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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsschanal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie Herbert Dobrowolny.
Innenpolitischer Schwerpunkt unserer heutigen Berichterstattung ist das Ergebnis des Volksbegehrens gegen den Bau des Konferenzzentrums bei der Wiener UNO-City.
Mit mehr als 1,3 Millionen Unterschriften ist dieses Volksbegehren das erfolgreichste der Zweiten Republik.
Wir berichten heute von einer Pressekonferenz von ÖVP-Parteiobmann Alois Mock und Generalsekretär Michael Graf, zitieren aus den inländischen Tageszeitungen dazu und informieren über die Sitzung des Ministerrates und das daran anschließende Pressegespräch, das auch ganz im Zeichen des Volksbegehrensergebnisses stand.
Außenpolitischer Schwerpunkt ist der Falkland-Konflikt.
Wie aus London gemeldet wird, haben nun die britischen Einheiten vor den Inseln den Befehl bekommen, alle für die Invasion notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
Die Einheiten im Südatlantik brauchen ja etwa 48 Stunden, um die taktisch erforderlichen Angriffspositionen einnehmen zu können.
Darüber hinaus bringen wir Ihnen einen Stimmungsbericht aus Argentinien und informieren aus Brüssel über den Beschluss der EG-Außenminister, das Embargo gegen Argentinien nicht, wie von den Briten gewünscht, um einen Monat, sondern nur um eine Woche zu verlängern.
Aus dem Ausland, genauer gesagt aus Moskau, kommt dann noch ein Bericht von Otto Hörmann.
In der sowjetischen Hauptstadt hat Leonid Brezhnev zu den Abrüstungsvorschlägen Washingtons Stellung genommen.
Er sagte, die UdSSR sei bereit, das Atomwaffenarsenal vollkommen abzubauen, wenn dies auch die Amerikaner täten.
Aus Österreich berichten wir dann noch über eine Untersuchung von Anfangsgehältern von Schülern nach Abschluss der höheren Schule und über die Wiener Festwochen.
Da bringen wir eine Vorschau auf verschiedene Premieren, die heute über die Bühne gehen.
Nun aber zu den Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Raimund Heller.
Gelesen werden die Meldungen von Melita Čapka.
Österreich.
Das von der ÖVP initiierte Volksbegehren gegen den Bau des Konferenzzentrums bei der Wiener UNO-City ist in den acht Tagen der Eintragungsfrist nach dem vorläufigen Endergebnis von 1.351.603 Stimmberechtigten unterschrieben worden.
Das sind 26 Prozent aller Wahlberechtigten.
ÖVP-Obmann Mock sprach von einem sensationellen Ergebnis und einer Sternstunde der direkten Demokratie.
Er hoffe nun darauf, meinte Mock in einer Stellungnahme, dass sich die vernünftigen Kräfte in der SPÖ durchsetzen.
Er rechnet damit, ergänzte der ÖVP-Chef, dass die Hauptwahlbehörde das amtliche Endergebnis Ende Mai verlautbaren wird.
Von da an werde der zuständige Ausschuss des Nationalrates sechs Monate Zeit für einen Bericht an das Plenum haben, sodass mit der Behandlung im Nationalrat erst für Jänner oder Februar gerechnet werden kann.
SPÖ-Klubobmann Fischer sagte eine faire Behandlung des Volksbegehrens im Parlament zu und betonte, die Hauptaufgabe sei es aber nachzuweisen, dass die besseren Argumente für den Bau sprechen.
Der stellvertretende FPÖ-Obmann Schender sprach sich für eine Volksabstimmung aus, um, wie er sagte, ein verlässliches Stimmungsbild zu erhalten.
Heute Mittag wird im Bundeskanzleramt in Wien ein Rahmenvertrag zwischen den Volkswagenwerken und Steyr Daimler-Puch über die Entwicklung und Fertigung allradgetriebener Transporter unterzeichnet.
Neben Vertretern des Aufsichtsrates und des Vorstandes beider Firmen werden auch Bundeskanzler Kreisky, Finanzminister Salcher, Sozialminister Dallinger und Handelsminister Starrybacher sowie der steirische Landeshauptmann Kreiner an der Vertragsunterzeichnung teilnehmen.
Die Bundeswirtschaftskammer hat beim Finanzministerium an ihren Vorschlag erinnert, die Unabhängigkeit der Österreichischen Nationalbank sowie bestimmte geld- und währungspolitische Bestimmungen des Nationalbankgesetzes verfassungsrechtlich zu verankern.
Durch eine Verfassungsbestimmung sollte gewährleistet werden, erklärte die Kammer in einer Aussendung, dass die Nationalbank bei der Erfüllung ihrer Aufgaben an keine Weisungen gebunden ist.
Besonders betreffe dies die Bestimmungen über die Geldwertstabilität, die währungspolitische Zusammenarbeit und die Finanzierung von Bund, Ländern und Gemeinden.
Sowjetunion
Staats- und Parteichef Brezhnev hat heute den Vereinigten Staaten einen sofortigen Rüstungstopp bei allen strategischen Atomwaffen vorgeschlagen.
Bei der Eröffnung des Kongresses der sowjetischen Jugendorganisation Komsomol in Moskau, sagte Brezhnev, die USSR sei bereit, mit Beginn der geplanten sowjetisch-amerikanischen Gespräche zur Begrenzung der strategischen Rüstung, ihr nukleares Potenzial weder zu vergrößern noch zu modernisieren, wenn auch die Vereinigten Staaten zu einem solchen Schritt bereit wären.
Die jüngsten Vorschläge Präsident Reagans zu einer beiderseitigen Begrenzung der Interkontinentalraketen und der Atomsprengköpfe wies Brezhnev mit der Begründung zurück, sie seien einseitig und würden den USA eine militärische Überlegenheit sichern.
Im innenpolitischen Teil seiner Rede kündigte Brezhnev für den 24.
Mai eine Sitzung des Zentralkomitees der KPDSU über Ernährungsfragen an.
Luxemburg.
Die Außenminister der 15 Mitgliedsländer des Nordatlantischen Verteidigungspaktes beenden heute in Luxemburg ihre Frühjahrstagung.
Vom Schlusskommuniqué wird erwartet, dass Präsident Reagan und Staatschef Brezhnev zu einem baldigen Treffen aufgefordert werden.
Gestern hatten die Außenminister die Bereitschaft des Westens zu einem Dialog mit der Sowjetunion über Rüstungsfragen unterstrichen.
Beörtert wurde auch der Falkland-Konflikt.
Die Außenminister der Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft einigten sich auf die Verlängerung des Wirtschaftsembargos gegen Argentinien um sieben Tage.
Vereinte Nationen, Großbritannien, Argentinien.
In den nächsten Stunden wird eine Entscheidung darüber erwartet, ob eine friedliche Lösung des Falkland-Konfliktes gelingt oder ob die militärischen Auseinandersetzungen andauern werden.
UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar schloss zuletzt ein Scheitern seiner Vermittlungsbemühungen nicht aus.
Wörtlich sagte er, die Zeit stehe nicht auf Seiten des Friedens.
Pérez de Cuéllar hatte vorher neuerlich getrennte Gespräche mit dem britischen UNO-Botschafter Parsons und dem stellvertretenden argentinischen Außenminister Enrique Ross geführt.
In London sagte Premierministerin Thatcher, die Möglichkeit einer friedlichen Lösung der Falkland-Krise müsse noch in dieser Woche realisiert werden.
Sollte Argentinien seine Truppen von den Inseln nicht zurückziehen, würden die britischen Einheiten nicht zögern, neuerlich anzugreifen.
Die Regierung in Buenos Aires hat Berichte zurückgewiesen, wonach die argentinische Luftwaffe das Flaggschiff der britischen Südatlantikflotte, die Hermes, angegriffen habe.
Gestern hatten britische Korrespondenten aus dem Krisengebiet gemeldet, auf den Radarschirmen der Hermes seien sechs argentinische Kampfflugzeuge geortet worden.
Später hieß es dann, die Maschinen hätten abgedreht.
Erst jetzt gab London zu, bei der Rückeroberung der Inselgruppe Südgeorgien seien am 22.
April während eines Unwetters zwei britische Hubschrauber abgestürzt.
Berlin.
Der scheidende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Vetter, hat heute beim Bundeskongress in Berlin Vorwürfe zurückgewiesen, er habe jahrelang Steuervorteile durch Wohnungsbeteiligungen über einen Strohmann gehabt.
Die Diskussionen der Deutschen Arbeitnehmerorganisation sind von der Affäre um den gewerkschaftseigenen Baukonzern Neue Heimat überschattet.
Führende Funktionäre stehen im Verdacht, sich durch verschiedene Geschäfte persönlich bereichert zu haben.
Vor den 525 Delegierten, die 8 Millionen Mitglieder bei 17 Einzelgewerkschaften vertreten, wird heute Nachmittag Bundeskanzler Schmidt eine Rede halten.
Ägypten.
Die vom damaligen Staatspräsidenten Sadat des Landes verwiesenen sowjetischen Experten kehren wieder nach Ägypten zurück.
Nach Angaben des Industrieministers Abu Zaghla wird eine erste Gruppe bereits im Juli in Kairo erwartet.
Sadat hatte in seiner Amtszeit etwa 1000 Sowjetbürger ausgewiesen.
Anfang des Jahres hatte die ägyptische Regierung unter Präsident Mubarak 66 sowjetische Experten gebeten, ihre Arbeit in Ägypten fortzusetzen.
Berlin.
Als Protest gegen die Räumung eines besetzten Hauses in West-Berlin haben Sympathisanten der Hausbesetzer heute in verschiedenen Teilen der Stadt Brände gelegt, Barrikaden errichtet und Ampelanlagen zerstört.
In der Folge kam es nach Angaben der Polizei zu einem Verkehrschaos.
Vier Personen wurden festgenommen.
Österreich
Ein maskierter Mann ist heute früh in das Bezirkspolizeikommissariat Wien Favoriten eingedrungen.
Er war mit einem Kleinkalibergewehr bewaffnet und entwaffnete den diensthabenden Beamten.
Der Mann, der unter Suchtgifteinfluss stand und mehrere Vorstrafen, darunter wegen Totschlags, hat, schoss sechsmal aus der Dienstwaffe des Polizeibeamten und mehrmals mit seinem Kleinkalibergewehr, ohne allerdings jemanden zu treffen.
Er konnte dann von einem Beamten durch einen Schuss in den Oberschenkel überwältigt werden.
Im Streit, ob der historische Wehrgraben in der Stadt Steier in Oberösterreich zugeschüttet oder saniert werden soll, scheint sich eine Wende abzuzeichnen.
Das Wissenschaftsministerium will für eine denkmalgerechte Revitalisierung des Wehrgrabens 10 Millionen Schilling zur Verfügung stellen.
Insgesamt wären allerdings mehr als 30 Millionen Schilling notwendig.
Nach Vorstellung des Steirer Bürgermeisters Weiß könnten die Summe je zu einem Drittel die Stadt Steir, das Land Oberösterreich und der Bund aufbringen.
Ursprünglich hatte der Gemeinderat beschlossen, den Wehrgraben zuzuschütten.
Italien.
Ausgenommen auf den Autobahnen werden ab heute Abend um 19 Uhr die Tankstellen im ganzen Land 24 Stunden lang bestreikt.
Die Autofahrer müssen damit rechnen, auf den Haupt- und Nebenstraßen kein Benzin zu bekommen.
Die Kraftfahrerorganisation Arbe empfiehlt den Fahrzeuglenkern, ihre Wagen vollzutanken, bevor sie eine Autobahn verlassen.
Der Arbe weist außerdem darauf hin, dass die Situation in der Provinz Bozen in Südtirol etwas besser sein dürfte, weil sich dort nicht alle Tankstellen an dem Streik beteiligen.
Schwierigkeiten gibt es auch im Luftverkehr wegen Streiks der italienischen Fluglotsen.
Österreich
Eine steirische Firma hat ein Gerät entwickelt, das mithilfe von Ultraschall Wildtiere von der Straße fernhält.
Das Ultraschallhorn lässt sich in jedes Auto einbauen und kann durch einen für das menschliche Ohr unhörbaren Ton Rehe, Hirsche, Hasen, Rebhühner und Fasane in den gefährdeten Gebieten in einem Umkreis von 200 bis 400 Metern von der Straße vertreiben.
Nun zum Wetter.
Im Alpenraum herrschen weiterhin nur geringe Luftdruckgegensätze.
Die Zufuhr feuchtwarmer Luftmassen aus Südwest hält weiterhin an.
In Österreich ist somit eine hohe Gewitter- und Schauerbereitschaft zu rechnen.
Die Aussichten bis morgen früh, teils aufgelockert bewölkt oder zeitweise auch heiter, teils starke Bewölkung, am Nachmittag und Abend lokale Schauer- und Gewitterbildungen.
Schwachwindig, nur in den Gewitterzellen böig auffrischende Winde.
Nachmittagstemperaturen je nach Bewölkung 18 bis 24, im Süden bis 26 Grad, Frühtemperaturen morgen allgemein 7 bis 14 Grad.
Die Aussichten für morgen, teils sonnig, teils stärkere Bewölkung, am Nachmittag erneut Gewitter und Schauerbildungen.
Tagestemperaturen 18 bis 25 Grad.
Das Wetter übermorgen Donnerstag, keine wesentliche Änderung, zeitweise sonnig und warm, lokal Gewitter und Schauer.
Die Wetterübersicht von 12 Uhr.
Wien wolkig, 23°, Südostwind 5 km in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, 22°, Ostwind 10 km.
Linz heiter, 22°, Westwind 5.
Salzburg heiter, 22, Windstill.
Innsbruck stark bewölkt, 19°, Windstill.
Bregenz heiter, 19°, Nordwestwind 3 km.
Graz heiter, 22°, Windstill.
Und Klagenfurt wolkig, 20°, Windstill.
12 Uhr und 12 Minuten, Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Das Volksbegehren gegen den Bau des Wiener Konferenzzentrums gestern Abend mit einem Rekordergebnis zu Ende gegangen, ist gleichsam der politische Schlager der gegenwärtigen politischen Saison.
Nicht nur stellen die mehr als 1,3 Millionen Unterschriften, die in der Woche vom 10. bis zum 17.
Mai abgegeben wurden, alles in den Schatten, was bisherige Beteiligungen an Volksbegehren anlangt,
Auch die politische Bedeutung wird angesichts des Rekordergebnisses für sehr hoch angesetzt.
Im Hauptquartier der österreichischen Volksparteien, der Wiener Kärntner Straße, herrschte jedenfalls gestern bis knapp vor Mitternacht Jubelstimmung.
In der SPÖ war man in den gestrigen Spätabendstunden mehr oder minder verstummt.
In der SPÖ wartet man wohl vor allem darauf, was heute nach dem Ministerrat Parteivorsitzender und Bundeskanzler Bruno Kreisky zum Ergebnis des Volksbegehrens zu sagen haben wird.
Reaktionen der Parteien auf das Volksbegehren fassen im Folgenden nun Johannes Fischer und Erich Aichinger zusammen.
Er hat zunächst also die Stellungnahme der ÖVP.
Das war eine Sternstunde für die Demokratie, das könnte auch eine Sternstunde für die Parteiendemokratie sein.
Es gibt bei uns keine Euphorie, aber sicher Freude über ein sensationelles Ergebnis.
Die ÖVP-Initiator des Volksbegehrens gegen das Konferenzzentrum geht an die Aufarbeitung des Ergebnisses von mehr als 1.360.000 Unterschriften, mehr als einem Viertel der Wahlberechtigten.
ÖVP-Obmann Mock.
Es war gemeinsame Auffassung des Bundesparteivorstandes, wo bekanntlich der Grasegger ein gewichtiges Wort zu reden hat und mitzuentscheiden hat, dass es sich hier um ein überparteiliches Volksbegehren handelt
Und dass jede Unterschrift, die gegeben wird, eben eine Unterschrift war für mehr Wohnungen, für die Althaussanierung, für den Bau nützlicher Projekte, die möglichst arbeitsintensiv sind in ganz Österreich und gegen die Errichtung des Konferenzpalastes und nicht ein Vertrauensvotum
für mich oder für die Volksparteien, wir werden auch diese Unterschriften heute nicht dazu missbrauchen, und auch kein Misstrauensvotum in dem Sinn gegen die politische Persönlichkeit des SPÖ-Parteiobmanns oder gegen die SPÖ.
Erste Bewertung durch die ÖVP.
Das waren kräftige Zeichen von Zivilcourage, starke Lebensbeweise der österreichischen Demokratie.
Das war eine Warnung, mit dem Steuerschilling sparsamer umzugehen.
Das war eine Distanzierung von der Idee, man könnte nur mit Monsterprojekten Arbeitsplätze sichern.
Das war ein Plädoyer für eine gesamtösterreichische Arbeitsplatzsicherung.
Ich glaube, dass dieses gewaltige Ergebnis doch eine politische und, wenn Sie wollen, auch eine demokratische Verpflichtung
für die Bundesregierung ist, ihre in den jüngsten Monaten erklärte Absicht, es unbedingt zu bauen, zu überdenken und hier dem klaren politischen Willen von 1.300.000 Österreichern Rechnung zu tragen, dem größten und erfolgreichsten Volksbegehren der Zweiten Republik Rechnung zu tragen.
und das Konferenzzentrum nicht zu bauen.
ÖVP-Analyse nach innen.
Der ÖVP-Apparat hat den Probegalopp mit Anstand bestanden.
Spekuliert man jetzt mit neuen Wahlen dazu, alles ... Ich bitte, das hat ja Ihre Mehrheit in der Hand.
Ich weiß nicht, wenn Sie es wollen, dann sollen Sie es.
Aber ich werde jetzt bei diesem Anlass keine Diskussion über frühzeitige Wahlen beginnen.
Ist doch klar, sagt da jeder sofort, na ja, jetzt fangen Sie an so zu diskutieren.
Die will das nicht.
Die Glaubwürdigkeit ist, man kann nicht auf der einen Seite jahrelang diskutieren, es ist ja zum Standardthema, ein bisschen zum abgenützten Thema geworden, dass die jungen glauben der Demokratie nicht mehr und die Politik verdrossnet und was weiß ich alles, nicht?
Und dann bei der ersten Gelegenheit, wo es durchaus verführerisch ist, gebe ich natürlich zu, nicht?
Ich meine, das wäre ja abnormal, das nicht zu geben.
Und sofort gleich zu sagen, na, versuchen wir, wie wir da
sozusagen die Kurve kriegen.
Das war ein Volksbegehren, so wie wir es definiert haben und da bleibe ich auch.
Pointierte Bemerkung, 1969 im letzten Jahr der ÖVP-Alleinregierung habe beim Volksbegehren für die Einführung der 40-Stunden-Woche, damals initiiert von SPÖ und ÖGB, der damalige Oppositionsführer Kreisky erklärt, angesichts von 890.000 Unterschriften könne die Regierung die Wünsche der Bevölkerung nicht mehr übersehen.
Erste Detailanalyse des jetzigen Volksbegehrens zum Konferenzzentrum durch ÖVP-Generalsekretär Graf.
Heute sei nur gesagt, es haben in erster Linie die Jungen unterschrieben, die bis 40-Jährigen und es war eine besonders starke Beteiligung gerade in jenen Gebieten, in denen die Arbeitslosigkeit einen hohen Grad erreicht hat.
In Gmünd, in Rohrbach,
in Fürstenfeld.
Aufschlüsselung nach Bundesländern.
Vorarlberg hat 43 Prozent der Stimmberechtigten zur Unterschrift gebracht.
Kärnten brachte mit 14,6 Prozent ein weit unterdurchschnittliches Ergebnis.
Wie geht es nun weiter?
Das offizielle Ergebnis durch die Hauptwahlbehörde, also das Innenministerium, dürfte Ende des Monats vorliegen.
Dann hat der Nationalrat sechs Monate, also etwa bis Ende des Jahres, Zeit zum Erstellen eines Berichts.
Und dieser Bericht an das Parlament knapp vor Jahresende wird die heiße Phase des Wahlkampfes für die Nationalratswahlen 1983 einleiten.
So viel steht seit heute praktisch fest.
Das Konferenzzentrum bei der UNO-City, so Kanzler Kreisky heute nach der Regierungssitzung, wird Wahlkampfthema Nummer eins.
Im Besonderen auch deshalb, weil die Regierung entschlossen am Bau des Zentrums festhält.
Auch 1,3 Millionen Unterschriften sind für den Regierungschef nicht ausreichend, das Projekt neu zu überdenken.
Die Sozialistische Partei hat die Österreicher aufgefordert, an diesem Volksbegehren nicht teilzunehmen.
Dem haben von in Österreich Berechtigten, ich habe das hier aufgeschrieben, über 5 Millionen
Dem haben circa 75 Prozent entsprochen.
Nur was soll ich mehr sagen?
Das waren meine letzten Worte in der Diskussion.
Ich habe gesagt und deshalb empfehle ich den Österreichern gar nicht erst hinzugehen.
75 Prozent sind nicht hingegangen, 25 Prozent sind hingegangen.
Das ist eine beachtliche Zahl, die ich gar nicht unterschätzen möchte.
Das zeigt,
wie sehr die Wähler der beiden Oppositionsparteien diesem Aufruf entsprochen haben, aber sie haben trotzdem nicht die Zahl erreicht, die sie bei Wahlen normalerweise beide Parteien haben, denn es haben ja beide Parteien sich gegen das Konferenzzentrum ausgesprochen.
Herr Bundeskanzler, beim letzten Zwentendorf-Volksbegehren bei 420.000 Unterschriften haben Sie gemeint, ja das ist ja schwierig, die Leute müssen da extra hingehen, müssen ihren Namen angeben, ihre Adresse und unterschreiben.
Wenn jetzt 1,3 Millionen hingegangen sind, würde das doch implizieren, dass ja noch eine viel größere Zahl... Ja, aber das ist in der Demokratie nicht... Schauen Sie, tun Sie mir damit keinen Dress kommen.
Die Leute sind hingegangen, sie haben ihren Willen geäußert.
Die Zahl will kein Konferenzzentrum.
Das nehmen wir zur Kenntnis, aber die große überwältigende Mehrheit ist nicht hingegangen.
Damit ist die Sache für mich klar.
Das wird im Parlament ja noch einmal besprochen werden.
Ich persönlich kann nur sagen, das was ich zum Volksbegehren zu sagen habe, die ÖVP hat das als einen Probegalopp betrachtet.
Bitte, es war ein Probegalopp für Sie.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Ihr Klubchef, Herr Bundeskanzler, war ein bisschen anderer Meinung.
Vor noch wenigen Tagen hat er gemeint, bei 1,2 Millionen Unterschriften wäre er irritiert.
Irritiert Sie diese Anzahl der Unterschriften?
Nein, überhaupt nicht.
Ich habe hier vorher, es gibt genügend Zeugen in den Vorbesprechungen gesagt, ich rechne
mit eineinhalb Millionen Unterschriften.
Ich habe sogar noch mehr gesagt.
Ich habe gesagt, die Zahl der Unterschriften wird der 2-Millionen-Grenze möglicherweise näher sein als der 1-Millionen-Grenze.
Und das überrascht mich also keineswegs.
Eine Volksabstimmung über das Thema Konferenzzeltung hält der Bundeskanzler für wenig wahrscheinlich, praktisch für ausgeschlossen.
Auch Neuwahlen aus diesem Anlass seien so kreisgesinnlos.
Das Volksbegehren, so der Bundeskanzler, werde im Parlament ernsthaft behandelt werden, wobei der Kanzler dazu noch präzisierte... Das kann bedeuten unter anderem, so wie das etwa beim Volksbegehren über die Fristenlösung war, dass man gewisse Adaptationen vornimmt.
Das kann es durchaus geben.
Das kann unter anderem auch bedeuten, dass wir uns noch gründlicher um die Argumentation bemühen.
Und ich nehme, meine Damen und Herren, zur Kenntnis, dass der Herr Dr. Mock mir schon zu drohen begonnen hat.
Es wird das ein Wahlkampfthema nehmen.
Woran es sei ein Wahlkampfthema, wir nehmen das zur Kenntnis.
Es sei ein Wahlkampfthema UNO-City-Konferenzzentrum.
Daneben werde es auch möglicherweise ein Zwentendorf-Wahlkampfthema geben, meinte Bundeskanzler Kreisky weiter.
Es werde aber von der SPÖ selbst nicht initiiert.
Als dritter Parteichef meldete sich heute schließlich noch Norbert Steger von der Freiheitlichen Partei zu Wort.
Er forderte eine Volksabstimmung über das Konferenzzentrum, ein Drei-Parteien-Gespräch über die weitere Vorgangsweise und sollte dieses nicht fruchtbar sein, dann Neuwahlen zum frühestmöglichen Zeitpunkt.
Das wäre es aus dem Bundeskanzleramt und damit zurück zum Studio.
Johannes Fischer und Erich Eichinger fassten die Meinungen der Parteien zum Thema Volksbegehrenergebnis zusammen.
Was ist nun die Meinung der österreichischen Zeitungskommentatoren?
Fritz Pesater hat sie in der Inlandspresseschau zusammengefasst.
Eindeutige Siegstimmung im ÖVP-Organ Neues Volksblatt, wo Peter Klar schreibt.
Das ist ein Votum von einer Stärke, von einer Eindeutigkeit und Ausdruckskraft, wie sie sich niemand weder erhofft noch befürchtet hat.
Nach Vorliegen dieses Ergebnisses mit Pseudorechnungen, mit faulen Tricks daherzukommen, stünde nicht einmal eine Partei an, die für derartige Drehs ein eigenes Markenzeichen, den krummen österreichischen Weg geschaffen hat.
Klar dann zur Frage, wie die SPÖ reagieren wird.
Niemanden würde es wundern, wenn der Bundeskanzler das Votum des Volksbegehrens Morend zur Kenntnis nehmen und gleichzeitig seine Wiederkandidatur ankündigen würde.
Er könnte dann vor das Wahlvolk treten.
Schaut her, ich respektiere das Volksbegehren.
Wählt mich wieder!
Und zwar bald, Neuwahlen schon im Herbst.
Das Sozialistische Zentralorgan Arbeiterzeitung gesteht der ÖVP immerhin zu, bei ihrem Volksbegehren eine beachtliche Zahl von Unterschriften erreicht zu haben.
Chefredakteur Manfred Scheuch dann aber weiter.
Aber angesichts des Inhalts, mit dem die Oppositionspartei die Leute anlockte, ist die Leistung nicht so gewaltig.
Sozialistische Politiker haben es in den letzten Tagen immer wieder gesagt.
Mit einer Ablehnung beispielsweise des Adelbergtunnels oder des Salzburger Festspielhauses bei gleichzeitigem Anbieten einer populären Scheinalternative wären auch sie der Zustimmung Hunderttausender gewiss gewesen.
Das ist eben der Unterschied zwischen einer Politik, die sich verantwortlich für das ganze Land begreift und dem leichtfertigen Spiel mit Wienfeindlichkeit, Fremdenhass und Provinzialismus.
Soweit zwei Stimmen aus der Parteipresse.
Einen grundsätzlichen Aspekt des Volksbegehrens hebt Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten hervor, wenn er schreibt, Es ist aber ein Zeichen dafür, dass die Österreicher aus der Krabbelstube der Demokratie entwachsen und immer mehr in der Lage sind, mitzuentscheiden und mitzubestimmen, was sie wollen, und so auch bekunden, dass das resignierende, untertanen Verhalten gegenüber den Regierenden abnimmt.
Abschließend glaubt der Kommentator in den Salzburger Nachrichten, dass die ÖVP der Versuchung unterliegen könnte, das Ergebnis des Volksbegehrens als parteipolitischen Sieg zu feiern.
Erlegen Funktionäre diese Versuchung, wären sie dafür zur Verantwortung zu ziehen, dass der Glaube an die Ehrlichkeit in der Politik, die ohnehin ein zartes Pflänzchen ist, wieder einmal zertreten wird.
Kritisch mit der bisherigen Argumentationslinie der SPÖ zum Konferenzzentrumsvolksbegehren setzt sich Reinhard Hampel in den oberösterreichischen Nachrichten auseinander.
Daher hinkt der Vergleich des Volksbegehrens mit der Wählerzahl wie einer zwischen Äpfeln und Birnen.
Die ÖVP täte allerdings gut daran, von diesem Volksbegehren noch nicht ihre Wahlchancen abzuleiten, wie nach Kreiskis Schlappe bei der Atomvolksabstimmung 1978.
Und in der SPÖ wird man sich schwer tun zu erklären, warum das Konferenzzentrum dennoch gebaut wird.
Der Kommentator in der Presse, Hans-Werner Scheidl, hält es angesichts der 1,3 Millionen Unterschriften für möglich, dass die SPÖ doch noch vom Bau des Konferenzzentrums Abstand nehmen könnte.
Auch die SPÖ ist nicht so harthörig, dass sie es sich erlauben könnte, permanent den PT-Steuerzahler herauszufordern.
Ja, sie weiß genau, dass auch viele Genossen unterschrieben haben.
Und sie weiß, dass die nächsten Wahlen vor der Tür stehen.
Abschließend aus einer Klosse des heutigen Kurier, in der die Meinung vertreten wird, dass die SPÖ bei ihrer vorgegebenen Linie bleiben wird.
Zurück bleiben hunderttausende Bürger, die sich vergeblich zur Unterschriftenleistung aufgerafft haben.
Die glaubten, es hätte eine Bedeutung, wenn sie so massiv ihre Ablehnung dokumentieren.
Die sich vom Bundeskanzler als kleinkariert bezeichnen lassen müssen.
Zugegeben, ein Volksbegehren ist keine Volksabstimmung.
Es verpflichtet nur das Parlament, das Thema zu behandeln.
Nur.
Über dieses Nur sollte man im Interesse der Demokratie gut nachdenken.
Mit diesen Auszügen aus heutigen österreichischen Tageszeitungen haben wir den Komplex-Volksbegehren-Ergebnis in unserer Berichterstattung abgeschlossen.
Es ist vier Minuten vor halb eins.
Ein Blick auf das Programm, das Sie noch bis 13 Uhr hören können.
Wir informieren Sie über eine Untersuchung über Anfangsgehälter von Schülern nach Abschluss der höheren Schulen in Österreich, über die Vertragsunterzeichnung von VW und Steyr-Daimler-Puch über den Bau eines Allradgetriebenen Transporters, aus dem Ausland über den Abrüstungsbroker, der zwischen den USA und der UdSSR weitergeht, Brezhnev Rek, der hier jetzt
einen Atomabrüstungsvorschlag an, wenn die USA hier auch mitziehen.
Die Kulturredaktion berichtet über die Wiener Festwochen.
Sie bringt hier eine Vorschau auf verschiedene Premieren und bringt ein Gespräch mit dem Bürgermeister von Steyr, nämlich seine Stellungnahme,
zur Unterstützung finanzieller Art des Bundesdenkmalamtes für die Erhaltung des Steirer Wehrkrabens.
Nun aber zum Falkland-Konflikt, der, wie es scheint, in eine entscheidende Phase tritt.
Zwar hat man das in den letzten Wochen auch immer wieder gehört, nun dürfte es aber ernst sein.
Aus London erreichte uns die Meldung, dass das Kriegskabinett unter Ministerpräsidentin Margaret Thatcher alle Vorbereitungen für eine mögliche Invasion treffen lässt, näheres von Hans Benedikt.
Die britische Invasion der Falkland-Inseln kann spätestens am Donnerstagmorgen beginnen.
In London wurde heute bekannt, dass der Kommandant der Falkland-Flotte, Admiral Sir John Woodward, den Befehl erhalten habe, seine Schiffe, Flugzeuge und Landungsgruppen einsatzbereit zu machen.
Das dauert 48 Stunden.
Dann muss Ministerpräsidentin Margaret Thatcher die letzte Entscheidung treffen.
Invasion oder Rückzug aus der Angriffsposition.
Das hängt noch vom Gang der entscheidenden Verhandlungsrunde in der UNO ab.
Der britische UNO-Botschafter Sir Anthony Parsons hat Anweisung, die über UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar laufenden Verhandlungen noch diese Woche zu Ende zu bringen, so oder so.
Aus dem Verteidigungsministerium wurde bekannt, dass die Falkland-Armada ihre See- und Luftoperationen gegen argentinische Nachschubtransporte und Flugplätze auf den Inseln im bisherigen Stil fortsetzen wird, bis zum Eintreffen des Invasionsbefehls.
Beobachter glauben, dass Admiralität und Generalstab den Einsatz aller verfügbaren Kräfte planen, vermutlich an mehreren Stellen und mit Schwerpunkt Port Stanley, der Falkland-Hauptstadt.
Dort werden die stärksten argentinischen Truppenkonzentrationen vermutet, ebenso auf der westlichen Inselgruppe, wo die argentinischen Verteidigungspositionen stärker sind, als ursprünglich angenommen worden war.
Die Invasionsvorbereitungen laufen so, dass die Invasion buchstäblich im letzten Moment wieder abgeblasen werden kann.
Allerdings kann die Flotte nicht unbegrenzt lang in Angriffspositionen stillhalten, weil sie in Küstennähe zu exponiert wäre und mit Angriffen der argentinischen Luftwaffe recht
Soviel zum aktuellen Stand in London und hier scheint auch eine neue Meinungsumfrage interessant, die besagt, dass die Konservativen in der britischen Wählergunst führen.
Würden jetzt nämlich Parlamentswahlen abgehalten, so könnten die regierenden Konservativen 48 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen.
Auf die Liberalen und die Sozialdemokraten entfielen 20 Prozent und die Labour-Party könnte mit 19 Prozent der Stimmen rechnen.
Auf die Frage, welcher Politiker im Falkland-Konflikt am meisten für Großbritannien getan hat, gaben 49 Prozent der Befragten Margaret Thatcher an.
An einen Nebenfront des Falkland-Konfliktes bei der Europäischen Gemeinschaft ist nun auch mit einiger Verspätung eine Entscheidung gefallen.
Und zwar ging es um die Frage, ob die Wirtschaftsmaßnahmen der Mitgliedstaaten gegen Argentinien aufrechterhalten werden sollen oder nicht.
Das Ein- und Ausfuhrembargo war ja am 17.
April beschlossen und für einen Monat limitiert worden.
Diese Waffe war an und für sich schon eher stumpf, da das Embargo nicht Verträge betraf, die vor diesem Zeitpunkt geschlossen worden waren, sondern nur neue Übereinkommen.
Nun konnte in Brüssel aber auch keine einhellige Meinung erzielt werden.
Die zehn Mitgliedstaaten einigten sich bei drei Enthaltungen, das Embargo um eine Woche zu verlängern und nicht um einen Monat, wie es die Briten gerne gehabt hätten.
Paul Schulmeister informiert.
Der Falkland-Konflikt hat die europäische Gemeinschaft gespalten.
Trotz dringender Forderungen Großbritanniens hat sich die IG nicht auf eine einmonatige Verlängerung der Importsperre gegen argentinische Waren verständigt.
Das Handelsembargo wurde gestern kurz vor Mitternacht nur um sieben Tage verlängert.
Und auch nur sieben Länder nehmen voll daran teil.
In London ist man bitter enttäuscht.
Man befürchtet, dass das Abbröteln der Solidarität der argentinischen Militärjunta Auftrieb gibt und in der britischen Öffentlichkeit die antieuropäische Stimmung massiv verstärken wird.
Zwar sind die meisten EG-Partner besorgt über die unabsehbaren Konsequenzen einer weiteren Verschärfung des Falkland-Kriegs.
Doch der Hauptwiderstand gegen die Sanktionsverlängerung kam von Italien.
Dort drohte der Zusammenbruch der Regierung.
Der sozialistische Koalitionspartner und auch Teile der Christdemokraten waren nach der Versenkung des argentinischen Kreuzers General Belgrano umgeschwenkt.
Viele der ums Leben gekommenen Seeleute waren italienischer Herkunft.
Das gilt auch für mehr als ein Drittel der argentinischen Bevölkerung.
Italien und ebenso Irland
wollen nun Sanktionen gegen Argentinien nur in nationaler Eigenverantwortung treffen.
Das heißt konkret, sie werden wegen des Parlamentswiderstands gar nicht zustande kommen.
Dänemark hat sich zunächst noch nicht voll aus der westeuropäischen Solidarität ausgeklingt, will aber nach Ablauf der sieben Tage dem Beispiel Italiens folgen.
Der italienische Außenminister Colombo meinte während der Luxemburger Sondersitzung gestern Abend,
Sein Land habe dem Handelsembargo gegen Argentinien vor einem Monat nur unter der Voraussetzung zugestimmt, dass es zu keiner ernsten kriegerischen Auseinandersetzung komme.
Unter den EG-Außenministern, die am Rande der NATO-Fujastagung in Luxemburg zusammenkamen, überwieg die Befürchtung, dass Großbritannien bereits in den nächsten Tagen mit der Invasion der Falkland-Inseln beginnen könnte.
Die Sorge davor war auch der Hauptgrund, warum die Sanktionen gleich nur um eine Woche verlängert wurden.
Großbritannien blieb in Luxemburg auch in anderen Fragen isoliert, sodass man nun mit einer der schwersten Krisen der westeuropäischen Gemeinschaft rechnen muss.
Westeuropas Zusammenhalt in der 10er-Gemeinschaft droht jetzt ernstlich erschüttert zu werden.
Nach diesem Bericht von Paul Schulmeister nun nach Argentinien.
Dort wird man sich immer mehr des Ernstes der Lage bewusst und weiß, was auf dem Spiel steht, wenn den innenpolitischen Ableckungsfaktor Falklandes es nicht mehr geben sollte und er durch kriegerische oder friedliche Lösungen verloren werden sollte.
Christian Schüller informiert über die Stimmung aus Buenos Aires.
Jetzt ist die Lage wirklich auf des Messers Schneide.
Viele hier in Buenos Aires warten auf die nächsten Äußerungen der britischen Regierung und ihrer Unterhändler in New York wie auf eine Art Orakel.
Ich habe Angst, morgen die Zeitung zu kaufen, sagte mir etwa ein älterer Mann.
Trotz dieser völligen Ungewissheit darüber, ob es zu einem britischen Invasionsversuch auf den Falkland-Inseln kommt, taucht gerade in diesen Tagen immer öfter das Wort Post-Guerra auf, also Nachkriegszeit.
Das hat nichts mit übertriebenem Optimismus zu tun.
Wenn Zeitungen und Bevölkerung jetzt über die politische Entwicklung nach dem Krieg nachzudenken beginnen,
aus dem Bewusstsein heraus, dass der Konflikt mit England, egal wie viele Tote er noch kostet, egal wie viele Schlachten er noch bringt, dass dieser Konflikt nur die letzte Etappe in einem jahrelangen, ständigen Bergab dieses Landes sein kann und dass es dann irgendwann einen neuen Anfang geben muss.
Einen Neuanfang ohne die Briten und die USA, wie es hier immer wieder großspurig heißt.
Gemeint ist natürlich eine Zukunft mit deutlich kürzeren Beziehungen zu diesen beiden Ländern als etwa zum restlichen Europa.
dass die Aegyäre Sanktionen gegen Argentinien jetzt nur um sieben Tage verlängert hat, wird in Buenos Aires als das lang erwartete und erhoffte gute Zeichen aus Europa angedeutet.
Die Argentinier haben aufgeatmet, denn so leicht ist es auch wieder nicht, sich gleichzeitig von den USA und Westeuropa abzunabeln, sowohl wirtschaftlich als auch psychologisch.
Auf jeden Fall wird es aber ein Neuanfang mit immensen wirtschaftlichen Schwierigkeiten sein, die durch den Krieg drastisch verschärft wurden.
300 Millionen Dollar hat der Krieg die Argentinier bisher gekostet, die Verluste an Menschen und Material nicht eingerechnet.
Bis jetzt hat die Bevölkerung diese Kosten noch gar nicht richtig zu spüren bekommen.
Aus diesem Grunde will die Regierung jetzt mit Verspätung sozusagen symbolische Maßnahmen ergreifen, um die Mobilisierung der Bevölkerung voranzutreiben und gleichzeitig auch die Menschen auf die Härten der Nachkriegszeit vorzubereiten.
Alle Vorschläge, wie etwa Absage von Abendveranstaltungen und Sportveranstaltungen, wurden wieder verworfen.
30 Tage vor der Fußballweltmeisterschaft kann die Sportbegeisterung der Argentinier umgekehrt sogar eine psychologische Stütze für das Überwinden der schwierigen Zeiten werden.
Das wichtigste Dogma in allen Diskussionen um die Nachkriegszeit ist aber zweifellos, dass es eine Zukunft ohne Militärhunder sein muss.
So schreibt mir vor der Leitartikel einer der drei großen Tageszeitungen
Das Land ist nicht mehr dasselbe wie vor dem 2.
April, also dem Tag der Besetzung der Falkland-Inseln.
Das heißt auch für die Militärs, dass sie die Demokratisierung nicht mehr länger hinausschieben können und die historische Chance, ihre Regierungszeit mit Öhrennadeln abzuschließen, nicht verpassen können.
Pessimisten hier meinen aber, dass sich die Militärs nicht die Chance entgehen lassen werden, sich mit Öhrennadeln aber nachzuhalten.
Sie sagen das aber leise, denn Pessimismus, sowohl in militärischer wie politischer Hinsicht, ist in Argentinien
Christian Schüller aus Buenos Aires.
In die jahrelangen Bemühungen der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, eine atomare Abrüstung auf dem Verhandlungsweg zu erreichen, ist nun wieder Bewegung gekommen.
Nachdem der amerikanische Präsident vor etwa einer Woche seinen neuen Vorschlag einer beiderseitigen Abrüstung unterbreitet hat, kam nun eine Reaktion aus Moskau und zwar von Parteichef Leonid Brezhnev persönlich.
Otto Hörmann meldet sich aus der sowjetischen Hauptstadt.
Leonid Ilyich Brezhnev hat gesprochen und die Abrüstungsdiskussion mit den USA und Westeuropa erhält neuen Aufschwung.
Brezhnev hat beim 19.
Kongress des Kommunistischen Jugendverbandes, der heute im Kreml eröffnet wurde, seine Vorschläge zur Mittelstreckenabrüstung von Mitte März vor dem Gewerkschaftskongress präzisiert.
Hatte er damals die Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen im europäischen Teil der USSR für einseitig als eingestellt erklärt und hatten die Brezhnev-Kritiker damals mit dem Argument geantwortet,
Die SS-20 könnte auch von Position hinter dem Ural westeuropäische Ziele erreichen, so sagte Brezhnev heute.
Es werden durch die Sowjetunion dort keine weiteren Mittelstreckenraketen mehr in Stellung gebracht werden, wo diese die Bundesrepublik Deutschland oder andere westeuropäische Länder erreichen können.
Dies ist also eine konkrete Präzisierung und eine konkrete Entwaffnung der Kritiker mit Zielrichtung westeuropäischer Öffentlichkeit.
Brezhnev sprach vor dem sowjetischen Jugendverband ganze 40 Minuten,
und als hätte ihn sein Publikum verjüngt, wirkte er auf die Beobachter frisch und rüstig.
Brezhnev ging auf Reagan's Anregung zur Wiederaufnahme der Verhandlungen über die strategische Rüstung mit dem Satz ein, dass die Amerikaner bereit sind, wieder zu verhandeln, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Diese Gespräche müssen aber sofort und in der richtigen Atmosphäre beginnen.
Diese Worte Brezhnevs und sein Auftreten, das alle jüngsten Spekulationen um seinen Gesundheitszustand als bloße fantasievolle Gerüchtemacherei erscheinen lassen, haben die Beobachter der heutigen Kreml-Szene schon zu der Vermutung veranlasst, der Kreml-Herr könnte nun vielleicht doch noch an der in drei Wochen bevorstehenden UNO-Abrüstungskonferenz interessiert sein.
Bis vor kurzem hatte Moskau noch eher für einen Oktober-Termin für ein Treffen mit Reagan plädiert.
Brezhnev erwähnte den Oktober heute mit keinem Wort.
Und wenn der Kreml spektakuläre Vorschläge für diese UNO-Konferenz auf Lager hat, dann ist es denkbar nach der bisherigen Erfahrung, dass sich dann Brezhnev selber nur allzu gern ins Rampenlicht stellen würde.
Zwölf Uhr und 38 Minuten sehen das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes Berichte aus Österreich.
In knapp sechs Wochen wird für mehr als 100.000 Jugendliche in Österreich die letzte Schulstunde geschlagen haben.
Allein 16.600 werden Ende Juni die allgemeinbildenden höheren Schulen verlassen, etwa 10.000 die höheren technischen Lehranstalten und fast 20.000 die berufsbildenden mittleren Schulen.
Und ein paar Tausend werden sich als frischgebackene Akademiker auf Stellungssuche begeben.
Mit welchen Gehältern können nun die Schulabgänger der verschiedenen Ausbildungsstufen und Hochschulabsolventen am Anfang ihres Berufslebens rechnen?
Das österreichische Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitszentrum, ein von den Sozialpartnern gemeinschaftlich geführtes Forschungs- und Managementinstitut, hat darüber eine Untersuchung angestellt.
Ein erster Blick auf die aktuellen durchschnittlichen Monatsgehälter für Schul- und Universitätsabgänger zeigt eines deutlich.
Techniker sind am meisten gefragt und verdienen schon von Anfang an
mehr als etwa Wirtschaftsakademiker.
Hans-Christian Unger hat die Studie näher unter die Lupe genommen.
Urlaub machen und dann rein ins volle Berufsleben.
Ob dieses dann ein gut bezahltes sein wird, hängt von zwei Dingen ab.
Erstens vom jeweiligen Grad der Ausbildung und zweitens davon, ob das Gelernte auch derzeit von den Unternehmern gebraucht wird.
Und dementsprechend sieht auch das Ergebnis einer Untersuchung über die Einstellgehälter von heuer aus, die das Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitszentrum durchgeführt hat.
Im Rahmen dieser Studie sind 128 Firmen befragt worden, die einen gewissen repräsentativen Querschnitt darstellen.
Die folgenden Gehaltsangaben sind Durchschnittswerte und basieren auf 14-maliger Auszahlung im Jahr.
Nicht berücksichtigt sind Kollektivvertragserhöhungen während der letzten zwei, drei Monate.
Was kann nun ein Schul- oder Universitätsabgänger erwarten, wenn er demnächst den ersten Job antritt?
Zuerst einmal die unteren Bildungsebenen.
Ein fertiger Berufsschüler darf im Schnitt mit 7.500 Schilling rechnen, ein Handelsschüler mit 7.800 und der Absolvent einer vierjährigen technischen Fachschule mit 8.300 Schilling.
Die derzeit vorherrschende Nachfrage der Wirtschaft nach Technikern der verschiedensten Ausbildungsstufen und Disziplinen drückt sich besonders deutlich bei den unterschiedlichen Anfangsgehältern für Maturanten aus.
Dementsprechend gering werden Absolventen einer allgemeinbildenden höheren Lehranstalt bezahlt.
Sie erwartet ein durchschnittliches Salär von 8.800 Schilling im Monat, während Handelsakademiker 9.400 Schilling bekommen.
Wer dagegen das Maturerzeugnis einer höheren technischen Lehranstalt vorweisen kann, dem werden bereits 10.800 Schilling geboten.
Der Trend zur Technik setzt sich auch auf akademischem Boden fort.
So beträgt laut Untersuchung das Anfangsgehalt für einen Magister der Wirtschaftsuniversität 14.300 Schilling und für einen Juristen 14.900 Schilling.
Um einiges höher sind aber wiederum die Bezüge für einen Diplomingenieur, nämlich 16.000 Schilling.
Und damit ist auch schon die finanzielle Spitze für Berufsanfänger erreicht.
Die Untersuchung weist aber nicht nur die Durchschnittsgehälter aus, sondern gibt auch Auskunft über die niedrigsten und höchsten Bezüge, die von den einzelnen Firmen geboten werden.
Und da gibt es recht erhebliche Differenzen.
So bietet etwa ein Unternehmen einem Wirtschaftsakademiker 12.500 Schilling, ein anderes 19.500 Schilling.
Bei Ingenieuren geht es sogar hinauf bis zu 23.000 Schilling.
Dazu Helwig Mayer, der Verfasser der Studie.
Am Lande wird etwas besser bezahlt, bedingt durch die
entfernt gelegene Lage für den Mitarbeiter, da er, sei es kulturelle, sei es für Weiterbildungsarbeiten einen weiteren Anmarschweg hat, als jemand der in der Großstadt wohnt und das man nur mit mehr Gehalt abgelten kann.
Wie sieht es denn dann in den Ballungszentren aus?
In den Ballungszentren haben wir auch Unterschiede und zwar bei Mangelberufen,
oder Berufen, die stärker gefragt sind, werden höhere Gehälter gezahlt als bei gleichwertigen Berufen, wo die Positionen nicht so stark vertreten sind.
Techniker ist, wie auch diese Studie beweist, nach wie vor der Beruf mit Zukunft.
Die größten Berufs- und Gehaltschancen in den 80er Jahren haben aber jene, die einen kombinierten Ausbildungsweg eingeschlagen haben.
Wer beispielsweise Handelsakademie und die Technische Hochschule absolviert hat, der darf mit Sicherheit annehmen, dass auch er nicht einmal stempeln gehen muss.
Ein Bericht von Hans-Christian Unger.
Vor wenigen Minuten gab es im Bundeskanzleramt in Wien eine feierliche Vertragsunterzeichnung.
Kanzler Bruno Kreisky, der steirische Landeshauptmann Krainer und die Generaldirektoren von VW und der Steierdamler Puch AG unterzeichneten den Vertrag über die Entwicklung und die Produktion eines geländegängigen VW-Transport.
Diese Investition in Milliardenhöhe wird vom Bund und dem Land Steiermark mit etwa 250 Millionen Schilling unterstützt.
Und damit wird auch die Umstrukturierung der Steyr-Daimler Puch AG weg von den Waffen und hin zu immer mehr spezialisierten Zivilprodukten in die Wege geleitet.
Helmut Glitzander berichtet.
Kurz die Fakten.
Ab Oktober 1984 sollen im Grazer Puchwerk jährlich 10.000 geländegängige VW-Transporter und VW-Busse erzeugt werden.
Die Einzelteile kommen dabei aus dem VW-Werk in Hannover.
Die Allradausrüstung wird per Puch produziert.
Den Vertrieb wird VW übernehmen, Steyr-Daimler-Puch bringt die Erfahrung aus dem Geländefahrzeugbau ein, angefangen von Haflinger über den Pinzgauer, den Puch-Mercedes-Geländewagen und als neuestes Objekt den Fiat Panda.
In seiner Rede zur Vertragsunterzeichnung ging Bundeskanzler Kreisky neuerlich auf die Problematik der Waffenproduktion ein.
Die Waffenerzeugung bringe wenig, meinte Kreisky, weil volkswirtschaftlich kaum Nutzen dahinter stecke.
Und weil ich dieser Meinung bin, glaube ich, dass es notwendig ist, dass man sich in guter Zeit bei der Grundstimmung, die es auch in der österreichischen Bevölkerung gibt, soweit es geht, um andere Produktionen kümmert.
In einer sehr leidenschaftlichen Debatte über diese Frage habe ich gesagt,
Denjenigen gegenüber habe ich das zum Ausdruck gebracht, die zu mir kamen und die sofortige Einstellung der Waffenproduktion verlangt haben.
Ich werde meinen ganzen Einfluss aufbieten, um dem Mann,
mindestens ein Einkommen von 1,5 Millionen Schilling jährlich zu sichern, der da kommt und sagt, was wir anstatt dieser Produkte erzeugen können und auch verkaufen können mit Aussicht auf wirtschaftlichen, finanziellen Erfolg.
Rund ein Fünftel des Steuerumsatzes sind Waffen, diese bringen aber den Großteil des Gewinns, mit dem die Entwicklung neuer Produkte bezahlt wird.
Darüber hinaus hat die CA als Mehrheitseigentümer der Steuerdämmer Puch AG eine Kapitalerhöhung von fast 600 Millionen Schilling beschlossen, für diese Investition in der Größenordnung von rund einer Milliarde.
Der Grazer Standort wird damit immer mehr zum Allrad-Schwerpunkt.
Nicht zuletzt, weil ja die dortigen traditionellen Erzeugnisse, nämlich Mopeds und Fahrräder, immer härter vom internationalen Konkurrenzkampf betroffen sind.
Steuerschiff Malzacher und Horst Münzner von VW betonten heute jedenfalls, diese Zusammenarbeit könnte in Zukunft noch auf andere Bereiche ausgedehnt werden.
Soweit ein Bericht aus dem Bundeskanzleramt von der Vertragsunterzeichnung und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Reporter war Helmut Glitzander, es ist 12.46 Uhr, Kulturberichte im Mittagjournal.
In der Frage des Steirer Wehrgrabens scheint sich nun eine Lösung abzuzeichnen.
Nachdem Wissenschaftsministerin Dr. Hertha Firnberg dem Steirer Bürgermeister Weiß zugesagt hat, über einen Zeitraum von zehn Jahren jährlich eine Million Schilling für die Erneuerung des historischen Gerinnes in der oberösterreichischen Eisenstadt bereitzustellen, scheint der Steirer Bürgermeister nun einlenken zu wollen.
Bisher waren er und die sozialistische Mehrheitsfraktion im Steirer Gemeinderat für die Zuschüttung des Wehrgrabens eingetreten.
Entscheidend wird aber auch sein, ob man in der morgigen Sitzung des Oberösterreichischen Landtages finanzielle Zusagen an die Stadt Steir machen kann und wird.
Mit dem Steirer Bürgermeister Franz Weiß führte Franz Rohrhofer vom Landesstudio Oberösterreich das folgende kurze Gespräch.
Herr Bürgermeister, vom Wissenschaftsministerium von Minister Dr. Firnberg wurde jetzt bekannt gegeben, durch eine Förderung jährlich eine Million Schilling um den Wehrgraben, um die Häuser am Wehrgraben erhalten zu können.
Ändert das jetzt Ihre Einstellung zu diesem ganzen Projekt?
Ich war ja selbst bemüht, dieses Gespräch zu erreichen und auch eine Zusicherung zu erhalten.
Also mich befriedigt diese Zusicherung der Frau Minister in jeder Hinsicht, denn
Die Schwierigkeiten sind ja nur dadurch im Werkraum entstanden, weil Wünsche aufgetreten sind und Forderungen, die finanziell von der Staate allein nicht bedeckbar waren.
Kann man jetzt schon sagen, dass der Werkraum jetzt nicht mehr zugeschüttet werden wird?
Das kann ich nicht sagen, wie das weitergeht.
Ich kann nur eines sagen, dass wir bemüht sein werden, eine Lösung zu finden, die allen Teilen sozusagen im österreichischen Weg eine Möglichkeit
zeigt, ihre Vorstellungen zu verwirklichen.
Herr Bürgermeister, morgen wird es im Oberösterreichischen Landtag zu einer Anfrage kommen an Landeshauptmann Dr. Ratzenböck.
Er soll Stellung dazu nehmen, wie er zum Wehrgraben steht, zu den Möglichkeiten vom Land her zu helfen.
Was erwarten Sie sich als Bürgermeister der Stadt Steyr vom Land Oberösterreich?
Ich habe mit Herrn Landeshauptmann
schon einige Gespräche in diese Richtung geführt, am Montag einen Brief erhalten, wo grundsätzlich ohne Betragsfestlegung eine Zusicherung enthalten ist, für diesen Wehrgraben vom Land auch Mittel, finanzielle Hilfe zu erhalten.
Mein Bemühen, konkrete Beträge hier genannt zu bekommen, ist leider bis heute vergeblich geblieben.
Soweit der Bürgermeister von Steyr, Franz Weiß, zur Frage der Zukunft des Steyrer Wehrgrabens.
Nun zu den Wiener Festwochen und diese Wiener Festwochen sind für ambitionierte Theatergeher auch ein bisschen ein Problemstück, das beweiste heutige Abend.
Heute sind nämlich nicht weniger als vier Premieren an Wiener Theatern angesetzt.
Das Schauspielhaus bringt Frank Wedekinds Lulu heraus, das Experiment präsentiert die Urführung des Stückes Brave Kinder des Wiener Autors Wolfgang Bösch, das Faux-Theater zeigt in Betrieben, in der Kulisse und anderen Spielorten Dario Fauxs Hohen der Angst und der französische Clown Yves Le Breton ist auch wieder in Wien und gastiert von heute an bis Ende Mai im Serapions-Theater.
Walter Gellert informiert über das vielfältige Kulturangebot in der Bundeshauptstadt.
Den Aufstieg und Fall des auf Frauen und Männer gleichermaßen anziehend wirkenden Mädchens Lulu schildert Wedekind in den beiden 1895 und 1902 erschienenen Dramen Erdgeist und Die Büchse der Pandora, die 1913 unter dem Titel Lulu zusammengefasst wurden.
Ausgangspunkt für die Aufführung im Schauspielhaus ist der Prolog, in dem ein tierbändiger Lulu als das wahre Tier, das wilde, schöne Tier bezeichnet.
Und so spielt er noch das Stück in einer Zirkusmanege.
Dramaturg Wolfgang Palka.
Das ist also der Zirkus.
mit seiner durchaus auch mitgedachten Endspiel-Situation, also wo die Gefühle auf den letzten Punkt gebracht sind, wo das Trapez als zentrales Symbol
immer mitspielt, schon dadurch, dass es ununterbrochen im Zentrum des Raumes vorhanden ist, also des Trapez ohne Netz, wo also die Gefährlichkeit des ganzen Geschehens ununterbrochen bewusst bleibt.
Die Manege bestimmt auch den Bewegungsstil der Personen.
So entspricht die Gräfin Geschwitz dem traurigen weißen Clown.
Lulu ist einerseits Schlange, andererseits natürlich auch das Urbild des Weibes.
Die Zirkuskonzeption der Aufführung wird allerdings vom Ensemble erst seit drei Wochen auf der Bühne erprobt, da man sich zu diesem Zeitpunkt vom ursprünglich vorgesehenen Regisseur Luc Heusmann wegen künstlerischer Differenzen trennte.
Für die Inszenierung zeichnen jetzt das Ensemble die Dramaturgen und Hans Grazer, der am Wochenende von Berlin, wo er Othello inszeniert, nach Wien kam.
Frank Wedekind wendet sich in seiner Lulu gegen die verlogene Moral der bürgerlichen Gesellschaft und er zeigt sich auch der Literatur gegenüber kritisch, wie der folgenden Textstelle, die dem Alva Schön in den Mund gelegt ist, zu entnehmen ist.
Ich frage mich seit acht Tagen, ob sich jemand, der zur Zuchthausstrafe verurteilt war,
wohl noch zur Hauptfigur in einem modernen Drama eignen würde.
Das ist der Fluch, der auf unsere jungen deutschen Literatur lastet, dass wir Dichter viel zu literarisch sind.
Wir kennen keine anderen Fragen und Probleme als solche, die unter Schriftstellern auftauchen.
Um wieder auf die Fährte einer großen, gewaltigen Kunst zu gelangen,
müssten wir uns möglichst viel unter Menschen bewegen, die nie in ihrem Leben ein Buch gelesen haben, denen die einfachsten animalischen Instinkte bei ihren Handlungen maßgebend sind.
Im Experiment am Lichtenwert kommt ein österreichischer Autor zu Wort, der Wiener Wolfgang Bösch, bekannt durch Arbeiten fürs Fernsehen und durch den Roman »Nicht einmal Klavier«.
In seinem Stück »Brave Kinder« verarbeitet Bösch eine Zeitungsmeldung von einem jungen Paar, dessen Großmutter auf einer Reise stirbt und deren Leiche auf dem Rücktransport abhanden kommt.
Für mich hat interessiert der Gegensatz zwischen der moralischen Schuld und der gesetzlichen Strafbarkeit.
Es kann also gerade an diesem Stoff sehr schön gezeigt werden, dass zwei Menschen, die einen Mord eigentlich insoweit planen, dass ihnen gesetzlich nicht, damit sie nicht belangt werden können, dadurch, dass dieser makabere Zwischenfall passiert, dass ihnen das Beweisstück ihrer sogenannten Unschuld abhanden kommt, sie jetzt tatsächlich unter Mordverdacht geraten und also wirklich in akuter Gefahr sind, für den Mord, den sie moralisch eigentlich zu verantworten haben, nun auch gesetzlich bestraft zu werden.
In welchem Milieu spielt Wolfgang Böschs Volkstück Brave Kinder?
Es ist ein sehr wienerisches Milieu und zwar hat mich, wie auch andere meiner Volkstück-Vorbilder, dieses gewisse Abgründige im goldenen Wiener Herzsattel sehr gereizt.
Das ist vielleicht gerade das, was eben reizvolle Bühnencharaktere ergibt.
Diese liebliche Landschaft, in der sich die Abgründe in Wien auftun.
Ebenfalls mit einem Volkstück, allerdings italienischer Provenienz, zieht heuer, wie schon in den beiden letzten Jahren, auch wieder das Faux-Theater während der Wiener Festwochen durch Wien.
Gezeigt wird die Farce Hohn der Angst, in der Faux sich mit der Themenwahl am Rande des guten Geschmacks bewegt, weil er mit einem bitterernsten Stück italienischer Realität Scherz treibt.
Thema ist nämlich politisch motivierte Entführung.
Bei Faux wird daraus ein turbulentes Verwechslungsspiel über die Terrorismusbekämpfung mit einem kräftigen Schuss Kapitalismuskritik.
In Wien wird das Stück von Karl Pariller inszeniert.
Burgschauspieler Otto Taussig spielt den Fiat-Arbeiter Minelli und auch den von ihm geretteten Firmenboss Agnelli.
Und so spielt sich bei Dario Faux ein Verhör durch Polizei und Richter ab.
Ausländer?
Ja.
Russen?
Ja!
Bravo!
Sie haben sich erabiert.
Sind Sie zufrieden?
Sehr.
Also, ja, die Russen.
Ich erinnere mich an irgendwelche Aufträge, die ihnen die Russen gegeben haben.
Die haben etwas bei mir bestellt.
Waffengeschäfte?
Waffengeschäfte.
Waffengeschäfte.
Waffengeschäfte.
Waffengeschäfte.
Waffengeschäfte.
Erinnern Sie sich, wofür diese Waffen bestimmt werden?
Wasser.
Was?
Wasser.
Wasser?
Mineralwasser ohne Kohlensäure.
Was redet er?
Er redet Englisch.
Der Franzose Yves Le Breton gehört ohne Zweifel zur Familie der traurigen und absurden Clowns wie Buster Keaton und Charlie Chaplin.
Und seine Auftritte bieten ein faszinierendes Beispiel non-verbalen Theaters.
Das sind zwei Pressestimmen über den Clown, der sich ab heute als Monsieur Ballon begleitet von seinem Hund Boff im Serapions-Theater an die Eroberung der Weltmacht, nachdem er bereits beim Festival der Clowns aufgetreten ist.
Le Breton beschreibt den Mechanismus des Machtstrebens so.
Die Macht wird sehr oft nur dazu verwendet, die eigene Autorität anderen Menschen auch zu zwingen.
Dann wird sie destruktiv.
Und zwar nicht nur für die anderen, sondern auch für einen selbst.
Das ist das Thema meines Stücks.
Wie die Macht immer mehr anwächst und schließlich explodiert und in Zerstörung endet.
vier Theaterpremieren, also heute Abend in Wien.
Der Besucher hat die Qual der Wahl.
Und Walter Gellert hatte die Qual, alle vier Theaterpremieren in einem Beitrag unterzubringen.
Nach diesem Bericht unsere Kulturredaktion nun nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Das von der ÖVP initiierte Volksbegehren gegen den Bau des Konferenzzentrums bei der Wiener UNO-City ist nach dem vorläufigen Endergebnis von 1.351.603 Stimmberechtigten unterzeichnet worden.
Das sind 26 Prozent aller Wahlberechtigten.
ÖVP-Obmann Mock sprach von einem sensationellen Ergebnis und einer Sternstunde der direkten Demokratie.
Er betonte, das Ergebnis bedeute kein Vertrauensvotum für die ÖVP und kein Misstrauensvotum für die SPÖ.
Die Unterzeichner seien vielmehr dafür eingetreten, statt des Konferenzzentrums nützliche, arbeitsintensive Projekte wie die Althaussanierung in Angriff zu nehmen.
Eine Diskussion über Vorverlegte Neuwahlen schloss Mock aus.
Bundeskanzler Kreisky betonte, die Regierung halte an dem Projekt fest.
Schließlich hätten etwa 75 Prozent der Wahlberechtigten seinem Aufruf entsprochen, nicht an dem Volksbegehren teilzunehmen.
Die Oppositionsparteien hätten auch nicht die Zahl von Unterschriften erreicht, die sie normalerweise bei Wahlen erhielten.
Eine Volksabstimmung über das Problem hält Kreisky praktisch für ausgeschlossen.
Er sicherte zu, dass das Volksbegehren im Parlament gewissenhaft behandelt werde und eine Adaptierung des Projekts möglich sei.
FPÖ-Obmann Steger trat für eine Volksabstimmung und für drei Parteiengespräche über diese Frage ein.
Vereinte Nationen.
In den nächsten Stunden wird eine Entscheidung im Falkland-Konflikt erwartet.
UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar hat zuletzt ein Scheitern seiner Vermittlungsbemühungen nicht ausgeschlossen.
In London sagte Premierministerin Fetcher, eine friedliche Lösung der Falkland-Krise müsse noch in dieser Woche fixiert werden.
Andererseits drohte sie mit dem Einsatz der britischen Truppen, falls Argentinien seine Soldaten von den Falkland-Inseln nicht zurückziehen sollte.
Sowjetunion.
Staats- und Parteichef Brezhnev hat den Vereinigten Staaten einen sofortigen Rüstungsstopp bei allen strategischen Atomwaffen vorgeschlagen.
Brezhnev sagte bei der Eröffnung des Kongresses der sowjetischen Jugendorganisation, Moskau sei bereit, sein nukleares Potenzial weder zu vergrößern noch zu modernisieren, wenn auch die USA zu einem solchen Schritt bereit seien.
Luxemburg.
Die Außenminister der NATO-Staaten haben heute in Luxemburg ihre Frühjahrstagung beendet.
Man erwartet, dass sie im Schluss Kommuniqué Präsident Reagan und Staats- und Parteichef Brezhnev zu einem baldigen Treffen auffordern werden.
Bereits gestern haben die Außenminister die Bereitschaft des Westens zu einem Dialog mit der Sowjetunion Überrüstungsfragen unterstrichen.
Berlin.
Der scheidende Gewerkschaftsvorsitzende Vetter hat beim Bundeskongress in Berlin Vorwürfe zurückgewiesen, er habe jahrelang Steuervorteile durch Wohnungsbeteiligungen gehabt.
Die Diskussion der Gewerkschaft über Fragen der Mitbestimmung und der Arbeitszeitverkürzung ist weitgehend von der Affäre um den gewerkschaftseigenen Baukonzern Neue Heimat überschattet.
Österreich.
Im Streit um den historischen Wehrgraben in Steyr zeichnet sich eine Wende ab.
Das Wissenschaftsministerium will für eine denkmalgerechte Revitalisierung des Wehrgrabens 10 Millionen Schilling zur Verfügung stellen.
Insgesamt wären allerdings mehr als 30 Millionen Schilling notwendig.
Nach Vorstellungen von Bürgermeister Weiß könnte die Summe zu je einem Drittel von der Stadt Steyr, dem Land Oberösterreich und dem Bund aufgebracht werden.
Noch die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend.
Teilweise sonnig und warm, am Nachmittag und Abend lokale Gewitter und Schauer.
Nachmittagstemperaturen 18 bis 26 Grad.
Mit diesen Kurzmeldungen und der relativ angenehmen, wenn auch leicht gewittrigen Vorschau auf das Wetter der nächsten Stunden ist das heutige Mittagsjournal beendet.
Einblendung: Wolfgang Balker, Szenenausschnitt aus "Lulu" von Frank Wedekind, Wolfgang Bösch, Szenenausschnitt aus "Hohn der Angst" von Dario Fo mit Otto Tausig, Yves Lebreton
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Balker, Wolfgang [Interviewte/r]
, Anonym, Schauspieler, Schauspielerin [Interpret/in]
, Boesch, Wolfgang [Interviewte/r]
, Tausig, Otto [Interpret/in]
, Lebreton, Yves [Interviewte/r]
Datum:
1982.05.18 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Schauspielhaus [Ort der Aufführung]
Wien, Serapionstheater [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Unterhaltung
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten