Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1985.06.03
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Hier meldet sich Udo Bachmeier mit dem Mittagsschönal.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Als Nachlese zum Programmparteitag der Freiheitlichen in Salzburg hören Sie Reaktionen auf die Frage, ist Zwentendorf nun endgültig tot oder nicht?
Trotz eines Vorstoßes von FPÖ-Club-Chef Peter ist ja beim Parteitag der kleinen Regierungspartei die Anti-Atomkraft-Linie deutlich bestätigt worden.
Das Thema ist auch Gegenstand unserer Inlandspresse-Schau.
Der umstrittene Plan eines österreichischen Panzerverkaufs an Marokko hat ebenfalls unterschiedliche Stellungnahmen ausgelöst, auch innerhalb der Regierung.
Wir versuchen dann Näheres zu erfahren über die Hintergründe der Freilassung der Föst-Arbeiter im Irak.
Fünf von ihnen sind mittlerweile heimgekehrt.
Der Sieg der Sozialisten bei der gestrigen Parlamentswahl in Griechenland nehmen wir zum Anlass für eine Analyse.
Aus Bonn erwarten wir einen Bericht über Differenzen in der konservativ-liberalen Bonner Koalition in Bezug auf das US-Weltraumwaffen-Konzept.
Die FDP verdeutlicht ihre kritische Position gegenüber den Star-Wars-Planern Reagans.
Sie hören darüber hinaus ein Gespräch mit dem UNICEF-Delegierten Samir Basta.
Er erklärt, sieben Millionen Sudanesen sind vom Hungertod bedroht.
Aus Großbritannien informieren wir über Reaktionen auf die gestern beschlossene Teilnahmesperre für englische Fußballclubs als Konsequenz auf das Fußball-Massaker von Brüssel.
Die Kulturredaktion berichtet über das Festwochensymposium Wien 1870 bis 1930.
Wir beginnen mit den Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Helmut Koller und Sprecher Josef Wenzlich-Natek.
Österreich.
Fünf Mitarbeiter der Voest Alpine AG, deren Ausreise aus dem Irak einige Zeit lang in Frage stand, sind seit gestern daheim.
Vier sind in ihre Heimatorte in der Steiermark zurückgekehrt, der fünfte ist in Oberösterreich zu Hause.
Ein Voest-Dienstnehmer, der ebenfalls in Besitz einer Ausreisegenehmigung ist, blieb vorläufig noch zur Betreuung der Baustelle im Irak.
Für einen anderen Föst-Mitarbeiter, der mit irakischen Bestimmungen in Konflikt geraten ist, konnte mit Zusammenwirken zwischen Außenministerium und österreichischer Botschaft in Bagdad eine Beschleunigung des Verfahrens erreicht werden, sodass auch in diesem Fall bald mit einer Heimreise des Betreffenden zu rechnen ist.
Alle Heimkehrer sprechen davon, dass es eigentlich nur Missverständnisse bei der Auslegung ihrer Dienstverträge gab und dass sie sich im Irak frei bewegen konnten.
Einige von ihnen wollen schon bald zur Fortsetzung ihrer Tätigkeit wieder in den Irak reisen.
Auf dem Wiener Messegelände wurde heute die bis einschließlich kommenden Donnerstag dauernde vierte Wissenschaftsmesse eröffnet.
Sie dient Vertretern aller 18 österreichischen Universitäten und Hochschulen sowie der Wirtschaft zur Information und einem gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
Wissenschaftsminister Heinz Fischer sagte in einer Ansprache, die Messe sei eine von Massnahmen, die sogenannte Berührungsangst zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu verringern.
Die österreichischen Ausgaben für Forschung und Entwicklung legen heuer bei 17,4 Milliarden Schilling, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 8 Prozent bedeute.
Der Präsident der Industriellen Vereinigung, Christian Beuerle, betonte die Bedeutung der indirekten Forschungsförderung und urgierte eine bessere Dotierung des Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft.
Außerdem deponierte er den Wunsch der Industrie, dass sich Österreich an den europäischen Gemeinschaftsprojekten auf dem Gebiet der Forschung beteiligen könnte.
Griechenland.
Von den gestern abgehaltenen Parlamentswahlen in Griechenland liegt ein vorläufiges Endergebnis vor.
Demnach erhielten die regierenden Sozialisten unter Ministerpräsident Andreas Papandreou 45,9 Prozent der Stimmen.
Sie konnten damit ihre absolute Mehrheit der Parlamentssitze halten.
Auf die oppositionelle konservativ-liberale Partei Neue Demokratie entfielen 40,9 Prozent der Stimmern.
Damit konnte sich die Opposition verbessern.
Die Moskau-treuen Kommunisten erreichten 9,8 Prozent.
Im neuen Parlament in Athen werden die Sozialisten mit 161 von insgesamt 300 Abgeordneten vertreten sein.
Die Konservativen mit 125,
und die kommunistische Partei wie bisher mit 13 Sitzen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 79 Prozent.
Schweiz Englische Fussballklubs bleiben auf unbestimmte Zeit von allen Fussball-Europapokal-Bewerben ausgeschlossen.
Dies wurde bei einer Sitzung des Exekutivkomitees der Europäischen Fussballunion in Basel beschlossen.
Im Fall Liverpools wird ein gesondertes Disziplinarverfahren angestrengt.
Bereits am vergangenen Freitag hatte der englische Fußballverband alle sechs in der kommenden Saison im Europacup spielberechtigten englischen Mannschaften gesperrt.
Es ist dies eine Reaktion auf die blutigen Ausscheidungen von Brüssel, wo vor dem Meisterfinale zwischen FC Liverpool und Juventus Turin 38 Menschen ums Leben gekommen und Hunderte verletzt worden waren.
Die Vereine aus den übrigen drei britischen Verbänden Schottland, Wales und Nordirland können weiterhin am Europapokal teilnehmen.
Bei einem Angriff der irakischen Luftwaffe gegen die iranische Hauptstadt Teheran sind gestern Abend mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.
Augenzeugen sprachen von dem bisher schwersten Bombardement seit der Wiederaufnahme der Luftangriffe gegen zivile Ziele vor einer Woche.
Das Bombardement dürfte eine Vergeltung für den iranischen Raketenangriff auf die irakische Hauptstadt Baghdad von Samstagabend sein.
Libanon.
Die jüngste Waffenstillstandsvereinbarung in den blutigen Auseinandersetzungen um drei Palästinenser-Lager im Raum Beirut wird ebenso wie die früheren Vereinbarungen nicht eingehalten.
Aus einem der Lager konnten gestern allerdings Verwundete in Krankenhäuser gebracht werden.
Im Lager Shatila, das noch von den Palästinensern gehalten wird, sterben immer mehr Menschen, weil sie sich nicht ausreichend ärztlich versorgen können.
Unterdessen werden die im Ost-Libanon stehenden syrischen Truppen umgruppiert, um einen Vorstoß nach Beirut vorzubereiten.
Die syrische Intervention zur Beendigung der Kämpfe im Raum Beirut könnte bereits in einer Woche beginnen.
Österreich.
Der extrem kalte Winter hat heuer in Wien auch Auswirkungen auf den Strom- und Gasverbrauch gehabt.
Wie aus dem jetzt vorgelegten Geschäftsbericht der Stadtwerke für den Zeitraum vom 1.
Jänner bis zum 31.
März hervorgeht, ist der Strombedarf in diesen Monaten gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 8% gestiegen.
Der Gasbedarf hat sich sogar um 23% erhöht.
Nach Mitteilung des Autofahrerclubs ÖAMTC sind Autoreparaturen im Ausland nunmehr billiger geworden.
Nach einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes muss für solche im Ausland notwendig gewordene Reparaturarbeiten am Fahrzeug bei der Einfuhr nur noch 20% statt bisher 32% Mehrwertsteuer vom Rechnungsbetrag bezahlt werden.
Dies entspricht der bei Reparaturen im Inland zu bezahlenden Steuer.
Der ÖAMTC macht die Kraftfahrer in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass reine Reparaturfahrten ins Ausland verboten sind.
Die Wachau zwischen Krems und Melk ist seit heute vom Lastwagen-Durchzugsverkehr weitgehend befreit.
Das Durchfahrtverbot gilt sowohl für die Donaustrasse B3 als auch für die Acksteinerstrasse, die B33.
In der Zeit von 6 bis 20 Uhr dürfen keine Sattelfahrzeuge und LKW-Züge passieren, deren Anhänger ein Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen überschreiten.
Während der Nachtstunden gilt das Durchfahrverbot für alle Lastautos über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht.
Das Durchfahrverbot ist von den Gemeinden in der Wachau bereits seit geraumer Zeit verlangt worden.
Für die Kinder der Volksschule St.
Radig und bei Graz gab es heute einen unverhofften freien Schultag.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag waren Vandalen in das Schulhaus eingedrungen und hatten derartige Verwüstungen angerichtet, dass die Aufräumungsarbeiten noch heute andauerten.
Die Täter beschädigten die Telefonanlage, entleerten Blumentöpfe und Feuerlöscher und stahlen schließlich ein Kofferradio und zehn Fußbälle.
Der Schaden beträgt mehr als 100.000 Schilling.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage im Alpenraum kann sich nun allgemein der Hochdruckeinfluss durchsetzen.
Über Ostösterreich liegende Störungsreste verlieren an Wetterwirksamkeit.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen und Süden heiter oder wolkenlos, im Norden und Osten aber noch stärker bewölkt und einzelne Regenschauer.
Gegen Abend dann auch hier Bewölkungsauflockerung.
Schwacher bis mäßiger Wind, Nachmittagstemperaturen im Osten 18 bis 22, sonst um 25 Grad, Frühtemperaturen 10 bis 17 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag, schön Wetter, allgemein sonnig und warm, schwach windig, Tageshöchsttemperaturen 22 bis 29 Grad.
Die Wettervorschau bis zum Freitag, vielfach sonnig und warm, ab Wochenmitte zunehmende Gewitterbereitschaft.
Hier die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien bedeckt 17 Grad, Nordwestwind 10.
Eisenstadt ebenfalls bedeckt 17 Grad, Nordwind 10 Kilometer in der Stunde.
Linz bedeckt 17 Grad, Salzburg Heiter 21, Innsbruck ebenfalls Heiter 21.
Bregenz Heiter 17 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Graz stark bewölkt 20 Grad und Klagenfurt Heiter bei 23 Grad.
Die Zeit, es ist nun genau 12.10 Uhr.
Seit dem Programmparteitag der Freiheitlichen Partei am vergangenen Wochenende in Salzburg steht nun endgültig fest, die FPÖ bleibt bei ihrem Nein zur Atomkraftnutzung.
Und damit dürfte das politische Aus für Zwentendorf manifest sein.
Denn die ÖVP hatte als Bedingung für weitere Gespräche einen gemeinsamen Regierungsantrag von SPÖ und FPÖ auf Aufhebung des Atomsperrgesetzes genannt.
Und einen solchen Antrag, das hat FPÖ-Parteichef Steger endgültig klargelegt, wird es nicht geben.
Ist das nun wirklich das endgültige Ende aller Überlegungen, Zwentendorf doch noch zum Leben zu erwecken?
Die politisch naheliegendste Antwort, nämlich ja, das dürfte das Aus für Zwentendorf sein, wird allerdings nach wie vor so klar nicht formuliert.
Gisela Hopfmüller informiert.
Als in der vergangenen Woche nach dem Vorstoß des freiheitlichen Klubchefs Friedrich Peter für eine Streichung der Anti-Atompassage im neuen FPÖ-Programm die Atomdebatte wieder auflackerte, regte sich prompt an verschiedensten Stellen wieder Hoffnung für Zwendendorf.
Heute, nachdem die Freiheitlichen per Parteitagsbeschluss ihr Nein zur Atomkraft endgültig manifestiert haben, scheint in der politischen Landschaft klar, die von vielen Seiten immer wieder geäußerte Hoffnung auf ein Aufsperren von Zwendendorf hat kaum eine realistische Grundlage.
Und dennoch will offenbar niemand klar sagen, das ist das Aus für das Atomkraftwerk.
Wie schon in der vergangenen Woche Bundeskanzler Sinovac, der betonte, der Schlüssel zu Zwentendorf liege bei der ÖVP, denn sie habe bei der Atomabstimmung im Parlament eine neuerliche Volksabstimmung verhindert, argumentiert heute der sozialistische Zentralsekretär Peter Schieder.
Er meinte auf die Frage, ob das endgültige FPÖ-Nein nun das Aus für Zwentendorf bedeute.
Nein, diese freiheitliche Entscheidung ist sicherlich nicht erfreulich, aber wenn mir das gestaut ist, sie ist gar nicht so erheblich.
Denn im Wesentlichen ist es ja immer darum gegangen, wird eine neuerliche Volksabstimmung ermöglicht.
Und in dieser Frage war und ist ja die Freiheitliche Partei so eingestellt gewesen, dass sie für die Ermöglichung einer Volksabstimmung dermaßen war, dass sie die Abstimmung darüber im Parlament freigegeben hat.
Gescheitert ist diese Frage an der ÖVP-Fraktion, die die Abstimmung nicht freigegeben hat und geschlossen dagegen gestimmt hat.
Bedeutet nun dieses freiheitliche Nein zur Atomkraft vom Wochenende eine Erschwernis der Zusammenarbeit zwischen den Regierungsparteien?
Nein, es ist nur interessant und es hat mich eigentlich gewundert, dass sich die freiheitliche Partei so starr festlegt, inhaltlich.
Formell macht das eigentlich gar nichts, denn formell hat es ja die Abstimmung, wie ich schon gesagt habe, freigegeben.
Den von der Regierung zur ÖVP gespielten Ball nimmt deren Generalsekretär Michael Graf nicht auf.
Die Frage nach dem Aus für Zwentendorf beantwortet er mit der Wiederholung der oft formulierten ÖVP-Meinung.
Die Linie der ÖVP hat sich überhaupt nicht geändert.
Es stehen unsere Bedingungen fest.
Die Regierung muss die politische Verantwortung dafür übernehmen, dass Sicherheit und Endlagerung gewährleistet sind.
und einen Antrag auf Aufhebung des Atomsperrgesetzes im Parlament stellen.
Damit wäre der Weg für neue Gespräche geöffnet.
Wenn das mit dem Handelsminister Steger nicht geht, dann muss man das zur Kenntnis nehmen.
Das heißt, man könnte also durchaus aus ihrer Perspektive, aus Sicht der ÖVP sagen, nachdem die FPÖ, nachdem Steger offensichtlich keinen solchen gemeinsamen Antrag ermöglicht, ist Zwentendorf gestorben?
Das glaube ich überhaupt nicht.
Es ist ja noch nicht Allertage Abend.
Ich glaube nicht, dass der Dr. Steger ewig Handelsminister bleiben wird.
Eine Antwort, die von Zeitlimits bei der Frage Zwentendorf jedenfalls kurzfristig nicht ausgeht und die Hoffnung auf künftige andere Regierungsformen ausdrückt.
Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth, der trotz aller seiner Zwentendorf-Rückschläge noch immer Optimismus aufbringen kann, will trotz der zementierten, unlösbar scheinenden politischen Positionen ein endgültiges Aus für Zwentendorf auch nicht erkennen.
Nein, ich sehe das durchaus nicht so.
Ich meine, die höchst verdienstvolle Initiative des Klubobmanns der Freiheitlichen Partei, Peter, hatte ich natürlich als Stimulans für etwas Optimismus genommen und mein Optimismus ist wieder etwas gedämpft worden.
Aber auf der anderen Seite gibt es ja noch die unerledigten Resolutionen der Landtage Kärntens und Tirols sowie eine in etwa analoge Initiative des Landes Salzburg,
gerichtet an den Bundesgesetzgeber in dieser Frage konstruktiv noch einmal tätig zu werden.
Daher, nachdem ja dort auch ÖVP-Funktionäre tätig sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass das bereits das Ausgewesen sein sollte.
Nun gibt es aber auch ein zeitliches Limit.
Die Gesellschaftsverträge der GKT laufen mit 31.
Juli, also in zwei Monaten, aus.
Die GKT will Anfang Juli entscheiden über die Art der Verwertung, über die Firma, die die Verwertung übernimmt.
Das heißt, es bleiben in Wahrheit noch vier Wochen.
Prinzipiell ja.
Wobei die einzelnen weiteren Akte, die gesetzt werden müssen,
der Vertragsabschluss mit einer international renommierten Verwertungsgesellschaft usw.
natürlich auch noch Zeit kosten werden.
Aber sie haben prinzipiell Recht, die grundsätzliche Weichenstellung wird in der ersten Juli-Hälfte unter meinem Vorsitz in der Generalversammlung der GKT stattfinden.
In der Andeutung des ÖVP-Generalsekretärs Graf, wenn man bei Zwentendorf mit Steger auf keinen Nenner komme, könne man ja so lange warten, bis es ohne Steger gehe, sieht Fremuth keine Chance.
Derartig langfristige Überlegungen seien bei den vorliegenden Beschlüssen über das Atomkraftwerk im Tullner Feld jedenfalls nicht möglich.
Gisela Hopfmüller informierte sie.
Die neu entflammte Atomkraftdebatte im Umfeld des Programmparteitags der Freiheitlichen gestern in Salzburg nehmen die Zeitungskommentatoren natürlich ebenfalls zum Anlass für Betrachtungen.
Fritz Besata hat Zitate ausgewählt.
Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung nimmt Chefredakteur Manfred Scheuch die gestrige FPÖ-Entscheidung in Sachen Atom so zur Kenntnis.
Hinter dem Beharren auf der seit Jahren eingenommenen Position steht die Spekulation, damit sonst zu den Grünen abwandernde Stimmen halten zu können und daraus sich entwickelnd die Angst, sich keinen Umfaller mehr leisten zu können.
Vernunft und Sachbezogenheit müssen da zu kurz kommen.
Überraschend positive Formulierungen für den abgeschlossenen FPÖ-Parteitag findet der Chefredakteur der ÖVP-Zeitung Neues Volksblatt Peter Klar.
Warum sollen wir es nicht zugeben?
Der Programmparteitag der Freiheitlichen Partei in Salzburg war ein eindrucksvoller Beweis, dass das Dritte Lager durchaus in der Lage ist, als politische Gruppierung zu reifen.
Klar findet, dass der FPÖ bei den nächsten Wahlen vor allem Gefahren von den Grünen drohen und er glaubt, dass die FPÖ deshalb so strikt auf ihrer Anti-Atom-Linie blieb.
Die Frage bleibt offen, ob diese Rechnung aufgeht.
Denn es könnte ja der Fall eintreten, dass die Wähler nicht dem Schmiedl, sondern dem Schmied vertrauen.
Dass also jene, denen die Wirtschaft wichtig ist, ÖVP wählen und jene, die mehr Ökologie wollen, Grün votieren.
Was dann, Norbert Steger?
Peter Gnam in der heutigen Kronenzeitung glaubt, dass sich die FPÖ in der Halbzeit der Gesetzgebungsperiode durchaus gefunden hat.
Wer die Attacken eines Jörg Haider gegen Mock und Co.
miterlebt hat, der weiß, dass sich diese Partei nach den schweren innerparteilichen Krämpfen nicht mehr so leicht auseinander dividieren lassen wird.
Ähnlich auch die Meinung von Viktor Herrmann in den Salzburger Nachrichten.
Die Freiheitlichen haben nach einer Reihe von heftigen inneren Zerwürfnissen wieder Tritt gefasst.
Sie haben sich auf diesem Parteitag einigermaßen einig gezeigt.
Die FPÖ hat ihre Position als dritte Kraft in Österreich jetzt programmatisch gefestigt, nachdem sie vor zwei Jahren durch den Eintritt in die Regierung eine Funktion als Machtträger gewonnen hatte.
Abschließend ein Zitat aus der kleinen Zeitung, aus der Feder von Ulrich Stocker.
Stocker geht vor allem auf das auf dem Parteitag beschlossene Programme ein und meint, Es ist ein gemischt Warenladen, in dem sich jeder sein Anliegen auswählen darf.
Der Beschäftigungslose sein soziales Grundrecht auf Arbeit, das in die Verfassung soll, der Manager das Bekenntnis zu Leistung und Wettbewerb, der Umweltschützer die Partnerschaft mit der Natur.
Eine Inlandspresseschau von Fritz Besata.
Nächstes Stichwort, der umstrittene Plan eines Panzergeschäfts mit Marokko.
CA-Generaldirektor Hannes Androsch hat in der Vorwoche bei der Bilanzpressekonferenz des CA-Konzernbetriebs Steyr Daimler Buch AG der österreichischen Innenpolitik damit ein neues Diskussionsthema geliefert.
Worum geht es im Detail?
Der mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfende Steyr-Konzern beabsichtigt, 50 Jagdpanzer der Marke Curaçao an den nordafrikanischen Staat Marokko zu liefern.
Panzerexporte in Länder der Dritten Welt waren ja schon einmal ein heißes Eisen in Österreich.
1980 wurde die Lieferung von Steuerpanzern nach Chile von der Bundesregierung untersagt.
Das Steuermanagement gibt dieser Untersagung immer wieder die Schuld an einem Teil der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens.
Die Steuermanager und CA-Generaldirektor Androsch fürchten, dass dem Konzern nun neuerlich ein Milliardengeschäft entgehen könnte.
Androsch hat bereits in der Vorwoche im Fall des Exportsverbots nach Marokko eine Ausfallhaftung
durch die Bundesregierung in der Höhe von 1,9 Milliarden Schilling verlangt.
Den aktuellen Stand der Diskussion fasst Roland Adrovice zusammen.
Schwierigkeiten mit österreichischem Panzerexport nach Marokko gibt es beileibe nicht zum ersten Mal.
Im Jahr 1979 erbeuteten Angehörige der gegen die marokkanische Regierung kämpfenden Befreiungsfront Polisario in der ehemaligen spanischen Kolonie West-Sahara von den Marokkanern vier österreichische Kürassierpanzer.
Die Wüstenguerillas präsentierten der versammelten Weltpresse die erbeuteten österreichischen Kettenfahrzeuge, worauf mehrere afrikanische Staaten mit einem Abbruch der Handelsbeziehungen mit Österreich drohten.
Im Dezember 1979 verbot daraufhin der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky per Ministerratsbeschluss jede weitere militärische Hilfe an Marokko.
Der geplante Export von weiteren 140 Kürasieren fiel damit ins Wasser.
Und nun geht es also neuerlich um geplante Steuerpanzer-Lieferungen nach Marokko.
Derartige Geschäfte müssen nach dem Kriegsmaterialgesetz aus dem Jahr 1977 vom Innenminister im Einvernehmen mit dem Verteidigungsminister und dem Außenminister sowie nach Anhörung des Bundeskanzlers genehmigt werden.
Laut Gesetz ist eine derartige Bewilligung zu untersagen, wenn das Geschäft neutralitätspolitisch bedenklich wäre, der Export in ein Gebiet erfolgen soll, in dem ein bewaffneter Konflikt herrscht, auszubrechen droht oder sonstige gefährliche Spannungen bestehen, sowie wenn im Bestimmungsland das österreichische Kriegsmaterial zur Unterdrückung von Menschenrechten verwendet werden könnte.
Weiters dürfte durch österreichische Waffenexporte die Sicherheit Österreichs selbst nicht gefährdet werden.
Die Entscheidung wird also in erster Linie bei Innenminister Karl Blecher liegen.
Blecher gilt als Freund der Befreiungsbewegung Polisario, zwischen der und der marokkanischen Regierung zur Zeit ein Waffenstillstand herrscht.
Blecher hat bisher zu erkennen gegeben, dass er mit dem geplanten Panzergeschäft wenig Freude hat.
Außenminister Leopold Graz sagte gestern in der Fernsehpressestunde, er werde sich um eine rasche Klärung der Angelegenheit mit dem Innen-, dem Verteidigungs- und dem Finanzminister sowie dem Bundeskanzler kümmern.
Die Frage der Arbeitsplätze bei Steyr sei zwar gewichtig, aber nicht der einzige Maßstab, sagte Graz.
Der Finanzminister soll deshalb eingeschaltet werden, weil Zweifel aufgedaucht sind, ob das Geschäft überhaupt wirtschaftlich sinnvoll wäre.
Steyr will nämlich gebrauchte Kürassierpanzer vom Bundesheer zurückkaufen, überholen und dann nach Marokko weiterliefern.
Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager hat aus der Sicht des Heeres den geplanten Panzerexport zwar grundsätzlich positiv beurteilt, meint jedoch zum beabsichtigten Kauf von gebrauchten Bundesheerpanzern.
Falls also gebrauchte Panzer des Bundesheeres dazu herangezogen werden sollen, so ist da im Prinzip nichts dagegen einzuwenden.
Die Frage ist, ob wir deshalb der Neue von den Steuerwerken beziehen.
Da würde ich also schon Skepsis an den Tag legen.
Da würde ich also nicht sofort Ja sagen.
Weil wir haben in den vergangenen Jahren Panzer, die wir zwar langfristig durchaus brauchen können, aus gesamtwirtschaftlichen Gründen früher genommen, aber ewig sollte das nicht so weitergehen.
Wenn ich Sie jetzt richtig verstanden habe, dann fürchten Sie, dass die Steuerwerke im Gegenzug für diese Panzer, die Sie vom Bundesheer kaufen würden, dann verlangen würden, dass das Bundesheer neue Kürassierpanzer oder andere Panzer von den Steuerwerken kauft?
Ich kann mir das vorstellen.
Und dem würden Sie nicht zustimmen?
Dem würde ich zumindest nicht mit großer Begeisterung gegenübertreten, weil noch einmal wir in den letzten Jahren wiederholt oder jedes Jahr Cura Sire genommen haben, die wir zumindest was den Zeitpunkt betrifft jetzt noch nicht dringend brauchen.
Frischenschlager sagte außerdem, es wäre besser, Steyr würde andere Produkte erzeugen, die sowohl das Bundesheer als auch ausländische Interessenten dringender brauchen könnten als Kürassierpanzer.
Außerdem habe Steyr in den vergangenen Jahren viele Ausfuhrgenehmigungen für Panzergeschäfte erhalten, jedoch nur wenige derartige Projekte realisieren können.
Der Minister im Originalton
Unser Wunsch wäre es, dass Steyr Panzer produziert oder Waffen produziert, wo wir einen dringenden Bedarf haben.
Das Kreuz bei den Kyrazieren ist, dass hier welche auf Lager liegen und Steyr aus betriebswirtschaftlichen Gründen daran interessiert ist, diese Panzer loszuwerden.
Das verstehe ich.
Aber jedenfalls ist es so, dass die Steyr-Werke in den letzten Jahren für ein x-faches
der Cuirassiere, die sie auf Halde stehen haben, Ausfuhrbewilligungen bekommen haben.
Das steht auch fest.
Leider haben sich die Exportgeschäfte von Steyr seit Jahren, soweit ich das überblicke, eben nicht realisieren lassen.
Nun haben sie eben diese Cuirassier-Halde.
Das blockiert sie auf der anderen Seite, Produktionen zu beginnen,
auf anderen Gebieten, wo das Bundesheer einen größeren Bedarf hätte.
Und so gesehen bin ich natürlich an einer Kooperation mit Steyr interessiert.
Aber die kann nicht so ausschauen, dass wir sozusagen im Abonnement die vorhandenen Cuirassiere einfach aufkaufen.
Insgesamt wäre das Steyr-Management gut beraten, meinen Sie, wenn es langsam vom Cuirassierweg käme?
Ja, ich kann das jetzt nicht so beurteilen.
Jedenfalls unser Bedarf ist weitestgehend gedeckt.
Die Exportlage scheint nicht sehr rosig zu sein.
Daraus müssten eigentlich Konsequenzen gezogen werden.
Soweit Verteidigungsminister Frischenschlager.
Die Entscheidung über den Panzerexport nach Marokko liegt also bei den betroffenen Regierungsmitgliedern.
Sie dürfte in Kürze fallen.
In beiden Regierungsparteien hat es bisher sowohl Pro- als auch Kontra-Aussagen gegeben.
Und auch eine Stellungnahme der ÖVP liegt vor.
Generalsekretär Michael Graf sagte auf Anfrage des Hörfunks, er habe Bedenken, dass Innenminister Blecher mit Blick auf die Linken in der SPÖ und sein nahe Verhältnis zur Polisario parteipolitisch agiere.
Die Entscheidung sollte streng objektiv getroffen werden, man könne nicht die Steuerwerke zur Panzerproduktion animieren und ihnen dann jede wirtschaftliche Betätigung abdrehen, sagte Graf.
Bei Steyr befürchtet man übrigens, dass durch die Diskussionen über dieses Panzergeschäft auch andere Exportvorhaben etwa in arabische Staaten gefährdet werden könnten, was Auswirkungen auf die Arbeitsplätze bei Steyr hätte.
Die österreichischen Diskussionen sollen jedenfalls bereits Niederschlag in arabischen Zeitungen finden.
Und schließlich Innenminister Blecher war heute mit Hinweis auf die laufenden Verhandlungen zu keiner Stellungnahme bereit.
Roland Adrovica zur Debatte über einen möglichen Panzerexport nach Marokko.
Weiter nach Griechenland.
Von den dort gestern abgehaltenen Parlamentswahlen liegt jetzt ein vorläufiges Endergebnis vor.
Demnach erhielten die regierenden Sozialisten unter Ministerpräsident Andreas Papandreou 45,9 Prozent der Stimmen.
Sie konnten damit ihre absolute Mehrheit der Parlamentssitze halten.
Auf die oppositionelle konservativ-liberale Partei Neue Demokratie entfielen knapp 41 Prozent der Stimmen.
Damit konnte sich die Opposition etwas verbessern.
Die moskautreuen Kommunisten erreichten 9,8 Prozent.
Im neuen Parlament in Athen werden die Sozialisten mit 161 von insgesamt 300 Abgeordneten vertreten sein.
Die Konservativen mit 125 und die Kommunistische Partei wie bisher mit 13 Sitzen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 79 Prozent.
Eine Analyse der Griechenlandwahl im Folgenden von Brigitte Fuchs.
Andreas Papandreou, seit vier Jahren griechischer Ministerpräsident, hat es also geschafft.
Zum zweiten Mal ist es ihm und seiner Partei, der sozialistischen PASOK, gelungen, die absolute Mehrheit der Sitze in der Athena Vouli, dem griechischen Parlament, zu gewinnen.
Der Vorsprung der Sozialisten ist weit größer ausgefallen, als dies die Meinungsforscher prophezeiten, ja sogar größer, als Papandreou selbst erhofft hatte.
Der Jubel seiner Anhänger letzte Nacht und die langen Gesichter bei der konservativen Opposition entsprachen dann auch dem Wahlresultat.
So wie die Konservativen hatten auch die Kommunisten wenig Grund zur Freude.
Sie blieben deutlich unter dem Ergebnis von 1981.
Erste Wählerstromanalysen haben gezeigt, warum Konservative und Kommunisten den Sozialisten nicht den Rang ablaufen konnten.
Der konservativen Neodemokratie ist es diesen Analysen zufolge, zwar gelungen Wähler, die das letzte Mal für den Wechsel, also für Papandreou gestimmt hatten, zurückzuholen.
Allerdings nicht im erhofften Ausmaß.
Für diese abgewanderten Stimmen holten sich die Sozialisten aber Stimmen beim kommunistischen Wählerpotenzial, daher auch die Verluste der KP.
Unterm Strich ging sich die Rechnung zugunsten der Sozialisten aus.
Gegenüber 1981 verlor Papandreou nicht einmal drei Prozent der Wähler und verfügt daher über einen Mandatsvorsprung von elf Sitzen im Parlament.
Als treueste Papandreou-Wähler haben sich dabei die Bauern und die Arbeiter herausgestellt.
In beiden Bereichen konnten die Sozialisten sogar noch zulegen.
Griechenlands Wähler wünschen sich also eine Fortsetzung der sozialistischen Politik.
Eine Politik, die von der Opposition, aber auch vielen politischen Kommentatoren im Ausland immer wieder als experimentell und abenteuerlich bezeichnet worden war.
In seiner zweiten Amtsperiode, das hat Andreas Papandreou schon im Wahlkampf durchaus realistisch gesehen, werden die politischen Experimente in den Hintergrund treten müssen.
Eher wird man beim Ausbau des bisher Erreichten arbeiten.
Eine Politik der Kontinuität also.
Zunächst, das hat Papandreou heute früh schon angekündigt, will er die Dezentralisierung der Verwaltung vorantreiben und damit verbunden die Bürokratie im Wasserkopf Athen reduzieren.
Gleichzeitig soll das soziale Netz, das in Griechenland verglichen mit anderen westeuropäischen Staaten viele Unzulänglichkeiten aufweist, enger geknüpft werden.
Und schließlich soll die Aufwertung der Lebensqualität vor allem im Bereich der Umweltpolitik im Zentrum der sozialistischen Politik der nächsten vier Jahre stehen.
Was aber hat nun das Ausland von Athen zu erwarten?
Griechenland gilt ja, seit Papandreou Regierungschef wurde, bei NATO und Europäischer Gemeinschaft als unsicherer Kantonist.
Diese Rolle wird Hellas wohl auch noch in Zukunft spielen, denn die Sozialisten verfolgen einen Kurs der möglichst weitgehenden politischen und militärischen Unabhängigkeit.
Fragen der europäischen Integration und der Pakttreue gegenüber der NATO betrachten sie als zweitrangig.
Konkret will Bob Andreou in seiner zweiten Amtszeit die Entfernung westlicher Atomwaffen vom griechischen Territorium durchsetzen und damit einen Beitrag zur Verwirklichung seiner Lieblingsidee von einer atomwaffenfreien Zone auf dem Balkan leisten.
Ebenfalls auf dem Programm für die nächsten vier Jahre steht die Schließung der amerikanischen Stützpunkte in Griechenland.
Der Vertrag der Amerikaner mit Athen läuft allerdings noch bis 1988 und es ist nicht auszuschließen, dass er noch einmal verlängert wird, auch wenn die griechischen Sozialisten das heute heftig bestreiten.
Die griechischen Wähler haben gestern aber nicht nur über Kontinuität in den bisher erwähnten Fragen abgestimmt, es ging auch um den kürzlich gewählten Staatspräsidenten und eine Verfassungsreform.
Hätten nämlich die Konservativen die Wahl gewonnen, so hätten sie die Wahl des Sozialisten Sarcedakis zum Staatsoberhaupt angefochten.
Ein Schritt, auf den sie jetzt wohl verzichten werden, da er keinen Aussicht auf Erfolg hätte.
Die Verfassungsreform, für die Papandreou im neuen Parlament eine absolute Mehrheit brauchte und nun auch bekommen hat, wird vor allem seine eigene Position stärken.
In der Reform heißt es nämlich, dass der Staatspräsident wichtige Rechte zugunsten des Ministerpräsidenten abzugeben hat.
Alles in allem ist also dem sozialistischen Premier Andreas Papandreou ein Sieg auf voller Linie gelungen.
Zum Ergebnis der Griechenlandwahlen gestaltet übrigens Brigitte Fuchs auch ein Journal Panorama, heute um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Was planen wir jetzt noch im Mittagssjournal aus Bonn?
Einen Beitrag über Differenzen der Koalitionspartner in Bezug auf das US-Weltraumwaffenprogramm.
Sie hören dann ein Interview mit dem UNICEF-Delegierten Samir Basta über die katastrophale
Hungersituation im Sudan.
Wir erwarten englische Reaktionen auf die unbefristete Fußball-Europacup-Sperre.
Dann versuchen wir Näheres zu erfahren über die Hintergründe der Freilassung der Föstarbeiter im Irak.
Und die Kulturredaktion befasst sich mit dem Festwochensymposium Wien 1870 bis 1930.
Die bundesdeutsche FDP geht merkbar auf weitere Distanz zum umstrittenen Weltraumwaffenprogramm der Amerikaner.
Vor dem Hintergrund koalitionsinterner Differenzen haben sich die Liberalen in dieser Frage vom großen Bonner Regierungspartner, den konservativen Christdemokraten, deutlich entfernt.
Statt der Beteiligung am Star-Wars-Konzept Ronald Regans fordern die Freien Demokraten die alsbaldige Realisierung der von Frankreich ins Gespräch gebrachten Zusammenarbeit zur Förderung fortgeschrittener Technologie in Europa, Eureka.
Angesichts der kritischer gewordenen Haltung der FDP zu den amerikanischen SDI-Plänen im Weltraum, hoffen die oppositionellen Sozialdemokraten nun, die kleine Koalitionspartei der Bundesregierung für eine gemeinsame Bundestagsentschließung zu gewinnen.
Eine Entschließung, die sich gegen die sogenannte US-Weltraumverteidigungsinitiative richtet, gegen eine Einbindung der Europäer.
Die Skepsis der Freidemokraten, vor allem des Außenministers Genscher gegenüber dem STI-Programm wurde am Wochenende besonders deutlich.
Der Bundeshauptausschuss, eine Art kleiner Parteitag, stimmte klar für die Beteiligung der Bundesrepublik am europäischen Technologieprojekt Eureka.
Aus Bonn berichtet Michael Kerbler.
Zufriedenheit war dem bundesdeutschen Außenminister an seinen Gesichtszügen abzulesen, als er nach der Abstimmung sagte, wir sind der Überzeugung, dass die Bereitschaft der französischen Regierung, mit uns in allen Bereichen auf das engste zusammenzuarbeiten, eine wirkliche Sternstunde Europas darstellt, die man nicht ungenutzt vorübergehen lassen darf.
Der letzte Teil seiner Ausführungen mag wohl an die Adresse von Kanzler Helmut Kohl gerichtet sein, der bei seinem jüngsten Treffen mit Frankreichs Staatspräsident François Mitterrand in Konstanz solche klaren Aussagen nicht treffen wollte, ohne zu riskieren, die amerikanischen Verbündeten mit ihrem SDI-Programm zu vergrämern.
Außenminister Genscher, der Europäer im Kabinett Kohl, lieferte auch gleich die Begründung seiner Zufriedenheit mit dem Abstimmungsergebnis nach.
Die deutsch-französische Zusammenarbeit sei nun einmal der Motor der europäischen Einigung.
Eine Einigung, die auf mittlere Frist, nach der wirtschaftlichen mit all ihren Vor- und Nachteilen, auch auf politischer Ebene realisiert werden soll.
Dazu brauchen die Bundesdeutschen, braucht allen voran Kanzler Helmut Kohl, jene funktionierende Achse Bonn-Paris, die einst von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle ins Leben gerufen wurde.
Doch zurück zum kleinen Parteitag der Freidemokraten in Neuss bei Düsseldorf.
Der FDP-Parteivorsitzende Martin Bangemann wurde, bei hochsommerlichen Temperaturen zwar, im sprichwörtlichen Regen stehen gelassen.
Er warnte vor der Abstimmung, sich nicht zuvorschnell auf ein Ja oder Nein zum amerikanischen STI-Projekt festzulegen.
Bangemann wusste, eine solch klar formulierte Absage an die USA würde von der CDU-CSU, dem großen Koalitionspartner, als das verstanden werden, was es war.
Eine Absage an die Weltraumtechnologie-Politik von Kanzler Helmut Kohl.
Die nächste Auseinandersetzung im Kabinett Kohl ist damit vorprogrammiert.
Nicht nur Kohl selbst muss sich typiert fühlen, auch der bayerische CSU-Chef Franz Josef Strauß wird einmal mehr die FDP als unzuverlässigen Koalitionspartner brandmarken.
Dabei müssen es Kohl und Strauss als zusätzlichen Afro empfinden, wenn ausgerechnet der in Sachen STI-Partei intern unterlegene FDP-Vorsitzende Bangemann kundtut, dass die Kritik innerhalb der Union, seit der Wahlniederlage in NRW, dem Ansehen und der Arbeit der Koalition schade.
Die Union, so Bangemann wörtlich, müsse wieder zu sich finden, damit die Koalition sich geschlossen vor der Öffentlichkeit darstellen und die Wählergunst zurückgewinnen könne.
Dass es aber nicht in erster Linie Bangemann ist, der mit Unionsrüffeln rechnen muss, sondern Außenminister Genscher, liegt auf der Hand.
In der regierungsfreundlichen Tageszeitung Die Welt wird heute schon die Frage gestellt, wohin drängt Genscher?
Für den Kommentator klingt der FDP-Beschluss vom Wochenende wie eine Regierungserklärung aus der sozial-liberalen Koalitionszeit.
Er sieht Kanzler Kohl von seinem Außenminister bedrängt, die Regierungslinie gegenüber den USA zu ändern.
Und der Weltkolumnist schließt mit dem Ratschlag, der Regierungschef muss darauf achten, dass sein Außenminister nicht hinter vernebelnden Begriffen die außenpolitische Rückwende vollzieht.
Keine Frage, die Regierung Kohl geht schweren Zeiten entgegen.
Die Partner sind zerstritten, die Opposition schafft es zunehmend in Friedensthemen und im Problemfeld Arbeitsmarkt offensiv zu werden.
Und zum ersten Mal seit der Koalitionswende in Bonn taucht das Wort Kanzlerdämmerung in deutschen Gazetten auf.
wohl verfrüht, wohl ein Signal des Wunschdenkens.
Aber angesichts der innerpolitischen Lage ist es nicht ganz aus der Luft gegriffen.
Michael Kerbler aus Bonn.
Die Massenmedien und hier vor allem das Fernsehen haben das Schicksal von Millionen Äthiopien in ihrem von Hunger, Seuchen und Bürgerkrieg heimgesuchten Land der Weltöffentlichkeit nahegebracht.
und eine Flut an Spenden und Hilfe ausgelöst.
Ein Teil der betroffenen äthiopischen Bevölkerung ist aus den Nordprovinzen des Landes in den benachbarten Sudan geflüchtet und hat dort notdürftig Unterkunft in Lagern gefunden.
Aber auch der Sudan ist von einer Katastrophe größten Ausmaßes betroffen, die allerdings bis vor kurzem durch das Regime des gestürzten Präsidenten Numeri verschleiert wurde.
Anforderster Front humanitärer Hilfe ist die UNICEF zu finden, das UNO-Kinderhilfswerk.
Ihr Vertreter im Sudan, Samir Basta, hält sich zurzeit in Wien auf.
Roland Machatschke fasst ein Gespräch zusammen, das er mit ihm geführt hat.
700.000 Äthiopien-Flüchtlinge gibt es derzeit in Lagern im Sudan.
Aber zehnmal mehr Menschen, sieben Millionen Sudanesen, sind vom Hungertod bedroht.
Die Alarmrufe der internationalen Hilfsorganisationen werden immer dringlicher.
Sie wünschen sich, dass ein Teil der Publizität, die weltweit für das Schicksal der Äthiopien aufgewendet wird, auch den Menschen im Sudan zugutekommt.
Die politischen Voraussetzungen wurden durch den Sturz Numeris geschaffen.
Seine Nachfolger sind nicht mehr darauf aus, den Sudan als tüchtigeren Staat darzustellen als das benachbarte Äthiopien.
Die Hilfsorganisationen können unbehindert arbeiten.
Die Zeit der Heuchelei und Lüge ist vorbei, meint UNICEF-Beauftragter Samir Basta.
Und Hilfe wird geleistet, wenn auch noch lange nicht genug, angesichts der größten Verhältnisse der Katastrophe.
Die USA schicken eine Million Tonnen Nahrungsmittel.
Die europäische Gemeinschaft hilft auch mit Lebensmitteln.
Das Hauptproblem ist wie immer in solchen Situationen der Transport zu den Hilfsbedürftigen.
Aus diesem Grund hat das österreichische Komitee für UNICEF beschlossen, zu den zwei Lastwagen, die schon seit einigen Jahren im Einsatz sind, einen weiteren LKW mit Ersatzteilen im Gesamtwert von eineinhalb Millionen Schilling zur Verfügung zu stellen.
Die umfangreichste Direkthilfe, sagt Samir Basta, kommt allerdings vom Sudan selbst.
Es ist aber keine kontinuierliche Hilfe.
Einmal funktioniert alles, die Lieferungen kommen durch, ein andermal passiert überhaupt nichts.
Ständig entstehen neue Krisengebiete.
Und das ist der große Unterschied zu Äthiopien.
Dort ist das Problem geografisch begrenzt, im Norden des Landes.
Im Sudan ist es allgegenwärtig.
Nur 400.000 der betroffenen 7 Millionen leben in Lagern.
Die anderen haben entweder ihre Dörfer verlassen und sind in die Städte gezogen, in denen jetzt Slums entstehen, die es vorher nie gegeben hat, oder sie sind Nomaden.
Die Katastrophe wurde durch die schlimmste Dürre seit Menschengedenken ausgelöst.
Die regelmäßigen Niederschläge haben vor fünf Jahren aufgehört.
Voriges Jahr hat es im Sudan überhaupt nicht geregnet.
Heuer gab es im März ein paar kurze, frühe Regenfälle.
Das ist aber nicht die normale Klimasituation, meint Samir Basta.
This is not the normal rain pattern.
And nobody knows whether, as of three days ago, the rains had stopped completely.
Vor drei Tagen hat der Regen wieder ganz aufgehört.
Niemand weiß, wann es wieder regnen wird.
Und wenn es heuer nicht regnet, wird die Katastrophe jedes Maß übersteigen.
Es gibt kein Saatgut.
Und für die Saatzeit im Juli und August braucht man Regen.
Aber selbst wenn es regnen sollte, kann sich für die Menschen die Lage erst in ein bis eineinhalb Jahren zum Besseren ändern.
Und der Regen bringt neue Probleme.
Er erhöht die Infektionsanfälligkeit der Menschen und begünstigt die Ausbreitung ansteckender Krankheiten wie der Cholera.
Die bisherigen Entwicklungsprojekte für den Sudan hatten nach Meinung Sami Bastas einen entscheidenden Fehler.
Sie konzentrierten sich auf die wenigen bewässerten Gebiete des Landes.
Aber 85 Prozent der Landfläche des Sudans, der 30 Mal größer ist als Österreich, ist auf Niederschläge angewiesen.
Und künstliche Bewässerung, etwa durch Ableiten von Nilwasser, ist wegen der Größe des Landes unmöglich.
Die Verdunstung wäre sehr hoch und die notwendigen Pumpen und der Treibstoff würden Devisen kosten, die das Land nicht hat.
Der Sudan ist bankrott, sagt Samir Basta.
Jetzt noch einmal zurück zum Brüsseler Fußball-Massaker, dem 38 Menschenleben zum Opfer gefallen sind.
Das Exekutivkomitee des Europäischen Fußballverbands UEFA ist dem Druck gewichen und hat die englischen Fußballclubs von allen Fußball-Europakappe-Werden ausgeschlossen.
Der UEFA-Beschluss gilt auf unbestimmte Zeit.
Die britische Regierung erklärte, man werde die Teilnahmesperre jetzt massiv gegen das Fußballrauditum in den Stadien nützen.
In einem Maßnahmenkatalog sind etwa ein Alkoholverbot in den Stadien und deren Umgebung geplant, die Einführung von Ausweiskarten für Fans sowie elektronische Überwachungskameras.
Hans-Heinz Schlenker aus London zu weiteren Reaktionen.
Labour-Führer Neil Kinnock ist bisher der einzige britische Politiker, der den zeitlich unbegrenzten UE-Verband für englische Clubs kritisierte.
Liberalen-Führer David Steele dagegen fand ihn fair.
Doch Kinnock ist der Ansicht, dass nun nur die Fußball-Raudis gewonnen haben, das Problem des Rauditums durch den Bann keineswegs gelöst wurde.
Dagegen zeigte sich der Generalsekretär des englischen Fußballverbandes Ted Crocker überzeugt, dass der Bann durchaus zu einer Gesundung der berühmt-berüchtigten englischen Krankheit beitragen kann.
Denn die UEFA habe nun den englischen Klubs die Verantwortung auferlegt, ihr Haus in Ordnung zu bringen.
Wobei es von den englischen Klubs abhängt, wie schnell sie das fertigbringen und wie schnell damit der Bann wieder aufgehoben werden kann.
Englands Fußball-Liga-Präsident äußerte sich dagegen nicht so positiv.
Er kritisierte im Gegenteil, dass die UEFA nun auch englische Klubs bestraft, die in letzter Zeit wenig mit Gewalttaten zu tun hatten und die sich für Europa qualifizierten.
Unter ihnen wird vor allem Norwich City besonders schwer getroffen.
Denn der Klub, der zu den ärmeren Fußballvereinen Englands gehört, rechnete fest damit, dass er sich durch seine erstmalige Qualifikation für Europa finanziell gesunden könnte.
Damit wird es nun nichts werden.
Sponsoren für Norwich City dürften ausbleiben und Sponsoren dürften möglicherweise auch andere Klubs wie den diesjährigen Meister FC Everton, Manchester United, die Londoner Tottenham Hotspurs oder Southampton verlassen.
Denn nachdem diese nicht mehr in Europa auftreten und dabei Firmennamen in ganz Europa am Rande des Spielfeldes oder auf ihren Hemden verbreiten, könnten Sponsoren ihre für die Vereine lukrativen Verträge kündigen.
Obwohl das natürlich auch dem FC Liverpool droht, dessen Fußball-Rowdies den Bann nun auslösten, weil sie nach 15 Jahren englischer Ausschreitungen in Europa das Maß voll machten, begrüßte der Vorsitzende des weltbekannten Klubs den UEFA-Beschluss als staatsmännisch.
Auch er anerkannte, dass der Europa-Bann nun Druck auf die englischen Vereine ausübt, ihr Haus so schnell wie möglich in Ordnung zu bringen.
Andererseits erwartet der FC Liverpool, dass er trotz seines schon vor dem UEFA-Bann verkündeten freiwilligen Rückzugs aus Europa nun noch von dem Europäischen Fußballverband mit einer hohen Geldstrafe belegt wird.
Hans Heinz Schlenker aus London, 12.45 Uhr.
22 Wissenschaftler, Künstler und Publizisten sind die Vortragenden des fünftägigen Wiener Festwochensymposiums, des Symposiums, das von heute an bis 7.
Juni im Schubert-Saal des Wiener Konzerthauses abgehalten wird.
Das Motto des Symposiums, Ornament und Askese.
Mehr darüber von Brigitte Hofer.
Vom verbrecherischen Ornament hat Adolf Loos einmal gesprochen und damit nicht nur seine Künstlerkollegen zur Entscheidung zwischen Ornament und Askese aufgerufen.
Dieser Konflikt, der zu einer ideellen Auseinandersetzung, ja auch zur Spaltung zwischen Schriftstellern, Malern, Philosophen und Psychologen der Jahrhundertwende geführt hat,
Dieser Konflikt wird Hauptthema der Vorträge und Diskussionen beim Symposium Ornament und Askese sein, das zu den geistigen Wurzeln der Jahrhundertwende und damit auch zur Traum- und Wirklichkeitausstellung im Innenkünstlerhaus hinführen soll.
Professor Karl Schorske.
Diese Spaltung ist zwischen einer Auffassung des Geistigen innerhalb des Sinnlichen, wo der Geist sich durch sinnliche Medien offenbart,
gegen eine andere Weltanschauung, worin die Struktur der Welt von außen und oben herab durchgeführt werden muss, auf rationalistischen Wegen.
Und gerade in der Jahrhundertwende kam diese große Spaltung
zum Vorschein, besonders durch die Kämpfe innerhalb der bürgerlichen intellektuellen Kreise, die von Loos, Adolf Loos, in einem Wort so wie Ornament und Askese zusammengefasst werden kann.
Das ist eine innere Spaltung in der Geisteswelt, die sehr fruchtbar wurde für die ganze europäische und westliche Kultur.
Sie werden Berater sein, historischer Berater ist der Titel, für die Ausstellung Traum und Wirklichkeit in Frankreich, für die Ausstellung Wien um 1900, 1986 im Centre Pompidou.
Ihrer Meinung nach, was sollte verändert werden zu dem Konzept der Ausstellung hier in Wien im Künstlerhaus?
Ja, das erste ist, dass die Wiener glücklicherweise viele Sachen um sich haben, die dem Pariser Publikum überhaupt fremd sind.
So zum Beispiel in dieser Ausstellung hier gibt es keine Darstellung,
der Sezessionsgebäude, das eine der wichtigsten architekturellen Errungenschaften dieser Epoche ist.
Es gibt hier viele literarische Sachen, die in Paris
nicht nur unbekannt sind, sondern nicht zur Schau gestellt werden können.
Dokumente, geschichtliche Dokumente und auch literarische Dokumente, die überhaupt das französische Publikum nicht verstehen könnte wegen Sprachproblemen.
Also das muss ganz umgestellt werden.
Mit Bezug auf Konzept würde ich sagen, ich weiß nicht, wie weit das dann in der
Ausstellung des Centre Pompidou gemacht wird, aber meiner Ansicht nach könnte man eine klarere Phaseologie sozusagen machen zwischen zum Beispiel das Kommen der Sezession und dem Aufbruch der Sezession, Übergang von Sezession, ich spreche nur von Kunst jetzt, Übergang von
Sezession zur Kunstschau und dann weiter zum Expressionismus.
Ganz klar
geschichtet, ganz klar definiert, so dass man sehen kann, wie die eine Bewegung eine Antwort hervorruft oder in eine andere übergegangen ist.
Vielleicht so kann ich das am besten beantworten.
Und in der Politik ist es auch so.
Hier ist es ein bisschen statisch gezeigt, was
für das Verhältnis zwischen Politik und Kunst sehr bereichernd ist.
Aber es gibt auch Phasen, die vielleicht ein bisschen mehr jetzt hervorgerufen werden könnten.
Ich möchte sagen, diese Ausstellung ist in seinem Reichtum unerreichbar im Ausland.
Das Reichtum ist fantastisch wirklich, was alles hier zusammengebracht worden ist.
Wie wird Wien um 1900, die ganze Atmosphäre, die Geschichte, die Kunst in Amerika aufgenommen?
Wie weit besteht das Interesse?
Wie weit kann diese Zeitepoche verstanden werden?
Ja, das Interesse ist sehr groß.
Heute ist die Interesse sehr groß und ich würde sagen, dass jeder, der auf diesem Gebiet arbeitet, erstaunt ist, wie weit die Aufnahmefähigkeit gediehen ist in den letzten zehn Jahren oder so.
Ich würde sagen, die Interesse ist vielleicht ein bisschen exotisch.
so wie wir uns auch sehr stark für Japan interessieren.
Professor Karl Schorsky hält heute um 17 Uhr den Eröffnungsvortrag des Symposiums Ornament und Askese im Wiener Konzerthaus.
Alle Vorträge sind bei freiem Eintritt zugänglich.
12.51 Uhr.
Fünf der sieben Mitarbeiter der Föst Albinea AG, deren Ausreise aus dem Irak einige Zeit lang in Frage stand, sind seit gestern daheim, wie Sie ja schon auch aus der Spitzenmeldung der Nachrichten erfahren haben.
Vier der VÖST-Arbeiter sind in ihre Heimatorte in der Steiermark zurückgekehrt, der fünfte ist in Oberösterreich zu Hause.
Den VÖST-Mitarbeitern ist es zurzeit nicht erlaubt, Näheres über die Hintergründe ihrer Freilassung zu berichten.
Franz Rohrhofer vom Landesstudio Oberösterreich hat sich daher an VÖST-Pressesprecher Franz Summer gewandt und ihn um Informationen gebeten.
Herr Sommer, wie geht es jetzt den Dienstnehmern, die zurückgekommen sind?
Man hat vielfach gehört, es gäbe bereits einen Lagerkoller da unten.
Das heißt, die seien also irgendwie psychisch belastet.
Wie sind die Dienstnehmer jetzt besammelt?
Die Mitarbeiter sind in einer derartigen Verfassung, dass sich freiwillig ein Teil davon wieder bereit erklärt hat, in den Irak
nach einem Urlaub wieder zurückzugehen.
Was hier zum Teil von Angehörigen in Österreich verbreitet worden ist, war ja doch einigermaßen weit von der Wahrheit entfernt und überdramatisiert.
Ein Mitarbeiter der Vöstalpin ist allerdings noch unten und wurde nicht freigelassen.
Können Sie dazu etwas sagen?
Es sind zurzeit zwei Mitarbeiter noch unten.
Der eine Mitarbeiter ist damit beschäftigt, bis die anderen wieder runterkommen, die Baustelle und die Montageeinrichtungen weiterzuführen.
Und ein Mitarbeiter ist noch zur Klärung seiner persönlichen Verhältnisse, die mit dem Unternehmen nichts zu tun haben, im Irak geblieben, wobei hier die irakische Seite zugesichert hat, die Verfahren zur Klärung dieser persönlichen Angelegenheit zu beschleunigen.
Können Sie sagen, welche Angelegenheit das ist?
Es handelt sich um eine Angelegenheit, die im Bereich des Strafrechts spielt.
Wir wollen uns dazu nicht näher äußern.
Herr Summer, wir haben jetzt versucht, mit den Mitarbeitern der Vöstalpine in Kontakt zu treten.
Das ist uns bisher nicht gelungen.
Gibt es hier eine Weisung des Unternehmens?
Es gibt hier keine Weisung, aber wir haben auch das Ersuchen von einigen Mitarbeitern gehabt, man möge ihnen aufgrund auch der überdramatisierten Berichterstattung gewissermaßen den Rücken frei halten und sie sind zum Teil auf Urlaub gegangen.
Es fällt aber doch auf, dass die nicht reden wollten.
Das schaut doch so aus, als gäbe es noch irgendetwas zu verbergen.
Es gibt weder etwas zu verbergen noch sonst etwas, aber nur wer die Berichterstattung in Österreich in dem Zusammenhang vergleicht mit den tatsächlichen Realitäten, kann sich durchaus vorstellen, dass der eine oder andere oder der Gruppe zögert, hier
eine Auskunft zu geben, die ihm ja schlussendlich wieder zum Nachteil gereichen kann, zumal ja die Leute, wie gesagt, ja wieder in den Irak fahren, andere Mitarbeiter des Unternehmens im Irak sind.
Für uns ist das Ganze keine Prestigeangelegenheit gewesen und nie eine gewesen, sondern eine Aufklärung von Missverständnissen.
Wie wurden denn diese Mitarbeiter im Irak tatsächlich behandelt?
Wurden sie schlecht behandelt?
Die Mitarbeiter konnten sich die ganze Zeit über völlig frei im Irak bewegen.
Es stimmt also nicht, was auch hier in Österreich behauptet worden ist.
Sie werden konfiniert, also eingesperrt gewesen.
Das Einzige, was sie nicht konnten, den Irak verlassen und was allein also für die Mitarbeiter natürlich eine gewisse psychische Belastung bedeutet.
Wobei man dazu sagen muss, dass es vor allem die auslandserfahrenen Mitarbeiter völlig
normal finden, dass sie oft sechs Monate, acht Monate oder manchmal ein Jahr überhaupt nicht nach Österreich zurückkommen.
Also die Baustellenprofis unter den Mitarbeitern hat das sicherlich nicht übermäßig getroffen.
Was natürlich die persönliche Situation des einen oder anderen dann betrifft, ist eine andere Sache.
Aber es fällt dann doch auf, dass die Mitarbeiter jetzt nicht reden wollen, wo es ihnen doch gut gegangen ist im Irak.
Das lässt da immer noch den Eindruck zurück, also da ist irgendetwas nicht ganz ausgesprochen.
Es ist alles ausgesprochen, es war ein Missverständnis und die Leute, wenn sie wieder bereit sind, aus freien Stücken zurückzugehen, kann man also jedoch annehmen, dass es ihnen weder schlecht gegangen ist, noch sonst etwas, sondern die Leute wollen einfach persönlich keinen Wirbel um ihre Person.
Abschließend, Herr Summer, hier wurde doch für viele Mitarbeiter, für sieben Mitarbeiter der Voestalpine, eine eher schwierige Situation gemeistert.
Würden Sie künftig glauben, dass man anders vorgehen müsste, wenn Ähnliches wieder auftritt, dass es nicht so lange dauert?
Wir haben die Situation ähnlich gelöst, wie wir eine Reihe von anderen, zwar nicht gleichartigen, aber ähnlichen Situationen in der Vergangenheit in dem ruhigen österreichischen Verhandlungsweg gelöst.
Das heißt also, alle die Vorwürfe, die hier erhoben worden sind, auf die wir aus guten Gründen nicht vorher geantwortet haben, ehe das ganze Problem bereinigt ist, sind ja zum Teil aus der Luft gegriffen gewesen und das hat ja nicht dazu beigetragen,
das Verfahren zu beschleunigen.
Wird's für Mitarbeiter der VÖST Alpine, die vielleicht über ihre Gattinnen gesprochen haben, über diese Dinge erzählt haben, wird's da irgendwelche Nachteile geben in der VÖST?
Gilt's mit den Ehreverfahren?
Nein, wir können ja nichts machen, wenn die Angehörigen hier reden.
Die stehen ja nicht also praktisch unmittelbar in unserem Zusammenhang mit einem Dienstverhältnis.
Wir müssen sich auch die Angehörigen sehr genau überlegen, was sie nicht nur für ihren Mann, sondern auch für andere Mitarbeiter unter Umständen anrichten können.
Aber Sie verstehen doch, dass eine Frau unruhig wird, eine Familie beunruhigt ist, wenn man nie was hört und auch den Eindruck hat, dass man von der Fürst Alpine nicht entsprechend informiert wird.
Das stimmt hint und vorne nicht.
Die Leute haben miteinander, soweit es angesichts der Situation in ihrer Art möglich war, standen die ja ständig im telefonischen Kontakt und uns ist auch bekannt, dass es sogar einen sehr regen Fernschreibkontakt gegeben hat.
Die Behauptungen,
Es waren also weitaus übertrieben und dazu muss man noch eines sagen, es gibt Mitarbeiter im Ausland, und zwar recht viele, die nicht jede Woche zwei-, dreimal zu Hause anrufen können.
der Vöst-Pressesprecher über die Hintergründe der Rückkehr eines Teils der Vöst-Arbeiter aus dem Irak.
Zweieinhalb Minuten vor 13 Uhr, Zeit noch für eine Meldungsübersicht.
Österreich.
Die Großparteien sehen nach der ablehnenden Haltung des FPÖ-Programmparteitags gegenüber der Atomkraft noch nicht das endgültige Aus für Zwentendorf.
SPÖ-Zentralsekretär Peter Schieder meinte, entscheidend sei, ob eine Volksabstimmung ermöglicht werde.
Dies sei aber bisher an der Haltung der Volkspartei gescheitert.
ÖVP-Generalsekretär Graf betonte, die Haltung seiner Partei habe sich nicht geändert.
Die Regierung solle einen Antrag auf Aufhebung des Atomsperrgesetzes stellen.
In Bezug auf Zwentendorf sei es, so Graf, noch nicht aller Tage Abend.
FPÖ-Chef Steger werde nämlich sicher nicht ewig Handelsminister bleiben.
Auch Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth hat die Hoffnung auf eine Inbetriebnahme von Zwentendorf noch nicht ganz aufgegeben.
Eine grundsätzliche Weichenstellung sei jedoch schon Anfang Juli zu erwarten, betonte er.
Verteidigungsminister Frischenschlager meinte heute zur Diskussion um Panzerexporte nach Marokko, es sei nichts dagegen einzuwenden, dass Steyr gebrauchte Bundesheerpanzer überhole und verkaufe.
Dies bedeute aber nicht von vornherein, dass das Bundesheer im Gegenzug neue Kirasierpanzer abnehmen werde, betonte Frischenschlager.
Das Heer habe schon in den vergangenen Jahren vorgezogene Käufe getätigt und seinen Panzerbedarf gedeckt.
Griechenland.
Nach dem vorläufigen Endergebnis der gestrigen Parlamentswahlen konnten die regierenden Sozialisten die absolute Mehrheit der Mandate halten.
Sie erhielten knapp 46 Prozent der Stimmen.
Auf die oppositionelle konservativ-liberale Partei Neue Demokratie entfielen etwa 41 Prozent.
Damit konnte sich die Opposition verbessern.
Die Moskau treuen Kommunisten erreichten 9,8 Prozent.
Die Wahlbeteiligung lag in Griechenland bei 79 Prozent.
Schweiz.
Englische Fussballklubs bleiben auf unbestimmte Zeit von allen Fussball-Europapokal-Bewerben ausgeschlossen.
Dies wurde bei einer Sitzung des Exekutivkomitees der UEFA, der Europäischen Fußballunion in Basel, beschlossen.
Für den Verein Liverpool wird ein spezielles Disziplinarverfahren angestrengt.
Die Wetteraussichten bis zum Abend.
Im Norden und Osten Österreichs bewölkt und noch einzelne Schauer sonst sonnig.
Wir stehen am Ende einer Stunde ausführlicher Mittagsjournalinformation.
Einen recht angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.