Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1984.09.08
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsjournal begrüßt Sie Louis Glück.
Bei uns geht es heute noch einmal um die Regierungsumbildung.
Einerseits in Pressekommentaren, die wir zitieren, andererseits in einem ausführlichen Interview mit einem der Opfer des Ministerwechsels, Erwin Lanz.
Er ist heute im Journal zu Gast.
Dann zwei Beiträge mit dem Übertitel Ökonomie gegen Ökologie.
Wir sprechen mit E-Wirtschaftschef Walter Fremuth über seine Kraftwerkspläne, unter anderem befürwortet er die umballschonende Kompromissvariante fürs Teufertal und wir berichten über einen Versuch der Initiatoren des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens aus ihrem Sommertief herauszukommen.
Dann gibt es heute Mittag noch zwei Eröffnungsberichte.
In Wien begann die Herbstmesse mit Politiker-Aussagen zu Wirtschaftlichem und in Linz beginnt es auch, nämlich das Brucknerfest mit seiner internationalen Renommier-Veranstaltung Ars Electronica.
Dann haben wir noch einen Beitrag über neue Probleme Frankreichs mit Entwicklungen in Nordafrika vorbereitet.
Zunächst am Wort sind aber unsere Nachrichtenleute.
Verantwortlicher Redakteur für die Meldungen ist Ferdinand Olbert und Sprecher ist Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Die künftige Wirtschaftspolitik stand im Mittelpunkt der heutigen Eröffnungsreden bei der Wiener Herbstmesse.
Bundeskanzler Sinowaz versicherte, dass die neu gebildete Bundesregierung neue wirtschaftliche Akzente setzen und auch beim Umweltschutz effektiv arbeiten werde.
Man wolle auch mit den Sozial- und Wirtschaftspartnern weiterhin eng kooperieren, sagte Sinowaz.
Vizekanzler Handelsminister Steger betonte, für einen dauerhaften Wirtschaftsaufschwung seien die Förderung von Leistung und Eigentum sowie eiserner Sparwille notwendig.
Bei allem Optimismus, der durch die jüngsten Wirtschaftsprognosen gerechtfertigt werde, müsse man aber auch die Schwächen der heimischen Wirtschaft erkennen.
Steger nannte dabei besonders den notwendigen Strukturwandel und kündigte eine stärkere Förderung technologischer Innovationen an.
Der Präsident der Bundeswirtschaftskammer, Rudolf Sallinger, verlangte eine stärkere Förderung der Leistung in der Wirtschaftspolitik.
Außerdem forderte er die Regierung zu einer Sanierung der Staatsfinanzen, zur energischen Einschränkung des Defizits und zum Schuldenabbau auf.
An der Wiener Herbstmesse beteiligen sich mehr als 1800 Aussteller aus Österreich und etwa 2000 Firmen aus dem Ausland.
Als besonderer Höhepunkt gilt die erste gemeinsame Präsentation von Unterhaltungselektronik und Haushaltstechnik.
Diese Ausstellung wird unter der Bezeichnung HIT 84 in der neuen Europa-Halle gezeigt.
Der designierte Finanzminister Franz Wranicki will für ein ruhiges und geordnetes Wirtschaftsklima sorgen.
In der Fernsehreihe Politik am Freitag deutete Wranicki außerdem an, dass die Zinsertragssteuer voraussichtlich bald reformiert werde.
Der designierte Finanzminister sagte, er sei nicht für eine sofortige Abschaffung der Steuer.
Der Kapitalmarkt müsse aber wieder flott gemacht werden.
ÖVP-Steuersprecher Albert Steidl warf Wranitzki in einer Reaktion vor, er habe in dem Interview weitere Steuererhöhungen nicht ausdrücklich ausgeschlossen.
ÖVP-Familiensprecherin Marga Hubinek betonte heute, eine Anpassung der Familienbeihilfe an die Teuerung müsse allen Familien zugutekommen.
Die Familienbeihilfe sei keine auf sozial schwache Familien beschränkte Fürsorgeleistung.
Sie sei immer als Anerkennung der Leistung aller Familien mit Kindern gedacht und konzipiert gewesen.
Hubinek wandte sich gegen Bestrebungen, die Erhöhung der Kinderbeihilfe nur bedürftigen Familien oder solchen mit behinderten Kindern zukommen zu lassen.
ÖVP-Generalsekretär Graf hat seinen politischen Stil gegen die Angriffe von Seiten der Regierungsparteien verteidigt.
In einem Interview im Morgenjournal sagte Graf heute, er werde weiter so sprechen, wie ihm der Schnabel gewachsen sei.
Der Generalsekretär habe die Aufgabe, auf die Schwächen des politischen Gegners hinzuweisen.
Zugleich betonte Graf, er habe den Boden der Fairness nie verlassen.
Zur Äußerung von Bundeskanzler Sinovac, er, Graf, sei ein Zündler vom Dienst, meinte der ÖVP-Generalsekretär, es sei kein Stärkezeichen, wenn sich der Chef der Bundesregierung auf eine derartige Polemik einlasse.
Die Bestellung eines zweiten SPÖ-Zentralsekretärs betrachte er als Kompliment des politischen Gegners, sagte Graf.
Deutsche Demokratische Republik
Die DDR hat sich jetzt der Kampagne Moskaus gegen angeblichen Revanchismus in der Bundesrepublik Deutschland angeschlossen.
Ministerpräsident Willi Stow verklärte anlässlich des bevorstehenden 35.
Jahrestages der Gründung der DDR, Westdeutschland habe seine revanchistische, dem Völkerrecht widersprechende Linie nicht aufgegeben.
Dies zeige sich unter anderem in der Nichtrespektierung der Staatsbürgerschaft der DDR.
Das Politbüro-Mitglied der SED Günther Mittag betonte, es gebe weder eine offene deutsche Frage noch existiere das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937.
Das Rad der Geschichte könne nicht zurückgedreht werden.
DDR-Verteidigungsminister Heinz Hoffmann sagte, Ost-Berlin sei zu sachlichen Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland bereit.
Dies erfordere jedoch ein hohes Maß an Zähigkeit und Geduld.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundeskanzler Kohl hat versichert, ungeachtet der Absage des Besuchs von DDR-Staats- und Parteichef Honecker, werde es mit Sicherheit keinen Stillstand in den Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten geben.
In einem Fernsehinterview meinte Kohl, aus den Stellungnahmen der DDR werde deutlich, dass der Besuch Honeckers in der Bundesrepublik Deutschland aufgeschoben und nicht aufgehoben sei.
Zu den Revanchismusvorwürfen gegen Bonn erklärte Kohl wörtlich, dies sei blühender Unsinn.
Der Chef der SPD-Bundestagsfraktion, Hans-Jochen Vogel, hat die Bereitschaft seiner Partei bekundet, die Deutschlandpolitik mitzutragen.
Voraussetzung sei allerdings, dass Kohl jene Leute in der Union unter Kontrolle bringe, die diese Politik gefährden, sagte Kohl.
Großbritannien.
An der britischen Streikfront zeichnet sich eine Entspannung ab.
Die Eisenbahner-Gewerkschaften haben die für kommende Woche angekündigten Bummelstreiks gegen geplante Entlassungen abgesagt.
Vertreter der Bergarbeitergewerkschaft und der staatlichen Kohlebehörde vereinbarten neue Gespräche zur Beilegung des seit einem halben Jahr andauernden Ausstandes in der Kohleindustrie.
Das Treffen soll morgen an einem geheim gehaltenen Ort stattfinden.
Inzwischen bröckelt der Streik der Hafenarbeiter in Großbritannien weiter ab.
Die Docker in London und Bristol stimmten für eine Wiederaufnahme der Arbeit.
Chile
Bei den Trauerfeiern für den am vergangenen Dienstag erschossenen französischen Geistlichen André Jarlin ist es in der Nacht im Stadtzentrum von Santiago zu schweren Zusammenstößen gekommen.
Die Polizei ging mit Schlagstöcken, Wasserwerfern und Tränengas gegen Trauergäste vor.
Mindestens vier Personen sollen verletzt worden sein.
Pater Jarlin ist nach Zeugenaussagen durch Schüsse von Polizisten getötet worden.
Die chilenische Regierung bestreitet dies allerdings.
Niederlande, Belgien.
Mit einer neuen Kampagne will die internationale Umweltschutzorganisation Greenpeace auf die Gefahren radioaktiver Transporte auf dem Meer hinweisen.
Ein Greenpeace-Schiff verlässt heute den Hafen von Amsterdam und nimmt Kurs auf die belgische Küste.
Dort ist vor zwei Wochen ein französischer Frachter mit radioaktivem Urangas gesunken.
Die Bergung der Giftfässer gestaltet sich wegen des schlechten Wetters im Gebiet des Ärmelkanals überaus schwierig.
Nach Angaben der Bergungsfirma sollen Taucher nun ein Netz um den Frachter legen, damit die Ladung nicht aus dem Wrack gespült wird.
Österreich In Linz ist heute Vormittag das internationale Brucknerfest eröffnet worden.
Zu den Veranstaltungen gehört auch die Ars Electronica, das einzige Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft in Europa.
Erster Höhepunkt der Ars Electronica ist am Abend die Freilichtaufführung des japanischen Elektronikmusikers Isao Tomita über die Geschichte des Universums.
Tomita will dabei unter Einsatz von Musik, Licht, Laser, Hubschraubern und Donauschiffen die Geschichte des Universums vom Urknall bis zur Zukunft der Menschheit im Weltall erzählen.
Die Wetterlage.
Das Tiefdruckgebiet, das in den letzten Tagen das Wetter in Österreich beeinflusste, liegt mit seinem Zentrum nun über Deutschland.
Es zieht langsam ostwärts ab.
In der Folge greift eine weitere atlantische Störung auf Mitteleuropa über.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Osten und Süden Auflockerungen, sonst überwiegend reichlich bewölkt und strichweise Regen.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 13 bis 19 Grad, Frühwerte 5 bis 11 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
An der Alpen-Nordseite strichweise noch etwas Regen, sonst wechselnd aufgelockerte Bewölkung.
Mäßige westliche Winde.
Frühtemperaturen 5 bis 11 Grad, Tageshöchstwerte 15 bis 19 Grad.
Abends im Westen Wetterverschlechterung.
Das Wetter übermorgen, bewölkt und verbreitet Regen.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 17°, Westwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 17°, Nordwind 10 km.
Linz, Start bewölkt, 16°, Westwind 10 km.
Salzburg, Start bewölkt, 11°, Südostwind 15 km.
Innsbruck, Start bewölkt, 11°.
Bregenz, bedeckt, 11°.
Graz, Heiter 16° und Klagenfurt, Heiter 14°.
12.10 Uhr ist es mit den Nachrichten und dem Wetter geworden.
In Wien hat heute die Herbstmesse begonnen.
Insgesamt ist es die 120.
Wiener Messe.
Fast 4000 Aussteller sind gekommen, die Hälfte aus Österreich.
Die Herbstmesse hat eine Woche geöffnet bis nächsten Sonntag.
Die Veranstalter erwarten wieder rund eine halbe Million Besucher.
In den Eröffnungsreden der Politiker heute Vormittag dominiert ja ein optimistischer Ton.
Konjunkturerwartungen und die Schwerpunkte des Messeprogramms stehen auch im Mittelpunkt des folgenden Berichts von Hans-Christian Unger.
Der Wirtschaftsaufschwung sei nun endlich greifbar geworden und nun gelte es, das hoch zu nützen.
Unter dem Zeichen verbesserter Konjunkturdaten müsste sowohl die Sanierung des Staatshaushalts in Angriff genommen als auch der Wirtschaft verbesserte Möglichkeiten geboten werden, um vom Aufschwung profitieren zu können.
Diese Devise ist mehr oder weniger in allen Reden angeklungen, die heute zur Eröffnung der Herbstmesse hier auf dem Messegelände gehalten worden sind.
An der Spitze der Regierungsdelegation ein optimistischer Fred Sinowatz, der nochmals die Regierungsumbildung als notwendige Maßnahme dargestellt hat.
um genau jene Ziele zu erreichen.
Und ein ebenfalls optimistischer Vizekanzler Norbert Steger, der an die Erfolge der bisherigen Koalitionsregierung erinnert und allerdings den Hinweis nicht vergessen hat, dass jeder Impuls für die Wirtschaft, wie etwa eine Steuerreform, die Stabilität nicht gefährden dürfe.
Schließlich noch Bundeskammerchef Salinger als oberster Repräsentant der Unternehmer in seinem Referat.
Der Aufschwung nütze allen in diesem Land und damit auch den wirtschaftspolitischen Intentionen der Regierung.
Man brauche aber klare Grundlagen und ein freundliches Klima für Investitionen und Innovation.
Derzeit ist noch der traditionelle Messerundgang der Ehrengäste in Gang und dabei präsentiert sich das Messegelände mit einem leicht veränderten Gesicht.
Die Konzeption, mehr und mehr Themen- und branchenbezogene Ausstellungen innerhalb der Herbstmesse zusammenzufassen, wurde fortgesetzt.
Höhepunkt sicherlich heuer die HIT 84 in der neuen Europahalle.
Die bisher größte Schau von Haushaltsgeräten und allem, was zum Bereich der Unterhaltungselektronik zählt.
Hier sind so gut wie alle Weltmarken vertreten.
Weitere Schwerpunkte, der Sektor Bauen und Heizen, die Spezialschau Vital mit einem umfangreichen Angebot für Fitnessjünger und Gesundheitsapostel.
Weiter das Musikdorf, aus dem der Klang von mehreren Dutzend elektronischer Orgeln klingt.
Dann noch die Fachschau für Gartengeräte und Kommunaltechnik und nicht zuletzt die umfangreiche Landwirtschaftsmesse Agraria.
Sie öffnet allerdings erst am 12.
September ihre Pforten.
Was können nun die 3.900 Unternehmen erwarten, die sich hier präsentieren?
Dazu eine Momentaufnahme der konjunkturellen Lage und einen Blick in die Zukunft, speziell für die Aussteller vom Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts Helmut Kramer.
Wir rechnen mit einem Anhalten der recht guten Konjunktur, die sich im Frühjahr
etwa den Erwartungen entsprechend entwickelt hat, auch in den nächsten Monaten und auch für das Jahr 1985.
Das bedeutet konkret, dass sich im Laufe des Herbstes die Investitionstätigkeit in Österreich weiter beleben wird und daher voraussichtlich auch für den Verkauf von Investitionsgütern gute Chancen bestehen.
Die Konsumkonjunktur war im Frühjahr durch die Rückwirkungen der Vorzielkäufe besonders beeinträchtigt.
Hier tritt im zweiten Halbjahr eine Normalisierung ein.
Insgesamt allerdings wird das reale Niveau der Konsumnachfrage niedriger sein als im Vorjahr.
Für das kommende Jahr wird dann aber auch wieder mit einer Belebung der Konsumkonjunktur zu rechnen sein.
Also in den nächsten Monaten kurzfristig bessere Geschäfte für die Investitionsgüterindustrie, nicht so gute für die Konsumgüterproduzenten bzw.
den Handel.
Dieses verbesserte Investitionsklima werden davon alle Branchen profitieren.
Das ist sicher nicht ganz gleichmäßig.
Bisher hat der Konjunkturaufschwung insbesondere die Grundstoff- und Vorproduktindustrie erfasst.
In weiterer Folge müssen wir nach Erfahrungen aus früheren Aufschwungsphasen annehmen, wird er sich insbesondere auf die verarbeitenden Industrien und auf die fertigen Investitionsgüter beziehen.
Die Bauwirtschaft hat im Frühjahr noch verhältnismäßig schwache Konjunktur zu verzeichnen gehabt.
Hier hat sich die Auftragslage in den letzten Monaten spürbar verbessert, sodass wir hier auch mit einem freundlichen Jahresausklang rechnen.
Das in allem also Optimismus nicht nur bei den Wirtschaftspolitikern, sondern auch bei den Wirtschaftsforschern.
Und wenn Optimismus eine wesentliche Voraussetzung für einen Aufschwung ist, das wird ja immer wieder behauptet, dann müssten die Auftragsbücher Sonntag in einer Woche deutlich voller sein als noch vor einem Jahr.
Soweit hier vom Messegelände, das sich jetzt langsam mit Besuchern füllt, zurück zum Moderator ins Studio des Mittagschanals.
Ein Konjunkturfrühling, also im Herbst, der sich da vor dem Hintergrund der Wiener Messe anbrannt, das war ein Beitrag von Hans-Christian Ungarn.
Zu den großen Themen im politischen Herbst werden sicher Budget, Wirtschaftspolitik und Arbeitslosigkeit zählen, aber auch der große Bereich Energiepolitik, Umweltschutz, also Ökonomie, Ökologie.
Da gibt's ja einige wichtige Termine in nächster Zeit.
Der Handelsminister hat ein Energiekonzept der Bundesregierung angekündigt, in dem Kraftwerksbauer zu mehr Umweltbewusstsein verpflichtet werden sollen.
Die Einmordungsfrist für Zwentendorf endet heuer.
In Osttirol steht das Dorfertalkraftwerk zur Entscheidung an.
und seine Vereinbarkeit mit dem seit elf Jahren geplanten Nationalpark.
Und was Heimburg betrifft, so werden im Herbst die nächsten Schritte des langen und komplizierten Bewilligungsverfahrens erfolgen, während die Gegenerfolgsbegehrensunterschriften sammeln.
Die E-Wirtschaft, die von einem jährlichen Zuwachs des Stromverbrauchs in Österreich um rund drei Prozent ausgeht, hält alle diskutierten Kraftwerke für unbedingt notwendig.
Generaldirektor Walter Fremuth bekräftigt, dass er, was das Atomkraftwerk im Tullner Feld betrifft, das China-Endlager-Angebot für seriös
und auch für die letzte Chance hält.
Das Donaukraftwerk Heimburg sei unverzichtbar, beim Tauernkraftwerk ist Fremuth dem Kompromissvorschlag aufgeschlossen, der die Schonung der Umballfälle ermöglicht.
Eher kritisch hatte sich zu dieser Variante ja Tirols Landeshauptmann Wallnöfer geäußert.
Fragen im folgenden Interview an Walter Fremuth von Herbert Hutter.
Herr Generaldirektor Fremuth, die Elektrizitätswirtschaft hat sich laut Planung in Sachen Hainburg auf ihren Standpunkt mehr oder weniger eingegraben.
Ein weiteres umstrittenes Kraftwerksprojekt ist Dorfertal in Osttirol.
Es geht um die Erhaltung der Umballfälle.
Hier scheint sich ein Kompromiss abzuzeichnen.
Die Minister Fischer und Steirer haben angedeutet, es gehe auch ohne Umballfälle, obwohl eigentlich die ursprüngliche Berechnung ja so war, dass die Umballfälle zur Wirtschaftlichkeit notwendig waren.
Wie soll das nun ausschauen?
An der ursprünglichen Berechnung hat sich nichts geändert und das Gutachten der Energieverwertungsagentur hat unserer ursprünglichen Berechnung auch vorbehaltlos recht gegeben.
Man hat in den Zahlen insofern eine Divergenz gehabt, weil das Gutachten sich volkswirtschaftliche Bewertungen zugrunde gelegt hat,
während wir vom Betriebswirtschaftlichen hergekommen sind, aber das Ergebnis war das gleiche.
Was nun neu ist, und das ist ja daher ein Kompromiss, das in einem Nachtragsgutachten nach eingehenden politischen Vorgesprächen es möglich erscheint,
Bäche, die uns bisher verschlossen waren, beizuleiten, nämlich drei aus dem Teffregental.
Wenn das der Fall sein sollte, anstelle der oberen Isl, also der sogenannten Umballfälle, die es in Wahrheit nicht gibt, das ist eine Kataraktstrecke, dann ist das natürlich ein neuer Lösungsansatz, der positiv zu bewerten ist und wo man lediglich eine Detailstudie selbst noch vornehmen wird müssen, wir haben die Unterlagen noch nicht.
Wie wird es mit den Kosten aussehen?
Dorfertal ist ja bisher mit 10 bis 12 Milliarden Schilling veranschlagt worden.
Wenn man nun aus dem relativ weit entfernten Defrekental möglicherweise durch Stollen das Wasser herbeileiten muss, was kostet das mehr und wie schaut das dann mit der Stromausbeute und mit der Wirtschaftlichkeit aus?
Nun, ich kann Ihnen in absoluten Zahlen das momentan nicht sagen, weil eben diese Nachtragsstudie noch nicht vorliegt und nicht die Art der Bachfassungen, die natürlich sehr gewichtig bei den Kosten eine Rolle spielt.
So viel steht nach den ersten Informationen, die wir haben, fest.
dass wir an der Grenze der Wirtschaftlichkeit operieren, wenn das Projekt mit diesen zusätzlichen drei Bachbeileitungen realisiert werden sollte.
Ist die E-Wirtschaft bereit, ein Projekt durchzuziehen, das sozusagen an der Grenze der Wirtschaftlichkeit sich befindet?
Sehen Sie, die Elektrizitätswirtschaft ist ein Begriff, den es zwar volkswirtschaftlich gibt, den es aber institutionell nicht gibt.
Wir müssen uns mit unserem 50%-Partner Tirol, Land Tirol bzw.
TIWAG, also der Landesgesellschaft, natürlich verständigen, denn wir sind gemeinsam Partner wirtschaftlich je zur Hälfte an der Osttiroler Kraftwerksgesellschaft.
Und haben Sie schon Kontakte aufgenommen mit dem Herrn Landeshauptmann Wallnöfer?
Nein, das hat noch nicht stattgefunden, weil eben die Planungsunterlagen noch nicht und dieses Nachtragsgutachten uns noch nicht vorliegt.
Sie haben also noch keine definitive Zusage von Ihrem 50%-Partner Tirol?
Stimmt.
Herr Generaldirektor, ein anderes Projekt, flussabwärts von der Donau in Ungarn gibt es ja ebenfalls Widerstände gegen
den Ausbau gegen Wasserkraftwerke.
Nichtsdestoweniger haben Sie heute erwähnt, dass sich Österreich möglicherweise an einem ungarischen Donaukraftwerk beteiligen will.
Wie weit ist hier die Planung gediehen?
Wie sind die Vorstellungen?
Ich darf das präzisieren.
Unsere Absicht geht dahin, dass wir uns zwar mit Kapital, in dem wir finanzieren würden, an dem ungarischen Donauausbau beteiligen würden, jedoch nicht von diesen Donaustufen den Strom bezögen, sondern aus dem ungarischen Netz.
Das heißt, es ist eine Frage, und anders kann man sie auch gar nicht lösen, der ungarischen Behörden, der ungarischen Regierung,
diese Kraftwerke zu bauen oder nicht zu bauen.
Und die andere Frage, dass wir aus dem ungarischen Netz auf einen Zeitraum von etwa 24 Jahren, das sind die ersten Planungsvorstellungen, in einer bestimmten Charakteristik während des Jahres erheblich unterschiedlich in der Strommenge Strom aus dem ungarischen Netz beziehen würden und also nicht von den geplanten Donnerstufen.
In welcher Größenordnung soll sich diese Beteiligung bewegen?
Hatten wir schon finanzielle Ziele?
Derzeit hat es die Donaukraftwerke übernommen, auf ungarischen Auftrag hin, eine Studie vorzunehmen und die befindet sich in Ausarbeitung.
Dann kann man erst
über wirkliche Zahlen sprechen.
Aber größenordnungsmäßig liegt das sicher etwa bei 7-8 Milliarden Schilling.
Und ab wann könnte man sich vorstellen, dass wir ungarischen Strom bekommen?
Aufgrund dieser Verträge, kurz zusammengefasst, 7-8 Milliarden Schilling in der Größenordnung, die Beteiligung, Dauer 24 Jahre, ab wann circa?
Am Beginn der 90er Jahre, was den angenehmen Effekt hätte, dass man sich dann die Richtung
vom klassischen thermischen Kraftwerken ersparen könnte oder zumindestens in einem angemessenen Rahmen ersparen würde.
Vielen Dank.
Österreichisch-Ungarische Stromkooperation also ab der 90er Jahre, das erklärte uns Walter Fremuth, der Verbundchef in diesem Interview mit Herbert Tuter.
Bleiben wir noch beim Thema Energiepolitik, wechseln wir aber sozusagen über die grüne Linie auf die andere Seite.
Seit dem Frühsommer läuft ein nach der Umweltschützer-Galionsfigur Konrad Lorenz
benanntes Volksbegehren, das ein radikales Umdenken in der Energiepolitik fordert.
Kern des Volksbegehrenstextes Verzicht auf Großkraftwerke.
Dazu wird verlangt, das Grundrecht auf Umweltqualität in der Verfassung festzuschreiben, also sozusagen einklagbar zu machen.
Das überparteiliche Volksbegehren, zu dem SPÖ, ÖVP und FPÖ offiziell ihren Wählern keine Empfehlungen gegeben haben, war mit einer spektakulären Pressekonferenz der Tiere gestartet worden, hatte auch in den ersten Tagen regen Zuspruch und zum Teil massive publizistische Unterstützung.
Inzwischen scheint der Strom der Unterschriften dünner zu fließen, derzeitiger Stand laut einem Co-Initiator des Volksbegehrens, Günther Nenning, rund 100.000.
Mit einer sogenannten Herbstoffensive, die heute in Salzburg angelaufen ist, wollen die Betreiber die Teilnahme nun wieder ankurbeln.
Ein Bericht von Franz Josef Huter.
Die Initiatoren des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens wollen mit ihrem Koordinationstreffen der einzelnen Umweltschutzgruppen an diesem Wochenende in Salzburg der Bewegung einen neuen Schwung verschaffen.
In den letzten Wochen hat das Thema Heimburg in der breiten Öffentlichkeit merklich ein Interesse verloren.
Mehrfach wurden Befürchtungen geäußert, dass das Konrad-Lorenz-Volksbegehren zur Erhaltung der Naturlandschaft Heimburger Au bei der Bevölkerung nicht jene Resonanz finden werde, wie etwa das Fristenlösungsvolksbegehren mit nahezu 900.000 Unterschriften oder das Konferenzzentrumsvolksbegehren mit 1,3 Millionen Unterschriften.
Dr. Günther Nenning, einer der renommiertesten Initiatoren des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens, glaubt, dass das Abflauen des Interesses an der Frage Heimburg kurzfristig und nur auf die Sommerferien zurückzuführen sei.
Die Naturfreunde, die gehen auf Urlaub, so gehört sich's auch.
Dann kommen sie wieder zurück, gestärkt, und gehen's an.
Sie glauben also, dass in den nächsten Wochen Heimburg wieder verstärkt im Vordergrund stehen wird?
Wir nehmen an und stellen uns heftig darauf ein, auf die Hypothese, dass die Baubewilligung erteilt wird.
Und diese Sicht darauf einstellen ist ein wesentliches Thema dieser Zusammenkunft der Aktivisten aus allen Bundesländern gewesen.
Wie werden Sie jetzt darauf reagieren, wenn tatsächlich der Naturschutzlandesrat
vor Abschluss des Volksbegehrens entscheiden wird.
Auf den Boden des Gesetzes werden wir reagieren.
Das heißt, wir werden darauf hinweisen, dass diese Entscheidung gefallen ist unter Missachtung des Niederösterreichischen Naturschutzgesetzes, die jede größere Veränderung in der Heimburg auch
verbietet.
Wir suchen uns demnächst schon jeder einen Baum aus, an den wir uns anbinden werden, der kriegt eine Tafel mit einem Herz und da drauf steht, ich rette dich Susi Müller oder sowas.
Auf die Frage, ob die spürbare Zurückhaltung der Bevölkerung beim Heimburg-Volksbegehren darauf zurückzuführen sei, dass etwa in den westlichen Bundesländern Heimburg als lokales Problem angesehen werde, meint Günther Nenning.
Sie werden ungeheuer erstaunen, wenn die Eintragungswoche da ist.
Da werden Sie nämlich sehen, dass die Leute begriffen haben, dass es nicht um Heimburg geht.
sondern um eine Wende in der Umweltschutz- und in der Energiepolitik überhaupt.
Herr Dr. Nenning, Sie halten an diesem Wochenende in Salzburg ein Koordinationstreffen ab.
Lässt das den Schluss zu, dass es an Koordination bisher gemangelt hat?
Ja, wie bei jeder Bewegung, die sozusagen von den Graswurzeln kommt, muss man irgendwann die Leute wieder zusammenfangen und sagen, was wollt ihr.
Das ist geschehen.
Das Ergebnis ist, dass das Volksbegehren sich einfügt in eine sehr viel breitere und zukünftigere Bewegung.
Die heute und morgen tagenden Arbeitskreise bei diesem Koordinationstreffen befassen sich auch mit den Fragen Waldsterben, Trinkwasserschutz und Kernenergie.
Das war ein Bericht von Franz Josef Hutter vom Landesstudio Salzburg.
Innenpolitisch war die abgelaufene Woche ganz geprägt von der am Montag offiziell verkündeten Regierungsumbildung.
Der größten seit Sozialisten regieren.
Bundeskanzler Sinowaz sprach von seinem Wunschteam, dessen Merkmale Kompetenz bis Teamgeist und Ideen seien.
In den ersten Kommentaren haben die parteiunabhängigen Zeitungen auch recht positiv reagiert.
Sinowaz habe das Gesetz des Handelns wieder an sich gerissen, hieß es.
den Fall Androsch aus den Schlagzeilen verdrängt, damit die SPÖ-Interne selbst zur Fleischung gestoppt und sich schließlich durch einen gewissen personellen Rechtsruck auch von Kreisky emanzipiert.
Die ÖVP schließlich habe er ins Dilemma gebracht, weil den neuen Leuten auch aus Meinungsumfragen einige Vorschusslorbeeren entgegengebracht wurden.
Wir sehen die Leitartikler heute zwischen Nominierung und Installierung der neuen Riege, das Kabinett Sinovac II.
Fritz Besata zitiert Kommentarauszüge.
In der Tageszeitung die Presse widmet Chefredakteur Thomas Kurherr der Umbildung der Zinovac-Regierung eine ganze Seite.
Für Kurherr hat sich in der abgelaufenen Woche ein Erdbeben ereignet.
Eine historische Zäsur habe stattgefunden.
Die Ära Kreisky sei abgeschlossen worden.
Nachdem der Chefredakteur der großformatigen Tageszeitung im Zusammenhang mit der Umbildung einen Bruch mit der Tradition, eine Erneuerung des Stils und eine Änderung der Richtung konstatiert hat, geht er auf die Person des Bundeskanzlers ein.
Fried Sinowatz hat sich am Mittwoch erstmals in der Öffentlichkeit eine Virginia angesteckt.
Wenn man eine Zigarre raucht, signalisiert man Zufriedenheit, Behaglichkeit, auch Erleichterung.
Wenn ein österreichischer Regierungschef dazu noch genüsslich an einer Virginia saugt, gerät er unter Beweisnotstand.
In der Stadt des Sigmund Freud heißt es dann, ich möchte sein wie Julius Raab, nur von der anderen Couleur.
Die Frage, ob das Virginia-Image auch schon eine politische Wende bringt, beantwortet Kurherr so.
Es bleibt abzuwarten, ob der neue Sinovac nach dem Paukenschlag wieder zur Tamburiza zurückkehrt und der Staatsmännische darauf beschränkt, außer der Virginia auch noch die Knackwurst, die Beamtenforelle, im Café Landmann zu nehmen.
Oder ob auf den neu markierten Wegen in eine Richtung gegangen wird, die dem Staat nützt.
Die Landkarten sind gezeichnet.
Jetzt muss ausgeschritten werden, findet der Chefredakteur der Presse.
Eine ähnlich interessante Theorie liest man bei Karl Danninger in den oberösterreichischen Nachrichten.
Danninger kommt nach einer näheren Analyse der Regierungsumbildung zu folgendem Schluss.
Da sind die Vorarbeiten zur baldigen Schaffung einer größeren Koalition geleistet worden.
Das öffentliche Messerwetzen in den beiden Großparteien soll nicht täuschen.
Das gehört dazu.
Auch die neuen Männer und die eine neue Frau in der Regierung sind nach Ansicht des Kommentators der oberösterreichischen Nachrichten derart, dass sie Zusammenarbeit signalisieren, sodass Danninger auf dem bürgerlichen Sektor ein großes Gedränge entdeckt, während links von der Mitte sich zunehmende Leere auftue.
Hier tun sich große Chancen für eine Umgestaltung der überaus stabil gewordenen Parteienlandschaft auf.
Einer alternativen Gruppe mit linken Inhalten könnte es durchaus gelingen, bei den nächsten Wahlen den etablierten drei im Nationalrat Mandate wegzuschnappen, glaubt Karl Danninger in den oberösterreichischen Nachrichten.
Nun ein Blick in die heutigen Parteizeitungen.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung setzt sich Manfred Scheuch mit der Junglinken-Kritik an der Regierungsumbildung auseinander.
Bekanntlich hat Josef Tschappi im SPÖ-Parteiverstand als einziger gegen das Reviement gestimmt.
Was Scheuch dabei wundert?
ist die offenkundig zu Tage liegende Tatsache, dass Sozialisten, die sich mehr als so mancher andere immer auf die Meinung und Zustimmung der von ihnen sogenannten Basis berufen, sich in einem so konkreten Fall wie der Regierungsumbildung entweder so uninformiert über die tatsächliche Stimmung in der breiten Masse der Parteimitglieder zeigen oder aber diese ignorieren.
In der ÖVP-Zeitung Neues Volksblatt sieht Wolfgang Sperrner in der Regierungsumbildung ein Kompliment für die Volkspartei.
Dies deshalb, weil, so Sperrner, einige zweifellos gute Köpfe neu hinzugekommen seien und damit indirekt eine Bestätigung vorliege, dass die bisherigen Kräfte zu schwach für die ÖVP gewesen wären.
Die Volkspartei hat indes keinen Anlass, nun in eine Profilierungsneurose zu fallen.
Sinovac hat die Latte für sich hochgelegt und die Latte liegt nun auch für die Opposition um ein paar Zentimeter höher.
Österreich kann das nur recht sein.
Auch die kommunistische Partei hat nach einigen Tagen des Zuwartens nunmehr zur Regierungsumbildung Stellung genommen und in ihrem Zentralorgan der Volksstimme eine Erklärung des politischen Büros abgedruckt.
Dort heißt es... Die Regierungsumbildung, die Auswechslung von fünf Ministern und des Wiener Bürgermeisters, kennzeichnet die Fortsetzung der schleichenden Rechtsentwicklung der Politik der SPÖ-Spitze, eine Stärkung des Managerflügels in der Partei.
Und der Strudel in der Kronenzeitung zieht folgenden Schlussstrich unter diese Woche der Überraschungen.
Pressestimmen zur Regierungsumbildung waren das, einer neuen Aufstellung der Sinovac-Mannschaft, die immerhin in fünf von elf sozialistischen Ministerien neue Leute an die Spitze gebracht hat.
Einer von ihnen, Helmut Sild, wechselte ins Wiener Rathaus.
Für vier der insgesamt 14 Minister, die die ersten 14 Monate im Kabinett Sinovac I politisch nicht überlebt haben, zeichnet sich derzeit aber keine große neue politische Aufgabe ab.
Das sind Herbert Salcher, Karl Lausegger, Elfriede Kahl und Erwin Lanz.
Der Abschied des Außenministers aus der Regierung hat dabei am meisten überrascht.
Und was dann genauso überraschte war, dass Lanz im Duell um die Graz-Nachfolge als Wiener Bürgermeister unterlag.
Zielgicke war an die Testabstimmung der Spitzenfunktionäre klar, worauf Lanz seine Kandidatur zurückgezogen hat.
Er will Land zwar elf Jahre in drei Ressorts Minister, Verkehr innen, außen.
Jetzt geht er zurück ins Bankfach und übernimmt eine Funktion in der Zentralsparkasse.
Der bisweilen als Lord apostrophierte Politiker ist jetzt 54 Jahre alt.
Ulrich Brunner interviewte ihn für unsere Samstagsserie.
Im Journal zu Gast.
Herr Minister Lanz, von allen Ministern, die bei der Regierungsumbildung ausgeschieden sind, hat man es von Ihnen am wenigsten erwartet.
Jetzt gibt es da zwei Möglichkeiten.
Entweder Sie haben politische Fehler gemacht oder man hat Sie ungerecht behandelt.
Nein, es gibt eine dritte Möglichkeit und die halte ich für die Tatsache,
dass eben in einer gewissen politischen Phase eine Regierungsumbildung notwendig erscheint und man auch Minister, insbesondere dann, wenn sie mehr als ein Jahrzehnt in der Regierung waren, auswechselt, wenn man an sich mit ihrer Arbeit zufrieden war.
Aber welche Gründe kann es geben, dass Sinowaz sich von Kratz mehr erhofft als Außenminister, als von Ihnen?
Da kann es verschiedene Gründe dafür geben, aber der Hauptgrund wird wohl der sein, dass Graz auch eine bedeutende Parteifunktion ausübt als Obmann der Christen.
Landesorganisation und als stellvertretender Parteivorsitzender, dass hier außerdem ein gutes persönliches Nauferhätnis zwischen den beiden über viele Jahrzehnte hergestellt... Dass es zwischen Sienerwatz und Ihnen nicht gegeben hat?
Im persönlichen Bereich sicherlich nicht in diesem Ausmaß.
Da sind ja alle Menschen verschieden.
Ich bin also einer für sich immer einer gewesen, der das Privatleben sehr weitgehend vom Parteileben getrennt hat.
Andere halten das anders.
Das ist eine persönliche Einstellungsfrage.
Aber die hat sich nie auf unsere
auf unseren politischen Meinungsaustausch in der Bundesregierung ausgewirkt.
Zurück zu Ihrer politischen Arbeit als Außenminister, die war ja nicht immer unumstritten.
Sie haben sich sehr kritisch mit der Politik der Vereinigten Staaten auseinandergesetzt, was Ihnen den Vorwurf des Anti-Amerikanismus eingetragen hat.
Von Sinavaz hört man, dass ihm das nicht so sehr gefallen habe.
Hat Ihnen das je gesagt?
Wir haben darüber also nie irgendeine differierende Meinung gehabt.
Ich sage noch einmal, in persönlichen Stilfragen kann man verschiedener Auffassung sein.
Im Inhalt waren wir immer der gleichen Meinung und auch alle wesentlichen Äußerungen in dieser Richtung waren mit dem Bundeskanzler abgestimmt.
Anders ist der Regieren gar nicht möglich.
Dass ich anti-amerikanisch eingestellt wäre, ist ja überhaupt ein blanker Unsinn.
Jeder der mich kennt und vor allem die vielen Amerikaner, die mich kennen,
die der jetzigen und die früheren Administrationen wissen, dass das genaue Gegenteil der Fall ist.
Das hat aber sicherlich einen gewissen Teil der Medien nicht daran gehindert, eine andere Perspektive aufzubauen.
im heurigen Sommer.
Und das passiert aber immer wieder in der Politik.
Ihr designierter Nachfolger Leopold Graz hat aber in seiner ersten Pressekonferenz schon gemeint, er sei nicht dazu da, Sittenzeugnisse für andere Nationen zu erstellen.
Hier kann man offensichtlich mit einer anderen Linie rechnen als bei Ihnen.
Sie waren freimütiger in der Kritik.
Kann man da aus der Bestimmung von Graz... Ich habe keine Sittenzeugnisse ausgestellt.
Sie haben die Mittelamerika-Politik doch wie gesagt kritisiert.
Ich habe in vielen anderen Bereichen auch die Politik der USA oder anderer Staaten kritisiert, wenn dazu öffentlicher Anlass war, um die Haltung der österreichischen Außenpolitik zu erklären, aber nie in dem Sinne, dass ich Noten ausgeteilt habe, sondern um unseren Standort, unter Umständen auch unser Abstimmungsverhalten,
zu erläutern.
Und das wird auch jedem anderen Außenminister nicht erspart bleiben.
Längstens bei der Rede auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen wird er eben zu gewissen Themen Stellung nehmen müssen.
Wenn ein Land wie Österreich keine Stellung mehr nimmt und sein Außenminister Reden hält, die eines Inhalts entbehren, dann wird das nur dazu führen, dass Unklarheit über die politische Linie des Landes besteht und das kann sich gerade ein kleines Land, das schon einmal der Vergessenheit anheim gefallen ist in der Geschichte, nicht leisten.
Sie haben sich zuletzt als einer der ganz wenigen in der Regierung für den abtretenden Finanzminister Sarcher engagiert.
und ihn bestärkt, dass er wichtig gehandelt habe in der Causa Androsch.
Sie wissen, dass man Salcher in der Partei auch vorwirft, dass er die Partei Raison verletzt habe, als er das Verfahren gegen Androsch betrieben hat.
Sie haben hier relativ spät auf einen Verlierer gesetzt.
Würden Sie das wieder tun?
Die Partei Raison, die hier angesprochen wird, gibt es nicht.
Daher kann sie auch nicht verletzt worden sein.
Ich habe überhaupt nicht Partei genommen in der Sache, weil ich auch den Inhalt des Sachverhalts bis zum heutigen Tage nicht kenne, der solcher Bewegung hat zum Staatsanwalt.
zu gehen.
Ich habe nur auf Befragen, ohne mich irgendwem aufzudrängen, meine Meinung klar zum Ausdruck gebracht, dass ich überzeugt bin, dass er ein Mensch ist, der sich genau überlegt, was er tun muss und was nicht, dass der Herr seine Vorgangsweise für mich eine Selbstverständlichkeit darstellt und keiner Benotung, weder im Positiven noch im Negativen,
Sinne bedarf.
Dazu stehe ich auch heute noch und ich würde in jeder ähnlichen Situation genauso handeln, weil das einfach den Gegebenheiten und dem Gebot der politischen Sauberkeit und Anständigkeit entspricht.
Glauben Sie, dass diese Unterstützung von Salcher eine der
Mosaiksteine war, die zu ihrer Ablöse mit beigetragen haben.
Da könnte ich einfach drauf sagen, ich bin glaubenslos.
Herr Minister, als man Ihnen das Angebot gemacht hat, für das Amt des Wiener Bürgermeisters zu kandidieren, da mussten Sie doch mit hoher Wahrscheinlichkeit rechnen, dass sich die Partei für den populären Zilk entscheidet und nicht für Sie.
War dieses Angebot in Wirklichkeit nicht unfair?
Ob ein Angebot fair gemeint ist oder nicht, das weiß man meistens nicht, wenn es gemacht wird, vielfach auch nicht nachher.
Das hat auch für mich keinerlei besondere Bedeutung gehabt.
Für mich waren zwei Dinge bedeutend.
Das eine, dass nicht der Eindruck entsteht, weil ich aus der Bundesregierung ausscheiden soll, stelle ich mich jetzt ins Trutzwinkel und stelle mich für nichts anderes zur Verfügung, gehe keinerlei Risiken ein, etwa in der Abstimmung gegenüber einem anderen Kandidaten.
Das war die eine Überlegung.
Und die zweite Überlegung war die, dass wenn man
gesund und rüstig ist und das bin ich zweifellos erfreulicherweise und die Partei glaubt, dass man eine Funktion übernehmen soll, dann soll man sich zur Verfügung stellen, wenn man das Gefühl hat, man könnte diese Funktion ausüben und Grundbedingung ist aber eben, dass die Partei selber diese Meinung teilt und daher war ich auch der Auffassung, dass man hier, wenn
andere Kandidaten da sind, eben eine Testabstimmung gemacht und ohne jede Kränkung oder gar Zorn eben das Resultat zur Kenntnis nimmt.
Warum, glauben Sie, hat sich die Wiener SPÖ für Zilk entschieden?
Im Wesentlichen aus zwei Gründen.
Es war die Erfolgserwartung größer.
Es hat vielleicht auch eine Rolle gespielt, dass hier nicht eine Lösung mit der Koppelung der Funktionen des Landesparteiobmannes und des Bürgermeisters vorgeschlagen wurde, sondern dass das eine reine Bürgermeister-
Entscheidung war.
Aber das Wesentliche ist, die Erfolgserwartung bei Zilk war größer.
Das stimmt wahrscheinlich sogar, weil eben Zilk einen eher medialen Weg hinter sich hat und daher nach durchaus richtigen Überlegungen meiner Freundin der Wiener Partei unter Umständen eine größere Außenwirkung erzielt.
Es ist ein Element der Demokratie, das man herauszufinden versucht, wohin die Mehrheit neigt.
Und es ist ein Element der Anständigkeit und der Solidarität in der Arbeiterbewegung.
dass derjenige, der merkt, dass er nicht so eine breite Unterstützung hat, den anderen unterstützt.
Die Wiener Partei hat sich also gegen den Parteisoldaten und für den weit ins bürgerliche Lager hineinwirkenden Zilk entschieden.
Also ich bin ein weißer Jorgang und lehne daher so Bezeichnungen wie Parteisoldat überhaupt ab.
Aber Sie sind der, der in der Partei groß geworden ist.
Ich habe einen anderen Lebensweg.
Jeder hat unterschiedliche Lebenswege hinter sich.
Ich habe einen anderen als Zilk, es ist seiner nicht schlechter oder besser als meiner, aber er prägt.
Und ich sage noch einmal, das hat sicherlich nicht den Ausschlag gegeben, sondern den Ausschlag hat gegeben die Erfolgserwartung.
Ist das ein kleiner Vorwurf an die Partei?
Warum soll das ein Vorwurf an die Partei sein?
Ich bin ja selber Parteifunktionär, von innen als Parteisoldat bezeichnet, und muss ja ein Interesse daran haben, dass eine Personenauswahl erfolgt, die der Partei die besten Chancen bietet.
Und das kann nur die Partei selber wissen.
Darüber muss sie beraten und beschließen.
Das hat sie getan.
Und ich bin sogar so weit gegangen zu sagen, dass ich das einfach für schlüssig halte und nicht nur sozusagen aus Disziplin und Solidarität, sondern auch aus innerer Überzeugung diese Kandidatur letztendlich unterstützt habe bzw.
meine rechtzeitig zurückgezogen habe.
Aus Ihren Antworten spricht jetzt doch sehr viel Parteidisziplin.
Nein, überhaupt.
Das hat nichts mit Parteidisziplin zu tun.
Das ist politische Logik.
Die ist nicht sehr häufig in Österreich, aber ich nehme sie für mich in Anspruch.
Sind Sie kein bisschen enttäuscht?
Nein.
Sie eröffnet mir diese Änderung ohne Übernahme einer neuen Funktion, verbunden mit einer Knochenarbeit, in meiner persönlichen Entwicklung Dinge, zu denen ich seit Jahrzehnten keine Möglichkeit gehabt habe.
Und die werde ich jetzt tun.
Herr Minister, ich möchte nicht in Ihrem Privatleben herumstochen, trotzdem möchte ich eine ganz persönliche Frage stellen.
weil ich glaube, dass sie mit den politischen Entscheidungen, zumindest in Wien, wahrscheinlich in einem Zusammenhang steht.
Nach dem tragischen Selbstmord ihrer Frau erschien kurze Zeit später in einer Zeitung ein Foto von ihnen, dass sie tanzend mit einer Frau zeigte, die aus ihrer Freundin bezeichnet wird.
Hat Ihnen das in der Partei, in der Parteibasis geschadet?
Nur genützt hat es mir sicherlich nicht aufgrund der ja in solchen Fällen sehr einseitigen Darstellung.
Ich habe über Ersuchung meiner verstorbenen Frau
einen Ehrenschutz für einen Ball übernommen, der einige Monate später stattgefunden hat und die Veranstalterin dieses Balles, wo ich den Ehrenschutz übernommen habe, mit der ich dort getanzt bin, fotografiert worden und was sich an Spekulationen darum gerankt hat, steht also auf einem anderen Blatt, dass dagegen kann man sich ja nicht wehren.
So ist es zustande gekommen.
Ich weiß nicht, was die Partei-Basis ist, aber sicherlich haben sich manche Leute gedacht, mein Gott, so knapp nach dem Tod seiner Frau geht alles auf den Ball.
Damit muss man leben.
Aber ich bin kein
Mönch, es gibt kein Gebot, weder ein geschriebenes noch ein ungeschriebenes, der Sozialdemokratie, dass man sich so oder so verhalten muss, außer dass man vor sich selber das Gefühl haben muss, dass man sich anständig verhält.
Und das, jenes Ausmaß an Gefühl, dass man sich anständig verhält, auch im privaten Bereich, das ich bei mir selber fühle, möchte ich vielen anderen wünschen.
Sie wurden aber nachher auch noch oft in den Gesellschaftskolumnen, in den diversen, erwähnt, was man Ihnen auch übel genommen hat.
Das war es ja nicht, was man mir noch alles übergenommen hat.
Ich habe das nie durch eine Meinungsforschung erheben lassen, aber ich bin sicherlich nicht häufiger in den Gesellschaftskolumnen gewesen als beispielsweise Zilk oder Graz.
Aber letzten Endes glauben Sie doch, dass es sich irgendwie ausgewirkt hat bei der Wiener Entscheidung?
Ich will es nicht ausschließen.
Ich danke für das Gespräch.
Erwin Lanz war heute im Journal zu Gast.
Ulrich Brunner hat ihn interviewt.
Es ist drei Minuten nach dreiviertel eins.
Willkommen zur Kultur in diesem Mittagsschanal.
In Linz wurde heute Vormittag mit einem Festakt das Internationale Brucknerfest und die Ars Electronica 1984 eröffnet.
Richard Wagner und Hermann Bahr bilden die Schwerpunkte des heurigen Brucknerfestes.
Die Ars Electronica ist vor allem durch Uraufführungen von Auftragswerken gekennzeichnet.
Die erste Veranstaltung findet gleich heute Abend statt.
Mit Licht, Laser, Feuer und Musik wird der japanische Computermusiker Isao Tomita die Geschichte des Universums beschreiben.
Kurt Oberholzer vom Landesstudio Oberösterreich berichtet.
Von einer pyramidenförmigen Kommandokapslaus, die mittels Kran über der Donau schwebt, wird heute Abend im Linzer Donaupark Isao Tomita mit seinem hochtechnischen Großspektakel, das Universum, die Ars Electronica 1984 einleiten.
Rund 850.000 Watt Scheinwerferleistung und 40.000 Watt starke Lautsprecher wird der japanische Computermusiker benötigen, um die Geschichte des Universums vom Urknall bis in die ferne Zukunft zu erzählen.
Mit dieser Veranstaltung und auch mit der Linzer Klangwolke, die heuer mit Beethovens 9.
Symphonie dem Friedensgedanken gewidmet ist, wollen die Veranstalter der Ars Electronica und des Bruckner Festes einem Trend der Zukunft entsprechen.
Der Lust der Menschen auf ein gemeinsames Kunst- und Kulturerlebnis.
Als Labor für Spuren der Zukunft will sich die Ars Electronica verstanden wissen.
Europas einziges Festival für Kunsttechnologie und Gesellschaft.
Höhepunkt neben Isao Tomita wird das neueste Stück des New Yorker Avantgarde-Komponisten Glenn Branca sein, das sich Describing Plans of an Expanding Hypersphere nennt und eine Welt-Uraufführung darstellt.
Französisches und britisches Experimentaltheater, ein Theater der Töne, als elektroakustische Operette und Aufführungen experimenteller Musik runden das Programm ab.
Symposien zur Zukunft Österreichs, zu Auswirkungen der Mikroelektronik auf die Gesellschaft und zu den Möglichkeiten digitaler Kunst liefern den theoretischen Hintergrund der Ars Electronica 1984.
Richard Wagner und der in Linz geborene Dramatiker und Photonist Hermann Bahr bilden den wesentlichen Bestandteil des Bruckner-Festes, das heuer bis zum 8.
Oktober dauert.
In seiner Eröffnungsrede meinte Bundespräsident Dr. Rudolf Kirschschläger zum Bruckner-Fest.
Zehn Jahre kenne
und erlebe ich nunmehr das Brucknerfest.
Ich gestehe, ich habe mich ihm von Anfang an stärker geöffnet als manch anderer kulturellen Manifestation in unserem Lande.
Bruckner als Komponist, Linz als Stadt,
sind für mich persönliche Erlebnisse meiner Jugend, zurückgreifend noch in das Leben meines Vaters.
Und Jugend bekommt mit jedem zunehmenden Jahr des Lebens mehr an Strahlkraft.
Dennoch, auch im Versuch objektiver Beurteilung
sage ich in großer Aufrichtigkeit, es ist gut, dass es das Brücknerfest gibt.
Anlass eines Symposiums über Hermann Barr ist der 50.
Todestag des Autors, der um die Jahrhundertwende eine beherrschende Position im Kulturleben der Monarchie einnahm.
Ein weiteres Symposium wird die Beziehungen zwischen Bruckner, Wagner und den Neudeutschen zu ergründen versuchen.
Musikalische Höhepunkte des Bruckner-Festes, eine konzertante Aufführung des Wagner-Frühwerks »Das Liebesverbot«, eine Aufführung von Wagners »Das Liebesmal der Apostel« sowie ein Konzert des Württembergischen Staatsorchesters unter Kurt Wörst, das Bruckners »Neunte Symphonie« bietet.
Ein Recht auf Musik für die Entwicklung des Kindes und mithin für eine freie Gesellschaft, betonte Professor Erwin Ringel in seiner Festrede.
Und ich möchte es so sagen, das Kind hat ein primäres Recht auf Musik.
Ein primäres Recht.
Und in unserer Welt, wo so viel die Rede ist, von allerlei Rechten.
Ich möchte darüber gar nicht diskutieren.
Vergessen wir immer auf die allerwichtigsten Rechte.
und vergessen auf die, die sich nicht melden können, die nicht verzweifelt sein dürfen, die nicht sagen können, was ihnen fehlt, die ja noch gar nicht sprechen können.
Dieses Recht auf Musik ist ein wesentliches, das Kind.
Es muss musikalisch ernährt werden.
Professor Erwin Ringel war das am Ende dieses Beitrags aus Linz.
Ein Hinweis noch dazu, auch in unserer Sendereihe Diagonal heute Nachmittag um 17.20 Uhr in Österreich 1 geht es um die Ars Electronica.
Interviewt wird der amerikanische Komponist Glenn Branca, dessen Gitarren-Symphonie in Linz uraufgeführt wird.
Ein Japaner also, Isao Tomita, wir haben es im Beitrag gehört, heute Abend in Linz beim Bruckner-Fest, also in Österreich, und im nächsten Beitrag geht es um was Umgekehrtes, ein Österreicher in Japan.
In vier Tagen wird in Tokio das Orchesterstück »Mutationen in honorem Jes B.« aufgeführt, das der österreichische Komponist Fritz Leitermeyer für das Bachjahr 1985 komponiert hat.
Yoichiro Omachi wird das Tokyo City Philharmonic Orchestra in Anwesenheit des Komponisten dirigieren.
Fritz Leitermeier, 1925 geboren, ist seit über 40 Jahren Geiger bei den Wiener Philharmonikern.
Als Komponist ist er Autodidakt, hat Anregungen von Richard Strauss empfangen und ist, wenn auch nicht streng orthodox, der Schule der Zwölftonmusik zuzurechnen.
Seine Werke, darunter Symphonien, Solokonzerte und Kammermusikwerke, wurden seit den 50er Jahren unter anderem von Karajan, Krips und Kempe dirigiert.
Dem neuen Orchesterstück, Opus 82, in der Länge von etwa 17 Minuten, liegt eine Zwölftonreihe zugrunde, die Form ist frei rhapsodisch.
Anlässlich der Uraufführung hat Maria Reinhofer mit dem Komponisten ein Gespräch geführt.
Um Ihnen einen Eindruck von der Musikfriedsleiter Meyers zu geben, hören Sie aber zunächst einen Ausschnitt aus seinem Prolog für Orchester Opus 45 mit dem ORF-Symphonieorchester unter Milan Horvath.
Herr Leitermeyer, Sie haben für das Bachjahr im kommenden Jahr ein Orchesterstück mit dem Titel Mutationen in Honore im Johann Sebastian Bach komponiert.
Wie weit könnte man dieses Stück charakterisieren?
Die Idee für dieses Stück ist mir vor zwei Jahren gekommen.
Nachdem nächstes Jahr das Bachjahr ist, habe ich mir gedacht, das wäre doch für einen Musiker eigentlich eine Gelegenheit, seine Gedanken zu Bach
zu äußern und gleichzeitig eine Verbeugung vor diesen Musikgiganten zu machen und sich zu bedanken für die Anregungen, die man durch Bach empfangen hat.
Wie kann man das jetzt als zeitgenössischer Komponist überhaupt machen, ohne konkrete Musikstellen zu zitieren?
Was Sie ja nicht getan haben, glaube ich.
Nein, ich habe weder kopiert noch zitiert, sondern ich habe einfach die Tongruppe B-A-C-H, die dem Namen Bach entspricht, hergenommen.
Und wie schon seit Jahrhunderten über diese Tongruppe Variationen gemacht wurden, so habe es auch ich durchgeführt in meinem Stil, in meiner Art zu komponieren und habe das Stück eben Mutationen genannt, was ja ein ähnlicher Begriff ist wie Variationen.
Herr Leitermeyer, ich möchte noch einmal auf das neue Orchesterstück zurückkommen.
Es wird am 12.
September in Tokio uraufgeführt.
Warum eigentlich in Tokio?
Ja, warum in Tokio?
Yoichiro Omachi, der diese Aufführung dirigiert, ist seit 30 Jahren mein Freund.
Ich kenne ihn seit seiner Studienzeit in Wien, er hat bei Swarovski studiert.
Und vor zwei Jahren, wie ich begonnen habe, dieses Stück zu konzipieren und auszuarbeiten, haben wir oft mit Saman gesprochen und er hat aus meinen Skizzen schon teilweise entnommen, was mit dem Stück werden wird.
Und wie es fertig war, habe ich ihm die Partitur übergeben und er hat nach einigem Studium sofort zu mir gesagt, ich möchte auf jeden Fall
diese Uraufführung machen unter allen Umständen und wenn es mir gelingt, möchte ich sie in Tokio machen.
Ob mir das recht ist, habe ich gesagt, na selbstverständlich, warum soll mir das nicht recht sein.
Wird es das Stück in nächster Zeit auch bei uns zu hören geben?
Ja, da waren schon viele Termine, die sich leider Gottes alle zerschlagen haben, aber die nächste Aufführung wird bestimmt im September 85 in Graz sein.
Das ist ein Konzert
für das Bachjahr.
Das sind im ersten Teil zwei zeitgenössische Werke, Eröd und Meine Wenigkeit und nach der Pause ist das Magnifikat von Bach.
Danke vielmals für das Gespräch.
3 vor 1, wir schließen unseren Mittagschanal noch einmal mit Meldungen.
Österreich.
Die Wirtschaftspolitik stand im Mittelpunkt der Eröffnungsreden bei der Wiener Herbstmesse.
Bundeskanzler Sinovac versicherte, die neu gebildete Regierung werde wirtschaftliche Akzente setzen.
Sie wolle auch mit den Sozial- und Wirtschaftspartnern weiter eng zusammenarbeiten.
Handelsminister Steger betonte, für einen dauerhaften Wirtschaftsaufschwung seien die Förderung von Leistung und Eigentum sowie eiserner Sparwille notwendig.
Der Präsident der Bundeswirtschaftskammer, Rudolf Sallinger, verlangte eine stärkere Förderung der Leistungen der Wirtschaftspolitik.
Außerdem forderte er die Regierung zu einer Sanierung der Staatsfinanzen auf.
An der Wiener Herbstmesse beteiligen sich mehr als 1800 Aussteller aus Österreich und etwa 2000 aus dem Ausland.
Als besonderer Höhepunkt gilt die Ausstellung HIT 84, die erste gemeinsame Präsentation von Unterhaltungselektronik und Haushaltstechnik.
Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth hat sich heute optimistisch gezeigt, dass das Kernkraftwerk Zwentendorf nach einer neuerlichen Volksabstimmung doch noch in Betrieb gehen werde.
Fremuth erklärte bei einem Energiekolloquium bei Glocknitz in Niederösterreich, es wäre sofort möglich, mit der Volksrepublik China Verträge über die Endlagerung des Atommülls zu unterschreiben.
Außenpolitische Schwierigkeiten im Falle der Endlagerung in China sieht Fremuth entgegen der Ansicht von Handelsminister Norbert Steger nicht.
Der scheidende Außenminister Erwin Lanz hat heute zu den möglichen Gründen Stellung genommen, die zur Entscheidung der Wiener SPÖ geführt haben, nicht ihn, Lanz, sondern Unterrichtsminister Helmut Zilk zum neuen Wiener Bürgermeister vorzuschlagen.
In der Hörfunkreihe im Journal zu Gast meinte Lanz, die Erfolgserwartung der Wiener SPÖ in die Person Zilks sei größer gewesen.
Wahrscheinlich stimme dies auch.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat seinen politischen Stil gegen die Angriffe von Seiten der Regierungsparteien verteidigt.
Graf sagte, der Generalsekretär habe die Aufgabe, auf Schwächen des politischen Gegners hinzuweisen.
Außerdem habe er den Boden der Fairness nie verlassen.
Nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend lokal sonnig, überwiegend aber bewölkt und strichweise Regen.
Nachmittagstemperaturen 13 bis 19 Grad.
Das waren auch ein paar Meldungen in wenigen Sekunden.