Mittagsjournal 1985.09.07

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Grüß Gott, sage ich Ihnen beim Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
    Redakteurin im Studio ist Ilse Oberhofer.
    In unserer Serie im Journal zu Gast interviewt heute Ulrich Brunner, CA-Generaldirektor Hannes Androsch.
    Das Thema liegt wohl auf der Hand.
    Die Causa Androsch ist ja quasi ein politischer Dauerbrenner.
    In den letzten Tagen ist Androsch nun selbst wieder in die Offensive gegangen, mit heftigen Vorwürfen gegen Herbert Salcher, der wiederum will nun Androsch wegen Ehrenbeleidigung klagen.
    Außerdem gibt es dann noch im Mittagsjournal ein längeres Gespräch mit der burgenländischen Landtagsabgeordneten Ottilie Matisek.
    Sie fordert nach ihrer spektakulären und umstrittenen Abberufung als Klubobfrau volle politische Rehabilitierung.
    Wir berichten dann noch über den bevorstehenden Papstbesuch in Lichtenstein, über die politisch äußerst angespannte Situation in Guatemala.
    Gravierende Menschenrechtsverletzungen gehören quasi zum System und zum politischen Alltag
    Und die Kulturredaktion bringt einen Beitrag von einem äußerst ungewöhnlichen Kunstspektakel bei der Biennale in Venedig.
    Zunächst aber stehen die Nachrichten auf dem Programm.
    Christian Auer ist der für sie verantwortliche Redakteur und gelesen werden die Meldungen von Wolfgang Griemerschmidt.
    USA.
    Beim Absturz eines amerikanischen Passagierflugzeuges vom Typ DC-9 unmittelbar nach dem Start von Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin sind gestern alle 31 Passagiere ums Leben gekommen.
    Das Flugzeug stürzte aus etwa 300 Meter Höhe in ein Waldstück und explodierte.
    Als Unfallsursache wird ein Triebwerksbrand vermutet.
    Das Flugzeug war mit Strahltriebwerken des Herstellers Pratt & Whitney ausgerüstet.
    Ein Triebwerk derselben Firma geritt im August beim Start einer Boeing 737 in Manchester in Flammen.
    Damals kamen 54 Menschen ums Leben.
    Der Flugzeugkonzern Boeing hat in einem Schreiben an seine Kunden eingestanden, dass der in Japan abgestürzte Jumbo-Jet der Japan Airlines fehlerhaft repariert worden ist.
    Die Flugzeugkatastrophe hat mehr als 500 Menschenleben gefordert.
    Die Ursache gilt nach wie vor als nicht endgültig geklärt.
    Das Boeing-Werk teilte allerdings mit, ein Befestigungselement der sogenannten Druckwand im Heck der Maschine sei nach einem Unfall im Jahr 1978 von Boeing-Mitarbeitern statt mit drei nur mit zwei Reihen Nieten befestigt worden.
    USA, Sowjetunion
    Nach der Rückkehr von einem Besuch in der Sowjetunion haben sich amerikanische Senatoren optimistisch über die Erfolgsaussichten des geplanten Gipfeltreffens zwischen Präsident Reagan und Parteichef Gorbatschow geäußert.
    Mehrere Senatoren meinten, Gorbatschow wolle offenbar auch in der Frage der Rüstungskontrolle eine flexible Haltung einnehmen.
    Der Delegationsleiter Robert Byrd teilte mit, der Kreml-Chef habe die amerikanische Grundlagenforschung für die umstrittenen Weltraumverteidigungspläne stillschweigend akzeptiert, da diese Forschungsarbeiten nicht kontrolliert werden könnten.
    Auch der Leiter des sowjetischen Nordamerika-Institutes, Georgi Abartov, bestätigte bei einem Besuch in San Francisco, dass Gorbatschow theoretischen Forschungen zustimmen werde.
    Zugleich äußert sich Abartov jedoch pessimistisch über die Erfolgsaussichten der amerikanisch-sowjetischen Abrüstungsverhandlungen.
    Gorbatschow warf den USA heute neuerlich vor, nicht auf seinen Vorschlag für einen Atom-Teststopp einzugehen und das Wettrüsten fortzusetzen.
    USA.
    Die Nationalen Olympischen Komitees der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion werden in einer Woche ein Abkommen über Zusammenarbeit im Sport unterzeichnen.
    Der Generalsekretär des Olympischen Komitees der USA betonte, dieses Memorandum der Verständigung im Sport könnte das Klima zwischen beiden Supermächten verbessern und das Risiko von künftigen Olympia-Boykotts verringern.
    Österreich
    Die oberösterreichischen Landesorganisationen der beiden Großparteien halten zum Auftakt des Landtagswahlkampfes an diesem Wochenende Veranstaltungen in der Linzer Sporthalle ab.
    Am Vormittag hat der Wahlkongress der Sozialisten begonnen.
    Morgen findet am selben Ort die Wahlveranstaltung der ÖVP statt.
    Libanon, Vereinte Nationen.
    Die Kämpfe zwischen Schiiten und Palästinensern in der Nähe der Hauptstadt Beirut dauern mit unverminderter Heftigkeit an.
    Das Palästinenser-Lager Burj Barachny liegt unter dauerndem Beschuss der schiitischen Amal-Miliz.
    Die Gefechte haben gestern auf Seiten der Schiiten neun Menschenleben gefördert.
    Eine Palästinenser-Organisation beschuldigt nun die Amal-Milizen, in einem Ort nahe Beirut 19 palästinensische Zivilisten erschossen zu haben.
    Der Weltsicherheitsrat in New York
    hat unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Lage im Südlibanon und in den besetzten arabischen Gebieten beraten.
    In einem von Indien vorgelegten Resolutionsentwurf werden die Maßnahmen Israels gegen die palästinensische Bevölkerung kritisiert.
    Chile.
    Die Armee hat die Bevölkerung vor weiteren Protesten gegen das Militärregime gewarnt.
    über Radio und Fernsehen wurde verlautbart, wer bei Plünderungen und Vandalenakten ertappt werde, müsse auch mit Maßnahmen außerhalb des Gesetzes rechnen.
    Seit dem Beginn eines nationalen Protesttages der Opposition am Mittwoch sind zehn Menschen ums Leben gekommen.
    Die Sicherheitskräfte Guatemalas gehen mit Panzern und Hubschraubern gegen Demonstranten vor.
    Hunderte von Kundgebungsteilnehmern wurden am Abend von den Straßen der Hauptstadt Guatemala City vertrieben.
    Anlass der Proteste sind die ständig steigenden Lebenshaltungskosten.
    Die Unruhen wurden in der vergangenen Woche durch Studentenproteste ausgelöst, die sich gegen inzwischen wieder aufgehobene Fahrpreiserhöhungen richteten.
    Französisch Polynesien.
    Ein Schiff der Umweltschutzorganisation Greenpeace wird auf seiner Fahrt zum französischen Atomtestgebiet im Pazifik angeblich von einem französischen Kriegsschiff verfolgt.
    Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuter ist das Kriegsschiff von Tahiti kommend Richtung Panama-Kanal unterwegs, um von dort dem Greenpeace-Schiff zu folgen.
    Das französische Verteidigungsministerium hat zu dem Bericht noch nicht Stellung genommen.
    Frankreich hat den Umweltschützern wiederholt mit Gewaltanwendung gedroht, sollten die Protestfahrten im Versuchsgebiet fortgesetzt werden.
    Die Wetterlage.
    Der Alpenraum verbleibt über das Wochenende hinaus in einer kühlen Nordwestströmung.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Im Süden, in Vorarlberg und Tirol sowie im Flachland, teilweise heiter, sonst veränderlich bewölkt.
    Lokal Schauer, besonders an der Alpen-Nordseite.
    Lebhafter Nordwestwind.
    Nachmittagstemperaturen 9 bis 16 Grad, im Süden bis 19.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 3 bis 10 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen veränderliche, an der Alpen-Nordseite häufig starke Bewölkung und örtlich Regen oder Regenschauer.
    Im Süden und Osten auch längere sonnige Abschnitte, lebhafter Nordwestwind.
    Frühtemperaturen 3 bis 10 Grad, Tageshöchstwerte 10 bis 16 Grad, im Süden bis 19 Grad.
    Das Wetter übermorgen Montag weiterhin kühl, im Süden sonnig, an der Alpen-Nordseite veränderlich.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien wolkig, 14°, Westwind 25 km in der Stunde.
    Eisenstadt wolkig, 14°, Westwind 35 km.
    Linz wolkig, 11°, Nordwest 30 km.
    Salzburg heiter, 13°, Nordwestwind 25 km in der Stunde.
    Innsbruck heiter, 14°, Bregenz heiter, 13°, Graz heiter, 16° und Klagenfurt heiter, 17°.
    Acht Minuten nach zwölf Uhr ist es jetzt.
    Die Republik büßt ihre Würde ein, hat das deutsche Nachrichtenmagazin der Spiegel vor zwei Wochen über Österreichs Politlandschaft getitelt.
    Und selbst wenn man die Gegenrechnung deutscher Skandale aufstellt, ein Korn Wahrheit bleibt.
    Und das hat auch gerade in der abgelaufenen Woche sehr intensiv Österreichs Politiker beschäftigt.
    Ein Dauerthema in diesem Zusammenhang, die Causa Androsch.
    Die Frage, hat er oder hat er nicht Androsch in seiner Amtszeit als Finanzminister Steuern hinterzogen, ist es korrekt beim Kauf seiner Villa zugegangen.
    In den vergangenen Tagen hat sich nun Hannes Androsch fast seit einem Jahr wieder zum ersten Mal persönlich und nicht nur über seinen Anwalt in Zeitungsinterviews zu Wort gemeldet.
    Er ist quasi in die Offensive gegangen, vor allem mit schweren Angriffen gegen seinen Nachfolger als Finanzminister Herbert Salcher.
    Diesem warf er nichts Geringeres vor als Amtsmissbrauch, Verletzung der Amtsverschwiegenheit, falsche Zeugenaussagung und Täuschung.
    Salcher wollte nur das Verfahren in die Länge ziehen, um ihn Androsch zu klagen.
    Im Hintergrund zu Androsch ziehe auch noch Altkanzler Kreisky die Fäden.
    Herbert Salcher hat daraufhin gestern angekündigt, dass er Androsch auf Ehrenbeleidigung klagen wolle.
    Er hat sich an Kanzler Sinowaz um die Genehmigung zur Einbringung dieser Klage gewandt.
    Eine Entscheidung diesbezüglich steht aber offensichtlich noch aus.
    Bei uns jedenfalls im Mittagsjournal fragt heute Ulrich Brunner CA-Generaldirektor Hannes Androsch, warum er nun in die Offensive gegangen ist in unserer Serie.
    Im Journal zu Gast.
    Herr Generaldirektor Andros, Sie haben ein Jahr lang, fast ein Jahr lang, kein Interview zu Ihrer Steueraffäre gegeben und immer Ihren Rechtsanwalt Schachter sprechen lassen.
    Jetzt seit zwei Tagen geben Sie wieder selbst Interviews.
    Das kann nur zwei Gründe haben.
    Entweder Sie fühlen sich sehr stark oder das Wasser steht Ihnen bis zum Hals.
    Warum gehen Sie jetzt selbst in die Öffentlichkeit?
    so entsetzlich war, dass nach einer außergewöhnlichen Finanzprüfung, die der damalige Finanzminister persönlich veranlasst, persönlich geführt und in sie bis zuletzt eingegriffen hat und ein Persilschein als Ergebnis herausgekommen ist, also entsetzt war, dass dies mit einem Denunziantentrick
    zur Justiz gebracht wurde und sogar aufgegriffen wurde, hatte ich dennoch darauf vertraut, was der Herr Bundeskanzler damals gesagt hat, dass die Sache rasch erledigt sein werde.
    Da dies nach 14 Monaten noch immer nicht der Fall ist und eine Fülle Hinweise darauf hinderten, dass es nicht als Rechtsfrage
    behandelt wird, sondern als eine besonders schädigende Form politischer Auseinandersetzung, habe ich mich geäußert in der politischen Auseinandersetzung, für die sich es mir darstellt.
    Das heißt, Sie haben kein Vertrauen in die Justiz?
    Ich möchte nicht verallgemeinern.
    In diesem Fall wurde ein nach Meinung der ersten Experten rechtlich unzulässiges Verfahren überhaupt aufgenommen.
    Es wurde
    in ganz ungewöhnlicher Weise der Rechtsweg an den obersten Gerichtshof verweigert, weil dessen ständige Rechtsprechung dahingeht, dass dies in der Form gar nicht zulässig sei und weil in unverständlicher Weise
    die Sache nicht zu Ende gebracht wird.
    Der zuständige Richter, so wurde mir mitgeteilt, wollte schon im April, was ohnehin ungeheuer lang gedauert hätte, abschließen und durch neue Anträge des Staatsanwaltes ist das wieder bewusst.
    hinausgezögert worden, sodass ich den Eindruck gewinnen muss, es gibt da Interessen, dies auf Flamme zu halten und zu keinem Ende zu bringen, was immer die Motive sein mögen.
    Mir wird aus Justizkreisen ja auch ganz klar gesagt, dass es da
    persönlich gute Beziehungen, etwa zum Generalsekretär der ÖVP oder zu einem journalistisch tätigen Gemeinderat der ÖVP gibt.
    Und ich meine, dass wenn überhaupt so ein einmaliger Vorgang möglich gemacht wird, dass man einen Anspruch hat, dass sowas in einer angemessenen Frist
    Dafür gibt es auch andere Beispiele, für die das zutrifft, zu einem Ende zu bringen.
    Das ist das Mindeste an Schutzbedürfnis und Schutzforderung, die der Staatsbürger von seinen behördlichen Einrichtungen verlangen darf.
    Herr Generaldirektor Androsch, warum haben Sie Zeitungsberichte, die Ihnen Unredlichkeiten bei der Finanzierung Ihrer Villa vorwerfen, die das behaupten?
    Warum haben Sie die nie geklagt?
    Erstens einmal gibt es Personen oder Pamphlete, die gar nicht satisfaktionsfähig sind.
    Und zweitens hätte das wenig Sinn gehabt, solange nicht die anhängige Angelegenheit erledigt ist.
    Nun hat sich ja auch ein international renommiertes Magazin mit Ihrem Fall beschäftigt, der Deutsche Spiegel.
    Den haben Sie auch nicht geklagt.
    Ich darf einen Satz zitieren.
    Androsch, der wie kein anderer Politiker den Typus der neuen Klasse des geld- und privilegiengeilen Parteikarrieristen verkörpert.
    Das hat nichts mit dem anhängigen Fall zu tun, das ist eine klagbare Behauptung.
    Warum klagen Sie das nicht?
    Erstens ist es berichtet, zweitens hat den Geist und Charakter dieses Artikels der Autor vor den österreichischen Fernsehpublikum selbst deutlich gemacht, indem er zugegeben hat, dass er dieses alles ab- und zusammengeschrieben hat aus den einschlägigen
    Pamphleten in Österreich und ich habe nun wirklich nicht die Absicht oder die Lust, mich mit diesem Personenkreis in unzählige bezirksgerichtliche Verfahren auseinanderzusetzen und in solche zu stürzen, sondern ich meine, dass man als österreichischer Staatsbürger einen Anspruch hat,
    Behördliche Ermittlungen und Bescheide anerkannt sind und bleiben oder Verfahren, so seltsam sie sein mögen, in einer angemessenen Frist erledigt werden.
    Herr Generaldirektor, ich kann und will hier in diesem Interview nicht den Untersuchungsrichter spielen.
    Trotzdem, zur Kernfrage möchte ich einige Fragen stellen.
    Sie sagen,
    Die Villa ist zum Teil vom Wahlonkel finanziert worden mit 4,6 Millionen Schilling.
    Die Gegenthese lautet, dieser Mann sei nur vorgeschoben, das sei unversteuertes schwarzes Geld von ihnen.
    Nun gibt es Berichte, dass ihr Wahlonkel überhaupt nicht vermögend gewesen ist und dieses Geld gar nicht gehabt haben kann.
    Wo kann er dieses Geld hergehabt haben?
    Also die Berichte sind nicht nur dementiert worden, sondern diese Behauptungen sind in mehrfachen finanzbehördlichen Ermittlungen überprüft worden und als falsch erkannt worden und daher haben alle diesbezüglichen Verfahren zu einer in meinem Sinne vollkommenen positiven Erledigung, das heißt
    in Ausstellung eines Persilscheins bekommen, denn schon der gesunde Menschenverstand sagt, dass ein Facharzt-Ehepaar, das noch dazu 40 Jahre lang aus den Vermögen, den zurückerbt zurückgelassenen Vermögen eines
    wohlhabenden Verwandten in England eine Rente beziehend, dass die ein gewisses Vermögen an Ersparnissen zusammenbringen.
    Das kann man sich unschwer vorstellen.
    Zuletzt etwa noch als Pensionist hatte
    Mein Wahlonkel, der mich nach dem Tod meines Vaters sozusagen als seinen Sohn verstanden hat, noch eine Pension von 500.000 Schilling im Jahr bezogen.
    Also dass ein solcher Mann arm gewesen wäre, das kann nur einer verkorksten Fantasie oder anderen Absichten entspringen.
    Es gibt aber zwar keinen Beweis, dass er arm war,
    aber Indizien, die nicht ganz erklärbar sind.
    So hat Steiner etwa die Begräbniskosten seiner Schwester nicht bezahlt.
    Er kann sich doch bei der Finanzierung der Villa nicht so vorausgabt haben, dass er die relativ geringen Begräbniskosten seiner Schwester nicht bezahlt.
    Das war eine Sache zwischen ihm und der israelischen Kultusgemeinde.
    Zahlen hätte er die also aus dem Taschengeld können, nur er hat gefunden, es gebe dafür keinen Anspruch.
    Ich möchte noch ganz kurz bei diesem Thema bleiben, weil ich glaube, dass es der Schlüssel zu diesem Verfahren ist.
    Steiner hat der Öffnung der Nummernkonten zugestimmt.
    Das ist zunächst verweigert worden von der Bank, weil die der Meinung waren, das seien ihre Konten gewesen.
    Können Sie dazu etwas sagen?
    Nur, dass diese Behauptung völlig falsch ist.
    Eine solche Feststellung hat die Zentralsparkasse nie getroffen und kann eine Bank nie treffen.
    Warum haben Sie Berichte dieser Art nie entgegnet geklagt?
    Aber das ist hundertfach widerlegt und falsche Behauptungen, Herr Chefredakteur, gewinnen
    in keinster Weise an Richtigkeit durch die pausenlose Wiederholung.
    Allerdings muss man vermuten, dass die Wiederholung benutzt wird, um zu erreichen, dass man sagt, na vielleicht ist doch etwas wahrisch.
    Und das ist eine infame Methode und daher werden Sie verstehen, dass ich Ihnen gegenüber, so wie jeden anderen, das zurückweise.
    Denn auch Sie müssen amtliche, behördliche Ermittlungen
    und ihr Ergebnis anerkennen und es ist im höchsten Masse bedenklich, wenn Sie diese ignorieren.
    Die frühere Florezdorfer Abgeordnete Stella Klein-Löw, die Sie früher einmal sehr geschätzt hat, hat in einem Interview, sie war zu Gast im Journal vor etwa einem Jahr, gesagt, egal ob das, was Sie gemacht haben, rechtlich zu belangen ist, Sie hätten, so sagte sie sinngemäß,
    Bei der Finanzierung Ihrer Villa und auch bei der Consultatio seien Sie zu schlau vorgegangen.
    Zu schlau für einen sozialistischen Politiker.
    Die Frau Dr. Stelagen-Löw ist eine gute Altphilologin und wäre nach einer gewissen Theorie vielleicht daher ein guter Finanzminister geworden.
    Aber von diesen Dingen, deren Sachverhalt sie gar nicht kennt, versteht sie vielleicht halt nichts.
    Und wovon man nichts weiß und nichts versteht, darüber soll man besser keine Aussagen treffen.
    1978 hat ein Journalist Sie gefragt, sind Sie Millionär?
    Sie haben darauf geantwortet, leider nein.
    Das ist ein fast geflügeltes Wort geworden.
    Ich frage Sie heute dieselbe Frage, sind Sie Millionär?
    Es ist das damals schon entstellt worden.
    Ich habe meine privaten Vermögenswerte wie das Haus.
    Ich habe Kredite darauf.
    Bin also in dem Sinn, wie das gemeint war, ein reicher Mann zu sein.
    Das sicherlich nicht.
    Heute verdiene ich gut.
    Ein Politiker verdient sehr viel schlechter.
    Heute diese ganze
    Diskussion um die Politikerbezüge in der Form der letzten Jahre für falsch und unwürdig.
    Ich habe damals nichts anderes gesagt
    Ich kann Ihnen damit nicht dienen, so wie das bei jedem ist, der sich erst seinen Haushalt kurz aufgebaut hat und sich sein Haus gekauft und eingerichtet hat.
    Nun, was das wert ist, weiß jeder der vielen Einfamilienhausbesitzer, die es in Österreich gibt.
    Nun, Sie verdienen ja im Jahr einige Millionen.
    Würden Sie trotzdem sagen, als Millionär lasse ich mich nicht bezeichnen?
    Ja, wissen Sie, wenn man Millionär jemand bezeichnet, der eine Eigentumswohnung hat, weil die eineinhalb, zwei oder drei Millionen Schilling gekostet hat, oder ein Einfamilienhaus, das vielleicht ein bisschen mehr gekostet hat, jetzt Bausparkredite ja oder nein und andere Kredite ja oder nein,
    Natürlich, aber gemeint war doch eine ganz andere Dimension und von der konnte damals und auch heute keine Rede sein.
    Natürlich verdiene ich gut, aber mit den Tätigkeiten, was man so gerne vergisst und was vor allem bei den Spitzenpolitikern so sehr übersehen wird, beim Bundeskanzler angefangen, ist doch welche Ausgaben mit den Tätigkeiten verbunden sind.
    Ja, aber auch bei dieser Tätigkeit sind also nicht geringe Ausgaben verbunden, aber die Management-Tätigkeit ist besser bezahlt, Spitzenmanagement-Tätigkeit, als die politische, was ich auch nicht für einen befriedigenden Zustand halte im Hinblick auf die Politiker.
    Herr Generaldirektor, Verkehrsminister Latziner hat gesagt, Ihr Fall hat eine politische Dimension und die Rückwirkungen auf die SPÖ sind sehr unangenehm.
    Ist Ihnen bewusst, dass Sie die SPÖ in Schwierigkeiten bringen?
    Das wäre ungefähr die Argumentation.
    Der Ermordete ist schuld und nicht der Mörder.
    Ich habe die Situation nicht herbeigeführt.
    Die hat ja in dieser Konstellation der Herr Dr. Salcher mit einigen Helfeshelfern herbeigeführt.
    Also wenn dieser Vorwurf zutreffend ist, dann muss man die richtige Adresse dafür wählen.
    Es ist in der Politik aber manchmal so, dass auch dann, wenn man sich subjektiv schuldlos fühlt, man objektiv der Bewegung schadet, der man angehört und dass man sich dann zurückzieht.
    Ich erinnere zum Beispiel an Slavik, der sich zurückgezogen hat, weil er gesagt hat, ich kann meiner Bewegung nichts mehr bringen.
    Der ist ja einer ähnlichen politischen Intrige ausgesetzt worden und ausgesetzt gewesen mit denselben Methoden.
    Zum Teil waren es dieselben Personen, die es da heute auch noch gibt, also die sind da einschlägig und notorisch
    charakterisiert und hat dann sehr bald eingesehen, dass er einen schweren Fehler gemacht hat, denn er hat damit nicht der Bewegung geholfen, sondern er hat nur denen, die sich solcher Methoden bedienen, den von ihnen erwünschten Erfolg geliefert und sie bestärkt, solche Methoden auch künftig hineinzusetzen.
    Wenn Sie so darum kämpfen, eine weiße Weste zu behalten, geht es Ihnen da in erster Linie um Ihre persönliche Ehre oder geht es auch darum, dass Sie sich politisch
    noch aufsparen können als Mann mit der weißen Weste.
    Ich meine nicht unmittelbar, aber später.
    Wenn man jetzt verfolgt, dass dieses Spiel sieben Jahre geht, kann sich ja jeder in Österreich schon und hat sich schon seinen Reim darauf gemacht.
    Es ist die Entschlossenheit, sich solchen Mafiosen-Methoden nicht zu beugen.
    Im eigenen Interesse, aber ich meine weit über das Persönliche hinaus, weil ich glaube jeder
    in unserem Land, der dazu die Möglichkeit hat, nur nicht sich solcher Methoden bedienen darf und soll, und wo er kann, trachten muss, sie abzustellen.
    Man muss sich halt gelegentlich, auch wenn es unangenehm ist, solchen Auseinandersetzungen stellen.
    Sie selbst haben vor kurzem gesagt, Sie werden bekämpft, weil einige in Ihnen noch einen politischen Faktor sehen.
    sehen Sie selbst sich noch als politischen Faktor?
    Das ist also für deren Motivation und für deren Verhaltensweise ja unmaßgeblich.
    Wie ich das selber sehe, die Personen haben diese Einschätzung
    Und vielleicht in der Öffentlichkeit gibt es solch eine Einschätzung.
    Ich war immer ein politisch interessierter Mensch, bin in der sozialistischen Partei aufgewachsen und beides lasse ich mir durch Leute, die andere persönliche Interessen haben, ganz sicherlich nicht streitig machen.
    Danke für das Gespräch.
    Im Journal zu Gast war heute CA-Generaldirektor Hannes Androsch, interviewt hat ihn Ulrich Brunner.
    Und ich sage Ihnen jetzt noch, was Sie bis 13 Uhr bei uns im Mittagsschanal hören können.
    Noch auf dem Programm steht ein Gespräch mit der burgenländischen Landtagsabgeordneten Ottilie Mattesäck.
    Wir berichten über den bevorstehenden Papstbesuch in Lichtenstein, über die politisch äußerst angespannte Situation in Guatemala und die Kulturredaktion bringt einen Beitrag von einem ungewöhnlichen Kunstspektakel bei der Biennale in Venedig.
    Untertitelung des ZDF für funk, 2017
    Noch weiter mit österreichischer Innenpolitik.
    Der Fall, der im Mai völlig überraschend ihrer Funktion als Klubobfrau der SPÖ-Landtagsfraktion enthobenen Ottilie Matisek sorgt nach wie vor für Aufsehen und das nicht nur im Burgenland.
    Als offizieller Grund für Matiseks Ablöse in der Klubleitung durch Josef Posch wurde von Landeshauptmann Kehre wie von SPÖ-Vorsitzenden Sinowaz Vertrauensverlust genannt.
    Vertrauen hat man oder man hat es nicht, hat Landeshauptmann Kehre damals gesagt.
    Matizek selbst und mit ihr anderen SPÖ-Kollegen glauben eher, dass sie als Klubobfrau deswegen weichen musste, weil sie Kritik an Kehri und auch an politischen Erscheinungen im Burgenland geäußert hatte.
    Schon im Herbst vergangenen Jahres hatte Gerald Mader aus ähnlichen Gründen freiwillig das Handtuch geworfen und seine Funktion als Landesrat zurückgelegt.
    Matizek will aber weiter kämpfen und verlangt volle Rehabilitierung.
    Seit sie im Mai die Klubleitung abgeben musste, hat sie kein Interview gegeben.
    Nun, da am Donnerstag Kerry eine Ehrenerklärung für sie in einem Fernsehinterview abgelehnt hat, war sie zu einem Gespräch mit Gisela Hopfmüller bereit.
    Frau Landtagsabgeordnete Matisek, Sie haben in einem Gespräch dieser Tage, das Sie mit Bundeskanzler Sinovac geführt haben, verlangt, der Landeshauptmann Kerry möge eine Ehrenerklärung für Sie abgeben, also quasi Sie rehabilitieren, nachdem Sie so überraschend von Ihrer Funktion als Klubobfrau im burgenländischen Landtag abgerufen worden sind.
    Der Landeshauptmann Kerry hat eine Ehrenerklärung für Sie abgelehnt.
    Was sind nun die Konsequenzen für Sie?
    Ich darf vielleicht kurz korrigieren.
    Ich habe vom Bundeskanzler nichts verlangt, auch nicht vom Landeshauptmann.
    Ich habe einfach nachdrücklich darauf hingewiesen, dass ich auf einer Rehabilitierung bestehe.
    Und Kerry hat diese Rehabilitierung abgelehnt.
    Richtig.
    Er ist der Auffassung, dass kein Unrecht geschehen sei.
    Kann umgekehrt aber keinen Grund bis heute für den Vertrauensverlust
    nennen und findet, dass der Verlust des Vertrauens mit Ehre nichts zu tun habe.
    Ich habe nicht verlangt eine Ehrenerklärung.
    Ich habe gesagt, eine Rehabilitierung, egal wie die aussehen mag, die kann von einer Ehrenerklärung bis zu einer adäquaten politischen Funktion reichen.
    Ihr Wunsch wird also nicht erfüllt.
    Überlegen Sie zum Beispiel einen Parteiaustritt.
    In solchen Situationen überlegt man alles Mögliche.
    Ich bin in dieser Partei groß geworden unter Anführungszeichen.
    Ich fühle mich nach wie vor dem Grundgedanken dieser Bewegung verbunden und verpflichtet.
    Ich wehre mich dagegen, dass einige wenige durch Willkürakte dieser Partei zu Schaden beginnen und ich werde nach wie vor weiter
    wenn ich es für richtig halte, hier kritisch meine Stimme erheben.
    Innerhalb der SPÖ oder außerhalb der SPÖ?
    Auf jeden Fall nach wie vor innerhalb der SPÖ.
    Sie überlegen also zum Beispiel nicht das Vertrauen, das die Wähler Ihnen als Person entgegenbringen, etwa innerhalb einer neuen Partei, einer Wahlplattform oder Ähnlichem, zu sammeln?
    Ich sehe
    derzeit keine Veranlassung dazu.
    Sie haben angesprochen den Willkürakt, der Ihnen gegenüber stattgefunden hat.
    Haben Sie eine Erklärung für sich selbst, wie es zu diesem Willkürakt gekommen ist?
    Ja, ich habe für mich persönlich einige Erklärungen, die ich jetzt nicht unbedingt oder noch nicht preisgeben möchte.
    Ich muss sagen, dass
    nach dem 20.
    Mai dem einen oder anderen offensichtlich erst klar geworden ist, was angerichtet wurde.
    Es hat mich angesichts des großen Medieninteresses der Landesabmann flehentlich gebeten, ja nicht die Nerven zu verlieren und keine Interviews zu geben.
    Es hat mich mein gewählter Nachfolger gebeten um Loyalität und Unterstützung, was die Arbeit oder die Übergabe des Clubs anlangt.
    Es hat mich der Bundeskanzler Anfang Juli ersucht, um den Urlaubsfrieden zu sichern, keinerlei Aussagen zu treffen.
    Ich habe mich bis an die Grenze des Möglichen wirklich total fair an all diese Versprechen gehalten.
    Ich habe mich doch mit einiger Zuversicht auf dieses Gespräch am 4.
    September mit dem Bundeskanzler vorbereitet.
    Und es hat ein Gespräch Bundeskanzler und Landeshauptmann stattgefunden und ich bin vorsichtig formuliert enttäuscht.
    Enttäuscht über Sinovac, enttäuscht über Keri, enttäuscht über beide?
    In erster Linie enttäuscht über Keri, weil man kann Behauptungen nicht am laufenden Band in den Raum stellen, sie dann versuchen kosmetisch zu korrigieren.
    oder zu erwarten, dass die Bevölkerung das einfach kritiklos hinnimmt.
    Angesichts der Spannungen, die innerhalb der burgenländischen SPÖ Platz gegriffen haben, ist es Ihnen da möglich, Ihr Mandat als Landtagsabgeordnete auszufüllen oder überlegen Sie, Ihr Landtagsmandat zurückzulegen?
    Ich werde dieses Mandat im Sinne des Wählerauftrags erfüllen und ich werde mich
    im Sinne des Wetterauftrags, wie in der Vergangenheit, so in der Zukunft, engagieren, mit allen Möglichkeiten.
    Sie sind auch Schuldirektorin im Burgenland.
    Nun hat es aber Gerüchte gegeben, Sie hätten unter anderem deshalb so lange geschwiegen, weil Sie fürchten, andernfalls könnten Sie von Ihrem Posten in der Schule abberufen werden.
    Ja, Furcht.
    Ich glaube,
    Es gibt offensichtlich zu viel Angst oder Furcht in all diesen Bereichen.
    Wenn ich ängstlich gewesen wäre oder tatsächlich Furcht hätte, das soll aber jetzt bitte keine Herausforderung und auch keine Hypertrophie sein, dann wäre ich wahrscheinlich eingeschwenkt in die Gruppe der Mitläufer und Ja-Sager und hätte mir nicht wirklich Gedanken gemacht um die Politik in diesem Land und hätte nicht rechtzeitig
    gewarnt vor Fehlentwicklungen und hätte mir sicher damit mehr Fallende in den eigenen Reihen geschaffen.
    Nun ist aber Landesrat Mader ein Beispiel dafür, dass derjenige, der den Aufstand gegen Landeshauptmann Chiari probt, eigentlich zum Scheitern verurteilt ist.
    Ja, ich wehre mich dagegen, Mader mit Matisek zu koppeln.
    Mader war einer der Sensiblen.
    in der Regierung und ist auf freien Stücken gegangen.
    Und ich glaube, dass das Gehen in einer solchen Funktion immer auch eine Art Resignation oder Flucht darstellt.
    Und Sie werden nicht freiwillig gehen?
    Ich werde sicher nicht freiwillig gehen, weil ich überzeugt bin, dass man Haltung und Linie bewahren muss.
    dass man Konflikte aushalten muss, auch innerhalb einer so großen Partei oder erst recht in einer so großen Partei, weil ein freiwilliges Gehen eine Art Selbstaufgabe ist.
    Heißt das, dass Ihrer Meinung nach eher Kehre gehen sollte?
    Ich finde es immer schlechter, wenn man jemanden auffordert zu gehen.
    Ich bin der Überzeugung, dass jeder wissen muss, wann seine Zeit gekommen ist.
    Wenn er beginnt, unglaubwürdig zu werden,
    wenn er beginnt, sich hinter vorbereitete Reden oder Phrasen zu verstecken und wenn er beginnt, nicht Fragen zu beantworten.
    Danke für das Gespräch.
    Gisela Hopfmüller sprach mit der burgenländischen Landtagsabgeordneten Ottilie Matisek.
    Zwölf Uhr und 38 Minuten ist es jetzt, acht Minuten nach halb eins Auslandsbeiträge im Mittagsschanal.
    Die schweren Unruhen im mittelamerikanischen Staat Guatemala halten an.
    Gestern Abend gingen die Streitkräfte dieses von einer Militärregierung regierten Landes mit Panzern und Hubschraubern gegen Demonstranten vor.
    Auslösendes Moment für die Unruhen, bei denen in den letzten Tagen acht Zivilisten getötet und Hunderte verhaftet worden sind, waren massive Preiserhöhungen für Milch, Brot und öffentliche Verkehrsmittel.
    Zwar hat die Regierung etwa die Fahrpreiserhöhung wieder zurückgenommen, die Proteste halten dennoch an und die Militärs versuchen nun mit brutaler Gewalt die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Die Verletzung der Menschenrechte hat in Guatemala Tradition.
    Folterungen, Entführungen und politische Morde stehen auf der Tagesordnung, Brigitte Fuchs berichtet.
    Seit Anfang dieses Jahres sind in Guatemala 1175 Menschen aus politischen Gründen ermordet worden.
    Mindestens 480 Menschen wurden entführt, sie sind auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
    Der größte Teil dieser Verbrechen geht auf das Konto der Armee, vor allem jener Spezialeinheiten, die zur Guerilla-Bekämpfung eingesetzt werden.
    Für diese nahezu unglaublichen Zahlen gibt es eine unverdächtige Quelle.
    Die Botschaft der Vereinigten Staaten in Guatemala City.
    Unverdächtig deshalb, weil die USA Guatemala zu seinen engsten Verbündeten in Zentralamerika zählen.
    Die Opfer des schon seit Jahren andauernden Kampfes zwischen der Armee und der Guerilla gehen in die Zehntausende.
    Vor allem die indianische Zivilbevölkerung auf dem Land hat unter diesem heimlichen Krieg zu leiden.
    Ein Million Menschen sind in diesem Land, das etwa so viele Einwohner hat wie Österreich, Flüchtlinge im eigenen Land.
    200.000 sind vor den Übergriffen der Armee ins Ausland geflüchtet.
    Oft werden ganze Familien ausgerottet.
    Rigoberta Menchu, eine Indianerin aus dem Norden Guatemalas, erzählt,
    Mein Vater wurde vor fünf Jahren bei der Besetzung der spanischen Botschaft umgebracht.
    Die Militärs haben ihn bei lebendigem Leib verbrannt.
    Später wurde dann meine Mutter verhaftet.
    Zuerst haben sie sie gefoltert und dann getötet.
    Wir waren insgesamt neun Geschwister, aber heute leben nur noch meine zwei jüngeren Schwestern.
    Die anderen sechs sind ziemlich sicher tot, das heißt möglicherweise lebt einer von ihnen noch.
    Aber das wissen wir nicht, weil wir keinen Kontakt haben."
    Der Fall Rigoberta Menchus ist einer von vielen.
    Wo immer die Landbevölkerung unter Verdacht steht, den Untergrundkämpfern Unterstützung zu geben, greift die Armee brutal durch.
    Dörfer werden niedergebrannt, die Bevölkerung wird gezwungen, stundenlang bei der Folterung an Gefangenen dabei zuzusehen, besonders wenn Verwandte, Kinder, Geschwister, Eltern unter diesen Gefangenen sind.
    Die Folterungen reichen vom Abschneiden der Zungen bis zum Abziehen der Haut vom Kopf und von den Fußsohlen.
    Zum Schluss, so erzählt Rigoberto Menchú, die Augenzeugin solcher Misshandlungen an ihrem jüngeren Bruder war, wurden die Folteropfer bei lebendigem Leib verbrannt.
    Die meisten Soldaten der Armee sind zwangsrekrutiert.
    Ihre ersten Massaker üben sie unter Drogen stehend aus und unter Zwang.
    Unter den einfachen Soldaten gibt es auch viele Indios.
    Rigoberta Menchu versucht zu erklären, warum sich junge Indios in der Armee gegen ihr eigenes Volk richten.
    Das Erste, was ein Soldat in der Armee lernt, ist der Hass gegen das eigene Volk.
    Die Offiziere richten den Rekruten ein, dass die Indios dumme, unfähige Menschen sind.
    Ja, dass sogar die eigenen Eltern dumme Leute sind.
    Sie reden den Soldaten ein, dass sie erst jetzt, wo sie in der Armee sind, vollwertige Menschen sind, gebildeter und einfach besser.
    Die jungen Soldaten glauben das.
    Es ist traurig, aber es spiegelt die Situation der Armut, des Elends und des Analphabetismus wieder.
    Die Soldaten stehen im völligen Widerspruch zu ihren eigenen Volk und ihrer eigenen Herkunft.
    Das ist eben die Situation in Guatemala.
    Die Regierung gibt lieber Geld für die Armee als für die Bildung aus.
    Obwohl das Analphabetentum an die 70% beträgt, gibt es 20.000 arbeitslose Lehrer.
    In den letzten 5 Jahren wurden nach Angaben des Guatemaltekischen Lehrerverbandes mehr als 165 Lehrer von den Sicherheitskräften ermordet.
    70 wurden verschleppt und sie sind nie wieder aufgetaucht.
    Für den kommenden November hat Präsident Mejía Víctores, der vor zwei Jahren mittels Staatsstreich gegen einen anderen Diktator an die Macht gekommen ist, Wahlen angekündigt.
    Die Opposition erwartet sich dadurch aber keine Lösung der Probleme.
    Vielmehr gehe es den Militärs, die wirtschaftlich schwer angeschlagen sind, darum, im Ausland einen guten Eindruck zu erwecken.
    Rigoberto Menchú meint, Realmente para nosotros las elecciones, y digo para nosotros, para el pueblo de Guatemala,
    Für die Guatemalaken sind diese Wahlen keine Alternative.
    Diese Wahlen finden in einem Klima des Terrors und der Repression statt, in einem Klima des Mordens und der Verschleppung von politischen Führern.
    Bei diesen Wahlen geht es nur darum, das internationale Image zu verbessern.
    Guatemala ist heute international als eine Diktatur verrufen.
    Das Land braucht dringend wirtschaftliche Hilfe.
    Und die Militärs erhoffen sich dadurch, dass sie die wirtschaftliche Hilfe bekommen.
    Es geht darum, die internationale Figur zu retten, die als ein Regime der Diktatur bekannt geworden ist.
    Als Vorbedingung für den Urnengang im November haben sich die Militärsausbildungen auch weiterhin nicht unter die Kontrolle der Politiker gestellt zu werden.
    Außerdem mussten die Parteien garantieren, dass frühere Verbrechen der Militärs, wie Massaker und Folterungen, auch nach den Wahlen nicht strafrechtlich verfolgt werden.
    Ob es nach den Unruhen der letzten Tage allerdings überhaupt noch zu diesen Wahlen kommen wird, ist mehr als fraglich.
    Ein Beitrag von Brigitte Fuchs war das.
    Das kleine Fürstentum Lichtenstein steht morgen ganz im Zeichen des Papstbesuches.
    Johannes Paul II.
    folgte einer Einladung, die vor zwei Jahren beim Besuch einer lichtensteinischen Delegation in Rom ausgesprochen worden ist.
    Sehr kurzfristig für die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten wurde der definitive Termin erst vor rund vier Monaten bestätigt.
    Nunmehr steht aber das knapp 27.000 Einwohner zählende Lichtenstein ganz im Zeichen dieses Besuches.
    Eine Vorschau gibt Raffaella Stefandl.
    Nicht nur die kurze Vorbereitungszeit, auch der Aufwand machte es nötig, dass die Nachbarländer bei der Durchführung des Papstbesuches Schützenhilfe leisten müssen.
    Vor allem zur Gewährleistung der Sicherheit des Papstes ist das nötig.
    Von den von offizieller Seite nicht bestätigten 400 Sicherheitsbeamten kommt ein Viertel aus Verarlberg.
    Sie wurden für den einen Tag beurlaubt und unterstehen dem lichtensteinischen Sicherheitschor.
    Ich bin ehrlich gesagt stolz darauf, Sicherheitsdienst in Liechtenstein machen zu dürfen, anlässlich des WABS-Besuches.
    Ist das nur eine Ehre oder lockt da auch der Schweizer Franken?
    In erster Linie die Ehre.
    Das Geld ist jetzt vielleicht übertrieben, wenn ich sage nebensächlich.
    Klar spielt es auch irgendwie mit eine Rolle.
    Was erwarten Sie sich denn von diesem Einsatz?
    Vielleicht sehe ich den Papst wirklich persönlich, aus nicht besonders großer Distanz.
    Und das würde für mich etwas Persönliches bringen.
    Überhaupt musste man auf Wunsch des Vatikans der Sicherheit von Johannes Paul größte Aufmerksamkeit schenken.
    Die Sicherheit ist gewährleistet.
    meint der Chef der Kriminalabteilung in Lichtenstein, Heinz Hassler, der froh wäre, wenn alles schon wieder vorbei wäre.
    Als kleiner Fisch kann man das sicher nicht bezeichnen.
    Das wird sicher der Jahrhundertanlass sein für Lichtenstein.
    Und in einem solch umfangreichen Rahmen sind in Lichtenstein noch niemals irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden.
    Nicht nur auf Personal aus dem Ausland, auch auf Spezialfahrzeuge ist man im Fürstentum angewiesen.
    Aus Rom kam das Papamobil.
    In diesem weißgoldenen, gepanzerten Fahrzeug mit einer schusssicheren Glaskuppel wird der Papst am Sonntag unterwegs sein.
    Werner Niksch, ein als Fahrer außerkorener Polizeibeamter, wurde ebenfalls in Rom für seine Tätigkeit instruiert.
    Ja, es ist ein sehr, sehr gutes Gefühl, zumal es, glaube ich, einmalig ist, in einer Karriere eines Polizisten seine Heiligkeit Papst Johannes Paul zu fahren.
    Höhepunkt der Feierlichkeiten wird am Sonntagmittag eine Messe in einem Sportpark in einem Dorf sein, zu der rund 40.000 Besucher erwartet werden.
    Auf dem Programm stehen weiters offizielle Empfänge für politische und geistliche in- und ausländische Gäste, sowie Treffen mit Betagten, Behinderten und Jugendlichen.
    Bereits kurz nach 19 Uhr wird alles wieder vorbei sein.
    Kostenpunkt des Besuchstages umgerechnet 25 Millionen Schilling.
    Wobei man in Lichtenstein glaubt, die Kosten allein durch den Verkauf von Sonderbriefmarken aufwiegen zu können.
    Kritik am Vorhaben hat es in der Öffentlichkeit mit Ausnahme einer Sprühaktion kaum gegeben.
    Die Regierung und Erbprinz Hans Adam verteidigten die Ausgaben.
    Ich glaube, man kann nicht die Rolle des Papstes jetzt damit abmessen und seine Wirkung in der Welt, wie viel er auf den Reisenden ausgibt.
    Der Papst hat Hunderte von Millionen Menschen angesprochen, in vielen Fällen vielleicht auch nicht immer mit ihnen einverstanden waren, die Menschen, was er gesagt hat, aber ich glaube, er hat doch sehr viel dazu beigetragen,
    dass viele Menschen einfach zu Gott gefunden haben oder zumindest über diese Fragen, die er angesprochen hat, nachgedacht haben.
    Und das ist schon sehr viel wert in einer Welt, wo die Menschen eigentlich ihre Bindungen verlieren.
    Der Papst wird übrigens nicht mit leeren Händen das reiche Fürstentum verlassen.
    Die Pfarrern, Gemeinden und die Landesregierung spenden zusammen umgerechnet rund 3,6 Millionen Schilling.
    Ein wertvoller Kelch und eine Monstranz werden die persönlichen Geschenke des Fürstenhauses an den Papst sein.
    Das Fürstenhaus ist derzeit auch bestrebt, diplomatische Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl aufzunehmen.
    Nach Auskunft des Erbprinzen soll die Vertretung von einem Mitglied der fürstlichen Familie übernommen werden.
    Morgen im Sonntagsschonal dann mehr über diesen Papstbesuch im Fürstentum Lichtenstein.
    Sie wissen, Sonntagsschonal, 17 Uhr, Programm Österreich 1.
    Die Kulturredaktion berichtet heute von einem ungewöhnlichen Kunstspektakel, das gestern Abend in Venedig stattfand und das heute und morgen wiederholt wird.
    Der Titel der Veranstaltung, Il Corso del Coltello, der Weg des Taschenmessers.
    Autoren sind Glas Oldenburg, der neben Andy Warhol wichtigste Vertreter der Popart, seine Frau, die Kritikerin Kosche van Bruggen und der Architekt Franco Geri, einer der wichtigsten und interessantesten amerikanischen Architekten.
    Heidi Grundmann berichtet aus Venedig.
    Geschichte des Spektakels, Il Corso del Coltello, ist kompliziert und einfach zugleich.
    Ein ungewöhnlicher Bildhauer und ein ungewöhnlicher Architekt fanden heraus, dass sie sich eigentlich auf verschiedene Weise mit ähnlichen Problemen beschäftigen, egal ob es sich um Häuser oder um Skulpturen handelt.
    Kurz und gut, die beiden verstanden einander und die Kritikerin, Cosche van Brücken, verstand beide.
    Ein italienischer Kritiker, Germano Celand, interessierte sich für alle drei und
    ihnen vor, für Venedig ein gemeinsames Projekt mit theatralischen Aspekten auszuarbeiten.
    Als Schauplatz wurde schließlich der Campo dell'Arsenale gewählt.
    Ein Platz, der vor der alten Zitadelle liegt, vor ihren Marinewerften, die zum Teil aufs 12. und 13.
    Jahrhundert zurückgehen, immer noch aber Zona militare sind.
    Ihr Eingang von Löwen bewacht, ihr Zugang zwischen zwei Türmen, ein Kanal, der nördlich in die Laguna Morte mündet.
    Als gemeinsames Hauptsymbol einigten sich alle Beteiligten auf das Messer, das zugleich ein Fisch sein kann.
    Messer und Fisch ergaben zusammen ein riesiges rotes Boot in Form eines Taschenmessers, das fast lautlos und unbemerkt auf dem Kanal aus dem Arsenale zum Campodellarsenale gleitet und aus dem sich schließlich, dramatisch beleuchtet, die ebenfalls riesigen Messerklingen und der Korkenzieher heben und zurücksenken.
    wiederheben und zurücksenken, während das Taschenmesserboot wieder zurück zum Arsenale gleitet.
    Doch was vor diesem Höhe- und Endpunkt geschieht, ist ungewöhnlich genug, um das Publikum, alle Vorstellungen sind ausverkauft, in Atem zu halten.
    In einer Geschichte, die keine ist, treten die Autoren und andere wichtige Figuren des internationalen Kunstbetriebes zusammen mit italienischen Künstlern und Studenten auf.
    Auf dem Campo dell'Arsenale stehen einige Konstruktionen des Architekten Franco Ogheri.
    Dazu gibt es Gegenstände von Klaas Oldenburg, zum Beispiel Säulen und Treppen aus weichem Material, die auf Wäscheleinen aufgehängt sind.
    Eine riesige bunte Kugel aus der Möbel aus Schaumstoff hervorragend, die sich dem Lauf der Kugel völlig anpassen.
    Die Buchstaben des Wortes Coltello als große bunte Container, aus denen wieder andere überraschende Requisiten hervorquellen.
    Alle diese Gegenstände bewegen sich in einer genauen Choreografie mit und gegen die bizarren Gestalten des Geschehens.
    Wie zum Beispiel einen jungen Mann in weißen, voluminösen, rüschen Top und schwarzer Hose, der auf Schwimmflossen, Harmonika spielend, eigenartig poetisch umherwandert.
    Oder einen Steinlöwen, sein Kostüm ist aus Styropor, der eigentlich nur der Vorderteil eines Löwen ist.
    und geradezu herzerweichend mit den wirklichen Steinlöwen vor dem Eingang zum Arsenale korrespondiert.
    Dazu gibt es noch eine Vielzahl aller möglichen anderen Figuren auf Rollschuhen, tanzend, geigend und natürlich die Protagonisten des Spektakels, die sich ebenfalls in fantasievollsten, zum Teil komischen Kostümen als Sonntagsmaler, Möchtegern-Palladio, Schattenboxer, Reiseleiterin aus dem Wilden Westen
    oder billardspielender Vogelliebhaber in witzigen Texten mit aktuellen Fragen von Architektur und Kunst auseinandersetzen.
    Ergänzt wird alles durch Diaprojektionen, in denen zum Beispiel über die ganze Höhe eines venezianischen Hauses hin Zeichnungen entstehen.
    Ein Fenster dieses Hauses wird übrigens plötzlich und höchst dramatisch von einem von innen kommenden überdimensionierten Messer zersägt.
    Die Zuschauer sitzen vor diesem Schauspiel
    an eigens konstruierten Kaffeehaus-Tischen, in die Kellner mit großen Maschen gefärbtes Wasser gießen, auf das kostümierte Rollschuhläufer, Kerzen und andere kleine schwimmende Gegenstände setzen.
    Kurz und gut.
    Vom Text braucht man gar nichts zu verstehen und ist trotzdem dauernd mit dem Erfassen von Bildern beschäftigt.
    Eine ungewohnte, ungewöhnliche, andere Art von Spektakel also.
    Das Kraftseiner Bilder, die mit ihrem Philosopropor, ihrer Weichheit,
    ihrer Wegwerfvergänglichkeit auch einen Kommentar sowohl zum historischen, dem verfalsch und fast einheimgegebenen Venedig, wie auch zum touristischen Kitsch Venedig liefern.
    Aus den Requisiten, den Kostümen
    Den vorbereitenden Skizzen des Bildhauers Oldenburg und des Architekten Gehry soll übrigens eine Ausstellung entstehen, die in verschiedenen europäischen Städten und in New York gezeigt werden soll.
    Und nach diesem Beitrag von Heidi Grundmann nochmals wichtige Meldungen.
    Kurz zusammengefasst, Wolfgang Grimmer, Schmittlist.
    Österreich.
    CA-Generaldirektor Hannes Androsch drängt auf eine rasche Beendigung des gegen ihn laufenden Rechtsverfahrens.
    Laut Androsch existiere eine Reihe von Hinweisen, dass sein Fall nicht als Rechtsfrage, sondern als besonders schädigende Form der politischen Auseinandersetzung behandelt werde.
    In diesem Zusammenhang erwähnte Androsch besonders das Agieren von Ex-Finanzminister Herbert Salcher.
    Androsch betonte, er sei entschlossen, sich mafiosen Methoden nicht zu beugen, weil man über das eigene Interesse hinaus bemüht sein müsse, solche Methoden abzustellen.
    Die burgenländische Landtagsabgeordnete Ottilie Matisek besteht auf ihrer Rehabilitierung.
    Sie war im Mai dieses Jahres überraschend von ihren Posten als Klubobfrau des SPÖ-Landtagsklubs abgerufen worden.
    In der Sendereihe im Journal zu Gast wiederholte Matisek ihre kritische Einstellung gegenüber Landeshauptmann Kerry, betonte aber, sie werde nicht aus der SPÖ austreten.
    Sie wolle sich allerdings dagegen wehren, dass einige wenige durch Willkürakte der Partei schaden.
    Über die Weigerung von Landeshauptmann Kerry, eine Ehrenerklärung für sie abzugeben, sei sie enttäuscht.
    Knapp vier Wochen vor den Landtagswahlen in Oberösterreich hat die SPÖ mit einer Großkonferenz in Linz den Intensivwahlkampf eingeleitet.
    Ziel des Spitzenkandidaten Karl Gröner ist es, eine neuerliche absolute Mehrheit der Volkspartei zu verhindern.
    Die ÖVP wird morgen ihre Wahlkundgebung abhalten.
    Die FPÖ hat ihren Wahlkampf am vergangenen Sonntag eröffnet.
    Nach den Worten von Außenminister Rudolf Botha ist es noch nicht zu spät, Fehler der Vergangenheit zu berichtigen und eine neue politische Ordnung für Südafrika zu entwickeln.
    Botha sagte in einer Rede, mit dem Abklingen der Unruhen sei eine geeignete Atmosphäre für Verhandlungen zwischen Vertretern aller Bevölkerungsgruppen über die Zukunft Südafrikas entstanden.
    Es sei gemeinsam zu entscheiden, welchen Anteil jede Gruppe an der politischen Auseinandersetzung zu tragen habe.
    In den USA will Präsident Reagan im Streit um Sanktionen gegen Südafrika offenbar die Initiative ergreifen.
    Nach einem Bericht der Washington Post will Reagan morgen begrenzte Sanktionen ankündigen.
    Er will damit einem Konflikt mit dem Senat vorbeugen, der voraussichtlich wesentlich schärfere Boykottmaßnahmen beschließen wird.
    Nach der Rückkehr von einem Besuch in der Sowjetunion haben sich amerikanische Senatoren optimistisch über die Erfolgsaussichten des geplanten Gipfeltreffens zwischen Präsident Reagan und Parteichef Gorbatschow geäußert.
    Die Senatoren meinten, Gorbatschow wolle in der Frage der Rüstungskontrolle eine flexible Haltung einnehmen.
    Der Leiter des sowjetischen Nordamerika-Institutes, Georgi Arbatov, hat sich allerdings pessimistisch über die Erfolgsaussichten der amerikanisch-sowjetischen Abrüstungsverhandlungen geäußert.
    USA.
    Die nationalen Olympischen Komitees der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion werden in einer Woche ein Abkommen über Zusammenarbeit im Sport unterzeichnen.
    Der Generalsekretär des Olympischen Komitees der USA betonte, dieses Memorandum könnte das Klima zwischen den beiden Supermächten verbessern und das Risiko künftiger Olympia-Boykotts verringern.
    Libanon
    Die Kämpfe zwischen Schiiten und Palästinensern in der Nähe der Hauptstadt Beirut dauern mit unverminderter Heftigkeit an.
    Die Gefechte haben gestern allein auf Seiten der Schiiten neun Menschenleben gefördert.
    Im Südliberon ist ein nepalesischer UNO-Soldat getötet worden.
    USA
    Beim Absturz eines amerikanischen Passagierflugzeuges, der Type DC-9, unmittelbar nach dem Start von Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin, sind gestern alle 31 Passagiere ums Leben gekommen.
    Das Flugzeug stürzte aus etwa 300 Meter Höhe in ein Waldstück und explodierte.
    Als Unfallsursache wird ein Triebwerksbrand vermutet.
    Der Flugzeugkonzern Boeing hat eingestanden, dass der in Japan abgestürzte Jumbo-Jet der Japan Airlines fehlerhaft repariert worden ist.
    Die Flugzeugkatastrophe hat mehr als 500 Menschenleben gefördert.
    Die Boeing-Werke teilten mit, dass ein Befestigungselement der sogenannten Druckwand im Heck der Maschine nach einem Unfall nur mit zwei statt mit drei Reihen Nieten befestigt worden sein soll.
    Die Wetteraussichten bis heute Abend.
    Im Süden, Westen und im Flachland teilweise sonnig, sonst veränderlich bewölkt, lokal Schauer.
    Nachmittagstemperaturen 9 bis 16 Grad, im Süden bis 19 Grad.
    Und das war unser Mittagsjournal heute Samstag am 7.
    September.
    Ich wünsche Ihnen im Namen von Redaktion und Technik noch ein recht angenehmes Wochenende.
    Auf Wiederhören.
    Das war's für heute.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1985.09.07 [Erst-Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1985.09.07 [Erst-Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: CA-Generaldirektor Hannes Androsch
    Interview: CA-Generaldirektor Androsch
    Mitwirkende: Brunner, Ulrich [Gestaltung] , Androsch, Hannes [Interviewte/r]
    Datum: 1985.09.07 [Erst-Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview burgenländische Landtagsabgeordnete Ottilie Matysek: Rehabilitierungsverlangen nach Amtsenthebung
    Interview: SPÖ-Landtagsabgeordnete Matysek
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Matysek, Ottilie [Interviewte/r]
    Datum: 1985.09.07 [Erst-Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Politische Situation in Guatemala
    Einblendung: Menschenrechtsaktivistin Menchu
    Mitwirkende: Fuchs, Brigitte [Gestaltung] , Menchu, Rigoberta [Interviewte/r]
    Datum: 1985.09.07 [Erst-Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vor Papstbesuch in Liechtenstein
    Einblendung: Vorarlberger Sicherheitsbeamte, Erbprinz Hans-Adam
    Mitwirkende: Stefandl, Raphaela [Gestaltung] , Anonym, Vorarlberger Sicherheitsbeamte [Interviewte/r] , Liechtenstein, Hans Adam von [Interviewte/r]
    Datum: 1985.09.07 [Erst-Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Biennale Venedig: Bericht über Claes Oldenburg
    Mitwirkende: Grundmann, Heidi [Gestaltung]
    Datum: 1985.09.07 [Erst-Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1985.09.07
    Spieldauer 00:59:50
    Mitwirkende Oberhofer, Ilse [Moderation]
    Kronsteiner, Manfred [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1985.09.07 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-850907_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
    Mediathek Logo