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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Und ich sag Ihnen Grüß Gott beim Mittagsschanal des aktuellen Dienstes, Redakteurin im Studio ist Ilse Vögel.
Die Krisenregion Nahe Osten ist auch heute Schwerpunkt unserer Auslandsberichte.
Im Nahostpokom eine Lösung der Palästinenser-Frage im Libanon, gibt es ein neues Element?
Oder um beim Bild zu bleiben, spielt ein neuer Partner aus?
Sudans Staatspräsident Numeri hat den PLO-Kämpfern und ihren Familien, um etwa 30.000 Menschen handelt es sich da, Asyl angeboten.
Und zwar ohne, und das könnte wichtig sein, ohne politische Abstinenz zu verlangen.
Peter Brünner wird analysieren, was von diesem Vorschlag zu halten ist, wie realistischer ist.
Im Golfkrieg, also im Krieg zwischen dem Iran und dem Irak, gibt es eine erste Bilanz aus Teheran.
Wobei das Wort Bilanz ziemlich grauslich klingt angesichts der vermutlich tausenden Menschen, die in dieser Ramadan-Offensive bereits gefallen sind.
Bezweifelt werden die Angaben Teherans über größere Gebietsgewinne im Irak.
Österreich jetzt, da berichten wir über die Situation im Wohnbau, anders eine Pressekonferenz von Staatssekretärin Eipeldauer.
Das amerikanische Handelsembargo gegenüber der UdSSR hat nun auch Auswirkungen auf Österreich.
Blockiert werden nämlich VEW-Zulieferungen,
für das Erdgasröhrengeschäft.
Mein Kollege Michael Kerbler hat da recherchiert.
Und dann gibt es ein Interview mit dem Wirtschaftswissenschaftler Professor Franz Nemschak, der heute ja seinen 75.
Geburtstag feiert.
Seine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation klingt eher pessimistisch.
Aber möglicherweise werden die Historiker, wenn sie das Ganze überlebt haben, sagen, die Leute im Jahre 82 waren bereits mitten in der ersten Phase einer weltweiten Krise.
die vielleicht noch größere Dimensionen und gefährlicher war, weil das Atom hier eine Rolle spielt, als die Krise in den 30er Jahren.
Weitere Themen, über die wir Sie in diesem Mittagschanal informieren.
Der Verein für Konsumenteninformation warnt vor unseriösen Versicherungsgeschäften.
Wir untersuchen die Situation der internationalen Fluggesellschaften und Kultur im Mittagschanal.
Da gibt es ein Interview mit Fritz Mulya, dem Gluthammer in
Nestroy's Posse, der Zerrissene, seht ihr heute bei den Salzburger Festspielen premier.
Und außerdem berichten wir über das Salzburger Architektengespräch 1982, Thema zeitgenössische Architektur.
Und da gibt es ja sicher einiges zu sagen.
Bei unserem Programm stehen jetzt aber zunächst die Nachrichten.
Chef vom Dienst Helmut Koller, Sprecher Josef Wenzl-Chnatek.
Sudan.
Staatspräsident Numeri hat heute in den Westbeirut eingeschossenen PLO-Kämpfern Asyl angeboten.
Numeri erklärte, der Susan sei bereit, die 6.000 bis 8.000 in Westbeirut eingeschossenen PLO-Kämpfer aufzunehmen, wobei Khartoum künftig die Rolle Beiruts für die Palästinenser übernehmen könnte.
Mit dieser Erklärung könnte es bei den diplomatischen Bemühungen zur Lösung der Libanon-Krise zu einer Wende kommen.
Der Abzug der Palästinenser aus dem Libanon ist eine der Bedingungen Israels für einen Rückzug aus dem teilweise besetzten Land.
Bisher war kein arabischer Staat bereit, die palästinensischen Freischerle aufzunehmen.
Israel.
Der amerikanische Ost-Sonderbeauftragte Habib wird heute zu Gesprächen mit Ministerpräsident Begin in Jerusalem erwartet.
Der israelische Rundfunk meldete, Habib werde einen detaillierten Plan für die Evakuierung der palästinensischen Streitkräfte aus Beirut vorlegen, der die Überwachung des Abzuges durch eine internationale Truppe aus italienischen, französischen, kanadischen und griechischen Einheiten vorsieht.
Wie es in der Rundfunkmeldung hieß, sollen die PLO-Freischerler vorübergehend im Nord-Libanon und in der BKA-Ibane angesiedelt werden.
Endgültig sollten dann die Führungskräfte der PLO sowie 1000 Kämpfer nach Syrien gebracht werden.
2000 Palästinenser sollen nach Jordanien umgesiedelt und 3000 von Ägypten aufgenommen werden.
Libanon
Die israelischen Streitkräfte halten ihren Druck auf die in Westbeirut eingekesselten PLO-Kämpfer aufrecht.
Die Luftwaffe hat gestern ihre Angriffe auf Stellungen der PLO-Fahrt gesetzt.
Nach Angaben des libanesischen Rundfunks wurde in den Abendstunden auch die Strom- und Wasserversorgung Westbeiruts wieder unterbrochen.
Damit haben die Israelis seit Anfang Juli zum dritten Mal zu dieser Maßnahme gegriffen, um verschiedene Wirtschaftszweige wie zum Beispiel die Bäckereien in dem 800.000 Einwohner zählenden Teil der libanesischen Hauptstadt lahmzulegen.
Iran, Irak.
Bei den Kämpfen am Persischen Golf dürfte der Iran in jüngster Zeit größere Verluste erlitten haben als der Irak.
Nach Berichten des amerikanischen Geheimdienstes sind seit Beginn der persischen Großoffensive 8000 iranische Soldaten und etwa 1000 Iraker gefallen.
Die Front soll sich etwa drei Kilometer vor der iranischen Grenze auf irakischem Territorium stabilisiert haben.
In der vergangenen Woche ist es zu keinen größeren Operationen gekommen und keine der beteiligten Parteien hat Vorteile erzielen können.
Die relativ hohen iranischen Verluste werden in Washington durch den bedingungslosen Einsatz der Infanterie in den ersten Tagen der persischen Offensive erklärt.
Gestern hat die iranische Artillerie abermals Ziele im Raum von Basra beschossen.
Der Verteidigungsring um die wichtigste Industriestadt ist inzwischen verstärkt worden.
Nach Angaben der irakischen Behörden ist die gesamte Bevölkerung Basaras, auch Frauen und Kinder und alte Leute mobilisiert worden.
Sowjetunion
Etwa 300 Teilnehmer des Friedensmarsches aus Skandinavien haben gestern in Smolensk eine Kundgebung gegen den Krieg veranstaltet.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur TASS haben etwa 30.000 Menschen an der Kundgebung teilgenommen und für die Abschaffung der Atomwaffen in Ost und West demonstriert.
Die skandinavischen Teilnehmer am Friedensmarsch sind bereits durch Leningrad, Kalining und Moskau marschiert.
USA
In einem Bericht an den Kongress hat Präsident Reagan seine Rüstungspolitik als maßvoll und wohldurchdacht bezeichnet.
Reagan betonte, er wolle eine Rüstungskontrolle sowohl durch Verhandlungen mit der Sowjetunion als auch durch die Aufrüstung der amerikanischen konventionellen und nuklearen Streitkräfte erreichen.
Ziel sei eine schrittweise Verminderung der atomaren Waffenarsenale.
Bei anderer Gelegenheit kündigte der Präsident die Ausarbeitung von Studien über die Förderung der amerikanischen Exporte und über die Auswirkungen des Embargos der Vereinigten Staaten gegen das Erdgasrührengeschäft der Westeuropäer mit der Sowjetunion an.
Dabei sollen die Ministerien für Verteidigung, Finanzen und Handel sowie das Außenministerium und der Geheimdienst CIA besonderes Augenmerk auf die gesamten Wirtschaftsbeziehungen der USA zu den westeuropäischen Partnerländern legen.
Zuletzt hatte der deutsche Bundeskanzler Schmidt während eines mehrtägigen Aufenthalts in den Vereinigten Staaten führenden amerikanischen Politikern und Wirtschaftsfachleuten den Standpunkt Westeuropas in der Frage des Erdgasrührengeschäfts mit der UdSSR erläutert.
Schmidt ist unterdessen zu einem Besuch Kanadas in Vancouver eingetroffen.
Der deutsche Wirtschaftsminister Lambsdorff, der sich zur Zeit in den Vereinigten Staaten aufhält, meinte in Dallas in Texas, mit einem Aufschwung der amerikanischen Wirtschaft sei nicht vor 1983 zu rechnen.
Lambsdorff warnte vor der Gefahr einer wirtschaftlichen Depression, wenn die gleichen Fehler wie in den 30er Jahren gemacht werden.
Grundsätzlich warnte sich der deutsche Wirtschaftsminister gegen protektionistische Maßnahmen sowie gegen jede Art von Embargos und Sanktionen.
Europäische Gemeinschaft.
Die Kommission des Gemeinsamen Marktes und Vertreter der westeuropäischen Stahlindustrie wollen heute in Brüssel eine gemeinsame Strategie für Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten zur Beilegung des Stahlkonfliktes erarbeiten.
Washington will eine Verringerung der Stahlexparte durch die Westeuropäer erreichen.
Gespräche darüber sollen innerhalb der nächsten zwei Wochen aufgenommen werden.
Bundesrepublik Deutschland.
In Bonn bezeichnete der Generaldirektor der Thyssen Edelstahlwerke, Spätmann, die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Stahlindustrie als Ursache für den gegenwärtigen Konflikt.
In einem vom Deutschlandfunk ausgestrahlten Interview verlangte Spätmann die Beendigung der gegenwärtigen Subventionspolitik im europäischen Stahlbereich und sagte, anderenfalls könnte die Stahlfrage vom Zankapfel von heute zum europäischen Gift von morgen werden.
Österreich
Nach Meinung der Bundeswirtschaftskammer beginnen viele Erwerbstätige an der Funktionstüchtigkeit des Sozialversicherungssystems zu zweifeln.
Im nun erschienenen Jahrbuch der österreichischen Wirtschaft 1981 der Bundeskammer heißt es, auch aus Arbeitnehmerkreisen mehrten sich die Stimmen, die verlangten, dass die Sozialausgaben nach ihrer weiteren Zweckmäßigkeit durchforstet werden sollten.
Schwierigkeiten für die Überprüfung der Sinnhaftigkeit von sozialpolitischen Maßnahmen sieht die Bundeswirtschaftskammer im überzogenen Anspruchsdenken.
Es mache sich die Neigung breit, aus dem Wohlfahrtsstaat und seinen Sozialkassen herauszuholen, was nur möglich sei, heißt es in dem Jahrbuch.
Die Auftragslage der österreichischen Industrie hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert.
Dies geht aus einer Umfrage der Industriellenvereinigung hervor, die mit Stichtag 10.
Juli bei 156 Firmen mit fast 150.000 Beschäftigten durchgeführt wurde.
Die mangelnde Nachfrage betrifft sowohl den Inlands- als auch den Auslandsmarkt.
Die Unternehmern erwarten auch für die kommenden Monate keinen Aufschwung der Konjunktur.
Fast jedes zweite österreichische Unternehmer gibt an, dass die Auftragslage zu niedrig sei.
Der Wirtschaftswissenschaftler Professor Franz Nemtschak feiert heute seinen 75.
Geburtstag.
Der gebürtige Grazer leitete bis Ende 1972 das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Nemschak maßgeblich am Zustandekommen des ersten Lohnpreisabkommens beteiligt und plante auch die Verteilung der Mittel aus dem amerikanischen Marshallplan zum Wiederaufbau Österreichs.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Mit einer nördlichen Strömung wird weiterhin recht kühle und hochreichend feuchte Luft gegen die Alpen geführt.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
An der Alpensüdseite und im Flachland Ostösterreichs vorübergehend einige Auflockerungen.
Im Allgemeinen jedoch weiterhin meist starke oder geschlossene Bewölkung.
Wiederholt Regen und Regenschauer.
Am alten Nordrand länger anhaltende Regenfälle.
Winde aus Nordwest bis Nord, Nachmittagstemperaturen heute meist nur 17 bis 23 Grad, Frühtemperaturen morgen 12 bis 16 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch, weiterhin recht unbeständig und kühl.
Im Osten im Tagesverlauf einige sonnige Abschnitte, sonst durchwegs stark bewölkt und strichweise Regen oder Regenschauer, im Süden auch einzelne Gewitter.
Winde aus Nordwest bis Nord, Tageshöchsttemperaturen 18 bis 24 Grad.
Das Wetter übermorgen Donnerstag, teilweise sonnig und allgemein wärmer.
Nun noch die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien bedeckt leichter Regen, 17 Grad, Nordwestwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt Regen, 16 Grad, Nordwind 30.
Linz stark bewölkt, 18 Grad, Nordostwind 2.
Salzburg stark bewölkt, 18 Grad, Nordwestwind 5 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck bedeckt 15 Grad, Ostwind 2 Kilometer in der Stunde.
Bregenz bedeckt Regen, 14 Grad, Nordwind 3 km in der Stunde.
Graz stark bewölkt, 20 Grad, Nordwestwind 20 km in der Stunde.
Und Klagenfurt stark bewölkt, 19 Grad bei Windstille.
Zwölf Minuten nach 12 Uhr ist es jetzt.
Das politische Pokerspiel um eine Lösung des Schicksals der Palästinenser im Libanon geht weiter, mit immer neuen Akzenten.
Eine Kernfrage ist ja, wohin die 6.000 oder 8.000 in Westbeirut eingeschlossenen kämpfenden Palästinenser zusammen mit ihren Familienangehörigen auswandern können.
Dass sie auswandern müssen, das hat Israel zur Vorbedingung für den eigenen Rückzug gemacht.
Während sich die meisten arabischen Länder seit Wochen in peinlich berührte Schweigen hüllen, bestenfalls Angebote zur finanziellen Unterstützung gibt es, während die PLO selbst ein Angebot Ägyptens, ihnen Exil zu gewähren, abgelehnt hat, während auch Syrien nur sehr zögernd seine Grenzen für die PLO-Kämpfe eröffnen möchte, hat sich nun Sudans Staatspräsident Numeri bereit erklärt, die etwa insgesamt 30.000 Menschen im Land aufzunehmen.
Ein Angebot, auf das die Palästinenser bis jetzt noch nicht reagiert haben.
Ein Angebot auch, von dem man nicht so recht weiß, welche politischen Motive letztlich dahinter stehen könnten.
Numeri hat nur, anders wie Ägyptens Mubarak zuvor, an sein Angebot nicht die Bedingung geknüpft, dass sich die PLO-Führung im Sudan nicht politisch betätigen dürfe, ganz im Gegenteil.
Numeri meinte, Khartoum, also die sudanesische Hauptstadt, könne die Nachfolge von Beirut als Zentrum der PLO-Aktivitäten übernehmen.
Wie realistisch dieses Angebot ist, was es im Nahost-Poker bringen könnte, welche Interessen dahinter stehen, das analysiert Peter Brünner.
Ich bitte nur um Nachsicht für die schlechte telefonische Qualität.
Na endlich können die Amerikaner aufatmen.
Endlich hat sich unter den 21 arabischen Ländern eines gefunden, das bereit ist, die palästinensischen Federien aufzunehmen.
Da sind sie überall, wo sie vorgefühlt hatten, sich eine Abfuhr geholt hatten.
Im Irak, in Jordanien und Algerien, von Syrien, ganz zu schweigen.
Ein bisschen Südsauer klingt freilich die erste amerikanische Reaktion.
Die USA wären befriedigt über eine rein arabische Lösung dieses Problems.
Nun also erklärt sich der Sudan bereit, die 6.000 oder 8.000 Mann mit Weib und Kind aufzunehmen, wie die sudanesische Nachrichtenagentur berichtet.
Ein völlig neuer Gedanke.
Auf den Sudan als Exil für die Palästinenser ist bisher noch niemand gekommen.
Die palästinensischen Bataillons sind da hinten im Sudan ziemlich weit weg vom Schuss.
Und es drängt sich geradezu die Parallele zum jüdischen Exil in Ägypten auf.
Der Sudan liegt nur ein paar hundert Kilometer weiter, Nile-Aufbau.
Sollen die Palästinenser da warten, bis sich ein palästinensischer Mose findet, der sie wieder ins gelobte Land zurückführt?
Im Grunde ist es wohl eine absurde Schlusspointe zu der Idee, die Palästina-Frage, dass sie sich heute wie vor 3000 Jahren dadurch lösen, dass man ein Volk ins Exil schickt.
In der arabischen Liga hat man sich von der Überraschung noch nicht erholt.
Eine Stellungnahme war heute Vormittag nicht zu erhalten.
Aber unwillige Reaktionen bei den am Libanon-Konflikt engagierten arabischen Staaten mag sich Numeri mit seinem Angebot schon einhandeln.
Algerien, Jordanien und die anderen haben ja nicht nur deshalb die Aufnahme der Teterin abgelehnt,
weil sie so viel Angst vor ihnen hätten, sondern weil es überhaupt keine politische Lösung des Palästinenser-Problems darstellt.
Arabische Beobachter sind schon seit einiger Zeit der Meinung, dass Israel trotz seiner militärischen Überlegenheit den Krieg um Beirut kaum noch zu seinen Gunsten entscheiden kann.
weil sich der zu erwartende Verlust an Menschen und Material bei einem Sturm auf Beirut weder innen- noch außenpolitisch verantworten ließe.
Die Lösung der Krise von Beirut muss anders aussehen.
Ob die Araber mit ihrer Verurteilung der Situation im Libanon Recht haben, ist natürlich schwer abzuschätzen.
Aber die unermüdliche Pendeldiplomatie des amerikanischen Sonderbeauftragten Philip Habib hindert vorläufig die Israelis daran, eine militärische Entscheidung zu suchen.
Und das kann eine ganze Zeit so weitergehen, bis nämlich die Israelis einsehen, dass sie zwar den Cordon Sanitaire im Libanon haben können, eine Grenzzone, in der sich kein palästinensischer Pädagin bewegen darf, nicht aber die Vernichtung oder das Exil der Palästinenser.
Was Numeri bewegt haben mag, die Aufnahme der palästinensischen Täter jenand zu bieten, bleibt vorläufig im Dunkeln.
Die Beziehungen des Sudan zu den USA sind überaus eng, aber nach sudanesischer Ansicht besonders in finanzieller Hinsicht noch enger sein.
Der Sudan ist seit einiger Zeit wirtschaftlich praktisch am Ende.
Dazu kommt, dass Numeri sich einer wachsenden innenpolitischen Opposition ausgeliefert sieht, der kaum noch Herr wird.
Und das spektakuläre Angebot kann sicherlich
zusätzlich der amerikanische Aufmerksamkeit auf sein geplagtes Land richten und die könnte sich auszahlen.
Es ist also nicht mehr als ein Zwischenspiel im bitterangsten Kampf um die Zukunft des Libanon und des palästinensischen Volkes.
Noch eine Meldung aus dem Libanon, eine Meldung, die nach Ansicht der Nachrichtenagentur EP zeigt, dass sich die Israelis möglicherweise auf einen längeren Aufenthalt im Süden des Landes einrichten.
Die israelische Fluggesellschaft El Al hat nämlich nun auch in der Stadt Sidon, also im besetzten Südlibanon, ein Büro eröffnet.
Bereits am Eröffnungstag stellten sich rund 250 libanesische und andere Reisenden
in diesem provisorischen Büro in einem israelischen Militärhauptquartier am Flugkartenarm.
El Al fliegt nicht aus dem Libanon, sondern bringt die Passagiere mit Autobussen zum 180 Kilometer südlich gelegenen Ben Gurion Flughafen bei Tel Aviv.
Das Büro in Sidon ist das zweite der El Al in einem arabischen Land, nach dem in Kairo, das nach dem israelisch-ägyptischen Friedensschluss 1979 eröffnet worden ist.
Gleichzeitig ist die israelische Fluggesellschaft die einzige, die jetzt im Südlibanon tätig ist.
Der internationale Flughafen von Beirut ist ja wegen der Kämpfe zwischen israelischen Streitkräften und palästinensischen Kämpfern geschlossen, sodass viele Libanesen erstmals eine Möglichkeit sehen, außer Landes zu reisen bzw.
zu fliegen.
Auf einen längeren Aufenthalt der Israelis im Südlibanon deutet nach der Nachrichtenagentur EPI auch hin, dass Straßen verbreitet und Straßenschilder in hebräischer Sprache aufgestellt werden und der israelische Schekel zum allgemeinen Zahlungsmittel im besetzten Süden geworden ist.
Offenbar mit Blick auf touristische Projekte mit dem Libanon verkaufen israelische Geschäfte auch bereits Landkarten des Libanon in englischer und hebräischer Sprache.
Im Namen Gottes des Barmherzigen hat Irans Revolutionsführer Khomeini vor drei Wochen zum Krieg gegen den Irak aufgerufen und er hat damit im Gegensatz zum Nachbarkrieg im Libanon auch noch den lieben Gott mit ins Spiel gebracht und den Krieg gleich zum Heiligen Krieg erklärt, indem die Perser quasi als letzte Station auch Jerusalem befreien wollten.
Und so hat man die Ramadan-Offensive gegen den Nachbarn Irak gestartet.
Gegen jenen Irak, der erst 20 Monate zuvor in Persien eingefallen war und dann in der Endphase äußerst blutiger und äußerst verlustreicher Kämpfe zurückgedrängt werden konnte.
Und auch die jetzige militärische Offensive Persiens scheint nicht zimperlich geführt zu werden.
Täglich melden beide Seiten riesige Verluste des Gegners.
Im Baghdad hieß es erst vor kurzem, das Schlachtfeld sei von Leichen übersät.
Noch lässt sich nicht abschätzen, wie destabilisierend dieser Grenzkrieg zwischen dem Iran und dem Irak auf die gesamte Region des Persischen Golfs wirken könnte.
In Teheran jedenfalls hat man nun eine erste Bilanz der Kämpfe gezogen.
Eine Bilanz, die allerdings mit Vorbehalt zu sehen ist, wie Ulrich Tiltner aus Teheran meint.
Aus iranischer Sicht ist die Ramadan-Offensive, also die Offensive Fastenmonat, ein überwältigender Erfolg.
Heereskommandeur Oberst Seyed Shirazi
bezifferte die irakischen Verluste während der Angriffe in den vergangenen zwei Wochen auf 5.000 Gefallene.
Bei den vier Etappen der Offensive seien an fünf verschiedenen Frontabschnitten 650 feindliche Panzer zerstört worden.
Allein 101 von den Panzern, die die irakischen Nachschubwege gesichert hätten, habe man unversehrt erobert.
Mit großem Propagandaaufwand wird der iranischen Bevölkerung erklärt,
dass es sich um die größten Erfolge in dem 22 Monate alten Golfkrieg handelt.
Die Angaben müssen jedoch bezweifelt werden.
In Wirklichkeit dürften die iranischen Hoffnungen, die an den Einmarsch in den Irak geknüpft worden waren, enttäuscht worden sein.
Am ersten Tag der Offensive hatten die islamischen Streitkräfte noch großen Erfolg.
Aber dann haben die irakischen Verbände die Invasion ganz offensichtlich gestoppt
und auch einen Teil des besetzten Territoriums wieder zurückerobert.
In Kommuniqués der Heeresführung in Bagdad wurde davon gesprochen, dass die iranischen Truppen panikartig vor den Irakis geflohen seien.
Und westliche Journalisten, die die Kampfgebiete nördlich der irakischen Industriestadt Bafra besichtigen durften, gewannen den Eindruck, dass der iranische Angriff tatsächlich zurückgeschlagen worden ist.
Die Kampfmoral der Iraker hat sich also gewaltig gesteigert.
Das arabische Nationalgefühl scheint die Truppen des irakischen Präsidenten Saddam Hussein neu beseelt zu haben.
Und auch eine von Teheran veröffentlichte Zahl stützt diese Sicht.
Es wurde die Gefangennahme von etwa 1000 irakischen Soldaten gemeldet.
Etwa 800 von ihnen wurden allein in den ersten Stunden der Offensive überwältigt.
Und die Angaben über Kriegsgefangene, das haben die knapp 1000 iranischen Militärkommuniqués gezeigt, stimmen in der Regel, da die irakischen Soldaten der Bevölkerung in Teheran meist gezeigt werden.
Aber das bisherige Scheitern der iranischen Großoffensive besagt noch nichts über den weiteren Verlauf des Golfkrieges.
Die islamische Führung in Teheran setzt auch bei den Kämpfen auf irakischem Territorium auf ihre Zermürbungstaktik.
Die zahlenmäßige Überlegenheit bei Soldaten und Kriegsfreiwilligen soll weiterhin genutzt werden.
Der islamischen Führung bleibt auch kein anderer Weg.
Denn man hat sich festgelegt, einen Kompromiss mit der irakischen Führung soll es nicht geben.
Die iranischen Forderungen nach Bestrafung des Aggressors
was in der Sprache der Mullahs Sturz von Saddam Hussein heißt und nach hohen Wiedergutmachungszahlungen für Kriegsschäden sollen gewaltsam durchgesetzt werden.
Revolutionsführer Ayatollah Ruhollah Khomeini selbst hat diese Forderungen immer wieder aufgestellt.
Er muss befürchten, dass seine Anhänger in der Gefolgschaft wanken würden, wenn er nicht als absoluter Sieger das Schlachtfeld verlässt.
Damit hat er sein Schicksal mehr denn je mit dem Ausgang des Krieges verknüpft."
Ulrich Tildner war das aus Teheran.
Soweit unsere Berichte aus dem Nahen Osten.
Die verschärfte Gangart der Vereinigten Staaten gegenüber Ostgeschäften der Europäer, konkret geht es ja um das Erdgasröhrengeschäft bzw.
um spätere Erdgaslieferungen der UdSSR an die Westeuropäer,
Dieser Handelskrieg der USA gegen die USSR sorgt nun fast täglich für neue Schlagzeilen.
Und nun ist auch bekannt geworden, dass auch Österreich von diesem amerikanischen Boykott betroffen ist.
Und zwar gibt es nachteilige Folgen durch das Regenembargo für Geschäfte der Vereinigten Edelstahlwerke.
Michael Kerbler von unserer Wirtschaftsredaktion hat recherchiert.
Die hauptbetroffenen bundesdeutschen Unternehmensmanager wie AIG-Chef Heinz Dürr und Industriepräsident Rolf Rodenstock verurteilen unisono die rigorosen Blockadebestimmungen des amerikanischen Präsidenten.
Diese Methoden, so AIG-Chef Dürr, gefährden die internationale Arbeitsteilung fundamental.
Rolf Rodenstock kommentiert, man könne nur den Kopf schütteln über diese unfassbare Maßnahme.
Gemeint ist die Anordnung des amerikanischen Präsidenten, dass amerikanische Firmen, aber auch Tochterunternehmen in Europa und Japan kein wichtiges technisches Gerät mehr liefern dürfen, das für den Bau der geplanten Erdgaspipeline von Sibirien nach Westeuropa benötigt wird.
was nicht nur die AEG, schottische, italienische und französische Unternehmen trifft, sondern auch die Vereinigten Edelstahlwerke in Österreich.
Das verstandlichste Edelstahlunternehmen hat nämlich mit der in Frankreich ansässigen amerikanischen Tochterfirma Presse Air France einen Zusammenarbeitsvertrag abgeschlossen, der die Fertigung von Kompressoren vorsieht.
Diese Kompressoren sind ein wichtiger Bestandteil der Pumpstationen entlang der Gaspipeline, in denen das Gas von Sibirien nach Westeuropa gepumpt werden soll.
Der Anteil der VEW an der Kompressorenfertigung, die nun durch das Reagan-Veto blockiert ist, beträgt rund 75%.
Die technisch heiklen Teile, sie machen rund 25% je Kompressor aus, würden von Preserve France zugeliefert werden.
Wie groß das Geschäft für die französische und die österreichische Firma sein könnte, lässt sich nur vage abschätzen.
Für jede Gasturbine ist ein Kompressor notwendig.
Bislang wurden von der Sowjetunion 125 Gasturbinen im Auftragswert von rund 14 Milliarden Schilling vergeben.
47 davon sollte von der AEG-Tochter Canis gefertigt werden.
Geht man davon aus, dass Österreich von der Sowjetunion einen Teil des Kompressorenauftrages erhalten könnte und stellt man außerdem in Rechnung, dass ein Kompressor der kleineren Bauart einen Wert von rund 15 Millionen Schilling repräsentiert, lässt sich abschätzen, welches Geschäft der VEW entgegen könnte.
In der VEW kann man gegenwärtig nur darauf vertrauen, dass die USA ihre Embargo-Maßnahme zurückziehen.
Wir müssen stillhalten und hoffen, hört man vom Sitz der Wiener verstaatlichen Edelstahlfirma.
Die VEW befindet sich damit in einer ähnlichen Situation wie die Essener Tochter Canis des angeschlagenen AEG-Konzerns.
Dort nämlich werden Gasturbinen gebaut, in die der entscheidende Teil, nämlich Rotoren, aus Fabriken der General Electric in den USA eingesetzt werden müssen.
Gasturbinen ohne Rotoren, hört man aus der Bundesrepublik Deutschland, seien so nutzlos wie ein Auto ohne Motor.
Nicht betroffen von der Blockade-Maßnahme des Weißen Hauses sind Lieferungen von VEW-Schweißelektroden.
Der Grund, das Know-how, stammt ausschließlich aus den technischen Entwicklungslabors der Böhler Schweißtechnik.
Seit mehr als einem Jahrzehnt werden diese Schweißelektroden, die für die Zusammenfügung der Gaspipeline-Rohre benötigt werden, in die Sowjetunion exportiert.
Der jüngste Auftrag an die Sowjetunion konnte übrigens gegen härteste Konkurrenz der Firmen Thyssen aus der Bundesrepublik Deutschland und dem Lincoln-Unternehmen in den USA erkämpft werden.
Nicht in Mitleidenschaft gezogen ist auch die Lieferung von Ölfeldrohren der Voestalpine AG.
Diese Rohre, die in die Bohrlöcher eingebracht werden, also Förderrohre und Isolierrohre gegen eventuell nachdrückende Gesteinsmassen sind, sollen ab 1983 an die Sowjetunion geliefert werden.
Auftragswert für die vier Jahre dauernde Lieferung beachtliche 14 Milliarden Schilling.
Außerdem liefert der Linzer Stahlkonzern 250.000 Tonnen Grobbläche an die Sowjetunion, die dort in einem speziellen Verfahren zu Gasrohren gerollt und verschweißt werden.
Die Europäer, aber auch die Sowjetunion sind seit Verhängung des Embargos und erst recht seit Verfügung der Embargo-Verschärfung mit Eifer daran, technologische Lösungen zu finden, um amerikanische Bauelemente zu ersetzen.
Der amerikanische Staatssekretär im Handelsministerium, Lionel Allmer, gab inzwischen bekannt, dass von den Embargo-Bestimmungen rund 20 Firmen, davon 13 Lizenznehmer und sieben amerikanische Tochtergesellschaften betroffen seien.
All diese Maßnahmen gab sich jüngst der sowjetische Vizegasminister Stepan Dereshov optimistisch, werden das Pipeline-Projekt, dessen Wert mit rund 255 Milliarden Schilling beziffert wird, nicht verhindern können.
Die Washington Post indes kommt angesichts der Maßnahmen der Reagan-Administration, die sogar Präsident Reagan empfahl, notfalls ausländische Firmen, die bei dem Erdgasgeschäft mitmachen, zu bestrafen, zu dem Schluss,
Allen offiziellen Dementist zum Trotz wird klar, dass sich Regern für einen totalen Wirtschaftskrieg gegen die Sowjetunion und ihre Satelliten rüstet.
Übersehen wird dabei, dass der US-Präsident damit auch seine wichtigen Verbündeten in Europa und auch das neutrale Österreich trifft.
Ein Bericht von Michael Kerbler war das eine Minute vor halb eins, zwölf Uhr und 29 Minuten ist es jetzt im Mittagsschanal und ich möchte Ihnen sagen, was Sie noch bis 13 Uhr in unserem Programm hören können.
Es gibt ein Gespräch mit dem Wirtschaftswissenschaftler Professor Nemchak, der ja heute seinen 75.
Geburtstag feiert.
Der Verein für Konsumenteninformation warnt vor unseriösen Versicherungsgeschäften.
Wir untersuchen die Situation der internationalen Fluggesellschaften und Kultur im Mittagsschanal.
Da gibt es ein Interview mit Fritz Mulya und wir berichten über das Salzburger Architektengespräch 1982.
Jetzt aber zur Situation im österreichischen Wohnbau.
In der Reihe der sommerlichen Pressekonferenzen hat sich heute Bauten-Staatssekretärin Eipel Dauer zu Wort gemeldet.
Sie zog eine Bilanz der bisherigen Maßnahmen des Sonderwohnbauprogramms des Bundes zur Ankurbelung der Bauwirtschaft und kündigte außerdem weitere Schritte zur Intensivierung der Bemühungen für die Althaussanierung und Stadterneuerung an.
Markus Sommersacher informiert.
Durchaus zufrieden mit der Wohnbautätigkeit der letzten fünf Jahre zeigte sich heute Wohnbaustatssekretärin Beatrix Eipeltauer.
Auch im vergangenen Jahr liege man mit 50.690 fertiggestellten Wohnungen gar nicht so schlecht, wie es manchmal von bösen Zungen behauptet werde, erklärte Eipeltauer heute.
Nach ihrer Ansicht wird auch das Sonderwohnbauprogramm des Bundes spätestens im nächsten Winter positive Auswirkungen auf die Bauwirtschaft zeigen.
Die 5.000 zusätzlichen Wohnungen im Zuge dieses Programms sollen 1984 und 1985 fertig werden und werden nach Schätzungen der Staatssekretärin mit einem Quadratmeterpreis von etwa 25 Schilling immer noch billiger sein als normal geförderte Wohnungen.
Die Länder Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Wien nehmen an dieser Sonderaktion teil.
Auf Oberösterreich entfallen 1314 Wohnungen, auf Salzburg 291, auf Tirol voraussichtlich 359, auf Vorarlberg 323, auf Kärnten 101 und auf die Bundeshauptstadt Wien 2289 Wohnungseinheiten.
Das heißt,
Bis auf 322 Wohnungen sind die geplanten 5.000 zusätzlichen Einheiten derzeit schon fix geplant.
Soviel zum Sonderwohnbauprogramm zur Ankurbelung der Bauwirtschaft.
Darüber hinaus will die Bundesregierung mit der sogenannten Althaus-Milliarde weitere Impulse an die Bauwirtschaft geben.
Nur ist das Echo auf diese Initiative in der Bevölkerung derzeit noch sehr gering.
Bis jetzt waren nämlich nur sehr wenige Althausbesitzer bereit, mit den relativ günstigen Konditionen dieses Gesetzes wesentliche Verbesserungen und Reparaturen an ihren Häusern vornehmen zu lassen.
Staatssekretärin Eipeltauer führt das aber zum Teil darauf zurück, dass dieses Gesetz ja erst seit kurzem in Kraft ist.
Diese Althausmilliarde, die heuer noch verbaut werden soll, muss aber auch von der Bevölkerung angenommen und in Anspruch genommen werden.
Wir sind sehr bemüht, den Kreditinstituten zu sagen, wie sie hier vorzugehen haben.
Wir sind sehr bemüht, den Wohnbauförderungsstellen der Länder hier an die Hand zu gehen, wenn es noch einzelne Unklarheiten gibt.
Ich möchte aber heute ganz deutlich sagen, dass hier für die Bevölkerung, für die alten Häuser, die erneuerungsbedürftig und verbesserungsbedürftig sind, doch hohe Beträge an günstigen Darlehen echt zur Verfügung stehen und dass davon nur in der Praxis Gebrauch gemacht werden muss.
Aber nicht allein mangelndes Interesse ist es, dass Eiffeltower für das nur stockende Anlaufen der Verbesserungsarbeiten an Althäusern im Zuge der Aktion Althausmilliarde verantwortlich macht.
Auch sie sieht Schwierigkeiten darin, dass sich langsam bald niemand mehr im Gestrüpp der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen zur Althausverbesserung auskennt.
Zum einen gibt es ja die sogenannte Wohnhausverbesserung für große Reparaturen an Häusern, daneben die Wohnungsverbesserung für die Mieter von Wohnungen in Althäusern und jetzt eben auch noch die Althausmilliarde.
Eipeltauer räumt also ein.
Ich gebe Ihnen aber zu, es ist wirklich schon ein gewisser Verbesserungsdschungel hier festzustellen.
Drum ja auch unsere Bemühungen, ein einheitliches Althausverbesserungsgesetz zu machen, worin man dann alles finden kann.
Allerdings nach dem derzeitigen Stand der Dinge, diese Althausmilliarde würde wieder nicht einbezogen.
Ich werde mir aber überlegen, ob man das nicht doch noch machen könnte.
Soviel zur Althausverbesserung.
Im Herbst dieses Jahres will Eipel Tower ihren Entwurf für eine Neuregelung der Wohnbauförderung dem Parlament übermitteln.
Und für die fernere Zukunft plant sie auch die Errichtung sogenannter Schiedsstellen zur außergerichtlichen Beilegung von Streitigkeiten zwischen Mietern oder Wohnungseigentümern und der gemeinnützigen Bauvereinigung, die die Wohnung errichtet hat.
Solche Schiedsstellen soll es nach den Plänen des Bauden-Ministeriums in allen Bundesländern geben.
Sie sollen in Zusammenarbeit mit dem Verein für Konsumenteninformation geschaffen werden und kostenlos in Anspruch genommen werden können.
Ein Mann hat heute Geburtstag, der die Wirtschaftspolitik der Nachkriegszeit in Österreich maßgeblich beeinflusst hat.
Prof. Dr. Franz Nemschak.
der Gründer und erster Leiter des Instituts für Wirtschaftsforschung nach dem Krieg.
Das Institut selbst hat es ja schon während des Krieges gegeben und Nemschak war bereits in den frühen 40er Jahren an diesem Institut tätig.
Nach 1945 hat er dann, ohne zunächst einen Auftrag zu haben, das Institut für Wirtschaftsforschung wieder aktiviert.
Geboren worden ist Nemschak am 27.
Juli 1907 in Graz, erst relativ spät, nämlich erst 1933 hat er zu studieren begonnen, und zwar Volkswirtschaft, Soziologie und Politologie.
Nemschak war unter anderem kaufmännischer Angestellter bei Kastner & Oehler, dem Grazer Großkaufhaus, und Wirtschaftsjurist bei den Stahlwerken Böhler-Kapfenberg.
1972 hat Nemschak dann die Leitung des Wirtschaftsforschungsinstitutes an seinen damaligen Mitarbeiter Professor Seidl abgegeben, der heute ja Staatssekretär im Finanzministerium ist, während das Institut in Dr. Helmut Kramer nun den dritten Chef in der Nachkriegszeit hat.
Prof. Nemschak hat dann noch bis 1978 das Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche geleitet, das sich vor allem mit den Unterschieden zwischen den westlichen und den östlichen Wirtschaftssystemen beschäftigt und aus einer Abteilung des Wirtschaftsforschungsinstituts hervorgegangen ist.
Seit 1978 ist Prof. Dr. Franz Nemschak in Pension, heute feiert er seinen 75.
Geburtstag und Hans Adler sprach aus diesem Anlass mit ihm.
Herr Professor Nemschak, Sie haben nach dem Krieg im Jahr 1945 das Institut für Wirtschaftsforschung eigentlich aus eigenem gegründet.
Es gab ja damals keinen Auftrag und niemand, der Ihnen einen Auftrag dazu geben hätte können.
Ja, es war wirklich so.
Ich bin während des Krieges mehr oder minder zufällig mit der Wirtschaftsforschung, mit der damaligen Wirtschaftsforschung in Kontakt gekommen.
Ich hatte einen Urlaub bekommen vom Militär und habe mich für die Wirtschaftsforschung interessiert.
Ich bin in das damalige Wiener Institut für Wirtschaftsforschung gegangen, das in der Börse untergebracht war und das eigentlich in voller Auflösung war.
Die Herren, die männlichen Mitglieder sind in das Altreich zurückgegangen.
Und ich bin da allein dagestanden mit einem Häufchen weiblicher Hilfskräfte.
Ich habe Räume besetzt in Bürgergebäude, die in Dach geblieben waren, eigentlich völlig ohne Auftrag.
Ich hörte damals zufällig, dass am Stubenring eine bekannte Persönlichkeit ehemaligen Österreichs, der Minister Heinl, aufgetaucht sei.
am Stubenring in der Handelskammer.
Und ich habe mich über Schutt und Asche durchgeschlagen auf den Stubenring, von der Börse auf den Stubenring.
Es war gar nicht so leicht, um diesen Heinl zu treffen.
Und der Heinl hat mich bestärkt und hat mir noch gesagt, dass er jetzt von seiner Partei die Aufgabe hat, die Kammern in Österreich wieder aufzubauen.
Und er fände meine Initiative ausgezeichnet,
Und wahrscheinlich wird er in der provisorischen Regierung, die in ein paar Tagen gebildet wird, eine Woche später ist die provisorische Regierung gebildet worden, wahrscheinlich wird er dort etwas wehren.
Und dann wird er alles, was ich gemacht habe, legitimieren und in Ordnung bringen.
Und so ist es dann geschehen.
Ich habe weitaus die Monate verwendet, um den Vorstand des Institutes zu konstituieren.
Und zwar nach dem Vorbild, das einmal gedacht war,
dass Vertreter aus beiden Lagern, dass sowohl Vertreter der Unternehmerseite als auch der Arbeiterseite, und zwar die Spitzenfunktionäre, die Präsidenten der Arbeiterkammer, die Präsidenten der Handelskammer, damals war es noch eine Handelskammer Wien, die Präsidenten des Gewerkschaftsbundes, die Präsidenten der Industriellen Vereinigung, der Präsidenten des Bankenverbandes, ein Vertreter des Staates.
Also ich habe einen Vorstand zusammengestellt, in dem die Spitzenvertreter der wirtschaftlichen Körperschaften
und auch des Staates vertreten waren.
Aber führt das nicht eigentlich ein bisschen zu sehr vielen Einflussnahmen auf die Entscheidungen von so einem Institut?
Ja, aber das war es, dass ich ausdrücklich, und das habe ich übernommen von meinen Anhörern von Mises und von Hayek, dass der Leiter des Institutes in der Auswahl seiner Mitarbeiter und in der Gestaltung seiner Arbeiten völlig
Wenn man diese Institute sieht und mit ihnen arbeitet, dann sieht man, dass sie eigentlich eine sehr vielfältige Arbeit tun und die nur eigentlich immer die Prognosen an der Öffentlichkeit auftauchen und dann zerredet werden.
Ist das Ihrer Ansicht nach eigentlich wirklich ein so zentraler Punkt, diese Prognosen, die Vorschau auf die Wirtschaft?
Oder ist nicht doch eigentlich ein Schwerpunkt die Untersuchung des Bestehenden und die möglichen Reaktionen daraus?
Es sind beides.
Sicherlich der Schwerpunkt ist eine ständige Analyse in Fortsetzungen, eine dauernde Analyse der bestehenden Verhältnisse im eigenen Lande, auf verschiedenen Gebieten, aber auch der internationalen Lage, sodass man beides muss.
Die Analyse ist natürlich die Grundlage.
Beneiden Sie eigentlich Ihre Nachfolger?
Sie haben Ihre Prognosen in einer Zeit erstellt der wirtschaftlichen Prosperität, in einer Zeit des Aufbaus, wo man eigentlich mit ziemlicher Sicherheit rechnen hat können, dass nach jedem wirtschaftlichen Einbruch auch wieder ein Aufstieg kommt.
Und mit dem kann man eigentlich doch heute nicht mehr rechnen.
Das heißt, Sie hatten es mit Ihren Prognosen nicht ganz so schwer, denn wenn Sie einmal daneben getroffen haben, dann hat die Wirtschaft das selbst wieder korrigiert.
Aber heute
tut's weh und man schaut mit schälen Augen auf jede falsche Prognose.
Ist das eigentlich ein Grund für Sie froh zu sein, dass Sie das nicht mehr tun müssen?
Die Prognosen sind auch zu meiner Zeit immer etwas Problematisches gewesen.
Es war in einer Phase eines vom gewissen Rückschlägen sicherlich gezeichneten langfristigen Aufschwungs in der Nachkriegszeit, wo im Laufe von zwei oder drei Jahrzehnten sich das Sozialprodukt vervierfacht hat, war es
verhältnismäßig nicht so schwierig, einigermaßen richtig zu prognostizieren.
Es war nur die Frage immer, um wie viel wird das Sozialprodukt wachsen?
Werden es drei Patienten sein?
Werden es fünf Patienten sein?
Werden es vier sein?
Es hat natürlich auch Einbrüche gegeben.
Es war zum Beispiel dieser elementare Einbruch
Vor dem ersten Preis-Lohn-Abkommen im Jahre 1951, als der Marshall-Plan Ende 1951, als in Österreich die Inflation, da war schon das fünfte Preis-Lohn-Abkommen, die Inflation sich äußerst virulent entwickelte, dass der Lebenserhaltungskosten-Index im Herbst schon um 45% oder an die 50%
gegenüber dem Vorjahr gestiegen war.
Es ist eine galoppierende Inflation, war im Gang und dort war es natürlich außerordentlich schwierig zu prognostizieren.
In der heutigen Krise redet man manchmal davon, dass das ähnlich wäre wie in den 30er-Jahren.
Sie haben diese 30er-Jahre ja schon erlebt.
Finden Sie wirklich etwas Vergleichbares?
Und hat sich das Instrumentarium der Wirtschaftspolitik und die Situation wirklich so ähnlich entwickelt?
Steht man heute mit demselben Instrumentarium einer neuen Situation gegenüber?
Es war in den 30er-Jahren und schon in den 20er-Jahren ein Klassenkampf auf Mord und Brand.
Parteien sind sich feindlich gegenübergestanden.
Keine Spur von Zusammenarbeit.
Ich habe daraus Lehren gezogen und meine Vision war, wir können mit den ungeheuren Schwierigkeiten, die wir nach dem Zweiten Weltkrieg hatten, nur die Probleme bewältigen, wenn wir Formen der Zusammenarbeit finden.
Da war eine völlig andere Grundstimmung.
Und heute, wie schön ist das?
Und heute ist diese Generation eigentlich nicht mehr da.
Und die Jungen, die jetzt da sind, die relativ jungen Leute, haben das alles nicht erlebt, sind in den Wohlstand hineingewachsen, haben keine Ahnung.
unter welchen Schwierigkeiten die Grundlagen für diesen Wohlstand geschaffen worden sind, stellen Ansprüche uferlos.
Es ist eine ganz andere Mentalität, eine wehleidige Jugend dann auch, wenn es härter wird, wenn man nicht mehr alle Jahre um drei oder vier Prozent mehr bekommt, real mehr bekommt, ist man höchst indigniert und unzufrieden.
Und sind nicht ein, dass es schon eine große Leistung wäre in einer Welt, die so unsicher ist.
Und dass alles verschärft wird durch die Tatsache, durch das Denungsschein, dass nunmehr die Atomkraft erfunden worden ist und es möglich ist, die Welt zu pulverisieren.
in einer offenbar weltweiten Rezessionsphase befinden.
Und das heute kann man ja nicht sagen, wie das weitergeht.
Aber möglicherweise werden die Historiker, wenn sie das Ganze überlebt haben, sagen, ja, die Leute im Jahre 82 waren bereits mitten in der ersten Phase einer weltweiten Krise.
einer neuen Weltwirtschaftskrise, die vielleicht noch größere Dimensionen und gefährlicher war, weil das Atom hier eine Rolle spielt, als die Krise in den 30er Jahren.
Herr Professor, ich danke Ihnen schön für das Gespräch und ich wünsche Ihnen nochmals alles Gute.
Ein Gespräch war das mit dem Wirtschaftswissenschaftler Prof. Franz Nemschak, der heute seinen 75.
Geburtstag feiert.
Hans Adler hat dieses Gespräch geführt.
Mit dem Slogan Versichern beruhigt wollen die privaten Versicherungen Herrn und Frau Österreicher seit einigen Jahren den Vorsorgegedanken näher bringen.
Versichert sein kann aber auch beunruhigen, nämlich dann, wenn man einen Vertrag unterschrieben hat, über dessen Konsequenzen man ihm unklar angelassen worden ist.
Der Verein für Konsumenteninformation hat nun heute Vormittag auf einer Pressekonferenz einigen Unternehmen vorgeworfen, sich vor allem im Bereich der Lebensversicherung unseriöse Geschäftspraktiken zu bedienen.
Hans-Christian Unger berichtet.
Im Mittelpunkt der Kritik von Fritz Koppe, dem Geschäftsführer des Vereins Konsumenteninformation, stand heute vor allem die Heimat-Winter-Tour-Versicherung sowie einige andere kleinere Lebensversicherungen, die weniger den eigenen Außendienst, sondern zunehmend unabhängige, freiberufliche Versicherungsmakler oder Vermögensberater einsetzen, die entweder übers Telefon ihre Dienste anbieten oder unerwartet vor der Wohnungstür stehen.
Diese Form der Geschäftsanbahnung ist zwar nicht verboten.
Bedenklich wird allerdings, was nachher kommt.
Da werden nämlich oft im Einzelnen Möglichkeiten der Steuerersparnis, schließlich eines der Hauptmotive für den Abschluss, vorgerechnet, die in keiner Weise den Einkommensverhältnissen des Betroffenen entsprechen.
Und hat man sich derart überrumpeln lassen und den Vertrag unterschrieben, folgt entweder bei der Übermittlung der Polizei oder spätestens beim Finanzamt die böse Überraschung auf dem Fuß.
Die Steuerersparnis ist dann bei weitem nicht so groß wie erwartet, wenn es überhaupt eine gibt, und die Prämie kann vom Haushaltsbudget einfach nicht verkraftet werden.
In solchen Fällen ist guter Rat teuer.
Grundsätzlich muss einmal festgestellt werden, dass das im Konsumentenschutzgesetz verankerte Rücktrittsrecht von sieben Tagen, wie bei allen Verträgen, die außerhalb der Geschäftsräume eines Unternehmens unterschrieben werden, auch für die Versicherung und die freiberuflichen Makler und Vermögensberater gilt.
Hat man zum Beispiel den Versicherungsvertrag bei einem Vertreter abgeschlossen, der Angestellter einer Versicherung ist, gibt es meist keine Schwierigkeiten und auch bei einer späteren Stornierung zeigen sich die renommierten Versicherungen eher kulant.
Die Heimat Winterthur und einige namentlich genannte Konkurrenzunternehmen werden aber nun von den Konsumentenschützern beschuldigt, das Rücktrittsrecht durch die Zwischenschaltung von freien Maklern zu umgehen.
Ihr Vorwurf?
Vertragspartner sei in diesem Fall nicht die Versicherung, sondern der Berater.
Gegenstand des Vertrages sei plötzlich nicht mehr der Versicherungsabschluss, sondern der bloße Auftrag, eine solche abzuschließen.
und weiß nun der Kunde nicht, bei welcher der Versicherungen der Makler den Vertrag abgeschlossen hat und will da zurücktreten, wird diese Forderung von der Versicherung nicht akzeptiert, weil er der Makler-Vertragspartner des Interessenten ist.
Dementsprechend kompliziert und teuer, wenn etwa ein Rechtsanwalt eingeschaltet werden muss oder das Steuern nur durch Zahlung einer mehr oder weniger hohen Gebühr möglich ist, wird in einem solchen Fall der Rücktritt.
Darüber hinaus wird dies noch durch einen anderen Trick der schwarzen Schafe in dieser grundsätzlich wichtigen und recht seriösen Branche erschwert.
Der Makler zahlt vorerst einmal im Namen des Kunden die erste Prämie aus eigener Tasche ein.
Und da die Ausstellung der Polizei länger als sieben Tage dauert, ist die Frist für den Rücktritt verstrichen.
Ob diese Methode gesetzeskonform ist, wird von den Konsumentenschützern und anscheinend auch von jenen Versicherungen, die auf diese Weise zu einem Geschäft gekommen sind, bezweifelt.
Denn kürzlich fällte ein Bezirksgericht ein Urteil, dass auch in einem solchen Fall das Recht auf kostenlosen Rücktritt besteht.
Die betroffene Versicherungsgesellschaft, die Heimat Winterthur, hat nämlich nach Aussage von Fritz Koppe auf eine Berufung verzichtet.
Ein Vertreter des Unternehmens war trotz Einladung bei der heutigen Pressekonferenz nicht anwesend.
Und die Sprecher des Versicherungsverbandes und der Makler haben sich von solchen Aktionen grundsätzlich distanziert.
Um die Missstände abzustellen, fordert nun der Verein Konsumenteninformation ein Verbot der Telefonwerbung und der Haustürgeschäfte für Versicherungsmakler und Vermögensberater durch eine Novelle zur Gewerbeordnung.
Sollte so etwas überhaupt zustande kommen, dann wird dazu sicherlich noch ein langer Verhandlungsweg notwendig sein.
Im Zusammenhang mit der jüngsten Diskussion um Person- und Amtsführung von Justizminister Broder, es geht hier ja um seine Weisungen in der AKH-Affäre, hat heute ÖVP-Generalsekretär Graf in Salzburg die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses über die jüngsten Vorgänge in der Justiz gefördert.
Graf kritisierte dabei auch die AKH-Untersuchungsrichterin Partik Pablé, die jüngst die neuerliche Verhaftung des im ersten AKH-Prozesses verurteilten ehemaligen Siemens-Manager Schweizer verfügt hatte, Werner Mück berichtet aus Salzburg.
Linienkämpfe zwischen Richtern, Staatsanwälten und dem Justizministerium, ein Häftling, der in bunter Folge freigelassen und wieder verhaftet werde, mitunter katastrophale Zustände in den Gefängnissen, dies alles sei ein Schandfleck für die österreichische Rechtskultur und Ausdruck tiefgreifender Unzukömmlichkeiten in der Justizverwaltung.
Mit dieser Beschreibung begründete heute Mittag ÖVP-Generalsekretär Michael Graf in Salzburg die Forderung seiner Partei nach Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der die Missstände in der Justiz aufklären soll.
Graf wörtlich.
dass es in der Justiz drunter und drüber geht und das hat uns dazu bewogen und wir verlangen das.
Wir von der ÖVP verlangen die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur
Überprüfung von Missständen in der Justizverwaltung.
Missständen insbesondere im Zusammenhang mit der Haft.
Die Zustände in den Untersuchungsgefängnissen sollen schrecklich sein.
Unzulängliche räumliche und personelle Ausstattung der Gerichte durch das Ministerium Broda und
was politisch am schwersten wiegt, auch der Verdacht einer Eingriffsjustiz durch eine Weisungspraxis des Justizministeriums gegenüber den Staatsanwaltschaften, die nicht gleichförmig ist.
Es werden immer sehr noble Motive angegeben,
Aber man hat den Eindruck, dass hier gerade in Haftsachen nicht gegenüber jedem Staatsbürger gleich vorgegangen wird, dass es Staatsbürger zweierlei Klassen gibt.
Die einen, die privilegiert werden vom Justizministerium und die anderen, die diesen Vorzug nicht genießen.
So weit der ÖVP-Generalsekretär in seiner Begründung für die Forderung seiner Partei nach Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, für dessen Vorsitz Graf heute den ÖVP-Abgeordneten und Justizsprecher Dr. Walter Hauser vorgeschlagen hat.
In diesem Zusammenhang griff Graf vor allem den freiheitlichen Bundesparteiobmann Norbert Steger heftig an und kritisierte auch die Untersuchungsrichterin Partik Pablé.
Es kann das kein Sozialist sein, der dem ministerpolitisch verbunden
Es kann das aber auch nicht ein FPÖ-Mann sein, da die FPÖ hier jetzt ganz deutlich ersichtlich die Richterin Bartik Pablé als für ihre politischen Zwecke einspannt und hier ein politisches Spiel treibt, das ich als abstoßend empfinde.
Ich meine insbesondere den FPÖ-Vorsitzenden Steger, der sich hier einer Richterin bedient.
Ich kritisiere auch schärfstens, dass die Frau Dr. Pablé selber nicht den Anstand besitzt, wenn sie schon Nationalratskandidatin, jetzt sogar Ministerkandidatin, wie ich in der Zeitung lese, ist, sich aus diesem heiklen politischen Verfahren selbst zurückzuziehen.
Ein Befangenheitsgrund liegt sicher vor.
Und jetzt gibt's noch Kulturberichte im ITAG-Journal.
Einer der populärsten Wiener Schauspieler, nämlich Fritz Mulya, spielt neben Helmut Lohner und Otto Schenk, neben Birgit Doll und Christoph Stadler, eine der Hauptrollen in der ersten Schauspielpremiere der heutigen Salzburger Festspiele, nämlich in Nestroys Posse, Der Zerrissene.
Hören Sie dazu das folgende Gespräch, das Volkmar Paschalt mit Fritz Mulya führte.
Herr Mulya, die Salzburger Festspiele, das hieß für Sie bisher einige Sommer lang den dicken Vetter auf dem Domplatz im Jedermann zu spielen.
Nun also Nestroy im Landestheater unter Otto Schenks Regie.
Spielen Sie eigentlich zum ersten Mal mit Otto Schenk Nestroy?
Ich spiele zum ersten Mal mit Otto Schenk überhaupt.
Ich mache zum ersten Mal mit Otto Schenk ein Nestroy.
Allerdings spiele ich nicht zum ersten Mal unter seiner Regie.
Ich habe schon begünnt.
bei ihm gespielt und weites Land im Akademietheater seiner Zeit.
Ist Nestroy für Sie so etwas wie ein Schlüsselautor geworden?
Ich denke daran, ich habe zuerst unlängst im Fernsehen wieder in einer Jubiläumsaufführung von Nestroys Liebesgeschichten und Heiratssachen gesehen und Sie haben auch sonst sehr viel in der Josefstadt und im Bruttheater immer wieder Nestroy gespielt.
und was Sie bitte nicht vergessen sollen, am Volkstheater.
Das Volkstheater war für mich eigentlich das große Tor zu Nestroy.
Ich habe vorher in Graz Nestroy gespielt, unter Epps und Adolfi, aber die Augen, den Mund und das Herz für Nestroy
und die haben mir eigentlich Gustav Manker geöffnet.
Manker hatte einen sehr eigenartigen Nestroy-Stil.
Er ist ung und er hat böse und er hat bissig gewesen.
Und da noch ein bisschen Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit einzubringen, war damals immer mein großes Ziel.
Und dann habe ich Nestroy an der Josefstadt gespielt, meistens unter Lindberghs Regie, und auch die beiden Burgtheater-Nestroys, die ich bis jetzt gespielt habe.
waren unter Lindberghs Regie und meine Antrittsrolle war ja, wie Sie wissen, der Gluthammer, den hat Otto Tausig seinerzeit gemacht.
Das ist jetzt der erste Nestroy unter Otto Schenk.
Nun, es hat sich bei mir etwas festgekrallt.
Ich habe
nachgedacht und weiß jetzt, dass man an Nestor von verschiedenen Seiten herangehen kann.
Man kann ihn ein bisschen zuckerlroser sehen, man kann ihn sehr böse sehen, man kann ihn ein bisschen komödiantisch sehen, man kann ihn ein bisschen grotesk sehen.
Ich weiß heute nicht für welche
Art, Nestor zu spielen, ich mich entscheiden würde, wenn ich selber für Meier Nestor inszenieren sollte.
Ich glaube, ich würde dieses Unterfangen jetzt nicht wagen.
Es ist mir lieber zu spielen.
Und nachdem ich ihn schon ziemlich
In der Pappmopp, wie man im Theater sagt, spiele ich diesen, meinen 16.
Nestor, sehr gerne.
In einer mir bisher nicht geläufigen Art.
Sehr komödiantisch, sehr beweglich.
und trotzdem Wortgetreue.
Das ist eine Mischung, die meiner Ansicht nach doch sehr erfolgversprechend ist.
Herr Muller, Sie haben damals im Burgtheater den Gluthammer gespielt und jetzt den Krautkopf.
Wie sehen Sie nun, wenn Sie Otto Schenk beobachten, wie er den Gluthammer spielt?
Ja, jünger, auf jeden Fall jünger.
Er spielt ihn so ähnlich, wie ich ihn gespielt habe.
Aber mit seiner Persönlichkeit, mit seinem Duktus, mit seiner Art.
Und ich bin aus dem Gluthammer herausgewachsen.
Ich gehe schon in das siebte Lebensjahrzehnt, also ich bin jetzt 62.
Ich glaube, für den Gluthammer wäre ich bei Gott schon zu alt.
Und für den Krautkopf bin ich nicht mehr zu jung.
Ich habe ein bisschen ein Hemmnis, weil ich immer meinen Freund Hugo Gottschlich noch im Ohr habe,
den Krautkopf gespült hat, wie ich den Glutammer gespült habe.
Und wenn man den klatschlich im Ohr hat, das kriegt man halt nicht raus.
Und das ist dann bei den Proben sehr schwer, dass man den Scheiß aus den Ohren kriegt.
Aber ich glaube, es ist gelungen.
Ich habe mir da etwas zusammengebaut, eine kleine Studie, und ich hoffe, dass das den Leuten auch gefallen wird.
Um Wege und Irrwege der zeitgenössischen Architektur geht es bei einer Veranstaltung der Internationalen Sommerakademie in Salzburg, die am Vormittag im Landesstudio des ORF eröffnet worden ist.
Michael Maier berichtet.
dass der Titel »Wege oder Irrwege« programmatisch für die Veranstaltung sein sollte, deutete schon zu Beginn der Präsident der Salzburger Sommerakademie Wilhelm Schmid an.
Er formulierte bereits das Misstrauen, mit dem auch der interessierte Laie heute meist Architektur gegenübersteht.
Ich selber bin an dieser Veranstaltung sehr interessiert, als Laie, der Architektur mehr ertragen muss, als er an ihrer Gestaltung mitwirken darf.
sind die meisten von uns konfrontiert mit den Irrwegen der Architektur, denn meistens ist das, was tatsächlich gebaut wird, doch eher den Irrwegen zuzurechnen, während das, was uns als gangbarer Weg überzeugt oder fasziniert, sehr oft nicht über die
Publikation in den Architekturzeitschriften hinauskommt.
Was hier noch relativ vorsichtig ausgedrückt wurde, hat ja zum Beispiel der Architekturhistoriker Julius Posner einst schon deftiger gesagt.
Zitat, sah man früher ein Bauschild, so erweckte das freudige Erwartung, sieht man heute eins, so erweckt es Furcht.
Dass diese Furcht mit den Verfehlungen der Moderne zusammenhängen könnte, mit ihren Beschränkungen auf nüchterne Formen, auf Beton und Glas, wird bei der Salzburger Veranstaltung wohl noch zur Sprache kommen.
Seine eigene, persönliche Kritik an der Architektur des 20.
Jahrhunderts und deren Vorreitern übte dann der Wiener Professor Wilhelm Holzbauer.
Ich bekenne mich zu einer Architektur, deren Wurzeln in einer pragmatischen Grundhaltung liegen und nicht in einer ideologischen.
Während das Wesen einer pragmatischen Haltung bei der Lösung einer Bauaufgabe die Interpretation der Aufgabe selbst ist, also die Transformierung eines baulichen Programmes unter Berücksichtigung der wesentlichen äußeren Umstände, ist der ideologische Ausgangspunkt ein intellektueller, die Formulierung eines weltanschaulichen Gedankens in einem Gebäude.
Eine pragmatische Architektur ist denn auch eine Architektur der Nerven, des Gespürs, entgegen einer Architektur des Intellekts.
Holzbau dokumentiert seinen Pragmatismus durch die Präsentation eigener Bauten aus der jüngeren Vergangenheit, so zum Beispiel dem Vorarlberger Landhaus.
Die Reihe von Vorträgen und Diskussionen wird morgen und übermorgen noch fortgesetzt, unter anderem mit den Architekten Gustav Peichl und Bruno Reichlin.
Und jetzt gibt's noch Kurzmeldungen.
Nahe Osten.
Der sudanesische Staatspräsident Numeri hat den von israelischen Truppen in Westbeirut eingeschlossenen PLO-Kämpfern Asyl angeboten.
Der Druck der israelischen Streitkräfte auf die PLO-Kämpfer in Beirut hält unterdessen an.
Iran, Irak.
Bei den Kämpfen am Persischen Golf dürfte der Iran in jüngster Zeit schwere Verluste erlitten haben.
Schwerere als der Irak.
Österreich.
Von amerikanischen Embargo gegen das westeuropäisch-sowjetische Erdgasröhrengeschäft sind auch die Vereinigten Edelstahlwerke betroffen.
Wie heute bekannt wurde, fertigen die VEW gemeinsam mit einer französischen Firma Kompressoren für Gasturbinen, die in der Pipeline eingesetzt werden sollen.
Die VEW sind an diesem Geschäft mit 75 Prozent beteiligt.
Bauten-Staatssekretärin Eipeltauer hat sich heute zufrieden über die Wohnbauleistung des vergangenen Jahres geäußert.
Eipel Tower sagte, es seien fast 50.700 Wohnungen fertiggestellt worden.
Mit einer Wohnbauquote von 6,7% liege Österreich im europäischen Mittelfeld.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend nur einige Auflockerungen, sonst meist stark bewölkt.
Und das war ein Mittagsschanal des aktuellen Dienstes für Redaktion und Technik.