Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1982.05.03
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen schönen guten Tag, meine Damen und Herren.
Hier ist der aktuelle Dienst mit dem Montag-Mittag-Journal.
Der Mikrofon ist Reinhold Henke.
Nach dem Falkland-Kurzkrieg vom 1.
Mai geht zur Zeit ein militärisches Geplänkel zwischen Großbritannien und Argentinien weiter.
Die Argentinier wollen bis zum endgültigen Sieg kämpfen, die Briten versuchen offenbar durch kurze und überraschende Angriffe die Argentinier mürbe zu machen und so Falkland zurückzuobern.
Im Moment sieht es so aus, dass die Briten die argentinischen Besatzungssoldaten auf Falkland aushungern wollen.
Wir berichten aus London, hoffentlich auch aus Buenos Aires, wir haben bis jetzt noch keine Verbindung hergestellt, und legen dar, wie die militärischen Positionen auf beiden Seiten aussehen.
Außerdem fassen wir die weltweiten Pressereaktionen zusammen.
Der Tenor, der ganze Falkland-Krieg ist eine Schande für die westliche Zivilisation.
Von einem anderen Krisenherd aus Polen berichten wir über neue Aktivitäten der verbotenen Solidaritätsgewerkschaft.
Sie rief für heute zu Kundgebungen auf.
Schon am 1.
Mai gab es überraschend Demonstrationen.
Auf Spruchbändern wurde gefordert, gebt uns Lech Walesa wieder.
Inland, hier wird politisch gekämpft und zwar zunehmend um das Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City.
Schon in den Reden zum 1.
Mai war ja der geplante Bau ein zentrales Thema.
Die ÖVP rüstet zum Stimmenkampf für das Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum, dazu gab es heute eine Pressekonferenz der ÖVP.
Ebenfalls eine Pressekonferenz gaben heute Vormittag die privaten Krankenversicherer Österreichs.
Schon das Thema gibt die Haltung dieser Organisationen zur Spitalspolitik wieder, verfehlte Spitalspolitik.
Und es könnte dazu kommen, dass private Krankenversicherer beim AKH nicht mehr mitzahlen, also ein Krankenhausbett dort nicht in den Leistungskatalog mit hineinnehmen.
Im Kulturteil berichten wir über die Aktivitäten österreichischer Filmemacher.
Es gibt die Filmwoche der Austria Film Kooperative und dann noch eine Österreich-Tournee des US-Jazz-Trios, Creatrix heißt es.
Jetzt kommen die Meldungen.
Chef vom Dienst heute Mittag ist Georg Schalgruber und der Sprecher Herbert Slavik.
Argentinien, Großbritannien, USA.
Die Hoffnungen im britisch-argentinischen Konflikt um die Falkland-Inseln im Südatlantik könnten die militärischen Auseinandersetzungen gestoppt werden, haben sich nicht erfüllt.
Auch auf diplomatischer Ebene zeichnet sich kein Durchbruch ab.
Hubschrauber der britischen Flotte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London ein argentinisches Patrouillenboot versenkt und ein zweites beschädigt.
Der Zwischenfall ereignete sich demnach um 5 Uhr früh mitteleuropäischer Sommerzeit etwa 90 Meilen innerhalb der britischen Sperrzone um die Falklandinseln.
Gestern hatte ein britisches U-Boot mit einem Torpedoangriff den argentinischen Kreuzer General Belgrano schwer beschädigt.
Das argentinische Oberkommando hat den Angriff bestätigt und betont, das zweitgrößte Schiff seiner Marine habe sich außerhalb der Sperrzone, wenige Meilen östlich der Los Estados-Inseln bei Feuerland befunden.
London erklärt, der Kreuzer sei eine Bedrohung für die britische Flotte gewesen.
Auf diplomatischer Ebene konzentriert sich die Diskussion um die Friedensinitiative des peruanischen Präsidenten Belaunde Terry.
Die argentinische Militärregierung hat den Sieben-Punkte-Friedensplan zurückgewiesen.
Buenos Aires betont in einem Kommuniqué, der Plan enthalte ähnliche Vorschläge wie das am 27.
April von den USA vorgelegte Dokument.
Der britische Außenminister Pym hat die Möglichkeit eines Waffenstillstandes ohne vorherigen Abzug der argentinischen Truppen von den Falkland-Inseln entschieden zurückgewiesen.
Pym erklärte in einem Interview gegenüber einer britischen Nachrichtenagentur in New York, der argentinische Truppenabzug bleibe die grundlegende Voraussetzung für eine friedliche Riegelung.
Pim hatte gestern Abend nach einem Gespräch mit UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar versichert, die Tür zu einer Verhandlungslösung bleibe weiterhin offen.
USA.
Präsident Reagan soll das Angebot Moskaus angenommen haben, im kommenden Oktober in einem Drittland mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev zusammenzutreffen.
Eine entsprechende Meldung wird von der Nachrichtenagentur Agence France-Presse unter Berufung auf die Zeitung Washington Post kolportiert, die ihrerseits Regierungsquellen zitiert.
Demnach könnte das Gipfeltreffen in Österreich oder in Irland stattfinden.
Eine offizielle Erklärung des amerikanischen Außenministeriums liegt nicht vor.
Polen.
Die Militärbehörden wollen die für heute Abend angekündigte Kundgebung der suspendierten Gewerkschaft Solidarität in Warschau offenbar verhindern.
Am geplanten Versammlungsort in der Warschauer Altstadt wurden bereits am Vormittag hunderte mit Schlagstöcken und automatischen Gewehren ausgerüstete Polizisten zusammengezogen.
In den engen Altstadtstraßen wurden Dutzende Fahrzeuge der Sicherheitskräfte stationiert.
Erst gestern hatte das Innenministerium mit der Bestrafung aller Verstöße gegen das herrschende Kriegsrecht gedroht.
In Warschau und in Danzig waren am 1.
Mai Aufmärsche der Solidarität veranstaltet worden.
Die Polizei hatte damals nicht eingegriffen.
Heute Nachmittag beginnt eine zweitägige Sitzung des polnischen Parlaments.
Dabei will der stellvertretende Ministerpräsident Rakowski eine Erklärung abgeben.
Österreich
Eine wissenschaftliche Untersuchung der Linzer Kepler-Universität unterstützt nun die politische Förderung von Sozialminister Dallinger nach einer Verlängerung des Mindesturlaubes.
Der Professor für Betriebswirtschaft Stiegler berechnete, dass durch die Einführung einer fünften Urlaubswoche zusätzlich etwa 15.000 bis 20.000 Arbeitsplätze gesichert werden könnten.
Der Wissenschaftler meinte, er sei von den Kennzahlen der derzeitigen Wirtschaftslage mit 4% Arbeitslosigkeit, einer Inflationsrate von 6% und einem Wirtschaftswachstum knapp über Null ausgegangen.
Staatssekretärin Eipeltauer hat sich heute gegen den Vorschlag von FPÖ-Obmann Steger ausgesprochen, gemeinnützige Bauvereinigungen der Kontrolle des Rechnungshofes zu unterstellen.
Es sei ein Nachteil, sagte die Staatssekretärin, dass der Rechnungshof ebenso wie derzeit der Revisionsverband die Prüfungen oft erst mehrere Jahre im Nachhinein durchführe.
Apple Tower befürwortet daher eher eine Verbesserung der derzeitigen Prüfungsbestimmungen auf dem Genossenschaftssektor durch zwingend vorgeschriebene jährliche Prüfungen und durch Einführung einer begleitenden Kontrolle.
Die Bundeswirtschaftskammer hat Umfrageergebnisse über die Haushaltsbevorratung in Österreich veröffentlicht.
Demnach glaubten die österreichischen Haushaltsvorstände vor Ausbruch des Falkland-Konfliktes nicht daran, dass es in absehbarer Zeit zu Krisen kommen könnte, die eine längerfristige Bevorratung notwendig machen würden.
Der größte Teil der Haushalte legt gewisse Vorratslager an.
Etwa 75 Prozent würden im Bedarfsfall zwei Wochen oder auch länger auskommen.
Das sogenannte Vorratsverhalten ist aber eher von Einkaufsgewohnheiten abhängig als von echten Bevorratungstendenzen.
Größere Vorräte gibt es demnach bei Heizmaterial, Kartoffeln, Zwiebeln, Mehl und Zucker, weiters bei Toilettartikeln und erst dann bei Getränken, Fleisch und Butter.
Insgesamt halten 14 Prozent der Bevölkerung, das Auftreten einer Krise, durch die die Versorgung mit Lebensmitteln in Österreich in weiterer Zukunft nicht gesichert wäre, für wahrscheinlich.
39 Prozent halten eine derartige Krise für eher unwahrscheinlich.
40 Prozent für höchst unwahrscheinlich.
Die Staatsanwaltschaft Feldkirch hat das Verfahren gegen den Geschäftsführer der Käserei-Genossenschaft Alma eingestellt.
Die Firma Alma war vom Landwirtschaftsministerium beschuldigt worden, im Zeitraum zwischen 1976 und 1980 ungerechtfertigte Stützungsmittel in der Höhe von 130 Millionen Schilling in Anspruch genommen zu haben.
Nach Aussage der Staatsanwaltschaft Feldkirch haben die Ermittlungen nicht genügend Anhaltspunkte für eine Anklageerhebung erbracht.
Die Käsefirma Alma sieht in der Entscheidung einen Beweis dafür, korrekt gehandelt zu haben.
Innenminister Lanz ist heute zu einem mehrtägigen Besuch nach Jordanien gereist.
Er wird in Amman vor allem mit jenen Männern konferieren, die für Sicherheitsfragen zuständig sind.
Zur Diskussion steht vor allem eine verstärkte Zusammenarbeit auf diesem Sektor.
Weiters sind Gespräche mit König Hussein vorgesehen.
Voraussichtlich am Freitag wird Lanz nach Wien zurückkehren.
Der Außenminister Zyperns, Rolandis, ist derzeit zu einem offiziellen Besuch in Wien.
Heute nimmt er die Gespräche mit Außenminister Paar auf.
Weiters ist ein Empfang beim Bundespräsidenten vorgesehen.
Vor seiner Abreise will Rolandis morgen eine Pressekonferenz geben.
USA.
In New York haben gestern mehr als 150.000 Menschen gegen die Ausreisebeschränkungen für sowjetische Juden demonstriert.
Bei der Kundgebung vor dem Amtssitz der Vereinten Nationen sprachen der New Yorker Bürgermeister Koch, der israelische Botschafter in Washington und die amerikanische UNO-Botschafterin Kirkpatrick.
Anwesend waren auch mehrere Schauspieler, unter ihnen Gregory Peck.
Als ein Solidaritätsschreiben von Präsident Reagan verlesen wurde, setzte ein Pfeifkonzert ein.
El Salvador.
Der in der vergangenen Woche von der konstituierenden Nationalversammlung El Salvadors gewählte Übergangspräsident Magana Borja hat seinen Amtseid abgelegt.
Er ist Nachfolger des bisherigen Staatschefs Napoleon Duarte.
Der 56-jährige ehemalige Bankdirektor gilt als politisch gemäßigt.
In seiner ersten Rede versprach Magana, die moralische Ordnung und die Wirtschaft El Salvadors wiederherzustellen.
In den kommenden Tagen wird Magana die Mitglieder der künftigen Regierung vorstellen.
Auf die Zusammensetzung des Kabinetts dürfte das mehrheitlich aus Abgeordneten von rechtsextremen Parteien bestehende Parlament entscheidenden Einfluss haben.
Schweiz.
In Genf beginnt heute die 35.
Jahreskonferenz der Weltgesundheitsorganisation.
An den Beratungen nehmen etwa 1000 Delegierte aus aller Welt teil.
Das Hauptthema lautet Gesundheit für Jedermann bis zum Jahr 2000.
Ein Schwerpunkt der Konferenz ist der Kampf gegen den Alkoholismus.
Und nun der Wetterbericht.
Im Bereich der britischen Inseln herrscht rege Tiefdrucktätigkeit.
Eine zugehörige Kaltfront hat den Ärmelkanal überquert.
Sie greift in der Folge in abgeschwächter Form auf den Alpenraum über.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Allgemeinen geringe, am Nachmittag im Westen und Norden teilweise stärkere Bewölkung in höheren Schichten.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad.
Nachts im Westen mitunter Regenschauer.
Frühtemperaturen morgen zwischen 4 und 10 Grad.
Auflebende Winde aus Südost bis Südwest.
Die Aussichten für morgen Dienstag.
Im Westen und Norden teilweise bewölkt und lokale Regenschauer, sonst weitgehend sonnig.
Lebhafte Winde aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen morgen 15 bis 21 Grad.
Und übermorgen Mittwoch im Westen und Südwesten gewittrige Regenschauer, sonst teilweise sonnig und weiterhin warm.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 17°, Südostwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 15°, Südwind 15.
Linz, Heiter 13°, Südost 2.
Salzburg, Heiter 16°, Westwind 5 km.
Innsbruck, Heiter 16°, Südostwind 20°, Bregenz, Heiter 15°, Südwest 10°, Graz, Heiter 13°, Südwind 5 km in der Stunde und Klagenfurt, Heiter 15°, Wind still.
12 Uhr und 12 Minuten ist das hier an das Mittagschanal des aktuellen Dienstes.
Nach einem Tag Falklandkrieg am 1.
Mai geht es also zur Zeit wieder mit militärischem Gepränkel weiter.
Und allem Anschein nach beginnt wieder eine Phase des intensiven diplomatischen Tauziehens um die Falklandinsel.
Mit ihrem Blitzbombardement am Wochenende wollten die Briten offenbar so wie im Fall Südgeorgien nur Stärke demonstrieren und nicht wirklich den Krieg beginnen.
Deswegen gibt es auch nach wie vor einander widersprechende Meldungen über die kurzen Zusammenstöße vom 1.
Mai.
Klar ist, dass die Briten mit ihren Vulkanbombern vom Stützpunkt Ascension aus die Landebahn des einzigen Flughafens von Falkland zerstört haben, um den Nachschub für die auf den Inseln stationierten Argentinier unmöglich zu machen.
Über angebliche Landeversuche der Briten und den Abschuss von Hubschraubern gibt es unterschiedliche Meldungen.
Die Briten dementierten die Landeversuche und sprachen nur von leichten Beschädigungen eines ihrer Flugzeuge und die Argentinier gaben den Abschuss zweier ihrer Flugzeuge zu.
Der Krieg vom 1.
Mai dauerte nur kurz.
Wie viele Tote und Verletzte er gefordert hat, ist unklar.
Nach diesem ersten Zusammenstoß verkünden die Argentinier, dass sie bis zu einem endgültigen Sieg kämpfen würden.
Die Briten erwarten sich durch diesen Angriff eine bessere Verhandlungsbasis für eine diplomatische Lösung.
Großbritanniens Außenminister Francis Pym hat in den Vereinigten Staaten mit Außenminister Haig und UNO-Generalsekretär de Kuelá konferiert und gesagt, dass er aber auch trotzdem nach diesen Gesprächen weitere Kampfhandlungen nicht ausschließt.
Sie haben schon in den Nachrichten gehört, wie die jetzt zirkulierenden Verhandlungs- und Vermittlungsangebote von beiden Seiten behandelt werden.
Aus London meldet sich nun Hans-Heinz Schlenker.
Obwohl nach Ansicht Margaret Thatchers nach dem Zusammenbruch der Friedensmission von US-Außenminister Haig in der vergangenen Woche eine neue diplomatische Phase im Falkland-Konflikt begann, betrachtet die britische Regierung immer noch Haig als die Schlüsselfigur in dem Konflikt mit Argentinien.
Und tatsächlich hat dies auch Margaret Thatchers Außenminister Francis Pym nach seinen Gesprächen in Washington mit Haig und in New York mit UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar ziemlich unverblümt deutlich gemacht.
Allerdings heißt das nicht, dass London Senior Pérez de Cuéllar völlig ausschalten will.
Nur hält offenbar Margaret Thatcher die Zeit noch nicht für gekommen, wirklich schon die UNO gleichsam wiederführend einzuschalten.
Deshalb hat der Besuch von Pym bei Pérez de Cuéllar auch mehr den Charakter eines Alibis gegenüber Labour-Führer Michael Foote, der nach wie vor hartnäckig darauf drängt, vor weiteren militärischen Aktionen der britischen Pfeifplandflotte die UNO einzuschalten.
Pims Gespräche mit dem UNO-Generalsekretär sollten demonstrieren, dass die Fetscher-Regierung wirklich alle diplomatischen Kanäle auskundschaftet.
Aber auskundschaften heißt eben noch nicht auch benutzen.
Trotzdem wäre der Eindruck falsch, dass die britische Regierungschefin damit nun völlig auf die militärische Karte gesetzt hat.
Aber es ist nicht zu leugnen, dass sie der Ansicht ist, dass sie den militärischen Druck auf Argentinien nach der Reaktion der Militärjunta auf deren militärische Schlappen am Wochenende eher noch verstärken als abschwächen muss.
Verteidigungsexperten schließen jedenfalls nicht aus, dass es bald zu einer oder mehreren Landungen der britischen Marineinfanteristen auf den Falklandinseln kommen kann.
Ob, wann und wie das der Fall ist, beriet Margaret Thatcher allen Anzeichen nach gestern Nachmittag auf ihrem amtlichen Landsitz Checkers mit ihrem Kriegskabinett und ihren Verteidigungscheffen.
Heute Morgen wurden diese Diskussionen von ihr in London vor Ort gesetzt.
Der diplomatische Aspekt dagegen wird von ihr mit Macht wahrscheinlich erst von heute Abend an, nach der Rückkehr ihres Außenministers von den USA diskutiert.
Was dabei herauskam, scheint Labour-Führer Michael Foote nicht zu interessieren, jedenfalls auf den ersten Blick nicht.
Denn Foote lehnte, im Gegensatz zu liberalen Führer David Steele und dem sozialdemokratischen Politiker Dr. David Owen, vertrauliche Gespräche der Oppositionsführer mit Margaret Thatcher ab.
Footes wahrer Grund dafür, er will sich von Margaret Thatcher seine Kritik nicht erschweren oder gar einen Maulkorb umhängen lassen.
Die Vertraulichkeit der Gespräche hätte diese folgen, meint jedenfalls Foote.
Das war Hans-Heinz Schlenker aus London und wir haben jetzt nun die gewünschte Verbindung, Telefonverbindung zu Ulrich Enke nach Buenos Aires hergestellt und ich hoffe, dass sie gut genug ist.
Hören Sie mich, Herr Enke?
Bei uns ja schon.
Guten Tag.
Herr Enke, die erste Frage, man muss ja vorausschicken, dass natürlich jemand, der in Buenos Aires sitzt, eigentlich ein bisschen, man würde in der Fachsprache sagen, im Trockenen sitzt, weil die wirklichen Informationen ja relativ dürr sind.
Aber die Frage ist, die Briten versuchen jetzt offenbar durch diese Blitz- und Kurzkriege die Argentinier weichzuklopfen und mürbe zu machen.
Sieht man und hört man da in dieser Hinsicht einiges aus den Comuniques und aus den Presseberichten heraus?
Erfolge kann man überhaupt nicht da herauslesen, denn wir sind hier in der fatalen Situation, dass wir auf der einen Seite aus London auf indirektem Wege die Informationen bekommen, wie dort die Kampfhandlungen und die Ergebnisse dieser Schlacht dargestellt werden.
Auf der anderen Seite bekommen wir hier nur, und es ist zu keiner von uns zu überprüfen, wir bekommen hier nur die argentinischen Angaben über den Schlachtverlauf und diese Angaben besagen, dass die Briten eine entsetzliche Niederlage haben hinnehmen müssen.
dass mehrere ihrer Luftmaschinen abgeschossen worden sind, auch Kampfhubschrauber abgeschossen worden sind, dass drei Fregatten in den Grund gesetzt worden sind und dass der Flugzeugträger Hermes, das Flaggschiff dieser ganzen britischen Armada, operationsunfähig geschossen worden ist.
Das heißt, dass die Start- und Landebahnen auf diesem Flugzeugträger so zerstört worden sind, dass eben die Kampfbomber vom Schiff Sea Harrier nicht mehr steigen und nicht mehr landen können.
damit die Briten im Grunde genommen aus dem ganzen Geschäft in militärischer Hinsicht heraus sind.
Nur zu beurteilen, was hier richtig, was falsch ist, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, weil auf der einen Seite jede Information, jede Gegenüberprüfungsmöglichkeit der Information fehlt, auf der anderen Seite vor allem, und dieses zählt natürlich auch, es per Dekret von den Militärs mit der Androhung einer unbekannten Haftstrafe bedroht worden ist,
zu fragen, ob denn die Erklärungen der hiesigen Militärs richtig sein können oder ob sie möglicherweise Propaganda sind.
Wer also fragt, stimmt das, was hier angegeben wird, der kommt in erhebliche Schwierigkeiten, sodass man von hier aus nur das Bild zeichnen kann im Moment.
Die Argentinier sind in der Vorhand die Briefgescheiden offensichtlich
Können Sie beurteilen, Herr Enke, ob innerhalb der argentinischen Bevölkerung jetzt erst recht oder noch immer so etwas wie eine Kriegsbegeisterung herrscht?
Nein, Kriegsbegeisterung in dem Sinne hat hier nie geherrscht.
Es hat hier eine nationale Euphorie geherrscht.
Es hat hier die Überzeugung geherrscht, dass die Malvinas, wie hier die Falkland-Island genannt werden, dass diese Malvinas argentinisch sein müssen.
Aber Kriegsbegeisterung in dem Sinne hat nie geherrscht, weil man sich
keinen Krieg vorstellen konnte und weil man bislang auch immer noch nicht weiß, was Krieg überhaupt bedeutet.
Es gibt hier Diskussionen darüber, die erinnern daran, dass man möglicherweise einen Boxkampf im Ring mit einem Schiedsrichter betrachtet oder ein Fußballspiel, wo es einen Schiedsrichter gibt, dass den Menschen klar ist, dass dort unten im Südatlantik, sehr weit entfernt von der Zehn-Millionen-Stadt Buenos Aires entfernt, dass dort ein wirklicher Krieg
Da steht es, dass dort getötet wird, dass Blut wird.
Dieses geht hier in das Bewusstsein nicht ein.
Man sagt, das Ganze ist ein Bluffen, das geht hier und da, und das sind Verhandlungen, das ist der Kampf der Worte, das kennen wir.
Aber alles, was darüber hinausgeht, wirkliche kriegerische Auseinandersetzungen, können wir uns nicht vorstellen, glauben wir nicht.
Und selbst wenn sie stattgefunden haben, dann werden sie heute und auch übermorgen nur in Südatlantik stattfinden, aber niemals hier in Buenos Aires.
Das ist eine Angelegenheit, mit der wir direkt nichts zu tun haben.
Ein Geschäft der Militär ist, das sie zu besorgen haben.
Sie sollen es besorgen und uns hinterher sagen, wie es ausgegangen ist.
Und das führt dazu, dass hier weder Nervosität noch Psychose noch irgendwelche Panik zu beobachten ist und das Leben ganz normal weitergeht.
So als würde in diesem Lande überhaupt nichts geschehen.
Ja, danke Ulrich Enke für diesen Kurzbericht aus Buenos Aires und auf Wiederhören.
Ja, neben allen politischen und diplomatischen Überlegungen, wie der Falkland-Konflikt so weitergehen wird, was er weltpolitisch bedeutet, ist seit Samstag die Frage auch äußerst interessant, wie er rein militärisch weitergehen kann.
Seit dem Blitzangriff der Briten fragt man sich, welchen Verlauf der Krieg nehmen würde, sollte es zu keiner diplomatischen Annäherung mehr kommen.
Seit Beginn des Konflikts sind zwei Grundaussagen klar.
Nämlich, die Briten sind zu Wasser, den Argentiniern weit überlegen, zur Luft aber unterlegen.
Wie das alles im Detail aussieht, welche militärischen Möglichkeiten beide Seiten haben, das schildert nun Roland Machatschke.
Die Stille, die nach dem kurzen und heftigen Gefechtslärm vom Samstag rund um die Falkland-Inseln herrschte, war, wie die Versenkung eines argentinischen Patrouillenboots zeigt, trügerisch.
Die Frage ist, was die beiden Seiten seither unternommen haben, welche militärischen Maßnahmen sie ins Auge fassen, sollten mögliche neue diplomatische Versuche der Konfliktlösung ergebnislos enden.
Zunächst die Ausgangslage nach den Aktionen vom Samstag.
Die britische Einsatzflotte liegt östlich der Inselgruppe, wahrscheinlich außerhalb der rund 1000 Kilometer vom nächstgelegenen argentinischen Luftstützpunkt, die den Aktionsradius der argentinischen Luftwaffe darstellen.
Die Schäden an Schiffen und Flugzeugen durch die Gegenangriffe der Argentinier sind nach britischen Angaben gering und werden behoben.
Weitere Schiffe sind unterwegs zum Flottenverband.
Darunter der Truppentransporter Canberra, ein umgebautes Kreuzfahrtschiff mit schätzungsweise 4.000 bis 5.000 Soldaten an Bord.
Weiters ein Transportschiff mit etwa 20 Jagdbombern des Typs Sea Harrier, womit sich die Luftstärke der Einsatzflotte verdoppeln würde.
Und weitere Schiffe, die zum Teil in Rekordzeit aus zivilen Fahrzeugen wie Fährschiffen in Hubschrauberträger und andere Spezialeinheiten umgebaut wurden.
Auf der Insel Ascension warten Bomber des Typs Avro-Vulkan, die die 8000 Kilometer weite Strecke zu den Falklands durch Auftanken in der Luft zurücklegen können.
Vulkanbomber von Ascension waren es auch, die am Samstag die Rollbahn des einzigen Flugplatzes auf den Falklands zerstörten.
Es ist anzunehmen, dass die Argentinier versuchen werden, die Asphaltpiste wieder zu reparieren, die von ihnen nach der Invasion am 2.
April in aller Eile verlängert worden war, um den schweren Transportmaschinen des Typs C-130 Herkules Landung und Start zu ermöglichen.
Ob ihnen das gelingt, hängt nicht zuletzt vom Ausmaß der Schäden ab.
Und das hängt wieder davon ab, ob die Briten bereits die von ihnen selbst entwickelten Spezialbomben gegen Betonpisten eingesetzt haben, die an und für sich erst im Erprobungsstadium sind.
Dabei bohren sich kleinere Bomben, die aus einem gemeinsamen Behälter kommen, einige Zentimeter in den Boden ein, bevor sie explodieren.
Die Krater, die auf diese Weise entstehen, verhindern eine rasche Reparatur mit herkömmlichen Mitteln.
Wenn aber die Rollbahn der Falklands unbenutzbar ist, können die Argentinier keinen Nachschub für ihre geschätzten 10.000 Soldaten auf den Inseln heranschaffen.
Nach britischen Angaben verbrauchen die Argentinier etwa 15 Tonnen an Lebensmitteln pro Tag.
Angeblich ist es ihnen aber gelungen, Lager für 30 Tage anzulegen.
Problematisch dürfte allerdings die Versorgung mit Trinkwasser sein.
Die Hauptinsel Ostfalkland hat eine einzige Wasseraufbereitungsanlage, die für die nicht ganz 2000 Inselbewohner ausreichte, die aber nicht genug für die fünffache Zahl der Besatzungsgruppen liefern kann.
Die bittere Situation für die Argentinier besteht nun darin, dass ihre Falkland-Besatzung ausgehungert wird, solange die britische Flotte das 200 Seemeilen Sperrgebiet um die Inseln kontrolliert.
Militärisch können die Argentinier daher den Druck nur dann vermindern, wenn sie seine direkte Ursache ausschalten und die britische Flotte angreifen.
Das kann nur aus der Luft geschehen, denn die argentinische Flotte mit ihrem Flaggschiff, dem 2.
Weltkrieg Flugzeugträger 25.
Mai, übrigens in England gebaut, ist dafür zu schwach.
Der Kampf könnte also nur aus der Luft geführt werden, wo die Briten zahlenmäßig auf jeden Fall unterlegen sind.
Die britische Flotte hat aber eine andere Trumpfkarte, der Argentinien nichts entgegenzusetzen hat.
Elektronik.
Die britischen Schiffe können einen Elektronikschirm errichten, der sowohl das Radar als auch den Funk der Argentinier unbrauchbar macht.
Die stärkste Waffe der Argentinier gegen die britische Flotte sind die von den französischen Dassaultwerken gebauten Jäger Super Etendard mit ihren zielgenauen Exocet-Luftbodenraketen.
Ihnen haben die Briten außer ihren Trägerflugzeugen auch die extrem schnellen Schiffluftraketen Sea Wolf entgegenzusetzen, die sogar Artilleriegeschosse im Flug zerstören können.
Wie die beiden Seiten ihr Kriegsmaterial zum Einsatz bringen werden, lässt sich natürlich nicht vorhersagen.
Alle Möglichkeiten sind offen.
Von einer Blockade über ein Landeunternehmen bis zu einer vollen Luft- und Seeschlacht.
Und vielleicht sollte man neben allen waffentechnischen und strategischen Aspekten auch betonen, dass im eisigen Südatlantik das Leben von etwa 1600 Kindern, Frauen und Männern auf dem Spiel steht, also das Schicksal der Falkland-Insulaner,
Und dazu jetzt noch das Leben von zehntausenden jungen Männern, Argentiniern und Briten, denen das Sterben auch nicht leichter fallen wird, weil sie Soldaten sind.
Die Reaktionen auf den britischen Blitzangriff auf den Flughafen von Port Stanley sind auch recht unterschiedlich.
Sie reichen von Überraschung über Ablehnung bis Zustimmung.
Die USA waren überrascht, die Sowjets, die seit Ausbruch des Konflikts propagandistisch die Lage zu nutzen versuchen, meldeten den Angriff kommentarlos.
Klarerweise verurteilten mehrere lateinamerikanische Staaten den britischen Angriff zur Rückeroberung der Falklands schwer.
In Europa reihte sich Spanien in die Gegnergruppe.
Schon vor Wochen wurde auch die Frage gestellt, ob der Falkland-Konflikt nicht auch animierend auf Spanien wirken könnte, die britische Kronkolonie Gibraltar zu beanspruchen.
Spanien sprach jetzt folgerichtig auch von einem Grundproblem des Kolonialismus.
Und Kuba schließlich, das sich als Vorreiter der Sowjetunion in vielen Kriegsherden der Welt engagiert hat, nannte den britischen Angriff eine unerträgliche Aggression und forderte zur militärischen Unterstützung Argentiniens auf.
Wie schätzen nun die Kommentatoren der weltweit erscheinenden Zeitungen den ganzen Krieg ein?
Was schreiben zum Beispiel die britischen Zeitungen?
Edgar Sterbens hat einige Zitate ausgesucht.
Die Mehrzahl der britischen Zeitungskommentatoren rechtfertigt das militärische Vorgehen Londons im Falkland-Konflikt und unterstützt die Haltung der britischen Regierung.
Die konservative Tageszeitung Daily Telegraph schreibt, dass die Unvernunft der argentinischen Seite den Kampf praktisch unausweichlich mache.
Und da das so ist, ist Britannien frei und berechtigt, alle zur Verfügung stehenden Mittel zur Erreichung seiner Ziele einzusetzen.
Die schwache Hoffnung auf einen Fall des argentinischen Staatschefs Caltieri und seine Ablösung durch eine Regierung, die Frieden sucht, machen jedoch die Bereithaltung der diplomatischen Maschinerie vernünftig.
Die unabhängige Times verteidigt die britischen Militäroperationen mit dem Hinweis, dass die argentinische Junta wenig Respekt vor dem Gesetz habe und selbst völlig von der Gewalt abhänge.
So könnte es sein, dass Argentinien nur die Sprache der militärischen Strategie versteht, meint die Times und argumentiert.
Die Junta dürfte vom verheerenden Feuer auf See mehr Notiz nehmen als von der langsam brennenden Lunte der wirtschaftlichen Sanktionen, der verebenden Versicherungen der Bankiers oder der komplexen Nettigkeiten der Diplomatie.
Aus all diesen Gründen muss die britische Regierung festbleiben und ihre erklärte Politik fortführen, bis sie vollendet ist.
Der liberale Guardian gibt sich zurückhaltender und merkt lakonisch an, wir versuchen immer noch die Falkland-Inseln mit Gewalt zurückzuerobern, um sie später auf dem Verhandlungsweg wieder wegzugeben.
Die Leitartikler westeuropäischer Tageszeitungen zeigen einerseits Verständnis für die Entwicklung der Lage im Südatlantik, andererseits warnen sie vor einer weiteren Eskalation des Falkland-Konflikts und drücken die Hoffnung aus, dass auf beiden Seiten die Vernunft doch den Vorrang vor dem Prestigedenken gewinnt.
Die Palette der veröffentlichten Meinungen reicht von Bewunderung für die Briten bis zur massiven Kritik an dem Verhalten beider Konfliktparteien.
So liest man im französischen, rechtsliberalen Le Coduire de Paris.
Vielleicht zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wird hier nicht um Interessen gekämpft, sondern um die Selbstachtung, um die Ehre.
Wenn die westlichen Staaten sich in den letzten Jahren ähnlich entschlossen und konsequent gezeigt hätten, müssten die Polen, die Afghanen und die Kambodschaner heute vielleicht nicht in der Knechtschaft leben.
Dem gegenüber heißt es zum Beispiel in den Stuttgarter Nachrichten.
Lächerliches Prestigedenken, törichte Begehrlichkeiten um territoriale Besitzstände und eine unglaublich unfähige Diplomatie haben zwei Mächte der westlichen Welt in kriegerische Auseinandersetzungen verstrickt, die so überflüssig sind, wie der Anlass nichtig ist.
Die Verhaltensmuster sind steinzeitlich.
Weil keine Seite so will, wie sie soll, schlägt man einander die Köpfe ein.
Die Politik erklärt ihren Bankrott und Klausewitz samt seiner sattsam bekannten anderen Mittel feiert fröhliche Urständ.
Diesen Krieg verlieren wir alle.
Der Berner Bund wiederum fordert.
Manche Blätter vertreten die Ansicht, dass es der britischen Regierung darum geht, die argentinischen Generäle sozusagen an den Verhandlungstisch zu bomben.
In den Salzburger Nachrichten knüpft sich an diese These jedoch folgende Fragestellung.
Wo ist die Garantie dafür, dass die Argentinier auch tatsächlich noch verhandeln wollen, nachdem sie einmal beschossen wurden?
Es ist eine alte Regel, dass Militärs sich nicht geschlagen geben wollen, ehe sie alle ihre Waffen eingesetzt haben.
Es besteht also die Gefahr, dass sich der militärische Konflikt selbstständig macht und weiter eskaliert.
In der Neuen Kronenzeitung findet man schließlich diese Überlegungen.
Egal wie stark jeder ist, die Falkland-Affäre legt in erschütternder Weise die Schwächen aller Beteiligten bloß.
Der Argentinier, der Briten und der Amerikaner.
In vier Wochen haben sie es nicht geschafft, diese militärische Auseinandersetzung um ein paar obskure Inseln zu verhindern.
Jeder Grabstein eines für die Falklands gefallenen Soldaten muss für die Politiker und Diplomaten ein Denkmal ihrer Schande sein.
Und jeder solche Totenschein wird zum Armutszeugnis für unsere westliche Zivilisation, zu der sich die Argentinier ebenso wie die Briten zählten.
Das waren Pressestimmen zum Falkland-Krieg.
Damit ist die Falkland-Berichterstattung vorerst abgebrochen.
12.31 Minuten ist es im Mittagsjournal.
Was berichten wir in der zweiten Journalhälfte?
Es kommt noch ein Bericht über die parteipolitischen Auseinandersetzungen vor dem ÖVP-Volksbegehren gegen das UNO-Konferenzzentrum.
über eine Pressekonferenz der privaten Krankenversicherer zum Thema verfehlte Spitalspolitik, wie Sie selber gesagt haben.
Und wir berichten im Kulturteil über die Filmwoche der Austria Film Kooperative und über eine Österreich-Tournee des US-Jazz-Trios Creatrix.
Und jetzt nach Polen, wo wieder die Solidarität aktiv wird.
Der suspendierte unabhängige Gewerkschaftsbund Solidarität hat nämlich für heute in Warschau zu einer Kundgebung aufgerufen.
Am Samstag hatte das Innenministerium offenbar unter dem Eindruck der spontanen Mai-Aufmärsche in Polen und der Ankündigung der Demonstration auf dem Warschauer Siegesplatz mit der Bestrafung aller Verstöße gegen das Kriegsrecht gedroht.
Am Samstag hat aber die Polizei bei den Gegenkundgebungen zu den staatlichen Mai-Feiern nicht eingegriffen.
Heute Nachmittag beginnt auch noch eine zweitägige Sitzung des Parlaments.
Von einer Rede des stellvertretenden Ministerpräsidenten Mieczysław Zdrakovski erwartet man auch Aufschluss über den weiteren Kurs der Regierung zur Überwindung der Spannungen.
Es berichtet Barbara Kudnow-Kalergi.
Der heutige Tag hätte nach dem Willen der Regierung eine Offensive der Normalisierung einleiten sollen, aber die machtvolle Demonstration der Solidaritätsgewerkschaft am 1.
Mai hat diese Regie nun kräftig durcheinandergebracht.
Im Parlament wird heute der Regierungsentwurf für ein Konzept der nationalen Verständigung eingebracht, nachdem am Wochenende tausend Internierte entlassen und einige Bestimmungen des Kriegsrechts aufgehoben worden sind.
Indessen sind etliche dieser Bestimmungen aber schleunigst wieder eingeführt worden.
Versammlungen, Umzüge, Vorträge sind ab sofort wieder genehmigungspflichtig.
Der Testfall kommt schon heute Abend, wo die Solidaritätsgewerkschaft zu einer Gedenkmesse mit anschließender Kundgebung in die Warschauer Kathedrale eingeladen hat.
Heute ist nämlich der Feiertag Maria Königin von Polen und der Gedenktag der ersten polnischen Verfassung von 1791.
Ein symbolträchtiges Datum, das für die demokratischen und die christlichen Traditionen der polnischen Gesellschaft und auch der Solidaritätsgewerkschaft steht.
Wie stark diese Solidaritätsgewerkschaft immer noch ist, hat sich am 1.
Mai gezeigt.
Nach westlichen Schätzungen sind rund 50.000 Menschen, vor allem Junge, nach der Messe im Dom auf den Schlossplatz und von dort zum Erzbischöflichen Palais gezogen.
Vermutlich das erste Mal in der Geschichte des 1.
Mai, dass eine Arbeiterdemonstration ein solches Ziel gehabt hat.
Man hat Transparente mit der Aufschrift Solidarität gesehen, Freiheit für die Internierten, Freiheit für Lech Walesa und Bilder der Tschenzdochauer Mutter Gottes mit Trauerflor.
Die Polizei, die die Zufahrtsstraßen zum nahen Siegesplatz abgeschirmt hat, wo inzwischen die offizielle Maifeier mit angeblich 170.000 Teilnehmern diszipliniert abgelaufen ist, ist gegen die Gegendemonstration nicht eingeschritten.
Die Maifeier der Solidarität unterstreicht die Erklärung der vier im Untergrund befindlichen Solidaritätsführer, die dieser Tage ihre Strategie publiziert haben.
Nationale Verständigung ja, aber nur auf der Grundlage der Vorschläge des bischöflichen Laienrats, die eine Freilassung aller Internierten und einen Dialog mit der Solidaritätsgewerkschaft vorsieht.
In diesem Sinn hat am Vorabend des 1.
Mai auch der geheime Solidaritätssender gesprochen, die Sendung ist aber in dem Augenblick unterbrochen worden, wo der wichtigste untergetauchte Führer, Zbigniew Bujak aus Warschau, sprechen sollte.
Eine große Razzia, die gleich eingeleitet wurde, hat aber nicht zu seiner Verhaftung geführt.
Für den 13.
Mai, Jahrestag des Kriegsrechts, hat die Solidarität zu einem symbolischen Streik von einer Viertelstunde aufgerufen.
Diese Aktivitäten durchkreuzen schwer das Konzept der Regierung, die mit Blickrichtung auf Westeuropa und hier vor allem auf Deutschland und Frankreich Stabilität und Ruhe demonstrieren möchte und das Kriegsrecht lockern, um die Aufhebung der Sanktionen zu erreichen.
Jetzt sieht es so aus, als ob eine neue Runde in der polnischen inneren Auseinandersetzung begonnen hätte.
Das war ein Beitrag von Barbara Kudnow-Kalergi, 5 Minuten nach halb 1 ist das Österreich Bericht erstattet.
Der, wenn man so will, Wahlkampf um das umstrittene Konferenzzentrum bei der Wiener Unicity, der tritt also in seine Endphase.
Nachdem das Bauprojekt und das von der ÖVP dagegen eingeleitete Volksbegehren schon Hauptthemen der Reden bei den heurigen Maifeiern gewesen waren,
setzt heute, genau eine Woche vor Beginn der Eintragungsfrist für das Volksbegehren, die Konferenzzentrumsdiskussion wieder voll ein.
Heute Nachmittag wird Bundeskanzler Kreisky in Wien eine Ausstellung über das Zentrum und die UNO-Site eröffnen und bereits am Vormittag hat die ÖVP ihr Volksbegehren zum Thema ihrer traditionellen Montagspressekonferenz gemacht.
Wirtschaftsbund-Generalsekretär Wolfgang Schüssel stellte die Veranstaltung unter das Motto effektive Wirtschaftspolitik und Beschäftigungssicherung Stadtkonferenzzentrum.
Aus der ÖVP-Zentrale meldet sich nun Hans Langsteiner.
Zu geringe und zu späte Auswirkungen auf heimische Klein- und Mittelbetriebe hat der Bau des UNO-City-Konferenzzentrums aus der Sicht der ÖVP.
Wirtschaftsbund-Generalsekretär Schüssel bemühte sich in seiner heutigen Pressekonferenz vor allem, das Regierungsargument zu entkräften, der Bau des Zentrums würde nicht zuletzt der mittelständischen Wirtschaft belebende Impulse bringen.
Im Gegensatz zu Bundeskanzler Kreisky, der das durch das Bauprojekt ausgelöste Auftragsvolumen für Klein- und Mittelbetriebe auf 3 Milliarden Schilling schätzt, bezifferte Schüssel diese Größe heute mit maximal 500 Millionen.
Im Detail würden beim Rohbau nach Darstellung Schüssels überhaupt keine Klein- und Mittelbetriebe zum Zug kommen, beim Innenausbau des Konferenzzentrums maximal 10 Prozent und bei der Haustechnik wie etwa den Elektroanlagen etwa 30 Prozent.
All diese Beschäftigungsimpulse würden aber, so Schüssel weiter, frühestens in zwei Jahren wirksam werden, kämen also für den jetzigen Arbeitsengpass zu spät.
Hier zeige sich ebenso eine klassische Fehleinschätzung der Wirtschaftspolitik, wie etwa auch beim General Motors-Projekt oder beim Regionalprogramm Eichfeld-Murboden, deren Scheitern heute auch von SPÖ-nahen Experten zugegeben werde.
Schüssel dann zusammenfassend.
Der Bau trägt zu keiner dauerhaften Strukturverbesserung der österreichischen Wirtschaft bei, denn was geschieht nach den zwei Jahren, wenn dieses Projekt abgeschlossen ist?
Es kann ja keine weitere dauerhafte Mittelvergabe garantiert werden.
Zweitens, der Bau wird in keiner der Problemregionen errichtet, wo wir hohe Arbeitslosenraten haben und bringt daher gerade dort, wo es notwendig wäre, keine wirtschaftspolitischen Impulse.
Drittens,
Großprojekte wie das Konferenzzentrum und andere Projekte auch bringen im Gegensatz zu den sozialistischen Behauptungen
wenig Impulse für Klein- und Mittelbetriebe.
Und damit besteht aber auch die Gefahr, dass Klein- und Mittelbetriebe jene Arbeitskräfte, die sie bisher in der Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung oder in der Hoffnung auf zusätzliche öffentliche Aufträge gehalten haben, dass diese Arbeitskräfte abgebaut werden, wie wir das eigentlich in den vergangenen Monaten schon sehr deutlich gesehen haben.
Vierter Punkt, die Beschäftigungswirkungen sind nicht halb so groß beim Konferenzzentrum wie bei vergleichbaren anderen kleineren Projekten, zum Beispiel Althaussanierung.
Die Einschätzung von Generalsekretär Graf oder auch ÖAB-Obmann Kohlmeier, wonach das Volksbegehren eine Art Generalprobe der ÖVP für die nächsten Nationalratswahlen sei, mochte Schüssel heute nicht teilen.
Er sieht in dem Volksbegehren keine parteipolitische Aktion.
Ich glaube, dass wir es den kritischen Sozialisten oder offenen Wechselwählern leicht machen sollen, dieses Volksbegehren zu unterstützen.
Sie wählen damit weder Mock, noch Graf, noch mich, noch sonst irgendjemanden, sondern sie treten für eine bestimmte Politik oder gegen ein bestimmtes Projekt ein.
Ich glaube, das ist die richtige Sicht der Dinge.
Und die Bundespartei ist auch durchaus dieser Auffassung, sonst würde sie ja nicht vermeiden, auf den Wahlwerbemitteln die Dinge und die Argumentation nicht einseitig zu politisieren.
Das war es aus der ÖVP-Zentrale und damit zurück zum Studio des Mittagsschonals.
Das war eine ÖVP-Pressekonferenz zum Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City.
Auch die Partei der Grünen empfiehlt die Unterzeichnung des Volksbegehrens.
Das wurde heute in einer Aussendung bekannt gegeben.
Das Wiener Funktionärsteam der Partei der Grünen wird gemeinsam das Volksbegehren unterzeichnen.
12.40 Minuten ist es nun.
Krank sein in Österreich, das ist nicht nur für den Betroffenen unangenehm, klarerweise, sondern das wird auch zunehmend teurer.
Allein im heurigen Jahr wurden die Verpflegskosten in den heimischen Spitälern bis zu 22 Prozent angehoben.
Jene Kranken, die im Spital noch dazu für einen gewissen Mindestkomfort nicht verzichten wollen und daher eine private Krankenzusatzversicherung abgeschlossen haben, die mussten Prämienerhöhungen zwischen 7 und 15 Prozent hinnehmen.
Österreich weiter Spitzenreiter bei den Tagesverpflegungskosten ist dabei das Wiener Allgemeine Krankenhaus.
Dem Versicherungsverband laufen nun nach eigenen Angaben die Spitalskosten davon.
Deswegen überlegt man Konsequenzen und die wurden heute in einer Pressekonferenz präsentiert.
Irmgard Bayer berichtet.
Die privaten Krankenversicherungen, deren Leistungen immerhin schon jeder dritte Österreicher in Anspruch nimmt, wollen sich wehren.
Sie wollen von den Spitälern nicht mehr Jahr für Jahr teils drastische Gebührenerhöhungen hinnehmen müssen, die sie dann ihrerseits an ihre Versicherten, also an alle jene, die eine Zusatzkrankenversicherung abgeschlossen haben, weitergeben müssen, sondern sie überlegen sich, wie sie dem Kostendruck in den öffentlichen Spitälern ausweichen können.
Eine mögliche Maßnahme, die Versicherungen erwägen, ihre Kunden in privaten Spitälern behandeln zu lassen und schließen sogar den Bau von eigenen Spitälern nicht aus.
Generaldirektor Herbert Cimecek vom Versicherungsverband, er ist gleichzeitig der Chef der Austria-Versicherung.
Wir glauben, dass eine Alternativstrategie
darin bestehen wird, sofern immer seitens der Spitalsohalter unsere Forderungen kein Verständnis hat, dass wir vermehrt ein Bettenangebot des privaten Spitalsektors zur Verfügung stellen.
Ich glaube, hier gilt das, was in allen Bereichen der Wirtschaft gilt.
Monopolbildung ist gefährlich.
Wenn wir ein Monopol der öffentlichen Hand für Krankenhausbetten und Krankenhausleistungen haben, ist das in keinem Fall für unser Land gut.
Wir werden uns dann den Kopf zu zerbrechen haben, wo kann man beispielsweise
Vereinbarungen mit einem bestehenden Privatkrankenhaus treffen.
Wo kann man zum Beispiel eine Abteilung, wenn Sie wollen, an uns binden, eventuell auch Mittel zur Verfügung stellen, um ein vorhandenes Zimmer zu adaptieren oder Abteilungen zu vergrößern.
Und ich will nicht ausschließen, und das gilt vor allem für die großen Ballungsräume, dass wir weiter daran gehen werden, eigene Krankenhäuser
zu finanzieren.
Ich sage deutlich finanzieren, weil ich nach wie vor der Auffassung bin, dass es nicht die Aufgabe der privaten Krankenversicherung ist, Krankenhäuser zu betreiben.
Besonders scharf kritisiert wird von den privaten Versicherungen das Allgemeine Krankenhaus in Wien, nicht der Neubau des AKH, sondern die jetzt bestehende Universitätsklinik.
Nach den vom Versicherungsverband vorgelegten Aufstellungen ist das AKH das teuerste Spital Österreichs.
Ein Tag kostet dort 2420 Schilling.
Weil die Kosten in diesem Spital in den vergangenen Jahren so stark gestiegen sind, muss die private Versicherung dort jetzt für die sogenannte Sonderklasse für ihre Patienten schon viermal so viel bezahlen wie noch 1977.
In keinem Bundesland mussten die Tarife für die Zusatzversicherung heuer daher so stark angehoben werden wie in Wien.
Die geringsten Steigerungen bei den Spitalskosten und daher auch bei den Prämien gab es in Kärnten.
Besonders ältere Menschen, so auch die Kritik der privaten Versicherungen, könnten sich diese Kostenerhöhungen nicht mehr leisten.
Man darf ja nicht vergessen, dass gerade bei den Privatversicherten ein erheblicher Anteil Personen ist, die etwa bis in die 60er Jahre überhaupt keine Sozialversicherung hatten, nämlich vor allem Gewerbetreibende, Kaufleute, Handwerker.
Gerade dieser Personenkreis ist im höheren Alter und meistens dann, wenn er in die Pension übertritt, in einer wirtschaftlichen Situation, die es ihm nicht mehr ermöglicht, eine Privatversicherung aufrechtzuerhalten.
Gerade in diesen Personenkreisen haben wir ganz erhebliche Probleme und wir glauben, dass es notwendig sein wird, Maßnahmen zu setzen, um diesem Personenkreis weiterhin einen Aufenthalt in der
gesonderten Gebührenklasse zu ermöglichen.
Eine weitere Forderung der privaten Versicherungen, die Spitäler müssten ihre Kosten dadurch zu senken versuchen, dass sie mehr als bisher auf ambulante Behandlung übergehen, statt einfach weiter die Kosten auf die Versicherungen zu überwälzen.
Die privaten Krankenversicherer kritisieren also zu hohe Verpflegskosten in den Spitälern.
Dreiviertel eins ist es nun genau, wir kommen zum Kulturteil im Mittagschanal.
Anlässlich der Neugründung der Austrian Filmmakers Cooperative, ein Anlauf dazu wurde schon in den 60er Jahren einmal unternommen, zeigen jetzt die Mitglieder ihre Filme von heute bis Freitag, den 7.
Mai, ab 20 Uhr in der Hochschule für angewandte Kunst.
in Wien.
Dabei sind eben österreichische Filme von Wally Export, Herwig Kempinger, Maria Lassnig, Liesl Ponger, Robert Quitter und Ernst Schmidt Junior zu sehen.
Hören Sie dazu den folgenden Beitrag von Karin Bauer.
Die unabhängigen österreichischen Filmemacher haben sich erneut zu dem Verein Austria Filmmakers Kooperative zusammengeschlossen, um mit Nachdruck auf das Vorhandensein und die Bedeutung des künstlerischen österreichischen Filmes hinzuweisen und Maßnahmen zu setzen, die seiner Herstellung wie Rezeption und Sammlung förderlich sind, wie Ernst Schmidt Junior selbst Filmemacher nun weiter ausführt.
Wir versuchen eine Organisation aufzubauen, eine Art Filmpool,
Es ist nämlich so, dass diese Filme, die gemacht worden sind, schon ungefähr seit 1950 gibt es eine Avantgarde-Bewegung im Film in Österreich.
Die Filme sind fast nicht mehr erhalten, d.h.
die lagern bei den Filmmachern.
Und wenn der irgendwie wegzieht, z.B.
der Kurt Grain oder wenn die Filmmacher aufhören, wie die ganzen Happening-Leute, sind diese Filme ganz oft in Österreich nicht mehr erreichbar.
D.h.
sie drohen alle, verlustig zu gehen.
Also erstens wollen wir die überhaupt erst einmal archivieren.
Und zweitens wollen wir auch eine Verleihorganisation schaffen.
Das heißt, auch wenn der Filmmacher nicht da ist, dass die Filme zumindest in einer Organisation erreichbar sind.
Zielgruppe ist natürlich immer hauptsächlich Galerien, Museen und vor allem auch im Ausland, im Festival.
Es gibt da schon eine ziemlich rege Nachfrage.
Es sind ungefähr jetzt schon 35 Mitglieder.
Das wesentliche Kriterium ist so, dass es unabhängige Filmmacher sind.
Das heißt, Filmmacher, die nicht versuchen jetzt
kommerziell ein Film zu machen, sondern aus künstlerischen Gründen sich auf dem Gebiet des Films betätigen.
Dann ist es aber egal, ob das jetzt Spielfilmmacher sind oder 8mm-Filmer, die zum Teil von den Hochschulen kommen, von den Kunsthochschulen.
Es ist jetzt der Trend immer mehr in Richtung Film.
Das heißt, viele Studenten, die zum Beispiel in der Grafikklasse sind, in der Hochschule für angewandte Kunst, haben dann als letztes Ziel eigentlich Filmmacher zu werden.
Und diese Filme zu zeigen und zu organisieren, auch vom Ausnahmen der Filme her zu bringen, dazu ist jetzt die Austria Film Mikroskop Betriebe gegründet worden.
Ein weiteres Ziel dieser Kooperative ist eine eigene Filmwerkstatt, in der Geräte wie Schneidetische, Umroller, Projektoren und eine Super-8-Ausrüstung für alle Mitglieder zur Verfügung stehen sollen.
Ja, und derartige Geräuscheffekte begleiten mitunter die Avantgarde-Filme, die in dieser Woche täglich ab 20 Uhr in der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien zu sehen sind.
Es sind sehr unterschiedliche Filme, wie die von Marc-Adrian, der in den 50er Jahren angefangen hat, strukturalistische Filme zu machen.
Dokumentarfilme, wie beispielsweise der Henker der Fidschi-Insel von Saeed Manafi,
über einen Engländer, der in der weiten Welt sein Glück suchte und ausgerechnet auf den Fidschi-Inseln als Henker Karriere machte.
Sehr umfangreich ist die Auswahl an Super-8-Filmen.
Man bekommt hier einen sehr guten Überblick über das Schaffen von Diesel Ponga, Herwig Kempinger
von neuen Filmemachern aus den Bundesländern und von Studenten der Hochschulen.
Aber auch Avantgarde-Filmemacher, die bereits an Hochschulen tätig sind, zeigen ihre Werke, wie Maria Lassnig die Trickfilm unterrichtet und Walde Export die Videokurse hält.
Walde Export ist übrigens auch ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man als Filmemacherin seinen Weg von kurzen Avantgarde-Filmen zu Spielfilmen wie Unsichtbare Gegner und Menschenfrauen gehen kann.
Ich wollte aus dem Kunstbereich herausgehen und wollte in mehr öffentlicheren Raum gehen und habe diese beiden Sachen, das Experimentelle und das Künstlerische, zusammengegeben und habe versucht, jetzt Spielfilme zu machen.
Was eingeflossen ist jetzt noch vom experimentellen Teil, ist die formale Gestaltung, also die Beschäftigung mit dem Medium.
Für mich ist Medium-Film nicht nur jetzt Zellerleut, worauf auch Handlung abgebildet ist,
Das wichtigste wäre jetzt, quasi die Handlung aufzunehmen, dann ist es schon drauf, sondern das Medium Kino besteht aus Zelluloid, besteht aus Licht, besteht aus Trick, besteht aus verschiedensten Sachen, wo man noch eine Dramaturgie einbauen kann.
Also man kann auch medial die Dramaturgie steigern, indem man vielleicht, sagen wir, filmtechnische Verfahren einsetzt.
Gesplitterte Leinwand oder die Auseinandersetzung mit Bild und Ton, konträr sein kann und das nicht immer denselben realistischen
Lauf macht wie eben ein normaler Kommerzfilm, also ein Industriefilm.
Diese Woche der Mitglieder der Austria Filmmakers Kooperative in der Hochschule für angewandte Kunst in Wien vermittelt einen Querschnitt durch das österreichische Avantgarde Filmschaffen, das seit den 50er Jahren international eine sehr große Anerkennung findet.
Diese Filmwoche gibt es bis 7.
Mai in Wien zu sehen.
Am 6.
Mai beginnt das amerikanische Jazz-Ensemble Creatrix, eine große Österreich-Tournee.
Begründer dieses Trios ist der New Yorker Bassist Wayne Darling, der bereits mit Woody Herman, Lionel Hampton, Dave Liebman, Joe Henderson und Albert Mangelsdorf spielte und auch schon zahlreiche Tourneen durch Nord- und Südamerika sowie viele europäische Länder unternommen hat.
Die Österreich-Tournee beginnt in Wien im Ammerlinkhaus.
Am 7.
Mai wird dann in Steyr gespielt und es folgen danach noch zehn andere Städte unter anderem Klagenfurt, Graz, Linz und Salzburg.
Mit Wayne Darling führte Konrad Sobel das folgende Gespräch.
Mr. Darling, in Österreich sind Sie, abgesehen von Ihrer Arbeit für die ORF Big Band und das Erich-Kleinschuster-Quintett, vor allem mit drei Formationen bekannt geworden.
Zusammen mit Frank Mantus im Duo, dann mit der Gruppe Children at Play mit Tom Vandergeld und schließlich mit dem Trio Creatrix, mit dem Sie jetzt auf Tournee gehen.
Von all diesen Formationen gibt es übrigens auch Platten-Einspielungen,
Wie bringen Sie eigentlich diese vielfältigen musikalischen Aktivitäten, zu denen auch noch Ihre Professur an der Musikhochschule in Graz für Kontrabass kommt, unter einen Hut?
Naja, viel Power und Energie.
Ich spiele zum Beispiel mit verschiedenen anderen Leuten außer diesen Gruppen.
Als Studiummusiker vor allem?
Naja, eigentlich das, was der Leute-Rhythming anzuhört.
Und ich spiele verschiedene Richtungen.
weil ich möchte nicht nur eine Richtung spielen.
Sonst, manchmal, ganz einfach ist es mir fad, mit der Zeit.
Und wenn du mit vielen verschiedenen Musikern spielst, dann bekommst du das Feeling, das Erfahrung mit verschiedenen Menschen.
Und das für mich ist das Wichtigste.
Das Handwerk der Musik muss man dann natürlich wahrscheinlich besonders gut beherrschen, um in so viele verschiedenen Richtungen sich anpassen zu können.
Naja gut, das habe ich ziemlich jung geschafft.
Ich bin angefangen mit elf oder zwölf Jahre alt mit Contrabasse zu spielen.
Und nach der Uni dann war ich schon ein Profi.
Ich war oft unterwegs mit vielen Leuten.
Und dann knapp nach der Uni
Also mit 24 Jahren alt, also 23, war ich auf Tournee mit der Woody Herman Big Band und bin in der ganzen Welt überall hin, in jedem Jazz-Festival und zwei, drei Schallplatten.
Und jetzt geht's also durch Österreich mit Ihrer Tournee, mit der Gruppe Creatrix.
Ich glaube insgesamt sind 16 Konzerte geplant.
Ihre Mitspieler sind der Gitarrist Steve Arquiaga und der Schlagzeuger Ed Soff, Mitglieder auch des berühmten Joe Henderson Quartetts.
Mit Joe Henderson haben Sie ja selber auch einmal gespielt.
Welche Musik werden Sie zusammen machen?
Naja gut, das wird eine Mischung von verschiedenen Richtungen, aber eher mehr so moderne Jazz, also Mainstream-Jazz, wenn du willst, oder ein bisschen Jazz-Rock.
Aber auf alle Fälle, das wird nicht Fry-Musik, sondern eine schöne Mischung, also Bebop-mäßig oder... Das ist sehr schwer zu sagen.
Wir wollen uns ja nachher noch ein Stückchen davon anhören.
Aber vielleicht noch eine Frage vorher.
Warum haben Sie eigentlich das Schwergewicht Ihrer musikalischen Aktivitäten nach Europa verlegt?
Und beeinflusst das Ihre Musik, dass Sie nicht in Amerika leben?
Das würde ich nicht sagen.
Also ich bin vier Monate in Amerika und acht Monate in Österreich.
Also praktisch für mich Europa.
Und ich bin also ursprünglich durch Zufall hier gekommen, weil ich mit Ludwig Streicher auf der Hochschule für Musik in Wien studieren wollte, weil das auch der beste Solo-Contrabass ist der Zeit der Welt.
Und zufälligerweise habe ich das Post in Graz gekriegt und deshalb bin ich jetzt in Österreich geblieben.
Aber ich bin sehr beschäftigt in den vier Monaten in New York auch und eigentlich
Für mich ist es sehr schwer auf einer Grenze, ich kenne keine Grenze, also vom Land zu Land.
Nur offiziell, wenn ich meinen Reisepass zeigen muss.
Aber musikalisch, ich bin immer Wayne Darling, es ist egal wo ich wohne.
Also Musik kennt keine Grenzen, wenn man so ein Stück dazu anmacht.
Modal Melody.
So also spielt das amerikanische Jazz-Ensemble Creatrix, das jetzt auf Österreich-Tournee ist.
Vorher hatten Sie ein Gespräch mit dem Begründer dieses Trios, Wayne Darling.
Und jetzt, viereinhalb Minuten vor 1 Uhr Mittag, noch Kurznachrichten im Mittagschanal.
Argentinien, Großbritannien, USA.
Die Aussicht auf eine gültige Einigung im Streit zwischen Argentinien und Großbritannien um die Falklandinseln wird immer geringer.
Britische Kampfhubschrauber versenkten heute früh in der Blockadezone um die Inseln ein argentinisches Patrouillenboot.
Ein zweites wurde beschädigt.
Gestern war ein argentinischer Kreuzer torpediert und schwer beschädigt worden.
Unterdessen hat Argentinien neue Friedensvorschläge des amerikanischen Außenministers Haig abgelehnt.
Nach Auffassung von Buenos Aires enthält der Plan ähnliche Vorschläge wie das am 27.
April von den USA vorgelegte Dokument.
Der britische Außenminister Pym hat die Möglichkeit eines Waffenstillstandes ohne vorherigen Abzug der argentinischen Truppen von den Falkland-Inseln entschieden zurückgewiesen.
Polen
Die Militärregierung will die für heute Abend angekündigte Kundgebung der suspendierten Gewerkschaft Solidarität in Warschau offenbar verhindern.
In der Warschauer Altstadt wurden bereits am Vormittag hunderte Polizisten zusammengezogen, die mit Schlagstöcken und automatischen Gewehren ausgerüstet sind.
Am Nachmittag beginnt eine zweitägige Sitzung des polnischen Parlaments.
Dabei will der stellvertretende Ministerpräsident Rakowski eine Erklärung abgeben.
Österreich.
Eine Woche vor Beginn des ÖVP-Volksbegehrens gegen den Bau des Konferenzzentrums bei der Wiener Unocity setzt die große Oppositionspartei ihre massive Kritik an dem Projekt fort.
Der Generalsekretär des ÖVP-Wirtschaftsbundes, Schüssel, erklärte heute in einer Pressekonferenz, der Bau des Konferenzzentrums bringe zu wenig Impulse für die Klein- und Mittelbetriebe.
Außerdem würde das Projekt nicht zu einer dauerhaften Strukturverbesserung der österreichischen Wirtschaft beitragen.
Eine wissenschaftliche Untersuchung der Linzer Kepler-Universität unterstützt die Förderung von Sozialminister Dallinger nach Verlängerung des Mindesturlaubes.
Der Professor für Betriebswissenschaft Stiegler berechnete, dass durch die Einführung einer fünften Urlaubswoche zusätzlich etwa 15.000 bis 20.000 Arbeitsplätze gesichert werden könnten.
Staatssekretärin Eipel Tower hat sich heute gegen den Vorschlag von FPÖ-Obmann Steger ausgesprochen, gemeinnützige Bauvereinigungen der Kontrolle des Rechnungshofes zu unterstellen.
Eipel Tower befürwortet eher eine Verbesserung der derzeitigen Prüfungsbestimmungen auf dem Genossenschaftssektor durch zwingend vorgeschriebene jährliche Prüfungen und durch Einführung einer begleitenden Kontrolle.
Die Auftragslage der österreichischen Industrie lässt für die nächsten drei bis vier Monate keine Verbesserung der gegenwärtigen schwierigen Situation erwarten.
Dies geht aus einer Konjunkturumfrage hervor, die die Industriellenvereinigung mit Stichtag 10.
April bei 157 Firmen mit 136.000 Beschäftigten durchführen ließ.
Ein Drittel der Unternehmen bezeichnete die Auftragsbestände als zu niedrig.
Nur jeder sechste Betrieb ist mit der Auftragslage zufrieden.
Bundesrepublik Deutschland.
Die fünf führenden deutschen Konjunkturforschungsinstitute erwarten einen leichten wirtschaftlichen Aufschwung für die Bundesrepublik Deutschland in der zweiten Jahreshälfte.
Ungeachtet dessen wird nach übereinstimmender Meinung der fünf Institute die Arbeitslosigkeit weiterhin hoch bleiben.
Sie nehmen den Jahresdurchschnitt mit etwa 1.800.000 Arbeitslosen an.
Österreich
Innenminister Lanz ist heute zu einem mehrtägigen Besuch nach Jordanien abgereist.
In Amman wird Lanz mit den zuständigen Politikern vor allem Sicherheitsfragen erörtern und eine verstärkte Zusammenarbeit in diesem Bereich vorschlagen.
Außerdem ist ein Gespräch mit König Hussein vorgesehen.
Und jetzt noch das Wetter in Österreich bis heute Abend.
Meist sonnig und warm, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 14 und 20 Grad.
Das waren noch Kurzmeldungen und ein kurzer Wetterbericht zum Abschluss des heutigen Mittagsschnalls.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr, das Schnall ist wieder geschlossen.
Wir melden uns wie immer um 18 Uhr in dem Programm von Österreich 1 und Österreich Regional mit dem Abendschnall.