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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag.
Ich begrüße Sie im Namen des Redaktionsteams Reinhold Henke.
Seit gestern Abend hat die Welt wieder einen heftigen Krieg.
Der Iran begann die Invasion im benachbarten Irak als Antwort und Vernichtungsfeldzug nach einem zweijährigen wechselhaften Krieg zwischen beiden Staaten.
Diese Invasion wirft möglicherweise mehr weltpolitisch wichtige strategische Fragen auf, als es zurzeit der Libanon-Krieg tut.
Im Libanon, wo es zurzeit keine Aussicht oder fast keine Aussicht auf eine diplomatische Lösung gibt, beginnt jetzt sogar eine Art Wahlkampf.
Es soll nämlich ein neuer Präsident des Libanon gekürt werden.
Österreichs Außenminister Willibald Paar befindet sich im fernen Osten auf Vermittlungstour.
Paar ist der Vorsitzende der Vereinten Nationen-Kambodscha-Konferenz.
Bundeskanzler Kreisky war gestern Abend in Kopenhagen bei einer Zusammenkunft der Politiker der sozialistischen Internationale.
Kreisky wurde von der PLO um Vermittlung im Libanon-Konflikt gebeten.
Mit Spannung wartete man deshalb auf die Begegnung Kreiskis mit dem Führer der israelischen Arbeiterpartei, Shimon Peres.
Dessen Haltung im Libanon-Krieg hatte er Kreiski bekanntlich ziemlich stark attackiert.
Kreiski kam zum Mittag nach Wien zurück und wir bemühen uns um eine Stellungnahme Kreiskis zu seinem Streitgespräch mit Peres.
Wie immer gibt es die Inlandspresse-Show mit Auszügen aus den heutigen Kommentaren.
Und ein wichtiger Termin im Wirtschaftsbereich war heute Vormittag eine Bilanzpressekonferenz der OIAG, der Dachgesellschaft der verstaatlichten Betriebe Österreichs.
Die Kulturredaktion schließlich berichtet über die geplanten ersten internationalen Volkskunst-Festspiele in Wien.
Jetzt zum Meldungsteil im Mittagsschnell verantworte ich Herrn Chef vom Dienstdienst Adolf Peindl und Sprecher Wilfried Schierlbauer.
Iran-Irak.
Bei ihrer seit langem erwarteten Großoffensive sind die iranischen Truppen heute bereits zehn Kilometer weit auf irakisches Territorium vorgedrungen.
Die offizielle irakische Nachrichtenagentur meldete dies am Vormittag.
Die Truppen beider Länder liefern einander vor allem im Raum von Basra am Shuttle Arab heftige Gefechte.
Das iranische Oberkommando bezeichnet es als eines der Ziele der Aktion, die irakischen Streitkräfte so weit zurückzuwerfen, dass sie iranische Städte nicht mehr beschießen können.
Zu einem Friedensschluss ist die Regierung in Teheran nur bereit, wenn der Irak 150 Milliarden Dollar Reparationen zahlt und Präsident Hussein als Kriegsverbrecher verurteilt wird.
Der Generalstab des Iraks spricht in einem Kommuniqué von einem abscheulichen Angriff, der ungeachtet der Tatsache unternommen werde, dass Bagdad seine Truppen vom iranischen Territorium abgezogen habe.
Schweiz.
Im Iran sind seit der Islamischen Revolution vor drei Jahren nach Mitteilung der Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International mindestens 4000 Menschen hingerichtet worden.
Diese Zahl wird im Iran offiziell bestätigt.
Das Amnesty Büro in Genf weist darauf hin, die tatsächliche Zahl der Hingerichteten sei wahrscheinlich wesentlich höher.
In den überbelegten persischen Gefängnissen nehmen nach Angaben der Organisation auch die Folterungen zu.
Nahe Osten.
Bis auf vereinzelte Schusswechsel wird die Waffenruhe zwischen Israelis und Palästinensern in Westbeirut weitgehend eingehalten.
Ein israelischer Militärsprecher erklärte, in der vergangenen Nacht sei es zu einem kurzen Artillerieduell am Stadtrand von Beirut gekommen, sechs israelische Soldaten seien verwundet worden.
Am Vormittag überflogen neuerlich israelische Flugzeuge Westbeirut.
Die palästinensische Luftabwehr schoss auf die niedrig fliegenden Maschinen.
PLO-Chef Arafat hat in einem Interview für die amerikanische Fernsehstation CBS angesichts der festgefahrenen Verhandlungen über eine Lösung des Libanon-Konfliktes direkte Gespräche zwischen den USA und der PLO gefordert.
Der amerikanische Nahost-Sonderbeauftragte Khabib verhandelt mit Arafat derzeit nur über libanesische Mittelsmänner.
Tunesien.
Die von Tunesien für morgen einberufene Gipfelkonferenz der Arabischen Liga zur Erörterung des Libanon-Konfliktes ist abgesagt worden.
Der tunesische Staatschef Bourguiba begründete die Absage damit, nur zwölf arabische Länder hätten ihrer Teilnahme zugesagt.
Saudi-Arabien, der Irak, Jordanien und der Libanon haben die Einladung nicht beantwortet.
Polen.
Der am Montag von den polnischen Behörden als zerschlagen gemeldete Untergrundsender der suspendierten Gewerkschaft Solidarität hat sich gestern Abend neuerlich gemeldet.
Die Sendung von Radio Solidarność wurde nach wenigen Minuten von Popmusik überlagert.
Der Sprecher des Untergrundsenders bestätigte die Verhaftung einiger Mitarbeiter der Station und kündigte an, dass es in den nächsten zwei Monaten keine Sendungen geben werde.
Ein Aufnahmeteam des ersten deutschen Fernsehens ist gestern in Warschau von Milizsoldaten festgenommen worden.
Der Zwischenfall ereignete sich in der Warschauer Innenstadt auf dem Platz des Sieges, als die Deutschen eine große Menschenmenge filmen wollten.
Führende Funktionäre der Solidarität haben aus dem Untergrund in einem Flugblatt zu einem mit 31.
Juli befristeten Demonstrations- und Streikverzicht aufgerufen.
Als Gegenleistung verlangen sie von den Behörden konkrete Schritte des guten Willens zur Wiederaufnahme des Dialogs.
Jugoslawien.
Ein Gericht in der hauptsächlich von Albanern bewohnten, autonomen Provinz Kosovo hat 16 Angeklagte wegen staatsfeindlicher Aktivitäten zu Gefängnisstrafen zwischen einem Jahr und 15 Jahren verurteilt.
Die Angeklagten wurden beschuldigt, Mitglieder einer proalbanischen Nationalistenorganisation mit der Bezeichnung Marxisten-Leninisten von Kosovo zu sein.
Das Gericht warf ihnen vor, bei den Unruhen in der autonomen Provinz im vergangenen Jahr für einen Anschluss des Gebietes an Albanien gekämpft zu haben.
Großbritannien.
Die staatliche Eisenbahngesellschaft British Rail will heute ihre Entscheidung darüber bekannt geben, ob die seit zehn Tagen streikenden Lokomotivführer entlassen werden und der Eisenbahnbetrieb völlig eingestellt wird.
In der vergangenen Nacht sind Verhandlungen zwischen British Rail und der Lokführergewerkschaft gescheitert.
Durch den Streik ist der Zugsverkehr in Großbritannien nahezu vollständig zum Erliegen gekommen.
Die Lokomotivführer protestieren gegen den Plan der Staatsbahnen, den Acht-Stunden-Arbeitstag abzuschaffen und die sogenannte gleitende Arbeitszeit einzuführen.
Äthiopien.
Die Regierung des afrikanischen Landes hat bestritten, dass ihre Truppen im Nachbarland Somalia einmarschiert sind.
In einer Erklärung des Außenministeriums heißt es, Somalia habe Äthiopien zu Unrecht der Aggression beschuldigt, die jüngsten Gefechte in der somalischen Ogadenwüste seien Kämpfe zwischen somalischen Regierungstruppen und Untergrundkämpfern.
Die von Äthiopien unterstützte Freischädlerbewegung Somalische Demokratische Rettungsfront hat sich zu den Kämpfen bekannt und erklärt, sie habe zahlreiche somalische Soldaten gefangen genommen.
Ferner Osten.
Außenminister Parr, der sich zur Zeit um eine politische Lösung des Kambodscha-Konfliktes bemüht, ist heute von Thailand nach Vietnam weitergereist.
Mit dem vietnamesischen Außenminister Ngo Yen Co Dash will Parr die jüngsten Vorschläge Vietnams für eine internationale Konferenz der südostasiatischen Länder und der fünf ständigen Mitglieder des UNO-Weltsicherheitsrates über das Kambodscha-Problem erörtern.
Parr war im vergangenen Jahr Vorsitzender der UNO-Kamboja-Konferenz.
Er sprach gestern in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mit dem Präsidenten der neuen anti-vietnamesischen Widerstandskoalition in Kambodscha, dem früheren kambodschanischen Präsidenten, Prinz Sianuk.
Österreich Die Sanierung der Reifenfirma Semperit darf nach Meinung des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Chemiearbeiter, Alfred Teschl, keinesfalls auf Kosten der Belegschaft gehen.
In einem Interview im Morgenjournal betonte Teschl, nach der jetzigen Produktionsstruktur sei an einen weiteren Personalabbau, zumindest bei den Arbeitern, nicht zu denken.
Semperit brauche ein Investitionsprogramm auf dem Reifensektor und dieses müsse durch ein vernünftiges Marketingkonzept abgedeckt sein.
Die Frage, ob er mit dem Management des Unternehmens zufrieden sei, verneinte Teschl.
ÖVP-Abgeordneter Taus hat sich heute zur finanziellen Unterstützung der verstaatlichten Industrie bekannt, zugleich aber betont, die Verstaatlichte dürfe kein Fass ohne Boden werden.
Taus erklärte im ÖVP-Pressedienst, man dürfe die verstaatlichte Industrie nicht fallen lassen, Geldspritzen allein seien jedoch keine Sanierung.
Die ÖVP verlange neuerlich, dass von der ÖIAG Konzepte zur Sanierung vorgelegt werden.
Für ein kleines Industrieland wie Österreich wäre es eine Katastrophe, würden Großunternehmungen zahlungsunfähig werden, betonte Taus.
In der Bekleidungsindustrie werden die Kollektivvertragslöhne für Arbeiter am 1.
August um 6,2% erhöht, die Istlöhne werden um 5,2% angehoben.
Die Gewerkschaft und Unternehmerseite haben sich gestern Abend über einen neuen Kollektivvertrag geeinigt.
Außerdem treten am 1.
Jänner kommenden Jahres für die Arbeiter in der Bekleidungsindustrie einige Verbesserungen beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Kraft.
Wie soeben bekannt wird, ist Professor Heinrich Schnitzler wenige Wochen vor Vollendung seines 80.
Lebensjahres in der vergangenen Nacht in Wien gestorben.
Heinrich Schnitzler wurde am 9.
August 1902 als Sohn des Dichters Arthur Schnitzler geboren, studierte Kunstgeschichte und Germanistik, nahm aber auch Schauspielunterricht.
Unter anderem spielte er am Berliner Staatstheater und am Deutschen Volkstheater, wo er auch als Regisseur und Dramaturg tätig war.
1938 emigrierte Heinrich Schnitzler in die USA und übernahm an der Universität von Kalifornien eine Professur für Schauspiel, Regie und Theatergeschichte.
1957 heimgekehrt, wurde er stellvertretender Direktor des Theaters in der Josefstadt.
Zuletzt widmete er einen großen Teil seiner Schaffenskraft der Verwaltung des literarischen Nachlasses seines Vaters.
Die Wetterlage.
Bei flacher Druckverteilung überwiegt heute im Alpenraum schwacher Hochdruckeinfluss.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Vielfach heiter.
Am Nachmittag örtlich Gewitterbildungen.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 25 bis 31 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 12 bis 17 Grad.
Die Prognose für morgen Donnerstag.
Keine Wetteränderung.
Meist sonnig.
Am Nachmittag örtlich Gewitterbildung.
Schwachwindig.
Tageshöchsttemperaturen 26 bis 31 Grad.
Die Vorschau auf übermorgen Freitag, bei zunehmender Bereitschaft zu gewittern, weiterhin sonnig und warm.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, Heiter, 25 Grad, Südostwind, 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter, 24 Grad, Ost 3.
Linz, Heiter, 25 Grad, Südost 20.
Salzburg, Heiter, 24 Grad, Nord 5.
Innsbruck, heiter, 26 Grad, windstill.
Bregenz, heiter, 23 Grad, Südwestwind, 5 Kilometer.
Graz, stark bewölkt, 22 Grad, windstill.
Und Klagenfurt, wolkig, 24 Grad, Südostwind, 5 Kilometer in der Stunde.
Zwölf Uhr und zwölf Minuten ist es gleich.
In den Geschichtsbüchern wird einmal der Beginn der 80er Jahre sicherlich als Aufeinanderfolge von Invasionen, Besetzungen und Kriegen bezeichnet werden.
Die Okkupation Afghanistans durch die Sowjets, der irakische Einmarsch in den Iran damals, die Besetzung der Falklands durch die Argentinier, die israelische Invasion im Libanon und jetzt zuletzt die beginnende Invasion, der Gegenschlag des Iran gegen den Irak.
Gestern Abend begann dieser Gegenschlag der Perser, den der iranische Ministerpräsident Mousavi schon seit Wochen angekündigt hat.
Die Offensive der Perser kam allerdings früher als erwartet.
Gestern noch wurde ein Einmarsch in den Irak für den kommenden Freitag angekündigt.
Der Iran hatte jegliche Vermittlungsbemühungen der Vereinten Nationen bereits abgelehnt.
Alle Resolutionen des Weltsicherheitsrates wurden verworfen.
Dieser iranisch-irakische Krieg, der nun über zwei Jahre dauert, begann ja mit dem Vormarsch der irakischen Truppen und der Einnahme der persischen Stadt Khorramshahr.
Die Niederlage der Perser war damals im Anfang des Krieges nur eine Frage von Wochen.
Das war aber ein großer Irrtum, wie sich herausgestellt hat.
Vor drei Wochen eroberten die Iraner unter Aufbietung der letzten Kraftreserven Khorramschar zurück.
Sogar Kinder wurden in den Krieg geschickt.
Mit diesem militärischen Erfolg in der Tasche begann Khomeini die politische Offensive und bereitete auch die militärische vor.
Khomeini gab sich mit dem vom irakischen Präsidenten Saddam Hussein proklamierten einseitigen Waffenstillstand nicht zufrieden und propagierte die vollständige Unterwerfung des Nachbarstaates.
Die Invasion oder die Bezeichnung Ramadan, die dieser Krieg bekommen hat, begann gestern in der Region der irakischen Hafenstadt Basra im Süden des Irak.
Heftige Kämpfe sind im Gang, die persischen Truppen sollen zehn Kilometer weit vorgestoßen sein.
Bruno Funk meldet sich dazu.
dass tatsächlich diese offensive Ramadan eingeleitet werden würde, daran hatten westliche Militärattachés in Teheran bis zum letzten Augenblick gezweifelt.
Truppenbewegungen und Säbelrasseln in den Provinzen Ilam und Kermanshahan waren im Wesentlichen als Teile einer Kampagne der Verunsicherung und als Druckmittel der iranischen Führung bewertet worden, die enorm hohen Reparationsforderungen von 150 Milliarden Dollar durchsetzen zu können.
Der Generalstab hat mit dem Angriff auf die irakische Hafenstadt Badrah jenen innenpolitischen Kräften nachgeben müssen, die massive iranische Vergeltungsschläge auf irakischem Gebiet gefordert hatten.
Die iranische Armee will ferner die schwere Artillerie der Irakis zum Schweigen bringen,
die auch während des irakischen Rückzugs fast täglich die Städte Abadan und Khorramshahr mit einem dichten Granathagel belegt hatte.
Auch die frostige iranische Reaktion auf die jüngste Resolution des Weltsicherheitsrates spiegelt das neue Selbstbewusstsein des jihidischen Klerus wider.
Der Weltsicherheitsrat hatte in diesem Konflikt, so hieß es immer wieder in Teheran, bereits im September 1980 seine Glaubwürdigkeit eingebüßt,
als er darauf verzichtete, die irakische Aggression zu verurteilen und das Recht der Perser auf Selbstverteidigung zu bekräftigen.
Die Alarmrufe aus dem Pentagon und die ängstlichen Reaktionen aus dem Lager der Golfstaaten sind für Ayatollah Khomeini nun die erhoffte Genugtuung,
All jene, die mit Ausnahme der Arabischen Ablehnungsfront auf einen schnellen Sieg der Irakis und das nähere Ende der iranischen Revolutionsbewegung gesetzt hatten, müssen nun Abbitte leisten, auch endlich anerkennen, dass die von den Vereinigten Staaten angezettelte internationale Verschwörung gegen Iran ihre Ziele verfehlt hat.
Die persische Propaganda ist um kein Argument verlegen.
Ironisch kommentierten die Tehraner Zeitungen irakische Warnungen vor einem iranischen Angriff.
General Kerala vom Baghdader Verteidigungsministerium hatte noch am Donnerstag erklärt, dass das irakische Volk in einer neuen Offensive dem Expansionswillen und der Aggression des Khomeini-Regimes zu begegnen wisse.
Doch die Militäroperation Ramadan zeigt, dass der iranische Generalstab der irakischen Volksarmee so schnell keine neue Kraftanstrengung zutraut.
In dem 22 Monate alten Konflikt wurden mindestens 40.000 Irakis getötet,
60.000 verwundet, 42.000 Volksarmisten werden in den kriegsgefangenen Lagern von Teheran und Maschad auf die Ziele der islamischen Revolution eingeschworen und mit der Notwendigkeit des politischen Umsturzes in Bagdad vertraut gemacht.
In Teheran sieht man auch die Chance, mit der Fortsetzung dieses Konfliktes jene Staaten der blockfreien Bewegung weiter einzuschüchtern, die aus Sicherheitserwägungen ihre Beteiligung an der für kommenden Herbst in Bagdad geplanten Gipfelkonferenz der blockfreien Organisation in Frage gestellt hatten.
Das Mullah-Regime will nicht hinnehmen, dass der Aggressor und Atheist Saddam Hussein, wie er offiziell bezeichnet wird,
die Führung einer Bewegung übernimmt, der fast alle Mitgliedsstaaten der islamischen Konferenz angehören.
Die revolutionären, jetzt triumphierenden Schiiten verstehen sich nicht als nationalistische Kraft, die sehen sich als die Speerspitze einer regionalen islamischen Erneuerung.
Es geht, wie es Verteidigungsminister Salimi formuliert hat, um die konsequente Verbreitung der wahren Botschaft des Islam,
Nicht nur der Sturz des gottlosen Regimes der Ba'ath-Partei ist das Ziel, es geht um mehr.
Am Ende dieses Kampfes steht die Befreiung Jerusalems.
Für diesen Dschihad, diesen heiligen Krieg, würden hunderttausende junger Perser ihr Leben opfern.
Damit Sie wissen, wie Propaganda formuliert wird, in einer vom iranischen Rundfunk ausgestrahlten Botschaft an die irakische Bevölkerung hieß es wörtlich, unsere Armee kommt, um euch aus der Sklaverei des zionistischen Regimes Saddam Husseins zu befreien und den Weg zur Befreiung Jerusalems zu ebnen.
Die irakische Bevölkerung solle nicht darauf hereinfallen, wenn Hussein und seine Helfershelfer sie glauben machen wollten, die Iraner marschierten ein, um den Irak zu zerstören.
Unsere Streitkräfte werden ihre Waffen nicht eher niederlegen, bis diese ungläubige Agenten, Klick und alle ihre Symbole des Verrats in Bagdad gestürzt worden sind.
Der 45-jährige irakische Staatschef Saddam Hussein hat noch vor der iranischen Invasion in einem Interview für das Time-Magazin
einen Erfolg der Perser bezweifelt.
Hussein, einst enger Verbündeter der Sowjets, vermutet, dass die Sowjets die Iraner militärisch unterstützen.
Brigitte Fuchs hat einige Auszüge aus diesem Interview zusammengestellt.
Zum iranisch-irakischen Krieg sagte Saddam Hussein, dass sich seine Truppen nur bis zum 29.
Juni auf persischem Territorium befunden hätten.
Dann habe der Irak erklärt, seine Truppen zurückzuziehen, und zwar bis zu den international anerkannten Grenzen.
Die Perser, so sagte der irakische Staatschef, haben auf diese friedlichen Absichten des Iraks nicht reagiert.
Der Irak habe gehofft, dass die Perser einem Waffenstillstand zustimmen würden und mit Verhandlungen beginnen würden.
Nach Saddam Husseins Meinung haben die Perser nun zwei Möglichkeiten.
Entweder die persischen Truppen bleiben wo sie sind und beschränken sich auf Artilleriegefechte oder sie versuchen in irakisches Territorium vorzudringen.
Ein solcher Vorstoß könnte aber nach Ansicht Saddam Husseins nicht erfolgreich sein.
Er glaubt, dass die Perser letztlich zu einer friedlichen Koexistenz mit dem Irak kommen müssten.
Zum militärischen Erfolg der Perser sagte Saddam Hussein in dem Interview, dass dieser Erfolg nicht zuletzt auf die Unterstützung Teherans aus dem Ausland mit militärischen Gütern zurückzuführen sei.
Saddam Hussein verwies auf Israel und Nordkorea als Waffenlieferanten.
Außerdem vermutete er, dass die persischen Truppen auch mit Rüstungsgütern aus der Sowjetunion versorgt werden.
Eine Vermutung, die er aber ausdrücklich als Vermutung deklarierte.
Über den persischen Revolutionsführer Ayatollah Khomeini sagte Saddam Hussein, die Aussichten für den Frieden seien gering, weil Khomeini ein Politiker und nicht ein Mann von Prinzipien sei.
Mit der Zeit werde Khomeinis Oberflächlichkeit immer deutlicher sichtbar.
Je mehr er rede, desto mehr gebe er sich dem Gelächter preis.
Der irakische Staatschef meinte, er wünsche sich, die ganze Welt würde Khomeinis Erklärungen lesen, um sich einen Eindruck von diesem oberflächlichen Teufel zu machen.
Khomeinis Aktionen, so Saddam Hussein, zeigt nicht an, dass er ein rationaler Mensch sei.
Das waren Auszüge aus einem Interview für das Time Magazine, das der irakische Staatschef Saddam Hussein gegeben hat.
Für die Invasion im Irak hat der Iran sogar eine völlige militärische Entblößung seiner Grenze zur Sowjetunion in Kauf genommen.
Weltpolitisch ist diese Invasion vielleicht sogar bedeutender als der Krieg im Libanon.
Das, was der ehemalige amerikanische Präsident Richard Nixon mit einer Unterstützung des seinerzeitigen Shah-Regimes in Persien zu verhindern versuchte, nämlich den sowjetischen Zugang zum Mittelmeer, wird möglicherweise jetzt wieder akut.
Da der wahre Beweggrund für die iranische Invasion im Dunkeln liegt, kann man ja nur spekulieren.
Die vorgeschobenen Argumente haben Sie ja schon gehört, Befreiung des Iraks und auch Rettung der Palästinenser im Libanon.
Aber die Frage ist, wie weit wird der Iran tatsächlich gehen?
Für die westlichen Strategen stellt sich die besorgte Frage, ob nicht durch diese Invasion der Zugang der Sowjets eben zum Mittelmeer vorbereitet wird.
Über den Iran, den eroberten Irak und das ohnehin pro-sowjetische Syrien wäre dieser Weg zweifellos frei.
Aus diesem und auch aus anderen Gründen reagierte die arabische Welt auf diesen jüngsten Vorstoß der Perser, kann man sagen, zumindest äußerst unruhig.
Und diese arabische Welt ist auch zerstritten, auch was die Frage der Invasion Israels in Libanon betrifft.
Der politische Egoismus hindert manche arabische Staaten daran, die Sache der Palästinenser zu stark zu vertreten.
Die meisten begnügen sich mit der Zuschauerrolle.
In der Frage des iranischen Einmarsches haben einige arabische Staaten zusätzlich Angst, unmittelbar von den Vorgängen betroffen zu sein.
Vor allem das kleine Kuwait am persischen Golf fürchtet eine unmittelbare militärische Bedrohung.
Wie die Stimmung unter den arabischen Staaten ist, kennzeichnet am besten die Absage der geplanten Gipfelkonferenz der Arabischen Liga in Tunis.
Dort hätte der Libanon-Krieg besprochen werden sollen, Meinungsverschiedenheiten unter den 21 Mitgliedstaaten haben aber die Absage notwendig gemacht, wie Peter Brünner berichtet.
Schaut man sich die Liste der Zusagen an, dann wird deutlich, warum Bourguiba lieber die Blamage der Absage auf sich nimmt, als diesen arabischen Gipfel stattfinden zu lassen.
Es sind einige gutwillige Staaten dabei.
Kuwait zum Beispiel, das vorgeschlagen hat, sogar Ägypten zu dieser Gipfelkonferenz einzuladen.
Dann die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Marokko.
Die Wortführer dieser Konferenz wären freilich andere gewesen.
Syrien, Libyen, Algerien und die PLO.
Die Länder sind keineswegs nach Mäßigung und Kompromiss in der Libanon-Frage steht, wenn man ihre offiziellen Äußerungen der letzten Wochen zum Maßstab nimmt.
Habib Bourguiba wollte vermeiden, sich vor deren Karren spannen zu lassen.
Es sei Zeit, so hatte er erst am Wochenende dem ehemaligen französischen Ministerpräsidenten Thierren des Fonds geschrieben, die Fanatiker und die Fanatismen auf allen Seiten zu überwinden, um eine Lösung der Libanon-Krise zu finden,
die das friedliche Überleben aller Völker im Nahen Osten sichere.
Er nannte die Haltung der Palästinenser-Führer politisch reif und die wachsende Tendenz innerhalb Israels, eine friedliche Lösung mit den Palästinensern und der TLO auszuhandeln ermutigend.
Syrien und Libyen dagegen wollten radikale Sanktionen gegen die USA auf die Tagesordnung dieser Gipfelkonferenz gesetzt wissen.
Abbruch der politischen Beziehungen
und einen Wirtschaftsboykott gegen die USA.
Konfrontation also und Verschärfung der politischen Lage zu einem Zeitpunkt, da der Ausgang des Libanon-Krieges immer noch ungewiss ist.
Deshalb hat Saudi-Arabien als Wortführer der Gemäßigten im arabischen Lager seine Teilnahme in einer solchen Gipfelkonferenz abgesagt.
Es steht ja noch etwas anderes hinter der Haltung der Saudis und der anderen Golfstaaten.
Die Libanon-Affäre ist eine Sache, die andere
die sich in naher Zukunft bereits als viel gefährlicher erweisen kann, ist die Fortsetzung des Krieges zwischen dem Irak und Iran.
Dieser Krieg bedroht mit seinen politischen Ausrückungen aufs Schwerste die Sicherheit der kleinen Golfstaaten und Saudi-Arabiens.
Denn wenn erst einmal aus dem Irak eine islamische Republik geworden ist, und das ist ja das Ziel des Ayatollah-Regimes in Teheran,
dann gibt es überhaupt keinen Puffer mehr zwischen den radikalen Kräften des Iran und den arabischen Goldanrainern.
Die arabischen Goldstaaten sind also mehr denn je auf amerikanische Hilfestellung angewiesen und sollten ausgerechnet diese Staaten mitwirken, wenn ein arabischer Gipfel Sanktionen gegen die USA beschließt?
Denn es ist der jener arabische Ablehnungsfront, bestehend aus Syrien, Libyen und Algerien, dem Südjemen und der PLO,
die Partei für Iran gegen den Irak ergriffen haben, die bei der Gipfelkonferenz in Burgibas Sommerresidenzmonastier das Sagen gehabt hätte.
Zu politischem Selbstmord sind offensichtlich die arabischen Golfstaaten und Saudi-Arabien als ihr Wortführer nicht bereit.
Habib Burgiba hat dazu dieser Gipfelkonferenz eingeladen, freilich im Anschluss an einen überraschenden Besuch des libyschen Staatschefs Mohammed Gaddafi, der seit Wochen jenen arabischen Gipfel fordert.
Und so muss man annehmen, dass Bourguibas Einladung zum Gipfel das Ergebnis seines Staatsbesuchs ist.
Und dass Gaddafi einfach den guten Ruf Bourguibas ausnutzen wollte, um aus sicherer Deckung seine eigene Politik salonfähig zu machen.
Im Libanon, und das macht das hin und her um die arabische Gipfelkonferenz klar, geht es um mehr als nur um die Palästinenser und den Libanon.
Es steht das Überleben der arabischen Golfstaaten,
vor der Aggressivität Irans auf dem Spiel.
Und dies muss ein Gesichtspunkt für die amerikanische Nauspolitik sein, der mindestens so schwer wiegt wie die Unterstützung israelischer Interessen."
So viele zum abgesagten arabischen Gipfel.
Über den Libanon-Krieg wurde gestern Abend auch in Kopenhagen gesprochen.
Bei einer Zusammenkunft einiger Politiker der Sozialistischen Internationale aus dem Anlass des 60-jährigen Geburtstags von Dänemarks Anker Jörgensen.
Mit dabei waren Willy Brandt, Mario Soares, Simon Peres und Bundeskanzler Kreisky.
Soares berichtete über eine Reise, die er in den vergangenen Tagen durch den Nahen Osten unternommen hatte, eine Erkundungsreise kann man sagen.
Interessant war aber an diesem Zusammentreffen der Politiker der sozialistischen Internationale, wie das Gesprächsklima eigentlich zwischen Bundeskanzler Bruno Kreisky und dem Führer der israelischen Arbeiterpartei Shimon Peres ist.
Kreisky hatte ja bekanntlich vor einigen Tagen Shimon Peres ziemlich unverhohlen kritisiert, was dessen Haltung im Libanon-Krieg anlagt.
Kreisky ist heute Mittag nun von Kopenhagen kommend in Wien wieder angetroffen.
Fritz Besatta hat am Flughafen ihn noch gefragt, wie eigentlich dieses Gespräch zwischen ihm und Shimon Peres verlaufen ist.
Herr Bundeskanzler, Sie kommen gerade aus Kopenhagen zurück von einem informellen Treffen anlässlich des Geburtstags des ardennischen Premiers Anker Jürgensen.
Sie sind, wenn die Meldungen stimmen, auch mit Simon Peres zusammengekommen.
Können Sie darüber einige Aussagen treffen?
Ich bin mit Simon Peres an sich nicht zusammengekommen.
Oder wäre nicht zusammengekommen, wenn nicht...
Präsident der Internationale, Willy Brandt, uns eingeladen hätte, uns einen Bericht des Mario Soares anzuhören.
Das haben wir getan.
Mario Soares hat einen äußerst gewissenhaften und interessanten Bericht über seine Reisen in den Mittleren Osten erstattet, hat auch darüber gesprochen, wie vergeblich seine Bemühungen waren,
erfahrt zu treffen, weil die Israelischen mit der Behörde ihm diese Erlaubnis nicht gegeben haben und auch niemand ihm geholfen hat dabei.
Und schließlich hat es dann also eine Darstellung von Peres gegeben, die ihm im üblichen Rahmen war, so die reine israelische Version, mit gewissen Ausnahmen, dass halt die Leverparty nicht dafür ist, dass man baut.
Robert, aber ansonsten war das halt die übliche Propagandadarstellung, meiner Meinung nach.
Und es hat eine zugegebenermaßen sehr ernste Auseinandersetzung zwischen Peres und mir gegeben, in der wir in keiner Frage eigentlich einig waren.
was die Vergangenheit betrifft.
Willy Brandt hat dann sechs Punkte zusammengefasst, für die alle sein müssen natürlich, aber das ist ja, die ja nicht sehr viel inhaltlich bedeuten.
Noch einmal zu Peres und seiner Arbeiterpartei.
Sie haben vor einiger Zeit ziemlich heftige Kritik an der Haltung Peres geübt in der Libanon-Krise und haben auch angedeutet, sie wird unter Umständen im Rahmen der sozialistischen Internationale darauf dringen,
dass man Peres und seine Partei aus der sozialistischen, internationalen Quasi hinaufdrängt und eventuell durch die Mappam-Partei ersetzen würde?
Nein, nein, so habe ich das nicht gesagt.
Ich bin ja gegen Ausschluss von Parteien, insofern sie einigermaßen mit den Statuten übereinstimmen.
Mein Standpunkt ist der, dass wir der Mappam der sozialistischen Partei in Israel die Möglichkeit geben sollten,
stärker in der internationalen Erscheinung zu treten, weil ich den Erklärungen... Herr Schick, bitte.
...faires wenig... Ich meine, ich kann Ihnen wenig Glaubwürdigkeit abgewinnen.
Ja?
Was war, Herr Bundeskanzler, eigentlich die Meinung der übrigen sozialistischen Intentionale?
Es waren keine anderen dort.
Der Angehörigen selber hat ja gar nicht teilgenommen, sondern es waren ein paar Funktionäre der dänischen Partei, Minister sicherlich dort, aber mehr war nicht.
Die anderen waren ja alle nicht da.
Die sind schon weg gewesen.
Was war aus Ihrer Sicht das Interessanteste an dem Bericht, den Mario Suarisch namens der sozialistischen Intentionale gelegt hat und noch legen wird?
dass seine Meinung aufgrund seines Besuches auch deutlich abweichend war von der Meinung, die Peres vertritt.
Vor allem was die zukünftige Haltung der Palästinenser betrifft.
Noch eine Frage zu Ihrem gestrigen Empfang des außenpolitischen Sprechers der PLO Kadum.
Kadumi hat die Hoffnung ausgedrückt, dass Sie sich bei der sozialistischen Internationale sehr stark für die Palästinenser einsetzen werden.
In welcher Weise wird das der Fall sein, Herr Bundeskanzler?
Naja, ich habe natürlich gestern schon sehr stark für die Palästinenser Verständnis für die Sache geworben.
Aber das war ja kein Gremium, in dem das wesentlich gewesen wäre, sondern ich werde weiterhin, auch in Zukunft, dort, wo ich kann, für diese Sache eintreten.
Denken Sie persönlich an eine Reise in den Libanon?
Nein, das ist ja sinnlos.
Mich lassen die ja auch nicht herein.
Das ist ja genauso, wie sie den Soares nicht hineingelassen haben, ließen sie mich ja auch nicht herein.
Das ist mir gar nicht normal, den Libanon kommen, soweit sie die Kontrolle haben.
Dankeschön.
Das war ein Interview mit Bundeskanzler Kreisky, der heute von Kopenhagen kommend wieder nach Wien zurückgekommen ist.
Zwölf Uhr und 31 Minuten ist das kurze Halbscheit, was es im Mittagsschanal noch geben wird.
Wir haben natürlich die Inlandspresse schaut, dann eine Bilanzpressekonferenz der ÖIAG, der Dachgesellschaft der Verstaatlichen Betriebe und im Kulturteil gibt es einen Bericht über die ersten internationalen Volkskunst-Festspiele in Wien.
Und jetzt aber noch Ausland und zwar zur Vermittlungsreise des österreichischen Außenministers Willi Waldpaar in Südostasien.
Paar befindet sich zur Zeit eben auf einer Erkundungsreise durch den fernen Osten und zwar in seiner Eigenschaft als Präsident der internationalen Kambodscha-Konferenz, der UNO.
In dieser Eigenschaft traf Paar mit dem Präsidenten der kambodschanischen Widerstandsregierung, Prinz Norodom Sihanouk in Bangkok zusammen.
Sihanouk, der Präsident dieser kambodschanischen Exilregierung, hatte sich in Bangkok für eine neuerliche UN-Kambodscha-Konferenz ausgesprochen.
In dieser Sihanouk-Koalition sind auch die Roten Khmer eingebunden, die ja als Vorgänger des jetzigen von Vietnam gestützten Regimes in Kambodscha für die Ausrottung der halben Bevölkerung ihres Landes sorgten.
Außenminister Paar bekräftigte deshalb in Bangkok auch seine Skepsis gegenüber dieser neuen Widerstandsfront.
Paar reiste dann von Bangkok nach Vietnam und Burma weiter.
Harry Sichrovsky analysierte diese Paar-Mission.
Außenminister Parr hat sich nach und nach zu einem Asien-Experten von internationalem Ansehen gemausert.
Er hat seit 1980 China, Japan, die Mongolei, Südkorea und alle Staaten Südostasiens besucht.
Die Anerkennung Parrs in diesen Regionen kommt nicht von ungefähr.
Nach monatelangen zähen Bemühungen gelang es Paar immerhin im Sommer des Vorjahres zur internationalen Kambodscha-Konferenz der UNO mehr als 90 Staaten zu vergattern.
Kein Wunder, dass ihn die Konferenz zum ständigen Vorsitzenden wählte.
Die Forderung nach Abzug aller fremden Truppen aus Kambodscha war die wichtigste Entscheidung dieser Konferenz.
Auf der anderen Seite stand das Problem der Vereinigung des antivietnamesischen Widerstands in Kambodscha.
Auch hier gelang erst vor wenigen Wochen in Singapur nach jahrelangen Bemühungen die Bildung der sogenannten Dreier-Koalition aus dem Roten Khmer des früheren Pol Pot-Regimes, den rechtsgerichteten Einheiten des ehemaligen Ministerpräsidenten Son San und dem früheren Staatschef Prinz Norodom Sihanouk.
Hier allerdings scheiden sich die Geister.
Außenminister Pahr hat sich bei aller Würdigung der Notwendigkeit und des Erfolgs der Widerstandsfront als Gegner der Koalition bekannt.
Schon vor dem Abkommen hatte Pahr in Wien betont, dass er über ein solches Bündnis nicht glücklich sein könnte, weil es den Roten Kmäher in Übergewicht einräume.
Die Außenminister von Thailand, Malaysia und Indonesien, die im Juni nach Wien kamen, betonten jedoch in Interviews, dass gerade die Dreier-Koalition die einzige Möglichkeit dafür biete, den Einfluss der Roten Khmer zurückzudrängen.
Während des Dialogkongresses Westeuropa-ASEAN stellte Parr dann einlenkend in Alpbach fest, dass man auf die Stimme der unmittelbar Beteiligten hören müsse und von Europa die Dinge manchmal anders aussehen.
Unterdessen ist die Gegenseite nicht müßig geblieben, auch wenn sie anfangs vorgab, die Bildung der kambodschanischen Widerstandsfront mit Verachtung zu ignorieren.
Die Außenminister der drei indokinesischen Staaten, Vietnam, Laos und Kambodscha, verkündeten nach einer Konferenz in Ho Chi Minh Stadt, dem früheren Saigon, einen Teilrückzug der vietnamesischen Besatzungsarmee aus Kambodscha.
Allerdings wurden dazu weder Daten noch Ziffern genannt.
In der Region denkt man eher an einen symbolischen Abzug und Prinz Sihanouk meinte bei einem Besuch in Kambodscha, der Exodus würde jedenfalls nur Einheiten der nicht kämpfenden Truppe betreffen.
Ferner schlugen die drei Außenminister die Einberufung einer internationalen Südostasien-Konferenz vor, an der die drei indokinesischen Staaten, die fünf ASEAN-Staaten und die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates, also die USA, UDSSR, China, Frankreich und Großbritannien teilnehmen sollten.
Das springende Punkt bleibt freilich, wer Kambodscha vertreten soll.
Die pro-vietnamesische Heng Sam Rin Regierung, die Dreier-Koalition Sihanouks oder beide?
In dieser Situation verhandelt nun Österreichs Außenminister Par in Hanoi mit seinem vietnamesischen Gegenüber Nguyen Co Thach.
Wenn auch Par hier nicht protokollarisch als Vermittler auftritt, so ist doch Österreich, das keine Großmachtinteressen vertritt und niemals Kolonialmacht war, wie kein anderer Staat dazu prädestiniert.
Eine Bresche glaubt Paar bereits mit seiner Feststellung geschlagen zu haben, dass er das Heng Samrin-Regime in Phnom Penh als eine der kambodschanischen Fraktionen betrachte.
Für die ASEAN-Staaten sind Paars Hanoier Gespräche jedenfalls so wichtig, dass sich die fünf Außenminister unmittelbar darauf in Bangkok versammeln, um Paars Bericht entgegenzunehmen.
Das war ein Beitrag von Harry Sichrowski.
Sechs Minuten nach halb eins ist das jetzt ins Inland ganz.
Die OIAG, die Dachorganisation der verstaatlichten Betriebe Österreichs, hat jetzt Bilanz gelegt.
Sie umfasst all jene Industriefirmen, die im Eigentum oder Mieteigentum des Staates sind.
Zu diesen Firmen zählen neben den großen, wie etwa VÖST Alpine, ÖMV und Chemie Linz, auch die Wolfsegg Trauntaler Kohlenwerke, die Bleiberger Bergwerksunion und die Vereinigten Metallwerke Randschofen-Berndorf.
Die Bedeutung der verstaatlichten Industrie ist schon allein an der Zahl der Beschäftigten abzulesen.
Zum Stichtag letzter Dezember 1981 waren nicht weniger als 605.429 Personen überhaupt in der österreichischen Industrie beschäftigt, davon rund ein Sechstel in der verstaatlichten Industrie.
Insgesamt stehen derzeit 28.000 Lehrlinge in der österreichischen Industrie in Ausbildung, davon knapp 20 Prozent in Unternehmen der verstaatlichten Betriebe.
Die Sorgen, die die ÖAG mit ihren Tochterfirmen gegenwärtig hat und die neben Personalfragen am kommenden Montag vom Bundeskanzler Kreiske und ÖVP-Parteichef Mock geäußert werden, diese Folgen sind nicht nur aus der international schlechten Konjunkturlage zu erklären, sondern auch sicher durchaus gemachte Strukturschwächen mitverschuldet.
Die ÖIAG-Bilanz, die am späten Vormittag präsentiert wurde, spiegelt diese Lage wieder.
Wir schalten nun direkt zu Michael Kerbler.
Die Situation der verstaatlichten Betriebe ist bekannt.
Sie ist gekennzeichnet durch eine Stahlkrise im Edelstahl- und Stahlbereich, durch nicht kostendeckende Preise bei manchen Chemieprodukten und totalem Konkurrenzkampf am Maschinenbau- und Anlagesektor.
Auch wird es für 1981 von Seiten der ÖI AG an den Eigentümer, die Republik Österreich, keine Dividende, also eine Gewinnausschüttung geben.
ÖEAG-Generaldirektor Grünwald, der die Konzernsituation als sehr schlimm bezeichnete, nennt Einzelheiten aus dem Geschäftsbericht zum Stichwort Ertragslage.
Die Ertragslage unserer direkten Tochtergesellschaften sowie des gesamten Konzerns hat sich im Berichtsjahr stark verschlechtert.
Nur von der ÖMV AG und unserer Minderheitsbeteiligung an Siemens Österreich sind Dividendeneinnahmen zu verzeichnen, und zwar von der ÖMV 240 Millionen Schilling.
und von Siemens rund 50 Millionen Schilling.
Leicht positive oder ausgeglichene Jahresergebnisse weisen die Chemie Linz, die WTK und die SGP auf.
Negative Ergebnisse verzeichneten die Förster Alpine, die BBU, Elin und Ranzhofen.
Die Förster Alpine AG weist in ihrer Bilanz, die allerdings erst morgen im Aufsichtsrat festgestellt werden wird, einen Verlust von 47,3 Millionen Schilling aus.
Dieser Ausweis ist unter Berücksichtigung eines Gesellschafterzuschusses der ÖAG von 1,5 Milliarden Schilling und einer Rücklagenauflösung zu sehen.
Aber auch die Elin-Union und die Vereinigten Metallwerke Ranshofen-Berndorf werden heuer keine Dividenden ausschütten.
Auch hier zeigen sich konjunktur- und strukturbedingte Mängel und Einflüsse, die zu einem zusätzlichen Finanzbedarf der beiden Firmen führen.
Die notwendigen Gelder – Elin braucht ungefähr 800 Mio.
Schilling, Ranshofen heuer 500 Mio.
Schilling – soll die ÖIAG mit Hilfe des Staates aufbringen.
Als positiv in der Geschäftsentwicklung sind steigende Umsätze und ein deutlich gestiegener Export in Überseestaaten, die als österreichische Hoffnungsgebiete angesehen werden, zu registrieren.
Als negativ ist zu vermerken, dass sich der Cashflow, also die Selbstfinanzierungskraft der Unternehmen,
gegenüber 1980 dramatisch verschlechtert hat, was schließlich auch zu einem Absinken der Sachanlageinvestitionen geführt hat.
Dafür hat man 1981 mehr Geld für die Gründung von neuen Firmen, etwa im Mikroelektronikbereich, ausgegeben.
1,1 Milliarden Schilling wurden von den verstaatlichten Unternehmen dafür aufgewendet.
Die Modernisierung gesunder Betriebe, die Schließung nicht lebensfähiger Betriebsstätten und der Weg in technologisches Neuland, so ÖIAG-Chef Grünwald, sollen die ÖIAG-Betriebe wieder positiv bilanzieren lassen.
Grünwald warnt allerdings vor zu übersteigerten Hoffnungen.
Es ist uns aber voll bewusst, dass wir bei unseren neuen Initiativen in Bereiche hineingehen, die
risikoreich sind.
Das Zauberwort Elektronik zaubert eben nicht automatisch Gewinne herbei.
Und wir gehen auch in Bereiche hinein, die führungsmäßig, die managementmäßig ganz neue Anforderungen stellen.
Wir sind uns insgesamt der Tatsache bewusst, dass diese Umstrukturierung
große Anstrengungen und weitere Opfer erfordern wird, dass wir weiterhin finanzielle Unterstützung brauchen, wie die gesamte europäische Industrie.
Wir sind uns aber gleichzeitig der Tatsache bewusst, dass wir eine solche Unterstützung nicht dauernd in Anspruch nehmen können.
sondern dass wir auf mittlere Frist wieder aus eigener Kraft bestehen müssen.
Schon 1984, so hofft Grünwald, sollen die verstaatlichten Betriebe Gewinne ausschütten oder aber zumindest ausgeglichen bilanzieren.
Zusätzliche Kostenbelastungen dürfe es in der Zeit der entscheidenden Sanierungsphase nicht geben.
Deshalb deponierte Grünwald heute ein entschiedenes Nein zu Arbeitszeitverkürzung und Urlaubsverlängerung für den ÖIAG-Bereich.
Soviel zur Bilanzpressekonferenz der OERG, der Dachgesellschaft der verstaatlichen Betriebe in Österreich.
Michael Kerbler war der Berichterstatter.
In genau drei Minuten ist es dreiviertel eins.
Wir schlagen jetzt sozusagen die Kommentarspalten in den österreichischen Tageszeitungen auf.
Die Inlandspresse schauen steht im Programm.
Markus Sommersacher hat einige Auszüge ausgewählt.
In den oberösterreichischen Nachrichten spricht Reinhard Hampl von Wechselbädern, mit denen Bundeskanzler Kreisky seiner Ansicht nach derzeit die große Oppositionspartei behandelt.
Hampl bezieht sich dabei auf die gestrige Bemerkung des Kanzlers.
Er müsse den Eindruck korrigieren, der durch die Äußerungen von ÖVP-Chef Mock nach der jüngsten Aussprache mit Kreisky über die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in der Öffentlichkeit entstanden sei.
Kreisky meinte gestern dazu, nicht etwa Vorstellungen der ÖVP, sondern das konkrete Programm der SPÖ sei dabei zum Durchbruch gelangt und MOX sollte in Zukunft seine Fernsehauftritte nicht für Propagandazwecke missbrauchen.
Dazu schreibt Reinhard Hampl.
Am Montagabend war Mock bei Kreisky und erzählte nachher über die ausgehandelten Maßnahmen für Lehrlinge, gut sichtbar im Fernsehen.
Offenbar hat jemand Kreisky mit der Nase darauf gestoßen, dass derlei auch der ÖVP einen Propagandaeffekt verschafft.
Also kündigte Kreisky auch gleich eine neue Art der Gespräche an, die er an sich recht gern mit dem ÖVP-Chef führt.
So innige Umarmungen, wie sie Kreisky und Mock zuweilen vorführen, wirken nämlich zweiseitig.
Einerseits verschaffen sie Mock einen Schimmer von Kreiskys Glanz, was auch der ÖVP zugute kommt.
Andererseits lassen sie Kreisky die Möglichkeit, den Willen zur Zusammenarbeit zu dokumentieren und unterschwellig mit einer großen Koalition zu winken.
heißt es in den oberösterreichischen Nachrichten.
Zum selben Thema schreibt Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten.
Öffentlich bekannt zu geben, dass man in Verhandlungen mit dem stärkeren politischen Gegner Erfolge erzielt hat, kann nicht nur das Ergebnis schmälern, sondern künftige Erfolge von vornherein unterbinden.
Das hat SPÖ-Vorsitzender Bundeskanzler Bruno Kreisky Dienstag bewiesen, als er dem Obmann der ÖVP, Alois Mock, vorhielt, über den Inhalt eines Vier-Augen-Gesprächs die Öffentlichkeit informiert zu haben.
Das ist traurig, aber Realität.
Die allein regierenden Sozialisten, bei der ÖVP wäre und war es nicht anders, lassen sich nicht gerne nachsagen, in Sachfragen der Opposition Zugeständnisse gemacht zu haben.
Nach diesem Zitat aus den Salzburger Nachrichten ein Blick in die Tageszeitung Die Presse.
Dort liest man... Der logische Nachfolger, Alois Mock.
Mit diesem Slogan wird die ÖVP in die Wahlschlacht des Jahres 1983 gehen.
Und fast hat man schon den Eindruck, als führe Bruno Kreisky den jungen Mann, zumindest als Vizekanzler, am Ballhausplatz ein.
Am Montag ein ausführliches Gespräch, nicht nur über die Jugendarbeitslosigkeit, am nächsten Montag der Parteiengipfel zur Lage der Verstaatlichten.
Da kann beim unbefangenen Beobachter schon der Eindruck entstehen, die Große Koalition sei in Umrissen bereits skizziert und Mock der bevorzugte Gesprächspartner des großen alten Staatsmannes.
Deswegen wohl hat Kreisky dem ÖVP-Chef am Dienstag einen unmissverständlichen Schuss vor den Bug gesetzt.
Mock möge sich nach vier Augengesprächen zurück oder wenigstens an die Wahrheit halten.
Das Brummen war deutlich genug, um damit anzuzeigen, so weit sind wir miteinander noch nicht, junger Freund.
Und im Fernsehen trete immer noch ich auf.
Bruno Kreisky.
Wer sonst?
Das war die Inlandspresse-Schau im heutigen Mittagsschanal.
Und jetzt aber genug von der Politik und vom Weltgeschehen Kultur kommt jetzt dran.
Zum ersten Mal werden in Wien internationale Volkskunstspiele, Festspiele veranstaltet werden und zwar vom 31.
August bis zum 5.
September.
Da sollen rund 3000 Teilnehmer aus 22 Nationen in Wien musizieren.
Zu diesem Monster-Angebot internationaler Volksmusikkunste fand heute Vormittag in Wien eine Pressekonferenz statt.
Dem Bericht dazu gestaltete Brigitte Hofer.
Diese und ähnliche Klänge werden Anfang September auf der Wiener Ringstraße, in Belvedere, in Schönbrunn, aber auch in mehreren Pflege- und Pensionistenheimen Wiens zu hören sein.
Gruppen aus Saudi-Arabien und Tunesien werden ebenso in Wien zu Gast sein, wie Gruppen aus Korea und Malaysia.
Die ersten internationalen Volkskunstfestspiele wollen Brücken von Mensch zu Mensch, von Volk zu Volk schlagen.
Unter diesem anspruchsvollen Motto gab Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk heute Vormittag grundsätzliche Überlegungen und das detaillierte Programm des Festes bekannt.
Wir veranstalten gemeinsam dieses Fest, weil wir glauben, dass mehr denn je die Zeit reif ist, dass wir uns nicht nur erinnern an alles, was es im Bereich von Volkskunst gibt, sondern dass wir mehr denn je alles unternehmen sollten, um viele Menschen zusammenzubringen.
Ich glaube, wenn 3000 Menschen aus 22 Ländern nach Wien kommen,
Um hier ihrer Volkskunst, ihrem Brauchtum zu leben, ist das ein gewichtiger Beitrag der Bundeshauptstadt, auch für die Friedensgesinnung, von der derzeit so viel geredet wird und für die doch im Allgemeinen so wenig getan wird.
Mir scheint, dass das eine legitime Aufgabe auch einer Stadt ist, die sich zu Recht Dritte-Unterstadt nennt.
Am 1.
September wird es einen großen Aufmarsch der ausländischen Gruppen- und Trachtenblasmusikkapellen auf der Wiener Ringstraße, anschließend ein Eröffnungsfest auf dem Rathausplatz geben.
An den darauffolgenden Tagen wird auf vielen Plätzen Wiens getanzt, gespielt und gesungen.
Am 4.
September sollen dann Volkstanzgruppen, Schützengarden sowie Chorgruppen, zum Teil in Landestrachten, in einem Festzug vom Schwarzenbergplatz über den Ring zum Rathaus ziehen.
Ein internationales Programm, das vom Wiener Kulturamt gestaltet wird, gemeinsam mit der Internationalen Organisation für Volkskunst, deren Generalsekretär Alexander Feigl dazu
Ganz interessant sind natürlich jene Gruppen, die das erste Mal überhaupt in Europa gastieren und das ist eine Gruppe aus Malaysia.
Natürlich mit authentischen Volksinstrumenten.
Sie haben lauter ursprüngliche Instrumente, die schon Jahrhunderte alt sind.
Das Gleiche gilt auch für die Gruppe aus Saudi-Arabien oder auch für die Gruppe aus Tunesien und auch als Südamerika der Gruppe von Argentinien.
Auch viele europäische Staaten sind vertreten.
Unter anderem senden Finnland, Schweden und Polen, Griechenland und die Türkei ihre Musikgruppen nach Wien, ebenso wie alle Bundesländer.
Alle Bundesländer sind vertreten, also über Tamburitzergruppen, über Bauernschützen, Schubladlergruppen, Sing- und Spielgruppen, Brauchtumsgruppen, Blasmusikkapellen und Volkstanzgruppen.
Für uns besonders erfreulich ist auch, dass zwei Gruppen aus Südtirol an diesem Festival teilnehmen.
Das ganze Elternessen-Mittagsschanal Volksmusik.
Internationales Volksmusik-, Volkskunstfestival in Wien.
Oder Festspiele heißt es, glaube ich, ganz genau.
Vom 31.
August bis zum 5.
September wird es die geben, zum ersten Mal in Wien.
Vor kurzem brachte das Internationale Dialektik-Institut eine von Bernhard C. Bünker und Manfred Kobot herausgegebene Dialekt-Anthologie 1970 bis 1980 heraus.
Es ist die erste gesamtösterreichische Dialekt-Anthologie, die seit mehr als 20 Jahren erschienen ist, wobei die Herausgeber auch versucht haben, auf ein geändertes Dialektverständnis einzugehen.
Hören Sie dazu einen Bericht von Walter Gellert.
Circa 120 Autoren sind in dem über 300 Seiten umfassenden, broschürten Band mit Dialekttexten, vor allem aber mit Lyrik vertreten.
Von Christine Nöstlinger, Andreas Okobenko, Peter Hänisch und Hans Haidt spannt sich der Bogen über Janko Messner zu Liedermachern wie André Heller und Georg Danzer, um hier nur einige wenige Namen zu nennen.
Die Schriftsteller Reinhard C. Bünker und Manfred Kobot haben für diese Anthologie zahllose Manuskripte, Buchveröffentlichungen und Literaturzeitschriften durchforstet.
Was wurde nun in die Anthologie aufgenommen?
Reinhard C. Bünker,
Wir haben uns da von vornherein eine gewisse Beschränkung auferlegt, indem wir gesagt haben, die Sachen, die wir in die Anthologie aufnehmen wollen, sollen zeitgemäß sein.
Das ist natürlich ein sehr weitgespannter Begriff.
Wir sind uns darüber vollkommen im Klaren, dass also individuelle Auswahlkriterien da eine Rolle spielen.
Repräsentativ wäre also, wenn wir wirklich alles, was wir vorgefunden hätten, was wir an Zuschriften bekommen hätten, aufgenommen hätten in dieser Anthologie.
Das haben wir also ganz bewusst nicht.
Wichtig für die Arbeiterherausgeber war auch die geänderte Haltung der Schriftsteller dem Dialekt gegenüber, wozu nicht zuletzt HC Artmann mit seiner schwarzen Dinten beigetragen hat.
Manfred Kobot.
Wir glauben, dass zum Beispiel die Wiener Gruppe doch einiges geleistet hat und dass sehr viele junge Autoren davon gelernt haben und dadurch mit dem Dialekt einfach anders umgehen und den Dialekt anders einsetzen.
Die Dialekt-Anthologie der 70er Jahre des Internationalen Dialektinstituts ist von den beiden Herausgebern sehr persönlich gestaltet worden, eine Subjektivität, die auch nicht geleugnet wird.
Wir haben uns von Anfang an vorgenommen, also keinen puristischen Ansatz an den Dialekt bzw.
Mundart zu setzen, sondern wir haben gesagt, Dialekt impliziert für uns Rheinsprache,
Subsprache, wenn es sein muss, Jargon, eine Umgangssprache, in welcher Form auch immer.
Also wir wollen da nicht den echten und reinen Dialekt pflegen.
Da gibt es Leute, die das viel gekonnt haben und damit dann zum bedenklichen Ansatz machen.
Und das wollten wir so absolut nicht.
Uns ist es primär um die Inhalte gegangen, die im Dialekt vermittelt werden können.
Wir glauben nicht, dass es einen reinen Dialekt gibt.
Der Dialekt, also gerade der Dialekt ist eine Sprache, die unheimlich lebt.
und wo sehr leicht wird, da aussterben und näher hinzukommen.
Also ich glaube, der Dialekt reagiert noch viel schneller als die Schriftsprache.
Hier nun einige Beispiele für die Verwendung des Dialekts in den 70er Jahren.
Zunächst der Fadlberger Michael Köhlmeier mit einer Vertonung eines seiner Texte.
Hans Haidt ist mit einem Beispiel des Ötztaler Dialekts vertreten.
Auf den Hausbanklern fern Hause Höckenbäder nebeneinander in der Sonne und blären.
Die beiden Olten fern Hause in der Sonne Wachten am Banklern auf die Größe nörd.
Morgen, morgen kämen sie zu Wege Mit den Lostwagen, mit den Packern Reisen ins Haus o. Die beiden Olten unter den Packerdinnen Klar weiß der Schlogen unbedingt blötig, Weil sie nicht gongen seien.
Morgen kimmet wieder a Breckle Sonne ins Darfle, wenn der Packach lange, lange weg ischt.
Kritisch ist auch das folgende Gedicht des Kärntners Axel Karner.
Mit de Fremden in Haus hamma's herrichten können.
Wenn nachher in de zwei Sommer des große Wasser war, war's gar still und groß.
Der Voter is auf die Nacht heimgekommen,
hat sein Motorradl in die Holzhütten gestellt, mit einem Strick ist er in die Dänen gegangen und hat sich am mittleren Traum dahängt.
Mit den Fremden im Haus haben wir das Richten gekündigt."
Und schließlich der Wiener Peter Hänisch mit einem von ihm selbst vertonten Gedicht.
Wo ist der Mutti Laferl?
Der ist hin, hin, hin, hin, hin.
Heut in der Früh hab ich ihn noch gesteckt mit seinem Boxerhund vor der Paislpir.
Und heuts Mittag hat er mir noch selber eine Pannenzucht mitgestellt und ein Grillbier.
Aber jetzt ist er hin.
Aber jetzt ist er hin.
Aber jetzt ist er hin.
Aber jetzt ist er hin.
Die von Reinhard C. Bünker und Manfred Koboth für das Internationale Dialektinstitut edierte Dialekt-Anthologie der 70er Jahre erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weist aber in der von den Herausgebern getroffenen Auswahl auf die Möglichkeit der Schriftstellerin, sich des Dialekts, aber auch des Jargons in durchaus legitimer Weise als Transportmittel für Textinhalte zu bedienen.
Diese Textinhalte zeugen durchaus auch von Engagement, manchmal auch von Aggression.
Eine neue Dialekt-Anthologie 1970 bis 1980 wurde jetzt herausgegeben.
Der Sohn des Dichters Arthur Schnitzler, Professor Heinrich Schnitzler, ist kurz vor seinem 80.
Lebensjahr in der vergangenen Nacht in Wien gestorben.
Wir bringen dann im Abendjournal einen Nachruf auf Heinrich Schnitzler.
Und jetzt knapp vier Minuten vor 1 Uhr Mittag noch Kurzmeldungen im Mittagjournal.
Österreich.
Bundeskanzler Kreisky sagte heute nach seiner Rückkehr aus Kopenhagen, wo er an einem Treffen führender Mitglieder der Sozialistischen Internationale teilgenommen hat, zwischen ihm und dem Führer der Israelischen Arbeiterpartei, Peres, habe es sehr ernste Auseinandersetzungen über den Libanon-Konflikt gegeben.
Kreisky fügte hinzu, er habe mit Peres in keiner Frage übereingestimmt und er sei dafür, der Mapam, der anderen Sozialistischen Partei Israels, mehr Möglichkeiten zu geben, in der Sozialistischen Internationale in Erscheinung zu treten.
Er selbst habe die Absicht, auch in Zukunft dort, wo er die Möglichkeit habe, für die Palästinenser einzutreten.
An eine Reise in den Libanon denke er zurzeit nicht, sagte Kreisky.
Tunesien.
Eine für morgen einberufene Gipfelkonferenz der Arabischen Liga zur Erörterung des Libanon-Konflikts wurde abgesagt.
Der tunesische Staatschef Bourguiba begründete dies damit, dass Saudi-Arabien, der Irak, Jordanien und der Libanon die Einladung nicht beantwortet hätten.
Iran, Irak.
Iranische Truppen sind im Verlauf der Großoffensive heute zehn Kilometer auf irakisches Territorium vorgedrungen.
Vor allem aus dem Raum von Basra werden heftige Gefechte gemeldet.
Das persische Oberkommando bezeichnete es als eines der Ziele der Aktion, die irakischen Streitkräfte so weit zurückzuwerfen, dass sie iranische Städte nicht mehr beschießen können.
Polen.
Der von den Sicherheitsbehörden als zerschlagen gemeldete Untergrundsender der Solidarität hat sich gestern Abend wieder gemeldet.
Nach wenigen Sendeminuten wurde die Ausstrahlung von Popmusik überlagert.
Österreich.
Nach Ansicht von Gesundheitsminister Steirer könnte das Problem des Ärzteüberschusses in absehbarer Zeit gelöst werden.
Bei der Eröffnung eines Ärztezentrums in Linz trat Steirer unter anderem für eine Senkung des Pensionsalters der Ärzte ein, weil dadurch ärztliche Praxen früher frei würden.
Im Mittelpunkt der Interessen älterer Menschen stehen Fragen der Ernährung, der Freizeitgestaltung und der Medizin.
Zu diesem Ergebnis kam eine Befragung bei der diesjährigen Ausstellung Senior aktuell.
In Linz ist heute früh ein städtischer Linienbus mit einem LKW zusammengestoßen.
Der Unfall forderte 23 Verletzte.
Zu dem Unglück war es gekommen, als ein LKW beim Linksabbiegen zunächst einen Personenkraftwagen angefahren hatte und dann gegen einen Linienbus des städtischen Linzer Verkehrsunternehmens gestoßen war.
An den beiden Fahrzeugen entstand großer Schaden.
Die Bärin mit ihren zwei Jungen, die in den vergangenen Tagen im niederösterreichischen Marchfeld gesehen wurde, war heute Vormittag in den Weingärten am Wiener Bisamberg unterwegs.
Das Tier wurde von einer Frau und von einem Weinbauern beobachtet.
Die Polizei sicherte das Gebiet so ab, dass die Bärin nicht zu Wohnhäusern oder befahrenen Straßen gelangen konnte.
Nach jüngsten Meldungen soll das Tier in Richtung Langenzersdorf weitergezogen sein.
Bundesrepublik Deutschland.
Der deutsche Fußball-Nationaltourmann Schumacher will sich nun persönlich bei dem französischen Verteidiger Battiston für seine brutale Attacke im Weltmeisterschaftshalbfinalspiel entschuldigen.
Schumacher hat die Absicht, an einem von Battiston vorgeschlagenen Tag nach Saint-Étienne zu reisen und Battiston ein sehr persönliches Geschenk mitzubringen.
Der Franzose hatte bei der Attacke des Torhüters eine Gehirnerschütterung davongetragen und zwei Zähne verloren.
Das Wetter in Österreich bis heute Abend allgemein sonnig, örtlich jedoch Wärmegewitter.
Nachmittagstemperaturen 25 bis 31 Grad.
Ja und wir schließen das Mittagsschanal eine halbe Minute vor 13 Uhr.
Am Mikrofon des Mittagsschanals heute war Reinhold Henke.
Einblendung: ÖIAG-Generaldirektor Grünwald
Mitwirkende:
Kerbler, Michael [Gestaltung]
, Grünwald, Oskar [Interviewte/r]
Datum:
1982.07.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Reinhard C. Bünker, Manfred Chobot, Liedausschnitt von und mit Michael Köhlmeier , Ausschnitt aus einem Gedicht von und mit Hans Haid, Ausschnitt aus einem Gedicht von Axel Karner, Liedausschnitt von und mit Peter Henisch
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Bünker, Bernhard [Interviewte/r]
, Chobot, Manfred [Interviewte/r]
, Köhlmeier, Michael [Interpret/in]
, Haid, Hans [Interpret/in]
, Karner, Axel [Interpret/in]
, Henisch, Peter [Interpret/in]
Datum:
1982.07.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten