Mittagsjournal 1982.01.19

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Grüß Gott, sage ich Ihnen beim Mittag-Journal, Redakteurin im Studio ist heute Ilse Vögl.
    Was können Sie in diesen 60 Minuten hören?
    Beginnen wir mit dem Inland.
    Da gibt es ein Gespräch mit Bautenminister Zecanina zur Frage, ist der Bau des UNO-Konferenzzentrums in Wien für Sie ein Casus belli?
    Ein Grund eventuell zum Rücktritt.
    Zecanina hat sich ja für den Ausbau des Messepalastes stark gemacht.
    Fritz Besatter war wieder beim Prozess gegen die beiden Synagogenattentäter, die Palästinenser Raji und Marwa.
    Heute am Vormittag wurden unter anderem die Frau und der Chauffeur des ermordeten Wiener Stadtrates Heinz Nittl einvernommen.
    Die Wirtschaftsredaktion informiert über das Tauziehen rund um die Benzinpreissenkung.
    Wenn die Mineralölfirmen weiter auf stur schalten, will der Handelsminister die Preise wieder amtlich regeln.
    Da gibt es ab 13 Uhr ein entscheidendes Gespräch.
    Wir berichten dann von der Verhaftung des ehemaligen burgenländischen Landtagsabgeordneten Rauchwarter, von der diensttäglichen Sitzung des Ministerrates, heute eine Sitzung ohne den Bundeskanzler, der ja Grippe erkrankt ist.
    Und wir beschäftigen uns auch mit der Gründung der sogenannten Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft, eine Maßnahme ja aus dem großen Wirtschaftspaket der jüngsten Regierungsklausur.
    Helmut Gezander wird uns dazu erklären versuchen, wie was funktioniert und zu welchem Zweck.
    Und zur Inlandsberichterstattung gehört dann auch gleich der Hinweis auf ein Interview im Kulturteil des Journals, so etwa ab 12.50 Uhr.
    Paula Wesseli feiert morgen ihren 75.
    Geburtstag.
    Die erste große Etappe eines Schauspielers ist die, dass sie sich selber findet.
    Und die zweite große, entscheidende Station ist dann später, dass er einen Charakter gestaltet und trotzdem seine eigene Persönlichkeit innerhalb des Sprechens nicht aufgibt.
    Das ist die Aufgabe, die ist gestellt.
    Ob man es dann einmal so sagt, ja, die war ich ganz, das kann man kaum sagen.
    Von sich sehr, ich bin es nicht imstande zu sagen.
    Kurz noch zu den Auslandsbeiträgen im Mittagsschanal.
    Barbara Kudenhofe-Kalergi analysiert die gestern überraschend stattgefundenen Gespräche zwischen Vertretern der Kirche und des Staates in Polen.
    Kann das ein Beginn hin zum Besseren werden?
    Zur Situation in Polen nimmt dann auch der italienische Gewerkschaftsführer Luciano Lama Stellung, ein prominenter Kommunist,
    der nun vom Bankrott des sowjetischen Gesellschaftssystems spricht und aus Neu-Delhi berichtet, wenn Zeit dafür bleibt, Eberhard Kurau über eine innenpolitisch äußerst angespannte Situation, die bisher härteste Kraftprobe zwischen Regierung und Opposition.
    6.000 Gewerkschaftsführer und Oppositionelle sind festgenommen worden.
    Der Hintergrund ein für heute ausgerufener 24-stündiger Generalstreik im ganzen Land.
    Die Regierung hat sogar Schießbefehl gegen Aktivisten gegeben.
    Ja, das war ein erster Überblick über unser Themenangebot heute Mittag.
    Zunächst aber der Überblick in den Nachrichten.
    Chefin vom Dienst ist Elisabeth Marnas und gesprochen werden die Meldungen von Wolfgang Riemerschmidt.
    Nach den Worten von Bundeskanzler Kreisky soll das UNO-Konferenzzentrum im Leasingverfahren finanziert werden.
    In einem Interview für die neue Ausgabe der Wochenpresse erklärte Kreisky, als Bauherr werde Kuwait das Projekt vorfinanzieren, das dann von der Republik Österreich gemietet wird und auf diese Weise langfristig in 15 bis 20 Jahren in ihr Eigentum übergeht.
    Als Verhandlungszeitraum nannte der Bundeskanzler das heutige Jahr.
    In Wien ist der Prozess gegen die beiden Synagogenattentäter fortgesetzt worden.
    Der zweite Verhandlungstag begann mit einer Beschwerde eines der angeklagten Palästinenser.
    Der 21-jährige Herr Jean Rajé behauptete, er habe gestern mehrere komplizierte Fragen nicht verstanden.
    Als erster Zeuge schilderte heute der Chauffeur des ermordeten Stadtrates Nittel die Ereignisse am Morgen des 1.
    Mai.
    Den Mörder Nittels beschrieb der Chauffeur als jüngeren Mann, bekleidet mit einer NATO-Jacke.
    Raja hat den Mord gestern bestritten, obwohl er sich ursprünglich dazu bekannt hatte.
    Handelsminister Staribacher erörtert heute mit den Landeshauptleuten und Vertretern der Mineralölwirtschaft die Preisgestaltung der Treibstoffe.
    Staribacher hat sich gestern optimistisch geäußert, einen Kompromiss erzielen zu können.
    Er erwartet nach eigenen Worten eine weitere befristete Verlängerung der Benzinpreisfreigabe bei gleichzeitigen Preisnachlässen.
    87 Prozent der Österreicher über 16 Jahren bejahen die bewaffnete Landesverteidigung.
    Dieser gab eine Untersuchung des Institutes für empirische Sozialforschung.
    Damit liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld.
    In der Schweiz waren 81 Prozent der Befragten für die militärische Verteidigung ihres Landes.
    Das IFES-Institut registrierte in Österreich ein Ost-West-Gefälle in dieser Frage.
    94% der Steirer und 84% der Wiener bekannten sich zum Bundesheer.
    In Salzburg, Tirol und Vorarlberg waren es weniger, nämlich 83%.
    Frankreich.
    Der Rohbau des Kernkraftwerkes Cremalville an der Rhone ist in der Nacht auf heute mit Raketen beschossen worden.
    Fünf Raketen schlugen in den Betonmantel des Reaktorkerns ein.
    Es entstand aber nur leichter Sachschaden.
    Nach offiziellen Angaben wurde keiner der etwa 20 Arbeiter verletzt, die sich zum Zeitpunkt des Anschlages auf dem Baugelände aufhielten.
    Die Raketen waren auf dem etwa 600 Meter entfernt liegenden jenseitigen Ufer der Rhone abgefeuert worden.
    Zu dem Anschlag bekannte sich eine Gruppe mit der Bezeichnung pazifistisches und ökologisches Komitee.
    Niederlande.
    Mehrere Stunden lang haben Demonstranten in der Nacht auf heute Munitionstransporte der amerikanischen Armee durch Holland blockiert.
    Bei Groningen wurde eine Sperre von etwa 300 Personen von der Polizei gewaltsam beseitigt.
    In der Nähe von Rewentag beendeten Demonstranten eine ähnliche Aktion freiwillig.
    Die Transporte waren für die amerikanischen Truppen in der Bundesrepublik Deutschland bestimmt.
    Polen.
    Nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP sollen die geplanten drastischen Preiserhöhungen für Lebensmittel am 1.
    Februar in Kraft treten.
    Die Preise für Elektrizität, Zentralheizung und Gas werden allerdings weiter staatlich subventioniert und deshalb weniger steigen als ursprünglich geplant.
    Als Ausgleich für die Erhöhungen soll jeder Beschäftigte umgerechnet etwa 150 Schilling monatlich erhalten.
    Die Preise für Nahrungsmittel werden zum Teil auf das Vierfache hinaufgesetzt.
    In Biascobiala sind neuerlich fünf Mitglieder der unabhängigen Gewerkschaft Solidarität zu Gefängnisstrafen zwischen drei und fünf Jahren verurteilt worden.
    Sie wurden für schuldig befunden, eine Untergrundorganisation gründen zu wollen.
    In Hirschberg wurde ein Mann wegen Anklebens von Flugblättern an einen Bus zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
    USA
    Präsident Reagan wird nach Angaben aus dem Weißen Haus den 30.
    Jänner zum Solidaritätstag mit dem polnischen Volk erklären.
    Der Gewerkschaftstagverband AFL-CIO will an diesem Tag Massenkundgebungen zur Unterstützung der polnischen Bevölkerung in zahlreichen amerikanischen Städten organisieren.
    Auch das polnische Aktionskomitee in Brüssel plant parallel dazu eine Reihe von Demonstrationen in aller Welt.
    Sowjetunion
    Die Parteizeitung Pravda hat das Schreiben eines sowjetischen Arbeiters an den amerikanischen Präsidenten Reagan veröffentlicht.
    In dem Brief fordert der Bauarbeiter Kvitka aus Arkalyk in Kasachstan Reagan auf, die innerpolnischen Angelegenheiten den Polen selbst zu überlassen.
    Das sowjetische Volk stünde, so der Arbeiter wörtlich, von ganzem Herzen zur Freiheit und Demokratie in Polen, es wolle aber nicht Reagans westliche Freiheit und Demokratie.
    Finnland.
    Der sozialdemokratische Ministerpräsident Coivisto ist gestern aus den indirekten Präsidentenwahlen als Sieger hervorgegangen.
    Seine Partei kam nach dem vorläufigen Endergebnis auf 43,9 Prozent der gültigen Stimmen, was gegenüber der Parlamentswahl von 1979 einen Zuwachs von 19 Prozentpunkten bedeutet.
    Beim formellen Vollzug der Präsidentenwahlen am 26.
    Jänner werden die Sozialdemokraten 145 von insgesamt 301 Wahlmann stellen.
    Coivisto wird dabei allerdings auch von den Kommunisten und anderen kleineren Parteien unterstützt, die zusammen 32 Wahlmänner stellen.
    Coivisto, der die Nachfolge von Staatspräsident Kekonen antreten wird, hat es in einer ersten Stellungnahme als seine wichtigste Aufgabe bezeichnet, möglichst bald eine neue Regierung zu bilden.
    Er plant allerdings keine Auflösung des Parlaments, da für 1983 ohnehin Parlamentswahlen vorgesehen sind.
    Schweiz
    Die amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen zur Begrenzung der Zahl automarer Mittelstreckenraketen in Europa werden heute in der amerikanischen UNO-Mission in Genf fortgesetzt.
    Am vergangenen Freitag hatten beide Delegationen in der sowjetischen Botschaft getagt.
    Es war dies die achte Sitzung nach Beginn der Gespräche am 30.
    November des Vorjahres.
    Einzelheiten wurden bisher nicht bekannt, weil man Vertraulichkeit der Verhandlungen vereinbart hat.
    Frankreich.
    Das Europaparlament ist heute in Straßburg zur Wahl eines neuen Präsidenten zusammengetreten.
    Als aussichtsreichste Kandidaten gelten der deutsche christliche Demokrat Egon Klepsch und der niederländische Sozialist Piet Dankert.
    Außerdem bewerben sich ein britischer Konservativer, ein französischer Kommunist und ein Abgeordneter der italienischen Radikalenpartei.
    Naher Osten.
    Über dem Bekaa-Tal an der Grenze des Libanons zu Syrien sind heute in großer Höhe fliegende israelische Maschinen mit einer Flugabwehrrakete des sowjetischen Typs SAM beschossen worden.
    Im Bekaa-Tal stehen Saemr Baterin, der von Syrien gestellten arabischen Friedenstruppe.
    Weitere sind auf der syrischen Seite der Grenze stationiert.
    Der Sender der rechtsgerichteten libanesischen Falange-Partei meldete, es seien auf zwei israelische Flugzeuge drei Raketen abgefeuert worden.
    Über Beirut wurden ebenfalls israelische Maschinen beobachtet, auch sie wurden beschossen.
    Eine Bestätigung der Vorfälle durch das Oberkommando in Tel Aviv liegt derzeit noch nicht vor.
    Indien.
    Die Gewerkschaften des Landes haben die mehr als 60 Millionen Beschäftigten für heute zu einem ganztägigen Generalstreik aufgerufen.
    Mit der Aktion soll gegen ein seit 1.
    Dezember des Vorjahres geltendes Staatssicherheitsgesetz protestiert werden, das der Regierung weitgehende Sondervollmachten zum Verbot von Streiks einräumt.
    Nach Angaben der indischen Nachrichtenagentur, UNI, sind bis gestern Abend insgesamt 6000 Gewerkschaftsfunktionäre festgenommen worden.
    In wichtigen Industriezentren wurden paramilitärische Verbände zusammengezogen.
    Griechenland, Italien, USA.
    Der Süden- und Südosten Europas ist gestern Abend von mehr als 30 Erdstößen erschüttert worden.
    Meldungen über die Auswirkungen der Beben liegen derzeit noch nicht vor, doch lösten sie in zahlreichen Orten Panik unter der Bevölkerung aus.
    Der heftigste Erdstoß erreichte die Stärke 6,8 auf der neunteiligen Richterskala.
    Auch die amerikanische Ostküste ist in der vergangenen Nacht von einem Erdbeben heimgesucht worden.
    Es gibt jedoch keine Angaben über Opfer oder Schäden.
    Am stärksten von dem Beben betroffen war der Bundesstaat New Hampshire, wo das Telefonnetz vorübergehend zusammenbrach.
    USA
    Bei einem Trainingsflug der amerikanischen Kunstflugstaffel Thunderbird sind gestern vier Maschinen kollidiert und abgestürzt.
    Alle vier Piloten kamen bei dem Unglück ums Leben.
    Nach Angaben eines Armeesprechers wird die Staffel vermutlich nicht mehr fliegen.
    In den 28 Jahren ihres Bestehens kamen insgesamt 19 Piloten bei Flugzeugabstürzen ums Leben.
    Die Wetterlage.
    Die Großwetterlage ändert sich nicht.
    Das osteuropäische Hoch bleibt für Österreich wetterbestimmend.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Über den Niederungen häufig beständiger Boden oder Hochnebel.
    Obergrenze bei 800 Meter.
    In nebelfreien Lagen und auf den Bergen heiter oder wolkenlos.
    Schwachwindig.
    Nachmittagstemperaturen minus 8 bis 0 Grad.
    Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 18 bis minus 6 Grad.
    In Höhen zwischen 1000 und 1200 Meter Temperaturen über 0 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
    Über den See und Flussniederungen sowie in Beckenlagen weiterhin zum Teil ganztägig anhaltender Hochnebel, daraus stellenweise unergiebiger Schneefall.
    Nebelobergrenze bei 900 Meter.
    In nebelfreien Lagen und auf den Bergen allgemein sonnig.
    Tageshöchsttemperaturen minus 8 bis minus 2 Grad, im Westen bis plus 4 Grad.
    Frostgrenze im Gebirge bei 2000 Meter Höhe.
    Schwacher bis mäßiger Südostwind.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien bedeckt durch Hochnebel minus 7 Grad Ostwind 5 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt gefrierender Nebel minus 7 Grad Windstill.
    Linz bedeckt minus 9 Grad Südost 5 Kilometer.
    Salzburg heiter Bodennebel minus 8 Grad Nord 5.
    Innsbruck wolkenlos minus 1 Grad windstill, Bregenz heiter Bodennebel minus 5 Grad windstill, Graz bedeckt minus 8 Grad windstill und Klagenfurt wolkenlos minus 7 Grad Ostwind 3 Kilometer in der Stunde.
    Zwölf Uhr und 14 Minuten ist es jetzt.
    Immerhin nun schon seit einigen Wochen beschäftigt das UNO-Konferenzzentrum in Wien die innenpolitischen Gemüter.
    Die Entscheidung von Bundeskanzler Kreisky, dieses Konferenzzentrum trotz gegenteiliger Volksbefragung in Wien und trotz Bauaufschub bis 1986 nun doch in Angriff zu nehmen, hat bei der Opposition im Grund nur negative Reaktionen ausgelöst.
    Aber nicht nur bei der Opposition.
    Auch Wartenminister Karl Seckanina war jedenfalls vor dem Beschluss Kreiskis, das Konferenzzentrum doch zu bauen, gegen diese Idee eingetreten und hatte einen Ausbau der Hofburg und des Messepalastes forciert.
    Einen Plan, den im Gegenzug Kanzler Kreisky als unausgegoren qualifizierte.
    Bautenminister Sekanina war nun bei der entscheidenden Regierungssitzung der Klausur am Wiener Gläselplatz nicht in Wien und hat heute Vormittag erst mit Bundeskanzler Kreisky in dieser Angelegenheit telefonischen Kontakt aufgenommen.
    Nach dem Gespräch mit dem Bundeskanzler fragte Johannes Fischer den Bautenminister, wie es nun weitergehen soll.
    Herr Minister Sekanina, während Ihrer urlaubsbedingten Abwesenheit gab es große Diskussionen um das UNO-City-Konferenzzentrum, das nach den Wünschen des Bundeskanzlers nun rasch verwirklicht werden soll, nachdem es eigentlich bis 1986 aufgeschoben war.
    Sie galten und gelten als Kritiker dieses UNO-Konferenzzentrums.
    Sind Sie bei Ihrer Haltung auch trotz der Kanzlerschelte sozusagen geblieben?
    Für meine Person muss ich sagen, um das in der Öffentlichkeit klar zu deklarieren, UNO-Konferenzzentrum an sich baut Ministerium keine Kompetenz, dass das Konferenzzentrum unter bestimmten anderen finanziellen Konzeptionen jetzt gebaut werden soll, akzeptiere ich.
    Meine Meinung war damals eben ein Alternativvorschlag.
    Dieser wurde in der Diskussion als nicht realisierbar deklariert und damit war das beendet.
    Im Übrigen darf ich aber feststellen, es ist, glaube ich, ein wesentlicher Bestandteil einer Demokratie, dass man verschiedene Meinungen hat.
    Noch zwei Dinge, weil ich heute Vormittag mit dem Herrn Bundeskanzler gesprochen habe, quasi mich zum Dienst wieder gemeldet habe.
    Er hat mich also bitte nicht zum Rapport gebeten, aber das ist überhaupt keine Frage.
    Erstens und zweitens habe ich natürlich gesagt, die Formulierung unausgegoren hat mich also ein bisschen vom Fachlichen her getroffen.
    Er hat gesagt, der Herr Bundeskanzler ist nicht meine Person.
    Also damit gemeint, sondern im technischen Bereich.
    Und damit ist das für mich erledigt.
    Darf ich ganz konkret noch einmal fragen, sind Sie persönlich, Herr Minister, und als Bautenminister haben Sie zwar keine de facto Kompetenz in dieser Frage, aber doch eine fachliche Kompetenz.
    Sind Sie persönlich nach wie vor der Meinung, dass man ein anderes Projekt als die UNO-City und das UNO-City-Konferenzzentrum verwirklichen hätte müssen?
    Nein, das kann ich jetzt nicht mehr in der Form sagen, ganz einfach, weil sich die Umstände und Voraussetzungen geändert hätten.
    Ich weiß schon, dass das natürlich von der kritischen Beurteilung her in der Form bewertet werden kann.
    Na, jetzt weicht er aus.
    Ich weiche überhaupt nicht aus.
    Ich habe auch in der Vergangenheit meine Meinung geäußert, auch jetzt.
    Und ich sage das ganz konkret, dass der Bau des Konferenzzentrums, der jetzige Bau, beabsichtigte Bau unter anderen finanziellen Aspekten wie bisher,
    wird auch von mir, und wenn ich bei der Sitzung dabei gewesen wäre, hätte ich genauso dafür kodiert.
    Meine Alternative damals hat einen ganz speziellen fachlichen Grund aus dem Reservoir resultiert.
    Aber die Diskussion, ist Zeckanina nun für den Messepalast oder nicht für den Messepalast, muss sich so beantworten, dass die Frage Messepalast nicht mehr aktuell ist.
    Sie hatten im März des vorherigen, Herr Minister, auch eine ganze Reihe von sachlichen Einwänden.
    unter anderem die, dass sie gemeint haben, es werde international gehe die Konferenztätigkeit so weit zurück, dass man sagt, Konferenzen gibt es eigentlich nicht mehr bis 500 bis 1.000 Leute.
    Die Hofburg werde mit 33 Millionen Schilling hergerichtet, etwa für die Weltraumkonferenz 1982, die 1.300 Teilnehmer hat und dadurch auch eine sehr große Konferenz ist.
    Sie hätten eigentlich die Meinung vertreten, dass man für kleinere Konferenzen was bereitstellen muss, da die Großkonferenzen nicht mehr so wichtig und nicht mehr so zahlreich sind.
    Hat sich daran irgendetwas geändert?
    Das Konferenzzentrum bei der UNO wird ja an sich für große Konferenzen gebaut.
    Meine Überlegungen haben damals resultiert auf Basis dieser internationalen Erfahrungswerte.
    Allerdings... Die Gegenwart nicht mehr?
    Die gelten heute auch noch, allerdings wird mir jetzt gesagt, dass es im Hinblick auf das UNO-Zentrum, also die erklärte Absicht Österreichs als neutraler Staat, möglichst viele solcher UNO-Großkonferenzen nach Österreich zu bekommen und aus diesem Titel diese Größenordnung von den Sitzplätzen her im jetzigen UNO-Zentrum.
    Glauben Sie daran, Herr Minister, dass so ein großes Konferenzzentrum, wie es Österreich jetzt plant und baut, tatsächlich ausgelastet sein wird?
    Die internationalen Beispiele etwa Genf, etwa Belgrad sprechen ja dagegen.
    Ja, das sind die augenblicklichen internationalen Situationen, bitte.
    Aber das ist dann eine Frage des Managements, ist eine Frage des Engagements, ist eine Frage der österreichischen Position international, wie weit personell das einen Einfluss hat, das der Herr Dr. Walter nicht nur unoriginal sagt, das kann ich nicht beurteilen.
    Es wird nicht leicht sein, das auszulasten, wobei unter Auslastung ja eben der Prozentsatz von konsumierten Sitzplätzen dann erst festzulegen ist.
    Ich kann das aus dem Stegreif gar nicht sagen.
    Das Problem der Auslastung wird nicht einfach sein, wobei ich überhaupt sage, wenn Wien eine Universität werden will, im vollen Umfang, wird es sicherlich aber dann auch darüber Klarheit herrschen müssen, dass eine derartige Einrichtung auch Geld kostet und dann eben von dieser Republik Österreich getragen werden muss, meine Meinung.
    Insgesamt, Herr Minister, habe ich aber doch nach diesem Gespräch das Gefühl, Sie hätten, wären Sie dafür kompetent, das Konferenzzentrum eigentlich im Grunde nicht gebaut.
    Sie hätten bessere Alternativen gehabt.
    Nein, so kann ich das nicht sagen.
    Ich weiß schon, dass man das jetzt gerne hören würde.
    Aber ich würde also glauben, was Sie hier fachlich und fair urteilen.
    Ich meine nicht, dass Sie das Interview jetzt nicht fachlich und fair gefragt haben.
    Aber ich sehe das also durchaus ein.
    Aber wer mich ja so kennt, wird das so bitte akzeptieren.
    erkönnen oder müssen, dass ich halt ganz einfach mir schon was vorstelle, nicht?
    Und die damalige Vorstellung habe ich so lange vertreten, als ich eine Chance sah, dass in meinem Wirkungsbereich etwas realisiert werden kann.
    Also zusammengefasst, alle Spekulationen der letzten Tage, wonach Sie bis zum Rücktritt gehen oder sowas, bleiben Spekulationen, Sie bleiben Minister der Regierung Kreisky.
    Bleibe ich.
    Ein deutliches Wort also von Minister Sekhanina.
    Und dieses Thema UNO-Konferenzzentrum wurde heute natürlich auch im diensttäglichen Pressefoyer nach dem Ministerrat angesprochen.
    Ein Ministerrat nicht unter Vorsitz des Bundeskanzlers, dieser liegt ja mit Grippe im Bett.
    Verständlich, dass die Journalisten dann natürlich auch wieder einmal nach dem allgemeinen Gesundheitszustand Kreiskis fragten.
    Und weitere Themen dieser Presserunde, die Bemühungen um eine Sicherung der Arbeitsplätze in Österreich sowie Kreiskis kritische Worte über die Rolle der Kirche in Polen.
    Erich Eichinger meldet sich jetzt aber direkt.
    Ja, die Hauptfrage im Pressefoyer war, wie geht es dem erkrankten Bundeskanzler Kreisky?
    Es sind in diesem Zusammenhang Gerüchte aufgetaucht, er sei angeblich schwerer erkrankt.
    Vizekanzler Sinovac?
    Der Bundeskanzler ist erkältet und hat eine Grippe.
    Wie lange wird das dauern, die Kranke?
    Einige Tage, wie das bei der Grippe üblich ist.
    Das haben ja gerade jetzt bei diesem Wetter sehr viele Österreicher, die Grippe.
    Vizekanzler Sinovac hat nun schon oft den erkrankten Bundeskanzler vertreten und die Regierungssitzungen geleitet.
    Gestern schrieb in diesem Zusammenhang das deutsche Magazin Spiegel, Sinovac sei ein Politiker ohne Ehrgeiz, nämlich Kanzler zu werden.
    Ich habe ja den Ehrgeiz, dass ich die Aufgaben, die ich vor mir sehe, bewältige.
    Ich habe ja nicht den Ehrgeiz, Bundeskanzler zu werden, denn darum geht es ja offensichtlich bei den Fragen.
    Aber wenn Sie es werden müssen, würden Sie es tun?
    Sowas wird man nicht, sozusagen, wenn man es muss.
    Wenn es nicht gewählt würde, würde sich doch der Ehrgeiz ergeben.
    Nichts ist mehr auf der Hand, was wieder angetragen wird.
    Wissen Sie, jetzt muss ich einen...
    ganz offen einen Satz einmal sagen, dass die Gespräche immer wieder darum geführt werden, das halte ich also wirklich für deplatziert, deswegen, weil der Bundeskanzler zwar die Grippe hat, aber ständig, und das hat man in den letzten 14 Tagen doch deutlich gesehen, regiert und da ist und seine Aufgaben bewältigt.
    Und was einmal sein wird in Zukunft, ja, na da wird man darüber reden, das kann man heute überhaupt nicht vorwegnehmen, das kann man nicht vorwegnehmen.
    Bundeskanzler Kreiskis kritische Ansicht über die Rolle der polnischen Kirche.
    Ein Zitat, sie sei nicht prädestiniert Arbeiter zu führen, teilt Sinovac.
    Ich habe mit dem Bundeskanzler wiederholt telefoniert, seitdem ich zurückgekommen bin vom Urlaub.
    Aber ich habe vorhin eines gemacht, ich habe die Rede gelesen.
    Und ich kann nur jedem, der darüber reden möchte, den Rat geben, diese Rede zu lesen.
    Da wird man nämlich drauf kommen, dass es sich um eine Analyse der Verhältnisse in Polen handelt, wobei in erster Linie das Versagen und die Katastrophe der kommunistischen Bewegung
    kritisiert wurde und dargelegt wurde, aber sicherlich auch, und zwar deutlich, die besondere moralische Position der Kirche gewürdigt wurde, aber auch die politische Rolle der Kirche kritisch beleuchtet worden ist.
    Aber das kann überhaupt nicht sozusagen als einen Angriff gegen die katholische Kirche gewertet werden.
    Zur Polnerklärung des Kanzlers nahm auch Finanzminister Salcher Stellung, und zwar in seiner Eigenschaft als Obmann der AKUS, der Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus.
    Durch die selektive Berichterstattung sei hier viel dramatisiert worden.
    Er, Salcher, sei auch als Katholik nicht unangenehm von den Kreisgeäußerungen berührt gewesen.
    Salcher fügte hinzu, er wünsche sich keine schweigende Kirche, doch müsse die Kirche auch Kritik vertragen.
    Auch im Pressefoyer das Thema, das Sie im ersten Beitrag gehört haben, UN-Konferenzzentrum.
    Vizekanzler Sinovac dazu, man kann zu bauen beginnen, bevor das von der ÖVP in Aussicht gestellte Volksbegehren erledigt ist.
    Keine Festlegung des Vizekanzlers, wie viele Arbeitsplätze dort geschaffen werden.
    Eine Betonung, dass es trotz aller Oppositionskritik auch heute Konferenzen mit 5.000 Teilnehmern gäbe, man also so groß bauen müsse.
    Den heute Nachmittag beginnenden Besuch des saudi-arabischen Finanzministers al-Ka'il beurteilte Finanzminister Salcher als normalen Kontaktbesuch zur Vertiefung der beiderseitigen Finanz- und Wirtschaftsbeziehungen.
    Die Finanzierung des UNO-City-Konferenzzentrums werde dabei sicher nicht zur Sprache kommen, wie ja überhaupt der ganze Besuch schon vor Monaten geplant worden sei.
    Das war es aus dem Pressefoyer und zurück zum Studio.
    In etwa einer halben Stunde beginnt im Handelsministerium am Wiener Stubenring die entscheidende Sitzung, ob die Freigabe der Benzinpreise in Österreich über den 31.
    Jänner hinaus verlängert werden soll oder nicht.
    In den letzten Wochen ist es ja darüber zu heftigen Diskussionen gekommen, weil im Ausland die Benzinpreise zurückgegangen sind, die österreichischen Ölfirmen aber nichts dergleichen getan haben.
    Zu hohe Steuern und nach wie vor Verluste, wenn auch geringere beim Benzinverkauf, so das Argument der Mineralölwirtschaft.
    Die Benzinpreise sind Mitte September vergangenen Jahres aus der amtlichen Preisregelung herausgenommen worden, nachdem sich die Landeshauptleute und auch der Bundeskanzler dafür ausgesprochen hatten.
    Der Preis Freigabe waren im Sommer 81, wie Sie sich erinnern werden, harte Auseinandersetzungen,
    zwischen Ölwirtschaft und Handelsministerium vorausgegangen.
    Nun hat gestern Handelsminister Staribacher ziemlich dezidiert erklärt, sollten die Benzinfirmen den Benzinpreis nicht senken und zwar deutlich senken, 10 oder 20 Groschen wären nicht genug, würde er die Preise wieder amtlich regeln.
    Die Ausgangspositionen für die heutige Verhandlung fasst Herbert Hutter zusammen.
    Um etwa 30 bis 50 Groschen billigeres Benzin in den nächsten Wochen und eine Verlängerung der Benzinpreisfreigabe bis zum Ende dieses Jahres.
    Diesen Eindruck verschaffen die bisherigen Äußerungen der Beteiligten an der heutigen Benzinpreisrunde, wobei Gewerkschaftsbund und Arbeiterkammer kaum einer Verlängerung der freien Benzinpreise zustimmen würden.
    Die Landeshauptleute sprechen sich für eine weitere Preisfreigabe aus.
    Der sozialistische Kärntner Landeshauptmannstellvertreter Frühbauer hat vor kurzem eine Gesprächsrunde mit den Sozialpartnern geleitet, nach der Frühbauer sich für eine Verlängerung bis Ende 1982 ausgesprochen hat.
    Allerdings müssten die Ölfirmen ein Zeichen des guten Willens setzen und demnächst die Treibstoffpreise entsprechend der internationalen Entwicklung senken.
    Der oberösterreichische Landeshauptmann Ratzenböck will eine kürzere Frist für freie Benzinpreise, nämlich nur wenige Monate.
    Ratzenböck vergleicht besonders die oberösterreichischen Benzinpreise mit jenen in Bayern und dort sei der Treibstoff viel billiger.
    Auch in Österreich müssen die Preise gesenkt werden, erklärte der oberösterreichische Landeshauptmann.
    Heute in Wien müsse man aber mit großer Behutsamkeit vorgehen, wenn man weiterhin freie Benzinpreise haben wolle.
    Handelsminister Starrybacher hat gestern erklärt, die bisherigen vereinzelten Preisreduktionen um 20 Groschen pro Liter vor allem an den Grenztankstellen seien zu wenig, um die Preisfreigabe zu verlängern.
    Auch die Preisreduktion für schweres Harzöl sei kein ausreichender Grund für ihn, weiterhin freien Preisen zuzustimmen.
    Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund sind nach wie vor gegen eine Verlängerung der Preisfreigabe.
    Das starre und zu hohe Benzinpreisniveau in Österreich habe gezeigt, dass der Markt bei uns nicht funktioniere.
    Die Arbeiterkammer wörtlich.
    Es besteht die Gefahr, dass eine geringe Scheinsenkung der Benzinpreise vorgenommen wird, um die Verlängerung der Preisfreigabe zu erreichen und kurz darauf wieder kräftige Anhebungen durchgeführt werden.
    Daher wäre eine neuerliche Preisregelung sinnvoll, erklärt die Arbeiterkammer, die im Übrigen für eine Preissenkung um 50 Groschen je Liter eintritt.
    Der ÖAMTC war gestern noch mit einer Delegation beim Handelsminister und hat sich für eine befristete Freigabe ausgesprochen, allerdings ebenfalls verbunden mit einer Forderung nach einer Benzinpreissenkung.
    Entsprechend der Entwicklung der Rohölpreise im Triester Ölhafen auf Schillingbasis seit September müsste Superbenzin nach Ansicht des ÖAMTC 10 Schilling 85 je Liter kosten.
    Von Seiten der Mineralölwirtschaft wird der Fachverbandsvorsteher der Erdölindustrie, ÖMV-Generaldirektor Ludwig Bauer, an den heutigen Verhandlungen teilnehmen.
    Seine Lage ist etwas heikel, denn die übrigen Ölfirmen haben ihm keine Zusage auf eine baldige Benzinpreissenkung mitgegeben.
    Er wird daher zwar als Fachverbandsvorsteher angehört, kann aber nur für sein Unternehmen, die staatliche ÖMV AG, Preiszusagen machen.
    In der Praxis allerdings sieht das dann so aus, dass auch die übrigen Firmen nachziehen müssen, wenn die ÖMV über ihre Tochtergesellschaften Elan und Marta die Benzinpreise reduziert.
    Dies war ja schon Ende September vergangenen Jahres der Fall.
    Seitens der internationalen Ölgesellschaften gibt man sich noch hart.
    Wie gesagt, keine Zusage auf eine Benzinpreissenkung.
    Man will aber nachziehen, wenn die ÖMV mit dem Preis heruntergeht.
    Für den Fall einer amtlichen Preisregelung fasst man eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof ins Auge und zwar mit Blick auf das Erkenntnis vom vergangenen August.
    Dort steht, dass amtlich geregelte Preise die Selbstkosten des Herstellers decken und eine angemessene Gewinnspanne enthalten müssen.
    Nach Ansicht der Ölindustrie müssten die Preise dann aber über dem derzeitigen Niveau liegen, zumindest aber gleich bleiben.
    Handelsminister Staribacher hat gestern erklärt, im Fall einer amtlichen Preisregelung wäre der Benzinpreis niedriger als jetzt.
    Eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof würden die Ölfirmen auch um den Preis eines langwierigen Gerichtsverfahrens auf sich nehmen.
    Dagegen ÖMV-Generaldirektor Bauer vor wenigen Tagen, wir führen nicht gerne Prozesse gegen die Republik Österreich, wir hoffen auf ein sachliches Gespräch.
    Kurz zusammengefasst, mit Ausnahme der Ölindustrie fordern alle Beteiligten eine Benzinpreissenkung.
    Und mit Ausnahme von ÖGB und Arbeiterkammer sind aber auch alle anderen für eine weitere befristete Benzinpreisfreigabe.
    12.30 Uhr ist das jetzt im Mittagsschanal ein Programmhinweis auf unser weiteres Programm bis 13 Uhr.
    Zwei Beiträge aus dem Ausland beschäftigen sich mit der Situation in Polen und zwar mit den gestern stattgefundenen Gesprächen zwischen Kirche und Staat und es gibt ein Interview mit dem kommunistischen italienischen Gewerkschaftsführer Lama.
    Aus dem Inland steht noch auf dem Programm ein Bericht über die Verhaftung des ehemaligen burgenländischen Landtagsabgeordneten Rauchwater.
    Wir berichten über die Gründung der sogenannten Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft und ab 12.45 Uhr im Kulturteil des Mittagsschanals ist dann ein Interview mit Paula Wessely zu hören, die morgen ihren 75.
    Geburtstag feiert.
    Jetzt aber geht es weiter mit einem Bericht über den zweiten Tag im Prozess gegen die beiden palästinensischen Synagogen-Attentäter Raji und Marwa.
    Der Prozess hat ja gestern mit der Einvernahme der beiden Angeklagten begonnen.
    Sie zeigten sich dabei im Zusammenhang mit dem Attentat auf die Synagoge in Wien vom 29.
    August des Vorjahres
    im Wesentlichen geständigt.
    Der des Mordes an Stadtrat Nittl angeklagte Raji leugnete jedoch dieses Verbrechen.
    Für einiges Aufsehen hat er nach gestern die Aussage gesorgt, dass auch die Entführung von Bundeskanzler Kreisky geplant gewesen sei, man jedoch aus internationalen Rücksichten quasi wegen der schlechten Nachrede, des schlechten Rufes, des schlechten Images darauf verzichtet habe.
    Heute begann man mit den Zeugenbefragungen, darunter die Witwe von Stadtrat Nittel und sein Chauffeur.
    Für uns beim Prozess dabei auch heute wieder Fritz Besata.
    Zu einer menschlich erschütternden Szene kam es heute am zweiten Tag des großen Terrorprozesses im Wiener Landesgericht gegen die beiden Palästinenser Hassan Mawan und Mohamed Raci, als die Frau des ermordeten Wiener Stadtrats Heinz Nittl in den Zeugenstand gerufen wurde.
    Die Frau, die noch sichtlich immer unter dem Eindruck dieses entsetzlichen Ereignisses steht, schildert heute jene Minuten des 1.
    Mai 1981, knapp vor 7 Uhr früh, die eine so entscheidende Rolle in ihrem Leben gespielt hatten.
    Sie sei gerade dabei gewesen, gemeinsam mit ihrem Mann zum 1.
    Mai-Aufmarsch der Sozialisten auf den Rathausplatz zu fahren.
    Ihr Mann sei dabei wie immer etwas vor ihr aus dem Haus gegangen.
    Als sie dann selbst die Stiegen ihres Wohnhauses in Wien-Hitzinger herunterstieg, habe sie drei Schüsse gehört.
    Sie sei dann zur Haustür gelaufen, wo der Chauffeur ihres Mannes zugerufen habe.
    Frau Nittel,
    rufen sie die Polizei und die Rettung, mein Chef ist angeschossen worden.
    Sie habe Polizei und Rettung verständigt und sei dann wieder vor das Tor zum Auto hingetreten.
    Dann habe sie die Tür aufgemacht und dann wiederholte sie mit tränenerstickter Stimme jene Worte, die sie schon am 1.
    Mai 1981 gesagt hatte, da brauchen wir keinen Arzt mehr.
    Zur Person des Mörders ihres Mannes konnte Frau Nittl heute keine Angaben machen, da es ihn damals nicht gesehen hatte.
    Der Chauffeur Nittls, gleichfalls heute als Zeuge vor Gericht geladen, gab gleichfalls nur ungenaue Darstellungen wie den Mörder.
    Nur so viel.
    Er habe eine NATO-Jacke getragen und eine Kapuze über den Kopf gezogen.
    Als die Schüsse gefallen waren, hätte er im Wagen sitzend aufgeblickt, einen Mann davonlaufen sehen und zwar in der Art eines Joggers.
    Eine andere Zeugin hingegen, die heute ebenfalls aussagt, konnte sich nur an einen Mann mit grüner NATO-Jacke, brauner Hose und lichten Schuhen erinnern, der allerdings nicht wie ein Jogger gelaufen sei.
    Spannend wird es dann noch einmal im Saal A des Wiener Landesgerichts, als Staatsanwalt Schindler überraschend den Palästinenser Yunis in den Zeugenstand rufen lässt.
    Yunis wurde nicht zuletzt aufgrund von Angaben Rajis im Herbst des Vorjahres in Salzburg verhaftet.
    Bei ihm fand man unter anderem die Pässe der beiden Synagogenattentäter und auch die Pistole, mit der Heinz Nittl erschossen worden war.
    Junis, der seinen Prozess erst später bekommen wird, hatte so wie Ratschi ursprünglich ein volles Geständnis abgelegt.
    Er habe sowohl Ratschi den Auftrag gegeben, Nittl zu ermorden, als auch Ratschi und Hassan Mawan mit dem Anschlag auf das jüdische Gebetshaus beauftragt.
    Dieses Geständnis hatte Junis später widerrufen.
    Heute begründet er es damit, dass ihn die Staatspolizei geschlagen und bedroht hätte.
    Da wäre er bereit gewesen, jeden Zettel zu unterschreiben.
    Während der Befragung Junis hält Raci, der gestern ganz überraschend erklärt hatte, er kenne Junis gar nicht, ängstlich den Kopf zur Seite geneigt, um ja nicht Junis in das Gesicht blicken zu müssen.
    Heute erklärt Junis, Raci sei nicht der Mörder Nittls.
    Er wisse das von einem Mittelsmann, dessen Namen er mit Fuat angibt.
    Dieser Fuat habe ihm auch die Pässe der Synagogenattentäter und die Pistole zur Aufbewahrung gebracht.
    Jedenfalls, so Yonis, der Mördernittel sei kein Araber gewesen.
    Das wisse er von Fuat und Fuat sei ein heiliger Mann.
    Morgen sind die Gutachter an der Reihe.
    Am Donnerstag finden bereits die Plädoyers des Anklägers und der Verteidigung statt.
    Neue Weiterung im Fall des burgenländischen ehemaligen ÖVP-Landtagsabgeordneten Ernst Rauchwater.
    Rauchwater und zwei Funktionäre der früher von ihm geleiteten Wohnbaugenossenschaft Wohnbau Ost wurden gestern verhaftet.
    Rauchwater war im Dezember aus seiner Partei ausgeschlossen worden und erst gestern Nachmittag bei der ersten Sitzung des burgenländischen Landtags war auch seine Immunität aufgehoben worden.
    Wenig später wurde er dann verhaftet.
    Martha Wedral und Christl Reis berichten.
    Dr. Rauchwater und den beiden anderen Verhafteten wird vorgeworfen, Gelder der Siedlungsgenossenschaft Wohnbau Ost widmungswidrig verwendet zu haben.
    Und gleich zum aktuellen Stand.
    WBO-Vorstandsvorsitzender Richard Kampitsch bezifferte heute die Summe der Forderungen der WBO an Firmen und Architekten mit über 100 Millionen Schilling.
    Am vergangenen Freitag habe sich ein Lieferant bei der WBO gemeldet und mitgeteilt, dass er fingierte Rechnungen an die Genossenschaft gestellt hat.
    Freitag ist ein
    Lieferant zu uns gekommen mit seinem Rechtsanwalt und hat eine Art Selbstanzeige erstattet darüber, dass er fingierte Rechnungen in rund einer Höhe von 10 Millionen Schilling an die WBO gestellt hat und diese Beträge laut Niederschrift dann
    je zu 50 Prozent an eine Rauchwarte, um die zu übergeben.
    Wir haben eigentlich hier in zwei Monaten versucht, der Intermistische Vorstand mit unseren Konsulenten und mit den beiden Herren von der Revisionsverband, die sicherlich auch schon vorher damit befasst waren, doch entsprechendes Material zusammenzustellen und auch detaillierte Unterlagen der Staatsanwaltschaft zu übergeben.
    Es hat sich letzten Endes doch herausgestellt, dass einige Schecks, die schon in Pressen veröffentlicht wurden, tatsächlich vorgefunden wurden, aber weit mehr wurde noch gefunden, als eigentlich bisher in den Medien bekannt war.
    Es handelt sich jetzt konkret einmal um diese Vorauszahlungen in Höhe von rund 105
    Millionen und die sind dann natürlich aufgeschlüsselt auf die im Tunskreis von Rauchwater stehenden Firmen sowie ebenso von Dietze.
    Die Erhebungen werden über das ganze Bundesgebiet ausgedehnt.
    Die Anklage wird nach Aussage des leitenden Staatsanwaltes Dr. Hans Reiter frühestens in einem halben Jahr abgeschlossen sein.
    Dem Landtagsabgeordneten Dr. Ernst Rauchwater war von der SPÖ und in letzter Zeit auch von der ÖVP die Verbindung von Geschäft und Politik zum Vorwurf gemacht worden.
    Das führte schließlich auch zum Ausschluss Rauchwaters aus der Volkspartei im Dezember.
    Rauchwarter, Thiewald und Titze sind nach § 153 des Strafgesetzbuches angeklagt, der übrigens auch gegen die AKH-Hauptangeklagten zur Anwendung kam.
    Das Strafausmaß beträgt bei einer Verurteilung zwischen einem und zehn Jahre.
    Staatsanwalt Dr. Reiters schloss heute weitere Verhaftungen nicht aus.
    Zwölf Uhr und 38 Minuten ist es jetzt nun ins Ausland.
    Zur Situation in Polen.
    Mit dem Kriegsrechtszustand wird das Land wohl noch länger leben müssen.
    Das hat allen anderen Spekulationen zum Trotz gestern der stellvertretende polnische Ministerpräsident Rakowski ziemlich klar gemacht.
    Er hat bei einer Pressekonferenz vor Auslandsjournalisten die Forderung nach Aufhebung des Kriegsrechts und nach Freilassung aller internierten politischen Gefangenen als unrealistisch bezeichnet, gleichzeitig jedoch eingeräumt, dass er den jetzigen Zustand in Polen doch nicht als normales Phänomen betrachte.
    Seiner Ansicht nach hätte aber ohne Verhängung des Kriegsrechts, so Rakowski wörtlich, kaum ein polnisches Kind den Winter überlebt.
    Er sei sich aber bewusst, dass mit dem Ausnahmezustand allein die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht verändert werden könnten.
    Das aber seien die entscheidenden Verhältnisse.
    Hier müsste es noch tiefgreifende Reformen geben.
    An Lockerungen des Kriegsrechts ist aber offensichtlich doch gedacht.
    Nach einer Meldung von Radio Warschau will Regierungs- und Parteichef Jaruzelski dem Parlament am 25.
    Jänner Maßnahmen zur Verringerung der Nachteile des Ausnahmezustandes, so wurde das wörtlich bezeichnet, bekannt geben.
    Nicht ganz unbegründet ist die Vermutung, dass hier doch sowohl internationaler Druck von außen als auch Druck von innen eine Rolle spielen.
    Denn gleichzeitig mit dieser Mitteilung gab es auch die lapidare Meldung, dass gestern in Warschau eine Sitzung jener Kommission stattgefunden hat, in der sowohl Vertreter des Staates als auch der Kirche sitzen.
    Was bedeutet das für die weitere Situation?
    In Polen zeigt sich die Kirche gesprächsbereit, kann sie in Gespräche mit der Regierung eingebunden werden.
    Barbara Kudenhowy-Kalergi analysiert die Situation.
    Nur in einer Frage scheinen sich Episkopat und Regierung völlig einig gewesen zu sein.
    In der Ablehnung der amerikanischen Sanktionen, die den Lebensmittelmangel in Polen noch verschärfen und, wie der Warschauer Rundfunk gemeldet hat, auch die Rückkehr zur Erneuerung erschweren werden.
    Ansonsten aber scheinen die Bischöfe den Regierungsvertretern nichts geschenkt zu haben.
    Sie haben sich laut offiziellen Meldungen vor allem besorgt über Fälle von Racheakten an der Bevölkerung und Verstößen gegen die Menschenwürde gezeigt und zur Antwort bekommen, solche Dinge seien Übergriffe und liegen nicht in den Absichten des Militärrats.
    An der sogenannten ständigen gemischten Kommission, die es schon in der Reformzeit gegeben hat und die seit Ausrufung des Kriegsrechts gestern zum ersten Mal zusammengetreten ist, haben als Co-Präsidenten der Krakauer Kardinal Macharski für die Kirche und Politbüro-Mitglied Kazimierz Barsikowski, ein Gemäßigter für den Staat, teilgenommen.
    Man hat nach einer politischen Lösung gesucht, wie es heißt, die Raum für eine echte und dauerhafte Verständigung und Aussöhnung lässt.
    Die Chancen dafür stehen nicht gut.
    Primas Glemp hat am Vortag in einer programmatischen Predigt gesagt, er sehe das Land gleichsam von einer lehmenden Eisschicht überzogen, ohne Anzeichen für einen Aktionsplan und für eine Perspektive.
    Und an die Adresse der Regierenden gewandt, wenn man Zusammenarbeit will, sagte der Primas, dann genügt es nicht, die Leute einzuschüchtern, man muss mit ihnen auch reden und einen echten Dialog anstreben.
    Wie Beobachter erzählen, hält die Kirche auch weiterhin an ihrem alten Kurs fest.
    Vermitteln, stärken, aber keine Politik machen und auch keinen Druck auf Lech Walesa ausüben.
    Weder in Richtung kollaborieren, noch in Richtung auf hart bleiben.
    Walesa ist ja mit dem Generalsekretär der Bischofskonferenz, Erzbischof Dombrovsky, ständig in Kontakt.
    Der Gewerkschaftsführer steht nach diesen Informationen nach wie vor auf dem Standpunkt, nur dann verhandeln, wenn auch seine Berater und die anderen Präsidiumsmitglieder dabei sind.
    Dass der Militärrat seinerseits dringend an einer Zusammenarbeit mit der Kirche interessiert ist, hat mittlerweile auch Vizepremier Rakowski auf einer Pressekonferenz bestätigt.
    Ansonsten hat der gemäßigte Politiker die Meinung geäußert, dass Kriegsrechtweite noch Monate dauern, die Forderung des Westens nach Freilassung aller Internierten sei nicht realistisch.
    Die Regierung wolle zwar alles tun, um zu einer Normalisierung der Situation zu kommen, aber von sich aus und nicht zu Bedingungen, die ihnen von außen, vom Westen aufgezwungen würden.
    Und zu den westlichen Sanktionen, kein noch so brutaler Druck könnte die polnische Regierung von ihrem Weg abbringen und wenn die Lieferungen ausblieben, meinte Rakowski, dann würden eben die sozialistischen Länder einspringen.
    Zwischen den Zeilen heißt das, die amerikanische Politik der Bestrafung treibt Polen nur noch stärker der Sowjetunion in die Arme.
    Und zur aktuellen Situation in Polen nimmt nun ein prominenter italienischer Kommunist Stellung.
    Luciano Lama, Generalsekretär der mit 4,6 Millionen Mitgliedern stärksten Gewerkschaft in Italien.
    Die italienischen Kommunisten haben ja in einer aufsehenerregenden Analyse der Ereignisse in Polen die Vormachtstellung Moskaus für die kommunistische Bewegung infrage gestellt, von einem Bankrott des sowjetischen Gesellschaftsmodells gesprochen und die Verhängung des Kriegsrechts in Polen scharf verurteilt.
    Schärfer als jede andere westeuropäische kommunistische Partei.
    Luciano Lama leitet nun die stärkste kommunistisch geführte Gewerkschaft Italiens, die stärkste kommunistische Gewerkschaft in Westeuropa überhaupt.
    In italienischen Gewerkschaften haben übrigens ein Autonomiegebot, demzufolge Lama auf Parlaments- und Parteikarriere verzichten muss.
    Klaus Gatterer hat Luciano Lama für die Sendung teleobjektiv interviewt und Franz Köstler fasst das Wesentliche seiner Aussagen zusammen.
    Luciano Lama war am 13.
    Dezember einer der ersten, der die Machtübernahme der Militärsymbolen ohne Einschränkung verurteilte.
    Es gibt hier keine Wenn und Aber, hat Lama gesagt, und man kann sich auch nicht mit dem Argument abfinden, die Ausrufung des Kriegsrechts sei einfach das kleinere, der unvermeidlichen Übel.
    Wir denken da ganz anders und ich sage es ganz offen.
    Nach Jahrzehnten der Machtausübung durch die Kommunistische Partei war Solidarnosc das einzige Instrument, durch das 10 Millionen polnische Arbeiter, sehr viele Intellektuelle, viele Jugendliche innerhalb eines zweifellos autoritären Systems die Möglichkeit erhalten haben, ihre Meinung zu sagen, am öffentlichen Leben teilzunehmen, eine wirkliche Macht auszuüben.
    Da wird auch die gegen Solidarnosc vorgebrachte Kritik gegenstandslos.
    Etwa die Frage, ob Solidarnosc eine Gewerkschaft sei oder nicht, ob Solidarnosc den Rahmen seiner Tätigkeit zu sehr ausgeweitet habe, verglichen etwa mit der in unseren Ländern gewohnten Gewerkschaftsarbeit.
    Eine solche Kritik ist einfach kleinlich.
    Mit einem Mal hat sich nämlich im nahtlosen Panzer des Systems eine Lücke aufgetan durch das Wirken der Arbeiter seit dem August 1980 und durch diese Lücke hat sich alles hindurchgezwängt.
    Alle Hoffnungen, der Anspruch auf Mitbestimmung und auf Teilnahme am öffentlichen Leben.
    Einerseits rein gewerkschaftliche, lohnpolitische und wirtschaftliche Forderungen.
    Andererseits Erwartungen, die auf die Veränderung des politischen Systems und der politischen Führung zielten.
    Aus diesen Gründen haben wir unsere Haltung und unsere Verurteilung eindeutig formuliert.
    Und deswegen haben wir auch beschlossen, Solidarnosc oder das, was von Solidarnosc noch übrig bleibt, zu unterstützen.
    Gleichgültig, ob die Gewerkschaft im Untergrund arbeitet oder legal bleibt.
    Wir glauben nämlich, dass Solidarność in Polen nicht nur die Kraft des Fortschritts in der Arbeiterbewegung, sondern auch eine Kraft der Demokratie darstellt.
    Die italienische Gewerkschaftsbasis und wahrscheinlich nicht nur die italienische, hat sich mit der polnischen unabhängigen Gewerkschaft nicht uneingeschränkt solidarisch gefühlt.
    Dabei hat bei den italienischen Arbeitern vor allem der starke Einfluss der katholischen Kirche Bedenken erregt.
    Dazu der kommunistische Gewerkschaftsführer Lama,
    Ich war in der ersten Runde des Kongresses...
    Ich war selbst auf dem Solidarnosc-Kongress in Danzig und ich war im ersten Augenblick betroffen, als ich zum Beispiel hinter dem Potest dieses Kreuz sah und von der Treue Polens gesprochen wurde.
    Treue wem gegenüber?
    Dem Kreuz?
    Das ist sicher eine Sache, die mit einer Gewerkschaftsbewegung wie der unsrigen nicht vereinbar ist, die großen Wert auf die Unabhängigkeit von allen Ideologien, auch den religiösen, legt.
    Dann aber habe ich noch stärker nachgedacht über diese polnische Eigenheit und ich bin zu folgenden Schluss gekommen.
    Und zwar nicht nur ich, sondern die gesamte italienische Gewerkschaftsbewegung.
    Die Kirche in Polen hat in der Geschichte des Landes eine besondere Rolle gespielt und auch in den Ereignissen der letzten Jahre und Monate.
    Die Kirche war eine Kraft, die eine Hoffnung der Demokratie und der nationalen Unabhängigkeit darstellte.
    Nachdem diese Kraft in der Welt der Arbeit in Polen sehr stark war, war sie es auch in Solidarność und man darf sich über ihren großen, starken Einfluss nicht wundern.
    Wäre in Polen ein System der Wahndemokratie und politischen Freiheit entstanden, wäre auch dieser Einfluss auf das richtige Maß zurückgegangen.
    Lama geht in seinem Interview dann über Polen hinaus und stellt eine Erstarrung und Versteinerung der politischen Verhältnisse in allen Ländern Osteuropas, also des sowjetischen Gesellschaftsmodells, fest.
    Eine Krise, so der kommunistische Gewerkschaftsführer im Gespräch mit Klaus Gatterer, aus der man ohne tiefgreifende politische Umwälzungen nicht wird herausfinden können.
    Wobei man nicht glauben kann, sagt Lama, dass gewerkschaftliche Freiheiten ohne politische Freiheit möglich seien, wie der Fall Polen gezeigt hat.
    Ein ausführliches Gespräch mit Lujano Lama, wie gesagt, können Sie heute in Teleobjektiv hören, ab 20.15 Uhr im Ersten Fernsehprogramm.
    Und nun um 12 Uhr und 49 Minuten zu unserem Kulturbericht im Mittagsschanal.
    Er ist heute einer der beliebtesten österreichischen Schauspielerinnen gewidmet, die morgen ihren 75.
    Geburtstag feiert.
    Hören Sie sie in der folgenden Szene, Sie erkennen bestimmt sofort ihre Stimme.
    Ich habe ihm eine stärkere Dosis Morphium gegeben und er ist eingeschlafen.
    Meine drei Jahre Medizinstudium waren also doch für etwas gut.
    Hast du es dem Mädchen gesagt?
    Nein.
    Das war eine Sache zwischen ihm und mir.
    Nicht wahr, Jean?
    Ja, Marie, es ist wahr.
    Ich bin nicht mehr die, die du gekannt hast.
    Du würdest auf der Straße an mir vorübergehen, mich nicht wiedererkennen.
    Und wenn ich aufhöre, an dich zu denken, dann höre ich auf, zu existieren, Marie, auch totes Sterben.
    Wo bist du jetzt?
    Nirgends, Marie.
    Wenn du mich rufst, bist du es, die antwortet.
    Es gibt niemand mehr, der mich wirklich kennt.
    Das war also Paula Veseli.
    Und zwar brachten wir einen Ausschnitt aus einer Studiaufführung des großen Akademietheater-Erfolges, wie immer am Donnerstag von L'Olé Bélan.
    Anlässlich des 75.
    Geburtstages von Paula Veseli sendet übrigens der österreichische Rundfunk in seinem ersten Programm dieses Stück am Samstag, dem 30.1. ab 20 Uhr.
    Wir haben heute den bekannten Wiener Theaterkritiker Piero Rismondo ersucht, ein Porträt der Künstlerin zu entwerfen.
    Im Allgemeinen bezeichnet man das Jahr 1932 als das Jahr des Durchbruchs Paula Veselis.
    Damals spielte sie an Max Reinhards deutschem Theater in Berlin die Rose Bernd in Gerhard Hauptmanns gleichnamigen Drama.
    Mit diesem Datum hat es nur bedingt seine Richtigkeit.
    Paula Wessely war von allem Anfang an sofort da, als sie zum ersten Mal in einer Zofenrolle den Fuß auf die Bretter setzte, die Bretter des Deutschen Volkstheaters in Wien.
    Allerspätestens 1929 aber, als sie die Maria Ebeseder in Felix Saltens, der Gemeine im Theater in der Josefstadt spielte, wusste man, wer sie war.
    Eine außerordentliche, eine elementare, eine große Schauspielerin.
    In Wien jedoch liebt man es, das neu aufkommende Große als ein Geheimnis für sich zu bewahren.
    In Berlin wurde das Geheimnis Paula Wessely 1932 außerhalb Wiens gelüftet.
    Ich möchte die Maria Ebeseder der Paula Wessely ebenso als ein theaterhistorisches Ereignis ansehen, wie nach ihrer Rose Berndt das Gretchen in Reinhards Faust Inszenierung in der Salzburger Felsenreitschule.
    In meiner damaligen Kritik lese ich, die Sensation des Abends ist das Gretchen Paula Wesselys, das in nie geahnter Einfachheit Stille und Größe sein Schicksal erlebt.
    Zitat Ende.
    Ja, dieses Gretchen erlebte sein Schicksal als ein inneres Gesetz, dem es mit demutvoller Entschiedenheit folgte.
    Es war der Kelch, der an ihm nicht vorüberging.
    Im Grunde ist Paula Wessely, ein echtes Wiener Bürgerkind, tief in der österreichischen Landschaft verwurzelt, in der seelischen Atmosphäre einer Stadt, die von Grillparzer, Schnitzler und Freud geprägt wurde.
    Die Verschweigungen Grillpatzers, Schnitzlers Verflechtung von Liebe und Tod, Freuds Seelenentlarvung, das alles vereint sich in ihrer Kunst.
    Und der Zusammenklang der österreichischen Berge, Wälder und Seen strahlte aus ihr, als sie die Zufriedenheit in Raimunds Bauer als Millionär verkörperte.
    Ich verzichte darauf, die vielen weiteren Rollen aufzuzählen, in denen die Wessely unsagbares Gestalt werden ließ.
    Ich versuche, ihrer Gestaltungskunst auf die Spur zu kommen.
    Es gibt da jedes Mal einen Augenblick, den ich den Augenblick der Wessely nennen möchte.
    Er bereitet sich vor, schon von ihrem ersten, oft scheinbar unscheinbaren Auftritt an, und da blitzartig fallen alle Hüllen von der dargestellten Figur.
    Ein kurzer Schrei, ein geflüstertes Wort, ein Verstummen, und die Figur liegt bloß, und wir erkennen sie, verbunden mit allem Menschlichen, mit dem letzten Geheimnis des Lebens.
    Diese Augenblicke der Veseli, die alles enthüllen, die feinsten seelischen Verästelungen der Figur wie ihren geheimsten Urgrund, sind organisch verbunden mit der Stimme der Veseli.
    Eine glasklare Stimme, die nichts verwischt, die alles, alles zum Vorschein bringt.
    In dieser Stimme wird die Seele körperhaft und der Körper seelenhaft.
    Da wird alles eins, Seele und Körper.
    Diese Stimme packt geradezu physisch und entführt uns in die verborgensten Bereiche der Psyche.
    Inzwischen hat sich der Ruhm Paula Wesselys durch ihre Filme über die Welt verbreitet und auch das von Anfang an sofort schon mit ihrem ersten von unverwältbarer Poesie erfüllten Film Masquerade.
    Heute ist um die Veseli die Einsamkeit einer Meisterschaft, die kein Genügen kennt.
    Für sie ist, so meint man zu spüren, die Verantwortung gegenüber der darzustellenden Gestalt eine Frage von Sein oder Nichtsein.
    Man gehe ins Akademietheater, wo sie jetzt zu sehen ist, und erlebe den Augenblick, die Augenblicke der Veseli.
    Und hören Sie nur noch Paula Wesseli selbst.
    In einem Interview, das Sie heute um 17.10 Uhr in der Sendung Kultur aktuell zur Gänze hören können, spricht die Schauspielerin unter anderem über die verschiedenen Anforderungen, die von Bühne und Film gestellt werden.
    Ich hatte das Glück, dass ich mich schon am Theater bestätigt hatte und dann kam der Tonfilm.
    Das Mikrofon spielte eine große Rolle.
    war natürlich eine ganz andere Ausdrucksweise, knapper gefragt vor dem Mikrofon, wie auf einer Bühne.
    Und das Problem ist heute noch immer, wenn wir heute Television machen oder Film machen, das Mikrofon, wenn das weg ist und wir müssen im episches Theater, im großen Burgtheater mit 1600 Personen, wo vieles unakustisch ist,
    auf einen ganz anderen Stil gebaut.
    Das umschließt ein so großes Kapitel, wo man so viel über Technik reden müsste.
    Und danach richtet sich natürlich auch die Ausdrucksform, darf sich aber eigentlich nicht richten vom Darstellenden, vom Urgrund des Hingebens an eine Dichtung oder an einen Menschen von einem Dichter geschrieben.
    Wir wenden uns ja auch Menschen zu, die gültig sind, auch wenn sie also alltägliches Aussagen oder sogenannten Banales, wo man kein Dichterwort zu sprechen hat.
    Heute spielt man Kleist anders, wie wahrscheinlich seinerzeit.
    Trotzdem bleibt der Kreis immer der große Mann, oder Goethe oder Schiller, von Shakespeare gar nicht zu reden.
    Paula Wesseli feiert also morgen ihren 75.
    Geburtstag.
    Und am Ende des Mittagsschanals stehen jetzt noch Kurzmeldungen.
    Österreich.
    Zum Bau des UNO-Konferenzzentrums bei der Wiener UNO-City sagte Bautenminister Sekanina, das Projekt falle nicht grundsätzlich in die Kompetenz des Bautenministeriums.
    Da sich die Voraussetzungen, auch finanzieller Natur, geändert hätten, sei sein ursprünglicher Vorschlag, ein Konferenzzentrum im Wiener Messepalast zu errichten, nicht mehr aktuell.
    Die Frage seines Rücktrittes stelle sich daher in keiner Weise, sagte Sekanina.
    Im Ministerrat wurde Bundeskanzler Kreisky heute von Vizekanzler Sinovac vertreten.
    Der Kanzler leidet an einer Grippeerkrankung.
    Sinovac sagte neuerlich, es sei nicht sein Ehrgeiz, Bundeskanzler zu werden, sondern die ihm gestellten Aufgaben zu bewältigen.
    Die Äußerungen Kreiskys zur Haltung der katholischen Kirche in Polen empfinde er nicht als einen Angriff, meinte Sinovac.
    Handelsminister Starribacher erörtert heute mit den Landeshauptleuten und Vertretern der Mineralölwirtschaft die künftige Preisgestaltung bei den Treibstoffen.
    Starribacher zeigte sich zuletzt optimistisch, einen Kompromiss erzielen zu können.
    In Wien wurde der Prozess gegen die beiden Synagogen-Attentäter mit Zeugeneinvernahmen fortgesetzt.
    Einer der angeklagten Palästinenser, der 21-jährige Heschan Rajaj, richtete eine Beschwerde ein und behauptete, er habe gestern einige komplizierte Fragen nicht verstanden.
    Polen.
    Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur PAP sollen die geplanten drastischen Preiserhöhungen für Lebensmittel am 1.
    Februar in Kraft treten.
    Als Ausgleich dafür soll jeder Beschäftigte eine Zusatzzahlung von umgerechnet etwa 150 Schilling im Monat erhalten.
    Finnland.
    Bei den Präsidentenwahlen am 26.
    Jänner dürfte der sozialdemokratische Regierungschef Koivisto die größten Chancen haben.
    Bei der Bestellung von 301 Wahlmannen, die den Staatspräsidenten letztlich bestimmen, kam die sozialdemokratische Partei Koivistos auf 43,9 Prozent der gültigen Stimmen.
    Die Sozialdemokraten werden demnach 145 Wahlmänner stellen.
    Coivisto dürfte außerdem die Unterstützung von weiteren 32 Wahlmännern der Kommunisten und kleinerer Parteien finden.
    Nahe Osten.
    Über dem Bekaa-Tal im Zentral-Libanon sind heute zwei israelische Flugzeuge von syrischen Flugabwehrraketen beschossen worden.
    Nach libanesischen Angaben wurden die Flugzeuge nicht getroffen.
    Sie sollen kurz darauf die Hauptstadt Beirut überflogen haben.
    Der Luftzwischenfall ist der erste seit der syrisch-israelischen Konfrontation um Luftabwehrraketen im Frühjahr 1981 und der gegen Ende Juli geschlossenen Waffenruhe im Südlibanon.
    Im Bekaa-Tal stehen Batterien der ausschließlich aus Syrern bestehenden arabischen Libanontruppe.
    Europa, USA.
    Der Süden- und Südosten Europas wurde gestern Abend von mehr als 30 Erdstößen erschüttert.
    Meldungen über die Auswirkungen der Beben liegen noch nicht vor.
    Auch die amerikanische Ostküste wurde in der vergangenen Nacht von einem Erdbeben heimgesucht.
    Österreich-Schweiz.
    Das Weltcup-Abfahrtsrennen der Damen in Bad Gastein gewann die 16-jährige Salzbürgerin Silvia Eder mit 1'58,10 vor der Französin Cho und Irene Eppler Bundesrepublik Deutschland.
    Beim Riesentorlauf der Herren in Adelboden führt nach dem ersten Durchgang der Schwede Ingemar Stenmark.
    Und nun noch die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend.
    Über den Niederungen häufig beständig nebelig und kalt.
    Nachmittagstemperaturen minus acht bis minus zwei Grad.
    Auf den Bergen sonnig und mild.
    Und das war wieder einmal ein Mittagsjournal des aktuellen Dienstes für Redaktion und Technik.
    Darf ich mich von Ihnen verabschieden.
    Auf Wiederhören.
    Das war's.

    Beiträge dieses Journals

    Trailer - Paula Wessely feiert ihren 75. Geburtstag
    Interview: Paula Wessely
    Mitwirkende: Rismondo, Piero [Gestaltung] , Zobel, Konrad [Gestaltung] , Wessely, Paula [Interviewte/r]
    Datum: 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Film ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nachrichten
    Datum: 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit Bautenminister Sekanina zu UNO-Konferenzzenturm
    Interview: Bautenminister Sekanina
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Sekanina, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vor Entscheidung über Verlängerung der Benzinpreisfreigabe
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rauchwarter-Affäre: Stellungnahme des WBO-Vorstandsvorsitzenden Richard Kampitsch
    Mitwirkende: Reiss, Christl [Gestaltung] , Wedral, Martha [Gestaltung] , Kampitsch, Richard [Interviewte/r]
    Datum: 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Polen: Erste Verhandlungsrunde Kirche - Staat
    Mitwirkende: Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
    Datum: 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Paula Wessely feiert ihren 75. Geburtstag
    Einblendung: Szenenausschnitt aus "Wie immer am Donnerstag" mit Paula Wessely
    Mitwirkende: Rismondo, Piero [Gestaltung] , Wessely, Paula [Interpret/in]
    Datum: 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Film ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Paula Wessely feiert ihren 75. Geburtstag
    Interview: Paul Wessely
    Mitwirkende: Zobel, Konrad [Gestaltung] , Wessely, Paula [Interviewte/r]
    Datum: 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Film ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1982.01.19
    Spieldauer 00:59:43
    Mitwirkende Oberhofer, Ilse [Moderation]
    Wendl, Fritz [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1982.01.19 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-820119_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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