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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt mir der Fritz Wendl als Redakteur im Studio.
Die geplanten Beitragsthemen der nächsten Stunde sind unter anderem schwere Zusammenstöße zwischen antifaschistischen Demonstranten und der Polizei am Wochenende in der Bundesrepublik Deutschland.
Regionalwahlen in der französischen Übersee-Unruheprovinz Neukaledonien.
Die weiterhin katastrophale Lage in Mexiko auch mehr als eine Woche nach den schweren Erdbeben.
Eine Stellungnahme von Umweltminister Steirer zum geplatzten O-Key-Fest-Projekt in Raba bei Graz.
Morgen treten in Österreich die gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung abgasarmer Autos in Kraft.
Nach der gestrigen Fernsehkonfrontation der Parteiobmänner der drei im Oberösterreichischen Landtag vertretenen Parteien nimmt heute der Vorsitzende der Vereinten Grünen Buchner in einer Pressekonferenz zu den Wahlen am kommenden Sonntag Stellung.
Vorschau auf die heutige Burgtheaterpremiere von Nestor´s Freiheit in Krehwinkel und ein Nachruf auf die an Krebs gestorbene französische Schauspielerin Simone Signoret.
Mehr zu all dem nach einer Meldungsübersicht, die Rainer Warnecke zusammenstellte und die nun Wilfried Schierlbauer liest.
Österreich.
Einen Tag vor Inkrafttreten der neuen Steuerregelungen im Zusammenhang mit Katalysatorfahrzeugen ist es heute bei den amtlichen Zulassungsstellen zu überdurchschnittlichem Andrang und langen Warteschlangen gekommen.
Diese Entwicklung hat sich schon in der vergangenen Woche abgezeichnet.
Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres wurden etwa doppelt so viele Anträge auf Neuzulassungen von größeren Autos gestellt.
Von morgen an ist für neu zugelassene Autos mit mehr als 1500 Kubikzentimetern Hubraum ohne Katalysator eine höhere Kraftfahrzeugsteuer zu zahlen.
Andererseits wird für mit Katalysator ausgerüstete Fahrzeuge eine Prämie von 7000 Schilling ausbezahlt.
Im neu aufgerollten WBO-Prozess hat sich Justizminister Harald Ofner heute als Zeuge neuerlich geweigert, den Namen seines Informanten preiszugeben.
Hofner hat 1982 erklärt, es gebe einen Beleg über zwei Millionen Schilling, der vom niederösterreichischen Landeshauptmann Siegfried Ludwig als Empfänger unterzeichnet worden sei.
Dieser Betrag sei von der WBO in Richtung ÖVP Niederösterreich geflossen.
Hofner begründete seine Weigerung heute mit der Erklärung, in einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie müsse ein Bürger die Gewissheit besitzen, dass sein Name nicht preisgegeben werde, wenn er einem Abgeordneten einen Missstand berichte.
Hofner war 1982 noch Abgeordneter.
Weiters meinte der Minister heute, sein Informant fürchte subjektiv noch immer um seine berufliche Existenz, sollte sein Name bekannt werden.
Bundesrepublik Deutschland.
In Frankfurt und Hamburg ist es gestern Abend neuerlich zu gewalttätigen Protesten gegen die Polizei gekommen.
Anlass war das Vorgehen der Sicherheitskräfte bei Protesten gegen eine Kundgebung der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei am Samstag in Frankfurt.
Ein Demonstrant war von einem Wasserwerfer überrollt und tödlich verletzt worden.
Gestern Abend beschimpften etwa 2000 Menschen die Polizisten als Mörder, schlugen Fensterscheiben ein, rissen das Pflaster in den Straßen auf und beschädigten Autos.
Schauplätze von Demonstrationen waren auch München, Berlin, Göttingen und Freiburg.
Großbritannien.
Die am Samstag im Londoner Vorort Brixton ausgebrochenen Rassenkrawalle haben auch heute Nacht angehalten.
Im Vergleich zu den blutigen Ausschreitungen vor zwei Tagen haben die Unruhen aber deutlich nachgelassen.
Schwarze Jugendliche warfen Steine gegen die Polizei und steckten Autos in Brand.
Unmittelbarer Anlass der Unruhen war der Umstand, dass die Polizei bei einer Hausdurchsuchung versehentlich eine schwarze Frau angeschossen hatte.
Die Labour-Party hat die Regierung zu einer öffentlichen Untersuchung der Vorgänge aufgefordert.
Oppositionsführer Neil Kinnock verlangte bei der Jahreskonferenz seiner Partei in Bournemouth die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses.
Der innenpolitische Sprecher der Labour-Party, Gerald Kaufmann, warf der Polizei vor, eine Politik des Schießens um jeden Preis zu verfolgen.
USA, Sowjetunion
Der bevorstehende Besuch des sowjetischen Parteichefs Mikhail Gorbatschow in Paris, wenige Wochen vor dem Gipfeltreffen mit Präsident Reagan, wird in Washington und Moskau besonders gewürdigt.
Präsident Reagan hat den Besuch Gorbatschows in Frankreich als sehr nützlich bezeichnet.
Reagan meinte, es sei wichtig, dass sich der sowjetische Parteichef über die Festigkeit des Atlantischen Bündnisses karr werde.
Die sowjetische Parteizeitung Pravda schreibt, die Gespräche in der französischen Hauptstadt seien ein wichtiges Ereignis.
Besonders hervorgehoben wird die wissenschaftliche und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frankreich und der Sowjetunion.
Irak-Iran.
Im Golfkrieg haben irakische Truppen heute früh nach eigenen Angaben eine Offensive des Irans im nördlichen Frontabschnitt abgewehrt.
Ein Militärsprecher teilte in Bagdad-Ferna mit, dass der Irak zum siebenten Mal innerhalb einer Woche die iranische Ölverlade-Insel Kharg angegriffen habe.
Der Irak, betonte er, werde für den Iran lebenswichtige Einrichtungen bis zum Ende des Kriegs funktionsunfähig halten.
Tunesien, Libyen.
Der Streit zwischen den beiden Staaten hat sich am Wochenende noch ausgeweitet.
Nach libyschen Angaben hat Tunesien die Grenze geschlossen.
Bereits in der vergangenen Woche waren die diplomatischen Beziehungen abgebrochen und der Flugverkehr eingestellt worden.
Der Ursprung der Auseinandersetzungen liegt in der Ausweisung tunesischer Gastarbeiter durch Libyen.
Neukaledonien.
Bei den Wahlen in dem französischen Überseegebiet Neukaledonien haben die nach Unabhängigkeit strebenden Separatisten in drei der vier Wahlbezirke gewonnen.
Nach bisher vorliegenden Ergebnissen stellen die Frankreichtreuen jedoch im neuen Gesamtparlament die Mehrheit.
Ungewiss ist, wie die Ausübung von Macht und Kontrolle organisiert werden wird.
Die Regionalversammlungen haben weitreichende Vollmacht.
Mexiko.
Einige von der Erdbebenkatastrophe schwer betroffene Gebiete der Hauptstadt sollen nicht mehr aufgebaut werden.
Die Regierung hat ferner eine Dezentralisierung der Industrie und die Verlegung von Ministerien bekannt gegeben, deren Gebäude zerstört worden sind.
Nach der jüngsten Bilanz hat das Erdbeben mehr als 5000 Menschenleben gefördert.
Das Geografische Institut der Universität Mexiko hat festgestellt, dass vor der Küste auf dem Grund des Pazifischen Ozeans eine 200 Kilometer lange und 80 Kilometer breite Spalte entstanden ist.
Frankreich.
Die französische Filmschauspielerin und Schriftstellerin Simone Signoret ist heute im Alter von 64 Jahren an Krebs gestorben.
Simone Signoret, Ehefrau des Schauspielers und Sängers Yves Montand, gehörte zu den populärsten Filmstars Frankreichs.
1960 wurde sie mit einem Oscar ausgezeichnet.
Bevor ein Augenleiden sie am Schreiben hinderte, war Simone Signoret auch als Autorin zweier Romane hervorgetreten.
Die Wetterlage.
Das mächtige Hoch über dem südlichen Mitteleuropa wird in den nächsten Tagen im Alpenraum herbstlicher Schönwetter bewirken.
Die Aussichten bis morgen früh.
Meist heiter, schwach, windig.
Nachmittagstemperaturen 18 bis 24 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 2 bis 10 Grad.
Die Prognose für morgen Dienstag, nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder wolkenlos bis heiter, Winde aus Ost bis Südwest.
Am Morgen in exponierten Lagen leichter Bodenfrost möglich, Tageshöchsttemperaturen 19 bis 25 Grad.
Ausgezeichnetes Bergwetter mit guter Fernsicht.
Temperatur in 2000 Metern um 12 Grad.
Die Vorschau bis Freitag, Fortbestand des herbstlichen Schönwetters.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, wolkenlos, 18 Grad, Nordostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos, 18 Grad.
Linz, wolkenlos, 18 Grad, Ostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Salzburg, heiter, 19 Grad.
Innsbruck, heiter, 20.
Ausprägend sind keine Werte eingelangt.
Graz, wolkenlos, 17.
Und Klagenfurt, heiter, 17 Grad.
Das waren die Nachrichten und das Wetter.
Es ist 12.09 Uhr, wir kommen zum Beitragsteil des Mittagsschanals.
Zurück zu den in den Meldungen erwähnten schweren Zusammenstößen zwischen antifaschistischen Demonstranten und der Polizei in der Bundesrepublik Deutschland am Wochenende.
Die Ausschreitungen entzündeten sich an einem Treffen der NPD in Frankfurt am Samstag, gegen das rund 1000 Demonstranten protestiert hatten.
Dabei war ein Demonstrant, der 36-jährige Günther Saare, von einem Wasserwerfer überrollt und getötet worden.
Daraufhin kam es Samstag und gestern bis in die späten Nachtstunden in mehreren Städten der Bundesrepublik Deutschland zu weiteren Demonstrationen und Zusammenstößen mit der Polizei.
Die Mutter des getöteten Günther Sarri erstattete noch gestern in Frankfurt gegen den Polizeipräsidenten die Einsatzleitung und die Besatzung des Wasserwerfers Strafanzeige.
Ihre Rechtsanwältin erklärte, die Besatzung des Wasserwerfers habe den Tod des 36-Jährigen in Kauf genommen.
Die Einsatzleitung und der Polizeipräsident werden der Unterlassungen Hilfeleistung beschuldigt.
Polizisten hätten Demonstranten daran gehindert, dem Überfahrenen zu helfen.
Aus der Bundesrepublik Deutschland berichtet Markus Peter.
Es war ein Wochenende der Gewalt für eine Reihe deutscher Städte.
Begonnen hat es in Frankfurt und begonnen hat es mit einer Parteiversammlung der rechtsextremen NPD und der fast schon obligatorischen Gegendemonstration, organisiert von Sozialdemokraten, Grünen und Kommunisten.
Wie üblich zog auch Polizei auf.
Und auch schon fast wie üblich mischten sich unter die friedlichen Demonstranten die Leute vom sogenannten Schwarzen Block.
So nennt man in der Szene die zur Gewalt bereiten Anarcho-Chaoten, meist schwarz gekleidet und vermummt.
Steine flogen, Schlagstöcke gingen nieder, Brandbomben explodierten, Wasserwerfer fuhren auf.
Die Demonstration war längst vorbei, doch die Straßenschlacht war in vollem Gange.
Und dann passierte es.
Ein Demonstrant, er gehörte nicht zum berüchtigten Schwarzen Block, wurde von einem Polizeiwasserwerfer überfahren und starb.
Das war das Signal für stundenlange nächtliche Straßenschlachten in der Frankfurter Innenstadt.
500 bis 800 gewalttätige Chaoten zerstörten Geschäfte, plünderten, demolierten Autos, zündeten Straßenbarrikaden an.
Bilanz?
28 verletzte Polizisten, eine nicht bekannte Zahl verletzter Polizeigegner,
noch nicht abzusehender Sachschaden und die Bereitschaft zu weiterer Gewalt.
Denn gestern Abend kamen die Anarchokauten wieder zurück in die Frankfurter Innenstadt.
Diesmal waren es 1400.
Und sie lieferten der Polizei erneut Straßenschlachten.
Und hinterließen eine Spur der Zerstörung im Bahnhofsviertel der Mainmetropole.
Die Polizei hatte versucht, den harten Kern der Leute vom Schwarzen Block zu isolieren.
Man hatte sie vor dem Bahnhof eingekreist und nahm 255 Personen vorübergehend in Verwahrsam.
Sie sind seit heute früh alle wieder auf freiem Fuß.
Durch der Funke war von Frankfurt übergesprungen auf Hamburg, Berlin, München, Freiburg, Göttingen und Münster.
In all diesen Städten zogen in der vergangenen Nacht gewalttätige junge Leute randalierend durch die Straßen, warfen Schaufenster ein, demolierten Autos, griffen die Polizei an.
In Münster und Wuppertal wurden Brandbomben gegen Polizeistationen geworfen.
Es waren in all diesen Städten zwischen 50 und 250 sogenannte Spontandemonstranten.
Nach Angaben der Polizei sind es Leute, die aus dem Umkreis der früheren Hausbesetzerszene kommen.
die politisch schwer oder kaum einzuordnen sind, sieht man einmal davon ab, dass sie irgendwann einmal von links gekommen sind.
Irgendein konkretes Ziel verfolgen sie in der Regel nicht.
Sie wollen aggressionenlos werden.
Und man muss wohl annehmen, dass es jene Leute sind, die zum sogenannten Sympathisantenumfeld der deutschen Terrorszene gehören.
Man fragt sich natürlich, warum dieses plötzliche und für viele unerwartete Auflackern von Gewalt in den deutschen Großstädten.
Vorschnelle Vergleiche mit den Revolten des Jahres 68 oder den Jugendunruhen in Zürich darf man wohl nicht ziehen.
Und auch die Unruhen in den englischen Großstädten dürften einen anderen sozialen Hintergrund haben als das, was an diesem Wochenende in Frankfurt, München oder Hamburg passiert ist.
Zuerst sind jetzt einmal die Soziologen gefragt und dann erst die Politiker.
Doch die Politiker haben sich bereits gemeldet.
Frankfurts Oberbürgermeister Wallmann hat den Gesetzgeber aufgefordert, eine Handhabe gegen Demonstrationen zu schaffen, bei denen sich gewalttätige Auseinandersetzungen vorhersehen lassen.
Das oberste deutsche Gericht hat aber in diesem Sommer ausdrücklich festgestellt, dass der Anspruch friedlicher Demonstranten auf Versammlungsfreiheit auch dann gegeben sei, wenn mit Ausschreitungen Einzelner oder einer Minderheit zu rechnen ist.
Und die Grünen im Lande Hessen haben als erste Konsequenz der Ereignisse vom Wochenende die für heute geplante zweite Runde ihrer Koalitionsgespräche mit der SPD in Wiesbaden abgesagt.
Sie wollen zuerst, wie sie sagen, die Verantwortlichkeiten für dieses Wochenende der Gewalt in Frankfurt geklärt haben.
Aus der Bundesrepublik Deutschland berichtete Markus Peter über die Zusammenstöße zwischen antifaschistischen Demonstranten und der Polizei, bei denen am Wochenende ein Demonstrant von einem Wasserwerfer überrollt und getötet wurde.
Seit Monaten zu schweren Zusammenstößen kommt es in der französischen Überseeprovinz Neukaledonien, was er vor einiger Zeit sogar Präsident Mitterrand persönlich zu einem Lokalaugenschein veranlasst hatte.
Danach hatte die Regierung in Paris einen Reformplan verabschiedet, der zum einen die Schaffung von Regionalräten und zum anderen eine Volksabstimmung über eine Unabhängigkeit in Assoziation mit Frankreich vorsah.
Das Referendum soll bis Ende 1987 stattfinden.
Regionalwahlen wurden gestern durchgeführt.
In drei der vier Regionen siegte dabei die, die Unabhängigkeit Neu-Kaledoniens fordernde Sozialistische Nationale Befreiungsfront der Kanaken, FLNKS.
Ihre Erfolge erzielte die FLNKS auf dem Land, wo vorwiegend Melanesier leben, die 43 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen.
Die Hauptstadt Nuema, die hauptsächlich von Siedlern europäischer Abkunft bewohnt wird, erwies sich erwartungsgemäß als Bastion der Gegner einer Unabhängigkeit Neu-Kaledoniens.
Eine Befriedung der französischen Unruheüberseeprovinz wird auch nach den Wahlen in Paris nicht unbedingt erwartet, berichtet von dort Thomas Fuhrmann.
Die gestrigen Regionalwahlen auf Neukaledonien haben die politischen Grundprobleme in keiner Weise gelöst.
Die Fronten zwischen den kanadischen Separatisten und den Anhängern eines Verbleibens bei Frankreich sind nur noch klarer geworden.
Die gemäßigten Kräfte in beiden Lagern wurden gestern an den Rand gedrängt.
Bei einer außergewöhnlich hohen Wahlbeteiligung von über 80 Prozent haben die pro-französischen Loyalisten eine stimmenmäßige Mehrheit von 61 Prozent erreicht.
Die für die sofortige Unabhängigkeit eintretende Nationale Sozialistische Kanadische Befreiungsfront, FLNKS, erreichte hingegen nur 28,5 Prozent.
Dennoch wird die FLNKS ab sofort in drei der vier Regionen Neukaledoniens die Lokalversammlungen mehrheitlich beherrschen.
Nur in der bevölkerungsstärksten Region rund um die Hauptstadt Númea haben die Separatisten nichts zu vermelden.
Dort erreichten sie nur ein einziges von 21 zu vergebenden Mandaten.
Diese paradoxe Situation ist auf die von der Pariser Zentralregierung für die Wahlen zurechtgeschnittenen Regionen zurückzuführen.
Die Regionen haben relativ weitreichende Befugnisse in der Verwaltung erhalten, hingegen hat das aus den vier Regionalversammlungen zusammengesetzte Territorialparlament kaum etwas zu beschließen.
In der Praxis heißt das, die kanadischen Ureinwohner können in den Buschregionen Neu-Kaledoniens ihre weitgehende Selbstverwaltung ausüben, während die Gegner der Unabhängigkeit das wirtschaftliche Machtzentrum Numea fest in Händen halten.
Die gestrigen Wahlen haben jedenfalls deutlich gezeigt, dass eine klare Mehrheit der Gesamtbevölkerung gegen die Loslösung vom französischen Mutterland ist.
Unter den kanadischen Ureinwohnern beträgt der Anteil der Separatisten allerdings 80 Prozent.
Und damit bleibt der Konflikt unverändert vorhanden.
Entweder die beiden Extreme finden sich endlich zu einem Dialog bereit, oder es wird zu neuerlichen blutigen Konfrontationen kommen.
Der Theolog kann nur darin bestehen, dass die wirtschaftlich und politisch dominierenden Zuwanderer den unterdrückten Kanaden mehr Einfluss zu gestehen.
Für eine solche friedliche Entwicklung gibt es derzeit allerdings keinerlei Anzeichen, denn mit ihren 60 Prozent fühlen sich die Loyalisten in ihrer Unnachgiebigkeit nur bestärkt.
Zu den Loyalisten gehören in der Hauptsache die lokalen Ableger der Gaullisten und der rechtsextremen Nationalen Front.
Die Führer dieser beiden Parteien, Chirac und Le Pen,
waren vorige Woche eigens nach Neukaledonien geflogen, um im Wahlkampf kräftig einzuheizen.
Jacques Chirac kündigte außerdem an, dass nach einem Machtwechsel in Paris sich die Befürworter der Unabhängigkeit schon auf etwas gefasst machen sollten.
Für die sozialistische Regierung in Paris ist das gestrige Ergebnis nicht befriedigend.
Zwar haben die radikalen Kanaken drei Regionen erobert, aber insgesamt bleiben sie eine Minderheit.
Die Chancen auf den von der Regierung angestrebten Kompromiss
einer mit Frankreich assoziierten Unabhängigkeit sind in weite Ferne gerückt.
Und eine echte Volksabstimmung für oder gegen die Unabhängigkeit würde mit einem klaren Ja für Frankreich enden.
Aus Paris berichtete Thomas Fuhrmann.
In Mexiko ist auch mehr als eine Woche nach den schweren Erdbeben noch immer keine abschließende Opferbilanz zu ziehen.
Inzwischen häuft sich Kritik an den Rettungsaktionen durch die mexikanischen Behörden.
Vor allem daran, dass bei den Aufräumungsarbeiten nun kaum mehr auf vielleicht doch noch unter den Trümmern Überlebende Rücksicht genommen wird.
Und in Korrespondentenberichten heißt es auch schon, die Mächtigen fürchten das Nachbeben und für das hochverschuldete Land werden Erschütterungen der Innenstabilität nicht ausgeschlossen.
Nach wie vor unterbrochen sind die internationalen Telefonleitungen nach Mexiko, weshalb unser Berichterstatter Jörg Haffgemeier, der das Erdbeben in der größten Stadt der Welt selbst erlebte, seither als Pendler zwischen Mexiko und den USA, von wo er seine Berichte übermittelt, unterwegs ist.
Nun gelang es ihm auch einen Lokalaugenschein außerhalb der Hauptstadt, am Land und an der Küste, von wo es bisher keine Berichte gab, zu unternehmen und uns dazu folgenden Beitrag zu übermitteln.
Acht Autostunden von Mexico City entfernt, am Pazifikstrand von Ciudadanejo Ixtapa, einem der mexikanischen Touristenzentren, stehen die Zeichen auf Sturm.
Dort, wo sonst überwiegend kanadische und amerikanische Touristen den Strand, die Diskotheken, die Bars, die Restaurants und die Hotels bevölkern, herrscht gehende Leere.
Am Strand sind rote Sturmfahnen aufgezogen.
Im Sheraton-Hotel haben die beiden Erdbeben die gesamte Innenanrichtung heruntergeholt.
Das Hotel ist geschlossen.
Gleich nebenan, vor dem Aristos, hängt die groß aufgemachte Ankündigung, Buenas noches, America.
Heute Abend spielen Lucy Malambo und seine Gauchos Folklore Argentino.
Daraus allerdings wird in den nächsten Monaten sicher nichts.
Das Aristos ist abbruchreif.
Nicht einmal die Angestellten dürfen mehr hinein, um von der Inneneinrichtung das zu retten, was noch zu retten ist.
Und ein Stück weiter, das Presidente, ein Riesenkomplex, muss ebenfalls abgerissen werden.
Im Park des Hotels, der sich zum Pazifik entöffnet, laufen die Springbrunnen, die Stuhl- und Liegestuhlreihen sind am Swimmingpool aufgereiht, als wenn jeden Augenblick die Gäste ihre Handtücher hinüberwerfen würden.
Doch weit und breit kein Mensch.
Für die Hotels und das Tourismusgewerbe im Ferienzentrum Ciutanejo Xtapa hat die Saison schon aufgehört, ehe sie begonnen hat.
Für die in etwa drei Monaten beginnende Saison rechnen die Einheimischen mit Einbußen von mehr als 40 Prozent.
Anderthalb Autostunden weiter nördlich hat das Zentrum des ersten Bebens gelegen.
Eine riesige Flutwelle auslösend ist es über die Küstenorte hinweggerollt und hat schwere Schäden hinterlassen.
Nur wenige Menschen kamen ums Leben, viele wurden verletzt, genaue Zahlen gibt es nicht.
Als an diesem Morgen die Marktfrauen zum großen zentralen Mercado in der Altstadt von Sierra Tanejo kommen, sehen sie den achten Tag nacheinander die eingestürzte Markthalle.
Sie wäre erst vor acht Wochen eröffnet worden.
Die Stützpfeiler sind abgeknickt, das schwere Dach liegt unten.
Der Markt drängt sich hinter der ehemaligen Halle im Freien zusammen.
Die Menschen sind still, kaum einer gibt Auskunft.
Nebenan, in der Calle de Palapas, ist ein Wohnhaus, nach Auskunft des dort wachhabenden Marinesoldaten unmittelbar nach dem ersten Beben langsam in sich zusammengesackt.
So liegt es noch immer da.
Die Bewohner konnten sich retten, bis auf einen, der verletzt aus den Trümmern gezogen wurde.
Sie alle leben jetzt bei Freunden oder Verwandten.
An einen Wiederaufbau ist vorläufig nicht zu denken.
In der kleinen Stadt gibt es keine schweren Abbruchgeräte und keine Baumaschinen.
Und Hilfe aus der Hauptstadt ist bisher nicht angekommen.
Die brauchen alles in Mexiko, sagt ein Anlieger, zuckt mit den Schultern und wendet sich ab.
Nein, interviewt werden wolle er nicht.
Auf dem schweren Betondach des örtlichen Ford-Händlers stehen vier junge Männer und schlagen mit Hämmern auf den Beton ein.
Das Dach, einst obere Begrenzung des Verkaufspavillons, liegt auf den Fahrzeugen.
Die Männer schlagen den Beton aus den Eisendrahtmaschen.
Dann sollen die Brocken zur Seite geschoben und das Drahtgeflecht weggezogen werden.
Wann das sein wird, ist nicht gewiss, berichtet der Architekt des Gebäudes, der den Schaden fotografiert.
Zwei Autostunden weiter nördlich, hier in Lazaro Cardenas, steht vor seinem nahezu verwüsteten Haus Francisco Garcia, der Schuhhändler.
Sein Laden liegt in der Hauptstraße der Avenida Cardenas.
Senor Garcia und einige Bekannte, Leute des Vertrauens, sagt er, räumen auf, befreien die Ware von Staub und Mörtel, tragen alles auf die Straße oder ins Nebengebäude.
Hilfe habe auch er bisher nicht erhalten, berichtet er.
Die wird erst für die Schulen und öffentlichen Einrichtungen eingesetzt.
Aber er habe ja seine Hände und arbeite gern.
Was könne er schon anderes tun, als alles wieder aufzubauen?
Schließlich sei ein Erdbeben ein Naturereignis, das man nicht abwehren könne."
Über die Situation nach den schweren Erdbeben in Mexiko berichtete Jörg Haffgemeyer.
Einer der drei auf Zypern wegen der Ermordung dreier Israelis am vergangenen Mittwoch festgenommenen Männer, von dem es ursprünglich hieß, er sei deutscher Abstammung, wurde nun als Brite identifiziert.
Die drei Terroristen hatten im Hafen von Larnaca die israelische Yacht First besetzt und zunächst eine an Bord befindliche 50-jährige Israeliin getötet.
Anschließend verlangten sie für die Freilassung der beiden weiteren Besatzungsmitglieder, eines 53-Jährigen und eines 50-Jährigen Mannes, das Israel 20 inhaftierte Palästinenser freilasse.
Nach über zehn Stunden erschossen sie ihre Geiseln und ließen sich von der zypriotischen Polizei festnehmen.
Die nun vorliegenden jüngsten Ermittlungsergebnisse fasst im Folgenden aus Zypern Ferdinand Hennerbichler zusammen.
Söldner, Agenten, Spitzel und Terroristen haben damit begonnen aus Zypern ein Schlachtfeld im Kampf gegen eine Aussöhnung zwischen Juden und Arabern zu machen.
In diesem Nahostteil nun gegen Dialog und Frieden sind auch PLO-Söldner aus Europa involviert.
Einer davon, der blonde Terrorist von Lanarka mit gebrochenem arabisch und irischem Akzent, den das israelische Fernsehen nach Rücksprache beim Geheimdienst in Jerusalem für einen mutmaßlichen Deutschen gehalten hat, ist in Wirklichkeit Brite, heißt Ian Michael Davidson, 27 Jahre alt, ein gelernter Zimmermann und stammt aus South Shield bei Newcastle in Nordengland.
Davidson ist ein professioneller Söldner in den Reihen der Palästinenser.
Seine Lebensgeschichte liegt sich wie ein Dreikroschenroman
Sie beginnt mit einer nationalen Ideologie vom Schlag der Fremdenlegion.
Wer für sie kämpfe, sei automatisch Franzose.
Ian Davison formulierte es so, er sei Palästinenser, weil er für die Sache der Palästinenser kämpfe.
Vor drei Jahren hat er sich dann dazu entschlossen.
Da ist er plötzlich von zu Hause fort.
Ein mehrjähriger Aufenthalt in Amerika habe ihm den Schock seines Lebens versetzt, sagte er.
Als er die Zustände in den USA gesehen habe, hätte er sich entschlossen, sich für ein unterdrücktes und vertriebenes Volk einzusetzen, für die Palästinenser.
Davison beschloss über Nacht, für die Palästinenser zu den Waffen zu greifen.
Aus sozialem Engagement, wie er bekannte, sei er auch zum Mörder geworden.
Davison reiste vorerst im Sommer 1983 nach Athen und meldete sich dort bei der PLO als Freiwilliger.
Das PLO-Büro in Griechenland schickte ihn über Syrien nach Jordanien.
Dort wurden ja Sicherheitschecks unterzogen.
Nach einer Woche gab die PLO grünes Licht.
Davison bekam Taschengeld, ein Ticket nach Larnaca und die Adresse eines Verbindungsmannes auf Zypern, der ihn umgehend in die Schlacht um die damals letzte Bastion von PLO-Chef Arafat nach Tripoli im Nordlibanon brachte, wo im Übrigen zur Stunde heftige Kämpfe zwischen Freunden und Gegnern der Syrer im Nordlibanon toben.
Arafat stand damals mit dem Rücken zur Wand,
Die israelische Invasionsgruppen und Pro-Syrien-Rebellen unter den Palästinensern drohten ihn und seine Kerntruppen zu vernichten.
Als Davidson dies gesehen habe, erzählte er, habe er sich entschlossen, Arafat retten zu helfen.
Er sei in die Elite-Truppe von Arafat, die Streitkraft 17, eingetreten und habe monatlich rund 4.000 Schilling-Sold bekommen.
Im Kampf für Arafat ist er erstmals gescheitert.
Dann wollte er einen besseren Job in der PLO, wollte Geheimagent der PLO werden, mit seinem britischen Pass leicht nach Israel kommen und im Judenstaat Anschläge verhüben.
Das hätten ihm aber Journalisten vermasselt, meinte er, die ihn erkannt, fotografiert und auffliegen ließen.
Dann tauchte Ian Davidson 1984 im Dschungel von Beirut runter, wechselte die Soldgeber und verteidigte die letzten Palästinenserlager von Beirut.
Israel sagt, Devisen habe im Libanon Verbindung zur Internationale des Terrorismus gehabt.
Zuletzt wurde den Briten dann ein Himmelfahrtskommando angeboten.
Die Mörderges-MBA unter radikalen Palästinensern brauchte Freiwillige, den Austriebensprozess umzubringen, damit bevorstehende direkte Kontakte der britischen Regierung zur PLO in wenigen Wochen in eine entscheidende Phase eintreten dürften.
Der Brite aus Newcastle war wieder dabei.
Er mordete sinnlos unschuldige Menschen in Lanarka, seiner Meinung nach Spitzdruck der Israelis.
Israel dementierte heftig und macht BLO-Chef Arafat persönlich für die jüngsten Attentate auf Israel verantwortlich.
Arafat sagt, man versuche ihn zweifach fertig zu machen, die Israelis genauso wie die gegen BLO.
Und die Zyprer sind zutiefst verunsichert, sie haben den blutigen Nahost-Terror im Haus.
Aus Zypern, berichtete Ferdinand Hennerbichler.
Es ist inzwischen 12.28 Uhr, zwei Minuten vor halb eins geworden.
Dominierte bisher Internationales im Mittagsschanal, so gibt es nun bis 13 Uhr vorwiegend Beiträge zu Österreich-Themen.
Eine Stellungnahme von Umweltminister Steirer zum geplatzten OKI-Festprojekt in Raba bei Graz.
Morgen treten in Österreich die gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung abgasarmer Autos in Kraft.
Ein Bericht von einer Pressekonferenz des Vorsitzenden der Vereinten Grünen, Buchner.
Eine Forsche auf die heutige Burgtheaterpremiere von Nestor´s Freiheit in Krewinkl.
Einen Nachruf auf die an Krebs gestorbene französische Schauspielerin Simone Signoret.
Und vor allem jetzt noch einen Programmhinweis auf unser heutiges Abendjournal.
Journal Panorama.
Ich habe die Gewohnheit gehabt,
die 19 Ordinarien und andere Ökonomen zu mir einmal im Jahr einzuladen, um mit ihnen über aktuelle ökonomische Probleme zu sprechen, auch die Minister, die dazugehören und auch die Ökonomen der Partei.
und habe es eigentlich nur getan, um zu hören, ob Sie so viel besser Politik machen würden, als wir es getan haben.
Und da waren Sie mittendran, da sind 20 Zeugen dafür, die waren so verwickelt in eine Stabilitätsdebatte, dass ich Ihnen sagen musste, es war 1974,
kurz vorher.
Meine Herren, Sie sind alle am falschen Lampfer.
Ich bin ein alter Mann und bin besessen von der Angst, dass wir sehr bald wieder eine Weltwirtschaftskrise haben werden.
Die haben mich wie einen Geisteskranken angekündigt.
Und mein eigener, der Handelsminister meiner Regierung hat dann so erklärt, was hat der Gleiske, wenn ich sehe, dass ich hinter ihm den Rock anziehe, was hat der Gleiske, weil mit der Krise, die gibt's da gar nimmer mehr, hat der gute Franz Daribacher gesagt.
Diese Anekdote erzählte Altkanzler Bruno Kreisky beim vierten internationalen Otto-Bauer-Symposium, das gestern in Wien zu Ende ging.
Wir haben einen Diskussionsabend dieser viertägigen Veranstaltung für unser Journal-Panorama herausgegriffen.
Mit Bruno Kreisky diskutierten der SPÖ-Abgeordnete Josef Tschapp, der Bundesgeschäftsführer der SPD Peter Glotz und der Universitätsprofessor und Programmdenker der SPD Detlef Albers über die Zukunft der Sozialdemokratie.
Mehr darüber heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Nach diesem Programm Hinweise auf unser heutiges Abend-Journal jetzt weiter im Mittag-Journal, wie gesagt, mit Österreich-Themen.
Zum vom Gemeinderat von Raba bei Graz abgelehnten Bauplatz für ein österreichisch-japanisches Mikrochipwerk des japanischen Elektronikkonzerns OKI und der VÖST hat heute auch Umweltminister Kurt Steirer Stellung genommen.
Auch er bedauert die Ablehnung, die das Projekt in Raba erfahren hat, sagt Kurt Steirer im folgenden Gespräch mit Hans Adler.
Herr Minister Steirer, Sie haben heute bedauert.
Das Geschehen ist in Raba und die Ablehnung der dortigen Bevölkerung gegen das Oki-Werk.
Warum eigentlich?
Ich glaube, dass die Ablehnung einer so großen Anlage wie dieses Mikrochipwerk auch sehr starke negative Auswirkungen nicht nur im Bereich der Wirtschaft hat, der Arbeitsplätze hat, sondern auch sich auf die Umweltschutzanliegen negativ auswirkt, weil viele Menschen der irrigen Meinung seien, dass Umweltschutz auch gleichzeitig Vernichtung von Arbeitsplätzen sei.
Und das ist eine Entwicklung, die ich nicht gerne sehe, weil ich glaube,
dass Umweltpolitik und Arbeitsplatzsicherung durchaus miteinander vereinbar sind.
Hier hat es sich aber gezeigt, dass die Angst der Bevölkerung oft irrational zu stark ist, um einer solchen Anlage die Genehmigung zu erteilen.
Man beruft sich dabei auf Vorkommnisse in Amerika, in diesem berühmten Silicon Valley in der Nähe von San Francisco.
wo also die Umwelt schwer belastet worden sein soll oder worden ist durch derartige Fabriken und sagt also derartige Gifte werden dort auch verwendet, die können dort auch austreten.
Ist das eine vergleichbare Situation, sagen wir es so?
Die Situation ist mit Sicherheit nicht vergleichbar.
Es gibt heute modernste technische Einrichtungen, die Emissionen giftiger Art ausfiltern und damit auch den Betrieb einer solchen Anlage ohne Umweltgefährdung ermöglichen.
Das heißt, Ihr Bedauern gründet sich eigentlich auf die mögliche Beispielwirkung, betreffend andere Projekte, ähnlicher oder ganz anderer Art?
Es wäre absolut für den Umweltschutz deutlich,
wenn man Umweltschutz, vernünftigen Umweltschutz, mit Arbeitsplatzgefährdung gleichsetzen würde.
Und das halte ich im Interesse des Umweltschutzes für eine gefährliche Entwicklung.
Ist das dort geschehen?
Ich glaube ja.
Denn einerseits besteht ein begründetes Interesse in der Steiermarkt, das ja unter Arbeitsplatzsorgen leidet, einen solchen Betrieb zu errichten.
Zweitens darf sich Österreich von der Entwicklung der Technologie, der Hochtechnologie, nicht abkoppeln.
Und drittens glaube ich, dass man heute nach modernsten Grundsätzen Betriebe errichten kann, die durchaus umweltfreundlich agieren.
Waren Sie mit dieser Fabrik in irgendeiner Form amtlich befasst?
Ich bin damit überhaupt nicht befasst.
Es ist nur eine private Meinung des Umweltschutzministers, wenn ich auch durchaus Verständnis für die Sorgen der Menschen habe.
Einerseits ist es sehr erfreulich, dass die Menschen sich um die Probleme mit Umwelt viel mehr kümmern.
Nur, glaube ich, sollte man hier auch ein bisschen an das Allgemeine denken und nicht nur auf die speziellen Probleme eines eigenen Bereiches.
Sie sehen darin also ein Inkrafttreten der Floriane-Regel.
Zünden Nachbarn zu Hause an, oder wie?
Ich will das in diesem Sinne nicht so stark sagen, aber zweifellos ist es eine Gefahr, wenn man vernünftige Maßnahmen heute nicht mehr durchführen kann und die Realisierung solcher Unternehmungen oder solcher Vorhaben dem Nachbarn überlässt oder überantwortet.
Dankeschön, Herr Minister.
Hans Adler sprach mit Umweltminister Kurt Steirer über das vorerst in Rabau bei Graz geplatzte Oki-Föst-Mikrochipwerk-Projekt.
Morgen, am 1.
Oktober, soll in Österreich das Katalysator-Zeitalter beginnen.
Der Finanzminister zahlt dann für den Kauf eines Katalysator-Autos 7000 Schillig dazu.
Eine Prämie, die auch in Anspruch genommen werden kann, wenn man früher ein Katalysator-Auto gekauft hat.
Morgen beginnt also lediglich die Auszahlung.
Ein Angebot, das bisher kaum in Anspruch genommen wurde.
Gleichzeitig wird die Kraftfahrzeugsteuer für PKWs über 1500 Kubik, die ab morgen neu zugelassen werden und herkömmliche Benzinmotoren haben, hinaufgesetzt.
Den nötigen Treibstoff für Katalysatorautos gibt es seit April.
Die Ölfirmen haben auf bleifreies Normalbenzin umgestellt.
Ab morgen ist der Verkauf von bleihältigem Normalbenzin verboten.
In den nächsten Monaten und Jahren wird der Autokauf also komplizierter und das Autofahren teurer.
Näheres von Herbert Huthal.
Der 1.
Oktober, ein Stichtag für umweltfreundliches Autofahren, wird relativ still über die Bühne gehen.
Die Autokäufer stehen dem Katalysator mehr als skeptisch gegenüber und dem bleifreien Benzin gegenüber wird nach wie vor Zurückhaltung geübt.
Die Bestimmungen, die morgen in Kraft treten und das umweltfreundliche Autofahren fördern sollen, sehen im Einzelnen so aus.
Wer heuer einen Katalysator-Pkw gekauft hat oder noch kauft, erhält vom Finanzminister 7000 Schilling Prämie.
Das entsprechende Formular hat der Autohändler, das Finanzamt schickt die 7000 Schilling per Post.
Die Katalysator-Förderung wird für Fahrzeuge über 1,5 Liter Hubraum im Laufe des nächsten Jahres dann schrittweise zurückgenommen.
Ab 01.01.1987 sind in Österreich in den Hubraumgassen über 1,5 Liter dann neu, nur mehr Katalysator-Fahrzeuge erlaubt.
Die Förderung fällt weg.
Für PKWs unter 1,5 Liter Hubraum werden die 7000 Chilling Prämie noch das ganze nächste Jahr über ausbezahlt.
Die Prämie wird im Laufe des Jahres 1987 schrittweise reduziert und ab 1988 dürfen überhaupt nur mehr PKWs neu zugelassen werden, die den strengen Abgasnormen entsprechen.
Diese Normen werden nach dem derzeitigen Stand der Technik nur vom Katalysator erfüllt.
Gleichzeitig wird die Kfz-Steuer ab morgen für neu zugelassene Benzin-Pkw über einen halben Liter Hubraum erhöht, wenn sie keinen Katalysator haben.
Die Kraftfahrzeugsteuer steigt in der Klasse bis zu 1750 cm³ von 180 auf 225 Schilling pro Monat.
in der Klasse bis zu 2 Litern Hubraum von 225 auf 360 Schilling monatlich und entsprechend muss man bei neu zugelassenen PKWs dann Stempelmarken der jeweils höheren Hubraumklasse in die Kfz-Steuerkarte picken.
Die höchste Kfz-Steuerklasse über 4 Liter Hubraum steigt von 1050 auf 1300 Schilling im Monat.
Dies alles gilt, wie gesagt, für Benzin-PKWs über 1,5 Liter Hubraum, die ab morgen neu zugelassen werden und keinen Katalysator haben.
Nicht betroffen von den neuen Steuerregelungen sind bereits zugelassene oder gebrauchte Benzin- und Diesel-BKWs.
Die Nachfrage nach Katalysator-Autos ist auch bis heute unmittelbar vor dem entsprechenden Stichtag der Förderungsauszahlung und der Kraftfahrzeugsteuererhöhung für neue Autos ohne Katalysator äußerst schwach geblieben.
Bisher fahren schätzungsweise 250 Katalysator-Autos in Österreich, die Autohändler merken auch nichts von einer Besserung der Nachfrage.
Es wird damit gerechnet, dass die Österreicher erst dann Katalysator-Autos kaufen, wenn sie müssen.
Dagegen ist der Anteil an neu zugelassenen Diesel-Pkws innerhalb eines Jahres von unter fünf auf über zehn Prozent angestiegen.
Nach Ansicht der Autohändler werden die Neuregelungen, also Katalysatorprämie und Kraftfahrzeugsteuer, weniger als Anreiz für umweltfreundliches Autofahren empfunden, als vielmehr als Griff des Finanzministers in die Börse der Autofahrer.
Vorziehkäufe herkömmlicher Benzinkutschen sind daher an der Tagesordnung.
Schlaue Händler haben Autos bereits vor dem 1.
Oktober angemeldet und bieten diese nun als wenig gefahrene Gebrauchtwagen an.
Dass der Kauf eines Katalysator-Autos nicht unbedingt eine Einsparung bei der Kraftfahrzeugsteuer nach sich zieht, liegt auch daran, dass Katalysator-Autos gleicher Leistung ohnehin oft einen Motor mit größerem Hubraum haben.
Im Großen und Ganzen herrscht also Skepsis und Unsicherheit.
Der nötige Treibstoff für Katalysator-Autos wird seit April angeboten, das ist das 91-octanige bleifreie Normalbenzin.
Die Bundesregierung hat über die Mineralölsteuer auch dafür gesorgt, dass es im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland nicht teurer geworden ist als das bleihältige, herkömmliche Normalbenzin.
Die Verkaufszahlen zeigen aber, dass die Autofahrer offenbar nach dem Motto, sicher ist sicher, bleihältiges Superbenzin oft noch dazumischen und unnötige Mehrkosten beim Benzin in Kauf nehmen.
Der Anteil an nach wie vor bleihältigem Superbenzin ist nach Einführung des bleifreien Normalbenzins von etwa 70 auf 75 Prozent angestiegen, obwohl viele Autofahrer mit dem billigeren, bleifreien Normalbenzin das Auskommen hätten.
Darüber hinaus bieten die ÖMV-Tochtergesellschaften Marta und Elan ab morgen an 50 Tankstellen in Österreich zusätzlich eine neue Benzinsorte an.
Es ist das sogenannte Eurosuper.
Es ist bleifrei, hat 95 Oktan und ist um 20 Groschen billiger als das bleihältige Superbenzin.
Die Nachfrage nach dieser neuen, dritten Benzinsorte ist allerdings noch ungewiss.
Sowohl der Beginn der steuerlichen Erleichterung für den Kauf von Katalysator-Autos als auch das Okiföst-Projekt waren heute auch Themen einer Pressekonferenz der Vereinten Grünen, deren Bundesobmann Josef Buchner auch VGÖ-Spitzenkandidat bei den oberösterreichischen Landtagswahlen am kommenden Sonntag ist.
Roland Adrovica berichtet.
Katalysator als Übergangslösung ja, aber so nicht.
So könnte man in einem Satz die Kritik der Vereinten Grünen an der Umweltpolitik der Bundesregierung zusammenfassen.
Die im Promillbereich liegenden Verkaufszahlen von Katalysator-Autos in Österreich bei einem gleichzeitigen Verkaufsboom an konventionellen Fahrzeugen sprechen laut VGÖ eine deutliche Sprache.
In der derzeitigen Form sei die Katalysatorregelung nur ein Geschäft für den Finanzminister, keinesfalls aber eine wirksame Hilfe gegen die Luftverschmutzung, hieß es heute.
Besonders missfällt den Grünen, dass die Katalysatoren der Luxussteuer unterliegen.
In Verbindung mit einem um etwa 10 Prozent höheren Benzinverbrauch bei Katalysatorfahrzeugen bleibe von der 7.000 Schillingprämie des Staates praktisch nichts mehr übrig.
Der Staat kassiere aber zusätzlich durch die erhöhte Kfz-Steuer für Fahrzeuge ohne Katalysator.
Die Vereinten Grünen fordern daher von der Regierung Prämienerhöhung für den Katalysator, Befreiung dieser Technik von der Luxussteuer und steuerliche Förderung des Katalysatoreinbaus in alte Autos.
Am liebsten wäre es der VGÖ, wenn die Regierung den Mut aufbrächte, für alle Neuzulassungen Katalysatoren vorzuschreiben.
Und außerdem will sie Tempo 80 auf Bundesstraßen, 100 auf Autobahnen sowie 12 autofreie Sonntage pro Jahr.
Soviel zum Thema Abgase.
Gesprochen wurde heute auch über das OKI-Werk, das ja vom Gemeinderat der steirischen Gemeinde Raba abgelehnt worden war und über das nun eine heftige politische Diskussion im Gang ist.
Dieses Thema spielt auch im oberösterreichischen Wahlkampf eine Rolle.
Das Werk sollte ursprünglich nach Oberösterreich.
Josef Buchner, Spitzenkandidat der VGÖ bei den Landtagswahlen in Oberösterreich, verteufelte heute keineswegs die Computer- und Chips-Technologie.
Er bezweifelte allerdings, ob es sinnvoll wäre, pro Arbeitsplatz 3 Millionen Schilling Subvention in einer Branche zu zahlen, bei der es weltweit bereits Kurzarbeit gäbe und die auch nicht ohne Umweltprobleme sei.
Es wäre laut Buchner besser, mit diesem Geld Klein- und Mittelbetriebe zu fördern.
Ich bin mir sicher, dass man, wenn man einen Mittelbetrieb zum Beispiel mit drei Millionen Schilling fördert oder mit sechs Millionen Schilling, dass der die etwa zehnfache Anzahl von Arbeitsplätzen sichern kann.
Denn wenn heute ein kleiner Unternehmer drei Millionen Schilling geschenkt, bitte nicht rückzahlbar bekommt, dann schafft er aus diesen drei Millionen wahrscheinlich zehn Arbeitsplätze, die sicherer sind, wie wir ja sehen, wie Arbeitsplätze in diesem Bereich, der natürlich auch umweltpolitisch gesehen nicht ganz problemfrei ist, obwohl wir glauben, das ist meine persönlich subjektive Meinung,
dass durch tatsächlich strengste Auflagen und nicht nur Auflagen, sondern entsprechend strengste Kontrollen hier solche Werke nicht die Umweltbomben sind, wie wir sie schon haben, zum Beispiel bei der Luftverschmutzung.
Der Föst- und der Oki-Konzern trügen aber selbst die Schuld an der Ablehnung des Werkes durch die Gemeinde Raba.
Auch Großkonzerne müssten lernen, dass man die betroffene Bevölkerung entsprechend zu informieren habe, sagte Buchner weiter.
Und abschließend noch die optimistische Prognose des VGÖ-Obmanns für die oberösterreichischen Wahlen.
Mehr als 4 Prozent, also der Einzug in den Landtag, wäre trotz Wahlbehinderungen durch die Großparteien ein Erfolg, erklärte Buchner.
Das Absinken unter das Nationalratswahlergebnis, also 2,35 Prozent, ein Misserfolg.
Scheidung, Ursachen und Hintergründe lautet der Titel eines Buchs des Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlers Josef Loidl, das heute in Wien vorgestellt wurde und aufzeigt, wie es zu einer Scheidung kommen kann, welche Konstellationen meistens gegeben sind und welche Faktoren zu familiären Krisensituationen führen können.
In einem eigenen Kapitel beschäftigt sich der Autor mit den sogenannten offiziellen Scheidungsgründen, die bei den Rechtsanwälten angegeben werden.
Das Buch wurde mit Unterstützung des Familienministeriums herausgebracht.
Der Autor Josef Loidl präsentierte es daher auch gemeinsam mit Familienministerin Gertrude Fröhlich-Sandner.
Näheres von Jürgen Jungquirt.
Zwei Typen von Belastungen führen grob gesprochen nach Ansicht von Mag.
Josef Leudl zur Scheidung.
Die sogenannten Pull-Kräfte, die einen oder beide Partner aus einer leeren, flauen Ehe ziehen.
Da geht es vor allem um mangelnde Erfüllung und Entfaltungsmöglichkeiten.
Klare Signale des Niedergangs sind Langeweile, nicht Wissen, was man mit dem Partner reden soll und sexuelles Desinteresse.
Und dann die Push-Kräfte, die einem Partner regelrecht aus der Beziehung stoßen.
Es gibt zwischen den Ehepartnern eine massive Abneigung, schwere Enttäuschung, Hass und Verzweiflung.
Die Ehe ist nicht nur unerfreulich, sie wird sogar zur Qual.
Buchautor Josef Leudl ist der Ansicht, dass sich die Gründe für eine Scheidung in letzter Zeit nur unwesentlich geändert haben.
Nur werden bei Scheidungen meist offiziell andere Gründe genannt, als die, die tatsächlich zum Scheitern der Ehe führten.
Josef Leudl?
Man muss unterscheiden zwischen den Gründen,
des Gesetzgebers, die der Gesetzgeber akzeptiert, die Paragrafen des Ehegesetzes, warum er sich scheiden lassen kann, und den Gründen, warum er sich scheiden lässt.
Letztlich geht es jemandem darum, wenn er sich scheiden lässt, dass er geschieden wird, und das wird ihm sicherlich nicht so entscheidend wichtig sein, ob er aus diesem oder jenem Paragrafen geschieden wird, soweit er nicht irgendwelche, vor allem ökonomische Nachteile dadurch erleidet.
wird eine Scheidung einmal ernstlich in Erwägung gezogen, meint Josef Leutl in seinem Buch, sind Rettungsversuche für eine dauerhafte Bindung nahezu aussichtslos.
Generell würde ich behaupten, es gibt sowas, und das wäre ein wichtiger Punkt auf dem Weg zur Scheidung, der meiner Erfahrung nach viel früher einsetzt, als sich meistens die Betroffenen bewusst werden.
Bewusst wird man sich, wenn es dann zunehmend Streit, Zank und Misskunst und so weiter gibt.
Das ist der Besuch des Anwalts.
Also wenn sich jemand einmal erkundigt, wie es wäre, wenn, dann ist es meistens offensichtlich eine Schlüsselsituation im Laufe dieser Entwicklung.
Und ich glaube, gegebenenfalls, wie gesagt, im Einzelfall ist es möglich, allgemein würde ich das nicht annehmen.
Ich würde auch so als Konsequenz meinen, man sollte sich bewusst sein, entweder man entdeckt diesen Weg, den man eingeschlagen hat, früh genug, um früh genug eine Korrektur vorzunehmen,
Oder man lässt sich, das klingt jetzt paradox, wenn möglich früh genug scheiden, um nicht in eine eigentlich unmenschliche Prozesskämpfe hineinzukommen, wo man überhaupt nicht mehr miteinander reden kann etc., sondern sich quasi geordnet ertrennt.
Familienministerin Fröhlich-Sandner kann diese Ansicht nicht ganz teilen.
Sonst werden ja auch für viele Fälle die Familienberatungsstellen sinnlos.
Ich bin nicht so pessimistisch.
Ich hätte aber einen Rat, vor allem an die Männer unserer Gesellschaft.
Man geht zum Arzt, wenn man sich krank fühlt.
Nicht, wenn man todkrank ist.
Und wir gehen gerade bei der Ehe erst zum Anwalt oder zu den Beratungsstellen, wenn gewissermaßen die Todkrankheit sich abzeichnet.
Darum früher hingehen und vor allem die Herren sollen auch den Mut haben, Beratungsstellen aufzusuchen, unsere Hilfe beanspruchen, nicht die Frauen.
Sie werden sicher für ihre Lebenssituation die notwendigen Hilfen bekommen.
Nach Ansicht von Frau Minister Fröhlich-Sandner müsste aber, wenn es einmal zu einer Scheidung gekommen ist, die Stellung der Frau verbessert werden.
Die Familienministerin dazu... Dann muss ich doch in den Mittelpunkt rücken, unser Scheidungsrecht.
Momentan ist die Beweisführung ausschließlich bei der Frau, beim Schwächeren gelegen.
Wenn der Mann zum Beispiel mehr Geld verdient, muss die Frau um Alimente gewissermaßen baubeln gehen, wie der Wiener so schön sagt.
Ich würde mir wünschen, dass es umgekehrter Fall wäre, dass vom Mann aus, wenn er erhöhte Bezüge hat, selbst natürlich gleich auch die Alimentationspflicht berücksichtigt wird.
Nicht die Beweisführung beim Schwächeren, so wie im Konsumentenbereich, sondern beim Stärkeren, eben der das Geld hat.
Soweit mein Bericht von der Buchpräsentation im Presseclub Concordia und wieder zurück ins Studio des Mittagschannals.
Das war ein Beitrag von Jürgen Jungquirt.
Lassen Sie das drucken, was Sie selbst aufgesetzt haben.
Das wird gewiss im Geiste der Behörde sein.
Das heißt, es wird gar kein haben."
Dieser Satz stammt aus Nestrois Freiheit in Krewinkel, das heute Abend im Burgtheater Premiere hat.
Diese Posse aus dem Revolutionsjahr 1848 wurde von Horst Zörnkli im Bühnenbild von Hans Kleber inszeniert.
Die Hauptrolle, den Ultra, spielt Franz Morag.
Den folgenden Bericht mit Ausschnitten von einer Schlussprobe gestaltete Erich Gabriel.
Der gedrückte, bitter Pan!
Zum Teufel hinein!
Muss ich denn Sklave sein?
Der Herrscher, der herrscht, aber das Mensch sein kommt sehr!
Und wusst's mir, dem Holz, Rechenschaft so für Holz, gefordert jetzt her, von die Großmächten her, von die Herr!
seine zutiefst skeptische Begeisterung für die neue Zeit, die anbrechen sollte, hat Nestroy in die Posse »Freiheit in Krewinkel« gepackt, die im Revolutionsjahr 1848 im Wiener Karltheater am 1.
Juli uraufgeführt wurde.
Krewinkel, von Kotzebuhr in die Literatur eingebrachter Inbegriff der kleinstädtischen Spießigkeit, wird zum Spiegelbild der österreichischen Verhältnisse.
Erwin Steinhauer als Ratsdiener Klaus und Walter Langer der Nachtwächter.
Wir wissen, dass Sie auswärtige Blätter lesen.
Sogar österreichische.
Und wo ist es weiter?
Diese Blätter waren einst so unschuldig wie Quassade-Millich.
Und jetzt unterstehen Sie sich, den Absolutismus zu verherzen.
Unser Bürgermeister kriegt Wiss' über jeden Artikel, den er redet.
Sie haben noch einen Fehler, den wir recht gut wissen.
Und der wird?
Sie denken bei der Nacht über das nach, was Sie bei Tag gelesen haben.
Die Fülle der Sprachbilder und Aphorismen hat den Dramaturgen Clemens Reinholdner fasziniert.
Und ich glaube, dass das ein Grund ist, dieses Stück unbedingt wieder aufzuführen.
Es ist zum ersten Mal ein Burgtheater und auch das ist natürlich für uns ein besonderer Anreiz gewesen.
Freiheit in Krehwinkel ist ein eher selten gespieltes Stück von Nestroy.
Es hat dramaturgische Schwächen und der zweite Teil fällt ziemlich ab.
Das hat schon einige Inszenierungen scheitern lassen.
Für den Regisseur Horst Zankl ist auch einer der Gründe dafür, die Schwierigkeit, die historische Aktualität spürbar zu machen.
Er beschreibt Visionen des Bürgermeisters.
Also bestimmte Situationen aus der 1840er Revolution, die man heute als Bild nicht mehr nachvollziehen kann.
Und darum mussten wir übersetzen.
Da haben wir dann andere Dinge einfach erfunden.
Das wird zu sehen sein.
Also solche historischen Schwierigkeiten gibt es schon.
Zum Ensemble gehören u.a.
Kitty Speiser, Hilke Rutner, Heinrich Schweiger, Richard Aibner, Hannes Siegel, Rudolf Jussitz und Peter Wolfsberger.
Die Nestreurolle, den Ultra, der die Ideen der Freiheit nach Krewinkel bringt, spielt Franz Morag.
Im Gegensatz zu vielen anderen Stücken, also ich kann das jetzt nur mit dem Okesi vergleichen, wo man auf so viel Unverständnis beim Publikum trifft.
Jeden Satz, das ist im Grunde ein Spießrutenlauf des Autors und des Schauspielers durch das Publikum, durch das Unverständnis des Publikums.
Und beim Nestroy geht das also wirklich mitten in die Herzen der Leute hinein.
Also das hat man wirklich bei sonst keinem Autor, den ich kenne.
Das Verniedlichen als österreichische Problemlösung hat ehrwürdige Tradition.
Wir haben ein unverantwortliches Ministerium.
Wir haben ein Bürokratie, ein Zensur, Staatsschulden weit über unsere Kräfte.
Also müssen wir auch ein Revolutionen und Durchsrevolutionen, ein Konstitutionen und schließlich und endlich ein Freiheitenkrieg.
Ein Satz von Eduard von Bauernfeld beschreibt Freiheit in Krewinkel genau treffend.
Das Lächerliche ist kein ausschließliches Privilegium der Konservativen.
Die Radikalen sind dazu gleichberechtigt.
Im Burgtheater hat heute Abend Nestros Freiheit in Krewinkel Premiere.
Sie hören einen Beitrag von Erich Gabriel.
Die weltbekannte französische Schauspielerin Simone Signoret ist heute im Alter von 64 Jahren im Krebsleiden erlegen.
Signoré, einer der populärsten Stars des französischen Nachkriegsfilms, hat in Frankreich, aber auch in England und in den USA an die 100 Filme gedreht, war in zweiter Ehe mit Yves Montand verheiratet und hatte sich, wie er, von einer einst engagierten Linken zur Antikommunistin entwickelt.
Hören Sie einen Nachruf auf Simone Signoré von Hans Langsteiner.
Von allen Stars des französischen Films war sie einer der menschlichsten.
Wache Intelligenz im trügerisch-trägen Blick, das volle, etwas spayerisch wirkende Gesicht, stets im Dienst der Rolle, ohne Rücksicht auf Alter, Glanz und Schönheit und an sinnlicher Reife bis zuletzt doch allenfalls mit Jeanne Moreau vergleichbar, deren gleichsam ländliches Gegenstück sie war.
Ein heutiges Kinopublikum, das die Signore eher aus ihren späten Rollen
als Madame Rosa etwa oder aus dem schweren Tag für die Königin kennt, mag es überraschen, dass die jetzt Verstorbene bis noch in die 60er Jahre als veritables Sex-Symbol gegolten hat, mit Konkurrentinnen wie Gina Lollobrigida und Jane Mansfield verglichen wurde, sie alle aber schon damals, Kraft ihrer Persönlichkeit, weit überstrahlte.
Das war die erste Karriere der Simone Signore.
Als Simone Caminker, geboren im deutschen Wiesbaden, als Tochter des späteren ersten UNO-Chef-Dolmetschers, hatte sich Simone Signoret als Dolmetscherin und Komparsin hochgearbeitet, bevor ihr im Melodram »Die Schenke zum Vollmond« 1945 der Durchbruch glückte.
Den Regisseur dieses Films, Yves Alligré, hat die Signoré auch geheiratet.
Doch glücklich wurde sie erst an der Seite Yves Montand, mit dem sie später auch politische Haltung und Weltanschauung teilen sollte.
Doch zunächst hatte es den Anschein, als bliebe die Signoré auf die Schablone der verruchten Frauenfigur festgelegt, auf hübsche Huren oder erotisch selbstbewusste Einzelgängerinnen.
Filme wie »Engel der Nacht«, »Eine Frau im Sattel« oder auch die Max-Ofils-Version von »Schnitzlers Reigen« zeigten sie bis Ende der 50er Jahre in diesem Licht.
In ihrer Glanzzeit war Simone Signoret dann ungleich vielseitiger.
Als kalte Mörderin in Clouseau's Die Teuflischen, als Thérèse Racain in der gleichnamigen Solarverfilmung oder in Arthur Millers Hexenjagd faszinierte die Signoret ein internationales Publikum.
Der Weg nach oben brachte ihr im gleichnamigen englischen Film von 1958 als erster Französin der Filmgeschichte einen Oscar.
Und Streifen wie »Brennt Paris« oder »Das Narrenschiff« an der Seite Oscar Werners führten die Schauspielerin bis nach Hollywood.
Der Wandel vom Vamp zur reifen Menschendarstellerin war geglückt und das Publikum blieb der Signoré auch treu, als sie mit Falten und Tränensäcken liebevoll herbe Großmütter, verbitterte Alltagsfrauen und ehemalige Prostituierte mit weichem Herz hinter der rauen Schale zu porträtieren begann.
Nicht alle dieser späten Filme kamen auch nach Österreich, doch als Madame Rosa hatte sie vor wenigen Jahren noch einen so verdienten wie ungeteilten Erfolg.
Ungeteilte Erinnerungen, hieß denn auch der Titel ihrer 1976 erschienen Memoiren auf Deutsch.
Der Originaltitel passt auf die selbstbewusste Französin vielleicht noch besser.
Er lautete, die Nostalgie ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.
Nostalgische Lamejanz hätte sich die bis zuletzt aktive Signore für ihr Ende auch gewiss nicht gewünscht.
Weil er jetzt gestorben ist, war ein Star, gerade weil er nie einer sein wollte.
Simone Signore ist tot.
Sie hört einen Nachruf von Hans Langsteiner.
Und am Ende des Mittagschanals jetzt, vier Minuten vor eins, noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Umweltminister Steirer hat heute die Entscheidung der steirischen Gemeinde Raba bedauert, der Errichtung eines vom japanischen Konzern Oki und der Föst geplanten Halbleiterwerkes auf ihrem Gemeindegebiet nicht zuzustimmen.
Er befürchte von diesem Beschluss nicht nur negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, sondern auch auf die Anliegen des Umweltschutzes, sagte Steirer in einem ORF-Interview.
Viele Menschen glaubten nämlich, dass Umweltschutz auch eine Arbeitsplatzvernichtung mit sich bringe und dies sei eine gefährliche Entwicklung.
Die Errichtung eines Hochtechnologiebetriebes sei heute ohne Gefährdung der Umwelt möglich.
Österreich dürfe sich nicht von der Hochtechnologie abkoppeln, argumentierte Steirer.
Einen Tag vor Inkrafttreten der neuen Steuerregelungen im Zusammenhang mit Katalysatorfahrzeugen ist es heute bei den amtlichen Zulassungsstellen zu überdurchschnittlichem Andrang und langen Wartezeiten gekommen.
Diese Entwicklung hatte sich bereits in der vergangenen Woche abgezeichnet.
Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres wurden etwa doppelt so viele Anträge auf Neuzulassungen von größeren Autos gestellt.
Von morgen an ist für neu zugelassene Autos mit mehr als 1500 Kubikzentimetern Hubraum ohne Katalysator eine höhere Kraftfahrzeugsteuer zu zahlen.
Für Fahrzeuge, die mit Katalysator ausgestattet sind, wird eine Prämie von 7000 Schilling ausbezahlt.
Die Vereinten Grünen Österreichs haben heute die Bestimmungen über den Katalysator scharf kritisiert.
Die geltende Regelung sei nur ein Geschäft für den Finanzminister.
Besonders abzulehnen sei der Umstand, dass der Katalysator der Luxussteuer unterliege, sagte der Bundesvorsitzende der Vereinten Grünen, Rudolf Buchner.
Im neu aufgerollten WBO-Prozess hat sich Justizminister Hofner heute als Zeuge geweigert, seinen Informanten preiszugeben.
Hofner hatte 1982 behauptet, es gebe einen Beleg über zwei Millionen Schilling, der vom niederösterreichischen Landeshauptmann Ludwig als Empfänger unterzeichnet worden sei.
Dieser Betrag soll nach der Aussage Ofners von der WBO der ÖVP Niederösterreich zugekommen sein.
Ofner begründete seine Verweigerung der Namensnennung damit, sein Informant fürchte um seine berufliche Existenz, sollte dessen Name bekannt werden.
In Wien wird es nach Angaben von Vizebürgermeister Erhard Bussek in dieser Legislaturperiode keine Koalition zwischen SPÖ und ÖVP geben.
Nach Gesprächen mit führenden Vertretern der Wiener SPÖ am Wochenende betonte Busek heute, alle Spekulationen zu diesem Thema seien damit erledigt.
Von SPÖ-Seite sei ihm erklärt worden, dass man sich einen Regierungseintritt der Volkspartei auf Wiener Ebene nicht vorstellen könne.
Bundesrepublik Deutschland.
In mehreren deutschen Städten ist es gestern Abend neuerlich zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen die Polizei gekommen.
Anlass dafür war das Vorgehen der Sicherheitskräfte bei Protesten gegen eine Kundgebung der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei am Samstag in Frankfurt.
Ein Demonstrant war von einem Wasserwerfer überrollt und getötet worden.
Gestern Abend beschimpften etwa 2000 Menschen die Polizisten als Mörder, schlugen Fensterscheiben ein, rissen das Pflaster in den Straßen auf und beschädigten Autos.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend?
Meist sonnig, Nachmittagstemperaturen 18 bis 24 Grad.
Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsjournals.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.