee.
Als Skeptiker, der ich bin, fürchte ich, das Land, die Menschen werden im Schnitt nicht gläubiger sein oder werden.
Wie ich die Wiener, die Österreicher kenne, mit Ausnahme der ohnehin Gläubigen, werden sie sagen, die Kirche, naja, der Verein sagt mir nicht viel.
Was brauche ich des?
Aber der Chef eine Persönlichkeit oder je nach Bildungsstand ein klasser Typ.
Ein jeder modelt sich ja hierzulande ohnehin seine Religion und seine Religiosität selber zurecht in bequemer Ausführung gleichsam.
Für Otto Schulmeister bleibt von diesem Papstbesuch in der Zeitung die Presse unter anderem folgendes.
Johannes Paul II.
hat so in diesen Tagen in Österreich Politik gemacht, ohne das, was man hier gemeinhin darunter versteht, auch nur zu berühren.
Koalitionsparteien wie Opposition waren bei allen Veranstaltungen ganz im Bild, doch auch, wo es um eine so bitter umstrittene Frage ging, wie die Fristenlösung, konnte niemand sich abgetan fühlen.
Und das bei einem Papst, der unbeirrbar die Lehre seiner Kirche verteidigt, aber nicht nur mit dem Kopf, auch und gerade mit dem Herzen spricht.
Der Kommentar in der Presse endet dann so.
Der Landsmann begegnete in dem Polen einem Mann, der von Österreich einen höheren Begriff hat als viele unter uns.
Er hat Geschichte vergegenwärtigt als ein Stück Zukunft, wenn die Österreicher sie selbst bleiben wollen.
Kleine, leise, aber ziehe Brückenbauer nach einem Europa, das weder sich selbst und in ihm den Frieden findet.
Jene, die sich demnächst über die Kosten des Papstbesuches den Mund zerreißen, überlegt dann besser, wie sie ihn darin übertreffen könnten.
Der Kurier kommt in seinem Kommentar auf der ersten Seite zu folgender Beurteilung.
Es kann am Ende dieses Besuches überhaupt kein Zweifel bestehen.
Papst Johannes Paul II.
hat die Österreicher in den Bann seiner Persönlichkeit gezwungen.
Natürlich gibt es nicht wenige, die der Erscheinung dieses Papstes verständnislos bis aggressiv ablehnend gegenüberstehen.
Kein Wunder bei dem, was uns sonst geboten wird.
Wie kleinkariert, wie armselig, ja, wie mies sind oft die Figuren, die unser öffentliches Leben bevölkern.
Dagegen zeigte Karol Wojtyla seine erdnahe Liebenswürdigkeit, sein sicheres Taktgefühl, die Festigkeit seiner moralischen Überzeugungen.
Jeder konnte sehen, ein Mann von Format war bei uns.
Das meinte der Kommentator im heutigen Kurier.
Am kommenden Freitag werden wir ganz genau wissen, was in diesem Herbst und in den darauffolgenden Monaten auf uns Steuerzahler zukommt.
Welche neuen Steuern, welche neuen Steuererhöhungen, welche Einsparungen und Mehrbelastungen im sozialen Bereich.
Bundeskanzler Fred Sinowaz hat gestern ein erstes Sparprogramm für den öffentlichen Dienst vorgestellt, das von gekürzten Dienstreisen über weniger Dienstautos bis zu drastischen Überstundenkürzungen bei den Beamten reicht.
Darüber hinaus werden die Beamten bei ihrer Pensionsversicherung verstärkt zur Kassa gebeten und müssen in Zukunft damit rechnen, neben ihrer Pension nichts mehr oder nur mehr sehr wenig dazu verdienen zu können.
Es soll das Pensionsrecht der Beamten stufenweise dem ASVG-Pensionsrecht angeglichen werden, zumindest was die sogenannten Ruhensbestimmungen anlangt.
Betroffen von diesen Einsparungsmaßnahmen sind etwa auch die Eisenbahner, die heute in Wien einen Gewerkschaftskongress abhalten.
Gewerkschaftschef Prechtl hatte gewissermaßen als erster einer betroffenen Gruppe Gelegenheit, zum geplanten Maßnahmenpaket der Regierung im öffentlichen Dienst Stellung zu nehmen.
Markus Sommersacher meldet sich dazu direkt vom Gewerkschaftstag der Eisenbahner.
Die mitgliederstarke Eisenbahner-Gewerkschaft will sich nicht von vornherein gegen die von der Regierung beabsichtigten Sparmaßnahmen und Belastungen für die Beamten querlegen.
Man wartet die kommenden Verhandlungen mit dem Staat ab.
Aber an ihren bisherigen Dienst und Sozialrechten wollen die Eisenbahner nicht rütteln lassen, kündigte Gewerkschaftschef Fritz Prechtl heute an.
Prechtl, auch Chef der Internationalen Transportarbeiterföderation, sagte, die österreichischen Eisenbahner hätten in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass sie sich technischem Fortschritt nicht verschließen, auch wenn dieser durch Rationalisierungen zu einem gewaltigen Aderlass beim Personal geführt habe.
Seit 1946 sei der Personalstand der ÖBB von 120.000 auf 70.000 reduziert worden, meinte er.
kommende Einsparungsmaßnahmen, wie etwa Überstundenabbau und weitere Belastungen beim Pensionsbeitrag, wie sie die Regierung plant, kommentierte Prechtl heute in mehrfacher Weise.
Zum einen mit dem Hinweis, dass es seiner Ansicht nach auch andere Wege gebe, das durch Belastungen geplante Geld hereinzubringen.
Und wenn die Regierung von Sparmaßnahmen spricht oder beschließen wird, dann erschüttert es mich so, doch,
wenn wir ein Kernkraftwerk haben, das neun Milliarden Schillinge kostet und nicht in Betrieb genommen wird.
Weil das sind die Steuergelder auch des kleinen Mannes.
Das müssen sich auch jene Menschen bewusst sein.
Zweiter Kommentar Prechtls zu den gestern von Bundeskanzler Sinovac vorgestellten Maßnahmen, die den öffentlichen Dienst treffen sollen.
Ein Hinweis auf die hitzige Diskussion, die es etwa vor einem Jahr rund um die besonderen sozialen Erleichterungen der ÖBB-Bediensteten, zum Beispiel beim Pensionsrecht gab.
Die Diskussion um sogenannte Privilegien der Eisenbahner gehe jetzt bei den sogenannten Politikerprivilegien weiter, warnte er.
Ist es ein Privileg,
die Eisenbahner beim schlechtesten Wetter Dienst versehen müssen.
Ist es ein Privileg, wenn wir 30 Tote im Jahr in Verschubdienst haben und hunderte Schwerstverletzte und Vollamputierte haben?
Ist es ein Privileg, wenn die anderen auf Urlaub fahren, dass die Eisenbahner Dienst versehen müssen?
Und ist es ein Privileg, bei jeder Witterung auf der Strecke draußen zu arbeiten?
Nein, über das hat man nicht geschrieben.
Man hat über die Bezüge geschrieben, über die hohen Bezüge, die die Eisenbahner halten.
Man hat über das Pensionsrecht geschrieben, dass man den Eisenbahner, will er so streitig machen.
Man schreibt über die Dienstpläne, liebe Freunde.
Eines sei hier angemerkt, an den Rechten der Eisenbahner, die schwer erkämpft worden sind, lassen wir als Eisenbahner von niemanden rütteln.
Und dann der dritte Kommentar des Eisenbahner-Gewerkschaftschefs zu den bevorstehenden Belastungen für die Beamten.
Bei der Bahn müssten heuer fünf Millionen Überstunden geleistet werden, nur um den gewohnten Dienst aufrechtzuerhalten.
Prechtl warnte davor, die von der Bahn erwartete Leistung durch Sparmaßnahmen zu verhindern oder zu beeinträchtigen.
Wir sind auch diesen Problemen aufgeschlossen.
Und wir lassen letzten Endes die Frage,
der Anhebung des Pensionsbeitrages, den Gehaltsverhandlungen über, wo über diese ganze Problematik gesprochen wird.
Man wollte aber bewusst hier einen Gegensatz schon wieder konstruieren.
Das überlassen wir den Verhandlungen.
Aber liebe Freunde, es kann ja nicht Sinn sein, dass ein moderner Betrieb
weniger Leistung erbringt, damit die Überstunden und die Frachtleistung zurückgeht, nur um einsparen zu können.
Denn primär die Aufgabe des Unternehmens ist es, Menschen und Güter zu transportieren und eine höhere Auslastung zu erreichen.
Also Bereitschaft zu verhandeln, aber noch kein endgültiges Nein zu den geplanten Mehrbelastungen und Einsparungen.
Aber gleichzeitig richtete Prechtl einen Appell an die Regierung, andere Verkehrsträger auch mehr zu belasten.
Zum Beispiel den Schwer- und Werksverkehr auf der Straße.
Der so angesprochene wies seinerseits darauf hin, dass die Eisenbahnergewerkschaft auch in der Vergangenheit die Verantwortungsbewusstsein bei der Übernahme von Opfern bewiesen habe.
Er, sagte Sinovac, rechne deshalb auch jetzt bei den kommenden Belastungen mit dem Verständnis der Eisenbahner.
Sie seien ja nicht die einzigen, die von den Kürzungen und Belastungen betroffen sein würden.
Bei aller Notwendigkeit, dass wir uns immer wieder auf neue Situationen einstellen.
Bei der Aufgabe, nicht nur Denkmalpflege zu betreiben, sondern wachen Auges auch die Entwicklungen für die Zukunft zu sehen und danach zu handeln, so betrachten wir das Berufsrecht der Eisenbahner als ein Ganzes, das nicht in Frage gestellt werden soll.
Liebe Freunde, gerade deswegen, aus dieser Gesinnung heraus und in Beachtung des Umstandes, dass wir tatsächlich aktuelle schwierige Situationen vorfinden, muss es auch solidarische Maßnahmen geben, muss es auch Belastungen geben in Maßen.
Aber dabei geht es ja nicht um einen Berufsstand,
Dabei geht es nicht um grundsätzliche Berufsrechte, dabei geht es um Anpassungen und Angleichungen.
Und das betrifft keineswegs den öffentlichen Dienst allein, sondern letztlich alle Gruppen in der Gesellschaft.
... vom 12.
Gewerkschaftstag der Eisenbahner, der also ganz im Zeichen der Auseinandersetzung um das kommende Maßnahmenpaket der Bundesregierung steht und damit wieder zurück zum Studio des Mittagsjournals.
Berichterstatter war Markus Sommersacher.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 34 Minuten geworden.
Vier Minuten nach halb eins die Schlagzeilen der Beiträge, die Sie noch bis 13 Uhr hören können.
Justizminister Harald Ofner spricht vor dem Rechtsanwaltskammertag.
Die Banken sind gegen eine mögliche Einführung einer Zinsenertragssteuer.
Die Stimmung in Ternitz nach der Ankündigung 1400 Beschäftigte der Vereinigten Edelstahlwerke möglicherweise zu kündigen und im Kulturteil Eröffnung des steirischen Herbstes 1983 und ein
Eine Stellungnahme von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger zum Thema moderne Kunst.
Zerreißprobe für die Freiheitliche Partei, mögliche Koalitionskrise, Schwierigkeiten im Kabinett Sinovac-Steger.
So etwa lauteten Zeitungsschlagzeilen, wenn von den gegenwärtigen Beratungen rund um das kommende Steuer- und Belastungspaket der Regierung für den Herbst die Rede ist.
Die Verhandlungen der Koalitionspartner in den letzten Tagen waren wohl deshalb so intensiv, weil schon am kommenden Freitag Bundeskanzler Sinowaz gemeinsam mit dem Vizekanzler dieses Paket an Maßnahmen vorstellen möchte, mit dem die Regierung den Bundeshaushalt 1984 und vor allem den Schuldenstand eingrenzen möchte.
Ziel der Maßnahmen ist es, 20 Milliarden Schilling mehr von Österreichs Steuerzahlern für den Staat einzunehmen und etwa 10 Milliarden Schilling bei diversen Ausgaben einzusparen.
Der größte Brocken der Mehrbelastungen ist sicher die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer.
Der zweite Griff zur Börse des Steuerzahlers betrifft zweifellos die Erhöhung diverser Beitragszahlungen in der Sozial- und Pensionsversicherung.
Sind Mehrwertsteuer und Sozialversicherungsbelastungen innerhalb der Koalition mehr oder weniger außer Streit gestellt, spießen sich aber die Dinge beim dritten großen Belastungsbrocken, der schon seit langem umstrittenen Spar Zinsensteuer oder Anonymitätsabgabe.
Noch in der Regierungserklärung wurde diese Anonymitätsgebühr in der Höhe von 20 Prozent des Zinsenertrages für den 1.
Jänner 1984 angekündigt.
Der große Koalitionspartner SPÖ ist mittlerweile von diesem Vorschlag aber teilweise abgerückt.
Da die Anonymitätsgebühr dem Staat nur etwa 1,5 Milliarden Schilling einbringen würde, forcieren die Sozialisten eine Bankzinsensteuer auf alle Zinsen, abgeführt direkt von den Banken und insgesamt wesentlich ertragsreicher, nämlich 3 bis 4 Milliarden Schilling.
Gegen diesen Plan laufen nun Teile der Freiheitlichen Sturm, da sie dahinter eine andere Form der alten Quellensteuer vermuten, die im Wahlkampf von der Freiheitlichen Partei massiv abgelehnt worden war.
Die Spitzen der FPÖ sind heute Vormittag zu Sitzungen darüber zusammengetreten.
Aus Kärnten meldete der künftige Landesparteiobmann der FPÖ Jörg Haider an, die Freiheitlichen sollten die Regierungserklärung als Basis der Verhandlungen nehmen und weiter bei der Anonymitätsgebühr bleiben.
Haider sagte, er glaube nicht, dass die Linie der FPÖ hier verändert werden sollte.
Wie auch immer, diejenigen, die es neben den Sparern natürlich in der einen oder anderen Form auch betrifft, nämlich die Banken, haben sich bereits auf eine mögliche neue Steuer eingerichtet.
Gestern Abend gab es anlässlich eines Vortrages von CA-Generaldirektor Hannes Androsch eine Art inoffizielle Versammlung der heimischen Geldmanager.
Helmut Glitzander fasst im Folgenden seine Eindrücke davon zusammen.
Resignation ist wohl das zutreffendste Wort für die Stimmung in den Management-Etagen der Banken und Sparkassen.
Wenn natürlich auch eine ganze Reihe von prominenten Generaldirektoren nicht offiziell zu der Frage einer Steuereinhebung von Sparzinsen Stellung nehmen wollte, so scheint man sich doch mit dem Gedanken abgefunden zu haben, die politische Entscheidung, wie immer sie nun kommt, hinzunehmen.
So hat es bis gestern Mittag Gesprächstermine zwischen den wichtigsten Generaldirektoren und Präsidenten einerseits und den politischen Entscheidungsträgern andererseits gegeben und nun wartet man eben auf die Ergebnisse der Abschlussberatungen in den Parteigremien am morgigen Donnerstag.
Dies ist kurz zusammengefasst die Schlussfolgerung aus meinen Gesprächen am gestrigen Abend anlässlich eines Vortrages von ZIA-Generaldirektor Hannes Androsch in der Wiener Börse, wo natürlich die wichtigsten österreichischen Geldmanager versammelt waren.
Offiziell Stellung nehmen wollte an diesem gestrigen Abend lediglich der Generaldirektor der Genossenschaftlichen Zentralbank und damit der oberste Chef der Raiffeisenbanken, Helmut Klaus.
Er meinte zu der jüngst diskutierten Variante der Steuereinhebung von Sparzinsen in Form einer Bankzinsensteuer, wo also die Banken und Sparkassen direkt 10% aller gutgeschriebenen Zinsen an den Staat abliefern müssen, Folgendes.
Dieser Vorschlag ist nichts anderes als die umgekehrte Quellensteuer und bringt nur eine formale Verlagerung des Steuerpflichtigen.
In Wirklichkeit trifft sie genauso wie die Quellensteuer den Sporer und Anleger und ich halte das in der gegenwärtigen Situation für untragbar und wir werden alle unsere Möglichkeiten davor zu warnen auch weiterhin ausschöpfen.
Und weiter unterstreicht der GZB-Generaldirektor
Kräftigere Beweise, dass wir mit unseren Warnungen vor derartigen Steuern Recht gehabt haben, kann es gar nicht geben.
Und die mangelnde Geldkapitalbildung, vor der wir stehen und die zinspolitisch von Bedeutung ist die Finanzierung der Budgetdefizite der Zukunft wesentlich erschwert und die uns die Sparentwicklung gründlich beeinträchtigt hat,
All das sind doch Momente, die in der gegenwärtigen Diskussion mit berücksichtigt werden sollten und die Stimmung im Kreditapparat ist eigentlich verzweifelt, dass alle diese Argumente ungehört verhallen.
Im Hintergrund dieser Warnung steht die von Generaldirektor Klaus angesprochene mangelnde Spartätigkeit der Österreicher.
Gemäß der jüngsten Nationalbankstatistik bis einschließlich Juli haben die Österreicher nur rund ein Drittel so viel gespart wie im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres.
In Zahlen sind die Spareinlagen seit Jänner um 6,6 Milliarden Schilling gestiegen, voriges Jahr waren es zwischen Jänner und Juli 20,3 Milliarden Schilling.
Und natürlich befürchtet man in den Banken und Sparkassen, dass jede neue Form der Besteuerung von Sparzinsen die Spartätigkeit der Österreicher weiter beeinträchtigt.
Und so heißt es auch, dass die wirtschaftlichen Folgen für den Staat gravierender sein könnten, als die erwarteten 5 Milliarden Schilling Steuereinnahmen an positiven Effekten für den Staatshaushalt bringen könnten.
Darauf hat gestern Abend auch CA-Chef Hannes Androsch in seinem Vortrag über die wirtschaftspolitische Verantwortung einer Großbank hingewiesen,
wo er vor jeder weiteren Belastung für die Banken warnte, weil die Geldinstitute werden je durch Probleme mit Kreditnehmern, Stichwort Konkurse, ausgelastet sein.
Und natürlich ist die Verringerung der Spartätigkeit eine solche Belastung, weil Spargeld das billigste Geld für die Vergabe von Krediten ist.
Andere Einlagen sind teurer und zwingen dann zu höheren Kreditzinsen oder zu kleineren Gewinnspannen und im internationalen Vergleich gehören die österreichischen Banken ohne dies zu den am schlechtesten Verdienenden.
Als einzig positiv an der Bankzinsensteuer wird lediglich angesehen, dass damit die Debatte um die Anonymität und Nicht-Anonymität von Spareinlagen endlich weg ist und dass zum Zweiten diese Steuer wenigstens einfach durchzuführen wäre und keinen hohen Verwaltungsaufwand mit sich bringen würde.
Ein Beitrag von Helmut Klezander.
Am Montag dieser Woche hat VEW-Generaldirektor Adolf Bayer offiziell bestätigt, was Betriebsräte und Belegschaft der Vereinigten Edelstahlwerke schon seit Monaten beunruhigte und was auch wiederholt zu Protesten geführt hat.
Die Vereinigten Edelstahlwerke werden innerhalb der nächsten drei Jahre etwa 3.500 ihrer insgesamt jetzt noch etwa 14.000 Beschäftigten entlassen.
Hauptbetroffen wird das Werk in Ternitz im südlichen Niederösterreich sein.
In Ternitz sind jetzt noch etwas mehr als 3000 Menschen beschäftigt.
Dort allein sollen, weil die Stahlerzeugung von Ternitz nach Kapfenberg verlegt wird, gleich 1300 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren, also fast die Hälfte der Belegschaft soll abgebaut werden.
Irmgard Bayer war in Ternitz, um mit Arbeitern des Ternitzer Werkes zu sprechen, hier ihre Eindrücke.
Internet selbst scheint man noch gar nicht so richtig realisiert zu haben, was dieser Beschluss des VEW-Vorstandes für 1300 Menschen und ihre Familien bedeutet.
Noch hat niemand von der Werksleitung mit den Beschäftigten gesprochen, noch können sich viele gar nicht vorstellen, was auf sie zukommt.
Noch herrscht trotz der Protestaktionen in den vergangenen Wochen relative Ruhe.
Die Werksleitung, so scheint es, will diesen Zustand solange aufrechterhalten, solange es nur irgendwie geht und hat mir daher verboten, das Werksgelände zu betreten.
Gespräche mit Belegschaftsangehörigen konnte ich nur vor dem Werkstor nach Schichtschluss führen.
Gesamteindruck?
Trotz einzelner wütender Äußerungen scheint die Belegschaft in der Mehrheit zu resignieren.
Es ist eine schlechte Stimmung.
Keine gute Stimmung ist das nicht.
Was werden Sie machen, wenn es aus ist?
Gar nix, der Hund darf eigentlich so einmal ein paar Essen, sonst gar nix.
Ja, da würde ich sagen eigentlich, dass es sehr schlecht ist, bei uns zu arbeiten, weil man mit dem Eindruck kommt, dass wir verkauft werden, sodass die Steirer uns wahrscheinlich fressen werden, wenn man das so sagen darf.
Haben Sie Angst um Ihren Arbeitsplatz?
Ja, ich würde sagen, meine Altersklasse, circa 25 Jahre, endlich schon, ja.
Meine Meinung ist, dass man versucht, vielleicht die ganz Jungen zu holen, weil die kaum eine Chance haben auf einen Arbeitsplatz, und dann eventuell Ältere, und dass gerade meine Altersklasse am ehesten einen Arbeitsplatz findet.
Ja, die Stimmung ist unheimlich.
Also, ich würde sagen, ungut den Ganzen eigentlich, weil die Leute sind ja ganz klein.
Also jeder, nicht mehr so recht viel, durch das, dass dauernd die Stimmung aufkommt, da wird dauernd umeinander gestritten unter die Leute, das heißt überhaupt nichts mehr im Moment jetzt.
Ich sag, wie mir unser Jahrgang ist, wir sind seit 1950 in denen zu beschäftigen.
Irgendwie wollten wir da schon eine Klarheit haben, weil wir finden sie ja komplett verschaukelt.
Wir resignieren, denn es scheint uns offenbar niemand recht zu helfen.
Und ich glaube nicht, dass wir da die Arbeitsplätze erhalten können.
Zumindest nicht in dem Ausmaß, was notwendig wäre für den Bezirken.
Es ist ja nirgends mehr Arbeit zu kriegen.
Es ist ja da nirgends mehr Arbeit zu kriegen.
In dem kleinen Städtchen im südlichen Niederösterreich, jetzt, sagt eine Tafel bei der Ortseinfahrt noch, es grüßt die Stahlstadt Ternitz, sind ganze Familien von den geplanten Kündigungen betroffen.
Das VEW-Werk Ternitz ist praktisch die Lebensader der ganzen Stadt und ihrer Umgebung.
In vielen Familien arbeiten zurzeit gleich noch mehrere Mitglieder dort.
schon über zehn, ich glaube zwölf Jahre werden es jetzt.
Und mein Bruder hat da drin gearbeitet, aber der hat wieder gekündigt.
Und der ist jetzt bei einer anderen Firma.
Aber im Moment schaut es auch so aus, als ob er dort wieder auserwählt wird.
Ja, sicherlich ist es hart.
Wenn ich anbauen will, bin ich genauso da drin gearbeitet.
Mein Mann arbeitet auch, aber der verdient sich auch nicht gut zu arbeiten.
Ja, mein Mann ist schon 10 Jahre gestorben.
Mich betrifft ja nur, wenn sie die Werkspension wegnehmen, das betrifft mich auch.
Aber sonst... Und der Schwiegersohn ist noch drinnen.
Und das ist ja natürlich für deinen Mann das Schlechteste.
Weil der ist jetzt 53 Jahre alt, hat 35 Jahre.
Wer nimmt denn noch?
Kein Mensch?
Die Ternitzer erinnern sich, dass es ihnen in den 60er- und 70er-Jahren noch gut gegangen ist und können und wollen auch gar nicht einsehen, dass die internationale Stahlkrise sie so hart treffen soll.
Nach Meinung vieler Beschäftigter hat alles Übel mit dem Zusammenschluss mit der Festmitte der 70er-Jahre begonnen.
Jetzt, so sagen sie, haben sie niemand mehr, der ihre Interessen vertritt.
Wohl der Zusammenschluss und wahrscheinlich die Regierung auch, dass sie es reingehen lassen.
Was glauben Sie, wer ist schuld an dem Ganzen?
Ja, die Vorstellung wahrscheinlich.
Man hat den Eindruck, dass die ganze Vorstellung besteht eigentlich nur aus steirischen Direktoren.
Und wir Niederösterreicher haben gar kein Training und da hilft uns kein Teufel.
Es ist ja unfassbar, dass sich die Herren hier überhaupt so was ausdenken.
Die haben uns zum Beispiel die Gästerei zugespürt.
Und Linsen haben sich das nicht zusammengebracht.
Die machen es nicht in der Schweiz.
So wird es halt mit allen Werkstätten auch so gehen.
Denn fünf Jahre ist der nicht da.
Was die Kündigungen von Ternitz für die gesamte Region bedeuten, ist noch gar nicht abzusehen.
In dieser Gegend haben schon in den vergangenen Jahren viele Betriebe geschlossen oder Personal reduziert.
So zum Beispiel die Papierfabrik Schlögl Mühl, die Schraubenfabrik Prevelier Urban in Neukirchen, bekannt sind die Schwierigkeiten von Semperit in Wimpersingh.
Das südliche Niederösterreich, so befürchtet der Ternitzer Bürgermeister, könnte, wenn die Politiker nicht noch rechtzeitig eingreifen, das Armenhaus Österreichs werden.
Ein Bericht von Irmgard Beyer.
Mit der Situation in Ternitz wird sich auch heute ein Journal extra beschäftigen, das wir im heutigen Abendjournal bringen werden ab 18.10 Uhr im Programm Österreich 1.
Im herbstlichen Weißensee hat sich in den letzten drei Tagen praktisch die gesamte juristische Prominenz des Landes versammelt.
Zur Tagung der Richtervereinigung der Staatsanwälte der Juristen und Rechtsanwälte reisten juristische Experten aus ganz Österreich an.
Die heurigen Themen waren das neue Jugendgerichtsgesetz und die Verschwiegenheitspflicht des Rechtsanwaltes.
Traditionsgemäß gibt es am dritten und letzten Tag dieser Veranstaltung eine Rede des Justizministers, die heuer der neue freiheitliche Chef im Justizressort Harald Ofner dazu benützte, um seine Pläne und Vorhaben für die gesamte Legislaturperiode vorzustellen.
Erich Eichinger berichtet.
Was im Justizbereich in den nächsten Jahren anders werden soll, von der Verschaffung einer modernen Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit über ein zeitgemäßes Rechtsfürsorgegesetz für psychisch Kranke bis zu einem modernen Jugendgerichtsgesetz zu Änderungen im Strafrecht,
etwa um die Wirtschaftskriminalität wirksamer bekämpfen zu können, bis zu Verfahrensstraffungen und Vereinfachungen, etwa durch Einsatz der EDV, ist in groben Zügen als meist Nachlass aus Broderzeiten aus der Regierungserklärung der jetzigen Koalition bekannt.
Über Tempo und Vorrang der einzelnen Schritte traf Justizminister Harald Ofner heute vor der juristischen Creme Österreichs folgende Festlegungen.
Skepsis äußerte Hofner über das Tempo, mit dem ein neues Arbeits- und Sozialgerichtsgesetz kommen könnte.
Nach zwei parlamentarischen Unterausschusssitzungen und 100 Wortmeldungen seien die Beratungen noch immer beim ersten von 100 Paragrafen.
Zum Antrag der ÖVP, die Höchststrafen für bestimmte Suchtgiftdelikte bis zu 20 Jahren vorzusehen, soll ein Abänderungsantrag der Regierungsparteien kommen, der dies nur für nicht-süchtige Täter plant.
Grundsätzliche Bemerkung Ofners, manches in der Justiz in Klammer von Vorgängerbrot eingeführte, entspreche nicht dem Empfinden der Bevölkerung.
Es will in das Unterbewusstsein
eines potenziellen Opfers nicht hinein, dass dann, wenn er von dem, der ihm wirklich was getan hat, kein Geld bekommen kann, der Steuerzahler dafür herhalten sollte.
Das ist einfach etwas, was der nicht verstehen kann.
Es ist geltendes Recht, wir haben dazu zu stehen.
Man wird entsprechend Belehrung schon, um eine gewisse Gleichheit aller, für die es in Frage kommt, herbeizuführen, normieren müssen.
Aber es ist doch interessant, dass es dort, wo die Leute den Eindruck haben, das ist eigentlich so gar nicht selbstverständlich, dass es sich dort auch nicht durchsetzt.
Eine ähnliche Erfahrung machen wir im Mieterzentrum.
Ja, meine Damen und Herren, es sind offenbar Leitungsschwierigkeiten zu unserer Außenstelle am Weißensee.
Wir bitten Sie, dieses Versehen zu entschuldigen.
Wir werden versuchen, in den uns noch verbleibenden zehn Minuten des Mittagsschonals den Beitrag zu Ende führen zu können, bis wir die neue Leitung geschaltet haben.
Nun ein Beitrag unserer Kulturredaktion.
Im Grazer Stadtpark wird heute Abend um 18 Uhr der steirische Herbst 1983 eröffnet.
Die Eröffnung weicht von der üblichen Form ab und geht als ein von den Herbstverantwortlichen organisiertes Spektakel mit Volksfestcharakter in Szene.
Aus Graz berichtet darüber Wilhelm Rossbaut.
Der Lateiner sagt Sciurus vulgaris.
Auf gut Deutsch heißt das das Eichhörnchen.
Seit 100 Jahren, seit es den Grazer Stadtpark gibt, haben die Grazer die posierlichen, wendigen Baumbewohner mit dem Kosenamen und Lockruf Hansi bedacht.
»Hansi« ist auch der Titel des, wie es offiziell heißt, Eröffnungsspektakel zum steirischen Herbst 83.
Idee und Konzept stammen von Emil Breisach.
Zweieinhalb Stunden wird heute Abend »Hansi« im Grazer Stadtpark abgewickelt werden.
Rock und Volksmusik werden aufeinandertreffen, dann Aktionen, die von Performance über Kinderkunst bis zum Autocrash reichen.
Ist Hansi nun satirisch oder kritisch zu betrachten?
Ist Hansi ein Lockruf für den steirischen Herbst?
Und wo liegt der tiefere Sinn von Hansi, Herr Preisach?
Hansi ist der traditionelle Ausdruck für die Eichhörnchen im Grazer Stadtpark und gleichzeitig ein Synonym
für die Biederkeit der Grazer, aber auch für die Biederkeit unserer Gesellschaft, die ein fröhliches Leben spiegelt, während es im Inneren ganz anders aussieht.
Demgemäß ist das Konzept für dieses Eröffnungsspektakel ein Unlock-Manöver,
im Außenring mit sehr banalen Dingen, Popmusik und mit Volksmusik, volkstümlicher Musik und in konzentrischen Kreisen führen bildnerische, aktionistische und musikalische Ereignisse zum Zentrum unserer Innenwelt, dieser Außenwelt, also der Probleme, mit denen wir es heute zu tun haben.
An das Hansi-Spektakel schließt sich bis kommenden Sonntag, ebenfalls im Grazer Stadtpark, der sogenannte Herbstpark an.
Eine Folge international besetzter Programme, Musik, Dichtung, Videokunst, Theater und Klaunerie.
Ein Open House unter freiem Himmel.
Der steirische Herbst hat also den Boden konventioneller Eröffnungsakte mit Fanfaren und zwei Ansprachen verlassen.
Geblieben ist, wenn auch sehr modifiziert, der Programmablauf mit Theater, Musik, Film, Ausstellungen und mit der Steirischen Akademie.
Begriffe wie Mythos, Meditation, Performance und religiöse Kunst im weitesten Sinne des Wortes spielen Hoyer eine sehr, sehr wesentliche Rolle.
Hervorzuheben ist auch die dramatische Kunst mit fünf Uraufführungen.
Stücke von Samuel Beckett, Herbert Achternbusch, Wolfgang Bauer und von Cortázar, einem argentinischen Autor.
Zum ersten Mal ist Hoyer ein Intendant, nämlich Dr. Peter Wuitzer, für das Programm verantwortlich.
So sieht er die Zukunft des steirischen Festivals zeitgenössischer Kunst.
Also ich werde mich bemühen, die Zukunft des Herbstes unvorhersehbar zu erhalten.
Das heißt, ich werde mich bemühen, keine Traditionen zu schaffen, keine Hülsen, keine Veranstaltungshülsen, in die man jedes Jahr immer mehr mit Krampf, immer mehr mit Schwierigkeiten neue Inhalte zwängt, sondern ich werde mich bemühen, die Veränderung der neuen Kunstszene
so gut wie möglich zu spiegeln und zwar die Veränderung, die im steirischen Bereich erfolgt und diese Veränderung konfrontieren mit
verschiedenen Erscheinungen der internationalen Kunstszene.
Das ist ein ganz einfaches Konzept.
Von Seiten der Bundesregierung wird Unterrichtsminister Dr. Helmut Zilk den steirischen Herbst eröffnen.
Bundespräsident Rudolf Kirchschläger hat in einem Schreiben mitgeteilt, dass er aus Termingründen heuer nicht zur Herbsteröffnung nach Graz kommen könne, hat jedoch für 1984 sein Erscheinen zugesagt.
Wir bringen übrigens heute Nachmittag in der Sendung Kultur Aktuell um 17.10 Uhr in Österreich 1 ein Gespräch, das der steirische Künstler Richard Kriesche mit dem Bundespräsidenten führte.
Hören Sie in einem Ausschnitt, was Dr. Kirchschläger über seine persönliche Beziehung zur zeitgenössischen Kunst sagt.
Das, was, glaube ich, ein Bundespräsident tun kann, ist, dass er doch von Zeit zu Zeit versucht, auch wenn die Zeit noch so knapp wird,
sich Ausstellungen anzuschauen, die neue Wege geben.
Dass er versucht, auch bei Eröffnungen nicht im traditionellen Bereich stecken zu bleiben.
Und vor allem, dass er auch den Menschen Mut macht, sich zu bekennen.
Zu bekennen zur
Kunst, die wir nach meinem Dafürhalten so unrecht als moderne Kunst bezeichnen, sagen wir, zur Kunst, die heute geschaffen wird, aber auch bekennen zur Kunst, die überkommen ist.
Und dabei dieses Schwarz-Weiß-Denken, dass das eine gut und das andere schlecht sei, zu vermeiden.
Wir brauchen vielleicht mehr Menschen, die bereit sind,
So wie gegenüber den Mitmenschen im Allgemeinen ein bisschen großzügiger und großherziger zu sein, auch gegenüber dem künstlerischen Schaffen etwas großherziger und großzügiger zu sein.
Und das kann man nur, so scheint mir, versuchen vorzuleben, vorzupredigen, bringt hier nach meinem Dafürhalten nichts ein.
Soweit Bundespräsident Rudolf Kirchschläger.
Was den verunglückten Bericht über die Rede von Justizminister Harald Ofner betrifft, möchte ich Sie nochmals um Entschuldigung bitten.
Wir hatten da Leitungsschwierigkeiten.
Sie können den Beitrag in unserem Abendjournal heute Abend ab 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional hören.
Wir schließen nun drei Minuten vor 13 Uhr das Mittagjournal mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Ein schweres Autobusunglück in Schrems bei Fronleiten in der Steiermark hat heute nach jüngsten Meldungen 13 Menschenleben und mehr als 30 Verletzte gefördert.
Ein ungarischer Autobus besetzt mit 46 Personen stürzte bei der Abfahrt vom Rechberg über eine Böschung 200 Meter tief in ein Bachbett.
Die Behörden haben Katastrophenalarm gegeben.
Zwei Hubschrauber des Innenministeriums und alle Rettungsfahrzeuge der umliegenden Gemeinden sind im Einsatz.
Die Unfallsursache ist noch nicht geklärt, ein Bremsversagen gilt als möglich.
Die ungarische Reisegruppe war auf einem viertägigen Betriebsausflug in Österreich.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat die Regierung aufgefordert, wirklich zu sparen und nicht die Beamten zu belasten.
Die sozialistische Koalitionsregierung, argumentierte Graf, sähe schwere Belastungen für den öffentlichen Dienst vor, mache aber fast keine wirklichen Sparvorschläge.
Der stellvertretende ÖAAB-Generalsekretär Wendelin Edtmeier sagte, die Steuer- und Abgabenbelastung, die im vergangenen Jahrzehnt von der Regierung der Bevölkerung zugemutet worden sei, habe nicht zu mehr sozialer Gerechtigkeit, sondern nur zu größerer Verschwendung geführt.
In Wien hat der 12.
Gewerkschaftstag der Eisenbahner begonnen.
Diskutiert wird unter anderem über die Einführung der 35-Stunden-Woche und über die Ablehnung einer Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehalts.
An den allgemeinbildenden höheren Schulen gibt es heuer wieder mehr Schularbeiten.
Unterrichtsminister Helmut Zilk hat, wie angekündigt, nach entsprechenden Wünschen der älteren Schüler die Lehrpläne geändert.
So sind jetzt etwa für Schüler der siebenten Klasse in der ersten lebenden Fremdsprache fünf Schularbeiten vorgesehen.
Im vergangenen Jahr waren es noch vier.
Generalvikar Weihbischof Helmut Kretzl sagte zum Katholikentag und zum Papstbesuch, es gelte nun, nach Abschluss dieses Besuches neue Reichen zu stellen und die Ergebnisse des Katholikentages aufzuarbeiten.
ÖVP-Bundesparteiobmann Alois Mock meinte, für alle, die im öffentlichen Leben stehen, seien die Ereignisse der vergangenen Tage auch ein Auftrag, über die Sinn- und Lebensfrage, über die Prinzipien ihres Handelns nachzudenken und so dem geistigen Fortschritt Vorrang vor dem wünschenswerten materiellen Fortschritt zu geben.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Aufgelockert bewölkt bis heiter, nur im Norden zeitweise stärkere Wolkenfelder.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 23 Grad.
Mit diesen Kurzmeldungen sind 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst beendet.
Die nächste Journalsendung gibt es wie gesagt ab 18 Uhr.
Für das Team von heute Mittag verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.
Einblendungen: ÖBB-Gewerkschaftsvorsitzender Fritz Prechtl, Bundeskanzler Fred Sinowatz
Mitwirkende:
Sommersacher, Markus [Gestaltung]
, Prechtl, Fritz [Interviewte/r]
, Sinowatz, Fred [Interviewte/r]
Datum:
1983.09.14 [Sendedatum]
Ort:
Wien [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
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Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten