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KI-generiertes Transkript
Zwölf Uhr hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt mir der Fritz Wendler als Redakteur im Studio.
Unser Hauptthema ist auch heute wieder die neue Regierung.
Wir berichten von der Unterzeichnung des Koalitionspaktes, zitieren aus österreichischen und bundesdeutschen Zeitungen, nicht zuletzt Kommentare zu Bruno Kreisges Entschluss wegen der Übernahme des Außenministeriums durch Alois Mock den SPÖ-Ehrenvorsitz und seine sonstigen Parteifunktionen zurückzulegen.
Porträtieren bisher in der Öffentlichkeit weniger bekannte künftige ÖVP-Regierungsmitglieder und berichten von einer Pressekonferenz der FPÖ-Spitze zur Großen Koalition.
Weiters erwarten wir dann noch einen Beitrag darüber, dass es im Ungarischen Schriftstellerverband nun kein einziges Mitglied mehr gibt, das der kommunistischen Partei angehört.
Und dann haben wir noch einen Nachruf auf den im Alter von 88 Jahren verstorbenen populären Schauspieler Rudolf Karl vorbereitet.
Vor all dem jetzt aber ein von Fedor Holit zusammengestellter Meldungsüberblick, den Wilfried Schirrlbauer liest.
Österreich.
Das Koalitionsabkommen zwischen SPÖ und ÖVP wird in diesen Minuten unterzeichnet.
Die Vereidigung der neuen Regierung wird voraussichtlich am kommenden Dienstag stattfinden.
Offen ist noch die Besetzung des Justizressorts.
Es soll von einem unabhängigen Fachmann geleitet werden.
Bundeskanzler Wranitzki und der designierte Vizekanzler Mock haben gestern Abend ihren Willen zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit hervorgehoben.
Wranitzki nahm auch zum Entschluss von Altbundeskanzler Kreisky Stellung, den Titel eines SPÖ-Ehrenvorsitzenden zurückzulegen.
Wranitzki sagte, er verstehe diese Reaktion Kreiskys als Ausdruck dessen Lebenswerkes.
Er fügte hinzu, er glaube, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei.
ÖVP-Chef Mock bezeichnete den Altkanzler als einen der profiliertesten Politiker und meinte, sein Verhalten sei für ihn völlig unverständlich.
Der Aufruf des grün-alternativen Abgeordneten Peter Pilz zur Befehlsverweigerung zeitigt nach wie vor Reaktionen.
Pilz hatte nach dem Tagesbefehl des Bundespräsidenten diese Erklärung scharf kritisiert und zur Befehlsverweigerung aufgefordert, wobei er später präzisierte, er habe dies symbolisch gemeint.
Nun sagte der SPÖ-Sprecher Robert, mit diesem Vorfall müsse sich noch das Parlament befassen.
ÖVP-Wehrsprecher Erma Kora sieht den parlamentarischen Konsens in wehrpolitischen Grundsatzfragen gefährdet.
Die von den Regierungsparteien offenkundig bereits beschlossene Erhöhung der Mineralölsteuer legt der künftigen Regierung nach Ansicht des Autofahrerclubs Arbe eine besondere Verantwortung für die Treibstoffpreise auf.
Es werde der Regierung in Zukunft viel mehr als bisher obliegen, darauf zu achten, dass die Mineralölwirtschaft den Konsumenten tatsächlich jene Preise zubillige, die ihnen aufgrund der Marktgegebenheiten zustünden.
Der Arbe betont in einer Aussendung, in der Vergangenheit sei dies leider nicht immer gehandhabt worden.
Computerstrafverfügungen der Wiener Polizei, bei denen weder im Akt noch in der dem Kraftfahrer zugestellten Ausfertigung die Unterschrift eines verantwortlichen Beamten aufscheint, sind ungültig.
Nach einer Mitteilung des Autofahrerclubs ÖAMTC stellt dies der Verwaltungsgerichtshof in einem Erkenntnis eindeutig fest.
Der ÖAMTC macht darauf aufmerksam, dass die Entscheidung der Höchstrichter nur auf Strafverfügungen nach anzeigen, nicht aber auf einfache Organmandate bezieht.
Die Wiener Polizei hat auf die Entscheidung bereits reagiert.
Ab sofort wird jeder derartige Strafakt von einem Konzeptbeamten kontrolliert und abgezeichnet.
Die dem Kraftfahrer zugestellte Strafverfügung trägt allerdings weiterhin keine Unterschrift, wohl aber die im Akt verbleibende Kopie.
USA-Nicaragua.
Nach Erkenntnissen einer Untersuchungskommission des Senats in Washington haben sich die Führer der Contras in Nicaragua an Hilfsgeldern aus dem Ausland bereichert.
In dem Bericht der Kommission heißt es, die Chefs der größten Rebellengruppe, der nicaraguanischen demokratischen Streitkräfte, lebten mit dem Geld aus dem Ausland in Luxus, während die Kämpfer an der Front nur unzureichend versorgt seien.
Die Kommandanten hätten durch Falscheintragungen in Geschäftsbüchern größere Geldbeträge unterschlagen.
Unterdessen hat eine private Spendenkampagne amerikanischer Gönner eine Summe von umgerechnet etwa einer Million Schilling erbracht.
Das Geld wurde den Rebellen bereits übergeben.
USA
Amerikanische Medien nennen immer neue Einzelheiten über die umstrittenen Waffenlieferungen an den Iran.
Die Fernsehgesellschaft ABC berichtete, der Austausch von im Libanon festgehaltenen amerikanischen Geiseln gegen Waffen sei im letzten Sommer gescheitert, weil die Abgesandten der USA, Robert McFarlane und Oliver North, uneinig gewesen seien.
Nach dem Bericht sind McFarlane und North mit einem Flugzeug voller Militärgüter in den Iran gereist, haben aber bei den Verhandlungen mit der iranischen Führung unterschiedliche Strategien eingeschlagen.
Die Tageszeitung New York Times meldet, die Idee eines Waffengeschäfts zwischen den USA und dem Iran sei erstmals von amerikanischen Waffenhändlern mit Vertretern der Regierung in Teheran erörtert worden.
Erst ein Jahr später habe sich Washington eingeschaltet.
Die Regierung in Washington hat das seit neun Jahren bestehende Verbot für die Lieferung von Erdöl- und Erdgasbohrausrüstungen an die Sowjetunion aufgehoben.
Handelsminister Malcolm Baldrige rechtfertigte den Beschluss mit der Bemerkung, trotz der anhaltenden Unzufriedenheit mit der sowjetischen Menschenrechtspolitik sei es nicht mehr in nationalem Interesse, das Verbot in Kraft zu lassen.
Das Embargo wurde im Jahr 1978 vom damaligen Präsidenten Jimmy Carter als Zeichen des Protests gegen Menschenrechtsverletzungen in der UdSSR erlassen.
Großbritannien.
Wegen eines Chemieunfalles ist in der südenglischen Hafenstadt Southampton gestern Abend Umweltalarm ausgelöst worden.
Aus einem leckeren Tanklastzug strömte hochbrennbarer Kohlenwasserstoff aus.
Die Substanz verdampft im Freien sofort.
Das Einatmen der Gase führt zu Kopfschmerzen und Übelkeit.
22 Menschen erlitten Verätzungen an Haut und Augen.
Etwa 500 Anrainer der Unglücksstelle wurden evakuiert.
Österreich.
Heinrich Trimmel vollendet heute sein 75.
Lebensjahr.
Trimmel hat seine Karriere als Sekretär von Felix Hurtes begonnen und war unter Bundeskanzler Julius Raab zehn Jahre lang Unterrichtsminister.
Zuletzt trat er als Buchautor hervor, wobei er sich mit der jüngeren Geschichte Österreichs auseinandersetzte.
Der bekannte Volksschauspieler Rudolf Kardl ist gestern Abend in Graz gestorben.
Kardl stand im 88.
Lebensjahr und litt an Lungenkrebs.
Der gebürtige Wiener gehörte lange Jahre der Wiener Volksoper an und wirkte in etwa 250 Filmen mit.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Rudolf Kardl in der steirischen Landeshauptstadt, die Sudz, die zu seiner zweiten Heimat wurde.
Das waren die Nachrichten, es ist 12.07 Uhr und wir kommen jetzt zum Wetter.
Zu Dr. Alois Machalek, dem derzeit auf der Wiener Hohen Wartedienst habenden Meteorologen.
Guten Tag, Herr Doktor.
Ja, grüß Gott.
Herr Dr. Machalek, versinkt Österreich am Wochenende total im Schnee?
Nun, wie es derzeit ausschaut, nicht ganz.
Wir haben heute eine Abschwächung des Tiefdruckgebietes im Mittelmeerraum und zur Folge da wird kein Niederschlag mehr in Österreich.
Weite Teile unseres Landes sind bedeckt mit einer hochnebelartigen Bewölkung.
Und da komme ich vielleicht auch gleich zu den Wettermeldungen von heute 12 Uhr.
Wien und St.
Pölten gefrierender Nebel minus 7 Grad, Eisenstadt bedeckt minus 3 Grad, Linz und Bregenz bedeckt minus 6 Grad, Salzburg bedeckt minus 7, Innsbruck wolkig minus 6, Graz starke Wolken minus 2 Grad, Klagenfurt heiter minus 5 Grad.
Nun, dieses Wetter, das wir derzeit in Österreich haben, wird heute andauern und auch morgen sich ebenfalls ähnlich gestalten.
Frühtemperaturen morgen zwischen minus 12 und minus 5 Grad.
Die Tageshöchstwerte morgen werden ebenfalls minus 8 bis minus 2 Grad betragen.
aber weitgehend niederschlagsfrei, wenn man davon absehen möchte, dass es örtlich aus den Hochnebeldecken zu gefrierenden Nieseln und gefrierendem Nebel kommt.
Aber am Sonntag wird erneut ein Schwall feuchter Luftmassen aus dem Mittelmeerraum unser Gebiet erreichen.
Das bedeutet am Sonntag erneut Einsätze von Schneefällen, die vor allem im Osten und Südosten, also Steiermark, Niederösterreich, Burgenland,
doch wieder zu einer erheblichen Neuschneebelastung kommen wird, sodass wir an und für sich mit Sonntag erneut mit starken Verkehrsbehinderungen rechnen müssen.
Dieses winterliche Wetter wird anhalten, also Tauwetter ist noch wirklich nicht in Aussicht und zum Abschluss vielleicht noch eine Lawinenwarnung.
Der Untergrund besteht ja aus einem Schwimmschneedecke und die doch nicht unbeträchtlichen Neuschneehöhen liegen jetzt sehr oberflächlich nur drauf.
Es kommt zu keiner guten Verbindung.
Das bedeutet für Tourangänger eine erhebliche Schneebrettgefahr.
Skitouren im Steilgelände und im Kammbereich erfordern überhaupt sehr große Vorsicht.
und somit wirklich eine große Lawinengefahr.
Man müsste bei Touren wirklich sehr vorsichtig sein und unbedingt die Lawinenwarnungen der örtlichen Gegebenheiten halt beachten.
So weit mein Bericht von der Rundwarte.
Das war Dr. Alois Machalek mit dem Wetter.
Es ist 12.10 Uhr und wir kommen jetzt gleich wieder zu jenem Thema, das trotz des europaweit außerordentlich extremen Winterwetters dieses seit Donnerstagabend aus den Schlagzeilen verdrängte.
Seither steht nämlich die Wiederauflage einer großen Koalition fest.
Und seither gilt, wenn auch mit gewandeltem Inhalt, für Österreich der 68er-Apo-Slogan, alle reden vom Wetter, wir nicht.
Gestern segneten auch die letzten noch ausständigen SPÖ- und ÖVP-Gremien das Koalitionsabkommen ab.
Und für heute, 12 Uhr, war dessen Unterzeichnung programmiert.
Ob diese nun auch schon wirklich stattgefunden hat, das berichtet aus dem Bundeskanzleramt Gisela Hopfmüller.
Ja, hier im Bundeskanzleramt wartet eine ganze Menge von Journalisten, dass die Unterzeichnung des Koalitionsabkommens stattfindet.
Vorbereitet ist schon alles, und zwar im Ex-Salon hier im Bundeskanzleramt, also jenem Saal, der gleich neben dem Ministerratssaal liegt, unter dem ja dann später wieder die Regierungssitzungen stattfinden werden.
Bis jetzt sind aber weder die Vertreter von ÖVP, mit an der Spitze Alois Mock, noch Bundeskanzler Wranicki und seine Regierungsmitglieder hier eingetroffen.
Es herrscht nach wie vor das große Warten.
Gerade ist der Pressesprecher des Bundeskanzlers hereingekommen und hat mitgeteilt, es wird ungefähr noch eine halbe Stunde dauern, bis diese Vertragsunterzeichnung dann tatsächlich stattfinden wird.
Sobald die Unterschriften geleistet sind unter den Verträgen und Mock und Wranicki hier eintreffen, werden wir uns wieder aus dem Bundeskanzleramt melden, vorläufig zurück ans Studio.
Das Koalitionsabkommen ist natürlich auch das Hauptthema der heutigen österreichischen Tageszeitungen.
In einigen finden sich sogar gleich mehrere Kommentare dazu.
Nicht zuletzt auch wegen des öfters gesondert analysierten Schritts Bruno Kreiskis den SPÖ-Ehrenvorsitz zurückzulegen, weil Alois Mock Außenminister wird.
Die Zitate für unsere Inlandspresseschau wählte Robert Stoppacher aus.
Zunächst ein Blick in die Parteizeitungen der beiden Koalitionspartner.
Im SPÖ-Zentralorgan Neue AZ spricht Georg Hoffmann-Ostenhof von einer Reaktion Kreiskis, die verständlicher nicht sein könne, denn... Wie die allseits geforderte Imageverbesserung Österreichs mit dem außenpolitisch agierenden Duo Waldheim-Mock vonstatten gehen soll, ist nicht leicht vorstellbar.
So schwer die Hypothek wiegt, die der drastische Schritt Kreis Gies für die SPÖ in der Koalitionsregierung bedeutet, so sehr könnte dies uns Sozialisten klarer machen, wo der Unterschied zwischen unseren Auffassungen und den Kompromissen besteht, die in der Koalition gemacht werden und gemacht werden müssen.
Solch Differenzierungsvermögen ist jetzt nötig.
Das ÖVP-Organ Neues Volksblatt sieht in dem Schritt Kreiskis hingegen die Möglichkeit für einen Neubeginn in Österreich.
Walter Salzmann spart dabei auch nicht mit lobenden Worten für Bundeskanzler Wranicki.
Viel wichtiger erscheint es, dass es die SPÖ, und dies ist in erster Linie wohl Franitzki, gut zu schreiben, gelernt zu haben scheint, sich aus den Klauen des Alten zu befreien und endlich wieder Courage und Profil zu zeigen beginnt.
Ein neuer Aufbruch, verbunden mit einem endgültigen Schlussstrich unter die Ära Kreisky-Peter Steger.
Nicht nur für diese Regierung, sondern auch für dieses Land ein gutes Omen.
Hans Rauscher im Kurier wirft dem Altkanzler eine Politik der verbrannten Erde vor.
Kreisky hat auch der SPÖ und Bundeskanzler Waranitzky einen sehr schlechten Dienst erwiesen.
Damit sagt er sich praktisch von seinen Nachfolgern los.
Ihr habt mein Erbe verraten, mein Fluch über eure Häupter.
Mit der großen Koalition, die er immer zu verhindern trachtete, geht die Ära Kreisky endgültig zu Ende.
Und Kreisky selbst liefert die Trauermusik.
Ähnlich der Kurzkommentar von Thomas Kohrherr in der Tageszeitung die Preise.
So betrachtet sieht der Altkanzler in der Tat sein Erbe, die ÖVP zur permanenten Machtlosigkeit zu verdammen, vergeudet.
Er zürnt aus Enttäuschung.
Soweit einige Pressestimmen zum Thema Kreisky.
Gedanken über die Zukunft der neuen Koalitionsregierung macht sich Ulrich Stocker in der Kleinen Zeitung.
Die Regierenden müssten jetzt im Interesse der Glaubwürdigkeit Mut zeigen.
Mittelfristig können sie ihr Vertrauenskapital bei den Bürgern nur dadurch herstellen, dass sie die Probleme durchstehen und ohne Rücksicht auf die Einzelinteressen eigener Gruppen das Notwendige tun.
Denn wenn die jetzige Sanierungspartnerschaft trotz ihrer breiten Basis an der Feigheit ihrer Führer scheitern sollte, droht vielleicht nicht die Bankrotterklärung dieses Landes, wohl aber seiner Politik in der bisher gewohnten Form.
Dann erst kommt die Stunde der Demagogen.
Und vor diesen warnt auch Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten.
Das Ansehen, das die Politiker so sehr verspielt haben, dass auch kritische Menschen schon Verzückt der Blechmusik eines in der Manier eines Frühschoppenkonferentiers durch die Lande gaukelnden neuen Politikers lauschen.
Der Name dieses Politikers tut nichts zur Sache.
Er ist austauschbar.
Aber die Gefahr ist benennbar.
Der Ruf nach einem starken Mann.
Die Große Koalition hat alles zur Hand, um gute Arbeit zu leisten.
Sie hat nur eines nicht mehr.
Ausreden.
Ein recht düsteres Bild der künftigen Großen Koalition, malt Hans Magenschab in der heute erschienenen Wochenpresse.
Man muss kein pessimistischer Prophet sein, aber die Zukunft dieser Koalition sieht alles andere als gut aus.
Ein Kabinett der zweiten Wahl, eine Partnerschaft der wackeligen Stühle, eine Ehe mit dem Scheidungsanwalt unterm Bett.
Nichts ist neu.
Das alte System des Paklins wird wieder entdeckt und weiterentwickelt.
Die beiden Partner werden gegenseitig Opposition in der Koalition betreiben.
Wie gehabt.
Die Wiederauflage einer großen Koalition in Österreich und dass der weltweit bei weitem renommierteste österreichische Politiker Bruno Kreisky nicht damit einverstanden ist, dass sein außenpolitisches Erbe künftig vom Vorsitzenden der konservativen Internationale Alois Mock verwaltet wird, wird heute aber nicht nur in österreichischen Zeitungen, sondern auch in bundesdeutschen ausführlich kommentiert.
Auszüge daraus stellte Daniel Spera zusammen.
Überwiegend mit Skepsis reagiert die Presse in der Bundesrepublik Deutschland heute auf die neue Koalition in Österreich.
Sie wird in den deutschen Zeitungen als Neuauflage der rot-schwarzen Regierung bewertet.
Doch auch die Reaktion von Altbundeskanzler Kreisky, der aus Protest gegen die Übernahme des Außenministeriums durch die ÖVP seinen Ehrenvorsitz in der SPÖ zurückgelegt hat, beschäftigt die deutschen Kommentatoren.
So meint heute etwa die Münchner TZ,
Überraschend schnell, heißt es in Wien, hätten sich SPÖ und ÖVP auf eine große Koalition geeinigt.
Weil der Wunsch nach einer Elefantenhochzeit schon vor den Wahlen im letzten November überdeutlich zu vernehmen war, neigen wir eher dazu, von einem langsamen, schleppenden Verfahren zu sprechen.
Aber wir Pifkes haben halt andere Vorstellungen von Tempo.
Überrascht hat uns da schon eher Kreisky, der im Zorn sein letztes Parteiamt niederlegte.
Hat er sich wirklich nur darüber geärgert, dass den Konservativen das Außenministerium überlassen wurde, oder passt ihm die ganze Richtung nicht?
Hat er kein Vertrauen zur Paarung Franz-Franitzki-Alois Muck?
Die Süddeutsche Zeitung sieht in der Bildung der neuen Großen Koalition einen mutigen Schritt in die Vergangenheit, bei dem Hoffen und Bangen Pate stünden.
Die Österreicher seien, so die Süddeutsche, mit Hoffnung, aber auch mit Skepsis erfüllt.
Zur Reaktion von Altbundeskanzler Kreisky liest man in der Süddeutschen Zeitung,
Altbundeskanzler Kreisky hat alles daran gesetzt, das Verschleudern seines Erbes zu verhindern, indem man es Mock oder einem anderen Volksparteiler anvertraue.
Er droht jetzt mit einem Aufstand an der Basis und hat den SPÖ-Ehrenvorsitz zurückgegeben.
Es knirscht in den Halterungen der Parteisolidarität.
Aber das ist mehr ein Zeichen für die Belastungen, die ein Kompromiss zwischen der wirtschaftsorientierten, pragmatischen Mitte beider Parteien ihren mehr weltanschaulich orientierten Flügeln zumutet.
Die Frankfurter Rundschau sieht die Große Koalition bereits im schieren Pragmatismus enden, da sich beide österreichischen Großparteien bei der Verwirklichung ideologischer Ziele blockierten.
Aus alt macht neu.
Das Zustandekommen der neuen österreichischen Regierung der Großen Koalition könnte viele an dieses politische Strickmuster erinnern.
Aber einige Unterschiede sind unübersehbar.
Die Wiener Regierung von 1987 ist anders als jene vor 21 Jahren nicht schwarz-rot, sondern rot-schwarz.
Das allein ist aber keine Garantie für künftige Erfolge.
Die Farbumkehr reflektiert bestenfalls, dass die von der ÖVP im Taumel des Präsidentenwahlsiegs von Kurt Waldheim fast schon für unvermeidbar gehaltene konservative Wende Stückwerk bleiben muss.
Die Münchner Abendzeitung geht in ihrem Kommentar über die Wiederkehr der Großen Koalition sogar bis in die Zeit Kaiser Franz Josefs zurück.
An seinen Ausspruch, mir bleibt nichts erspart, dürften sich viele ältere Österreicher jetzt erinnern.
Diese Wiederkehr der Großen Koalition, die Österreich von 1947 bis 1966 regiert hatte, bedeutet die Rückkehr zum Proporz in allen Belangen der Innenpolitik.
Alles muss hübsch ausgewogen verteilt werden, von der Regierungsspitze bis weit hinunter in die Verwaltung.
Damals hatte der Fluch des Proporzes zur Lähmung und Korrumpierung des Staatsapparates geführt.
Ältere Österreicher, die sich dessen erinnern, rechnen resignierend mit der Wiederkehr solcher Verhältnisse.
Oder mit der Radikalisierung der rechtslastigen Freiheitlichen Partei.
In der neuen Bundesregierung, die mit Ausnahme des parteiunabhängigen Justizministers ja feststeht, finden sich natürlich durch den seit 17 Jahren wieder erstmaligen Regierungseintritt der ÖVP zahlreiche neue Minister, wovon aber einige wie etwa Alois Mock, Robert Graf oder Josef Riegler in der Öffentlichkeit altbekannte Politiker sind.
Weit weniger bekannt sind hingegen der künftige Staatssekretär im Finanzministerium Johannes Dietz, Neowissenschaftsminister Hans Tupi und auch die neue Familien- und Umweltministerin Marlies Fleming kannte man bisher zwar als ÖVP-Frauenpolitikerin, aber kaum als Umweltpolitikerin.
Mit diesen drei Neuen sprach Ernest Hauer über ihre neuen Aufgaben und gestaltete die folgenden Kurzporträts.
Eines haben die drei neuen Regierungsmitglieder Marilis Fleming, Hans Tupi und Johannes Dietz gemeinsam.
Sie seien von ihrer Berufung überrascht worden, erzählen sie im Gespräch.
Als langjährige Generalsekretärin und seit drei Jahren auch Bundesleiterin der ÖVP-Frauenbewegung ist Marilis Fleming die hohe Politik allerdings schon gewohnt.
Die promovierte Juristin, Jahrgang 1933, stammt aus Wiener Neustadt.
Seit 1973 sitzt sie im Wiener Landtag.
Spezialgebiete dort?
Soziales und Gesundheit und Kultur.
Nicht nur deshalb kam ihre Berufung in das Ressort Umweltschutz, Familie und Jugend eher unerwartet.
Ehrlich gesagt, ich habe nicht damit gerechnet, aber wenn man halt jahrelang herumzieht und erklärt, alle Frauen können alles und sind großartig, dann erwischt es einen halt selbst auch einmal.
Ich freue mich aber jedenfalls und weiß, dass es eine sehr, sehr große Ehre ist und vor allem auch eine große Ehre für die Frauen, die mit mir gearbeitet haben seit vielen, vielen Jahren.
Es gibt vermutlich etwas einfachere Ressorts als gerade das Umweltressort.
Fühlen Sie sich den Aufgaben, die da kommen, wie Luftreinhaltegesetz, Chemikaliengesetz, Sonderabfallbeseitigung, fühlen Sie sich dem gewachsen?
Wissen Sie, so ganz unvermutet trifft mich das nicht.
Schließlich und endlich komme ich aus dem Stall Erhard Bussecks.
Und diesen Stallgeruch, den kriegt man nicht mehr los.
Wir haben in Wien, und ich bin sehr stolz darauf, hier zehn Jahre mit Erhard Busseck in Wien Grün- und Umweltpolitik gemacht zu haben.
Wir haben zehn Jahre lang Umweltpolitik gemacht.
Wir haben es vor 10, vor 15 Jahren gemacht, als überhaupt in Österreich noch niemand wusste, was Grün denn eigentlich mit Politik zu tun hat.
Wir haben in Wien uns eingesetzt gegen Dürrenrohr und für Filteranlagen dort und waren erfolgreich damit.
Wir haben in der Heimburger Au sehr wohl auch einiges mitgetan.
Ich war mit Erhard Busseck in der Au.
Ich habe dort auch Frau Freda Meißner-Blau getroffen.
Wir haben in Wien uns gegen Zwentendorf ausgesprochen.
Wir haben einen Anti-Atom-Kampf geführt, soweit es überhaupt nur ging, auch in unserer Partei ging.
Ich habe gegen Wackersdorf gekämpft.
Ich habe auch versucht, eine Allianz der Frauen gegen Atom aufzubauen.
Also so ganz unbelastet und unbelegt bin ich da wirklich nicht.
Eine grüne Umweltministerin.
Eine sehr grüne Umweltministerin.
Der neue Wissenschaftsminister Hans Tupi, geboren 1924, hat in Wien und später auch in Cambridge Chemie studiert.
Seit 1958 ist er Professor für Biochemie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Er war aber auch in den USA als Gastprofessor tätig.
1983 bis 85 war Professor Tupi Rektor der Universität Wien.
Seit 1985 ist er Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Die Berufung ins Ministerium kam für ihn telefonisch um ein Uhr früh.
Nach kurzen Bedenken habe er zugesagt, sagt er uns heute.
Er habe aber auch durchaus schon konkrete Vorstellungen über das neue Aufgabengebiet.
Die Schwerpunkte betreffen eine Ermutigung der zukunftsorientierten Lehre, Hochschullehre und Forschung, aber auch der Forschung außerhalb der Universitäten.
Wir müssen versuchen, im Konzert der fortgeschrittenen Nationen, der entwickelten Nationen mitspielen zu können.
uns zu richten, zu orientieren an Ländern, die große Mittel und viel wissenschaftliche Qualität einsetzen.
Die Partner für dieses Konzert sucht man die eher in Europa, Stichwort Eureka.
Da glauben Sie, dass man auch über den großen Teich schauen müsste?
Wäre SDI etwas, was Österreich forschungsmäßig etwas bringen könnte?
Zunächst ist die Kooperation naheliegend in Europa.
Und Europa scheint aus dem, was man einmal Eurosklerose genannt hat, herauszukommen und wir sollen dabei sein.
Das heißt aber nicht, dass wir uns ausschließlich auf Europa konzentrieren könnten.
Japan, die Vereinigten Staaten haben auf manchen Gebieten hervorragende wissenschaftliche Vorteile erarbeitet, an denen zu partizipieren wir uns sehr bemühen müssen.
Also keine Beschränkung auf Europa.
Beschränkung dort, wo es um Zusammenarbeit von Forschung und Militär geht.
Die Trennung ist ja nicht ganz einfach in der Entwicklung.
Wir werden uns sicherlich nicht an militärischen Projekten beteiligen.
Wir müssen nur sehr zusehen, dass nicht unter dem Vorwand militärischer Anwendungsmöglichkeiten gewisse Entwicklungen überhaupt nicht in Angriff genommen werden bei uns.
Herr Professor, es hat schon erste Reaktionen auf Ihre Berufung gegeben aus der Hochschülerschaft.
Tenor ungefähr.
Professor Tupi ist als Mann der Forschung unumstritten, aber als Universitätslehrer vielleicht ein Mann aus einer früheren Zeit.
Nach 1968 hat es irgendwann den schönen Spruch gegeben vom Muff unter den Talaren.
Ich glaube nicht, dass die Kritik in diese Richtung geht, dass unter meinem Talar sich der Moof oder Mief oder was immer angesammelt hat.
Ich glaube eher, ich gelte als ein strenger Hochschullehrer, der sich sicherlich nicht Freunde gemacht hat im Zusammenhang damit, dass ich die Zahl der Wiederholungen bei Prüfungen
für derzeit zu zahlreich gehalten habe und dass ich für ein sehr zügiges Studium eintrete, dass jeder aus sich das Beste herausholt.
Das aber bitte wohl verstanden, Ermutigung der Leistung, Ermutigung besonders jener, die besonders leistungsfähig, leistungswillig sind, nicht Unterdrückung der anderen, nicht gegen eine offene Universität.
Und das wird mir auch sicherlich nicht von den Studierenden vorgeworfen.
Wollen Sie auch ein strenger Wissenschaftsminister sein gegenüber den Studenten?
Ich wäre nicht nur gegenüber den Studenten.
Johannes Dietz, geboren 1951 in Kirchberg am Wechsel in Niederösterreich, wird Staatssekretär im Finanzministerium.
Er hat 1978 nach einem Volkswirtschaftsstudium in Wien promoviert.
Im gleichen Jahr wurde er Referent der Abteilung Finanzpolitik in der Industriellen Vereinigung.
Seit 1979 ist Johannes Dietz wirtschaftspolitischer Referent in der ÖVP-Zentrale.
Herr Dr. Dietz, Sie werden Staatssekretär im Finanzministerium.
Vorher hat es geheißen, man wird so viele Staatssekretariate wie möglich abschaffen, denn die Kontrollfunktion des Staatssekretärs auch in der Großen Koalition ist ohnehin nicht so wichtig.
Wie wichtig wird ihre Aufgabe sein?
Ich glaube, dass meine Aufgabe sehr wichtig sein wird, und zwar weniger in der Kontrolle als in der Zusammenarbeit mit dem Finanzminister, um gemeinsam mit ihm und den anderen Regierungsmitgliedern das Budget in eine andere Richtung zu drängen und die Sanierung echt einzuleiten.
Sie haben ja bei jenem Steuerreformpapier, das im letzten Wahlkampf seine Rolle gespielt hat, wegen verschiedener Fassungen, die es gegeben hat oder nicht gegeben hat, Sie haben federführend an dem Papier mitgearbeitet.
Wie kann man denn verhindern, dass Fassungen, die noch gar nicht ganz aktuell sind, hinauskommen, jetzt auch aus der Sicht des Staatssekretärs?
Ich glaube, aus der Sicht meiner bisherigen politischen Tätigkeit als Berater, das lässt sich kaum verhindern.
Ich glaube aber, dass wenn nicht Wahlkampf ist, die Sache nicht jene Dramatik erhält, die sie erhalten hat.
Ich glaube, dass Polemik gegen Sachverstand jetzt wieder in den Hintergrund tritt.
Aber trotzdem, auf die Papierkörbe auch im Staatssekretariat muss man ein bisschen aufpassen.
Muss man sicherlich aufpassen.
Da habe ich einiges gelernt.
Schon bevor die neue große Regierungskoalition endgültig feststand, hatte sich jener Mann, dessen Übernahme der FPÖ-Führung das Ende für die alte kleine Koalition bedeutet hatte, Jörg Haider, voll in der Oppositionsrolle geübt.
Auch heute nahm er sich bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit FPÖ-Klubobmann Frischenschlager kein Blatt vor den Mund.
Mit den bei Haider ja schon üblich gewordenen kräftigen Ausdrücken ging er auf die großen Koalitionspartner los, berichtet Manfred Steinhuber.
Die Koalitionsregierung hat von den Freiheitlichen keine Schonfrist zu erwarten.
Das zeigt die Vehemenz, mit der FPÖ-Obmann Jörg Haider seine Kritik vorbringt.
Und auch seine Wortwahl zeigt das.
Die Koalition sei sachlich nicht leistungsfähig, sie sei ideen- und visionslos und sie sei ein demokratiepolitischer Rückschritt.
Den demokratiepolitischen Rückschritt sieht Haider vor allem in der Berufung von zwei Kanzleramtsministern.
Es gibt also jetzt ein riesiges Getränk im Bundeskanzleramt.
Dort regiert der Bundeskanzler, der Vizekanzler, zwei Kanzleramtsminister, eine Staatssekretärin, die sich also dort die Macht teilen.
Offenbar haben sie die Aufgabe, zu Hütern des Proporzes zu werden.
Und früher war es so, dass es einen Koalitionsausschuss gegeben hat,
der also eine Art Krisenfeuerwehr gebildet hat.
Das haben wenigstens die Parteien noch unter sich ausgemacht.
Jetzt wird sogar schon diese wackelende Verfassung hineingetragen, dass man sogar zwei Schlichtungsminister bereits braucht.
Denn was anderes ist das nicht, was man hier installiert hat.
ohne sich zu fragen, ob nicht anderes wichtiger gewesen wäre.
Ich könnte mir vorstellen, dass ein Land, das so enorm erfolgreich im Tourismus ist, beispielsweise einen Tourismusminister besser vertragen würde als einen Proporzminister, der die Parkelei absichert.
Oder, dass wir einen Minister für Bürokratiereform bräuchten.
Hauptziel der Angriffe, Herr Haiders, aber ist die ÖVP.
Die schwarzen Minister seien Lehrbuben und Gastarbeiter in einer sozialistischen Regierung und die ÖVP eine Umfallerbewegung.
Das ist nicht verwunderlich.
Also die ÖVP, die diese Wende herbeiführen wollte, eigentlich in die Ministerien überwiegend.
zukünftige Pensionisten schickt.
Den Graf wurde direkt aus der Pension zurückgeholt.
Mock wird sozusagen noch einmal ein paar Dienstreisen machen dürfen, bevor man ihn dann irgendwann auswechseln wird.
Und Lichal ist ja auch schon am Weg ins Ausgedinge gewesen und darf also jetzt noch einmal ein paar Jahre die Philosophie der mannstoppenden Waffen im österreichischen Bundesheer zum Durchbruch zu verhelfen.
Es ist also das nicht eine
Koalition der besten Köpfe, sondern das letzte Aufgebot, wo die beiden alten Parteien das Interesse am Schutz der eigenen Partei vor dem Interesse der Republik gesetzt haben.
Und an dieses letzte Aufgebot richtet die Freiheitliche Partei auch einige Wünsche.
Klubobmann Frischenschlager will im Parlament den Antrag auf eine obligatorische Volksabstimmung nach einem Volksbegehren mit gewisser Stimmenanzahl einbringen.
Dann will er, dass die Kammern reformiert werden.
Dort sei nämlich Demokratie ein Fremdwort.
Und auch die Frage der Zwangsmitgliedschaft will die FPÖ hier ansprechen.
Die Hauptforderung aber gilt den Oppositionsrechten im Parlament.
Wir haben jetzt also 85% Regierungsparteien und 15% Opposition.
Alle Minderheitsrechte, die über 15% erfordern, sind ja überhaupt außer Kraft gesetzt, de facto.
Und manche sind
nur durch eine, wie beim Untersuchungsausschuss, durch Kooperation zwei Oppositionsfraktionen erreichbar.
Wir meinen, dass ein entsprechendes, starkes Quorum der, Klammer auf, verbliebenen, Klammer zu, Oppositionsparteien alle parlamentarischen Minderheitsrechte in Anspruch nehmen kann.
Bei manchen könnte man sagen, es muss die gesamte Opposition sein, die sich zusammenschließen müsste und im anderen Fall ein entsprechender Teil.
Konkret soll das eine Novelle zur Geschäftsordnung des Nationalrats werden, die berücksichtigt, dass die Opposition jetzt weniger Abgeordnete hat als früher.
Ein Beispiel.
Laut Geschäftsordnung sind 25 Abgeordnete notwendig, um eine geheime oder eine namentliche Abstimmung herbeizuführen.
Die FPÖ will nun, dass dies schon mit ihren 18 Mandaten allein möglich sein soll.
Im Übrigen will Frischenschlager keine Oppositionspolitik betreiben, bei der von vornherein alles abgelehnt wird, nur weil es von einer anderen Partei kommt.
Und für die angekündigte Einführung des Persönlichkeitswahlrechts mit zwei Stimmzetteln nach deutschem Muster findet der freiheitliche Klubobmann sogar lobende Worte.
Sobald die offizielle Unterzeichnung des Koalitionsabkommens im Bundeskanzleramt stattgefunden hat, kommen wir noch einmal zum Thema neue Regierung zurück.
Vorerst jetzt aber ein Hinweis auf unser heutiges Abendjournal dessen.
Im vernetzten System der Umweltproblematik ist die Energiewirtschaft ein wichtiger Angelpunkt.
Und die Energiesituation in Österreich unterscheidet sich kaum von der anderer europäischer Staaten.
Es regieren nämlich fast überall noch jene verschwenderischen Umgangsformen, die aus Zeiten des ganz billigen Öls stammen.
Sorgloser Umgang mit Energie regiert aber auch in den meisten Haushalten.
Dort könnte etwa 80 Prozent des Energiebedarfs durch Niedrigtemperaturwärme gedeckt werden, erläutert Dr. Peter Weiß vom Institut für Umweltwissenschaften der Akademie der Wissenschaften.
Jetzt diese Niedrigtemperaturwärme aus dem höchstwertigen Energieträger Elektrizität herzustellen, ist rein physikalisch gesehen eine Verschwendung von Qualität.
Um das mit einem einfachen Beispiel zu erläutern, das wäre so ungefähr, wenn einer Stilmöbel einkauft, um seinen Kachelofen damit zu heizen.
Und wenn man
Elektrizität ansieht, als die höchstwertige Energieform, mit der man Elektronik betreiben kann, Computer, mit der man Hochtemperaturwärme erzeugen kann und dann schickt man die durch eine Widerstandsheizung und da kommt dann lauwarme Luft heraus, dann ist das eine solche Einrichtung, ein Energiequalitätsvernichtungsapparat.
Die Energiesituation in Österreich und auch der Bereich Österreich nach Tschernobyl sind wichtige Kapitel im neuen Umweltreport Österreich, der soeben im Verlag Kremaier & Scheriau erschienen ist.
Einer der Autoren für die Beiträge im Umweltreport ist Dr. Peter Weiß.
Ein Gespräch mit ihm zum Thema Energie und Österreich nach Tschernobyl hören Sie heute Abend im Programm Österreich 1 um 18.30 Uhr im Journal Panorama.
Nach diesem Abend-Journal-Programm hinweise Mittag-Journal jetzt weiter mit internationalen Themen.
Im UNO-Hauptquartier in New York sind Überlegungen im Gange, den Schiffsverkehr im Persischen Golf vor den Auswirkungen des derzeit wieder besonders menschenverachtend geführten Kriegs zwischen dem Iran und dem Irak zu schützen.
Vertreter des internationalen Schifffahrtswesens haben UNO-Generalsekretär Peres de Cuellar die Aufstellung einer UNO-See-Streitmacht vorgeschlagen.
Mit eher wenig Aussicht auf konkrete Erfolge berichtet aus dem Nahen Osten Marcel Pott.
Die zunehmenden Angriffe auf Öltanker, Stück- und Massengutfrachter im persisch-arabischen Golf durch den Irak und den Iran hat die Interessenvertreter der internationalen Handelsschifffahrt veranlasst, sich hilfesuchend an die Vereinten Nationen zu wenden.
In einem Gespräch mit UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar forderten sie die Schaffung einer UN-Friedensflotte, deren Aufgabe es sein solle, die unbewaffneten Handelsschiffe, die in den Golfgewässern kreuzen, unversehrt in ihre Lösch- und Ladehäfen zu geleiten.
Der UNO-Chef reagierte wohlwollend auf diesen Vorschlag, wies aber zugleich darauf hin, dass er aus eigener Amtsautorität hier nicht tätig werden könne,
sondern eine entsprechende Initiative der betroffenen Flaggenstaaten abwarten müsse.
Es sei dann die Aufgabe des UN-Sicherheitsrates, die Zusammenstellung einer Friedensstreitmacht zur See für den Golf zu beschließen.
Seit April 1984 hat es rund 180 Luft- und Raketenangriffe auf die internationale Schifffahrt im Golf gegeben.
Mehr als 100 Seeleute ließen dabei ihr Leben,
und 6,5 Millionen Tonnen Ladung wurden zerstört.
Besonders im letzten Jahr haben die Attacken zugenommen und die Räder weisen darauf hin, dass sie zur Selbsthilfe greifen und ihre Schiffe bewaffnen müssten, wenn die Völkergemeinschaft keinen Schutz böte.
So verständlich das Anliegen der Schiffseigner auch ist, eine UNO-Friedensflotte für den Golf zu verlangen, so wenig erfolgversprechend ist andererseits ihre Forderung.
Abgesehen von der schwierigen Finanzierung eines solchen Unternehmens bleibt die Frage der Effektivität einer derartigen Flotte.
Denn die Erfahrung mit UNO-Friedensgruppen an anderen Brennpunkten dieser Erde hat gezeigt, dass sie nur dann ihre Aufgabe erfüllen konnten, wenn die kriegsführenden Parteien damit einverstanden waren.
Die UNIFIL-Einheiten im Südlibanon und die ihnen widerfahrende Missachtung durch Israel und libanesische Milizen sind nur ein abschreckendes Beispiel.
Allein die Supermächte, die USA und die Sowjetunion, wären in der Lage, der internationalen Seefahrt im Golf den notwendigen Schutz zu bieten, wenn sie gemeinsam diese Aufgabe wahrnehmen.
Damit ist jedoch angesichts der konkurrierenden Interessen Moskaus und Washingtons nicht zu rechnen.
In kommunistischen Staaten kommt Schriftstellern eine besondere Bedeutung zu.
Sie sind es, die die Freiräume der Zensur austesten, die sich heikler Themen annehmen und mit spitzer Feder die Allmacht der Bürokraten bekämpfen.
Viele mussten dafür mit langjährigen Gefängnisstrafen und in der Stalin-Ära sogar mit dem Leben bezahlen.
Die kommunistischen Parteien versuchen die Schriftsteller an sich zu binden.
Dafür gibt es mächtige Schriftstellerverbände, die bei Verträgen, der Wohnungsvergabe und Buchveröffentlichungen mitreden.
Wenn die Schriftsteller zu aufmüpfig werden, wird ihr Verband einfach aufgelöst.
So geschehen 1983 in Polen.
Diese Gefahr droht nun aber auch in Ungarn.
Dort haben nämlich 25 KP-Schriftsteller den gemeinsamen Verband aus Protest verlassen.
Es berichtet Karl Stipschitz.
dem Ungarischen Schriftstellerverband droht die Spaltung.
Nach Informationen aus Budapest sind bis zum heutigen Tag mindestens 25 Autoren aus der offiziellen Organisation ausgetreten.
Darunter Laszlo Jurko, der offizielle Biograf von Parteichef Janosch Kadar, István Neymar Skürti, der als Direktor eines Filminstitutes ganz wesentlich zur filmischen Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit beigetragen hat und der Chefredakteur der größten ungarischen Literaturzeitung.
Die Säulen des offiziellen ungarischen Kulturlebens.
Der Grund für den Austritt sei die Unzufriedenheit mit der Arbeit des Verbandes, erklärten mehrere dieser Dissidenten in einem Gespräch mit dem ORF.
Ungarische Politiker drücken es drastischer aus.
Der Schriftstellerverband sei von der Parteilinie abgewichen.
Wie diese Parteilinie verläuft, das wissen die ungarischen Schriftsteller nicht so genau.
Auf der einen Seite sprechen die Medien des Landes täglich von der notwendigen Demokratisierung aller Lebensbereiche.
Auf der anderen Seite versucht die ungarische KP, den Reformprozess weitgehend auf die Volkswirtschaft zu beschränken.
Über all dem lastet die Ungewissheit über die Person des Nachfolgers für den alten Parteichef Janosch Kada.
Was aber wollen die ungarischen Schriftsteller?
Im vergangenen Dezember wurde in Budapest ihr nationaler Kongress abgehalten.
Über 400 Autoren waren anwesend.
Aus ihren Reihen wurde am Ende der Tagung ein 71 Personen umfassendes Exekutivkomitee gebildet.
Das Wahlergebnis stand in keiner ungarischen Zeitung zu lesen.
Nahezu alle Mitglieder der kommunistischen Partei wurden aus diesem Komitee hinausgewählt.
Vor diesen geheimen Wahlen gab es leidenschaftliche Auseinandersetzungen zwischen Vertretern der Partei und aufgebrachten Schriftstellern.
Janosch Berez als Sekretär des Zentralkomitees verantwortlich für Ideologie und Propaganda lobte das Erreichte und plädierte für einen Dialog.
Dieser Dialog ist seit zwei Jahren unterbrochen.
Mehrere Schriftsteller stehen regimekritische Äußerungen wegen auf der sogenannten schwarzen Liste.
Sie veröffentlichen nur noch im Westen und in nicht offiziellen Samisdat-Verlagen.
Die Ausgabe einer Literaturzeitung wurde eingestampft, weil dort Janosch Kadars Rolle beim Aufstand von 1956 kritisiert worden war.
Äußerungen zur schlimmen Lage der ungarischen Minderheit in Rumänien werden von der Zensur regelmäßig gestrichen oder abgeschwächt.
Gefordert wurden auf dem Schriftstellerkongress mehr Rede- und Publikationsfreiheit.
Auf jeden Fall viel mehr, als die kommunistische Partei zu geben bereit ist.
Die ungarischen Autoren wollen sich frei strampeln von parteipolitischer Bevormundung und ihren Verband als offenes, demokratisches und unabhängiges Forum verstanden wissen.
Der kommunistische Chef-Ideologe Janos Berets drohte den Schriftstellern ganz offen mit der Auflösung ihres Verbandes.
Die Abwahl der kommunistischen Vertreter bedeutet eine schwere Schlappe für die offizielle ungarische Kulturpolitik, die sich um Öffnung bemüht, allerdings innerhalb streng vorgegebener Grenzen.
Der Austritt von 25 parteitreuen Autoren aus dem traditionsreichen Verband zeigt, wie weit die meisten ungarischen Schriftsteller diese Grenzen bereits überschritten haben.
Ob die parteitreuen Schriftsteller einen eigenen Verband gründen werden, ist ungewiss.
Das war ein Beitrag von Carlos Tipschitz.
Der populäre Schauspieler Rudolf Kadl ist gestern Abend im Alter von 88 Jahren in Graz gestorben.
Rudolf Kadl, ein gebürtiger Wiener, war einer der letzten Repräsentanten der komischen Generation aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.
In zahlreichen Filmlustspielen wirkte er unter anderem gemeinsam mit Leo Slezak, Adele Sandrog, Hans Moser und Paul Hörbiger mit.
Den folgenden Nachruf auf Rudolf Kadl, der im Grazer Landeskrankenhaus den Folgen eines Lungenkrebsleidens erlegen ist, gestaltete Walter Gellert.
Denn es hat's a so a bitter fein, Was er immer auch auf Bühne macht, Das ist doch ganz egal, Hauptsache ist, das ist klar.
Er hat Lieder komponiert und getextet, er war Schauspieler, Sänger und Regisseur und er galt in mehr als 300 Kinofilmen als das Abbild des Urwieners.
Er, das war Rudolf Karl, der neben Hans Moser, Paul Hörbiger, Fritz Imhof und Richard Romanowski zu den größten Komikern des österreichischen Theaters und Films gezählt wurde.
Als Urwiener wurde er im böhmischen Breslava geboren.
Er wuchs in Wien auf und war für die Offizierslaufbahn vorgesehen, ehe er mangels strategischen Talents eine Lehrstelle in einer Eisenwarenhandlung annahm.
Den Weg zur Bühne fand Rudolf Karel nach dem Ersten Weltkrieg, als er bei einer Dilettantenbühne mitwirkte.
Aus dem Hobby wurde bald Beruf.
Über Brünn, wo er 14 Jahre tätig war, kam der Schauspieler an das Theater an der Wien und damit war es auch unausbleiblich, dass sich der Film seiner versicherte.
Karl gefiel dermaßen, dass er einmal in einem Jahr 13 Filme drehte.
In vielen Filmen ist Rudolf Karl auch gemeinsam mit seinem Freund Paul Hörbiger aufgetreten und da wusste er auch so manche Anekdoten zu erzählen.
Das schönste war, wenn wir in Prag gedreht haben.
Das können Sie sich nicht vorstellen.
Ich werde schnell ein kleines Geheimnis verraten.
Da waren wir dran und ich habe ansitzen gehabt, der Paul hat ansitzen gehabt und der Herbiger fängt an auf Tschechisch.
Er singt, er singt.
Auf einmal kommt der Wachmann und sagt, Jesus Maria Josef, Herr Hingbinger, was machen Sie da für ein Lärm?
Ich muss Ihnen strafen, sagt der Herbiger in Fleischhütte.
Was habe ich zu bezahlen, sagt der Wachmann, 10 Kronen.
Der Herbiger greift herein, gibt ihm ein Zwanziger.
Sagt der Herr Himbinger, ich kann Ihnen leider nicht zurückgeben.
Sagt der Herbiger, macht nix, sing mal noch einmal.
Jaaa, zum Laden!
Also ich sag ihm, was da für ein Hallo immer gewesen ist.
Ich bin mir noch bei der Streicher war, vor 50 Jahren, vor 50 Jahren, als sich mein Vater Kohl ausbring.
Rudolf Karl gemeinsam mit Paul Hörbiger.
Und wie Hörbiger war auch Karl ein Volksschauspieler, der von Charakterrollen bis hin zu den sogenannten Dritte-Akt-Komikern auf dem Theater alles gespielt hat, was gut und teuer war.
Er produzierte sich als Tanzbuffo, er zeichnete Sonderlinge, er war der Pelikan in der Zirkusprinzessin und er spielte an der Volksoper, wo er am Ende seiner Karriere engagiert war, bis zu seiner Pensionierung den Frosch in der Fledermaus.
Er war damals 75 Jahre alt.
Was den Erfolg Rudolf Kahl sicher auch mit ausmachte, war seine Bescheidenheit, die in seinem Spiel immer wieder sichtbar wurde.
Was auch sein Publikum, das ihn auch nicht vergaß, als er nicht mehr auf der Bühne stand, spürte.
Er selbst wusste ganz genau, dass das Publikum ihn zu dem gemacht hat, was er war, zu einem Volksschauspieler.
Und diesem geliebten Publikum dankte er auch in einem Zeitungsinterview anlässlich seines 85.
Geburtstags im Juni 1984, weil es ihm, wie er sagte, unvergessliche Stunden bescherte.
Rudolf Karls liebenswerte Komik jedenfalls lebt weiter in vielen alten Filmen und seine Lebenserinnerungen lassen sich ebenfalls in dem Band »Mein Leben war lebenswert« nachlesen.
Und lebenswert wollte der beliebte Komiker auch anderen das Leben mit seiner Kunst machen.
Ein Wein, der will verstanden sein, Nur langsam aus der Floschen, Nur langsam nur so noschen.
Es isser jede Schluckerl Zur Seligkeit ruckerl, Drum ich ihnen geben mag Ein sehr, ein guen Rot.
Den Wein musst erst gut riechen, Lass die Duft durchs Naserl triechen, Dann schau dir so durchs Glaserland,
Rudolf Karli ist tot.
Sie hört einen Nachruf von Walter Gellert.
Neue Wege sollen beim Ingeborg-Bachmann-Literaturwettbewerb in Klagenfurt gegangen werden.
Seitdem dort zum ersten Mal versucht wurde, einen Literaturpreis nach öffentlicher Lesung und anschließender Diskussion der Jury zu vergeben, begleitet immer wieder Kritik den Bachmann-Preismodus.
Nach den stark vom bundesdeutschen Star-Kritiker Marcel Reich-Ranicki geprägten ersten zehn Jahren wird im elften Jahr versucht mit einer neuen Jury und neuen Regelungen auf die Kritik an dem Bewerb zu reagieren.
Das berichtet das Klagenfurt Fred Dickermann.
Während sich bei den Veranstaltern schon Stöße von Manuskripten sammeln, mit denen sich Autoren um die Teilnahme am Wettlesen bewerben wollen, gingen die Diskussionen über Veränderungen des Durchführungsmodus in die Endphase.
Vieles, was zuletzt auch von außen versucht wurde, in die Veranstaltung hineinzutragen, schoss weit über das Ziel hinaus.
Etwa der Vorschlag, die Jury ganz aufzulösen, das Publikum zur bewertenden und preisvergebenden Instanz zu machen.
Die tatsächlich gefundenen Veränderungen sollten vor allem ein Ziel erreichen, wie Landesintendant Heinz Felsbach formuliert.
Reformen nicht zugunsten der Veranstalter, der Organisatoren, nicht zugunsten der Juroren, sondern wenn, dann etwas zugunsten der Autoren, weil das war von den berechtigten Vorwürfen, die es gegeben hat, der meistgehörte, Stichworte Autorenschlachten können sich nicht wehren, sind arme Würstel ausgeliefert einer Phalanx von Jurymitgliedern und so weiter.
Da mussten wir ansetzen.
Beschlossen wurde deshalb, dass sich die Veranstalter aus der Jury des Bewerbes zurückziehen.
Vertreter der Stadt Klagenfurt und des ORF Landesstudios werden die Diskussionen nur mehr leiten.
Die Jury arbeitet autonom.
Die Vertreter der Stadt und des ORF sind bei der Preisvergabe nicht stimmberechtigt.
Vor jeder Lesung wird offengelegt, welcher Juror vorgeschlagen hat, den Autor einzuladen.
Dieser Juror ist auch verpflichtet, in der anschließenden Diskussion über seinen Schützling Stellung zu nehmen.
Der Vorschlag, den Juroren die Wettbewerbstexte schon Tage vor dem Bewerb zum Studium zu überlassen, wurde abgelehnt.
Der nun gefundene Kompromiss?
Jeden Abend bekommen die Juroren die Manuskripte der Autoren, die am nächsten Tag lesen werden.
Der neue Organisator des Bewerbes, Ernst Alexander Rauter, selbst schon Teilnehmer des Bachmann-Bewerbes, verspricht sich davon, Die Juroren haben dadurch die Möglichkeit, ob sie sie nützen, ist eine andere Frage.
Die Ehrgeizigen werden es sicher tun, die sehr Interessierten.
Sie haben nur die Möglichkeit, die Texte ein bisschen genauer zu studieren und können dann nach der Lesung profunder und mit größerer Souveränität über die Texte reden.
Das heißt, Sie werden überhaupt mehr reden deshalb als vorher.
Es wird weniger Enthaltungen geben.
Und die Befürchtung, dass vielleicht die Spontaneität darunter leiden könnte, halte ich für unbegründet.
Ich glaube, das Gegenteil wird der Fall sein.
Je besser einer vorbereitet ist, umso mehr kann er aus dem Stehgreif auch frei und damit auch intelligentere Sachen sagen.
Ich nehme schon an, dass die Juroren das gerne in Anspruch nehmen werden.
Einlösen muss dieses Versprechen die neue Jury.
In ihr sind von den schon bekannten Namen noch der Neuling des Vorjahres, Peter Demitz und Gerd Ueding, zwei Literaturprofessoren aus Deutschland nominiert.
Unter den fünf Juroren aus Deutschland findet sich auch der Kritiker Helmut Karasek.
Die Deutsche Demokratische Republik ist zum ersten Mal in der Jury vertreten.
Die Autoren Helfried Schreiter und Helga Schubert sollen entsendet werden.
Damit verbindet sich die Hoffnung, dass es dieses Jahr auch möglich sein wird, Autoren aus der Deutschen Demokratischen Republik zu dem Bewerb einzuladen, den Bachmann-Wettbewerb zu einem Literaturwettbewerb für den gesamten deutschen Sprachraum zu machen.
Für Österreich sind der Literaturprofessor Herbert Zeman und die Kritikerin Sigrid Löffler in die Jury nominiert.
Mit einem dritten österreichischen Juror soll noch verhandelt werden.
Die Position des Jury-Sprechers, bisher immer von Marcel Reich-Ranitzky innegehabt, soll es nicht mehr geben.
Außerdem wird die Jury verpflichtet, sich am Abschluss der Lesungen einer Kritik ihrer Kritik zu stellen.
Interessant verspricht noch eine Neuerung zu werden.
Da oft Stimmen unter den Autoren laut wurden, dass die Jury nur Texte, die ihrem Verständnis entsprach, mit Preisen auszeichnete, wurde nun beschlossen, dass der Preis der Stadt Dachau von den teilnehmenden Autoren selbst vergeben werden kann.
Von Änderungen beim Wachmannpreismodus berichtete Fred Dickermann.
Und bevor wir noch einmal ins Bundeskanzleramt zur offiziellen Unterzeichnung des SPÖ-ÖVP-Koalitionsabkommens schalten, jetzt einige Takte Musik.
... Musik ... ... Musik ...
Das war's für heute.
Untertitel der Amara.org-Community
Das war's.
Wie zu Beginn der Sendung berichtet, hätte schon um 12 Uhr im Bundeskanzleramt am Wiener Ballhausplatz das Koalitionsabkommen zwischen SPÖ und ÖVP unterzeichnet werden sollen.
Ob die Zeremonie bis jetzt, das ist immerhin schon 12.55 Uhr, nun schon stattgefunden hat, das sagt uns Gisela Hopfmüller.
Sie hat noch nicht stattgefunden.
Hier im Bundeskanzleramt herrscht noch immer das große Warten, aber die Journalisten sind das Warten ja aus den über 100-stündigen Koalitionsverhandlungen mittlerweile gewöhnt.
Es heißt, ÖVP-Bundesparteiobmann Mock sei seit etwa 11 Uhr mit seinem Verhandlungsteam und etlichen künftigen Regierungsmitgliedern im Haus.
Es werden aber ein paar Räume weiter von hier noch etliche Feinabstimmungen an Formulierungen im Koalitionspapier vorgenommen und deshalb die Verzögerung.
Im Ex-Salon gleich neben mir hier liegen auf einem Tisch auf alle Fälle schon die Füllfedern für die Unterschriftsleistung bereit.
Wieder ein Raum daneben ist schon der Wein vorbereitet, mit dem dann nach der Unterzeichnung angestoßen werden soll.
Gerade kommt Warnitzkis Pressesprecher Kramer noch einmal herein und deutet, dass es mit der Unterzeichnung des Koalitionsabkommens vor 13 Uhr wohl nichts mehr werden wird.
Das war's hier aus dem Bundeskanzleramt.
Ich gebe zurück ans Studio.
Weiter warten also auf die offizielle Unterzeichnung des SPÖ-ÖVP-Koalitionsabkommens im Bundeskanzleramt.
Nicht warten müssen wir jetzt auf Schlussmeldungen im Mittagsschanal.
Österreich.
FPÖ-Chef Jörg Haider hat neuerlich scharfe Kritik an der SPÖ-ÖVP-Koalition geübt.
Haider bezeichnete die beiden Minister im Kanzleramt wörtlich als Schlichtungsminister, die wahrscheinlich Hüter des Proporzes werden sollen.
Der Chef der Freiheitlichen meinte außerdem, die ÖVP schicke zukünftige Pensionisten in die Regierung.
Der Klubobmann der FPÖ, Frithelm Frischenschlager, verlangte die Stärkung der Oppositionsrechte im Parlament.
China.
Parteichef Hua Xiaobang hat seinen Rücktritt eingereicht.
Nach Mitteilung des Fernsehens in Peking tritt Ministerpräsident Xiao Xiang die Nachfolge des 71-jährigen Xiaobang an.
Xiang wird damit neuer Generalsekretär der chinesischen KP.
USA.
Die Regierung in Washington hat das seit neun Jahren bestehende Verbot für die Lieferung von Erdöl- und Erdgasbohrausrüstungen an die Sowjetunion aufgehoben.
Das Embargo war 1978 vom damaligen Präsidenten Carter als Ausdruck des Protestes gegen Menschenrechtsverletzungen in der UdSSR erlassen worden.
Ungarn.
Nach dem Attentat auf den kolumbianischen Botschafter in Budapest gibt es erste Hinweise auf den Täter.
Der bei dem Schussattentat schwer verletzte Diplomat konnte im Krankenhaus eine Beschreibung des Verbrechers geben.
Demnach ist der Schütze etwa 30 Jahre alt, mittelgroß und offenbar lateinamerikanischer Abstammung.
Die ungarische Polizei hat eine Großverhandlung nach Personen eingeleitet, auf die diese Beschreibung zutrifft.
Als Motiv für das Attentat gilt ein Racheakt der kolumbianischen Drogenmafia an dem Botschafter, der früher Justizminister seines Landes war.
Irak, Iran.
Das Oberkommando der irakischen Streitkräfte hat Erfolge im Kampf gegen die Iraner gemeldet.
Aus Bagdad verlautete, die irakische Luftwaffe habe in den vergangenen 24 Stunden mehr als 500 Einsätze geflogen und den irakischen Bodentruppen wirksame Luftunterstützung gewährt.
Mehrere iranische Vorstöße bei Basra seien zurückgeschlagen worden.
Österreich.
Computerstrafverfügungen der Wiener Polizei, bei denen weder im Akt noch in der dem Kraftfahrer zugestellten Ausfertigung die Unterschrift eines verantwortlichen Beamten aufscheint, sind ungültig.
Der Autofahrerklub ÖAMTC erklärte, der Verwaltungsgerichtshof habe dies in einem Erkenntnis eindeutig festgelegt.
Die Entscheidung der Höchstrichter bezieht sich allerdings nur auf Strafverfügungen nach Anzeigen, nicht aber auf einfache Organmandate.
Bei der Polizei sollen ab sofort wieder Strafakte von einem Konzeptbeamten kontrolliert und abgezeichnet werden.
Der Volksschauspieler Rudolf Karl ist im Alter von 88 Jahren in Graz gestorben.
Karl hatte zuletzt an Lungenkrebs gelitten.
Der gebürtige Wiener gehörte viele Jahre der Wiener Volksoper an und wirkte in etwa 350 Filmen mit.
USA, Bundesrepublik Deutschland.
Die Vereinigten Staaten bemühen sich um die Auslieferung jenes mutmaßlichen libanesischen Terroristen, der gestern am Frankfurter Flughafen gefasst wurde.
Das Justizministerium in Washington veröffentlichte eine aus dem November 1985 stammende Anklageschrift, in der vier Personen, unter ihnen der verhaftete Mohamed Ali Hamadei, wegen Luftpiraterie und Mordes angeführt sind.
Bundesrepublik Deutschland.
Die heutige Damen-Weltcup-Abfahrt in Pfronten brachte neuerlich keinen Erfolg der Österreicherinnen.
Kurz vor Ende des Rennens liegt die Schweizerin Michela Figgini in Führung, zweite ist die deutsche Regine Mösendlechner vor der Schweizerin Maria Walliser.
Beste Österreicherin ist zurzeit Elisabeth Kirchler auf Rang 15.
Das Wetter in Österreich bis heute Abend vielfach bewölkt, Nachmittagstemperaturen minus 8 bis minus 2 Grad.
Nachrichten und eine abermalige Ski-Misserfolgsmeldung standen am Ende des Mittagsjournals.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.