Mittagsjournal 1984.09.20

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Wie Zeit?
    In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag meine Damen und Herren, zu einer Stunde ausführlicher Mittagsschonalinformation begrüßt Sie Udo Bachmeier.
    Das geplante Programm.
    Sie hören ein ausführliches Gespräch mit dem neuen Finanzminister Franz Franitzski, der als wirtschaftspolitischer Wunderknabe gehandelte Ex-Länderbank-Chef
    wird sich über die Grundzüge des Budgets 1985 äußern.
    Weiteres Inlandsthema ist die politische Standortdiskussion.
    Das Gedränge um die politische Mitte wird in diesen Minuten in einer Pressekonferenz nach der ÖVP-Vorstandssitzung fortgesetzt.
    ÖAB-Chef Kohlmeier nimmt zu Ideologie Fragenstellung.
    ÖVP-Chef Mock gibt eine Erklärung zur Wohnbauförderung ab.
    Der Verein für Konsumenteninformation warnt vor Praktiken des Direktvertriebs.
    Nicht nur Konsumenten werden dadurch geschädigt, auch oft diejenigen, die mit großzügigen Angeboten ins Direktverkaufsgeschäft einsteigen.
    Eine gewisse Unruhe gibt es in der ÖMV über Personalabbaupläne.
    In der Raffinerie Schwächert will man in den nächsten Jahren auf mehrere hundert Mitarbeiter verzichten.
    Für sie sollen aber neue Arbeitsplätze bereit sein.
    Gesundheitsminister Steirer macht auf breit angelegte Impfaktionen aufmerksam.
    Der Schutz der österreichischen Bevölkerung gegen Infektionskrankheiten ist teilweise besorgniserregend gering, gibt das Ministerium zu bedenken.
    Ausland?
    Mehr als zwei Jahre nach dem Falkland-Krieg schlagen jetzt in Großbritannien die politischen Wogen wieder hoch.
    Zwischen der konservativen Regierung und der Labour-Opposition sind heftige Auseinandersetzungen rund um die Versenkung des argentinischen Kreuzers Belgrano im Gang.
    Der Vorwurf an Frau Thatcher, sie habe die Belgrano bereits auf der Rückfahrt von den Falkland-Inseln noch dazu außerhalb des britischen Sperrgebietes der umkämpften Inseln versenken lassen.
    Die Kulturredaktion informiert über eine Ausstellung mit Werken Rudolf Hausners in Linz sowie über Kulturmodelle im ländlichen Raum, über Lebenszeichen 1984, Titel einer Veranstaltungsreihe in Eckenburg und einigen anderen Orten des Wald- und Weinviertels.
    Wir beginnen mit dem Nachrichtenüberblick.
    Verantwortlicher Redakteur dafür ist Edgar Theider.
    Gelesen werden die Meldungen von Eva Wächter.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Einen Tag nach der Entscheidung des Kabinetts in Bonn, mit 1.
    Jänner 1989 nur noch abgasarme Autos neu zuzulassen, ist es heute im Bundestag zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen Koalition und Opposition über den Termin für diese verbindliche Einführung gekommen.
    Sozialdemokraten und Grüne werfen der bürgerlich-liberalen Regierung vor, mit der generellen Einführung abgasarmer Autos erst mit dem Jahr 1989 vor allem den Druck der Industrie nachzugeben und damit einen Beschluss des Bundestages missachtet zu haben, in dem der 1.
    Jänner 1986 vorgesehen war.
    Die Bundesminister Zimmermann und Bangemann verwiesen dagegen auf die hohen Risken für die Exporte der Autobranche und deren Arbeitsplätze sowie für die gesamte langfristige Umweltschutzpolitik in Europa, falls ein nationaler Alleingang der Bundesrepublik Deutschland mit Stichtag erst im Jänner 1986 beschlossen worden wäre.
    Kanada.
    Papst Johannes Paul II.
    hat zum Abschluss seines Besuches in Kanada das Wettrüsten massiv kritisiert.
    Bei einem Regierungsempfang in Ottawa verurteilte der Papst die Vergeudung enormer Mittel für Waffen.
    Zur gleichen Zeit müssten viele Menschen auf Grundbedürfnisse wie etwa Nahrung, medizinische Versorgung und Bildung verzichten, meinte Johannes Paul.
    Er forderte Politiker und Diplomaten in aller Welt auf, das technische Wissen zur Verwirklichung von Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen.
    Das Wohl und die Würde des Menschen müssten Vorrang vor wirtschaftlichen, technischen und politischen Überlegungen haben, unterstrich der Papst.
    Er tritt noch heute die Rückreise nach Rom an.
    USA
    Der sowjetische Außenminister Andrej Gromyko hat in New York erklärt, es gebe ein gefährliches Ausmaß an Spannungen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten.
    Bei einem Gespräch mit dem amerikanischen Bankier David Rockefeller meinte Gromyko, die Sowjetunion sei bereit, in fairen Verhandlungen zu einer Lösung dieses Problems beizutragen.
    Die für kommenden Dienstag geplante Rede Gromykos vor der UNO-Vollversammlung in New York ist um zwei Tage verschoben worden.
    Allgemein wird vermutet, dass Gromyko mit diesem Schritt Zeit gewinnen will, um auf die für Montag angesetzte Rede Präsident Reagans reagieren zu können.
    Die sowjetischen Behörden haben nach Angaben des amerikanischen Außenministeriums in der vergangenen Nacht ein gekapertes amerikanisches Versorgungsschiff an die USA zurückgegeben und die aus fünf Mitgliedern bestehende Besatzung freigelassen.
    Das Schiff war Mitte der vergangenen Woche vermutlich in der Nähe der Beringstraße in sowjetische Hoheitsgewässer geraten und dort aufgebracht worden.
    Polen
    Die Regierung in Warschau erwägt, mit den USA wieder Botschafter auszutauschen.
    In einem von der Parteizeitung Tribuna Ludu veröffentlichten Artikel heißt es, damit solle eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zwischen beiden Staaten verhindert werden.
    Voraussetzung dafür sei allerdings, dass Washington die noch bestehenden Sanktionen gegen Polen aufhebe und Ersatz für die dadurch verursachten Schäden leiste.
    Nach der Verhängung des Kriegsrechtes 1981 hatte der polnische Botschafter in den Vereinigten Staaten um Asyl angesucht.
    Der Posten des amerikanischen Gesandten in Warschau ist seit 1983 nicht besetzt.
    Libanon.
    In der Nähe eines Nebengebäudes der amerikanischen Botschaft in Beirut ist heute eine Autobombe explodiert.
    Nach Angaben der libanesischen Polizei steht das Gebäude in Flammen.
    Offenbar gibt es auch Tote und Verletzte.
    Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
    Frankreich.
    In Paris ist in der vergangenen Nacht neuerlich ein Bombenanschlag verübt worden.
    Ziel des Attentats war ein Bankgebäude.
    Es entstand erheblicher Sachschaden.
    Verletzt wurde niemand.
    Die Polizei vermutet, dass die Aktion im Zusammenhang mit dem Prozess gegen fünf Mitglieder der verbotenen korsischen Unabhängigkeitsbewegung steht, der heute in Paris beginnt.
    Bereits in der Nacht auf Dienstag waren in der französischen Hauptstadt fünf Sprengstoffanschläge verübt worden.
    USA.
    Ein Messerattentat auf den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Walter Mundell ist offenbar im letzten Augenblick verhindert worden.
    Während einer Wahlrede Mundells überwältigten Sicherheitsbeamte einen 28-jährigen Mann, der mit einem Messer bewaffnet war.
    Zu diesem Zeitpunkt war der Verdächtige etwa einen Meter vom Präsidentschaftskandidaten entfernt.
    Der Mann war den Sicherheitskräften bereits zu Beginn der Veranstaltung aufgefallen.
    Frankreich.
    Die aus dem gesunkenen Frachter Mont-Louis geborgenen 17 Fässer mit Uranhexafluorid sind heute früh an Bord eines Spezialschiffs im nordfranzösischen Hafen Dunkirchen eingetroffen.
    Die hochgiftige und radioaktive Ladung wird von Feuerwehrleuten untersucht, die mit Schutzanzügen und Geigerzählern ausgerüstet sind.
    Erst nachher wird sie an Land gebracht.
    Die Molui ist am 25.
    August nach dem Zusammenstoß mit einem Fährschiff vor der belgischen Küste gesunken.
    13 Fässer befinden sich noch in dem Wrack.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der Konkurs des traditionsreichen Motorradwerkes Zündapp ist endgültig.
    Nach einer Mitteilung des Münchner Amtsgerichtes ist das Anschlusskonkursverfahren eröffnet worden.
    Zündapp hatte im August wegen einer Verschuldung von umgerechnet mehr als 240 Millionen Schilling einen Ausgleich beantragt.
    Zur Übernahme der Firma fand sich aber kein Interessent.
    Im Gespräch war auch die österreichische Steyr-Taimler-Puch.
    Österreich.
    Die Zahl der gerichtlichen Zwangsvollstreckungen steigt weiter an.
    Im Vorjahr registrierten die Gerichte mehr als 1.300.000 Exekutionen in Österreich.
    Das ist um ein Drittel mehr als vor 15 Jahren.
    Fast die Hälfte aller Pfändungen werden in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland durchgeführt.
    Die Stadt Wien vergibt die Josef-Kainz-Medaille 1984 an den Schauspieler Günther Einbrot und an den Bühnenbildner Gerhard Jax.
    Einbrot erhält die Auszeichnung unter anderem für die Darstellung in dem Theaterstück Die Hypochonder von Botho Strauss im Schauspielhaus.
    Gerhard Jax wird für das Bühnenbild zu dem Stück Mittagswende im Theater in der Josefstadt geehrt.
    Die Wetterlage.
    Zwischen einem Tief über Skandinavien und einer bis in große Höhen reichenden Tiefdruckzelle über Mittelitalien liegt der Ostenalpenraum in einer flachen Hochdruckzone.
    Einzelne Störungsausläufer streifen mit ihren Wolkenfeldern im Norden wie im Süden.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Wechselnd bis stark bewölkt, zeitweise auch länger heiter.
    Im Norden und im Süden mitunter Niederschlag.
    Mäßige Winde.
    Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 7 bis 12 Grad.
    Die Aussichten für morgen Freitag.
    Wechselnde bis starke Bewölkung, gebietsweise auch länger sonnig.
    Kaum Niederschlag.
    Gegen Abend von Westen her erneut Eintrübung.
    Mäßige Winde, Frühtemperaturen 10 bis 14, Tageshöchstwerte 15 bis 20 Grad.
    Die Vorschau auf das Wochenende.
    Wechselnd bewölkt, zeitweise etwas Regen, vor allem an der Alpen-Nordseite.
    Temperatur wenig verändert.
    Nur noch die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien-Heiter 20 Grad, Westwind 15 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt-Heiter 21 Grad, Nordostwind 10 Kilometer.
    Linz-Heiter 18 Grad, Salzburg-Heiter 19, Innsbruck-Heiter 17 Grad, Bregenz stark bewölkt 16 Grad, Graz bedeckt 16 und Klagenfurt bedeckt leichter Regen 13 Grad.
    Zwölf Uhr und zehn Minuten war es soeben.
    Jetzt gleich zum Interview mit dem neuen Finanzminister Wranitzki.
    Dessen Amtsübernahme fällt ja mitten in die Zeit der Budgetverhandlungen, die der frühere Länderbank-Generaldirektor so kurz nach seiner Amtsübernahme zu führen hat.
    Die großen Linien für den nächstjährigen Staatshaushalt sind allerdings bereits vorgegeben.
    Heute geht nun die Gesprächsrunde zwischen den einzelnen Kabinettsmitgliedern und dem Finanzminister zu Ende, eine Runde, in der der Finanzchef traditionellerweise Streichungen bei den Einzelwünschen vorzunehmen hat.
    So wurde für heuer errechnet, dass die Summe aller angemeldeten Forderungen eine zusätzliche 20 Milliarden Schillingbelastung für das Budget bedeuten würde.
    Welches Resümee zieht nun Franz Franitzki, jener Mann, dem der Ruf vorangeht, ein harter Verhandler, aber eher kein Mann, großer Worte, in der Öffentlichkeit zu sein?
    Das Gespräch mit ihm führte Erich Aichinger.
    Da hat ein hochrangiger Funktionär einmal gemeint, im Grund ist eigentlich durch die Entwicklung der Finanzschulden heute, das hat er wörtlich so gesagt, nur noch ein lächerlicher Budgetspielraum vorhanden.
    Empfinden Sie das auch so?
    Oder wollen Sie das eigentlich heuer noch nicht beurteilen, sondern erst beim nächsten Budget?
    Der Ausdruck lächerlich ist sicher sehr was Subjektives, weil ja die Unterhaltungsintensität bei den einzelnen Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist, aber richtig ist natürlich, dass das Bundesbudget durch ein sehr engmaschiges System an Gesetzgebung vorbestimmt ist und dass
    Möglichkeiten, die Ausgaben zu variieren, in dem Bereich, den wir ja Messenspielraum nennen, naja, nicht gerade berühmt groß sind, aber das wäre mir schon wieder eine zu mechanistische Betrachtungsweise, denn man muss ja andererseits sagen, die politische Willensbildung spielt sich ja auch in der
    Wertung all dieser Gesetze ab, die den Starnblock des Budgets bilden.
    Und ich glaube, dass man sehr genau darüber nachdenken wird müssen, um
    in diesem großen und heute als starr dastehenden Block des Budgets doch ein Mehr an Flexibilität zu gewinnen.
    Immer mit dem Zweck, dass die einzelnen Bereiche, die dort geregelt werden, höhere Wirtschaftlichkeit haben.
    Ein bisschen ins Einzelne.
    So hat Bautenminister Sekanina schon relativ früh seine Wünsche bekannt gegeben.
    Er hat etwa gesagt, jährlich müsste seiner Meinung nach das Straßenbaubudget um 6 bis 8 Prozent steigen.
    Ist das etwas, was der Finanzminister sozusagen bewilligen kann?
    Das ist ein sehr guter Punkt, den Sie jetzt erwähnt haben.
    Es geht mir hier nicht um eine Ausweitung, sondern es geht darum, dass wir
    mehrere Eckpunkte unseres Handlungsspielraums haben.
    Ein Eckpunkt ist sicherlich der, dass wir in einer vernünftigen Kalkulation das Ausmaß des Ausbaus der österreichischen Straßen festlegen müssen.
    Das macht der Herr Bautenminister, das ist die technische, verkehrstechnische und sonstige Überlegung.
    Der andere Eckpunkt ist der der Finanzierbarkeit.
    Das heißt also, wie viel Geld können wir im Laufe der Jahre für den Straßenbau ausgeben und aufwenden.
    Der dritte Aspekt ist der der mittelbaren Verbesserung der Wirtschaftlichkeiten.
    Also wenn wir irgendein bestimmtes Gebiet in Österreich hernehmen, dann wird dieses Gebiet mehr Entwicklungschancen haben, wenn dort eine funktionierende Straße hinführt, als wenn man nur auf einem Feldweg hingehen kann.
    Und der vierte Eckpunkt ist die unmittelbare wirtschaftliche Multiplikatorwirkung, nämlich was wird mit diesem Straßenbau unmittelbar an Beschäftigung, an Arbeitsplätzen, an Kaufkraft etc.
    umgesetzt, was dann letztendlich ja wieder an fiskalischem Aufkommen, also an Steuern, Abgaben etc.
    zum Bundesbudget zurückkommt.
    Und das so effizient und wirtschaftlich wie möglich zu gestalten,
    die eigentliche budgetpolitische Aufgabe.
    Soweit sozusagen das philosophische Gebäude.
    Die konkrete Frage, welcher Stock wird jetzt nächstes Jahr gebaut?
    Das lässt sich so auch nicht sagen.
    Sie haben jetzt ein bisschen unterschwillig gesagt, das philosophische Gebäude, das könnte auch so ausgelegt werden.
    Es ist ein Gebäude von Schlagworten.
    Das wäre dann zutreffend, wenn wir bei einem Punkt Null beginnen.
    Aber unsere Zivilisation wird ja nicht jetzt mit 1.
    Jänner 1985 begonnen, sondern wir sind ja doch schon in einem langfristigen Prozess.
    Und ich glaube, alles, was wir über Budgetkonsolidierung sprechen oder über Gesundung der Staatsfinanzen, das ist nicht etwas, das heute anfängt.
    am 25.
    April 1900 irgendwas aufhört, sondern das ist eine permanente Aufgabe.
    Das ist so wie, wenn Sie den Vergleich erlauben, ein Wanderer, der zum Horizont gehen will und wenn er ihn erreicht hat, ist der Horizont schon wieder ganz woanders.
    Also eine ständige Aufgabe.
    Das ist schon richtig, aber um bei diesem Bild zu bleiben, der Wanderer denkt sich vielleicht jetzt, von meinem Steuer Geld kaufen die Abfangjäger, ist das notwendig?
    Konkrete Frage, brauchen wir im nächsten Budget Geld zum Ankauf von Abfangjägern?
    Das ist eine Frage, die
    politisch, strategisch, technisch noch sehr genauer Beratungen bedarf und diese Beratungen sind noch nicht zu Ende geführt.
    Sie umfassen natürlich, wie ich es hier nicht zu betonen brauche, mehr Aspekte als den bloß finanzierungstechnischen Aspekt und wenn hier es zu einer klaren und eindeutigen
    politischen Linie kommt, dann wird man sich auch die finanziellen Auswirkungen und Konsequenzen überlegen müssen.
    Früher ist dazu noch nichts Abschließendes und Endgültiges zu sagen.
    Ein anderer Versuch, man überlegt den Familien sozusagen zusätzlich etwas zu geben, Erhöhung der Familienbeihilfen in Etappen vielleicht.
    Wie stehen Sie dazu?
    Ist dafür Geld vorhanden?
    Die familienpolitische Seite des Budgets ist so zu sehen, dass im Lauf des Jahres 1985 oder für den Verlauf des Jahres 1985 hier bestimmte Wünsche bestehen, Interessen angemeldet worden sind.
    Wir haben dazu ja ein eigenes Ressort für Familienpolitik.
    und ich werde mich in den allernächsten Tagen mit der Chefin dieses Ressorts darüber genau unterhalten und auch hier einen Versuch unternehmen, die angemeldeten Wünsche mit den finanziellen Möglichkeiten so zusammenzuführen, dass wir es auch staatsfinanziell leisten können.
    Das heißt ein bisschen später nicht gleich.
    Das kann vieles heißen.
    Aber es heißt wohl, vorerst ist das ganze Geld nicht da.
    Ich möchte da jetzt wirklich keine Ankündigungen machen.
    Wir werden uns sehr bemühen auf dem Gebiet, aber innerhalb des Rahmens dessen bleiben müssen, was wir uns leisten können.
    Anderer Versuch, der sozialistische Klubobmann Sepp Wille hat ziemlich wörtlich gesprochen, man müsse absurde Sozialleistungen abbauen.
    Wie stehen Sie dazu als Finanzminister?
    Natürlich wäre Ihnen das Recht.
    Wie stehen Sie dazu als Sozialist?
    Die Verfolgung von Absurden ist ja nicht gleichzusetzen mit Sozialismus.
    Daher ist dieses Wortspiel, das Sie hier versuchen auf mich anzuwenden, ohne Empfänger.
    Zum Thema an sich ist es doch auch so, dass gerade in der
    in diesem Jahr, 1984, gerade auf dem Gebiet der Sozialpolitik ja bedeutende Anstrengungen unternommen werden, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu verbessern.
    Sie wissen ja, dass wir mit Jahresbeginn hier eine doch teilweise sehr veränderte
    Rechtslage haben werden, sodass sich hier finanziell doch eine Reihe von maßgeblichen Verbesserungen ergeben werden.
    Sie halten relativ konsequent Ihre eigene vorgegebene Linie, keine Ankündigungspolitik betreiben zu wollen, durch
    Wie lange, um wieder in Ihrer Diktion zu bleiben, ist der Intimbereich Geldbörse des Österreichers geschont?
    Also wann kann er frühestens rechnen, dass irgendeine Steuertarif oder sonstige Erhöhung auf ihn zukommt?
    Das wäre ja, wenn ich da jetzt einen Zeitpunkt sagen würde, ein Bruch des Prinzips, keine Ankündigungspolitik zu betreiben.
    Es gibt also heute keine Ankündigung einer bestimmten steuerreformatorischen Maßnahme.
    Aber sozusagen für die Wirksamkeitsdauer des Budgets des nächsten Jahres ist mit nichts zu rechnen?
    Da werden Sie nicht weit weg von der Realität tippen.
    Dankeschön für dieses Gespräch.
    Ein Gespräch mit Finanzminister Franz Wranitzki.
    Die Fragen an den Nachfolger Herbert Salchers hat Erich Eichinger gerichtet.
    Die gestrige Äußerung von ÖMV-Direktor Jakob Grazer, er ist für den Bereich Petrochemie zuständig, seine Äußerung, der Personalstand in der Raffinerie schwächert, müsse bis Anfang 1986 von derzeit knapp 1.600 auf etwas über 1.000 reduziert werden, hat wieder zu Diskussionen, auch zu einer gewissen Unruhe geführt.
    Grazer ergänzte, die Raffinerie müsste unter anderem durch diese Personalreduktion wieder wettbewerbsfähig gemacht werden.
    Eine Aussage, die auch innerhalb der ÖMV nicht ohne Widerspruch geblieben ist.
    Denn der genaue Personalbedarf für den gesamten ÖMV-Konzern wird erst durchgerechnet.
    Der Betriebsrat hat sich bis zur Stunde noch nicht zu Wort gemeldet.
    Herbert Huter informiert.
    In den letzten Jahren, seit der Mineralölverbrauch ständig zurückgeht, gilt die Auslastung einer Raffinerie als Maßstab für die Wirtschaftlichkeit.
    Dazu kommt dann noch die Ausbeute an den einzelnen Produkten.
    Heizölschwer zum Beispiel ist im Verkauf billiger als Rohöl im Einkauf, während Benzin ein gewinnträchtiges Produkt ist.
    Die Raffinerie Schwächert war noch um 1980 eindeutig überdimensioniert.
    Damals bestand noch die Möglichkeit, 14,5 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr zu verarbeiten.
    Tatsächlich aber wurden nur etwas mehr als 10 Millionen Tonnen durch die komplizierten Anlagen geschickt.
    Dieser sogenannte Raffineriedurchsatz ist bis 1983 dann auf knapp 7 Millionen Tonnen zurückgegangen.
    In der ÖMV hat man sich nun Gedanken gemacht, was mit den überschüssigen Kapazitäten zu geschehen hat.
    Die neueste, modernste Rohöldestillationsanlage ist erst 1975 in Betrieb gegangen und sie würde theoretisch ausreichen, die zur Zeit benötigten Rohölmengen zu bewältigen.
    Gleichzeitig braucht die ÖMV aber auch die älteste Anlage dieser Art, und zwar um das inländische Rohöl zu verarbeiten.
    Denn die Rohöldestillationsanlage 1 ist speziell auf jene Rohölqualität ausgelegt, die in Österreich gefördert wird.
    Und dieses Rohöl wiederum enthält besonders wertvolle Bestandteile zur Herstellung von Schmiermitteln.
    Eine weitere Rohöldestillationsanlage, die zweite, ist teilweise umgebaut worden, und zwar für die Entschwefelung von Diesel- und Ofenheizöl.
    Die dritte Rohöldestillationsanlage, die 1970 in Betrieb gegangen ist, steht seit zwei Jahren still, weil sie einfach nicht gebraucht wird.
    Und hier setzt nun die Diskussion ein.
    Die eine Gruppe in der ÖMV will sie als überflüssige Anlage abreißen, die andere Gruppe will sie als Sicherheitsreserve erhalten, sollte doch wieder eine Ölkrise kommen und sollte es dann nicht möglich sein, fertige Mineralölprodukte zu importieren.
    Die Stillstandskosten sind nach Angaben von ÖMV-Experten sehr gering, sie liegen bei wenigen hunderttausend Schilling pro Jahr.
    Und auch ein Wiederanfahren dieser umstrittenen Rohöldistillation III würde nur wenige Millionen Schilling kosten.
    Über das Schicksal dieser Anlage ist noch nichts Endgültiges entschieden.
    Abreißen oder nicht, es ist immerhin eine Frage der Optik.
    Denn wenn man jetzt die stillgelegte Anlage der gesamten Kapazität zurechnet, so liegt die Auslastung der Raffinerie Schwächert bei 55%, also ein an sich schlechtes Ergebnis.
    Nimmt man nun die umstrittene Anlage aus der gesamten Rechnung heraus, so kommt man zu einer Auslastung von knapp 80% ein Wert, der angesichts der schlechten Marktlage international als gut gelten kann.
    Soweit die Diskussion um die Rohölkapazitäten.
    Die ÖMV-Raffineriexperten verweisen aber auch auf die bessere Produktausbeute, die in den letzten Jahren durch umfangreiche Investitionen erreicht wurde.
    Musste die Raffinerie Schwächert Ende der 70er Jahre noch 40% und mehr schweres Heizöl in Kauf nehmen, so ist dieser Anteil zurzeit auf gut 30% geschrumpft.
    Aber auch das ist nur die theoretische Kapazität.
    Denn je nachdem, ob schweres oder leichtes Rohöl verarbeitet wird und je nachdem, wie viel schweres Heizöl nachgefragt ist, kann dieser Anteil auch schwanken.
    Die gewinnträchtigen Produkte, also Benzin, Diesel und Ofenöl, machen zurzeit mehr als die Hälfte aller Produkte aus.
    Ob die 30 Prozent schweres Heizöl nun zu viel sind oder nicht, auch darüber gibt es verschiedene Ansichten, denn schweres Heizöl geht in diesem Augenblick auf den Weltmärkten besonders billig zu kaufen.
    Es stellt sich aber auch dann wiederum die Frage der Versorgungssicherheit, denn Österreich verfügt hier nur über eine einzige Raffinerie.
    Was das Personal betrifft, so versichert die ÖMV, dass es in der Raffinerie zwar zu einer Personalreduktion kommen muss, dass es aber keine Kündigungen geben wird.
    Ein kleiner Teil der Raffineriebediensteten wird ja, wie gestern erwähnt, von der Petrochemie Danubia übernommen.
    Der natürliche Abgang wird überdies nicht ersetzt und außerdem sollen Raffinerieangehörige in anderen Teilen des Unternehmens unterkommen.
    Die grundsätzliche Personalpolitik der ÖMV sieht jedenfalls so aus, dass von den derzeit etwa 7600 Bediensteten pro Jahr etwa 200 weniger werden sollen.
    Sie hörten einen Bericht von Herbert Hutter.
    Der Verein für Konsumenteninformation hat heute eindringlich vor den Gefahren und Risken des sogenannten Direktvertriebssystems gewarnt.
    Firmen suchen dafür laufend neue Mitarbeiter, die dann als Selbstständige tätig sind und oft nicht das dabei verdienen, was ihnen in glühendsten Farben versprochen wurde.
    Gerade in Zeiten, in denen eine größere Arbeitslosigkeit herrscht oder ein geringerer Einkommenzuwachs dazu verlockt, das Angestelltendasein aufzugeben und sich eine einträgliche Unternehmerlaufbahn aufzubauen, finden diese Firmen enormen Zulauf.
    Von einer Pressekonferenz berichtet im folgenden Beitrag dazu Hans-Christian Unger.
    Erich Ebert als Sektionsobmann der Wiener Handelskammer hat für diese neuen Verkaufsmethoden, ob nun der Vertrieb auf Partys oder und in Form des Schneeballsystems bei der Anwerbung von Verkäufern, einen historischen Vergleich parat.
    Es ist ja nur eine neue Form in meinen Augen, da sei ich sehr bewusst eines gewissen Hausierhandels.
    Laut Eberts Definition moderne Hausierer geht allerdings heute nicht mehr mit dem Bauchladen voller Schnürrimen von Tür zu Tür, sondern ist in vielen Fällen eine Art unternehmerähnliche Person im Rahmen weltweit tätiger Großfirmen.
    Sein Angebot reicht von Lederwaren und Kosmetika über Reinigungsmittel bis zu Edelsteinen.
    Wie das System funktioniert, erklärt Eva Preiss, die Obfrau des Vereins Konsumenteninformation.
    Das Kettenvertriebssystem ist ein, wie Sie wissen, auf Provisionsbasis durchorganisiertes, stark hierarchisch gegliedertes und psychologisch bis aufs i-Tüpfel ausgebildetes System.
    Vom jeweiligen Unternehmen, das ist Ihnen auch bekannt, wird eine meist recht geringe Anzahl von Personen beschäftigt und diese beim Unternehmen beschäftigten Leute werben nun weitere Personen an, die entweder teilweise verkaufen, teilweise weitere Verkäufer anwerben.
    Wobei das Personenanwerben wesentlich besser honoriert ist als das Verkaufen von Waren.
    Wenn dieses System daher, pointiert, von jemandem als Kopfgeldjägerei bezeichnet würde, dann ist das sicher nicht schlecht beobachtet.
    In Österreich, so die Konsumentenschützer, sind derzeit ein rundes Dutzend einschlägiger Firmen aktiv.
    Sie dürften, so schätzt man, im vergangenen Jahr insgesamt stolze 600 Millionen Schilling umgesetzt haben.
    Und wie viele Menschen sich für diese neue Form des Unternehmertums aufgrund der Loginserate und aufgrund der persönlichen Kontakte mit jenen, die bereits dabei sind, interessieren, wissen die Verbrauchervertreter durch die Zahl von Anfragen.
    Es sind etwa 50 bis 60 pro Woche.
    Und das sind die Gefahren für die Jungunternehmer.
    Man unterzeichnet bedenkenlos einen Vermittlervertrag, ohne über das Rücktrittsrecht Bescheid zu wissen, und blättert 50 oder 60.000 Schilling auf den Tisch, um die Ware zu erhalten.
    Dann geht's los mit dem Verkauf.
    Meist beginnt man damit im eigenen Bekanntenkreis.
    Und je nachdem, wie groß dieser ist, desto mehr oder weniger wird an den Mann und die Frau gebracht.
    Darüber hinaus wirbt man neue Kollegen an, was, wie bereits gesagt, oft mehr einbringt als die Verkaufsprovision.
    Nicht selten ist aber diese Quelle bald ausgeschöpft.
    Und dann bleibt die Frage offen, ob sich der Kapitaleinsatz gelohnt hat.
    Das ist aber nicht das einzige Risiko.
    So weist die Handelskammer darauf hin, dass auch diese Form der Unternehmertätigkeit der Gewerbeordnung und allen anderen einschlägigen Gesetzen unterliegt.
    Theoretisch muss auch Steuer bezahlt werden.
    Und selbstverständlich kann das Vertragsverhältnis den Beitritt zur Pflichtversicherung bedingen.
    Und was dem angeworbenen Selbstständigen letztlich passieren kann, wenn er die Vorschriften verletzt, fasst Sektionsobmann Erich Ebert zusammen.
    Wer zahlt dann die Strafe?
    Beziehungsweise wer sorgt dann bei der Reklamation für die Erledigung?
    Bestimmt nicht die Firma, die ihn angeworben hat, sondern die ganze Last fällt auf den, der dort vorgesprochen hat oder eingeladen hat und verkauft hat.
    soviel zu den Gefahren für die Mitarbeiter im Direktvertrieb.
    Gefahren sehen die Konsumentenschützer aber auch für jene, die kaufen.
    Da ist einmal der psychologische Zwang durch Freunde oder Bekannte.
    Dann fehlt die Möglichkeit, Qualität und Preis zu vergleichen und nicht zuletzt wird's bei Reklamationen und Schadenersatzforderungen kompliziert.
    Wenn man sie überhaupt, und das bezweifelt die Konsumenteninformation, einem Freund oder Bekannten gegenüber zu stellen wagt.
    Den Direktvertrieb zu verbieten, ist natürlich in einem marktwirtschaftlich orientierten System mit relativ liberalen Gesetzen nicht möglich.
    So bleibt es zu guter Letzt bei Warnungen.
    Und eine solche hat Fritz Koppe, Geschäftsführer der Konsumenteninformation, am Ende der Pressekonferenz heute recht deutlich formuliert.
    Vorsicht auch bei Partyveranstaltungen vor jeder Unterschrift.
    Wenn man weiß, dass eine solche Unterschrift bis zu 65.000 Schilling kosten kann, wenn sich diese Erkenntnis durchsetzt, dann ist vermutlich diese unfaire und infame Vertriebsmethode zum Scheitern verurteilt.
    Und das ist wahrscheinlich das Einzige, womit wir die Konsumenten in diesem Bereich schützen können.
    Fritz Koppel vom Verein für Konsumenteninformation.
    Zur Halbzeit im Mittagsjournal jetzt ein Badakte Musik.
    Untertitel der Amara.org-Community
    12.32 Uhr ist es gleich.
    Was bringen wir noch im weiteren Verlauf dieses Mittagsjournals?
    Wir berichten über eine Pressekonferenz nach der ÖVP-Vorstandssitzung.
    Im Kern ging es dabei um die Ideologie-Debatte.
    Die Gesundheitsbehörden nehmen Stellung zu weiteren Impfaktionen im Winterhalbjahr.
    Aus dem Ausland informieren wir Sie über Auseinandersetzungen in Großbritannien rund um die Versenkung des argentinischen Kreuzers Belgrano während des Falklandkriegs.
    Und die Kulturredaktion berichtet über eine Rudolf-Hausner-Ausstellung in Linz sowie über Kulturmodelle im ländlichen Raum.
    Jetzt ein Auslandsbericht im Mittagsjournal.
    In Großbritannien sorgt eine der absurdesten kriegerischen Auseinandersetzungen wieder für Schlagzeilen.
    Der Falklandkrieg.
    Hat der britisch-argentinische Konflikt für die Englander Siegreich beendet, der eisernen Lady hohe Popularitätswerte beschert, so droht er sie nun, mehr als zwei Jahre danach, in ziemliche Schwierigkeiten zu bringen.
    Es geht im Besonderen um die Versenkung des argentinischen Kreuzers Belgrano durch die britische Marine.
    Das könnte für die konservative Londoner Regierung jetzt zu einem Skandal werden.
    Denn wie aus Akten des Verteidigungsministeriums hervorgeht, war die Belgrano bereits auf der Rückfahrt und außerhalb des britischen Sperrgebietes um die Falklandinseln oder Malvinas, als sie am 2.
    Mai 1982 von einem britischen Unterseeboot versenkt wurde.
    Dabei waren 368 argentinische Seeleute ums Leben gekommen.
    Die Opposition wirft Premierministerin Thatcher vor, gegenüber Parlament und Öffentlichkeit die Wahrheit verduscht zu haben.
    Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei und ehemalige Labour-Außenminister David Owen sprach sogar von ersten Anfängen eines Watergate-Skandals.
    Wie bei Watergate, das 1974 zum Sturz von US-Präsident Richard Nixon geführt hatte, seien Beamte zur Verschleierung von Tatsachen benutzt worden, lautet die oppositionelle Kritik.
    In einem Brief an Labour-Oppositionsführer Neil Kinnock schrieb Margaret Thatcher, sie habe nie versucht, das Parlament über die Versenkung der Belgrane irrezuführen.
    Mehr zum Streit über die Belgrano im Folgenden von Gundoma Eibäcker aus London.
    David Owen, der Führer der Sozialdemokraten, nannte es ein Mini-Watergate, das nun auf die Regierung zukomme.
    Die Klärung der Frage nämlich, ob der argentinische Kreuzer Belgrano während des Falkland-Krieges zu Recht oder zu Unrecht versenkt worden ist und ob Mrs. Thatcher und ihre Regierung das Parlament wahrheitsgemäß oder absichtlich falsch über den Ablauf der Ereignisse informiert haben.
    Die Regierungsversion der letzten zweieinhalb Jahre war,
    Die Belgrano befand sich am 2.
    Mai 1982 im Sperrgebiet rund um die Falkland-Inseln und nahm Kurse auf die britische Einsatzflotte, als sie vom Atomunterstiebot Conqueror versenkt wurde.
    368 argentinische Soldaten verloren dabei ihr Leben.
    Diese Version ist seit langem von zahlreichen Abgeordneten bezweifelt worden.
    Bald nach Kriegsende tauchten Meldungen auf, die behaupteten, die Belgrano habe sich bereits aus dem Kriegsgebiet entfernt gehabt, als sie von den Torpedos getroffen wurde.
    Mrs. Thatcher habe von der Kursänderung gewusst, den Befehl zur Versenkung des Schiffes aber gegeben, um eine Friedensoffensive, die die peruanische Regierung mit Unterstützung der Vereinigten Staaten eingeleitet hatte, zu durchkreuzen.
    Mrs. Thatcher bestritt alle diese Meldungen.
    Bei allen Erklärungen im Parlament blieb sie bei der ursprünglichen Version, die Belgrano habe sich zum Zeitpunkt ihrer Versenkung im Kriegsgebiet befunden und daher eine gefährliche Bedrohung dargestellt.
    Die Versenkung der Belgrano habe zahlreichen britischen Soldaten das Leben gerettet.
    Vor wenigen Wochen nun übermittelte ein hoher Beamter einem Abgeordneten Dokumente, Aufzeichnungen des Kriegskabinetts, aus denen hervorgeht, dass die Regierungsversion nicht länger haltbar ist.
    Denn aus ihnen geht hervor.
    Bereits in den frühen Morgenstunden des 2.
    Mai hatte die Belgrano abgedreht und kurz auf das argentinische Festland genommen.
    als um halb zwei Uhr Nachmittag das Kriegskabinett den Einsatzbefehl an die Konkordierer übermittelte, war die Belgrano bereits weit außerhalb der Kriegszone.
    Das war dem Planungsstab bekannt.
    Unter dem Druck der nun aufgetauchten neuen Beweise tat die Regierung zweierlei.
    Erstens erstatterte sie Anzeige wegen Geheimnisverrats gegen den Beamten, der Dokumente dem Parlamentarier übermittelt hatte.
    Und zweitens trat Mrs. Thatcher mit einer Entlastungsoffensive an die Öffentlichkeit.
    Im Radio erklärte sie gestern, die Minister wurden von der Kursänderung der Belgrano nicht verständigt, denn die Kursänderung war belanglos.
    Die Belgrano stellte nach wie vor eine Bedrohung der britischen Truppen dar.
    In einem Brief an den lieber Abgeordneten George Fowkes, der sie um Aufklärung der Umstände gebieten hatte, die zur Versenkung der Belgrano führten, erklärte Mrs. Thatcher, sie könne aus Sicherheitsgründen keine genauen Auskünfte geben.
    Neil Kinnock, der Führer der Libo-Opposition, nannte die Erklärung Mrs. Thatchers, der Kurs der Belgrano-Seite, deutungslos gewesen, einmalig in der Geschichte.
    David Owen, der Führer der Sozialdemokraten, meinte, Mrs. Thatcher habe nun zugegeben, dass sie das Parlament absichtlich irregeführt habe.
    Die Opposition verlangt eine eingehende Parlamentsdebatte über die Belgrano-Affäre sofort nach Wiederaufnahme der Parlamentssitzungen im Oktober.
    Die Haltung der Konservativen dazu ist klar.
    In einer Karikatur in der recht stehenden Tageszeitung Express meint dieser, wenn das so weitergeht, wird man wahrscheinlich auch Churchill anklagen, weil er deutsche Flugzeuge abschießt.
    Berichterstatter war Gundamar Eibäcker.
    12.38 Uhr wieder zurück nach Österreich.
    Die Diskussion um die politische Mitte, in der sich alle Parlamentsparteien versammeln wollen, ging auch heute weiter.
    ÖAB-Generalsekretär Herbert Kohlmeier, einer der Mitarbeiter am Parteiprogramm der ÖVP, benützte heute die Pressekonferenz nach der allwöchentlichen ÖVP-Vorstandssitzung dazu, aus seiner Sicht die politische Mitte zu definieren.
    Roland Adrowitzer fasst zusammen.
    Die ÖVP will sich aus der Mitte des politischen Spektrums nicht verdrängen lassen.
    Für sie steht die SPÖ nach wie vor links, die FPÖ rechts von der Mitte.
    ÖAB-Obmann Herbert Kohlmeier bezweifelt, dass Bundeskanzler Sinovac die SPÖ neu prägen könne.
    Kohlmeier zitierte heute eine Reihe von seiner Ansicht nach eindeutig linken Aussagen führender Sozialisten, vor allem die Erklärung von Ex-Kanzler Bruno Kreisky bei der Präsentation des noch immer geltenden Parteiprogramms der SPÖ.
    Kreisky habe damals gesagt, die SPÖ habe nie die Mitte beansprucht, sie lasse sich den linken Platz auch nicht streitig machen.
    Daher Kohlmeiers Wertung der Mitte-Erklärung von Kanzler Sinowaz.
    Die Mitte-Erklärung
    des sozialistischen Parteivorsitzenden ist in unseren Augen nicht aufrichtig.
    Sie ist sicher der Ausdruck des Zweifels, man müsste eigentlich sagen der Verzweiflung.
    Denke etwa daran, dass Wagner, Landeshauptmann Wagner von der Lethargie der SPÖ gesprochen hat.
    Offenbar will der sozialistische Parteivorsitzende seine Partei
    die sich in einer Identitätskrise befindet, wie es Graz formuliert hat, für die Wähler dadurch attraktiv machen, dass eine solche Standortbestimmung abgibt, für jene Wähler, die, wie man hofft, wieder mal ein Stück des Weges mitgehen sollen.
    Sinowaz hat aber sicher weder den Mut, noch die Macht, noch die Möglichkeit, die Sozialistische Partei zu ändern,
    oder auch nur den Streit und die Verwirrung zu beseitigen.
    Die SPÖ bleibe der Hauptgegner der ÖVP, sagte Sinowatz weiter.
    Nun strebt jedoch die FPÖ durch den Versuch, sich ein liberaleres Programm zu geben, ebenfalls in die Mitte.
    Frage daher an Kohlmeier, warum bleibt die SPÖ Hauptgegner im Kampf um die Mitte?
    Wir haben immer den Stammpunkt vertreten, dass die inhaltliche Auseinandersetzung in erster Linie zwischen Sozialistischer Partei und ÖVP stattfinden soll und stattfinden muss.
    Vor allem auch deswegen, weil ja die Politik der heutigen Bundesregierung, zu der wir in Opposition stehen, fast zur Gänze von der sozialistischen Partei geprägt wird, weswegen wir ja auch diese Koalition als sozialistische Koalition bezeichnen.
    Die FPÖ hat nun einmal die Aufgabe übernommen, die Fortführung der bisherigen Politik in der Koalition zu ermöglichen.
    Sie
    hat eben nicht eine tragende Rolle, sondern eine unterstützende Rolle gegenüber dieser Politik.
    Und allein das veranlasst uns, die inhaltliche Auseinandersetzung mit der SPÖ zu führen.
    Soviel zum Gerangel um die Mitte.
    Noch ein Wort zur künftigen Strategie des ÖVP-Arbeitnehmerflügels, die heute präsentiert wurde und die am kommenden Wochenende in Klagenfurt diskutiert werden wird.
    Vorarlbergs Arbeiterkammerpräsident Beatram Jäger kündigte unter anderem an, dass sich der ÖAB für den Ausbau der Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmerprivatsphäre einsetzen werde.
    Wie Sozialminister Dallinger will auch der ÖAAB die Mitbestimmung in den Betrieben bei der Einführung neuer Technologien ausgebaut wissen.
    Und auch das Thema Arbeitszeitverkürzung ist für den ÖAAB nicht tabu, allerdings die generelle Verkürzung auf 35 Stunden.
    Soviel aus der ÖVP-Bundesparteizentrale und damit zurück an das Funkhaus.
    Informationen von Roland Atrowitzer.
    Die nächste Grippewelle kommt bestimmt und mit ihr auch mehr und mehr das Bedürfnis, sich gegen sie zu schützen.
    Mit dem bald beginnenden Winterhalbjahr haben groß angelegte Impfaktionen Hochsaison.
    Nicht nur zum Schutz vor der Grippe, sondern vor Infektionskrankheiten überhaupt.
    Der Impfschutz der österreichischen Bevölkerung ist teilweise besorgniserregend gering, meint man im Gesundheitsministerium.
    Auf Empfehlung des Obersten Sanitätsrates hat das Ministerium neue Impftermine festgesetzt und Kommentare über einzelne Impfungen veröffentlicht.
    In allen Apotheken sind Faltprospekte erhältlich, in denen auf Notwendigkeit, Möglichkeiten und Zeitpunkt von Schutzimpfungen hingewiesen wird.
    Außerdem soll ein weiteres Erschlaffen des Interesses der Österreicher an manchen Impfungen, dazu zählt etwa die Immunisierung gegen Kinderlähmung, mit den Informationen des Faltprospektes verhindert werden.
    Von einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Kurt Steirer berichtet Manfred Gronsteiner.
    95 Prozent der Österreicher bezeichnen die Polioimpfung als notwendig.
    Tatsächlich geimpft sind aber nur 63 Prozent.
    Gleich stark ist die Diskrepanz zwischen der Ansicht der Österreicher über die Wundstarkrampfimpfung.
    94 Prozent sind dafür und der tatsächlichen Impfquote bei Tetanus mit 60 Prozent.
    Diese Zahlen aus einer heute zitierten IMAS-Meinungsbefragung 1984 zum Thema Impfungen sollen illustrieren, worauf der Impfplan abzielt.
    Jene Österreicher anzusprechen, die Impfungen zwar für gut halten, aber sich nicht impfen lassen.
    In manchen Punkten erscheint die Impf-Zurückhaltung bedenklich, nicht nur bei der Immunisierung gegen die Kinderlähmung, denn Polio ist noch lange nicht ausgerottet, sondern auch zum Beispiel bei der Tuberkulose, Impfquote 34 Prozent, die wieder gefährlich werden könnte.
    Der Impfplan ist in drei Teile gegliedert.
    Im Prospekt grün umrandet zunächst die Gruppe der anempfohlenen Impfungen für Säuglinge, Kinder und Jugendliche.
    So ist zum Beispiel abzulesen, dass ab dem vierten Lebensmonat die Polioimpfung verabreicht werden sollte, im siebenten Lebensjahr zum zweiten Mal gegen Diphtherie, Tetanus und Polio geimpft werden soll.
    Gruppe 2, rot umrandet, die speziellen Impfungen gegen Zeckenkrankheit, Röteln, Grippe etc.
    Gruppe 3, blau gekennzeichnet, die Schutzmaßnahmen gegen Tropenkrankheiten, die durch den Tourismus in der letzten Zeit wieder im Ansteigen sind.
    Was fehlt sind allerdings Angaben über den Preis der Impfungen, der nach Bundesländern unterschiedlich ist.
    Nicht enthalten auch die Information, dass gegen TBC, Diphtherie, Tetanus, Röteln und Polio der Impfstoff gratis ist, was auch für von Tollwut-verdächtigen Tieren gebissene gilt.
    Minister Steirer sagte heute programmatisch, Impfpflicht sei zwar nicht vorgesehen, die Impfangst müsse aber bekämpft werden.
    Das ist ja oft die Angst der einfachen Leute, die sagen, wer weiß, was ich da bekomme.
    ist oft auch in einer falschen Indikationsstellung gewesen.
    Grippeimpfungen, die zu einem Zeitpunkt gegeben werden, in denen bereits eine beginnende Grippe im Anzug ist, das ist schlecht, das ist gar keine Frage.
    Das heißt also,
    Manche Leute sagen, ich weiß nicht, nach der Grippimpfung habe ich mich das ganze Jahr nicht mehr wohl gefühlt und das ist eher schlecht.
    Ich glaube also, hier brauchen wir die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern, mit diesen großen Institutionen des Gesundheitswesens, damit wir die Angst der Menschen vor Impfungen beseitigen.
    Denn noch einmal am Abschluss, Impfen ist bei verschiedenen Krankheiten oft die einzige Form, um mit einer Erkrankung fertig zu werden.
    Die Grippeimpfung wird ab kommender Woche mit einem Fernsehspot beworben, der heute mit einem Videogerät vorgespielt wurde.
    Grippezeit ist, wenn man sich pudelwohl fühlt.
    Grippezeit ist, wenn man 100% leistungsfähig ist.
    Grippezeit ist, wenn man rechtzeitig vorgesorgt hat.
    Impfen ist vorsorgen.
    Die Grippeimpfung, die vor allem Alten, Schwachen und Kranken ans Herz gelegt wird, kostet 200 Schilling inklusive der ärztlichen Impfgebühr.
    Und mit dieser Information zurück zum Mittagsschornal Moderator.
    Ein Beitrag gestaltet von Manfred Grundsteiner.
    12.46 Uhr war es soeben.
    Überlebenszeichen 1984, Kulturmodelle aus der Provinz.
    Das ist der Titel einer Veranstaltung, die von heute an bis Sonntag im niederösterreichischen ländlichen Raum stattfindet.
    Nämlich in Eggenburg und in einigen anderen Orten des Wald- und Weinviertels.
    Veranstalter ist das Internationale Dialektinstitut, Teilnehmer sind alternative Kulturschaffende und Musikgruppen aus mehreren Ländern Westeuropas.
    Mehr von Klaus Wolszak aus dem Landesstudio Niederösterreich.
    Bayern und Kärntner, Tiroler und Schweizer, Slowenen und Kroaten, Liedermacher, Autoren,
    oder schlicht und einfach Menschen, denen an der kulturellen Gestaltung ihres engeren Lebensraums gelegen ist.
    So breit und bunt ist die Palette dieser Veranstaltung, die sich bewusst nicht als Hochkultur versteht, sondern im Gegenteil als Zusammenschau dessen, was außerhalb der städtischen Ballungsräume an Kultur besteht.
    An Kultur, die aus vielfältigen Gründen, wie die Organisatorin Dr. Gerlinde Haidt meint, im Bestand bedroht ist.
    Daher auch der Titel Überlebenszeichen.
    Bedroht ist natürlich die Provinz, nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa.
    Die Provinz vor allem in wirtschaftlich benachteiligten Gebieten.
    Das wissen wir alle, also wie es zum Beispiel bei uns im Waldviertel aussieht.
    Es ist nicht so einfach in Dörfern, wo wirklich nur mehr Pendler leben oder wo überhaupt fast niemand mehr lebt, wo von Jahr zu Jahr die Bevölkerung sinkt, wo es keine Infrastruktur mehr gibt, wo es keine Schulen mehr gibt, wo es keinen Pfarrer mehr gibt, kein Geschäft.
    kein Wirtshaus.
    In diesen Orten ist eben nicht nur die wirtschaftliche Situation bedroht, sondern auch die kulturelle, die Volkskultur, die kulturelle Situation der Leute.
    Vor allem deswegen
    weil es auch dann mit der Zeit an Selbstbewusstsein fehlt, weil überhaupt nichts mehr da ist, woran man sich orientiert, weil die Leute auch wenig mehr miteinander reden.
    Sie haben auch keine Gelegenheit.
    Es fehlt das, in Anführungszeichen, Kommunikationszentrum.
    Gemeint ist natürlich das Wirtshaus, sind die ganzen Gelegenheiten zu Kontakte, die in einem intakten Dorfleben ja da sind.
    Neben zahlreichen Auftritten von Gruppen aus den Bereichen Volk und Volksmusik auf zahlreichen Dorfplätzen während der nächsten drei Tage, soll vor allem in Arbeitskreisen darüber diskutiert werden, welche Formen der Kultur sich im ländlichen Raum der sogenannten Provinz entwickelt haben, welche Chance sie haben, sich zu behaupten und wofür sie wichtig sind.
    Dazu nochmals Dr. Gerlinde Haidt.
    Sie kommen natürlich unmittelbar aus einem Grundbedürfnis der Leute, die dort leben.
    Also es stecken oft nicht großartige Überlegungen dahinter, sondern einfach der Wille und die Not, jetzt etwas zu machen.
    Es sind, man könnte sagen, alternative Projekte, es sind Initiativgruppen, es sind Leute, die einfach aus dieser Situation heraus etwas Neues versuchen, die versuchen gegen diese verhärteten Strukturen, die sich so im Laufe der Zeit entwickelt haben, anzukämpfen und etwas Neues zu machen.
    Ganz wesentlich dabei ist eben die Rolle der Kulturarbeit, denn
    Jede wirtschaftliche Förderung wird sinnlos, wo nicht wirklich ein kulturelles Denken, dahinter steht ein kulturelles Engagement, diese Dinge eben auch, die man probieren kann, wirklich durchzuführen.
    Es geht da um Gemeinschaft, es geht um Solidarität, es geht auch um Fantasie, um etwas für die Zukunft sich einfallen zu lassen und nicht immer nur in den alten verhärteten Strukturen weiter zu wursteln.
    Eines dieser Modelle haben die Veranstalter der Überlebenszeichen 1984 selbst geschaffen, den Pöllinger Speicher, ein Kommunikationszentrum in einem restaurierten Getreidespeicher in Rheinbrechtspöller nahe bei Eggenburg, wo seit einigen Jahren das Internationale Dialektinstitut eine rege Tätigkeit auf dem Gebiet der Volkskultur entfaltet hat.
    Klaus Wolschak informierte sie.
    Die neue Galerie der Stadt Linz präsentiert ab heute eine Rudolf-Hausner-Retrospektive.
    Anlass für die Ausstellung ist der 70.
    Geburtstag des renommierten österreichischen Malers, der meist in Verbindung mit der Wiener Schule des fantastischen Realismus in Verbindung gebracht wird.
    Die Schau in Linz, ein repräsentativer Querschnitt durch das Schaffen Hausners, ist übrigens die erste große Ausstellung, die dem Künstler seit 1980 in Österreich gewidmet ist.
    Damals wurden Werke des Künstlers im Wiener Künstlerhaus ausgestellt.
    In der Zwischenzeit hat Hausner seine Bilder in Japan und in europäischen Großstädten gezeigt.
    Über die Linzer Rudolf Hausner Ausstellung informiert sie Regina Patsch aus dem Landesstudio Oberösterreich.
    Adam, der ungeliebte Sohn.
    Eine Leonardo-Paraphrase heißt, dass in den letzten vier Jahren entstand ein neuestes Bild von Rudolf Hausner, der heuer seinen 70.
    Geburtstag feiert.
    Das Adam-Motiv, eine Konstante in der europäischen Kunstgeschichte, hat Hausner nicht nur beim Kunstpublikum bekannt gemacht, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit.
    Ein Adamskopf von Rudolf Hausner zierte vor einigen Jahren die Plastikeinkaufstaschen einer Warenhauskette.
    Rudolf Hausner wurde 1914 in Wien geboren, studierte von 1931 bis 1936 an der Wiener Akademie der Bildenden Künste.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wiener Maler international bekannt.
    Seit 1968 ist Rudolf Hausner der magische Realist, Leiter einer Meisterklasse für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
    Die von der Neuen Galerie der Stadt Linz gezeigte Retrospektive will nun einen Querschnitt durch das Gesamtwerk des Künstlers vom Jahr 1946 bis heute präsentieren.
    Zwei Gemälde markieren dabei das Spannungsfeld der künstlerischen Entwicklung von Rudolf Hausner.
    das 1948 entstandene Forum der einwärts gewendeten Optik im Besitz des Historischen Museums der Stadt Wien und das 1984 fertiggestellte Bild Adam, der ungeliebte Sohn, das in Linz zum ersten Mal öffentlich zu sehen sein wird.
    Rudolf Hausners Gemälde, mehr als 30 sind in der Neuen Galerie zu sehen, wurden wiederholt zum Gegenstand kunsthistorischer Betrachtungen.
    Hausners Arbeiten beinhalten Phänomene des Surrealismus, des magischen und fantastischen Realismus.
    Der Künstler selbst nennt seine Sicht der Wirklichkeit Schicksalsmalerei.
    Momente, die die Schau in der Neuen Galerie der Stadt Linz sichtbar machen will, Direktor Peter Baum.
    Ich glaube überhaupt, dass man beim Durchwandern der Ausstellung sehr deutlich sehen wird, wie sehr Hausner auf bestimmte archätypische Momente in seinen Werken fixiert ist und wie sich der Bogen eben spannt durch nahezu vier Jahrzehnte hindurch.
    Zu trennen wäre lediglich das ganz frühe Werk, das auch nicht gezeigt wird, also das vor 1945 entstanden ist.
    Diese Bilder haben gewisse Möglichkeiten des Spätexpressionismus aufgegriffen und manches auch in die Nähe der neuen Sachlichkeit gerückt.
    Das sind Bilder in einem ganz anderen Stil, aus einem ganz anderen Malverständnis, einer anderen malerischen Auffassung her getragen.
    Rudolf Hausner wird der heute ja schon historischen Wiener Schule des fantastischen Realismus zugeordnet.
    Er ist als Künstler trotz Parallelen seiner Malerei mit Strömungen der Zeit eine Ausnahme.
    Sein Gesamtwerk beginnend mit 1946 weist Kontinuität auf.
    Kontinuität, was die Thematik anlangt.
    Der Mensch und Autobiografisches stehen im Mittelpunkt.
    Aber auch Kontinuität der Maldisziplin, der Symbole, der Aussagen seiner Arbeiten, meint Direktor Peter Baum.
    Es ist ein großes Bestreben nach einem Menschenbild, das stark autobiografische Züge trägt, aus dem eigenen Erleben seine Wurzeln bezieht.
    Es ist also von A bis Z dadurch geprägt und getragen.
    Und ich glaube, dass bei einem Künstler nur durch diesen hohen Prozentsatz an Selbstidentifikation auch das erreicht werden kann, was man im Sinn einer allgemeinen Verbindlichkeit bezeichnen könnte.
    Die Rudolf-Hausner-Retrospektive in der Neuen Galerie der Stadt Linz versammelt die bedeutendsten Gemälde des Künstlers.
    Darüber hinaus versteht sich die Schau als Beitrag zur ständigen Auseinandersetzung über grundlegende künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten des Menschenbildes.
    Die Rudolf-Hausner-Ausstellung ist in der neuen Galerie der Stadt Linz von heute bis zum 28.
    Oktober zu sehen und wandert dann in erweiterter Form ins Wiener Künstlerhaus.
    Regina Patsch.
    In Wien wird die Hausner-Ausstellung am 4.
    Dezember im Künstlerhaus eröffnet.
    Es ist der Tag, an dem der bekannte Maler Rudolf Hausner seinen 70.
    Geburtstag feiert.
    12.56 Uhr ist es gleich.
    Noch einmal Nachrichten im Mittagsschornal.
    Österreich.
    Finanzminister Franz Wranicki hat zu den Budgetwünschen der verschiedenen Ministerien Stellung genommen.
    Zum umstrittenen Kauf von Abfangjägern meinte Wranicki, wenn sich bei den Beratungen eine eindeutige politische Linie ergebe, dann müsse man sich auch die finanzielle Konsequenz überlegen.
    Zu einer eventuellen Erhöhung der Familienbeihilfe, sagte er, man müsse innerhalb des Rahmens dessen bleiben, was man sich leisten könne.
    Im Sozialbereich erwartet sich der Finanzminister durch eine veränderte Rechtslage zu Jahresbeginn eine finanzielle Verbesserung.
    Wranitzki deutete an, dass für den kommenden Budgetzeitraum mit keiner Steuerreform zu rechnen sei.
    Der Minister regte an, über mehr Flexibilität beim Budget nachzudenken.
    Ärztekammerpräsident Richard Piatti forderte heute, dass frei werdende Kassenstellen auch in Wien wie in allen Bundesländern öffentlich ausgeschrieben werden.
    Piatti betonte, der Mustergesamtvertrag sehe eine solche öffentliche Ausschreibung ohne dies zwingend vor.
    Als Beispiel, wie Missbrauch bei der Vergabe von Kassenverträgen ausgeschaltet werden kann, nennt Piatti das Vergabesystem in der Steiermark.
    Dort wird jeder Arzt, der sich um eine Stelle bewirbt, nach einem objektiven Punktesystem gereiht.
    Der Bundesvorsitzende der Vereinten Grünen Österreichs, Rudolf Josef Buchner, hat die Bundesregierung aufgefordert, nicht weiter über eine Beteiligung Österreichs am Bau eines Donaukraftwerkes in Ungarn zu verhandeln.
    Damit unterstützen die Vereinten Grünen einen Aufruf ungarischer Umweltschützer.
    Buchner führt an, eine österreichische Beteiligung am ungarischen Donaukraftwerk würde 8 Milliarden Schilling betragen.
    Ohne diesen Kredit aber würde das Kraftwerk nicht gebaut werden.
    Frankreich.
    Die Regierung in Paris lehnt einseitige Beschlüsse bei der Einführung von abgasfreien Autos ab, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland gefasst worden sind.
    Paris wirft Bonn in einem offiziellen Kommuniqué vor, den Ergebnissen der Arbeiten in der europäischen Gemeinschaft vorzugreifen.
    Zugleich werden die Bemühungen Frankreichs unterstrichen, die atmosphärische Verschmutzung zu senken, vor allem durch seine Energiewahl, nämlich durch die Bevorzugung der Kernenergie.
    In der Energiepolitik der Schweiz werden für das kommende Wochenende bedeutsame Entscheidungen erwartet.
    Die 3,8 Millionen stimmberechtigten Bürger sollen über die Volksinitiative für eine Zukunft ohne weitere Atomkraftwerke und über die Initiative für eine sichere, sparsamere und umweltgerechte Energieversorgung abstimmen.
    Die beiden Volksbegehren verfolgen das Ziel, durch strengere energiepolitische Vorschriften den Anstieg des Energieverbrauchs zu bremsen und Atomkraftwerke überflüssig zu machen.
    In Bern wird damit gerechnet, dass die Initiative für ein Verbot der Kernkraftwerke abgelehnt wird.
    Regierung und Parlament haben sich gegen die beiden Volksinitiativen ausgesprochen.
    Libanon.
    Die Terrororganisation Islamischer Heiliger Krieg hat sich heute Mittag zu dem Anschlag auf die Außenstelle der amerikanischen Botschaft in Beirut bekannt.
    In der Nähe des Gebäudes ist eine Autobombe explodiert.
    Das Haus steht in Flammen.
    Nach einem Korrespondentenbericht sollen zehn Personen getötet worden sein.
    Unter den Verletzten befindet sich angeblich der amerikanische Botschafter in Libanon.
    Der Anschlag galt jenem Teil der Botschaft der USA, der kürzlich in den christlichen Teil von Ostbeirut übersiedelt ist.
    USA Der Arbeitskampf beim Automobilhersteller General Motors hat sich ausgeweitet.
    Von dem Lohnkonflikt sind jetzt mehr als 100.000 Arbeiter in 30 Fabriken von General Motors betroffen.
    Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsplatzgarantien für ihre 350.000 Mitglieder.
    Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Wechselnd bewölkt, regional auch länger sonnig.
    Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad.
    Neue Nachrichten und der Wetterbericht haben eine Stunde Mittagsjournalinformation abgerundet.
    Einen recht angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit Finanzminister Franz Vranitzky über Budget-Grundzüge
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Straßenbau, Abfangjäger , Nachrichten
    Unruhe in der OMV über Personalabbau-Pläne
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Konsumentenschützer warnen vor Direktverkauf-Praktiken
    Einblendung: Präsident der Sektion Handel in der Wiener Handelskammer Erich Ebert, Obfrau des Vereins Konsumenteninformation Eva Preiss und Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation Koppe
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung] , Ebert, Erich [Interviewte/r] , Preiss, Eva [Interviewte/r] , Koppe, Fritz [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medizin ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wurde der argentinische Kreuzer "Belgrano" außerhalb der Sperrzone versenkt?
    Mitwirkende: Eibegger, Gundomar [Gestaltung]
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Falklandkrieg , Nachrichten
    Pressekonferenz nach dem ÖVP-Parteivorstand
    Einblendung: Bundesobmann des ÖAAB Kohlmaier zur "Politik der Mitte"
    Mitwirkende: Adrowitzer, Roland [Gestaltung] , Kohlmaier, Herbert [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gesundheitsbehörden nehmen zum Problem "Impfen" Stellung
    Interview: Gesundheitsminister Steyrer , Einblendung: Werbespot für die Grippeimpfung
    Mitwirkende: Kronsteiner, Manfred [Gestaltung] , Steyrer, Kurt [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    "Kulturmodelle aus der Provinz"
    Interview: Organisatorin Gerlinde Haid
    Mitwirkende: Wohlschak, Klaus [Gestaltung] , Haid, Gerlinde [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Kultur ; Musik ; U-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rudolf-Hausner-Ausstellung in Linz
    Interview: Direktor der "Neue Galerie, Linz" Peter Baum
    Mitwirkende: Patsch, Regina [Gestaltung] , Baum, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.20 [Sendedatum]
    Ort: Linz [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Kultur ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1984.09.20
    Spieldauer 00:59:47
    Mitwirkende Löw, Werner [Moderation]
    Bachmair, Udo [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1984.09.20 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-840920_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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