Mittagsjournal 1971.05.27

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    mit Aktionar.
    Guten Tag meine Damen und Herren, zwölf Uhr am Mikrofon Frank Roker.
    Außenminister Dr. Kirschleger hat überraschend heute Vormittag eine Pressekonferenz zusammengerufen, auf der er eine wichtige Erklärung abgeben will.
    Da diese Pressekonferenz in der Wiener Concordia erst um 13 Uhr beginnt und wir darüber einen Direktbericht vorgesehen haben, wird heute das Mittagssjournal bis 13.15 Uhr verlängert.
    Und hier die weiteren Inlandsthemen unserer Mittagsinformation.
    Wir bringen einen Zwischenbericht über die Sitzung des Landesverteidigungsausschusses.
    Sie hören ein Gespräch mit Versicherungsgeneraldirektor Hayek zur umstrittenen Neuregelung der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherungsprämien.
    Wir berichten über den neuen österreichisch-bersischen Handelsvertrag, der heute unterzeichnet wird, und über die Überreichung Forschungsförderungsmittel der Wiener gewerblichen Wirtschaft an die Technische Hochschule.
    Außerdem hören Sie unsere Inlandspresse-Show.
    Aus dem Ausland berichten wir über die Ratstagung der Sozialistischen Internationale in Helsinki, die heute zu Ende geht, über die Verhandlungen des sowjetischen Staatsoberhauptes Podgorny in Kairo, über den neuen Fünfjahresplan der GSSR, der beim Parteitag der KPG gestern erläutert wurde,
    Über den für Pfingsten geplanten Hotelstreik in Italien und aus Bonn hören Sie einen Kommentar zur Preis- und Lohnsituation in der Bundesrepublik Deutschland, da gestern Wirtschafts- und Finanzminister Schiller seinen Lagebericht dazu veröffentlichte.
    Das Kulturmagazin ergänzt das Programm des Mittagjournals, das wie bereits erwähnt heute bis 13.15 Uhr ausgestrahlt wird.
    Wir beginnen wie immer mit den Nachrichten und dem Wetterbericht, gelesen von Kurt Bauer.
    Jugoslawien.
    Regierungschef Rivicic hat dem Bundesparlament in Belgrad vorgeschlagen, einige Minister von ihren Ämtern zu entbinden, da deren vierjährige Funktionsperiode am 17.
    Mai abgelaufen ist.
    Unter ihnen befinden sich Wirtschaftsminister Jelic, Finanzminister Smole und Innenminister Stiercic.
    Das Mandat für Verteidigungsminister Ljubicic soll jedoch auf vier weitere Jahre verlängert werden, um die Kontinuität des Verteidigungsprogramms Jugoslawiens zu wahren.
    Mehrere hundert Studenten halten zurzeit die philosophische Fakultät der Universität Laibach besetzt.
    Sie protestieren damit gegen die angebliche Verzögerung eines Prozesses gegen drei Kommilitonen.
    Diese werden beschuldigt, Propaganda gegen den Staat betrieben zu haben.
    Indokina.
    Die heftigsten Kämpfe seit dem Einmarsch amerikanischer und südvietnamesischer Truppen in Teile von Kambodscha sind jetzt 185 Kilometer nördlich der Hauptstadt Phnom Penh ausgebrochen.
    Bei den Gefechten sollen rund 600 gegnerische Soldaten die strategisch wichtige Stadt Sloan an der Fernstraße 7 besetzt halten.
    USA.
    Der des Mordes an zwölf Landarbeitern beschuldigte Arbeitsvermittler Juan Corona hat bisher vor dem Untersuchungsrichter jede Schuld geleugnet.
    Die Untersuchungshaft wurde bis zum 2.
    Juni verlängert.
    Der Staatsanwaltschaft und dem Sheriff wurden Mitteilungen an die Öffentlichkeit über den Fall verboten.
    Die Polizei hatte am Donnerstag vergangener Woche in einem Obstgarten in der Nähe von Sacramento eine frisch beerdigte Leiche gefunden.
    Im Laufe der folgenden 24 Stunden waren weitere elf Ermordete gefunden worden.
    Die Körper der Opfer waren stark verstümmelt und lagen in sorgfältig ausgehobenen Gräbern.
    Man nimmt an, dass es sich um mexikanische Landarbeit im Alter zwischen 40 und 60 Jahren handelt.
    Die Polizei gab bisher nicht bekannt, wie der Verdacht auf Corona gefallen ist.
    Der 37-Jährige ist gebürtiger Mexikaner und Vater von vier Töchtern.
    Er hat seit neun Jahren eine Lizenz als Arbeitsvermittler und übt diese Tätigkeit in der 25.000 Einwohner zählenden Stadt Yuba City aus.
    Australien.
    Nach den Worten vom Premierminister McMahon hat Australien einen Dialog mit der Volksrepublik China eingeleitet.
    McMahon machte allerdings keine näheren Angaben über die Art der Kontakte.
    Wie der Premier betonte, könnten Indiskretionen im gegenwärtigen Stadium der weiteren Entwicklung nur abträglich sein.
    Tschechoslowakei.
    Beim 14.
    Kongress der KPG in Prag diskutierten heute Vormittag die Delegierten
    den vom Ministerpräsident Strogal vorgelegten Wirtschaftsplan 1971-1975.
    Gestern waren die Parteichefs der Warsaw-Pakt-Staaten zu Wort gekommen.
    Die Zeitungen in Prag veröffentlichten heute eine Grußbotschaft des Zentralkomitees der sowjetischen KP, die ihr Chef Brezhnev der KP-C-Führung überreicht hatte.
    Darin wird mit Befriedigung festgestellt, dass sich die Beziehungen zwischen der CSSR und dem Warsaw-Pakt sowie der Wirtschaftsgemeinschaft Comecon wieder normalisiert haben.
    Ostdeutschland.
    In seiner Rede vor dem Prager Parteitag der KPG, die heute im SED-Organ Neues Deutschland abgedruckt ist, bekräftigt der erste Parteisekretär Honecker die Bereitschaft der DDR, auf Schritte der Bonner Regierung, die der realen Lage Rechnung tragen, positiv zu reagieren.
    Gleichzeitig hat heute die DDR der Bundesregierung in Bonn vorgeworfen, ein neues Jungteam zwischen einer Berlin-Regelung und Truppenreduzierungen in Europa herstellen zu wollen.
    In einem Kommentar zur Mittenwald-Tagung der nuklearen Planungsgruppe der NATO nennt das neue Deutschland eine solche Verbindung eine unzulässige Verknüpfung zweier nicht zusammenhängender Fragen.
    Die Delegierten der Tagung der Sozialistischen Internationale in Helsinki stimmten heute Vormittag über eine Reihe von Resolutionen zur allgemeinen internationalen Lage sowie zu Fragen der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa ab.
    Die Abordnungen Finnlands und Schwedens lehnen unter anderem eine Formulierung ab, wo es heißt, dass die Internationale durch die Lieferung moderner Waffen an Ägypten und Syrien eine Steigerung des Wettrüstens verzeichne und eine Rüstungsbalance zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten gefordert wird.
    Die Tagung geht heute zu Ende.
    Schweden Das Parlament in Stockholm hat in der Nacht auf heute nach elfstündiger Debatte beschlossen, 13 Regierungsämter mit insgesamt 6300 Angestellten von der Hauptstadt in andere Städte Schwedens zu verlagern.
    Die Regierung will damit mehr Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten schaffen und den Bevölkerungszuwachs in Stockholm eindämmen.
    Dänemark.
    Der Präsident der EWG-Kommission Malfatti ist heute zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Kopenhagen eingetroffen.
    Er wird Gespräche mit Vertretern des Handels und der Industrie sowie mit Außenminister Hartling führen.
    Außerdem ist ein Empfang durch König Frederick vorgesehen.
    Israel.
    Eine Gruppe jüdischer Sowjetbürger ist in der Nacht auf heute in Tel Aviv eingetroffen.
    Unter den Immigranten befinden sich hauptsächlich Akademiker und Künstler.
    Einige von ihnen hatten in der Sowjetunion gegen den Antisemitismus protestiert.
    Türkei.
    Der türkische Justizminister Arrar sieht in dem 24-jährigen Studenten der Volkswirtschaft Toray, der gestern festgenommen wurde, den Hauptschuligen an die Entführung und Ermordung des israelischen Generalkonsuls El-Rom in Istanbul.
    Toray gilt als Organisator der türkischen Volksbefreiungsfront.
    Ein Großteil ihrer Mitglieder war seit dem Kidnapping und Mord an dem Diplomaten festgenommen worden.
    Argentinien.
    Die Frau des entführten britischen Honorarkonsuls in der argentinischen Stadt Rosario, Sylvester, hat über den Rundfunk des Landes einen dramatischen Appell an die Kidnapper gerichtet, ihren Mann freizulassen.
    Die Entführer haben inzwischen angedroht, Sylvester Fu ein sogenanntes Volksgericht zu stellen, weil er als Leiter einer Fleischfabrik wegen der steigenden Rinderpreise und des Fleischmangels 4000 Arbeiter entlassen habe.
    Trotz einer Großverhandlungsaktion der Polizei konnte weder von Silvester noch von den Entführern eine Spur gefunden werden.
    Österreich.
    Die amtliche Preiskommission beim Landwirtschaftsministerium wird heute Nachmittag über die Erhöhung des Preises für Schwarzbrot entscheiden.
    Bereits am Vormittag beriet ein Ministerkomitee über diese Frage.
    Es wird angenommen, dass Schwarzbrot mit 1.
    Juni um 30 Groschen pro Kilogramm teurer wird.
    In einer Berechnung des ÖVP-Pressedienstes heißt es, dass die Preissteigerungen, die seit dem Amtsantritt der Regierung Kreisky eingetreten sind, den Durchschnittsverdiener bereits 6 Schilling 60 täglich kosten.
    Setzt man der fünfprozentigen Inflationsrate
    Das vom österreichischen Arbeiterkammertag mit rund 4.000 Schilling ermittelte Durchschnittseinkommen entgegen, heißt es in der ÖVP-Aussendung, so ergibt sich ein monatlicher Kaufkraftverlust von 200 Schilling oder 6 Schilling 60 pro Tag.
    Mit der Stimmenmehrheit der sozialistischen Mitglieder nahm der Bundesrat heute die Gesetzesvorlage über die Änderung der Nationalratswahlordnung zur Kenntnis.
    In dieser Novelle sind Vorschriften über die Einrichtung der Verbandswahlbehörden enthalten.
    Alle anderen Vorlagen wurden einstimmig gebilligt.
    Die Sicherheitsbehörden haben angekündigt, dass sie die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 km pro Stunde zu den Pfingstfeiertagen mit Hilfe einer verstärkten Verkehrsüberwachung kontrollieren wollen.
    Von kommenden Freitag 6 Uhr früh bis Pfingstmontag 24 Uhr gilt auf allen Bundesstraßen Österreichs, ausgenommen Autobahnen, Tempo 100 als Höchstgeschwindigkeit.
    Das Statistische Zentralamt weist darauf hin, dass trotz der Abnahme der Gesamtzahl der Unfälle während der Pfingstfeiertage des Vorjahres 7 Todesopfer mehr als 1969 waren.
    Das waren die Meldungen.
    Und nun das Wetter.
    Die Alpen liegen im Bereich einer flachen Tiefdruckzone, die sich von Südwesten her bis zu unserem Raum ausgeweitet hat.
    Die Störungseinflüsse nehmen dadurch zu.
    Gleichzeitig gelangen etwas kühlere Luftmassen in unser Bundesgebiet.
    Die Aussichten bis morgen früh, wechselnd wolkig bis stark bewölkt.
    Im Südwesten strichweise Regen, im übrigen Bundesgebiet Aufkommen lokaler Gewitter und Regenschauer.
    Lebhafte Winde aus Süd bis Südwest.
    Nachmittagstemperaturen im Westen 16 bis 21, sonst 20 bis 25 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 13 Grad.
    Die Prognose für morgen Freitag nur örtlich kurzdauernde Aufheiterungen.
    Im Allgemeinen wechselnde bis stark bewölkt und hohe Bereitschaft zu Strichregen und lokalen Gewittern.
    Lebhafte Winde aus Süd bis West, etwas kühler als zuletzt.
    Tageshöchsttemperaturen 15 bis 23 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt, 23 Grad Südostwind, 25 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt wolkig, 24 Grad Südostwind 20.
    Linz wolkig, 21 Grad Ostwind 15.
    Salzburg wolkig, 21 Grad, Südwestwind 5.
    Innsbruck wolkig, 21 Grad, Südostwind 20.
    Bregenz stark bewölkt, 16 Grad, Westwind 6.
    Graz wolkig, 23 Grad, Südwind 20.
    Und Klagenfurt stark bewölkt, 18 Grad, Westwind 5 km in der Stunde.
    Das waren Nachrichten und Wetter.
    Ein Blick auf die Uhr.
    Es ist jetzt 12.13 Uhr.
    Wie berichtet diskutierten beim 14.
    Kongress der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei in Prag heute Vormittag die Delegierten den vom Ministerpräsident Strogal vorgelegten Wirtschaftsplan 1971 bis 1975.
    Strogal hatte zu Beginn des gestrigen zweiten Kongresstages über die wirtschaftlichen Richtlinien für die nächsten fünf Jahre berichtet.
    Darin wurde die verstärkte Zusammenarbeit mit der Sowjetunion und den Comecon-Ländern unterstrichen.
    Bei der Verbesserung des Leistungssystems der Wirtschaft will die KPG von ihrer führenden Rolle ausgehen und von den Prinzipien, die in den Reformen des Jahres 1965 ausgearbeitet wurden, in die aber später nach den Worten Strugals schädliche revisionistische Strömungen eingebracht wurden und meinte damit die Dubček-Èra.
    Haris Ladnitska berichtet.
    Der Wirtschaftsbericht des tschechoslowakischen Ministerpräsidenten über den kommenden Fünfjahresplan hat ohne Vergleichszahlen und Aufzeigen der Ursachen nur einen beschränkten Aussagewert.
    Mit Recht hebt Strohgal die Konsolidierung der tschechoslowakischen Währung hervor, erwähnt allerdings nicht, dass es 1969 und 1970 praktisch ein Lohnpreismoratorium gab.
    Die eingeplanten Lohnerhöhungen für 1970 von 2,6 Prozent sollten nur ganz wenigen Berufsgruppen zugutekommen, sodass bei einem Großteil der Arbeiter keine Lohnerhöhungen bei gewiss bescheidenen Preiserhöhungen erfolgten, was vielfach trotzdem zu einem verminderten Realeinkommen der Bevölkerung im Jahre 1970 führte.
    Eine Maßnahme, die ebenso simpel wie natürlich schmerzhaft die Inflation bekämpft hatte.
    Wenn Straugal hervorhebt, dass im künftigen Fünf-Jahres-Plan das Nationalprodukt um 28 Prozent steigen soll, so entspricht dies einem geplanten Wachstum von jährlich etwa 5 Prozent.
    Er erwähnt in diesem Zusammenhang aber keinesfalls, dass allein im Jahre 1967, also im letzten noboten Jahr,
    dass allerdings wegen der vorausgegangenen starken Investitionen kein schlechtes Wirtschaftsjahr war, das Nationaleinkommen relativ stürmisch um 8% gewachsen ist.
    Diese Höhe konnte im darauffolgenden Dubčekjahr 1968 zwar nicht mehr erreicht werden, aber noch 1969 stieg das Nationaleinkommen um 6,5%, sodass Strohk als Planzahl für die kommenden Jahre eher als bescheiden zu bezeichnen ist.
    Die Negativa, die der tschechoslowakische Ministerpräsident aufzählte, den man nicht ohne weiteres als Wirtschaftsfachmann bezeichnen kann, auch wenn er im Jahre 1968 Vorsitzender der Wirtschaftskommission der Prager Regierung war, sind schon oft genug ausgesprochen worden.
    Die niedrige Effektivität der Wirtschaft,
    wobei sich das Ansteigen der Arbeitsproduktivität allerdings auch schon vor Hussack in sehr bescheidenen Grenzen gehalten hat, der hohe Rohstoffverbrauch und schließlich das nicht ausreichende Warensortiment, für das die wieder stark zentralistisch gewordene Wirtschaftsführung kaum ein Allheilmittel darstellen dürfte.
    Eine geplante Steigerung des Außenhandels von 38 Prozent, also von etwas mehr als 7 Prozent jährlich, soll vor allem mit den sozialistischen, also kommunistischen Ländern erreicht werden, was eine noch engere Verquickung der tschechoslowakischen Wirtschaft mit Moskau und dem Ostblock bringen wird.
    Die Spielereien in Strohgals Rede, wonach das Volkseinkommen seit 1948, also seit Übernahme der kommunistischen Herrschaft, um das Vierfache und der persönliche Verbrauch der Bevölkerung seit 1937, also seit dem Höchststand der Arbeitslosigkeit, um das Siebenfache gestiegen sei, vermag auch in der Tschechoslowakei selbst niemand mehr zu überzeugen, wo man den Lebensstandard der westlichen Arbeiter längst kennt.
    Das war ein Beitrag von Haris Lapnitska.
    Der Ratstagung der Sozialistischen Internationale in der finnischen Hauptstadt Helsinki hat sich gestern gezeigt, wie verschieden die Positionen der Vertreter sozialdemokratischer Parteien 35 an der Zahl sind.
    Bei der Erörterung der europäischen Sicherheit hob sich der auf Berlin bezogene Realismus des früheren Verteidigungsministers und des Vertreters der britischen Lebepartei Healy
    deutlich von dem vorbehaltlosen Drängen des finnischen Vertreters zu einer Sicherheitskonferenz ohne Vorbedingungen und zur Zusammenarbeit mit den führenden Parteien, wie er sagte, der sozialistischen Länder Osteuropas.
    In der Nahostfrage markierten die finnischen Sozialdemokraten und Israels Ministerpräsidenten Meir die Endpunkte einer breiten Skala politischer Ansichten.
    Auch der österreichische Bundeskanzler Kreisky und der westdeutsche Regierungschef Brandt haben gestern das Wort ergriffen und sprachen unter anderem über das Problem Sicherheit in Europa.
    Hören Sie nun einen zusammenfassenden Bericht aus Helsinki von Günther Grafenberger.
    Die dreitägige Konferenz der sozialistischen Internationale geht heute in Helsinki zu Ende.
    Die Reden der prominenten Persönlichkeiten waren bereits gestern ausgeklungen, eigentlich mit der Ansprache des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt, die hier in Finnland als ein Meisterwerk bezeichnet wird.
    Heute Vormittag ging es im Kongress nur noch darum, über die Abschlussresolution abzustimmen, um deren Formulierung bis zur letzten Minute noch eifrig hinter den Kulissen gerungen worden war.
    dass sich die Standpunkte der einzelnen Delegationen an der Nahostfrage entzündeten, wo weder Israel den einen noch Finnland den anderen Standpunkt durchsetzen konnten, versteht sich von selbst, wenn man nur auf die Hautfarbe der einzelnen Delegierten schaute und auf deren Kleidung.
    Heute vormittag versuchte die Delegation der amerikanischen Sozialisten vergeblich, in der Vietnam-Frage eine USA-freundlichere Entschließung durchzusetzen und der amerikanische Redner zerschlug damit im Grunde nur mehr Porzellan, als er zu kitten versucht hatte.
    Mochte seiner Frage, wenn wir jene Kommunisten in Hanoi, in Moskau oder Peking Sozialisten nennen, wie wollen wir dann uns bezeichnen, auch berechtigt sein?
    Er stand hier vor allem durch seinen Ausbruch an Leidenschaft auf ziemlich verlorenen Posten.
    Lässt man die Reden der einzelnen Delegierten noch einmal nachträglich Revue passieren, dann zeigt sich ein gemeinsamer Nenner.
    Dass sich die 150 Delegierten aus 35 Parteien in den wenigsten Dingen einig waren, dass man aber andererseits, und dies spricht eigentlich für die Stärke der sozialistischen Internationale, nicht scheute, diese Gegensätze auf offener Bühne auszutragen, sogar in Anwesenheit der zahlreichen kommunistischen Journalisten.
    aus.
    Dort ist man unter sich, westliche Journalisten haben keinen Zutritt und das Bild, das nach außen geprägt wird, vermittelt theatralische Einigkeit.
    In den einzelnen Reden mit den Journalisten betonten die hiesigen Delegierten immer wieder, dass man keine sozialistische Einheitspartei sein will, dass man eine Familie gleichgesinnter mit unterschiedlichen Auffassungen ist.
    Der zweite Eindruck ist, dass die Europäische Sicherheitskonferenz hier in Helsinki während der vergangenen drei Tage Wind in die Segel bekommen hat.
    Dennis Healy, früherer britischer Verteidigungsminister, untermauerte diese These mit der Bemerkung, sowohl im Osten als auch im Westen beginnen jetzt die Pragmatiker in der Politik über die Dinosaurier zu obsiegen.
    Healy sorgte übrigens für ein zweites gelungenes Wortbild, als er einen Spruch Lenins zitierte, wonach die Kommunisten den Sozialdemokraten so viel Unterstützung geben sollten, wie ein Bergsteiger durch sein Seil erhält.
    Ob die Kommunisten das jedoch überhaupt wollen?
    Und dies war das dritte große Thema.
    Da gingen, wie bei vielen anderen Dingen beim Hessischen Kongress, die Meinungen auseinander.
    Der finnische Parteichef Rafael Pazio hatte anfangs gefordert, den Kalten Krieg mit den Kommunisten zu beenden.
    Es wäre ein Zeichen der Schwäche, wenn die Sozialdemokraten sich mit jenem Phänomen der Machtpolitik zufriedengeben, wie es nun heute in der Welt existiert.
    Jens Otto Krag aus Dänemark meinte, Zusammenarbeit mit den Kommunisten könne doch nur mit kommunistischen Staaten verstanden werden, wohl kaum in der eigenen Politik.
    Die Finnen haben zwar das Kunststück versucht, es auf beiden Ebenen anzustreben, nur haben sie dabei bei sich zu Hause die Rechnung ohne den Wert gemacht.
    Nicht nur haben die Kommunisten, um noch einmal Lenin zu zitieren, keine Seilarbeit geleistet, sie haben das Seil vor einigen Monaten ganz einfach gekappt.
    Alva Myrdal als schwedische Spezialisten hatte in der Abrüstungsfrage eine völlig andere Meinung als die anderen Sachverständigen.
    Sie meinte, es werde nicht nur abgerüstet, es werde weiter aufgerüstet.
    Auch den Salt-Verhandlungen in Wien prophezeite sie keinen Hoffnungsschimmer, bisher jedenfalls nicht.
    Bruno Kreisky aus Österreich sah das schon wesentlich anders und wertete es als ein Positivum, dass es seit 1945 in Europa keinen Krieg mehr gegeben hat.
    Natürlich wäre es schlecht, wenn es zwei deutsche Staaten in der UNO gäbe, sagte er, aber doch noch besser, als wenn sie aufeinander schießen würden.
    Während im Saale geredet wurde, versuchten hinter den Kulissen die mit der Resolutionsabfassung beauftragten Delegierten, sich doch noch irgendwie zu einigen, den Israelis nicht wehzutun und den finnischen Gastgebern schon wegen deren prekärer Lage gutzutun.
    Es wäre falsch, aus dieser Vielfalt unterschiedlicher Stimmen annehmen zu wollen, die sozialistische Internationale sei am Ende.
    Ganz im Gegenteil betonten die Delegierten bei den Diskussionen mit den Journalisten, dass man keine kommunistische Einheitspartei sei und dass es geradezu als Stärke anzusehen ist, wenn man sich dennoch zusammenrauft und sei es auf eine so abgemilderte Resolution wie die, die nun doch noch zustande gekommen ist.
    Das war ein Bericht von Günther Grafenberger aus Helsinki.
    Das war's für heute.
    Eine Zeitansage, es ist jetzt 12.23 Uhr.
    Um 11 Uhr begann im Parlament die Sitzung des Landesverteidigungsausschusses.
    Die Tagung ist noch im Gange.
    Mit einem Zwischenbericht meldet sich nun Jürgen Jungwirth.
    könnte man von dem Umfang der Unterlagen, die für die heutige Sitzung des Landesverteidigungsausschusses herbeigeschafft wurden, auf das Ergebnis der Beratungen schließen, dann müssten sich heute ganz bedeutende Dinge tun.
    Verteidigungsminister Lüttgendorff ließ durch seinen Adjutanten mehrere mit Berechnungen, Statistiken und Abänderungsvorschlägen gefüllte Koffer in den Konferenzsaal bringen, die noch vom ÖVP-Verteidigungsminister Prada zur Aufnahme militärischer Papiere verwendet wurden.
    Allerdings von diesen Unterlagen erwartet man sich heute nicht allzu viel, da die Ansichten der beiden Großparteien ziemlich fest gefahren scheinen.
    Dies vor allem nach der Sitzung des Bundesparteivorstandes der Volkspartei, die in seiner jüngsten Sitzung beschloss, bei der Reform des Bundesheeres auf den Beschlüssen der Reformkommission zu beharren.
    Das heißt also, Herabsetzung der Wehrdienstzeit von neun auf sechs Monate, allerdings mit flankierenden Maßnahmen.
    Ganz kurz noch einmal die strittigen Punkte.
    Erstens die Dauer der Waffenübungen.
    Die SPÖ hat in der Wehrgesetznovelle 40 Tage vorgesehen, die ÖVP plädiert für 60 Tage.
    Allerdings ist das nicht der Kernpunkt.
    Der Vertreter beider Parteien erklärte, man könne sich in der Dauer der Waffenübungen flexibel zeigen.
    Zweiter Punkt ist die Frage der 15.000 Mann umfassenden Bereitschaftstruppe.
    Die Sozialistische Partei meint, diese Truppe durch Freiwillige, die durch einen verstärkten finanziellen Anreiz gewonnen werden sollten, bilden zu können.
    Die Volkspartei spricht sich für eine gesetzliche Verpflichtung auf.
    Allerdings will heute der Ausschussvorsitzende und ÖVP-Wehrexperte Dödling einen Plan vorlegen, der vorerst nur eine gesetzliche Verpflichtung auf drei Jahre vorsieht.
    Wie es allerdings nach diesen drei Jahren weitergehen sollte, ist noch nicht klar.
    Von sozialistischer Seite verlautete jedoch schon, dass der Tödling-Plan vermutlich nicht akzeptiert werde und dass man weiter auf der Grundlage der Regierungsvorlage verhandeln werde.
    Dritter strittiger Punkt ist die Frage der Finanzierung.
    Die Volkspartei sagt, dass die Regierungspartei noch keine Vorschläge für die Finanzierung der durch die Wehrgesetznovelle gegebenen Änderungen im Heer gemacht habe.
    Die große Oppositionspartei schätzt die Kosten auf zwei Milliarden Schilling.
    Nun, nachdem man in der letzten Sitzung des Ausschusses in der Generaldebatte nicht allzu weit gekommen ist, will man heute über die jeweils strittigen Artikel der Novelle einzeln abstimmen.
    Man will also die Spreu von Leitzen sondern.
    Die Punkte, in denen es Übereinstimmung oder fast Übereinstimmung gibt, von jenen Fragen trennen, in denen es die großen Differenzen gibt und die schließlich auch zum Scheitern der drei Parteiengespräche geführt haben.
    Ob man sich heute etwas näher kommt, wird man erst am Abend erfahren und ich gebe damit wieder zurück ins Funkhaus.
    Das war ein Bericht von Jürgen Jungwirth.
    Und nun zu unserem täglichen Überblick über die Leitartikel der österreichischen Zeitungen.
    Was das innenpolitische Tagesgeschehen anbelangt, so reichen die Kommentare und Klossen von der geplanten 5-Tage-Woche bei der Post über das ÖVP-Grundsatzprogramm bis zur Bundesheerreform, die durch die heutige Sitzung des Parlamentarischen Verteidigungsausschusses aktualisiert wird.
    Hören Sie nun einige Auszüge aus den Leitartikeln, die sich mit dem Problemkreis Bundesheer und der Person des Verteidigungsministers auseinandersetzen, zusammengestellt von Dieter Gettler.
    Die Situation des heute im Parlament tagenden Verteidigungsausschusses analysiert Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten.
    Wie er schreibt, habe sich die ÖVP wiederum zu einer harten Gangart hinsichtlich der Heeresreform entschlossen, gerade als sich bereits spürbares Tauwetter für eine gemeinsame Lösung abzeichnete.
    Nach der Ansicht Laschobers wolle es die Volkspartei offensichtlich vermeiden, den Schwächen der Reform zustimmen zu müssen, jedoch durch eine Abstimmung nach Paragrafen das Odium vermeiden, gegen eine sechsmonatige Dienstzeit zu sein.
    Dann heißt es wörtlich,
    Dieser ganze Hergang stimmt dennoch überaus bedenklich.
    Das Ausbleiben einer einvernehmlichen Lösung ist bedauerlich.
    Trotz allem die Rede von der wirksamen Verteidigung, die nach ÖVP-Ansicht jetzt gefährdet sei, geht es doch einzig und allein um eine innere Reorganisation des Heeres.
    Wenn man diese ernsthaft anpackt, den Leerlauf beseitigt und für gründliche Ausbildung sorgt, dann dürfte es nichts ausmachen, ob in der Bereitschaftstruppe 15.000 oder nur 10.000 Mann stehen.
    Niemand bestreitet, dass die Neutralitätspflicht eine Heer erfordert.
    Aber wenn nun gar schon 40.000 Mann als Bereitschaftstruppe verlangt werden, wie es Offiziere taten, dann liegt der Verdacht nahe, dass manche von einer Taschenausgabe eines Großmachtheeres träumen.
    Soweit die oberösterreichischen Nachrichten zur Bundesheerreform.
    Auch Helmut Gries von der Grazer Neuen Zeit befasst sich mit der Forderung der österreichischen Offiziersgesellschaft nach einer Bereitschaftstruppe in der Stärke von 40.000 Mann.
    der Autor meint.
    So stark war das gesamte Bundesheer, also einschließlich Schreibstubenpersonal und der in Ausbildung befindliche Jungmänner, bisher immer nur in seinen besten Zeiten, nämlich jeweils kurz nach den Einberufungsterminen.
    Deutlicher als mit solchen unsinnigen, weil unrealisierbaren Forderungen, könnte kaum bewiesen werden, in welchem geistigen Ghetto, fernab von der Wirklichkeit und den Möglichkeiten dieses Staates, die in der Offiziersgesellschaft maßgebenden Herren leben.
    Nicht das Bundesheer als Gesamtes, sondern die Person des Verteidigungsministers steht im Mittelpunkt des Leitartikels der Salzburger Nachrichten, für den der Verfasser Gerold Christian die Überschrift Politik ohne Routine wählte.
    Christian zählt verschiedene Äußerungen und Maßnahmen des Brigadiers Lütgendorf auf, wie beispielsweise das Verbot, dass die Teilnehmer der österreichischen Radrundfahrt nicht mehr in Kasernen wohnen dürfen und den Haar- und Bart-Erlass des Verteidigungsministeriums.
    Dann liest man in den Salzburger Nachrichten.
    Wir wollen nicht bestreiten, dass während der Amtszeit Lütgendorfs auch Positives geschehen ist.
    Nur erfährt man es nicht.
    Somit bleiben harte Erklärungen des Ministers übrig, wie die Jugend sei noch nicht mündig, um Vorschläge machen zu können und überdies sei sie von ausländischen Anarchisten gelenkt.
    Wenn der Minister das sagt, muss man annehmen, dass er dafür Beweise hat.
    Aber wochenlang zu warten, bis diese Erklärungen auch gegeben werden, auch wenn man gleichzeitig verspricht, Namen zu nennen und die im Bundesjugendring organisierten Jugendlichen ausnimmt, lässt man der Echtheit dieser Vorhalte zweifeln.
    Abschließend fasst Gerold Christian zusammen.
    Mit allen diesen Äußerungen und mit seinem Verhalten gibt Lüttgendorff seinem ins Ministerium geholten Werbemanager Oberst Wilhelm Kuntner recht, der über seinen Chef gesagt hat, er verfüge über zu wenig politische Routine.
    Nur schade, dass der Brigadier Lüttgendorff, der von sich selbst erklärt hat, er sei kein Politiker, jetzt doch versucht Politik zu machen, anstatt das Bundesheer in Ordnung zu bringen.
    Das war die Inlandspresse Show.
    Eine Zeitansage, es ist jetzt 12.30 Uhr, halb eins.
    Die öffentliche Diskussion um die Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung hat in den letzten Tagen nicht nur den Schreck der Kfz-Besitzer vor den beträchtlichen Prämienerhöhungen gezeigt, der ab 1.
    Juli auf sie zukommt, sondern auch eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen erbracht.
    Dazu zählen mildernde Behandlung für einzelne Fahrzeugkategorien,
    Das Problem des neu eingeführten Selbstbehaltes sowie die Ankündigung der Versicherungen, sie würden unter Umständen besonders schadenshäufige Kfz-Besitzer nur noch gegen Selbstbehalt versichern.
    In einem Pressegespräch nahm heute der Versicherungsverband zu all diesen Problemen Stellung.
    Ernst Zwietli bat dazu Generaldirektor Dr. Hans Hayek vor unser Mikrofon.
    Im Zuge der Diskussion um den Vorschlag des Finanzministers zu einer Reform der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung sowie zu einer Prämienerhöhung ab 1.
    Juli ist in den letzten Tagen und Wochen der Vorschlag aufgetaucht, erstens die relativ stark belasteten, schwächeren Kraftfahrzeuge, Privat-PKWs bis 16 PS weniger
    zu erhöhen bzw.
    die stark belasteten Gruppen über 70 PS milder zu behandeln.
    Ist dieser Vorschlag in irgendeiner Form realisierbar, Herr Generaldirektor Dr. Hayek?
    Sicher ist dieser Vorschlag realisierbar, wenn man zuerst bereit ist, eine grundsätzliche Forderung, die bisher sehr stark vertreten wurde, aufzugeben.
    Man hat wiederholt verlangt, dass es ausgeschlossen sein müsse, dass eine Gruppe eine andere Gruppe subventioniere.
    Diese Forderung beinhaltet aber automatisch, dass auch eine Gruppe von einer anderen Gruppe nicht subventioniert werden darf.
    Es kann also etwa
    der Tarif für Fahrzeuge bis 16 PS weiter fortgesetzt werden, wie bisher, wenn man bereit ist, diesen Grundsatz aufzugeben und andere dafür zahlen zu lassen.
    Sie meinen also, dass es eine ungerechte Lösung wäre im Sinne eines Wegfalls einer Subventionierung, wenn man Gruppen besser oder schlechter behandelte?
    Das ist richtig, ja.
    Der Finanzminister hat den Versicherungen die Wahlmöglichkeit gelassen, von sich aus eine Bonusvariante einzuführen.
    Das heißt, das bisherige Bonussystem mit 10% Prämienrückzahlung für zwei Jahre hindurch schadensfrei gebliebene Kraftfahrzeugbesitzer wird zwar ein Ende haben, könnte aber in irgendeiner modifizierten Weise nach dem 1.
    Juli wieder eingeführt werden.
    Das ist möglich, die Voraussetzungen dafür sind in der Verordnung oder im Verordnungsentwurf des Herrn Finanzministers enthalten.
    Die Versicherungswirtschaft hat diese Frage sorgfältig geprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass das Umsteigen auf den neuen Tarifentwurf
    eine ganze Reihe von Experimenten beinhaltet.
    Wir glauben, dass wir es dem Sicherheitsbedürfnis unserer Kunden schuldig sind, durch eine zu starke Häufung von Experimenten die Sicherheit nicht zu gefährden.
    Wir haben deshalb im Augenblick nicht vor, das Experiment durch eine weitere Ausgestaltung des Tarifangebots noch stärker zu belasten.
    Ab 1.
    Juli bleibt also dann praktisch nur die Auswahl zwischen einer Prämie mit Selbstbehalt in verschiedener Höhe oder mit einer Zusatzprämie zur Wegversicherung, also zur Beseitigung dieses Selbstbehaltes.
    Wird dieser Selbstbehalt nicht bei den Versicherungen die Eintreibung dieses Selbstbehaltes gewisse administrative Erschwernisse bringen?
    Sicherlich ist eines der Probleme, die die Neuordnung bringt, den Selbstbehalt oder Schadenersatzbeitrag, wie er im Verordnungsentwurf heißt, möglichst billig einzubringen.
    Die Behörde ist bereit, uns dabei zu helfen und zwar in der Form, dass für die Einbringlichmachung des Schadenersatzbeitrages dieselben Bestimmungen gelten wie für die Einbringlichmachung einer Prämie.
    Bedarf es dazu nicht einer Gesetzesänderung, nämlich einer Novellierung des Kraftfahrgesetzes?
    Nein, in der ersten Phase wird man sicherlich mit dem Verordnungstext des Herrn Bundesministers für Finanzen, der ja im Einvernehmen mit dem Herrn Bundesminister für Handel diesen Text herausgeben wird, auskommen.
    Es wurde davon gesprochen, dass Versicherungen wie auch Versicherungsnehmer in jedem Schadensfall den Vertrag kündigen können.
    Praktisch würde das heißen, dass sehr schadensanfällige Kraftfahrer von den Versicherungen verhalten werden könnten, keine Wegversicherungen mehr vorzunehmen, das heißt in jedem Fall den Selbstbehalt einzugehen.
    In welchen Fällen werden Sie von diesem Art Zwang Gebrauch machen?
    Das kann nicht für die Gemeinschaft der Versicherer beantwortet werden.
    Das ist eine Entscheidung, die jede Unternehmung für sich treffen muss.
    Ich glaube aber, dass es dem Gemeinschaftsgedanken durchaus entspricht, wenn jene, die die Gemeinschaft mit vielen Schäden belasten, auch stärker zur Leistung herangezogen werden.
    Wie viele Schäden müsste jemand verursachen, um so belastet zu werden?
    Das hängt sicherlich von den Umständen des Einzelfalles ab.
    Man wird jemanden, der einen Schaden in trunkenem Zustand herbeigeführt hat, anders behandeln müssen als jemanden, der eben das Pech hatte, in einen Schadenfall verwickelt zu sein.
    Vielen Dank.
    Das Gespräch mit General Dahajek führte Ernst Swidli.
    Im Handelsministerium in Wien wurde heute zwischen dem persischen Handelsminister Ansari und dem österreichischen Handelsminister Dr. Staribacher ein Protokoll über den gegenseitigen Warenaustausch unterzeichnet.
    Damit soll der österreichisch-persische Warenaustausch abgesehen von dem traditionellen Güteraustausch neu geregelt werden.
    Nach der Vertragsunterzeichnung bat Anton Gattner beide Minister vor das Mikrofon.
    Herr Minister, hier im österreichischen Handelsministerium wurde soeben ein Protokoll unterzeichnet, das die gegenseitigen Handelsbeziehungen zwischen Persien und Österreich neu regeln soll.
    Was sind die wesentlichen Punkte dieses neuen Vertrages?
    Das Protokoll, das wir also eben unterzeichnet haben, legt die Grundlagen für die zukünftigen Entwicklungen sowohl hinsichtlich des Handels als auch der wirtschaftlichen Zusammenarbeit fest.
    Verschiedene Sitzungen, die Zug vor der Stadt finden sollen, um Handels- und Wirtschaftskooperationsabkommen zwischen Iran und Österreich zu unterzeichnen.
    Es weist auch darauf hin, dass wir bereit sind und sowohl Iran bereit als auch Österreich bereit ist, zusammenzuarbeiten auf verschiedenen Hauptgebieten unserer wirtschaftlichen Aktivitäten, von denen wir der Meinung sind, dass sie unseren, und ich bin überzeugt, dass unsere österreichischen Kollegen damit einverstanden sind, dass sie
    die wirtschaftlichen Beziehungen unserer beiden Länder weiter festigen sollen.
    Ein wichtiges Gebiet von besonderer Bedeutung ist der Hinweis darauf, dass beide Länder anerkennen,
    ihre Interessen gemeinsam zu verbinden, insbesondere auf dem Gebiet des Öls, und zwar auf einer dauernden Basis.
    Und zu diesem Zweck sind wir eingekommen, in Verhandlungen einzutreten.
    vor September dieses Jahres noch, die darauf abzielen, langfristige Kaufabkommen abzuschließen.
    Österreich wird Petroleum aus Iran beziehen und
    Weiter ist vorgesehen, dass Verhandlungen in Aussicht genommen werden für die Teilnahme Irans in allen daraus aufbauenden und folgenden Lösungen, die sich aus diesem Abkommen ergeben.
    Ich bin der Ansicht,
    dass es also weitragende Auswirkungen haben wird auf die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern.
    Herr Minister Staribacher, es wurde auch die Errichtung einer gemeinsamen petrochemischen Fabrik im Iran geplant.
    Sind hier schon konkrete Beschlüsse gefasst worden?
    Es wurden noch keine konkreten Beschlüsse in dem Sinne gefasst, dass man jetzt bereits sagen kann, wie das Werk aussehen wird.
    Aber es wurden Expertengruppen eingesetzt, die ein Projekt unverzüglich ausarbeiten sollen.
    Und es sollte eben mit den Lieferungen von Öl die Möglichkeit geschaffen werden, auf der anderen Seite Fabriken nach dem Iran zu liefern.
    Gibt es derzeit konkrete Verhandlungen zwischen österreichischen und iranischen Firmen über Know-How-Verträge oder über Joint Ventures?
    Es gibt einige Projekte, wo die Astroplan und auch andere Firmen solche Unterlagen vorbereitet haben und es soll jetzt mit Experten gesprochen werden, die wir im jetzigen Vertrag verankert haben, die entsprechenden Lösungen gefunden werden.
    Vielen Dank Herr Minister.
    Mit dem persischen Handelsminister Ansari und mit Dr. Staribacher sprach Anton Gartner.
    Seit Dienstag hält sich der sowjetische Staatspräsident Bogorny in Ägypten auf.
    Bereits bei einem ersten informellen Gespräch mit Ägyptens Staatspräsident Sadat am Dienstagabend hat Bogorny versichert, die Sowjetunion wolle Ägypten weiterhin wirtschaftlich, militärisch und politisch unterstützen.
    Die Beratungen wurden am Mittwoch im Cairoer Koubech-Palast fortgesetzt.
    Podgorny und Sadat sprachen teils unter vier Augen, teils zogen sie auch die beiden Außenminister Gromyko und Riad, den Vize-Verteidigungsminister Pawlowski und Verteidigungsminister Sadek, sowie ZK-Sekretär Ponomareff und den Chef der Einheitspartei Ägypten Sidki hinzu.
    Am Nachmittag gestern wurden zwei Komitees für politische und militärische Fragen gebildet, die getrennt konferierten.
    Über den heutigen Verhandlungstag berichtet nun aus der ägyptischen Hauptstadt Beter Fuchs.
    Heute Nachmittag beginnt die zweite Runde der Besprechungen des sowjetischen Präsidenten Sotkorni mit Präsident Sadat, bei denen es um eine Bestandsaufnahme der Beziehungen zwischen den beiden Ländern nach den letzten Veränderungen im ägyptischen Regime geht.
    Damit nicht der Verdacht entsteht,
    Dass Sadat Bigg im Machtkampf mit seinen Rivalen eine Entfremdung zwischen Kairo und Moskau hervorgerufen hat, gaben beide Seiten sofort eine Grundsatzerklärung heraus, in der ihr enges Verhältnis erneut bestätigt wurde.
    Und in einer Ansprache betonte Bortkorni, dass die Sowjetunion auch weiterhin den Ägyptern helfen werde.
    Nach einer längeren Aussprache unter vier Augen zwischen Podgorny und Sadat begannen die Sitzungen im Beisein der vollen Delegationen.
    Man ging ans harte Werk, in dem gleich erst einmal ein politischer und ein militärischer Ausschuss gebildet wurden.
    Ein Punkt, der den sowjetischen Besuchern offenkundig am Herzen liegt, ist das Verhältnis Kairos zu den USA, nachdem der amerikanische Außenminister Rogers kürzlich mit der ägyptischen Führung hier konferierte.
    Bei dieser Gelegenheit waren Kontakte und Konsultationen vereinbart worden.
    Portgoni ließ sich jetzt genau erklären, wie er sich damit verhält.
    Präsident Sadat sprach ausführlich über die Versuche, die Ägypten zusammen mit anderen Nationen unternommen hätten, Frieden für den Nahen Osten zu erreichen.
    Ägypten habe daher auch nicht den Kontakt mit den Vereinigten Staaten abgelehnt.
    Ägypten habe aber neulich in einer Note an Washington darauf hingewiesen, dass man die Volkssetzung der amerikanischen Unterstützung für die Israelis als gleichbedeutend mit einer Beteiligung der USA an der Besetzung der arabischen Gebiete betrachten werde.
    Scharf gegen die USA äußerte sich dann auch Rod Gourney, der sagte, Amerika habe ein direktes Interesse an der Beibehaltung der israelischen Besetzung arabischer Gebiete.
    Aber, so wettete er weiter, die Aggressoren und ihre amerikanischen Beschützer müssten wissen, dass man ihre Piratenpolitik nicht hinnehmen werde.
    Nach den bisher vorliegenden Informationen und Eindrücken von den Besprechungen in Kairo sprechen politische Beobachter mit einer Erhärtung der Politik gegenüber Israel und den USA, vielleicht aber auch mit einem Vorstoß Moskaus auf der Vier-Mächte-Ebene, wo im Moment die Initiative für alle Beschreibungen für eine Friedensregelung in den Händen der Amerikaner ist.
    Aufseitig legen sich die Russen offenbar mächtig ins Zeug für die Erhaltung der Arabisch-Sozialistischen Union, die durch die jüngsten Ereignisse in Ägypten im Verruf geraten ist und von Sardat völlig neu organisiert werden soll.
    Auf das sowjetische Interesse deutet die Tatsache hin, dass parallel zu den anderen Verhandlungen auch Besprechungen der Russen im Hauptsitz der Sozialistischen Union stattfinden,
    die auf deren festere Zusammenarbeit mit der kommunistischen Partei der Sowjetunion hinfielen.
    Möglicherweise sollen die sowjetisch-ägyptischen Verhandlungen schon morgen zu Ende sein.
    So viel lässt sich aber schon ablesen, dass nämlich Ägyptens Blatt auch weiterhin an der Seite der Sowjetunion bleiben dürfte.
    Soweit der Bericht von Peter Fuchs aus Ingen.
    Der bundesdeutsche Wirtschafts- und Finanzminister Schiedler erwartet von den Stabilitätsmaßnahmen naturgemäß keine raschen Auswirkungen auf eine Wiederherstellung der Preisstabilität.
    Das geht aus dem gestern veröffentlichten Lagebericht seines Ministeriums hervor.
    Durch die jüngste Entwicklung seien aber die gesamtwirtschaftlichen Daten für die Lohn- und Preispolitik von Unternehmern und Gewerkschaften verändert worden.
    Die Erwartung, so heißt es in dem Lagebericht, richte sich jetzt ganz allgemein darauf, dass Unternehmer und Gewerkschaften
    in ihren Dispositionen schnell auf die neue Lage reagieren und die staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen durch ein stabilitätskonformes Verhalten in der Preis- und Lohnpolitik unterstützen.
    Klaus Emmerich schildert im folgenden Kommentar die allgemeine Preis- und Lohnsituation in der Bundesrepublik Deutschland.
    Mitten in die aufgeladen, gewittrig-schwüle Atmosphäre der bundesrepublikanischen Sozial- und Wirtschaftspolitik führen diese Meldungen.
    Die Lebenshaltung der Westdeutschen lag im April um 4,8% über dem Vorjahresmonat.
    Die industriellen Erzeugerpreise stiegen um 5,2 Prozent, die Tariflöhne um 14,6 Prozent und die Effektivverdienste um 17,5 Prozent.
    Die Gewerkschaften fordern mit dem Blick auf diese Inflation höhere Löhne und treten, wie in mehreren Kleiderfabriken von Nordrhein-Westfalen, in den Streik oder einigen sich, wie in der chemischen Industrie, von Rheinland-Pfalz auf Lohnerhöhungen, die mit 7,8 Prozent über den Leitlinien des Burner Wirtschaftsministeriums liegen.
    Tariffunktionäre der Gewerkschaften begründen
    ihre Lohnwünsche von 10, 15 und mehr Prozent, unter anderem mit folgender Rechnung.
    Fünf Prozent verschlingt die teurere Lebenshaltung.
    Drei bis vier Prozent gehen an den Staat in der Form höherer Steuern.
    Um die Lebenshaltung der Arbeitnehmer zu verbessern, müssen also die Gewerkschaften entsprechend mehr fordern.
    Die westdeutschen Arbeitgeber argumentieren unter umgekehrten Vorzeichen.
    Die Kostenlage sei noch nie so schlecht und die Gefahr für die Sicherheit der Arbeitsplätze noch nie so groß gewesen.
    Wie sehr sich die Verhältnisse nach Arbeitgebermeinung in Westdeutschland gedreht haben, geht auch daraus hervor, dass die Lohnsteuer als Gradmesser der Masseneinkommen im ersten Drittel dieses Jahres dem Staat fast ein Drittel mehr gebracht hat und die Körperschaftssteuer als Gradmesser der Unternehmensgewinne ein Viertel weniger.
    Am Beispiel der Kleiderfabriken lässt sich der immer härtere Umverteilungskampf zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern mit folgenden Zahlen verdeutlichen.
    Die Streiks in der nordrhein-westfälischen Bekleidungsindustrie gehen äußerlich darum, dass die Arbeitgeber zwei Schilling mehr Stundenlohn bieten, während die Gewerkschaften drei Schilling 64 fordern.
    Die Textilarbeiter in Mönchengladbach, Raith oder Eschweiler streiken unter Berufung auf die allgemeine Inflation.
    Die Textilunternehmer erklären, eine Erhöhung der gesamten Lohnkosten um 20 Prozent sei bei schrumpfenden Gewinnen unmöglich und verweisen außerdem auf den neuesten Lagebericht des Bonner Wirtschaftsministeriums.
    Dort werden die Sozialpartner von Professor Schiller zu stabilitätskonformen Verhalten in der Preis- und Lohnpolitik aufgefordert.
    Was im Einzelnen und zahlenmäßig darunter zu verstehen ist, lässt die amtliche Wirtschaftspolitik offen.
    An einem ebenso spektakulären wie hintergründigen Beispiel sitzt Bonn als staatlicher Arbeitgeber bei der Lohnfindung gleichsam im Glashaus.
    Seit vier Wochen streiken die Fluglotsen und zwar als Beamte in der Form von Dienst nach Vorschrift.
    Sie fordern ebenfalls höhere Löhne, zusätzlich Personal sowie längere Freizeit und mehr Urlaub.
    Bonn hat sich bisher wegen der allgemeinen wirtschaftspolitischen Leitlinien und eines drohenden Prioritätswegen für die übrige Beamtenschaft gegen die Forderungen der 800 Fluglotsen gewandt.
    Nachgiebigkeit würde nach amtlicher Rechnung ein schlechtes Beispiel für die Lohnfindung in der Privatwirtschaft bieten.
    zu den besonderen Erscheinungen des Bummelstreiks der westdeutschen Fluglotsen zählt, dass ihr oberster Chef, der heute erstmals mit den Bummlern verhandelt, wenige Stunden davor jedoch seine Härte durch die Dienstsuspendierung von drei weiteren Fluglotsen dokumentiert hat, dass dieser staatliche Arbeitgeber Bundesverkehrsminister Leber ist, bis zu seiner Berufung in das Ministeramt Selbstvorsitzender der Bauarbeitergewerkschaft.
    Weber hatte vor vier Wochen, als der ebenso ärgerliche wie kostspielige Bummelstreik der Fluglotsen begann, öffentlich im Fernsehen gesagt, er wolle noch nicht von Erpressung sprechen.
    In jedem Fall sei es Beamten nicht zuzugestehen, dass sie mit Kampfmaßnahmen gegen den Staat vorgehen.
    Was sich neben diesem Prinzip in Streit in den letzten vier Wochen an Verspätungen, Verärgerungen, Unzuverlässigkeiten und dem krassen Gegenteil von Kundendienst auf den westdeutschen Flughäfen abgespielt hat, ist ohne Beispiel.
    Verspätungen von ein bis vier Stunden wurden zur Regel, wer das Flugzeug als Transportmittel meiden konnte, tat es und der Lufthansa ist durch Verspätungen von über 11.000 Stunden ein Verlust von mehr als 150 Millionen Schilling entstanden.
    Heute Nachmittag will Verkehrsminister Leber versuchen, diese Angelegenheit beizulegen, indessen Streiks in Textilfabriken und drohende Streiks in Chemieunternehmen verhindern, dass die drückende Atmosphäre aus der westdeutschen Sozialpolitik entweicht.
    In Italien traten heute 200.000 Angestellte und Arbeiter des Gastgewerbes in einen 24-stündigen Wahlenstreik.
    Doch dies ist nur der Auftakt zu einer neuerlichen Streikwelle.
    Auch die Eisenbahnbediensteten werden am kommenden Montag und Dienstag streiken.
    Dies ist vor allem deshalb bedeutend, da im ganzen Land am 13.
    Juni Verwaltungswahlen stattfinden.
    Wie sich diese Arbeitsniederlegungen auf den Fremdenverkehr auswirken und welche Maßnahmen von den Behörden zur Eindämmung der Streckwelle geplant sind, berichtet nun unser Korrespondent Rolf Gallus aus Rom.
    Während im Parlament die Debatten über die großen Strukturreformen sich mühsam hinziehen, zeigen sich die Gewerkschaften immer ungeduldiger und wenden gegen Regierung, Parteien und Öffentlichkeit neuerdings verstärkte Druckmittel an.
    Auch die allgemeine Streikbewegung spitzt sich wieder zu.
    Angeheizt wird das latente Klima der Unruhe zudem durch den in zahlreichen Städten und Provinzen stattfindenden Wahlkampf angesichts der Verwaltungswahlen vom 13.
    Juni, zu denen circa 7,5 Millionen Bürger an die Urnen schreiten werden.
    Mehr oder minder das ganze Land und insbesondere Rom machen sich auf ein recht bewegtes Wochen- und Monatende gefasst.
    Denn Auftakt zu einer abermaligen größeren Streikwelle, die auch den Tourismus in Mitleidenschaft zieht und ziehen wird, bildet die heutige neuerliche 24-stündige Arbeitsniederlegung der 200.000 Angestellten und Beschäftigten des Gast- und Hotelgewerbes.
    Unter dem Ausstand leiden vor allem die groß- und mittleren Betriebe, wo überhaupt kein Service aufrechterhalten werden kann.
    Die Fachgewerkschaften der Hotellerie führen schon seit geraumer Zeit zähe, aber bislang erfolglos verlaufene Verhandlungen, um die fällige Erneuerung der Kollektivverträge der Branche mit erheblichen wirtschaftlichen und arbeitstechnischen Forderungen zu koppeln.
    Da gegenwärtig nicht einmal Aussichten auf eine Kompromisslösung bestehen, wird das Hotelpersonal bis zum Montag dann noch weitere 48 Stunden von Fall zu Fall nach Gebieten gestaffelt streiken.
    Das bedeutet mitunter unerwartete, unerfreuliche Zustände in den Hotels und Pensionen für die Pfingstgäste, die ab morgen schon zu mehreren Hunderttausenden in Italien erwartet werden.
    Zwar sind die Pfingsttage hierzulande keine anerkannten Feiertage, doch fällt das Pfingstfest gewöhnlich mit dem Beginn des hauptfremden Verkehrs aus dem Ausland zusammen.
    Die Termine für die Protestaktionen im Gast- und Hotelgewerbe scheinen demnach nicht unabsichtlich bestimmt worden zu sein.
    Beschwernisse wird es am Montag und Dienstag nächster Woche bei den Eisenbahnen geben.
    Die Eisenbahnerorganisationen haben nämlich für diese beiden Tage
    dem 31.
    Mai und dem 1.
    Juni einen Stotterstreik mit sechsmaliger Unterbrechung des Bahnverkehrs auf dem gesamten Netz angekündigt.
    Das heißt, dass sämtliche Reise- und Güterzüge zu festgesetzten Zeiten, die allerdings noch nicht bekannt gegeben wurden, aller Voraussicht nach jeweils eine halbe oder eine ganze Stunde lang gestoppt werden.
    Ein zweitägiges Chaos von Verlangsamung und Verspätung der Züge und von Anschlussschwierigkeiten ist unvermeidlich.
    Die Eisenbahner wollen damit ihrer Forderung einer neuen Personalpolitik und besserer Einteilung der Arbeitszeiten Nachdruck verhelfen.
    Unterdessen werden die drei Hauptgewerkschaftsbünde, die kommunistisch geführte CGIL, die christlich-demokratische CISL und die sozialdemokratische UIL,
    am Wochenende in Rom eine gemeinschaftliche Großkonferenz zur Popularisierung des Problems der Entwicklung Süditaliens abhalten, dem weiteren Operationsgebiet, dem sich die Gewerkschaften in nächster Zukunft besonders intensiv zuwenden werden.
    Obgleich die Generalsekretäre der drei Verbände den Vorwurf weit von sich weisen, mit dieser Veranstaltung die Wahlkampfatmosphäre künstlich erhitzen zu wollen, erklären sie betont,
    Es gehe jetzt um die konkrete Gestaltung eines tatkräftigen Aktionskampfes für die entscheidende Lösung der Südfrage.
    Am Sonntag soll die Hauptstadt dann Schauplatz einer nie dagewesenen gewerkschaftlichen Massenkundgebung sein.
    Ein Marsch der 100.000 bestehend aus dichten Arbeitergruppen der ganzen Apenninenhalbinsel ist als demonstrativer Abschluss der Mammut Tagung über den Süden gedacht.
    Jedenfalls bereiten sich die Ordnungskräfte der Kapitale auf einen anstrengenden Sonntag vor.
    Ein Blick auf die Uhr.
    Es ist jetzt 12.57 Uhr.
    Wie einleitend erwähnt, rief Außenminister Dr. Kirschläger überraschend heute Vormittag zu einer Pressekonferenz in die Wiener Concordia.
    Von dort meldet sich nun Kunduma Aibegger.
    Hier ist der Presseclub Concordia.
    Die Bukaresta-Verhandlungen zwischen Österreich und der Volksrepublik China sind abgeschlossen.
    In diesem Augenblick gibt das Außenministerium in Peking, es ist dort knapp vor 20 Uhr, die getroffenen Vereinbarungen bekannt.
    Hier in Wien hat Außenminister Dr. Kirchschläger die in- und ausländischen Journalisten zu einer überraschend einberufenen Pressekonferenz gebeten.
    Und die Bedeutung dieser Pressekonferenz mag daraus hervorgehen, dass ein offizielles Mittagessen, das Außenminister Dr. Kirchschläger für den indonesischen Außenminister um ein Uhr hätte geben sollen, um eine Stunde verschoben wurde.
    damit hier die Pressekonferenz abgehalten werden kann.
    Außenminister Dr. Kirchschläger gab gerade einen kurzen historischen Überblick über die Beziehungen Österreich mit China und verließ nun das offizielle Kommuniqué, das in Deutsch, Englisch und Chinesisch vereinbart worden ist.
    ... internationalen Gepflogenheiten für die Errichtung der Botschaft der Gegenseite in der betreffenden Hauptstadt
    und für die Durchführung ihrer Aufgaben alle erforderliche Hilfe zu gewähren.
    Das Communiqué wurde gestern in Bukarest unterzeichnet.
    Dies ist die Erklärung, die ich Ihnen abgeben wollte.
    Ich möchte ergänzend dazu sagen, dass keinerlei Nebenabreden bestehen und auch keinerlei einseitige Erklärungen.
    Erklärungen in irgendeiner Weise verlangt, gewünscht oder abgestimmt wurden.
    So weit also die offizielle Erklärung von Außenminister Dr. Kirchschläger zur Aufnahme der diplomatischen Beziehungen Österreichs mit der Volksrepublik China.
    Knapp vor Beginn der Pressekonferenz konnte ich Außenminister Dr. Kirchschläger kurz zu diesem Thema sprechen.
    Herr Minister, die Verhandlungen in Bukarest sind verhältnismäßig rasch beendet worden.
    Wie wurde die wichtige Frage Alleinvertretungsanspruch der Volksrepublik China gelöst?
    Wir haben in dem Kommuniqué ausdrücklich anerkannt, dass die Volksrepublik China oder dass die Regierung der Volksrepublik China die einzige rechtmäßige Regierung Chinas ist.
    Aber wir haben über die Grenzen Chinas keine Aussage getroffen und haben uns daher aus der Taiwan-Frage völlig herausgehalten.
    Ergibt sich daraus die Verpflichtung Österreichs, das nächste Mal bei den Vereinten Nationen für eine Aufnahme der Volksrepublik Chinas zu stimmen?
    Wir haben keinerlei Verpflichtungen in irgendwelche Art eingegangen, aber nachdem wir ja schon das letzte Jahr für die Einnahme des Sitzes China durch die Volksrepublik China gestimmt haben, werden wir selbstverständlich nunmehr, wenn wir diplomatische Beziehungen unterhalten, diese Praxis fortsetzen.
    Wann werden diese diplomatischen Beziehungen tatsächlich aufgenommen?
    Ich meine, wann wird der erste österreichische Vertreter nach Beking gehen und Bekings Vertreter nach Wien?
    Ich kann Ihnen dafür keinen genauen Zeitpunkt angeben, sondern nur einen Zeitraum.
    Es muss nach dem Kommuniqué innerhalb sechs Monaten geschehen.
    Ist bereits sicher, wer Österreich in Peking als Erster vertreten wird?
    Nein, das ist noch nicht sicher.
    Was erwarten Sie, Herr Außenminister, für den Handel mit China?
    Werden sich dadurch verbesserte Chancen Österreichs ergehen?
    Ich nehme an, dass sich durch die diplomatische Präsenz in Peking eine verbesserte Chance ergeben wird.
    Vielen Dank Herr Außenminister und damit zurück ins Funkhaus, ins Journalstudio.
    Das war ein Bericht von Gundermar Aibegger.
    Es ist 13 Uhr und eine Minute und wir setzen das Mittagsjournal fort.
    Der Präsident der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft für Wien, Abgeordneter Otto Mitterer, übergab heute in der Technischen Hochschule in Wien den Technikerpreis 1971 der Wiener Wirtschaft sowie weitere 400.000 Schilling für verschiedene Institute der Hochschule.
    Der Technikerpreis, der mit 105.000 Schillingen dotiert ist, ging zu gleichen Teilen an die Physiker Dr. Herbert Bednarczyk, der auf dem Gebiet der Strömungstechnik arbeitet, und Dr. Horst Ebel, der ein Experte für Röntgen- und Kernforschung ist, sowie an den Architekten Dr. Alois Mahaček, der auf dem Gebiet der Denkmalpflege und Altstadterhaltung arbeitet.
    Die Preise und Zuwendungen fließen aus den Zinsen eines Fonds, der vor fünf Jahren geschaffen wurde.
    Mit Präsident Mitterer und mit dem Rektor der Technischen Hochschule, Prof. Dr. Erich Bukowitsch, sprach Roland Mahatschke.
    Herr Präsident Mitterer, was leitet Ihre Organisation?
    Welche Beweggründe haben Sie, solche Forschungsförderungsmittel den österreichischen Hochschulen zur Verfügung zu stellen?
    Die moderne Wirtschaft kann einfach gar nicht existieren und keinen Fortschritt erzielen, wenn nicht die Wissenschaft die Grundlagen für dieses moderne Geschehen erarbeitet.
    Und daher ist es eigentlich fast selbstverständlich, dass wir bemüht sind, der Wissenschaft behilflich zu sein.
    Ist es möglich, Gewinne aus der Vergabe solcher Forschungsförderungsmittel in Geld auszurechnen?
    Das kann man ja nur in den seltensten Fällen, so wie, sagen wir, das Mond-Forschungsprogramm viel mehr eigentlich der Wissenschaft gebracht hat und der praktischen Wirtschaft, als man es vorher überhaupt übersehen konnte, so ist das auch hier so.
    Ich glaube, man kann hier nicht sagen, das wurde gegeben und die Zinsen machen so viel aus und daher ist nun dieser wirtschaftliche Erfolg da.
    Ich glaube, man muss das global und auf einen Long-Term abgestellt sehen.
    Jedenfalls ist es so, dass jede dieser Forschungsarbeiten wieder uns ein Stück weiterbringt und wir zum Beispiel sehen, dass die Patentbilanz nicht sehr gut aussieht, dass also viele Patente hereingenommen werden müssen aus dem Ausland.
    Und es wäre doch sehr schön, wenn wir hier zum Beispiel einen Ausgleich oder wenigstens eine Verbesserung finden könnten.
    Aber in exakte Ziffern das zu gießen, ist fast unmöglich.
    Herr Professor Bukowitsch, die österreichischen Hochschulen leiden unter ständiger Geldnot.
    Wie abhängig ist zum Beispiel Ihre Anstalt, die Technische Hochschule, von der Vergabe solcher Förderungsmittel?
    Es ist so, obwohl in den letzten Jahren eine gewisse Besserung bei der Dotierung der Hochschulen eingetreten ist,
    sind immer noch ganze Studienzweige davon abhängig, durch die persönliche Initiative der Institutsvorstände dafür zu sorgen, dass gewisse Geräte kommen.
    Es werden gewisse Geräte von der Industrie geschenkt.
    Es gibt aber immer wieder spezielle Notfälle, wo eben einfach im Rahmen der Budgetmittel nicht geholfen werden kann.
    Ich kann gleich als Beispiel die Preise
    die Förderungsmittel für das hrgr zum Ausdruck bringen.
    Hier wird ungefähr die Hälfte der Mittel für den Umweltschutz verwendet, also für Fragen der Abfallverwertung, das ein großes Problem für Österreich ist, um hier gute, optimale Möglichkeiten zu finden, dieses Problem zu lösen, beziehungsweise die Abwasseranalyse in einer kontinuierlichen Weise durchführen zu können.
    Ist es so, dass die Hochschule bereits fix mit solchen privaten Spenden bei der Erstellung ihres Budgets rechnen muss?
    Das ist eigentlich schon so, weil die Dotierung der Hochschule geschieht in Form von ordentlichen Dotationen, die sozusagen das Existenzminimum der Institute in verwaltungsmäßiger Hinsicht herstellen.
    und auf außerordentlichen Dotationen, die also vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung zugeteilt werden.
    Aber es lässt sich nicht voraussehen, in welcher Zeit und in welcher Höhe diese Mittel zur Verfügung stehen.
    So kommen die Mittel der Kammer direkter Forschung zugute und es können eben einfach hier
    Probleme angegriffen werden, die sonst nicht oder nicht in absehbarer Zeit erledigt werden könnten.
    Besten Dank.
    Das Gespräch führte Roland Nahacke.
    Als Festwochenpremiere des Theaters in Bajosef stattfindet heute Abend eine Aufführung des Schauspiels »Die Häuser des Herrn Sartorius« von Bernard Shaw in der Neuübersetzung von Harald Müller.
    Volkmar Barschalk sprach heute Vormittag mit dem Regisseur dieser Aufführung, Werner Kraut.
    Herr Prof. Kraut, die Stücke von Bernard Shaw waren eigentlich längere Zeit von den deutschsprachigen Spielplänen doch weitgehend verschwunden.
    Nun hat sich das wieder geändert, nun beginnt sich allmählich Shaw wieder durchzusetzen.
    Worauf hören Sie das zurück?
    Ja, ich könnte mir denken, dass es vielleicht daran liegt, in den letzten Jahren war ein starker Trend nach einem engagierten Theater hin.
    Man könnte sagen nach einem parteipolitischen Theater.
    Und dieser Trend hat wieder mal ergeben, dass dieses Theater nichts nützt.
    Das Theaterkamp ist politisch und war immer politisch, aber es soll nicht parteipolitisch sein.
    Und gerade schon mit dem großen sozialen Anliegen zeigt eigentlich, wie man solche Stücke schreiben muss.
    Er macht nämlich kein parteipolitisches Theater, aber er macht politisches Theater.
    Die Häuter des Hansa Torius, das ist ein Stück, das eigentlich relativ selten aufgeführt wurde.
    Worum geht es in diesem Stück?
    Es geht wie in allen Schaustücken um die Gesellschaft, um eine Gesellschaft, die bürgerlich teilweise, teilweise sogar aristokratisch dahin lebt, aber eigentlich sich vom Müll der Armut nähert.
    Was für Probleme haben sich für Sie bei der Aufführung ergeben, bei der Inszenierung?
    Es ging mir vor allem darum, auch zu zeigen, dass man zunächst einmal gutes Theater spielen muss, damit diese Probleme sichtbar werden.
    Vor allem, was mir an diesem Stück so gefallen hat, überhaupt, wenn man so gefällt,
    Das ist, dass er nicht einfach die Systeme oder politische Richtungen für das Unglück der Menschen allein verantwortlich macht, sondern immer den Menschen selbst mit verantwortlich macht.
    hat er seine halbe Uraufführung angekündigt.
    Dieses Wort Uraufführung bezieht sich auf die Neuübersetzung durch den deutschen Dramatiker Harald Müller.
    Nun ist Harald Müller ja eine sehr eigenständige Persönlichkeit, die mit einigen sehr eigenwilligen Dramen vor die Öffentlichkeit getreten ist.
    Hat Müller dieses Stück bearbeitet oder wirklich bloß übersetzt?
    Er hat das Stück nicht bearbeitet, aber er hat es ausgezeichnet übersetzt.
    Er hat einen Versuch gemacht, den ich sehr interessant finde.
    Es ist immer das Problem, wenn Figuren im Original, im Slang sprechen, wie übersetzt man das?
    Es kommt gewöhnlich Wienerisch oder Berlinerisch heraus dabei.
    Und da hat er den Versuch gemacht, das mit seinen grammatikalischen Formen, den Dialekt zu erzeugen.
    Verstehen Sie?
    Und nicht mit Dialektklangfarben.
    Er versucht also nicht eine bestimmte landschaftliche Dialektfärbung?
    Nein.
    Nein.
    Er versucht zu zeigen, dass einfache Leute primitiver sprechen, eine primitivere Grammatik anwenden.
    Das Gespräch führte Volkmar Paschak.
    Im Rahmen des Weltfestivals der Puppentheater gastiert von morgen bis einschließlich Sonntag, den 30.
    Mai, die Kompanie André Daon aus Paris.
    In den Nachmittagsvorstellungen wird eine gekürzte Fassung des musikalischen Programmes Parade Fantasque gezeigt werden.
    Mit André Daon sprach Hans Rochelt.
    Herr Tahon, Sie haben eine spezifische Kunstform entwickelt, die aus Puppenspiel, Tanz und Musik besteht.
    Können Sie uns mehr dazu erzählen?
    Und da wir sehr viel in der Welt herumreisen, ist es für uns sehr wichtig, dass unsere Vorstellung erstmal sehr visuell ist.
    Es ist offensichtlich, dass Theater und poetische Szenen durch Charaktere, die Puppen sind, gespielt werden, sie tanzen, sie singen und mit Orchestermusik verwendet werden, all diese Probleme zu lösen.
    Und daher ist also auch die Tatsache, dass wir kleine Szenen spielen lassen, also durch die Puppen natürlich, dass wir die Puppen singen lassen, dass die Puppen tanzen, das entspricht eigentlich eben dieser Konzeption der Unterhaltung.
    Der Titel Ihres Programms ist Parade Fantasque.
    Was bedeutet dieser Titel und welche Szenen enthält dieses Programm?
    Zuerst möchte ich Ihnen sagen, dass eigentlich der Titel Parade Fantasque gar nichts bedeutet.
    Aber genauso wie wir es Parade Fantasque genannt haben, hätte es auch heißen können die Lionne Mayonnaise, oder?
    Die schwedische Kotelette.
    Ihr seht, dass es nichts damit zu tun hat.
    Aber es ist ein Titel, der auch Fantasie ist und uns ermöglicht, eine Reihe von kleinen Szenen mit unterschiedlicher Länge zu präsentieren, die, wie ich vorhin schon sagte, kleine Szenen von Fantasie, von Traum, von Poesie sind.
    Also wie Sie sehen ist auch der Titel Reine Fantasie genauso wie eben unser Programm und das erlaubt uns eben verschiedene Szenen hintereinander ablaufen zu lassen.
    Szenen also voll Poesie, einen mit Humor, Tanzmusik eben zur Unterhaltung.
    Nach diesem Kulturbeitrag ein kurzer Hinweis auf unsere Sendung in Brennpunkt, die heute Abend um 21.15 Uhr auf Österreich 1 ausgestrahlt wird.
    Sie beschäftigt sich diesmal mit den Ereignissen in Ägypten nach der Säuberungswelle, denn es stellt sich die Frage, ob in Kairo tatsächlich die Weichen für eine freiere Zukunft des ägyptischen Volkes gestellt werden sollen.
    oder ob Staatspräsident Sadat nicht nur Gegner aus machtpolitischen Gründen ausgeschaltet hat, oder ob er etwa nur im inneren Druck ablassen will, damit er außenpolitische Aktivitäten leichter verkaufen kann.
    Diese Fragen gewinnen gerade im Augenblick damit Staatspräsident Podgorny, hoher sowjetischer Besuch in der ägyptischen Hauptstadt Wald,
    mehr als nur lokale Bedeutung.
    Die Sendung in Brennpunkt wird sich mit diesem Thema beschäftigen.
    Die Frage nach der neuen Situation in Kairo und damit im gesamten Nahen Osten soll an Korrespondenten in Kairo, Tel Aviv, Moskau, New York und Paris gestellt werden.
    Unsere Sendung in Brennpunkt heute Abend von 21.15 Uhr bis 22.00 Uhr auf Österreich 1.
    Und zum Abschluss die neuesten Meldungen.
    Italien
    Die sizilianischen Behörden haben heute die Evakuierung einiger Häuser in den Außenbezirken der Ortschaft Fornazo angeordnet, die seit Tagen von den Lavaströmen des Ätna bedroht ist.
    Die glühenden Gesteinsmassen drohen das Dorf zu vernichten.
    Sowjetunion.
    Der oberste Gerichtshof in der litauischen Stadt Vilna hat den sowjetischen Seemann Simas Kudirka zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt.
    Er war im November vergangenen Jahres an Bord eines Schiffes der amerikanischen Küstenwache geflüchtet.
    Die Vereinigten Staaten lieferten Kudirka jedoch an die Sowjetunion aus.
    Frankreich.
    Der Präsident des staatlichen französischen Luft- und Raumfahrtkonzerns Aerospatiale, Ziegler, erklärte heute in Paris, die sowjetische Überschallverkehrsmaschine Tu-144 werde noch Ende dieses Jahres in den Liniendienst gestellt werden.
    Ab 1973, so meint Ziegler, werde sie für den Export zur Verfügung stehen.
    Eine Gruppe von rund 100 Ehefrauen und Angehörigen amerikanischer Kriegsgefangenen in Vietnam hat heute früh in Paris vor Beginn der 114.
    Vietnam-Sitzung demonstriert.
    Sie fordern die Freilassung der Gefangenen als Gegenleistung zur Festsetzung eines genauen Truppenabzugstermins durch Präsident Nixon.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Bundeskanzler Brandt, der vom 1. bis 3.
    Juni Wien einen offiziellen Besuch abstatten wird, reist Mitte Juni nach Washington.
    Brandt wird sich am 15. und 16.
    Juni in der amerikanischen Hauptstadt aufhalten und mit Präsident Nixon Gespräche führen.
    Es war soeben 13.14 Uhr und damit ist das Mittagsjournal, meine Damen und Herren, geschlossen.
    Unsere nächste Informationssendung, das Abendsjournal, hören Sie um 18.45 Uhr auf Österreich 1.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    5-Jahres-Wirtschaftsplan auf dem Parteitag der KPC
    Mitwirkende: Slapnicka, Harry [Gestaltung]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Einkommen, Nationalprodukt, Planzahl , Nachrichten
    Sozialistische Internationale tagt in Helsinki (Zusammenfassung)
    Mitwirkende: Graffenberger, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Ort: Helsinki [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Zwischenbericht vom Landesverteidigungsausschuss
    Mitwirkende: Jungwirth, Jürgen [Gestaltung]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Parlament
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Wehrdienstzeitverkürzung, Waffenübungen, Wehrgesetznovelle, Freiwillige , Nachrichten
    Inlandspresseschau: Bundesheerreform
    Mitwirkende: Gettler, Dieter [Gestaltung]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Bereitschaftstruppe , Nachrichten
    KFZ-Haftpflichtversicherung: Prämienerhöhung, Selbstbehalt, Administration
    Interview: Dr. Hajek
    Mitwirkende: Swietly, Ernst [Gestaltung] , Hajek, Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Störgeräusche , Behörde, Schadenersatz, Auto, Kraftfahrzeug, Kraftfahrgesetz , Nachrichten
    Unterzeichnung des persisch-österreichischen Handelsvertrages
    Interview: Persischer Handelsminister Ansari und Handelsminister Staribacher
    Mitwirkende: Gatnar, Anton [Gestaltung] , Staribacher, Josef [Interviewte/r] , Ansari, ... [Interviewte/r]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Störgeräusche , Abkommen , Nachrichten
    Sowjetischer Staatspräsident Podgorny zu Besuch beim ägyptischen Staatsoberhaupt Sadat
    Mitwirkende: Fuchs, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Störgeräusche , Nachrichten
    Deutscher Wirtschaftsminister Schiller zu Preissteigerungsstreik in der Bekleidungsindustrie
    Mitwirkende: Emmerich, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Störgeräusche , Nachrichten
    Hotelstreik in Italien
    Mitwirkende: Gallus, Rolf [Gestaltung]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz: Österreich nimmt diplomatische Beziehungen zu Rotchina auf
    Einblendung und Interview: Außenminister Kirchschläger
    Mitwirkende: Eibegger, Gundomar [Gestaltung] , Kirchschläger, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Presseclub Concordia [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Störgeräusche , Botschaft , Nachrichten
    Wiener Gewerbliche Wirtschaft überreicht Technikerpreis und Forschungsförderung
    Interview: Präsident Mitterer und Prof. Bukowitsch
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Mitterer, Otto [Interviewte/r] , Bukovics, Erich [Interviewte/r]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: extreme Störgeräusche , Nachrichten
    Theater in der Josefstadt: "Die Häuser des Herrn Sartorius" von Bernard Shaw
    Interview: Regisseur Kraut
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Kraut, Werner [Interviewte/r]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Theater in der Josefstadt [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik ; Kultur ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: extremste Störgeräusche , Parteipolitik , Nachrichten
    Weltfestival des Puppentheaters
    Interview: Leiter der französischen Truppe André Daum
    Mitwirkende: Rochelt, Hans [Gestaltung] , Daum, André [Interviewte/r]
    Datum: 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Theater ; Humor ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: extreme Störgeräusche, Name des Künstlers nicht zu verstehen , Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1971.05.27
    Spieldauer 01:16:13
    Mitwirkende Roka, Frank [Moderation]
    Meyer-Lange, Arnold [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1971.05.27 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format KKA [Kompaktkassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-710527_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    extremste Störgeräusche
    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
    Mediathek Logo