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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagschanal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie heute Herbert Dobrowolny.
Kurz ein Blick auf das geplante Programm bis 13 Uhr.
Die WBO-Affäre setzt sich auch heute fort.
Wir berichten über die Sitzung des Niederösterreichischen Landtages, der über eine Auslieferung
des beurlaubten Landesparteisekretärs der ÖVP Zimper berät und wir informieren Sie über die Sitzung des Bundesparteivorstandes der österreichischen Volkspartei, in der Mittelpunkt höchstwahrscheinlich auch die WBO-Affäre und deren politische mögliche Folgen stehen dürfte.
Die Inlandspresse schaue setzt sich auch mit diesem Thema auseinander.
Die weiteren Themen
Staatssekretärin Donald präsentiert gesamtösterreichische Untersuchung über Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen, OECD-Bericht über Österreich, Finanzminister Salcher kündigt dazu ein neues Beschäftigungsprogramm ab Herbst an.
Aus dem Ausland verschärfter Konflikt in Westjordanien, wir analysieren die politischen Hintergründe und bringen einen Augenzeugenbericht aus dem Unruhegebiet.
Einer der Gründer der neuen sozialdemokratischen Partei in Großbritannien, Roy Jenkins, stellt sich einer Nachwahl in Schottland.
Wir gehen der Parteiensituation im Mutterland der Demokratie auf den Grund.
Der Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes berät über die Nachfolge von Präsident Vetter,
Er kam ja mit dem Skandal um die Baugesellschaft Neue Heimat ins Schussfeld der Kritik.
Die Kulturredaktion zieht ein Resümee über das Ballettfestival Tanz 82 und höchstwahrscheinlich bringen wir auch ein Gespräch mit Daniela Ziegler.
Sie ist die zweite oder vielleicht besser gesagt die dritte Besetzung der Evita im Theater an der Wien.
Zu Beginn wie immer die Nachrichten.
Sie wurden heute von Georg Schalk-Ruber verfasst und redigiert.
Gelesen werden sie von Wilfried Schierlbauer.
Österreich.
Ein Ausschuss des Niederösterreichischen Landtages befasst sich heute mit der Frage der Aufhebung der Immunität von ÖVP-Landesparteisekretär Zimper.
Zimper ist in der Affäre um die Burgenländische Siedlungsgenossenschaft Wohnbau Ost verstrickt.
Anlässlich der heutigen Sitzung des Landtages traf ein entsprechendes Begehren des Landesgerichtes Eisenstadt ein.
Dieser Antrag wurde vom Präsidenten sofort dem zuständigen Verfassungs- und Rechtsausschuss zugewiesen, der nach Möglichkeit noch heute eine Entscheidung fällen wird.
Der Landesparteiobmann der FPÖ NÖ, Hofner, sprach von einer bevorstehenden Auslieferung.
Er warf in diesem Zusammenhang die Frage auf, wie es die ÖVP nun mit der politischen Verantwortung halten werde.
Argentinien hat seit Juni vergangenen Jahres das vertraglich zugesicherte Recht, zu den bisher gelieferten leichten Panzern des Typs Curacir weitere 27 Stück dieses Typs in Österreich zu erwerben.
Wie die französische Nachrichtenagentur Agence France-Presse aus Buenos Aires meldet, wollen die argentinischen Vertragspartner in Kürze diese Option auf 27 Curacire einlösen.
Der Kaufpreis je Curacir wird mit 19,5 Millionen Schilling angegeben.
Dementiert wurde von Steyr-Generaldirektor Malzacher ein Bericht, dass das österreichische Unternehmen plane, eine schlüsselfertige Fabrik für Panzerreparaturen in Argentinien zu bauen.
Das Nettoeinkommen von Männern liegt um etwa die Hälfte höher als das von Frauen mit gleicher Schulbildung und gleicher beruflicher Qualifikation.
Wie aus einer Erhebung des Statistischen Zentralamtes hervorgeht, erhalten männliche Arbeiter und Angestellte, ungerechnet auf ein gleiches Ausmaß von Arbeit, um etwa 40 Prozent mehr Geld als ihre Kolleginnen.
Berücksichtigt man jedoch die unterschiedliche wöchentliche Arbeitszeit von Männern und Frauen, so verringert sich der Einkommensunterschied auf ein Drittel.
Im mittleren und oberen Einkommensbereich ist nach dieser Erhebung die Ungleichheit noch stärker als in den unteren Einkommensschichten.
Bei den Beamten sind die Einkommensunterschiede im Hinblick auf das Geschlecht mit knapp 20 Prozent relativ gering.
Nahe Osten.
Die arabischen Bürgermeister der Ortschaften Nablus und Ramalach im israelisch besetzten Westjordanland sind von den israelischen Besatzungsbehörden ihres Amtes enthoben worden.
Die beiden Männer, seit einem Bombenanschlag im Juni 1980 schwer körperbehindert, wurden heute früh von israelischen Soldaten festgenommen.
Die Israelis werfen den Arabern vor, auf Anweisung der PLO die Militärverwaltung missachtet und Unruhen angestiftet zu haben.
Bei den jüngsten schweren Zusammenstößen im Westjordanland, nach der Auflösung eines arabischen Stadtrates durch die Israelis, wurden insgesamt fünf Palästinenser getötet und mehr als 20 verletzt.
Vereinte Nationen.
Der Weltsicherheitsrat in New York hat seine Debatte über die Lage im israelisch besetzten Westjordanland vertagt.
Zu Beginn der Beratungen hatten die Vertreter der arabischen Länder Israel heftig angegriffen und Maßnahmen der UNO gegen die Besatzungspolitik im Westjordanland gefordert.
Die Debatte soll in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.
Heute befasst sich der Weltsicherheitsrat mit der Situation in Mittelamerika.
Die Sitzung wurde von Nicaragua beantragt, das eine Intervention der Vereinigten Staaten befürchtet.
Guatemala.
Nach dem Militärputsch in dem mittelamerikanischen Land hat die aus drei Generälen bestehende Regierungsrunda betont, ihr Staatsstreich sei nicht vom Ausland unterstützt worden.
Der Vorsitzende der Junta, General Rios-Mont gab bekannt, der entmachtete bisherige Staatspräsident General Garcia stehe unter Hausarrest.
Die Mitglieder der früheren Regierung sollen wegen Korruption vor Gericht gestellt werden.
Ein Termin für Neuwahlen in Guatemala wurde bisher nicht bekannt gegeben.
El Salvador.
Im Zeichen anhaltender Kämpfe zwischen linksgerichteten Freischellern und Regierungstruppen ist der Wahlkampf für die Wahlen am kommenden Sonntag zu Ende gegangen.
Beide Seiten melden eigene Erfolge und gegnerische Verluste.
Die Armee berichtet, mehrere Rebellenlager seien zerstört worden.
Die Guerrilleros kontrollieren nach Angaben ihrer Radiostation wichtige Autostraßen in der Provinz Morazán.
Die sechs wahlwerbenden Parteien haben aus Furcht vor Attentaten bisher keine Kandidatenlisten veröffentlicht.
Die linksgerichteten Parteien und die Freischädler lehnen die Wahlen ab und fordern Verhandlungen mit der Regierung von Präsident Duarte.
China, Japan.
Zum Angebot des sowjetischen Staats- und Parteichefs Brezhnev, die Beziehungen zwischen Moskau und Peking zu verbessern, liegt bisher keine öffentliche Stellungnahme aus China vor.
Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums lehnte jede Stellungnahme zu der Brezhnev-Erklärung ab.
Auch die Pekinger Presse hat bisher nicht über das Angebot Moskaus berichtet.
Der sowjetische Staats- und Parteichef hatte China aufgerufen, ohne Vorbedingungen durch Verhandlungen und konkrete Schritte zu einem besseren Verhältnis zu gelangen.
Brezhnev nahm in seiner Rede auch zu den Beziehungen zu Japan Stellung.
Er forderte Tokio auf, gemeinsam für eine Wiederherstellung gut nachbarlicher Beziehungen zu arbeiten.
Japan hat den Appell reserviert aufgenommen.
Ein Regierungssprecher erklärte vor Journalisten in Tokio, man warte nicht auf Worte aus Moskau, sondern auf Taten.
Der Sprecher erinnerte an die ungelösten bilateralen und internationalen Probleme, wie etwa die Quirillenfrage.
Polen.
Die Sowjetunion wird Polen Kredite in Höhe von umgerechnet etwa 64 Milliarden Schilling gewähren.
Wie die amtliche polnische Nachrichtenagentur PAP meldet, soll Warschau dadurch in die Lage versetzt werden, das im vergangenen Jahr entstandene und für dieses Jahr erwartete Außenhandelsdefizit mit Moskau zu decken.
Das Kreditabkommen soll noch Ende dieses Monats unterzeichnet werden.
Niederlande.
Bei den gestrigen Regionalwahlen in den Niederlanden gab es einen Rechtsruck.
Während die Sozialisten starke Stimmenverluste hinnehmen mussten, gewannen die christlichen Demokraten und vor allem die Rechtsliberalen.
Stärkste Partei sind weiterhin die christlichen Demokraten mit mehr als 33%, gefolgt von den Rechtsliberalen mit etwa 22% und den Sozialisten mit knapp 22%.
Die Linksliberalen kamen auf 8% der Stimmen.
Die derzeitige Regierung besteht aus christlichen Demokraten, Sozialisten und Linksliberalen.
Europäische Gemeinschaft Heute vor 25 Jahren wurden in Rom die Gründungsverträge der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft unterzeichnet.
Anlässlich des Jahrestages haben mehrere europäische Politiker Missstände innerhalb der Gemeinschaft kritisiert und die Bedeutung einer Einigung Europas unterstrichen.
Der Präsident der EG-Kommission Thoren sprach sich für gemeinsame Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit aus und wies darauf hin, dass die Zahl der Beschäftigungslosen in den zehn Mitgliedsländern der Gemeinschaft heuer voraussichtlich elf Millionen erreichen wird.
Der deutsche Bundespräsident Karstens sowie Bundeskanzler Schmidt und Außenminister Genscher forderten in Ansprachen mehr Einigkeit innerhalb des gemeinsamen Marktes.
Präsident Reagan und der ehemalige französische Staatspräsident Giscard d'Estaing sprachen sich in Stellungnahmen zum 25.
Jahrestag der Gemeinschaft für ein geeintes Europa aus.
USA.
Wie aus einer von der Weltbank in Washington veröffentlichten Statistik hervorgeht, sind die Vereinigten Arabischen Emirate das reichste Land der Erde.
Gemessen am Bruttosozialprodukt pro Einwohner liegen die Emirate vor den beiden Erdölländern Katar und Kuwait.
An vierter Stelle rangiert die Schweiz.
Österreich liegt in dieser Statistik auf Platz 9, 10 vor Kanada und Japan.
Österreich Kammer-Schauspieler Paul Hoffmann feiert heute seinen 80.
Geburtstag.
Hoffmann ist Ehrenmitglied des Burgtheaters, in dessen Ensemble er 1959 eintrat und dessen Direktor er später wurde.
Der in Wuppertal geborene Schauspieler wurde vor allem durch die Verkörperung der großen klassischen Rollen bekannt.
Die Wetterlage
Der Alpenraum verbleibt im Einflussbereich der ausgedehnten Hochdruckzone, die weite Teile des europäischen Festlandes überlagert.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Vielfach heiteres Wetter, nur gebietsweise wolkig in höheren Schichten.
Mäßige Winde aus Nordwest bis Ost.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 12 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 3 bis plus 4, in inneralpinen Lagen bis minus 6 Grad.
Die Prognose für morgen Freitag, Fortbestand der störungsfreien sonnigen Wetterperiode, örtlich früh Nebel, tagsüber allgemein sonnig und kräftige Erwärmung, schwach windig, Tageshöchsttemperaturen 7 bis 14 Grad.
Die Vorschau auf übermorgen Samstag, weiterhin sonnig und mild.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, wolkig, 11°, Nordwestwind, 15 km in der Stunde.
Eisenstadt, stark bewölkt, 10°, West, 5.
Linz, heiter, 7°, Nord, 3.
Salzburg, heiter, 10°, Windstill.
Innsbruck, heiter, 8°, Windstill.
Bregenz, heiter, 6°, Nordwestwind, 3 km in der Stunde.
Graz, heiter, 9°, Windstill.
Und Klagenfurt, heiter, 10°, Windstill.
Zwölf Uhr und elf Minuten war es soeben, Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Die Affäre rund um die burgenländische Wohnbaugenossenschaft Ost beschäftigt heute auch den Niederösterreichischen Landtag.
Gestern hat der Untersuchungsrichter in Eisenstadt auf Antrag des Staatsanwaltes ein Auslieferungsbegehren für den niederösterreichischen ÖVP-Landesparteisekretär Walter Zimper gestellt, das heute vom Niederösterreichischen Landtag behandelt wird.
Ebenfalls schon gestern hat Niederösterreichs Landeshauptmann Siegfried Ludwig erklärt, seine Partei werde einem solchen Antrag des Gerichtes auf Aufhebung der Immunität des Abgeordneten Zimper zustimmen.
Über die heutige Landtagssitzung berichtet nun Ernst Exner vom Landesstudio Niederösterreich.
Gestern Nachmittag war es keinesfalls sicher, dass sich der Niederösterreichische Landtag in seiner heutigen Sitzung mit den Auslieferungsbegehren des Landesgerichtes in Eisenstadt
betreffenden ÖVP-Abgeordneten Walter Zimper tatsächlich beschäftigen kann.
Der Untersuchungsrichter hat gestern Nachmittag nämlich erklärt, dass er dieses Auslieferungsbegehren, wie das üblich wäre, auf dem Postwege an die Landtagskanzlei nach Wien weiterleiten werde.
Hätte er das getan, dann wäre wahrscheinlich dieser Akt heute Vormittag noch nicht im Posteinlauf des Landtags gewesen.
So konnte man hier hören, dass die niederösterreichische Landtagskanzlei heute früh einen reitenden Boten nach Eisendorf geschickt hat, um dieses Dokument tatsächlich vor der Landtagssitzung zu bekommen.
Das war dann auch der Fall.
Das Begehren des Landesgerichtes Eisenstadt wurde am Beginn der Sitzung vom Präsidenten Ferdinand Reiter verlesen.
Das Landesgericht Eisenstadt verlangt also die Auslieferung des ÖVP-Abgeordneten Walter Zimper.
Der weitere Vorgang war dann der, dass der Verfassungs- und Rechtsausschuss zu einer Sitzung einberufen wurde.
Diese Sitzung ist bereits zu Ende.
Und dieser Verfassungs- und Rechtsausschuss hat nun folgenden Antrag beschlossen.
Antrag des Verfassungs- und Rechtsausschusses über das Begehren des Landesgerichtes Eisenstadt um Auslieferung des Abgeordneten zum Niederösterreichischen Landtag Walter Zimper zur gerichtlichen Strafverfolgung.
Der Hohe Landtag wolle beschließen.
Dem Begehren des Landesgerichtes Eisenstadt wird Folge gegeben.
Der Präsident des Landtags, Ferdinand Reiter, hat bereits am Beginn der Sitzung angekündigt gehabt, dass er diesen Antrag noch auf die Tagesordnung setzen werde, wenn ihn der Verfassungs- und Rechtsausschuss tatsächlich einbringe.
Das ist also geschehen.
Am Ende der Tagesordnung wird sich der Landtag mit dem Auslieferungsbegehren beschäftigen.
Keine Frage, dass der Antrag angenommen wird, nachdem bereits gestern Landeshauptmann Ludwig betont hat, dass seine Partei dafür stimmen werde.
Soviel zur Sitzung des Niederösterreichischen Landtags in der Wiener Herrengasse.
Der WBO-Skandal hat aber auch in jenem Land, von wo er seinen Ausgang genommen hat, im Burgenland, zu heftigen Turbulenzen geführt.
Die könnten nun auch unter Umständen zu Konsequenzen für den burgenländischen ÖVP-Landesparteiobmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Sauerzopf führen.
Glaubt man zumindest einigen Zeitungsberichten der letzten Tage, so ist Sauerzopfs Position zunehmend gefährdet.
Insbesondere durch die Aussagen des ehemaligen WBO-Chefs Ernst Rauchwater und des Geschäftsführers der Genossenschaft Tize vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss, wonach Landesparteiobmann Sauerzopf über alle Vorgänge rund um die WBO immer informiert gewesen sei.
In der Bundeszentrale der österreichischen Volkspartei scheint sich nun auch die Meinung zu verdichten, Sauerzopf sollte seine Funktion als Landesparteiobmann zur Verfügung stellen.
Stellungnahmen zu diesem Thema waren allerdings bis heute nicht zu erhalten.
Sauerzopf war bei der heutigen Parteivorstandssitzung der österreichischen Volkspartei in Wien anwesend, anschließend bat ihn Fritz Besater von unserer innenpolitischen Redaktion vor sein Mikrofon.
Herr Landeshauptmann-Stellverräter Sauerzopf, in der Öffentlichkeit, in den Medien wird Ihr Rücktritt noch vor den Wahlen verlangt?
Ich glaube, die Medien verlangen nicht meinen Rücktritt.
Es gibt Gerüchte und Vermutungen, die dahin zielen.
Ich glaube, dass für mich nicht Gerüchte entscheidend sein können, sondern Fakten, Tatsachen.
Ich sehe nicht ein, warum wir jetzt in den Sog von Gerüchten, die auf Wiener Boden in den Medien kommen, warum wir auf diesen Sog antworten sollen.
Wir gehen unbeirrbar unseren Weg.
Ich lasse mich auch nicht auf Vergleiche mit Bundesländern ein und auf Gerüchte, was jetzt in Wien los sein könnte.
Ich bin burgenländischer Landespolitiker, habe hier eine Aufgabe zu erfüllen.
Wir stehen vor einer Wahl.
Ich habe hier eine Verantwortung übernommen, die trage ich bewusst.
Und die Konsequenz aus dieser Verantwortung kann ja nie sein, dass ich aus der Verantwortung flüchte, dass ich jetzt, wenn der Wind ein bisschen leisiger weht, mich irgendwo zurückziehe, schmollen, gekränkt oder angekränkelt.
Ich stelle mich diesen Kampf, ich stelle mich der Herausforderung und ich glaube, dass ich das Vertrauen der burgenländischen Bevölkerung und nicht nur der burgenländischen ÖVP noch habe.
Haben Sie nach den zwei Tagen parlamentarischer Untersuchungsausschuss irgendwo
Verspüren Sie die Notwendigkeit, Ihre bisherige Linie über die Frage der politischen Verantwortung zu ändern?
Die zwei Tage Parlamentarischer Untersuchungsausschuss haben mich schon etwas geschockt, nämlich die Tatsache, dass ein Parlamentsausschuss, der nach den Grundsätzen der Gerichtsbarkeit des Verfahrens vor den Strafgerichten agieren soll, dass hier eines fehlt, nämlich der Wille,
zur Unparteilichkeit und zur Unparteiisch zu sein, den ein Richter haben muss.
Und zweitens die Vertraulichkeit, die diese Gremien haben müssen und die Tatsache, die mich erschüttert ist, dass wenn jetzt zwei Belastungszeugen auftreten, dass die gleich zu Zeugen der Anklage gemacht werden.
darauf hinweisen der Öffentlichkeit, dass es sich hier um die Angeklagten im eigentlichen Skandal handelt.
Und die werden jetzt zu Zeugen der Anklage hinaufstilisiert.
Und was haben sie gebracht?
Wieder sibyllinische Bücher.
Alles alte Hüte.
Haben Sie das Gefühl, dass die ÖVP-Spitze, insbesondere Parteiobmann Mock und Generalsekretär Graf, voll und ganz hinter Ihnen stehen?
Ich habe Bundesparteiobmann Mock von vornherein über diese Causa Rauchwater und über mögliche Folgerungen aus der WBO-Affäre berichtet.
Das war schon im Vorjahr.
Wir haben das damals auch im Bundesparteivorstand besprochen, in einer Bundesparteileitungssitzung.
Und es hat sich hier gezeigt, dass Mock meine Handlungsweise gebilligt hat.
Auch das, was man unter politischer Verantwortung in dem Bereich versteht, wo etwas zu tun ist.
Und ich glaube, hier hat sich nichts verändert.
Wie weit Generalsekretär Graf jetzt schon mit diesen Dingen voll befasst ist, kann ich nicht beurteilen.
Ich glaube, er hat wichtigere Dinge zu tun, denn die Österreicher bewegen momentan ganz andere Probleme.
Ich glaube, man darf nicht so vordergründig Politik machen, sondern Politik dort machen,
wo den Menschen dieses Landes wirklich der Schuh drückt.
Und da gibt es ganz große Probleme, die für einen Generalsekretär wichtiger sind als WBO-Recherchen.
Sie haben vorhin gesagt, Sie werden antreten bei der Landtagswahl am 3.
Oktober.
Kann noch etwas passieren aus Ihrer Sicht,
Wenn Sie sich die nächste Zukunft vorstellen, kann noch etwas passieren, was Sie davon abbringen würde, Spitzenkandidat der ÖVP für die Landtagswahlen zu bleiben?
Mehr mehr der liebe Gott, die Gesundheit erabt.
Dieses Gespräch mit dem burgenländischen Landeshauptmann-Stellvertreter und ÖVP-Landesparteiobmann Sauerzopf führte Fritz Besater.
Und wir bleiben noch kurz beim Thema WBO.
Die heutigen Zeitungen befassen sich zum Teil in ihren Kommentaren und Leitartikeln auch mit dem Skandal.
Wilfried Seifert hat dazu die folgende Auswahl für unsere Inlandspresse-Schau getroffen.
Die praktisch mit Sicherheit bevorstehende Auslieferung von ÖVP-Landesparteisekretär Zimper, das heißt also die formelle Zustimmung des Niederösterreichischen Landtags zu einer Untersuchung gegen ihn, wird besonders von sozialistischen Zeitungen als dramatische Weiterentwicklung des WBO-Skandals gewertet.
Sie nehmen auch Notiz von der Haltung des niederösterreichischen Landeshauptmanns und ÖVP-Chefs Ludwig zu Zimper, die sich in den Augen der Zeitungen deutlich geändert hat.
Manfred Scheuch im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
Landeshauptmann Ludwigs Eintreten für den Freund, der ihm Samstag noch mehr als ein Parteifreund war, klang gestern schon wesentlich kühler.
Dass die ÖVP ankündigt, der Auslieferung Zimpers zuzustimmen, ist kein Akt besonderen Mutes.
Die Empörung der Öffentlichkeit über ein gegenteiliges Verhalten hätten auch Leute nicht ausgehalten, die in ihrem Landl mitunter so regieren, als ob sie diese Öffentlichkeit überhaupt nicht zu berücksichtigen brauchten.
Und Walter Primosch schreibt in der sozialistischen Kärntner-Tagesseitung.
Wesentlich grundsätzlicher geht Otto Schulmeister in der Tageszeitung die Presse an den Skandal oder besser die Skandale der letzten Zeit heran.
Er tut das mit dem Appell an die ÖVP, kräftig gegen einzelne Parteimitglieder durchzugreifen.
Ein Anfang muss gemacht werden.
Die kurzfristigen Nachteile mögen sich jetzt für den lohnen, der sich ein weiteres und größeres Ziel steckt.
Der Überdruss an einer brackig gewordenen Tagespolitik ist groß.
Das Potenzial an Veränderung, das in ihm steckt, wird blockiert von Arbeitsplatzsorgen wie Verdrängung.
Wer also den Anfang zu einer Erneuerung der politischen Strukturen macht, gewinnt, wenn er ihn durchhält, den Vorsprung in den nächsten Akt.
Wenn er ihn durchhält.
Noch grundsätzlich ernährt sich Kurt Pieringer im freiheitlichen Zentralorgan Neue Freie Zeitung dem Thema.
Statt die Kunst, alles Unangenehme unter den Teppich zu kehren, sollte man den Mut zur ehrlichen Austragung von Konflikten fördern.
Das vielgerühmte Konsensklima kommt wohl dem bürgerlichen Ruhebedürfnis, aber nicht der gebieterischen Förderung nach mehr politischer Glaubwürdigkeit entgegen.
Dass eh alles in Ordnung ist, wird man nach den Schockerlebnissen durch AKH und WBO sicher nicht mehr sagen können.
Ebenso wenig nach der jüngsten Meinungsumfrage über das Vertrauen des Österreichers zur Politik.
Denn es zeigt erschreckend deutlich, wie tief in unserer Demokratie die Krankheitsherde sitzen.
Und ein Kommentar im Kurier geht davon aus, von dem Gerücht nämlich, dass ÖVP-Chef Mock nach den jüngsten Skandalen zum Rücktritt entschlossen gewesen sein soll.
Das Fatale ist, dass die ganze WBO-Sache noch längst nicht ausgestanden ist.
Dass die wirklich schweren Brocken wahrscheinlich noch kommen.
Dass es um zwei Bundesländer geht, NÖ und Burgenland, bei denen für die ÖVP einiges auf dem Spiel steht.
Und das in einer Situation, in der die Volkspartei die regierenden Sozialisten eigentlich vor sich hertreiben müsste.
Da kann man schon auf den Gedanken kommen, zu resignieren.
Aber es wird nichts anderes übrig bleiben, als den Hut mit beiden Händen gegen den Sturm festzuhalten und weiterzumachen.
Soweit also Pressestimmen zum österreichischen Wohnbauskandal.
Auch in der Bundesrepublik Deutschland gibt es einen solchen Skandal schon seit einigen Wochen.
Dort hat ja der Skandal um die Berliner Wohnbaugesellschaft Neue Heimat, die Spitze des Gewerkschaftsbundes, in Personalschwierigkeiten gebracht.
Dem als Nachfolger für den scheidenden Vorsitzenden Heinz Vetter designierten Vorstandsmitglied Alois Pfeiffer wurde von einigen Einzelgewerkschaften nämlich nahegelegt, auf seine Kandidatur zu verzichten.
Pfeiffer ist mit 100.000 Mark, also etwa 700.000 Schilling, an der skandalumbrandeten Baugesellschaft beteiligt und zwar aus dem einfachen Grund, um Steuern zu sparen.
Zum neuen Boss des Deutschen Gewerkschaftsbundes dürfte nun beim Berliner Kongress im Mai Ernst Breit, der Vorsitzende der einflussreichen Postgewerkschaft, bestellt werden.
Von der Sondersitzung des Deutschen Gewerkschaftsbundes berichtet ihm folgenden Paul Schulmeister.
Fürs Erste hat der Deutsche Gewerkschaftsbund seine Führungskrise beigelegt.
Nach einer mehr als fünfstündigen Sondersitzung einigte sich der DGB-Vorstand in der vergangenen Nacht in Frankfurt auf einen neuen Kandidaten für die Nachfolge von Heinz-Oskar Vetter.
Vetter scheidet nach 13-jähriger Tätigkeit an der Spitze des acht Millionen Mitglieder starken Gewerkschaftsbundes aus Altersgründen aus.
Als neuer DGB-Chef soll beim Bundeskongress Mitte Mai in Berlin der 57-jährige Vorsitzende der Postgewerkschaft Ernst Breit gewählt werden.
Mit dieser Entscheidung geht ein wochenlanges Ringern zu Ende, das durch die Enthüllung des Skandals um den gewerkschaftseigenen Konzern Neue Heimat ausgelöst wurde.
Als DGB-Chef Vetter, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Neuen Heimat ist, Mitte Februar drei führende Manager dieses größten europäischen Baukonzerns fristlos feuerte, weil sie ungeniert in die eigene Tasche gewirtschaftet hatten, glaubte er noch, den ärgsten Schaden abgewendet zu haben.
Doch es wurde noch schlimmer und heute hat der DGB mit der größten Vertrauenskrise in seiner Geschichte zu kämpfen.
Sehr rasch war bekannt geworden, dass Vetter selbst, sein damals designierter Nachfolger Alois Pfeiffer und der Vorsitzende der IG Metall, der mächtigsten der 17 Einzelgewerkschaften des DGB, Eugen Loderer, sich zwecks Steuerersparnis mit Beträgen von umgerechnet bis zu 1,5 Millionen Schilling an Wohnbauprojekten der Neuen Heimat in Berlin beteiligt hatten.
Dies war zwar rechtlich unanfechtbar, verletzte aber die Moralempfindungen der Gewerkschaft.
Für das einfache Mitglied musste der Eindruck entstehen, dass sie sich ihre gut verdienenden Bosse gerichtet hatten, dass sie sich wie Kapitalisten verhielten und das Gleiche getan hatten, was von der Gewerkschaft immer gebrandmarkt worden war, nämlich durch die Beteiligung an Abschreibungsgesellschaften, dem Staat, freilich legal, Steuern zu entziehen.
Es gab den üblen Eindruck auch deshalb, weil bekannt wurde, dass prominente Gewerkschafter und Politiker von der Neuen Heimat bei der Abschreibungsbeteiligung offenbar bevorzugt bedient wurden.
Mehr noch, Leute wie Loderer etwa ließen sich ihre Einlage auch noch durch günstige Sonderkredite vorfinanzieren.
An der Gewerkschaftsbasis kochte es.
Seit der Aufdeckung des Skandals müssen die Vertrauensleute in den Betrieben Spießruten laufen.
Auch wenn es bisher nur wenige hunderte Austritte gegeben haben soll, auf anderen Gebieten wirkte sich die Affäre heftiger aus.
Vor zweieinhalb Wochen musste die SPD auch deshalb bei den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein schwere Verluste einstecken.
Und bei den jüngsten Landtagswahlen in Niedersachsen halbierte sich der Stimmernanteil der SPD in den von der neuen Heimat gebauten Wohnsiedlungen.
Bei alledem vergrößerte das halsstarrige Beharren darauf, dass es keine Rechtsverstöße gegeben habe, den Schaden.
Schon Anfang März wurde im DGB-Bundesausschuss heftig gestritten, ob Alois Pfeiffer wirklich geeignet sei, das verlorengegangene Vertrauenskapital wiederherzustellen.
Doch Vetter ignorierte den Sturm und glaubte, Pfeiffer durchsetzen zu können.
Öffentlich sprach er von einer einhelligen Zustimmung zur Kandidatur des gelernten Forstwirts, der sich als kenntnisreicher Wirtschaftspolitiker im geschäftsführenden DGB-Vorstand großen Respekt verschafft hatte.
Vetters Fehleinschätzung löste erst recht einen Sturm der Empörung aus und als die Sondersitzung für gestern Abend einberufen wurde, war klar, dass der DGB-Pfeifer zurückpfeifen musste.
Vor allem die mächtige Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transporte, Verkehr unter ihrem sittenstrengen Vorsitzenden Heinz Klunker, ferner die IG Druck und die Eisenbahngewerkschaft, die alle zusammen über rund 40 Prozent der delegierten Stimmern beim Bundeskongress verfügen, forderten Pfeifers Verzicht.
Erst nach Stunden war Pfeiffer dann gestern Nacht das Handtuch.
Ein tragischer Fall, denn er geriet als persönlich rechtschaffener Mann in den Strudel, wäre aber eben als Gewerkschaftschef angreifbar gewesen.
Nun soll der 57 Jahre alte Ernst Breith, ein kühler Schleswig-Holsteiner, der wie ein Beamter nicht wie ein Arbeiterführer aussieht, einen neuen Anfang machen.
Er hat jene weiße Weste, die nötig ist, um den Skandal um die neue Heimat zu bereinigen.
Letztlich ist aber auch er aus Altersgründen eine Übergangslösung.
Die eigentliche Generationenablöse, die bei den Führungskonflikten der letzten Wochen auch eine Rolle spielte, steht dem DGB erst bevor.
Und damit bahnt sich auch ein Linksruck an, der zumal angesichts der Arbeitslosigkeit von fast zwei Millionen das soziale Klima in der Bundesrepublik verschärfen dürfte.
Berichterstatter war Paul Schulmeister.
Mittlerweile ist es eineinhalb Minuten vor 12.30 Uhr geworden.
In der uns noch verbleibenden Zeit informieren wir Sie über eine Präsentation einer gesamtösterreichischen Untersuchung über Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen, über den verschärften Konflikt im Westjordanland, über die Tatsache, dass einer der Gründer der neuen sozialdemokratischen Partei Großbritanniens, Roy Jenkins, sich einer Nachwahl in Schottland stellt.
Die Kultur
zieht ein Resümee über das Ballettfestival Tanz 82.
Hier gibt es derzeit eine Pressekonferenz im Wiener Rathaus und wir bringen ein Gespräch mit Daniela Ziegler, der Zweitbesetzung der Evita, im Theater an der Wien.
Nun aber zurück wieder nach Österreich.
In Wien wurde heute der jüngste Bericht der OECD für Österreich präsentiert.
Die OECD ist die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit Sitz in Paris.
In dieser Organisation sind die 24 wichtigsten Industrieländer der Welt zusammengefasst.
Die OECD beobachtet ständig die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Mitgliedsländern, aber auch in der ganzen Welt.
Die Pariser Experten veröffentlichen nun regelmäßig Wirtschaftsberichte, die sowohl weltweiten Charakter haben, als auch speziell auf das einzelne Mitgliedsland zugeschnitten sind.
Jedes Jahr erscheint über jedes Land ein etwa 100 bis 150 Seiten starker Bericht, in dem auch versucht wird, die Entwicklung der nächsten Zeit vorherzusagen.
Heute nun präsentierten Finanzminister Salche und Staatssekretär Nussbaumer den Österreichbericht vom Februar 1982.
Herbert Hutter meldet sich dazu aus dem Presseclub Concordia.
Die OECD kann man am besten mit einer Art internationalen wirtschaftspolitischen Rechnungshof vergleichen.
Die ausländischen Experten kommen in ein Land, studieren die Unterlagen an Ort und Stelle und verfassen einen Rohbericht.
Der wird dann mit den jeweiligen Regierungen und nationalen Wirtschaftsforschern diskutiert.
Kritische Anmerkungen werden meistens in gegläterter Form veröffentlicht.
Außerdem entsprechen die im OECD-Bericht festgehaltenen Prognosen und Wirtschaftsdaten nicht immer dem aktuellsten Stand in den einzelnen Ländern, eben weil diese Prozedur relativ lang dauert.
Den Regierungen bleibt es dann letzten Endes selbst überlassen, ob sie den Empfehlungen der OECD-Experten folgen oder nicht.
Das Wechselspiel zwischen Kritikern und Kritisierten ist also recht ähnlich wie bei uns beim Rechnungshof.
Die grundsätzlichen Probleme, mit denen ein Land zu kämpfen hat, diese Probleme stehen aber doch recht deutlich da.
Im vorliegenden Österreich-Bericht zum Beispiel geht die OECD von einer anspringenden Konjunkturanfang 1983 aus, was heute Finanzminister Salcher und Staatssekretär Nussbaumer als zu optimistisch bezeichneten.
Die OECD wörtlich, diese mäßige Erholung reicht nicht aus, um eine ansteigende Arbeitslosigkeit bis Mitte 1983 aufzuhalten.
Bis dahin werden es mehr als drei Prozent bleiben, auch wenn man zum Beispiel Gastarbeiter abbaut.
Die Regierung aber will einen halben Prozentpunkt weniger Arbeitslosigkeit erreichen.
Soweit die OECD und dazu Finanzminister Salcher.
Es ist eine steigende Arbeitslosigkeit sicher gegeben, wenn man die Zahlen des Jahres 81, 2,4 Prozent als Ausgangsposition nimmt.
Aber das Ausmaß der Steigerung wird abgebremst durch dieses Beschäftigungs-Sonderprogramm und derzeit arbeiten wir
für einen im Herbst zusätzlich wirksam als Programm, wenn das notwendig sein sollte.
Die Tendenz ist richtig dargestellt, wenngleich wir im Vergleich zu den anderen europäischen Industriestaaten noch sehr niedrige Arbeitslosenraten haben, aber die steigende Tendenz ist gegeben.
Im Grunde genommen besteht aber heute kein Zweifel daran, dass das Beschäftigungsprogramm im Herbst wirklich kommt.
Finanzminister Salcher im Einzelnen?
Das Beschäftigungsprogramm im Herbst wird einige ganz konkrete Maßnahmen setzen, beispielsweise eine Kombination von Investitionsmaßnahmen bezogen auf energiesparende Investitionen,
Und in ähnlicher Richtung werden jetzt alle Bereiche untersucht, wie durch eine Kombination steuerlicher Maßnahmen, Investitionsmaßnahmen, einerseits die weitere Abkoppelung des Wirtschaftswachstums vom Energieverbrauch möglich ist und zum anderen diese Infrastrukturmaßnahmen auch beschäftigungspolitisch positiven Charakter haben.
Vor allem sind an Investitionen für die Fernwärmeversorgung gedacht.
Intensiv beschäftigt haben sich die OECD-Experten mit der Sozialpartnerschaft in Österreich im vorliegenden Bericht.
Der Sozialpartnerschaft wird das Hauptverdienst daran zugerechnet, dass es uns verglichen mit dem Ausland recht gut geht.
Anlass für den Finanzminister auf die Auseinandersetzungen um die Länderbanksanierung nochmals zurückzukommen.
Ich glaube, dass der zweieffige Graf, der neue Generalsekretär,
nicht so sehr konsensbereit ist wie der einheffige Klubobmann, Stellvertreter Robert Graf, der immer wieder, wie alle Leute der Wirtschaft, auf Konsens hin agieren.
Dieser Konsens wird auch von den Gewerkschaften angestrebt und solange die Vernünftigen in der Mehrzahl sind, gibt es hier keine Gefahr.
Wir werden diese Dissonanzen durch Sachpolitik überwinden können.
der Finanzminister im Einzelnen, mit den Gewerkschaften, mit der Bundeskammer und Gewerkschaft und Bundeskammer untereinander, da funktioniert es nur innerhalb der Parteien, oft nicht.
Und zum Abschluss noch einmal die OECD wörtlich.
Während viele Maßnahmen zu mehr Konkurrenzfähigkeit bereits getroffen wurden und Erfolg hatten, steht zu hoffen, dass weitere Verbesserungen vorgenommen werden können und zwar im Rahmen der Sozialpartnerschaft.
Soweit die OECD zur österreichischen Wirtschaft und damit zurück zum Mittagschanal.
Mittlerweile ist es 12.35 Uhr geworden, fünf Minuten nach halb eins.
Was bislang in den letzten Jahren immer wieder durch kleinere Untersuchungen und Meinungsumfragen erhoben wurde, hat sich nunmehr durch eine Mikrozensuserhebung des österreichischen Statistischen Zentralamtes bestätigt.
Die Einkommensunterschiede in Österreich zwischen Männern und Frauen sind gewaltig.
Bei gleicher Schulbildung und gleicher beruflicher Qualifikation liegt das Nettoeinkommen von Männern um rund die Hälfte höher als das von Frauen.
Die Erhebungen des Statistischen Zentralamtes stammen aus dem Juni vergangenen Jahres und wurden heute bei einer Pressekonferenz vorgestellt, Irmgard Bayer berichtet.
Frauen verdienen im Beruf im Schnitt um rund ein Drittel weniger als Männer, selbst dann, wenn sie die gleiche Ausbildung haben wie ihre männlichen Kollegen und auch dann, wenn sie gleich viel arbeiten wie die Männer.
Die Einkommen aus Teilzeitbeschäftigungen würden für diese Erhebung auf die Basis der 40-Stunden-Woche umgerechnet.
Staatssekretärin Donald Hilfsarbeiterinnen verdienen weniger als Hilfsarbeiter und zwar nicht wegen der Überstunden auf dem Lohnzettel, sondern weil ihre Tätigkeit anders bewertet wird und sie daher anders eingestuft sind.
Facharbeiterinnen verdienen weniger als Facharbeiter, weil sie in anderen Berufen und Branchen tätig sind und weil auch die Männer oft über dem Kollektivvertrag bezahlt werden und es in manchen Betrieben Zulagenregelungen gibt, die nur für Männer zur Geltung kommen.
Sehr bemerkenswert ist auch, dass die Schere zwischen Männer- und Fraueneinkommen umso größer wird, je höher das Qualifikationsniveau ist.
Die Unterschiede im öffentlichen Dienst
die man ja von vornherein nicht annehmen würde, aber die mir ja schon lange klar sind, ergeben sich daraus, dass hier der Zugang zu Dienstprüfungen, das Zulagensystem, Vordienstzeitenanrechnung und die Karrierschancen insgesamt eine Rolle spielen.
Hilfsarbeiterinnen, so Donal, bekommen im Schnitt um ein Viertel weniger bezahlt als männliche Hilfsarbeiter.
Bei höher qualifizierten Berufen wird dieser Abstand zwischen Männer- und Frauenbezahlung sogar noch größer.
Frauen bekommen als leitende Angestellte, wenn sie es überhaupt so weit bringen, im Schnitt sogar um die Hälfte weniger bezahlt als Männer in einer vergleichbaren Position.
Mit ein Grund dafür, Frauen sind öfter als Männer in weniger gut bezahlten Branchen tätig, wie zum Beispiel in der Textilindustrie.
Außerdem, so Donal, liegt der Grund in der allgemeinen Einschätzung der Frauen in der Bevölkerung.
Frauen sind weniger wert.
Ganz einfach.
Aus welchen Ursachen?
Sie werden im Bewusstsein vieler Menschen als allein zuständig für Haushalt und Kindererziehung angesehen.
Sie haben die Fähigkeit, Kinder zu bekommen.
Und das genügt bereits, sie als unsichere Arbeitskräfte anzusehen und sie von vornherein anders einzusetzen.
Bitte auch bei gleicher Qualifikation.
Ein Mittel gegen diese Benachteiligung, so Donal, wäre, den Karenz-Urlaub wahlweise für Frauen oder Männer einzuführen, weil dann auch männliche Angestellte das gleiche Risiko für ihren Arbeitgeber bedeuteten wie Frauen.
nach diesem Bericht von Irmgard Bayer wieder ins Ausland.
Vor dem Hintergrund der blutigen Unruhen in Westjordanien begann der Weltsicherheitsrat in New York gestern eine neue Debatte über die israelische Politik in den besetzten arabischen Gebieten.
Das Ratsmitglied Jordanien hatte im Namen der Arabischen Staatengruppe eine Dringlichkeitssitzung verlangt, weil sich die Lage in Westjordanien rapide verschlechtert habe.
Die Debatte wird in den nächsten Tagen fortgesetzt, der Termin für die zweite Sitzung wurde aber noch nicht festgelegt.
Inzwischen hat nun Israel heute überraschend die zwei einflussreichsten palästinensischen Politiker im besetzten Westjordanland von ihren Bürgermeisterposten abgesetzt.
Wie ein israelischer Militärsprecher mitteilte, wurden die Bürgermeister Bassam Chaka von Nablus
und sein Kollege Karim Khalaf von Ramallah von der Besatzungsregierung abgesetzt, weil sie, Zitat, im Einvernehmen und auf Anweisung der PLO zu Unruhen aufgehetzt und die öffentliche Ordnung nicht eingehalten hätten.
Sie wurden durch Offiziere der israelischen Armee ersetzt.
Außerdem hätten sie mit der derzeitig einzig legalen Regierung im Westjordanland nicht zusammengearbeitet.
In der vergangenen Woche war ja der Bürgermeister von El Brejch, dem Ausgangspunkt der gegenwärtigen Unruhen im Westjordanien, abgesetzt worden.
Die Erabsetzung der Bürgermeister waren ja tagelange Unruhen vorausgegangen, in deren Verlauf fünf Palästinenser getötet und mehr als 20 verwundet worden waren.
Die Auseinandersetzungen zwischen zumeist jugendlichen Palästinensern und den israelischen Sicherheitsbehörden waren unter anderem durch die Auflösung des Stadtrates von El Brejch in der vergangenen Woche ausgelöst worden, in der Folge,
Eines bis zum gestrigen Mittwoch begrenzten Generalstreikes war es zu den heftigsten Zusammenstößen seit der Besetzung Westjordaniens durch Israel im Jahr 1967 gekommen, näheres von Mosche Meisels.
Die israelische Verwaltung beschuldigt die beiden abgesetzten Bürgermeister, die Bevölkerung des Westjordanlandes im Auftrag der PLO zu den derzeitigen Unruhen aufgehetzt zu haben und damit die Ruhe und Ordnung in diesen Gebieten zu stören.
Shaka und Halaf haben sich geweigert, mit der neuen israelischen Zivilverwaltung unter Leitung von Professor Menachem Milson zu kooperieren und sollen Führer des kürzlich
von den israelischen Behörden als illegal erklärten Nationalkomitees gewesen sein, das im Auftrag der PLO im Westjordanland tätig gewesen ist.
Shaka und Halaf wurden heute von israelischen Soldaten aus ihren Wohnungen in das Gebäude der Zivilverwaltung gebracht, wo ihnen die Absetzungsverordnung übermittelt wurde.
Als sie später in Begleitung von Mitgliedern der Stadträte versuchten, die Rathäuser von Nablus und Ramallah aufzusuchen,
fanden sie diese von israelischen Soldaten umstellt, die sie mit Gewalt daran hinderten, die Rathäuser zu betreten.
Bassam Shaka protestierte energisch in seinem Namen und dem des Bürgermeisters von Ramallah und des in der vorigen Woche abgesetzten Bürgermeisters von El Bire Ibrahim Tawil gegen die Maßnahmen der israelischen Behörden.
Wir sind gewählte Bürgermeister und Stadträte und werden weiterhin unsere offiziellen Funktionen ausfüllen, erklärte er.
Ihre Absetzung und Auflösung der Stadträte bezeichnet er als rassistische Schritte, die den gesamten Raum gefährden.
Die israelische Besatzungsbehörden hätten kein Recht zu solchen Schritten.
Die israelische Zivilverwaltung sei illegal und den gewählten arabischen Stadträten steht das Recht zu, sie zu bekämpfen.
Der Leiter der israelischen Zivilverwaltung Menachem Milzon erklärte dagegen, die PLO versuche mit Hilfe der ihr unterstehenden Bürgermeistern jede mögliche politische Lösung in den besetzten Gebieten zu torpedieren.
Was sich jetzt in diesen Gebieten abspielt, sei der wichtigste politische Kampf seit 1948 um die Aussichten auf eine friedliche Lösung.
Israel müsse den Einfluss der PLO in ihnen brechen.
Es sei ein Kampf, der gegen die PLO und nicht gegen die Palästinenser gerichtet sei.
In den Städtendörfern und Flüchtlingslagern im Westjordanland, Gazastreifen und Ostjerusalem weiteten sich heute die Demonstrationen, Streiks und Ausschreitungen aus.
Im Laufe der letzten 24 Stunden wurden drei arabische Jugendliche durch Schüsse getötet und drei andere fanden den Tod, als Sprengmaterial in ihren Händen explodierte.
15 arabische Demonstranten und 9 israelische Soldaten und Zivilisten wurden verwundet.
Nachdem die gewaltsame Auflösung der Stadträte von Nablus und Ramallah bekannt wurde, griffen heute arabische Jugendliche Militärpatrouillen und Wagen und Zivilautobusse an.
Hunderte Demonstranten wurden verhaftet.
Der Generalstreik wird in allen Städten eingehalten.
Über Ramallah, Nablus und El Bira wurde Ausgehverbot verhängt.
Der gemäßigte Bürgermeister von Bethlehem, Elias Freitsch, reagierte auf die Absetzung der Bürgermeister.
Solche radikalen Schritte seien als Vorbereitung zur Annexion des Westufers zu sehen.
Was heute im Westjordangebiet und Gazastreifen geschieht, muss jedoch eher als Kraftprobe zwischen den PLO-Sympathisanten und der israelischen Zivilverwaltung und den mit ihr zusammenarbeitenden gemäßigten Kräften
unter der palästinensischen Bevölkerung den sogenannten Agrarkooperativen angesehen werden, deren Mitglieder in letzter Zeit von den israelischen Behörden mit Waffen ausgerüstet wurden.
Die PLO-Sympathisanten sehen in der neuen Zivilverwaltung einen Versuch, die von ihnen abgelehnte Autonomie durch die Hintertüre einzuführen.
Die israelischen Behörden sind ihrerseits entschlossen, den PLO-Einfluss in den besetzten Gebieten mit starker Hand einzudämmen und den Status der mit ihnen zusammenarbeitenden gemäßigten Kräften Auftrieb zu verleihen.
Soviel von Mosche Meisels aus Jerusalem.
Der angekündigte Augenzeugenbericht ist leider wegen fehlender Telefonverbindungen ins Westjordanland nicht zustande gekommen.
44.000 schottische Wahlberechtigte treffen heute eine wichtige politische Entscheidung für Großbritannien.
In einer Nachwahl im Wahlkreis Glasgow-Hillhead wird sich herausstellen, ob die neue dritte Kraft in der britischen Politik, das Wahlbündnis aus liberaler und sozialdemokratischer Partei, seinen Siegeszug fortsetzen kann oder ob es den Konservativen gelingt, die Serie von Niederlagen bei den Nachwahlen zu beenden.
Es geht aber auch darum, ob es die Labour-Party schafft, ihr Image als total zerstrittener Haufen loszuwerden, oder ob die schottischen Nationalisten eine neue Renaissance erleben.
Und schließlich geht es auch noch um das persönliche Schicksal eines des bekanntesten britischen Politikers, des langjährigen Ministers in vielen Labour-Regierungen, nämlich des ehemaligen Präsidenten der EG-Kommission, Roy Jenkins, der heute einen neuen Versuch unternimmt, einen Unterhaussitz zu erobern, Roland Mhatschke berichtet.
Alles oder nichts.
Mit diesem Risiko geht Roy Jenkins in die heutige Wahl.
Er ist der einzige unter den vier Führern der Sozialdemokratischen Partei, der noch keinen Wahlkreis vertritt und daher kein politisches Amt übernehmen könnte.
Shirley Williams hat erst vor ein paar Monaten einen Triumph in einer Hochburg der Konservativen gefeiert und die beiden anderen Mitglieder der sogenannten Viererbande William Rogers und Dr. Owen sind mitsamt ihrem Parlamentssitz von der Labour Party zu den von ihnen selbst gegründeten Sozialdemokraten gewechselt.
Roy Jenkins trat im vergangenen Sommer zu einer Nachwahl in einer Leber-Hochburg an und verlor nur knapp, durchaus ein Achtungserfolg.
Jetzt müsste aber der Sieg kommen und die Aussichten dafür sind nicht eindeutig.
Der Wahlkampf von Roy Jenkins war gekennzeichnet von kleineren und größeren Pannen, von einer deutlichen Lethargie der Wählerschaft und von Meinungsumfragen, die zum ersten Mal seit Monaten ein Absinken der Sozialdemokraten in der Gunst der Massen signalisierten.
Vor dem heutigen Wahlgang liegt Jenkins nach Meinungsumfragen zwar knapp voran, die Abstände zu seinen Gegnern bei den Konservativen und bei Labour sind aber so gering, dass sie innerhalb der Unsicherheitszone von Umfragen liegen.
Glasgow Hillhead ist der einzige von 13 Wahlkreisen in Glasgow, in denen die Konservativen noch die Mehrheit hatten.
Aber ihr Vorsprung war knapp und könnte der allgemeinen Unzufriedenheit mit der Politik Margaret Thatchers zum Opfer fallen.
Die Labour-Party hat in den vergangenen Wochen bei ihrer progressiven Selbstzerfleischung eine Pause eingelegt.
Das könnte dem Kandidaten der Partei in Glasgow Hillhead zugute kommen.
Die schottischen Nationalisten, die seit einigen Jahren nur noch eine kleine Rolle in der Politik Schottlands spielen, könnten laut Meinungsumfragen heute bis zu 20 Prozent der Stimmen gewinnen.
Und schließlich können auch wenige Stimmen bei hart umkämpften Entscheidungen den Ausschlag geben.
Und ein solcher Unsicherheitsfaktor ist Pastor Glas, der Kandidat einer Partei mit dem klingenden Namen protestantischer Kreuzzug gegen den Besuch des Papstes.
Hier ist ein erklärendes Wort zu besonderen Verwicklungen britischer Politik notwendig, wie sie in bestimmten Winkeln des Vereinigten Königreichs immer wieder zu finden sind.
In Glasgow Hillhead ist der Oranier-Orden, eine militante protestantische Gruppierung, besonders stark.
Die Oranier wählen traditionell konservativ.
Der konservative Kandidat ist aber ein Katholik und Papst Johannes Paul kommt im Mai, im Zuge seines Besuchs in Großbritannien, auch nach Glasgow.
Und Pastor Glass, der also am Stimmenpotential des konservativen Kandidaten nagt, ist so antikatholisch, dass er selbst von Pastor Ian Paisley, dem nordirischen Feuerfresser, als Extremist bezeichnet wird.
Pastor Glaser regte vor einiger Zeit Aufsehen, als er mit einer Spruchtafel mit der Aufschrift »Raus mit dem Papst« auf und ab ging.
In Schottland wäre das nicht auffallend, aber der Pastor tat dies auf dem Petersplatz in Rom.
Und hier in Glasgow Hillhead entscheidet sich nun das Schicksal von Roy Jenkins und vielleicht auch seiner Partei.
Wenn er die Wahl nicht gewinnt, dürfte er den Kampf um die Führung der Sozialdemokratischen Partei verloren haben.
Dann würde aber auch die Allianz mit den Liberalen erschüttert werden.
Denn Parteichef David Steele hat bereits laut verkündet, er würde auf die Führung der Allianz ausschließlich zugunsten von Roy Jenkins und sonst niemandes verzichten.
Prophetische Gemüter sprechen von der Nachwahl in Glasgow Hillhead bereits von der Entscheidung über den künftigen britischen Premierminister.
Nach diesem Bericht von Roland Machatschke nun Kulturbeiträge im Mittagsjournal.
Heute Abend wird eine neue Evita auf der Bühne des Theaters an der Wien stehen, die dritte übrigens.
Die erste war Isabel Weiken, die sich derzeit von dem Überfall erholt, bei dem ihr das Nasenbein gebrochen worden war.
Die zweite war Vera Gutmann, die im Zusammenhang mit diesem Überfall, bei dem ihr Agent und Freund Werner Ploner als angeblicher Anstifter beschuldigt worden war, nun nervlich völlig erschöpft ist und über dies demnächst einer Gastspielverpflichtung in Augsburg nachkommen wird.
Und nun ist Daniela Ziegler aus Offenbach an der Reihe, die ursprünglich nur gekommen war, um die Rolle für das Berliner Gastspiel der Evita im Herbst einzustudieren, wo sie die Alternativbesetzung für Isabel Weiken sein wird.
Daniela Ziegler spielte bisher unter anderem im Staatstheater Braunschweig, erhielt zweimal den Preis der Hersfelder Festspiele und hat auch schon einige Fernsehrollen hinter sich.
In Wien war sie in dieser Saison bereits einmal eingesprungen und zwar in der Volkstheaterproduktion von Wiemann Hasenjagd.
Robert Reumann sprach mit Daniela Ziegler über ihr bevorstehendes Debüt als Evita heute Abend im Theater an der Wien.
Daniela Ziegler, Sie haben heute Premiere.
Es ist eine wahrscheinlich dumme Frage zu fragen, wie man sich vor einer Premiere fühlt, aber vielleicht fühlt man sich noch angespannter, wenn es um Verhältnisse geht, die in Wien Wellen geschlagen haben.
Also dazu muss ich sagen, dass ich mich vor Premieren eigentlich immer schlecht fühle, weil ich unter sehr großem Lampenfieber leide.
Und in diesem Fall ist es natürlich besonders.
Heute ist also der zwölfte Tag genau, dass ich angefangen habe, diese Rolle zu studieren.
Ich bin also hierher gekommen und kannte ein einziges Lied, nämlich das Hauptlied, das musste ich vorsingen, als der Harold Prince da war und mich ausgesucht hat für Berlin.
Aber sonst kannte ich eben überhaupt nichts.
Ich habe die Vorstellung mal gesehen im letzten Jahr, aber das behält man natürlich nicht.
Und ich studiere seit letzten Sonntag vor acht Tagen täglich von morgens um zehn bis die Vorstellung zu Ende ist, diese Rolle.
Und ich hoffe, dass ich sie so drin habe, dass ich das heute Abend gut über die Bühne bringe.
Natürlich ist meine Aufregung entsprechend größer, das können Sie sich denken.
Und nun sind Sie für Berlin die Alternativbesetzung zu Isabel Weigl.
Ja.
Also spielen Sie sich jetzt in die Rolle ein?
Ja, im Grunde für Berlin ist es natürlich jetzt ein Vorteil, dass ich hier schon die Gelegenheit habe, die Rolle zu spielen.
Nur hätte ich mir natürlich gewünscht, genauso viel Zeit zu haben, wie die Isabel gehabt hat, nämlich sechs oder acht Wochen zu probieren und nicht eben zehn, zwölf Tage.
Daniela, erzähl ja, wie sehr belastet Sie das Rundherum um die Wiener Evita-Inszenierung?
Es gibt also da rundherum Dinge, die nicht geklärt sind.
Belastet das?
Ich habe natürlich auf die Frage gewartet, ich will mich aber nicht sehr dazu äußern.
Ich will nur dazu sagen, ich habe natürlich das Ereignis mitbekommen, habe aber versucht, mich damit nicht zu befassen, habe auch nach Möglichkeit nicht die Zeitung gelesen und so, weil
Ich habe so genug damit zu tun, mir das alles zu erarbeiten, wenn ich jetzt noch mir das aufpropfe, diese Geschichte und diesen Skandal und dass ich jetzt nun als Dritte da komme und das Hin und Her.
Ich habe das einfach ferngehalten von mir oder versucht fernzuhalten, soweit es möglich war.
Haben Sie irgendwie ein Vorbild in der Rolle?
Nein, kann ich nicht haben.
Ich habe nur Isabel Weiken und Vera Gutmann gesehen und beide sind auf ihre Art gut, sehr gut.
Ich möchte natürlich nicht versuchen, irgendwas zu kopieren.
Ich muss dieselben Schritte machen, ich muss dieselben Gänge machen, ich muss dieselben Bewegungen machen.
Das ja, aber ich hoffe, dass ich das mit meiner anderen Persönlichkeit anders übertrage.
Robert Räumann sprach mit Daniela Ziegler, der neuen Evita im Theatern der Wien.
Im Wiener Rathaus gab es heute Vormittag eine Pressekonferenz, bei der ein Resümee des Ballettfestivals Tanz 82 gezogen wurde und außerdem Kulturstadtrat Helmut Zielk eine Art Bilanz seiner kulturpolitischen Bemühungen zog.
Aus dem Rathaus melden sich Volkmar Paschalk und Walter Gellert.
Zufrieden über die Ergebnisse des Festivalstanz 82 zeigten sich die Veranstalter vor den heute beginnenden Balletttagen der Wiener Staatsoper, in denen sozusagen eine Rückschau auf die Ballettproduktionen der Ära Seffellner und zwar bis 4.
April geboten wird.
Bei den Aufführungen der 20 Gruppen im Rahmen des Festivalstanz 82 an den diversen Spielstätten wurden 26.000 Besucher gezählt.
Die Durchschnittsauslastung betrug immerhin 93,6 Prozent.
Und dieser Erfolg bestätigt den künstlerischen Leiter des Festivals, Gerhard Brunner, darin, die bestehende Konzeption auch für Tanz 1984 beizubehalten.
Es wird, um jetzt überzugehen auf 1984, das Modell bei Tanz 1984 voraussichtlich ziemlich gleich bleiben.
Denn es hat sich im Großen und Ganzen gezeigt, dass dieser Versuch vielfältig zu sein,
ein Mosaik zu zeigen, in dem man dann klar auch ein Bild erkennt, richtig gewesen ist.
Sowohl von der Programmatik im Künstlerischen her, wie auch von der Programmatik Spielorte außerhalb den angestammten Spielorten zu suchen, um damit auf dem Weg über das Schauspielhaus, die Komedianten, möglicherweise auch die Kirchheim-Steinhof, an ein Publikum heranzukommen, das vielleicht aus gewissen Gründen die traditionellen Musikinstitute nicht besucht.
Staatsoper davon.
Bei Tanz 84 sollen auch die Oststaaten mit Ballettproduktionen zu Wort kommen.
Bereits im Juni 1983 ist ein Gastspiel des Moskauer Bolschoi-Theaters geplant.
Interessante Gruppen unter Staatsopernballett sollen dann 1984 zu sehen sein.
Weiters sind wieder eine Bestandsaufnahme des New Dance.
Workshops und eine Filmretrospektive geplant.
Der Blick auf außereuropäische Kulturen soll der islamischen Welt gewidmet sein.
Als neuen Spielort wünscht sich Gerhard Brunner für 1984 die Secession.
Die beim Ballettfestival neu gewonnenen Besucherschichten sollen auch erhalten werden.
Die Auflage eines Ballettabonnements, eigene Programme für die Schulen und ein Forum für junge Tänzer und Choreografen sollen geschaffen werden.
Welche Auswirkungen wird nun Tanz 82, Kostenpunkt bei übrigens 9 Millionen Schilling, auf das Staatsopernballett haben?
Gerhard Brunner?
Ich hoffe, dass die Tatsache, dass wir Publikum gefunden haben, und zwar in sehr, sehr reichlichem Maße, es uns erleichtert, mehr zu fordern.
Wir müssen mehr fordern, mehr Aufführungen, um dadurch zu wachsen.
Denn es ist einfach ein Ballett, nur dann wirklich ein gutes Ballett, wenn es sehr, sehr viele Aufführungen hat.
Es wird auch mit jeder Aufführung besser.
dass dieser Druck des Publikums etwas zu erwarten an uns herangetragen wird und dass wir dem gerecht werden können.
Ich hoffe, dass es uns leichter sein wird in Hinkunft mehr Aufführungen anzusetzen, weil wir spüren, das Publikum ist ja vorhanden, ist ja da in Wien.
Wir müssen es mit attraktiven Aufführungen in die Oper locken.
Tanz 82, eine der persönlichen Initiativen Helmut Zilks, stellte der amtsführende Stadtrat auch an die Spitze eines kurzen Resümees seiner nunmehr dreijährigen Tätigkeit, wobei er diesen Rückblick als Verantwortungsbericht und nicht als Selbstbeweihräucherung verstanden wissen wollte.
Helmut Zilk verwies auf tiefgreifende Veränderungen bei den Wiener Festwochen, die er in unsere Zeit in einen umfassenden Kulturbegriff hereingeführt zu haben sich bemüht hat.
An die Ausdehnung der Festwochen auf das ganze Jahr, etwa durch Großveranstaltungen wie jetzt Tanz 82, dem übrigens im November eine Herbstsaison mit der Darstellung der Entwicklungslinien der zeitgenössischen Musik folgen soll.
Die Symphoniker hätten so Zilk eine interessante Entwicklung genommen,
feierten derzeit Triumphe in Hongkong und Japan und die endliche Bestellung eines Chefdirigenten mit Gennady Rostewski werde bald zu spüren sein.
Im Tertan der Wien sei die Erbfolge geregelt worden.
Peter Weck sei mit intensiven Vorbereitungen für seine Direktionsübernahme beschäftigt.
Besonderen Wert legte Zilk auf Bezirkskulturarbeit.
Das Volksbildungswerk betreue mehr als 400 Vereine.
Neue Bezirkskulturzentren seien eröffnet worden, etwa Treffpunkt Petersplatz.
Ein Rockhaus sei im Entstehen.
Die Remise soll Kulturzentrum bleiben.
In Floridsdorf und Stadtlau seien Auftritte des Jeunesse-Balletts und der Symphoniker hoch begehrt.
Die Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium sei ideal.
Die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Bundesländern sei angestrebt, wie etwa derzeit die Ausstellung Art Club in Graz zu sehen sei.
Zilk registrierte eine Aufbruchstimmung in den Theatern, die übrigens die höchste Auslastung im internationalen Vergleich aufweisen, eine Entwicklung und Forderung der freien Gruppen, die Belebung der Ausstellungsszene, die Verdreifachung der Mittel für die Altstädterhaltung und ernannte als nächste wichtigste Ziele das Jugendstilmuseum, die Belebung des Rohnacher und die Verwandlung des Messepalastes in ein Kulturzentrum bzw.
Museum und schloss mit einem persönlichen politischen Bekenntnis.
Das Parteiprogramm der Sozialdemokratischen und Sozialistischen Partei des Jahres 1978, ja immerhin für die nächsten zwei Jahrzehnte richtunggebend, enthält den Satz, die Sozialdemokratie ist eine Kulturbewegung, die durch den Aufbau einer sozialen gerechten Gesellschaftsordnung die Entfremdung des Menschen in allen Lebensbereichen überwinden und seine Entfaltung fördern will.
Das ist für mich, meine Damen und Herren, eigentlich oberste Leitlinie und oberstes Programm.
In Zeiten wie diesen, wo wir alle innehalten müssen, nachdenken, wie es weitergeht, scheint mir die Frage der Kultur, der Kulturentwicklung, der Kulturbewegung gewissermaßen das Brennglas zu sein, durch das wir die neuen und aktuellen Fragen
die an uns herantreten, die Fragen des Wohnens, der Umwelt, der Jugend und viele andere noch mehr, durch die wir diese Fragen sehen müssen, wenn wir neue Antworten bekommen wollen.
Antworten, die uns über alte, klappernde Antworten der vergangenen Zeit hinaus führen wollen.
Soweit der Bericht von der Pressekonferenz von Stadtrat Helmut Zilk.
Wir geben damit wieder zurück zum Funkhaus.
Und wir geben ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der burgenländische Landesparteiobmann Sauerzopf sieht keinen Grund für einen Rücktritt.
Auf Gerüchte über seinen angeblichen Rückzug aus der Politik angesprochen, sagte Sauerzopf, er glaube noch das Vertrauen der Bevölkerung und der burgenländischen ÖVP zu besitzen.
Er habe allerdings durch die bisherige Tätigkeit des parlamentarischen WBO-Untersuchungsausschusses insofern einen Schock erlitten, als seiner Auffassung nach diesem parlamentarischen Ausschuss der Wille zur Unparteilichkeit fehle.
Sauerzopf kritisierte die Art, wie hier die Vertraulichkeit gebrochen werde und wie die eigentlichen Angeklagten zu Zeugen der Anklage umfunktioniert würden.
Der niederösterreichische Landtag entscheidet heute am Ende der Landtagssitzung über das Ansuchen des Landesgerichtes Eisenstadt, die Immunität von ÖVP-Landesparteisekretär Zimper aufzuheben.
Es besteht kein Zweifel, dass Zimper ausgeliefert wird, das heißt also, dass gerichtliche Untersuchungen gegen ihn freigegeben werden.
Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat Österreich ein gutes Zeugnis ausgestellt.
In dem vom Finanzminister Salcher vorgelegten Bericht heißt es, Österreich sei eines der wenigen Mitgliedsländer der OECD, das imstande gewesen sei, die Arbeitslosenrate und die Inflationsrate über einen längeren Zeitraum hindurch relativ niedrig zu halten.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Allgemein sonniges Wetter, Tageshöchsttemperaturen 6 bis 12 Grad.
Mit diesen guten Aussichten ist das heutige Mittagsschanal beendet.