Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1984.06.09
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, Karl Jakowski führt Sie als Redakteur durch dieses Mittagsschornal.
Kurz das geplante Programm bis 13 Uhr.
In einer Woche finden in Tirol Landtagswahlen statt.
Der derzeitige Sitzverteilung im Tiroler Landtag lautet 24 ÖVP, 10 SPÖ und 2 FPÖ.
Wir berichten über den bisherigen Verlauf des Wahlkampfes und die Erwartungen der Parteien.
Im Journal zu Gast ist heute Peter Weiser, der Chef der Energieverwertungsagentur.
Peter Weiser nimmt in dem Interview zu Fragen des Kraftwerksbaues, des Umweltschutzes und auch zum Atomkraftwerk Zwentendorf Stellung.
Aus den USA berichten wir über den Abschluss des Besuchs von Verteidigungsminister Frischenschlager.
Der Minister besichtigte am Ende seiner Reise moderne amerikanische Kampfflugzeuge und Abfangjäger.
Aus Indien informieren wir über die blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Sikhs und den Hindus.
Wir sprechen darüber mit einem Ethnologen.
Die Kulturredaktion berichtet dann gegen Ende des Mittagsjournals über die Salzburger Pfingstkonzerte mit den Berliner und Wiener Philharmonikern.
Überschattet werden diese Konzerte vom Konflikt Karajan-Berliner-Philharmoniker.
Erster Programmpunkt sind jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Adolf Beundl und Sprecher Josef Wenzl-Chnatek.
Großbritannien.
Die Teilnehmer des Wirtschaftsgipfels der sieben wichtigsten westlichen Industrienationen sind am Vormittag in London zur abschließenden Sitzungsrunde zusammengetreten.
Die Staats- und Regierungsschiffs aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland, Italien und Japan werden ein Abschlusskommuniqué zu den wichtigsten Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik verabschieden.
Weiters sollen Stellungnahmen zum Kampf gegen den Terrorismus, zum Ost-West-Verhältnis, zum Golfkrieg und möglicherweise auch zum Nahostkonflikt abgegeben werden.
Gestern hatten die Teilnehmer des Gipfels in einer Erklärung die gemeinsamen demokratischen Grundwerte betont und sich gegen jede Gewalt zur Lösung internationaler Konflikte ausgesprochen.
Atomwaffengegner haben angekündigt, die Zufahrtsstraßen zum Ort der Abschlussveranstaltung des Gipfels in der Londoner Innenstadt am Nachmittag mit zehntausenden Demonstranten zu blockieren.
Österreich Bundeskanzler Sinovac hält weitere Gespräche mit dem Chef der Beamtengewerkschaft Rudolf Sommer über die Einführung von Ruhensbestimmungen im öffentlichen Dienst für unnötig.
Der Bundeskanzler bemerkte dazu gegenüber der Austria-Presseagentur wörtlich, er habe ohne dies ausreichend Langmut und Verhandlungsbereitschaft bewiesen.
Die Volkspartei habe bei der parlamentarischen Behandlung der diesbezüglichen Regierungsvorlage Gelegenheit, ihre Vorstellungen zu präzisieren, meinte Sinovac.
In einer ausführlichen Stellungnahme zu Fragen des Umweltschutzes kündigte der Bundeskanzler an, dass dem neu geschaffenen Umweltfonds im kommenden Jahr mindestens eine Milliarde Schilling zur Verfügung stehen wird.
Bei Bedarf soll nach weiteren Mitteln flüssig gemacht werden.
Damit wolle die Regierung ihre Überzeugung in die Praxis umsetzen, betonte Sinovac, dass Umweltschutzpolitik nicht gegen, sondern mit der Wirtschaft betrieben werden soll.
Der Bundeskanzler ließ auch keinen Zweifel daran, dass Österreich in absehbarer Zeit eine eigene Umweltpolizei haben wird.
Er trat außerdem neuerlich für die Nutzung der Wasserkraft als saubere und preiswerte Energiequelle ein.
Außerdem führte er an, das Atomkraftwerk Zwentendorf sei nach Aussage der Experten nicht veraltet und könnte durchaus in Betrieb genommen werden.
Voraussetzung dafür ist für Sinovac nach wie vor eine gemeinsame Basis aller drei Parteien und ein mehrheitliches Ja der Bevölkerung.
Der niederösterreichische Landeshauptmann, Stellvertreter Erwin Pröll, sieht in der Schädigung der Wälder auch eine Gefahr für den fremden Verkehr.
Vor allem in Regionen, die wegen ihrer landschaftlichen Schönheiten beliebte Reiseziele seien, könnte der Kampf gegen das Waldsterben zu einer Überlebensfrage werden, sagte der regionalpolitische Sprecher der ÖVP.
Pröll wies auf die Situation in Vardelberg hin, wo fast die Hälfte des Waldes krank sei.
In ganz Österreich seien 15 Prozent
oder 660.000 Hektar Wald geschädigt.
Der südafrikanische Ministerpräsident Peter Botha hat die Botschafter seines Landes in Europa für heute zu einer Konferenz nach Wien einberufen.
An den Beratungen nehmen die südafrikanischen Missionschefs aus 24 Ländern teil.
Die Europareise Botas hat nach einem Bericht im Morgenjournal in Südafrika unerwartete Auswirkungen.
Die Ablehnung der Apartheid-Politik in Westeuropa habe dazu geführt, dass eine Fortsetzung der Politik der Rassentrennung in der bisherigen kompromisslosen Form jetzt für unmöglich gehalten wird, berichtete der Korrespondent.
Innenminister Karl Blecher führt während des Wochenendes in Budapest Gespräche mit seinem ungarischen Ressortkollegen Imre Horvat.
Es ist dies die erste Auslandsreise Blechers als Innenminister und zugleich eine Gegenvisite.
Horvat war im vergangenen Herbst in Wien.
Hauptthemen der Gespräche in Budapest werden eine engere Zusammenarbeit bei der Grenzabfertigung und gemeinsame Aktionen zur Bekämpfung des Drogenschmuggels sein.
Der Vorschlag eines gemeinsamen Vorgehens bei der Bekämpfung des internationalen Rauschgiftschmuggels stützt sich auf die Tatsache, dass die Drahtzieher des Schmuggels seit einiger Zeit für die Drogenlieferungen einen Umweg über Ungarn zu nehmen versuchen.
Italien Der Zustand des seit Donnerstagabend nach einem Gehirnschlag und einer Notoperation im Koma liegenden Chefs der italienischen KP Enrico Berlinguer hat sich nicht verändert.
Die plötzliche Erkrankung des 62-jährigen Politikers hat in Italien Bestürzung und Anteilnahme ausgelöst.
Die behandelnden Ärzte haben nur wenig Hoffnung, weisen aber darauf hin, dass das Enzephalogramm noch Reaktionen des Gehirns des Patienten zeigt.
Niederlande Die Sozialpartner in der niederländischen Metallindustrie haben sich auf einen Vertrag über die Verkürzung der Arbeitszeit geeinigt.
Danach wird die wöchentliche Arbeitszeit der Metallarbeiter in den Niederlanden von 40 auf 38 Stunden herabgesetzt.
Die Lohnerhöhungen zum Inflationsausgleich sollen dafür geringer ausfallen, als von Seiten der Gewerkschaften verlangt wurde.
Die Einigung könnte Modellcharakter für andere Wirtschaftszweige in den Niederlanden haben.
Irak, Iran Die Regierung in Bagdad meldete heute weitere Angriffe irakischer Luftstreitkräfte auf Schiffe in der Nähe des persischen Ölhafens Kharg.
In dem Militärkommuniqué heißt es, alle beteiligten Flugzeuge seien sicher zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.
Der Angriff unterstreiche die Entschlossenheit des Iraks, die Blockade von Karg zu verstärken.
Welche Schiffe dabei angegriffen wurden, ist noch nicht bekannt.
Es gibt auch keine Meldungen über das Ausmaß der Schäden.
Als Vergeltung für den gestrigen iranischen Artilleriebeschuss von vier irakischen Städten in Grenznähe, der mehr als 60 Menschenleben gefordert hat, haben irakische Streitkräfte heute auch die westpersische Stadt Dezful und iranische Truppenkonzentrationen angegriffen.
Beim Einschlag einer Rakete in Dezful sind nach iranischen Angaben 70 Häuser zerstört worden.
USA Donald Duck ist heute 50.
Die tollpatschige Ente, Symbol des erfolglosen kleinen Mannes, erblickte am 9.
Juni 1934 am Zeichentisch das Licht der Welt.
Seither wurde die Figur zu einem Liebling nicht nur der Kinder und auch zu einer Hauptstütze des Disney-Imperiums.
Donald Duck trat in unzähligen Comics und 170 Filmern auf und diente dabei auch höheren Zielen.
Während des Zweiten Weltkriegs war er die Hauptfigur eines Propagandafilmes gegen Hitler und wurde dafür auch mit dem Oscar ausgezeichnet.
Als Höhepunkt der Geburtstagsfeiern wird Donald Tuck heute in einem Autokorso vom kalifornischen Militärstützpunkt El Toro zu einer großen Parade nach Disneyland gebracht werden.
Österreich
Vier unbekannte Männer haben in den frühen Morgenstunden bei einem Überfall auf die Autobahntankstelle Ansfelden bei Linz fast 100.000 Schilling erbeutet.
Drei der Täter waren mit Strumpfmasken vermummt.
Sie zwangen einen Tankwart unter Androhung von Waffengewalt den Kasseninhalt herauszugeben und raubten einem Taxilenker die Brieftasche, ehe sie zu Fuß flüchteten.
Der Pfingstreiseverkehr hat vor allem auf der Brennerstrecke zu schwerwiegenden Stauungen geführt.
Durch zahlreiche Gegenverkehrsbereiche dauerte die Anfahrt zur Grenze auf der Autobahn zwei Stunden.
Wer auf die Brenner Bundesstraße ausweichen wollte, musste Anfahrtszeiten bis zu drei Stunden in Kauf nehmen.
Der Stau erreichte bis zu 30 Kilometer Länge.
Längere Wartezeiten werden auch von anderen Grenzübergängern nach Italien sowie in Richtung Jugoslawien und Ungarn gemeldet.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Im Ostalpenraum herrscht eine lebhafte Nordwestströmung.
Mit ihr hält heute die Zufuhr kühler und teilweise feuchter Luftmassen weiter an.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden Österreichs aufgelockert bewölkt oder heiter.
Sonst veränderliche, vielfach aber noch starke Bewölkung und zeitweise vor allem in den Nordstaulagen Strichregen.
Örtlich auch Gewitter.
mäßiger bis lebhaft auffrischender Wind aus West bis Nordwest, Nachmittagstemperaturen 15 bis 20 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen, den Pfingstsonntag.
Vorübergehend Wetterbesserung, Übergang zu wechselnd aufgelockerter Bewölkung, gebietsweise vor allem im Osten und Süden länger sonnig, gegen Abend dann von Nordwesten her neuerlich Eintrübung.
Kurzzeitiger Temperatureinstieg, Tageshöchsttemperaturen 20 bis 25 Grad.
Das Wetter übermorgen, am Pfingstmontag, erneut starke Bewölkung, Aufkommen von Regen und wieder kühler.
Hier die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien bedeckt leichter Regenschauer, 15 Grad, Westwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 18 Grad, Nordwestwind 20, Linz stark bewölkt, 15 Grad, Nordwestwind 25 Kilometer in der Stunde.
Salzburg bedeckt 10 Grad, Innsbruck stark bewölkt, 13, Bregenz wolkig, 15, Graz wolkig, 19 und Klagenfurt heiter, 20 Grad.
Elf Minuten nach zwölf ist es jetzt und am Beginn der ausführlichen Berichte dieses Samstag-Mittag-Journals steht österreichische Regionalpolitik.
Morgen in einer Woche wählt Tirol einen neuen Landtag.
Etwa 403.000 Wähler sind aufgerufen, über die Neuverteilung der Sitze im Tiroler Landtag zu entscheiden.
Dort verfügt derzeit die ÖVP mit 24 Mandaten über eine Zweidrittelmehrheit.
Die SPÖ hat zehn Mandate, die Freiheitlichen zwei.
Über den bisherigen Verlauf des Wahlkampfes hören Sie einen Bericht von Markus Sommersacher aus dem Landesstudio Tirol.
Halten, brechen, überleben.
Auf diese zugegebenermaßen allzu groben Formeln lassen sich die Zielsetzungen zumindest der drei im Parlament vertretenen Parteien für die bevorstehenden Wahlen in Tirol zusammenfassen.
Der ÖVP geht es darum, die derzeitige Vormachtstellung ihrer Zweidrittelmehrheit im Landtag zu halten.
Mit ihrem Langzeitparteiobmann und Zugpferd Eduard Wallnöfer an der Spitze beschränkt sie sich in der Wahlwerbung darauf, die Leistungen ihrer Mannschaft für Tirol herauszustreichen.
Überdurchschnittlich hohe Pro-Kopf-Einkommen, florierende Wirtschaft, breiter Wohlstand durch den Fremdenverkehr seien die Resultate dieser Politik, zählt Wallnöfer in seinen Kundgebungen auf.
Nicht zuletzt, weil Tirol eben eines der Bundesländer sei, in dem eben noch die richtige, die konservative Gesellschaftsordnung herrsche, im Gegensatz zur Bundespolitik.
Tirol ist bei diesen Bundesländern immer mit an der Spitze gewesen.
Es war der Fahnenträger,
Und ich hätte halt eine große Freude gehabt, wenn das Land Tirol auch nach dem 17.
Juni der Fahnenträger sein könnte.
Wenn wir das wollen, dann muss ich Sie bitten, dass Sie den Plegmatismus bekämpfen und nicht meinen, dass alles von selber geht, sondern muss ich Sie bitten,
sich die Zeit und die Mühe zu nehmen und ihren Stimmzettel abzugeben.
Während die ÖVP mit Wallnöfer in ihrer Wahlwerbung eher auf herkömmliche Großveranstaltungen setzt, bevorzugt SPÖ-Landeschef Ernst Fili die direkte Kontaktnahme mit dem Stimmbürger in passanten Gesprächen und Diskussionen in Parteiorganisationen.
Die Sozialisten haben es sich zum Ziel gesetzt, die Zweidrittelmehrheit der ÖVP im Land zu brechen.
Bei dieser Aufgabe sind sie sich allerdings bewusst, dass ihnen der bundespolitische Koalitionswind ins Gesicht bläst.
So betont Ernst Fili bewusst landeseigene Probleme, wie etwa die Bewahrung der gefährdeten Umwelt.
Das Land Tirol hat bereits 580.000 Einwohner.
In wenigen Jahren werden es 600.000 sein.
Und wir haben alljährlich viele Millionen Gästenächtigungen.
Das heißt, dass unser Land
was den Lebensraum anbelangt, stark, überaus stark belastet und ausgelastet ist.
Und in dieser Situation werden wir mit unserer Natur sehr vorsichtig und sehr sparsam umgehen müssen.
Und wir werden uns Eingriffe in die Natur und in den Naturhaushalt nur dann und nur dort leisten können, wo es sich auch tatsächlich rentiert und wo die Eingriffe
nicht allzu schwere Schädigungen hervorrufen.
Und da werden wir Tiroler uns es genau überlegen müssen, ob wir noch weiterhin ganz hängungslos auf jeden Berg riechen,
Skilifte bauen, ob wir Abfahrten ausholzen in jeder Menge.
Wir werden also hier genau aufpassen müssen, dass unser Land auch weiterhin ein Erholungsland bleibt.
Für die Freiheitlichen ist es oberstes Ziel dieser Wahlen, nur ja nicht ihre zwei Mandate im Landtag zu verlieren.
Eindringlich warnt ihr Spitzenkandidat Siegfried Dillersberger, die Wähler also davor, etwa durch ein Hinauswählen der Freiheitlichen aus dem Landtag der Bundeskoalition eine Ohrfeige geben zu wollen.
Es gehe um Tiroler Probleme, betont der Kufsteiner Bürgermeister, um nichts anderes.
Zum Beispiel hier im persönlichen Gespräch mit Passanten im Oberinntal über Verkehrsprobleme.
Von der Bahn her.
Und da muss man wahnsinnig aufpassen.
Vor allen Dingen eins ist also wichtig, meiner Meinung nach, dass die Gemeinde von vornherein klar macht den Projektanten, dass also über die Entschädigung der Grundflächen hinaus noch weitere Schäden auf die Gemeinde zukommen.
Wie die Freiheitlichen kämpfen auch die Mitglieder einer neu gegründeten Liste für ein anderes Tirol gegen mehr Beton und für mehr Ehrlichkeit in der Politik.
Zum Beispiel mit einer Fußwanderung quer durch Tirol von Landegg nach Kufstein.
Einer ihrer Proponenten, Dr. Ignaz Fageiner, erläutert.
Wir gehen von Landegg bis Kufstein durchs Innental, um möglichst viele Menschen zu erreichen, um die Schönheiten des Tals zu sehen.
Und auch die Zerstörungen, die Verluste, zum Beispiel den Autobahnbau, die Gewalttätigkeit dieser Betonschneisen, die da durchs Land geschlagen werden und an denen unsere Politiker verdienen, die nicht imstande sind, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Während die Liste für ein anderes Tirol es geschafft hat, in allen Wahlkreisen zu kandidieren, treten die Kommunisten und eine Gruppe, die sich die Grünen Österreichs nennt, aber nationale Töne anschlägt, nur in einzelnen Wahlkreisen auf.
Morgen in einer Woche werden in die Tirol-Landtagswahlen abgehalten.
Sie hörten einen Bericht von Markus Sommersacher.
Und jetzt ein Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Auswahl der Zitate erfolgte von Wilfried Seifert.
Im Mittelpunkt der Pressekommentare zum Wochenende steht heute ein Mann, den es politisch gar nicht mehr geben dürfte, wenn die Kommentare am Anfang der Woche gestimmt hätten.
Finanzminister Herbert Salcher.
Sein Nichtrücktritt, seine Erfolgsmeldung über das Einlangen arabischer Gelder zur Konferenzzentrumsfinanzierung und schließlich sein angebliches Wissen über den Steuerakt Androsch, das sind die Anlässe für die heutigen Überlegungen.
Zur Tatsache, dass es solche als Finanzminister überhaupt noch gibt, Hermann Polz in den oberösterreichischen Nachrichten.
Sinovac hat natürlich in Übereinstimmung mit den sozialistischen Gewerkschaften gehandelt, als er die Steuerreform abließ.
Ob er jedoch nur die Gewerkschaftswünsche erfüllte oder die Gelegenheit auch nutzen wollte, um den von Kreisky übernommenen Salcher loszuwerden, ist letztlich egal.
Er ist jedenfalls dabei so Patschot und Plump vorgegangen,
dass mit Wenya an der Spitze nahezu die ganze Parteiführung zur Rettung des vom Kanzler öffentlich bloßgestellten Finanzministers antrat.
An einen Gesichtsverlust von Sinovac glauben übrigens einige Kommentatoren.
Nach Meinung von Viktor Raimann in der Kronenzeitung hat auch die ÖVP wenig Freude damit, dass es ihr letztlich nicht gelang, solcher Mürb zu machen.
Wenn ÖVP-Generalsekretär Graf von der seidenen Schnur redet, die der Sultan seinen Ministern zuzuschicken pflegte, sobald er ihrer überdrüssig wurde, und die nun Sinovac ständig für seinen Finanzminister bereithält, dann kann dies die Enttäuschung der ÖVP nur schlecht verbergen.
Graf weiß sehr wohl, dass Sinovac, falls er überhaupt seidene Schnüre bereithält, sie so gut versteckt hat, dass er sie selbst nicht mehr findet.
Zum Steuerakt Androsch.
Seit Tagen gibt es Gerüchte über angebliche Verfehlungen im Steuerakt des ehemaligen Finanzministers Hannes Androsch.
Finanzminister Salcher hat dazu wiederholt festgestellt, er könne darüber nicht sprechen, weil derartige Angaben unter das Steuergeheimnis fielen.
Aus dem Finanzministerium kam aber auch die Anregung, Androsch könne von sich aus auf die Wahrung des Steuergeheimnisses verzichten.
Über diesen Ratschlag zerbricht sich Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten den Kopf.
Stimmt die Rechtsauffassung des Finanzministeriums und schließt man den theoretischen Fall aus, Androsch habe sich krimineller Machenschaften schuldig gemacht, die von öffentlichen Gerichten zu ahnden sind, stehen wir vor folgender Situation.
Salcher darf nicht sagen, ob an Androsch etwas hängen geblieben ist, und Salcher darf nicht sagen, ob an Androsch nichts hängen geblieben ist.
Er ist sozusagen fein heraußen.
Anders Androsch.
Ihm bleibt gar nichts anderes übrig, als der Aufhebung des Steuergeheimnisses zuzustimmen.
Tut er es nicht, wird jeder sagen, aha, Butter auf dem Kopf.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf zu Androschs Ministerzeiten einer der schärfsten Kritiker, ist gestern zu einer moralischen Verteidigung von Hannes Androsch angetreten.
Die Sozialistische Arbeitszeitung kommentiert das so.
Der ehemalige Anwalt ist zum Generalsekretär geworden, der Saulus zum Paulus, der die Eheabschneidung auf Raten für Androsch betrauert, die Untersuchung vom Oktober 1983 plötzlich ohne Anlass sieht und Salcher und Kreisky der persönlichen Vendetta gegen den CA-Chef zeigt.
Wie Graf wohl gesprochen hätte, würde Herbert Salcher nicht mehr Minister sein.
Wohl so.
Ehrlicher Tiroler musste nach Aufdeckung des Androsch-Skandals gehen.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt erinnert Wolfgang Sperrner schließlich an die Bedingungen für die arabischen anderthalb Milliarden für den Bau des Wiener Konferenzzentrums.
Wenn man bedenkt, dass die arabischen Teilhaber faktisch ihr Geld bombensicher in einem heftig umstrittenen Projekt angelegt haben, wie sie auf Garantiegewinn bringend aussteigen und noch dazu einen Hotelbau beim Konferenzzentrum dazu als Drüberstraße reserviert bekommen, dann riecht es förmlich nach zugestandenen Konditionen aus Angst des Betreibers Kreisky vor einer neuen Blamage.
Im Kurier schließlich stellt Herwig Schmidl etwas weitergehende Überlegungen an.
Für ihn ist der Bau des Konferenzzentrums auch ein Beispiel für den aktuellen Konflikt Groß gegen Klein oder Schmetterling gegen Saurier.
Das Konferenzzentrum, ein Symbol für äußerliche Größe und dafür, dass Menschen nicht miteinander reden, sondern konferieren, passt nicht ins neue Denken.
Es ist eine Fortschreibung des Überkommenen.
Die Traditionalisten haben sich mit arabischer Finanzhilfe noch einmal oder einmal mehr durchgesetzt.
Neun Minuten vor halb eins ist es jetzt.
Im Journal zu Gast ist heute Peter Weiser, der Chef der Energieverwertungsagentur EVA.
Diese Agentur wurde knapp nach der sogenannten Energiekrise 1973 gegründet und war die Reaktion der Politik auf die offensichtlich überraschende Erkenntnis, dass die bisherige Form des verschwenderischen Energieeinsatzes nicht für alle Zeit möglich sein werde.
Mit Peter Weiser wurde ein Mann zum Leiter gemacht, der zu diesem Zeitpunkt von Energiepolitik sicher nicht mehr verstand als durchschnittlich interessierte Staatsbürger, dem man aber nach seinen Erfahrungen im Wiener Kulturbetrieb offensichtlich zutraute, den Gedanken eines sinnvolleren Energieeinsatzes populär machen zu können.
Insgesamt ist es zweifellos gelungen, den Energieverbrauch zu senken oder doch zumindest die damals erwarteten Zuwachsraten erheblich zu senken.
Und einen Teil dieses Verdienstes wird man wohl auch der Energieverwertungsagentur zusprechen müssen.
In der letzten Zeit sorgte die EVA für Aufregung, als sie sich in einem Gutachten für die Bundesregierung dafür aussprach, die viel umstrittenen Unfallfälle in die Nutzung für das Kraftwerk Dorfertal mit einzubeziehen.
Peter Weiser im Gespräch mit Wilfried Seifert.
Herr Prof. Weiser, wir haben uns vor Beginn dieses Interviews überlegt, das Zimmer zu verlassen, weil Ihr Büro hier am Ring ziemlich laut ist.
Wenn es laut ist, müsste es eigentlich auch schlecht wärmegedämmt sein, das geht praktisch Hand in Hand.
Was halten Sie vom persönlichen Beispiel beim Energiesparen?
Wenn das Gebäude, in dem wir sind,
Der frühere Heinrichshof, der jetzt Opernringhof heißt, ist ja wie der Oper uns gehören würde.
Wenn wir uns leisten könnten, ein solches Gebäude zu haben, hätten wir sicher schon die Fenster ausgewechselt.
Und wir haben mit der Opernringhof AG, die das verwaltet, seine Tochter Dahlianz, haben wir
ausgemacht, dass sie jetzt probeweise in einem Stock die Fenster wechseln werden und wenn es ein großer Erfolg ist, wird das ganze Gebäude umgerüstet werden.
Wenn Sie es sich leisten könnten, ein derartiges Haus zu besitzen, haben Sie gesagt, das führt zur Frage, was kosten Sie, was kostet Ihre Agentur, kostet sie mehr als sie bringt oder verdienen Sie eigentlich ihr Geld?
Naja, wir kosten ungefähr
10 Millionen Schilling im Jahr.
Und wenn man jetzt sich überlegt, was in den letzten Jahren an Energie eingespart worden ist und sagt, wenn die Energieverwaltungsagentur nur zu einem Prozent beteiligt ist am Eingesparten, dann hätten wir unser Geld jährlich zehnmal eingebracht.
Ihr jüngstes Gutachten hat beachtliche Aufregung ausgelöst.
Es geht um das Gutachten,
Umballfälle miteinbeziehen in das Kraftwerk im geplanten Nationalparkgebiet in Osttirol.
Ihr Gutachten hat dazu geführt, dass man, polemisch formuliert, den Wasserfall auf Knopfdruck haben kann.
Einschalten, wenn die Touristen kommen, abschalten, wenn der Strom gebracht wird.
Schauen Sie, es ist ganz klar, dass man in einer so exponierten Situation damit rechnen muss, dass mediengerecht abgecheckte Slogans gegen einen verwendet werden.
Aber
Das stört uns nicht.
Wer die Situation in Osttirol kennt, weiß, dass dieses Kraftwerk dort gebraucht wird.
Wer die Umweltsituation kennt, weiß, dass wir mehr aus Wasserkraft erzeugen sollten, als wir tun.
Und ich stehe nicht daran zu behaupten, dass, wenn man
dieses Kraftwerk mutwillig oder aus Prestigegründen verhindert, dass man wirtschaftlichen Hochverrat an Österreich begeht.
Die Frage ist, kann man dieses Kraftwerk so bauen, dass es sich mit dem Gedanken des Naturschutzes vereinen lässt?
Und wir haben als eine der Varianten vorgeschlagen, dass man in der Zeit
in der das Tal überhaupt nicht begehbar ist und auch kein Gletscherbach im engeren Sinne, weil es kommt fast kein Schmelzwasser von Gletschern, dass man da einen Teil ableitet in den Speicher.
Der Erholungswert wird nicht beeinträchtigt, weil kein Mensch kann sich dort erholen, und der ästhetische Wert, also das Landschaftsbild wird nicht beeinträchtigt, weil es kann es keiner sehen.
Und die ökologischen Gutachten, alle Auflagen da, wurden selbstverständlich
in Betracht gezogen.
Da zu sagen, das Wort geistert ja immer wie eine Klauspülung, das ist ja von Leuten, die nicht wissen, worum es geht.
Eine Landschaft, man hat sich da festgestellt, das ist unser
Da steigen wir nicht darunter.
Nicht wissend, dass damit der Nationalpark verhindert wird.
Denn das eine ist völlig klar.
Kein Kraftwerk, kein Nationalpark.
Der Nationalpark ist Landes- und Gemeindesache.
Und die Gemeinden und das Land Tirol haben der Nationalpark-ID, wie sie geboren wurde, unter der Bedingung zugestimmt, dass noch dieses Kraftwerk, das sie aus wirtschaftlichen Gründen brauchen, es ist dort die ärmste Gegend Österreichs, gebaut wird.
Das hat man ihnen noch zugesagt.
Die Alternative ist, und deswegen bin ich so sicher in meiner Aussage, nicht nur weil ich die Gegend dort sehr gut kenne, die Alternative ist, kein Kraftwerk, gut, dann erschließen wir dieses Gebiet dem,
der Idee, die im Allgemeinen heißt, weg vom sanften Zyrismus hin zum harten Zyrismus, eine Idee, die das Wifi Innsbruck in allen Details bereits vorbereitet hat, das heißt also, dass dort in Osttirol der Nationalbank für immer kaputt sein wird.
Man kann dieses Problem nicht von der Sommerfrischler Perspektive sehen, man muss es von der Perspektive dessen, der dort endet, sehen.
Das ist natürlich ein sehr gefährliches Argument.
Bilde mir ein, eine Meinung zum Zweiten Weltkrieg haben zu können, ohne in Stalingrad gewesen zu sein.
Ich bilde mir ein, eine Meinung haben zu dürfen zu natürlichen Gebieten, auch zu den Regenwäldern am Amazonas, ohne sie je gesehen zu haben.
Gilt das für Sie nicht auch?
Ich gestehe, dass Sie vollkommen recht haben mit Ihren beiden Argumenten.
Aber wenn Sie in sämtlichen Gutachten, die gemacht wurden, lesen,
was dort gefährlich ist, ökologisch und was fremdverkehrstechnisch gefährlich ist.
Und wenn Sie sehen, dass das alles berücksichtigt wurde.
Es sagt ja niemand, das ist ja der Unterschied zwischen hier, zwischen Osteuropa und Hamburg, es sagt ja kein Mensch, dass der Vorschlag, der gemacht wurde, einem der Gutachter, die bestellt worden sind, widersprechen.
Und das ist selbstverständlich, dass da hier Auflagen zu beachten sind, aus der Erfahrung, dass man in früheren Zeiten manche Auflagen zu leicht genommen hat oder gar nicht beachtet hat.
Das ist selbstverständlich.
Ich glaube nur, dass in diesem Fall, wo die Regierung zusätzlich zu den Gutachten der Elektrizitätswirtschaft
uns beauftragt hat, Gutachten zu erstellen, die sie mit völlig unabhängigen Leuten erstellt haben, uns drei Jahre mit diesem Problem befasst und wissen, wovon wir reden, dass wir mit einer gewissen Selbstsicherheit auftreten können gegenüber Leuten, die vom Schreibtisch her sagen, das ist ein Verbrechen, das geht nicht, das kann man nicht machen.
Wer dieses Kraftwerk verhindert, begeht wirtschaftlichen Hochverrat.
In Österreich haben Sie ziemlich wörtlich gesagt.
Minister Steirer gehört also vor Gericht.
Ich darf Ihnen sagen, und ich sage das hier ganz offen, der Minister Steirer hat mir vor einem Zeugen gesagt, nachdem er unser Gutachten gelesen hat,
Er ist überzeugt, dass wir Recht haben.
Er hat sie leider anders festgelegt.
Er wird sehen, wie die Dinge sind, aber zurücktreten würde er nicht, wenn das Kraftwerk in dieser Form kommt.
Kraftwerke sind generell umstritten in der Sicht der E-Wirtschaft, die sich irgendwo ein Bild von sich selbst zurechtgezimmert hat zwischen den neuen Juden oder sonstigen gefährlichen Typen, den Außenseitern der Gesellschaft, die eine fremde Sprache reden.
Also nicht der E-Wirtschaft wird überhaupt jedes Kraftwerk nur noch von böswilligen Kräften verhindert.
Nächstes Thema daher Heimburg.
Heinburg ist ein Symbol geworden für den Bau von Großkraftwerken.
Ein Symbol für Betonierer gegen Naturschützer, wie unscharf das Konflikt sein mag.
Ich glaube, dass man hier Wertigkeiten sehen muss.
Und sagen, hier ist die Atmosphäre unsichtbar, gefährdet.
Und zwar in einer Art und Weise, die zu einer unerhörten Zunahme der Erkrankungen an der Atemwege geführt hat, zu einer unerhörten Zunahme von Lungenkrebs, sollten wir nicht, wo immer es geht, Strom aus Öl- oder Kohlekraftwerken durch Wasserkraft ersetzen.
Das Problem ist, man sieht, was in Hamburg geschehen wird.
Nach meiner Kenntnis der Dinge, das heißt, ich kenne die Gutachten nicht, ich kann immer nur sagen, nach meiner Kenntnis der Dinge bin ich aus, eben weil ich glaube, man muss alles tun, um die atmosphärische Belastung zu herabzumieden, bin ich schweren Herzens, aber guten Gewissens für Heimburg.
Wenn also die Gutachten sagen, es ist das ökologische Gleichgewicht gefährdet, dann eröffnet sich jede Debatte von selbst, weil ja aufgrund des Naturschutzgesetzes nichts gebaut werden darf, dass das ökologische Gleichgewicht durcheinanderbringt.
Und da muss man warten.
Ihre Argumente lassen sich natürlich umkehren.
Bei Dürrenrohr wird energiepolitisch mehr in die Donau gekühlt als energiepolitisch oder exergetisch, wenn Sie wollen.
bei Heimburg hier herauskommen kann.
Das ist ja die Angreifung.
Deswegen haben ja die Umweltschützer nicht nur Unrecht.
Das gibt es ja nicht, dass so eine Diskussion sich monatelang bewegt.
Natürlich, wenn man die Fernwärme von Dürrenrohr ausgenutzt hätte, wäre das etwas anders, aber man hat nicht.
Das Gutachten, das man da in Auftrag gegeben hat,
hat ergeben, dass da nichts ist.
Also ich glaube, dass die Verbundgesellschaft gut daran täte oder gut beraten wäre, wenn sie noch einmal ein Gutachten in Auftrag geben würde über die Nutzbarkeit der Abwärme von Dürrnrohr, weil ich glaube, dass die Glaubhaftigkeit der Elektrizitätswirtschaft, die Sie ganz recht gesagt haben, momentan nicht existiert.
Wo ich aber aus Erfahrung weiß, dass das ein falsches, zum Teil selbsterschuldiges, aber falsches Bild ist, unerhört gewinnen würde, würde man wenigstens aus Dürrenrohr das Optimum herausholen.
Da haben Sie recht.
Etwas polemisch formuliert, oder sogar sehr polemisch formuliert, hat sich die Auseinandersetzung rund um die Energie zu einem Konflikt zwischen Neandertalern und Elektrofaschisten entwickelt.
Etwas überspitzt.
Wie weit lassen Sie sich eigentlich in die Eck des Elektrofaschisten?
drängen.
Sie sind für Heimburg, Sie sind für's Dorfertal.
Sie haben allerdings was her auf dem Gegentürenrohr.
Sind Sie für Zwentendorf?
Ich bin überzeugt, dass man Zwentendorf nicht mehr in Betrieb nehmen kann.
Das heißt, es erübrigt sich jede Frage, ob ich für... Ich bin ein Realist, nicht?
Und spreche die Dinge aus, ganz wurscht, ob ich mich beliebt mache oder nicht.
Hätten Sie es gern?
Ich glaube nicht, dass ein Land, das von sich aus sagt, bei uns auf Kahnfeuerendlagerung ein Atomkraftwerk in Betrieb nehmen soll.
Spielen Sie da auf altmodische Tugenden an?
Nein, gar nicht.
Das hat nichts mit Moral zu tun, sondern was ist, wenn es die anderen Länder nicht nehmen?
Das hat überhaupt nichts mit Moral zu tun.
Außerdem finde ich das Wort Tugend nicht so altmodisch, wie Sie glauben.
Der Herr Dozent Lötsch hat sicher Tugenden.
Aber ich bin auch kein... Ich glaube, dass es falsch ist, dass Sie sagen, es gibt hier Elektrofaschisten und dort mehr andertaler.
Das muss man schon enger nehmen.
Es gibt Elektrofaschisten auf der einen Seite, aber dann muss man sagen, die anderen sind eine Stauden-SS.
Das ist ja auch ein Fachausdruck.
Um jede Staude kämpfen wir die Leibstandarte Adolf Hitler.
Und...
Wenn Sie es so polarisieren, dann würde ich sagen, wenn es tatsächlich so ist, möchte ich mit beiden Gruppen nichts zu tun haben.
Prof. Weiser, viel länger als Energieexperte sind Sie ein politischer Mensch.
Sie waren Mitglied einer politischen Partei.
Berührt sie als politischer Mensch als Demokrat eigentlich das Elend der Experten, das Elend der Gutachter?
Lassen Sie mich die Frage etwas länger formulieren.
Sie sind selbst auch Experte.
Sie müssen sozusagen politische Entscheidungen vorformulieren, auf die die Politiker sich stützen, hinter denen Politiker sich sogar verstecken können.
Und Sie bekommen auf der anderen Seite, Sie haben davon erzählt, einen Auftrag vom Bundeskanzler Seenowitz, bei dem, bei diesem Auftrag muss Ihnen von Anfang an klarer sein, was der Bundeskanzler zu hören wünscht.
Nein.
Dieser Dualismus zwischen Auftragsforschung mit vorgegebenem Ziel und Schutzwahl für politische Entscheidungsschwäche hat das Schlagwort vom Expertenunwesen geprägt.
Was sagen Sie als Experte dazu?
Sie haben mich jetzt sehr viel auf einmal gefragt.
Das Erste ist, ich leide unendlich persönlich.
Darunter, dass auf Experten Druck ausgeübt wird, was ich immer wieder sehe im Umfeld, in dem ich mich bewege.
Ich finde es schrecklich, dass diese Experten nicht den Mut haben, dem Druck zu widerstehen.
Ein Druck, der mit sehr großem Honoraren verbunden ist.
Ich bin froh, dass ich kein Wissenschaftler bin, weil sonst müsste ich mich für Kollegen genieren.
So ist es mir als Staatsbürger unbegreiflich.
Ich glaube, dass sich diese Situation bessert.
Ich glaube, dass die jüngere Generation widerstandsfähiger ist.
und gebe mich auch mit Leuten, die alle wesentlich jünger sind und für deren Korrektheit ich die Hand ins Feuer lege, auch für deren Widerstandsfähigkeit.
Und ich muss Ihnen aber selber sagen, dass wahrscheinlich, weil ich das Glück habe, auch nicht gerade weich zu sein,
dass noch nie jemand auf mich einen politischen Druck im Zusammenhang mit der Vergabe eines Auftrages ausgeübt hat, wenn er der Auftraggeber war.
Andere haben natürlich versucht.
Sie sind eine politische Erfindung von Altbundeskanzler Kreisky.
Sie, das heißt die Agentur, und Sie an der Spitze dieser Agentur.
Es gibt einen Regierungswechsel, es gibt einen neuen Bundeskanzler, es gibt einen neuen Handelsminister.
Mit dem ursprünglichen haben Sie nicht nur Freude gehabt, wenn ich das einmal etwas euphemistisch formulieren darf.
Wie sehr sind Sie eigentlich noch in der politischen Gnade?
Wie sehr sind Sie noch Energiesparberater Nummer eins der Bundesregierung?
Ich glaube, ich war weniger in der politischen Gnade, als man es mir angedichtet hat.
Und ich glaube, ich bin es mehr, als man jetzt befürchtet, dass ich es nicht mehr sei.
Aber ich glaube, es kommt darauf an, ob wir in der sachlichen Gnade sind.
Das heißt, ob man in den entscheidenden, oder vor den entscheidenden energiepolitischen Beschlüssen, ob das jetzt auf Bundes- oder auf Landesebene ist, uns einmal fragt, was wir davon halten, und unter Umständen, wenn wir nämlich so anderer Meinung sind,
uns anhört und unsere Dienste in Anspruch nimmt.
Und ich kann natürlich nicht in die Herzen anderer Leute hineinschauen.
Ich kann nur sagen, wir fühlen uns genauso wohl wie zuvor und können nur weiterhin hoffen, dass die Herzen, die uns umgeben, keine Mördergruben sind.
Peter Weiser, der Chef der Energieverwertungsagentur, war heute im Journal zu Gast.
Zum ersten Mal seit zwölf Jahren hat sich in den letzten 14 Tagen Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager mit einer Militärdelegation offiziell in den Vereinigten Staaten von Amerika aufgehalten.
Frischenschlager führte im Zuge seines Besuchsprogramms Gespräche mit Vertretern des amerikanischen Militärs und natürlich auch mit dem amerikanischen Verteidigungsminister Weinberger.
Hauptaufgabe für den österreichischen Minister bei seinen Gesprächen war, die Verantwortlichen in den USA zu überzeugen, dass Österreich kein militärisches Vakuum darstellt.
Pentagon-Chef Kaspar Weinberger ließ den österreichischen Minister wissen, dass die USA unser Land zwar nicht mehr als militärisches Vakuum einstufen, doch bezüglich der Luftraumverteidigung existiere doch eine gewisse Sorge.
Und so stand dann auch am Ende des Frischenschlagerbesuchs in den USA die Besichtigung der Northrop Flugzeugwerke in Kalifornien.
auf dem Programm.
Klaus Emmerich berichtet.
15 Meter lang, 4 Meter hoch, Starkgewicht über 11.000 Kilo, die in dreieinhalb Minuten auf 13.000 Meter Höhe gebracht werden können.
Dort mit fast doppelter Schallgeschwindigkeit fortbewegt und dabei in einer Höhe von 16.000 Metern garantiert gebracht werden können.
Preis für dieses Kraftpaket, an dem sich auch die österreichische Seite nun interessiert zeigt,
an die 120 Millionen Schillinge Stück.
Über 2300 Mal wurde dies für das taktische Kampfflugzeug vom Typ F E-5 gezahlt.
Wer will und kann, wird sofort im Doppelhangar auf der amerikanischen Luftwaffenbasis Edwards in Kalifornien bedient.
Dort steht nämlich ein halbes Dutzend F-5-Kampfflugzeuge herum.
eingemottet, grün angestrichen, wie wesentlos aussehend, die Fenster wie eins im russischen Winter zugeklebt und drinnen voll von amerikanischer Technik.
Der Hersteller, die Northrop-Werke in Los Angeles, derzeit 37.000 Beschäftigte, mit einer Verkaufssteigerung von 50 Prozent während der letzten fünf Jahre hauptsächlich auf dem Rüstungsgebiet.
Dieser weltweit bekannte Konzern stand jetzt als zivil organisierter Schlusspunkt
auf der über zwei wöchigen Amerika-Reise von Verteidigungsminister Frischenschlager, der ersten Reise dieser Art seit zwölf Jahren.
Am Tatort, mitten in der Wüste nördlich von Los Angeles und vorher in der North Rock Zentrale in der Umgebung dieser Riesenstadt, wurde dem Minister großzügig Einblick gewährt in dieses Waffensystem und seine zwei Dutzend Möglichkeiten.
Ein System, das vor bald zwei Jahrzehnten erdacht,
und vor einem Jahrzehnt beispielsweise von der Luftwaffe der Schweiz eingeführt wurde.
Bei strahlendem Wetter und dort, wo das weltraumgefährte Space Shuttle bisher meistens landete, ergaben sich wohl mehrere Denkmodelle der Anschaffung, der Finanzierung und der Wartung, einschließlich der Idee, durch Zusammenbau amerikanischer Abfangjäger schrittweise eine eigene, eine österreichische Flugzeugproduktion in Gang zu bringen, nämlich durch mehr und mehr Zulieferungen österreichischer Firmen, mehr jedenfalls als hochqualifizierte Edelstäbe aus Österreich, die laufend
in Düsentriebwerke etwa von General Electric eingebaut werden, auch für militärische Zwecke.
Was ich da an Zusammenarbeit, Kooperation innerhalb und außerhalb Österreichs, an Zulieferungen und Arbeitsplätzen auch anbieten mag, für Frischenschlager geht es erklärtermaßen nicht um bestimmte Typen, bestimmte Lieferanten oder bestimmte Lieferländer,
sondern um die politische Grundsatzentscheidung, ob und wie der Luftraum Österreichs angemessen überwacht, gesichert und notfalls verteidigt werden kann.
Die Verteidigungsfähigkeit stellen nicht nur interessierte Rüstungslieferanten in den USA in Frage, neben Nordstrop etwa auch General Electric, indem diese starke Gruppe das modernere, freilich auch wesentlich teurere Altwegflugzeug F-16 als Waffensystem der Zukunft anbietet.
Auch das amtliche und das militärwissenschaftliche Amerika ließ den österreichischen Verteidigungsminister bei mehreren Gelegenheiten unmissverständlich wissen, man betrachte das ungelöste Überwachungsproblem unseres Luftraumes als gefährlich und bedenklich, nicht zuletzt unter neutralitätspolitischen Gesichtspunkten.
Hingegen hat man in den USA mit Lob und Anerkennung für unsere Verteidigungsanstrengungen am Boden gegenüber Frischenschlager wohl nicht gespart.
So ergibt sich für die österreichische Delegation, unter anderem waren die Divisionäre Philipp und Tauschitz beim offiziellen Besuchsprogramm dabei, ein unterschiedliches Bild amerikanischer Reaktionen.
Auf amerikanischer Seite gibt man sich mit dem österreichischen Besuch allgemein zufrieden, nicht nur was den äußerlichen Ablauf anbelangt, neben Washington das strategische Bomberkommando in Omaha, die Luftwaffenbasis Ogden in Utah,
die Armeebasis Fort Ord und Edwards Air Force Base, beide in Kalifornien.
Auch inhaltlich ist den Strategen in Washington jetzt wohl einiges an der Verteidigungsphilosophie Österreichs klarer, was die Verteidigungsfähigkeit des Bundesheeres anbelangt, deutlicher geworden.
Auch das neutralitätspolitische Element, dass nämlich Verteidigung gegenüber allen unseren Nachbarn und Partnern gilt, was das Eingreifen in Österreich in Kriegszeiten verlustreich gestalten würde.
Einige US-Experten meinen nach dem Frischenschlagerbesuch, Österreich sei für sie nun nicht mehr so ein weißer Fleck auf der Landkarte der Militärstrategie.
Freilich teilen nicht alle, die in der Regierung Reagan derzeit das Sagen haben,
Seit einem Dreivierteljahr wird die indische Provinz Bandschab von Unruhen erschüttert, die nun das Ausmaß eines blutigen Gemetzels angenommen haben.
Morde, Überfälle, Brandstiftungen an Bahnstationen, Verkaufsläden und Amtsgebäuden sind an der Tagesordnung.
Die Religionsgemeinde der Sikhs, eine vor rund 500 Jahren entstandene Reformbewegung des Hinduismus, wehrt sich gegen die angebliche Benachteiligung durch die zentrale Regierung und die Einschränkung ihrer religiösen Rechte.
Dagegen wehren sich die Hindus.
In beiden Lagern bestimmen radikale Gruppen immer mehr das Klima der Gewalttätigkeit.
Der junge österreichische Ethnologe Kurz Einzinger hat sich auf die Sikhs soweit spezialisiert, dass er sogar eine Sikhin geheiratet hat.
Einzinger hat längere Zeit im Bandschab verbracht und die Hindischsprache gelernt.
Harry Sikrofsky führt ihm das folgende Gespräch.
Herr Einziger, was ist die Grundlage des Siegkonflikts in Indien heute?
Sind es religiöse, nationale oder soziale Ursachen?
Oder alles zusammen?
Meiner Meinung nach ist dieser Konflikt begründet hauptsächlich auf ökonomischen Ursachen.
Die sogenannte grüne Revolution fand statt.
Das heißt, die Landwirtschaft wurde sehr stark intensiviert durch eine verstärkte Mechanisierung und durch verstärkten Einsatz von modernen, ertragreichen Reideformen.
Diese starke Entwicklung war nur sehr ungleich.
Das heißt, der Grundbesitz wurde immer mehr in Händen weniger konzentriert und die
landlosen Arbeitern nahmen zu, und zwar von ungefähr 18% bis 40% heute.
Die Partei der SIGS, die Akalidal, wurde hauptsächlich von, und wird auch heute noch hauptsächlich von Schadgrundbesitzern beherrscht.
Und ihre anfänglichen Forderungen waren auch rein ökonomischer Art.
Das heißt, sie verlangten höheren Bezahlung für ihre Produkte, gleichzeitig auch mehr Energie und mehr Wasser für ihre Landwirtschaft.
Im Laufe der Zeit wurden allerdings, um die Massenbasis der Agitation und der Partei zu erweitern, immer mehr religiöse Forderungen hineingenommen und wurden immer mehr mit den
ökonomischen Forderungen vermischt.
Die SIGS der verschiedensten Richtungen haben eine Reihe von Forderungen gestellt.
Welche dieser Forderungen sind berechtigt?
Es sind sicher teilweise die anfänglichen Forderungen durchaus berechtigt.
Das heißt nach einer höheren Bezahlung ihrer Erträge, nach einer anderen Wasseraufteilung, nach mehr Elektrizität für den Punjab und nicht alles nur fürs Zentrum.
Allerdings muss man sagen, dass der Punjab die reichste Provinz ist, die die meisten Ertrage hat und dass natürlich eine gewisse Umverteilung gegenüber den restlichen Indien...
durchaus berechtigt ist.
Das zweite Problem kommt hinzu, dass in Punjab eine ungefähre Badstellung der Religionen der Sikhs und der Hindus gegeben ist.
Das heißt, die Sikhs sind heute ungefähr 52%, während die Hindus eben 48%.
Also es ist eine knappe Mehrheit, die immer mehr bedroht wird durch die Zuwanderung von Hindu-Arbeitern und sich die Sikhs dadurch bedroht fühlen, dass ihre Religion wieder stark vom Hinduismus eingesogen wird.
Die religiösen Forderungen entstammen eben der Angst der Sikhs, speziell der religiösen Führerschaft der Sikhs, dass die Traditionen der Sikhs immer mehr verwaschen werden, was auch teilweise stimmt, da junge Sikhs im Zuge der Modernisierung ihre traditionellen Haare schneiden oder die Turbans nicht mehr tragen und so eine gewisse Entwicklung stattfindet, die die Sikhs wieder in gewisser Maßen den Hindus annähert, was sie eben gerade vermeiden wollen.
Sie wollen sich abgrenzen gegenüber den Hindus.
Welchen Ausblick sehen Sie nun zur Lösung des Problems?
Wie beurteilen Sie die Haltung Indira Gandhis und der Zentralregierung?
Für die Zentralregierung ist es, glaube ich, jetzt sehr schwer, wirklich Schritte zu finden, die zu einer Lösung führen können.
Ich glaube, sie hat ein bisschen das ganze Problem verschlafen.
Man hätte gleich von Anfang an einen härteren Auftritt gegenüber den Militantensigs, gegenüber den terroristischen Gruppen.
haben müssen, man hätte sie gleich von Anfang an verhaften müssen.
Jetzt ist es viel schwieriger, da die ganzen religiösen Gefühle und vor allem diese Hindu-Sikh-Gegensätzlichkeiten stark aufgespielt wurden.
Ich glaube, dass eine Lösung der ganzen Situation darin liegt, dass die Wirtschaft, die die höchste Entwicklung gehabt hat und die höchsten Pro-Kopf-Einkommen bis jetzt in Indien, durch diesen ganzen Konflikt sehr stark geschädigt wurde.
Es gibt eine starke Abwanderung von Hindus jetzt schon, es steht das Wirtschaftsleben faktisch still, es wird die Ernte, die jetzt gerade stattfinden soll, sehr schwierig sein, da die
Hilfsarbeiter aus den Nachbarländern, die Hinduistischen, nicht mehr nach Punjab kommen, da sie Angst haben.
Und ich glaube, dass die Sikhs, sowohl als auch die Hindu-Punjabis, was sie auch gezeigt haben in den letzten Jahren, sehr pragmatisch und sehr wirtschaftlich eingestellt sind.
Und dass, wenn sie jetzt merken, wie stark es sie selbst schädigt, dass dadurch ein gewisser
Effekt entsteht, dass dadurch eine gewisse Haltung in der Bevölkerung entstehen wird, die den Konflikt von selbst zurücknehmen wird.
Neun Minuten vor eins, Kultur im Mittagjournal.
Heute Abend beginnen in Salzburg die Pfingstkonzerte mit einer Aufführung von Bruckners 9.
Symphonie.
Lorin Marcel, der bereits im vergangenen Jahr für den damals erkrankten Herbert von Karajan bei allen drei Pfingstkonzerten eingesprungen war, dirigiert die Berliner Philharmoniker.
Während das zweite Konzert der Berliner am Sonntag von Seiji Osawa geleitet wird, ist Herbert von Karajan Dirigent des dritten Konzertes am Pfingstmontag, wobei dieses Konzert allerdings von den Wiener Philharmonikern bestritten wird.
Wie berichtet hat Karajan das Berliner Orchester, dessen Chefdirigent er seit 1955 ist, ausgeladen und lässt an deren Stelle die Wiener Philharmoniker aus Wien einfliegen.
Dies hat zu einer Vertiefung des seit etwa einem Jahr dauernden Konfliktes zwischen Karajan und seinem Orchester geführt, eines Konflikts, der sich am Engagement der Klarinetistin Sabine Maier entzündete.
Walter Gellert hat anlässlich des Beginns der Salzburger Pfingstkonzerte den folgenden Beitrag gestaltet.
Wir schätzen Herrn Karajan sehr und gehen auf alle Fälle ins Konzert, wenn er spielt.
Auch mit den Wiener Philharmonikern.
Ich bedauere zwar, dass die Schwierigkeiten aufgetreten sind, aber ich würde auch kommen, wenn Karajan alleine mit einem anderen Orchester auftrete.
Das ist ja schon zeichnlich, ich komme ja am Montag auch da.
Ich käme auch jederzeit wieder bei Karajan und einem anderen Orchester.
Ich käme aber auch, wenn die Berliner zum Beispiel diese Konzerte hier durchführten, Ostern, und kämen mit einem anderen Dirigenten, käme ich auch zu den Berlinern.
So reagieren Stammgäste der Salzburger Pfingstkonzerte auf den Konflikt zwischen Karajan und den Berliner Philharmonikern.
Um den Maestro beim Musizieren bewundern zu können, sind sie bereit, viel Geld auszugeben.
Immerhin kostet die teuerste Konzertkarte 1100 Schilling.
Allerdings haben sie bei den diesjährigen Pfingstkonzerten nur am Montag der Zugelegenheit.
da Karajan am Pfingstsonntag noch in Wien im Rahmen der Festwochen mit den Wiener Philharmonikern das Verdi-Requiem aufführt, EER ebenfalls mit dem Wiener Orchester, die Erste Symphonie von Brahms und das Bach-Violin-Konzert in E-Dur.
mit der Solistin Anne-Sophie Mutter am Montag in Salzburg präsentiert.
So ist heuer also erstmals, klammert man die im vergangenen Jahr krankheitshalbe erfolgte Absage Karajans aus, die erfolgreiche Kombination Berliner Philharmoniker-Karajan bei den Pfingstkonzerten gesprengt.
In den beiden Konzerten der Berliner dirigiert Seiji Ozawa ein Mozart-Tchaikovsky-Programm und Lorin Marcel Bruckners 9.
Symphonie.
Während man im Salzburger Festspielhaus den Mitwirkenden für die Zeit der Pfingstkonzerte ein Interviewverbot auferlegt hat, ist der Konflikt zwischen Karajan und den Berliner Philharmonikern in Berlin Anlass für eine politische Debatte geworden.
Der Berliner Oberbürgermeister Eberhard Dipken wird übrigens heute in Salzburg eintreffen, wo er am Montag eine klärende Aussprache mit Herbert von Karajan erhofft.
Spricht man mit Mitgliedern des Berliner Orchesters, so gewinnt man den Eindruck, dass der Bruch zwischen Karajan und den Berliner Philharmonikern unvermeidlich sei.
Bereits am Montag meinte der Orchestervorstand Rudolf Weinsheimer,
nach Absendung eines Schreibens an Herbert von Karajan, in dem dieser aufgefordert wurde, seine Einstellung zu seiner Position als Chefdirigent zu überprüfen.
Ich meine, Herbert von Karajan hat doch in Saarbrücken ein Zeichen gesetzt, ein Zeichen gesetzt von sich aus, wie es eigentlich in der Welt noch irgendwo gesetzt wurde, dass er sein Orchester auslädt und dann mit einem anderen Orchester dieses Konzert macht.
Das ist doch ein offenes Zeichen von ihm, dass er mit uns gar nicht mehr will.
Für die Wiener Philharmoniker, die am Montag erstmals im Rahmen der Pfingstkonzerte in Salzburg auftreten, bedeutet dies keine angenehme Situation.
Sie wollen in den Konflikt nicht verwickelt werden und so ist die Stellungnahme, die Orchestervorstand Alfred Altenbürger in dieser Woche abgegeben hat, auch dementsprechend vorsichtig.
Dass die Berliner Kollegen keine Freude haben werden, dass wir in dieser Situation das Konzert übernommen haben, das liegt auf der Hand.
Andererseits darf ich dazu sagen,
dass vor längerer Zeit, es muss in den 60er Jahren gewesen sein, unser Orchester gefragt wurde, ob wir etwas dagegen haben, wenn die Berliner Kollegen während der Sommerfestspiele in Salzburg spielen, und unser Orchester hat da keine Einwände dagegen gehabt.
Ich glaube nicht, dass man sagen kann, dass Salzburg zu gewissen Zeiten ein alleiniges Feld der Berliner Philharmoniker ist.
Und aus diesem Gesichtspunkt heraus haben wir natürlich die Einladung angenommen und hoffen jedenfalls, dass die Berliner Kollegen
es so verstehen werden, aber es soll jedenfalls auch nicht so verstanden werden, wie es von manchen Seiten interpretiert wurde, dass wir in irgendeiner Weise den Berlinern in den Rücken fallen.
Es ist so, dass uns der Konflikt zwischen Herbert von Karajan und den Berliner Philharmonikern natürlich als Kollegen sehr nahe geht.
Ja, wir bedauern das wirklich zutiefst, dass nach einer so langen und so erfolgreichen, doch glaube ich drei Jahrzehnte langen Zusammenarbeit, das sich so entwickelt hat.
Aber wir möchten natürlich in die Dinge nicht von den Emotionen mit hineingezogen werden.
Soweit Alfred Altenburger, er ist Vorstand der Wiener Philharmoniker, die am Pfingstmontag das dritte Konzert der Pfingstkonzerte in Salzburg gemeinsam mit Herbert von Karajan bestreiten werden.
Die Pfingstkonzerte sind übrigens auch im Radio, im Hörfunkprogramm Österreich 1 zu hören.
Das heutige Konzert der Berliner Philharmoniker unter Marcel wird ab 20 Uhr zeitversetzt ausgestrahlt.
Das Konzert der Wiener Philharmoniker wird am Montag ab 11.30 Uhr direkt übertragen und am Dienstag, dem 12.
Juni, wird die Aufnahme des Konzertes von Sonntag, Dirigent Osawa, ab 10.05 Uhr gesendet.
Zum Abschluss des Mittagsjournals hören Sie jetzt noch Nachrichten.
Großbritannien.
Die Teilnehmer des Wirtschaftsgipfels der sieben wichtigsten westlichen Industrienationen sind am Vormittag in London zur abschließenden Sitzungsrunde zusammengetreten.
In einem Abschlusskommuniqué wollen sie zu den wichtigsten Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik, zum Ost-West-Verhältnis, zum Kampf gegen den Terrorismus und zu internationalen Konflikten Stellung nehmen.
Gestern haben die Teilnehmer des Gipfels in einer Erklärung die demokratischen Grundwerte hervorgehoben.
Österreich Der Chef der Energieverwertungsagentur Peter Weiser hat sich nachdrücklich für den Bau der umstrittenen Wasserkraftwerke Heinburg und Dorfertal ausgesprochen.
Weiser sagte im Journal zu Gast, wer mutwillig oder aus Prestigegründen das Kraftwerk Dorferthal verhindere, begehe wirtschaftlichen Hochverrat an Österreich.
Das Kraftwerk Heinburg, meinte er, könne selbstverständlich nur gebaut werden, wenn die Gutachten dies zulassen.
In einer ersten Reaktion meinte der politische Direktor des ÖVP-Parlamentsklubs, Kurt Bergmann, Weiser habe sich in eine derartige Abhängigkeit der sozialistischen Partei begeben, dass er nicht mehr in der Lage sei, die verfehlte Energiepolitik zu kritisieren.
Gutes Auftreten und gehobene Sprache seien kein Ersatz für eine wirksame Energiesparpolitik, kritisierte Bergmann.
Nach den Worten von Bundeskanzler Fritz Sinowatz wird dem neu geschaffenen Umweltfonds im kommenden Jahr mindestens eine Milliarde Schilling zur Verfügung stehen.
Bei Bedarf sollen auch weitere Mittel flüssig gemacht werden.
Sinowatz sagte, damit wolle die Regierung ihre Überzeugung in die Praxis umsetzen, dass Umweltschutzpolitik nicht gegen, sondern mit der Wirtschaft betrieben werden soll.
Er ließ auch keinen Zweifel daran, dass Österreich in absehbarer Zeit eine eigene Umweltpolizei haben wird.
Sinovac nahm auch zur Einführung der Ruhensbestimmungen im öffentlichen Dienst Stellung.
Er hält weitere Gespräche mit dem Chef der Beamtengewerkschaft, Rudolf Sommer, für unnötig.
Italien
Der Zustand des seit Donnerstagabend nach einem Gehirnschlag und einer Notoperation im Koma liegenden KP-Chefs Enrico Berlinguer hat sich nicht verändert.
Die behandelnden Ärzte haben nur wenig Hoffnung.
Die plötzliche Erkrankung des 62-jährigen Politikers hat in Italien Bestürzung und Anteilnahme ausgelöst.
Österreich.
Vier unbekannte, maskierte und bewaffnete Männer haben heute früh bei einem Raubüberfall auf die Autobahntankstelle Ansfelden-Nord in Oberösterreich fast 100.000 Schilling erbeutet.
Die Männer zwangen zunächst den Tankwart, das Geld herauszugeben.
Einem zufällig anwesenden Taxilenker wurde die Brieftasche abgenommen.
Die Täter, sie sprachen mit ausländischem Akzent, konnten zunächst zu Fuß entkommen.
Man vermutet, dass sie in der Nähe eines Fluchtwagens bereitgestellt waren.
Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Im Süden sonnige Abschnitte, sonst veränderlich bewölkt, zeitweise Strichregen.
Nachmittagstemperaturen heute 15 bis 20 Grad.
In wenigen Sekunden wird es 13 Uhr.
Eine Stunde ausführliche Mittagsinformation ist beendet.
Karl Jekowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
Einblendung: ÖVP-Landeshauptmann Eduard Wallnöfer, SPÖ-Landeschef Ernst Fili, FPÖ-Spitzenkandidat Siegfried Dillersberger und Proponent der "Liste für ein anderes Tirol" Ignaz Vergeiner
Mitwirkende:
Sommersacher, Markus [Gestaltung]
, Wallnöfer, Eduard [Interviewte/r]
, Fili, Ernst [Interviewte/r]
, Dillersberger, Siegfried [Interviewte/r]
, Vergeiner, Ignaz [Interviewte/r]
Datum:
1984.06.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Wissenschaft und Forschung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: anonyme Konzertbesucher, Orchestervorstand der Berliner Philharmoniker Rudolf Weinsheimer und Orchestervorstand der Wiener Philharmoniker Alfred Altenburger
, Einblendung: Musik (Ausschnitt aus Bruckners 9. Symphonie)
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Weinsheimer, Rudolf [Interviewte/r]
, Altenburger, Alfred [Interviewte/r]
Datum:
1984.06.09 [Sendedatum]
Ort:
Salzburg [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik Österreich
;
Kultur
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Bruch zwischen Herbert von Karajan und den Berliner Philharmonikern
,
Nachrichten