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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Zum Mittagschanal am Donnerstag begrüßt sie Christel Reis.
Hier gleich eine Übersicht über das für die kommende Stunde geplante Beitragsprogramm.
Mithilfe des Internationalen Roten Kreuzes gelangten heute Nacht die mehr als 100 DDR-Bürger, die in der deutschen Botschaft den Budapest-Zuflucht gesucht hatten, nach Österreich.
Das polnische Parlament wählt heute einen neuen Ministerpräsidenten.
Die israelischen Antiterrorausbildner, die in Kolumbien tätig waren, wechselten die Fronten und stellten sich in den Dienst der Drogenmafia.
Im Streit um die gestrichenen Festpensionen zeichnet sich eine Lösung ab.
Die von den zuständigen Ministern gemachten Angebote werden von den Pensionisten nicht abgelehnt.
Der österreichische Fremdenverkehr meldet neue Rekorde.
Dann berichten wir noch über eine SPÖ-Enquete über Familienpolitik, über die Innsbrucker Woche der alten Musik und über ein geplantes Guggenheim-Museum in Salzburg.
Vor all diesen Beiträgen einen Nachrichtenüberblick, verfasst von Georg Schallgruber, gelesen von Stefan Bocorny.
Österreich.
Alle 105 DDR-Bürger, die sich zuletzt noch in der deutschen Botschaft in Budapest aufgehalten haben, durften das Gebäude verlassen.
Sie sind bereits über Wien in der Bundesrepublik eingetroffen.
Eingeschaltet in diese Aktion waren das Internationale, das Ungarische und das Österreichische Rote Kreuz.
Über das Schicksal von Ausreisewilligen, die sich noch in Ungarn aufhalten, wird weiter verhandelt.
Das ungarische Außenministerium hat neuerlich festgestellt, dass das Problem als eine Angelegenheit der DDR und der Bundesrepublik Deutschland betrachtet werde.
Zum Tod eines ostdeutschen Flüchtlings an der österreichisch-ungarischen Grenze ist eine gemeinsame Kommission zu dem Schluss gekommen, der Tod sei ein Unfall gewesen.
Der Schuss habe sich bei einem Handgemenge versehentlich gelöst.
Festgestellt wurde allerdings auch eine eindeutige Grenzverletzung.
Sowjetunion
Mit der bisher größten Demonstration für Autonomie haben die Balten gestern der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Paktes vor 50 Jahren gedacht.
Eine etwa 600 Kilometer lange Menschenkette verband die Hauptstädte der Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen.
Das staatliche Fernsehen zeigte ausführliche Berichte.
Heute brachte die Parteizeitung Pravda Meldungen von Korrespondenten.
Die Pravda zitiert auch einen estnischen Juristen, der die Ansicht vertritt, die Sowjetunion habe Estland, Lettland und Litauen annektiert.
Zu Demonstrationen ist es gestern auf dem Moskauer Pushkinplatz gekommen.
75 Personen wurden festgenommen.
Polen.
Auch in zahlreichen polnischen Städten gedachte man des Hitler-Stalin-Paktes.
In Stettin ist die Polizei mit Wasserwerfern gegen Demonstranten vorgegangen.
Keine Zwischenfälle gab es dagegen in Warschau und in Radom.
Das Parlament in Warschau wird heute den Berater der Solidarität Tadeusz Mazowiecki zum Ministerpräsidenten wählen.
Mazowiecki ist 62 Jahre alt, er war Chefredakteur der Wochenzeitung der Solidarität und ist ein gläubiger Katholik.
In einer Grundsatzerklärung hat sich Mazowiecki zur Mitgliedschaft Polens im Warschauer Pakt bekannt.
Auch sollten die Kommunisten nicht in die Opposition gedrängt werden.
Dies wäre gefährlich und könnte in einer Staatskrise, ja sogar in einem Bürgerkrieg enden, sagte Mazowiecki.
Die polnische Kommunistische Partei ihrerseits hat sich unterdessen dafür ausgesprochen, aus der Verfassung die Passage über die führende Rolle der Kommunistischen Partei zu streichen.
Sowjetunion.
In der westukrainischen Stadt Lemberg ist es in den vergangenen Tagen zu Massenaustritten von Gläubigen aus der russisch-orthodoxen Kirche gekommen.
Etwa 4000 Menschen erklärten ihren Kirchenaustritt.
Sie fühlen sich nicht mehr an das Moskauer Patriarchat gebunden und fordern die Wiederzulassung der ukrainisch-katholischen Kirche.
Diese ist in der Sowjetunion seit 1946 verboten.
Unter Stalin wurde die ukrainisch-unierte Kirche mit ihren fünf Millionen Gläubigen in das Moskauer Patriarchat zwangs eingegliedert.
Das Oberhaupt der katholischen Ostkirche, der Großerzbischof von Lemberg, lebt im Exil in Rom.
Japan.
Die politisch schwer angeschlagene, regierende Nationalliberale Partei ist mit einem neuen Sexskandal konfrontiert.
Der 69-jährige Staatsminister im Amt des neuen Ministerpräsidenten Kaifu musste nach Zeitungsberichten zugeben, eine Affäre mit einer Bardame gehabt zu haben.
Angeblich hat er der Frau für ihr Schweigen jetzt umgerechnet 300.000 Shilling geboten.
Vor Journalisten sagte der Staatsminister, die Affäre entehre die Regierung.
Er wolle sich beim japanischen Volk für den Skandal entschuldigen.
Der frühere Ministerpräsident Takeshita ist vor Monaten wegen eines Finanzskandals zurückgetreten.
Sein Nachfolger Uno scheiterte an einer Sexaffäre.
Die Nationalliberale Partei musste nach diesen Skandalen bei den jüngsten Oberhauswahlen eine schwere Niederlage hinnehmen.
Türkei.
In Antalya findet ab heute bis Samstag die zweite Parlamentarierkonferenz der Europäischen Demokratischen Union statt.
Im Mittelpunkt der Beratungen stehen Pläne der konservativen und christlich-demokratischen Parteien Europas für eine Wirtschaftshilfe für Osteuropa.
Dieser Plan stammt vom EDU-Vorsitzenden Außenminister Mock.
Neuseeland.
Vor den Küsten Neuseelands hat sich wieder eine Tiertragödie ereignet.
46 gestrandete Wale sind verendet.
Tierschützer haben zehn überlebende Tiere per Lastkraftwagen an ein anderes Küstenstück gebracht.
Dort besteht nach Meinung von Experten die Möglichkeit, die Tiere wieder auf hohe See zu locken.
In Kauf genommen wurde, dass die Wale durch den Lkw-Transport über eine Strecke von 50 Kilometer in Stress und somit in Lebensgefahr gebracht worden sind.
Das Wetter.
Die Aussichten bis morgen früh.
Regional Störungsreste nach ihrer Auflösung in ganz Österreich.
Sonniges Wetter.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperatur 24 bis 29 Grad.
Tiefsttemperatur der kommenden Nacht 12 bis 18 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
Nach Auflösung regionaler Frühnebel allgemein heiter.
Im späteren Tagesverlauf Bildung einiger Gewitter.
Gegen Abend Bewölkungsaufzug von Norden her.
Mäßiger westlicher Wind.
Tageshöchsttemperatur 24 bis 29 Grad.
Eine Vorschau auf Übermorgen.
Stark bewölkt und zeitweise Regen.
Temperaturrückgang auf Werte bis 25 Grad.
Das Wetter in Österreich um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 21 Grad.
Eisenstadt wolkenlos, 22.
St.
Pölten stark bewölkt, 20.
Linz stark bewölkt, 23 Grad.
Salzburg stark bewölkt, 22.
Innsbruck heiter, 23 Grad.
Bregenz bedeckt durch Hochnebel 20 Grad, Graz und Klagenfurt heiter 23 Grad.
Acht Minuten nach 12 Uhr ist es jetzt.
Rund 3.300 DDR-Bürger sollen in den letzten 20 Tagen die grüne Grenze zwischen Ungarn und Österreich überschritten haben, um so in das andere Deutschland zu gelangen.
Die Massenflucht aus dem Arbeiter- und Bauernstaat hat nicht nur zu deutsch-deutschen Konflikten geführt, sie ist vermutlich auch noch nicht zu Ende, denn etwa 10.000 DDR-Bürger sollen noch in Ungarn auf ihre Chance warten, die Grenze zu überschreiten.
Wegen Überfüllung hat die Bundesrepublik Deutschland ihre ständige Vertretung in Ost-Berlin sowie ihre Botschaften in Prag und Budapest für den Publikumsverkehr gesperrt.
Zu viele DDR-Bürger hatten in den Vertretungen Zuflucht gesucht und wollten keineswegs mehr zurück in die DDR.
So auch die mehr als 100 DDR-Bürger, die sich schon seit Wochen in der bundesdeutschen Botschaft in der ungarischen Hauptstadt aufhalten.
Und für diese DDR-Bürger gab es heute Nacht ein mithilfe des Internationalen Roten Kreuzes organisiertes glückliches Ende auf ihrem Weg in das andere Deutschland.
Details von Michael Kerbler.
Die Aktion der Ausreise der DDR-Bürger, die seit Wochen in der bundesdeutschen Botschaft in Budapest ausharten, ist minutiös geplant worden, nachdem die ungarische Regierung aus humanitären Gründen grünes Licht gegeben hatte.
Nachdem die Bonner Regierung an das Komitee vom Internationalen Roten Kreuz mit der Bitte um Hilfe bei der Ausreise der DDR-Bürger herangetreten war, wurde von Genf aus die Rotkreuz-Vertretung in Budapest und jene in Wien verständigt.
Allen Beteiligten, die seit mehr als 48 Stunden von der geplanten Aktion wussten, vereinbarten Stillschweigen, um die Abwicklung der Aktion nicht zu gefährden.
Und so kamen die 105 DDR-Bürger nach Österreich.
Ein Charterflugzeug, organisiert vom Ungarischen Roten Kreuz, transportierte die Überglücklichen aus dem anderen Deutschland nach Wien-Schwächert.
Das Innenministerium in Wien sorgte um 3 Uhr früh für eine rasche und unbürokratische Abfertigung an der Grenze.
Die DDR-Bürger waren mit Reisedokumenten des Internationalen Roten Kreuzes ausgestattet.
In Wien-Schwechert wurden dann die DDR-Bürger kurz nach 3 Uhr früh übernommen und mit Autobussen in rascher Fahrt in die Bundesrepublik Deutschland gebracht.
Schon knapp nach 8 Uhr früh konnten die Ausreisewilligen den bundesdeutschen Behörden in Passau übergeben werden.
Wie aus der Bundesrepublik Deutschland zu erfahren war, sind die DDR-Bürger bereits in Nürnberg eingetroffen, wo sie für einige Tage in einem Aufnahmelager untergebracht werden.
Aufgeatmet haben um drei Uhr früh nicht nur die leicht übermüdeten DDR-Bürger, als sie westlichen Boden betraten.
Aufgeatmet haben auch die Organisatoren der Rotkreuz-Vertretungen in Ungarn und Österreich, die wieder einmal ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Flüchtlingsbetreuung unter Beweis stellen konnten.
Aufgeatmet haben aber auch die Verantwortlichen der Aktion im Bonner Auswärtigen Amt, die das Gelingen des Transfers wochenlanger Bemühungen vom Außenamtsstaatssekretär Jürgen Sudhoff zuschreiben.
Mit Zufriedenheit registrierte das Gelingen der Aktion auch Volker Rühe, stellvertretender CDU-CSU-Fraktionschef, der sich erst gestern einen Tag lang über die Lage der ausreisewilligen DDR-Bürger in Ungarn, in Budapest, informierte.
Rühes erste Reaktion?
Wir sind sehr, sehr dankbar für die Situation
gesehen hat, was das für Landsleute sind, wie sie sich uns verbunden fühlen, wie erlebbar hier war die Einheit der Nationen, da kann man sehr dankbar sein.
Aber ich muss natürlich sagen, dass das kein Präzedenzfall sein kann und dass der Weg über die Botschaft nicht in die Bundesrepublik führen kann.
Und deswegen muss man all denen sagen, die sonst sich noch hier in Ungarn aufhalten,
müssen und dass wir unsere humanitären Bemühungen fortsetzen werden.
Aber zunächst einmal ein großes Gefühl
Sowohl Volker Rühe als auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Egon Bahr betonten in ihren ersten Stellungnahmen, dass der Schlüssel zur Lösung des Flüchtlingsproblems in der DDR liege.
Humanitäre Lösungen, wie sie jetzt in Budapest gefunden wurden, sind, darüber besteht in Bonn weitgehende Einigkeit, für die ausreisewilligen DDR-Bürger, die in den bundesdeutschen Vertretungen in Prag und Ost-Berlin warten, nicht zu erwarten.
Insgesamt 269 DDR-Bürger in diesen beiden diplomatischen Vertretungen hoffen, dass auch sie bald in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen dürfen.
Vielleicht auch mit der Hilfe des Internationalen Roten Kreuzes.
Zu einem zweifellos historischen Ereignis kommt es heute in Polen.
Zum ersten Mal in der Geschichte der kommunistisch geführten Länder wird ein Nicht-Kommunist zum Regierungschef gewählt.
Der Solidarnosch-Publizist und enger Vertrauter sowie langjährige Mitstreiter Lech Walesas, der 62-jährige Tateusz Masowiecki wird vom polnischen Parlament aller Voraussicht nach als Ministerpräsident bestätigt.
Nach dem Scheitern des Kommunisten Kischak, eine Regierung zu bilden, hat bekanntlich Staatspräsident Jaruzelski Masowiecki mit der Regierungsbildung beauftragt und ihn als Ministerpräsidenten vorgeschlagen.
Das Solidarnosch-Bürgerkomitee und seine Partner, die Bauernpartei und die Demokratische Partei, verfügen im 460-Sitze zählenden Abgeordnetenhaus über 57 Prozent.
Und für die Wahl des Ministerpräsidenten reicht die einfache Mehrheit.
Während heute also der Formalakt-Wahl über die Bühne gehen wird, geht das Tauziehen um eine Regierung weiter.
Denn ebenso wie Wallese hat auch Masowiecki keinen Zweifel daran gelassen, dass die Kommunisten nicht nur mindestens zwei Ministerien bekommen, sie sollen auch nicht Oppositionspartei bleiben.
Zitat des künftigen Regierungschefs, die Kommunisten auszuschließen, könnte einen Bürgerkrieg bedeuten.
Die Regierung soll bis Ende August stehen und dann warten erst die eigentlichen Probleme auf Polens neuen Regierungschef, nämlich die Bewältigung der dramatischen Wirtschaftskrise.
Aus Polen, Reinhold Vetter.
Tadeusz Mazowiecki weiß, dass er an der Spitze einer Übergangsregierung stehen wird.
Seinem Kabinett fällt die Aufgabe zu, politische Spannungen abzubauen und Reformen zu initiieren, die von allen Gruppierungen im Parlament mitgetragen werden.
Dies wiederum ist nur möglich durch die Bildung einer großen Koalition, an der auch die Kommunisten der PVAP beteiligt sind.
Mazowiecki sagte in diesem Zusammenhang, man dürfe die Kommunisten nicht in die Opposition drängen.
Dies sei gefährlich und könne in einer Staatskrise ja sogar in einem Bürgerkrieg enden.
Keinesfalls werde es im Verwaltungsapparat eine Art Hexenjagd geben.
Mazowiecki betonte, wichtig seien Kompetenz und Loyalität.
Niemand, der in der Verwaltung aktiv mitarbeiten wolle, habe mit Schwierigkeiten zu rechnen.
Außenpolitisch, so Masowiecki, werde er sich an die bekannten polnischen Prinzipien halten und auch die Mitgliedschaft im Warschauer Pakt nicht infrage stellen.
Langfristig allerdings müsse die Epoche Zweier sich feindlich gegenüberstehender Blöcke beendet werden.
Polen wolle sich in Richtung auf ein gemeinsames Europa öffnen.
Am Ende der gestrigen Sitzung hatte der Sejm, die erste Kammer des polnischen Parlaments, den sogenannten Stalin-Hitler-Pakt vom 23.
August 1939 verurteilt.
In einer entsprechenden Erklärung hieß es, dieser Pakt sei eine moralische Schande und ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht.
Die damaligen Unterzeichner hätten imperialistisches Denken und Verachtung gegenüber schwächeren Nationen an den Tag gelegt.
Zum Abschluss wurde gesagt, mit dieser Erklärung strebe man auf keinen Fall eine Veränderung der seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa bestehenden Grenzen an.
Janusz Onischkiewicz erklärte im Namen aller Abgeordneten der Solidarität, seine Fraktion habe die Initiative zu einer solchen Resolution ergriffen, aber der Text sei gemeinsam von Vertretern aller Fraktionen ausgearbeitet worden.
Alle 349 anwesenden Parlamentarier stimmten schließlich für die Erklärung.
Ebenfalls gestern haben 15 Abgeordnete der kommunistischen Fraktion einen Gesetzentwurf eingebracht, wonach der Passus über die führende Rolle der PVAP aus der Verfassung gestrichen werden soll.
Die Initiative fand nach einer kontroversen Diskussion breite Unterstützung in der Fraktion der PVAP.
In dem Text heißt es, nur das Programm der Partei und die Ergebnisse bei Wahlen seien bestimmend für die Rolle der PVAP in der Gesellschaft.
Aus Polen hat Reinhold Vetter berichtet und damit ist nach Österreich.
Im Streit über die gestrichenen Pensionen der sogenannten Statutar-Pensionisten von Fürst Alpine, Elin und VEW zeichnet sich jetzt doch eine außergerichtliche Lösung, also eine politische Lösung ab.
Die drei zuständigen Minister Latziner, Streicher und Geppert sind ja im Mai von Bundeskanzler Wranitzki aufgefordert worden, einen Vorschlag auszuarbeiten.
Den etwa 41.000 ehemaligen Mitarbeitern der Verstaatlichten wird im September ein Angebot gemacht, das sie über die verlorenen monatlichen Zahlungen mit einer Abfindung hinwegtrösten soll.
In Grundzügen steht das Modell.
Der Koalitionspartner ÖVP ist darüber allerdings noch nicht informiert worden.
Gesprächsbereit sind aber die Pensionistenvertreter, Wolfgang Fuchs berichtet.
Den drei sozialistischen Ministern Larziner, Streicher und Geppert geht es darum, die Optik zu wahren.
Gezahlt werden soll daher nicht aus dem Budget, dagegen ist immer wieder vehement ÖVP-Klubobmann Fritz König aufgetreten.
Gezahlt werden soll mit der Dividende der Verstaatlichen Holding ÖJG.
Diese Dividende stünde laut Gesetz dem Finanzminister zu.
Da es bis auf einige Problembereiche der Verstaatlichen insgesamt wieder einigermaßen gut geht, rechnet der Finanzminister heuer noch mit einer Überweisung von 1,4 Milliarden Schilling.
Und diese 1,4 Milliarden sollen eben zu einer einmaligen Abschlagzahlung herangezogen werden.
Ausgeknobelt wurde diese Lösung, wie gesagt, von einer Arbeitsgruppe der drei zuständigen Minister.
Für die 41.000 Statutar-Pensionisten von Voest, Elin und VEW würde das bedeuten, dass jeder mit etwa 34.000 Schilling rechnen könnte, falls jeder einen gleich hohen Betrag bekäme.
Die SPÖ hofft, die ÖVP von diesem Modell überzeugen zu können, weil hier zwischen den Erträgen des Unternehmens und den Sozialleistungen an die Pensionisten ein direkter Zusammenhang hergestellt wird.
Also offiziell kein Geld aus dem Budget, sondern nur Geld, das an den Finanzminister gegangen wäre, wird eben vorher umgeleitet.
Freilich, bis es zur Auszahlung kommt, sind noch einige Hürden zu überwinden.
Erstens, wie gesagt, muss der Koalitionspartner zustimmen.
Die zweite Hürde sind aber auch die 41.000 Statutar-Pensionisten.
Ihr Sprecher Hannes Hinterhölzl ist offiziell über ein Angebot natürlich noch nicht informiert, zeigt sich aber nicht nur gesprächs-, sondern auch kompromissbereit.
dass jetzt schon in der Presse quasi, wenn das stimmt, ein Angebot hier ist, ist natürlich für die 40.000 Stahlpensionisten sehr erfreulich.
Zum Inhalt oder zum Betrag selbst kann man derzeit überhaupt nichts sagen, weil vereinbart ist, dass uns das Angebot im sogenannten interministeriellen Verhandlungskomitee unterbreitet wird.
Dieses Angebot dort dann
debattiert wird.
Wenn es für das Verhandlungskomitee annehmbar wäre, gesetzten Fall, haben wir beschlossen, also wir die Stahlpensionisten, dass wir dieses Angebot im Wege unseres Präsidiums der Basis der Stahlpensionisten in den einzelnen Standorten informierend vortragen und über dieses Angebot, ob anzunehmen oder abzulehnen, an der Basis abstimmen lassen.
Jetzt ist es ja so, wenn man sich ausrechnet, 1,4 Milliarden Schilling, das wären ungefähr 34.000, 35.000 Schilling, wenn jeder gleich viel bekommen würde.
Da kann man ja sagen, ist Ihnen das deutlich zu wenig oder ist Ihnen das ausreichend?
Hier von 35.000 Schilling pro Kopf zu sprechen ist verwirrend.
Dieser Betrag ist an und für sich in der Größenordnung weit unter dem, was wir mit Recht erwarten dürfen.
und wird in der Verteilung selbst sicherlich andere Kopfboten ergeben müssen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine gleichmäßige Verteilung vornimmt, sondern dass man genauso wie gehabt in der ersten Tranche natürlich pro qualifizierten Kopf zu messen wird.
1,4 Milliarden sind Ihnen zu wenig, wo wäre denn Ihre Grenze etwa, so sagen das Doppelte?
Erst einmal müssen die Ziffern überhaupt geprüft werden und kontrolliert werden.
Wer sagt, dass wir noch 40.000 Leute sehen?
Bitte ich weiß aus Informationen, dass in den letzten 14 bis 16 Monaten von dieser 40.000-Mann-Bewegung schon circa 4.000 Leute verstorben sind.
Also es müsste erst einmal kontrolliert am Tisch liegen, das Zahlenoperat, um überhaupt dann darüber befinden zu können.
1,4 Milliarden sind auf jeden Fall wesentlich zu gering.
Denn alleine restierend in der Sozialbilanz waren 1986 noch 1,9 Milliarden ausgewiesen und das wurde auch eindeutig in der Argumentesendung dargelegt.
Sie sind Sprecher dieser 40.000 Menschen.
Können Sie garantieren, dass wenn es dann so einen Pakt gibt, dass dann niemand mehr ausschert, sondern dass es zu einer einvernehmlichen Lösung aller kommt und dass niemand dann nachher noch einmal zu Gericht geht?
Die Sache ist komplexer und komplizierter.
Sie wissen, dass es bereits hier Arbeitsgerichtsurteile gibt, die allesamt und sonders für uns sprechen.
Ja, das Kremser Urteil, das erste aus dem Mai 1988, wissen wir, ist in der zweiten Instanz bereits positiv entschieden worden.
Es fehlt nur mehr die schriftliche Ausfertigung.
Auch der neuerliche überbetriebliche Feststellungsantrag, der nunmehr dem zuständigen Senat des obersten Gerichtshofes neuerdings
im Wege ÖAG und Vöst vorliegt, wird sicherlich für uns ausfallen, wenn er ausjudiziert wird.
Das heißt in dem Fall eine qualifizierte Rechtsmeinung des zuständigen Senates vorliegen würde.
Und dann ist es doch so, dass wir auch diese Dinge zu beachten haben.
Und wenn es zu guter Letzt jetzt unterm Strich wirklich zu einer Annahme irgendeines gerade noch akzeptablen Kompromisses kommen,
würde, haben wir uns bereits seit Wochen verpflichtet, dass die Führung der Stahlpensionisten natürlich für diesen Fall alles daran setzen wird, nachdem sie die Chance gehabt hat, hier mitzuarbeiten, mitzuentscheiden, dass wir zu guter Letzt auch dieses Resultat mitverantworten werden und zwar mit allen uns Zuständen und zukommenden Rechten.
Das Ministerkomitee Larzener, Streicher und Geppert ist sich auch bewusst, dass 1,4 Milliarden Schilling nicht das letzte Angebot sein können.
Aus dem Finanzministerium wird daher signalisiert, eine halbe Milliarde mehr sei durchaus drinnen.
Also eine mögliche politische Lösung für die Föst-Pensionisten, ein diesbezügliches Modell, haben die Minister Latziner, Streicher und Gebhardt erarbeitet, Wolfgang Fuchs hat berichtet.
Italien und Spanien haben heuer massive Einbußen im Tourismus zu verzeichnen, was die einen auf die Negativpropaganda ihrer algenverseuchten Adria-Strände, die anderen auf den Überdruss der westeuropäischen Kunden an ihren überfüllten künstlichen Hotelstädten zurückführen.
Zur gleichen Zeit hat Österreich einen viele Jahre nicht mehr erreichten Touristenboom zu verzeichnen.
Und der ist natürlich auch mit der Frage zu verbinden, leben wir vom Misserfolg der anderen oder ernten wir den Dank eigener Bemühungen um den Gast.
Und als zweites Problem besteht nicht auch bei uns die Gefahr, den Tourismus zu übertreiben und damit die Gäste wieder zu vertreiben, um die man erst mühsam geworben hat.
Hans Adler ist unter anderem auch diesen Fragen nachgegangen.
Mehr als 35 Millionen Mal haben vom Mai bis Juli in- und ausländische Gäste in österreichischen Hotel-, Pensions- oder privat vermieteten Zimmern geschlafen.
Das entspricht einer Steigerung der Übernachtungen um 7,7 Prozent und so etwas hat es seit Jahren nicht mehr gegeben.
Nicht neu dabei, dass nach wie vor die Hotels mit besonderem Komfort die größten Steigerungsraten melden.
Das beweist im Wesentlichen nur, dass die Konjunktur in Europa gut ist und dass der Lebensstandard der Menschen in diesem Bereich der Welt, aus dem schließlich der bei weitem überwiegende Teil der Urlauber nach Österreich kommt, weiter steigt.
Vielleicht enthalten diese Zahlen, meint man in Fachkreisen, auch einen guten Anteil an Standardverbesserungen in der österreichischen Hotellerie.
Immer mehr Hotels bieten immer mehr hochqualitative Quartiere an.
Nach jedem Umbau werden es mehr.
Damit hängt auch die heuer im Sommer losgebrochene Debatte über den Einsatz ausländischer Arbeitskräfte im Fremdenverkehr zusammen.
Eine Umfrage der österreichischen Gesellschaft für angewandte Fremdenverkehrswissenschaft bei 10.000 Touristen in 170 Fremdenverkehrsorten hat ergeben, dass bei den Österreich-Besuchern die Freundlichkeit und Gastfreundlichkeit an erster Stelle steht, noch vor Landschaft und Umwelt als weitere Pluspunkte.
Das hat dann auch der Wirt des Operettenhotels Weißes Rössl in St.
Wolfgang im Salzkammergut.
Zu der Warnung veranlasst, die Fremdenverkehrswirtschaft solle durch bessere Behandlung und Bezahlung mehr für die Anwerbung inländischer, vor allem qualifizierter Arbeitskräfte für den Fremdenverkehr tun.
Sonst käme genau dieser Vorteil, den Österreich übrigens nach Gästeansicht vor der Schweiz hat, wieder verloren.
Wirtschafts- und damit auch Fremdenverkehrsminister Schüssel hat sich diese Warnung dann zu eigen gemacht und den Wirten und Hoteliers seinerzeit mit auf den Weg gegeben.
Es ist jedenfalls Tatsache, dass die fremden Verkehrsbetriebe unter einem eklatanten Mangel an Lehrlingen leiden, was für die Zukunft nichts Gutes erwarten lässt.
Bemängelt haben die Gäste übrigens in der Umfrage das Wetter, an dem sich natürlich nichts ändern lässt.
Es hat sicherlich zu den jetzt veröffentlichten guten Nächtigungszahlen wesentlich beigetragen, denn der verregnete Sommerbeginn hat nicht allzu viel Gutes verheißen.
Ein Großteil der guten Nächtigungsziffern ist im heißen August entstanden.
Die Europäer fahren zum überwiegenden Teil mit dem eigenen Auto und immer weniger buchen im Vorhinein auf eine ganz bestimmte Zeit.
Immer mehr Urlauber fahren sofort weiter nach Süden, wenn in Österreich das Wetter schlecht oder besser gesagt, wenn ihnen im Urlaubsquartier langweilig wird.
Hoteliers und Fremdenverkehrsorte, welche für Beschäftigung und Unterhaltung der Gäste bei schlechtem Wetter sorgen, haben deutlich weniger Abreisen bei Wetterstürzen zu verzeichnen.
Kurzurlaub wird aber immer öfter gemacht und der begünstigt einerseits den Städtetourismus und andererseits bewirkt er eine Zunahme des Campingurlaubs.
Vor allem für Familien ist der Städtetourismus eine teure Angelegenheit und wird daher zunehmend eine Domäne der modernen Zigeuner, die mit Zelt, Campingbus oder Wohnanhänger die sommerlichen Landstraßen bevölkern.
Steigerungsraten um die 20% waren heuer in fast allen Bundesländern bei dieser Tourismusart zu verzeichnen.
Dass nach Ansicht des ADAC-Campingführers die österreichischen Campingplätze zu den schönsten und bestausgestatteten Europas zu zählen sind, mag dazu beitragen.
Und wir unterbrechen jetzt diesen Beitrag für eine wichtige Information für Autofahrer.
Achtung Autofahrer, auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Klagenfurt kommt Ihnen zwischen Back und Schiefling ein Fahrzeug entgegen.
Bitte bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht.
Ich wiederhole, auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Klagenfurt kommt Ihnen zwischen Back und Schiefling ein Fahrzeug entgegen.
Bitte bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht.
Und jetzt wieder zu Hans Adler zum Beitrag über den Tourismusboom in Österreich.
Der zweite Nachteil des österreichischen Fremdenverkehrsangebotes, nach dem launischen Wetter, ist schwerwiegender.
Viele Fremdenverkehrszentren, das hat auch die Umfrage ergeben, sind den Gästen bereits zu laut.
Weise Selbstbeschränkung ist zwar nicht Sache einer freien Wirtschaft,
Man wird aber von Seiten der öffentlichen Hand, meint man unter den Tourismusforschern, nicht um Bettenstops in einzelnen Städten oder Regionen herumkommen, wenn man Gäste und Einheimische nicht überfordern und schließlich das Schicksal der überfüllten künstlichen Touristenballungen in den Mittelmeerländern teilen will, denen ein Teil der Kundschaft plötzlich ausbleibt.
Der größte Nutzenis am heurigen Fremdenverkehrsboom war Tirol, gefolgt von Vorarlberg und Kärnten.
Einen statistischen Verlust hat man im Burgenland errechnet.
Der hat sich aber nur aus einer Statistikbereinigung ergeben.
Man hat nämlich die Dauercamper im Seewinkel, die eher Zweitwohnsitzer als Urlauber sind, endlich aus der Statistik genommen.
Dafür haben im östlichsten Bundesland die Ungarn, inzwischen die Holländer, vom dritten Platz in der Nächtigungsstatistik verdrängt.
Österreichs Fremdenverkehrswirtschaft kann also zufrieden sein, Hans Adler hat informiert.
Besitzen statt besetzen, nach diesem Motto scheinen nun Naturschützer, allen voran der Universitätsprofessor Bernd Lötzsch, Teile des Auwaldes zwischen Ort und Petronell an der Donau kaufen zu wollen.
Das geht zumindest aus einer heutigen Zeitungsmeldung hervor.
Denn von den Betroffenen ist zu dieser Aktion zurzeit noch wenig zu erfahren.
Sicher ist jedenfalls, eine Gruppe von Naturschützern will ein für alle Mal verhindern, dass anstelle eines Nationalparks ein Kraftwerk in den Auwäldern östlich von Wien errichtet wird.
Franz Simbürger
Es geht um insgesamt 411 Hektar Augrund entlang der Donau zwischen Ort und Petronell.
Verkäufer ist die Familie Abensberg-Traun, angeblicher oder vielleicht auch schon tatsächlicher Käufer ist ein Verein Auenzentrum Schloss Petronell und einer seiner Proponenten eben der Umweltschützer Bernd Lötsch.
Ob der Kauf des Grundstückes schon über die Bühne gegangen ist oder ob weiterhin, wie es in einem Zeitungsbericht steht, erst ein Vorkaufsrecht existiert, ist nicht zu eruieren.
Ebenso wenig wie der Kaufpreis.
Doch dürfte er um die 70 Millionen Schilling liegen.
Die Grundverkehrskommission Bruck an der Leiter hat jedenfalls im Juni dem Verkauf der 411 Hektar Auwald zugestimmt.
Und die Naturschützer dürften mit ihrem Angebot einen finanzkräftigen Mitbewerber aus dem Feld geschlagen haben, nämlich die Donaukraftwerke AG.
Die DOKW, so Generaldirektor Hansjörg Teng, erhielt das Gebiet nämlich ursprünglich von der Familie Abensberg-Traun angeboten.
um einen Preis jedenfalls jenseits der 100 Mio.
Schilling-Grenze.
Das war der DOKW zu hoch, sagt Teng.
Ihr Gebot lautete auf 52 Mio.
Schilling.
Doch da traten dann eben die Naturschützer dazwischen und boten mehr.
Die DOKW, die sich so Teng in keine Lizitationspolitik einlassen wollten, verzichteten dankend.
Wie die Naturschützer nun das Geld für den Kauf der 411 Hektar Auwald aufbringen wollen, ist vorläufig auch nicht so genau zu erfahren.
Sie haben sich jedenfalls der Unterstützung einiger Zeitungen und der Mitarbeit einer Werbeagentur versichert.
Und die Aktion Nationalparkkauf dürfte demnächst mit einer Art Paukenschlag offiziell starten.
Wahrscheinlich ist, dass das Geld, für das es bis jetzt offenbar nur Bankgarantien gibt, in einer Art Bausteinaktion von zahlungswilligen Österreichern aufgebracht werden soll.
Für größere Beiträge wird es dann wohl auch eine Art symbolischer Mitbesitz-Urkunde an einem Stück Donauauen geben.
Jedenfalls, wenn die Aktion gelingt, wird es zweifellos schwerer, in diesem Gebiet künftig ein Kraftwerk zu errichten.
Denn dafür müsste dann zwangsenteignet werden.
Wobei an einen Kraftwerkspausezeit allerdings ohnehin niemand viele Gedanken verschwendet.
DOKW-Generaldirektor Teng sagt, die politischen Bedingungen schliessen in absehbarer Zeit ein Kraftwerk in den Donauauen aus.
Wir sehen der Aktion der Naturschützer daher gelassen entgegen.
über eine neue Methode, den Bau von Kraftwerken zu verhindern, hat Franz Simbürger berichtet.
Die Regierungsparteien wollen noch in diesem Herbst ein sogenanntes familienpolitisches Paket schnüren, wobei es derzeit so aussieht, dass die Vorstellungen zwischen SPÖ und ÖVP in nicht unwesentlichen Dingen sich unterscheiden.
In Erinnerung ist wohl noch die heftige Auseinandersetzung, die die zu Sommerbeginn ultimativ vorgetragene Forderung von Familienministerin Marilies Flemming nach einer Mehr-Kinder-Staffel ausgelöst hat.
Heute hat die SPÖ in einer familienpolitischen Enquete in Wien ihre Vorstellungen präsentiert, berichtet Fritz Besata.
Gestern noch mit Vorschlägen für umweltbewusste Mode in der Öffentlichkeit, heute wortgewaltige Befürworterin für eine bessere Familienpolitik.
Das ist Frauenstaatssekretärin Johanna Donal, die zuletzt wieder einmal heftige Medienschelte erfahren hatte müssen.
Jetzt geht es ihr darum, im Wettlauf mit dem Koalitionspartner ÖVP möglichst viel von den sozialistischen familienpolitischen Vorstellungen durchzubringen.
Die nächste Verhandlungsrunde auf Beamten-, pardon, auf Regierungsebene ist für 5.
September angesetzt.
Hervorstechendste Forderung der SPÖ-Familienpolitiker heute von Johanna Donaul präzisiert, eine kürzere Arbeitszeit für Väter wie Mütter mit Kleinkindern nach dem Karenzurlaub.
Verkürzte Arbeitszeit für Eltern mit Kleinkindern bis zum sechsten Lebensjahr des Kindes, wobei eine Wahlmöglichkeit bestehen soll, ob die Menschen 20 oder 30 Wochenstunden arbeiten wollen nach dem Karenzurlaub.
Und wobei für niedere Einkommen garantiert sein muss, ein Einkommen bei 40 Stunden, bei mittleren Einkommen, ein Teilersatz als Lohnausgleich aus dem Familienlastenausgleich gezahlt werden soll, damit sich das auch alle leisten können, weil das soll ja nicht nur für jene gelten, diese verkürzte Arbeitszeitmöglichkeit für Eltern mit Kleinkindern, die viel verdienen oder wo einer der Partner viel verdient.
Ein genaues Modell dafür hat Donald noch nicht.
Es müsse nur aus ihrer Sicht sichergestellt werden, dass auch die Väter die kürzere Arbeitszeit in Anspruch nehmen und dafür die größere Freizeit der Kindererziehung widmen.
Eine Verlängerung des Karenz-Urlaubs, wie er auf viele Orte gefordert wird, etwa auf zwei Jahre, ist nicht unbedingt vorrangig Ziel der SPÖ.
Denn IFES-Chef Ernst Gemacher hat nämlich bei einer Studie der Arbeiterkammer herausgefunden, dass längere Karenz der Frau nicht unbedingt positiv fürs Kind sein muss.
Ideal wäre laut Gemacher folgende Situation.
Eine Mutter wie Vater sollten von vornherein eine gute Berufsausbildung oder im Beruf stehen.
Beruf festigt die eigene Lebenssicherheit.
In der Schwangerschaft, eigentlich sehr früh, sollte die Mutter viel mehr Freistellung als heute bekommen.
Nachher ist es so, dass der einjährige Karenz-Urlaub in diesem Fall als vollkommene Freistellung durchaus ausreichend erscheint.
Längerer Karenz-Urlaub ist nur dann oder weiter ist dann oder Berufsfreiheit wirkt sich nicht per se günstig aus, ausgenommen der Beruf ist sehr erziehungswidrig.
weitere SPÖ-Forderungen heute präsentiert, der wahlweise Karenzurlaub für Vater oder Mutter und anstelle des bisherigen Pflegeurlaubs einen ausgeweiteten Betreuungsurlaub.
Der wohl strittigste Punkt innerhalb der Koalition ist nach wie vor die beabsichtigte Anhebung der Familienbeihilfen im nächsten Jahr.
Die ÖVP drängt ja hier auf eine Mehrkinderstaffel.
Die SPÖ will eine gleichmäßige Anhebung um 150 Schilling monatlich.
Dennoch glaubt Donald an einen möglichen Kompromiss.
Ich meine, ein Kompromiss könnte sein, dass die Familienbeihilfe für alle Kinder gleich erhöht wird.
Das ist auch aus dem Grund zweckmäßig, weil das die gerechteste Lösung ist.
Es ist nicht möglich, das Familieneinkommen zu erheben.
Dieses System haben wir nicht in Österreich.
Und darüber hinaus, die Altersstaffelung wird ja von der ÖVP nicht abgelehnt.
Es ist, glaube ich, einsichtig für die Menschen, dass Kinder, wenn sie in die Schule kommen, mehr kosten, dass man eine zweite Altersstaffel einziehen könnte.
Jetzt haben wir es bei zehn Jahren, dann bei sechs Jahren nach unserem Vorschlag.
Und ich meine, und das könnte durch einen Kompromiss auch werden bei den Verhandlungen,
dass man eben für diese Gruppen, die besondere Hilfe brauchen, Alleinerziehende, Einkommensschwache, Mehrkinderfamilien, Familien mit Arbeitslosenmitgliedern und so weiter, eine Sonderförderung findet.
Das war's von der familienpolitischen Enquete der SPÖ in Wien.
Ich gebe zurück zum Studio.
Das war ein Bericht von Fritz Besata und zwischendurch wieder ein Hinweis für Autofahrer.
Der Geisterfahrer, der auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Klagenfurt zwischen Backe und Schiefling unterwegs war, konnte angehalten werden.
Und jetzt im Mittagsschornal ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Liebe Freunde im All,
Als Vorsitzender des Weltraumausschusses der Vereinten Nationen und Vertreter Österreichs freue ich mich, Ihnen auf diesem Wege unsere Grüße zu geben.
Nicht nur Grüße und Informationen für außerirdische intelligente Lebewesen, die vielleicht in Millionen von Jahren irgendwo im interstellaren Raum die Voyager-Sonde entdecken, sie an Bord ihres Raumschiffes holen und die Bild-Tonplatte abspielen, trägt Voyager 2 in die Tiefen des Alls.
Seine Kameras und Instrumente sind schon seit Wochen daran, die Geheimnisse des derzeit sonnenfernsten Planeten Neptun zu entschlüsseln.
Morgen früh, knapp vor 6 Uhr unserer Zeit, wird Voyager 2 nach einem Flug über 7 Milliarden Kilometer, zwölf Jahre nach dem Start, den Neptun-Nordpol, in nur 4800 Kilometer Höhe passieren.
Fünf Stunden später am großen und geheimnisvollen Mond Triton vorbeiziehen und dann auf eine Bahn innerhalb der Milchstraße gehen, die ihn in 250 Millionen Jahren wieder an unser Sonnensystem heranführen wird.
Die Voyager 2-Mission zum Neptun, Höhepunkt und Abschluss des größten Planetenerforschungsprojekts der Geschichte, in dessen Verlauf unser Bild von Jupiter, Saturn und Uranus neu gezeichnet wurde, ist das Thema unserer heutigen Abendjournalbeilage.
Zur Wort kommen Experten, zu hören sind Ausschnitte aus der Voyager-Platte ab etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Ein Journal Panorama, das Roland Machatschke gestalten wird.
Die Ermordung des kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Luis Galán am vergangenen Wochenende hat die Aufmerksamkeit der Welt verstärkt auf die Drogenkartelle gelenkt, die in Kolumbien so etwas wie ein Staat im Staate sind.
In den letzten zehn Jahren sind rund 15.000 Morde auf das Konto der Verbrecherorganisationen gegangen.
Richter, Staatsanwälte, Polizisten und Politiker, die den Drogenbossen im Weg sind, werden brutal beseitigt, so wie jetzt Senator Galán.
Inzwischen wurden tausende Bandenmitglieder festgenommen, angeblich auch die Mörder Galans.
Aber in Wirklichkeit sind die Verbrecher weder in den Kokainfabriken im Urwald noch in ihren schwer befestigten Palästen angreifbar.
Die Polizei hat im Zuge der Fahndung auch einen Videofilm beschlagnahmt, der einen israelischen Ausbildner eines paramilitärischen Verbandes der Drogenmafia zeigt.
In Israel hat man nun den Mann identifiziert.
Er ist Oberst der Reserve bei den Fallschirmjäger und Chef einer in Tel Aviv ansässigen Gesellschaft aus ehemaligen hohen Offizieren mit dem Namen Lanzenspitze.
Die Gesellschaft bietet ihre Dienste an.
Militärische Beratung, Ausbildung bei der Terrorbekämpfung und Lieferung militärischer Ausrüstung.
Noch peinlicher für Israel sind aber Enthüllungen über den Chef der südamerikanischen Operationen, Moshe Meisels berichtet.
In der Gesellschaft, die unter anderem in Kolumbien, Panama und Guatemala tätig war, befinden sich ehemalige hohe Offiziere an der Spitze Reservebrigadier Mike Harari, früher Vertreter des Mossad in Südamerika und langjähriger Berater von Miguel Noriega von Panama.
In Miami wurde ein Israeli unter dem Verdacht verhaftet, versucht zu haben, eine große Quantität von Waffen an das kolumbianische Drogenkartell zu liefern.
Der kolumbianische Geheimdienst gab bekannt, dass die Israelis an der Planung des Attentats auf den kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Senator Luis Carlos Galán beteiligt waren.
Er erklärte, dass sich unter den Mordverdächtigen ein Israeli befindet und dass der Anschlag vom Drogenkartell unter anderem mit einem israelischen Uzi-Maschinengewehr durchgeführt wurde.
Die israelische Botschaft in Bogota meldete jedoch, dass es sich beim Mordverdächtigen nicht um einen Israeli, sondern um einen Kolumbianer arabischer Herkunft handelt.
Das israelische Verteidigungsministerium gab heute bekannt, dass ca.
800 Israelis vom Ministerium lizenziert sind, militärische Ausrüstung und militärisches Know-how zu exportieren.
Diese Lizenzen sind zeitbedingt und auf gewisse Länder beschränkt.
und werden vom Ministerium genau kontrolliert.
Die Gesellschaft von Klein, Lanzenspitze, hatte vom Ministerium eine Lizenz, kolumbianische Regierungskörperschaften militärisch auszubilden und ihnen militärische Ausrüstung zu liefern.
Die Gültigkeit dieser Lizenz ist jedoch vor einigen Monaten abgelaufen.
Sollten israelische Reserveoffiziere, Einheiten des Drogenkartells in Kolumbien militärisch ausgebildet und mit Waffen ausgerüstet haben,
hätten sie ohne Lizenz auf eigene Faust und Gesetz widrig gehandelt.
Die Enthüllung der israelischen Beteiligung an der Drogenkartellaffäre in Kolumbien hat in Jerusalem Sturm ausgelöst.
Parlamentsmitglieder fordern eine offizielle Untersuchung darüber, ob Israelis ihre Erfahrung, die sie im israelischen Militär erworben haben, nutzen, um für Terrorgruppen und Drogenkartelle im Ausland zu arbeiten und damit das israelische Gesetz
Moshe Meisels hat berichtet aus Tel Aviv.
Ab 1.
Dezember soll es also leiser werden des Nächtens auf österreichischen Transitrouten.
Zu diesem Zeitpunkt tritt nämlich das Lkw-Nachtfahrverbot in Kraft.
Nur noch sogenannte Flüster-Lkw sollen auch in der Nacht fahren dürfen.
Und während in Österreich über mögliche Ausnahmsregelungen noch debattiert wird, während in- und ausländische Frechter kein Hehl daraus machen, dass sie mit dieser Entscheidung alles andere als zufrieden sind, bereitet sich die betroffene Bevölkerung entlang der Transitrouten auf ruhigere Nächte vor.
Vorbereitungen gegen das geplante Lkw-Nachtfahrverbot werden aber auch schon getroffen.
So verlangt beispielsweise der Bundesverband der deutschen Industrie von den Österreichern, sie sollten einen Solidaritätsbeitrag zahlen.
Nur so könne die Funktionsfähigkeit des europäischen Marktes erhalten bleiben.
Von einem drohenden Engpass im Alpentransit ist die Rede und die Straßenbelastungen mit Güterverkehrsfahrzeugen sei in der Bundesrepublik überhaupt größer als in Österreich.
In der Zentrale der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel ist zwar noch Sommerpause, aber eine EG-Front gegen das von Österreich geplante Lkw-Nachtfahrverbot ist doch zu orten, berichtet Klaus Emmerich.
Der Widerstand gegen die angekündigten österreichischen Maßnahmen beginnt sich in diesen Tagen zu formieren.
Die frechte Organisationen von Italien, der Bundesrepublik, Holland, Belgien und wohl auch Großbritannien schließen sich kurz.
Sie möchten am liebsten, dass alles beim Alten bleibt, Wien also auf das Nachtfahrverbot einfach wieder verzichtet.
Brüssel sieht sich aber nicht nur von der Seite der Wirtschaft unter wachsendem Druck gesetzt, denn die Verkehrsexperten der IG-Kommission und des IG-Ministerrates erhalten auch erheblichen Dampf von mehreren Mitgliedsregierungen.
Vor allem die Bonner Verkehrspolitiker wollen sich mit dem angekündigten Nachfahrverbot, wie man hören kann, nicht abfinden.
Aus europäischer Sicht spielen im deutschen Fall wie im italienischen Fall politische und wirtschaftliche Einflüsse eine, wie es heißt, nicht zu unterschätzende Rolle.
Schließlich sei der amtierende bundesrepublikanische Verkehrsminister Zimmermann, ein prominentes Mitglied der bayerischen CSU, werde vielfach als Falke eingestuft, der schon in seiner bisherigen politischen Karriere Auseinandersetzungen im Stil des Fingerhakelns nicht gescheut habe.
Wirtschaftlich geht es aus Brüsseler Sicht nicht nur um die Verflechtung von zwei Mitgliedstaaten wie der Bundesrepublik oder Italien, also um den Transport von bayerischer Milch oder von italienischem Obst und Gemüse, sondern darum,
dass eine der am engsten verflochtenen Wirtschaftsräume der Welt funktionsfähig bleibt, gemeint ist, dass wesentliche Teile der Industrie, des Handels und der Dienstleistungen laufend, genauer gesagt täglich, ja stündlich, auf verlässliche Lieferungen und Zulieferungen angewiesen sind.
Wenn ich morgens um sieben oder mittags um zwölf diese oder jene Ware auf dem Hof abliefere, sei mir nichts, dir nichts aus dem Geschäft, lautet eines der Brüsseler Argumente.
Angefügt wird, es gehe nicht nur um Lieferungen und Zulieferungen zwischen deutschen und italienischen Unternehmen, sondern nicht zuletzt auch um österreichische Absatzinteressen.
Hier schließt sich der Kreis.
Auf der Seite der EG wird in diesen Tagen laut darüber nachgedacht, wie sogenannte Repressalien im Einzelnen denn aussehen könnten oder sollten.
Erschwernisse etwa bei der Erteilung bei Kontingenten, bürokratische Wartezeiten bei den Grenzabfertigungen, schikanöse Sperren für bestimmte Lieferungen, sodass zum Beispiel sensible Nahrungsmittel verderben oder zumindest Qualitätseinbußen erleiden oder
Die erwähnten Lieferungen an Industrie und Handel einfach zu spät kommen.
Dies Szenario schließt ausdrücklich Frechte aus Österreich ein.
Mokant wird in Brüssel angemerkt, dass der Anteil des österreichischen Frachtverkehrs verschiedentlich überdurchschnittlich hochgeraten sei.
Bei so viel Drohgebärden und internen Vorbereitungen erhält man auf die Frage nach möglichen Verhandlungslösungen bei der EG momentan die kühle Antwort, die österreichische Seite zeige sich wenig verhandlungsbereit und die EG-Instanzen verfügten in Fragen von Umwelt- und Verkehrssicherheit über eine bedingte Zuständigkeit.
Diese könnte allerdings hergestellt werden, wenn der EG-Ministerrat auf seiner nächsten Sitzung am 16.
Oktober sich mit dem Nachtfahrverbot befasst und, was vielfach erwartet wird, irgendetwas unternimmt.
Über das Wie und das Wann soll bis Oktober intern entschieden werden.
Klaus Emmerich war das aus Brüssel und im Mittagsschanal nur noch zwei Beiträge der Kulturredaktion.
Seit Mai vorigen Jahres betreibt der Salzburger Herzchirurg Felix Unger ein Projekt, das nichts mit seinem Beruf, aber viel mit seiner Begeisterung für bildende Kunst zu tun hat.
Ungar möchte die Guggenheim Foundation in New York dazu bewegen, in Salzburg die nach Venedig zweite europäische Außenstelle ihres berühmten Museums für moderne Kunst einzurichten.
Als Standort haben die an diesem Vorhaben sehr interessierten Amerikaner das von Architekt Hans Hollein in den Mönchsberg konzipierte Museum im Auge.
Aus dem Landesstudio Salzburg berichtet Sigbert Stronegger.
Bereits dreimal war auf Einladung des Salzburger Herzchirurgen Felix Unger der Direktor des New Yorker Guggenheim Museums Thomas Krenz in Salzburg, um sich selber ein Bild zu machen von den Möglichkeiten einer Museumsaußenstelle in der Mozartstadt.
Für Thomas Krenz ist es an und für sich nichts Außergewöhnliches, dass an die Guggenheim Foundation der Wunsch nach Exponaten und Außenstellen herangetragen wird.
Neben Salzburg haben sich etwa bereits Berlin und Rom gerührt.
Der Grund?
Alle Welt weiß, dass das Guggenheim Museum an der Fifth Avenue in New York nur drei Prozent der insgesamt 10.000 wertvollen Bilder ausstellen kann, die in New York in mehr als 80 Depots verstreut verwahrt sind.
Nun, die Gespräche mit Salzburg sind längst mehr als Vorinformationen, denn die Amerikaner haben Gefallen gefunden an der Stadt und an jenem exquisiten Plan, den der Architekt Hans Hollein entwickelt hat.
Hollein gewann den geladenen Wettbewerb für ein von Bürgermeister Josef Freschen angestrebtes Museum im Mönzbergfelsen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Festspielbezirk.
Dieses Museumskonzept gefällt den Amerikanern.
An Felix Unger, dem Präsidenten der Salzburger Guggenheim Association, ist es nun ein Finanzierungskonzept zu finden.
Noch gibt es keine Grobkostenschätzung, doch unter einer halben Milliarde Schilling wird sich sicherlich nichts abspielen.
Ungar strebt das in Österreich sehr außergewöhnliche Modell einer Viertelparität an.
Das heißt, zu den drei üblichen Geldgebern, Bund, Land und Stadt, soll als 25-Prozent-Financier sozusagen privates Geld kommen, das sich Ungar aus dem Bereich der Großbanken und Großindustrie erwartet.
Für Ungar sprengt das Salzburger Guggenheim-Projekt den regionalen Rahmen.
Ich sehe so ein Projekt an und führe sich eher ein nationales Anliegen, das man eben durchrechnen muss.
Das Schöne wäre, wenn man das mit der Weltausstellung Wien kombinieren könnte, dass man sagt, dieses Projekt ist im gesamten Verband der Weltausstellung zusätzlich ein Projekt.
Zur Weltausstellung werden ja sehr viele Leute durch Salzburg durchreisen und damit könnte man visionär ein Ziel setzen.
Weltausstellung plus 1000-Jahr-Feier der Stadt.
Die Weltausstellung Wien Budapest ist 1995 die Tausendjahrfeier der Stadt Salzburg 1996.
Noch gibt es wie gesagt keine Grobkostenschätzung, doch Publikumserwartungen gibt es bereits.
600.000 bis 800.000 Besucher pro Jahr sieht das Konzept vor.
Die Minimalerfordernisse für ein Guggenheimmuseum in Salzburg werden zudem 4.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Im nächsten Jahr will die New Yorker Guggenheim Foundation sozusagen eine Visitenkarte in Salzburg abliefern.
Mit der Bereitstellung einer Piet Mondrian Ausstellung, die vom 1.
August bis Ende September in der Residenzgalerie gezeigt werden wird.
1991 im Mozart-Jahr sollen 120 Meisterwerke aus dem Guggenheim Museum nach Salzburg kommen.
Die Kontakte sind geknüpft, doch die Finanzierung eines Salzburger Guggenheim Museums im Mönzbergfelsen steht noch in den Sternen.
Möglicherweise also ein Guggenheim-Museum in Salzburg, Siegbert Stronnecker hat berichtet.
Seit vielen Jahren gibt Innsbruck den barocken Ton an mit seiner Woche der alten Musik.
Heute und morgen wird im Tiroler Landestheater Georg Friedrich Handels nahezu unbekannte Oper Flavio aufgeführt.
Näheres dazu nun von Gerhard Krepanz.
Flavio Re di Longobardi, also König der Langobarden, so steht es auf dem Textbuch der Oper, die 1723 im königlichen Theater am Haymarket in London aufgeführt wurde.
Einen sonderbaren Geliebten, einen sonderbaren Liebsten habe ich.
So singt Emilia, die eigentliche Hauptfigur dieser Oper.
Es geht natürlich wieder einmal um Liebe, um Ehre und um großzügiges Verzeihen.
Rene Jakobs, der Dirigent und der geistige Promotor dieser Aufführung.
Ich bin auf Flavius gekommen durch einen Text, einen Artikel vom großen Händelspezialisten Wenten Dien, wo er mit großer Liebe zu dieser Oper, mit viel Begeisterung über Flavio spricht, als eine Oper, die
eigentlich ja offiziell auch eine Opernserie ist, aber absolut nicht so ernst.
Also eine Oper, die kürzer war als die meisten anderen großen heroischen Händel-Oper, eben als eine total anti-heroische Oper.
Und auch was mich auch besonders interessierte, war die Tatsache, dass er schreibt, dass die Oper damals
ein totales Fiasko war.
Und Fiaskos interessieren mich immer sehr, wie und ob sie begründet sind, weil es ist möglich, dass ein Oper damals ein grosser Erfolg war, der jetzt überhaupt keine Chance mehr hätte, weil der Erfolg war vielleicht nicht wegen des Dramas oder der Musik, aber irgendeine Starbesetzung oder schöne Kostüme oder ein Bär oder ein Löwe auf die Bühne.
Händel hat da etwas anderes gewollt.
Er hat in einem leichteren Stil schreiben wollen, mit kürzeren Arien, die die Handlung weniger lang unterbrechen, und so eine tragikomische Oper, weil er hat bestimmte Charakter wirklich ironisch behandelt.
Sie doch.
Der Regisseur Christian Gagneron liegt im Trend, man könnte so sagen, in der bereits sich etabliert habenden Innsbrucker Tradition, diese distanzierte Ironie Händels zum Konzept seiner Inszenierung zu machen.
Es passiert also nicht so wie andernorts eine Aktualisierung.
Die Szene wird nicht modisch zum Beispiel in heutige Umgebung gesetzt von Punks oder mehr oder weniger angesehenen Politikergestalten.
Seine Regie nimmt alte Traditionen wieder auf, zum Beispiel die barocke Beziehungsgeometrie der handelnden Personen und ihrer Gesten.
Die musikalisch ritualisierten Emotionen werden perfekt von Gagneron in ebenso ritualisierte Körperformen umgesetzt.
Heute und morgen wird im Tiroler Landestheater im Rahmen der Woche der alten Musik in Innsbruck Georg Friedrich Handels Oper Flavio aufgeführt.
Und nach diesem Bericht, nach diesem Beitrag von Gerhard Krepacz, im Mittagschanal noch einmal zu Stefan Bocorny ins Nachrichtenstudio.
Ungarn, Österreich.
Alle 105 DDR-Bürger, die sich zuletzt noch in der Westdeutschen Botschaft in Budapest aufgehalten haben, durften das Gebäude verlassen.
Sie sind bereits über Wien in die Bundesrepublik gereist.
Eingeschaltet in diese Aktion waren das Internationale, das Ungarische und das Österreichische Rote Kreuz.
Über das Schicksal von Ausreisewilligen, die sich noch in Ungarn aufhalten, wird weiter verhandelt.
Das ungarische Außenministerium hat unterdessen neuerlich betont, dass das Flüchtlingsproblem als eine Angelegenheit der DDR und der Bundesrepublik Deutschland betrachtet werde.
Zum Tod eines ostdeutschen Flüchtlings an der österreichisch-ungarischen Grenze in der Nacht von Montag auf Dienstag ist jetzt eine Grenzkommission zu dem Schluss gekommen, der Tod sei ein Unfall gewesen.
Bei einem Handgemenge hatte sich aus der Waffe eines ungarischen Grenzsoldaten ein Schuss gelöst und den Flüchtling tödlich getroffen.
Der Vorfall ereignete sich bereits auf österreichischem Staatsgebiet und wurde von der Grenzkommission jetzt als eindeutige Grenzverletzung qualifiziert.
Sowjetunion.
Mit der bisher größten Demonstration für eine Autonomie haben die Balten gestern der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Paktes vor 50 Jahren gedacht.
Eine etwa 600 Kilometer lange Menschenkette verband die Hauptstädte der Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen.
Auch die staatlichen Medien der Sowjetunion berichteten über die Demonstration.
Die Parteizeitung Pravda zitierte auch einen estnischen Juristen, der die Ansicht vertritt, die Sowjetunion habe Estland, Lettland und Litauen annektiert.
Polen
Der polnische Arbeiterführer Walesa hofft auf ein Treffen mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Gorbatschow.
In einem Zeitungsinterview erklärt der Walesa ferner, er habe kein Interesse daran, die Rolle eines Phantompräsidenten zu spielen.
Er gehe davon aus, dass die polnische Reformbewegung auch mit General Jaruzelski an der Spitze des Staates vorwärtskommen werde.
Das Parlament in Warschau wird heute den Berater der Solidarität, Tadeusz Mazowiecki, zum Ministerpräsidenten wählen.
Mazowiecki ist 62 Jahre alt, er war zuletzt Chefredakteur der Wochenzeitung der Solidarität und ist gläubiger Katholik.
Er ist der erste nicht-kommunistische Ministerpräsident nach dem Zweiten Weltkrieg.
In einer Grundsatzerklärung hat sich Mazowiecki gestern zur Mitgliedschaft Polens im Warschauer Pakt bekannt.
Seine Regierung werde sich an die Prinzipien der polnischen Außenpolitik halten und die Kommunisten nicht in die Opposition drängen, erklärte Mazowiecki.
Österreich Im Streit um die gestrichenen Zusatzpensionen von Voest, VEW und Elin-Pensionisten zeichnet sich jetzt möglicherweise eine außergerichtliche Lösung ab.
Deminister Latsiner, Streicher und Geppert wollen den 41.000 betroffenen Pensionisten ein Angebot unterbreiten, das eine einmalige Abschlagszahlung vorsieht.
Für das Angebot soll die zu erwartende Dividende der verstaatlichten Holding OIAG in der Höhe von 1,4 Milliarden Schilling herangezogen werden.
Würde man sich darauf einigen, jedem einzelnen Pensionisten den gleich hohen Betrag zukommen zu lassen, so wären dies 34.000 Schilling für jeden Pensionisten.
Der Sprecher der Stahlpensionisten Hannes Hinterhölzl sagte, nach Vorlage des Angebotes werde man an allen Standorten eine Diskussion an der Basis durchführen.
Türkei.
In Antalya findet ab heute bis zum kommenden Samstag die zweite Parlamentarierkonferenz der Europäischen Demokratischen Union statt.
Im Mittelpunkt der Beratungen stehen Pläne der konservativen und christlich-demokratischen Parteien Europas für eine Wirtschaftshilfe für Osteuropa, wie dies der EDU-Vorsitzende Außenminister Mock angeregt hatte.
Japan.
Die politisch schwer angeschlagene, regierende Nationalliberale Partei ist mit einem neuen Sexskandal konfrontiert.
Der 69-jährige Staatsminister im Amt des neuen Ministerpräsidenten Kaifu musste nach Zeitungsberichten zugeben, eine Affäre mit einer Bardame gehabt zu haben.
Angeblich hat er der Frau für ihr Schweigen jetzt umgerechnet 300.000 Schilling geboten.
Vor Journalisten sagte der Staatsminister die Affäre entehre die Regierung, er wolle sich beim japanischen Volk für den Skandal entschuldigen.
Der frühere Ministerpräsident Takeshita ist vor Monaten wegen eines Finanzskandals zurückgetreten.
Sein Nachfolger Uno scheiterte an einer Sexaffäre.
Die nationalliberale Partei musste nach diesen Skandalen bei den jüngsten Oberhauswahlen eine schwere Niederlage hinnehmen.
Jetzt noch ein Blick auf die Wetteraussichten bis heute Abend.
Schwacher Hochdruckeinfluss.
Und mit dem Nachrichtenüberblick endet eine Stunde aktuelle Information im Namen aller am Zustandekommen des mittagsjournalbeteiligten verabschiedet sich Christel Reis noch einen angenehmen Nachmittag.