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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Untertitel der Amara.org-Community
Hier ist das Studio des Mittagsschanals, am Mikrofon Roland Machacki.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Zunächst ein kurzer Überblick über das Programm, das wir für die folgende Stunde geplant haben.
Aus Österreich Ergebnisse der jüngsten Umfrage über Atomkraftwerke, Bevölkerung weiterhin skeptisch.
Austrian Airlines wollen in das Billigfluggeschäft einsteigen.
Neue Kabelrundfunkgesellschaft gegründet und Budgetdebatte im Parlament heute Vormittag über das Kapitel Handel.
Aus dem Ausland berichten wir über den Stand der Entführungsaffäre in Zypern, über die Regierungsbildung in den Niederlanden nach sieben Monaten und über die Gespräche zwischen der christlich-demokratischen Partei Italiens und den anderen Parteien über das Wirtschaftspaket der Regierung.
Im Kulturteil berichten wir über die traditionellen Aufführungen des Weihnachtsoratoriums.
Zunächst aber die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn, Sprecher Josef Wenzel-Hnatek.
Österreich.
Das Plenum des Nationalrates berät heute am letzten Tag der Budgetdebatte vor der Schlussabstimmung die beiden Gruppen Handel und Finanzen in einem.
Die Ausgaben für Handel, Gewerbe und Industrie sind mit 1,4 Milliarden Schilling die Einnahmen mit knapp 650 Millionen Schilling veranschlagt.
Insgesamt 13 Einzelposten umfasst die Budgetgruppe Finanzen, deren Ausgaben im kommenden Budget mit 98,5 Milliarden und deren Einnahmen mit 172,4 Milliarden Schilling präliminiert sind.
Als erster Redner warf Bundeskammerpräsident Salinger namens der Volkspartei der Regierung vor, auch in der Handelspolitik eine klare Linie vermissen zu lassen.
Es sei schwer, ein Österreich-Bewusstsein zu schaffen, ergänzte Salinger, wenn die Sozialisten immer behaupteten, dass österreichische Waren zu teuer seien und die Unternehmer am Markt vorbeiproduzierten.
Für die Sozialistische Mehrheitsfraktion verteidigte Abgeordneter Mühlbacher die Wirtschaftspolitik der Regierung und betonte, dass für Anfang Jänner geplante Strukturprogramm und eine zehnjährige Investitionsvorlage würden der Wirtschaft wichtige Impulse geben.
Österreich müsse vor allem den technischen Fortschritt fördern, schloss Mühlbacher.
Von Seiten der Freiheitlichen Partei kritisierte Abgeordneter Stix das wachsende Zahlungsbilanzdefizit.
Zum Ladenschlussgesetz meinte der Abgeordnete, Österreich habe damit das konsumentenfeindlichste Gesetz Mitteleuropas.
Ferner sprach sich Stix für die Weiterentwicklung von Alternativenergien zur Atomkraft aus, weil dadurch Fremdimporte verhindert und Arbeitsplätze gesichert würden.
In Wien ist heute unter dem Firmennamen Kabel-Signal-Rundfunk-Vermittlungsanlagengesellschaft ein Unternehmen zur Finanzierung, Errichtung und Betriebsführung von Kabelfernsehanlagen in Österreich gegründet worden.
Die Gesellschaft, die ihren Tätigkeit mit Jahresbeginn 1978 aufnehmen wird, verfügt über ein Gründungskapital von 31 Millionen Schilling.
Ihr Geschäftsführer in der Gesellschaft ist der frühere ORF-Direktor Helmut Lenhardt.
Ferner gehören der Kabel-Signal-Gesellschaft unter anderem der Generaldirektor der Genossenschaftlichen Zentralbank Klaus, der Generaldirektor von Radio Tele Luxemburg, Graß, Karl Schwarzenberg und der ehemalige ORF-Fernsehdirektor Helmut Zilk als Gesellschafter an.
Das Unternehmen will lokale und regionale Kabelfernsehanlagen finanzieren, planen, errichten und betreiben.
Von Radiotele Luxemburg soll das technische und kommerzielle Wissen kommen, weil Luxemburg bereits über mehrjährige Erfahrungen auf den Gebieten des Kabelfernsehens verfügt.
Die technische Durchführung wird einem Industriekonsortium übertragen werden, dem die Siemens AG, die Elin Union und die österreichische Robert-Bosch-Gruppe angehören.
Wegen des stärkeren Verkehrsaufkommens zur Weihnachtszeit führten die österreichischen Bundesbahnen von heute bis zum 9.
Jänner kommenden Jahres 385 zusätzliche Züge.
186 davon dienen der Entlastung planmäßig verkehrender Schnell- und Eilzüge, 117 sind von deutschen Reisebüros bestellte Sonderzüge, 82 werden für die Beförderung von Gastarbeitern verwendet.
Darüber hinaus werden zur Erhöhung des Platzangebotes 78 Triebwagenstellzüge und 128 Triebwagenzüge mit Doppelgarnituren geführt.
Österreich-Italien.
Wie die Generaldirektion der österreichischen Bundesbahnen bekannt gibt, wird ab heute bis zum 30.
Dezember sowie vom 3. bis zum 7.
Jänner ein Teil der Bediensteten der italienischen Staatsbahnen fallweise für kurze Zeit in den Streik treten.
Es muss deshalb an den genannten Tagen sowohl im inneritalienischen als auch im grenzüberschreitenden Reiseverkehr mit Verspätungen gerechnet werden.
Die drei großen italienischen Gewerkschaftsverbände haben ihre Mitglieder aufgefordert, den von den sogenannten autonomen Eisenbahnern geplanten Streik scheitern zu lassen.
In einem gemeinsamen Kommuniqué der drei Gewerkschaftsverbände wird der Streik auf Ruf der autonomen Eisenbahner-Gewerkschaften als verantwortungslos verurteilt.
Die Gewerkschaftsmitglieder wurden aufgefordert, während der Feiertage möglichst viele Züge verkehren zu lassen, um vor allem den im Ausland arbeitenden Italienern die Feier des Weihnachtsfestes im Kreise der Familie zu ermöglichen.
Frankreich.
Die Angestellten der Elektrizitätswerke setzen ihre Streikaktionen auch heute fort.
Der Ausstand wird zu einem Rückgang der Stromerzeugung und zu Stromabschaltungen führen.
Ein Sprecher der Gewerkschaften erklärte, die Direktion der Elektrizitätswerke sei zu keinen Zugeständnissen bereit.
Nahostern.
Die diplomatischen Aktivitäten zur Lösung der Nahostkrise werden auch in den nächsten Tagen fortgesetzt.
So wird es angeblich nach der Rückkehr des israelischen Ministerpräsidenten Begin aus den USA neuerlich zu einem Treffen zwischen dem israelischen Regierungschef und dem ägyptischen Präsidenten Sadat kommen.
Begin beginnt heute in Washington seine Gespräche mit Präsident Carter.
Nach einer Meldung der Fernsehgesellschaft NBC will er einen Friedensplan unterbreiten, der ein von Israelis und Arabern gemeinsam bewohntes Westjordanland unter arabischer Verwaltung vorsieht.
An der Konferenz nimmt auch Außenminister Vance teil, der gestern nach einer einwöchigen Reise durch den Nahen Osten nach Washington zurückgekehrt ist.
Die kuwaitische Zeitung Al-Watan schreibt in ihrer heutigen Ausgabe, Sadat werde am kommenden Sonntag zu einem Treffen mit Katar nach Washington reisen.
Im Mittelpunkt der ägyptisch-amerikanischen Unterredungen werde der Friedensplan Beginns stehen, meint Al-Watan.
Die halbamtliche, in Kairo erscheinende Zeitung Al-Ahram meldet unterdessen, Ägypten habe in der Konferenz von Kairo Grundprinzipien für den Frieden vorgeschlagen, welche die Tagesordnung einer Genfer Nahostkonferenz bilden sollen.
Kernpunkte seien unter anderem die vollständige Evakuierung der besitzten arabischen Gebiete, ein palästinenser Staat und die Beendigung des Kriegszustandes in der Region.
Zypern.
Die Entführer von Achilles Kyprianos, dem 21-jährigen Sohn des zypriotischen Staatspräsidenten, haben eine neue Frist für die Erfüllung ihrer Forderung nach Freilassung inhaftierter Mitglieder der rechtsextremen Untergrundorganisation EOKB und einer Generalamnestie für politische Straftäter gesetzt.
Die Frist läuft morgen um 21 Uhr ab.
Die Mitteilung wurde Präsident Kyprianos telefonisch von einem ehemaligen Mitglied der EOKB gemacht, das sich als Vermittler anbot.
Der Anrufer versicherte, der Entführte sei wohl auf.
Der Sohn des Präsidenten ist am vergangenen Mittwoch 30 Kilometer südwestlich von Nikosia entführt worden.
In Griechenland sind nach der Entführung von Kyprianos die Sicherheitsmaßnahmen für Ministerpräsident Karamanlis und für andere führende Politiker verstärkt worden.
Auch das Gebäude der zypriotischen Botschaft in Athen wird schärfer bewacht.
Niederlande Königin Juliana wird am kommenden Montag die neue Mitte-Rechtsregierung aus Christdemokraten und Rechtsliberalen unter Ministerpräsident Van Acht vereidigen.
Wie heute in Den Haag bekannt gegeben wurde, endet damit offiziell die bisher längste Regierungskrise in den Niederlanden.
Die neue Regierung wird sich aus zehn christlichen Demokraten und sechs Liberalen zusammensetzen.
Sowjetunion.
Der oberste Sowjet, das gesetzgebende Gremium der UdSSR, verabschiedet heute den Volkswirtschaftsplan und den Staatshaushalt für das kommende Jahr und beendet damit seine dreitägige Wintersitzung.
Der Wirtschaftsplan sieht unter anderem eine Beschränkung der Wachstumsraten für die Industrieproduktion vor.
Die Verteidigungsausgaben sollen 1978 gegenüber heuer nicht erhöht werden.
Österreich.
Von der am Montag entführten Textil-Kaufmannsgattin Liselotte Böhm fehlt noch immer jedes Lebenszeichen.
Soweit bekannt haben sich auch die Entführer bisher nicht gemeldet.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage?
Ein mächtiges Hoch hat sich über Mitteleuropa ausgebreitet.
Der Hochdruckeinfluss beginnt sich nun durchzusetzen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh?
Auf den Bergen durchwegs heiteres oder wolkenloses Wetter.
Über den Niederungen noch ziemlich hochreichende Nebelfelder.
Im Lauf des Tages absinken der Nebel-Obergrenze von 1500 Meter auf 1000 Meter bzw.
Auflösen der Nebeldecken.
Schwache Winde meist aus Nordwest.
Nachmittagstemperaturen morgen 3 bis 7 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 5 bis plus 2 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
Vielfach wolkenlos oder nur gering bewölkt.
Über den Niederungen regionale Nebel- oder Hochnebelfelder.
Schwachwindig.
Frühtemperaturen minus 5 bis plus 2, Tageshöchsttemperaturen morgen 2 bis 5 Grad.
Und nun noch die Messwerte von heute 12 Uhr.
Wien bedeckt 6 Grad Nordwestwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 6 Grad Nord 10.
Linz wolkenlos 4, Südost 5.
Salzburg heiter 3 Grad Windstille.
Innsbruck wolkenlos plus 1 Grad Windstille.
Bregenz stark bewölkt, zwei Grad, Windstille.
Graz heiter, vier Grad, Südwind fünf Kilometer in der Stunde und schließlich Klagenfurt stark bewölkt, zwei Grad, Nordwestwind drei Kilometer in der Stunde.
In einer halben Minute ist es 12.11 Uhr.
Der Zufall scheint diesmal geschickt Regie geführt zu haben, denn in dieser Woche hat die Regierung den lang erwarteten Atombericht fertiggestellt und sie hat ihn gestern dem Handelsausschuss des Parlaments zugeführt.
Die Hauptaussage des Berichts noch einmal kurz zusammengefasst.
Zwentendorf soll in Betrieb genommen werden, wenn die Problematik der Lagerung des Atommülls befriedigend gelöst ist.
Heute veröffentlicht nun die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft eine Umfrage, die die Haltung der Bevölkerung über den Gesamtkomplex erforscht hat, also Atommüll und Atomkraftwerk.
Mitte Oktober sind rund 1900 Personen im gesamten Bundesgebiet von Mitarbeitern des Instituts um Antworten gebeten worden.
Eugen Freund fasst nun die Umfrage zusammen.
Wenn sich die Regierung an einen der Kernsätze ihres Regierungsberichtes über die Kernenergie hält, wird sich die Entscheidung über die Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Zwentendorf weiter in die Ferne schieben.
In dem Bericht heißt es nämlich, in einem demokratischen Staate können Entscheidungen nur dann wirkungsvoll getroffen werden, wenn bei der Mehrheit der Bevölkerung Einverständnis hinsichtlich der Richtigkeit und Notwendigkeit der getroffenen Maßnahmen herrscht.
Wenn die Ergebnisse der Meinungsumfrage der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft, deren Obmann übrigens der Atomkraftbefürworter, Nationalbank-Generaldirektor Kinzl ist, wenn die Ergebnisse dieser Umfrage also das tatsächliche Gefühl der Bevölkerung widerspiegeln, dann wird es schwierig sein, in Österreich einen Lagerplatz für atomaren Abfall zu finden.
Genau doppelt so viel der Befragten sind nämlich der Ansicht, dass die Lagerung von Atommüll eine große Gefahr darstellt, als dass diese Lagerung ungefährlich ist.
In Zahlen sehen 46% die große Gefahr, 24%, also ein knappes Viertel der Befragten, sieht keine Gefahr.
Der Rest fällt auf andere oder weiß nicht Antworten.
Und wenn schließlich die Frauen immer als die wahlentscheidende Gruppe bezeichnet werden, dürfte die Entscheidung noch schwieriger werden.
Die Frauen übertreffen nun den vorhin genannten Prozentsatz um noch 5 Prozentpunkte, was also bedeutet, dass 51 Prozent der befragten Frauen in der Lagerung von Atommüll eine große Gefahr sehen.
Auf Bundesländer verteilt ist der Anteil der in der Umfrage als ängstlich bezeichneten Vorarlberger besonders hoch, während in Niederösterreich, jenem Land, das als Lagerstätte diskutiert wurde, unterdurchschnittlich wenig Befragte in der Lagerung von Atommüll eine große Gefahr sehen.
Einiges Unbehagen bei den Parteien dürfte auch die Antworten auf folgende Frage nach sich ziehen.
Ist für sie eine Partei wählbar, wenn sie für die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf stimmt?
Immerhin 22%, also ein knappes Viertel, verneinen diese Frage, wogegen knapp zwei Drittel ihrer Partei auch bei einer Zustimmung zu Zwentendorf treu bleiben würden.
Übrigens ist dieser Prozentsatz, genau 61%, seit Juni um 7 Prozentpunkte angestiegen, während die Anzahl der Nein-Stimmen etwa gleich geblieben ist.
Gleichzeitig ist auch die Zahl der Unentschiedenen um diese 7 Prozentpunkte gesunken.
Noch interessanter erscheint das Bild, wenn der politische Standort der Befragten aufgegliedert wird.
Immerhin noch 11 Prozent der deklarierten SPÖ-Anhänger halten eine Partei für nicht wählbar, wenn sie für die Inbetriebnahme stimmt.
80 Prozent, also der Großteil, würde die Partei dennoch wählen.
Bei den ÖVP-Anhängern ist der Unterschied zwischen Ja und Nein nur minimal, die Zahl der Unentschlossenen liegt freilich mit einem knappen Viertel besonders hoch.
Und schließlich die FPÖ, obwohl sich diese Partei am stärksten gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf ausspricht, hält etwas mehr als die Hälfte dieser Gruppe eine Partei für wählbar, die für die Inbetriebnahme von Zwentendorf stimmt.
Genau die Hälfte der Befragten ist auch der Ansicht, dass man das fertiggestellte Atomkraftwerk anlaufen lassen soll, wobei sich der größere Teil gegen weitere, der kleinere Teil für mehr Atomkraftwerke ausspricht.
Deutlich wird hier die unterschiedliche Haltung der beiden Großparteien.
Zwei Drittel aller SPÖ-Anhänger sind für die Inbetriebnahme, aber nur etwas mehr als ein Drittel der ÖVP-Anhänger.
Dazu Hans Zeilhofer, ein Mitarbeiter der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft.
Wir stellen bei unseren Umfragen immer wieder fest, dass die Parteipräferenz einer der wesentlichsten Faktoren ist, die so dann die Differenzierung auch der Antworten auf unsere Fragen ergibt.
Das heißt, dass also für Fragen, die oberflächlich gesehen durchaus nicht unmittelbar tagespolitischen Ereignissen zuzuordnen sind,
dennoch die Parteipräferenz ein wesentliches Moment ist für die Meinungsbildung und die dementsprechende Antwort.
Nichtsdestotrotz steht den Parteien noch die große Aufgabe bevor, allen ihren Wählern ihre jeweilige Haltung, so sie überhaupt schon feststeht, klarzumachen.
Wollten sie nicht Gefahr laufen, immer unter der Voraussetzung, dass die Atomproblematik zu einer wahlentscheidenden Frage wird, Stimmen oder Mandate zu verlieren.
Eugen Freund fasste die Atomumfrage der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft zusammen.
Das Plenum des Nationalrats beendet heute mit der Behandlung der Gruppen Finanzen und Handel die diesjährige Budgetdebatte.
Für den Nachmittag ist dann die Schlussabstimmung über das Gesamtbudget vorgesehen.
Und dieses Budget wird, das lassen Politikeräußerungen jetzt schon als ziemlich sicher erscheinen, nur mit den Stimmen der Sozialisten beschlossen werden.
Aber wie gesagt, derzeit ist noch die Debatte über die Budgetgruppen Handel und Finanzen im Gange.
Die Ausgaben für Handel, Gewerbe und Industrie sind bei Einnahmen von knapp 650 Millionen Schilling mit 1,4 Milliarden Schilling präliminiert.
Die Budgetgruppe Finanzen, der Ausgaben im kommenden Budget mit 98,5 Milliarden und deren Einnahmen mit mehr als 172 Milliarden Schilling veranschlagt sind, umfasst insgesamt 13 Einzelposten.
Wir schalten nun jetzt direkt ins Parlament und den bisherigen Verlauf der Debatte fasst Hans Langsteiner zusammen.
Mit einem eher temperamentlosen Abstecken grundsätzlicher wirtschaftspolitischer Positionen geht die diesjährige Budgetdebatte heute auf durchaus typische Weise zu Ende.
Nicht, dass die Diskussion kaum wirklich neue Gesichtspunkte und Argumente zutage förderte, war das eigentlich Bemerkenswerte dieser Budgetdebatte.
Dies ist ja angesichts langer Vorberatungen im Ausschuss nicht verwunderlich.
Was vielen Beobachtern heuer viel mehr auffiel, war die fehlende Dramatik, die manchmal ungelenkscheinende Regie dieser parlamentarischen Bühnendarbeitung.
Die nur zu oft schier gehend leeren Sitzreihen im Plenarsaal waren nur der nach außen sichtbare Spiegel einer Debatte, die etwa in den Beiträgen zum Terrorismusproblem mehr negative als positive Höhepunkte aufzuweisen hatte.
Dazu kam, dass die im Vorjahr erprobte Verschmelzung verwandter Einzelbudgetgruppen heuer wieder zugunsten getrennter Diskussionen über die einzelnen Ressorts aufgegeben wurde.
Die Folge war, dass wichtige Sachbereiche wie die Landesverteidigung, das Bauwesen oder die Außenpolitik erst in den späten Abendstunden und damit praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit erörtert wurden.
Dies wäre anders gewesen, hätten sich die Abgeordneten an die vorher freiwillig vereinbarte Redezeitbeschränkung von 20 Minuten je Sprecher gehalten.
So aber dauert die Diskussion schon bis jetzt fast genauso lang wie im Vorjahr die ganze Debatte, nämlich 67 Stunden.
Vieles, was in diesen 67 Stunden gesagt wurde, ist wie gesagt nicht neu und auch die heutige Handels- und Finanzdebatte brachte kaum mehr als bereits bekannte Standpunkte zur Wirtschaftspolitik der Regierung.
So kritisierte der erste Redner des Tages Wirtschaftsbundpräsident Salinger namens der ÖVP erneut das erst vor drei Tagen erörterte Maßnahmenpaket der Regierung, das noch nicht das Ende der Belastungswellen darstelle.
In der Budgetpolitik versuche die Regierung nur immer die Einnahmen den stets wachsenden Ausgaben anzupassen, statt den richtigen umgekehrten Weg zu beschreiten.
Keine Familie und kein Betrieb kann es sich leisten, ohne Rücksicht auf die Verdienstmöglichkeiten Geld mit vollen Händen auszugeben.
Und selbst bei der Annahme oder bei der Aufnahme von Krediten muss der private Haushalt und muss der Unternehmer genau überlegen und auch vorplanen, wie diese Schulden wieder zurückgezahlt werden können.
Nur die Regierung glaubt bei dieser Budgetpolitik, auf solche Überlegungen verzichten zu müssen.
Das Resultat dieser Politik ist, dass Österreich heute bereits zu den ganz wenigen Staaten in der Welt gehört, in denen die öffentliche Hand mehr als 40 Prozent des Bruttonationalproduktes beansprucht.
Salinger forderte dann noch einen Belastungsstopp als ersten Schritt für eine mehrjährige Budgetsanierung.
Der Sozialist Mühlbacher, Chef des parteinahen Freien Wirtschaftsverbandes, unterstrich erneut die Regierungsverdienste um die Sicherung der Vollbeschäftigung.
Er zog das derzeitige Weihnachtsgeschäft als Beispiel dazu heran.
Die Umsatzstatistiken zeigen außerdem, dass nicht nur jene Waren gekauft werden, die ab Jahresbeginn dem dritten Mehrwertsteuersatz unterliegen werden.
Gekauft werden Qualitätswaren aller Art.
Das, meine Damen und Herren, ist die derzeitige Wirtschaftssituation.
Von traurigen Weihnachten 1977, wie das Einherter ÖVP hier bereits gesagt hat, kann daher keinesfalls gesprochen werden.
Mühlbacher kam dann noch auf das angekündigte Investitionsprogramm der Regierung zu sprechen, das im Jänner vorgestellt werden soll.
In groben Umrissen wurden einige Schwerpunkte dieses Programms schon aus Mühlbachers heutiger Rede deutlich.
So dürfte es darin Unterstützungsmaßnahmen zur Förderung neuer Technologien und Produktionsverfahren, Maßnahmen zur Exportförderung und ein Hilfeprogramm für den gefährdeten Sommerfremdenverkehr geben.
Der freiheitliche Redner Stix rät zunächst sein Steckenpferd, die Energieforschung.
Der Ausbau der Sonnenenergie könnte Stromimporte sparen und Arbeitsplätze sichern und der Atombericht der Regierung behandle Sicherheitsfragen bei Kernkraftwerken nur ungenügend.
Zweiter Schwerpunkt der Stix-Rede Handels-, Währungs- und Kreditpolitik.
Die Krediteinschränkungen der Nationalbank seien für die Eindämmung der Importflut das falsche Instrument.
Die massive Beschränkung der sogenannten Privatkredite betrifft nämlich direkt und indirekt die gesamte Wirtschaft.
Nach all den Entmutigungen, die die Steuerpolitik der Regierung Kreisgeandrosch schon ausgelöst hat, droht nunmehr eine weitere Lähmung, mangels Geldversorgung.
Es ist heute beispielsweise schon so gut wie unmöglich,
wenn man die Absicht hat, etwa im Frühjahr einen Hausbau zu beginnen, dafür Zwischenkredite, Zwischenfinanzierung zu bekommen, wie das früher Gang und Gebe war.
Die Abstimmung über das Gesamtbudget wird für die Zeit zwischen 17 und 18 Uhr erwartet.
An ihrem Ausgang gibt es schon jetzt, wie gesagt, keinen Zweifel, mit Ausnahme der Gruppe Oberste Organe, Totalablehnung aller Gruppen durch beide Oppositionsparteien.
Beschlussfassung des Bundeshaushaltsplanes 1978 demnach nur mit sozialistischer Mehrheit.
Soweit mein Bericht aus dem Parlament und damit zurück zum Studio des Mittagsschonals.
Reporter war Hans Langsteiner.
Wir setzen fort mit der Inlandspresseschau.
Die Auszüge aus den heutigen Zeitungskommentaren hat Markus Sommersacher zusammengestellt.
Die Kommentatoren der heute erscheinenden Tageszeitungen befassen sich vornehmlich mit der gestrigen Agrardebatte im Parlament sowie mit der Meinung des Chefs der Industriellenvereinigung IGLA, wonach eine Konzentrationsregierung der österreichischen Wirtschaft nützlich sein könnte.
Randthema ist auch die Diskussion um das Einfrieren der Politikerbezüge.
Zurück zum Hauptthema.
Ähnlich wie die Tageszeitung Die Presse, die die gestrige Budgetdebatte über das Kapitel Land- und Forstwirtschaft als Tragödie in grün bezeichnet, schreibt Johann M. Draxler im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Noch immer verdienen die Bauern im Durchschnitt um mehr als ein Drittel weniger als die österreichischen Arbeitnehmer.
Noch immer arbeitet der Bauer sieben Tage in der Woche und kennt keine 40-Stunden-Woche und keinen Urlaub, meint der Kommentator im ÖVP-Organ Neues Volksblatt und schließt daran an,
Angesichts dieser sozialen Benachteiligung jener 10 Prozent unserer Bevölkerung, die immerhin zu 92 Prozent unserer Ernährung sichert, ist es mehr als unangebracht, sie in den Mittelpunkt schlecht gebrachter Witze zu stellen.
Das sollte auch für Volksvertreter gelten.
Soweit das neue Volksblatt.
In den Salzburger Nachrichten kommentiert Gerhard Steininger vor allem die Jungfernrede von Staatssekretär Schober, die von der Opposition durch Zwischenrufe öfter unterbrochen wurde.
Dazu Steininger.
Minister Heiden ließ seinen nach der Rede am ganzen Leibe zitternden Staatssekretär im Schlamassel stecken.
Es wäre anständiger, den armen Teufel wieder heim nach Kärnten zu schicken, wenn der Mann selbst nicht einsieht, dass ihm sein Job um ein paar Joch zu groß ist.
Aber das würde gleichzeitig für Kreisky das Eingeständnis bedeuten, dass er sich bei einer personellen Entscheidung halt wieder einmal geirrt hat.
Das aber verstößt vermutlich gegen die Staatsräson.
heißt es in den Salzburger Nachrichten.
In den oberösterreichischen Nachrichten wird die gestrige Debatte als zu große Schwarzmalerei der Opposition und zu viel Schönfärberei der Regierung kritisiert.
Die sozialistischen Blätter Arbeiterzeitung und Oberösterreichisches Tagblatt setzen sich heute unter anderem mit der Industriepolitik auseinander.
So heißt es zum Beispiel bei Hans Diebold im Zentralorgan der SPÖ, dass Kanzler Kreisky der Industriekommission noch im Jänner die in der Regierungsklausur zum Jahresbeginn erarbeiteten wirtschaftspolitischen Zielsetzungen vorlegen wird und auch Vorschläge berücksichtigen wird, die realistisch sind, zeigt jedoch, welche Bedeutung die Regierung dem Konsens auf breiter Basis in dieser wichtigen Frage beimisst.
Das Investitionsprogramm der Regierung wird auch die Klein- und Mittelbetriebe in besonderem Maß berücksichtigen und nicht nur die Großbetriebe, weil Innovation und Export erfolgt und damit die Sicherheit der Arbeitsplätze nicht an eine bestimmte Betriebsgröße gebunden sind.
Industriellen Vereinigung und Bundeswirtschaftskammer werden Farbe bekennen müssen, was ihnen wichtiger ist, die Interessen der österreichischen Wirtschaft oder die der größeren Oppositionspartei.
Soweit die Arbeiterzeitung.
Und zur Aufforderung zu einer Konzentrationsregierung, die industriellen Präsident Igler vor einigen Tagen laut werden ließ, schreibt Hermann Tscheckal im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt.
Die Industrie und Herr Igler brauchen sich keine Sorgen zu machen.
Was getan werden musste, hat die Regierung Kreisky stets getan.
Und was künftig geschehen muss, wird sie ebenso konsequent tun.
Die nächsten Wahlen wird nämlich nicht der gewinnen, der aus Angst vor ihnen das Notwendige, das Unpopuläre vor sich herschiebt, sondern derjenige, der seine Aufgabe ernst nimmt.
Die Aufgabe der SPÖ aber ist es zu regieren.
Das sollten sich die Leute, die durch die Hintertür an der Regierung beteiligt werden möchten, hinter die Ohren schreiben.
Im Übrigen muss man ihnen dankbar sein, dass sie wieder einmal klargestellt haben, wie innig das Verhältnis zwischen Kapital und Volkspartei ist.
So innig ist das Verhältnis zwischen Geld und Volk jedenfalls nicht.
Zum Abschluss noch ein Kommentar aus dem Salzburger Volksblatt, in dem Peter Millard zum Einfrieren der Politikerbezüge Stellung nimmt.
Den Mantel vorweihnachtlichen Schweigens breitet die ÖVP nun über ihre seinerzeitigen Vorschläge zum Einfrieren der Politikerbezüge.
Auch die große Oppositionspartei hat der Erhöhung der Beamtengelder um 8% und der dadurch gekoppelten automatischen Erhöhung der Politikerbezüge zugestimmt.
Was blieb also vom heftigen Gezeter übrig?
Ein Weihnachtsgeschenk für unsere Politiker, die mit Monatseinkommen von 35.000 bis 165.000 Schilling bestimmt nicht zu den schlechtgestellten Bürgern unseres Landes zählen.
Das war die Inlandspresse.
Ciao.
Heute Vormittag wurde in Österreich ein weiterer Schritt zur Verwirklichung des Kabelfernsehens getan.
In Wien konstituierte sich unter dem Namen Kabel Signal eine neue Firma, die ihre Tätigkeit mit Jahresbeginn 1978 aufnehmen wird und die für künftige Bewilligungsinhaber von Kabel-TV-Anlagen sämtliche damit verbundene Arbeiten von der Planung über die Finanzierung bis zur Betriebsführung dieser Anlagen übernehmen möchte.
Der Gesellschaft gehören unter anderem der Generaldirektor der Genossenschaftlichen Zentralbank Klaus, der Generaldirektor von Radiotelevision Luxemburg, Graß, Karl Prinz Schwarzenberg sowie die beiden früheren ORF-Direktoren Helmut Lenhardt und Helmut Zilk an.
Die Gesellschaft verfügt über einen Gründungskapital von 31 Millionen Schilling.
Zum geschäftsführenden Gesellschafter wurde Ex-ORF-Direktor und Ex-Kuriergeschäftsführer Lenhardt bestellt.
Über die Pläne des Unternehmens informiert Johannes Fischer.
Im Kabelfernsehen scheinen seit heute, was zunächst einmal die technische Errichtung, Wartung und Betriebsführung solcher Anlagen betrifft, die Karten für den österreichischen Markt verteilt.
Nach der Philips-Gesellschaft, die gemeinsam mit der Stadt Wien vor kurzem schon einen Vertrag zur Errichtung von Kabel-TV-Anlagen abgeschlossen hat, steigt nun als zweites Unternehmen die Kabel-Signal in das große Geschäft rund um die durch Kabel nach Österreich eingeleiteten ausländischen Fremd-TV- und Hörfunkprogramme ein.
Nach Auskunft von Geschäftsführer Helmut Lenhardt will man dabei von der Überlegung ausgehen, dass es gelingen müsste, in zehn Jahren etwa 30 Prozent von zwei Millionen österreichischen Haushalten an ein internationales Kabelnetz anzuschließen.
Unternehmensziel der Kabelsignal sind somit mehr als 600.000 Haushalte, die man, ähnlich wie dies die Philips-Gesellschaft vorhat, mit zwei Deutschen und einem Schweizer Fernsehprogramm sowie darüber hinaus mit dem Radioprogramm des luxemburgischen Pop und Werbesenders versorgen möchte.
Lenhardt rechnet mit rund einer halben Million Haushalten, die auch in den nächsten zehn Jahren auf die unter Anführungszeichen Segnungen eines erweiterten Kabel-TV-Programms verzichten werden müssen, da die Anschlusskosten für eine Verkabelung etwa in entlegenen Berggebieten oder zu weit außerhalb städtischer Ballungsräume zu kompliziert und finanziell zu aufwendig sein würde.
Die Kabelsignalgesellschaft ist im Augenblick nach Philips die letzte große Gesellschaft, die drei oder vier Monate vor den ersten Bewilligungen im Zuge des neuen Fernmeldegesetzes in das Kabelinstallationsgeschäft einsteigt.
Philips konzentriert sich dabei vorerst auf den Wiener Markt, während Kabelsignal vor allem in die Bundesländer gehen möchte.
Erster Schwerpunkt dabei Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark.
Helmut Lenhardt bestreitet gar nicht, dass auch Philips Expansionswünsche ins übrige Österreich haben könnte, kommentiert dies aber mit einem knappen, dann werden wir uns dort als Konkurrenten treffen.
Für den Konsumenten interessant die Kosten einer solchen Anlage.
Kabelsignal rechnet mit einem Durchschnittswert von ungefähr 7000 Shilling pro Anschluss, wobei die Firma selbst die Kabel nur bis zur Grundstücksgrenze verlegt.
Die monatlichen Kosten für den Betrieb kalkuliert der Geschäftsführer Helmut Lenhardt mit etwa 50 Schilling, wobei etwaige urheberrechtliche Fragen für die Ausstrahlung ausländischer Programme zur Zeit noch nicht geklärt sind.
Philips bietet dagegen in Wien einen Anschluss um etwa 5.200 Schilling an, bei einem gleichzeitigen Betriebskostenvoranschlag von etwa 100 Schilling.
Die neu gegründete Firma will aber die 7.000 Schilling für einen Kabelanschluss auch nur als Mittelwert verstanden wissen.
Es könnte, so Direktor Helmut Lenhardt, durchaus sein, dass in Ballungsgebieten, wo die Verkabelung leicht davon statten geht, der Philips-Preis unterboten werden kann.
Mit den bisherigen 31 Millionen Schilling Gründungskapital, das zum Teil auch aus der Industrie stammt, will die Firma Kabelsignal jedenfalls den künftigen Bewilligungsinhabern solcher Anlagen, das werden in wesentlichen Gemeinden, kleinere und größere Städte sein, für die Errichtung von Kabelfernsehanlagen das Know-how, die Planung, die Vorfinanzierung, die Errichtung und die Betriebsführung solcher Anlagen anbieten.
Der Gesellschafter Radio Luxemburg wurde, so Lenhardt, deshalb gewählt, weil diese Radio- und TV-Anstalt bereits eine langjährige Erfahrung auf dem Gebiet des Kabelfernsehens hat.
Der Gesellschafter Dr. Helmut Zilk, zurzeit Ombudsmann der Kronan-Zeitung und früherer Fernseh-Chef des ORF, soll in kommenden Verhandlungen zwischen den beiden Firmen Kabel, Signal und Philips als, wie sich Direktor Lenhardt ausdrückte, Verhandlungsbrücke dienen.
Technisch wird Kabelsignal den Bau von Empfangsstationen für ausländische Fernseh- und Hörfunkprogramme an den österreichischen Grenzen betreiben und will sich außerdem, aber hier sind die Verhandlungen erst im Gange, an der Finanzierung der von der Post geplanten verstärkten Richtfunkstrecke zwischen dem Pfänder in Vorarlberg und dem Geisberg in Salzburg nach Wien beteiligen.
Voraussichtliche Kosten dieser verstärkten Richtfunkstrecke für Kabel-TV-Programme circa 100 Millionen Schilling.
Auf die unvermeidliche Frage, ob das Geschäftsziel der neuen Firma eines Tages neben der rein technischen Errichtung und Betriebsführung solcher Kabel-TV-Anlagen auch die Erstellung von ORF-unabhängigen Fernsehprogrammen einschließen werde, auf diese Frage bekommt man die nun schon gewohnte lakonische Antwort.
Die derzeitige Gesetzeslage würde eine solche Erstellung von Programmen nicht zulassen.
Man müsse ein eventuelles Kabelfernsehgesetz abwarten.
Dann aber könne man nichts ausschließen.
Das war ein Bericht von Johannes Fischer.
Die Austrian Airlines sind eine der wenigen Fluggesellschaften der Welt, die positive Bilanzen vorlegen.
Ein Grund ist der Verzicht auf die Nordatlantikroute, die sich in den letzten Jahren immer mehr als Verlustgeschäft herausgestellt hat.
Mehr als 20 internationale Fluggesellschaften liefern einander über den Atlantik harte Konkurrenzkämpfe.
Österreich ist aber auch bei der Flugzeugbeschaffung bescheidener als andere Länder.
Nicht der große Airbus mit mehr als 200 Plätzen wird zum Beispiel als Ersatz für die altgewordenen DC-9-Maschinen angeschafft, sondern nur eine neue, größere Version der DC-9, die DC-9-80 mit 135 Sitzplätzen.
Über die Probleme der Luftfahrtgesellschaft im Allgemeinen und der AUA im Besonderen sprach Herbert Hutter mit AUA-Direktor Hubert Papusek.
Während viele andere Produkte teurer werden, ist das Fliegen in der letzten Zeit billiger geworden.
Die ersten Versuche diesbezüglich, die sich inzwischen als äußerst erfolgreich herausgestellt haben, waren Charterflüge.
Das heißt, eine Reisegesellschaft hat ein ganzes Flugzeug für eine bestimmte Zeit gemietet und zahlt dafür weniger.
Auf der Nordatlantikroute ist es in den letzten Jahren zu einem Preisverfall durch eine große Konkurrenz gekommen.
Die letzte Entwicklung war die, dass ein Brite, ein gewisser Freddy Laker, Billigflüge auf Linienbasis, und zwar nicht auf Charterbasis, angeboten hat.
Herr Direktor Babusek, können Sie sich vorstellen, dass eine ähnliche Entwicklung auch in Europa Platz findet?
Ich hoffe nicht, denn ich glaube, fliegen sollte wohl billig, aber immer noch preiswert sein.
Und preiswert heißt schließlich nicht nur für den Passagier, sondern auch für die Fluggesellschaften, die ja letzten Endes davon leben und dann Kosten damit für die Allgemeinheit gegebenenfalls belasten, die dann für die Volkswirtschaften noch teurer sein könnten als ein spekulativer Vorteil für den Passagier im Einzelfall.
Konsumentenvertreter sind aber hier anderer Ansicht.
Das mag sein, aber wir müssen doch berücksichtigen, dass im Luftverkehr heute große Mengen an finanziellen Mitteln zur Verfügung gestellt werden müssen.
Wir rechnen allein, dass die Ablösung der derzeitigen Mittelstreckenflotten
die in den 80er Jahren abgelöst werden, rund 70 Milliarden Dollar erforderlich machen.
Und wenn wir uns überlegen, dass wir hier in die Zone von Preisverfall eintreten, dann kann man sich ausrechnen, was das für die einzelnen Volkswirtschaften bedeutet.
Also eine Art Subventionswirtschaft wird von Ihrer Seite her befürchtet, ähnlich wie es bei den Bahnverwaltungen in Europa und auch anderswo ist.
Wir hoffen, dass sich der Luftverkehr, solange es irgendwie geht, wirtschaftlich selbst erhalten sollte, weil andererseits die Belastungen sonst für die Allgemeinheit untragbar wären.
Das Chartergeschäft gewinnt einen immer größeren Anteil am Fluggeschäft, auch in Europa.
Wollen Sie etwas dagegen unternehmen, Herr Direktor Babusek?
Nicht gegen das Chartergeschäft, wir betreiben ja selbst Charterverkehr durch unsere Tochtergesellschaft.
Wir sind der Meinung, dass der gesamte Luftverkehr eine kommerzielle Einheit darstellt.
Linien und Charterverkehr sollten nach gleichartigen Grundsätzen behandelt werden und sie sollten auch bilateral zwischen den einzelnen Ländern gemeinsam in den Luftverkehrsabkommen ihren Platz finden.
Ein anderes Problem, dem sich die Luftverkehrsgesellschaften gegenüber sehen, ist ja der Kursverfall des Dollar, der Leitwährung für den internationalen Luftverkehr.
Das heißt, wenn der Dollar fällt, wird zwar das Fliegen billiger, die Verrechnung schwieriger, die Erträge für die Fluchtgesellschaften geringer.
Eine Nebenwirkung der Unsicherheit im Währungsgefüge ist es, dass auch andere Währungen abgewertet wurden.
So kann man zum Beispiel
In Mailand theoretisch ein Flugticket von Zürich nach Wien kaufen.
In Mailand bezahlt man in Lire, das Ticket ist billiger.
Dies ist eine Entwicklung, der sich die Luftverkehrsgesellschaften entgegenstellen.
Wir haben sowohl in der Bundesrepublik Deutschland, in der Schweiz und auch in Österreich
die Verwendung solcher Tickets untersagt.
Das heißt, die Passagiere müssen damit rechnen, dass sie bei Vorlage eines solchen Flugscheines für die Differenz zur Nachzahlung gebeten werden.
Kann man die Passagiere dazu zwingen?
In der Bundesrepublik ist ja ein entsprechendes Urteil in erster Instanz erst ergangen.
Es mag sein, dass in dem einen oder anderen Land die rechtliche Absicherung bezweifelt wird.
Es zeigt sich aber immer mehr, dass die Fluggesellschaften aufgrund von plötzlich eintretenden so drastischen Währungsschwankungen das gesamte Tarif- und Preisgefüge ihrer Abfertigung nicht in Mitleidenschaft ziehen können.
Mit Auerdirektor Papusek sprach Herbert Huthal.
Es ist jetzt sieben Minuten nach halb eins.
Ein politischer Entführungsfall beschäftigt seit gestern die Öffentlichkeit in Zypern.
Ein Sohn des griechisch-zyprischen Präsidenten Kyprianou ist gekidnappt worden.
Die Täter gehören zum Kreis der griechisch-nationalistischen Untergrundbewegung EOKA.
Sie fordern die Freilassung von inhaftierten Gesinnungsgenossen.
Sie haben einen Termin gesetzt und drohen mit der Ermordung des Entführten.
Wolfgang Pfeiffer berichtet.
Dem zyprischen Entführungsfall fehlt, zumindest in der Art, wie er sich darbietet.
Jene erschreckend kalte Zweckmäßigkeit, die den Handlungen der westlichen Terroristenszene vielfach anhaftet.
In Zypern werden Bilder altbiblischer Grausamkeit vor Augen gerufen.
Da ließen die Entführer dem Staatspräsidenten eine Botschaft zukommen.
Wenn Sie auf unsere Forderungen nicht eingehen, werden wir Ihnen das Hauptgericht
ihres Sohnes senden.
Über den zyprischen Rundfunk schluchzte die Frau des Staatspräsidenten, ohne auf irgendwelche Forderungen und Bedingungen einzugehen, ganz einfach, gebt mir meinen Sohn zurück.
Staatspräsident Kyprianou selbst ließ seine Regierung erklären, auf die Forderung der Entführer werden wir nicht eingehen.
Diese Forderung lautet,
Alle Verurteilten in Untersuchungshaft befindlichen und steckbrieflich Gesuchten, deren Taten politisch motiviert sind, müssen freigelassen und außer Verfolgung gesetzt werden.
Dies betrifft vorrangig die Angehörigen der rechtsextremen Untergrundorganisation EOKA.
Die EOKA ist jene Organisation, die den Widerstand gegen die einstige Kolonialmacht England organisierte,
die den Anschluss von ganz Zypern an Griechenland als Ziel hat, die einen grausamen Feldzug gegen die türkische Minderheit proklamierte und die im Verein mit den damals noch in Athen regierenden Obristen vor fast vier Jahren den Putsch gegen Makarios inszenierte, bei dem allein über 500 Zyperngriechen von Griechen getötet wurden.
Jener Putsch führte schließlich zur türkischen Invasion auf Zypern.
Die Entführer hatten ihre Forderung auf einem Tonband, auf das sie den Entführten hatten sprechen lassen, der Regierung zukommen lassen.
Der Entführte ist 21 Jahre alt, leistet gerade seinen Wehrdienst in der Nationalgarde ab, ist Leutnant, ist der älteste zweier Brüder.
Die Übermittlung des Tonbands erfolgte abseits aller Raffinesse.
Am Tor einer Nationalgardestation klingelte es.
Auf den Türstufen lag das Tonband.
Frist zum Erfüllen der Forderung war gestern Abend 22 Uhr.
Und andessen heißt es unbestätigt, dass die Entführer ihr Ultimatum um 48 Stunden verlängert hätten.
Verhandlungen sollen aufgenommen worden sein über alte Mitglieder der EOK, die nicht mehr aktiv sind, aber noch Drähte zu der neuen Generation im rechtsextremen Untergrund haben.
Das war ein Bericht von Wolfgang Pfeiffer.
Italien hat zum letzten Mal im Juni 1976 ein Parlament gewählt.
Das Ergebnis war eine Minderheitsregierung der Christdemokraten, die nur durch die Stimmenthaltungen der damals erstarkten Kommunisten und einer Reihe kleinerer Parteien lebensfähig ist.
Die Regierung von Ministerpräsident Andreotti befindet sich seit ein paar Wochen in einem Zwei-Fronten-Krieg.
Einerseits sind die Wirtschaftsprobleme so groß, dass die Regierung Schwierigkeiten hat, ihr Austerity-Programm bei den Gewerkschaften durchzusetzen.
Gestern hat sie das bei Verhandlungen vergeblich zu tun versucht.
Andererseits wird aber auch bei den anderen Parteien, bei den Republikanern, Sozialisten und neuerdings auch den Kommunisten, der Ruf nach dem Eintritt in die Regierung immer lauter.
Alfons Dahlmer analysiert.
Ein Blick auf die erste Seite des kommunistischen Parteiorgans von heute genügt.
Die UNITA kündigt eine größere Krise an.
Die Auguren beginnen mit dem Countdown für die Regierung Andriotti.
Die Tage, die dem Minderheitskabinett der Demokratia Christiana noch bleiben, werden gezählt.
Ende Jänner oder Februar, die Kommunisten in der Regierung oder Neuwahlen in Frühling.
Gestern war der Tag einer wichtigen Verabredung.
Die Begegnung zwischen der Regierung und den Gewerkschaften hat zwölf Stunden gedauert bis Mitternacht.
Die kommunistische Zeitung fasst das Ergebnis folgendermaßen zusammen.
Unzufriedenheit der Gewerkschaften,
die Maßnahmen als rein konjunkturpolitisch, als ungeeignet eine Erneuerung der Wirtschaft einzuleiten, beurteilt.
Beratungen der Gewerkschaftsführung über den Generalstreik.
Und gleich daneben übertitelt die UNITAR den Bericht über ein Fernsehinterview des Parteisekretärs mit den Worten.
Berlingwer erklärt, der Notstand ist da.
Es muss eine Regierung her, die ihn meistern kann.
Und zwar schnell.
Das Blatt gibt Bibinge durchaus richtig wider.
Zwar ist auch der Generalsekretär der Demokratie, Christiana, gestern Abend im Fernsehen, gleich nach Berlin quer zu sehen gewesen, offensichtlich bemüht, etwas Öl auf die hochgehenden Wogen der Krise zu gießen.
Der Kommunistenführer ist aber so ungewöhnlich düster aufgetreten.
Sein Ton war so ultimativ, dass der Ernst der kommenden Tage und Wochen niemandem mehr entgehen kann.
Es ist auch müßig, sich zu fragen, wer hier hetzt und wer gejagt wird.
Ob die Partei die Gewerkschaften vorausschickt, um den Notstand ausrufen zu können, oder die Partei von den Gewerkschaften und dem radikalen eigenen Flügel getrieben wird.
Tatsache ist, dass sich der Mechanismus einer gegenseitigen Aufschaukelung zwischen den Kommunisten und radikalen Syndikalisten in Bewegung gesetzt hat.
Durch Konzessionen kann Andreotti nichts mehr erreichen, weil dafür kein Spielraum mehr vorhanden ist.
Die von den Gewerkschaften geforderten Strukturreformen der Wirtschaft, mitten aus dem Tiefpunkt der Krise heraus, sind nicht zu finanzieren, vor allem nicht, wenn die Gewerkschaften alle Einschränkungen und Opfer auf dem Lohnsektor im Bereich der Sozialpolitik, der Handhabung des Streikrechts und der Vollbeschäftigung ablehnen.
Die Frage ist berechtigt, ob der Forderungskatalog überhaupt sachlich oder nur als ein Mittel zum Sturz der Regierung gedacht ist.
Der Notstand entsteht in erster Linie aus dem Unvermögen der Sozialpartner und der Regierung, sich zu einigen.
Und Berlinguer beruft sich dann auf den so entstandenen Notstand, um die Regierung zum Abtreten aufzufordern und den Einzug der Kommunisten ins Kabinett zu verlangen.
Der gestrige Fernsehabend mit Berlinguer und Zaccagnini auf den TV-Schirmen erinnerte an die Auftritte von Marché und Mitterrand vor dem Ausbruch der Krise in der französischen Linksunion.
Ist vielleicht die Versteifung der Kommunisten eine allgemeine westeuropäische Erscheinung?
Die Demokratia Christiana hat durch Zaccagnini wissen lassen, dass sie die Koalition mit den Kommunisten nicht akzeptieren könne.
Das hat aber geklungen wie noch nicht oder nicht gleich.
Das Eingehen auf die kommunistische Erpressung mit dem Notstand würde die Christlich-Demokraten einer explosiven inneren Spaltung aussetzen.
Vielleicht hat deshalb Bélinguer gestern ganz offen den Führer des konservativen Flügels der Demokratie, Christiana Fanfani, noch vor kurzem Feind Nummer 1 der Kommunisten,
als den möglichen Ministerpräsidenten der geforderten Koalition vorgeschlagen.
Auch dieser Vorschlag unterstreicht den Ernst der soeben eingeleiteten politischen Krise.
Das war ein Bericht von Alfons Thalmer.
Ein ungewöhnliches Interregnum geht in den Niederlanden zu Ende.
Seit sieben Monaten seit der Ausschreibung von Neuwahlen haben die Niederlande nur eine amtierende Regierung unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten den Eulen.
Regierungsbildungsgespräche nach den Wahlen im Mai zerschlugen sich und erst jetzt dürfte eine bürgerliche Koalition unter dem bisherigen Justizminister Van Acht zustande kommen.
Günther Fieten berichtet.
Nach zeitraubender Umschweife zwischen links und rechts hat der Katholik Andreas van Acht noch 15 Niederländer gefunden, die gemeinsam mit ihm das Land regieren wollen.
Die Liste der Ministerkandidaten war heute Vormittag im Haag, Gegenstand von Fraktionsberatungen.
Am Montag könnte Königin Juliana das neue Kabinett vereidigen.
Die Regierungserklärung ist dann Anfang des neuen Jahres zu erwarten.
Van Acht steht an der Spitze einer Zentrumskoalition von Christdemokraten und Liberaldemokraten.
Seit dem Sturz der progressiven Regierung unter Joop den Eyl sind neun und seit den Parlamentswahlen inzwischen sieben Monate vergangen.
So lange hat die Bildung einer Staatsregierung in den Niederlanden noch nie gedauert.
Gegen die jetzige Koalition haben die meisten Gewerkschaften bereits schwere Bedenken angemeldet.
Van Acht wiederum hat die Führer der Interessensverbände dringend um Sachlichkeit gebeten, Vorurteile wären nicht angebracht.
Es herrschen auch starke Zweifel an der Stabilität der so mühsam montierten Regierung.
Acht konfessionelle Abgeordnete haben sich für unbeteiligt erklärt und übernehmen für die Koalition mit der Liberalen keine Verantwortung.
Sie wollen sich aber auch nicht an einem Misstrauensvotum der Opposition beteiligen.
Man nennt sie hier Loyalisten.
Außerdem stehen vier Splitterparteien der Rechten dem Kabinett von acht grundsätzlich positiv gegenüber.
Von den 150 Sitzen im Hagerparlament sind nur 70 mit Leuten besetzt, die Van Acht rückhaltlos unterstützen.
Die konfessionellen Kritiker des Regierungsbündnisses gehören hauptsächlich der antirevolutionären Partei an, einer protestantischen Linken innerhalb der christdemokratischen Fusion.
Es ist für Andreas van Acht zuletzt noch überaus schwierig gewesen, in diesem Kreis geeignete Leute für sein Kabinett zu finden.
Er holte sich sechsmal eine Absage.
Erst gestern waren die letzten Männer gefunden worden, die im Landesinteresse ihrer bisherigen Jobs kündigen und das Wagnis einer politisch unsicheren Zukunft eingehen.
Über den langen und schwierigen Weg zu einer neuen Regierung in den Niederlanden berichtete Günther Fieten.
Es ist jetzt zwei Minuten nach dreiviertel eins.
Schon zur Tradition geworden ist die Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach in den Konzerten der musikalischen Jugend Österreichs.
Auch heuer wird dieses Werk wieder aufgeführt, und zwar morgen und Sonntag jeweils um 11 Uhr Vormittag und um 20 Uhr, wobei am Vormittag die Kantaten 1 bis 3 und am Abend die Kantaten 4 bis 6 zur Aufführung gelangen.
Gesangssolisten sind Eva Ciapo, Birgit Finile, Thomas Moser und Robert Holl, Karol Reinhardt spielt Trompete.
Hören Sie nun einen Bericht von Walter Gellert.
Johann Sebastian Bach hat das Weihnachtsoratorium, neben der Matthäus Passion und der Johannes Passion, ein Hauptwerk im Oratorien schaffen des Komponisten, in den Jahren 1734 bis 1735 geschrieben.
Das Weihnachtsoratorium, bestehend aus sechs Kantaten, wurde für die sechs liturgischen Feiern der zwölf heiligen Nächte geschaffen, wobei jeweils eine Kantate aufgeführt wurde.
Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
Die musikalische Jugend, die in den letzten Jahren das Weihnachtsoratorium in gekürzter Fassung gespielt hat, hat sich entschlossen, diesmal das Werk ungekürzt aufzuführen.
Da das Konzert dem Jeunesse-Chor, das sind 100 bis 120 Leute, Gelegenheit bieten soll, sich voll zu entfalten, ist es nicht möglich, ein Instrumentalensemble mit historischen Instrumenten als Klangkörper zu verwenden, da der Klang eines solchen Ensembles viel schlanker ist.
Allerdings wollte Günther Teuring, der Leiter des Schönes Chores und Dirigent der Aufführung, auch nicht auf ein Orchester zurückgreifen, das vor allem Musik des 19.
Jahrhunderts spielt.
Daher habe ich mich für das Wiener Kammerorchester entschieden, das ja eben barocke und klassische Musik ständig in seinem Repertoire hat und immer in kleiner Besetzung aufführt.
Es werden hier nicht alte Instrumente verwendet, aber doch ist die
Spielkultur mehr den Gegebenheiten der Barockmusik angemessen, als das üblicherweise in Symphonieorchestern möglich wäre.
Zur Frage der stilistischen Wiedergabe meint Günther Teuring,
Ich glaube, das wesentliche und das oberste Richtziel bei all diesen Fragen der stilistischen Wiedergabe ist das, dass man das stilistische Wissen in die Wiedergabe einbringen soll und dass man sich an dem stilistisch Richtigen orientieren soll.
Das aber das oberste Ziel ist, dass das Publikum gerührt werden soll, wie die Barockmusiker sagen.
Der Barock stand ja unter dem Zeichen der Affektenlehre, die nichts anderes sagt, als dass Musik gemacht werden soll, damit sie den Menschen zu Herzen gehe.
Der Jeunesse-Chor hat sich in den letzten Jahren, nicht zuletzt wegen seiner frischen Stimmen, international einen guten Ruf erworben.
Dirigenten wie Karajan oder Bernstein haben bei Konzerten oder Schallplattenaufnahmen auf das Wiener Vokalensemble zurückgegriffen.
In der kommenden Saison wird ein kleines Jubiläum gefeiert.
Der Chor besteht dann schon 20 Jahre.
Dr. Wolfgang Ramjoé, Generalsekretär der Musikalischen Jugend Österreichs zu den Plänen des Chores in dieser kommenden Saison,
Also man könnte vielleicht den großen End- und Höhepunkt nehmen, denn die geplante Israel-Tournee im Sommer 1979 ist so gut wie abgeschlossen, so gut wie beschlossen.
Dort wird Salomon gemacht, vorher auch in Wien, aber in der Zwischenzeit werden wir eben anlässlich dieses 20-jährigen Chor-Jubiläums den Chor ganz stark in den Vordergrund stellen, mit zum Teil unbekannten Werken.
Wir werden eine österreichische Erstaufführung machen mit dem Requiem von Frank Martin,
Wir werden in Salzburg mit dem Chor Davide Benedente machen, von Mozart, und wir werden hoffentlich im April 1979 unter Voss sein eigenes American Cantata mit dem Chor aufführen.
Dazu hoffen wir noch ein spezielles Jubiläumskonzert zu bekommen, das natürlich in der Planung und Programmierung ganz beim souveränen Jeunessechor liegt.
Im kommenden Jahr wird das Adventkonzert der Schönes Musikal Österreich seinem Werk von Hindl gewidmet sein.
Zur Aufführung gelangt der Messias.
Das war ein Beitrag von Walter Gellert.
Im Zentrum Wiens unter den Arkaden der Staatsoper ist ab heute eine Galerie für die Öffentlichkeit zugänglich, die vom Bundesministerium für Unterricht gemeinsam mit dem österreichischen Bundestheaterverband eingerichtet wurde und die vor allem lebenden österreichischen Künstlern die Möglichkeit geben soll, ihre Werke dort zu präsentieren.
Die Eröffnungsausstellung, die mindestens zwei Monate lang zu sehen sein wird, ist Arik Brauer und Friedensreich 100 Wasser gewidmet.
Hören Sie einen Beitrag von Brigitte Hofer.
Musiktheater und bildende Kunst unter einem Dach vereint.
An Ausstellungen von Skulpturen vor der Galerie, an eine Verbindung zur wiederentstehenden Cirkecke mit Kaffeehaus und Restaurant ist gedacht.
Ein Urbanuszentrum könnte entstehen, wo schöpferische und nachschöpferische Künstler die Öffentlichkeit erreichen könnten.
Auf direktem Weg.
In der Galerie in der Staatsoper geben nun neue Bilder von Arik Brauer und Friedensreich Hundertwasser den Auftakt.
Bilder von österreichischen, international anerkannten Künstlern, die beide in Wien vor fast 50 Jahren zur Welt gekommen sind, beide im Krieg Verfolgungen ausgesetzt waren und beide nach dem Krieg an der Akademie studiert haben.
Beide gehen auf Weltreisen mit verschiedenen künstlerischen Zielen.
Brauer zählt zur Gruppe der fantastischen Realisten, Hundertwasser malt seine Bilder der Sehnsucht, des Regens, der Tränen.
Er komprimiert seinen Wunsch nach Verinnerlichung im Symbol der Spirale.
In der Staatsoperngalerie zeigt Hundertwasser nun neue Bilder.
Alle Bilder von 1977, deswegen hat er schon einen gewissen Seltenheitswert, denn meistens stelle ich aus mit alte Bilder, die jeder schon kennt,
Eigentlich wenig mehr.
Das sind alle mit meiner Mischtechnik.
Das heißt also, sie sind in Aquarell gemalt und mit Eidtempera und Öl und Lack und Acrylfarben.
Alles in einer gewissen Reihenfolge.
Verstehen Sie?
Man kann natürlich nicht Aquarell auf Öl malen, sondern nur Öl auf Aquarell.
Das Ganze auf Papier und Papier aufgezogen auf Leinen.
Und teilweise sind das eben
Studien, die ich auf Reisen gemacht habe.
Also in Tibet und in Brasilien.
Eines sogar, oder zwei sogar, im Urwald, im brasilianischen Urwald im Amazonas.
Eins gemalt in Chiang Mai.
Und in New Zealand auch eines.
Vor allem in Neuseeland geht Hundertwasser seinen Vorstellungen eines einfachen, natürlichen Lebens konsequent nach.
Seine Manifeste, seine Forderungen nach Menschenwürdigkeit sind bekannt geworden.
Sein Film, nach seinem Schiff Regentag benannt, wird auf 340 Kopien in aller Welt gezeigt.
An mehreren Büchern gleichzeitig arbeitet Hundertwasser im Moment.
Mindestens fünf Bücher.
Eines über Architektur, eines über meine sämtlichen Schriften,
Eines über sämtliche Schriften in Paris, über Architektur in Deutschland, über japanische Holzschnitte.
Da habe ich gerade das Aperçu bekommen aus Tokio.
Arik Brauer zeigt neben von ihm entworfenem Schmuck etliche kleinere Arbeiten, die vor kurzem in Israel entstanden sind und einige große historisch fantastische Szenen.
Ich habe hier ein sehr großes, längliches Bild, das heißt die Bösen Spiele.
Und das sind Kinderspiele, an die ich mich aus meiner Kindheit noch erinnern kann, mit ihren auch sehr negativen Aspekten gezeigt.
Ich male ja eine sehr literarische Malerei.
Natürlich ist das verschlüsselt und verzerrt und verbrämt mit all den Details, wie es in meinem Wesen, meiner Malerei entspricht.
Aber damit will ich natürlich Probleme der Kindererziehung, der Menschenerziehung, der Menschenmachung schon transportieren.
Die schwarze Köchin ist ein zentrales Motiv in diesem Bild.
Nicht immer werden in der Staatsoperngalerie so prominente Künstler präsentiert werden wie bei der ersten Ausstellung.
Anlässlich der Eröffnung gab Unterrichtsminister Dr. Sinowatz das Projekt bekannt, auf dem Weg einer Umfrage bei den bildenden Künstlern ein Gremium unabhängiger Fachleute zu installieren, das dem Ministerium künftig beim Ankauf von Werken bildender Künstler beratend zur Seite stehen soll.
Und auch diese Werke sollen dann in der neuen Galerie in der Staatsoper zu sehen und zu kaufen sein.
Und nach diesem Beitrag von Brigitte Hofer noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Das Plenum des Nationalrates berät heute, am letzten Tag der Budgetdebatte, vor der Schlussabstimmung, die beiden Gruppen Handel und Finanzen in einem.
Für die ÖVP warf Abgeordneter Saldinger der Regierung vor, sie mache es schwer, ein Österreich-Bewusstsein zu schaffen, wenn die Sozialisten immer behaupteten, dass österreichische Waren zu teuer seien und die Unternehmer am Markt vorbeiproduzierten.
Der sozialistische Abgeordnete Mühlbacher betonte, dass für Anfang Jänner geplante Strukturprogramm und eine zehnjährige Investitionsanlage würden der Wirtschaft wichtige Impulse geben.
Für die Freiheitliche Partei, sagte der Abgeordnete Stix, das Ladenschlussgesetz Österreichs sei das konsumentenfeindlichste in Mitteleuropa.
In Wien ist heute ein Unternehmen zur Finanzierung, Errichtung und Betriebsführung von Kabelfernsehanlagen in Österreich gegründet worden.
Die Gesellschaft wird ihre Tätigkeit mit Jahresbeginn 1978 aufnehmen.
Ihr Geschäftsführer in der Gesellschaft ist der frühere ORF-Direktor Helmut Lenhardt.
46% von 2000 befragten Personen halten die Lagerung von Atommüll für eine große Gefahr.
24% sehen eine solche Gefahr nicht.
Dies ergab eine Umfrage der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft.
Unterrichtsminister Sinovac hat heute die Stiftung eines Alma-Seidler-Rings bekannt gegeben.
Der Ring ist als Pendant zum Ifland-Ring geplant, der männlichen Künstlern vorbehalten ist.
Mit dem Alma-Seidler-Ring soll die jeweils beste Schauspielerin des deutschen Sprachraumes gewürdigt werden.
Nahe Osten Nach der Rückkehr des israelischen Ministerpräsidenten Begin aus den USA wird es zu einem neuen Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Sadat kommen.
Beginn beginnt heute in Washington, seine Gespräche mit Präsident Jimmy Carter und mit Außenminister Vance.
Nach einem Zeitungsbericht aus Kuwait wird Sadat übermorgen zu einem Treffen mit Carter nach Washington reisen.
Zypern
Die Entführer des ältesten Sohnes des zypriotischen Staatspräsidenten Kipriano haben ihre Frist für die Erfüllung ihrer Forderung nach Freilassung inhaftierter Mitglieder der Untergrundorganisation EOKB und nach einer Generalamnestie für politische Straftäter bis morgen 21 Uhr verlängert.
Niederlande Königin Juliana wird am kommenden Montag die neue Mitte-Rechtsregierung aus christlichen Demokraten und Liberalen unter Ministerpräsident Van Acht vereidigen.
Damit endet offiziell die bisher längste Regierungskrise in den Niederlanden.
Der oberste Sowjet verabschiedet heute den Volkswirtschaftsplan und das Budget für das Jahr 1978.
Der Wirtschaftsplan sieht unter anderem eine Einschränkung der Wachstumsraten für die Industrieproduktion vor.
Mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagsjournal beendet.
Es ist in einer halben Minute 13 Uhr, 1 Uhr Mittag.
Die Redaktion des aktuellen Dienstes meldet sich wieder mit ausführlichen Informationen um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal.
Einblendung: Rudolf Sallinger (ÖVP), Kurt Mühlbacher (SPÖ), Gerulf Stix (FPÖ)
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Sallinger, Rudolf [Interviewte/r]
, Mühlbacher, Kurt [Interviewte/r]
, Stix, Gerulf [Interviewte/r]
Datum:
1977.12.16 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Parlament [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
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Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten