Mittagsjournal 1979.03.02

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    Rechtliches

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    Untertitel der Amara.org-Community
    Und hier ist wieder der aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal zu einer Stunde Information.
    Aus dem Journalstudio begrüßt Sie Herbert Dobrowolny.
    Guten Tag meine Damen und Herren.
    Aus Österreich berichten wir heute über den außerordentlichen Parteitag der SPÖ in Linz und über eine Pressekonferenz des ÖVP-Generalsekretärs Lanner gemeinsam mit dem Obmann der jungen ÖVP Höchtl zum Thema Jugendplatz-Arbeitskonzept der Volkspartei.
    Zum Bereich Wirtschaft haben wir einen Bericht über die Situation der Möbelindustrie in Österreich vorbereitet und informieren Sie über ein Konzept der österreichischen Volkspartei für die Landwirtschaft unter dem Motto die Hand fürs Land.
    Die Berichte aus dem Ausland konzentrieren sich hier auf die gestern abgehaltenen Wahlen in Spanien zum spanischen Parlament.
    Hier ist ja der Zentrumsunion ein klarer Sieg gelungen.
    gegenüber den Voraussagen der Wahlstrategen und Meinungsforschungsinstitute, die immer von einem Kopf-and-Kopf-Rennen mit den Sozialdemokraten gesprochen haben.
    Außerdem informieren wir Sie über den jüngsten Stand im chinesisch-vietnamesischen Konflikt und über die Entwicklungen im Iran.
    Im Kulturteil schließlich ein Bericht zum Thema Kultur und Werkstättenhaus im Technischen Gewerbemuseum und zur Premiere des Burgtheaters unter dem Titel Wie es euch gefällt.
    Nun aber zu den Nachrichten.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Adolf Breundl, Sprecher Günther Bahr.
    Österreich.
    In Linz hat heute Vormittag der außerordentliche Bundesparteitag der SPÖ begonnen, der die Wahlplattform für die Nationalratswahlen am 6.
    Mai beschließt.
    Im Mittelpunkt des Parteitages steht ein Referat des Parteivorsitzenden Bundeskanzler Kreisky zum Thema der österreichische Weg in die 80er Jahre.
    Bereits vor Beginn des Parteitages hat der Bundesparteirat in geheimer Wahl die Kandidatenliste auf Vorschlag des Parteivorstandes gebilligt.
    Außerdem wurden Ausnahmen von der Altersklausel, davon betroffen sind Bundeskanzler Kreisky, Wissenschaftsministerin Fernberg und ÖGB-Präsident Benja, bewilligt.
    SPÖ-Zentralsekretär Marsch erklärte in seinem Bericht über die Kandidatenlistung für die Nationalratswahl, der Bundesparteivorstand habe darauf achten müssen, dass auch solche Personen in Vorschlag gebracht werden, deren Wahl im Interesse der Arbeit des Nationalrates und einer ausgewogenen Zusammensetzung der Volksvertretung notwendig sei, und zwar ohne Rücksicht auf ihren Wohnsitz.
    Nach Angaben des SPÖ-Zentralsekretärs gibt es 366 Nationalratskandidaten seiner Partei.
    Das ist die doppelte Anzahl der Mandate, die vergeben werden.
    Der jüngste Kandidat ist eine Frau, Jahrgang 1956, auf der Wiener Liste.
    20 Bewerber sind über 60 Jahre alt.
    Spanien.
    Das allgemein vorausgesagte Kopf-an-Kopf-Rennen bei den gestrigen Parlamentswahlen ist ausgeblieben.
    Die Regierende Union des Demokratischen Zentrums von Ministerpräsident Suárez hat ihre führende Position klar behaupten können, die absolute Mehrheit aber um sieben Mandate verfehlt.
    Der Generalsekretär der Zentrumsunion, Arias Salgado, erklärte in einer ersten Stellungnahme, die Mandatzahl gestatte es seiner Partei, allein weiter zu regieren.
    Sozialistenführer González sagte, die Sozialisten blieben weiter in Opposition.
    Nach dem laut Agence France-Presse heute Vormittag in Madrid veröffentlichten vorläufigen Endergebnis konnte die Zentrumsunion die Zahl ihrer Abgeordneten um drei auf 169 steigern.
    Die Sozialisten gewannen ein Mandat und werden ab nun mit 116 Abgeordneten in der zweiten Kammer der Cortes vertreten sein.
    Die Kommunisten gewannen 23 Mandate, bisher 15.
    Die rechtsgerichtete demokratische Koalition verlor sieben Parlamentssitze und erreichte ebenso wie die Katalanische Union nur mehr neun Mandate.
    Auf die baskischen Nationalisten entfielen sieben Mandate und auf die andalusischen Sozialisten fünf.
    Die restlichen zehn der 350 Cortes-Sitze verteilen sich auf verschiedene Splittergruppen.
    Wenig Verschiebungen dürfte es im Senat geben.
    Die Wahlbeteiligung blieb neuerlich hinter den Erwartungen zurück und lag bei 68 Prozent.
    Die Spitzenkandidaten der wichtigsten politischen Parteien werden auch im neuen spanischen Parlament vertreten sein.
    USA Der israelische Ministerpräsident Begin wird heute anlässlich seines Besuches in Washington zum zweiten Mal mit Präsident Carter über den ägyptisch-israelischen Friedensdialog zusammentreffen.
    Nach dem ersten Meinungsaustausch äußerte sich Begin optimistisch.
    Wörtlich sagte der israelische Ministerpräsident, er sei ermutigt, es habe keinen einzigen schwierigen Augenblick gegeben.
    Unmittelbar nach seiner Ankunft in Washington hatte er erklärt, er weigere sich, Schwindeldokumente zu unterzeichnen und sich amerikanischem Druck zu beugen.
    Nach israelischer Ansicht hat Ägypten zu dem vorliegenden Entwurf eines Friedensvertrages neue unannehmbare Forderungen gestellt, die von Karte unterstützt werden.
    Im Wesentlichen steht neuerlich die Verknüpfung des Vertrages mit der Schaffung einer palästinensischen Selbstverwaltung in Westjordanien und im Gaza-Streifen zur Debatte.
    Indokina.
    An den drei Hauptabschnitten der Front im chinesisch-vietnamesischen Grenzkrieg halten die Kämpfe mit unverminderter Heftigkeit an.
    Die schwersten Gefechte werden weiterhin aus dem Bereich der Provinzstadt Langsong, 140 Kilometer nordöstlich von Hanoi, gemeldet.
    Beide Seiten scheinen Lang Song zum Symbol für den Ausgang des Konfliktes zu machen.
    Die Vietnamesen melden, sie hätten bereits zwei mit Panzern vorgetragene Angriffe der Chinesen unter schweren Verlusten für den Gegner abgeschlagen.
    Radio Hanoi meldete außerdem, bei Gegenangriffen nördlich von Lang Song seien einige Dörfer zurückerobert worden.
    Andererseits sollen chinesische Truppen die 80 Kilometer nördlich von Lang Song gelegene Provinzhauptstadt Cao Bang eingenommen haben.
    Vereinte Nationen.
    Im Weltsicherheitsrat wurde beschlossen, die Beratungen über die Lage in Indokina zunächst in bilateralen Konsultationen fortzusetzen und im Plenum wieder die afrikanischen Probleme aufzugreifen.
    Die heutige Sitzung wird dem Rhodesien-Problem gewidmet sein.
    Die Gruppe der afrikanischen Staaten hatte diese Sitzung nach dem jüngsten rhodesischen Luftangriff auf Ziele in Sambia, Angola und Mosambike beantragt.
    In der vergangenen Woche hat sich der Weltsicherheitsrat fast ausschließlich mit der Lage in Indokina befasst, ohne jedoch zu einem Ergebnis zu gelangen.
    China.
    Die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China haben sich anlässlich des Besuches des amerikanischen Finanzministers Blumenthal in Peking auf die Abgeltung gegenseitiger finanzieller Ansprüche geeinigt.
    China soll sich bereit erklärt haben, amerikanische Forderungen in der Höhe von 1,1 Milliarden Schilling zu erfüllen.
    Die USA wollen eine etwa gleich hohe Summe chinesischen Vermögens freigeben, das 1950 beschlagnahmt worden ist.
    Die Lösung der Entschädigungsfrage galt als eines der wichtigsten Hindernisse in der geplanten Ausweitung des Handels zwischen China und den Vereinigten Staaten.
    Beim gestrigen Referendum haben sich die Wähler in Schottland nicht in ausreichender Zahl für die Schaffung eines Regionalparlaments in Edinburgh ausgesprochen.
    Wie aus Umfragen des kommerziellen Fernsehens hervorgeht, stimmten 35 Prozent der wahlberechtigten Schotten für ein eigenes Parlament, mindestens 40 Prozent wären notwendig gewesen.
    Die Walliser votierten mit großer Mehrheit gegen die Teilautonomie.
    Die offiziellen Resultate werden erst heute Abend bekannt gegeben.
    Bei Nachwahlen in zwei als Hochburgen der Konservativen geltenden Wahlbezirken am Stadtrand von Manchester konnten die Kandidaten der konservativen Oppositionspartei gestern ihren Stimmenvorsprung gegenüber dem Wahlergebnis von 1974 ausbauen.
    Der eine Kandidat erreichte um 10% mehr Stimmen als bei der letzten Wahl, der andere um 13,5%.
    Ein derartiger Stimmenzuwachs für die Konservativen würde bei landesweiten Wahlen, die spätestens im Oktober fällig sind, das Ende der Labour-Regierung bedeuten.
    Die Regierungen der beiden jemenitischen Staaten haben sich zu einer Feuereinstellung ab morgen 8 Uhr Ortszeit bereit erklärt.
    Über die Einzelheiten des Rückzuges der Truppen Nord- und Südjemens soll auf die am Sonntag beginnenden Konferenz der Außenminister der arabischen Staaten in Kuwait entschieden werden.
    Bisher haben zehn Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga dieser Konferenz zugestimmt.
    Auch die unmittelbar betroffenen Staaten, die Nordjemenitische Arabische Republik und die Demokratische Volksrepublik Südjemen, haben ihre Zusage gegeben.
    Sowjetunion.
    Fast 35 Jahre nach Kriegsende sind acht Sowjetbürger des Landesverrats und der Kollaboration mit Hitler-Deutschland für schuldig befunden worden.
    In einem Artikel des Parteiorgans Pravda heißt es wörtlich, die Angeklagten hätten ihre verdiente Strafe erhalten.
    Aus dieser Formulierung wird geschlossen, dass die acht Männer zum Tode verurteilt und bereits hingerichtet worden sind.
    Frankreich, Bundesrepublik Deutschland Französische Bauern blockieren seit mehreren Tagen an den Grenzübergängen zur Bundesrepublik Deutschland am Oberrhein die Einfuhr von Schweinefleisch nach Frankreich.
    Die Bauern protestieren damit gegen den Agrar-Grenzausgleich der europäischen Gemeinschaften, der ihrer Meinung nach die deutschen Landwirte begünstigt.
    Der Deutsche Bauernverband versucht unterdessen, den Konflikt durch Verhandlungen zu lösen.
    Falls dies nicht möglich sein sollte, will der Landwirtschaftshauptverband von Baden-Württemberg Gegenmaßnahmen zu Lasten von französischen Agrarprodukten treffen.
    Das waren die Meldungen und nun das Wetter.
    Nach Durchzug der Höhenströmung stellt sich Raschwetterbesserung ein.
    Eine derzeit über Frankreich gelegene Störungszone verlagert sich unter Abschwächung nur langsam ostwärts.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Im Osten Bewölkungsauflockerung, sonst bereits mäßig bewölkt oder heiter.
    Zumeist schwachwindig aus westlichen Richtungen.
    Nachmittagstemperaturen 2 bis 8 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 7 bis 0 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
    Im Norden und Osten Anfangsdurchzug von Bewölkung in mittleren und hohen Schichten, sonst leicht bewölkt oder heiter.
    Temperaturanstieg in allen Höhen.
    Schwachwindig aus West.
    Tageshöchsttemperaturen 6 bis 11 Grad.
    Das Wetter heute um 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt, 6°, Westwind 15kmh.
    Eisenstadt stark bewölkt, 6°, Nordwest 10.
    Linz wolkig, 5°, Nordwestwind 10kmh.
    Salzburg heiter, 6°, Südost 5.
    Innsbruck heiter, 5°, Südwestwind 5kmh.
    Bregenz, Heiter 6°C, Süd 10°C.
    Graz, wolkig 5°C Windstil und Klagenfurt, Heiter 4°C Windstil.
    Soweit also Nachrichten und Wetter im Mittagsschanal.
    Es ist jetzt 12.11 Uhr.
    Innenpolitisches Hauptereignis des heutigen Tages ist der außerordentliche Bundesparteitag der SPÖ in Linz, der die Wahlplattform für die Nationalratswahlen am 6.
    Mai erarbeiten soll.
    Hauptpunkte der Tagesordnung dieses Bundesparteitags, Referate der Zentralsekretäre Marsch und Blecher sowie des Parteivorsitzenden Bundeskanzler Bruno Greysky.
    Motto, der österreichische Weg in die 80er Jahre.
    Aus Linz berichtet nun direkt Zita Bernardi.
    In der oberösterreichischen Landeshauptstadt wird also in diesen Stunden die Marschroute der Regierungspartei für die Nationalratswahlen am 6.
    Mai festgelegt.
    Für einen Wahlgang, den die Sozialisten doch auch unter nicht unproblematischen Vorzeichen zu beschreiten haben werden.
    Wird er doch sicher auch geprägt sein von einem innenpolitisch sehr bewegten Jahr 1978, der Atomvolksabstimmung, den Diskussionen um die Unvereinbarkeit von politischem Mandat
    und Wirtschaftsleben und in jüngster Zeit auch von den Rechnungshof-Vorwürfen gegen Gesundheitsminister Leo Dolter.
    Geprägt wird er deshalb sicher auch sein von Hochrechnungen, die da sagen, dass die Sozialisten in den Wochen bis zur Wahl um etwas kämpfen werden müssen, was sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt vielleicht gar nicht mehr haben, die absolute Mehrheit.
    Bundeskanzler Kreiskis Optimismus aber zeigte sich ungebrochen, als er heute sein Referat über den österreichischen Weg in die 80er Jahre mit folgenden Worten eröffnete.
    Es ist, um es gleich vorweg zu sagen, das erklärte Ziel der sozialistischen Partei, bei den Wahlen am 6.
    Mai abermals das Vertrauen der Mehrheit
    des österreichischen Volkes zu gewinnen.
    Kreisky dann weiter seine Bilanz über neun Jahre sozialistische Regierungstätigkeit eröffnet.
    All das, was diese Regierung künftig wolle, sei gedeckt durch das, was sie getan habe.
    Im Mittelpunkt der Leistungsrückschau dann eine unmissverständliche Würdigung des Gesundheitsressorts und dessen in letzter Zeit ins Kreuzfeuer der Kritik geratenen Leiterin, Minister Leodolder.
    Wenn man nach internationalen Maßstäben das alles zusammenrechnet, dann kommt eine kleine Armee von tausenden Kindern zustande, denen wir das Recht auf ein gesundes Leben ermöglicht haben.
    Und das ist die größte Leistung, die wir vollbracht haben.
    Weiterer Schwerpunkt der Kreisgebilanz die Wirtschaftspolitik und ihr bereits bekannte Schwerpunkte.
    Die Sicherung der Arbeitsplätze auch in Krisenzeiten, Industrialisierung und ein Höchstmaß an sozialem Frieden hätten Österreich zu einem Staat gemacht, der sich in der Reihe der westeuropäischen Industrienationen einen Spitzenplatz erarbeitet habe.
    Nach dem Parteitag 1968
    ist einer der Genossen, die heute hier sitzen, zu mir gekommen und hat mir gesagt, vielleicht ist es gut, dass wir uns ein Ziel setzen, das weit in der Zukunft liegt, aber wir selber müssen uns klar darüber sein, dass wir es nicht erreichen werden, bestenfalls uns ihm annähern werden.
    Genossen und Genossinnen,
    Wer könnte heute bezweifeln, dass wir in diesen neun Jahren Österreich europareif gemacht haben?
    Am Beginn von Kreiskys Ausführungen über den österreichischen Weg in die 80er Jahre dann das Thema Außenpolitik.
    Kreisky unter Hinweis auf den Krieg zwischen China und Vietnam.
    In Österreich muss die Entspannungspolitik weiter fortgesetzt werden.
    Dass wir diese Politik als selbstbewusste Demokraten führen, das ist umso wichtiger, wenn wir das sagen, da wir doch an der Scheidelinie der Demokratien und der kommunistischen Diktaturen leben.
    Umso deutlicher müssen wir sagen, wie sehr wir den Frieden wollen, wie sehr wir aber auch unsere Freiheit lieben.
    Der Bundeskanzler kritisierte dann den bisherigen Verlauf des Wahljahres 1979, insbesondere die Vorwürfe gegen Gesundheitsminister Leodolter und meinte dann zum Wahlkampf ganz allgemein.
    Indem Masse als unseren Gegnern keine Argumente gegen unsere Politik zur Verfügung stehen, bedienen sie sich solcher Randfragen.
    diese dann in unglaublicher Weise aufbrauschen und erwecken den Eindruck, wie wenn wir mit den Mitteln der öffentlichen Hand leichtfertig umgingen.
    Liebe Genossinnen und Genossen, wenn es nicht so wäre, dass sich niemand mehr in dem Land an eine ÖVP-Regierung erinnern kann oder viele nicht mehr erinnern können, so würde ich gerne bereit sein, dem Herrn nachzuweisen,
    um wie viel leichtfertiger sie mit dem Geld des Staates umgegangen sind, als es diese Regierung getan hat in den altesten Jahren.
    Und Kreis Kienauer, liegt zu den Alternativen, die bei dieser Wahl zur Diskussion stünden, es sei so der Kanzler ganz offensichtlich klar, dass auf der einen Seite das österreichische Volk zu wählen hat zwischen einer Regierung,
    die in dem Geiste weiterregiert, in dem sie die letzten neun Jahre regiert hat, im Interesse der überwältigenden Mehrheit des österreichischen Volkes oder einer Regierung der beiden Herren, des Herrn Dr. Taus und des Herrn Dr. Götz.
    So steht die Alternative und die muss man den Menschen vor Augen führen und dann werden sie erst erkennen,
    um was es wirklich bei diesen Wahlen geht.
    In diesem Kreis von Menschen, die gewöhnt sind, täglich und stündlich die politischen Ereignisse zu verfolgen, brauche ich nicht erst auszuführen, was sich hinter dieser Alternative alles an Rückschritt, an Beseitigung dessen, was wir geschaffen haben, und an Rückständigkeit verbirgt.
    Das Referat des Bundeskanzlers Irin Linz ist erst vor wenigen Minuten zu Ende gegangen.
    Am Nachmittag werden die Parteitagsdelegierten dann darüber diskutieren und entscheiden.
    Damit beende ich meinen Bericht aus der Bruckner Halle in Linz und gebe zurück zum Studio des Mittagsschonals.
    Reporterin war Zita Bernardi, einen ausführlichen Bericht über die schon erwähnte Diskussion hören Sie dann im Abendschornal ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
    Nun zum nächsten Programmpunkt im Mittagsschornal, die Inlandspresseschau, heute zusammengestellt von Wilfried Seifert.
    Die meisten Kommentare der heutigen Tageszeitungen lassen sich in einen größeren Zusammenhang eingliedern.
    Da sind einmal Meinungen zum Auftakt des SPÖ-Parteitags in Linz und Artikel zu angeblichen neuen Details aus Rechnungshofberichten über missbrechliche Verwendung von Steuergeldern.
    Der dritte Bereich sind Kommentare zum Start der Fernsehserie Holocaust und dann noch Überlegungen, die die einzelnen Themen miteinander verknüpfen.
    Anmerkung von Josef Riedler zum SPÖ-Parteitag im sozialistischen Parteiblatt Neue Zeit.
    Es gibt in Österreich keinen Grund, sich auf politische Experimente einzulassen.
    Es gibt keinen Grund, dass sich Österreich auf personelle Wagnisse einlässt.
    Taus mag ein brauchbarer Oppositioneller sein.
    Ein Politiker, dem man das Steuer des Staatsschiffes guten Mutes überlassen könnte, ist er sicher nicht.
    Und schon gar nicht dann, wenn er sich einen Lotsen wie den FPÖ-Obmann Götz zu Hilfe holen möchte.
    Manfred Scheuch im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
    In Linz werden die Sozialisten ihr Programm für die Regierungspraxis der nächsten Jahre präsentieren, nachdem sie im Vorjahr ihre Grundsätze neu formuliert haben.
    Ein Rat greift ins andere und der bisherige Erfolg sollte das beste Argument dafür sein, dass alle Alternativen, wo sind sie überhaupt, nur schlechter sein müssten.
    Das gleichfalls sozialistische Oberösterreichische Tagblatt verbindet die Ereignisse SPÖ-Parteitag und Holocaust miteinander.
    Hermann Tschekal wirft zunächst der ÖVP einen an er niedrige Instinkte der Menschen appellierenden Wahlkampf vor, räumt aber ein, dass es das Recht und auch die vielleicht einzige Möglichkeit der Opposition sei, bei Fehlern, die den Sozialisten zweifellos auch unterlaufen seien, einzuhaken.
    Und weiter schreibt Hermann Tschekal im Oberösterreichischen Tagblatt,
    Wenn schon von Fehlern die Rede ist, dann soll einer genannt werden, an dem wir alle schuld sind.
    Ganz sicher ist noch zu wenig getan worden, um die Geisteshaltung des Österreichers in gleicher Weise zu sanieren, wie dessen materielle Basis.
    Allein die Tatsache, dass gerade in diesen Tagen ORF-Studios bewacht werden müssen, weil eine nicht von allen tolerierte, dazu vielleicht allzu viele beschämende Fernsehserie läuft, ist ein alarmierender Hinweis auf das Versäumte.
    Wenn schon sonst niemand Sozialdemokraten, müssen aus ihm die Lehre ziehen, dass ihr ständiges Bemühen um ein menschenwürdiges Leben für alle sinnlos wäre, wenn es ihnen nicht gelänge, dem Begriff Menschenwürde mehr ethischen Inhalt zu geben.
    Holocaust als Anlass für einen Kommentar von Ernst Wimmer in der kleinen Zeitung.
    Alle reden über Holocaust, so als ob fast 35 Jahre lang über den Mord an Millionen Juden geschwiegen worden wäre.
    Die armen Historiker und die bedauernswerten Überlebenden der Konzentrationslager, die ihre Erlebnisse niedergeschrieben haben, die Dokumentationen über den Auschwitz-Prozess, das Tagebuch des Lagerkommandanten von Auschwitz, hunderte von Büchern, alles in den Wind geschrieben?
    Bis Sonntag Holocaust und was kommt dann?
    Dann wird man Holocaust vergessen haben, wie das Halstuch von Derbridge.
    Und vor lauter Vergessen merken wir vielleicht gar nicht, dass möglicherweise die neuen Mörder schon bereitstehen.
    Holocaust nimmt auch Rudolf Antoni in der amtlichen Wiener Zeitung zum Anlass für einen Kommentar.
    Sein Ausgangspunkt ist der in Form von Flugschriften und anderen Aktionen bekannt gewordene Widerstand gegen die Ausstrahlung der Serie.
    Immer wieder wird gesagt, dass man einen Strich machen sollte.
    In unserem Nachbarland wird sogar verlangt, Mord solle verjähren.
    Es solle plötzlich das alles nicht wahr sein, was geschehen ist.
    Dieser Wunsch ist nicht erfüllbar.
    Nicht aus Rache unerfüllbar, sondern aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber der jungen Generation, die davor bewahrt werden soll, in den Fehler zu verfallen, Unmenschlichkeit zur Staatsideologie zu erheben.
    Soweit Parteitag und Holocaust als Themen der Presseschau.
    Der Kurier veröffentlicht heute ein Detail aus einem angeblichen Rechnungshofbericht, wonach Finanzminister Androsch 60.000 Schilling ohne Beleg für Repräsentationskosten beim Opernball ausgegeben habe, wobei diese Mittel aus dem Budget gestammt haben sollen.
    Dazu meint Alfred Peierleitner im Kurier,
    Das ist die Moral dieser an sich geringfügigen Opernballgeschichte, dass dieser Mann, der so gerne ein Leader, eine Führungsgestalt sein möchte, eine unglaubliche Instinktlosigkeit im Umgang mit den Details der Machtausübung an den Tag legt.
    60.000 Schilling für einen Abend.
    Und damit passt er?
    War wirklich gar kein Sekretär vorhanden, der vom Ober eine Rechnung verlangen hätte können?
    Na dann Prost, ihr Genossen und Steuerzahler.
    und schönes Gedenken an Heinfeld.
    Noch deutlicher stellt Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksblatt diese Verbindung zwischen angeblichen 60.000 Schilling-Opernwahl-Ausgaben des Finanzministers und dem SPÖ-Parteitag her.
    Sie werden mit ihren Dienstkarossen vorfahren, darunter die des Hannes Androsch, die um den läppischen Preis von 33.000 Schilling Steuergelder um 10 Zentimeter verlängert wurde, damit der Herr Vizekanzler seine Beine besser strecken kann.
    Und den Österreichern einreden wollen, dass diese Regierung neue Wege für Österreicher öffne.
    Zum Lachen oder zum Kotzen.
    Besteht der neue Weg darin, dass den Politfunktionären Steuergelder fürs Opernballen zur Verfügung gestellt werden und für Demeltorten und für Hubschrauberflüge zu Skisportereignissen?
    Das war die Inlandspresseschau heute zusammengestellt von Wilfried Seifert.
    Die ÖVP hat heute das vorletzte Konzept in der Serie ihrer Alternativkonzepte der Öffentlichkeit vorgestellt.
    Das Konzept über die Jugendbeschäftigung.
    Dabei geht die Volkspartei davon aus, dass Jugendbeschäftigung nicht nur ein wirtschaftliches, sondern zuallererst ein gesellschaftliches Problem sei.
    Ziel der Vorschläge der ÖVP sei es, der Jugend eine Chance auf Bewährung zu geben, ihr die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sie ihre Talente bestmöglich entwickeln kann und junge Menschen Aufgaben zu übertragen und sie nicht in Bequemlichkeit zu unterstützen, hieß es heute.
    Näheres von Markus Sommersacher.
    Sichere Arbeitsplätze für die Jugend seien für die ÖVP ein zentrales Anliegen, betonte heute Generalsekretär Sixtus Lanner.
    Vor allem angesichts der Überlegung, dass Jugendarbeitslosigkeit eine tiefgreifende und für die weitere Einstellung des Menschen gegenüber dem Staat folgenschwere negative Erfahrung sei.
    Bisher sei der Kelch der Jugendarbeitslosigkeit noch an Österreich vorübergegangen, meinten Lanner und Jugendobmann Höchtl in der heutigen Pressekonferenz.
    Die jüngsten Zahlen im Jänner dieses Jahres seien 2.657 junge Menschen unter 19 Jahren beschäftigungslos gewesen, was einer Jugendarbeitslosigkeit von 1,8 Prozent entspreche.
    Mit dieser Rate liege Österreich im OECD-Raum noch sehr gut, was nicht zuletzt auf das gute duale Lehrlingsausbildungssystem und die Leistung der Klein- und Mittelbetriebe zurückzuführen sei.
    Nach übereinstimmenden Prognosen müssten jedoch in der Zukunft 40.000 Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen werden, damit das Gespenst der Jugendarbeitslosigkeit weiterhin ein Gespenst bleiben würde.
    Und dazu wäre ein reales Wirtschaftswachstum von dreieinhalb bis vier Prozent notwendig.
    Demgegenüber habe jedoch das Wirtschaftsforschungsinstitut für heuer ein reales Wirtschaftswachstum von 3 Prozent, das Ford-Institut sogar von lediglich 1,6 Prozent prognostiziert.
    Dies bedeutet also, dass zusätzliche Anstrengungen unternommen werden müssten, betonten Lanner und Höchtl.
    Dazu sei vor allem die Berufs-, Bildungs- und Studienberatung zu verbessern, die Berufsorientierung in der Schule zu verstärken und die Bedarfsforschung zu intensivieren.
    Seiner Ansicht nach, meinte heute Jugendobmann Höchtl, müsse aber auch wieder ein Anreiz dafür geschaffen werden, selbstständiger Unternehmer zu werden, insbesondere bei der Jugend.
    Denn aus Untersuchungen im Auftrag der Volkspartei gehe hervor, dass 50.000 junge Österreicher bereit wären, sich selbstständig zu machen, also Unternehmer zu werden.
    Höchtls Forderung.
    Wir sind der Auffassung, dass junge Menschen, die sich entschließen, Unternehmer zu werden,
    nicht nur sich selbst als solches beschäftigen, sondern ja meist sehr viele Arbeitsplätze für andere Mitarbeiter auch noch zusätzlich schaffen.
    Das heißt, Jungunternehmer bedeuten einen doppelten Vorteil für die gesamte Beschäftigungslage.
    Deswegen ist es notwendig, durch eine Reihe von Maßnahmen
    eine günstige Situation zu schaffen, dass das Selbstständigwerden wiederum attraktiv gemacht wird.
    Ohne das Phantom größerer Jugendarbeitslosigkeit beschwören zu wollen, sei die ÖVP darüber hinaus bereit, ihrerseits dafür Vorsorge zu treffen, dass für Eventualfälle ein Sicherheitsnetz gespannt werde.
    Wenn alle Maßnahmen zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze für Jugendliche keine Früchte tragen sollten, wäre die ÖVP gezwungen, den Antrag auf ein Jugendbeschäftigungsgesetz einzubringen, kündigten Lanner und Höchtl an.
    Dies wäre allerdings lediglich eine außerordentliche, befristete Maßnahme für den Fall, dass sich die derzeitige Rate der Jugendarbeitslosigkeit, nämlich wie erwähnt 1,8 Prozent, etwa verdoppeln würde.
    Dieses Gesetz sollte dann folgende Bestimmungen enthalten.
    Ein derartiges Gesetz würde
    bewirken, dass Betriebe, die über ihren eigenen Bedarf hinaus Jugendliche einstellen, einen Rechtsanspruch gesetzlich fundiert auf eine Prämie hätten.
    Wobei genau dieser Rechtsanspruch in dem Gesetz erläutert würde, ab wann der eintreten würde.
    Diese Betriebe, die dem eingestellten Jugendlichen eine Lehrausbildung vermitteln, würden für die Dauer der gesamten Lehrzeit eine Prämie von 2.000 Schilling pro Lehrling und Monat erhalten.
    Die erforderlichen Mittel für diese Prämien sollten im Eventualfall aus dem Reservefonds der Arbeitslosenversicherung entnommen werden, agenzte Höchtl.
    Wie gesagt, dies aber nur für den Fall, dass die Jugendarbeitslosigkeit bedrohliche Ausmaße annehme und dafür seien derzeit noch keine Anzeichen vorhanden.
    Berichterstatter war Markus Sommersacher.
    Unter dem Titel Die Hand fürs Land wird morgen der Bauernbund in einer Großveranstaltung in der Wiener Wickhalle in Oberla sein Programm für die 80er Jahre und damit natürlich vor allem für die kommende Nationalratswahl am 6.
    Mai der Öffentlichkeit vorstellen.
    Der Bauernbund veranstaltet diesen Bundes-Bauern-Tag, wie er morgen stattfinden wird, statutengemäß nur alle vier Jahre.
    Zum ersten Mal wurde 1971 anlässlich eines Bauernbundestages ein Programm erstellt, mit dem gleichzeitig die Bauernpolitik der ÖVP zum ersten Mal als Oppositionspartei stilisiert wurde.
    Der zweite Bundesbauerntag 1974 brachte ebenfalls ein Bauernprogramm und der kommende 79er-Bauerntag bringt wieder ein Bauernbundprogramm, das auf den beiden anderen aufbaut und natürlich gleichzeitig als Wahlerklärung der Großen Oppositionspartei für den kommenden Nationalratswahlkampf und die Wahlen am 6.
    Mai und Forscher auf die Bauernpolitik eines möglichen ÖVP-Landwirtschaftsministers nach den Wahlen zu werten ist.
    Aus diesem Programm hat Hans Adler für Sie den folgenden Auszug zusammengestellt.
    Das Programm hat die Form einer 47 Seiten starken Broschüre.
    Die Titelseite ziert eine grüne Hand, die eine blaue Kugel trägt, auf der mit einem Froschaugenobjektiv fotografiert eine Landkarte von Österreich zu sehen ist.
    Dieses Symbol erklärt Bauernbund-Direktor Ingenieur Rudolf Strasser so.
    Wir haben bewusst diesen Namen gewählt, weil wir damit ausdrücken wollen, dass der Bauernbund
    die gestaltende Kraft für den ländlichen Raum ist.
    In einer eher allgemein gehaltenen Einleitung findet sich eine Liste von menschlichen Wertvorstellungen wie freie Entscheidungsfähigkeit, Anerkennung der Leistung, partnerschaftliches Zusammenleben mit anderen Menschen
    Und dann die Zusammenfassung der Gefährdung dieser Werte.
    Wachsende Macht, anonymer Großapparate, dann deutlich auf die Regierungspartei gemünzt, Gefährdung durch klassenkämpferische Tendenzen und weltfremde Ideologien und noch einiges andere mehr.
    Die Darstellung des Standortes der Bauern innerhalb der Gesamtbevölkerung wird auf die 770.000 Menschen hingewiesen, die seit dem Krieg den Hof verlassen haben und in die Ballungszentren abgewandert sind.
    Und auf die Frage, wohin dieser Weg führe, gibt das nächste Kapitel die Antwort.
    Ich zitiere wörtlich.
    Die Agrarquote, gemeint ist natürlich der Anteil der Bauern an der Gesamtbevölkerung, wird auch am Ende dieser Entwicklung bei uns höher liegen als in anderen Industrieländern, weil im Alpenland Österreich nicht zuletzt im Interesse des Fremdenverkehrs eine gepflegte Kultur und Erholungslandschaft erhalten werden muss.
    Daraus ergibt sich natürlich die Frage, wer das bezahlen soll.
    Der Bauer bleibt nur dann auf seinem Hof, wenn er dort auch einigermaßen verdienen kann.
    Darauf die Antwort des Programms.
    Der Aufwand der Gesellschaft für die überbetrieblichen Leistungen des Bauern wird zunehmen.
    Aus dem weiteren Programm geht deutlich hervor, dass damit sowohl der Verbraucher als direkter Kostenträger gemeint ist, indem er eben höhere Preise für landwirtschaftliche Produkte wird zahlen müssen, wie auch der Staat, der aus Steuergeldern Exportförderungen zahlen muss, um den Bauern den Absatz ihrer Produkte und damit ihren Verdienst zu sichern.
    Das eigentliche Programm oder Wahlprogramm für die Bauern, wenn man so will, trägt in der Broschüre den Titel Unsere Vorschläge.
    Bauernbundchef Strasser fasst zusammen.
    Es ist feststellbar, dass immer mehr Menschen im ländlichen Raum leben wollen.
    dass damit wirtschaftliche Impulse zweifellos für den ländlichen Raum verbunden sind und dass es eben gilt, diese Chancen für die Menschen im ländlichen Raum zu nützen.
    Hier findet man unter anderem die Forderung nach mehr Beweglichkeit in der Produktion und der Vermarktung.
    Ein Wunsch, den natürlich vor allem die Bauern selbst und ihre genossenschaftlichen Organisationen erfüllen müssen.
    Gefordert wird unter anderem das Ölsatenprojekt als Möglichkeit zum Aufbau einer neuen Produktion.
    Man findet den Plan eines Agrarischen Exportförderungsfonds, der, so heißt es in der Broschüre, in erster Linie aus den Mitteln der Abschöpfungen für Agrarprodukte gespeist werden soll.
    Und damit kommt man zur Agraraußenpolitik.
    Denn die Speisung eines Fonds durch Beiträge, die man von Importeuren als Ausgleich für im Ausland gezahlte Agrarstützungen kassiert, das ist genau das System,
    der europäischen Gemeinschaften.
    Die aber haben bei etlichen Verhandlungen, zuletzt bei den Bierimporten und den Rindfleisch-Exporten Österreichs deutlich bewiesen, dass sie dem kleinen Partner kaum zugestehen, was sie für selbstverständlich halten.
    Auf die Frage, wie man also mit diesen Schwierigkeiten fertig werden will, meint Strasser.
    Sicher ist es so, dass man nicht von heute auf morgen alles verwirklichen wird können.
    Es ist sicher notwendig,
    in Verhandlungen das zu erreichen, was notwendig ist für eine breitere Ernährungssicherung.
    Und die Handelspolitik hat hier eine sehr wichtige Funktion.
    Aber es ist nicht einzusehen, dass sich beispielsweise die EWG immer besser abschirmt vor Importen aus Drittländern.
    der gegen Österreich international als Musterknabe fungiert.
    Das ist für die österreichischen Bauern nicht einsichtig.
    Weitere Schwerpunkte des Programms sind sozialpolitischer Natur, wie Anspruch auf Arbeitslosengeld für Nebenerwerbslandwirte,
    ärztliche Versorgung, gleiche Rechte für die Bäuerin und ähnliches.
    Und schließlich fällt unter dem Kapitel Regionalpolitik vor allem die Forderung nach einer zweiberuflichen Ausbildung des Bauern, Landwirt und Handwerker auf.
    Sie soll, so liest man weiter, eine der Grundlagen für eine neue Infrastrukturpolitik in den ländlichen Gebieten durch Ansiedlung von Betrieben sein.
    Hans Adler fasst das Programm 79 des österreichischen Bauernbundes zusammen.
    Morgen Samstag wird im Wiener Messegelände in Prater die österreichische Möbelfachmesse eröffnet.
    Bis Dienstagabend wird diese Möbelausstellung nur Wiederverkäufern, also Möbelhändlern, zugänglich sein.
    Mit der Eröffnung der Wiener Frühjahrsmesse am nächsten Mittwoch wird dann die Möbelausstellung auch für das allgemeine Publikum zu sehen sein.
    Aus Anlass der Möbelmesse gibt es heute auch ein Symposium zum Thema Kind und Möbel.
    Außerdem finden noch Podiumsgespräche zur Frage Möbel als Kapitalanlage statt.
    Österreichs Möbelindustrie wird immer der Vorwurf gemacht, sie produziere am Bedarf vorbei.
    Deshalb müssten die Konsumenten ausländische Möbel kaufen.
    Mit dem Vorsitzenden des Fachverbandes der Möbelindustrie, Kommerzialrat Felix Effenberg, führte Matthias Kattinger das folgende Gespräch.
    Kommerzialrat Effenberg, Österreich importierte im Jahre 1977 viermal so viel Möbel wie es exportierte, 1978 waren es noch immer mehr als dreimal so viel.
    Erzeugt die österreichische Möbelindustrie also nicht das, was Österreichs Konsumenten wollen oder warum ist das so?
    Doch Österreichs Möbelerzeiger werden bestimmt einen erheblichen Teil ihrer Produkte am österreichischen Markt absetzen.
    Und zwar deswegen, weil sie die Basis ihrer Produktion am Heimmarkt suchen.
    Es sind aber gewisse Produkte,
    die aus dem Ausland hereinkommen, die in Österreich zum Teil nicht mehr erzeugt werden können, weil die aus dem Ausland zu billig importiert werden.
    Es wird natürlich auch ein gewisser Teil teurer Ware importiert, die von den einzelnen Verkaufshäusern zur Abrundung ihres Sortiments benötigt werden.
    Wenn wir die in Österreich verkauften teuren Produkte vergleichen mit den importierten, wie ist dann ungefähr das Verhältnis?
    Das kann man aus der Statistik nicht sehr leicht ersehen, aber eine Mengenpreisstatistik zeigt, dass wir österreichische Möbel per 100 Kilogramm zu einem Preis von 4.800 Schillingen exportieren, während die Importmöbel
    für 100 Kilogramm nur einen Preis von 3.500 Schilling bekommen.
    Das zeigt also, dass wir höherwertige Ware exportieren, als importiert wird.
    Es zeigt sich aber auch, dass ein großer Teil der hochwertigen österreichischen Ware am österreichischen Markt abgesetzt wird.
    Ich würde sagen, dass ungefähr 90 Prozent der hochwertigen, der teuren österreichischen Qualitätsmöbel in Österreich produziert werden.
    Das Jahr 1978 geht als Jahr der großen Pleiten in die Unternehmensgeschichte ein.
    1979 wird nicht besser, vielleicht sogar, wie es jetzt ausschaut, noch schlechter werden.
    Waren die österreichischen Möbelerzeuger auch von dieser Pleitenwelle betroffen oder wie schaut hier die Entwicklung aus?
    Die österreichischen Möbelerzeiger haben 1978 eigentlich nur eine, wie Sie gesagt haben, Pleite erlebt.
    Es ist nur eine Firma in Ausgleich gegangen von den Möbelerzeugern.
    Von 1979 ist mir bis jetzt noch keine Möbelfirma bekannt.
    Heißt das, dass die Struktur der österreichischen Möbelindustrie so gut ist, dass die österreichischen Möbelproduzenten praktisch das dafür bekommen für ihre Produkte, was es ihnen kostet oder was ist die Ursache dafür?
    Es ist sicher so, dass derzeit im Jahr 1978 und auch jetzt 1979 am Möbelmarkt, nicht nur in Österreich, sondern international, also auch in den anderen Ländern, ein immenser Preisdruck herrscht.
    Es ist sicher nicht so, dass die Möbelerzeiger derzeit dick verdienen.
    Ich glaube eher, dass es so ist, dass die Firmen sehr sparsam arbeiten und sich bemühen, mit dem erzielten Erlös das Auslangen zu finden.
    Seit einem Jahr gibt es das österreichische Möbelgütezeichen.
    Was sagt dieses Gütezeichen dem Konsumenten und wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit diesem Gütezeichen?
    Das Gütezeichen wird von den Firmen, die es für ihre Produkte erhalten haben, als sehr positiv bewertet.
    Und zwar glauben die Firmen zu wissen, dass der Konsument das Gütezeichen akzeptiert hat, dass er auch nach Möbeln mit dem Gütezeichen fragt und dass dieses Gütezeichen ihm also die Garantie gibt, dass er gute und qualitativ hochwertige Möbel erhält.
    Wie schwer bekommt man als Möbelhersteller dieses Gütezeichen?
    Gibt es eine Pickerlinflation?
    Es gibt absolut keine Pickerlinflation.
    Es sind derzeit Gütezeichen für ungefähr 96 Produktgruppen an nicht ganz 40, ich glaube 39 Firmen vergeben worden.
    Das zeigt, dass ein großer Teil der österreichischen Produzenten bis jetzt um das Gütezeichen noch nicht eingekommen ist.
    Ich danke für das Gespräch.
    Dieses Gespräch führte Matthäus Katinger, es ist jetzt 12.40 Uhr, Bericht aus dem Ausland.
    In Spanien wurden gestern zum zweiten Mal nach dem Tod von Generalissimo-Francisco-Franco-Wahlen zum Parlament in Madrid abgehalten.
    Während die Meinungsforscher noch bis knapp vor Wahlschluss von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der demokratischen Zentrumsunion des Regierenden Ministerpräsidenten Soares und den Sozialdemokraten sprachen, ist es zu einem völlig anderen Ergebnis gekommen.
    Die regierende demokratische Zentrumsunion konnte einen klaren Sieg erringen, wahrscheinlich mit ungefähr 169 Mandaten zu 116 Mandaten der Sozialistischen Arbeiterpartei.
    Eine der Nachrichtenagenturen spricht sogar schon von einem endgültigen Endergebnis.
    Wir schalten dazu zu Robert Gerhard nach Madrid.
    Es wird sich am 1.
    März nicht viel ändern, meinte Santiago Carillo, Generalsekretär der spanischen Kommunisten, schon Anfang dieses Jahres als Wahlen ausgeschrieben worden.
    Seine auf Eurokurs liegende KP hat nach den jetzt vorliegenden noch provisorischen Ergebnissen Erfolge verbuchen können.
    Sie verbesserte ihre dritte Position im Madrider Parlament von 20 auf 23 Abgeordnete, während die beiden führenden Parteien annähernd gleiche Ergebnisse erzielten.
    Die regierende Zentrumsunion von Premier Adolfo Suárez kann mit etwa 167 Sitzen rechnen.
    Die Sozialisten unter Generalsekretär Felipe González mussten ihre hochgeschraubten Hoffnungen begraben.
    Sie bleiben mit rund 121 Parlamentsplätzen knapp über dem Stand vom Sommer 1977, als in Spanien nach fast 40 Jahren Franco-Diktatur zum ersten Mal wieder frei gewählt werden konnte.
    Das von Meinungsforschern vorausgesagte Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Zentrumsunion und Sozialistischer Arbeiterpartei blieb aus.
    Für eine von vielen erwartete große Koalition besteht nach diesem Wahlausgang kein Anlass mehr.
    Die Regierungspartei wird, wie bisher, mit der relativen Mehrheit allein ein neues Kabinett bilden und die Sozialisten bleiben die größte Oppositionsgruppe in den spanischen Kortes.
    Mit Sicherheit wird Suárez wieder von König Juan Carlos mit der Regierungsbildung beauftragt.
    Politische Beobachter sind über die hohe Zahl von etwa 31 Prozent Stimmenthaltung und über das Auftreten von regionalen Splittergruppen besorgt.
    Sie geben die Schuld den beiden großen Parteien, denen es nicht gelang, Demokratie verständlich ins Volk zu tragen und die sich auch nicht genügend um die Probleme in den Provinzen sorgten.
    Die Folge ist eine Atomisierung in Splittergruppen.
    Von insgesamt 14 jetzt in den Korte vertretenen politischen Gruppen sind neun regionale Verbände mit meist linker bis ultralinker ideologischer Ausrichtung.
    Dazu zählen beispielsweise die radikalen Basken von Eri Battasuna, die erstmals an den Wahlen teilnahmen und gleich drei Sitze erreichen konnten.
    Ihr politisches Ziel ist eine unabhängige, sozialistische Baskenrepublik.
    Die Untergrundorganisation ETA ist auf ihrer Linie und versteht sich als der bewaffnete Arm von Eri Battasuna.
    Im Parlament ist jetzt auch mit fünf Sitzen erstmals die Stimme Andalusiens vertreten.
    Und zwar durch den PSA, eine radikal-sozialistische Partei, die Unterstützung von Gaddafi aus Libyen erhält.
    Des Weiteren sind mit der Union del Pueblo Canario, mit einem Abgeordneten der Kanarischen Inseln und jeweils einem aus der Provinz Aragón und Navarra, erstmals auch aus diesen Regionen, Repräsentanten im Parlament von Madrid, die Autonomie auf ihre Fahnen geschrieben haben.
    Die Wahlen vom 1.
    März haben gezeigt, dass sich die Linke Spaniens in vielfältige Fraktionen auffächert, während das rechte Lager in den Sog der Zentrumsunion geraten ist.
    Die noch viertstärkste Partei, demokratische Koalition der ehemaligen Franko-Minister Fraga und Arelsa, konnte nur neun Sitze erreichen.
    Und die Ultrarechten schafften gerade einen Abgeordnetenplatz.
    Von den rund 27 Millionen der wahlberechtigten Bevölkerung waren 34 Prozent der abgegebenen Stimmen für die regierende Partei und damit für eine Politik der Moderation ohne sozialisierende Experimente.
    Der neue Kurs wird weiter in Richtung Mitte rechts gehen.
    Robert Gerhardt war der Berichterstatter.
    In Indokina schießen sogenannte kommunistische Brüder aufeinander.
    In einem Teil der Welt, wo seit einer Generation ein Krieg dem anderen folgt und wo ein Volk, die Vietnamesen, es mit einer Macht nach der anderen aufnehmen.
    Die Vietnamesen unter ihrem schon legendären Heerführer Giap haben die Franzosen und die Amerikaner besiegt und den Nachbarn Kambodscha überrannt.
    Und China ist offenbar ausgezogen, Hanoi in die Schranken zu weisen.
    Dabei sprechen die Bevölkerungszahlen natürlich für China, das mit 3,5 Millionen Mann die größte Armee der Welt stellt.
    Dafür aber haben die Vietnamesen reiche Kampferfahrung und modernes Rüstungsmaterial aus der UdSSR und aus erbeuteten amerikanischen Beständen.
    Und noch eins kommt hinzu, was die Position der Chinesen nicht zu hundertprozentig überlegen erscheinen lässt.
    Die Hälfte der eigenen Armee ist im Norden gebunden, an der viele tausende Kilometer langen Grenze zur Sowjetunion, wo den Chinesen eine ganze Million hochtechnisierter Sowjetsoldaten gegenüberstehen.
    Und auf diese Front richtet sich das Augenmerk der Welt.
    Bis zur Stunde verhält sich Moskau still, man kann sich also damit begnügen, die spärlichen und bruchstückhaften Nachrichten aus Südostasien zu registrieren.
    Werner Rieder fasst sie zusammen.
    Hanoi hat Pekings jüngsten Vorschlag für gemeinsame Verhandlungen zu einem Friedensabschluss offenbar abermals zurückgelesen.
    Die vietnamesische Regierung beharrt auf ihrem Standpunkt, wonach China erst seine Invasionsarmee von Vietnam abziehen müsse, bevor man sich gemeinsam an den Verhandlungstisch setzen kann.
    Wie ein Sprecher der vietnamesischen Botschaft in der indonesischen Hauptstadt Jakarta dazu erklärt, sei China zuerst in Vietnam eingedrungen und solle deshalb zuerst einmal wieder abziehen, bevor man mit bilateralen Verhandlungen beginnt.
    Das Außenministerium in Peking hatte gestern dem Botschafter Vietnam in der chinesischen Hauptstadt eine offizielle Note übersandt.
    Darin hieß es, die chinesische Regierung unterbreite heute der Regierung von Vietnam abermals den Vorschlag, dass beide Seiten ihre stellvertretenden Außenminister für Verhandlungen bereitstellen.
    Die Friedensverhandlungen sollen an einem von beiden Seiten abgestimmten Treffpunkt stattfinden und zwar so bald wie möglich.
    Dabei sollten Mittel und Wege aufgezeigt werden, den gegenwärtigen Grenzkonflikt zwischen beiden Ländern zu beenden.
    und den Frieden und die Ruhe entlang der Grenze dauerhaft zu sichern.
    Wie amerikanische Beobachtungsschiffe im Golf von Tonking vor der Küste von Nordvietnam sowie aus den südlich gelegenen Gewändern des chinesischen Meeres melden, kommt es offenbar demnächst um die Paracel-Inseln zu einem weiteren bewaffneten Konflikt.
    Die Gruppe der Paracel-Inseln, von denen neun auf internationalen Weghaken eingetragen sind, liegt 360 Kilometer östlich von dem vietnamesischen Hafen Da Nang.
    Bis 1975 waren sie praktisch Niemandland.
    Doch dann entdeckten chinesische Geologen auf Forschungsfahrten im südchinesischen Meer, dass die genannten Parallelinseln inmitten eines großen, submaritimen Höhepferde liegen.
    Daraufhin landete im Frühjahr 1975 ein Kontingent der chinesischen Marine auf den Inseln und ließ eine Besandung darauf zurück.
    Spätere Versuche erneut, die Inseln zurückzugewinnen, flogen allsamt ziellos.
    Doch nach letzten Meldungen des amerikanischen Militärnachrichtendienstes
    haben wir in den letzten Tagen sowohl China als auch die Sowjetunion weitere Kriegsschiffe, in die von Peking und Hanoi gleichermaßen beanspruchte Indienergruppe entstanden.
    Militärbeobachter glauben, die sowjetischen Kriegsschiffe werden versuchen, eine Art Sperrriegel rings um die Indien zu ziehen.
    Im Schutze dieses Riegels sollen dann jesamenische Landungspostes Truppen auf den einzelnen Indienern absetzen, die unter Feuerschutz von den naheliegenden Schiffen die chinesischen Besatzungen angreifen, um die
    Soviel also von Werner Reeder.
    Mittlerweile ist es 12 Uhr und 48 Minuten geworden.
    Kulturberichte im Mittagschanal.
    Die kommende Premiere des Wiener Burgtheaters findet am nächsten Sonntag statt.
    Gespielt wird Shakespeare's Komödie, Wie es euch gefällt, in einer Übersetzung von Heinrich Müller.
    Den folgenden Bericht verfasste Erich Gabriel.
    Wie es euch gefällt wurde um 1599 in London uraufgeführt und gehört zu den meistgespielten Komödien Shakespeare's.
    Die letzten Neuinszenierungen dieses Stückes am Burgtheater waren 1957 in der Regie von Lindbergh und zehn Jahre später war Josef Giel in der Regisseur.
    Schauplatz der Handlung ist der Ardenner Wald.
    Der Wald als Zufluchtsort vor politischer Verfolgung und als irreale Szene menschlicher Verwirrungen.
    Es ist ein Stück, das viel Raum lässt für Analysen und Interpretationen.
    Der Regisseur der Aufführung, Thierry Heinz... Es ist ein Mysterium.
    über Liebe und auch über Paare.
    Er hat nicht ein anderes Stück geschrieben, so wie es euch gefällt.
    Das kümmert sich immer so viel an Hochzeit.
    Warum und wie.
    Und wie erbarmungslos die Liebe sein muss.
    Ich mache es zum ersten Mal.
    Wir kochen es zusammen.
    Wir können noch nicht wissen, was für eine Suppe es wird.
    Das Burgtheater hat in letzter Zeit mit englischen Regisseuren sehr gute Erfahrungen gemacht.
    Zum Beispiel Peter Woods' Inszenierung von Harold Pinter's Betrogen ist ein großer Presse- und Publikumserfolg.
    Hauptproblem der Arbeit mit fremdsprachigen Regisseuren war aber immer die mangelhafte Sprachsensibilität.
    Burgtheaterdirektor Benning...
    der fremdsprachigen Regisseure, die kein deutsch oder mangelhaft deutsch, unzureichend deutsch können, stellt sich gerade bei den Engländern am allerwenigsten.
    Unter Terrence zum Beispiel hat inzwischen
    so hervorragend Deutsch gelernt, dass er sich sicher so gut verständlich machen kann und dass er sicher ein so gutes künstlerisches Einfühlungsvermögen in die deutsche Sprache hat, wie das so mancher deutschsprachige Regisseur nicht in der gleichen Weise hat.
    Karl-Heinz Hackl, der in »Wie es euch gefällt« in Orlando und in »Betrogen« ebenfalls eine Hauptrolle spielt, über seine Erfahrungen mit den englischen Regisseuren.
    Meine Erfahrungen hier am Burgtheater mit Peter Wuth und Terry Henss, da kann ich sagen, das sind zwei sehr erfahrene Regisseure, die sich vermitteln können eben und die Gefühlsebene einem mitteilen können während einem Probenablauf.
    Da gibt es überhaupt keine Schwierigkeiten.
    Es war professionell und sehr zur Selbstständigkeit des Schauspielers beitragend.
    In einem Szenenausschnitt Andrea Jonasson, die die Rosalind spielt und Karl-Heinz Hacke.
    Verzeiht mir teure Rosalind.
    Nein, wenn ihr so langsam seid, kommt nicht vor meinen Blick mehr.
    Ich hätte ebenso gern zum Werber.
    Einen Schneck.
    Einen Schneck?
    Ja, einen Schneck.
    Denn kommt er auch langsam, er trägt sein Haus auf seinem Kopf.
    Eine bessere Mitgift, denke ich, als ihr einem Weib macht.
    Nebenbei, er bringt seine Bestimmung mit.
    Was ist das?
    Na, Hörner, die solche wie ihr sonst ihren Weibern verdanken.
    Aber ihr als Schnecke kommt schon bewaffnet mit eurem Schicksal und nehmt dem Weib die Mühe ab.
    Tugend ist kein Hornmacher und meine Rosalind ist tugendhaft.
    Und ich bin eure Rosalind.
    Rosalind liebt als Knabe Ganymed Orlando.
    Und dieser liebt in und durch Ganymed wieder Rosalind.
    Das wechselnde Bild der Geschlechter, vereint in dem Mädchen, muss also sichtbar gemacht werden und nicht ein Hosenrollen-Klischee.
    Ich habe mir nicht zu viel gesagt, du musst jetzt den Mann spielen.
    Einfach nur ein bisschen, ja, man benutzt ein bisschen die Stimme.
    Also wenn ich das Mädchen spiele, spreche ich vielleicht ein bisschen höher und ein bisschen nur forscher als Junge.
    Aber sonst einfach nur vielleicht freier in meinen Bewegungen, die also das Hofmädchen nicht tun würde.
    Aber sonst habe ich nicht daran gedacht, den Mann jetzt absolut zu spielen.
    Weitere Hauptrollen in dieser Inszenierung spielen unter anderem Marike Adam, Gabriele Schuchter, Norbert Kappen und Heinz Reinke.
    Das war ein Bericht von Erich Gabriel.
    In einer Pressekonferenz in Wien stellte sich heute ein neugegründeter Verein zur Förderung offener Kultur- und Werkstättenhäuser mit einem ersten Großprojekt der Öffentlichkeit vor, und zwar mit dem Plan der Umwandlung des vom Abriss bedrohten Technologischen Gewerbemuseums im 9.
    Wiener Gemeindebezirk
    in ein offenes Kultur- und Werkstättenhaus.
    Heidi Grundmann war für uns dabei.
    Das Technologische Gewerbemuseum in Wien ist kein Museum, sondern eine ehemalige Lokomotivfabrik, die dann zu einer Schule umgewandelt worden ist, die jetzt wiederum dabei ist, in ein ganz neues Gebäude umzuziehen.
    Was mit dem alten, 1880 erbauten Fabriksgebäude geschehen soll, das als Industriebau teilweise unter Denkmalschutz steht, weiß man nicht genau.
    Man hört von Abriss, von geplanten Tiefgaragen, Wohnhäusern, von Großlaboratorien und so weiter.
    Der Verein zur Schaffung von offenen Kultur- und Werkstättenhäusern hingegen, ein Verein, zu dem sich Architekten, Kunsterzieher, bildende Künstler, Musiker, Sozialarbeiter und Angehörige feministischer Gruppen zusammengeschlossen haben, will das TGM-Gebäude mit seiner Vielfalt an großen und kleinen Räumen, mit seinen Höfen, mit seinen Werkstätten und seiner günstigen Lage als Gebäude so belassen, wie es ist.
    Aus der ehemaligen Schule aber soll ein Kristallisationspunkt für kulturelle Aktivitäten im weitesten Sinne werden.
    Der Obmann des Vereins, Walter Naht, Im Gegensatz zu den bisherigen Kultureinrichtungen, die nur Menschen ansprechen, die den Wunsch haben, irgendetwas zu betreiben, etwas zu lernen, und das ist nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung, wollen wir an die Menschen herantreten, die diesen Wunsch derzeit noch nicht haben.
    Wir wollen ihnen offerieren nicht ein Programm, nicht einen Konsum, wir wollen ihnen offerieren Tätigkeiten.
    Wir haben eine ganze Reihe von Gruppen, die sich bei uns angemeldet haben und direkt solche Dinge durchführen wollen.
    Aber wir haben auch Sozialarbeiter, eine ganze Reihe, die also echt nach außen hin, in die Häuser hinein arbeiten wollen.
    Sie wollen Nachbarschaftshilfen aufbauen, Gemeinwesenarbeit leisten, als Stützpunkt dieses Haus.
    In diesem Haus sind vorgesehen, einmal jungen, nicht allwerten Künstlern die Möglichkeit zu geben, das, was sie gelernt haben in den Schulen und überall, auszuüben.
    Das heißt, sie kommen mit bestimmten Projekten, die sie durchführen wollen, bildende Künstler, Musiker und andere, und bekommen dann die Miete, die sie sich leisten können.
    Räume, in denen sie arbeiten können.
    Mit der Auflage, diese Werkstätten und Räume offen zu haben, das heißt in dem Sinn, dass sie selbstbereit sind, mit anderen Menschen, die nicht motiviert sind, über Inhalte, Formen und ihre Arbeit zu sprechen, Workshops zu machen und anderen Menschen näher zu bringen in die Kunst.
    Im TGM soll also Kultur nicht mehr verordnet, vorgeplant und in abgepackten Portionen verabreicht werden, sondern ein ständiger, an den Bedürfnissen aller Beteiligten orientierter Verständigungsprozess sich entwickeln, der vielfältigste Formen annehmen kann.
    Über die Kosten und die Finanzierung eines solchen Unternehmens hat man sich auch Gedanken gemacht.
    Die Umwandlung selber würde relativ wenig kosten, weil es noch im Stand ist, noch als Schule derzeit sogar benützt wird.
    Das Haus muss erhalten werden, die Heizung und das Licht muss gesichert werden.
    Da werden wir alles tun, auch selbst solche Tätigkeiten zu machen, dass wir zu Geld kommen und Geld erarbeiten.
    Aber dieses Geld wird kaum jemals tragen können, so ein Projekt.
    Der zuständige Stadtrat Helmut Zilk erfuhr von der TGM-Pressekonferenz zufällig gestern bei einem Interview für die Sendung Kunst Heute.
    Von dem Projekt Offenes Kultur- und Werkstättenhaus selbst aber hatte er bereits erfahren.
    Wenn die Pressekonferenz einfach dazu dient, die Öffentlichkeit sensationell aufmerksam zu machen, ist das sicher was Schönes.
    Besser wäre es gewesen, wenn wir vorher hätten reden können und man hätte dazu auch seine Meinung äußern können.
    Ich hätte dann nämlich sagen können, das ist ein hochinteressantes Projekt,
    mit dem wir uns beschäftigen sollen, das mich sehr interessiert, das nicht ganz einfach zu verwirklichen sein wird, weil ja bekanntlich das TKM kein Gemeindeeigentum ist, es müssen ja hier Eigentumsprobleme gelöst werden, aber dass unser grundsätzliches Interesse da ist, ich habe den Auftrag des Bürgermeisters mich darum zu kümmern, aber leider kann ich das morgen auf der Pressekonferenz nicht sagen, weil ich nicht einmal eingeladen worden bin.
    Das Wohlwollen des neuen Kulturstadtrates hat sich seit dem gestrigen Interview mit ihm bereits in der Festlegung eines Aussprachetermins mit dem Verein offener Werkstättenhäuser niedergeschlagen.
    Schon der Name dieses Vereins deutet an, dass es nicht bei einem solchen auf kulturelle Stadtteilarbeit ausgerichteten Haus bleiben soll.
    Und nach diesem Beitrag von Heidi Grundmann nochmals ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    In Linz hat am Vormittag der außerordentliche Bundesparteitag der SPÖ begonnen.
    Bundeskanzler Kreisky sagte, Ziel der Sozialisten sei es, bei den Nationalratswahlen wieder das Vertrauen der Mehrheit zu gewinnen.
    Die Bevölkerung habe die Wahl zwischen einer Regierung nach dem Geist der vergangenen neun Jahre und einem Kabinett Taus Götz das Rückschritt, Rückständigkeit und die Beseitigung dessen bedeute, was die SPÖ-Regierung geschaffen habe.
    Der Obmann der jungen ÖVP, Höchtl, hat das Konzept der Volkspartei über die Jugendbeschäftigung vorgelegt.
    Höchtl verlangte die Förderung der Existenz von Jungunternehmern.
    Betriebe, die Jugendliche einstellen, sollen nach dem Konzept eine Prämie von 2000 Schilling pro Lehrling und Monat erhalten.
    Der ÜVP-Bauernbund hat ein Schwerpunktprogramm für die kommenden Wahlen erarbeitet.
    Hauptforderungen sind die Verwirklichung einer umfassenden Agrar- und Ernährungswirtschaftsordnung, höhere Erzeugerpreise, Kurswechsel im agrarischen Außenhandel und Unterstützung der bäuerlichen Betriebe in den Berg- und Grenzgebieten.
    Spanien.
    Bei den gestrigen Parlamentswahlen hat die regierende Zentrumsunion von Ministerpräsident Suárez ihre führende Position klar behauptet, die absolute Mehrheit aber knapp verfehlt.
    Die Zentrumsunion will weiterhin allein regieren.
    Auch die sozialistische Partei, die zweitstärkste politische Gruppe, hat Stimmengewinne erzielt, wird aber weiter in Opposition bleiben.
    An dritter Stelle steht die kommunistische Partei, die die größten Gewinne verzeichnen konnte.
    USA.
    Der israelische Ministerpräsident Begin wird heute neuerlich mit Präsident Carter über den Fortgang des Friedensdialoges mit Ägypten beraten.
    Nach der ersten Unterredung hat sich Begin optimistisch geäußert.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Außerordentlicher SPÖ-Parteitag in Linz, Kreisky-Referat
    Einblendung: Kreisky ( 6 x)
    Mitwirkende: Bernardi, Zita [Gestaltung] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: SPÖ-Parteitag, Holocaust, Androsch - Opernball
    Mitwirkende: Seifert, Wilfried [Gestaltung]
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP-Konzept zur Jugendbeschäftigung
    Einblendung: Höchtl (2 x)
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Höchtl, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Möbelindustrie wehrt sich gegen Vorwurf, nicht auf Grund der Konsumenten zu produzieren
    Interview: Effenberg
    Mitwirkende: Kattinger, Matthäus [Gestaltung] , Effenberg, Felix [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Spanien: vorläufiges Ergebnis Suarez-Partei 167 und Gruzolez Partei 121 Sitze
    Mitwirkende: Gerhardt, Robert [Gestaltung]
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Indochina: Kämpfe dauern an, Vermittlungsversuche USA-UdSSR
    Mitwirkende: Rieder, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Pressekonferenz des neu gegründeten Vereins "Offene Werkstättenhäuser"
    Einblendung: Hnat, Zilk
    Mitwirkende: Gabriel, Erich [Gestaltung] , Zilk, Helmut [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: "Wie es euch gefällt"-Burgtheaterpremiere
    Einblendung: Benning, Jonasson, Hackl
    Mitwirkende: Grundmann, Heidi [Gestaltung] , Benning, Achim [Interviewte/r] , Jonasson, Andrea [Interviewte/r] , Hackl, Karlheinz [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1979.03.02
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    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Steinwendner, Wolfgang [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1979.03.02 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
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