Mittagsjournal 1989.06.14

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag, hier ist das Mittagschanal, am Studiomikrofon begrüßt Sie Werner Löw.
    Unsere Themen für die kommende Stunde, aus dem Inland zu den Arbeiterkammerwahlen, erstens der ÖAAB berät Konsequenzen aus seiner schweren Wahlniederlage und zweitens Pressekommentare zum Wahlergebnis.
    Außerdem die geplante Klubklausur der Grünen im tschechischen Temelin, die wird dort nicht stattfinden dürfen.
    Aus dem Ausland, zum Gorbatschow-Besuch in Deutschland, ein Gespräch mit einem österreichischen Wirtschaftsexperten, wie die von der Sowjetunion angebotene Wirtschaftszusammenarbeit funktionieren kann und wer was davon haben soll.
    Außerdem die Säuberungswelle in China, die nach wie vor angespannte Lage im Nationalitätenkonflikt in Usbekistan,
    die bevorstehenden Europawahlen aus britischer Sicht, ein Augenzeugenbericht aus den Flüchtlingslagern im Südsudan und die Situation der Boat People.
    Derzeit befasst sich ja eine UNO-Konferenz über Indokiner Flüchtlinge mit dem Schicksal dieser Vietnamflüchtlinge.
    Im Kulturteil das deutsche Schauspielhaus mit Lulu heute Abend bei den Wiener Festwochen.
    Vor alldem aber die Nachrichten, zusammengestellt hat sie Josef Schweizer, Nachrichtensprecherin ist Maria Piffel.
    China.
    Die Führung in Peking setzt die Säuberungsfälle mit weiteren Verhaftungen von Aktivisten der Demokratiebewegung fort.
    Das Staatsfernsehen berichtete, die Polizei habe zwei der insgesamt 21 gesuchten Studentenführer festgenommen.
    Ein 22-jähriger Physikstudent soll in der Nähe der Provinzstadt Tian von seiner Schwester angezeigt worden sein.
    Das Fernsehen hatte wiederholt Steckbriefe der sogenannten Kontrarevolutionäre veröffentlicht.
    In Rundfunk und Presse gibt es immer wieder Fahndungsaufrufe.
    In der Hauptstadt Peking ist die Truppenpräsenz unterdessen verringert worden.
    Vom Platz des himmlischen Friedens sind fast alle Panzer abgezogen.
    Der Platz ist jedoch weiterhin gesperrt.
    Im Abstand von 10 Metern sind mit Gewehren bewaffnete Wachen postiert.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der sowjetische Staats- und Parteichef Gorbatschow besucht heute Stuttgart.
    Geplant ist ein Gespräch mit dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Lothar Späth.
    Am Nachmittag kehrt Gorbatschow nach Bonn zurück.
    Der Kreml-Chef schliesst seinen viertägigen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland morgen mit Besuchen in Dortmund und Düsseldorf ab.
    Deutsche Demokratische Republik.
    Bildungsministerin Margot Honecker, die Ehefrau des Staatsratsvorsitzenden, hat die Öffnung kommunistischer Staaten gegenüber dem Westen scharf kritisiert.
    Margot Honecker warnte wörtlich vor einigen Leuten, die unter der Fahne der Umgestaltung agierten.
    Sie meinte, diese Menschen hätten nicht die Stärke des Sozialismus, sondern die Rückkehr zum Kapitalismus im Sinn.
    Die Bildungsministerin sprach von Konterrevolutionären.
    Sie rief die Jugend der DDR auf, den Sozialismus notfalls mit der Waffe zu verteidigen.
    Sowjetunion.
    Organisierte Verbrecherbanden nützen die schlechte Versorgungslage in der Sowjetunion.
    Das gaben hohe Beamte des Innenministeriums bei einer Pressekonferenz zu.
    Ein Polizeioberst sprach von mehr als 1000 organisierten Verbrechergruppen, die innerhalb eines Jahres ausgehoben würden.
    Diese Banden haben oft mehr als 100 Mitglieder, die ihre Gebiete gegenseitig abgrenzen und Schutzgelder erpressen.
    Die Kriminalität stieg wieder in der Sowjetunion um ein Drittel an.
    Mit dem Schicksal der verfolgten Minderheit der Mesketen in Usbekistan wird sich demnächst eine Sonderkommission der Nationalitätenkammer des obersten Sowjets befassen.
    Sie soll auch die Forderung der Mesketen nach einer Rückkehr in ihre ursprüngliche Heimat Georgien untersuchen.
    Die türkischstämmige Minderheit war 1944, auf Anordnung Stalins, nach Usbekistan deportiert worden.
    Bei den schweren nationalistischen Unruhen in der zentralasiatischen Sowjetrepublik sind in den vergangenen Tagen mehr als 100 Menschen getötet worden.
    Ungarn
    Die erste Verhandlungsrunde zwischen Regierung und Opposition über die Einführung eines Mehr-Parteien-Systems ist gestern offenbar positiv verlaufen.
    Parlamentspräsident Syröz sagte nach den Beratungen, den Gesprächspartnern seien die Fragen klar, in denen in den kommenden Wochen mögliche Übereinkünfte erreicht werden sollten.
    Die nächste öffentliche Begegnung der Vertreter von Regierung und Opposition ist für den 21.
    Juni festgesetzt worden.
    Als Ziel der Gespräche nannten die unabhängigen Gruppen die Ausschreibung freier Wahlen.
    Schweden.
    Die Witwe des ermordeten Ministerpräsidenten, Olof Palme, ist heute nicht zur Zeugenaussage im Prozess gegen den mutmasslichen Mörder ihres Mannes erschienen.
    Lisbeth Palme hatte verlangt, dass für ihre Aussage die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird.
    Das Stockholmer Gericht ließ aber weiterhin Medienvertreter für die Verhandlung zu.
    Die Witwe Paul Mess hatte den 42-jährigen Angeklagten Christa Pettersohn auf einem Videoband als Täter identifiziert.
    Das Gericht ist bei dem Verfahren ausschließlich auf Zeugenaussagen angewiesen.
    Brasilien.
    Der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates Amazonas hat tausende Motorsägen gratis an Siedler verteilt, um ihnen die Abholzung des Regenwaldes zu erleichtern.
    Ein Sprecher des Politikers sagte, der Gouverneur habe damit ein Wahlversprechen eingelöst.
    Umweltschützer protestierten gegen diese Aktion.
    Im vergangenen Jahr sind nach Angaben von Wissenschaftlern mehr als 120.000 Quadratkilometer, etwa drei Prozent des gesamten Urwaldbestandes, vernichtet worden.
    Diese Fläche entspricht der Hälfte des Gebietes der Bundesrepublik Deutschland.
    Großbritannien.
    Neue Terrorakte mit Glassplittern in Babyartikeln verunsichern die britischen Eltern.
    Nach Rasierklingen und Stecknadeln in Gläsern mit Babynahrung wurden nun Glassplitter in Wegwerfwindeln entdeckt.
    Eine Frau berichtete, sie habe die Glassplitter in einer aufgerissenen und wieder zugeklebten Packung gefunden.
    Der Hersteller der Wegwerfwindeln versicherte, die Splitter seien nicht während der Herstellung in die Verpackung gelangt.
    Die britischen Eltern werden gewarnt, nur unversehrte Packungen zu kaufen.
    Über die Urheber dieser Terrorakte in Großbritannien ist nichts bekannt.
    Man vermutet, dass sie die Herstellerfirmen erpressen wollen.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Vor allem im Süden noch stärker bewölkt, in weiterer Folge aber auch hier Übergang zu heiterem Wetter.
    Im übrigen Bundesgebiet heiter bis wolkig, mäßiger bis lebhafter Wind aus West bis Nordost.
    Nachmittagstemperaturen 17 bis 23 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 13 Grad.
    Die Aussichten für morgen Donnerstag, mitunter einige Wolkenfelder, sonst meist sonnig.
    Während der zweiten Tageshälfte am Alpen-Nordrand einzelne Regenschauer möglich.
    Mäßiger Wind aus Nordwest bis Nordost, Tageshöchsttemperaturen 17 bis 23 Grad.
    Noch eine Fursche auf Freitag, teils sonnig, teils auch stärker bewölkt und lokale Regenschauer, vor allem über dem Bergland.
    Nur mäßig warm.
    Nun noch die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien wolkig 21°, Eisenstadt stark bewölkt 19°, Nordwind mit 25 km pro Stunde, St.
    Pölten wolkig 18°, Linz stark bewölkt 18°, Salzburg und Innsbruck heiter 18°, Bregenz ebenfalls heiter 18°, Graz stark bewölkt 22° und Klagenfurt stark bewölkt 20°.
    Es war gerade acht Minuten nach zwölf und den Beitragsteil des Mittagsschonals beginnen wir auch beim Thema der Spitzenmeldung der Nachrichten in China.
    Das Pekinger Regime hat mit der Bewältigung der jüngsten Vergangenheit begonnen, auf seine Art.
    Chinas Ministerpräsident Li Peng rief erneut zur Wiederherstellung von Recht und Ordnung in der Volksrepublik auf und erforderte die erbarmungslose Verfolgung der konterrevolutionären Rebellen.
    Auf einer Sitzung des Zentralkomitees der KP und des Staatsrats wurde eine Rede des Spitzenpolitikers Deng Xiaoping verlesen, worin Deng die Richtigkeit der Maßnahmen zur Niederschlagung des Aufstands in der Nacht vom 3. auf den 4.
    Juni bestätigt.
    Und in Peking ist unterdessen die gefürchtete Verhaftungs- und Säuberungswelle gegen Anhänger der Demokratiebewegung, unter Dozenten und Professoren der Universitäten sowie gegen andere Intellektuelle angelaufen.
    Hören Sie mehr von Ludwig Tam.
    Der chinesische Rundfunk meldete heute die Verhaftung von zwei der 21 seit gestern steckbrieflich gesuchten Studentenführer.
    Danach wurde der 22-jährige Zhou Fengzuo in Xi'an verhaftet, nachdem ihn seine Schwester bei der Polizei verraten habe, so jedenfalls der Bericht.
    Der Mann dieser Schwester sei bei der Armee, also wohl ein Offizier.
    Der 25-jährige Xiong Yuan wurde auf dem Bahnhof in Datong verhaftet.
    Aufgrund der Fotos, die heute alle im zentralen Blatt der KP Volkszeitung veröffentlicht werden, ist damit zu rechnen, dass weitere Gesuchte in die Hände der Polizei fallen.
    Noch am 28.
    Mai, acht Tage nach Verhängung des Ausnahmerechts, hatte ein Sprecher im Namen von Zentralkomitee der Partei und Regierung versichert, man bestätige den patriotischen Enthusiasmus der Studenten, werde keine Untersuchungen anstellen und keinen Studenten bestrafen, der ihn wort- oder tatextrem hervorgetan habe.
    Es wurde sogar noch ausgedehnte Dialoge zwischen Regierung und Studenten versprochen.
    Jetzt lassen dasselbe Zentralkomitee und dieselbe Regierung Steckbriefe für Studentenführer ausstellen und sie jagen wie Schwerverbrecher.
    Und statt des versprochenen Dialoges schickten sie Panzer und sinnlos um sich schießende Soldaten.
    Besonders abgesehen haben es die Machthaber auf die Gründer autonomer Verbände, die in den Wochen vor der Verhängung des Ausnahmerechts in großer Zahl entstanden, unter Studenten ebenso wie unter Intellektuellen, aber auch unter Arbeitern.
    Per verschiedener Dekrete sind alle diese Organisationen für illegal erklärt worden.
    Ihre Mitglieder sollen sich der Polizei stellen, andernfalls man sie verhaften und schwer bestrafen werde.
    Wie jetzt erkennbar wird, hat der Geheimdienst die Wochen über alle Aktivisten und Teilnehmer observiert und sogar in Hotels mit versteckten Kameras aufgenommen.
    Das Fernsehmaterial ausländischer Teams ist mitgeschnitten worden.
    Anhand der Bilder werden die Leute identifiziert und verfolgt.
    In Peking normalisiert sich das Leben weiter.
    Um den Platz am Tor des himmlischen Friedens kann man wieder fahren.
    Die Schützenpanzer unter dem Mao-Bild sind verschwunden, ebenso die Drahtverhaue beiderseits der Breitenstraße.
    Die Post liefert jetzt nach und nach die seit über einer Woche liegen gebliebenen Zeitungen und Zeitschriften aus, auch die ausländischen mit den Bildern der Tragödie vom 4.
    Juni.
    Soweit Ludwig Tam aus Peking.
    Und wir setzen fort mit einem Thema, das zumindest mittelbar mit den jüngsten Ereignissen in China zu tun hat.
    In Genf findet nämlich seit gestern eine UNO-Konferenz über Indokina-Flüchtlinge statt, bei der es um das Problem der sogenannten Boat People geht.
    Also um die Vietnam-Flüchtlinge, die keinen anderen Weg sehen, als ihre Heimat in den sprichwörtlichen Nussschalen in waghalsiger Fahrt über das südchinesische Meer zu verlassen und auf Aufnahme in Hongkong, Malaysia, Thailand oder auf den Philippinen zu hoffen.
    Seit einer ersten Genfer Konferenz über Indochina-Flüchtlinge vor zehn Jahren haben alle Boat People das Recht auf ein Erst-Asyl in einem der südostasiatischen Länder.
    Das soll jetzt anders werden.
    Die betroffenen Staaten sehen sich außerstande, die ungeheure Flüchtlingsflut weiterhin ungeprüft aufzunehmen.
    Sie vermuten, dass jetzt aus Vietnam ohnehin immer weniger politische Flüchtlinge kommen,
    sondern vor allem Menschen, die der katastrophalen Wirtschaftslage dort, zum Teil sogar der Hungersnot, entkommen möchten.
    Nicht zuletzt ist es die Genfer Konferenz selbst, das heißt die von ihr erwarteten Einschränkungen in der Verpflichtung zur Aufnahme von Boat People, die eine im wörtlichen Sinn Torschlusspanik verursacht hat und in den letzten Wochen und Monaten den Flüchtlingsstrom noch gewaltiger hat anschwellen lassen.
    Aus Südostasien dazu Eberhard Kurau.
    Als Taifun dort sich Ende letzter Woche der britischen Kronkolonie Hongkong näherte, mussten die Flüchtlinge noch einmal fliehen.
    2600 vietnamesische Boatpeople, die seit Wochen auf ihren elenden Fluchtkernen bei einer kleinen Insel vor Hongkong leben, stiegen auf Transportschiffe der Marine um.
    Nur eine Tasche durfte jeder mitnehmen, ein Bild des Jamos.
    Sie wurden in den Esssaal eines Rehabilitationszentrums für Drogenabhängige verfrachtet, auf einer anderen Insel.
    Männer, Frauen und Kinder, 600 weitere fanden Schutz vor Sturm und Regen in einer Kaserne der Marinepolizei.
    Hongkong, die ohnehin grausam mit Menschen gleichsam vollgepackte britische Kronkolonie an der chinesischen Küste, kann den Strom der Vietnamflüchtlinge einfach nicht mehr bewältigen.
    Auf über 42.000 ist ihre Zahl inzwischen angewachsen.
    Über 1.000 kamen in der vergangenen Woche an einem einzigen Tag, wurden von der Hafenpolizei in ihren brüchigen Booten praktisch aus Seemut gerettet und man weiß nicht mehr, wohin mit ihnen.
    Internierungslager, alte Fabriken, ausrangierte Hafenfähren sind überfüllt.
    So mussten den letzten Flüchtlingen einfach Ankerplätze für ihre Boote vor einer kleinen, völlig kahlen Insel angewiesen werden.
    Dort erhalten sie Trinkwasser und Verpflegung, sind jedoch den Unbilden der Witterung schutzlos ausgeliefert.
    In einen Taifun könnten die ohnehin halb Wrackenboote nicht überstehen.
    Und noch etwas kommt hinzu.
    Die Bürger Hongkongs wollen diese Menschen auch nicht mehr aufnehmen.
    Viele sind selbst vor Mao's Kommunismus in den 50er Jahren geflohen und die britische Kolonialverwaltung hat seither das Territorium abgeriegelt.
    Chinesen, denen es dennoch gelingt, die Patrouillen der berühmten Gurka-Soldaten an der Grenze zu überlisten oder sich auf dem Seeweg einzuschleichen, werden ohne Gnade wieder abgeschoben.
    Nur die Vietnamesen erhielten automatisch Asyl, obwohl viele von ihnen vielleicht tatsächlich in ihrer Heimat nicht mehr politisch verfolgt werden.
    Es ist klar, dass die jüngsten Ereignisse in China das Ressentiment der Hongkong-Chinesen gegen die vietnamesischen Bootpeople noch steigern.
    Denn die Aussicht schien makaber, dass verfolgte chinesische Landsleute, Studenten und demokratische Aktivisten an den Grenzen der Kronkolonie abgewiesen werden könnten, während vietnamesische Wirtschaftsflüchtlinge aufgenommen werden müssen.
    Inzwischen hat die Kolonialverwaltung in Hongkong auch die Überprüfung von China-Flüchtlingen zugesagt und eine entsprechende Kommission geschaffen.
    Wer politische Verfolgung durch die kommunistische Regierung nachweisen kann, wird in Hongkong zukünftig aufgenommen.
    Die Bürger haben diese Regelung begrüßt.
    1,5 Millionen Mark umgerechnet hat die britische Regierung auch Hongkong direkt zur Verfügung gestellt, um Unterkünfte für die Bootpeople zu schaffen.
    Aber die Lage in der Kronkolonie wird sich erst entspannen, wenn Vietnam zusagt, jene Bootpeople wieder bei sich aufzunehmen, die nicht als politische Flüchtlinge anerkannt wurden und die ebenfalls zwangsweise repatriiert werden müssen.
    Hongkong und andere Asylländer Südostasiens werden das in Genf fordern.
    Und auch, dass die westlichen Länder ihnen in Zukunft wieder einen Teil der Last abnehmen und den Vietnamesen, die zum Teil schon seit vielen Jahren in Lagern leben, eine neue Heimat bieten.
    Damit wechselt zum zweiten beherrschenden Auslandsthema dieser Tage zum Besuch von Michael Gorbatschow in Bonn.
    Heute ist der dritte Tag dieses Besuchs und schon der gestrige Tag brachte die Höhepunkte dieser Reise.
    Das Bad in der Menge mit enthusiastischen Gorbi-Gorbi-Rufen der Bonner,
    Dann eine Unterzeichnung einer als historisch bezeichneten Grundsatzerklärung, in der vor allem die Sowjetunion erneut Menschenrechte wie die freie Wahl des politischen Systems festschreibt, allerdings ohne dabei die Deutschlandfrage beim Namen zu nennen.
    Und schließlich das feierliche Gala-Dinne beim deutschen Bundespräsident Richard von Weizsäcker gestern Abend.
    Ein Tagesordnungspunkt im Besuchsprogramm des sowjetischen Staats- und Parteichefs war davor noch ein Treffen mit deutschen Industriellen.
    Gorbatschow hat die deutsche Wirtschaft und natürlich nicht nur sie eingeladen, in der Sowjetunion zu investieren.
    Er hat zugesagt, den Transfer von Gewinnen aus Beteiligungen ins Ausland zu ermöglichen.
    In Moskau hat erst vor zwei Wochen ein großer Kongress unter Beteiligung von 500 ausländischen Industriemanagern genau dieses Thema, auch mit Unternehmen aus anderen Industrieländern, stattgefunden.
    Einer der Teilnehmer war der ehemalige CA-Direktor Dr. Philipp Rieger, der heute als Berater des Bankvorstands vor allem in Sowjetunion auf der Suche nach Möglichkeiten für die Industriebeteiligung und Finanzierung unterwegs ist.
    Mit Dr. Philipp Rieger sprach Hans Adler über die Probleme, die sich aus einer solchen Beteiligung ergeben können und was man sich in der Sowjetunion davon erwartet.
    Herr Dr. Rieger, aus Ihrer Kenntnis heraus, was hat die Sowjetunion, sagen wir zunächst einmal, zu bieten?
    Die Sowjetunion ist ein Riesenmarkt und im Zuge der Umgestaltung der Perestroika, die jetzt vor sich geht, ergeben sich sehr große Möglichkeiten.
    Es herrscht auch ein reiges Interesse großer westlicher Firmen und Konzerne in die Entwicklung, in die Perspektiven dieses großen sowjetischen Marktes.
    Die Sowjetunion selbst befindet sich in einer tiefen wirtschaftlichen Krise.
    Sie hat eine völlig unterentwickelte Exportstruktur, die ähnelt dem eines Entwicklungslandes.
    Rund 80 Prozent aller Exporte der Sowjetunion sind in Rohstoffen, vor allem in Brennstoffen, in Gas, in Öl.
    Sie wollen natürlich und können nur ihre Exportstruktur verbessern,
    mit der Hilfe, durch die Hilfe westlicher Technologie, westlichen Kapitals.
    Das hat einen Widerspruch.
    Gorbatschow braucht für die Durchsetzung und für das Durchhalten seiner Perestroika zunächst einmal Konsumgüter für die Sowjetunion, für die Russen.
    weil er sonst früher oder später in politische Schwierigkeiten gerät.
    Und Sie sprechen aber jetzt von einer Industrie, die für den Export produzieren müsste, aus den dort vorhandenen Rohstoffen.
    Das sind aber sicher keine Konsumgüter für die Russen.
    Nein, Sie brauchen beide.
    Sie müssen sehr schnell den Lebensstandard der Leute heben.
    Dazu brauchen Sie auch Konsumgüter.
    Und das Interesse der westlichen Industrien ist primär ausgerichtet auf den Konsumgütermarkt, auf den Rubelmarkt.
    Da ist ein gewisser Konflikt der Interessen.
    Aber Sie sehen, ich habe zum Beispiel jetzt in Moskau gesehen, dass McDonald's dort schon angekauft hat an eine Kette von McDonald's.
    Da haben wir gedacht, Wiener Wald wäre da genauso interessant.
    oder ausländische Hotels versuchen, Investitionen in Tourismus zu forcieren.
    Das wäre sehr interessant, auch für die Russen, weil es wahrscheinlich relativ schnell sich das bezahlt machen würde in der Form von Devisen.
    Abgeordnete zum Volkskongress haben bei der letzten ersten Sitzung des Volkskongresses, wenn man das so nennen will,
    Kritik an der Wirtschaftslage geübt, haben gesagt, die Sowjetunion wäre in zwei Jahren pleite, wenn sich nichts ändert.
    Wie weit stimmt das und wie weit würden in eine solche, sagen wir, Pleite zum Beispiel ausländische Investoren mit hineingezogen?
    Manche Dinge scheinen mir überspitzt.
    Trotz der Schwierigkeit,
    gilt die Sowjetunion auf den internationalen Finanzmarkten trotz einer Verschuldung von 53 Milliarden Dollar als guter Schuldner.
    Und die Sowjetunion selbst will relativ wenig Kapital aufnehmen.
    Ihr Bedarf ist nach Technologie,
    nach Know-how, nach Management-Know-how.
    Sie müssen eine ganze Generation von Managern neu heranziehen und trainieren.
    Und hier ist natürlich die Erfahrung eines solchen industriell fortgeschrittenen Landes wie die Bundesrepublik von höchstem Interesse.
    Ja, und neben den Managern braucht man natürlich auch die Arbeitskräfte in den
    Industriebetrieben, die ja jetzt seit Generationen eine Arbeitsweise gewöhnt sind, wie sie in einer kapitalistischen Wirtschaft sicher nicht gebraucht wird oder anzuwenden ist.
    Wie schnell kann man so etwas ändern?
    Welchen Gefahren geht hier ein westlicher Unternehmer entgegen?
    Sicherlich ist es nicht leicht.
    Auf der anderen Seite ist es eine Frage der Anreize.
    Wenn die Menschen keine Anreize haben, Leistungen zu erbringen, dann werden sie sie nicht erbringen.
    Aber wenn jetzt durch
    die Einführung von Marktanreizen auch auf dem Beschäftigungsmarkt, auf dem Labormarkt, ja, das ins Spiel kommt, dann wird auch das Interesse steigen.
    Und man soll nicht übersehen, dass die Sowjetunion auch auf manchen Gebieten, wo sie wirklich ihre besten Leute eingesetzt hat, ihre besten Wissenschaftler, Techniker und so weiter,
    führende Technologien entwickelt haben, zum Beispiel in der Weltraumtechnologie.
    Und wenn Sie jetzt abrüsten werden, wird es Ihnen auch möglich sein, einen großen Teil der Ressourcen auf den Konsumsektor, also nicht in ein, zwei Jahren, umzusetzen.
    Und dort haben Sie ja die besten Wissenschaftler, dort haben Sie ja die besten Ingenieure und auch die besten Arbeiter.
    Sind die von Ihnen erwähnten ein bis zwei Jahre ein Zeithorizont?
    Nein, der Zeithorizont, ich würde sagen, ist fünf bis zehn Jahre.
    Der Experte für Ostwirtschaft Dr. Philipp Rieger im Gespräch mit Hans Adler.
    Und wir wechseln zum jüngsten blutigen Nationalitätenkonflikt im asiatischen Süden der Sowjetunion in Usbekistan.
    Bei den schweren Unruhen dort sind bisher mehr als 100 Menschen getötet und etwa 1000 verletzt worden.
    Erst gestern gab Gorbatschow in Bonn vor Journalisten zu, dass die Lage in Usbekistan nach wie vor nicht unter Kontrolle sei.
    Die sowjetischen Behörden haben die Evakuierung von 17.000 Angehörigen der verfolgten Minderheit der Mesketen aus Usbekistan eingeleitet.
    Auf dem Flughafen von Fergana kam es bereits zu tumultartigen Szenen.
    Hunderte Menschen warten dort auf die Ausreise.
    Mit dem Schicksal der verfolgten Minderheit der Mesketen wird sich demnächst auch eine Sonderkommission des obersten Sowjets befassen.
    Sie soll auch die Forderung der Mesketen nach einer Rückkehr in ihre ursprüngliche Heimat Georgien untersuchen.
    Und Stellung genommen zu dem Problem hat jetzt auch der sowjetische Ministerpräsident Rischkow, der schon zum zweiten Mal in die Krisenregion gereist ist.
    Klaus Belder informiert.
    Die sowjetische Führung will prüfen, ob die verfolgte Minderheit der Meschiten in ihre ursprüngliche Heimat an der türkischen Grenze zurückkehren kann.
    Das versprach Ministerpräsident Rischkow gestern Vertretern der Meschiten bei einem Besuch in einem Flüchtlingslager nahe der Stadt Fergana.
    Eine Sonderkommission des sowjetischen Parlaments solle zu diesem Zweck eingesetzt werden, berichtet die Nachrichtenagentur TASS.
    Zuständig sei die Nationalitätenkammer des obersten Sowjets.
    Das Grenzvolk der Meschiten war 1944 aus einer georgischen Heimat nach Zentralasien und Kasachstan deportiert worden.
    Die Aktion, bei der nach Schätzungen die Hälfte der Betroffenen ums Leben kam, wurde damals mit Spionage für die benachbarte Türkei begründet, berichtet die Wochenzeitung Moskowski & Novesti.
    Die Meschiten verlangen seit Jahrzehnten die Rückkehr in ihre Heimatgebiete.
    Wichtigstes Hindernis war bisher, dass die Region inzwischen zur Grenzzone erklärt wurde.
    Die Einreise dorthin ist praktisch verboten.
    Erst wenn diese Barriere fallen würde, wäre der Weg frei für eine Rückkehr.
    Laut TASS sollen die meschitischen Flüchtlinge zunächst in verschiedene Gebiete Russlands gebracht werden, vorübergehend und auf freiwilliger Basis.
    Nach Angaben der Agentur und der Parteizontagung Kravda wurden seit dem vergangenen Sonntag etwa 7.500 Mischiten aus dem Unruhigebiet ausgeflogen, in die Gegend von Smolensk und Bergorod, in Zentralrussland und in die Umgebung Moskaus.
    Das Kovstianovski befasst sich auch ausführlich mit den Hintergründen der blutigen Unruhen im Fergana-Gebiet.
    In erster Linie werden soziale und ökonomische Probleme genannt.
    Dabei spielt die hohe Arbeitslosigkeit, besonders unter Jugendlichen, offenbar eine besonders wichtige Rolle.
    Der usbekische Schriftsteller Timur Polatov spricht von einer Million Arbeitslosen in Usbekistan bei einer Gesamtbevölkerung von rund zwölf Millionen Menschen.
    Ein zu niedriger Preis für die fast ausschließlich angebaute Baumwolle und ein hohes Maß an Umweltverschmutzung kommen hinzu.
    Verschärft wird das Problem durch zunehmende Übervölkerung.
    Davon ist besonders das Ter-Gana-Gebiet betroffen.
    Bei diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass die zahlreichen nach Usbekistan deportierten Völkerschaften von den Einheimischen zunehmend feindselig betrachtet werden.
    Laut Moskovsky und Novosti leben in Usbekistan unter anderem auch 300.000 Krim-Tataren und 200.000 Koreaner.
    Hinzu kommen Russen, Juden und Tadschiken.
    Die Meshiten provozierten den Hass der Randalierer offenbar,
    zusätzlich dadurch, dass sie in leicht erkennbaren, homogenen Gruppen leben und diese Sitten und Traditionen getreu bewahrt haben.
    Die mangelnde Bereitschaft der lokalen Behörden, den Meschiten zu helfen, hat nach Darstellung von Maskowski und Novesti die Pogrome erst möglich gemacht.
    Der Korrespondent der Zeitschrift zitiert einen Vertreter der Minderheit mit den Worten, wir glauben weder den lokalen Behörden noch der usbekischen Regierung.
    Sie haben ruhig zugesehen, als unsere Häuser in Brand gesteckt und unsere Kinder ermordet wurden.
    Wir glauben nur den Truppen des Innenministeriums und Moskau.
    Wir wollen möglichst bald evakuiert werden, weil Seuchen drohen und weil es auch schon Fälle von Dysenterie in den Lagern gegeben hat.
    Wir bemühen uns durchzusetzen, dass wir in unsere Heimat zurückkehren dürfen.
    Im Stockholmer Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder von Olof Palme, Christa Pettersen, war für heute die Einvernahme der wichtigsten Zeugin der Anklage angesetzt.
    Die Witwe Palmes hätte ihre Aussage vor Gericht bestätigen sollen, dass sie auf einem Videoband Christa Pettersen als den Attentäter des Anschlags vor mehr als drei Jahren wiedererkannte.
    Allerdings zu dieser Aussage kam es nicht.
    Jürgen Detlefsen informiert.
    Der mit Spannung erwartete Auftritt der Nebenklägerin, der Witwe Lisbeth Palme, im Stockholmer Palme-Mordprozess kam heute nicht zustande und er wird zu gegebener Zeit weitgehend unter den Einschränkungen ablaufen, die sie gefordert hat.
    Frau Palme war ausgeblieben und nach anderthalbstündiger Beratung kam das Gericht zu dem Ergebnis, dass Rücksicht auf die Angstgefühle, die sie geltend gemacht hatte, genommen werden müsse.
    Sie hatte dem Gericht geschrieben, sie werde bei Anwesenheit des Angeklagten und von Zuhörern und bei Rundfunkübertragung in ihrer Aussage beeinträchtigt.
    Sie wolle außerdem verhindern, dass Bandaufnahmen mit ihrer Stimme jemals verwendet werden könnten.
    Das Gericht entschied, dass der Angeklagte während der Anhörung Frau Palmes außerhalb des Saales zuhören, später aber mit ihr konfrontiert werden solle.
    Rundfunkbandaufnahmen und die Videoübertragung in einen Nebenraum für die Presse werden verboten.
    Journalisten und Zuhörer, die im Gerichtssaal nicht ausgeschlossen werden, müssen sich einer Leibesvisitation unterwerfen, damit keine Tonbandgeräte hineingeschmuggelt werden.
    Das mit zwei Berufsrichtern und sechs Geschworenen besetzte Gericht entschied mit Stimmenmehrheit.
    Der eine Richter gab ein Minderheitsvotum ab, in dem er erklärte, nur bei ständiger Anwesenheit des Angeklagten könne eine eindeutige Identifizierung stattfinden.
    Ob Frau Preime die Bedingungen akzeptiert und wann die Anhörung mit ihr stattfindet, ist noch ungewiss.
    Soweit Jürgen Detlefsen aus Stockholm.
    Am kommenden Sonntag wird in den zwölf Staaten der Europäischen Gemeinschaft gewählt.
    Nämlich, da werden die Abgeordneten zum Straßburger Europaparlament bestimmt.
    Nur in Griechenland, in Irland und in Luxemburg finden gleichzeitig auch nationale Parlamentswahlen statt.
    Der Grad der Politisierung dieser Wahlen, das heißt also die Ausnutzung dieses Wahlkampfes für innenpolitische Zwecke, ist in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EG durchaus verschieden.
    In manchen Staaten spielt er gar keine große innenpolitische Rolle.
    Wie das in Großbritannien ist, das schildert im Folgenden Roland Adrowitzer.
    Man kann den Briten wirklich nicht nachsagen, dass sie leidenschaftliche Europäer sind.
    Sie betrachten ihre Inseln trotz beinahe 20-jähriger Zugehörigkeit zur europäischen Gemeinschaft noch immer als etwas Eigenständiges.
    Das zeigt sich schon im Alltagsleben, wenn die Briten etwa sagen, ich fliege morgen nach Europa und damit eine Reise auf das kontinentale Festland meinen.
    Der Kanaltunnel, an dem seit einem Jahr gebaut wird, trägt bereits den Namen, das Loch nach Europa.
    Auch das Interesse der Briten an der europäischen Gemeinschaft ist nicht allzu groß.
    Die Wahlbeteiligung bei den Europawahlen war bisher in Großbritannien so niedrig wie kaum sonst wo.
    Beim letzten Mal gab nicht einmal ein Drittel der Briten seine Stimme für Europa ab.
    Viel mehr werden es auch diesmal nicht sein, obwohl plötzlich alle Parteien so tun, als ob das Wohl und Wehe der Briten vom machtlosen straßburgisch-luxemburgisch-brüsseler Wanderzirkus abhängen würde.
    Besonders unglaubwürdig wirkt das bei Margaret Thatcher, der schärfsten Kritikerin einer europäischen Zentralbürokratie.
    Ihr konservativer Vorgänger Edward Heath, der das Land 1972 in die IG geführt hatte, attackierte sie auch in den vergangenen Wochen ungewöhnlich scharf.
    Ihre antieuropäischen Vorbehalte seien geprägt von selbstsüchtiger Scheinheiligkeit, klagte der verbitterte Altpolitiker.
    Nicht nur er, auch die Opposition wirft Thatcher vor, Großbritannien in Europa zu isolieren.
    Sie stört das überhaupt nicht.
    Als ob sich zu isolieren, um gegen das zu kämpfen, was für dein eigenes Land gerecht ist, ein kardinalischer Sinn wäre.
    Manchmal muss man alleine stehen und eine Leitung geben.
    Als ob Isoliert sein und um das Richtige für sein Land kämpfen eine Todsünde wäre.
    Manchmal muss man alleine stehen und vorangehen.
    Ich wäre nicht, wo ich heute bin, wenn ich nicht am Großbritanniens Standpunkt gekämpft hätte, sagte Thatcher.
    Besonders glaubwürdig ist auch die plötzliche Liebe der Labour-Party zu Europa nicht.
    Vor sechs Jahren wollte die Arbeiterpartei noch aus der EG austreten.
    Nun führt sie einen leidenschaftlichen Europawahlkampf und will die Wahl am Donnerstag zu einer Abstimmung über zehn Jahre seit Jairismus hochstilisieren.
    Die Werbesendung von Parteichef Neil Kinnock im Fernsehen ist wohlgestylt.
    And your vote in the European elections this Thursday is important for the future of our country.
    Meet the challenge.
    Get the best out of Europe.
    Vote Labour on June 15th.
    Ihre Wahl ist wichtig für die Zukunft unseres Landes.
    Nehmen Sie die Herausforderung an.
    Holen Sie das Beste aus Europa heraus.
    Wählen Sie Labour am 15.
    Juni.
    Soweit die Werbesendung von Labour.
    Die Chancen Labours stehen gut.
    Weniger dank eigener Leistung, denn wegen des internen Streits bei den Konservativen.
    Meinungsumfragen geben Labour einen deutlichen Vorsprung.
    Die Konservativen sind deswegen alarmiert.
    In ihren Werbesendungen sind sie nicht simperlich.
    If you don't vote conservative on Thursday,
    The Labour Party could join up with the socialists and communists to get control of the European Parliament.
    That would give them the chance to impose socialism on Britain through the back door.
    Wenn Sie am Donnerstag nicht konservativ wählen, geben Sie Labour die Chance, gemeinsam mit den Sozialisten und Kommunisten das Europäische Parlament zu kontrollieren.
    Sie könnten dann den Sozialismus durch die Hintertür bei uns einführen.
    Sozialismus durch die Hintertür mit der Warnung vor der ausgejagten roten Katze will Maggie das Volk bei der europäischen Stange halten.
    Es könnte aber gut sein, dass sie diesmal die Rechnung für ihre antieuropäischen Attacken präsentiert bekommt.
    Ein Bericht von Roland Adrowitzer aus London und was wir daraus unter anderem sehr deutlich gehört haben, ist, dass der Wahltag für das Europaparlament offenbar nicht überall derselbe ist, ist nicht überall der Sonntag.
    In Großbritannien etwa, wir haben es gehört, ist es der morgige Donnerstag.
    Und bevor wir zu Inlandsthemen wechseln, noch ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
    Journal Panorama.
    Wenn Helga Praus mit ihrer Enkeltochter Katharina ihren 28-jährigen Sohn Rico besuchen will, muss sie sich besonderen Kontrollen unterziehen.
    Ganz genaue Personenkontrolle, selbst unser ein Dreiviertel, inzwischen zweijähriges kleines Mädchen, dem wird der Baby-Overall ausgezogen.
    Sie müssen jedes Mal feststellen, ob wir eine trockene Windel für Sie mitnehmen dürfen.
    Das Fläschchen mit Saft wird aufgemacht, das Bilderbuch wird jedes Mal verweigert.
    Sie hatte ein Blümchen im Pullover, das wollte sie dem Oti, wie sie sagt, schenken.
    Ein Riesengeschrei wurde ihr weggenommen, weil das die Sicherheit der Anstalt gefährdet.
    Wir werden abgetastet, also eine widerliche Art und Weise, und abgepiepst.
    Und sie dürfen auch nichts mitbringen von draußen.
    Rico Braus ist wegen Beteiligung an einem Sprengstoffanschlag auf die Firma Tournier zu neun Jahren Haft verurteilt.
    Er sitzt im wohl sichersten Gefängnis der Bundesrepublik Deutschland in Stuttgart-Stammheim.
    Helga Braus ist eine von den Angehörigen der, wie sie sich bezeichnen, politischen Gefangenen der Bundesrepublik Deutschland.
    Seit Monaten versuchen sie, auf die besonderen Haftbedingungen ihrer Söhne und Brüder aufmerksam zu machen.
    Der Dübinger Theologe Ernst Kesemann sagt im Blick auf den Staat und den Terrorismus.
    Um Prinzipien durchzusetzen, darf man die Welt und das Geschöpf nicht untergehen lassen.
    Gespräche mit Helga Braus, Karin Klar und Hilde Jakobsmeier hören sie heute Abend um etwa 18.20 Uhr in unserem
    Journal Panorama.
    Gespräche mit Müttern von RAF-Häftlingen, die Helfried Brandl geführt hat.
    Die Grünen haben Hinweise darauf, dass die Verstaatlichte Voest sich um Aufträge für das tschechische Atomkraftwerk Temelin bewirbt.
    Das gab heute Klubobmann Andreas Wabl in einer Pressekonferenz bekannt, in der es eigentlich um die Klubklausur der Grünen ging.
    Diese Klausur sollte ja in Budweis nahe Temelin stattfinden.
    In letzter Minute haben aber die tschechischen Behörden erklärt, sie seien daran nicht interessiert und sie haben die Pässe ohne Erledigung der Visa-Anträge zurückgeschickt.
    Und so werden die Grünen morgen und übermorgen in Drösendorf an der tschechisch-österreichischen Grenze tagen.
    Gestern aber war Klubobmann Wabel mit anderen Politikern selbst noch in Temelin.
    Bettina Reuter berichtet.
    Mitglieder von Plattformen gegen das Atomkraftwerk Temelin, Vertreter der Landesregierungen von Oberösterreich und Salzburg sowie Parlamentsabgeordnete, darunter eben der grüne Klubobmann Andreas Wabel, besuchten gestern die Anlage des tschechischen Atomkraftwerkes.
    Und sie wurden dort zu ihrem Erstaunen äußerst freundlich empfangen und gleich in die Direktion geführt.
    Allerdings beruhte dieser freundliche Empfang, wie sich bald herausstellte, auf einer Verwechslung, denn man erwartete offensichtlich eine Delegation der Voest, Andreas Wabel schildert.
    Es war gestern dabei der Herr Karas, der Herr Ackerl, der Herr Flicker, ein Journalist.
    Und der Herr Direktor von Demmelin weist noch darauf hin und sagt, das ist missverständlich, ich habe geglaubt, Sie sind Delegation von der Voest, und zeigt uns noch ein Blatt, wo ein Briefkopf von der Voest für alle sichtbar war, und an der Minie des Herrn Kollegen Ackerl aus Linz konnte ich erkennen, wie peinlich ihm das war,
    was hier stattgefunden hat.
    Wir haben auch noch weiter gefragt, ob andere österreichische Firmen beteiligt sind.
    Man hat uns dann ganz offen gesagt, ja, Siemens, aber hier ist nicht genau erkennbar, ob das jetzt zuerst in die BRD geht, zu Siemens, oder ob das österreichische Produkte sind.
    Aber Siemens ist auch voll beteiligt an dieser Produktion und an diesem Kraftwerk.
    Wabel zieht also den Schluss aus diesem Vorfall, dass sich verstaatlichte Unternehmen um Aufträge in Temelin beworben haben oder bewerben.
    Und genau das wäre für ihn unvereinbar, etwa mit den Protesten, die Umweltministerin Fleming vor kurzem in der Tschechoslowakei gegen das Atomkraftwerk erhoben hat.
    Was sollen tschechische Behörden von dieser österreichischen Haltung meinen, wenn nicht
    ganz klar von Seiten der Österreicher, der österreichischen Regierung, von Seiten der österreichischen Vertreter, hier gemäß dem Atomsperrvertrag gehandelt wird, agiert wird und auch klar Stellung genommen wird.
    Die Frau Minister Fleming soll ihre nächste Reise nicht nach Prag antreten, sondern die Frau Minister Fleming soll ihre nächste Reise in die Föst antreten und dort den Vorstandsdirektoren klar machen,
    dass mit Atomkraftwerken keine Arbeitsplätze der Voest zu sichern sind.
    Wabel meint, verstaatlichten Minister Streicher sollte weiters als Eigentümervertreter eingreifen, zumal die Österreicher sich ja gegen die friedliche Nutzung der Kernenergie in einer Volksabstimmung ausgesprochen haben.
    Von der künftigen Maschinen- und Montage-GmbH der Voest bestätigt Alfred Radl, dass man in Verhandlung mit den Tschechen steht.
    Es gehe um sicherheitstechnische Einrichtungen.
    Die Kerntechnik der Fürstalpine hat sich in den letzten Jahren, nachdem ja Kernkraftwerke kaum mehr neu gebaut wurden, auf sicherheitstechnische Einrichtungen und Service spezialisiert.
    Und solche sicherheitstechnischen Einrichtungen wollen wir auch für Temelin liefern.
    Einen kleinen Erstauftrag dazu haben wir bereits 1988 bekommen und wir sind für weitere sicherheitstechnische Ausrüstungen im Bereich Gerndorf Temmelin in Verhandlung.
    Dass es sich bei Ihnen um ein verstaatlichtes Unternehmen handelt, dessen Eigentümervertreter also der Bund ist, dessen Eigentümer das Volk von Österreich ist, das einen anderen Willen bekundet hat, das stört Sie dabei nicht?
    Wir glauben nicht, dass das Volk, oder wenn Sie so wollen, die Volksabstimmung dahingehend ausgelegt werden kann, dass man keine sicherheitstechnischen Einrichtungen liefern sollte.
    Ich glaube, das wäre ungefähr vergleichbar, wenn man sagt, wir sind, was weiß ich, gegen Deponien im Problemmüllbereich.
    Und auf der anderen Seite sagt man, ja, aber da darf man überhaupt nichts damit zu tun haben.
    Das heißt, man ist dann womöglich auch gegen eine Firma, die Entsorgungen im Problembereich durchführt.
    Und diese Kernkraftwerke gibt es nun einmal.
    Und ich glaube, dass es eigentlich eine positive Aufgabenstellung ist, hier sicherzustellen, dass die sicherheitstechnischen Einrichtungen tatsächlich einem hohen Standard entsprechen.
    Der Erstauftrag hatte einen Umfang von drei bis fünf Millionen.
    Bei den Folgeaufträgen wird es sich nicht um dreistellige Millionenbeträge handeln, erklärte Radl.
    Und damit zurück ans Studio.
    Reporterin war Bettina Reuter.
    Die Grünen werfen also die Frage auf, wie weit soll sich die Verstaatlichte Voest am Bau des tschechischen Atomkraftwerkes von Temelin beteiligen.
    Eine Entschuldigung bin ich noch schuldig allen Drosendorfern für die Verunglimpfung des Namens ihres Ortes.
    Entschuldigen Sie bitte.
    Eine erschreckend niedrige Wahlbeteiligung, die unter 50% lag, schwere Verluste für den ÖAAB, eine Fraktion sozialistischer Gewerkschafter, die ihre Position etwa halten konnte, deutliche Gewinne für die freiheitlichen Arbeitnehmer, das ist kurz zusammengefasst das Ergebnis der Arbeiterkammerwahlen vom Sonntag und Montag.
    Ein Ergebnis, das gestern eine Flut höchst unterschiedlicher Politikerreaktionen nach sich zog und das heute natürlich die Kommentatoren der Tageszeitungen intensiv beschäftigt.
    Gisela Hopfmüller hat Kommentarauszüge zusammengestellt.
    Es sind fast durchgehend speziell die Politiker-Erklärungen zum Arbeiterkammer-Wahlergebnis, die von den Kommentatoren heftig kritisiert werden.
    Es ist schon Urlaubszeit, die Arbeitnehmer sind so zufrieden, dass sie nicht wählen gingen, war da gestern etwa von sozialistischer Seite zu hören.
    Während aus ÖVP-Reihen argumentiert wurde, die Skandale hätten sich ausgewirkt, durch die Regierungsbeteiligung der ÖVP sei der Oppositionsbonus vertan worden
    Oder, wie ÖAAB-Obmann Lichal meinte, weil die Verluste weniger hoch seien als das 16%-Minus der ÖVP bei den Tiroler Landtagswahlen, habe der ÖAAB den Abwärtstrend der ÖVP gestoppt.
    Für Reinhard Hampel in den oberösterreichischen Nachrichten sind solche und ähnliche Erklärungen plumpe Übungen, uns ein X für ein U vorzumachen.
    Für Peter Gnam in der Neuen Kronenzeitung sind sie einfach erbärmlich.
    Im Kurier befindet Christoph Kotanko
    Viele Funktionäre arbeiten hart daran, die Politikervertrossenheit zu vergrößern.
    In der kommunistischen Volksstimme schreibt Lutz Holzinger, man hatte die Qual der Wahl, über welches Politikerstatement man lachen oder weinen sollte.
    Und in der Tageszeitung Die Presse ärgert sich Anneliese Rohrer.
    Die Erklärungen stellen meist einen schmerzlichen Angriff auf die Intelligenz der Wähler dar und verblüffen noch immer in ihrer Unverfrorenheit.
    Jetzt noch ein paar Schlaglichter auf weitere Befunde.
    Im unabhängigen Standard analysiert Gerold Christian.
    Ihrem politischen Ziel, mehr Arbeitnehmer für sich zu gewinnen, ist die ÖVP weiter entfernt denn je.
    Der schwarze Arbeitnehmerflügel gibt den Unselbständigen nicht das Gefühl heimatlicher Geborgenheit und Sicherheit.
    In Zeiten gefährdeter Arbeitsplätze fühlen sich offenbar auch Nichtsozialisten bei der SPÖ geschützter als bei der ÖVP.
    Und wer vor der Arbeiterkammer resigniert hat oder einfach nur protestieren will, wählt entweder gar nicht oder stimmt für die FPÖ.
    Heißt es im Standard.
    Im Kurier meint Christoph Kotanko, der ÖVP werde mittelfristig die Partnerwahl zwischen SPÖ und FPÖ nicht erspart bleiben.
    Auch wenn es vielen gestandenen schwarzen Funktionären nicht in den Kopf will, der Hauptgegner der ÖVP sind nicht die Sozialisten.
    Die Gefahr geht von Jörg Haider aus.
    Parteiobmann Josef Riegler, der bei der AK-Wahl auch nichts mehr retten konnte, hat die Wahl.
    Er kann mit der SPÖ in einem Boot bleiben, was staatspolitisch richtig wäre.
    Damit scheint die Fortsetzung der Niederlagenserie garantiert.
    Oder er setzt sich vom Koalitionspartner ab, dessen Skandalserie viele VP-Parteigänger abstößt.
    Zum Absetzen habe die ÖVP nach Wranitzkis scharfer Reaktion auf ein Nurekum-Strategiepapier der ÖVP aber schnell den Mut verloren, heißt es im Kurier.
    Auch Manfred Scheuch in der sozialistischen Neuen AZ geht darauf ein, dass die Freiheitlichen der ÖVP Stimmen weggenommen haben.
    Die Taktik Haiders, sich als die bessere bürgerliche Partei anzubieten, geht offenbar auf.
    Wenn die Erosion der ÖVP so fortschreitet, könnte das Witzwort, dass die nächste SP-VP-Koalition eine kleine wäre, in Wirklichkeitsnähe rücken.
    Anneliese Rohrer in der Tageszeitung Die Presse verlangt Konsequenzen, weil ÖAB-Obmann Lichael versucht habe, die schweren Verluste des Arbeiter- und Angestelltenbundes als Sieg darzustellen.
    Wer heute noch meint, Wählern so etwas weismachen zu können, wäre eigentlich für konsequenzenfällig.
    Ein durchaus erfolgreiches Regierungsmitglied kann in einer anderen Funktion völlig fehl am Platz sein.
    Das einzusehen wäre keine Schande, sondern sogar ein Verdienst.
    Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt argumentiert allgemeiner, aber in ähnliche Richtung.
    Der ÖAB, dem diesmal zweifelsohne auch die Regierungsbeteiligung der ÖVP auf den Kopf gefallen ist, wird landläufig aber auch personelle Überlegungen in die Diskussion miteinbeziehen müssen.
    In Zeiten politischer Ämterentflechtung dürften neue Weichenstellungen ohne dies nicht allzu schwer zu bewerkstelligen sein.
    Mit der ÖVP-Schlampe bei den Arbeiterkammerwahlen befassen sich heute nicht nur Zeitungskommentatoren, sondern auch der ÖAAB, selbst der Bundesvorstand des ÖVP-Arbeitnehmerbundes.
    Es berichten Robert Stoppacher und Waltraud Langer.
    Konsequenzen aus der Wahlniederlage haben einzelne ÖAB-Funktionäre noch am Wahlabend gefordert.
    So meinte der steirische Spitzenkandidat Paul Burgstaller, ÖAB-Bundesobmann Robert Lichal hätte sich mehr um die Arbeitnehmerinteressen kümmern sollen.
    Dieser Kritik schloss sich auch der Wiener ÖAB-Obmann Walter Schwimmer an.
    Schwimmer kündigt nun eigene Konsequenzen an.
    Mit sofortiger Wirkung will er seine Funktionen als ÖVP-Sozialsprecher und Chefverhandler über die Pensionsreform zurücklegen.
    Schwimmer, er wolle sich auf seine Aufgabe als Wiener ÖAB-Obmann konzentrieren, sein Nationalratsmandat aber behalten, um im Parlament ÖAB-Interessen zu vertreten.
    Außerdem wird Schwimmer als Nachfolger Christoph Zernathus Vorsitzender des Parlamentarischen Gesundheitsausschusses.
    Konsequenzen will auch der Salzburger ÖAB-Spitzenkandidat Saliger ziehen.
    Nach der in Salzburg unerwarteten Wahlniederlage des ÖAB bot er den Rücktritt an.
    Ob dieser Rücktritt angenommen wird, muss der Landesvorstand aber noch beraten.
    Auf Bundesebene haben die Spitzenvertreter des Arbeitnehmerflügels der ÖVP bisher jegliche personelle Konsequenzen abgelehnt.
    Befragt, ob sich an dieser Haltung etwas ändert, sagte ÖARP-Generalsekretär Walter Heinzinger nach der heutigen Vorstandssitzung.
    Das war der einheitliche Wunsch des Vorstandes, dass alle führenden Mitarbeiter
    jetzt wieder gemeinsam versuchen sollen, jene Neuordnung und jene Attraktivität der Arbeiterkammer, die wir im Wahlkampf nicht darstellen konnten, anzustreben und ihre Aufgaben weiter übernehmen und ausüben sollen.
    Das heißt im Klartext, es wird keine personellen Konsequenzen geben?
    Das heißt im Klartext, es wird umfassende sachliche Konsequenzen geben und den Wunsch, dass die Einzelnen bei dieser Sacharbeit mitwirken.
    Es liegt natürlich immer wieder auch im Entscheidungsbereich des Einzelnen, wir sind dafür bekannt.
    dass wir für Individualismus sind.
    Das können wir nicht vorschreiben.
    Aber es war der eindringliche Wunsch, jetzt auch in dieser bitteren Stunde solidarisch zusammenzustellen.
    Setzt sich der ÖAB damit nicht den Vorwurf aus, dass er gegenüber solchen Wahlniederlagen, wie das am Sonntag und Montag der Fall war, eine dicke Haut entwickelt hat?
    Das wäre ein böser Vorwurf.
    Die Politik lebt von der Sensibilität.
    Aber es gibt Wahlkämpfe, die sehr persönlich zugeschnitten sind.
    Der Arbeiterkammerwahlkampf ist kein solcher Wahlkampf.
    Sodass eine persönliche Einzelverantwortung, die die Konsequenz des Rücktritts in logischer Weise nach sich zieht, bei dieser Arbeiterkammerwahl so deutlich nicht zum Ausdruck kommt.
    Nun haben aber einzelne Funktionäre schon für sich Konsequenzen angekündigt.
    Etwa der Salzburger Spitzenkandidat Saliger hat den Rücktritt angeboten.
    Der Wiener Landeshauptmann Walter Schwimmer will sich mehr auf den ÖAP konzentrieren und hat seine Funktion als Sozialsprecher im Parlamentsklub zurückgelegt.
    War das jetzt falsch, voreilig?
    Das muss man drinnen.
    Jeder, der Saliger kennt, weiß, das ist ein sehr offener
    unkomplizierter Rappeller und Christgewerkschafter, der mit ganz großen Hoffnungen in diese Wahlschlacht gegangen ist.
    Und der ein böses Ergebnis bekommen hat, dass man in dieser Situation zunächst seinen Mitarbeitern sagt, Kinder, wir sind aufgebrochen zu einem großen Ziel, jetzt schauen wir schier aus, bitte ich stelle mein Amt zur Verfügung, ist korrekt und einsichtig.
    Die Überlegungen Walter Schwimmers bitte haben mit der Arbeiterkammerwahl weniger zu tun.
    die Wünsche von Walter Schwimmer seit einem Monat, wo er mir das genaue Zugehörige mitgeteilt hat, dass diese ganz wichtige Frage des Sozialsprechers neben seinen ÖAB und seinem beruflichen Engagement für ihn nicht mehr aufrechtzuerhalten ist und er hier eine Neuordnung sucht.
    Das steht nicht im Kontext mit den AK Ergebnissen.
    Das heißt, das Aufgeben der Funktionen als Sozialsprecher durch Walter Schwimmer ist gar keine direkte Konsequenz aus der Wahlniederlage des ÖAB?
    Nein.
    Hat Walter Schwimmer damit jetzt nicht irgendwie einen falschen Eindruck in der Öffentlichkeit erweckt?
    Das kann hineininterpretiert werden.
    Und sollte vorübergehend hier ein falscher Eindruck entstehen, hat er genügend Möglichkeiten, das wieder zurechtzurücken.
    Und wir werden ihm dabei helfen.
    Hat es im Bundesvorstand heute auch Stimmen gegeben, die dem ÖAB-Obmann Minister Licherl nahegelegt haben, er möge sich doch stärker als bisher um den ÖAB kümmern und nicht nur um das Verteidigungsressort.
    Es hat diesbezüglich keine einzige Stimmung gegeben.
    Das heißt Robert Lichal ist der optimale ÖAB-Chef?
    Robert Lichal ist der ÖAB-Chef, dem in dieser Situation die volle Loyalität und Solidarität im Gremium ausgesprochen wurde.
    Die letzte große Premiere der Wiener Festwochen ist die bei Presse und Publikum wohl begehrteste.
    Das Gastspiel vom Hamburger Schauspielhaus mit Wedekinds Loulou in der fünfstündigen Urfassung heute Abend im Theater an der Wien.
    Susanne Lothar, die man in Wien von einem anderen Wedekind, Musik, im Akademiediater kennt, ist die akklamierte Titelrollendarstellerin.
    Eine Loulou, die Regisseur Peter Zadek als Idealbesetzung für seine Interpretation des Stückes bezeichnet.
    Zur Hamburger Loulou in Wien ein Beitrag von Koschka Hetzer und Eva-Maria Klinger.
    Die Urfassung, für die sich Peter Zadek entschieden hat, wird in dieser Form erstmals aufgeführt.
    Ungekürzt und auch wie es im Original steht, in zum Teil französischer Sprache im Paris-Akt und in zum Teil englischer im letzten Akt.
    Zadek lässt die tolldreiste Moritat von der tödlichen Lust in den 50er Jahren spielen.
    Lulu ist wirklich die hemmungslose Kindfrau, die naturgemäß durch die Hand des Lustmörders Jack der Ripper sterben muss.
    Uwe Boom spielt den als sympathischen, fast verträumten Jungen, der auch nur Opfer seines Triebes ist.
    Worin sieht Susanne Lothar die sensationelle Wirkung dieser Aufführung?
    Weil das so ein umfassendes, ausschließliches, irrsinniges Stück ist, gerade in der Urfassung, die wir spielen.
    Das eigentlich, das ist Wedekind pur und konzentriert und toll, wie er sich selbst eigentlich in meinen Augen gar nicht überbieten kann.
    Und diese Fassung ist rauer, ungeschliffener,
    obszöner, wilder und für meinen Geschmack viel schöner als die zweite Fassung.
    Eben in der Urfassung ist die Lulu eben nicht so ein Klischee von einer Täterin.
    Ist mehr ein Kind, ist mehr das Opfer als der Täter.
    In kindlicher Unverfrorenheit bringt sie die Männer zuerst um den Verstand und dann ums Leben.
    Lulu ist hier nicht lustvoll, männermordend, sondern sieht fast erstaunt ihre verheerende Wirkung, bis sie auch Genuss daran empfindet.
    Dr. Golluth, der Maler Schwarz, sind jeweils zu Aktschluss wegen Lulus' Untreue gestorben.
    Dr. Schön, der ihr trotz inneren Widerstandes rettungslos verfallen ist, wird im dritten Akt ihr Ehemann.
    Nicht totschießen!
    Das ist Spielerei!
    Schau dir nur vor, Junge!
    Diese Lippen, diese Lippen!
    Du brauchst ihn!
    Bitte!
    Du werdest immer noch üppiger.
    Das geht nun so, seit ich dich kenne.
    Warum tust du es dann nicht selber?
    Weil mich das in Zucht ausbrecht.
    Du hast mich zu lieb dazu.
    Hier wird es ja nicht schwer.
    Sprich nicht so, ich bitte dich, sieh mich nicht so an.
    Ruhig, ruhig!
    Ihr Schwarzfarben!
    Herzchen sei vollsamt!
    Setz ihn dir auf die Brust.
    Los, drück mit dem Zeigefinger.
    Ich stimme!
    Gänzchen!
    Jetzt wäre es geschehen.
    Die eifersüchtigen Kavaliere!
    Geh endlich wieder mal!
    Was denn?
    Was denn anders?
    Du musst mich binden und peitschen!
    Umsonst!
    Das Blut kommt, ich schrei nicht, ich weiß es auf deinem Stich!
    Es ist Hoffnung als verloren.
    Aber was vergibst du mir, wenn er will?
    Das ist das Mordführung!
    Weil ich dabei zugrunde gehe, ich habe dir längst vergeben.
    Ich war immer wie ein Vater zu dir, jetzt erst recht!
    Ich will mich abziehen, lass den Wagen holen, wir fahren!
    Man gibt Bajazzos!
    Ulrich Wildgruber als Dr. Schön.
    Gehetzt, schwitzend, vor Begierde fuchtelnd und stotternd, atemlos und getrieben, stellt Zadek bewusst die komischen Seiten des dreisten Treibens in den Vordergrund.
    Im eleganten Haus Dr. Schöns verkehren selbstverständlich unzählige Liebhaber, darunter auch Alva, Schöns Sohn, gespielt von Ulrich Tukur.
    Doch, doch, ich bin ganz frisch.
    Ich habe eine Keuschheit von 14.000.
    Warum hast du mich denn gebeten zu kommen?
    Du sagtest, wir wollten deinen kleinen Zwachen nahegegeben.
    Ich habe mich extra in die Toilette gestürzt.
    Du bist schön.
    Smoking.
    So dich lieben und sterben.
    Oh.
    Ich habe alles hier richten lassen.
    Ich habe ein kleines Soupet bestellt.
    Wenn, wenn, wenn, wenn nur die Aufregung nicht wäre.
    Bring mich auf die Rand- und Bandkleine.
    Du scheinst nicht zu bemerken, dass ich es bin.
    Ich.
    Ich möchte einmal einem Luftmörder in die Ende geraten.
    Zadek seziert in grellem Licht, das auch im Zuschauerraum während der ganzen Aufführungsdauer nicht erlischt, die Todesspirale der Emotionen.
    Er statuiert ein Exempel, wohin die ungezügelte Leidenschaft führen kann.
    Und das ist genau im Sinne Wedekinds, der als Moralist angetreten ist.
    Eine Moritatschrieb und kein bürgerliches Genrebild.
    Grell, grässlich, überzeichnet, grotesk.
    Und die Schamgrenze mühelos überspielend.
    Da ist Zadek in seinem Urelement.
    Im Tollhaus der Lüste rennt Lulu nackt durch das halbe Stück, auch so mancher Mann reißt sich im wilden Taumel die Kleider vom Leib.
    Das hat beißenden Witz und tiefe Tragik zugleich.
    Die Lothar ist ein Elementarereignis.
    Zwischen Tollhaus und Treibhaus wirbelt sie die Männer und zuletzt sich selbst zu Tode.
    Eine Rolle, nach der sie sich gesehnt hat?
    Es hängt immer davon ab, mit wem und wann.
    Wer spielt und wer inszeniert.
    Also es liegt mir überhaupt nichts dran, grundsätzlich die großen Rollen zu spielen, irgendwann mal.
    Weil mir fällt auch zu toll geschriebenen großen Rollen nichts ein, wenn ich zu den Leuten, mit denen ich keine Erotik habe oder mit denen ich gerne das machen würde.
    Es kommt bei mir immer aus einem Zusammenspiel und aus einem, wenn es gut ist, aus einem großen Spaß und aus einer Freude aneinander.
    Susanne Lothar, die Lulu von heute Abend im Theater an der Wien.
    Drei Minuten vor eins die Schlussnachrichten.
    China.
    Die Führung in Peking setzt die Verhaftungen von Aktivisten der Demokratiebewegung fort.
    Von 21 Gesuchten sollen zwei festgenommen worden sein.
    Das Fernsehen hat wiederholt Steckbriefe der sogenannten Kontrrevolutionäre veröffentlicht.
    In Peking ist die Truppenpräsenz verringert worden.
    Vorm Platz des himmlischen Friedens sind fast alle Panzer abgezogen.
    Das Gebiet ist jedoch weiterhin gesperrt.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Auf dem Programm des sowjetischen Staats- und Parteichefs Gorbatschow steht heute ein Besuch in Stuttgart.
    Gorbatschow wird unter anderem die Universität besuchen und Gespräche mit Wirtschaftsvertretern führen.
    Morgen geht der Besuch mit Aufenthalten im Ruhrgebiet zu Ende.
    Sowjetunion.
    Eine Sonderkommission der Nationalitätenkammer des obersten Sowjets wird sich demnächst mit dem Schicksal der verfolgten Minderheit der Mesketen in Usbekistan befassen.
    Die Kommission soll auch die Möglichkeit einer Rückkehr der Mesketen in ihre ursprüngliche Heimat Georgien untersuchen.
    Allerdings wird auch Georgien von nationalistischen Unruhen erschüttert.
    Die Minderheit der Mesketen ist 1944 auf Anordnung Stalins von Georgien nach Usbekistan deportiert worden.
    Ungarn.
    Die erste Verhandlungsrunde zwischen Regierung und Opposition über die Einführung eines Mehrparteien-Systems ist offenbar positiv verlaufen.
    Parlamentspräsident Sörös sagte, den Gesprächspartnern seien die Fragen klar, in denen Übereinkünfte erreicht werden sollten.
    Die unabhängigen Gruppen nennen die Ausschreibung freier Wahlen als Ziel.
    Norwegen.
    Zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Freihandelszone EFTA sollen im kommenden Jahr Verhandlungen über eine globale Annäherung beginnen.
    Bei der EFTA-Ministerkonferenz in Christiansand erklärten Außenminister Mock und Wirtschaftsminister Schüssel, die Freihandelszone werde im Herbst die politischen Entscheidungen über den Annäherungsprozess treffen.
    Allerdings sei dies keine Alternative für die Bemühungen Österreichs um einen Vollbeitritt zur Gemeinschaft.
    Bei der Konferenz hat Österreich in den Bemühungen zur Bewältigung des Transitverkehrs Unterstützung durch die übrigen FDA-Staaten erfahren.
    Österreich
    Nach der schweren Wahlniederlage hat der ÖAAB die Forderung nach Erneuerung der Arbeiterkammer bekräftigt.
    ÖAAB-Obmann Lichal verlangte Priorität für den Ausbau von Freiheit und Gestaltungsmöglichkeit für den einzelnen Arbeiternehmer sowie eine klare Trennung der Aufgaben von ÖGB und Arbeiterkammer.
    Außerdem trat er für die Änderung der Wahlrechtsordnung und der Betriebsratswahlordnung ein.
    Nun noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
    Im Süden noch wolkig, sonst allgemein sonnig.
    Nachmittagstemperaturen zwischen 17 und 23 Grad.
    In wenigen Sekunden ist es 13 Uhr, das Mittagsjournal geht damit zu Ende und im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Werner Löw.
    Auf Wiederhören.
    Das war's für heute.

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    Nachrichten
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
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    Verhaftungswelle in China
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    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
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    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Boatpeople in Hongkong
    Mitwirkende: Kuhrau, Eberhard [Gestaltung]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Ort: Hongkong [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Wirtschaftliche Kooperation UdSSR-BRD
    Interview: Bankberater Rieger
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Rieger, Philipp [Interviewte/r]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Lage in Usbekistan
    Mitwirkende: Bode, Peter M. [Gestaltung]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Palme-Witwe erscheint nicht beim Prozess
    Mitwirkende: Detlefsen, Jürgen [Gestaltung]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Großbritannien: Europa-Wahl
    Mitwirkende: Adrowitzer, Roland [Gestaltung]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: RAF-Mütter
    EInblendung: Mutter Braus, Theologe Käsemann
    Mitwirkende: Brandl, Hellfried [Gestaltung] , Braus, Helga [Interviewte/r] , Käsemann, Ernst [Interviewte/r]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Klub der Grünen, Wabl zu Temelin und Vöest
    Einblendung: Grün-Klubobmann Wabl, VÖEST-Mitarbeiter Radl
    Mitwirkende: Roither, Bettina [Gestaltung] , Wabl, Andreas [Interviewte/r] , Radl, Alfred [Interviewte/r]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau zu Arbeiterkammerwahlen
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖAAB zu Arbeiterkammer-Niederlage
    Interview: ÖAAB-Generalsekretär Heinzinger
    Mitwirkende: Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Langer, Waltraud [Gestaltung] , Heinzinger, Walter [Interviewte/r]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Deutsches Schauspielhaus mit "Lulu" bei den Wiener Festwochen
    Einblendung: Schauspielerin Lothar, Szenenausschnitte
    Mitwirkende: Klinger, Eva Maria [Gestaltung] , Lothar, Susanne [Interviewte/r]
    Datum: 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1989.06.14
    Spieldauer 00:59:44
    Mitwirkende Löw, Werner [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1989.06.14 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-890614_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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