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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott und Mahlzeit, meine Damen und Herren, beim Mittagsschanal des aktuellen Dienstes begrüßt sich RTL Reinhard Henke.
Im Mittelpunkt der heutigen Inlandsberichterstattung steht das Thema Salcher.
Nach den parteipolitischen Wirrungen der vergangenen Tage erhob sich ja heute die Frage, bleibt Salcher?
Geht er?
Wenn ja, wann?
Und wie groß ist der Riss innerhalb der SPÖ in der Frage Salcher?
Dazu gab es heute, aber nicht zu diesem Thema allein, eine Sitzung des Ministerrates und danach das Pressefoyer.
Nach der Sitzung erklärte Bundeskanzler Fred Sinowaz vor wenigen Minuten, er lege sich fest, Salcher bleibt Finanzminister.
Innerhalb der SPÖ hat es ja in den vergangenen Tagen eine große Sympathiewelle für den Finanzminister gegeben.
Näheres berichten wir dann gleich nach dem Meldungsteil im Mittagschanal.
Überholt sind dadurch natürlich die Spekulationen in den heutigen Tageszeitungen, in den Kommentaren.
Trotzdem in der Inlandspresse schaden Überlegungen und Meinungen zum Thema Salcher.
Zweites innenpolitische Schwerpunktthema ist der Umweltschutz.
Eine Pressekonferenz des Umweltschutzsprechers der Volkspartei Walter Heinzinger und ein Vortrag im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung über Wasserkraft und Heinburg von Staatssekretär Erich Schmid.
Apropos Umwelt, in Kapfenberg bewegt zurzeit eine gefährliche Trinkwasserverseuchung.
Die Bevölkerung, das Wasser ist durch Fäkalien stark verschmutzt.
In Sachen Gurtenanlegepflicht und Sturzhelmpflicht ist heute mit einer parlamentarischen Ausschuss-Einigung in dieser inhaltlich ziemlich umstrittenen Materie zu rechnen.
Wir berichten dann ebenfalls darüber.
Aus Landtag gibt es heute voraussichtlich nur einen Bericht und zwar aus Frankreich.
Thomas Fuhrmann berichtet über die Vorbereitungen zu den Feiern in der Normandie morgen.
40 Jahre nach der alliierten Invasion in der Normandie finden sich unzählige Staatsoberhäupter und Könige am ehemaligen Kriegsschauplatz ein.
Kulturschließlich in Bologna gibt es eine groß angelegte Ausstellung über die österreichische Kunst der vergangenen 20 Jahre.
Das ist im Großen und Ganzen unser Programm bis 13 Uhr.
Wir beginnen jetzt mit dem Meldungsteil, verantwortlich für die Nachrichten ist Elisabeth Mahners und der Sprecher Josef Wenzel-Natek.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Konflikt um die 35-Stunden-Woche werden heute die vor einer Woche abgebrochenen Verhandlungen in der Druck- und in der Metallindustrie wieder aufgenommen.
Die Aussichten auf eine Annäherung werden allerdings angesichts der unverändert gegensätzlichen Positionen als gering eingeschätzt.
Das Arbeitsgericht in Frankfurt am Main will heute über die Zulässigkeit der Aussperrung von Metallarbeitern in Hessen entscheiden.
Das Gericht hat sich gestern nach mehrstündiger Verhandlung vertagt.
Die Arbeitsniederlegungen in der Druckindustrie führten heute neuerlich dazu, dass zahlreiche Zeitungen nur in Notausgaben erscheinen konnten.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland ist im vergangenen Monat um etwa 120.000 zurückgegangen.
Insgesamt waren Ende Mai 2,1 Millionen Deutsche ohne Beschäftigung.
Das entspricht einer Arbeitslosenrate von 8,6 Prozent.
Auch die Zahl der Kurzarbeiter ist gesunken.
Großbritannien.
Der amerikanische Präsident Reagan wird heute während seines Aufenthalts in England mit Premierministerin Thatcher zu einem Gespräch zusammentreffen.
Dabei dürften das am Donnerstag in London beginnende Weltwirtschaftsgipfel treffen, die Ost-West-Beziehungen und die Lage am Persischen Golf zur Sprache kommen.
Gestern hat Reagan zum Abschluss eines viertägigen Besuches in Irland die Bereitschaft der USA bekundet, über den sowjetischen Gewaltverzichtsvorschlag für Europa zu verhandeln.
Zugleich hat der Moskau zur Wiederaufnahme der Genfer Rüstungskontrollgespräche aufgerufen.
Sowjetunion, Vereinte Nationen Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS hat Berichte dementiert, wonach der Regimekritiker Andrei Sakharov im Hungerstreik gestorben sein soll.
Die Agentur schreibt, Sakharov und seine Frau seien gesund und befinden sich nicht im Hungerstreik.
Es könnte aber sein, dass die Zentren der psychologischen Kriegsführung im Westen etwas anderes hören wollten.
Die Sowjetunion könne nicht zulassen, betont die TASS, dass die Affäre Sacharow verleumderisch für feindliche Propaganda missbraucht werde.
Mit dem Schicksal von Andrei Sacharow und seiner Frau Jelena Bonner beschäftigt sich heute in New York eine Arbeitsgruppe der UNO-Menschenrechtskommission.
Vor dem Gremium wird unter anderem Frau Bonners 84-jährige Mutter aussagen.
Es ist dies das erste Mal, dass sich die UNO-Arbeitsgruppe mit dem Verbleib sowjetischer Staatsbürger befasst.
USA
Die Vorwahlen für die Nominierung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten gehen heute in die Endphase.
Abgestimmt wird in Kalifornien, New Jersey, New Mexico, West Virginia und South Dakota.
Bisher führt der frühere Vizepräsident Walter Mondale klar vor Senator Gary Hart und dem schwarzen Bürgerrechtskämpfer Jesse Jackson.
Eine endgültige Entscheidung ist wegen des komplizierten Nominierungsverfahrens erst beim demokratischen Parteitag im Juli zu erwarten.
Ein Gericht in New York hat die Klage tausender Vietnam-Veteranen gegen den Staat wegen fahrlässiger Körperverletzung aus formalen Gründen abgewiesen.
Die ehemaligen Soldaten verlangen eine Entschädigung für Gesundheitsschäden, die sie durch den Einsatz des dioxinhältigen Entlaubungsgiftes Agent Orange im Vietnamkrieg erlitten haben.
Die Klage wurde mit der Begründung abgewiesen, Soldaten könnten nach amerikanischem Recht den Staat nicht für gesundheitliche Folgen ihrer Einsätze haftbar machen.
Das Urteil hat keinen Einfluss auf die Klagen der Angehörigen, die Entschädigungen für Fehlgeburten und Geburtsschäden von Kindern verlangen.
Iran
Das Regime von Revolutionsführer Khomeini hat die bisher wertreichendsten Amnestien für Strafrechtstäter und politische Gefangene angekündigt.
Anlass ist der 21.
Jahrestag der Massendemonstrationen gegen das Shah-Regime vom 5.
Juni 1963.
Durch den Gnadenerlass könnten zehntausende Gefangene in Iran freikommen oder es könnten Haftverkürzungen angeordnet werden.
Von der Amnestie ausgenommen sind Mitglieder sogenannter konterrevolutionärer Gruppen und atheistischer Sekten sowie Spione.
Die jeweilige Entscheidung trifft der zuständige Staatsanwalt Tunesien.
Das Zentralkomitee der Fatah, der größten PLO-Teilorganisation, hat fünftägige Beratungen in Tunis abgeschlossen.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Vorbereitung der nächsten Konferenz des sogenannten Nationalrats der Palästinenser.
Außerdem wurde eine Reform der militärischen und politischen Struktur der Fatah beschlossen.
Die strittigen Fragen innerhalb der PLO kamen in Tunis offenbar nicht zur Sprache.
Der Chef der politischen Abteilung der PLO, Farouk Khadoumi, sieht im Druck von außen das Haupthindernis für den Abbau der Spannungen zwischen den rivalisierenden Palästinensergruppen.
Die Kämpfer der Fatah waren vor zwei Jahren zum Verlassen des Libanons gezwungen worden.
USA
Abu Nidal, der Führer der nach ihm benannten aus der PLO ausgeschlossenen Palästinenser-Gruppe, soll nach einem Schlaganfall in ein Krankenhaus in Bagdad eingeliefert worden sein.
In einem Artikel des amerikanischen Nachrichtenmagazins Newsweek wird sein Gesundheitszustand als besorgniserregend bezeichnet.
Abu Nidal hat unter anderem die Beseitigung von PLO-Chef Yasser Arafat verlangt und wurde von einem PLO-Gericht zum Tode verurteilt.
Seine Gruppe bekannte sich auch zur Ermordung des Wiener Stadtrats Heinz Nittel.
Sowjetunion.
In der Sowjetrepublik Usbekistan ist ein deutscher Fernsehjournalist vorübergehend festgenommen worden.
Bei der Verhaftung wendeten die Polizisten Gewalt an.
Der Korrespondent wurde mit dem Hals gegen den Türrahmen seines Autos geschleudert.
Der Grund für die vorübergehende Festnahme wurde dem deutschen Journalisten nicht mitgeteilt.
Er hatte gerade Dreharbeiten über eine usbekische Hochzeit abgeschlossen.
USA.
In den kommenden fünf Jahren sollen unter anderem Journalisten, Künstler und auch Lehrer an Bord von amerikanischen Raumfähren ins Weltall gelangen.
Ein entsprechendes Programm hat jetzt die Raumfahrtbehörde NASA veröffentlicht.
Insgesamt werden in den kommenden Jahren 98 Flüge in den erdnahen Weltraum durchgeführt.
An den Missionen sollen mehrere hundert Passagiere, unter ihnen auch Frauen, teilnehmen.
An den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles werden nach einer jüngsten Bilanz 142 Länder teilnehmen.
Der Präsident des Organisationskomitees teilte mit, 14 Länder hätten sich zum Boykott der Spiele entschlossen.
Als unsicher gilt noch die Teilnahme einiger afrikanischer Länder.
Die Zahl der teilnehmenden Sportler wird mit 7800 angegeben.
Österreich.
In Kapfenberg in der Obersteiermark wurde Trinkwasseralarm gegeben.
Experten haben eine Verunreinigung des Trinkwassers im städtischen Wasserleitungsnetz durch Kohlikeime festgestellt.
In Flugblättern wird die Bevölkerung aufgerufen, das Trinkwasser abzukochen.
Von der Versäuchung sind etwa 10.000 Haushalte in Kapfenberg betroffen.
Die Gefahr einer Erkrankung nach dem Genuss ungekochten Wassers wird als gering bezeichnet.
Verursacher der Verschmutzung ist eine private Kläranlage, die seit längerem nicht mehr gereinigt wurde.
Das waren die Meldungen.
Nun zur Wetterlage.
Ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet liegt über weiten Teilen West- und Mitteleuropas.
Von Südwesten her greift eine weitere Störung auf den Ostalpenraum über.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen und Südwesten Bewölkungszunahme und Aufkommen teils gewittriger Regenschauer.
Sonst zunächst heiter bis wolkig, am späteren Nachmittag auch hier Bewölkungsverdichtung und gegen Abend in der Nacht lokal gewittrige Regenschauer.
Mäßiger Wind aus Südost bis Südwest, Nachmittagstemperaturen 16 bis 23, Diestemperaturen der kommenden Nacht 7 bis 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch, nach der Auflösung nächtlicher Störungsreste wechselnd aufgelockert bewölkt, regional auch länger sonnig, im Tagesverlauf der neuerlich aufkommenden gewittrigen Regenschauer.
Mäßiger Wind, Tageshöchsttemperaturen 16 bis 22 Grad.
Das Wetter übermorgen Donnerstag, keine grundlegende Wetteränderung, teils sonnig, teils stärker bewölkt, örtlich gewittrige Regenschauer.
Die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien-Heiter 23°, Südostwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt-Heiter 22°, Südwind 15°, Linz-Heiter 20°, Salzburg-Wolkig 20°, Innsbruck-Bedeck 17°, Bregenz-Bedeck 13°, Graz-Heiter 20°, Südwind 20° und Lagenfurt stark bewölkt 17°, Westwind 10 km in der Stunde.
Zwölf Uhr und elf Minuten ist es nun, Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes und wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung im Inland, in der Innenpolitik, genau beim Thema Salcher.
Die Entscheidung, Sie haben es ja schon in den Nachrichten und auch davor in der Ansage gehört, ist also gefallen.
Salcher bleibt Finanzminister.
Bundeskanzler Fred Sinowaz legte sich dazu in der Pressekonferenz nach der wöchentlichen Sitzung des Ministerrates eindeutig fest.
Etwas überraschend, denn seit zwei Wochen deuteten viele Anzeichen darauf hin, dass der Tiroler Herbert Salcher von Bruno Kreisky zunächst als Gesundheits- und dann als Finanzminister in die Bundesregierung geholt zurücktreten könnte.
Anlass für diese Spekulationen war ja vor rund zwei Wochen die Absage einer großen Steuerreform durch Kanzler Sinowaz, angeblich ohne zuvor mit Salcher gesprochen zu haben.
Der Finanzminister wollte dies nicht hinnehmen und kündigte an, dass er übermorgen den Parteivorstand der SPÖ mit diesem Thema befassen werde.
In einem Interview in der Kronenzeitung erhob Salcher auch Vorwürfe gegen die eigene Partei.
Ein Intrigenspiel habe ihm die Arbeit sehr erschwert.
Salcher hat in einem Zeitungsinterview auch dem Kabinettschef von Kanzler Sinovac Hans Pusch beschuldigt, eine Kampagne gegen ihn zu veranstalten.
Pusch, so sagte Salcher wörtlich, sei das trojanische Pferd der Schottengasse auf dem Ballhausplatz.
Zur Erklärung in der Schottengasse residiert der frühere Finanzminister Hannes Androsch im Gebäude der CA Zentrale.
Für das Verbleiben von Salcher hatten sich in den jüngsten Tagen Ex-Kanzler Bruno Kreisky, der stellvertretende Parteivorsitzende Heinz Fischer und vor allen Dingen ÖGB-Präsident Anton Begner eingesetzt.
Und so ist es jetzt auch.
Salcher bleibt also Finanzminister.
Wir schalten zur Pressekonferenz von Fred Sinowaz zu Erich Eichinger.
Bundeskanzler Fred Sinowaz baute heute seinen Auftritt unmittelbar nach der Regierungssitzung geradezu dramatisch auf.
Zunächst referierte er ungefähr zehn Minuten lang über den wirtschaftlichen Aufschwung, dem sich Österreich gegenüber sehe, und dann sagte er, er habe noch eine zweite Mitteilung zu machen und daran... ...mit Frage- und Antwortspiel.
Wir bringen einen Ausschnitt.
Die Mitteilung...
In Anschluss an das, was ich am Dienstag voriger Woche hier gesagt habe, dass Herbert Seicher natürlich Finanzminister bleibt.
Ich habe mit ihm zwei Gespräche geführt, gestern am Abend und heute noch einmal.
Wir haben alle Missverständnisse und Unstimmigkeiten, die es vielleicht gegeben hat, ausgeräumt und klargestellt, vor allem klargestellt, was ja ohnehin klar gewesen ist, dass es in Österreich keine Überstundenbesteuerung geben wird.
und dass das die Richtlinie für die Steuerreform, die wir ausarbeiten werden, ist.
Das ist begreiftigt worden und natürlich vom Finanzminister zur Kenntnis genommen worden.
Das ist ja auch schon mit ihm zuletzt besprochen worden.
Ich habe ja das schon Mitte April in der Öffentlichkeit festgestellt.
Nach den Gesprächen habe ich solche
aufgefordert, der Regierung zu bleiben.
Er ist dem nachgekommen.
Herbert Seicher bleibt Finanzminister.
Damit ist dieses Thema, das bitte nicht von mir so hochgespielt wurde, mir ist ja nur vorgeworfen worden, dass ich es immer besänftigen möchte, weg vom Tisch und wir können uns wieder den Sachfragen in der Arbeit zuwenden.
Danke.
Darf ich um Ihre Fragen bitten?
Kollege Eichinger?
Herbert Salcher bleibt Finanzminister.
Haben Sie gesagt, Herr Bundeskanzler, wie lange?
Die ganze Legislaturperiode?
Diese Bundesregierung ist auf vier Jahre konzipiert.
Das haben wir uns vorgenommen.
Das ist unser Ziel.
Wenn durch irgendwelche Gründe oder durch irgendwelche Umstände eine Regierungsumbildung notwendig oder richtig sein sollte, dann werde ich das machen.
Aber sie ist auf vier Jahre konzipiert.
Am Wochenende hat Herbert Salcher noch in einem Zeitungsinterview gemeint, er schätze die Chancen für seinen Rücktritt 90 zu 10.
Hat er sich das so verschätzt?
Ich glaube, dass man mit ins Kalkül ziehen muss, dass Herbert Seicher, der auf der einen Seite, ich muss das wirklich einmal deutlich sagen, es ist ja in der Woche einige mal gesagt worden, große Erfolge als Finanzminister hat.
Wenn ich die Budgetkonsolidierung mir ansehe, die Pensionsreform, die wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die ich vorhin genannt habe, im Hinblick auf die beginnende Aufschwungphase,
Und wenn ich auf der anderen Seite sehe, wie er oft angegriffen wurde, dann ist das auch persönlich keine leichte Position und keine sehr angenehme Situation.
Und dass wir dabei als Freunde öfters geredet haben, das möchte ich gar nicht bestreiten.
Dann hätte ich eine letzte Frage.
Wie kommt der Chefredakteur der steirischen sozialistischen neuen Zeit dazu, unter Umständen Flügelkämpfe in der SPÖ zu befürchten?
Im Kommentar am Wochenende.
Ja, da müssen Sie ihn fragen, das kann ich natürlich nicht beantworten.
Es wird jedenfalls keine Flügelkämpfe geben, das ist ganz sicher, dass es keine Flügelkämpfe geben wird.
Es hat auch keine gegeben.
Es hat auch keine gegeben.
Danke, Kollege Baumann.
Herr Bundeskanzler, heißt das jetzt, dass in der Sache selbst Sie sich durchgesetzt haben und das sei danach gegeben?
Ich möchte da nicht von durchsetzen und von nachgeben reden.
Herr Bundeskanzler, Sie sprachen vorhin
Ich glaube nicht, denn ich wollte eines verhindern.
Ich habe das schon beim letzten Mal gesagt, dass durch eine Veröffentlichung in einer Zeitung vor meinem Interview in Österreich
eine Steuerdiskussion heraufbeschworen wird, die zweifellos für die Regierung unangenehm hätte sein können.
Herr Bundeskanzler, hat Ihnen der Finanzminister seinen Rücktritt angeboten und wenn ja, wie hat er dieses Angebot begründet?
Der Finanzminister hat mir nicht den Rücktritt angeboten, sondern wir haben, wenn wir bisweilen gesprochen haben, darüber geredet,
Naja, ist es gut bei diesen vielen Angriffen, die es gibt, wie die Regierung, wenn er bleibt oder nicht.
Ich habe das immer abgelehnt und ich bin also nach wie vor der Meinung, dass diese gute Arbeit fortgesetzt wird mit noch größerer Kraft und mit noch größerem Einsatz.
Herr Bundeskanzler, haben Sie gar keine Sorge, dass die Turbulenzen der letzten Zeit sich auch auf die Zukunft auswirken werden?
Also ich möchte, wenn ich mich so umsehe, in anderen Ländern haben, dass die Turbulenzen überall so gering sind wie bei uns in Österreich.
Frage, haben Sie die Personalhoheit in der Regierung?
Antwort, Sinovac, das ist überhaupt keine Frage.
Weitere Frage, hat Ihnen der Finanzminister den Rücktritt angeboten?
Nein, er hat ihn nicht angeboten.
Und dann eine Ergänzung.
Ich, Sinovac, habe zu ihm gesagt, Herbert, du sollst bleiben.
Und generell, es ist überhaupt ein bisschen viel geredet worden, sagte Bundeskanzler Fred Sinovac zu den Vorgängen in den letzten Wochen.
Und damit gebe ich zurück an das Studio.
Danke Erich Eichinger für dieses Spiel von Frage und Antwort auf der Pressekonferenz von Fred Sinowaz.
Salcher bleibt also Finanzminister.
Bundeskanzler Sinowaz fügte das Wort natürlich hinzu.
Die Missverständnisse und Umständigkeiten seien bei einem Gespräch gestern ausgeräumt werden.
Sinowaz hat Salcher selbst aufgefordert zu bleiben.
Und auf die Frage, wie lange Salcher Finanzminister bleibt, verwendete Sinowaz den Begriff, die Koalitionsregierung sei auf vier Jahre konzipiert.
Wir setzen jetzt fort in der Sache Salcher mit einem Blick in die heutigen Kommentarspalten.
Allerdings muss man natürlich hinzufügen, dass die Kommentare in der Sache überholt sind.
Allerdings beschäftigen sich die Kommentatoren nicht allein mit der Frage, ob Salcher bleibt oder geht, sondern überhaupt mit dem Zustand der SPÖ während der Diskussion um die Frage Salcher.
Fritz Besata hat einige Auszüge ausgewählt.
Günther Kogler von der Grazer Kleinen Zeitung analysiert, wie man innerhalb der SPÖ über Salcher derzeit denkt.
So heftig diese Sympathiekundgebungen aber auch ausfielen, sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich ihnen nur eine Minderheit anschloss.
Die meisten in der SPÖ nämlich wollen, dass er geht.
Herbert Seicher, und das ist amtlich, genießt das Vertrauen des Regierungschefs nicht mehr.
Beide Gruppierungen, Seicher Gegner wie Seicher Befürworter, wollen allerdings eines gemeinsam.
Sie wollen, dass endlich etwas passiert.
Der Kommentator der kleinen Zeitung greift das gestrige Wort von Herbert Seicher auf, wonach es bald eine Lösung geben werde.
Es wird bald eine Lösung geben, kündigte Seicher gestern verschlüsselt an.
Dem kann man sich nur anschließen.
Ganz sicher wird es bald eine Lösung geben.
Der Finanzminister sollte sich damit nur beeilen, damit er noch bei jenen dabei ist, die diese Lösung aktiv mitgestalten.
Barbara Stiegelmeier in der ÖVP-nahen Südost-Tagespost greift in ihrem Kommentar unter dem Titel
Die Krise bleibt der Entscheidung und damit der Zeit bereits vor.
Wie immer die Entscheidung ausgehen mag, nichts wird sein, wie vorher ausgenommen, die Regierungskrise.
Sie wird prolongiert.
Bleibt Seicher, dann geht der Parteivorsitzende und Bundeskanzler geschwächt aus dem Kampf hervor.
Ein noch schwächerer Sinovaz wird aber noch weniger in der Lage sein, das Steuer fest in die Hand zu nehmen, um den Staat und seine Partei aus der Krise herauszuführen.
Stiglmayr glaubt, dass nach der donnerstägigen SPÖ-Vorstandssitzung die Partei in mehrere Flügel zerfallen wird.
Wahrscheinlich wird es nach dem Donnerstag nicht nur einen starken Androschflügel in der SPÖ geben, sondern auch einen Seicherflügel.
Beide werden sich nicht scheuen, den Sinowatzflügel für alle Probleme verantwortlich zu machen.
Auch Reinhard Hampel in den oberösterreichischen Nachrichten geht in seinem Kommentar bereits über die Entscheidung Salchers hinaus, wenn er schreibt.
Und was immer geschieht, wird auch Sinovac treffen.
Gleichgültig, was sich auch im Zusammenhang mit der Steuerakte Andros tut, ein auf Schwäche deutendes Durcheinander hat sich eingefressen.
Bezeichnend auch, dass keiner so richtig Lust hat, sich als Nachfolger Salchers zu deklarieren.
Was ist von einer Führungsmannschaft zu erwarten, in der es so zugeht?
Das waren einige Zeitungsausschnitte zum Thema Salcher.
Fritz Besatter hat die Kommentare ausgesucht.
Es ist nun 12 Uhr und 22 Minuten.
Wir haben zwar noch eine ganze Reihe an innenpolitischen Berichten auf Lag, aber wir wechseln jetzt zunächst einmal in die Auslandsberichterstattung.
Morgen ist der Jahrestag der Invasion alliierter Truppen in der Normandie.
Zum Gedenken an den 40.
Jahrestag, den D-Day, den Tag der Entscheidung, finden morgen in den Abschnitten der Normandie, an denen damals am 6.
Juni 1944 die Truppen der Alliierten gegen die verschanzten Deutschen kämpfen, groß angelegte Feierlichkeiten statt.
Ein Gedenken an den Tag, an dem das Ende des Zweiten Weltkrieges eingeläutet wurde, an dem zehntausende Soldaten auf beiden Seiten fielen, als der von den Deutschen vielgerühmte Atlantikwall brach.
Es wurde damals die gigantischeste Landeoperation in der Geschichte überhaupt.
Fast 7000 Kriegsschiffe waren auf alliierter Seite daran beteiligt.
40 Jahre danach finden also morgen am Strand der Normandie die Gedenkfeiern statt.
Warum gerade nach 40 Jahren könnte man sich fragen und nicht etwa nach 50?
Weil, so die Begründung, in 10 Jahren noch weniger der damaligen Generation leben.
Morgen wird es ein Großaufgebot an Präsidenten und Königen geben.
Der amerikanische Präsident Ronald Reagan nimmt an den Feiern ebenso teil wie Königin Elisabeth von Großbritannien.
Und noch etliche andere Repräsentanten kommen.
Ein bisher einmaliges Aufgebot an Sicherheitskräften soll den Großauftritt an politischer Prominenz sichern.
Am Boden, zu Wasser und in der Luft.
Thomas Fuhrmann gibt nun einen Vorbericht auf die morgigen Feiern in der Normandie.
Eigentlich hätte es eine große Feier für die Veteranen sein sollen, doch was sich morgen in der Normandie abspielen wird, ist ein Fest für Staatschefs.
Die Präsidenten, Königinnen und Könige spielen die Hauptrollen, die Teilnehmer der Landung in der Normandie sind nur die Statisten.
Denn die Sorge und die Sicherheit der Prominenz hat alles andere in den Schatten gestellt.
Die französischen Behörden haben für den 40.
Jahrestag der Invasion die größte Polizeioperation, die es je aus einem offiziellen Anlass gegeben hat, auf die Beine gestellt.
Den bisherigen Rekord hatte man anlässlich des Besuchs von Leonid Brezhnev im Juni 1977 mit 5.000 Polizisten aufgestellt.
Diesmal werden es 6.300 Gendarmen, CRS und Polizisten sein,
die an Land für einen ungestörten Ablauf der zahlreichen Auftritte von Präsident Mitterrand, Präsident Reagan, der britischen und holländischen Königinnen sowie der Könige von Belgien und Norwegen zu sorgen haben.
Ab Mittag ist die einzige Bundesstraße durch die Normandie auf einer Länge von 70 Kilometern für den öffentlichen Verkehr gesperrt, der Luftraum für jeden Zivilflugverkehr verboten.
Vor den Stränden patrouillieren den ganzen Tag Überschiffe der französischen Marine.
Seit Wochen haben französische Gendarmen die Umgebung der verschiedenen Gedenkstätten abgegrast, die Bewohner aufgefordert, ungewöhnliche Ereignisse oder den überraschenden Besuch von Bekannten oder Unbekannten am morgigen Tag unverzüglich zu melden.
In den Büschen wurden von der Armee Flakkanonen und Radargeräte aufgebaut, um gegen Attentatsversuche aus der Luft gewappnet zu sein.
Das zu überwachende Gebiet ist 70 Kilometer lang und 25 Kilometer breit.
Es umfasst die gesamte Gegend der Operation Overlord.
Abgesehen davon haben 400 Techniker der französischen Post und des staatlichen Fernsehens Sisyphus Arbeit geleistet.
An den entlegensten Punkten wurden fahrbare Telefonkabinen aufgestellt, 20 Meter hohe Antennentürme überragen die Gegend, um die weltweite Fernsehübertragung zu gewährleisten.
Zum französischen Aufgebot kommt das der ausländischen Offiziellen, der Journalisten und Touristen hinzu.
Allein US-Präsident Reagan wird von 200 Beamten der Secret Service begleitet.
Was die Touristen betrifft, so rechnet man mit ca.
15.000 Amerikanern und etwa 30.000 Briten.
Alle Hotelzimmer und Privatquartiere in der Normandie sind völlig ausgebucht.
Die lokalen Behörden haben der Bevölkerung einen wohlgemeinten Ratschlag gegeben.
Es wäre am besten, zu Hause zu bleiben und sich den ganzen Rummel gemütlich im Fernsehen anzuschauen.
Davon würde man mehr haben.
Dieser Rat kann auch anders ausgelegt werden.
Die in der Mehrzahl oppositionellen Bürgermeister der Normandie sind wie die Veteranenverbände äußerst frustriert, dass man ihnen die Organisation der Feiern entwendet hat.
Regisseure und Zeremonienmeister sitzen in den sozialistisch geführten Ministerien in Paris.
Ihnen wollen die Normanen einen kleinen Strich durch die Rechnung machen.
Den Sicherheitsverantwortlichen wird es wohl kaum etwas ausmachen, wenn sich der Ansturm an schaulustigen Morgen in Grenzen hielte.
Im Gegenteil, je weniger Publikum,
Thomas Fuhrmann war das zum 40.
Jahrestag der Invasion in der Normandie.
In einem Journal Panorama heute Abend hören Sie eine Rückblende in Originaltönen.
6.
Juni 1944, die Meldungen im Radio damals.
Early this morning the Allies began the assault on the northwestern face of Hitler's European fortress.
Historische Tondokumente im Journal Panorama heute Abend.
Wir liegen hier mittendrin.
Um uns die Einschläge.
Wir pressen den Körper in die Erde.
Schilderungen von damals, Interviews mit Überlebenden des 6.
Juni 1944, ein Journalpanorama von Roland Mahatschke heute Abend ab 18.30 Uhr in Österreich 1.
Zwölf Uhr und 28 Minuten ist es jetzt, wir kehren zurück in die Berichterstattung aus Österreich.
Heute Nachmittag, so ist mit Sicherheit anzunehmen, wird im Verkehrsausschuss des Parlaments die Einigung über die Nahregelung der Gurten- und Sturzhelmpflicht erfolgen.
In phasenweise recht zähen Verhandlungen und auch umstrittenen inhaltlichen Aussagen im Unterausschuss werden die jenen Bestimmungen festgelegt, die nun in Sachen Gurt und Helm die bisher geltenden zivilrechtlichen Bestimmungen ablösen werden.
Das Nicht-Anlegen des Sicherheitsgurtes und das Nicht-Aufsetzen des Helms werden künftig bestraft.
Den nun auf Ausschussebene fertig besprochenen Gesetzesentwurf wird das Plenum des Nationalrates noch Mitte Juni diskutieren.
Teilweise wird die neue Regelung bereits ab 1.
Juli in Kraft treten.
Gisela Hopf und Müller fassen nun im folgenden Bericht zusammen, wie die Gurten- und Sturzhelmpflicht nun im Detail aussieht.
Gurt anlegen oder ein Strafmandat riskieren, wird ab 1.
Juli dieses Jahres die Devise lauten.
Es gilt als sicher, die strafrechtlichen Regelungen zur Gurtenpflicht werden zu diesem Zeitpunkt, also in nicht einmal einem Monat, in Kraft treten.
Die Sturzhelmpflicht für Motorräder, also jene zweiräderigen Kraftfahrzeuge, die schneller als 40 Stundenkilometer fahren dürfen, wird ab 1.
Jänner 1985 gelten.
Jene für Mopeds, die nicht schneller als 40 Stundenkilometer fahren dürfen, soll ein Jahr später, also am 1.
Jänner 1986, in Kraft treten.
Auf die Übergangsfristen bei der Helmpflicht hat man sich geeinigt, weil die Helmenbeschaffung anderenfalls für über eine halbe Million Zweiradfahrer in Österreich möglicherweise nicht ohne Probleme ablaufen könnte.
Hält ein Sicherheitsbeamter nun einen Kraftfahrer an und dieser ist nicht angegurtet oder trägt keinen Helm, so wird ein Organmandat in der Höhe von 100 Schilling verhängt.
Wichtig ist, der Beamte muss den Kraftfahrer anhalten.
Es genügt nicht, wenn er ihn nur ohne Gurt vorbeifahren sieht.
Zahlt der Angehaltene die 100 Schilling nicht oder nimmt er den Erlagschein zur Einzahlung von 100 Schilling nicht entgegen, so wird er von den Beamten angezeigt.
Es kommt zu einem behördlichen Verfahren, das mit einer Strafe von höchstens 300 Schilling enden kann.
soweit die wichtigen grundsätzlichen Regelungen.
Bezüglich der Ersatzansprüche, die in jenen sehr seltenen Fällen entstehen können, in denen der Gurt eine Verletzung auslöst, überlegt man die Aufnahme in das Bundesgesetz über den erweiterten Schutz von Verkehrsopfern.
Die neuen strafrechtlichen Regelungen sollten Gurtenmuffel beeindrucken.
Eine Erhebung des Statistischen Zentralamtes über die Straßenverkehrsunfälle müsste ähnlich wirken.
588 Lenker kamen 1983 bei Unfällen ums Leben.
470 waren nicht angeschnallt.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit meint, etwa 180 von ihnen könnten noch leben, wären sie angeschnallt gewesen.
So sehen also die derzeitigen Überlegungen zur Gurten- und Sturzhelmpflicht aus.
Heute Nachmittag wird es wahrscheinlich eine Einigung im Parlamentarischen Ausschuss darüber geben.
Wiederum Trinkwasserversorgung in der Steiermark.
Weil eine Kläranlage in Hafendorf übergelaufen war und die zentrale Wasserversorgung von Kapfenberg mit Kolibakterien verseucht worden ist, wurde gestern Großalarm gegeben.
Für knapp 25.000 Betroffenen in rund 9.000 Haushalten wurden eilig gedruckte Flugblätter mit dem dringenden Aufruf verteilt, das Leitungswasser für Trinkzwecke nur noch in abgekochten Zustand zu verwenden.
Auslösendes Moment für den Alarm war eine der regelmäßigen Wasseruntersuchungen der bundesstaatlich-bergbakteriologisch-serologischen Untersuchungsanstalt in Graz.
Die Wasserproben haben dabei eine mehr oder weniger starke Keimverunreinigung ergeben.
Nach der Brunnenverseuchung vor wenigen Wochen bei Graz nun also auch noch eine Trinkwasserverseuchung in Kapfenberg.
Hans-Christian Scheidt berichtet.
Die Ursache für die Wasserverschmutzung von Kapfenberg wurde in einer privaten Kläranlage entdeckt.
Diese Kläranlage dürfte jahrelang nicht gewartet worden sein.
Jetzt steht fest, dass diese Kläranlage übergelaufen war und so Klärschlamm in das Grundwassersystem der Stadt einsickern konnte.
Regelmäßig durchgeführte Untersuchungen des Kapfenberger Wassers haben am vergangenen Freitag dann eine Verunreinigung des Wassers im städtischen Wasserleitungsnetz durch sogenannte Kolibakterien ergeben.
Gestern, als ein weiteres Untersuchungsergebnis vorlag, schlug die Stadtgemeinde Kapfenberg Alarm.
In einer Flugblattaktion wurde die Bevölkerung aufgefordert, das Wasser für Trinkzwecke nur im abgekochten Zustand zu verwenden.
Von dieser Situation sind etwa 10.000 Haushalte oder rund 25.000 Menschen betroffen.
Zur Gefährlichkeit von Kolibakterien.
Kolibakterien sind ein Zeichen für äußerst schlechte Wasserqualität.
Aus der Keimverunreinigung mit Kolibakterien kann leider auch geschlossen werden, dass sich im Wasser andere, möglicherweise gesundheitsschädigende Stoffe befinden.
Der stellvertretende steirische Landessanitätsdirektor, Hofrat Dr. Walter Markand, präzisiert.
Die Kolibakterien sind bei uns im Trinkwasser lediglich Indikatoren.
Wir haben ja selbst Kolibakterien im Darm, und in dem Moment aber, wenn der Inhalt, Darminhalt, also Fäkalien, in das Trinkwasser gelangen, ist das für uns ein Alarmsymptom, insofern, dass auch andere krankmachende Keime, wie Typhus, Paratyphus, Salmonellen,
anderer Ort, Lebensmittelvergifter, in dem Trinkwasser drinnen sein können.
Der Koli Bacillus ist für uns lediglich ein Indikator.
Ein Anzeiger, dass das Wasser mit Fäkalien in Berührung gekommen ist.
Bisher wurden gefährliche Krankheitserreger bei den Wasserproben glücklicherweise noch nicht festgestellt.
In Kapfenberg wurden unterdessen sofort Maßnahmen für die Sanierung der Wassermisere eingeleitet.
So wurde die als Verursacher ermittelte Kläranlage entleert und das ganze Kanalsystem gereinigt.
Die Verursacherquelle konnte also relativ rasch gefunden werden.
Ein erstes Resümee des Kapfenberger Bürgermeisters Franz Fekete.
Dieses Ereignis zeigt,
dass jede Stunde etwas passieren kann.
Daher die Schlussfolgerung aus dieser Situation.
Gott sei Dank ist nicht mehr passiert.
In Zukunft noch größere Wachsamkeit.
Und vor allen Dingen gemeinsam mit dem Land ein Prüfungssystem erarbeiten, dass also private Kläranlagen, die sich auch im erweiterten Schutzgebiet befinden, einer ständigen Kontrolle unterzogen werden.
Dann ist das überhaupt ausgelassen in Zukunft.
Täglich werden jetzt im Kapfenberger Wasserleitungsnetz Wasserproben genommen.
Es gilt als wahrscheinlich, dass die Bevölkerung noch einige Tage das Wasser für Trinkwasserzwecke wird abkochen müssen.
Kritik hat unterdessen die Tatsache ausgelöst, warum die Bevölkerung erst am Montag in einer Flugblattaktion von der Trinkwassermisere informiert worden ist, obwohl man bereits am vergangenen Freitag auf die Verunreinigung gestoßen war.
Bürgermeister Fekete meinte dazu heute, dass man vorerst ein weiteres Gutachten abwarten wollte, um Gewissheit zu haben.
Dieses Gutachten sei dann gestern Vormittag vorgelegen, worauf man sich zur Flugblatt-Aktion entschlossen hat.
Das war ein Beitrag von Hans-Christian Scheidt aus der Steiermark über eine Trinkwasserverseuchung in Kapfenberg.
Wir bleiben beim Thema Trinkwasser, beim Thema Umweltschutz und beim Thema Heimburg ein bisschen nach.
Im Rahmen des Forum 90 der ÖVP referierte heute der Umweltschutzsprecher der österreichischen Volkspartei Walter Heinzinger
zum Themenkreis Arbeitsplatz und Umweltschutz, nämlich zu der Frage, wie die Arbeitsplatzsicherheit im Verhältnis zu den Umweltschutzauflagen steht, ob man eine Arbeitsplatzsicherheit auch gewährleisten kann bei strengen Umweltschutzauflagen.
Aussagen von Walter Heinzinger, die nun Wilfried Seifert im folgenden Beitrag zusammenfasst.
Vielleicht mit einer kleinen deutschen Zusammenfassung, denn von Hainburg war hier auf diese Veranstaltung derzeit nicht die Rede.
Mit zwei Vorurteilen will nämlich FAB-Umweltsprecher Walter Heinzinger aufräumen, die derzeit das Eintreten für den Umweltschutz noch in den Augen vieler und vor allem vieler mächtiger Suspekt machen.
Erstens, dass Umweltschützer in irgendeinem radikalen politischen Eck stehen und somit die bestehende wirtschaftliche und gesellschaftliche Ordnung
gewaltsam zerschlagen wollen und zweitens, dass Umweltschützer Technikfeinde mit einem Hang zurück zur Steinzeit sind.
Daher versuchten etliche Experten in einer zweitägigen Diskussionsveranstaltung zu erarbeiten, dass ohne Umweltschutz in Zukunft nichts, aber auch schon gar nichts mehr gehen wird.
Umweltschutz heißt übrigens nicht Reparatur von bereits angerichteten Schäden, sondern heißt Verbesserung der Umweltsituation oder Vermeidung jeglicher Belastung von Anfang an.
Wenn sich diese Erkenntnis nicht als durchgehendes Prinzip durchsetzt, ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten, sagte Heinzinger und wollte dabei nicht dramatisch verstanden werden.
Umweltschutz muss also, forderte die Tagung, nicht weiterhin zum feindlichen Popanz der Wirtschaft und der davon abhängigen Arbeitnehmer aufgebaut werden, sondern selbst wirtschaftliches Prinzip werden, als Chance und nicht als Bremse.
Wir bekommen aus dem Bereich des Umweltschutzes immer wieder die Forderung nach strengeren Gesetzen und nach höheren Strafen.
Wir glauben, das ist sozusagen der letzte Weg in einem demokratischen Land.
Wir glauben, dass hier die soziale Marktwirtschaft auf ihrem Weg in eine ökosoziale Marktwirtschaft auch eine Chance hat.
Die Vorteile des Marktes, kreativ, flexibel zu reagieren auf Konsumentenwünsche, sind durch massive Interessen gebremst.
Trotzdem sind wir zutiefst überzeugt, dass Zehntausende Unternehmer immer besser Umweltschutzideen entwickeln können, als es eine noch so geniale Zentralbürokratie
jemals machen können wird.
Für die allernächste Zukunft leitet Heinzinger vier konkrete Forderungen daraus ab.
Erstens, eine besser gegliederte Abfallsammlung.
In jeder Gemeinde muss die Gelegenheit geschaffen werden, Papier, Glas, Textilien und Metall getrennt zu sammeln.
Zweitens, eine eindeutige Produktdeklaration, die Auskunft über Wiederverwertung des Materials gibt, über seine Zusammensetzung und seine Umweltverträglichkeit, später vielleicht auch über seine Verrottbarkeit und Verbrennbarkeit.
Drittens, geschlossene Kreisläufe für gefährliche Problemstoffe mit einem attraktiven Pfandsystem.
Also etwa Pfandgebühren für Batterien, Öle und Lösungsmittel, vielleicht auch gefährliche Verpackungen.
Viertens, ein staatliches Umweltgütezeichen als Anreiz für umweltbewusste Käufer.
Insgesamt also ein Programm, mit dem die Bereitschaft der Bevölkerung zum Mittun genützt werden soll.
Sollten Vorschläge wie diese und natürlich weitergehend in der Zukunft nicht akzeptiert werden, sieht Heinzinger keine Chance mehr.
Keine Chance mehr für Banales wie das Überleben, sondern auch keine Chance für das wirklich Wichtige, die Wirtschaft.
Wir werden morgen kein Produkt, keine Maschine mehr verkaufen können weltweit, meine Damen und Herren, wo nicht Umweltschutz-Know-how integriert ist, wo nicht Emissionen minimiert sind, wo nicht ganz geringer Energieverbrauch statuiert ist.
Wir werden Märkte verlieren, wenn wir diese Chancen nicht nutzen.
Denn alle hochindustrialisierten Länder, die das auch bezahlen können, was wir ihnen liefern, werden uns nur mehr solche Anlagen und solche Maschinen abkaufen.
Hauptkritikpunkt Heinzinger ist dabei, alle diese eben genannten hochindustrialisierten Länder haben im großen Schnitt ein etwa doppelt so großes Forschungsbudget wie Österreich und daher von vornherein Marktvorteile auf den international so heiß umkämpften Konkurrenzmärkten.
Das war es als Zusammenfassung aus der Wirtschaftsuniversität, damit zurück zu Reinhold Henke.
Danke Wilfried Seifert für diesen Bericht vom Forum 90 der ÖVP zum Thema Arbeitsplätze und Umweltschutz.
Walter Heinzinger, der Umweltschutzsprecher der ÖVP, referierte dort
und meinte, der Umweltschutz dürfe nicht zum feindlichen Popanz der Sicherheit der Arbeitsplätze gemacht werden.
Heinz Singer forderte dann, ich wiederhole das nochmal ganz kurz, erstens eine bessere Abfallsammlung bei den Gemeinden, zweitens eine eindeutige Produktdeklaration, drittens geschlossene Kreisläufe für gefährliche Produkte und viertens so etwas wie ein staatliches Umweltgütezeichen.
Davon in diesem Beitrag war tatsächlich nicht von Heimburg die Rede, das war ein Irrtum meinerseits, aber dafür im folgenden Beitrag geht es fast ausschließlich um Heimburg.
Die Sozialpartner haben nämlich zur großen Heimburg- und Wasserkraftdiskussion geladen.
Nicht weniger als 13 Experten aus der Wirtschaft und den diversen Fachrichtungen der Naturwissenschaften haben heute Vormittag in den Wiener Sophienseelen ihre Ansichten zur Wasserkraft im Allgemeinen und zur Frage Heimburg im Speziellen dargelegt.
Staatssekretär Erich Schmidt saß ebenso am Podium wie Bundeskammer-Generalsekretär Kehrer.
Allerdings zwei Leute, die nicht unbedingt als Hainburg wissenschaftliche Fachleute angesehen werden können.
Auf der anderen Seite saßen allerdings Biologen, Hydrologen und Forstwirtschaftler Herbert Huter fast die heutige Diskussion zusammen.
Dass man bei gegenteiligen Ansichten auch über Hainburg sachlich bleiben kann, hat die heutige Diskussion gezeigt.
In der Einleitungsrede wies vor allem Staatssekretär Erich Schmid auf die volkswirtschaftlichen und da besonders auf die energiewirtschaftlichen Vorteile von Hainburg und Donau hin.
Die Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts, meine sehr geehrten Damen und Herren, stellt fest, dass wir im Jahre 1990 um 14,4 Prozent
und im Jahre 1995 um 28,2 Prozent mehr elektrischen Strom brauchen werden.
Nicht die Prognose der E-Wirtschaft, die Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts.
Dazu kommt, dass aufgrund der neuen gesetzlichen Grundlagen
der zweiten Durchführungsverordnung zum Dampfkesselemissionsgesetz und der zweiten Verordnung gegen forstschädliche Luftverunreinigung bestehende kalorische Kraftwerke entweder mit Entschwefelungsanlagen ausgestattet
werden oder die Produktion von elektrischem Strom abgestellt werden muss.
Will man nun den Einsatz dieser Kraftwerke möglichst gering halten, meine sehr geehrten Damen und Herren, und von Importen elektrischer Energie weitestgehend unabhängig bleiben, so ist es eben notwendig.
Denn mit welchen Prozentsätzen auch immer
Und hier sich auseinanderzusetzen um eine Prognose, ein, zwei, drei Zehntel pro Jahr mehr oder weniger, ist in diesem Zusammenhang völlig irrelevant.
Kritisch dann die Stellungnahme von einem der Biologen und zwar vom Universitätsprofessor Gossow, Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur.
Änderungen im Vegetationsbild wie in der Gewässersituation haben auch jeweils charakteristische Änderungen in der typischen begleitenden, sprich nutznießenden Tierwelt zur Folge.
Dabei spielen für Wirbeltiere, also von den Fischen bis zu Vögeln und Säugern, Struktureigenschaften der Vegetation wie der Uferzonen und der Gewässerböden eine entscheidende Rolle für die Eignung, die Attraktivität als Lebensraum.
Primäreignungsbestimmend ist dabei die Eignung der Vegetation einmal als Klimaschutz, also für das physiologische, das körperliche Wohlbefinden und dann als Sichtdeckung für das jeweilige Sicherheitsbedürfnis der betreffenden Tiere und das ist sehr ausgeprägt.
Das Wesentliche an diesen Lebensraumverlusten ist ökologisch wohl in der Strukturverarmung zu sehen.
Das heißt, es werden zwar nach wie vor Tiere in dem sogenannten Lebensraum aus zweiter Hand vorhanden sein, aber andere und vor allem weniger Arten.
Ebenfalls von der Universität für Bodenkultur dann ein Referat über die Wassergüte und zwar von Professor Radl.
Für den sogenannten Laufstau
welcher eine Zwischenstellung zwischen den natürlichen Seen und den Fließgewässern einnimmt, haben sich im Hinblick auf die Gewässergüte überwiegend positive Auswirkungen gezeigt, solange auch im ungestauten Fluss überwiegend die Gewässergüte 1 oder 2 vorhersteht.
Es ist jedoch bekannt, dass unter bestimmten Umständen auch ein schlechterer Gewässerzustand ohne nachteilige Auswirkungen beim Aufstau bleiben kann.
Der Blick auf die Gewässergütekarte Österreichs zeigt die Donauflussab von Wien mit einer Gewässergüte um 3.
Insbesondere die Einmündungen der Flüsse Schwächert mit Gewässergüte 4 rot dargestellt und der Fischer ebenfalls in derselben schlechten Gewässergüte sind natürlich für den Aufstau von Heimburg sehr, sehr problematisch.
muss hingewiesen werden, dass im Schwächart der Grundwasserfeld chlorierte Kohlenwasserstoffe, wahrscheinlich aus dem Zweiten Weltkrieg, noch vorhanden sind, die also in der Grundwasserbewegung mitpendeln und hier natürlich eine entsprechende Gefahr darstellen.
Nach Rücksprache mit der Bundesanstalt für Gewässergüte hat auch der zuständige Ressortminister, Herr Bundesminister Heiden, erklärt, dass bevor nicht eine vollbiologische Kläranlage
in der Stadt Wien vorhanden sein wird und eine vollkommene Sanierung der Flüsse schwächert und Fischer vorhanden sind, ist eine wasserrechtliche Genehmigung und eine Aufstaubewilligung nicht vorstellbar.
Dr. Franz Boroviceni von der geologischen Bundesanstalt versicherte die Donaukraftwerke hätten alles zur Sicherung der Heilquellen von Bad Deutsch-Altenburg getan.
Im Allgemeinen hofft man auf einen Kompromiss in Sachen Hainburg.
Expertenaussagen also zum Thema Wasserkraft und Heimburg bei einer Diskussion, zu der die Sozialpartner heute Vormittag in die Sophiensäle in Wien geladen haben.
12 Uhr und 46 Minuten ist es nun, eine Minute nach drei Viertel eins.
Wir setzen unsere Berichterstattung mit zwei Kulturbeiträgen fort.
Eine der wohl originellsten Persönlichkeiten der Operette wäre heute 100 Jahre alt geworden.
Ralf Benatzky.
Geschickt ist der Altösterreicher über Jahrzehnte dem sich wandelnden Zeitgeschmack gefolgt, hat aber auch eine Reihe charakteristischer Neuentwicklungen in der musikalischen Unterhaltungsbranche mitbestimmt.
Das deutschsprachige Chanson, das musikalische Lustspiel, das Singspiel, die Revue und die Filmmusik.
Mit dem Namen Benatzky verbindet man ja sofort die Operette, das weiße Röstl.
Aber gerade mit diesem Singspiel rund um die Reche Wirtin Josefa Vogelhuber hatte es ja so seine Bewandtnis.
Kurt Lauermann hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Oskar Blumenthal, Autor und Besitzer des Berliner Lessing-Theaters, produzierte seinen Schwank im Weißen Rössl.
Emil Jannings, dessen Frau und Revue-Regisseur Erich Scharell alias Erich Löwenberg, sitzen im Sommer darauf auf der Terrasse des Weißen Rössls am Wolfgangsee.
Man hatte eine Idee.
Bis zum vorgesehenen Premiertermin war nur mehr ein halbes Jahr Zeit.
Die kompositorische Arbeit wurde geteilt.
Und wer da aller 1930 komponierte?
Robert Stolz, Robert Gilbert, Bruno Granichstetten, Eduard Künnecke und Ralf Benatzky.
Ein Welterfolg war geboren.
Rudolf Josef Frantischek Benatzky, heute vor 100 Jahren in Budwitz im Kronland-Meeren geboren, war Sohn eines musischen Lehrers.
Er studierte in Prag und Wien, promovierte als Doktor der Philosophie, daneben widmete er sich auch dem Studium der Musik.
Ab 1910 arbeitete er fürs Theater, machte Kleinkunst, war in Wien Direktor eines Kabarets, schrieb Chansons, es sollten mehrere tausend werden, vorwiegend für seine erste Frau, die Disseuse Jos Masel.
Er dehnte seinen Wirkungskreis nach München und Berlin aus und ging 1933 nach Paris, dann nach Hollywood.
Bis zu seinem Tod 1957 lebte er in Zürich.
Da lagen Erfolge wie die Filmmusik »Zu, zu neuen Ufern« oder Theaterproduktionen wie eben »Das Weiße Rössl«, »Adieu Mimi«, »Das kleine Café«, »Bezauberndes Fräulein« und »Meine Schwester« und ich bereits hinter ihm.
Ein Mädel ist nur eine Verkäuferin in einem Schuhgeschäft mit 80 Frontsalern in der Woche, doch sie gibt mir für viele Millionen.
Johannes Heesters.
An Axel an der Himmelsdür 1936 im Theater an der Wien Uhr aufgeführt, erinnert sich Rolf Kutscherer.
hinter der Bühne stand und wollte die Zweitbesetzung, die hieß Hartmann, die war eine Sopranistin, auf die Bühne stellen, weil er solche Angst gehabt hat, wenn diese Frau mit einem Ausschnitt bis zum Label mit den langen roten Haaren kommt und singt, ich will ein Star, ich will ein Star, habe ich meine Launen, dass die Wiener verrückt werden und sagen, das gibt's nicht, entweder ist die Amman oder sonst oder etwas und siehe da, es ging ein Engel durch den Raum und dann ein so rasender Applaus und damit ist die Karriere der Leander
in Wien gemacht gewesen und von Wien natürlich die weitere Karriere zur Kufa zum Film, alles andere wissen wir ja.
Die Chansontexte zu Axel an der Himmels Tür stammen übrigens von Hans Weigl.
Rolf Kutscherer war auch Regisseur einer TV-Show, die soeben im Wiener Raimond-Theater aus Anlass des 100.
Geburtstages von Ralf Benatzky abgedreht wurde und die am kommenden Samstag um 20.15 Uhr in FS1 ausgestrahlt wird.
Einer Grundidee von Marcel Bravi zufolge wird in kleinen Spielhandlungen mit prominenter Besetzung Chansonstar Michael Heldtau als Hotel-Portier die Fäden ziehen.
Ich glaube, Ralf Benatzky war für den singenden Schauspieler, also was ich ja bin und was vor allem seine großen Interpreten waren, Karl Weiß, Max Hansen und auch Sarah Leander, lassen und liest, der hat eine ganz tolle Stimme gehabt, hat er eigentlich das gemacht, was dann das Musical
weitergeführt hat und er ist in der Kurzform des Chansons, des Lieds schon ein Meister, wenn er sehr sehr wenig hat.
Auch die besten Texter, wenn er sie nicht selber gemacht hat, das ist dann so wie ein Handschuh, passt das natürlich Text und Musik Ralf Benatzky.
Musik von Ralf Benatzky, er wäre heute 100 Jahre alt geworden, er ist 1957 in Zürich gestorben.
Zwölf Uhr und wie viel ist es genau?
51 Minuten.
Wir kommen zum zweiten Beitrag der Kultur.
Arte aus Trierker 1960 bis 1984.
So ist der Titel der bisher größten Ausstellung österreichischer Gegenwartskunst im Ausland, die gestern in der Galerie d'Arte Moderna in Bologna eröffnet wurde.
Die Schau über die österreichische Kunst der letzten 25 Jahre wurde vom Österreicher Peter Weyermeyer, dem derzeitigen Präsidenten des Frankfurter Kunstvereins, zusammengestellt.
Für die Ausstellung stand ein Budget von umgerechnet rund 850.000 Schilling zur Verfügung.
Österreich hat sich an den Kosten für den Katalog beteiligt.
Dieser Katalog ist übrigens zu einem wahren Lesebuch über österreichische Kunst geworden.
Aus Bologna meldet sich nun Heidi Grundmann.
Erste Austriaker 1960 bis 1984.
Akkurat die Peter Weyermeyer.
Ausgewählt von Peter Weyermeyer.
Steht in dezent, elegant grauen Lettern.
Sozusagen aus Überschrift.
am Eingang zur Ausstellung, die auf ca.
1300 m2 Arbeiten von 35 österreichischen Künstlern zeigt.
Dazu kommt noch ein reichhaltiges Videoprogramm mit schon klassischen, aber auch ganz neuen Beiträgen der jüngsten Künstlergeneration.
Peter Weyermeyer.
Die Ausstellung Antwerp Trierker 1960 bis 1984 hier in der Galerie Adacta Moderna in Bologna ist keine Gruppenausstellung traditioneller Art.
Das heißt, österreichische Künstler senden ihre Werke zu einer Ausstellung, bilden sie selbst aus.
Sondern es ist der Versuch einer historisch-kritischen Ausstellung, einer Darstellung der Entwicklung der Kunst eines Vierteljahrhunderts von 1960 bis 1984 bis heute und der Versuch auch diese Entwicklung für ein italienisches Publikum lesbar zu machen.
Anhand von Werkgruppen, anhand von Installationen von Künstlern, die Installationen, die bereits realisiert wurden, die hier wieder wiederholt wurden.
So wurde zum Beispiel die Videoinstallation, die Valle Expo 1980 auf der Biennale in Venedig gezeigt hat, genauso rekonstruiert wie Videoinstallationen von Ernst Karamelle oder Richard Kresche oder eine Installation mit einem Flugzeug von Gottfried Bechtold.
Leihgaben von insgesamt 60 Leihgebern wurden aus ganz Europa und aus Übersee in Bologna zusammengetragen.
nichts in diese Ausstellung hineingenommen.
Wichtig war mir in erster Linie die Lesbarkeit, der Versuch, diese Situation, die derzeit im Teil gegeben ist, nämlich das große Interesse für die österreichische Kultur, für die österreichische Kunst, auch die optimale Situation, dass diese Ausstellung auf dem Hintergrund der Sezessionsausstellung in Venedig gelesen werden kann.
Ich habe versucht, möglichst präzise, möglichst prägnant anhand von Werkgruppen
und eben auch anhand einer Installation im Museum selbst, die ganz bewusst auf die räumlichen Möglichkeiten Bezug nimmt, diese Ausstellung zu realisieren.
Die Ausstellung ist so installiert, dass sich ein innerer Kreis von Künstlern ergibt, zu denen Rainer Lastnig, Jérôme Colligny, Spruce, Attersee, Prantl zählen, während sich in einem äußeren Kreis Foto- und Videoinstallationen genauso finden wie Beispiele für die neue Malerei.
Das heißt, ich versuche auch anhand der
räumlichen Darstellung dieser Ausstellung dem Publikum die Möglichkeit zu geben, die verschiedenen innovativen Entwicklungen innerhalb der 60er-, 70er-Jahre bis in die 80er-Jahre zu verfolgen.
Gleichzeitig stellt diese Ausstellung natürlich auch den objektiven Versuch dar,
sozusagen den objektiven Versuch, den Abschied von der Malerei und dem Aktionismus, nämlich die Überwindung der Malerei des Informell durch die Performance, durch die Aktion, bis zur Rückkehr zur Malerei in den 80er-Jahren darzustellen.
Und obwohl es in Österreich selbst noch keinen vergleichbaren Versuch zur Aufarbeitung der Kunstentwicklung der letzten 20 bis 25 Jahre gegeben hat, liegt außer Österreich noch keine Einladung zu einer Übernahme dieser auf jeden Fall sehr beeindruckenden Schau vor.
die im Herbst zu ihrer Auflösung ohnehin nach Wien gehen wird, also sozusagen zu Nulltarif zu haben wäre.
Parte Austriaca 1960 bis 1984.
Seit gestern gibt es die Ausstellung österreichischer Gegenwartskunst in der Galleria d'Arte Moderne in Bologna zu sehen.
Keine Sorge, die Exponate dort sind um vieles besser als die Tonqualität des Beitrages.
Vielmals im Verzeihung, es klingt leider nicht anders.
In vier Minuten ist es 1 Uhr Mittag.
Wir schließen das Mittagsschanal mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Herbert Salcher bleibt Finanzminister.
Bundeskanzler Fritz Inowatz machte diese Mitteilung heute nach einer Sitzung des Ministerrates.
Sinovac sagte, habe zwei Gespräche mit Salcher geführt, bei denen alle Missverständnisse, die es vielleicht gegeben hat, ausgeräumt worden seien.
Er habe ihn dazu aufgefordert, in der Regierung zu bleiben und Salcher habe akzeptiert, ergänzte Sinovac.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf sagte in seiner ersten Reaktion zu der Erklärung des Bundeskanzlers, dieser habe die Regierungskrise nur auf unbestimmte Zeit vertagt.
Finanzminister Salche halte eine Galgenfrist, um seinen Nachlass zu ordnen.
Er habe aber nach wie vor die seidene Schnur im Turnister, fügte Graf hinzu.
Bei einem Expertengespräch über die Nutzung der Wasserkraft und über das Donaukraftwerk Hainburg haben sich heute Staatssekretär Erich Schmidt und der Generalsekretär der Bundeswirtschaftskammer Karl Kehrer zum Ausbau der Wasserkraft bekannt.
Schmidt betonte, Österreich sei nicht reich genug, um auf die Wasserkraft und im Speziellen auf Hainburg zu verzichten.
Kira meinte, die Frage des Kraftwerks Heimburg sollte eine Sachentscheidung sein.
Neben der Kernenergie sei die Nutzung der Wasserkraft jene Energiequelle, die keine oder zumindest kaum Umweltschäden verursache.
In Kapfenberg in der Obersteiermark haben Experten eine Verunreinigung des Trinkwassers durch Kohlibakterien festgestellt.
Die Bevölkerung wurde aufgerufen, das Trinkwasser abzukochen.
Verursacher der Verschmutzung ist eine private Kläranlage, die seit längerem nicht mehr gereinigt wurde.
Von der Verseuchung sind etwa 10.000 Haushalte betroffen.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Konflikt um die 35-Stunden-Woche werden heute die vor einer Woche abgebrochenen Verhandlungen in der Druck- und Metallindustrie wieder aufgenommen.
Angesichts der unverändert gegensätzlichen Positionen werden die Aussichten auf eine Annäherung allerdings als gering eingeschätzt.
Sowjetunion, Vereinte Nationen.
Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS hat Berichte dementiert, wonach der Regimekritiker Andrei Sakharov im Hungerstreik gestorben sein soll.
Die Agentur schreibt, Sakharov und seine Frau seien gesund und befänden sich nicht im Hungerstreik.
In New York beschäftigt sich heute eine Arbeitsgruppe der UNO-Menschenrechtskommission mit dem Fall.
Es ist das erste Mal, dass sich die Arbeitsgruppe mit dem Verbleib sowjetischer Staatsbürger befasst.
Iran.
Das Regime in Teheran hat die bisher weitreichendste Amnestie für Strafrechtstäter und politische Gefangene angekündigt.
Anlass ist der 21.
Jahrestag der Massendemonstrationen gegen das Shah-Regime vom 5.
Juni 1963.
USA.
Abu Nidal, der Führer der nach ihm benannten, aus der PLO ausgeschlossenen Palästinenser-Gruppe, soll sich nach einem Schlaganfall in einem Krankenhaus in Bagdad befinden.
Die Gruppe Abu Nidal bekannte sich seinerzeit auch zur Ermordung des Wiener Stadtrats Heinz Nittel.
An den Olympischen Sommerspiel in Los Angeles werden nach einer jüngsten Bilanz 142 Länder teilnehmen.
Die Wetteraussichten für ganz Österreich bis zum Abend.
Zunächst noch sonnige Abschnitte in der Folge von Südwesten her Wetterverschlechterung, Nachmittagstemperaturen 16 bis 23 Grad.
Vor wenigen Sekunden erreichte uns noch die Meldung, dass der ägyptische Ministerpräsident Fuad Mohieddin gestorben ist.
Zum Abschluss des Journals noch ein Hinweis.
Zum 40.
Jahrestag der Invasion in der Normandie hören Sie in einem Journal Panorama heute Abend Rückblenden mit historischen Tondokumenten, Interviews mit Überlebenden.
Das Journal Panorama gestaltet Roland Mahatschke heute Abend ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Das Mittagsschonal ist damit eine halbe Minute vor 1 Uhr geschlossen.
Interview: Staatssekretär Erich Schmidt, Prof. Hartmann Gossow vom Institut für Wildbiologie und Jadwirtschaft der Universität für Bodenkultur und Prof. Radl von der Universität für Bodenkultur
Mitwirkende:
Hutar, Herbert [Gestaltung]
, Schmidt, Erich [Interviewte/r]
, Gossow, Hartmut [Interviewte/r]
, Radl, ... [Interviewte/r]
Datum:
1984.06.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Wissenschaft und Forschung
;
Technik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Musik (u. a. aus "Das weiße Rössel am Wolfgangssee", ein Lied gesungen von Johannes Heesters)
, Interview: ehemaliger künstlerischer Leiter des Theaters an der Wien Rolf Kutschera und Kammerschauspieler Michael Heltau
Mitwirkende:
Lauermann, Kurt [Gestaltung]
, Heesters, Johannes [Interpret/in]
, Kutschera, Rolf [Interviewte/r]
, Heltau, Michael [Interviewte/r]
Datum:
1984.06.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Humor
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten