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KI-generiertes Transkript
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagstunde wünscht Ihnen Herbert Dobrowolny, der Sie durch eine Stunde Information begleitet.
Die Themen des Mittagsjournals.
Gutachten über die möglichen Unglücksursachen und Reparaturvorschläge für die Brücke über Schottwien.
Pressekonferenzen der Klubobmänner von ÖVP und SPÖ.
König sprach zur finanziellen Situation der verstaatlichten Industrie und Fischer referierte zum selben Thema.
Die Schlagzeilen aus dem Ausland, neuseeländischer Ministerpräsident Longhi zurückgetreten, aktueller Stand im nahöstlichen Geiselbrooker, neuer Rekord an Ausreiseanträgen aus der DDR, zunehmende politische Nervosität vor den Kommunalwahlen in der Sowjetunion und amerikanischer Flottenverband beendet seinen Besuch in Sevastopol.
Die Kulturredaktion informiert sie über die Lizenz zum Töten, so der Titel des neuen James-Bond-Films, der am Freitag in unseren Kinos anläuft.
Nun aber zur Meldungsübersicht, die Josef Schweitzer zusammengestellt hat.
Sprecher ist Herbert Slavik.
Nahe Osten USA.
Washington und Jerusalem haben das jüngste Angebot der extremistischen Schiitenorganisation im Libanon für einen Geisel-Austausch abgelehnt.
Der amerikanische Außenminister Baker erklärte, die USA würden nicht mit Terroristen verhandeln.
Die amerikanische Regierung sei jedoch unter bestimmten Voraussetzungen zu Gesprächen mit dem Iran über die Geiselfrage bereit, sagte Baker.
Der israelische Außenminister Ahrens bezeichnete die von den schiitischen Extremisten genannten Bedingungen für einen Geiselaustausch als widersprüchlich.
Israel hält grundsätzlich an seiner Forderung fest, auch die drei im Libanon inhaftierten israelischen Soldaten in die Verhandlungen einzubeziehen.
Die schiitischen Geiselnehmer haben die Freilassung des Amerikaners Sissipio im Austausch gegen den von Israel entführten Sheikh Obeid und 450 arabische Häftlinge angeboten.
Darüber hinaus forderten sie, dass alle aus den besetzten Gebieten ausgewiesenen Araber zurückkehren dürfen.
Die israelischen Soldaten und die anderen 17 westlichen Geiseln im Libanon wurden nicht erwähnt.
Afghanistan
Der sowjetische Außenminister Shevardnadze hat einen Kurzbesuch in Afghanistan beendet.
In einem Interview für das sowjetische Fernsehen sprach sich Shevardnadze für ein unabhängiges, blockfreies und neutrales Afghanistan aus.
Er schlug neuerlich einen breiten nationalen Dialog vor, an dem auch die Rebellen teilnehmen sollten.
Während des Aufenthalts des sowjetischen Außenministers in Kabul beschossen die Moslem-Rebellen die afghanische Hauptstadt neuerlich mit Raketen.
Nach offiziellen Angaben wurden mindestens neun Menschen getötet.
Sowjetunion Die Bergleute im sibirischen Vorkuta haben nach dem eintägigen Warnstreik vom Samstag die Arbeit wieder aufgenommen.
Die Grubenarbeiter akzeptierten die schriftliche Versicherung der Regierung, dass ihre Forderungen nach mehr Lohn, besseren Arbeitsbedingungen und besserer Versorgung tatsächlich erfüllt würden.
Unterdessen warnte ein hoher Parteifunktionär im sibirischen Kuzbas-Kohlerevier vor einem Wiederaufflammen der Streikbewegung.
Er meinte, das Ministerium für Kohlebergbau habe nichts gelernt.
Die Bergleute seien nach wie vor unzufrieden.
Neuseeland.
Regierungschef David Lange tritt zurück.
Lange führte gesundheitliche Gründe für seinen Entschluss an.
Vor vier Tagen war sein politischer Gegner, der frühere Finanzminister Roger Douglas, ins Kabinett zurückgewählt worden.
Die neuseeländische Regierung will voraussichtlich morgen über einen Nachfolger entscheiden.
Der 47-jährige Lange wurde vor allem wegen seiner Auseinandersetzungen mit den USA und mit Frankreich bekannt.
Er untersagte amerikanischen Kriegsschiffen, die Atomraketen transportieren können, die Einfahrt in neuseeländische Häfen.
Zu Spannungen mit Paris kam es nach dem Anschlag zweier französischer Agenten auf ein Greenpeace-Schiff im Hafen Auckland.
Japan.
Das Außenministerium in Tokio hat amerikanische Berichte dementiert, wonach die Sowjetunion zur Rückgabe der besetzten Kurileninseln an Japan bereit sei.
Ein Sprecher des Außenministeriums betonte, man habe keine derartige Botschaft von Moskau erhalten.
Die amerikanische Zeitschrift US News & World Report hatte berichtet, die Sowjetunion wolle vier der Inseln des Kurilen Archipels gegen umfassende Wirtschaftshilfe an Japan zurückgeben.
Die Sowjetunion hält die Kurilen seit dem Zweiten Weltkrieg besetzt.
Der Konflikt hat die Normalisierung der Beziehungen zwischen Tokio und Moskau immer wieder verhindert.
Eine Delegation der Vereinten Nationen ist nach Kambodscha gereist, um eine internationale Kontrolle des Abzugs der vietnamesischen Truppen aus Kambodscha vorzubereiten.
Leiter der UNO-Mission ist der norwegische Generalleutnant Martin Fazit, der schon bei der Überwachung des israelisch-syrischen Waffenstillstandes und der Feuerpause am Persischen Golf im Einsatz war.
Die Regierungen Kambodschas und mehrerer Nachbarstaaten haben der UNO-Delegation ihre volle Unterstützung zugesagt.
Die UNO-Mission war vergangene Woche bei der Kambodscha-Konferenz in Paris beschlossen worden.
Sri Lanka Indien hat gestern Abend weitere 875 Soldaten von Sri Lanka abgezogen.
Damit sind etwa 1500 indische Soldaten in ihre Heimat zurückgekehrt.
44.000 Angehörige der indischen Streitkräfte sind noch auf Sri Lanka stationiert.
Staatspräsident Prema Dasar verlangt den vollständigen Abzug der Inder.
Die indischen Truppen sollten bei der Beendigung des Bürgerkriegs zwischen Tamilen und Singalesen auf Sri Lanka mithelfen.
Es gelang jedoch nicht, die tamilischen Rebellen zu entwaffnen.
Mehr als tausend indische Soldaten und mehrere tausend Rebellen sowie Zivilisten kamen bei den Kämpfen ums Leben.
Nun der Wetterbericht.
Die Aussichten bis morgen früh.
Nach Auflösung regionaler Störungsreste vielfach sonnig.
Am späteren Nachmittag sowie in der kommenden Nacht wieder verbreitet Gewittertätigkeit.
Schwacher bis mäßiger Wind.
Nachmittagstemperaturen 24 bis 28 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 12 bis 18 Grad.
Das Wetter morgen Dienstag, wechselnde oder starke Bewölkung, die zeitweise auflockert, am Nachmittag aber meist reichliche Bewölkung und häufig Gewitter.
Schwacher bis mäßiger Nordwestwind, Frühtemperaturen 12 bis 18, Tageshöchstwerte 25 bis 29 Grad.
Übermorgen Mittwoch, keine Wetteränderung, weiterhin warm, aber gewittrig.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, Heiter 25 Grad, Eisenstadt, Wolkig 23, St.
Pölten, Heiter 24, Linz, Heiter 22 Grad, Salzburg, Wolkig 24, Innsbruck und Bregenz, Wolkig 20 Grad, Graz, Heiter 24 und Klagenfurt, Heiter 23 Grad.
Soweit also Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagschanal.
12 Uhr und 8 Minuten wird es in wenigen Sekunden.
Seit vor einer Woche Betonbrocken von der Brücke über Schottwien herunterbrachen, ist dieses gigantische Bauwerk in aller Munde.
Mit einer Länge von mehr als 600 Metern und einer Höhe von 130 Metern ist sie Europas zweitgrößte Spannbetonbrücke und hat damit schon lange vor den nun aufgetretenen Baumängeln für heftige Diskussionen gesorgt.
Seit einer Woche ist man nun bemüht, die Schadensursache zu finden, um ein Sanierungskonzept für das Bauwerk zu präsentieren, das im Oktober dem Verkehr übergeben werden soll.
Eben diesem Verkehr mussten in den letzten sieben Tagen ziemliche Auflagen gemacht werden, denn er wurde zum Teil großräumig umgeleitet, der Schwerverkehr hatte sogar über Graz auszuweichen.
Heute Vormittag haben nun Fachleute erste Ergebnisse einer Untersuchung vorgelegt und ihre Vorschläge für eine Sanierung dieser Brücke bei Schottwien unterbreitet.
Ernst Gelex vom Landesstudio Niederösterreich informiert sie ausführlicher.
Bis vier Uhr morgens haben Bausachverständige, Baubeauftragte des Bauherrn Asag und die leitenden Ingenieure der beteiligten Baufirmen ein Sanierungskonzept ausgearbeitet.
Abermals ist bekräftigt worden, dass die Schäden lokalisiert seien.
Ein weiteres Einreisen der Bruchstelle sei ausgeschlossen.
An der Bruchstelle seien eigene Berechnungen durchgeführt worden, wie der mit der Sanierung beauftragte Universitätsprofessor Alfred Pauser erläuterte.
Die detaillierten Ursachen kann Pauser erst in einigen Wochen sagen.
Fest steht aber jetzt schon, dass beim Vorspannen nicht vorhergesehene sogenannte Umlenkkräfte aufgetreten sind, die die Risse herbeigeführt haben.
Durch die Risse hat sich die Bodenplatte um etwa 15 cm abgesenkt.
Trotz penibler Berechnungen und einer intensiven Kontrolle sollen diese Umlenkkräfte überraschend aufgetreten sein.
Alfred Pauser?
Ich habe schon gesagt, dass das Risiko selbstverständlich steigt, im selben Ausmaß wie die Stützweite oder Schlankheit steigt.
Und dass wir uns im Grenzbereich befinden, das kann man nicht ableugern.
Das ist da.
Was natürlich passieren kann, ist, dass Sie sich jetzt in Bereiche bewegen, wo Sie
als ein Extrapolationsbereich.
Und Extrapolieren ist immer ein bisschen gefährlich, wo sich gewisse Verhaltensweisen jetzt zur Wirkung kommen, die bei einer Brücke, die ein bisschen kleiner ist, nicht da sind.
Oder dort hat es sich herausgestellt, dass das dort keinen Einfluss hat.
Und jetzt langsam beginnen natürlich gewisse Steigerungen Einfluss zu nehmen.
Und Prof. Pauser auf die Frage, ob diese Umlenkkräfte überhaupt in den statischen Berechnungen berücksichtigt worden seien?
Es ist nicht üblich, einen derartigen großen Prozentsatz an Kabeln in eine Bohnenplatte noch hineinzulegen.
wäre der etwas kleiner gewesen, wäre überhaupt nichts geschehen.
Also man muss auch sehr stark auf die Vergangenheit, auf die Erfahrungen zurückgreifen.
Üblicherweise hat das keinen Einfluss.
In dem speziellen Fall hatte es Einfluss.
Und ich sagte schon, nicht jedes einzelne kleine Ereignis
hat zu einem Scham geführt, sondern die Tatsache, dass sich viele, viele Ereignisse überlagert haben, und das ist typisch für das Bauwesen, das hat zu diesem Kollaps geführt.
Saniert wird die Brücke, indem die schadhafte Platte ausgetauscht wird.
Sie wird mit einem Wasserstrahl, der einen Druck von 1500 Atü wirkt, herausgeschnitten.
Der bereits verdichtete Beton löst sich von der Bewährung, also vom Stahl.
Man löst quasi das Fleisch von den Knochen.
Anschließend wird die Bodenplatte neu über die Stahlträger betoniert und neue Vorspannseile eingezogen.
Im Wesentlichen sind die Ingenieure um eine Bauphase zurückgeworfen worden.
ASAG-Generaldirektor Engelbert Schragl unterstrich, dass zwar mit kleineren Verzögerungen im Bau gerechnet werden müsse, die Eröffnung der Brücke könne dennoch planmäßig durchgeführt werden.
Und Schragl antwortete dann auf drängende Journalistenfragen, wie viel denn die Sanierung kosten wird.
Es sind hier die Millionen nur so in den Raum geflogen, die die Dinge kosten.
Millionen tun nur dann weh, wenn sie letztlich auf den Steuerzahler zurückfallen.
Und ich kann es auch hier sagen,
Nach unserem heutigen Wissensstand sehen wir als ASAK nicht den geringsten Grund, dass dieser Zwischenfall dem Steuerzahler etwas kostet.
Und es ist selbstverständlich unser Bestreben, diese These oder diese Behauptung aufrechtzuerhalten und es steht Ihnen offen, hinterher diese Feststellung auch zu überprüfen.
Dass Bauschäden auftreten können, kann nicht verhindert werden.
Aber dass z.B.
in der Zeitung geschrieben ist, dass man nicht in der Lage ist, innerhalb einer Woche oder 4 oder 5 Tagen eine Ursache festzustellen, zeigt die Inkompetenz dieser Herren, die das gesagt haben.
Ich muss nicht tausende Seiten überprüfen, wenn ich einen örtlichen Schaden habe.
Es wird kein Mensch bei einem Hochbau, wenn irgendeine Decke in einem fünften Stock einen Schaden aufweist, die ganze Statik prüfen.
Also man sieht, dass die Herren, die diese Aussagen getroffen haben, scheinbar vom Brückenbau nichts verstehen.
Und auch zum Schluss noch zu vergleichen, technisch gesehen sei der Fall mit dem Einsturz der Reichsbrücke vergleichbar, das ist doch wohl arg.
Das ist ein örtlicher Bauschaden, der behoben wird, der hochgespielt wurde, dadurch, dass darunter eine öffentliche Straße durchgeht.
Aber wenn das irgendwo im Feld ist, wird der Schaden behoben.
Es ist ja nichts passiert.
Die Standsicherheit ist nicht gefährdet.
Keine Personen sind zu Schaden gekommen.
Dem Steuerträger trifft sicher kein Geld.
Also warum wird das von Seiten, sei es jetzt die Ingenieurkammer oder andere, so hochgespielt?
Die Ingenieure ließen durchblicken, dass rechtliche Schritte gegen die Standesvertretung wegen Rufschädigung erwogen werde.
Die Sperre der B306 dürfte heute Abend aufgehoben werden.
Der Fußgängerdurchgang wird sicherheitshalber verlängert.
Das Dach des Durchganges soll verstärkt werden.
Und damit zurück ins Studio des Mittagsschornals.
Berichterstatter war Ernst Gelex.
Im Großen und Ganzen geht es der verstaatlichten Industrie gut, aber einige Betriebe bilanzieren noch immer negativ.
Für die österreichische Volkspartei geht mit der Sanierung dieser Betriebe mit Hilfe eines letzten staatlichen Zuschusses die weitere Privatisierung Hand in Hand.
Derzeit aber besteht der ÖVP der Eindruck, dass der Koalitionspartner den Privatisierungsschwung verlieren könnte und die Reformen stecken bleiben würden.
Ein Anlass, um diesem Schwung wieder Rückenwind zu geben, ist die morgige Ministerratssitzung, bei der die letzten 6,15 Milliarden Schilling-Zuschuss für die verstaatlichte Industrie beschlossen werden sollen.
Doch dafür stellt die ÖVP Bedingungen.
Nähere Informationen von Manfred Steinhuber.
6,15 Milliarden Schilling macht die letzte Tranche für die Verstaatlichte aus, für deren Auszahlung Minister Streicher morgen grünes Licht bekommen möchte.
Es ist das der letzte Teilbetrag jener 33 Milliarden, die die Koalition der Verstaatlichen unter gewissen Bedingungen in Aussicht gestellt hat.
Eine der Bedingungen war ein Privatisierungsprogramm.
Ein Privatisierungsprogramm, dem nach Meinung von ÖVP-Klubobmann Fritz König derzeit der Schwung auszugehen drohe.
König besteht zwar nicht darauf, dass die nächsten Privatisierungsschritte gleichzeitig mit der Mittelzuführung an die Verstaatlichte zu geschehen haben, aber er fordert wenigstens einen Zeitplan für diese Schritte, wenn der Ministerrat morgen die letzte Tranche beschließen soll.
Es gibt keine formelle Koppelung, aber selbstverständlich, wenn beides vereinbart ist, und wir stehen jetzt vor dem Ende der Legislaturperiode, vor dem letzten Jahr, das wir noch haben, muss beides verwirklicht werden, kann nicht eines einfach vergessen werden.
ist ein dauerhafter Sanierungserfolg ohne Privatisierung nicht möglich.
Denn wenn die Konjunktur wieder abreißt, werden wir natürlich wieder Probleme in der verstaatlichen Industrie bekommen, trotz Umstrukturierung.
Daher ist es eine wesentliche Maßnahme, dass der Staat sich entlastet von unternehmerischen Risken.
Der Staat ist heute einmal kein guter Unternehmensführer und kann es auch nicht sein.
Wenn es nicht zwischenweilig in den Verhandlungen, die auf unserer Seite ja von Taus und Schüssel geführt werden, wenn es hier nicht noch zu einem Ergebnis gekommen wäre, das mir nicht bekannt ist, dann wird es morgen keine Zustimmung geben.
Nun hat Minister Streicher aber, wenn er die 6,15 Milliarden morgen nicht genehmigt bekommen sollte, auch eine andere Möglichkeit.
Er könnte den Betrag stückeln und in Portionen, die kleiner als eine Milliarde sind, an die Verstaatlichte auszahlen.
Dafür wäre kein Ministerratsbeschluss notwendig.
Für Klubobmann König wäre so eine Salamitaktik allerdings eine Belastung der Koalition.
Ich kann mir eine solche Vorgangsweise nicht vorstellen.
Sie wäre gegen den Geist des Abkommens.
Es ist kein Umgang mit einem Partner, wenn man eine Vereinbarung trifft und sie dann unterläuft.
Ich unterstelle das dem Minister Streicher nicht.
Ich nehme nur an, dass er hier halt
die Dringlichkeit des Anliegens unterstreichen wollte.
Aber es zu tun würde praktisch bedeuten, die Vereinbarung zu unterlaufen.
Und wie gesagt, die verstaatlichte Industrie und der Minister werden die Unterstützung in der Regierung und damit seitens des Koalitionspartners immer wieder brauchen.
Ich glaube nicht, dass das einer solchen Zusammenarbeit förderlich wäre.
Soweit ÖVP-Klubobmann Fritz König, der sich bei seiner Pressekonferenz mit dem Finanzzuschuss für die verstaatlichte Industrie beschäftigte, Manfred Steinhober, hat berichtet.
Dieses Thema Finanzzuschuss für die Verstaatlichte stand auch im Mittelpunkt eines Pressegesprächs, das SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer gab.
Bettina Reuter berichtet.
Gerade in der Verstaatlichten sei es der Regierung gelungen, Reformen durchzusetzen und eine positive Entwicklung einzuleiten, betont der sozialistische Klubobmann Heinz Fischer.
Und er warnt daher davor, diesen Trend jetzt mutwillig zu gefährden oder zu unterbrechen.
Das wäre etwa der Fall, wenn die ÖVP morgen im Ministerrat ihre Zustimmung zur letzten Tranche für die Verstaatlichte verweigert.
Aber Fischer ist optimistisch aus den folgenden Gründen.
Der Minister Streicher hat mich davon überzeugt, dass er wirklich a. die Voraussetzungen, die man von ihm redlicherweise fordern kann, erfüllt hat und b. dass sich die Verstaatlichte jetzt in einer positiven Entwicklungsphase befindet, die man nicht stören soll und die man schon gar nicht mutwillig stören sollte.
Und wenn nicht Argumente auf den Tisch gelegt werden, die ich bisher nicht kenne und die ich mir nicht vorstellen kann, wäre es wirklich bedauerlich, dass in einem Bereich, wo wir alle uns freuen sollten, dass die Regierungstätigkeit erfolgreich ist, wieder eine Konfliktzone schaffen.
Fischer fügt hinzu, falls es neben dem von ÖVP-Klubobmann König kritisierten Zeitablauf in der ÖVP noch die Forderung gäbe, etwa im Gegenzug zur Zustimmung eine Privatisierung der ÖMV von 49% zu verbinden,
So gelte für ihn das Arbeitsübereinkommen, in dem das nicht festgehalten sei.
Wünsche könnten geäußert, aber nicht mit der positiven Entwicklung der Verstaatlichten jungtimiert werden, merkte Fischan.
Und falls die ÖVP morgen wirklich gegen die neuerlichen Mittel für die Verstaatlichte stimmen sollte,
So müsse verstaatlichten Minister Streicher eben den Koalitionspartner ÖVP entweder überzeugen oder die erforderlichen Mittel auf andere Art sicherstellen.
Zweites Thema der Fischer-Pressekonferenz natürlich der Norikum-Skandal.
Fischer bezeichnet die Sachverhaltsdarstellung, die der ÖVP-Abgeordnete Andreas Kohl dem Gericht übermittelt hat, zumindest als aufklärungswürdig.
Kohl schreibt darin, man sei 1986 übereingekommen, dass Anfragen der ÖVP zum Thema nicht ausführlich beantwortet, sondern dass der Außenpolitische Rat dafür informiert würde.
Fischer sagt, er erinnere sich an eine Darstellung Kohls aus dieser Zeit, die anders gelautet habe.
Und generell, meint der SPÖ-Klubobmann.
Ich kann nur allen Betroffenen empfehlen, sich an die Wahrheit zu halten und jetzt nicht irgendwelche Schutzbehauptungen aufzustellen.
Was aber nicht bedeuten solle, dass er, Fischer, die Ausführungen Kohls für Schutzbehauptungen halte.
Und abschließend noch eine Warnung an die ÖVP, im Parlament nicht mit einer anderen Partei für einen Norecom-Untersuchungsausschuss zu stimmen, bevor das Gerichtsverfahren beendet sei.
Ich halte es einfach für einen wirklichen
Fehler und ich würde es für eine unsachliche und nur politisch und wahlkampfpolitisch motivierte Entscheidung halten, wenn man von diesem Grundsatz, den die beiden Regierungsparteien bisher zwei Jahre hindurch bei sechs Abstimmungen gemeinsam vertreten hat, abgehen würde.
Und wir haben gemeinsam bei allen Abstimmungen gesagt, Parallelität dieser beiden Versuche zur Aufklärung wollen wir vermeiden, weil das nicht mehr Aufklärung bringt, sondern weniger.
So viel von dieser Pressekonferenz des SPÖ-Klubobmannes und damit zurück ans Studio.
Reporterin war Bettina Reuter, 12 Uhr und 22 Minuten ist es jetzt.
Nicht zuletzt als Folge des angekündigten Nachtfahrverbotes für schwere Lastkraftwagen fand jetzt in Graz eine Tagung unter dem Titel Motor und Umwelt statt.
Die renommierte Grazer Motorenforschungsanstalt von Professor List hatte eingeladen und 350 Fachleute aus dem In- und Ausland waren gekommen.
In unserem heutigen
Ab 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 hören Sie eine Zusammenfassung dieser Veranstaltung.
Hier ein kurzer Vorgeschmack.
Noch vor relativ kurzer Zeit hielt man den Dieselmotor für wesentlich umweltfreundlicher als den benzinbetriebenen Otto-Motor.
Inzwischen nimmt man den Ruß-Ausstoß unter die Lupe, die unverbrannten Reste von Kohlenwasserstoffen, welche aus den Auspuffs von Dieselfahrzeugen kommen.
Und natürlich spielt der Lärm des Diesel, vor allem bei großen Fahrzeugen, eine wesentliche Rolle in der Debatte rund um Motor und Umwelt.
Den Treibstoff unter höchstem Druck in elektronisch gesteuerten Mengen in die Zylinder einzuspritzen, ist eine der möglichen Verbesserungen, an denen der Leiter des Geschäftsbereichs Fahrzeugtechnik, der Grazer Motorenforschungsanstalt Professor List, Diplom-Ingenieur Karl Woig arbeitet.
Anhand der geformten Einspritzung ist es möglich, das Verbrennungsgeräusch des Dieselmotors noch deutlich zu reduzieren.
Es ist möglich, mit Hilfe von optimierten Motorstrukturen die Abstrahlung des Verbrennungsgeräusches und des mechanischen Geräusches zu reduzieren und zusammen mit fahrzeugseitigen Maßnahmen daher
ist daher die Chance gegeben, wirklich leise Fahrzeuge mit Dieselmotorenantrieb zu kreieren, ohne dass man zu sehr extremen Bauweisen gehen muss, wie es der M1 darstellt.
Der M1 ist jener revolutionäre Dieselmotor, der vor Jahren in Steyr neue Arbeitsplätze bringen sollte.
Er ist aber offenbar nicht zur richtigen Zeit auf den Markt gekommen und wurde nie in Serie gebaut.
Vielleicht hat sein Nachfolger im Zeichen des Nachtfahrverbotes und des Kampfes gegen den Lärm neue Chancen.
Aber nicht nur um den Diesel, sondern um die Umwelt ganz allgemein ging es auf der Grazer Tagung, auf der der Schweizer Umweltwissenschaftler Professor Meinrad Eberle als Mahner auftrat.
Sein Schwerpunkt?
Die durch die Verbrennung von Erdöl und Kohle auftretenden Klimaveränderungen.
Wir gehen davon aus, dass wir vielleicht eine Temperaturhöhung von 1 bis 2 Grad Celsius zulassen werden im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.
Wenn man das will, dann heisst das eine drastische Absenkung der Verbräuche.
Übrigens, wenn man einfach weiter extrapoliert, so wie wir heute vorwerken, dann können wir damit rechnen, immer wieder nach heutigem Wissenstand, dass die Temperatursteigerung in der Grössenordnung von 4 Grad Celsius sein wird.
In welchem Zeitraum?
Gegen Ende des nächsten Jahrhunderts.
Aus den Ergebnissen der Tagung Motor und Umwelt hat Peter Wolf vom ORF Landesstudio Steiermark einen Querschnitt zusammengestellt, den Sie heute Abend hören können, und zwar um 18.20 Uhr im Journal Panorama.
Fünf Minuten vor halb eins ist es, jetzt Berichte aus dem Ausland.
Seit 1984 war er Ministerpräsident Neuseelands.
Nun hat er das Handtuch geworfen.
Der 47-jährige David Longhi tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Im vergangenen Jahr musste er sich einem Eingriff am Herzen unterziehen, der es nach Meinung seiner Ärzte nicht zulässt, weiter Regierungschef zu bleiben.
Longhi, der sich im pazifischen Raum als Gegner einer atomaren Bewaffnung profiliert und in dieser Frage mit den Vereinigten Staaten zerstritten hatte, will zwar weiter Abgeordneter bleiben, aber kein Regierungsamt übernehmen.
Die regierende Labour-Party Neuseelands soll sich aber auch, nach dem Willen Longhis, um einen neuen Parteivorsitzenden kümmern.
Ein Jahr vor den geplanten Wahlen haben also die Politiker auf Neuseeland einiges zu tun.
Nähere Informationen von Dieter Hinze.
Neuseelands Labour-Regierungschef David Longhi verkündete heute in seiner wöchentlichen Routine-Pressekonferenz in der Hauptstadt Wellington für Freund und Feind gleichermaßen überraschend seinen Rücktritt.
Als Grund gab Longhi unter anderem Gesundheitsprobleme an, nachdem er sich im letzten Jahr nach einer Herzattacke bereits einer Angioplastie genannten Operation unterzogen hatte.
Wahrscheinlicher ist aber, dass die zwangsweise Wiedereingliederungen
von Longis politischem Erzfeind Roger Douglas ins Kabinett, durch Beschluss der Labour-Abgeordnetenfraktion letzte Woche, den recht emotionalen Ex-Regierungschef so verärgert hatte, dass er den Krempel hinschmiss, wie sich ein neuseeländischer Kollege ausdrückte.
Unumstößliche politische Tatsache ist ganz einfach, dass die Basis der Labour-Partei ihrem Parteivorsitzenden und Regierungschef die Gefolgschaft verweigert hat.
der als Verfechter marktwirtschaftlicher Prinzipien von Longhi im Vorjahr gefeuerte Roger Douglas, hatte seit jetzt zweimal versucht, Longhi durch die Fraktion kippen zu lassen, war dabei aber beide Male, das letzte Mal vor einem Monat, knapp gescheitert.
Aber die Fraktion, der Korkus, hat die Macht, die Regierungsmannschaft zu bestimmen.
Und das tat sie die letzte Woche, als sie Roger Douglas ins Kabinett stimmte.
Longhi hätte nur noch die Wahl gehabt,
das Ministerium für diesen seinen Erzfeind auszusuchen.
Und das nur vier Tage nach Vorlage des neuseeländischen Staatsbudgets, in dem Longhi nach vier Jahren harter Sparpolitik in den Sozialetats von Erziehung über Sozialunterstützung bis hin zum Gesundheitsetat wieder ein paar zusätzliche Dollar für die Bereiche freimachen wollte.
Douglas dagegen predigt unverdrossen die von ihm eingeleitete Linie rationaler Wirtschaftspolitik
die durch gleichzeitige Senkung der Sozialkosten und Rückzahlung von Auslandsschulden sowie Senkung der Einkommensteuern für Hochverdiener und Unternehmen, die seit fast einem Jahrzehnt ohne Wachstum der hinsichende Wirtschaft aus ihrem verkrusteten Tiefschlaf aufscheuchen will.
Longhi hatte es verstanden, mit diesem Konflikt innerhalb seiner sozialdemokratischen Labour-Partei zwei Regierungsperioden lang nach seinem Erdrutschwahlsieg 1984 zu leben,
auch wenn ihn diese Entwicklung immer mehr zum Einzelgänger werden ließ.
Seine Familie war in der Hafenstadt Auckland geblieben und Longy hatte in der Religionshauptstadt Wellington in seinem Einzimmer-Apartment wie ein Mönch gelebt.
Dass die internen Parteikonflikte ihn offensichtlich erschöpften, wurde im letzten Jahr klar, als er trotz eines von einem Spaghetti-Kochtopf kreierten Zimmerbrandes in seinem Apartment von der Feuerwehr schlafend angetroffen und gerettet wurde.
Damals war von Medikamentensucht sogar die Rede gewesen.
Über die Nachfolge Longis wird die Parteifraktion am Dienstag entscheiden.
Außen- und Handelsminister Moore und der bisherige Longi-Stellvertreter, Justizminister Palmer, gelten als Favoriten.
Die radikale Anti-Atom-Politik Longis, die zur Verbannung amerikanischer atomgetriebener und atombestückter Schiffe aus den Häfen Neuseelands
und schließlich zum Rausschmiss Neuseelands aus dem Verteidigungsbündnis mit den USA, dem Ansatzpakt, geführt hatte, soll für den Rücktritt ebenso wenig eine Rolle gespielt haben, wie die bewusste Umweltpolitik.
Beide Punkte gelten innerhalb der verschiedenen Flügel der regierenden Labour-Partei als fest dementierte Basis.
Soviel Informationen von den Antipoden, gestaltet von Dieter Hinze.
In der Nahost-Geisel-Affäre scheint es kein Ende zu geben.
Das jüngste Angebot schiitischer Extremisten für einen Geisel-Austausch stößt in Israel auf Ablehnung und zwar mit der Argumentation, die unterschiedlichen Angaben über Vorgangsweise und Umfang seien zu widersprüchlich.
Die Entführer Sisypios fordern nicht nur die Freilassung des entführten Scheichs Obeid und weiterer 450 arabischer Häftlinge, sondern auch, dass alle aus den besetzten Gebieten vertriebenen Araber zurückkehren dürften.
In dieser Forderung ist aber nicht von der Freilassung von drei entführten israelischen Soldaten die Rede und das wiederum möchte Jerusalem durchbringen.
Herbert Mayer setzt sich in seinem Beitrag mit den Gründen des israelischen Widerstandes in dieser Frage auseinander.
Premier Shamir hat es in diesen Tagen wiederholt auf den Punkt gebracht.
Die drei Soldaten aus Schiitenhaft in Libanon zu befreien, berühre die moralischen Prinzipien des jüdischen Volkes.
Mit einer Hartnäckigkeit, einem Beharrungsvermögen sondergleichen, verfolgt Israel dieses Ziel.
Wie solle ja eine Mutter sonst klar machen, ihre Söhne in die Armee zu schicken,
Wenn sie nicht das Gefühl haben können, wir tun das Möglichste für jene in Notzeiten, sagte Verteidigungsminister Rabin bei der Einberufungsfeier des neuen Rekrutenjahrganges.
Für sie habe man eine Aktion wie die Entführung von Sheikh Obeid gemacht, um ihnen zu demonstrieren, man stehe für sie ein.
Noch einmal sei es klar gesagt.
Bei dem Kommandounternehmen, das den Schiitenführer vor mehr als einer Woche aus seinem Haus in Libanon kidnappte, ging es zunächst ausschließlich darum, ein Faustpfand zu bekommen als Tauschobjekt für die eigenen Leute, die seit drei Jahren in Libanon vermisst werden, von denen angenommen wird, sie sitzen in schiitischer Gefangenschaft.
In dieser Zeit wurde immer wieder versucht, jene in die Freiheit zu bringen.
Deren Wegen gab es schon einmal eine Entführung.
Der Mann, den die Israelis damals verschleppten, eignete sich aber nicht zum Handelsobjekt.
Die Schiiten fanden ihn zu bedeutungslos.
Jetzt in den letzten Monaten, da hatte man wohl die geheimdienstlichen Erkenntnisse gewonnen, mit deren Hilfe man sich einen maßgeblicheren Führer beschaffen konnte.
Die Entführung steht also ursächlich nur im Zusammenhang mit dem Austauschprojekt für die drei Soldaten.
Die Forderung wurde letztlich erst um die westlichen Geiseln erweitert, als die internationale Kritik am Kommando-Unternehmen immer lauter wurde.
Wie gesagt, das ist die besondere Verpflichtung.
Den Soldaten soll bewusst sein, dass die Gesellschaft sie nie im Stich lässt, beinahe jedes Opferbereites zu bezahlen, um sie aus Gefangenschaft zu holen.
So wie 1985, als schon einmal drei Soldaten im Austausch gegen 1150 verurteilte palästinensische Terroristen freikamen.
Ein Vorgang, der damals im Lande nicht nur Zustimmung fand.
Die jassen Kritiker sahen darin einen großen Zündunfall, welcher unbedingt Konsequenzen für die Israel in der weiteren Zukunft haben werde.
Dennoch, das Volk steht dazu, weil es ja im Talmud schon geschrieben heißt, dass Gefangene unbedingt zu befreien sind.
Dabei sei die Nötigung zu schwerer Arbeit nicht die schlimmste Folge einer Gefangenschaft, heißt es dort.
Bedenklicher sei schon die persönliche Belästigung, vor allem aber die Tatsache, dass es einem Juden dabei unmöglich gemacht werde, seinen religiösen Pflichten nachzukommen.
Und weil Judentum nicht nur Religion heißt, sondern gleichzeitig die Nationalität bestimmt,
wirkt eben jeder in diesem Volk für jeden.
Die Gemeinschaft steht zum Individuum, so zerstritten man ansonsten auch sein mag.
Und weil das so ist, weil die Heiligen Schriften es so bestimmen, gilt dies bis zum heutigen Tag.
Die Aktion von Enteppe 1976, wo ein israelisches Spezialkommando einige hundert jüdische Geisel, die von den anderen längst entlassenen Passagieren bewusst separiert worden waren, aus der Hand terroristischer Flugzeugentführer befreite, dieses Kommando-Unternehmen Enteppe wird in eine Reihe gestellt mit dem Kidnapping von Sheik Obeid, das juristisch einwandfrei sei, sagen israelische Justizfachleute, weil in Libanon die Ordnungsmacht fehle, sei ein rechtsfreier Raum entstanden.
Wenn deswegen einem Dritten Gefahr drohe,
müsse dieser auf der Basis des außergesetzlichen Notstandes aktiv werden.
So versucht also Jerusalem sein Handeln zu erklären, wirbt weltweit weiterhin um Verständnis für seine Absichten, dies im Bewusstsein, das Richtige gewollt und das Falsche getan zu haben.
Weil natürlich, wie es ein Rechtsgelehrter an der Tel Aviver Universität ausdrückt, weil natürlich klar ist, dass ein weiser Mann aus jeder Situation herauskommen kann, in die ein Kluger erst gar nicht gerät.
Informationen von Herbert Mayer aus Jerusalem.
In den letzten 14 Tagen machten DDR-Bürger bei uns Schlagzeilen.
Sie nutzten den nicht mehr existierenden Stacheldraht an der österreichisch-ungarischen Grenze, um wir Ungarn dem Arbeiter- und Bauernstaat illegal Ade zu sagen.
Dutzende DDR-Bürger flüchteten oft mit der ganzen Familie oder auch allein relativ gefahrlos nach Österreich und hoffen auf eine manchmal ungewisse, aber doch bessere Zukunft.
Die Absetzbewegung aus der DDR macht aber in weit größerem Ausmaß den bundesdeutschen Behörden Kopfzerbrechen.
Denn in letzter Zeit erreichten die Ausreiseanträge von DDR-Bürgern eine nie dagewesene Rekordhöhe.
Näheres von Helmut Brandstätter.
Wer irgendwie aus der DDR herauskommt, ob legal mit Ausreiseantrag, als Wegbleiber nach einer Westreise oder als Flüchtling über Mauer und Stacheldraht, der muss in der Bundesrepublik zunächst ins Aufnahmelager, ins hessische Gießen.
Hier wird er registriert, bekommt Begrüßungsgeld, kann Arbeitslosenunterstützung oder Pension beantragen, kurzum erledigt alle Behördenwege, die ihn in kürzester Zeit zu einem normalen Bürger der Bundesrepublik machen.
Doch dieses Aufnahmelager, in dem die DDR-Bürger ein, zwei Wochen verbringen, ist jetzt so überfüllt wie nie zuvor.
Denn während in den letzten Jahren nur 10.000 bis 20.000 DDR-Bürger ausreisen durften oder fliehen konnten, sind im ersten Halbjahr 89 bereits rund 40.000 hier eingetroffen.
Erwartet werden heuer gar rund 100.000 Menschen, die es im anderen deutschen Staat einfach nicht mehr aushalten.
Warum die alten Herren in Pankow, dem Ostberliner Regierungsbezirk, die Schleusen aus dem Sozialismus jetzt so weit öffnen, darüber kann man nur spekulieren.
Wahrscheinlich ist, dass man die allerlästigsten, die sich mit den Versorgungsengpässen und der politischen Engen nicht mehr abfinden wollen, einfach ziehen lässt.
Dass diese meist auch diejenigen sind, die jung und gut ausgebildet über Eigeninitiative im Beruf verfügen, das nimmt die DDR-Führung wohl in Kauf.
Wer sich in Gießen umhört, bekommt den Eindruck, dass vor allem die wirtschaftliche
immer unerträglicher wird.
Ein Teil der Neuankömmlinge ist über die ungarisch-österreichische Grenze geflohen.
Einmal mit mehr, einmal mit weniger Schwierigkeiten.
Ja, also ich bin nachts um zwei losgelaufen und hatte mit Grenzpassen überhaupt nichts gesehen.
Die Hunde waren nicht mehr da und die Zäune waren größtenteils abgebaut bis auf einen Stacheldrahtzaun.
Und sonst bin ich dann halb sechs früh am See rausgekommen.
Wir sind über Ungarn nach Österreich mit dem Auto durch, durch ein Tor.
Der Zaun war da schon weg und wir haben auch geschossen.
Also es war nicht einfach, muss ich sagen.
einzuwirken, den DDR-Bürgern, die an der ungarischen Grenze zu Österreich abgefangen werden, nicht mehr, so wie bisher, den verräterischen Stempel, mit dem die Aufenthaltserlaubnis entzogen wird, in den Pass zu drücken.
Denn dieser Stempel garantiert bei der Rückkehr in die DDR ein Verfahren wegen Republikflucht.
Eine Gefängnisstrafe ist dabei sicher.
Die Ungarn sind zwar der Genfer Flüchtlings-
nur auf politische Flüchtlinge.
Doch die meisten DDR-Bürger verstehen sich selbst gar nicht so sehr als politisch Verfolgte.
Sie haben einfach die Schnauze voll, wie sie sagen, vom grauen Alltag, den Warteschlangen, verleeren Geschäften, wenn gleichzeitig im Westfernsehen die Konsumwelt glänzt.
Ganz Verzweifelte, wahrscheinlich schon über 200, warten inzwischen in der Bonner Botschaft in Budapest auf die Möglichkeit zur Ausreise.
Für die ungarischen Behörden wäre die Lage einfach, würde sie die Leute mit einem Pass der Bundesrepublik ausreisen lassen, denn diese in der Botschaft jederzeit ausgestellt bekämen.
DDR-Bürger gelten ja als Deutsche im Sinne des Bonner Grundgesetzes.
Doch ein solcher BRD-Pass reicht nicht zur Ausreise,
der Einreisestempel nach Ungarn fehlt.
Der Druck Ostberlins auf Budapest hat in den letzten Tagen erheblich zugenommen.
Die Bundesregierung in Bonn ist über die Entwicklung aus verschiedenen Gründen nicht glücklich.
Denn erstens gefährdet sie den Normalisierungsprozess mit Ostberlin, fördert die Destabilisierung in der DDR, die sie
sich hier ja auch niemand wünscht und die 100.000 Mitteldeutschen müssen in der Bundesrepublik auch erst untergebracht werden.
So richtet der Kanzleramtsminister Rudolf Seithers wieder einmal einen Appell an Erich Honecker, doch die Zustände in seinem Land so zu gestalten, dass die Leute nicht davonlaufen wollen.
Der eigentliche Adressat unserer Appelle richtet sich an die DDR selbst, im eigenen Lande sich nicht weiter zu isolieren, sondern sich zu reformieren und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass dieser Ausreisedruck auf die Menschen nachlässt.
Erstmals hat am Wochenende Ostberlin offiziell auf die Besetzung der Botschaften der Bundesrepublik in Ostberlin, Prag und Budapest reagiert, wenn auch nur indirekt.
Im Radio, Fernsehen und ganz klein auch heute im Zentralorgan dem Neuen Deutschland heißt es, nach dem Völkerrecht haben Vertretungen der BRD keinerlei Rechte und Obhutspflichten gegenüber Bürgern der DDR.
Außer gesetzliche Behandlungen Einzelner durch den Besuch in Botschaften anderer Länder ist nicht erreichbar.
Ob sich Verzweifelte von dieser dürren Mitteilung abhalten lassen, in einem Botschaftsgebäude der Bundesrepublik Zuflucht zu suchen, ist fraglich.
Die DDR-Führung muss sich wohl mehr einfallen lassen.
Nach jüngsten Spekulationen in Bonn wollen eine Million Menschen dem Arbeiter- und Bauernstaat den Rücken kehren.
Soviel von Helmut Branstetter aus Bonn.
Die teilweise stürmischen Sitzungen des obersten Sowjet hat Michael Gorbatschow als Präsident nun hinter sich gebracht.
Jetzt droht ihm als Generalsekretär der Aufstand der Partei.
Die bevorstehenden Lokalwahlen der Bezirks- und Republiksparlamente könnten für die KPDSU zur großen Blamage werden.
Denn gerade bei den unteren und mittleren Kadern sind zahlreiche Vertreter der Altengarde zu finden.
Gorbatschow will deshalb neue, unverbrauchte Kräfte in die Partei holen.
Doch die Konservativen wehren sich gegen Glasnost und Perestroika.
Christian Schüller aus Moskau.
Wie aus dem Schatten treten sie mit einem Mal hervor, die konservativen Geister der Partei, und malen Perestroika und Demokratisierung in düsteren Farben.
Mehrere Wochen lang hatte man ihre Stimmen fast vergessen.
Die Aufbruchsstimmung im Wahlkampf, der Erdrutschsieg vieler Avantgardisten der Reformbewegung und zuletzt das ungeheure Selbstbewusstsein im Auftreten der neuen Parlamentarier, all das schien den Kleinkrieg innerhalb des Parteiapparats an den Rand zu drängen.
Der konservative Flügel rund um Yegor Ligatschow wirkte geschlagen und gedemütigt.
Doch seit ungefähr einer Woche richten sich die Hüter der Orthodoxie wieder auf.
Ihre Angriffe zielen direkt auf Gorbatschow.
Den Anfang machte diesmal wieder die Leningrader Chemie-Professorin Nina Andreeva.
Sie vergleicht den gegenwärtigen Stand der Reformpolitik mit Ungarn 1956 und Prag 1968, kurz vor dem Eingreifen der Panzer wohlgemerkt.
Gefährliche Revisionisten würden die Notwendigkeit der Reform geschickt für ihre Ziele missbrauchen.
Es sei völlig verantwortungslos, das Schicksal von hunderten Millionen Sowjetbürgern in einem Experiment ohne richtigen Plan zu verspielen, schreibt die Professorin.
Dass Nina Andrea, was diesen jeweils mächtige Anhänger im Politbüro haben, weiß man seit ihrem berühmten Pamphlet gegen die Endstalinisierung, das eine große Tageszeitung vor einem Jahr abgedruckt hat.
Ähnlich verhält er sich mit dem Universitätsprofessor Kosolanow, der der Moskauer Prafter ganz plakativ die Forderung aufstellt, die Partei müsse vor dem kollektiven Selbstmord bewahrt werden.
Und der drohe von Kräften in der Partei, die mit Sozialismus nicht das Geringste im Sinn hätten.
Wen der Professor für den Hauptschuldigen dieser Entwicklung hält, verrät er anschließend.
Der Posten des Generalsekretärs soll am besten sofort abgeschafft werden, verlangt Kosolanow.
Eine kollektive Führung sollte stattdessen die Leitung der Partei übernehmen, eine zentrale Kontrollkommission die Einhaltung der Parteilinie auf allen Ebenen überwachen.
Die Unzufriedenheit vieler kleiner Parteisekretäre mit Gorbatschow kommt in einem flammenden Artikel aus Ulyanovsk, der Geburtsstadt Lenins, zum Ausdruck, der gestern in der sozialistischen Industrie erschienen ist.
Der zweite Bezirkssekretär der symbolträchtigen Stadt
wird sich vehement gegen Gorbatschows Vorwurf, der Mittelbau der Partei würde hinter der Reformbewegung zurückbleiben.
Was sind das denn für Institutionen, hinter denen wir angeblich nachhinken, fragt Genosse Kasanoff.
Die Wirtschaftsreform sei jedenfalls bisher nicht überzeugend gewesen.
Hintergrund für diese wachsende Missstimmung unter den Partei-Funktionären ist Gorbatschows Drohung einer umfassenden Säuberung.
In einer stürmischen Sitzung im Zentralkomitee hatte er im Vormonat die versammelten Lokalgrößen der Partei vor eine Alternative gestellt.
Entweder die KP würde sich schleunigst von den Bremsern trennen oder die bevorstehenden Wahlen zu den Sowjetstarepubliken und Bezirke könnten eine Katastrophe bringen.
Der harte Ton dieser Kritik von oben hat viele alte Kämpfer verbittert.
Jetzt wird zurückgeschlagen.
Verglichen mit früheren Auseinandersetzungen dieser Art, scheint Klobatschow und sein Reformkurs heute besser abgesichert.
Als Präsident ist er nur vom Kongress der Volksdeputierten abwählbar.
Ein Putsch im Zentralkomitee wie der gegen Khrushchev reicht nicht, um ihn zu stürzen.
Dazu kommt die aktivere Haltung der Bevölkerung, die sich einem politischen Rückschritt diesmal widersetzen könnte.
Die Streiks in Sibirien und der Ukraine haben sich zwar gegen Missstände von heute gerichtet, aber nicht gegen die Perestroika.
würden die unabhängigen Streitkomitees einen neuen Brezhnev akzeptieren?
Und doch kommen auf Gorbatschow neue politische Schwierigkeiten zu.
Das Parlament drängt auf mehr Kontrolle der Regierung.
Die Regierung und der Ministerpräsident Ryschkow will dafür mehr Macht gegenüber der Partei.
Und in der Partei selbst wächst die Kluft zwischen denen, die sich gegen die neuen Kräfte stemmen wollen und denen, die befürchten, die politische Entwicklung könnte an der Partei Lenins achselzuckend vorbeigehen.
Das war Christian Schüller aus Moskau.
12.44 Uhr ist es jetzt.
Ö3 Verkehrsdienst.
Die A2, die Südautobahn, ist zwischen Wiener Neustadt und Sebenstein in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.
Die Sperre wird voraussichtlich noch eine Stunde andauern.
Seit dem vergangenen Freitag stand die sowjetische Schwarzmeerhafenstadt Sevastopol im Zeichen der Stars and Stripes.
Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg ankerten amerikanische Kriegsschiffe an der Mole, amerikanische Matrosen strömten in die Stadt und tausende Sevastopoler bereiteten den Gästen einen stürmischen Empfang.
Sevastopol ist der Kriegshafen der sowjetischen Schwarzmeerflotte und normalerweise nicht nur für ausländische Besucher gesperrt, sondern auch für Sowjetbürger nur mit Spezialausweis erreichbar.
Diesmal war aber alles anders und westliche Journalisten wurden lediglich milde abgemahnt, wenn sie mit Teleobjektiven Details des Hafens und der dort ankernden sowjetischen Schiffe fotografierten.
Es berichtet Hermann Krause.
Nach einem viertägigen Aufenthalt verlassen amerikanische Kriegsschiffe heute den Hafen von Sevastopol.
wo der überwiegende Teil der Schwarzmeerflotte der sowjetischen Kriegsmarine stationiert ist.
Der Freundschaftsbesuch, über den die hiesigen Medien ausführlich berichteten, ist eine Antwort auf den Aufenthalt sowjetischer Kriegsschiffe in Norfolk im US-Bundesstaat Virginia, dem größten amerikanischen Marinestützpunkt.
Beide Seiten beteuerten die Wichtigkeit dieses neuerlichen Treffens, der stellvertretende Oberbefehlshaber der US-Kriegsmarine in Europa,
Vize-Admiral Eagle und auch der Oberbefehlshaber der sowjetischen Kriegsmarine im Schwarzen Meer, Crono Pulo, erklärten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz, dies seit der Beginn regelmäßiger Besuche.
Vize-Admiral Eagle, es geht darum, die Konfrontation abzubauen und die gegenseitigen Verdächtigungen zu überwinden.
Der ebenfalls anwesende US-Botschafter in der Sowjetunion, Matlock, nannte es symbolisch, dass sowjetische und amerikanische Kriegsschiffe nebeneinander in einem Hafen liegen.
Den Marineexperten standen zur ausführlichen Besichtigung die jeweiligen Schiffe der anderen Seite zur Verfügung.
Wie TASS meldet, präsentierten die Sowjets das Prunkstück ihrer Flotte, den Kreuzer Slava und das Raketenabwehrschiff Leningrad.
Nach Angaben der Pravda zeigten sich die amerikanischen Gäste beeindruckt vom hohen technischen Niveau dieser Schiffe, aber auch von der Ausbildung der Matrosen.
Ansonsten wird in den Reportagen die gastfreundschaftliche Atmosphäre, die den Matrosen aus Übersee entgegengebracht wurde, ausführlich geschildert.
So konnten Tausende von Besuchern die Schiffe besichtigen und mit den Seeleuten sprechen.
Die Pravda weist darauf hin, dass in jüngster Vergangenheit US-Kriegsschiffe immer wieder die Hoheitsrechte der Sowjetunion auf See verletzt hätten und mit sanftem Druck zum Abdrehen in internationale Gewässer gezwungen werden mussten.
Um in Zukunft alle Missverständnisse zu überwinden, schlägt der Oberbefehlshaber der amerikanischen Fregatte Kaufmann die Durchführung gemeinsamer Übungen auf See vor.
Das war ein Bericht von Hermann Krause.
Es ist jetzt 12.47 Uhr, zwei Minuten nach dreiviertel eins.
Vor fast genau 25 Jahren, am 12.
August 1964, starb der geistige Vater des Geheimagenten ihrer Majestät.
Der Schriftsteller Ian Fleming konnte den weltweiten Erfolg der von ihm kreierten Romanfigur James Bond nicht mehr miterleben.
Seit 1962 meisterte der Doppelnullagent 15 Abenteuer und kommt nun wieder in unsere Kinos.
Hier ein Ausschnitt aus der Filmmusik aus dem neuesten Streifen License to Kill.
Yes, you do, you sigh Ooh, baby Now you can depend on me to get things right Things right Please don't bet that you'll ever escape me Once again my silence don't do
Anyone who tries to tear us apart.
Oh, honey.
Say that somebody tries to make a move on me.
In the blink of an eye, I'll be there, too.
And they better know why I'm gonna make them pay.
Am kommenden Donnerstag hat der 16.
Streifen mit dem britischen Doppel-Null-Agenten Lizenz zum Töten im Rahmen einer Gala-Veranstaltung Österreich Premiere.
Tags darauf läuft der Film dann regulär im gesamten Bundesgebiet an.
Zum zweiten Mal wird James Bond in Lizenz zum Töten vom englischen Shakespeare-Schauspieler Timothy Dalton verkörpert.
Seinen Gegenspieler, einen kolumbianischen Drogenhändler, stellt dennoch relativ Unbekannte Robert Davy dar.
Regie bei Lizenz zum Töten führt bereits zum fünften Mal der ehemalige Cutter John Glenn.
Im folgenden Beitrag von Hans Langsteiner erfahren Sie mehr über James Bonds jüngstes Abenteuer.
Die bekannte James-Bond-Fanfare erklingt diesmal zwar in modischer Neufassung, doch ansonsten setzt James Bond im 27.
Jahr seiner Leinwand-Existenz mehr auf Tradition.
Lange, allzu lange war der britische Geheimagent mit der schnittigen 007-Kennzahl zum harmlosen Pappkameraden heruntergeblödelt worden.
Jetzt in »Lizenz zum Töten« erhält die Figur jene glitzernde Gefährlichkeit zurück, mit der sie der 1964 verstorbene Romancier Ian Fleming einst ausgestattet hatte.
Der Bond der Fleming-Bücher und auch der ersten Filme mit Sean Connery ist ein eher zwiespältiger Charakter.
Nach außen gewandt und clever, doch gleichzeitig kalt und brutal.
Innerlich durchaus auch zerrüttet vom mörderischen Stress seines Daseins.
Ein Mann mit Geschichte und Vergangenheit.
Der jetzige Film ausgerechnet der erste, zu dem Ian Fleming nicht einmal mehr einen Buchtitel beigesteuert hat.
Lizenz zum Töten also, gibt der Bond-Figur diese plastische Plausibilität zurück.
Nachdem der langjährige Bond-Darsteller Roger Moore aus ihr einen stets nonchalant lächelnden Comic-Helden gemacht hatte.
Der James Bond dieses Films darf sich schmerzlich an seine brutal beendete kurze Ehe aus Im Geheimdienst Ihrer Majestät erinnern.
Er erlaubt sich im Dienst Rachegefühle und, eine früher undenkbare Szene, er revoltiert sogar gegen seinen väterlich strengen Vorgesetzten, den Geheimdienstchef M. Ihre persönliche Rache könnte dem Ansehen der Regierung Ihrer Majestät empfindlichen Schaden zufügen.
Sie haben einen Auftrag und ich erwarte von Ihnen, dass Sie ihn objektiv und professionell ausführen.
Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft, Sir.
Wir sind kein Country Club, 007.
Mit sofortiger Wirkung angenommen.
Ihre Lizenz zu töten ist aufgehoben.
Hiermit fordere ich Sie auf, mir Ihre Waffe zu übergeben.
Sofort.
Ich weise Sie darauf hin, dass Sie weiterhin der Geheimhaltungspflicht unterliegen.
Jetzt heißt es wohl,
Abschied nehmen von den Waffen.
Bond-Darsteller Tim O'Sullivan hat die Agentenfigur durchaus bewusst kantiger und härter profiliert als noch in seinem Bond-Debüt Der Hauch des Todes.
Für mich ist es ein
Rückkehr zu den Anfängen, zu jener Art von Geschichten, wie sie Ian Fleming geschrieben hat und wie sie Sean Comrie, Regisseur Terence Young und Produzent Harry Salzman damals auf die Leinwand gebracht haben.
Die Filme mit Roger Moore waren auf ihre Art sehr gut gemacht, aber es waren keine Bond-Filme.
Den echten Bond zeigen Filme wie Goldfinger, Dr. No, Liebesgrüße aus Moskau und Flemings Bücher und diese Art von Bond-Filmen wollte ich machen.
Ich freue mich
So, I'm pleased with the way this film has gone.
Bei aller Werktreue, die Zeiten ändern sich und die östlichen Weltaroberer, die Buchautor Flemming im Kalten Krieg der frühen 60er Jahre noch zu Superschurken stilisieren konnte, sie wirkten heute wohl doppelt déplaciert.
Statt bizarrer Kämpfe um die ganze Menschheit erzählt Lizenz zum Töten daher eine vergleichsweise kleine Geschichte um einen kolumbianischen Drogenkönig.
Die Wirklichkeitsnähe tut dem Streifen aber nur gut.
Das war seit Jahren das erste Mal, dass Sanchez seine Festung verlassen hat.
Kannst du ihn nicht ausliefern?
Nein, er hat fast alle Regierungsbeamten von hier bis nach Chile entweder ermordet, bedroht oder bestochen.
Da unten gibt es nur ein Gesetz.
Das Gesetz von Sanchez.
Plomo o Plata.
Blei oder Silber?
Lizenz zum Töten wirkt aber nicht nur realistischer, sondern auch drastischer als alle Bond-Filme der letzten Jahre.
Der eisigen Gefährlichkeit des Franz Sanches bleibt James Bond diesmal nicht schuldig.
Da platzen die Schädel, da brennen die Bösen und einen Verräter aus den eigenen Reihen verbannt Bond noch als Wehrlosen ins Haifischbecken.
Im Koffer sind zwei Millionen Dollar.
Ich teile mit Ihnen.
Sie wollten es.
Also nehmen Sie es, alter Freund.
Der Grund für die Violenz ist, weil...
Der Grund für die Gewalttätigkeit war der, dass Robert Darwey einen hartgesottenen Drogenbaron spielt.
Und diese Leute sind nun einmal sehr grausam.
Das ist eine Tatsache, die wir sehr genau recherchiert haben.
Nichts in diesem Film ist übertrieben.
Harmloser ist James Bond also nicht geworden, doch in so schlüssig aktualisierter Form wie hier könnte die erfolgreichste Filmserie der Welt auch das nächste Vierteljahrhundert überleben.
Wer wagt da zu widersprechen?
Das war ein von Hans Langsteiner gestalteter Beitrag und fünf Minuten vor 13 Uhr schließen wir mit einer sehr realistischen Meldungszusammenfassung.
Österreich.
Für die Sanierung der Semmering-Schnellstraßenbrücke sind heute von technischen Experten Vorschläge unterbreitet worden.
Die durch Risse schadhaft gewordene Bodenplatte wird demnach in einem speziellen Verfahren herausgeschnitten und ausgetauscht.
In einer Pressekonferenz wurde ausdrücklich betont, die Schäden seien lokalisiert.
Als Ursache wurde das Auftreten sogenannter Umlenkkräfte innerhalb der Brückenkonstruktion angegeben.
Die Eröffnung der Schnellstraßenbrücke soll planmäßig im Oktober stattfinden.
Zwischen ÖVP und SPÖ bestehen nach wie vor Meinungsverschiedenheiten über weitere Sanierungsschritte in der verstaatlichen Industrie.
Die Volkspartei macht ihre Zustimmung zur Auszahlung von 6,15 Milliarden Schilling im Ministerrat von einer weiteren Privatisierung abhängig.
ÖVP-Clubobmann König meinte heute, verstaatlichen Minister Streicher müsse zumindest einen Zeitplan für Privatisierungsmaßnahmen vorlegen.
Eine Sanierung der verstaatlichen Industrie ohne weitere Privatisierung sei nicht möglich, sagte König.
SPÖ-Clubobmann Fischer warnte vor einer Gefährdung der Sanierungsphase in der verstaatlichen Industrie.
Die positive Entwicklung dürfe jetzt nicht gestört werden.
Streicher habe bis jetzt alle Forderungen erfüllt.
Man dürfe keine neue Konfliktzone zwischen den Koalitionsparteien schaffen, argumentierte Fischer.
Nahe Osten USA.
Die Vereinigten Staaten und Israel wollen auf das jüngste Angebot schiitischer Extremisten im Libanon für einen Geisel-Austausch nicht eingehen.
Die schiitischen Entführer des Amerikaners Sissipio haben die Freilassung ihrer Geisel im Austausch gegen den von Israel verschleppten Sheikh Obeid und hunderter schiitischer Häftlinge angeboten.
Außerdem forderten sie, dass alle aus den israelisch besetzten Gebieten ausgewiesenen Araber in ihre Heimat zurückkehren dürfen.
Die von den Extremisten festgehaltenen israelischen Soldaten und die anderen 17 westlichen Geiseln im Libanon wurden nicht erwähnt.
Der amerikanische Außenminister Baker erklärte, die USA würden nicht mit Terroristen verhandeln, seien aber unter bestimmten Bedingungen zu Gesprächen mit dem Iran bereit.
Israel beharrte auf seine Forderung nach Freilassung der drei im Libanon festgehaltenen israelischen Soldaten.
Sowjetunion.
Nach einem eintägigen Warnstreik haben die Bergleute im sibirischen Vorkuta die Arbeit wieder aufgenommen.
Sie akzeptierten die schriftliche Versicherung der Regierung, dass ihre Forderungen nach mehr Lohn, besseren Arbeitsbedingungen und besserer Versorgung tatsächlich erfüllt würden.
Ein lokaler Parteifunktionär warnte vor einem Wiederauflammen der Streikbewegung.
Er meinte, das Ministerium für Kohlebergbau habe nichts dazu gelernt.
Die Bergleute in der Sowjetunion seien nach wie vor unzufrieden.
In Baku, der Hauptstadt der Sowjetrepublik Aserbaidschan, ist es in der vergangenen Woche wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Aserbaidschanern und Armeniern gekommen.
Nach offiziellen Angaben wurden zwei Armenier getötet, mehrere Aserbaidschaner erlitten Verletzungen.
Im Zentrum Bakus nahmen am Samstag etwa 50.000 Menschen an einer Demonstration teil.
Sie forderten die Aufhebung der Ausgangssperre.
Afghanistan.
Zum Abschluss seines Besuches in Kabul hat der sowjetische Außenminister Shevardnadze ein unabhängiges, blockfreies und neutrales Afghanistan gefordert.
Er schlug neuerlich einen breiten nationalen Dialog unter Einschluß der muslimischen Rebellen vor.
Während des Besuches von Chewarnatze in Kabul beschossen die Moslem-Rebellen die Stadt neuerlich mit Raketen.
Dabei wurden mindestens neun Menschen getötet.
Nun noch kurz zum Wetter in Österreich heute Nachmittag.
Warm, aber labil.
Damit sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch die Journalredaktion.
Die nächste Ausgabe gibt es zur gewohnten Zeit, das Journal um 5 in den Programmen Österreich 3 und in so einigen Lokalsendern.
Für das Team von heute Mittag verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.