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KI-generiertes Transkript
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Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Durch das Mittagsschonal führt Udo Bachmeier.
Die geplanten Themen in der Zeit bis 13 Uhr.
Offizieller Wahlkampfauftakt der Freiheitlichen Partei.
Sie hören ein Interview mit Bundesparteiobmann Götz.
Tagung des Sozialistischen Arbeitsbauernbundes.
Und aus dem Ausland planen wir ein Gespräch mit unserem Auslandskorrespondenten so gegen 12.30 Uhr und zwar über den großen Reaktorunfall in den Vereinigten Staaten.
Wir informieren Sie darüber hinaus über die derzeit bereits sichtbaren Auswirkungen des Nahostfriedensvertrags und zwar aus der Sicht Israels und aus der Sicht Ägyptens.
Im Kulturteil des Journals informieren wir Sie dann unter anderem über die Ausstellung inszenierte Räume in Hamburg.
Nun aber zunächst zu den Nachrichten.
Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn und Sprecherin Eva Itter.
USA.
Das Unglück im Kernkraftwerk auf Three Miles Island im Bundesstaat Pennsylvania wird möglicherweise die Zukunft der friedlichen Nutzung der Kernkraft in den USA infrage stellen.
Zwar sind die groß angelegten Evakuierungsmaßnahmen, die vorerst geplant waren, vorläufig zurückgestellt worden, aber der Vorsitzende des Energieausschusses des Senats sagte, der Vorfall könnte zu langen Verzögerungen beim Bau von Atomkraftwerken führen.
Er vertrat auch die Ansicht, die USA würden unter Umständen im heurigen Sommer von schweren Ausfällen in der Elektrizitätsversorgung betroffen sein, sollten die Kernkraftwerke bei Harrisboro und andere im Osten des Landes geschlossen werden.
Das Unglück auf Three Miles Island ereignete sich am Mittwoch, nachdem im Kühlsystem ein Schaden aufgetreten und radioaktiver Dampf freigeworden war.
Verschärft wurde die Lage durch derzeit nicht näher geklärtes menschliches Versagen.
Eine private Vereinigung von Wissenschaftlern erklärte unterdessen, in den USA gebe es noch weitere acht Reaktoren, die ein ähnliches Kühlsystem haben.
Diese Werke, verlangen die Wissenschaftler, sollten den Betrieb einstellen, solange nicht nachgewiesen sei, dass das Problem der Kühlsysteme gelöst wurde.
Präsident Carter hat erklärt, der Unfall zwinge die USA zu größeren Sicherheitsanstrengungen bei der Gewinnung von Kernenergie.
Weiters gab Erweisung, bei einer Evakuierungsentscheidung nicht übervorsichtig zu sein.
300 Kilometer nördlich des Kernkraftwerkes Harrisboro ist heute erhöhte radioaktive Strahlung festgestellt worden.
Ein Zusammenhang mit dem Unglück lässt sich allerdings derzeit nicht nachweisen.
Bundesrepublik Deutschland.
In Hannover wird es heute wahrscheinlich zu einer der größten Demonstrationen der Nachkriegszeit kommen.
Mehr als 10.000 Menschen, die sich bereits in der Vorwoche zu dem sogenannten Anti-Atom-Trek als Protest gegen den Bau eines Entsorgungszentrums in Gorleben zusammengeschlossen haben, marschieren sternförmig auf die Stadt zu.
Ministerpräsident Albrecht hat sich bereit erklärt, eine Abordnung von 250 Demonstranten zu empfangen.
Das Hearing der mehr als 60 Wissenschaftler wird indessen fortgesetzt.
In Freiburg hat gestern der baden-württembergische SPD-Vorsitzende Eppler die Landesregierung vor einer Kraftprobe im Zusammenhang mit dem geplanten Atomkraftwerk in Wiel gewarnt.
Wie Eppler meinte, sei eine solche Kraftprobe schon deshalb unnötig, weil ein Überangebot an elektrischer Energie bestehe.
Irak.
Nach heftigen Auseinandersetzungen haben sich die Teilnehmer an der Konferenz der Außen- und Wirtschaftsminister von 15 arabischen Staaten und der Palästinensischen Befreiungsorganisation in Bagdad heute überraschend auf einen vollständigen Wirtschaftsboykott Ägyptens und auf Möglichkeiten zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Kairo geeinigt.
Damit hat sich der gemäßigte Staatenblock unter der Führung Saudi-Arabiens der Forderung der radikalen Kräfte gebeugt, über Ägypten wegen des Friedensschlusses mit Israel einschneidende Sanktionen zu verhängen.
Bundesrepublik Deutschland.
Der ägyptische Staatspräsident Salat hat seinen Arbeitsbesuch in Bonn beendet und den Rückflug nach Kairo angetreten.
Als wichtigstes Ergebnis nahm er die politische Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland für den ägyptisch-israelischen Friedensvertrag und die Zusage mit nach Hause, dass sich die Bonner Regierung an einem westlichen Wirtschaftshilfeprogramm für Ägypten beteiligen wird.
Ägypten.
Die Suezkanalbehörden haben dem israelischen Frachtschiff Astort die Durchfahrt durch die Wasserstraße verwehrt.
Die Astort befindet sich auf der Heimfahrt von Südafrika nach Haifa.
Ein Antrag auf Durchfahrt durch den Suezkanal ist bereits Anfang April eingereicht worden.
Die Kanalbehörden haben ihn mit der Begründung abgelehnt, sie hätten noch keine Weisung erhalten, dass israelische Schiffe den Suezkanal benutzen dürfen.
Uganda, Kenia.
Wie die Presseagentur Reuter aus Nairobi berichtet, bereiten sich libysche Einheiten auf die Verteidigung der Hauptstadt Ugandas Kampala gegen die vorrückenden Truppen Tansanias und der ugandischen Befreiungsfront vor.
Die Armee von Staatschef Idi Amin befindet sich offensichtlich in völliger Auflösung.
Angeblich ist der Staatsminister für Verteidigung zu den Rebellen übergelaufen.
Das Ersuchen Ugandas um Einberufung einer Sondersitzung des Weltsicherheitsrates über die Kämpfe ist unterdessen zurückgestellt worden.
UNO-Generalsekretär Waltham ist gestern Abend zu einem inoffiziellen Besuch in Wien eingetroffen.
Waltham wird mit Bundespräsident Kirchschläger und mit Bundeskanzler Kreisky zusammentreffen und heute in der Akademie der Wissenschaften den Demokratiepreis des Österreich-Instituts entgegennehmen.
Auch ein Besuch der UNO-City ist vorgesehen.
Morgen Vormittag wird Waldheim in der Fernsehserie Rede und Antwort für eine Diskussion zur Verfügung stehen.
Am Montag reist Waldheim zu einer dreitägigen Sitzung der Leiter der UNO-Behörden nach Genf und tritt am 5.
April einen Besuch der DDR an.
In Ostberlin soll er mit dem Ehrendoktorat ausgezeichnet werden.
Für einen menschlicheren und damit wirkungsvolleren Strafvollzug sei in der Geschichte des österreichischen Strafvollzugs niemals mehr getan worden als im vergangenen Jahrzehnt, sagte Justizminister Broda heute bei Wahlveranstaltungen in Kärnten.
Als Grundlage dieser Entwicklung bezeichnete der Minister das seit vier Jahren wirksame neue österreichische Strafgesetzbuch, das weit über die Grenzen hinaus Anerkennung gefunden habe.
Auch zum wirksameren Schutz der Bevölkerung vor Kriminalität seien die Maßnahmen seit 1970 fortläufig ausgebaut worden, betonte Bruder.
In einer Aufzählung der wirksamen Strafvollzugsänderungen nannte der Justizminister an erster Stelle die Entkriminalisierung von Straßenverkehrsdelikten.
Auch die sinnlose Strafbestimmung des Abtreibungsparagrafen sei durch den Grundsatz »Helfen statt Strafen« ersetzt worden.
Der Gesundheitssprecher der ÖVP, Wiesinger, hat sich heute für die Schaffung sogenannter Altenwohnungen ausgesprochen.
Wiesinger versteht darunter Wohnungen mit kleineren Einheiten, die durch ihre Lage das Zusammenleben verschiedener Generationen begünstigen und die Gefahr der sozialen Isolation älterer Menschen vermindern würden.
Der ÖVP-Abgeordnete begründet seinen Vorschlag mit dem Hinweis darauf, dass vor allem in Großstädten bei älteren Menschen der Wunsch, entweder mit den Kindern oder zumindest in der nächsten Nähe der Kinder zu wohnen, stark ausgeprägt sei.
Zwei Drittel der im vergangenen Jahr in Vorarlberg verunglückten Motorradfahrer waren erst 16 bis 21 Jahre alt.
Bezogen auf Lenker von Personenautos hat ein Motorradfahrer ein mindestens viermal so großes Risiko, verletzt oder getötet zu werden.
Diese Zahlen gab das Kuratorium für Verkehrssicherheit in einer Ausstellung der Vorarlberger Arbeiterkammer auf der Dornbirner Hobbymesse bekannt.
Um die motorradlenkende Jugend zu mehr Besonnenheit zu bringen, erinnerte das Kuratorium für Verkehrssicherheit daran, dass 8 Prozent aller verunglückten Motorradfahrer sterben und 35 Prozent der Verletzten in Intensivstationen eingeliefert werden müssen.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit erneuert deshalb seine Forderung nach Einführung eines Stufenführerscheins.
Damit sollen Jugendliche und Anfänger an höhere Geschwindigkeiten und an stärkere Maschinen herangeführt werden.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit weist heute neuerlich auf die Gefährlichkeit des Rauchens am Steuer hin.
Zitiert wird eine internationale Untersuchung, wonach jeder 20.
Verkehrsunfall mit dem Rauchen im Zusammenhang steht.
Demnach werden in Österreich etwa 2500 Unfälle mit Personenschäden verursacht, weil der Autolenker durch eine Zigarette abgelenkt worden ist.
Konkret führt das Kuratorium für Verkehrssicherheit aus, dass das Manipulieren mit einer Zigarette häufig zu Fahrfehlern führe, dass man schwer gleichzeitig eine Zigarette halten und am Lenkrad drehen könne, dass Zigarettenrauch häufig zu tränenden Augen führe und dass Rauchen im Auto bei eingeschalteter Heizung oft den gleichen Effekt auslöse wie Trunkenheit.
Vor allem wird die Leistungsfähigkeit des Fahrers durch den angestiegenen Schadstoffgehalt in der Luft beeinträchtigt und es gelangt weniger Sauerstoff zu den wichtigen Körperzentren.
Als schlimmste Unart bezeichnet das Kuratorium für Verkehrssicherheit den Genuss einer Zigarette, um aufkommenden Hunger oder Müdigkeit zu unterdrücken.
Soweit die Meldungen.
Nun das Wetter.
Die Wetterlage.
Der Einfluss des über Polen angelangten Tiefs auf das Wetter in Österreich hat nachgelassen.
Im Süden überwiegt sogar schwacher Hochdruckeinfluss.
Eine durchgreifende Wetterbesserung kann sich bei uns aber nicht einstellen, da sich von den britischen Inseln bereits eine weitere Störungszone nähert.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden aufgelockerte Bewölkung, örtlich auch heiter.
Im übrigen Bundesgebiet dagegen nur lokale Aufhellungen.
Meist noch stark bewölkt und vor allem am Nordrand der Gebirge zeitweise Regen, in höheren Lagen Schneefall.
Mäßiger in freien Lagen auch lebhafter Wind aus West bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen 3 bis 8 Grad, im Süden bis 10 Grad.
Die tiefsten Temperaturen der kommenden Nacht liegen zwischen minus 2 bis plus 3 Grad.
Und die Wetteraussichten für morgen Sonntag?
Vorübergehend aufgelockerte Bewölkung, im Süden zum Teil auch heiter, im Laufe des Tages aber im Allgemeinen wieder zunehmende Bewölkung und von Westen her strichweise Regen.
Winde aus West bis Nordwest, leichter Temperaturanstieg, Höchstwerte 6 bis 11 Grad, im Süden bis 13 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, Regenschauer 6 Grad, Westwind mit 25 Kilometern in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 7 Grad Südwestwind mit 35 Kilometern in der Stunde.
Linz bedeckt Nieselregen 4 Grad Westwind mit 25 Kilometern in der Stunde.
Salzburg stark bewölkt 5 Grad Westwind mit 15 Kilometern in der Stunde.
Innsbruck bedeckt 9 Grad Nordostwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
Bregenz bedeckt Regen 3 Grad Ostwind mit 3 Kilometern pro Stunde.
Graz stark bewölkt, 10 Grad Windstille, Klagenfurt heiter, 11 Grad und Westwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
12 Uhr und 11 Minuten im Mittagsschanal nun zur Berichterstattung aus dem Inland.
Fünf Wochen vor dem 6.
Mai, dem Termin der Nationalratswahlen, setzt heute die kleinste Parlamentspartei, die FPÖ, ihren offiziellen Beginn des Wahlkampfes an.
Die beiden Großparteien haben ja schon vor einigen Wochen die Wahlbewegung offiziell eröffnet, die SPÖ mit ihrem Parteitag in Linz, die ÖVP eine Woche später mit dem Österreich-Kongress in Wien.
Wie sieht nun der freiheitliche Parteichef die Ausgangsposition seiner Partei für den 6.
Mai?
Hören Sie dazu das folgende Interview, das Erich Eichinger mit Dr. Alexander Götz führte.
Heute Wahlkampfauftakt der kleinsten Parlamentspartei.
Die kleinste Parlamentspartei beginnt auch am letzten.
ÖVP und SPÖ haben längst begonnen.
Warum ist schon vor dem Start das Geld ausgegangen?
Das ist nicht der Fall.
Es ist auch der Beginn, nicht der letzte.
Wir haben seit Oktober eine Kette von Veranstaltungen in ganz Österreich gemacht.
haben aber den Bundeswahlkongress als geschlossenen Auftakt für die Nationalratswahl eine Woche nach Durchführung der Regionalwahlen in Niederösterreich, Salzburg und Kärnten verlegt, bewusst.
Und ich glaube, dass das ein guter Zeitpunkt ist.
Sie haben ihn bewusst nach diesen beiden Landtagswahlen gelegt, aber besonderer Schwung ist aus diesen beiden Landtagswahlen ja für die Freiheitlichen nicht erkennbar.
Das ist ein Irrtum im Gegenteil.
Ich wäre also sehr froh, wenn wir etwa den Zuwachs, den wir in Niederösterreich unter sehr harten Randbedingungen erzielen konnten, von rund 20 Prozent bundesweit am 6.
Mai zu erreichen, in der Lage sind.
Was war dann der von Ihnen jetzt genannte Zuwachs?
War das auf den Götzeffekt zurückzuführen oder war das doch die regionale Stärke?
Ich bin da persönlich, glaube ich, das schlechteste Subjekt darauf zu antworten.
Ich bin überzeugt davon, dass das einerseits die Geschlossenheit der Freiheitlichen Partei und andererseits die Überzeugung unserer Mitarbeiter ist, dass wir einen erfolgreichen Weg gehen.
Wenn ich persönlich ein wenig dazu beitragen kann und wenn das der sogenannte Grätz-Effekt ist, soll es mich freuen.
Seit Sie Bundesparteiobmann sind, hat es eine Reihe von Wahlgängen gegeben.
Haben die Ergebnisse dieser Wahlgänge irgendetwas am Wahlziel der FPÖ für den 6.
Mai verändert?
Nicht das Geringste.
Im Gegenteil, Sie haben die Richtigkeit dieses Wahlzieles bestätigt.
Denn wir sind von Anfang an, und da darf ich sagen seit Bestehen der Freiheitlichen Partei, gegen absolute Mehrheiten aufgetreten, weil Mehrheiten zu Machtmissbrauch führen.
Und ich deute auch die Wahlergebnisse, und zwar alle, die in der Zwischenzeit stattgefunden haben,
als eine Bestätigung, dass der österreichische Wähler den Weg der Zusammenarbeit will und der Zwang zur Zusammenarbeit ist nur dort gegeben, wo es keine absoluten Mehrheiten gibt.
Wie sehen Sie den Stil des Wahlkampfes?
Ist er Ihnen recht oder hätten Sie es gern anders?
Weiche Welle oder so?
Ich glaube, dass man sich einen Stil nicht aussuchen kann.
Ich stehe persönlich unter dem Eindruck, dass verhältnismäßig stark mit Verleumdungen und unter der Gürtellinie gearbeitet wird.
Das überlasse ich jenen, die es tun.
Wir haben unsere Wahlwerbung stets darauf ausgerichtet, unsere Ziele und unsere Vorstellungen
den Mitbürgern nahezubringen und wir werden diesen Weg nicht verlassen.
Auch dann nicht, wenn, wie gesagt, von anderer Seite eine etwas seltsame Auffassung von Fairness dokumentiert wird.
Wie werden Sie es persönlich halten?
Die Zuschauer hatten sich daran gewöhnt, sozusagen bildlich gesprochen im ersten Akt,
des Schauspielers Götz ein paar Kraftausdrücke hinzunehmen.
Seit der Zeit fehlen die aber eher.
Werden sie jetzt wieder im zweiten und den folgenden Akt mit solchen Kraftausdrücken kommen oder bleibt es jetzt bei der Ruhe?
Ich kann nicht oft genug wiederholen, dass Kraftausdrücke, wenn man so will, von mir in dem Augenblick zu erwarten sind, wo man mir mit Drohungen begegnet.
Ich glaube nicht, dass ich im Besonderen unhöflich bin, soweit man sich selbst beurteilen kann.
Ich bin nur empfindlich und zwar nicht nur persönlich, sondern auch als Obmann einer Partei dann,
wenn mit politischer Drohung vorgegangen wird.
Und dann sind sehr deutliche Reaktionen notwendig, schon um einmal darzustellen, dass so etwas in einer Demokratie nicht stattfinden kann und darf, ohne auf härtersten und deutlichsten Widerspruch zu stoßen.
Ich mache aber eben so kein Hell daraus, dass Höflichkeit nichts zu tun hat mit einem profillosen Blabla.
Was wird Ihrer Meinung nach sachlich die Zeit bis zum 6.
Mai im Wahlkampf bestimmen sein?
Welche Themen werden da auftreten oder welche Themen glauben Sie können eher zufällig noch kommen?
Ich zweifle daran, dass es überhaupt Sachthemen geben wird, die bis zur Wahl diskutiert werden, weil nun einmal die Wochen vor einem Wahltag in meinen Augen, ich bedauere es, aber ich stelle fest, ungeeignet sind Sachthemen sachlich zu behandeln.
Hier wird naturgemäß eine einseitige Betrachtungsweise, eine Polemik den Vorrang haben und ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ein ernsthaftes Sachthema sachlich auch ein eventuell neu hinzukommendes abgehandelt werden kann vor dem 6.
Mai.
Das Gespräch mit Bundesparteiobmann Götz führte Erich Eichinger.
Im Mittelpunkt des Interesses der Kommentatoren und Leitartikler der österreichischen Tageszeitungen steht auch heute wieder die frisch aufgepflanzte Debatte über die Fristenlösung.
Bekanntlich ist die Diskussion über dieses Thema durch eine Äußerung der Frauenchefin der ÖVP, Hertha Haider, wieder angefacht worden.
Hören Sie dazu die Inlandspresseschau, zusammengestellt von Markus Sommersacher.
In der Tageszeitung Die Presse schreibt Thomas Korherz zum Interview der ÖVP-Frauenchefin Haider, dass die Volkspartei nach wie vor gegen das schlechte Fristenlösungsgesetz sei, aber die Frauen nicht vor den Kadhi zerren wolle.
Die Sozialisten haken hohenlachend ein und meinen, niemand habe das Abtreibungsproblem zum Wahlkampfschlager machen wollen, aber wenn die ÖVP wolle, na dann, bitte sehr.
Dabei weiß die SPÖ genauso gut wie die Volkspartei, dass man mit dem Thema Fristenlösung heute Wahlen weder gewinnt noch verliert, dass es aber andererseits mühsam gebändigte Emotionen wieder hochspülen könnte und dass deshalb die Diskussion darüber sehr schnell beendet werden sollte.
heißt es in der Tageszeitung die Presse.
Karl-Heinz Ritschl hält zum selben Thema in den Salzburger Nachrichten fest.
Die Stellungnahme des Parteivorstandes der ÖVP ist vom Wahlkampfnutzen diktiert.
Nützt sie aber wirklich?
Wird eine Partei glaubwürdiger, wenn sie verschwommen redet?
Glaubt man einer Partei Grundsätze, wenn sie eine grundsätzliche Stellungnahme wie eben zur Fristenlösung unterlässt?
Nein.
Soweit die Salzburger Nachrichten.
Von Seiten der SPÖ wird vor allem eine klare Stellungnahme der ÖVP gefordert, was zum Beispiel im Leitartikel der sozialistischen Neuen Zeit zum Ausdruck kommt, in dem Helmut Gries meint, Wenn die ÖVP nun erklärt, sie will die Strafbarkeit der Mutter nicht wieder einführen, sondern flankierende Maßnahmen für die Fristenlösung, dann heißt das, sie hat ihre Position grundlegend geändert.
mit allen Konsequenzen.
Taus will das mit dem Versprechen bemänteln, seine Partei werde einer breiteren Bewegung aus dem Volk offen gegenüberstehen.
Was er damit will, ist klar.
Aktion Leben, katholische Aktion und Bischöfe sollen den schwarzen Peter zugespielt bekommen.
Nach dieser Stellungnahme der SPÖ-Zeitung Neue Zeit ein Auszug aus dem Leitartikel des ÖVP-Organs Neues Volksblatt.
Dort liest man bei Walter Salzmann,
Sicherlich, eine Reihe von Wählern der ÖVP wird sich nun die Frage stellen, wie eine Partei innerhalb von vier Jahren ihre Einstellung zu einer derart tiefgreifenden Frage überhaupt ändern kann, wie sie Grundsätze plötzlich über Bord werfen kann.
Sicherlich, man kann und darf über eine solche Vorgangsweise durchaus enttäuscht sein.
Man muss einer politischen Partei aber auch zugestehen, dass sie Konsequenzen aus einem langjährigen Meinungsbildungsprozess zieht, dass sie ihre einstige Haltung variiert, dass sie ihre Einstellung differenziert.
Mag der großen Oppositionspartei bei dieser Entscheidung auch der Opportunismus-Partei gestanden sein, im Gegensatz zu den Sozialisten hat die Bevölkerung in der ÖVP immerhin den Garanten für eine wohlwollende Aufnahme eines möglichen neuen Volksbegehrens in Sachen Fristenlösung.
Soweit das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Abschließend ein Zitat aus der Kleinen Zeitung, wo Fritz Tschocklich ausführt.
Es ist unbegreiflich, was die Volkspartei wenige Wochen vor dem Wahltag mit dem so diffizilen Thema der Fristenlösung aufführt.
Die SPÖ sieht natürlich jetzt ihre Stunde gekommen und schürt das Feuer, dass ÖVP-Funktionäre aus Angst vor einer SPÖ-Flüsterpropaganda oder in der Absicht entfacht haben, vor der Wahl auch einmal ein bisschen die antiklerikale Masche zu spielen, um als liberal zu gelten.
Das Ergebnis?
Eine Orgie der Heuchelei auf allen Seiten.
Die Zitate aus den heutigen Tageszeitungen des Inlands hat Markus Sommersacher ausgewählt.
In Wien findet heute der diesjährige Verbandstag des österreichischen Arbeitsbauernbundes statt.
Die SPÖ-Vorfeldorganisation, in der etwa 12 bis 15 Prozent der österreichischen Bauern vertreten sind, besteht seit 1925.
Mehr als 1.000 Personen waren zu der Vollversammlung aus allen Teilen Österreichs gekommen.
Tagungsort ist das Kongresshaus der Gewerkschaft der Eisenbahner
In Wien.
Im Mittelpunkt der Diskussionen und Reden standen aber nicht nur Verbandsfragen, sondern, wie könnte es anders sein, auch die bevorstehende Nationalratswahl.
Michael Kerbler berichtet.
Vorwahlhektik unter den Funktionären des Sozialistischen Arbeitsbauernbundes.
Kenznerich kennzeichnete den Beginn des 14.
Verbandstages im Kongresshaus am Margaretengürtel.
Auch das Aufgebot an SPÖ-Partei Prominent signalisierte den näherrückenden Nationalratswahltermin.
Bundeskanzler Kreisky, Landwirtschaftsminister Heiden, Gesundheitsministerin Leodolder und SPÖ-Zentralsekretär Marsch sind vertreten.
Auch das Motto des Verbandstages, der lange vor der Vorverlegung des Nationalratstermins fixiert wurde, klingt nach Wahlkampf.
Bauern für Kreisky.
Eines jener Anliegen, das nicht nur vom ÖVP-Bauernbund, sondern auch von den SPÖ-Bauern vehement vertreten wird, ist das der Angleichung der bäuerlichen Einkommen an das der Industriebeschäftigten.
So hat zum Beispiel erst gestern auf der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Präsident Lehner darauf verwiesen, dass Industriebeschäftigte um rund 1.000 Schilling mehr verdienen als der Durchschnittsbauer.
Wie ÖVP-Agrarier Lena gestern vermerkte, stagniere damit das reale landwirtschaftliche Einkommen auf dem Stand des Jahres 1976.
SPÖ-Arbeitsbauernbundobmann Rudolf Tillian bestreitet den bestehenden Einkommensunterschied nicht, argumentiert aber,
Der Präsident Lehner müsste vielleicht einmal etwas zurückblicken in die Jahre 66 bis 70, wo damals der ÖVP-Bauernbund im Wahlprogramm alles feierlich versprochen hat.
und dann während dieser Regierungszeit Maßnahmen treffen musste, die preispolitisch ins Gegenteil ausarteten damals.
Der Milchpreis wurde gesenkt um 18 Groschen zur damaligen Zeit.
Der Weizenpreis wurde von 2,50 auf 2,30 gesenkt.
Also damals war ein viel größerer Unterschied zwischen dem Lohn des Landwirtes in Österreich, überhaupt des Bergbauerns, als wie jetzt.
Denn seit 1970 ist das Nominaleinkommen gesamt gesehen in der Landwirtschaft laut grünen Plan um 195 Prozent gestiegen, nominell und real um circa 33 Prozent.
In einer Reihe von Anträgen, die sich mit Preisüberprüfungen für landwirtschaftliche Geräte, mit Problemen der Mastgeflügelproduktion, mit dem Ausbau des Telefon- und des Straßennetzes in Bergregionen und, an Primaria Leodolter adressiert, die ärztliche Unterversorgung des ländlichen Raumes befassten, werden die echten Anliegen der mehr als 270 stimmberechtigten Delegierten sichtbar.
Arbeitsbauernbund Obmantilian formuliert die Ziele und Vorhaben seiner Organisation für die nächste Zukunft.
Neuordnung auf dem Getreidemarkt, also die Forcierung des Qualitätsweizenanbaus zulasten der Massenträger, dann trotz der bestehenden Schwierigkeiten Aufbau einer ölsarten Eiweißfuttermittelproduktion, das heißt
weniger Weizenflächen und mehr Ölsorten, damit kein Überschuss entsteht.
Wir exportieren ja derzeit Weizen mit Staatszuschüssen nach Polen.
Hauptredner des Verbandstages der SPÖ-Bauern war Bundeskanzler Kaiski.
Kreisky beschäftigte sich nicht nur mit aktuellen Wahlthemen wie etwa den möglichen Regierungsformen nach dem 6.
Mai, sondern ging nach einem historischen Rückblick über die Annäherung von Arbeiter- und Bauernbewegung konkret auf die Lage der Bauern, besonders der der Bergbauern, ein.
Große Bereiche der Förderung sind überhaupt erst von dieser Regierung entdeckt und entwickelt worden.
Etwa das Gebiet der Bergbauernförderung.
Ich weiß das sehr genau, weil ich selber von verschiedenen Seiten darauf aufmerksam gemacht wurde und das dann in den ersten Sitzungen der Bundesregierung schon eine große Rolle gespielt hat und zum ersten Mal ins Budget eine echte, kompakte Förderung eingebaut wurde.
Wir wissen sehr genau Bescheid, wie und wo die Förderung am intensivsten einzusetzen hat und wir sind von dem festen
Willen beseelt, der österreichischen Bauernschaft jenes Schicksal zu ersparen, von dem einmal einer der europäischen Agrarpolitiker gemeint hat, und sie werde nur überleben, wenn mindestens fünf Millionen Bauern weniger sein werden.
Soweit also mein Bericht vom 14.
Verbandstag des Arbeiter-Bauernbundes.
Ich gebe damit zurück an das Studio des Mittagsjournals.
Ja, Berichterstatter war Michael Kerbler.
Seit gestern Abend hält sich UNO-Generalsekretär Waldheim zu einem Privatbesuch in Österreich auf.
Nach zwei offiziellen Reisen nach Großbritannien und in die Bundesrepublik Deutschland hat Waldheim heute in Wien den sogenannten Demokratiepreis der Akademie der Wissenschaften verliehen bekommen.
Über aktuelle Probleme der internationalen Politik sprach Edgard Haider mit dem UNO-Generalsekretär.
Herr Generalsekretär Waldheim, der Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten ist abgeschlossen, allerdings nicht unter Vermittlung der UNO, sondern diese Rolle haben die Amerikaner übernommen.
Wie stellt sich jetzt in dieser Situation die Rolle der Vereinten Nationen dar?
Haben sie sich sozusagen von dieser Problematik zurückgezogen?
Durchaus nicht.
Wie Sie wissen, sind wir mit unseren Friedenstruppen seit vielen Jahren im Mittleren Osten und haben dadurch die entsprechend notwendige Ruhe aufrechterhalten, um den Verhandlungsprozess zu ermöglichen.
Amerika hat sich ja nicht nur als Vermittler hier betätigt, sondern auch direkt als Vertragspartei eingeschaltet.
Die Entscheidung, ob und in welcher Form die derzeit in Sinai stationierten Friedensgruppen der Vereinten Nationen bei der Durchführung des Vertrages wirksam werden und sich beteiligen, muss vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen entschieden werden.
Eine Wiedereinberufung der Genfer Nahostkonferenz erscheint aber damit ausgeschlossen.
Das würde ich nicht sagen.
Durchaus nicht.
Wir werden jetzt einmal abwarten müssen, wie die Verhandlungen weitergehen.
Denn bisher haben wir ja
nur ein bilaterales Abkommen zwischen den beiden Streitern, nämlich Ägypten und Israel.
Wie Sie wissen, haben sich die arabischen Staaten sehr dezidiert gegen dieses Abkommen ausgesprochen.
Es wird jetzt notwendig sein, ein globales Mit-Lost-Abkommen auszuarbeiten.
Das wird aber auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen, weil dabei die Kernfrage berücksichtigt und gelöst werden muss, nämlich die Palästina-Frage.
Es handelt sich hier um eine sehr ernste Frage, die Rechte der Palästinenser.
aber auch die Frage der Golenhöhen, die Frage der Westbank, also des Westufers, des Jordanflusses, sowie des Gazastreifen, alle diese Fragen sind ja offen geblieben und müssen jetzt in Zukunft verhandelt werden.
und gelöst werden.
Ich darf Ihnen ganz offen sagen, das wird nur gelingen, wenn man die bisher von diesem Verhandlungsprozess abwesenden Streitteile wieder in den Verhandlungsprozess zurückführt.
Das heißt also Jordanien, Syrien und zu einem gewissen Grad auch die direkt interessierten Großmächte.
Ich würde also nicht überrascht sein, wenn dies letztlich wieder zu einer multilateralen Behandlung führt und möglicherweise zu einer Genfer Konferenz.
Abschließend noch zur Namibia-Frage.
Die Chancen scheinen sich zu bessern, dass die UNO Kontingente in dieses Land entsenden kann.
Es war auch die Rede davon, dass sich Österreich an dieser Aktion beteiligt.
Gibt es da schon irgendwelche konkrete Absprachen?
Wir wissen derzeit noch nicht, ob es zu einer solchen Lösung unter UNO-Aspizien kommen wird.
Es sind in letzter Zeit allerdings Schwierigkeiten aufgetreten, und zwar Interpretationsschwierigkeiten über das, was von den fünf Westmächten hier mit den beiden Streitteilen, also Südafrika und Swapo, der Befreiungsbewegung, vereinbart wurde.
Letzte Woche haben in New York diesbezügliche Verhandlungen neuerlich stattgefunden.
Und wir warten jetzt auf die Antwort Südafrikas, ob sie diesen neuen Vorschlägen zuzustimmen bereit ist.
Erst dann wird man sehen, ob die Aktion beginnen kann.
Was Österreich betrifft, so hat man mich davon verständigt, dass man einmal abwarten möchte, ob es zu einer solchen Operation kommt und dann die entsprechende Entscheidung treffen wird.
Grundsätzlich wurde mir mitgeteilt, dass Interesse dafür besteht, Polizeikräfte und Zivilpersonal für diese Aktion zu entsenden.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
Nun ist es 12 Uhr und 31 Minuten geworden.
Ich bin nun direkt mit Jürgen Coar in den USA verbunden.
Es hat im Zusammenhang mit dem Reaktorunfall im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania, Herr Coar, recht unterschiedliche, einander widersprechende Agenturmeldungen gegeben.
Die einen Meldungen sagen, dass das Unglück im Kernkraftwerk Harrisburg zu einer Katastrophe auszuweiten drohe und dass darüber hinaus die Gefahr besteht, dass der Reaktorkern durchschmelze und somit die gesamte Strahlung frei würde.
In einer anderen Meldung hingegen wurde das wieder etwas abgeschwächt.
Da verlautete, dass die geplante Evakuierung von Hunderttausenden von Personen im Umkreis des Atomkraftwerks nun nicht erforderlich sein, dass also lediglich schwangere Frauen, lediglich Kleinkinder die Umgebung des Atomkraftwerkes meiden sollten.
Wie sieht es nun tatsächlich aus?
Kann man in der gegenwärtigen Situation von einer Katastrophe sprechen?
Ja, zunächst einmal habe ich Mühe, Sie zu verstehen.
Vielleicht kann bei Ihrer nächsten Frage Ihr Ingenieur vielleicht den Ton ein bisschen dazulegen.
Man spricht von einer Katastrophe, selbstverständlich, aber die Gefahr, so wie sie sich gestern abzeichnete, scheint zumindest vorüber.
Aber man ist skeptisch, ob solcher Versicherungen denn das Auf und Ab der Informationen hat darauf hingewiesen oder deutlich gemacht, dass mit diesen Informationen nicht immer allzu viel anzufangen ist.
Was sich in den letzten Stunden ereignet hat, beziehungsweise herausgestellt hat, ist folgendes.
Frank Ingram von der Atomgeräucherungskommission in Washington hat zunächst einmal gesagt, dass die Wissenschaftler, die sich mit dem Vorfall beschäftigen, herausgefunden haben, dass der Fall überhaupt nur ausgetreten ist durch eine Explosion, höchstwahrscheinlich.
Das ist der Stand im Augenblick.
Höchstwahrscheinlich durch eine Gasexplosion und dass dadurch
die die Kühlflüssigkeit in das Reaktorgebäude fließen konnte.
Die Katastrophe ist insofern weiterhin da, weil versucht wird, diese Dampfblase, wie es genannt wird, im Reaktorgebäude, und die also im höchsten Grade strahlend verseucht ist, verhindert werden soll, dass die in die Atmosphäre dringt, also nach außen dringt.
Und zum anderen versucht werden muss, den Reaktor Kern, das heißt also die Brennstäbe, zu kühlen, sodass das sogenannte China-Syndrom, also der Schmelzprozess, verhindert werden kann.
Im Augenblick weiß kein Mensch, und das ist das Schlimme daran, kein Mensch, wie man das verhindern kann, wie eine normale Situation wiederhergestellt werden kann.
Das führt natürlich dazu, dass die das Anzeichen von Panik zumindest zu verspüren sind.
Ich habe eben gehört in einem Bericht von Orte, dass einige der Anwohner sich dort Sorgen machen, dass mit der Evakuierung so lange gewartet wird, falls sie doch erfolgen müsste, dass es dann zu spät ist und schon Folgen
Wie viele Personen würde eine eventuelle Evakuierungsmaßnahme überhaupt betreffen im Umkreis des Atomkraftwerks?
Ja, darüber gibt es auch verschiedene Auskünfte.
Es ist eben festgestellt worden, dass zum Beispiel die große Hattenstadt Borthumor, die 55 Mal, also rund 80, 90 Kilometer vom Ort entfernt ist, auf keinen Fall davon betroffen werden könnte.
Aber es gab Zahlen, Zahlenangaben,
die davon sprachen, dass bis zu einer Million Menschen evakuiert werden müssten.
Aber im Augenblick sieht das nun ganz gewiss nicht so aus.
Und vor allen Dingen darf es schon deswegen nicht so aussehen, weil dann wirklich Panik entstünde, denn kein Mensch weiß, wohin eine Million Menschen evakuiert werden sollten.
Aber es gibt zumindest
Einige Evakuierungsstationen, Aufwandlager und in denen haben sich ein paar hundert Personen begeben und im Grunde genommen werden die Anweisungen befolgt, wonach im unmittelbaren Umkreis, das heißt also im Umkreis von bis zu 20 Kilometer, die Leute möglichst in ihren Häusern bleiben und nur Kinder bis zum Vorschulalter
Also geplante Evakuierungsmaßnahmen gibt es derzeit noch nicht?
Nein.
Trotz der gefährlichen Situation?
Sogar noch deswegen, weil damit bestimmt eine Panik erfolgen würde oder hervorgerufen würde und so wird also versucht, die Beruhigung beizutragen, indem eben darauf hingewiesen wird, dass die Gefahr so ernst nicht ist.
Herr Kohr, ich danke recht herzlich für diese Informationen direkt aus den USA.
Auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
wir in der Berichterstattung im Mittagsjournal nun wieder zurück nach Europa.
Die Auseinandersetzungen zwischen Regierung, Opposition und Gewerkschaft nach den wilden Straßenschlachten am Freitag vergangener Woche in Paris sind noch nicht verstummt, sie wurden vielmehr nun neuerlich angeheizt.
Noch einmal kurz zu ihrer Erinnerung.
Einige hunderte Extremisten hatten sich in eine große Metallarbeiter-Demonstration eingeschleust und hatten Provokationen entfacht.
Der Ordnerdienst der KP-nahen Gewerkschaft entdeckte einen als Extremisten verkleideten Polizeibeamten, der mit Steinen warf.
Der Vorwurf, die Polizei hätte die Ausschreitungen angefacht, bleibt nun trotz Dementes des Innenministeriums bestehen.
Es war auch der Verdacht aufgetaucht, die Regierung würde die Ausschreitungen dazu benutzen, das Demonstrationsrecht in Frankreich einzuschränken.
Hören Sie nun einen Bericht von Thomas Fuhrmann.
Gewerkschaften und Oppositionsparteien fühlten ihre Vermutung vor zwei Tagen voll und ganz bestätigt, als das Kommuniqué der wöchentlichen Ministerratssitzung verlautbart wurde.
Darin appellierte nämlich Staatspräsident Giscard d'Estaing die Präfekten in den Departements, Demonstrationen in den Zentren der Städte nur noch dann zu erlauben, wenn absolute Sicherheitsgarantien gegeben werden.
Dieser Begriff absolute Sicherheitsgarantien brachte die Gewerkschaften neuerlich auf die Palme.
Denn wer könne schon eine absolute Garantie für den geordneten und ruhigen Verlauf einer Versammlung oder eines Aufmarsches von zehntausenden Menschen geben?
Die Stellungnahme des Staatschefs veranlasste die beiden größten Gewerkschaften, CGT und CFDT, sowie die mächtige Lehrergewerkschaft FEN, eine gemeinsame, kräftige Antwort vorzubereiten.
Gestern Nachmittag beschlossen diese drei Organisationen, ihre Mitglieder aufzurufen, am kommenden Dienstag eine halbe Stunde lang im ganzen Land die Arbeit niederzulegen.
Die CGT hätte am liebsten einen Marsch auf derselben Route wie vor einer Woche, also zur Pariser Oper, veranstaltet, doch damit waren die beiden anderen Gewerkschaften nicht einverstanden.
Noch bevor sich die Gewerkschaften gestern getroffen hatten, kam aus dem Élysée-Palast eine erläuternde Stellungnahme zu der kritisierten Erklärung des Staatspräsidenten.
Der Sprecher des Élysée bezeichnete die Kritik als eine schlechte Interpretation der Worte Giscard d'Estaing.
Alle traditionellen Demonstrationen, wie etwa der Aufmarsch am 1.
Mai, seien natürlich nicht infrage gestellt.
Von einer Einschränkung des verfassungsmäßig verbrieften Versammlungs- und Demonstrationsrechts könne daher keine Rede sein.
Aus Paris hörten Sie Thomas Fuhrmann.
Und nun zum Themenkreis Nahost.
Das ist ja ein Dauerbrenner, er wird uns zumindest noch sehr lange beschäftigen.
Nach der Unterzeichnung des ägyptisch-israelischen Friedensvertrags ist ja besonders Ägypten in eine schwierige Lage jetzt geraten, was sein Verhältnis zu den anderen arabischen Staaten betrifft.
So haben sich nun vor allem die Beziehungen zu Jordanien weiter verschlechtert.
Bereits am Mittwoch hatte Jordanien seinen Botschafter aus Kairo zurückgerufen.
Jordanien gehört ja zu den Mitgliedern der Arabischen Liga, die derzeit in der irakischen Hauptstadt über Sanktionen gegen Ägypten piraten.
Ägypten ist also nun fast total in die arabische Isolation geschlittert.
Über die aktuelle Situation in Ägypten angesichts der Rückkehr Sadats informiert sie nun Peter Brünner.
So klang es heute Vormittag in den Straßen von Kairo.
Die Klacköre des Kairoer Vororts Shubra al-Khaimah trugen den Ernstfall.
Shubra heißt den Präsidenten willkommen.
Aus dem ganzen Land kommen Omnibus- und Lastwagen-Karawanen nach Kairo, der Siegreichen, wie der Name im Arabischen lautet, um den Helden des Krieges und des Friedens, den Reis Anwar al-Sadat, zu begrüßen.
Mit Olivenzweigen und weißen Tauben kommen sie, den uralten Symbolen des Friedens.
Der Unrat aus den Straßen ist weggekehrt, die Fahnen rot-weiß-schwarz mit dem goldenen Adler Ägyptens sind aufgezogen,
und Zadat grüßt den Marsch als Uniform mit dem gütigen Lächeln des Vaters aller Ägypter von tausend Häuserwänden.
Überall auf den Plätzen sind Friedenstauben aus Gips und Papiermaschee aufgestellt und auf ihren Stangen sehen sie aus, als sollten sie geradewegs gebraten den Ägyptern in den Mund fliegen.
Denn Frieden nach 30-jährigem Krieg gegen Israel, das ist für sie der Beginn einer Zukunft ohne Sorgen.
Generalmajor Abdul Wahab,
hat eigens für diesen Tag eine neue Nationalhymne komponiert und sie wird heute zum ersten Mal öffentlich gespielt, wenn Sadat heute Nachmittag auf dem Wüstenflugplatz von Kairo landet.
Sadat wird im offenen Wagen die 25 Kilometer vom Flughafen bis zu seiner Residenz nach Giza fahren.
Noch ist keine einzige israelische Fahne in Kairo aufgezogen, obwohl eine israelische Delegation in Kairo den Besuch Menahem Begins für den kommenden Montag vorbereitet.
Es wird ein Besuch sein, der nicht von überströmender Herzlichkeit geprägt ist.
So wird Menahem Begin nicht vor der ägyptischen Nationalversammlung reden können, sondern nur am Ende des 28-stündigen Aufenthalts eine Pressekonferenz geben.
Menahem Begin wird in der syrischen Synagoge von Kairo beten, die Pyramiden besichtigen und während eines Staatsbanketts eine Ansprache halten.
Aber schon in der nächsten Woche, dem hat Sadat bereits zugestimmt.
soll eine Straße zwischen Ägypten und Israel durch den Sinai für den Zivilverkehr geöffnet werden.
Doch niemand weiß bisher, wer sie benutzen darf.
Die Friedensfeier in Ägypten wird nicht durch unangenehme Nachrichten aus der arabischen Nachbarschaft gestört.
In Bagdad konnten sich bisher die Außenminister nicht auf politische, ökonomische oder gar militärische Maßnahmen gegen Ägypten verständigen.
Und die Front der konservativen arabischen Staaten
angeführt von Saudi-Arabien, scheint allen Pressionen, die Zusammenarbeit mit Ägypten aufzukündigen, zu widerstehen.
Nur die diplomatischen Beziehungen zu Jordanien stehen kurz vor dem Zusammenbruch.
Der ägyptische Botschafter ist mit dem gesamten Botschaftspersonal nach Kairo zurückgekehrt und der jordanische Botschafter soll in den nächsten Tagen Kairo verlassen.
Währenddessen aber geht die diplomatische Offensive weiter, mit der Ägypten um Verständnis in der arabischen Welt nachsucht.
Es gibt 100.000 Gründe für den Frieden mit Israel, so sagte der Vorsitzende der Nationaldemokratischen Partei in einer Fernseherklärung.
Die 100.000 Toten aus den Kriegen gegen Israel.
Wie nun aber endgültig der Weg in die friedliche Zukunft aussehen soll, wird Sadat im Laufe der Woche seinem Volk verkünden.
Zunächst soll eine demokratische Diskussion stattfinden und dann ein Referendum, in dem es keine Stimme gegen die friedliche Zukunft geben wird.
Soweit Peter Brünner aus Kairo.
Wie ist nun die aktuelle Situation derzeit in Israel?
Israels Verteidigungsminister Weizmann hat nach seiner Rückkehr aus Washington bekannt gegeben, dass die ersten Phasen der Normalisierung zwischen Israel und Ägypten nach dem bevorstehenden Besuch von Ministerpräsident Begin in Kairo beginnen werden.
Wie gemeldet wird Begin am kommenden Montag in Ägypten eintreffen.
Hören Sie Näheres von Mosche Meisels.
Weizmann erklärte, dass bereits eine permanente direkte Telefonleitung zwischen ihm und dem ägyptischen Verteidigungsminister General Kemal Hasan Ali installiert wurde.
In den nächsten Tagen werden zum ersten Mal nach ca.
25 Jahren Schiffe mit israelischer Flagge den Suezkanal passieren dürfen.
Das israelische Frachtschiff Aschdot hat bereits um eine Passage am 8.
April auf dem Wege von Haifa nach Südafrika angesucht.
Die Suezkanalbehörde hat diese jedoch noch nicht genehmigt, da der ägyptisch-israelische Friedensvertrag noch nicht vom ägyptischen Parlament bestätigt wurde.
Weizmann sagte um.
In kurzer Zeit wird der gemeinsame ägyptisch-israelische Militärausschuss seine Tätigkeit aufnehmen.
Israel muss einen Offizier ernennen, der als einer der Vorsitzenden des Ausschusses fungieren wird.
Damit wird die Durchführung des Friedensabkommens beginnen.
Es gibt vorläufig keinerlei Probleme.
Der Ausschuss wird abwechselnd in El Arish und Beersheba zusammentreten.
Die Stadt El Arish und ihre Umgebung sollen nach zwei Monaten geräumt werden und das israelische Militär hat bereits mit der Evakuierung von Gebäuden und militärischen Anlagen aus diesem Gebiet begonnen.
Während in Kairo eine Vortruppe von 40 israelischen Beamten und Technikern den für Montag angesetzten Staatsbesuch Begins in Ägypten vorbereitet und die direkten telefonischen Verbindungen mit Kairo wiederhergestellt wurden, sind schon die ersten Schritte für die Aufnahme eines baldigen Touristenverkehrs eingeleitet worden.
Ein ägyptischer Touristikagent befindet sich bereits in Israel.
Die israelische Fluggesellschaft LHF verhandelt mit der ägyptischen Fluggesellschaft über eine ständige Fluglinie nach Kairo.
In der israelischen Presse wurden bereits die Flugpreise und Preise für einen zehntägigen Besuch in Ägypten veröffentlicht.
Touristikgesellschaften planen bereits kombinierte Touren nach Ägypten und Israel.
In dämtlichen Synagogen des Landes wurden heute ein Sondergebet für die Friedensvertragsunterzeichnung verrichtet und Predigten über den Frieden mit Ägypten abgehalten.
Das Kabinett wird morgen die israelischen Gäste des guten Willens gegenüber Ägypten erörtern.
Laut diesen hat Ministerpräsident Begin mit der Unterzeichnung des Friedensabkommens eine Evakuierung der Militärverwaltung aus der Stadt Gaza, Freilassung
von 23 politischen Sträflingen, freie politische Tätigkeit und Bewegung im Westjordanland und Gaza-Streifen, Aufhebung administrativer Verhaftungen und Rückkehr einer gewissen Anzahl von Flüchtlingen aus dem Jahre 1967 in die besetzten Gebiete zugesagt.
Im Kabinett sind einige Mitglieder gegen diesen Schritt mit der Behauptung, dass Israel in seinen Konfessionen bereits zu weit gegangen sei.
Finanzminister Simcha Ehrlich erklärte nach seiner Rückkehr aus Washington, dass die offiziellen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ägypten und Israel erst nach der Normalisierung der politischen Beziehungen beginnen würden.
In Kürze würden jedoch bereits inoffizielle Kontakte über die Vorbereitungen der wirtschaftlichen Beziehungen eingeleitet werden.
Der ägyptisch-israelische Friedensvertrag ist zwar unter Dach und Fach, die eigentlichen Schwierigkeiten dürften aber erst jetzt beginnen, so ist ja die Palästinenser-Frage noch ungelöst und überhaupt die Frage der Autonomie-Regelungen.
Die in den nächsten Wochen beginnenden Verhandlungen über die Autonomiepläne dürften nicht so leicht und vor allen Dingen nicht so bald konkrete Lösungen bringen, trotz oder gerade wegen der verschiedenartigen Autonomiepläne, die vorgelegt werden sollen.
Mit dem israelischen Innenminister Burak sprach darüber Heinz Hoffmann.
Sie und Ihre Partei, die Nationalreligiöse Partei, hatten einige Tage vor dem Abflug nach Washington bestimmte Vorstellungen entwickelt, wie diese Autonomie aussehen sollte.
Könnten Sie erklären, welches die Hauptpunkte dabei sind?
Das würde wahrscheinlich ein großes Referat ausmachen, dass ich jedenfalls nicht in dieser Stunde
vom Flugzeug aus Washington jetzt in London einen Stopover haben, nicht beantworten kann.
Ich würde Folgendes sagen.
Wir sind willig, ein Maximum an Selbstverwaltung, kultureller, municipaler und anderer Art zu geben.
Wir sind nicht bereit, dass etwas geschieht, was den bestehenden oder entstehenden
jüdischen Siedlungen in der sogenannten Westbank schaden könnte.
Zwischen diesen beiden Extremen müssen wir den richtigen Weg finden.
Das bedeutet also, dass Sie praktisch die Position einer geteilten Autonomie annehmen, nämlich eine Autonomie für die Bevölkerung, aber keine Autonomie für das Gebiet.
Das ist eine der Formulierungen, die schon gebraucht wurden.
Eine Autonomie, die auf den Menschen geht, nicht auf das Gebiet.
Das lässt sich aber leichter theoretisch sagen als praktisch durchführen.
Was passiert, wenn jemand aus, sagen wir, von Mannheim nach Karlsruhe rüberfährt, wenn es dasselbe Land ist und trotzdem verschiedene Autonomienverwaltungen hat?
Vielleicht ist das Beispiel gerade richtig, weil die große Verteidigungs-
Aufgabe doch nur von einem Heer und nicht von zwei verschiedenen Militärarten beschützt werden kann.
Dagegen munizipal kann natürlich eine Aufteilung in den verschiedenen Städten oder Provinzen von Stadten gehen.
Man kann an Kantone denken.
Es gibt viele Möglichkeiten.
Die Frage ist, wie weit ist guter Wille von beiden Seiten vorhanden.
Von unserer Seite her kann ich es garantieren.
Sie hatten in den Forderungen Ihrer Partei einige Punkte aufgeführt, die mir besonders wichtig erscheinen, so zum Beispiel die Wasserrechte, aber auch
die Frage der Ausweitung des Landbesitzes.
Was bedeutet das, wenn zum Beispiel Israel weiterhin über die Wasserhoheit verfügen möchte und wenn es das Recht behalten möchte, weiterhin neue Siedlungen zu bauen?
Wasser und heutzutage auch Petroleum sind lebenswichtige Artikel, Grundlagen des Lebens.
Keiner könnte existieren, wenn ihn jemandem Wasser abdreht.
Und wir sind nun so, dass das Wasser aus den Bergen kommt, in das Tiefland, in das Flachland.
Im Flachland wohnen wir, in den Bergen wohnen auch Juden, aber viel mehr Araber.
Und deshalb muss in Bezug auf Wasserrechte eine gemeinsame Verwaltung irgendwie, vielleicht mit Vetorecht, entstehen.
Das sind alles Dinge, die im Moment
noch nicht klar sind, jeder hat seinen eigenen Autonomieplan in der Tasche.
Das war ein Gespräch mit dem israelischen Innenminister, das Heinz Hoffmann führte.
12.51 Uhr zum Kultur-Teil im Mittagsjournal.
Die letzte Produktion im sogenannten Sonderabonnement des Wiener Volkstheaters hat heute Abend Premiere.
Die satirische Komödie Operette von Witold Gombrowicz.
Hören Sie einen Bericht von Brigitte Hofer.
Die Uraufführung seiner Operette 1969 in Italien erlebte Witold Gombrowicz nicht mehr.
Er starb kurz vorher, 65-jährig, in Frankreich.
Zuerst in Polen, ab 1938 in Argentinien, von 1963 an in Frankreich hatte er oft lange Zeit in finanzieller Armut gelebt, angeblich bekannt als unbequemer, isolierter Einzelgänger.
Bizarre Romane, Tagebücher und auch seine beiden anderen Theaterstücke Yvonne, die Prinzessin von Burgund und Die Trauung haben besonders in den letzten Jahren internationale Beachtung gefunden.
In seiner Operette setzt sich Gombrowicz mit der Zeitgeschichte des 20.
Jahrhunderts auseinander.
Vor einer Kulisse von revoltierenden Lakaien treibt eine versnobbte, sich pharisierende Aristokratie dem Untergang zu.
Auf einem großen Maskenball kommt es zur schockierenden Demaskierung.
Gleichsam als Visionen erscheinen unter anderem Stalin, Hitler, Göring und Marx.
Nun ohne Verkleidung.
Nur das Mädchen Albertinchen kann am Ende durch seine natürliche Nacktheit Hoffnung auf Schuldlosigkeit und Menschlichkeit geben.
Bei Gomorowitsch sind Verkleidungen Ausdruck von Gesinnungen, äußere Zeichen für innere Haltung.
So sieht auch der Regisseur Bernd Palmer das Kernproblem der Operette, nach Amerika übrigens seine zweite Inszenierung am Volkstheater.
In dem Stück geht es grundsätzlich um das Thema Kleidung-Nacktheit.
Das heißt, der Mensch ist bestrebt, die Reinheit, die Jugend, die jugendliche Nacktheit zu suchen und zu finden, da er ein Leben lang verkleidet ist in möglichen und unmöglichen Verkleidungen.
Er ist verkleidet in der Politik, in der Aristokratie, Bursa, Sinn der Religion und so weiter.
Die Ausstattung für Operette ist eine der aufwendigsten, die je am Volkstheater entstanden ist.
Das Zentrum der Bühne bildet ein weißer Musikpavillon, der verwandelt wird in einen Palast und im Schlussbild in das Zerrbild einer Zerstörung.
Außerdem hat Rolf Langenfass 120 Kostüme entworfen.
Verführerisch durchsichtige Abendroben, Volkskommissariatskittel, SS-Uniformen mit Gasmasken.
Mode als Fiktion und als Ausdruck wirklicher Macht.
Natürlich für einen Ausstatter eine große Chance, die Exzesse von Verkleidungen mit ihrem historischen Wert zu zeigen, die Absurdität, die sich daraus ergibt und was dagegen ein nackter Körper sein kann.
Die Absurdität des Stückes wird vor allem in den operettengleichen Szenen deutlich, in denen die beiden Tenöre Ernst Schütz und Hans Karl Pilz mit sehr viel Selbstironie spielen und singen.
Hören Sie einen kurzen Probenausschnitt, in dem Ernst Schütz als reifer Lebemann seinem alten Diener Viktor Gschmeidler die Lust nach dem nächsten jungen Mädchen kundtut.
Ladislaus, wie viele Weiber hab ich auf der Strecke?
Das war ein Beitrag von Brigitte Hofer.
Inszenierte Räume ist der Titel einer Ausstellung, die derzeit im Hamburger Kunstverein zu sehen ist.
Die Ausstellung ist als Beitrag für das am 26.
April ebenfalls in Hamburg beginnende Festival Theater der Nationen gedacht.
Genaueres dazu von Dieter Bub.
Nicht Bühnenbilder sind hier zu sehen, hübsche kleine Modelle, die sich bei Hermanns Produktion
die den Guckkasten längst gesprengt haben, ohnehin kaum anfertigen ließen, sondern autonome Räume, die man betrachten, durch die man hindurchgehen muss, die den Besucher umgeben, die ihn in ihren Bann ziehen.
Es ist ein Wechsel von hellen und dunklen Zimmern, die den gesamten Ausstellungsbereich des Kunstvereins füllen, sodass am Eröffnungsabend die Begrüßung auf einem Vorplatz im Freien kurz und kühl zu absolvieren war.
Der Rundgang beginnt mit Einblicken in drei Meditationsräume von Erich Wonder, zu erkunden durch Gaseschleier, schwarz ausgeschlagen, düstere Grundstimmung, eine Person im Ledermantel hockt auf dem Fußboden und betrachtet eine monochrome Wandprojektion.
auf einer Schaumstoffmatte Daunenfedern, die mit roter Farbe bespritzt werden.
An der Seite ein altes Radio.
Dieser verhüllte Ledermensch ist dem nächsten Zimmer in den Anblick von farbig beleuchtetem Wasser vertieft, hinter dem sich ein weiterer Raum, wiederum durch Gaseschleier abgeteilt, öffnet, in ihm zwei Stühle und eine Pendeluhr.
Wonders drittes Arrangement zeigt einen beleuchteten Feldstein, der von der Decke herabhängt und im Hintergrund den Schattenriss einer Gestalt.
Der Besucher sieht einen Besucher, er erkennt sich so wieder.
Karl Ernst Hermanns Zimmer neun sind es an der Zahl, die sich anschließen, kontrastieren im grellen Weiß.
versehen mit mannigfachen Aus- und Zugängen, mit Versperrungen und Aussichten.
Da gibt es Fenster, Türen, Spiegel, Luken, Scheiben aus Milchglas.
Unter einem Glasfußboden ein breitgewalzter Mensch neben dem Skelett eines Frosches.
Oder unversehens fühlt man sich auf einer Luftreise, unter sich gewagt man vorüberziehende Wolken.
Seitwärts hinter einem Fenster ein Luftschiff oder, Ende der Vorstellung, ein Panoramafenster, über das ständig Wasser strömt.
Ein Scheibenwischer gibt den Blick frei in einen Kinosaal.
In den Stuhlreihen ein einziger Zuschauer, wieder der Besucher, auf der Leinwand ein Ausschnitt aus dem Film Casablanca, in ständiger Wiederholung eine Schleife, Humphrey bogert im Regen.
Das ist beklemmend, deprimierend,
Man verlässt die inszenierten Räume, tritt erleichtert ins Freie, atmet tief durch.
Deutlich erkennbar der Einfluss des Environments und doch Zwischengattung hin zum Theatralischen ohne herkömmliche Handlungsabläufe, keine Bewegung von Personen, kein Text, nur begleitende Geräusche.
Wonders und Hermanns Arrangements sind in ihrer Reduktion zeitlos, damit sind sie auch gegenwärtig, sie machen betroffen.
Ein Zusatz zu diesem Bericht gestaltet wurde die Ausstellung von den Bühnenbildnern Karl Ernst Herrmann und Erich Wonder.
Und nun noch Kurznachrichten.
USA.
Über den Unfall im Atomkraftwerk von Three Miles Island bei Harrisboro liegen weiterhin einander widersprechende Meldungen vor.
Einerseits heißt es, die Gefahr einer Katastrophe sei keineswegs vorüber.
Andererseits wird versichert, man habe die Lage unter Kontrolle und bereits angekündigte Evakuierungsmaßnahmen in größtem Ausmaß seien nicht notwendig.
In einem Korrespondentenbericht war jedoch von Anzeichen der Panik die Rede.
Ferner hieß es, die Personen im Umkreis von 20 Kilometern um das Atomkraftwerk blieben zunächst in den Häusern.
Der Vorsitzende des Energieausschusses im amerikanischen Senat sagte, der Vorfall könnte zu langen Verzögerungen beim Bau von Atomkraftwerken führen.
Präsident Carter erklärte, das Unglück zwinge die USA zu größeren Sicherheitsanstrengungen bei der Gewinnung von Kernenergie.
Außerdem gab der Präsident die Anweisung, bei Evakuierungsentscheidungen nicht übervorsichtig zu sein.
Bundesrepublik Deutschland.
In Hannover ist zurzeit eine der größten Anti-Atomkraft-Demonstrationen der Nachkriegszeit in Deutschland im Gang.
Mehr als 20.000 Menschen, die sich in den vergangenen Tagen aus Protest gegen den Bau eines Entsorgungszentrums in Gorleben zum sogenannten Anti-Atom-Track zusammengeschlossen hatten, marschieren sternförmig auf Hannover zu.
Irak.
Die in Bagdad versammelten Außen- und Wirtschaftsminister von 15 arabischen Staaten haben sich heute überraschend auf einen vollständigen Wirtschaftsboykott Ägyptens und auf die sofortige Abberufung aller arabischen Botschafter aus Kairo geeinigt.
Außerdem empfehlen sie allen arabischen Ländern den Abbruch der zwischenstaatlichen Beziehungen zu Ägypten.
Damit ist das Mittagsjournal geschlossen.
Udo Bachmeier wünscht Ihnen im Namen von Redaktion und Technik noch einen schönen Samstag.