Mittagsjournal 1977.06.20

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    Guten Tag, verehrte Damen und Herren.
    Bei der Montag-Ausgabe des Mittag-Journals begrüßt Sie Adolf Poindl im Namen von Redaktion und Technik.
    Die Verhandlungen über die Bezüge der öffentlich Bediensteten, das ist heute Mittag das wichtigste innenpolitische Thema.
    Die dritte Runde hat am Vormittag begonnen, vielleicht hören wir aus dem Palais Dietrichstein schon ein Ergebnis.
    Die übrigen Österreich-Themen, Sozialminister Weißenberg berichtet über die Arbeit seines Ressorts und die letzte Etappe des Zollabbaus zwischen Österreich und den europäischen Gemeinschaften ist da.
    Auslandskorrespondenten melden sich heute Mittag aus Paris, Amman und Madrid und sie beziehen sich auf den Brechnev-Besuch in Frankreich beziehungsweise auf das Ergebnis des Parteitages der französischen Sozialisten, auf die Haltung Jordaniens zur aktuellen Auslage, wir bringen dazu Ausschnitte aus einem Interview mit König Hussein, und auf die besondere Situation der Basken in Spanien.
    Die Kulturredaktion schließlich berichtet über den Abschluss des Ballettfestivals der Wiener Festwochen und über eine Leopold-Hower-Ausstellung im Wiener Belvedere.
    Das etwa wäre das Programm bis 13 Uhr.
    Erster Punkt, die Nachrichten.
    Heute Mittag gesprochen von Annemarie Bertet, verantwortlicher Chef vom Dienst ist Henri Goldhahn.
    Frankreich.
    Der sowjetische Staats- und Parteichef Brezhnev ist soeben zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Paris eingetroffen.
    Im Flughafen Orly sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden.
    Die Exekutive wurde in Alarmbereitschaft versetzt, nachdem eine Organisation mit der Bezeichnung Junge Europäische Revolution in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur Agence France-Presse mitgeteilt hatte, im Flughafengebäude sein Sprengstoffpaket versteckt worden.
    Bereits am vergangenen Samstag kam es in Grenoble, Lyon und Straßburg zu Demonstrationen gegen den Besuch Brezhnevs mit der Begründung, der Kreml betreibe die Entspannungspolitik nicht ehrlich.
    Kundgebungen, die für gestern in Paris angesetzt waren, wurden von der Polizei verboten.
    Brezhnev wird bereits heute Nachmittag mit Staatspräsident Giscard d'Estaing zu einem ersten Gespräch zusammenkommen.
    Hauptthemen der Unterredungen sind eine erweiterte wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frankreich und der Sowjetunion, die Ost-West-Entspannung und die Nicht-Weiterverbreitung von Atomwaffen.
    Österreich.
    Der Weltraumausschuss der Vereinten Nationen ist heute in der Wiener Hofburg 20 Jahre nach Abschuss des ersten künstlichen Satelliten zu seiner 20.
    Tagung zusammengetreten.
    Die Konferenz wurde vom Bundespräsident Kirchschläger eröffnet.
    Zur Beratung stehen die Ausarbeitung eines sogenannten Mondvertrages und der Einsatz künstlicher Erdsatelliten für Fernsehdirektübertragungen.
    Die Experten, deren Arbeiten bis 1.
    Juli dauern sollen, erörtern auch die Möglichkeit der Einberufung einer neuen UNO-Weltraumkonferenz, ähnlich jener, die 1968 in Wien stattgefunden hat.
    Philippine
    In Manila hat heute Staatspräsident Marcos die Jahreskonferenz des Welternährungsrates eröffnet.
    Er forderte in seiner Ansprache eine Neuordnung der Nahrungsmittelproduktion.
    An die Überschussländer richtete er die Warnung, dass die Rebellion der Armen gegen die Reichen stets beim täglichen Brot beginne.
    Nach seinen Worten seien alle bisherigen Maßnahmen und Programme gegen Hungersnöte und Missernten gescheitert.
    Gegen Marktschwankungen fordert Marcos die Anlage von Getreidereserven.
    An der Jahreskonferenz des Welternährungsrates nehmen Vertreter von mehr als 30 Staaten teil.
    Europäische Gemeinschaften
    In Luxemburg hat heute die zweite von insgesamt drei Serien von Ministerratstagungen der europäischen Gemeinschaften begonnen.
    Zunächst wollen die Finanzminister der neun Mitgliedstaaten des gemeinsamen Marktes über Möglichkeiten zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Belebung der Wirtschaft beraten.
    Anschließend werden die Landwirtschaftsminister Fragen des europäischen Wein-, Milch- und Getreidemarktes erörtern.
    Morgen nehmen die Außenminister Unterredungen auf, bei denen vor allem die Konferenz der neuen Regierungschefs am 29. und 30.
    Juni in London vorbereitet werden soll.
    Italien Durch ein Attentat auf einen Vorarbeiter der italienischen Siemenswerke in Mailand hat sich die Spannung in der Stadt verschärft.
    Nach Angaben der Polizei wurde der Mann von zwei Jugendlichen durch Schüsse in die Beine verletzt.
    Der Vorfall ereignete sich heute, eine Stunde vor Beginn der zweiten Sitzung, in dem Prozess gegen den mutmaßlichen Anführer der sogenannten Roten Brigaden, Renato Corcio und vier Mitangeklagte.
    Erst gestern waren Lagerhäuser der Firmen Siemens und Magnetti Marelli von Terroristen in Brand gesteckt worden, wobei die Schadenshöhe auf umgerechnet 900 Millionen Schilling geschätzt wird.
    Die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera veröffentlichte heute eine bezahlte ganzseitige Anzeige des Komitees für sozialistisch-revolutionäre Einheit.
    Diese Organisation hatte sich zur Entführung des Präsidenten der Fiat-Werke in Paris, Reveille Beaumont, bekannt.
    Die gleiche Anzeige ist auch in Zeitungen in Paris, Madrid, Mexiko und Buenos Aires erschienen und wirbt für die Macht der Arbeiter und für eine Union der Ausgebeuteten.
    Israel.
    Der Sieger der jüngsten israelischen Wahlen, Begin, hat heute Vormittag Staatspräsident Gadzer vom Abschluss der Regierungsbildung unterrichtet.
    Begin will am Nachmittag eine Koalitionsregierung vorstellen, die sich auf 63 der insgesamt 120 Abgeordneten stützen kann.
    Dem neuen Kabinett sollen 13 Minister angehören.
    In der Koalition sind der Likud-Block mit 45 Abgeordneten, die Nationalreligiöse Partei mit 12 und die Orthodoxreligiöse Partei mit 5 Abgeordneten vertreten.
    Großbritannien
    Die israelische Botschaft in London hat heute eine Darstellung der Sunday Times zurückgewiesen, worin es hieß, dass die Misshandlung und Folterung arabischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen weit verbreitet sei.
    Nach Mitteilung der Botschaft habe Israel vor der Veröffentlichung des Artikels angeboten, jeden einzelnen Fall zu prüfen, was aber von der Sunday Times nicht angenommen worden sei.
    Die Sunday Times bezog sich auf die Aussagen von 44 Arabern, die behaupteten, misshandelt worden zu sein.
    Die israelische Botschaft bezeichnet die Anschuldigungen als Sammlung arabischer Gräuelgeschichten, die von der arabischen Propaganda immer wiederholt würden.
    Kenia, Uganda.
    Auf den ugandischen Staatschef Idi Amin soll am vergangenen Samstag ein Anschlag verübt worden sein.
    Wie die kenianische Zeitung Daily Nation meldet, sei Amin seit hier verschwunden.
    Die Zeitung beruft sich auf Aussagen des stellvertretenden Präsidenten Adrissi, der erklärt haben soll, die Streitkräfte Ugandas hätten die Suche nach dem Staatschef aufgenommen.
    Zu dem angeblichen Attentat selbst nahm Adressi nicht Stellung.
    Wie es heißt, soll das Auto am Minsk in der Nähe von Entebbe von zwei Männern beschossen worden sein.
    Dabei sei der Präsidentenwagen schwer beschädigt worden.
    USA Präsident Carter hat in Washington die Kritik des sowjetischen Parteiorgans Bravta zurückgewiesen.
    Das behauptete, die Vereinigten Staaten bereiteten eine Aufrüstung unter dem Vorwand vor, die Menschenrechte zu verteidigen.
    Cato betonte vor Journalisten, sein Versprechen, die Verteidigungskosten insgesamt zu senken, werde eingehalten.
    Die USA hätten keine außerordentlichen Rüstungsvorhaben, wollten aber den Stand der Rüstung soweit aufrechterhalten, dass sie sich selbst verteidigen können.
    Zu seiner Menschenrechtskampagne meinte Karte, dass sie die Sowjetunion und andere totalitäre Staaten offenbar in Verlegenheit bringe.
    Sie gebe dem Thema größeres Gewicht und habe das Bewusstsein für die Menschenrechtsfrage unter allen führenden Politikern geweckt, sagte der Präsident.
    Bundesrepublik Deutschland
    Gegen eine zunehmende Bürokratisierung hat sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Lattmann gewandt.
    Lattmann sagte im Deutschlandfunk, der Bürger der BRD sei mit Politikern und Parteien unzufrieden, weil er befürchte, dass Politik durch Bürokratie ersetzt werde.
    Die Abgeordneten des Parlaments und insbesondere jene des Bundestages müssten den demokratischen Elan früherer Jahre wiedergewinnen, sagte Lattmann.
    Es gelte die Demokratie immer wieder zu verwirklichen und sie nicht in Bürokratie und in Auseinandersetzungen zwischen den Parteien ersticken zu lassen.
    Österreich
    Der parteiunabhängige Allgemeine Bauernverband hat bei der amtlichen Preiskommission im Handelsministerium Antrag auf Erhöhung des Erzeugermilchpreises gestellt.
    In einer Aussendung des Bauernverbandes heißt es, die Berechnung der Gestehungskosten der Milch habe ergeben, dass die Preiskostendifferenz um mehr als 70 Groschen höher sei als vor der Milchpreiserhöhung am 1.
    Jänner dieses Jahres.
    Von der Erhöhung um einen Schilling 20 je Liter erhalten die Bauern nach den Berechnungen des Bauernverbandes nach zwei Erhöhungen des Milchkrisengroschens noch neun Groschen.
    Starker Kaffeekonsum schwangerer Frauen steht im Zusammenhang mit einem Untergewicht der Kinder.
    Alkoholkonsum verursacht häufig Frühgeburten.
    Das geht aus einer in der österreichischen Apothekerzeitung veröffentlichten Studie hervor.
    Auch zu einer Gewichtsreduzierung des Neugeborenen führt der Zigarettenkonsum.
    Die Sterblichkeit von Ungeborenen ist bei starken Raucherinnen deutlich höher.
    Bemerkenswert ist auch, dass der Zigarettenkonsum des Vaters Einfluss auf die Sterblichkeitsrate der Ungeborenen hat.
    Und zwar unabhängig davon, ob die Mutter raucht oder nicht.
    Keine Auswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf haben dagegen Tee- und Cola-haltige Getränke.
    Nach Meinung des Wiener Planungsstadtrates Wurzer ist das seit dem 1.
    März geltende Nachtparkverbot für Lastkraftwagen in verbauten Gebieten ein voller Erfolg.
    Eine vernünftige und sinnvolle Handhabung dieses Verbotes habe zu einer für Wohnbevölkerung und Kraftfahrzeuglenker gleichermaßen befriedigenden Situation geführt, sagte Wurzer.
    Bis jetzt seien in Wien lediglich 20 Ansuchen um Ausnahmegenehmigung eingereicht worden.
    Das waren die Meldungen und nun zum ausführlichen Wetterbericht.
    Die Wetterlage.
    Die zurzeit in Mitteleuropa einströmenden feuchten und nur mäßig warmen Luftmassen sind labil geschichtet.
    Dadurch nimmt im Zusammenhang mit nur geringen Druckunterschieden in höheren Luftschichten die Neigung zu Regenschauen zu.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    In Südösterreich heiter bis wolkig und nur vereinzelt am Nachmittag lokale Gewitter.
    Sonst weiter zunehmende oder starke Bewölkung und von Nordwesten her Aufkommen von Regenschauern.
    Nordwestliche Winde.
    Nachmittagstemperaturen 18 bis 23 Grad.
    Im Süden bis 27 Grad.
    Frühtemperaturen morgen zwischen 10 und 17 Grad.
    Und noch die Wetteraussichten für morgen?
    Räumlich und zeitlich unterschiedliche Bewölkungsverhältnisse.
    Vor allem in der zweiten Tageshälfte Neigung zu Regenschauern und Gewitten.
    Winde aus West bis Nord.
    Tageshöchsttemperaturen 17 bis 23 Grad.
    An der Alpen-Süd-Seite auch darüber.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt bei 21 Grad, Westwind 35 Kilometer, Spitzen bei 65 Kilometern.
    Eisenstadt stark bewölkt, 23 Grad, Nordwind 15 Kilometer in der Stunde.
    Linz stark bewölkt, 15 Grad, Westwind 20.
    Salzburg wolkig bei 21 Grad, Nordwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
    Innsbruck wolkig, 20 Grad Windstille.
    Bregenz heiter, 19 Grad Nordostwind, drei Kilometer in der Stunde.
    Graz wolkig bei 25 Grad Windstille.
    Und Klagenfurt heiter, 23 Grad Windstille.
    Zwölf vor 13 ist es geworden, während wir Wetter und Nachrichten gehört haben.
    Und jetzt ausführlicher, zunächst aus Österreich.
    Zum dritten Mal sind heute Vormittag Funktionäre der vier Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes mit Vertretern des Bundes als Dienstgeber zu Gesprächen über die Anhebung der Beamtenbezüge zusammengetroffen.
    Nach zwei Verhandlungsrunden am 9. und am 31.
    Mai klafften die Vorstellungen über die neuen Beamtenbezüge zwischen Dienstgebern und Dienstnehmern noch immer um fast drei Prozent auseinander.
    Zuletzt hatte der Bund vorgeschlagen, die Pensionsbeiträge der Beamten anzuheben.
    Über die heutige Verhandlungsrunde informiert sie nun Erich Eichinger direkt aus dem Wiener Palais Dietrichstein.
    Dritte Verhandlungsrunde, diesmal im Wiener Palais Dietrichstein, wie gesagt, relativ weit auseinanderkehrende Standpunkte und, wie beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter zuletzt betonten, wenig Verhandlungsspielraum.
    Die Fronten, 9,75% Forderung der Beamtengewerkschafter und das ist jetzt neu, das jüngste Angebot der Dienstgeberseite würde etwa 7,2% Erhöhung für die Beamten, für die Staatsdiener bedeuten.
    Wie ist es dazu gekommen?
    Beide vergangenen Runden beharrten sozialistische wie christliche Gewerkschafter einmütig auf ihrer Forderung 9,75%, verbunden mit flankierenden Maßnahmen für die kleinen Einkommensbezieher.
    Der Dienstgeber Bund, Länder, Gemeinden bot anfangs 6,5% und dann in der letzten Sitzung 7,9%, mindestens aber 500 Schilling.
    wobei aber die Dienstnehmer einen um ein Prozent höheren Pensionsbeitrag leisten sollten.
    Also die Beamten statt bisher fünf, künftig sechs Prozent ab 1.
    Jänner 1978.
    Über ein weiteres Prozent Pensionserhöhung ab 1.
    Jänner 1979 wollte die Dienstgeberseite in der Folge sprechen.
    Darauf ein klares Nein der Gewerkschafter mit zwei Argumenten.
    Ein Angebot 7,9% minus 1% höheren Pensionsbeitrag bedeutet real 6,9% und das sei eben zu wenig.
    Und außerdem, so die Gewerkschafter, sollte man in Gehaltsverhandlungen nicht über Pensionsbeiträge reden.
    Das sind zwar verschiedene Dinge, die nichts miteinander zu tun hätten.
    Jüngster stand, wie bereits eingangs angedeutet, vor kurzem, so verlautete er seiner Sitzungsunterbrechung, hat der Dienstgeber sein Angebot modifiziert.
    Die Erhöhung des Pensionsbeitrags um 2% soll auf drei Jahre verteilt werden.
    Davon sollten mit 1.
    Jänner 1978 0,7% wirksam werden, Anfang 1979 ebenfalls 0,7% und 1980 0,6%.
    Real würde das für 1978, also das nächste Jahr, bedeuten 7,9% Dienstgeberangebot, minus 0,7% höherem Pensionsbeitrag, also tatsächliche Gehaltssteigerung wie eingangs erwähnt, 7,2%.
    Wie auf den Gesichtern der Gewerkschaftsseite in der Sitzungspause abzulesen war, wenig Freude auch mit dem neuen Dienstgeberangebot.
    Es gibt aber trotzdem ein Indiz, dass noch heute eine Einigung in Sicht sein könnte.
    Für heute Nachmittag ist eine Sitzung des Zentralvorstandes der Postgewerkschaft anberaumt, für morgen eine solche der Gemeindebediensteten.
    Detail am Rande, an der heutigen Runde der ersten mit dem neuen Beamtenstaatssekretär Löschnack hat auch dessen Vorgänger Lausecker als Verkehrsminister teilgenommen.
    Zusammenfassend, harte Verhandlungen über höhere Bezüge für rund 800.000 Staatsdiener, 1% Gehaltserhöhung, kostet immerhin rund eine Dreiviertelmilliarde Schilling.
    Mehr Details hoffe ich jedenfalls im Abendjournal berichten zu können.
    Danke Erich Eichinger für diesen Direktbericht über die Beamtenbezugsverhandlungen.
    Auch nach der dritten Runde also noch keine Einigung, aber immerhin eine weitere Annäherung.
    Wir setzen fort im Mittagsjournal mit einem Blick in die österreichischen Zeitungen.
    Die Auswahl hat heute Wilfried Seifert getroffen.
    Eines der Hauptthemen der heutigen innenpolitischen Kommentare ist die Landesverteidigung.
    Anlass dafür ist eine gestern im Fernsehen ausgestrahlte Diskussion mit den Wehrsprechern der drei Nationalratsfraktionen.
    In einem Kommentar im Salzburger Volksblatt heißt es dazu, in Österreich gäbe es zwar eine Reihe von Generälen, die die verschiedensten Konzepte zur Landesverteidigung vorgelegt hätten, aber... Nur eines gibt es nicht.
    Politiker, die den Militärs klipp und klar sagen, was ihrer Meinung nach gebraucht wird.
    Erst dann vermag man sich nämlich zu überlegen, ob der notwendige Aufwand zu bezahlen ist.
    Geht die Rechnung nicht auf, dann muss das Konzept geändert werden.
    Auch das beste Konzept taugt nämlich dann nicht, wenn die Realisierung unmöglich ist.
    Grundsätzlich zur Wehrpolitik meint Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
    Ein Zahlenvergleich spiegelt das Desinteresse unserer Volksvertretung an einer effektiven Landesverteidigung wider.
    Während Schweden 10 oder die Schweiz gar 19 Prozent ihres Budgets für die Landesverteidigung ausgeben, begnügt sich das neutrale Österreich mit ganzen 4 Prozent.
    Ausreden hierfür werden freilich schnell gefunden.
    In erster Linie sei eine entsprechende Außenpolitik erforderlich oder die Bevölkerung habe ja ohne dies kein Interesse an einem starken Heer.
    Sie alle erinnern jedoch an jenen Spruch aus der Kaiserzeit, wo es geheißen hatte, andere mögen Kriege führen, du glückliches Österreich heirate.
    Dass sich aber schon dieser Spruch als fataler Irrtum herausgestellt hat, kümmert unsere Volksvertretung wenig.
    Leider.
    In den oberösterreichischen Nachrichten nimmt Hermann Polz die seiner Ansicht nach verfehlte Wehrgesetznovelle, nach der zwölf Prozent eines Jahrganges zwangsweise zu Kaderübungen verpflichtet werden können, zum Anlass für seinen Kommentar.
    Polz schreibt an die Adresse der kommenden Jungmänner gerichtet, Benehmt euch zumindest unauffällig und gebt euch desinteressiert an eurer Ausbildung.
    Jede andere Haltung könnte euch in Zukunft nicht nur Zeit für euer berufliches Fortkommen und für euer Familienleben rauben, sie würde auch jene Politiker im ungerechten Tun bestärken, die diesen Pfusch auf einem Gewissen haben, das sie leider nicht drückt.
    Nach diesen Pressestimmen aus Salzburger Volksblatt, Neuem Volksblatt und Oberösterreichischen Nachrichten zum Thema Wehrpolitik eine Meinung zur Diskussion um das Monopol des ORF.
    Nach Meinung von Manfred Scheuch in der Arbeiterzeitung, dem sozialistischen Zentralorgan, ist diese Diskussion vor allem unter dem Aspekt zu sehen, dass einige Leute mit privaten Fernsehanstalten Gewinne erzielen wollen.
    Wenn das Rundfunkmonopol, wie der Herausgeber von Österreichs Auflagenstärkster Zeitung meint, ein Grundrecht verletze, so stellt sich die Frage, das Grundrecht der Gewinnmaximierung oder das Grundrecht der freien Meinungsäußerung?
    Vom ersten weiß unsere Verfassung nichts.
    Die Frage, wie das andere am besten gewährleistet wird, lässt sich unter dem Aspekt der Profitausschaltung sicher diskutieren.
    Vor allem die durch die bevorstehende technische Revolution noch mehr gefährdeten Zeitungen sollten Interesse daran haben.
    In der Presse schließlich kommentiert Anneliese Rohrer die aktuellen Auseinandersetzungen um die Finanzierung der Spitalsdefizite.
    Schon spricht man wieder von kleinen und großen Lösungen und wird wahrscheinlich erst wieder nur halbherzig handeln.
    Provisorien schaffen, Neuregelungen für spätere Jahre, in denen andere die Verantwortung tragen, in Aussicht stellen.
    Der Bürger kann sich dagegen nicht wehren.
    Er kann zwar statt Desorientierung Ideen, statt eines kleinlichen Jocke-Gedufa-Anspiels zweckmäßige Entscheidungen verlangen.
    Nur nützen wird es ihm nichts, denn Spitäler machen ja nie wirklich Pleite.
    Mit diesem Zitat aus der Tageszeitung Die Presse schloss unsere Inlandspresseschau.
    Am 1.
    Juli fallen offiziell die letzten Zollschranken zwischen den europäischen Gemeinschaften und Österreich.
    Allerdings nicht ganz ohne Einschränkungen.
    Denn bei einer Reihe von Waren schützen sich die 300 Millionen EG-Europäer noch bis 1985 mit Zollschranken gegen unliebsame Importe.
    Diese Waren sind vor allem Stahl, Papier und agrarische Produkte.
    Handelsminister Staribacher gab heute Einzelheiten über die neuen Handelsbedingungen mit den europäischen Gemeinschaften bekannt.
    Hans Adler berichtet.
    Der Zollabbau mit den europäischen Gemeinschaften betrifft nicht nur Österreich, sondern insgesamt 16 europäische Staaten, darunter die sieben Staaten der EFTA, der Europäischen Freihandelszone, zu der auch Österreich gehört.
    Abgebaut werden die letzten 20 Prozent der ursprünglichen Zölle, die bisher in drei Etappen reduziert wurden.
    In der EG feiert man dieses Datum als einen Triumph über die Wirtschaftskrise, die auf der ganzen Welt den Protektionismus, das Abwälzen der eigenen Schwierigkeiten auf den Rücken der Handelspartner zur probaten Methode werden ließ.
    Der für den Außenhandel in der Gemeinschaft zuständige EG-Kommissar Wilhelm Haverkamp zum Beispiel in einem Gespräch mit österreichischen Journalisten in Brüssel zum Thema freier Welthandel.
    Es wird nicht einfach sein, das durchzusetzen und durchzuhalten.
    angesichts der Tatsache von Schwierigkeiten in manchen Sektoren, angesichts der Tatsache von Arbeitslosigkeit und den damit verbundenen sozialen und manchmal politischen Problemen.
    Aber ich glaube, in dem Gesamtzusammenhang ist es bedeutsam, dass eine Gruppierung wie die EFTA-Staaten und die Europäische Gemeinschaft mit mehr als 300 Millionen Einwohnern doch einen weiteren Schritt zur Beseitigung von Hindernissen für den wahren Austausch brauchen.
    Indirekt bestätigt dies der österreichische Handelsminister Staribacher.
    Vom Zollabbau ist nämlich eine Liste von Waren als sogenannte sensible Produkte ausgenommen.
    Darunter wichtige Exportgüter der österreichischen Wirtschaft wie Papier, verschiedene Textilien, Edelstahl und Hartmetalle.
    Alle auf Betreiben der EG, die damit die eigene Wirtschaft schützt.
    Und der österreichische Handelsminister muss auf die Frage, ob aus dieser vor Jahren aufgestellten Liste nicht einige Produkte gestrichen werden könnten, sagen.
    Es ist unser Bestreben, diese Laufzeit zu verkürzen.
    Konkrete Zusagen haben wir, trotzdem wird das immer wieder urgieren, in Brüssel bis jetzt nicht bekommen.
    Dagegen kündigt Staribacher die Kontrolle der Weitergabe allfälliger Zollvorteile durch den Handel nach dem 1.
    Juli an.
    Das Handelsministerium ist aufgrund des Gesetzes verpflichtet, dafür vorzusorgen, dass die Zollsenkungen letzten Endes dem Verbraucher zugutekommen.
    Diesbezügliche Besprechungen finden ständig mit den Vertretern der Landespreisbehörden statt.
    Und die Landespreisbehörden wurden jetzt mit entsprechenden Unterlagen ausgestattet.
    Sie haben ja solche jetzt gerade gehört und gesehen, dass der einzelne Referent feststellen kann, in welcher Größenordnung der Verbraucherpreis gesenkt werden muss.
    Diese Liste enthält Behelfszahlen, nach denen ab 1.
    Juli die Zollbelastung zum Beispiel für Herren- und Damenbekleidung um 4 bis 6 Prozent
    für Werkzeuge um 3 bis 5 Prozent, für Farbfernseher um 4 und für Autos um 3,8 Prozent sinkt.
    Wie viel das im Preis ausmacht, ist damit nicht gesagt.
    Dass aber etwas für den Konsumenten herausspringt, soll überwacht werden.
    Ich bin überzeugt davon, dass die Landespreisbehörden mit Zustimmung ihrer Landeshauptleute die notwendigen Kontrollen durchgeführt werden.
    Darüber hinaus hat sich die Paritätische Kommission beschäftigt und hat ebenfalls festgestellt, dass sie alles daran setzen wird,
    dass diese Zollsenkung den Letztverbrauchern zugutekommt.
    Nächstes wichtige Datum also der 1.
    Juli.
    Soweit mein Bericht hier aus dem Handelsministerium und zurück zum Funkhaus, zum Mittagsschanal.
    Das war Hans Adler nach der heutigen Pressekonferenz Minister Staribachers.
    Im Wiener Presseclub Concordia hat vor etwas mehr als einer halben Stunde eine Pressekonferenz von Sozialminister Weißenberg begonnen.
    Der Ressortchef legte dabei den Tätigkeitsbericht seines Ministeriums über das Jahr 1976 vor und er gab gleichzeitig einen Überblick über seine Reformpläne für heuer.
    Eines der wichtigsten Vorhaben Weißenbergs ist dabei zweifellos eine weitere Novelle zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz.
    Es ist im Übrigen bereits die 33.
    Und sie soll vor allem aus der noch immer aktuellen Spitalsfinanzierungsmisere einen Ausweg weisen.
    Für einen Direktbericht von der Pressekonferenz Weißenbergs schalten wir nun zu Hans Langsteiner.
    Halb von drängenden Problemen getrieben, halb bemüht gegen alle Sachzwänge eigenständige Akzente zu setzen.
    So präsentieren sich die Pläne des Sozialministers für das heurige Jahr.
    Zu den für Weißenberg drängendsten Problemen gehört zweifellos die Spitälerfinanzierung.
    Die Beiträge der Kassen zu dieser Finanzierung sollen in der schon erwähnten 33.
    Novelle zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz neu geregelt werden, wobei Weißenberg aber auf die laufenden Spitalsgipfelgespräche warten will.
    Es muss allerdings die entsprechende Novellierung spätestens mit 1.
    Jänner 1978 in Kraft treten, weil die Finanzlage der Krankenversicherung eine entsprechende Maßnahme zu diesem Zeitpunkt als unerlässlich ansehen lässt.
    Zumindest indirekt erinnert Weißenberg hier also an den Zeitdruck, unter dem die nach wie vor klaffende Kostenschere die laufenden Spitalsverhandlungen setzt.
    Der Sozialminister wiederholte in diesem Zusammenhang den erst kürzlich von Kassenseite vorgebrachten Plan, die Ausgaben der Kassen für die Spitäler zumindest in den nächsten fünf Jahren an deren Einnahmen zu binden und meinte dann unter Bezugnahme auf die Diskussionen um die Einführung einer Bundesspitalsteuer,
    Wenn es zu keiner Gesamtregelung der Spitalsausgaben kommt,
    Und aufgrund dessen einzelne Bundesländer von den derzeitigen gesetzlichen Regelungen Gebrauch machen, insbesondere wie das in Niederösterreich beschlossen worden ist, dass die Schiedsgerichte, falls es zu einem Streit zwischen Krankenversicherungen und Krankenanstalten trägern, kommen.
    Verpflichtet sind zumindest 80% der Verpflegskosten den Krankenanstalten dann aufzuerlegen.
    was von den Krankenkassen niemals bewältigt werden könnte, übertragen dieses niederösterreichische Modell auf die gesamte österreichische Krankenversicherung, würde Valuta 1976 4 Milliarden Schillinge ungefähr erfordern.
    Würde man das also in diesem Sinne machen, würde ich mich gezwungen sein, dann ohne Konsens mit den Ländern eine solche Regelung der einnahmenorientierten Ausgabenpolitik vorzunehmen.
    Hier deutet sich also ein harter Kurs Weißenbergs gegenüber den Ländern an.
    Weiters soll in der 33.
    SVG-Novelle geregelt werden.
    Die ursprünglich schon für die 32.
    Novelle vorgesehene Einbeziehung der freien Berufe in die Pflichtversicherung, wobei an eine Lösung außerhalb des allgemeinen Sozialversicherungsrechts gedacht wird.
    Dann die Anrechnung von Kindererziehungszeiten für die Pensionsberechnung von Müttern, eventuell auch rückwirkend.
    Und schließlich eine Regelung für die von der Schließung der Grube Vonsdorf betroffenen Bergarbeiter.
    Soweit erste Umrisse der 32.
    Novelle zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz, die noch im Spätsommer in Begutachtung gehen soll.
    Eigene Akzente möchte Weißenberg mit einer Art gezielter Sozialpolitik setzen, die sich noch deutlicher als bisher auf ganz bestimmte Bevölkerungsgruppen konzentriert.
    Vor allem der Kampf gegen die Armut soll in einer Enquete zu Jahresende weiter forciert werden.
    Andere Schwerpunkte dieser gezielten Sozialpolitik sind die Schaffung zusätzlicher Werkstätten für Behinderte in ganz Österreich, die Ausgestaltung der Berufsberatung für die Jugend sowie arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für ältere und für weibliche Arbeitnehmer.
    An anderen Reformplänen nannte Weißenberg die Kodifikation, also die geänderte Zusammenfassung des Arbeitsrechtes und zwar zunächst der Bestimmungen über die Entgeltzahlung und dann die der Beendigung von Arbeitsverhältnissen, das Mediengesetz, das vor allem die Stellung freier Mitarbeiter regeln soll, eine menschengerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen und schließlich ein Arbeitsruhegesetz.
    Soweit mein Bericht über die Pläne des Sozialministers und damit zurück zum Studio des Mittagsschonals.
    Berichterstatter war Hans Langstein.
    Es ist jetzt in wenigen Sekunden 12.30 Uhr, halb eins, und wir wechseln in der Berichterstattung ins Ausland.
    Einen Monat nach den israelischen Parlamentswahlen, bei denen die rechtsgerichtete Likud-Partei stärkste Fraktion geworden ist, stellt der bisherige Oppositionsführer Menachem Begin heute sein neues Kabinett vor.
    Begin hat eine Koalitionsvereinbarung mit zwei religiösen Parteien unterzeichnet, mit deren Unterstützung sich die Regierung auf 63 der 120 Abgeordneten der Knesset stützen kann.
    In den Regierungsrichtlinien wird zur Frage der besetzten arabischen Gebiete betont, Israel habe ein Recht darauf, die Regierungsgewalt im Westjordanland auszuüben.
    Mehrere arabische Staaten wie Syrien und Ägypten haben bereits nach Bekanntwerden des Wahlsieges des Likud-Blocks vor einer harten Nahostpolitik, einer Regierung unter Führung von Menachem Begin, gewarnt.
    Wie verhält sich nun das arabische Land, das vom Palästinenser-Problem und der Westjordanfrage am stärksten betroffen ist, nämlich Jordanien?
    Hans Benedikt, der Chefredakteur von FS1, sprach mit dem jordanischen König Hussein.
    Die erste Frage in diesem Interview.
    Verschiedene arabische Regierungen haben davon gesprochen, dass Krieg unvermeidlich sei, wenn die nationalistische Regierung in Israel ihre erklärten Ziele, vor allem die Nichtaufgabe besetzter Gebiete wie West-Ardanien, nicht aufgibt.
    Glauben Sie auch, dass eine solche israelische Politik Krieg unvermeidlich macht?
    Ich glaube, wenn dies die neue Regierung in Israel sein soll, dann wird der Prozess, der zu einer justen und durablen Frieden führt, gehalten.
    Und wenn dies passiert,
    Wenn das tatsächlich die Politik der neuen israelischen Regierung ist, antwortet König Hussein, dann wird der Kurs in Richtung auf einen gerechten und dauerhaften Frieden unterbrochen werden.
    Und wenn das passiert, dann schaut die Zukunft sehr gefährlich aus.
    Nicht nur für diesen Raum Nahost, sondern für die ganze Welt.
    Die Chance für Frieden würde verloren gehen, die Situation würde sich verschlechtern, bis schließlich ein neuer Ausbruch in dieser Region geschieht.
    Ich habe nie die Ansicht von anderen gehabt, sagt Hussein weiter, dass ein militärisch starkes Israel ein gemäßigtes und vernünftiges Israel ist.
    Diese Gleichung stimmt allem anscheinend nicht.
    Im Augenblick sehen wir in Israel eine extremistische Führung und eine starke Armee.
    Und die Verbindung dieser beiden ist eine unbekannte in der Gleichung für Gegenwart und Zukunft.
    von allem, was wir von ihrem Vergangenen wissen, und gleichzeitig ein sehr starkes Israel militärisch.
    Und die Kombination ist eine unbekannte Menge in Bezug auf das Präsent und das Zukunft.
    Herr Major, Sie sprechen in Bezug auf die militärische Fähigkeit.
    Die zweite Frage bezieht sich auf die militärischen Möglichkeiten im Raumnahost.
    Hätten die arabischen Frontstaaten, wenn sie einen Krieg gegen Israel beginnen, hätten sie Aussicht auf Sieg, wenn man bedenkt, dass Jordanien erst auf dem Weg dazu ist, seine militärische Leistungsfähigkeit wieder aufzubauen, dass Syrien tief militärisch in den Libanon-Konflikt verwickelt ist und Ägypten mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpft?
    Well, I have a very strong feeling which I have
    die Israel in der nachvollziehbaren Zukunft hat.
    Ich habe oft und oft meiner tiefen Überzeugung Ausdruck gegeben, antwortet König Hussein von Jordanien, dass Israel auf vorhersehbare Zeit den militärischen Vorteil auf seiner Seite haben wird.
    Wir, also die Frontstaaten, sind jetzt wahrscheinlich noch nicht so stark, wie wir es 1973 waren.
    Israel hat dagegen die Chance gehabt, nicht nur seine Verluste auszugleichen, sondern sich mit den modernsten Waffensystemen der Welt auszurüsten.
    Die dritte Frage beschäftigt sich mit dem Verhältnis der USA zum Raum Nahost.
    Die arabische Welt erwartet offenbar, dass Präsident Jimmy Carter Druck auf Israel ausübt, damit Israel eine Kompromisspolitik einschlägt, vor allem in den Territorialfragen.
    Es scheint aber, dass Präsident Carter noch unentschlossen ist, auf welche Weise er diesen Druck ausüben will.
    Auf der anderen Seite hat Ministerpräsident Menachem Begin kürzlich gesagt, amerikanischer Druck auf Israel würde die Araber ermutigen, militärisch etwas gegen Israel zu unternehmen.
    Was ist die Meinung König Husseins?
    the possibilities to do so because of the credentials that it has with all sides concerned.
    Ich bin überzeugt, antwortet der Jordanische König, dass die USA eine ungeheuer wichtige Rolle im Nahostkonflikt spielen können, vor allem deshalb, weil ihnen die Konfliktparteien vertrauen.
    Die USA haben auch, so wie viele andere Staaten auf der Welt, ein grundsätzliches Interesse an Frieden in diesem Raum.
    Ich bin überaus beeindruckt von Präsident Carter, von seiner Sorge und seinem Interesse am Nahostproblem, von seinem Wunsch, alles in seiner Macht Stehende für den Frieden zu tun.
    Ich unterschätze nicht die Möglichkeit der USA eine wichtige Rolle zu spielen beim Bemühen aller, Frieden in diesem Raum zu schaffen.
    Das Gespräch mit König Hussein von Jordanien führte Hans Benedikt.
    Das ungekürzte Interview wird heute Abend ab 22 Uhr in FS1 ausgestrahlt.
    Wie sieht man nun in Israel die Friedenschancen unter der neuen Regierung?
    Heute Abend spricht in der Wiener Hofburg auf Einladung des Renner-Instituts ein Mann der israelischen Opposition über dieses Thema.
    Uri Avnery, unorthodoxer Publizist und nicht nur unter der jetzigen, sondern auch unter der vorangegangenen Regierung leidenschaftlicher Gegner der offiziellen, seiner Meinung nach zu wenig weitherzigen Außenpolitik, hat bei der letzten Wahl vergeblich für eine kleine Linkspartei kandidiert.
    Uri Avnery ist nicht zu verwechseln mit dem ursprünglich für die heutige Veranstaltung eingeladenen Redner, Shlomo Avnery, dem Direktor des israelischen Außenministeriums unter Alon.
    Wegen der Regierungsumbildung hat Avnery im letzten Moment abgesagt.
    Avnery sprang in die Bresche.
    Barbara Kudnow-Kalergi führt mit ihm das folgende Gespräch.
    Herr Avnery, Sie sind einer jener Israelis, die von Anfang an für eine sehr weitherzige Lösung gegenüber den Palästinensern eingetreten sind, für Verhandlungen mit der Palästinensischen Befreiungsorganisation und sogar für einen Palästinenserstaat.
    Nun gibt es in Israel eine neue Regierung, die nicht bereit ist, auf der Westbank im Westjordanland Konzessionen zu machen, und es gibt auf der anderen Seite die arabischen Staaten, die auf der Räumung dieses Westjordanlands bestehen.
    Es gibt nun viele Leute, die das für eine ziemlich ausweglose Situation halten.
    Sehen Sie einen Ausweg?
    Es hängt davon ab, wie die Lage sich entwickelt, wie die arabischen Staaten und Völker reagieren und besonders wie die Regierung der Vereinten Staaten auf die neue Situation reagiert.
    Denn es kann zu einer Konfrontation zwischen Israel und der Regierung des Präsidenten Gartos führen.
    Herr Avnery, wie ist es eigentlich zu diesem Wahlsieg der Likud gekommen?
    Es gibt ja nun Beobachter, die sagen, die Wähler wollten vor allem der Regierung aus innenpolitischen Gründen einen Denkzettel erteilen.
    Sie wollten aber nicht die Situation schaffen, die jetzt ist, nämlich eine Situation härterster Konfrontation mit den arabischen Staaten.
    Wie sehen Sie das?
    Fraglos hat jemand, der für die Partei des Herrn Begging gestimmt hat, gewusst, wofür er stimmt.
    Nicht nur gegen die vorherige Regierung oder das vorherige Regime.
    sondern auch für eine Partei, die einen rechtsradikalen, ultranationalistischen Kurs vertritt.
    Ich glaube, dieser andauernde Zustand des Nicht-Friedens hat dazu geführt, dass die Leute in Israel nicht mehr an die Chancen des Friedens geglaubt haben.
    und daher für eine Partei gestimmt haben, für einige Parteien gestimmt haben, die sagen, dass die Friedensbemühungen sowieso aussichtslos sind.
    Was sich verändert hat, dass man geglaubt hat, dass die vorige Regierung ihren Kurs im Laufe der Zeit ändern wird und kann.
    Sagen wir mal, in einer neuen politischen Situation während oder nach der Genfer Konferenz
    in Verhandlungen mit Amerika und so weiter, weil wir jetzt eine Regierung haben, die so extrem in dieser Beziehung ist, dass gar nicht dran zu denken ist, dass sie ihren Kurs ändert.
    Nun gibt es aber auch die Vereinigten Staaten, die ja offenkundig Druck ausüben wollen und werden auf Israel nun doch Konzessionen zu machen.
    Glauben Sie, dass auf Druck von Amerika eine Liberalisierung oder eine größere Nachgiebigkeit der jetzigen Regierung erreicht werden könnte?
    Bezweifle ich sehr.
    Soweit ich Herrn Birkin kenne, ich kenne ihn beinahe 40 Jahre, er ist eine sehr starke Persönlichkeit, ein Mann, der von seiner eigenen Mission total überzeugt ist und der glaubt, dass es sein Schicksal ist, die Einheit des Landes Israels als eine jüdische Stadt zu bringen.
    Zwar sind wir ein kleiner Staat im Vergleich zu einer Großmacht wie Amerika, aber Herr Begin glaubt, dass er Kraftquellen in Amerika hat, die auch einen Gegendruck ausüben können.
    Es ist nun von verschiedenen arabischen Führern gesagt worden, wenn tatsächlich die Regierung bei ihrer Weigerung bleibt, im Westjordanland Konzessionen zu machen, würde das Krieg bedeuten.
    Das ist ja auch in Israel bekannt.
    Wie hat eigentlich die israelische Öffentlichkeit auf diese Möglichkeit reagiert?
    Ich würde sagen, ziemlich fatalistisch.
    Denn, wie gesagt, ich glaube die Grundstimmung in Israel ist, dass keine Chancen auf einen Frieden bestehen.
    dass die Araber nicht bereit sind, Israel jemals anzuerkennen, auch nicht, wenn Israel die besetzten Gebiete zurückgibt.
    Das ist eine Überzeugung beinahe aller Israelis.
    Und diese Überzeugung hat dazu geführt, dass man für Begin oder für die alliierten Parteien, die religiösen Parteien, gestimmt hat.
    Und wenn das dann zu einem Krieg führt, ich glaube die meisten Israelis würden sagen, dass das eben unabwendbar war.
    Das ist wie eine Naturerscheinung.
    Glauben Sie an einen Krieg in der nächsten Zeit?
    Ich würde sagen, dass ein Krieg innerhalb eines Jahres ziemlich wahrscheinlich ist.
    Barbara Kotenhofer-Kallier gesprach mit dem israelischen Journalisten Uri Avnery.
    Der mächtigste Mann der Sowjetunion, Staats- und Parteichef Brezhnev, hat vor etwa einer Stunde französischen Boden betreten.
    Es ist sein erster Besuch in einem westlichen Land seit zwei Jahren und es kommt diesem Besuch sicherlich mehr zu als nur protokollarische Bedeutung.
    Es hat einerseits den Anschein, als ob die Moskauer Führung das dringende Bedürfnis spürte, jetzt, da die Belgrader Vorbereitungskonferenz zusammengetreten ist, ein gewisses Isoliertsein gegenüber dem Westen zu durchbrechen.
    Es liegt andererseits auf der Hand, dass Moskau die französische Politik für wichtig hält und die Stellung Frankreichs in der westlichen Welt besonders hoch einschätzt.
    Die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Frankreich sind ja traditionell gut.
    Begonnen hat dieser Prozess vor etwa elf Jahren, als General de Gaulle in Moskau die Entspannung eingeleitet hat.
    Frankreich hat heute aber auch ein heißes innenpolitisches Thema.
    Die Sozialisten haben ihren Parteitag in Naht hinter sich.
    Die für möglich gehaltene Spaltung ist nicht eingetreten.
    Im Gegenteil, der linke Flügel beugte sich der Mehrheit und das überraschend kompromisslos.
    Hans-Joachim Kruse geht in seinem Bericht aus Paris davon aus.
    Einen großen Sieger hat es beim Parteitag der Sozialisten in Nord gegeben und das war der erste Sekretär François Mitterrand.
    Stärker als je zuvor hat er die Partei in der Hand, stärker als je zuvor hat sich seine politische Linie ohne irgendwelche Zugeständnisse an den linken Flügel durchgesetzt.
    Während die Delegierten der Parteimehrheit und des linken CRS-Flügels Tag und Nacht verhandelten, um einen Kompromiss zwischen den beiden Entschließungsanträgen auszuarbeiten, entschied Parteichef Mitterrand, die linke Minderheit muss sich bedingungslos unterwerfen, sie muss ihre fraktionellen Organisationsformen auflösen und sie muss sich politisch-ideologisch der Mehrheit fügen.
    Nur dann kann sie im Führungsgremium der Partei vertreten sein.
    Der linke CRS-Flügel war zu weitgehenden Zugeständnissen bereit, aber er wollte sich nicht bedingungslos fügen.
    Das hätten die Vertreter dieses CRS-Flügels auch bei ihrer Basis nicht durchsetzen können.
    So hatte der geschickte Mitterand den Vorwand, um den linken Flügel praktisch auszuschalten.
    François Mitterand nahm zur Kenntnis, dass der linke Flügel aufhören will, eine Partei in der Partei zu sein, aber er machte als Gegenleistung keine Konzession.
    Es gab also in den strittigen politisch-ideologischen Fragen keinen Kompromiss.
    Also wird die linke Minderheit auch in Zukunft nicht im Führungsgremium der Partei vertreten sein.
    Der Einfluss der Linken ist nach dem Parteitag von Nantes geringer als vorher.
    Die Parteimehrheit um François Mitterrand regiert allein.
    Damit wird Parteichef Mitterrand als möglicher Regierungschef und damit wird die Sozialistische Partei als mögliche Regierungspartei noch glaubwürdiger.
    Mitterrand akzeptiert nur die Verstaatlichungen, die im Regierungsprogramm der Linken vorgesehen sind und nicht mehr.
    Damit grenzt er sich gegen die Partei Linke, aber auch gegen die Kommunisten ab.
    Mitterrand vertraut auf die Gesetze der Marktwirtschaft, verurteilt allzu starken Dirigismus und Protektionismus und er bekennt sich zu Europa.
    Mit dieser gemäßigten Linie ohne Konzessionen an die Partei Linke sind die Aussichten für einen Sieg bei den nächsten Parlamentswahlen nicht geschmälert worden, im Gegenteil.
    Vor allem wird auch das Regieren leichter, wenn Mitterrand tatsächlich die Geschicke Frankreichs übernehmen sollte.
    Diese innenpolitischen Fragen spielen sicher auch eine Rolle bei den Gesprächen zwischen Präsident Giscard d'Estaing und Staatschef Leonid Brezhnev.
    Der sowjetische Gast wird zwar nach seiner Ankunft in Paris heute Mittag im Schloss von Rambouillet von der französischen Innenpolitik abgeschirmt, aber es ist interessant, dass der sowjetische Staatschef nicht mit dem französischen Kommunisten Georges Marchais zusammentrifft und dass auch der traditionelle Besuch im Pariser Rathaus bei Bürgermeister Jacques Chirac nicht vorgesehen ist.
    So haben Zhiska und Brezhnev ausführlich Gelegenheit, über Entspannung und Zusammenarbeit zu sprechen.
    Einen besonderen Platz sollen nach sowjetischen Angaben auch die Frage der Rüstung bzw.
    Abrüstung einnehmen.
    Für Leonid Brezhnev ist dieser Besuch in Paris vor allem eine Gelegenheit, im Westen seine neue Funktion als Staatschef einzuweihen.
    Und dann kann er auch mit diesem Besuch in Frankreich beweisen, dass die Entspannungspolitik weitergeht, obwohl es zurzeit mit dem amerikanischen Präsidenten Schwierigkeiten gibt.
    Staatschef Brezhnev hat eine Tribüne im Westen und das ist zur Zeit wichtig für ihn.
    Das war Hans-Joachim Kruse aus Paris und der nächste Korrespondentenbericht führt uns eine Minute nach drei, viertel eins nach Spanien.
    Dort hat Ministerpräsident Adolfo Suárez nach dem Sieg seiner Union des Demokratischen Zentrums bei den jüngsten Wahlen während des Wochenendes Sondierungsgespräche über die Bildung eines Kabinetts aufgenommen.
    Suárez hat die Absicht, noch in dieser Woche eine Ministerliste zusammenzustellen.
    Er sucht ein breites Fundament dafür.
    Er sucht auch Kontakt zu den rebellischen Basken.
    Auf die Situation dieser Basken geht Rolf Götz in einem Beitrag aus Madrid näher ein.
    Jedes Mal, wenn in den letzten Monaten europäische Staatsmänner ihrem jüngsten Kollegen, dem spanischen Ministerpräsidenten Adolfo Suárez, ihre ehrlich empfundene Achtung über die Reform dieses Landes aussprachen, dann antwortete dieser mit einem Stoßseufzer.
    Aber das Regionalproblem, so sagt er, ist auch nicht annähernd gelöst.
    Unter diesem Begriff versteht er vor allem den Separatismus im Baskenland, denn in Zeiten des Überganges und der Schwäche wird in Spanien der Separatismus stark.
    Das einzige, worauf fast alle Basken bestehen, ist die Garantie jener besonderen Gemeinderechte, die Madrid ihnen im vergangenen Jahrhundert genommen hatte.
    Nun, diese Gemeinderechte, die Fueros, meinten ursprünglich auch jene Basken, die heute mit Terror, Entführung, Bombenattentaten und Banküberfällen den Aufstand gegen Madrid proben.
    Keineswegs einig mit jenen baskischen Landsleuten, die wie sie an ihrem stemmischen Eigenarten hängen, die trotz Strafandrohung jahrelang verbotene Sprachschulen finanzierten und die dennoch unter dem Terror der Äther der jungen Rebellen zu leiden haben.
    so, dass viele resignieren, andere auswandern nach Andalusien, nach Frankreich oder nach Südamerika.
    Wer sind die einen und die anderen Basken, die zusammen zäher als alle anderen Stämmen nicht nur Spaniens am Althergebrachten festhalten und die sich dennoch untereinander bis aus Messer bekämpfen?
    Ihre Sprache, deren Kern sie sich durch die Jahrtausende erhielten, gehört nicht zu den indogermanischen Idiomen.
    Sie zeigt Verwandtschaften zu Sprachen des Kaukasus und Etruriens.
    Die Basken verteidigten diese Sprache auch gegen das 40 Jahre währende Lehrverbot General Frankos.
    Lange hielten sie auch an ihren primitiven Organisationsformen fest.
    Von den Einwandererwellen der Iberer, Kelten, Franken, der Römer und Goten, in die Hänge der Pyrenäen und an die zerklüfteten Küsten der Biskaja gedrängt, beschränkten sie sich auf Gemeindevertretungen
    die ihre Delegierten in den Rat der Täler, etwa nach Guernica, entsandten, dem politischen Zentrum einem Tinkplatz gleich.
    Niemals gab es ein bastisches Königreich, aber immer wieder Rebellenführer, die gegen andere Könige Krieg führten oder an ihrer Seite kämpften.
    Der Ausbau erfolgreicher Industrie zog immer neue Einwandererwellen aus dem sonnentrocknen Armhäusern Spaniens
    Aus Andalusien und der Estremadura in die kühle Fluchtlandschaft des baskischen Nordens.
    Dort, wo Fabriken die Bauern immer tiefer in die regenfeuchten Tannenwälder zurücktrieben.
    In der baskischen Kernprovinz Pusqua mit der Hauptstadt San Sebastian sprechen heute nur noch drei von zehn Einwohnern baskisch.
    Und was vielleicht noch aufschlussreicher sein mag, nur einer von zehn kennt die Geschichte seiner nächsten Umgebung.
    ist mit dem baskischen Wesen wirklich verbunden.
    In den Industriezonen bilden die Basken erkennbar an ihrem stämmigen Wuchs, der gebogenen Nase und an ihrem seltsamen Namen heute eine Minderheit.
    Aus dieser Erkenntnis erhob sich unter den Bauernsöhnen vor allem unter denen, die studierten, ein verzweifelter Unmut gegen alles Nicht-Baskische.
    Im Kampf gegen das Franco-Regime zum Beispiel genügte diesen jungen Leuten nicht die baskische Nationalisten-Partei.
    Sie erschienen ihr zu lahm.
    So überließen sie sich dem rebellischen Geist unserer Zeit, dem Marxismus-Leninismus, was immer man auch darunter verstehen mag.
    Eines der schwierigsten politischen Probleme in Spanien, die Situation der Basken.
    Wir hörten Rolf Götz.
    Und nun die beiden angekündigten Kulturberichte.
    Von heute bis einschließlich Samstag gastiert das American Ballet Theatre im Rahmen des Ballettfestivals der Wiener Festwochen im Theater an der Wien.
    Das aus 76 Tänzern bestehende Ballett befindet sich auf einer ausgedehnten Europatournee und es wird unter anderem noch in Athen, in München, Kopenhagen, London und Paris auftreten.
    In Wien zeigt das Amerikanische Ballett drei verschiedene Programme.
    Hören Sie einen Bericht von Walter Gellert.
    Exilerussen wie Fokin, Mortkin oder Bolm sowie der Engländer Anthony Tudor waren zunächst für das Repertoire und für den Stil des 1939 gegründeten Ballettheater maßgebend.
    Dazu kamen später auch Arbeiten amerikanischer Choreografen wie Jerome Robbins.
    Schließlich fanden auch die berühmtesten internationalen Choreografien ihren Platz im Repertoire des American Ballet Theater.
    Dadurch manifestiert sich eine ungeheure Vielfalt an tänzerischen Ausdrucksmöglichkeiten in diesem Repertoire, das insgesamt 125 bis 150 Werke umfasst, von denen zurzeit 31 aufgeführt werden.
    War eine Integration der beiden Exilerussen Makarova und Baryshnikov in das Ensemble leicht?
    Dazu der General Manager des American Ballet Theater, Daryl Dodson.
    Es war ziemlich einfach für Baryshnikov und Makarova,
    Es war sehr leicht für Baryshnikov und Makarova in das American Ballet Theater integriert zu werden, da das American Ballet Theater aus der russischen Tradition hervorgeht.
    Als die Truppe 1939 geformt wurde, war Fokin der Hauptchoreograf.
    Die Kompanie war übrigens die letzte Kompanie, für die er gearbeitet hat, bevor er gestorben ist.
    Das American Ballet Theater hat diese Tradition immer fortgesetzt.
    Es ist also vor allem eine Truppe, die dem klassischen Tanzstil verhaftet ist.
    So war es für Baryshnikov und Makarova sehr leicht hier Fuß zu fassen.
    Das American Ballet Theater, das sowohl von privater als auch von staatlicher Seite unterstützt wird, spielt 30 Wochen im Jahr, wobei in einer Woche sieben bis acht Vorstellungen gegeben werden.
    Zahlen, von denen die Tänzer der Wiener Staatsoper zum Beispiel nicht einmal träumen.
    Zwölf bis fünfzehn Wochen wird dann noch geprobt.
    Für Michael Berischnikow ist das abwechslungsreiche Repertoire der amerikanischen Kompanien faszinierend.
    In Amerika sind alle klassischen Unternehmen
    In den USA haben alle klassischen Kompanien, wie zum Beispiel das American Ballet Theater, viele moderne Stücke auf dem Repertoire.
    Es ist da schon schwierig, klassische Werke wie Giselle, Schwanensee oder romantische Ballette wie Dornröschen auf demselben Niveau wie ein modernes Tanzstück zu halten.
    Aber es ist aufregend, während einer Saison einen Tag ein romantisches Ballett zu tanzen und am nächsten Tag ein Ballett beispielsweise von Alvin Ailey oder Glenn Tetley.
    Oder ein neoklassisches von Tudor oder Balanchine.
    Oder ein Ballett von Jerome Robbins.
    Romantisches Ballett am nächsten Tag.
    Ballett von Alvin Ailey oder Glenn Tetley.
    Oder neoklassische Tänze.
    Die amerikanische Truppe zeigt in Wien nun den Ballettklassiker Giselle.
    Weiters den dritten Akt aus La Balladea in der Choreografie von Natalia Makarova.
    Anthony Tudors 1936 beim englischen Ballet Rambert uraufgeführtes Ballet Jardin au Lilac, ebenfalls in der Choreografie Macarovas und Glenn Tetley's Version von Le Sacre du Printemps.
    Der dritte Abend schließlich ist Glenn Tetley's Voluntaries, Anthony Tudors The Leaves Are Fading sowie dem 1976 uraufgeführten Werk Push Comes to Shove von Twyla Tharp gewidmet.
    Twyla Tharp ist eine Choreografin, die unter anderem auch bei Merce Cunningham getanzt hat.
    Als Orchester wirken bei Giselle das Grazer Philharmonische Orchester bei den zwei Abenden, an denen unter anderem Le Sacre du Printemps gegeben wird, das ORF Symphonieorchester und am 24. und 25.
    Juni schließlich begleitet die Janacek Philharmonie aus Ostrau.
    In der österreichischen Galerie im Oberen Belvedere in Wien wird heute eine Ausstellung eröffnet, die dem Werk des nun 81-jährigen österreichischen Malers Leopold Hauer gewidmet ist.
    80 Exponate, vor allem Ölbilder, geben einen Überblick über das 60-jährige Schaffen Prof. Hauers.
    Brigitte Hofer sagt uns Näheres.
    Vorwiegend Holzgatter, vergitterte Fenster, Fleckerlteppiche und Stalltüren sind auf den Ölbildern Leopold Hauers dargestellt.
    In farbiger Intensität, in gestalterter Kraft, oft in schweren, blaubraunen, toten Farben.
    Die Würde und Größe einer Welt, die heute meist unbeachtet wird, die bestenfalls als naiv oder ästhetisch abgetan wird.
    Trotzdem findet das Werk Leopold Hauers jetzt Eingang in die österreichische Galerie.
    Und das nicht zu früh, wie deren Direktor Hofrat Hans Aurenhammer meint.
    Es ist das eine Huldigung, und das möchte ich ausdrücklich sagen, die schon lange fällig war, die nur einfach nicht früher dargebracht werden konnte.
    Leopold Hauer ist über 80 Jahre alt und gehört sozusagen zu jenen österreichischen Malern, die die Brücke von der großen Zeit der österreichischen Kunst um 1900 bis in unsere heutigen Tage zu schlagen vermögen.
    seine großen Lehrer, unter Anführungszeichen, denn sie waren zum Teil auch seine Freunde, seine väterlichen Freunde, Egon Schiele, Albin Egerliens, Sterrer, haben ihm das Rüstzeug gegeben, das Verhältnis zur Farbe, vor allem aber auch zur Tektonik der Bilder, das Verhältnis zur Linie, so dass derjenige, der die Kunst um 1900 und später in Österreich kennt, unschwer die Verwandtschaft
    aber nicht die Abhängigkeit zu den eben genannten großen Malern unserer Kunst um 1900 und später finden wird.
    Die Kunst war für Leopold Hauer die Wurzel seines Lebens.
    Er war von ihr umgeben durch seinen Vater einen der bedeutendsten Kunstsammler Österreichs.
    Er ist es durch seine Tochter Christa und durch seinen Schwiegersohn Johann Frumann.
    Beides Maler, die sich aber im Stil und in der Thematik ihrer Bilder weitgehend von Leopold Hauer getrennt haben.
    Wenn ich vom Thema sprechen will, ist es, dass ich, wenn ich spazieren gehe, immer wieder schaue, dass Dinge, die so bescheiden sind in ihrer Erscheinung, eigentlich gar nicht auffallen.
    Und erst wenn man sich da näher besieht, ist man verzaubert von der Schönheit dieser Dinge, die ja zumeist durch das Altern ein so allgemeines Patina bekommen haben, das natürlich den Reiz dieses Gegenstandes ausübt.
    Ich suche prinzipiell eigentlich nur jene Dinge, die ich finde, dass sie die Menschen nicht beachten.
    Die Österreichische Galerie wird nach Leopold Hauer in diesem Jahr noch Werke von Karl Stark ausstellen, von August bis Oktober.
    Die Auswahl zu treffen bedeutet für die Direktion jedes Mal eine schwierige, weil von den verschiedensten Seiten meist vehement angegriffene Entscheidung.
    Nach diesem Ausblick auf eine Leopold-Hauer-Ausstellung noch einmal ganz kurz zurück zur Tagespolitik.
    Österreich.
    Auch die heute abgehaltene dritte Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der vier Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und dem Bund hat bisher kein Ergebnis gebracht.
    Ein neues Angebot des Bundes würde den Beamten eine Gehaltserhöhung um 7,9 Prozent zugestehen, wovon allerdings 0,7 Prozent als zusätzlicher Beitrag zur Beamtenpension abgezogen werden müssten, sind für 1979 und 1980 vorgesehen.
    Die Beamtengewerkschaften haben diesem Angebot bisher nicht zugestimmt und beharren auf ihrer Forderung nach 9,75 Prozent Gehaltserhöhung.
    Die einständige Mittagsinformation ist beendet, verehrte Damen und Herren.
    Sie hören die Abendinformation dann ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 und in der Zwischenzeit informieren Sie ja die Nachrichten zu jeder vollen Stunde über das Wichtigste in aller Welt.
    Für das Mittagsteam aber, sagt Ihnen Adolf Poindl, auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Noch keine Einigung bei Beamtengehaltsverhandlungen
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung]
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Auswirkungen der letzten Etappe des Zollabbaues
    Einblendung: Wilhelm Haferkamp, Minister Staribacher
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Haferkamp, Wilhelm [Interviewte/r] , Staribacher, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sozialminister will Spitalssteuer mit Bundesländern regeln
    Interview: Minister Weißenberg
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Weißenberg, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview: König Hussein zur Situation im Nahen Osten - Israel, USA - Jordanien
    Interview: König Hussein
    Mitwirkende: Benedict, Hans [Gestaltung] , Olbort, Ferdinand [Gestaltung] , Machatschke, Roland [Gestaltung] , König Hussein Ibn Talan II. von Jordanien [Interviewte/r]
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview: Uri Avnery über israelische Politik
    Interview: Uri Avnery
    Mitwirkende: Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung] , Avnery, Uri [Interviewte/r]
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Francoise Mitterrand besiegt bei Parteitag der Sozialisten Linksflügel - Vorschau Breschnew Besuch
    Mitwirkende: Kruse, Hans Joachim [Gestaltung]
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Basken kämpfen weiter für ihre Autonomie
    Mitwirkende: Görz, Rolf [Gestaltung]
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gastspiel "American Ballettheater" bei den Wiener Festwochen
    Interview: Daryl Dodson (Generalmanager), Michail Barischnikow
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Baryshnikov, Mikhail [Interviewte/r] , Dodson, Daryl [Interviewte/r]
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Leopold Hauer - Ausstellung im Oberen Belvedere
    Einblendung: Direktor Hofrat Hans Aurenhammer, Leopold Hauer
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Hauer, Leopold [Interviewte/r] , Aurenhammer, Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1977.06.20 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Schloss Belvedere [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1977.06.20
    Spieldauer 00:59:47
    Mitwirkende Poindl, Adolf [Moderation]
    Haider, Edgard [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1977.06.20 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-770620_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
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