Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1982.04.26
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsjournal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie heute Herbert Dobrowolny.
Zu Beginn wie immer der Überblick über das geplante Programm, das Sie bis 13 Uhr hören können.
Im Mittelpunkt unserer Auslandsberichterstattung steht die Eskalation im Falkland-Konflikt, für die Argentinier herrscht Kriegszustand, die Briten suchen trotzdem noch eine Verhandlungslösung.
Wir berichten aus Buenos Aires und aus London,
Wir analysieren die militärische und strategischen Aspekte der Besetzung der Südgeorgien-Insel und wir nehmen die Verträge, Pakte und auch die völkerrechtlichen Probleme rund um den Falkland-Konflikt unter die Lupe.
Die Schlagzeilen der Beiträge aus Österreich.
ÖVP Burgenland befasst sich seit 11 Uhr mit der politischen Zukunft von Obmann Sauerzopf.
Nach einem Gespräch zwischen Parteiobmann Mock und Sauerzopf heute Vormittag gibt es von Seiten Mocks keine Aufforderung zum Rücktritt des burgenländischen ÖVP-Obmannes.
Neue AKH-Diskussion in Österreich.
Der Wiener ÖVP-Obmann Erhard Bussek kritisiert den Vertrag, den die Gemeinde Wien mit der Voest abgeschlossen hat, auf das Schärfste.
Die österreichischen Sicherheitstechniker wollen Arbeitsunfälle verringern.
Und dann blenden wir um 30 Jahre zurück.
Diese Klänge kennen Sie sicher spätestens seit den diversen Silvesterfeiern.
Da läutet die Pummerin um Mitternacht und vor 30 Jahren, genau heute vor 30 Jahren, wurde diese Glocke als Geschenk des Landes Oberösterreich nach Wien gebracht.
Wir bringen Ausschnitte aus der damaligen Reportage und aus den Ansprachen von Landesobmann Gleisner.
Zum Kulturteil, die Kultur informiert über die internationalen Kurzfilm-Tage in Oberhausen und bringt ein Gespräch mit Christopher Fry, der im Theater an der Josefstadt in Wien sein Stück »Die Dame ist nicht fürs Feuer« in der Inszenierung berät.
Zu Beginn nun die Nachrichten, verantwortlicher Redakteur Adolf Poindl, Sprecherin Melitta Tschapka.
Großbritannien, Argentinien, USA.
Mit der offenbar ohne größeres Blutvergießen vor sich gegangenen Rückeroberung der Insel Südgeorgien durch britische Marineeinheiten hat der Konflikt um die Falklandinseln einen neuen Höhepunkt erreicht.
Ungeachtet der intensiven Vermittlungsbemühungen des amerikanischen Außenministers Haig sind gestern früh britische Soldaten auf der 1300 Kilometer südöstlich der Falklandinseln gelegenen Insel Südgeorgien an Land gegangen
und haben zunächst den Stützpunkt Grütwicken besetzt.
Heute Vormittag wurde die Einnahme der Station Leith gemeldet.
Grütwicken und Leith sind verlassene Walfangstationen und liegen an zwei benachbarten Buchten der Insel.
Das britische Verteidigungsministerium hat in einer kurzen Erklärung mitgeteilt, beim Kampf um die Insel Südgeorgien sei kein britischer oder argentinischer Soldat gefallen, lediglich ein britischer Matrose sei verwundet worden.
Außerdem erklärte ein Regierungssprecher in London, Großbritannien betrachte sich trotz der Rückeroberung Südgeorgiens nicht als im Krieg mit Argentinien befindlich.
Es gebe auch keine Kriegserklärung.
Die Regierung Argentiniens betonte, die argentinischen Truppen hätten sich angesichts der britischen Übermacht zurückgezogen, den Kampf zur Verteidigung Südgeorgiens aber keineswegs aufgegeben.
aus argentinischen Militärkreisen verlautete, dass bei dem britischen Landemanöver beschädigte argentinische Unterseeboot Santa Fe sei von den Verteidigern zerstört worden, damit es nicht in die Hand des Feindes falle.
Auch die wichtigsten Einrichtungen des Hafens Grütwicken habe man zerstört.
Argentinien hat wegen des militärischen Vorgehens der Briten die Verhandlungen über eine friedliche Lösung des Konflikts vorerst abgebrochen.
Der amerikanische Außenminister Haig will seine Vermittlungsmission jedoch fortsetzen.
Er wird heute in Washington mit dem argentinischen Außenminister Costa Mendes zusammentreffen.
Costa Mendes bemüht sich unterdessen um Solidaritätsakte der Mitglieder der Organisation amerikanischer Staaten.
Polen.
Der Primas von Polen, Erzbischof Glemp, hat heute eine viertägige Reise nach Rom angetreten.
Glemp wird von einer Delegation des polnischen Episkopats und vom Danzinger Bischof begleitet und wird im Vatikan mit Papst Johannes Paul II.
zusammentreffen.
Gestern hatte Glemp eine zweistündige Unterredung mit Partei- und Regierungschef Jaruzelski.
Der Erzbischof erklärte danach, er könne noch nicht sagen, ob die in Polen internierten Personen schon bald freigelassen würden.
Klemp hat in jüngster Zeit mehrmals an die polnische Führung appelliert, bis Ende Mai wenigstens alle internierten Frauen freizulassen.
Nach dem Gespräch zwischen Jaruzelski und Klemp wurde in Warschau ein Kommuniqué veröffentlicht, in dem beide Seiten die gegenwärtige Lage in Polen als sehr kompliziert bezeichnen.
Zugleich wurde der Wille zum Ausdruck gebracht, die Beziehungen zwischen Staat und Kirche, die für den Dialog im Land eine wichtige Rolle spielen, konstruktiv zu entwickeln.
Ägypten.
Einen Tag nach der Übernahme der Sinai-Halbinsel will Präsident Mubarak heute in einer Grundsatzrede im Parlament die weitere Politik seines Landes darlegen.
Vor Journalisten äußerte Mubarak die Bereitschaft, die Beziehungen zu den anderen arabischen Staaten, die die Friedenspolitik seines ermordeten Vorgängers Sadat abgelehnt hatten, zu normalisieren.
Mubarak betonte jedoch, dies werde nicht auf Kosten der Beziehungen zu Israel geschehen.
Bundeskanzler Schmidt will Bundespräsident Karstens noch heute über die geplante Regierungsumbildung informieren.
Vorher wird Schmidt mit FDP-Chef Genscher zusammentreffen.
In Bonn berät der Bundesvorstand der Freien Demokraten über personelle Fragen der Regierungsumbildung.
Obwohl offiziell noch keine Entscheidung über die Umbesetzungen gefallen ist, gibt es zahlreiche Spekulationen.
Als Nachfolger von Finanzminister Matthöfer ist der bisherige Kanzleramtschef Lahnstein im Gespräch.
Matthöfer soll als Postminister im Kabinett bleiben.
Die Vereidigung der neuen Regierungsmitglieder ist für kommenden Donnerstag angesetzt.
Österreich.
Der thailändische Ministerpräsident General Prem Thinsulananda ist heute in Wien zu einem Arbeitsgespräch mit Bundeskanzler Kreisky zusammengetroffen.
Anschließend wird der thailändische Ministerpräsident, der sich zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Österreich aufhält, von Bundespräsident Kirchschliger empfangen werden.
Für den Nachmittag sind Besuche im Parlament und in der UNO-City anberaumt.
Die österreichische Bauwirtschaft musste auch im vergangenen Jahr einen Konjunkturrückgang hinnehmen.
Wie aus dem Jahresbericht der Bundesinnung des Baugewerbes hervorgeht, gab es Einbußen in allen Bereichen.
Die Folge war ein Rückgang der Beschäftigtenzahlen.
Seit dem Jahr 1974 gingen im Hoch- und Tiefbau 30.000 Arbeitsplätze verloren.
Der Obmann der jungen ÖVP, Caras, hat sich heute hinter das von der Gesamtpartei eingeleitete Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City gestellt.
In einer Pressekonferenz machte Caras vor allem demokratiepolitische und wirtschaftspolitische Argumente gegen das Bauprojekt geltend und forderte die Jugend über alle Parteigrenzen hinweg zur Unterstützung des Volksbegehrens auf.
Zur Frage, mit wie vielen Unterschriften er für das Volksbegehren rechne, meinte Carras, wenn jede Stimmenzahl über 100.000 ein großer Erfolg sei, wie dies Generalsekretär Graf erklärt habe, dann sei sicher mit einem Erfolg des Volksbegehrens zu rechnen.
In Wien hat heute eine für drei Tage anberaumte Konferenz der Sicherheitstechniker über die Möglichkeiten einer weiteren Verringerung der Unfallzahlen begonnen.
Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Tatsache, dass der Verlust der österreichischen Volkswirtschaft durch Arbeits- und Wegunfälle im vergangenen Jahr rund 24 Milliarden Schilling betragen hat.
Seit dem Jahr 1948 wurden in Österreich 4,7 Millionen Arbeitsunfälle mit 12.500 Toten registriert.
Die Unfallzahlen konnten in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden.
Österreich ist führend in der Unfallverhütung.
Südkorea.
Die Vereinigten Staaten wollen ihre 40.000 Mann aus Südkorea nicht abziehen, um den Streitkräften Nordkoreas keine Gelegenheit zu einer Invasion zu geben.
Der amerikanische Vizepräsident Bush erklärte dies heute vor dem Parlament in Seoul.
Bush überbrachte Regierungschef Chandu Wan auch eine Botschaft von Präsident Reagan.
Frankreich.
Die Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung in den westlichen Industriestaaten sind offenbar erfolgreich.
Vertreter der Finanzministerien und Zentralbanken von zehn westlichen Ländern kamen bei Beratungen in Paris zu dem Ergebnis, dass die Wirtschaftstätigkeit heuer und im kommenden Jahr langsam zunehmen werde.
Italien
Die Zahl der Opfer der Brandkatastrophe bei der Antiquitätenmesse in Todiba Perugia hat sich in der vergangenen Nacht auf 34 erhöht.
Ein 68-jähriger Mann ist im Krankenhaus seinen schweren Verbrennungen erlegen.
Wie aus Rom mitgeteilt wird, besteht für die übrigen Schwerverletzten, die sich noch in Spitalsbehandlung befinden, keine Lebensgefahr,
Der Großbrand war gestern Vormittag vermutlich durch die Explosion einer Gasflasche ausgelöst worden.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 200 Menschen in dem Ausstellungsgelände.
Der Alpenraum verbleibt in einer großräumigen Nordwestströmung, das für die Jahreszeit zu kühle Wetter dauert an.
Die Aussichten für morgen.
Im Süden weiterhin Schönwetter, sonst Bewölkungszunahme und nachfolgend einzelne Regenschauer.
Lebhaft auffrischender Nordwestwind, Nachmittagstemperaturen 9 bis 16 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 0 bis 7 Grad.
Das waren also die Aussichten für heute.
Und für morgen Dienstag bei wechselnder Bewölkung, hauptsächlich an der Alpen-Nordseite einzelne Schauer, zeitweise aber auch sonniges Wetter, besonders im Süden, in den inneralpinen Lagen Westösterreichs, sowie im Flachland Ostösterreichs.
Tageshöchsttemperaturen 10 bis 15 Grad, im Süden durch Nordfön, auch darüber lebhafter Nordwestwind.
Das Wetter über morgen Mittwoch, keine wesentliche Änderung.
Die Wetterübersicht von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 13 Grad, Westwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, 13 Grad, Nordwestwind 25.
Linz wolkig, 12 Grad, Westwind 35 km in der Stunde.
Salzburg wolkig, 11 Grad, Nordwestwind 20.
Innsbruck heiter, 11 Grad, Windstill.
Pregens heiter, 8 Grad, Nordostwind 5 km.
Graz heiter, 12 Grad, Südwind 5 km in der Stunde.
Und Klagenfurt heiter, 13 Grad, Windstill.
Das waren also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsjournal.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 12 Minuten geworden.
Wir beginnen mit unserer ausführlichen Berichterstattung im Ausland.
Der Konflikt um die seit 2.
April von Argentinien besetzten Falkland-Inseln hat sich an diesem Wochenende zu einer kriegerischen Auseinandersetzung entwickelt.
Nachdem die britische Flotte mehr als zwei Wochen gebraucht hat, um in das Aktionsgebiet zu gelangen, nachdem die oft hektischen Vermittlungsbemühungen des amerikanischen Außenministers Alexander Haig nicht gerade von Erfolg gekrönt waren, wurden nun die ersten Schüsse abgegeben.
Britische Hubschrauber beschossen ein argentinisches U-Boot und britische Truppen nahmen die Insel von Südgeorgien ein.
Dort konnten die britischen Marineinfanteristen ohne große Gefahr landen, da von den zigtausenden Pinguinen kaum eine ernsthafte Gegenwehr zu erwarten war und die kleine argentinische Garnison kapitulierte nach etwa zwei Stunden.
Sonst leben nur eine Handvoll Wissenschaftler auf dem unwirtlichen Eiland.
Der U-Boot-Zwischenfall und die Besetzung von Südgeorgien kam mit der dementsprechenden Verspätung auch in die argentinischen Medien.
Ulrich Enke informiert sie aus Buenos Aires.
Es mag verwunderlich klingen, aber für Argentinien ist der Kampf auf den Südgeorgieninseln noch nicht beendet.
Für die Militärjunta ist noch nichts verloren.
Zwei Stunden nach Mitternacht, nach deutscher Zeit, also heute Morgen kurz vor 7 Uhr, kam die letzte Erklärung der Junta heraus.
Aus taktischen Gründen, so heißt es da, habe man die Verbindung zu den argentinischen Truppen auf den Südgeorgieninseln unterbrochen.
Anfangs habe sich aufgrund der ungeheuren zahlenmäßigen Überlegenheit zwar ein Sieg der Briten abgezeichnet, doch würden sie die Inseln bislang keinesfalls kontrollieren.
Die argentinischen Soldaten hätten sich geordnet aus ihren ursprünglichen Positionen zurückgezogen, um ihren heldenhaften Kampf im Innern der Insel fortzusetzen.
Unabhängig vom Ausgang der noch offenen Schlacht aber, werde die Militärjunta an ihren Zielen festhalten.
Die Souveränität auf den Inseln sei nicht verhandelbar.
Soweit das jüngste Kommuniqué, nach dessen Veröffentlichung auch dem letzten hier klar sein musste, dass die Inseln zunächst erst wieder einmal verloren sind.
Bereits gestern Nachmittag hatte der vorsichtige propagandistische Rückzug der Militärs begonnen.
Nachdem erst überhaupt nicht und dann mit mehreren Stunden Verspätung zögernd über den britischen Angriff berichtet wurde, kamen zuerst Siegesmeldungen, ein heroischer Kampf habe begonnen, die Briten hätten erhebliche Verluste hinnehmen müssen.
Als schon längst die weiße Fahne der Kapitulation auf der Insel wehte, wurde in der Berichterstattung der argentinischen Medien der Kampf mit aller Härte fortgesetzt.
Nur zögernd sprach man schließlich von Schwierigkeiten.
Wie gesagt, die Niederlage zuzugeben hat man sich bis jetzt immer noch nicht entschließen können.
Während man so schrittweise die Bevölkerung auf die volle Wahrheit vorbereitet, wird zugleich die neue, die politisch-diplomatische Front aufgebaut.
Noch mehr als in den letzten Tagen schon wird der Hurra-Patriotismus geprägt, wird von einer großen nationalen Stunde gesprochen.
Und es wird ein Weltbild gezeichnet, das verblüfft.
Denn alle Staaten, die USA und die westeuropäischen Länder eingeschlossen, stehen fest an der Seite Argentiniens.
Der Adressor Großbritannien ist isoliert.
Jetzt soll er auf die Anklagebank der Weltöffentlichkeit gesetzt werden.
Noch heute zunächst auf der Außenministerkonferenz der amerikanischen Staaten.
Soviel von Ulrich Enke aus Buenos Aires.
In London hat an diesem Wochenende Premierministerin Margaret Thatcher das Oberkommando über die Truppen in der Einsatzzentrale der Marine übernommen.
Da die Insel ja von Argentinien aus nicht von der Luftwaffe erreichbar ist, war es von Anfang an klar, dass sich das Kampfgeschehen hier in Grenzen halten würde.
Das britische Verteidigungsministerium hat in einer kurzen Erklärung mitgeteilt, beim Kampf um die Insel Südgeorgien sei kein britischer oder argentinischer Soldat gefallen.
Außerdem erklärt ein Regierungssprecher in London, Großbritannien betrachte sich trotz der Rückeroberung Südgeorgiens nicht als im Krieg mit Argentinien befindlich.
Es gäbe ja auch keine Kriegserklärung.
Neeres von Hans-Heinz Schlenker aus London.
Das Verteidigungsministerium weigert sich zu präzisieren, mit wieviel Kriegsschiffen die britische Falkland-Flotte Südgeorgien angriff, wieviel Hubschrauber, wieviel Marineinfanteristen an Land brachten, um die argentinischen Soldaten zu überwältigen.
Unbestätigten Meldungen nach dürfte die Landungsoperation jedoch von zwei Zerstörern und einem Hilfsschiff durchgeführt worden sein, doch gibt es auch Nachrichten, dass an ihr die beiden Flugzeugträger Hermes und Invincible beteiligt waren.
Dass man nichts genaueres darüber erfährt, gehört natürlich zur militärischen Strategie der Falkland-Flotte.
Schließlich will sie nicht auf ein mögliches Überraschungsmoment verzichten.
Keine Überraschung konnte dagegen sein, dass die Briten zuerst Südgeorgien zurückeroberten.
Die Insel war zu sehr der logische Platz für den Start jeglicher britischen Militäraktion, nicht zuletzt schon deshalb, weil sie zu weit von Argentinien entfernt ist, um von argentinischen Kampfflugzeugen gereicht zu werden.
Politisch zeigte die britische Rückeroberung der Insel aber, dass Margaret Thatcher tatsächlich bereit ist, den militärischen Knüppel der Falkland-Flotte anzuwenden.
Dabei erhofft sie sich, dass dies nicht nur die Argentinier nachdenklicher und kompromissbereiter stimmt, sondern auch Washington bewegt, endlich Druck auf Argentinien auszuüben.
Bislang unterließ Washington dies nämlich, zum Kummer der Briten in seinem Bestreben, ehrlicher Makler zu sein.
Die Briten glauben, dass die US-Regierung damit mit dazu beitrug, dass die argentinische Militärjunta bislang so unflexibel blieb.
Demgegenüber gibt es in London keinen Zweifel daran, dass sich die US-Regierung offen und nachdrücklich auf die britische Seite stellen wird, wenn die Friedensbemühungen von US-Außenminister Haig endgültig scheitern.
Wie gesagt, nach der Rückeroberung Südgeorgiens muss das keineswegs der Fall sein.
Heck kann im Gegenteil eine neue, allerdings dann letzte Verhandlungsrunde beginnen, in der auch Margaret Thatcher kompromissbereiter sein kann, weil ihr überzeugender Sieg in Südgeorgien die Moral ihrer konservativen Partei verbesserte und ihr eigenes Prestige aufmöbelte.
Bei der Labour-Opposition würde sie dabei kaum auf Widerstand stoßen.
Dafür fordert die Labour Party zu nachdrücklich, auch nach der von ihr keineswegs verurteilten Militäraktion in Südgeorgien, die Fortführung der diplomatischen Suche nach einer Friedenslösung.
Nachdem Argentiniens Außenminister Costa Mendes trotz seiner kriegerischen Worte in Washington die Tür für weitere Verhandlungen offen ließ, scheint sie immer noch möglich zu sein.
Jedenfalls registrierten die Briten aufmerksam Costa Mendes Feststellung, dass ein echter
Soviel von Hans-Heinz Schlenker aus der britischen Hauptstadt.
Südgeorgien ist, wie schon gesagt, ein unwirtliches Eiland im Südatlantik, wobei die geografische Bezeichnung und Lokalisierung eher zu einem Trugschluss verleiten könnte.
Denn im Südatlantik herrschen nicht jene Temperaturen, die man gemeinhin mit Südamerika assoziiert, vielmehr strahlt die Antarktis klimamäßig bis nach Südgeorgien aus.
Welche Bedeutung hat aber nun die Einnahme der Inselgruppe aus strategischer und auch aus psychologischer Sicht für die Engländer?
Neeres von Roland Machatschke.
Die Einnahme einer kleinen Insel soll für Großbritannien den ersten Schritt für die Rückeroberung der Souveränität über die Falklandinseln darstellen, wobei das Unternehmen wahrscheinlich eher der Hebung des britischen Selbstbewusstseins dienen soll als strategischen Erwägungen.
Südgeorgien liegt etwa 1300 Kilometer südöstlich der Falklandinseln.
In früheren Jahren diente das abgeschiedene Eiland Walfängern als Stützpunkt.
Vor der argentinischen Invasion waren dort Wissenschaftler stationiert, die der Antarktis Studiengesellschaft angehören.
Südgeorgien liegt auf 55 Grad südlicher Breite, also so weit südlich, wie etwa Kopenhagen oder Edinburgh nördlich liegen.
Aber die gewaltige Landmasse der vergletscherten Antarktis bewirkt ein vergleichsweise viel rauheres Klima.
Obwohl der höchste Gipfel auf der Insel keine 3000 Meter aufragt, ist das Innere von Südgeorgien vergletschert.
Und mit dem herannahenden Winter erwartet man in Kürze die ersten Schneefälle.
Das Klima und die Abgeschiedenheit waren die Gründe, warum die Insel nie dauernd besiedelt war.
Sie untersteht verwaltungsmäßig auch nicht den von Argentinien beanspruchten Falklands, sondern direkt London.
Der Rechtstitel Argentiniens scheint also vollkommen einseitig zu sein.
Die Argentinier hatten Südgeorgien einen Tag nach der Invasion der Falkland-Inseln erobert, nachdem die 22 britischen Marineinfanteristen, die bei Ausbruch der Krise in einem schrottreifen Eisbrecher von den Falklands her nach Südgeorgien in Marsch gesetzt wurden, den Invasoren stundenlang Widerstand leisteten und dabei zwei Hubschrauber zerstörten und eine Korvette der argentinischen Kriegsmarine durch Panzerabwehrraketen schwer beschädigten.
Die britischen Soldaten und ein Teil der Wissenschaftler wurden auf einem argentinischen Schiff weggebracht und sind mittlerweile über Uruguay nach England zurückgekehrt.
Auf der Insel blieben 13 Wissenschaftler und zwei Frauen, die einen Fernsehfilm über die berühmten Pinguin-Kolonien drehen.
Die 15 Briten haben sich aber auf verschiedene Stationen und Unterstände verteilt, sodass der sogenannte Hauptort der Insel, Gritwicken, zum Zeitpunkt des britischen Angriffs nur von argentinischen Truppen besiedelt war.
Südgeorgien ist nur beschränkt als Stützpunkt für Operationen zur Rückgewinnung der Falklands zu gebrauchen.
Auf der 160 Kilometer langen und 30 Kilometer breiten Insel gibt es keinen Flugplatz, nicht einmal einen Landestreifen für kleine Maschinen.
Das zerklüftete, mit Felsen und Geröll durchsetzte Gelände verhindert auch den Bau eines Landefelds für Großflugzeuge wie die Hercules C-130 Transportmaschinen oder Vulkanbomber der britischen Luftwaffe.
Außerdem würde das grimmige und unberechenbare Wetter Flugoperationen schwer behindern.
Südgeorgien könnte aber als Landstützpunkt für die Marine dienen.
In zwei tiefen Fjorden an der Nordküste können auch größere Schiffe vor Anker gehen und an Land können Lebensmittel- und Treibstofflager angelegt werden.
Der Besitz von Südgörien hat vor allem dann eine gewisse strategische Bedeutung, wenn Großbritannien den Zugang zu den Falkland-Inseln auch aus der Luft blockieren würde.
Sollten die Briten aber gewillt sein, die Falklands mit Waffengewalt zurückzuerobern, dann sind sich alle Militärexperten einig, dass zunächst die argentinische Luftwaffe durch Zerstörung ihrer Flugplätze von Ushuaia in Feuerland über Rio Gallegos, Comodoro Rivadavia, Punta Indio bis eventuell sogar Buenos Aires im Norden ausgeschaltet werden müsste.
Ebenso klar ist dann aber, dass das den Ausbruch des vollen Krieges bedeuten würde.
Die Einnahme Südgeorgiens könnte Buenos Aires den Ernst der Lage signalisieren.
Mit den jüngsten Entwicklungen im Falkland-Konflikt wird sich heute auch die Organisation amerikanischer Staaten in Washington befassen.
Die Sondersitzung des Ministerausschusses der OAS wird möglicherweise auch darüber entscheiden, ob gemäß den Bestimmungen des sogenannten interamerikanischen Verteidigungsabkommens von Seiten der OAS-Mitgliedstaaten Sanktionen gegen Großbritannien erhoben werden sollen oder nicht.
Sollte ein Sanktionsbeschluss gefasst werden, könnte dies auch zur Folge haben, dass die Vereinigten Staaten von Amerika an der Seite Argentiniens Maßnahmen gegen ihren NATO-Partner Großbritannien zu ergreifen verpflichtet wären.
Welche Maßnahmen von der OAS unter welchen Voraussetzungen getroffen werden könnten, welche Verpflichtungen die Mitgliedstaaten einander gegenüber haben und nach welchem Mechanismus die OAS zu operieren hätte, darüber informiert sie Edgar Sterbens.
Die heutige dringliche Sondersitzung des Ministerausschusses der Organisation amerikanischer Staaten wurde in der vorigen Woche von Argentinien mit der Begründung gefordert, das Vorrücken der britischen Flotte gefährde den Frieden im lateinamerikanischen Raum.
Von den 21 Mitgliedstaaten der OAS teilten 18 diese Einschätzung der Lage.
Die USA, Kolumbien und Trinidad enthielten sich der Stimme.
Die Einberufung der Sitzung wurde ohne Gegenstimme beschlossen.
Die OAS Außenminister werden nun heute darüber zu entscheiden haben, ob die britische Machtdemonstration im Südatlantik und die Ankündigung, die britische Souveränität über die Falklandinseln notfalls mit Waffengewalt wiederherzustellen, als Vorbereitung eines bewaffneten Angriffs auf Argentinien zu werten sei.
Sollten sich zwei Drittel der 21 US-Mitgliedsstaaten darüber einig sein und die Ansicht Argentiniens unterstützen, dass sein Anspruch auf die Falkland-Inseln zu Recht bestehe und dass die Invasion vor drei Wochen nicht als Akt der Aggression zu beurteilen sei, sollte das der Fall sein, dann würde die im interamerikanischen Verteidigungsvertrag vorgesehene Beistandspflichtklausel in Kraft treten.
Diese Beistandspflichtklausel des sogenannten Rio-Pakts aus dem Jahre 1947 besagt, dass ein bewaffneter Angriff irgendeines Staates gegen einen amerikanischen Staat als ein Angriff gegen alle amerikanischen Staaten angesehen wird.
Jeder dem Pakt angehörende Staat ist verpflichtet, gemäß der UNO-Charta und gemäß dem Recht auf Selbstverteidigung bei der Verteidigung gegen einen Angriff dem Angegriffenen beizustehen.
Die Pflicht zur Beistandsleistung ist allerdings sehr verwässert.
Zunächst bedarf es, wie schon erwähnt, eines Zweidrittelbeschlusses.
Die Sanktionen, die gegen einen Angreifer verhängt werden können, reichen von der Abberufung der Chefs der diplomatischen Missionen über den Abbruch der konsularischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen über die völlige Unterbrechung der Verkehrs- und Nachrichtenverbindungen bis zur Anwendung von Waffengewalt.
Die ORS-Mitgliedsstaaten sind grundsätzlich an Sanktionsbeschlüsse gebunden.
Jedoch mit einer wesentlichen Ausnahme.
Kein Staat ist verpflichtet, ohne seine Zustimmung, Waffengewalt anzuwenden.
Das heißt, jedes Mitgliedsland der ORS entscheidet letztlich selbst, ob es sich an militärischen Sanktionen beteiligen will oder nicht.
Die USA könnten wie auch immer in die prekäre Situation geraten, gegen ihren NATO-verbündeten Großbritannien Maßnahmen unterhalb der Schwelle der Gewaltanwendung mitmachen zu müssen.
Die Vermittlerrolle der Vereinigten Staaten von Amerika im Falkland-Konflikt wäre damit automatisch zu Ende.
Ob es Argentinien gelingt, die Mehrheit der OAS-Mitglieder für sich zu gewinnen und einen Beschluss herbeizuführen, der im Fall einer militärischen Konfrontation mit Großbritannien sofort Konsequenzen aus der Beistandspflichtklausel zur Folge hätte, bleibt abzuwarten.
Sollte die OAS zu keiner Entscheidung kommen, so bestimmt laut TRIO-Pakt auf die Aufforderung Argentiniens hin, jedes Mitglied selbst, ob und welche Maßnahmen es ergreifen will.
Nicht unerwähnt kann in diesem Zusammenhang bleiben, dass bei Abschluss des Rio-Pakts vor 35 Jahren Vertreter mehrerer südamerikanischer Staaten Erklärungen abgaben, in denen sie Ansprüche auf britische Territorien erhoben.
Der Vertreter Argentiniens betonte damals, sein Land könne das Bestehen fremden Kolonialbesitzes in der Nähe seiner Küste nicht anerkennen und wünsche die Souveränität über die Falklandinseln.
Der Artikel 1 des Rio-Pakts, in dem sich die Vertragspartner verpflichten, auf die Anwendung und die Androhung von Gewalt zu verzichten, war demnach von Anfang an zum Dasein einer völkerrechtlichen Lehrformel verdammt.
Und es hat den Anschein, als träfe dies auch für die jetzt vom Weltsicherheitsrat verabschiedete Falkland-Resolution zu.
Sie fordert, den Abzug der argentinischen Invasionstruppen, die Einstellung der Feindseligkeiten und Verhandlungen zwischen Argentinien und Großbritannien mit dem Ziel, eine friedliche Lösung des Konflikts herbeizuführen.
Inwieweit tatsächlich jedoch ein Schlichtungskonzept entwickelt werden kann, dass der einen oder anderen Seite einen de facto Verzicht auf ihre Souveränitätsansprüche über die Falklandinseln ohne Gesichtsverlust ermöglicht, das steht in den Sternen des bald winterlichen Himmels über dem Südatlantik.
Mit diesem Beitrag von Edgar Sterbens ist unsere Auslandsberichterstattung und auch die Berichterstattung über den Falkland-Konflikt beendet.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 27 Minuten geworden.
Ein Blick auf das Programm bis 13 Uhr.
Wir berichten aus Österreich über die Sitzung der ÖVP Burgenland, in der es um die politische Zukunft von Obmann Franz Sauerzopf geht.
Wir informieren Sie über eine neue AKH-Diskussion.
Der Wiener ÖVP-Obmann Erhard Bussek kritisierte den Vertrag, den die Gemeinde Wien mit der VÖST in Sachen AKH geschlossen hat, auf das Schärfste.
Ein Beitrag befasst sich mit dem Wunsch der Sicherheitstechniker in Österreich, Arbeitsunfälle zu vermeiden.
Und die Kulturredaktion bringt ein Gespräch mit Christopher Fry und einem Bericht über die internationalen Kurzfilm-Tage in Oberhausen.
Heute vor 30 Jahren haben die Österreicher dieses Läuten, das Läuten der größten Glocke des Landes, der Pomerin, auf dem Wiener Stephansturm zum ersten Mal nach dem Krieg wieder gehört.
Für die Österreicher in ihrem damals in vier Teile geteilten Land war das Läuten dieser Glocke ein Zeichen dafür, dass sie trotz der Zoneneinteilung immer noch alle Bewohner eines Landes waren.
Unter den damals gegebenen Umständen war dieses Bewusstsein wesentlich wichtiger, als man es heute, 30 Jahre danach, sich vielleicht vorstellen könnte.
Damals gab es noch keine Anzeichen für den Abschluss des Staatsvertrages, der erst vier Jahre später unterzeichnet wurde.
Die Identitätskarte, der innerösterreichische Passersatz, war noch ein zweites Ich für jeden, der irgendwann eine Zonengrenze überqueren musste.
Deshalb war es ein ganz großes Ereignis, als am 26.
April 1952 der Rundfunkreporter Hans Wuschko, damals noch von der Rabak, und nur für den Rundfunk den Fernsehen gab es nicht, die ersten Berichte vom Wiener Stephansplatz machte.
Endlich, jetzt ist es soweit.
2 Uhr 40 Minuten.
Zum ersten Mal erhebt die neue Pummerin auf Wiener Boden probeweise ihre Stimme.
Ein langes, dickes, starkes Seil ist um den Klöppel gewunden und vier oder fünf Arbeiter, ich kann es von hier nicht ausnehmen, ich musste mich weiter zurückziehen, setzen nun langsam den Klöppel in Schwingung.
Bisher hat Wien seine neue Pummerin gegrüßt, nun grüßt die Pummerin zum ersten Mal Wien.
Die Pummerin, die heute im Nordturm des Wiener Stephansdomes hängt, der bekanntlich nie fertiggestellt wurde, ist am 5.
September 1951 in der Glockengießerei Pfundner in St.
Florian in Oberösterreich unter der Leitung von Ingenieur Karl Geiß aus dem Material der alten, 1945 beim Brand des Stephansdomes abgestürzten, Glocke gegossen worden.
Die alte Bumerin war 1711 aus dem Material von erbeuteten türkischen Kanonen in Wien gegossen worden und als man sie in den Südturm gehängt hatte, stellte sich heraus, dass man sie gar nicht richtig läuten konnte.
Sie war zu schwer, der Turm geriet beim ersten Läuten in Schwingungen, sodass man für alle Zukunft auf ein Bewegen der Glocke verzichten musste.
Es wurde ein hölzerner Glockenstuhl konstruiert, in dem die Pummerin mit dem Glockenkranz auf Eichenbalken auflag.
Jedes Mal, wenn sie geläutet werden sollte, wurde sie nach dem Prinzip einer Weinpresse an einem riesigen eichernen Balken mit dicken hölzernen Gewinden hochgehoben.
Beim Läuten wurde dann nur der Glöppel bewegt.
Die über 22 Tonnen schwere Glocke blieb dabei ruhig hängen.
Die neue Pummerin ist etwas über 21 Tonnen schwer und sie wird in ihrem auf Gummilagern ruhenden Glockenstuhl richtig, wie es eben bei einer Glocke sein soll, geläutet.
Der unfertige Nordturm, in dem die Glocke in einem barockisierten Aufbau hängt, der den Turmabschluss bildet, hält das Bewegen der Glocke ohne weiteres aus.
Durch die Gummilager, auf denen der ganze Glockenstuhl bei jedem Leuten um 10 cm hin und her gleitet und damit einen Teil der Schwingungen auffängt, ist das möglich.
Der Guss dieser neuen Glocke ist übrigens einmal misslungen und was heute noch im Wiener Stephansdurm hängt, ist das Ergebnis des zweiten Anlaufes.
Für ganz Österreich war es ein großes Ereignis, als die Glocke nach Wien gebracht wurde.
Mit ihrem Riesengewicht und ihren mehr als drei Metern Durchmesser war es ja auch technisch ein schwieriges Transportgut.
Der Mann, der damals die Glocke nach Wien begleitet hat, war kein geringerer als der Landeshauptmann von Oberösterreich, dem Land, das die Glocke auch gestiftet hatte.
Altlandeshauptmann Heinrich Gleißner ist heute 89 Jahre alt.
Für mich ist noch ein geradezu
triumphaler Beweis dessen gekommen, dass es nicht in diesem neuen Österreich sich um einen wirtschaftlichen Wiederaufbau, sondern um das Aufbrechen tiefliegender Kräfte aus langhundertjähriger Geschichte war.
Das war meine Reise mit der Bomberin nach Wien.
Wir kommen an die Grenze in Enns, alles in Extrauniformen,
die Russen gegrüßt, die Amerikaner gegrüßt, keiner gefragt, doch ein Ausweis und die Königin von Österreich, die Bomberin ist durchgefahren, einer Million Menschen vorbei,
die Eltern und die Kinder aufgehoben, greifen sie an, und sie angreifen müssen, und wieder angreifen müssen, und dann sind sie runter.
Und dann wurde die Bomberin als Geschenk des Landes Oberösterreich dort übergeben.
Ich erinnere mich noch an meine Ansprache, die zum Schluss sagte, die Kathedrale ein religiöses Bauwerk.
Aber mehr wie das, sondern
Immer wieder in der Geschichte ein Zeichen der Unvergänglichkeit Österreichs.
Die große Glocke von St.
Stephan stand jahrelang in ihrem Glockenstuhl neben dem Nordturm, ehe die Bauarbeiten so weit gedient waren, dass sie im Oktober 1957 endgültig ihren Platz im Dom von St.
Stephan einnehmen konnte.
Diesen Beitrag gestaltete Hans Adler.
Mittlerweile ist es 12.34 Uhr geworden.
Für die burgenländische ÖVP ist heute ein wichtiger Lostag.
In einer Landesparteivorstandssitzung entscheiden die Spitzenfunktionäre der WBO-geschüttelten Landesparteiorganisation, ob Landeshauptmann Stellvertreter und Landesparteihauptmann Franz Sauerzopf an der Spitze seiner Partei bleiben soll oder ob er politische Konsequenzen aus dem WBO-Skandal ziehen muss.
Während einer Italienreise Sauerzopfs hatten sich vor allem in der BundesöVP die Meinungen verstärkt, dass Sauerzopf auch ohne tatsächliches Verschulden politische Konsequenzen aus der allgemeinen Belastung der Partei durch den WBO-Skandal ziehen müsse.
Generalsekretär Michael Graf meinte indirekt, Sauerzopf sollte seiner Ansicht nach wohl die Konsequenzen ziehen.
Parteichef Mock war etwas zurückhaltender und betonte nur, er würde seinen Parteifreunden im Burgenland helfen, wenn sie dies haben wollten.
Franz Sauzopf hat bei der Sitzung des ÖVP-Landesparteivorstandes für die Mittagszeit eine Erklärung angekündigt.
Robert Heger vom Landesstudio Burgenland berichtet nun direkt aus Eisenstadt.
Zur Stunde gibt Landesparteiobmann Sauerzupf hier im Eisenstedter Landhaus im Anschluss an eine einstündige Sitzung des Landesparteivorstandes der Burgenländischen Volkspartei, dem die vier Stellvertreter, die Obmänner der Teilorganisationen, die Regierungsmitglieder, die sieben Bezirksobmänner und der Landesparteisekretär angehören, eine Pressekonferenz, in der er Folgendes erklärte.
Warum heute Parteivorstand?
ganz trocken, offen und ehrlich.
Wir haben in den letzten Wochen oder Tagen widersprechende Erklärungen aus der Presse entnehmen müssen, wonach ich mit Rücktrittserklärungen an die Öffentlichkeit gehe oder mit Rücktrittsabsichtungen spekuliere.
Habe daher die Parteispitze des Burgenlandes dazu eingeladen, um hier eine klare
Auskunft zu geben, dass ich nicht an einen Rücktritt denke, weil sich die Umstände in keiner Weise gegenüber dem seinerzeitigen Bericht, der dann mit einem Vertrauensvotum geendet hat, verändert hätten.
Es hat sich legitim die Berichterstattung in eine andere Richtung gedreht.
Wir halten daran fest, was wir seinerzeit gesagt haben.
Es ist im Gegenteil so, dass eine Reihe von Vorwürfen in der Presse
breitgewaltet wurden, jetzt durch die Ergebnisse des Verfahrens im Untersuchungsausschuss widerlegt wurden, insbesondere Sibylle.
Daher habe ich diese Erklärung abgegeben, sie wurde zur Kenntnis genommen.
Sautzoff betonte weiter, dass er damit sowohl das Vertrauen der Bundespartei, des Landesparteivorstandes, wie auch der Basis der vielen kleinen Funktionäre besitze.
An eine gerichtliche Voruntersuchung ist nicht zu denken.
Das war ja ein wichtiges Kriterium für Bundesparteiobmann Mock.
Er lasse sich nicht durch die Medien, nicht von politischen Gegnern oder gar von Untersuchungshäftlingen verurteilen oder verleimten.
Er habe heute seine Parteifreunde deshalb informiert,
und wird als Spitzenkandidat der bulgischen Volkspartei in den Landtagswahlkampf im Oktober dieses Jahres gehen.
Damit gebe ich zurück zum Journal.
Soweit Robert Heger von der Sitzung des ÖVP-Landesparteivorstandes.
Von ganz entscheidender Bedeutung für das weitere politische Schicksal Franz Sauerzopfs dürfte ein Gespräch zwischen ihm und Parteichef Alois Mock gewesen sein, das heute Vormittag über die Bühne ging.
Darüber sprach Fritz Besater mit dem ÖVP-Parteiobmann.
Herr Bundesparteiobmann Dr. Mock, der ÖVP-Landesparteiobmann von Burgenland, Sauerzopf war heute Vormittag bei Ihnen.
Sie haben, was etwas überraschend ist, nicht seinen Rücktritt gefordert.
Warum nicht?
Dr. Sauerzopf habe ich um das Gespräch gebeten, habe mir versichert, dass die gegen ihn in den letzten Wochen erhobenen Anschuldigungen jede Grundlage entbehren.
hat darauf verwiesen, dass weder in den Beratungen des WBO-Ausschusses auf Bundesebene noch auf Landesebene irgendein Zusammenhang zwischen ihm und der WBO-Affäre herausgekommen ist, dass er, bevor Landeshauptmann Carey als zuständiges Kontrollagent die Anzeige erstattet hat gegenüber den Vorgänglingen der WBO, er noch den Parteiausschluss des zuständigen Politikers des früheren ÖVP-Abgeordneten Rauchwarters beantragt hat.
Ich habe auch als Parteiobmann die Verpflichtung zu einer moralischen Solidarität mit Funktionären, die in der Öffentlichkeit angegriffen werden.
Und ich lasse mich daher in dieser Sache von keiner Seite treiben.
Ich bleibe bei meinem Bekenntnis, dass die politische Verantwortung beträchtlich beginnt, bevor ein Richter entschieden hat.
Ich bleibe auch bei meiner Verpflichtung, nicht da herumzulaufen, mich populär zu machen, indem ich sozusagen einen Funktionär nur deswegen abberufe, weil er durch einige Zeit im
von einigen Presseorganen scharf angegriffen wird.
Das muss schon greifbarer werden.
Es waren ja nicht nur die Presseorgane, denen zu Sauerzopf zwar Kritisches eingefallen ist, es war auch Ihr Generalsekretär, dem zu Sauerzopf mehrfach nichts eingefallen ist.
Lassen Sie damit, dass Sie heute Sauerzopf quasi moralische Rückendeckung geben, Ihren Generalsekretär moralisch nicht?
Ich habe mit dem überhaupt nichts zu tun, weil ich auch sehr kritisch war gegenüber den Vorgängen in der WBO und weil zweifellos hier Fehler passiert sind.
Heißt das, dass Sie jetzt als Bundesparteiobmann dem ÖVP-Burgenland und Sauerzopf für den Landtagswahlkampf volle Unterstützung gewähren?
Bitte, ich werde ihm solange Unterstützung gewähren, solange es offensichtlich ist, dass die Anschuldigungen gegen ihn nicht erhärtet worden sind.
Das habe ich vorigen Donnerstag sehr eindeutig gesagt.
Dazu bleibe ich auch.
Wenn sie erhärtet werden müssen, Konsequenzen gezogen werden.
Ich war daher auch nicht bereit, was ja auch ersucht worden ist, zwar nicht von ihm, sondern von anderer Seite.
mich nur auf den Landtagswahlkampf abzustellen, das kommt nicht in Frage.
Wir müssen die politische Verantwortung ernster nehmen und wir haben in der Vergangenheit auch gezeigt, dass wir sie ernst genommen haben.
Aber solange das nicht soweit ist, lasse ich auch irgendeinen Funktionär nicht abschießen.
Glauben Sie, dass jetzt Ihrem Generalsekretär zu Sauerzopf wieder etwas einfallen wird?
Der ist klug genug, dass ihm immer etwas einfällt und dass er auch nichts sagt, wo er glaubt, nichts sagen zu müssen.
Dr. Graf hat durchaus kompetent Stellung genommen und ich bin froh, dass auch er persönlich den Begriff der politischen Verantwortung so ernst nimmt.
An diese Marschroute, die ich übrigens beim Bundesparteitag klar vorgegeben habe, werden wir uns auch in den kommenden Wochen halten.
Sie bleiben aber auch dabei, es wäre eine sehr ernste Situation, wie Sie in der Vorwoche genannt haben, dass, wenn eine gerichtliche Voruntersuchung eingeleitet wird, dass das das politische Ende für Sauerzapf bleibt.
Ich bleibe dabei, dass das eine sehr ernste Situation ist.
Selbst dann, bitte deswegen, wenn eine Voruntersuchung eingeleitet wird, ist noch lange keine rechtliche Verurteilung gegeben, aber das wäre dann eine sehr ernste Situation und da wird der Begriff der politischen Verantwortung fällig.
Fritz Besatte sprach mit dem Bundesparteiobmann der österreichischen Volkspartei Alois Mock.
Schon in den kommenden Monaten, voraussichtlich am 1.
September, wird die verstaatlichte Industrie Österreichs allein verantwortlich den Bau des allgemeinen Krankenhauses in Wien fortführen und hoffentlich auch in der jetzt geplanten Zeit bis 1989 vollenden.
Damit erhält das Monsterspital am Wiener Gürtel das bislang vierte Management, von dem sich beide Großparteien eine raschere Bauausführung erhoffen.
Der Wiener Finanzstaatrat Meier hat am vergangenen Freitag die Einzelheiten der Übernahme des Spitals bekannt gegeben.
Danach wird die Voest zur Gänze die Baufirma Akpe übernehmen, eine Teilfertigstellung bis 1985 und eine Endfertigstellung bis 1989 hoffentlich vornehmen und zwar bei einem Kostenrahmen von etwa 25 Milliarden Schilling.
Der Wiener ÖVP-Vizebürgermeister und stellvertretende Parteivorsitzende der Volkspartei, Erhard Bussek, stimmte heute zwar grundsätzlich der Übernahme des AKH durch die Voest zu, kritisierte aber heftig die Verträge, die mit dem heimischen Stahlgiganten geschlossen wurden.
Irmgard Bayer berichtet.
Der Wiener ÖVP-Vizebürgermeister Busseck ist zwar für die Übernahme des AKH-Baus durch die VÖST, mit den Details des Vertrages, den Bund und Gemeinde Wien mit der VÖST ausgehandelt haben, ist er aber nicht einverstanden.
Der Vertrag, so Busseck, sei für die VÖST besser als für die Auftraggeber.
Bisher, so der Busseck-Vorwurf, seien für den AKH-Bau sozusagen schon vier Organisationsformen verbraucht worden.
Jetzt flüchteten sich die Auftraggeber in die Übergabe an die Voest.
Der Wiener Vizebürgermeister?
Jetzt kommt es zum totalen Verkauf der AKP an die Voest.
Die fünfte Version
Ich würde sagen, dass das nicht Zeugnis darüber gibt, dass jeweils sehr tief nachgedacht wurde, sondern eigentlich die chaotische Vorgangsweise und das mangelnde Konzept sehr deutlich zeigt.
Ich möchte Sie daran erinnern, dass jede dieser Lösungen bisher von den Sozialisten als die beste verkauft wurde.
Sie können aber de facto für die letzten zwei Jahre einen Stillstand der Entwicklung rund um das allgemeine Krankenhaus durchaus feststellen.
Die Kritik Bussex an dem Vertrag mit der Föst, es werde künftig zu wenig Kontrolle über Tätigkeit und Auftragsvergabe durch die Föst geben.
Außerdem sei für ihn vom Wiener Standpunkt aus nicht gewährleistet, dass auch genug Wiener Betriebe beim AKH-Bau zum Zug kämen.
Mit den 2,3 Prozent Provision, die die Föst von der AKH-Bausumme bekommen wird, ist Bussex einverstanden.
Nicht aber damit, dass die FÖST keinerlei bünale Zahlungen leisten muss, falls sie den Bau nicht rechtzeitig fertigstellt.
Die FÖST wird dagegen aber Anspruch auf eine Prämie haben, wenn es ihr gelingt, mit dem Bau früher als geplant fertig zu werden.
Bussek zur bisherigen Tätigkeit der Politiker beim AKH-Bau.
Es ist ein Versagen der politischen Führung.
Der Bau eines solch großen Projektes kann es einfach nicht zulassen, dass ein Politiker zwischen vielen Sitzungen, Versammlungen und im Vorübergehen sich dann jeweils erkundigt, steht schon und wann kann ich sie eröffnen oder wann kann man mal eine dekorative Besichtigung machen.
Das sind diese herrlichen Bilder, wo dann die Politiker alle mit den Helmen hoffnungsfroh irgendwo auf ein Bauwerk schauen und genau jenen Punkt anvisieren, der momentan wahrscheinlich der uninteressanteste ist.
Das, glaube ich, kann sicher nicht die Aufgabe sein, sondern wir werden uns bei solchen großen Projekten dazu entschließen müssen, die Zuständigkeit auch dann entsprechend wahrzunehmen und vielleicht auch Konsequenzen zu ziehen, wie wir das ja des Öfteren angedeutet haben.
Und die abschließende Warnung, Busex?
Es fehlen noch immer eine realistische Kostenschätzung, was bei den Betriebskosten für das AKH auf den Bund und auf die Gemeinde Wien zukommen werde.
Berichterstatterin war Irmgard Bayer und nun noch ein Beitrag unserer Wirtschaftsredaktion, der gleichsam unter der Schlagzeile, unter der traurigen Schlagzeile firmiert, Österreicher machen weniger Urlaub.
Heute Vormittag wurden nämlich beim traditionellen Pressefrühstück, das der Handelsminister jeden Montag gibt, die jüngsten Zahlen über den österreichischen Winterfremdenverkehr vorgelegt.
Wie schon einige Male berichtet, war die Wintersaison 81-82 die beste jemals ausgebuchte.
War man ursprünglich in den Prognosen nur von einem sehr geringen Wachstum bei den Nächtigungsziffern ausgegangen, so weiß man nun statistisch genau, dass im heurigen Winter um etwa 5% mehr Skiurlauber verzeichnet wurden als im Vergleichswinter 1980-81.
Aus den aber nun vorliegenden Endergebnissen lässt sich aber auch ein interessantes Detail ableiten.
Die Österreicher haben nämlich weniger Winterurlaub gemacht als in den vorigen Saisonen.
Helmut Glitzander informiert sie.
Ursache des guten winterfremden Verkehrsergebnisses sind die Ausländer.
Nur ihnen ist es nämlich zu verdanken, dass die Hotels und Pensionen einen weiteren Anstieg der Übernachtungen verzeichnen konnten.
Die Österreicher haben beim Winterurlaub gespart.
In Zahlen?
Bei den Ausländerübernachtungen ein Anstieg von etwa 6,5%, bei den Inländern ein leichter Rückgang von etwa einem halben Prozent.
Etwa 10.000 Österreicher haben also auf eine Urlaubswoche verzichtet.
Auf den ersten Blick könnte man dabei versucht sein zu sagen, dass die Österreicher ihrerseits vielleicht vermehrt im Ausland Winterurlaub gemacht hätten.
Dem ist aber nicht so.
Dies lässt sich nämlich wiederum aus der Devisenstatistik der Nationalbank ableiten.
Zwischen November und Februar, soweit liegen bisher detaillierte Zahlen vor, haben die Österreicher bei Auslandsurlauben rund 9 Milliarden Schilling ausgegeben.
Gegenüber dem Vergleichszeitraum, dem Winter 1980-81, ist das eine Steigerung von lediglich 2,7 Prozent.
Berücksichtigt man die Preissteigerungen im Ausland, die je nach Zielort zumindest in diesem Ausmaß in der Regel aber weitaus höher waren, so ergibt sich auch daraus zwangsläufig, dass die Österreicher weniger Urlaub im Ausland gemacht haben.
Besonders deutlich wird das im Monat Februar, wo erstmals seit vielen Jahren niedrigere Devisenabgänge aus dem Titel Fremdenverkehr in den Nationalbankstatistiken aufscheinen als in den Vorjahren.
Die Schlussfolgerung aus den Zahlen der Statistik, die Österreicher haben in der heurigen Wintersaison weniger Urlaub gemacht.
Die Gründe sind bis jetzt noch nicht genau analysiert, doch kann es eindeutig nicht am Schneemangel liegen.
Höchstwahrscheinlich sind die stagnierenden oder vielfach sogar sinkenden Realeinkommen der Österreicher dafür maßgebend, dass eben beim besonders teuren Winterurlaub gespart wird.
Der besonders strenge Winter mit seinen hohen Heizkosten dürfte auch einen Teil zu dieser erzwungenen Sparsamkeit beigetragen haben und vielleicht spielt auch die allgemeine Angst um den Arbeitsplatz eine Rolle.
Kurz noch ein Überblick über die Wintersaison insgesamt.
An der Zahlungsbilanzstatistik lässt sich deutlich ablesen, dass auch die Ausländer sparsamer als früher sind.
So ist die Zahl der Gäste und der Nächtigungen stärker gestiegen als die entsprechende Position bei den Deviseneingängen aus dem fremden Verkehr, wenn man auch die Preissteigerungen in diesem Vergleich miteinbezieht.
Dies deckt sich auch mit zahlreichen Aussagen aus Fremdenverkehrsgemeinden, wonach übereinstimmend berichtet wird, dass die Ausländer vor allem bei den Extras den Rotstift ansetzen.
Ein entsprechender Trend ist auch übrigens bereits jetzt für die heurige Sommersaison vorauszusehen.
Die beiden wichtigsten Ausländergruppen, nämlich die Urlauber aus der Bundesrepublik Deutschland und den Niederlanden, zeigen bereits jetzt zwar großes Interesse für einen Ferienaufenthalt in Österreich, doch sollen die Ausgaben dafür so niedrig wie möglich gehalten werden können.
Ein Bericht von Helmut Klezander.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 48 Minuten geworden.
Zwölf Minuten vor 13 Uhr Kulturberichte im Mittagsjournal.
Am Wochenende gingen die 28.
Westdeutschen Kurzfilm-Tage in Oberhausen zu Ende.
Sie standen diesmal unter dem Motto Weg zum Nachbarn und an dem vielfältigen Angebot von 113 Filmen aus 30 Ländern waren auch die Ostblockstaaten mit einer großen Anzahl von Kurzfilmen beteiligt.
Aus Oberhausen berichtet Heinz Kersten.
Weg zum Nachbarn lautet das Motto des Festivals von Oberhausen.
Das bedeutet, Vermittler zu sein von filmischen Begegnungen mit anderen Ländern.
Die des Ostens waren hier schon dabei, als das in den 50er Jahren auf bundesdeutschen Veranstaltungen noch keineswegs eine Selbstverständlichkeit bedeutete.
Darauf gründet sich die traditionell starke Beteiligung der osteuropäischen Staaten an diesen Kurzfilm-Tagen.
Polen lag neben den USA und der BRD mit neun Beiträgen an der Spitze.
Jugoslawien und die CSSR konkurrierten, wie Frankreich, mit je acht Produktionen im Wettbewerb.
Nachdem im Vorjahr polnische Regisseure die wichtigsten Preise erringen konnten, war man gespannt, wie sich die Kurzfilmproduktion dieses Landes unter den neuen Bedingungen präsentieren würde, die seitdem eingetreten sind.
Alle Beiträge waren zwar noch vor Verkündung des Kriegsrechts im vergangenen Dezember entstanden, aber dass diese größtenteils sehr kritischen Dokumentationen auch jetzt noch für das Festival freigegeben wurden, scheint doch bemerkenswert.
So sah man etwa als Illustration der Eindrücke, die Schülerinnen in einem Aufsatz über ihre Kleinstadt in Pommern niederschreiben.
Leere Läden, endlose Schlangen vor Geschäften, Aggressionen der Wartenden, die das Menschliche miteinander vergiften.
Umweltvergiftung war das Thema eines anderen Films.
Er registrierte die nicht zuletzt von der Gewerkschaft Solidarnosch inspirierte Liquidation einer Aluminiumhütte, die seit Jahren Krankheit und Tod bei Arbeitern und Anwohnern verursacht hatte.
Zum meistpremierten Beitrag wurde diesmal eine ungarische Produktion.
Der von vier Jurys ausgezeichnete Film, Die Hexe von Bacioheci von Laszlo Mihalifi, spürt in einem Dorf den irrationalen Vorurteilen gegen eine allein lebende, doch erstaunlich agile 90-Jährige nach.
Poetische Dichte erreicht ein anderes Porträt einer alten Frau, Mutter der Erde, für das dem georgischen Filmstudenten Goderci Djokheli zu Recht der große Preis von Oberhausen zuerkannt wurde.
Man sieht eine Greisin, die auf ihrem abgelegenen Berghof unter der Last einer sprachlosen Einsamkeit zu zerbrechen droht, kurz vor dem Selbstmord steht.
Für die sowjetische Kinematografie war dies ebenso
ungewöhnlich wie für das Kino Lateinamerikas die lyrisch-experimentelle Bildsprache des Films die Zwischenzone, der die politischen Morde in El Salvador ganz ohne Worte anklagt.
Die Jury des Volkshochschulverbandes honorierte die Qualität mit einem Hauptpreis.
Wollte man versuchen, auffallende Tendenzen im diesjährigen Oberhausener Filmangebot zu bestimmen, ließe sich in erster Linie eine Zunahme spielerischer und experimenteller Formen registrieren.
Sie dominierten besonders in Beiträgen aus Frankreich und den USA, traten aber auch in anderen Länderprogrammen hervor.
Auch die beiden österreichischen Beiträge, die Verkehrsmeldung von Alex Brunner und das Vertraute Objekt von Gerald Kargel gehörten in diese Kategorie.
Außerdem zeichneten sie sich vor vielen anderen dadurch aus, dass es sich wirklich um Kurzfilme handelte.
Sie dauerten nur eine beziehungsweise vier Minuten.
Schließlich konnte man in Oberhausen diesmal ein Jubiläum feiern.
Vor 20 Jahren hatten hier 26 Jungfilmer in einem Manifest den Tod von Papas Kino proklamiert und dieses Ereignis gilt heute als die Geburtsstunde des neuen deutschen Films.
Jetzt meldeten sich in einer diesem Jubiläum gewidmeten Diskussion bereits die Enkel zu Wort und verkündeten, Opas Kino ist tot, es lebe Super 8.
Dass Super 8 und Video erstmals in das Festival integriert wurden und manch neue Impulse brachten,
lässt solche Euphorie vielleicht verständlich erscheinen, aber schließlich hängt die Qualität eines Films nicht vom Format ab.
Insgesamt erwies sich der Kurzfilm in Oberhausen jedenfalls noch als recht lebendig.
Nach längerer Zeit wird in Wien wieder einmal ein Werk des englischen Dramatikers Christopher Fry aufgeführt.
Am 21.
Mai hat im Theater in der Josefstadt seine Verskomödie »Die Dame ist nicht fürs Feuer Premier« in den Hauptrollen Christa Stadler und Sieghard Rupp.
Maria Rennhofer sprach mit dem englischen Dramatiker und hat den folgenden Beitrag darüber gestaltet.
Sozusagen als Co-Regisseur neben Carl Gutmann wird Christopher Fry, der 1907 in Bristol geborene Dramatiker, dafür sorgen, dass seine Komödie »Die Dame ist nicht fürs Feuer« wirklich in seinem Sinn dem Josefstadt-Publikum vermittelt wird.
Dieses Versdrama spielt um 1400 in einer kleinen englischen Ortschaft und behandelt in einer komplizierten, detailreichen Handlung und in der für Fry so typischen fantasievollen Sprache die Überwindung von Todesgefahr und Todessehnsucht durch das Erwachen neuer Lebenskraft in der Liebe zwischen den beiden Hauptfiguren, dem entlassenen Soldaten Thomas Mandeep und der als Hexe verschrienen Janet Jordan Main.
Mit dieser Thematik symbolisiert das Stück den Frühling, in Fries drei weitere Dramen umfassendem Jahreszeitenzyklus.
Es geht hier um die Überwindung des Winters.
Die Hauptfigur ist ein Soldat, der sieben Jahre im Krieg war und zu der Überzeugung gelangt ist, dass man in dieser Welt nicht leben kann.
Er will hier entkommen.
Er ist eine Art Aussteiger.
Im Lauf des Stücks entsteht jedoch neue Hoffnung, der Beginn neuen Lebens durch die Liebe, um es ganz kurz zu sagen.
Ich schrieb es in diesem furchtbaren Winter des Jahres 1947.
Im Frühling darauf wurde das Stück dann in London uraufgeführt.
Während der Arbeit entstand die Idee, jeder Jahreszeit ein Drama zuzuordnen.
Die Reihenfolge verlief allerdings nicht gemäß dem Jahresablauf.
Mit Venus im Licht entstand 1950 das Herbststück, 1954 folgte das Winterdrama, das Dunkel ist Licht genug.
Erst 1970 wurde der Zyklus mit A Yard of Sun, Hof der Sonne, abgeschlossen.
Während ich die letzten Noten aufbrachte,
Schon während ich Die Dame ist nicht fürs Feuer schrieb, bin ich darauf gekommen, wie wichtig es ist, die Figuren eines Dramas in einen Zusammenhang mit den Jahreszeiten, mit der Landschaft zu stellen, sie nicht von ihrer Umgebung zu isolieren.
Das hat mich überhaupt erst auf die Idee gebracht, Stücke zu den Jahreszeiten zu schreiben.
Christopher Fry wird von der Literaturgeschichte oft als Nachfahre T.S.
Eliots eingereiht, als erfolgreicher Vertreter einer poetischen Fantasie, die aus der Tradition und Metaphorik Shakespeares und Marlows schöpft.
Seine Versdramen werden jedoch gerade in letzter Zeit wieder weniger gespielt als etwa vor 20 Jahren.
Ich glaube, das ist eine zyklische Entwicklung.
Es wird aber immer wieder ein oder das andere Stück aufgeführt.
Ich war nicht sehr glücklich über diesen Ausdruck poetisches Drama, über diese Trennung zwischen Poser und Poesie.
Jeder schreibt einfach in seinem Stil, der sich dem anpasst, was er aussagen will.
Es hat sich einfach so ergeben, dass ich in dieser Art Theaterstücke schreibe.
Seit 1970 hat Christopher Fry kein neues Stück mehr geschrieben.
Er hat einiges für Fernsehen und Film gemacht und in letzter Zeit viel übersetzt.
Nun macht es ihm Spaß, nach längerer Zeit wieder einmal bei einem seiner frühen Stücke mit zu inszenieren.
Ja, und die Dame, die nicht fürs Feuer ist, hat am 21.
Mai im Theater in der Josefstadt in Wien Premiere.
Wir schließen aber unsere Berichterstattung im Mittagsschonal mit den Kurzmeldungen.
Österreich.
Nach einer einstündigen Sitzung des burgenländischen ÖVP-Landesparteivorstandes erklärt die Landesparteiobmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Sauerzopf, er denke nicht an einen Rücktritt.
Sauerzopf, der mehrfach im Zusammenhang mit der Affäre um die Wohnbaugenossenschaft Ost gebracht worden ist, will als Spitzenkandidat der ÖVP bei den Landtagswahlen im Burgenland im Oktober fungieren.
ÖVP-Bundesparteiobmann Mock, mit dem Sauerzopf vorher ein Gespräch hatte, erklärte, er fühle eine gewisse moralische Solidaritätsverpflichtung, einen Politiker seiner Partei zu schützen, solange Anschuldigungen gegen ihn nicht erhärtet seien.
Großbritannien, Argentinien.
Das Verteidigungsministerium in London hat im Zusammenhang mit der Rückeroberung der Inselgruppe Südgeorgien durch britische Marineeinheiten bekannt gegeben.
Nach dem Hauptort Gritwicken sei auch der kleine Hafen Leith wieder unter britischer Kontrolle.
Bei der britischen Landeaktion soll ein Argentinier verletzt worden sein.
Auf Seiten der Engländer habe es keine Verluste gegeben.
Argentinien gestand die Niederlage bisher nicht ein und sagte, die argentinischen Einheiten leisteten weiterhin Widerstand.
Österreich Die Unterhaltsleistung an den geschiedenen Ehegatten ist in Zukunft steuerlich nicht mehr begünstigt als bei einer aufrechten Ehe.
Ein entsprechendes Erkenntnis ist vom Verfassungsgerichtshof veröffentlicht worden.
Begründet wurde die Entscheidung mit der Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes.
Der ÖVP-Präsidienst schreibt dazu, damit sei die steuerliche Diskriminierung der Ehe beseitigt.
Noch die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Im Süden sonnig, sonst Bewölkungszunahme und einige Regenschauer.
Nachmittagstemperaturen 9 bis 16 Grad.
Damit sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
Einblendung: Pummerin, RAWAG-Reporter Hans Wuscko, Oberösterreichs Altlandeshauptmann Heinrich Gleißner
Mitwirkende:
Dobrovolny, Herbert [Gestaltung]
, Adler, Hans [Gestaltung]
, Wuschko, Hans [Gestaltung]
, Gleißner, Heinrich [Interviewte/r]
Datum:
1982.04.26 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Stephansdom [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten