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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Hier ist das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Udo Bachmeier begrüßt Sie.
Das, was wir Ihnen in der folgenden Stunde anzubieten haben, gleich nach den Nachrichten und dem Wetterbericht informieren wir Sie über die Folgen der Sintflutartigen Regenfälle im Burgenland.
In mehreren Gemeinden am Neusiedlersee sind Straßen und auch Weingärten überflutet und Keller unter Wasser.
Thema der politischen Berichterstattung, und zwar aus dem Ausland, ist die neuerliche Verschärfung des Libanon-Konflikts.
Israel setzt den Vernichtungsschlag gegen die Palästinenser fort, der Belagerungsring um Westbeirut wird enger, der Druck der USA auf Israel größer.
Israel werde sich nur vor Gott beugen, erklärte heute Ministerpräsident Begin.
Hohe politische Wellen schlägt in der Bundesrepublik Deutschland das mysteriöse Verschwinden eines Fernsehfilms über den nach dem Vorwurf des Landesverrats suspendierten Chef des Bayerischen Staatsschutzes Langemann.
Österreich Gesundheits- und Umweltschutzminister Steirer warnt vor einer Umweltkatastrophe.
Neue Gesetzesvorhaben zur Reinhaltung von Luft und Wasser sind geplant.
Die sogenannte Umverteilungsdiskussion der letzten Tage wurde heute fortgesetzt mit einer Stellungnahme der ÖVP-Abgeordneten Hubinek.
Sie sagte heute bei einer Pressekonferenz das bisher strikteste Nein der ÖVP zur Umverteilung.
Die Verhaftung des westdeutschen Rechtsextremisten Weil, mutmaßlicher Urheber der neonazistischen Anschläge in Wien und Salzburg, das ist neben der Umverteilungsdiskussion Hauptthema der Inlandspresse-Show.
Aus ganz Europa gehen auf Wien Friedensmärsche zu.
Abschließend, und zwar in der Zeit zwischen Morgen und Montag, wird auf der Arenawiese in Prater ein Friedenscamp stattfinden.
Heute Vormittag wurden Einzelheiten darüber bekannt.
Darüber hinaus informieren wir Sie über die große Begleitausstellung der am Montag beginnenden UNO-Weltraumkonferenz in Wien.
Die Kulturredaktion bringt ein Gespräch mit der Sängerin Anna Tomova-Sintow, die bei den Salzburger Festspielen als Ariadne auf Naxos auftritt.
Beim karintischen Sommer gibt es heute einen Egon-Friedell-Abend.
Ein Interview mit dem Kammer-Schauspieler Paul Hoffmann ist dazu geplant.
Zu Beginn jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Raimund Heller und gelesen werden die Meldungen von Peter Fichner.
Österreich.
In weiten Teilen des Burgenlandes haben Vermurungen im Gefolge heftiger Regenfälle zu Verkehrsbehinderungen geführt.
Die Gebiete Eisenstadt und Neusiedl sind am schwersten betroffen.
In Rust, Mörbisch, Breitenbrunn und mehreren anderen Seegemeinden sind die Zufahrts- und Ortsstraßen teilweise bis zu 40 Zentimeter hoch überflutet und unpassierbar.
Das Wasser ist bereits in mehrere Keller eingedrungen.
Auch im Seewinkel und auf den Straßen in Richtung Wien über das Leitergebirge sind einige Straßen unpassierbar.
Im Südburgenland ist vor allem der Bezirk Oberward betroffen.
Bäche und Flüsse sind teilweise aus den Ufern getreten.
Der westdeutsche Staatsbürger Eckehard Weil, der gestern Abend in Mönchkirchen unter dem Verdacht verhaftet wurde, in den vergangenen Wochen und Monaten in Wien und Salzburg antisemitisch motivierte Bombenanschläge verübt zu haben, hat sich bei seinem bisherigen Einvernahmen schweigsam gezeigt.
Wie die Austria-Presseagentur meldet, ist Weil auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bisher nicht eingegangen.
Im Gepäck des Mannes, der als rechtsradikaler Gewalttäter auf der Fahndungsliste der Interpol steht, wurden eine Pistole und zwei Reisepässe gefunden.
Der deutsche Pass lautet auf seinen eigenen, der österreichische auf einen anderen Namen.
Österreichs Industrie befürchtet, angesichts des sich weiter verzögernden weltweiten Konjunkturaufschwungs ihre Investitionstätigkeit weiter verringern zu müssen.
Wie die Industriellenvereinigung heute in einer Aussendung erklärt, hat die jüngste Konjunkturumfrage ergeben, dass jedes zweite Unternehmen einen zu niedrigen Auftragsstand meldet.
Es sei daher sicher, erklärte die Industriellenvereinigung, dass die heimische Industrie ihre Investitionen einschränken würde.
Konsequenz dieser Entwicklung sei, dass der notwendige Strukturwandel nur mit beträchtlicher Verzögerung ablaufe.
Diese Tatsache müsste auch von der Regierung zur Kenntnis genommen werden, fordert die Industriellen Vereinigung.
Von kommendem Montag an bis zum 21.
August ist Österreich Gastgeberland der zweiten großen Weltraumkonferenz der Vereinten Nationen.
Wien wird damit für zwei Wochen zum Zentrum der friedlichen Nutzung moderner Weltraumtechnologien.
Die Tagung in der Hofburg wird sich mit drei Themenbereichen befassen.
Stand und Zukunft von Weltraumwissenschaft und Technologie, praktische Anwendung für wirtschaftliche und soziale Fortschritte sowie internationale Zusammenarbeit vor allem zum Nutzen der dritten Welt.
Parallel zur Weltraumkonferenz findet im Wiener Messepalast eine Ausstellung statt, bei der Raumfahrzeuge und Raumstationen sowie Satelliten gezeigt werden.
Glanzstücke sind dabei das Modell des von Europa gebauten Weltraumlabors in Originalgröße, verkleinerte Modelle der amerikanischen Raumfähre, der sowjetischen Raumstationsajut und der europäischen Triggerrakete Ariane.
naher Ostern.
Nach einem Abflauen der Kämpfe in der Nacht haben heute früh die Angriffe der israelischen Armee auf West Beirut wieder eingesetzt.
Nähere Informationen über den Kampfverlauf liegen zur Stunde nicht vor.
Nach einer Meldung des staatlichen libanesischen Rundfunks ist es den Israelis gelungen, bei ihrem gestern begonnenen Angriff begrenzt vorzustoßen.
Vom Süden her sollen sie dabei auf drei palästinensische Flüchtlingslager vorgerückt sein.
Der israelische Generalstabschef Eitan erklärte, die Streitkräfte hätten strategisch wichtige Höhen in Beirut erobert, von denen aus sie palästinensische Stützpunkte einsehen könnten.
Über die Zahl der Opfer des gestrigen israelischen Großangriffs liegen unterschiedliche Meldungen vor.
Die israelische Armee beziffert die eigenen Verluste mit 19 Toten und 64 Verbundeten.
Nach Angaben eines syrischen Militärsprechers wurden gestern in Westbeirut 150 Israelis getötet oder verletzt.
Die eigenen Verluste geben die Syrer mit 31 Toten oder Verletzten an.
Nach Angaben von PLO-Chef Arafat sollen seit der israelischen Invasion im Libanon 30.000 Libanesen und Palästinenser getötet oder verletzt worden sein.
Die Zahl der Vermissten gibt Arafat mit 10.000 Menschen an.
Eine Million Menschen sind obdachlos.
In einem Schreiben an die Liga der Islamischen Welt bekräftigt Arafat neuerlich den Widerstandswillen der Palästinenser.
Er forderte die Islamische Liga auf, angesichts der Situation in Beirut eine entschlossene Haltung einzunehmen.
Der Konsultativrat der Islamischen Liga tagt derzeit in Jeddah zur Erörterung der Lage im Libanon.
Vereinte Nationen,
Der Weltsicherheitsrat hat Israel wegen des Vorstoßes nach Westbeirut und den neuerlichen Angriffen auf Palästinenser Stellungen getadelt.
Eine von Spanien und Jordanien vorgelegte Resolution wurde von 14 Mitgliedern des Sicherheitsrats angenommen.
Die USA enthielten sich der Stimme.
Auf eine ausdrückliche Verurteilung Israels wurde verzichtet, um einen amerikanischen Veto vorzubeugen.
Der Weltsicherheitsrat erneuerte seine Forderung, die Kampfhandlungen sofort einzustellen.
Indonesien Die Regierung in Jakarta ist angeblich bereit, die in Westbeirut eingeschlossenen PLO-Kämpfer aufzunehmen.
Ein Minister der indonesischen Regierung erklärte, sollte kein arabisches Land die Palästinenser aufnehmen, könne für sie auf einer der 13.000 indonesischen Inseln ein Platz gefunden werden.
Indonesien ist der bevölkerungsreichste muslimische Staat.
Er unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Israel und hat die Invasion im Libanon entschieden verurteilt.
Beobachter sehen in dem Angebot an die PLO jedoch eher eine symbolische Unterstützung als eine wirkliche Absichtserklärung.
Großbritannien Die Kriegsflotten der meisten Staaten sind nach Angaben der heute in London veröffentlichten jüngsten Ausgabe des James-Marine-Handbuch im vergangenen Jahr vergrößert worden.
Danach hat unter anderem die Sowjetunion ihre Rüstungsbemühungen auf Unterseeboote konzentriert, von denen jährlich zehn vom Stapel laufen.
Darüber hinaus werden in der Sowjetunion gegenwärtig neun Kriegsschiffe gebaut.
Beim Bau von U-Booten steht die Volksrepublik China der Sowjetunion jedoch kaum nach, wird in dem Marinehandbuch erklärt.
China verfügt jetzt über die drittgrößte U-Boot-Flotte der Welt.
Die USA stünden vor dem Problem, heißt es in der Dokumentation, Abstriche in früheren Programmen aufzuholen.
USA Das Budget-Defizit der amerikanischen Regierung wird im kommenden Jahr nach einer Prognose der New Yorker Federal Reserve Bank alle Prognosen in den Schatten stellen.
Der Bericht geht davon aus, dass der Fehlbetrag eine Größenordnung von 145 bis 170 Milliarden Dollar erreichen wird.
In ihrem Halbjahresbericht hatte die Regierung am vergangenen Freitag für das Haushaltsjahr 1983 ein Defizit von 115 Milliarden Dollar veranschlagt.
Türkei Die regierende Militärchonte hat zwei Kriegsrechtsbestimmungen über politische Versammlungen und Meinungsäußerungen gelockert.
Mit der Maßnahme soll eine öffentliche Diskussion über einen neuen Verfassungsentwurf ermöglicht werden.
Bestimmten Parteien und Personen ist jedoch weiterhin die Teilnahme an einer öffentlichen Debatte über die neue Verfassung verboten.
Italien
Die Geschäfte in Italien können künftig länger geöffnet bleiben.
Nach den Bestimmungen eines neuen Ladenschlussgesetzes müssen die Geschäfte zwar weiterhin an Sonntagen geschlossen bleiben, an Werktagen zwischen 7 und 20 Uhr können die Geschäftsinhaber jedoch selbst über die Öffnungszeiten entscheiden.
Die Läden dürfen allerdings nicht länger als 10 Stunden am Tag geöffnet sein.
Ausnahmen sollen unter anderem für Geschäfte gelten, in denen überwiegend Touristen einkaufen.
Die Region in Rom will mit den flexibleren Öffnungszeiten den Wettbewerb fördern und dazu beitragen, die Preise niedrig zu halten.
Griechenland.
Ein Erdstoß der Stärke 4,9 auf der internationalen Richterskala hat heute früh den Nordwesten Griechenlands erschüttert.
Meldungen über Personen oder Sachschäden liegen nicht vor.
Unter der Bevölkerung der Region löste das Bebern eine Panik aus.
Das Wetter.
Eine flache Tiefdruckzone erstreckt sich von den britischen Inseln und der Nordsee bis Mitteleuropa.
Österreich bleibt in den nächsten Tagen in ihrem Einflussbereich.
Das Wetter somit unbeständig.
Aussichten bis morgen früh.
Nur kurzzeitig aufgelockerte, meist starke oder geschlossene Bewölkung.
Häufig gewittrige Regenschauer, schwach windig.
Nachmittagstemperaturen 19 bis 24 Grad.
Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 12 bis 18 Grad.
Aussichten für morgen.
Vorübergehend aufgelockerte, meist aber starke Bewölkung und erneut lokale Regenschauer und Gebieterbildungen.
Schwacher bis mäßiger Wind aus westlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 19 bis 25 Grad.
Und das Wetter übermorgen Samstag.
anhaltend unbeständig, wenig Sonne, lokale gewittrige Schauer, Temperaturen bis 25 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien bedeckt 19 Grad, Nordwestwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 17 Grad, Nordwestwind 10.
Linz wolkig 24 Grad, Westwind 15.
Salzburg stark bewölkt, 23 Grad, Nordwind 10.
Innsbruck bedeckt 18 Grad Windstill.
Bregenz stark bewölkt, 20 Grad Nordwestwind 10.
Graz bedeckt Regen, 18 Grad Westwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
Und Klagenfurt stark bewölkt, 21 Grad Windstill.
12 Uhr und 12 Minuten war es soeben.
Weite Teile des Burgenlands wurden heute, wie Sie in den Nachrichten gehört haben, von schweren Unwettern heimgesucht.
Überschwemmungen, Überflutungen von Straßen und Kellern, Zerstörung von Weingärten sogar waren die Folgen.
Mehr hoffe ich jetzt von Gabi Wagen aus dem Landesstudio in Burgenland zu erfahren.
Wir haben nur Telefonverbindung.
Der Strom für die Studioleitung ist nämlich nach den Unwettern in Eisenstadt ausgefallen.
Frau Wagner, welche Gebiete sind vor allem betroffen?
Ja, grüß Gott.
Am stärksten betroffen sind im Burgenland die Bezirke Eisenstadt, Neusiedl und Mattersburg.
Im Zuge dieser Unwetter mussten in diesen Bezirken schon einige Straßen gesperrt werden.
Die Landesstraße zwischen Sankt Margarete und Ruf wurde durch einen meterhohen Erdrutsch verschüttet und die als Umleitung geplante Landesstraße überschützen ist eben schon falsch vermutet und gesperrt.
Auch Straßen um den Neusiedl sind gesperrt, so wie ganze Ortsdurchfahrten.
Es ist die Straße schwer vermohrt.
Das Wasser steht oft bis zu einem halben Meter hoch.
Und derzeit sind schon der Marien und sehr viele Feuerwehren, fast 300 Feuerwehrmänner sind im Einsatz, um hier das zu regeln.
Es haben sich auch Feuerwehren aus Niederösterreich bereit erklärt, wenn es notwendig ist, auch Einsatz hier zu machen.
Denn die Straßen müssen geräumt werden, Keller müssen ausgepumpt werden.
Und was auch für die Urlauber wichtig ist, zahlreiche Campingplätze werden gesichert, denn aus Burbach und Donnerskirchen wurde schon gemeldet, dass Zelte bereits unter Wasser stehen.
Und die Situation ist in den Einzelgemeinden katastrophal.
Wie Sie sich vorstellen können, die Weingärten, wir haben Berichte aus Burbach bekommen, wo das Wasser bis zu den Trauben hinsteht.
Und die Bauern sind also wirklich sehr erschüttert.
Und es ist aber noch nicht abzusehen, wann diese Behinderungen beseitigt werden können, wann diese Schäden aufgehoben werden können.
Über das Ausmaß kann auch noch nichts gesagt werden.
Denn im Burgenland regnet es noch weiter.
Dankeschön Gabi Wagner für diese ersten Informationen aus dem Burgenland.
Jetzt weiter bei uns mit politischer Berichterstattung im Mittagsschanal.
Auch heute setzte Israel sein Militärabenteuer im Libanon mit dem Versuch fort, die in West-Beirut eingeschlossenen Palästinenser und deren Führung unter Yassir Arafat zu vernichten.
Begleitet von neuerlichen Bombardements israelischer Kampfflugzeuge hatten israelische Panzer gestern erstmals die sogenannte Grüne Linie zwischen Ost- und West-Beirut überrollt.
Von drei Seiten her drangen israelische Einheiten in den muslimischen Stadtteil vor.
Der Belagerungsring wird jetzt immer enger.
Die schon arg in Mitleidenschaft gezogene Zivilbevölkerung wurde aufgefordert, an die Strände der Stadt zu flüchten.
Das Militärkommando in Tel Aviv dementierte Berichte, wonach es sich bei den jüngsten Angriffen bereits um den endgültigen Sturm auf die libanesische Hauptstadt handle.
Ungeachtet der internationalen Kritik wurden die Kämpfe auch heute fortgesetzt.
Laut PLO-Chef Arafat sind seit Beginn der israelischen Invasion im Libanon 30.000 Libanesen und Palästinenser getötet oder verletzt worden.
Hören Sie nun einen Bericht von Marcel Bott.
Eine Bilanz des Schreckens wurde heute Morgen vom libanesischen Regierungssender aufgemacht.
Die Opfer unter der Zivilbevölkerung sind sehr zahlreich.
Sie liegen bei mindestens 300 Toten und Verwundeten.
Zu Tausenden verbrachten die Menschen in West-Berut die Nacht unter freiem Himmel.
Das Wasserproblem hat sich verschärft, weil viele Bewohner der südlichen Vororte vor den kämpfenden Truppen in das Stadtzentrum zurückgewichen sind.
Viele Krankenhäuser und Hotels wurden getroffen, darunter das Journalistenhotel Commodore und das Gebäude, in dem die beiden führenden Zeitungen Beruts untergebracht sind.
Die Israelis sprechen von 50 Toten und 100 Verletzten auf Seiten des Gegners.
Die Israelis selbst haben nach eigenen Angaben die größten Verluste seit Beginn des Krieges erlitten, die an einem Tag zu beklagen waren.
Die PLO gibt an, die Israelis hätten 20 Panzer und 20 gepanzerte Fahrzeuge verloren.
Die Israelis wiederum behaupten, nur drei Panzer und drei Panzerwagen seien zerstört worden.
Es gibt keine verlässlichen Angaben über die Verluste auf Seiten der Palästinenser, die jedoch sehr hoch sein müssen.
Die Israelis bestätigten, dass die PLO-Kämpfer sehr heftigen Widerstand leisteten.
Das Kampfgebiet bildet praktisch ein Dreieck, in dem die Israelis nur langsam vorgerückt sind.
Ihre Stellungen liegen im Osten am Nationalmuseum und der sogenannten grünen Linie, die sie hier überschritten haben.
Im Westen an dem großen Palästinenser-Lager Burj al-Brajne und im Süden an der Küstenstraße.
Offenbar wollen die Israelis, bevor sie sich wieder an den Verhandlungstisch setzen, noch weitere palästinensische Stellungen einnehmen, um die Palästinenser so doch noch zum Abzug zu dringen.
Berochev Yassir Arafat erklärte indessen heute Morgen, dass die palästinensischen Kämpfer entschlossen sind, weiter zu kämpfen und Beirut nur unter bestimmten Bedingungen verlassen werden.
Es bleibt abzuwarten, ob sich heute im Laufe des Tages die mehr als deutliche Warnung, Präsident Reagan an Israel die Waffenruhe wieder herzustellen, positiv auswirken wird.
Die jüngsten israelischen Angriffe auf Westbeirut haben ja in aller Welt hektische, diplomatische Aktivitäten ausgelöst.
So hat der UNO-Sicherheitsrat den raschen Rückzug der israelischen Truppen aus Beirut gefordert.
Gleichzeitig wird Israel wegen seiner bisherigen Missachtung der Resolutionen zum Libanon-Konflikt getadelt.
Die USA enthielten sich der Stimme, die anderen Sicherheitsratsmitglieder stimmten für den Resolutionsentwurf.
Die Sowjetunion, die sich bisher auffallend zurückhält, verurteilte neuerlich die israelischen Angriffe und wies die Forderung Präsident Regens nach sofortigem Abzug der PLO aus Westbeirut zurück.
Moskau sprichte in dem Zusammenhang von grober diplomatischer Druckausübung.
Und die USA, Waffenlieferantin für Israel, überdenken zunehmend ihre Bereitschaft, Israel zu unterstützen.
Ein Krisenstab, US-Präsident Reagans, hat ja eine Liste theoretischer Schritte, wie es hieß, also Strafmaßnahmen gegen Israel zu ergreifen, vorgelegt.
Wenn gleich der israelische Außenminister Shamir in Washington von nicht grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und Israel sprach, so hat sich der Druck Reagans auf Begin mit der Auflage, das Feuer in Beirut unverzüglich einzustellen, doch wesentlich verstärkt.
Moshe Meisels berichtet aus der israelischen Hauptstadt.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin reagierte heute auf die präzedenzlos scharfe persönliche Note des amerikanischen Präsidenten Reagan an Begin, in der mit amerikanischen Schritten gegen Israel gedroht wird.
Israel werde den Druck auf die PLO-Kämpfer in Beirut nicht aufgeben, solange kein genauer Zeitplan für ihre Räumung aus West-Beirut bestimmt werden wird.
In Jerusalem zweifelt man an der Möglichkeit Reagans,
die PLO-Kämpfer aus Beirut zu räumen, wie es der Präsident in seiner Note an Begin verspricht.
Man wirft Regens vor, dass er mit dieser Note nur die Weigerung der PLO-Kämpfer stärkt, Beirut zu räumen und dass sie letzten Endes die Notwendigkeit eines Sturmes auf Westbeirut beschleunigen wird.
Jerusalem weist entschieden die Forderung Regens zurück, das Feuer in Beirut unverzüglich einzustellen und sich jeden weiteren Vormarsches in das Stadtzentrum zu enthalten.
In seiner Antwort an Präsident Reagan, die Ministerpräsident Begin vorbereitet, erklärt er, dass Israel äußerste Geduld und Zurückhaltung gewahrt hat, um dem amerikanischen Vermittler Philip Habib zu ermöglichen, ein Abkommen über die Räumung Peruts durch die PLO-Kämpfer zu erreichen.
Israel werde auf jeden Bruch der Waffenruhe durch die PLO-Kämpfer in Perut scharf reagieren und könnte das Feuer nicht einstellen, bis ein genauer Zeitplan für ihre Räumung festgelegt werden wird.
Der israelische Ministerpräsident Begin reagierte auf scharf auf die Erklärung des Vorsitzenden des Außenpolitischen Ausschusses im amerikanischen Senat, Charles Percy, man müsse Israel auf die Knie zwingen.
Der amerikanische Senator hat vergessen, dass das jüdische Volk sich nur vor Gott beugt, reagierte Begin und betonte, Israel werde seinen lebenswichtigen Sicherheitsinteressen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gewährleisten, bis die PLO-Kämpfer aus dem Libanon entfernt worden sind.
In Jerusalem ist man sich der Gefahr einer scharfen Reaktion Washingtons auf weitere Kampfhandlungen in Beirut bewusst, die in Einstellung der wirtschaftlichen Hilfe oder einem Waffenembargo ihren Ausdruck finden könnte.
Reagan spricht in seiner Note über die schwerwiegenden Folgen, die das Nichtbefolgen seiner Forderung auf die Beziehungen Washingtons zu Jerusalem haben könnte.
Man ist jedoch fest entschlossen, die Pelo-Kämpfer zu zwingen, Beirut zu räumen.
Die Opposition der Arbeiterparteien hat die gestrigen israelischen militärischen Schritte in Beirut verurteilt, mit der Behauptung, dass diese nicht vom Kabinett und Parlament bestätigt wurden und eine scharfe Skalierung der Situation bedeuten, die Israels Image in aller Welt schwer erschädigt.
Laut einer offiziellen Meldung des israelischen Militärsprechers sind bei den gestrigen Kämpfen in Beirut 19 israelische Soldaten getötet und 84 verwundet worden.
Die israelische Bewegung Friede Jetzt plant ab heute Abend eine Einkesselung der Residenz des israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin durchzuführen.
Mitglieder der Bewegung wollen sich in einer Kette entlang der Straßen konzentrieren, die das Wohnhaus des Ministerpräsidenten umgeben.
Es wird sich dabei um eine symbolische Aktion handeln, die die Einkesselung West-Beiruts durch das israelische Militär vergegenwärtigen soll.
Die Bewegung Friede jetzt fordert die sofortige Einstellung des zwecklosen Tötens und der unsinnigen Zerstörung in Beirut.
Soviel zum Libanon-Konflikt, Sie hörten Mosche Meisels.
12 Uhr, 22 war es soeben nach Österreich.
Verseuchtes Grundwasser in der Bundeshauptstadt Wien, Tannen und Fichten sterben in vielen Teilen Österreichs, 440.000 Tonnen Schwefeldioxid jährlich in der Luft, saurer Regen und kaputte, fast schon biologisch tote Flüsse in Teilen des Landes.
Auch in Österreich dickt schon laut und vernehmlich die Zeitbombe Umweltverschmutzung.
Wenn gleich vieles hierzulande noch nicht so im Argen liegt, wie etwa bei unseren deutschen Nachbarn.
Die Auseinandersetzung Ökologie-Ökonomie, die Rücksichtnahme auf eine lebenswerte Umwelt und vor allem ihre Erhaltung auch für zukünftige Generationen, das scheint zum zentralen Thema der nächsten Jahre, vielleicht Jahrzehnte zu werden.
Der Kampf um den Nationalpark Hohe Tauern ist nur ein Indiz für diese Auseinandersetzung.
Wie es um unsere Umwelt steht und was zu ihrer Sanierung und Rettung getan werden sollte, darüber führt die Fritz Besater mit Gesundheits- und Umweltschutzminister Kurt Steirer an dessen Urlaubsort das folgende Gespräch.
Herr Minister Steirer, wir sitzen hier in Mühlbach am Fuß des Hochkönigs.
Hinter uns ein Wasserfall.
Klingt alles noch sehr natürlich.
Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.
Im übrigen Österreich oder in Teilen davon hingegen ist jedenfalls die Luft, das Wasser, die Wälder, nur um nur drei Dinge zu nennen, nicht mehr in Ordnung.
Wenn nichts geschieht, wenn alles so weiter bleibt, wie es derzeit ist, wie lange kann man dann Luft noch atmen?
In Teilen von Wien muss man im Sommer quasi schon Gasmasken tragen.
Wie lange kann man noch in Flüssen baden?
Wie lange gibt es noch Wälder, die nicht vom sauren Regen dann bereits zerstört sind?
Das ist eine Frage, die in allen zivilisierten Ländern gestellt wird und die auch bei der Konferenz der Umweltschutzminister in Nairobi in diesem Jahr behandelt worden ist.
Das Problem des sauren Regens ist nicht nur in Österreich, sondern auch in der Bundesrepublik Deutschland, in Schweden und in Norwegen aktuell geworden.
Wir haben in Österreich eine sehr starke Gefährdung durch Schwefeldioxid, ungefähr 440.000 Tonnen Schwefeldioxid geraten in einem Jahr in die Luft.
Wir haben das Problem der Fließwässer noch nicht gelöst.
Während es zum Beispiel gelungen ist, und das ist eine positive Aussage, die Seen durch sehr umfangreiche Investitionen reinzubekommen, die meisten österreichischen Seen haben bereits Trinkwasserqualität, ist das nicht bei den Fließwässern gelungen.
Wir haben die Belastungen des Grundwassers durch halogenierte Kohlenwasserstoffe und ich brauche hier nicht auf das Problem
der Mitterndorfer Senke hinweisen, das ist hinlänglich bekannt geworden.
Und das ist vielleicht auch das Positive an dieser Umweltkatastrophe, und das ist eine solche, dass die österreichische Bevölkerung auf die Problematik aufmerksam geworden ist.
Und ich bin eigentlich sehr froh, dass wir jetzt in einer Entscheidungsphase stehen.
In einer Entscheidungsphase, in der es sich entscheiden wird, ob es uns gelingen wird, auch für unsere künftigen Generationen Umweltbedingungen zu erhalten, die ein Leben noch lebenswert gestalten.
Herr Minister Steirer, was bedeutet das, 440.000 Tonnen Schwefeldioxid in der Luft?
440.000 Tonnen Schwefeldioxid bedeutet, dass Schwefel einer sehr großen Konzentration in die Luft gelangt und dann als saurer Regen herniedergeht.
Schwefel ist auf der einen Seite ein schweres Umweltgift, in dem es Pflanzen in ihrem Wachstum hindert.
Wir wissen, dass das Tannen- und Fichtensterben hauptsächlich auf Schwefeldioxid zurückzuführen ist.
Auf der anderen Seite ist Schwefel auch ein Gift für den Menschen, und zwar bedingtes Atemstörungen, Lungenerkrankungen, chronische Bronchitis und wahrscheinlich auch Lungenkrebs.
Generell, wie würden Sie den Zustand unserer Umwelt, Luft, Wasser, Wald, wie würden Sie ihn charakterisieren?
Würden Sie einer Charakterisierung zustimmen, die da lautet ernst, aber nicht hoffnungslos?
Oder, um mit Karl Krauß zu sprechen, hoffnungslos, aber nicht ernst?
Ich würde sagen ernst, aber sicherlich nicht hoffnungslos, denn da könnte man ja nicht mehr Umweltschutzminister sein, wenn das aussichtslos wäre.
Ich glaube, dass bei einiger Vernunft und bei Anwendung verschiedener finanzieller Mittel es möglich sein müsste, den Zustand in Österreich zu erhalten, der Gott sei Dank im Vergleich zu anderen Staaten noch relativ gut ist.
Was kann ein Gesundheits- und Umweltschutzminister angesichts seiner Kompetenzen, seiner geringen Kompetenzen tun, außer die Öffentlichkeit zu mobilisieren, zu sagen, Kinder, passt gut auf, macht nicht so viel Dreck.
Was können Sie tun nach eineinhalb Jahren?
Ich glaube, dass es in diesen eineinhalb Jahren schon gelungen ist, das Umweltbewusstsein der österreichischen Bevölkerung unerhört zu steigern.
Es geht heute nicht mehr so, wie es vor vielen Jahren war, dass man die Umweltschutzbelange überhaupt missachtet.
Ich bin mir schon der Schwierigkeiten eines Umweltschutzministers bewusst, der nicht allzu viele Kompetenzen hat.
Aber eine sehr wichtige Kompetenz möchte ich doch anführen, das ist die Kompetenz der öffentlichen Meinung.
Und auf der anderen Seite ist es ja auch schon gelungen, durch diesen Druck der öffentlichen Meinung zum Beispiel die Reduktion des Bleigehalts im Benzin zu erzielen.
Und auch jetzt wird es zu einer Einigung mit den Ländern kommen,
zur Reduktion des Schwefels im Heizöl schwer.
Wir haben auch weitere andere neue Kompetenzen im Visier, zum Beispiel die neuen Gesetze, die durch das Ministeriengesetz nun für uns gewährleistet werden.
Das ist die Umweltverträglichkeitsprüfung, die Frage einer Umweltschutzanstalt.
Die Frage des Emissionsschutzgesetzes, die Frage des Sonderabfallbeseitigungsgesetzes und letzten Endes das Umweltchemikaliengesetz, das sind Materien, die in mein Ministerium kommen und ich bin sehr zuversichtlich, dass es damit gelingen wird, einen entsprechenden Umweltschutz in Österreich zu erzielen.
Sind Sie eigentlich ein Grüner?
Ja oder nein, ich kann Ihnen das schwer beantworten.
Ein Grüner in dem Sinne, wie er zum Beispiel heute in der Bundesrepublik als Partei fungiert, bin ich sicherlich nicht, weil ich glaube, dass der Umweltschutz nur dann eine Chance hat.
Und das ist meine feste Überzeugung, wenn sich auch die großen Parteien in diesem Lande mit dem Umweltschutzgedanken identifizieren und wenn sich vor allem die Sozialpartner damit identifizieren,
Ich nehme da hier an, also vor allem Industriellenvereinigung, Kammer der Gewerblichen Wirtschaft und Gewerkschaftsbund.
Nur dann hat eine Realisierung Chance.
Ohne dabei aber zu vergessen, dass viele gute Initiativen von Grünen, aber auch von manchen Bürgerinitiativen ausgegangen sind.
Denn heute, muss ich doch sagen, wenn sich heute die Anrainer eines kalorischen Kraftwerkes oder die Anrainer einer Autobahn über
Belästigungen, nicht nur durch Lärm, sondern auch durch Abgase beschweren, so ist das eine echte Verpflichtung für den Politiker, hier Abhilfe zu schaffen.
Gesundheitsminister Steirer warnt vor einer Umweltkatastrophe.
Es ist praktisch schon fünf vor zwölf, die Umweltzeitbombe tickt.
Unsere Zeit jetzt 12.29 Uhr.
Die Mittagsjournalthemen in der Zeit bis um 13 Uhr in Schlagzeilen.
Die Umverteilungsdiskussion in Österreich geht weiter, dazu auch die Inlandspresseschau.
Am kommenden Wochenende gibt es in Wien ein Friedenstreffen.
Wir informieren Sie über Hintergründe des Verschwindens eines TV-Films des ehemaligen bayerischen Staatsschützers Langemann.
Die Kulturredaktion bringt ein Gespräch mit dem Kammer-Schauspieler Paul Hoffmann über den karintischen Sommer 1982.
Nun zur Innenpolitik.
Die innenpolitische Diskussion um die Frage der Umverteilung hält weiterhin an.
Gestern hatten ÖVP-Wirtschaftssprecher Graf und der stellvertretende Beamtengewerkschaftschef Lichal gegen die etwa von SPÖ-Klubobmann Fischer geäußerten Überlegungen Stellung genommen, während der Wiener SPÖ-Klubobmann Edlinger angekündigt hatte, die Regierungspartei werde nichts unversucht lassen, um Beziehern kleiner Einkommen die Teuerung besser abzugelten als Besserverdienenden.
Zu dieser Problematik meldete sich heute ÖVP-Familiensprecherin Hubinek in einer Pressekonferenz zu Wort.
Aus der Parteizentrale der ÖVP meldet sich dazu direkt Hans Langsteiner.
Ausdrücklich in ihrer Eigenschaft als Stellvertreterin von Parteichef MOK deponierte ÖVP-Familiensprecherin Marga Hubinek heute das bisher vielleicht klarste Nein der Großen Oppositionspartei zu sozialistischen Umverteilungsideen.
Zwar werde man sich bemühen müssen, Beziehern niederer Einkommen mehr als die bloße Inflationsabgeltung zukommen zu lassen, doch bleibe die grundsätzliche Haltung der ÖVP davon unberührt.
Ich darf sehr deutlich sagen, dass hier also die ÖVP ein sehr deutliches Nein zu allen Bemühungen zu einer Umverteilung sagt.
Sie wird also hier einen vehementen Widerstand leisten.
Wir meinen, wenn sich hier also die rote Katze präsentiert mit einer Nivellierung der Einkommen, dann muss man bitte auch darauf hinweisen, dass jene, die heute mehr verdienen, das oft also aufgrund einer langen und intensiven Ausbildung hatten,
Angesichts einer Budgetsituation, die praktisch eine Bankrotterklärung der Republik zur Folge haben müsste, sei die Umverteilungsdiskussion, so Hubinik weiter, ebenso als Verschleierungsversuch zu bewerten, wie etwa auch die Debatte um die Arbeitszeitverkürzung.
In diesem Zusammenhang schlug Hubinik heute neuerlich flexible Arbeitszeitmodelle vor, die dem einzelnen Arbeitnehmer von der Teilzeitarbeit
über die Aufteilung eines Arbeitsplatzes auf zwei Beschäftigte bis zum gleitenden Übergang in die Pension mehr Zeitsouveränität einräumen sollten.
Hubinek dazu grundsätzlich.
Die Zeitsouveränität würde für mich bedeuten, dass der Einzelne selbst entscheidet, ob er mehr verdienen oder mehr Freizeit haben will.
Ich möchte diese Entscheidung
weg von den Gewerkschaften bringen und sie dem Einzelnen überlassen.
Die ÖVP-Politikerin schlug vor, dass der öffentliche Dienst diesbezügliche Modellversuche initiieren sollte und versprach, sich auch im Bereich der von der ÖVP kontrollierten Landesverwaltung für ihre Arbeitszeitvorschläge stark zu machen.
Die in Österreich seit einigen Tagen intensiv geführte sogenannte Umverteilungsdiskussion ist neben anderem auch das Thema der nun folgenden Inlandspresseschau.
Die Zitate aus Kommentaren der heutigen Tageszeitung hat Leopold Esterle ausgewählt.
Chefredakteur Franz Ortner schreibt heute in den Vorarlberger Nachrichten wörtlich von einem Umverteilungsgeschwätz, das derzeit im Gange sei.
Passieren tut nämlich wenig.
Die Sozialisten versuchen von elementaren Problemen dadurch abzulenken, dass sie den kleineren Lohnempfängern eine größere Teuerungsabgeltung zukommen lassen wollen als den höheren Gehaltsempfängern.
Die bürgerliche Seite argwöhnt da schlimme Nivellierung und ideologisch motiviert eine Vergrämung der Leistungsträger, die ohne dies stets und überall geschröpft werden.
Dabei geht es eher um ein Hornberger Schießen.
Meint Franz Ortner weiter.
Denn es ist vernünftig und sozial, den Kleinverdiener relativ mehr anzuheben als hohe Beamte und Angestellte.
Vernünftig einmal schon deswegen, weil auch die Politikerbezüge mit denen der hohen Beamten verkoppelt sind.
Und hier eine Dämpfung ein Gebot der Stunde ist.
Außerdem vernünftig, weil es sich bei den höheren Einkommensbeziehern um gesättigte Konsumenten handelt.
Hingegen die kleinen Einkommensbezieher in der Masse größere Umsätze tätigen und ihre Einnahmen zum Wohle der Wirtschaft gleich wieder ausgeben.
Und der Leitartikel der Vorarlberger Nachrichten schließt mit den Worten Über den sozialen Aspekt dieser Umverteilung braucht man nicht reden.
Sie darf nur nicht zur Dauereinrichtung werden und den Staat nicht aus der moralischen Verpflichtung entlassen, steuerliche Maßnahmen zu setzen, die die Progression mildern und den Leistungsanreiz fördern.
In den oberösterreichischen Nachrichten schreibt Reinhard Hampel unter dem bezeichnenden Titel Nix, aber sicher
So sehr auch von einer Umverteilung bei den Beamten die Rede ist, so oft auch den Beamten bei jeder Gehaltsrunde vorgeworfen wird, sie hätten ja einen sicheren Arbeitsplatz, daher bräuchten sie nicht so viel Gehalt, das Sprichwort, der Beamte hat nix, aber das hat er sicher, ist nun besonders attraktiv geworden.
Soweit Pressestimmen zur aktuellen Umverteilungsdiskussion.
Zweites Hauptthema der heutigen Kommentare ist die gestrige Pressekonferenz des NDP-Vorsitzenden Dr. Norbert Burga, in der dieser den angeblichen Bombenattentäter auf jüdische Persönlichkeiten und Geschäftseinrichtungen der jüngeren Vergangenheit an die Staatspolizei auszuliefern, angekündigt hatte.
Unter dem Titel »Flucht nach vorne« schreibt dazu Walter Primosch in der Kärntner Tageszeitung.
In informierten Kreisen in der Bundeshauptstadt vertritt man die Meinung, dass Burger mit seiner abenteuerlichen Geschichte einen riesigen Bluff startete, bei der selbst die Übergabe des angeblichen Ostagenten mit einkalkuliert worden sei.
Plausibler ist vielmehr die These, Burger will mit seiner Flucht nach vorne einen unliebsamen Mitläufer loswerden, um seine eigenen Leute besser decken zu können.
Es soll sich nämlich der Verdacht erhärtet haben,
dass die Täter aus dem NDP-Dunstkreis stammen.
Ob jener Deutsche dazugehört, der ebenfalls ein Rechtsextremer ist und von Burger wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen worden sein dürfte, werden die Untersuchungen zeigen.
Und Walter Primosch beendet seinen Leitartikel mit den Worten.
Ob so oder so, die Sache ist mehr als nur aufklärungsbedürftig, schockierend und unappetitlich.
In einem Kurzkommentar der Wiener Tageszeitung Die Presse liest man zum selben Thema.
Dass es doch gelungen ist, den Ort ausfindig zu machen und den Mann festzunehmen, ändert nichts an der Tatsache, dass hier eine Handvoll Extremisten krass gegen die Gesetze verstoßen hat.
Entweder haben sie den Mann in Selbstjustiz seiner Freiheit beraubt, oder sie haben ihn eine Zeit lang vor dem Zugriff der legitimen Staatsgewalt versteckt.
In beiden Fällen sind strafrechtliche Konsequenzen zu ziehen.
Das hat nichts mit einer politischen Überschätzung der Bürgerleute zu tun, aber viel mit Demokratie und Rechtsstaat.
Soweit die Presse.
In den Salzburger Nachrichten spricht Gerhard Neureiter schon im Titel seines Leitartikels den Sukkus seiner Gedanken aus.
Die Demokratie lässt sich verhöhnen.
Der Autor schreibt, man müsse auf die Sache eingehen, weil die österreichischen Behörden allem Anschein nach die Toleranz gegenüber Bürger zu weit getrieben hätten.
Wenn man sich daran erinnert, wie während des AKH-Skandals Untersuchungshaft bis hinauf zum Präsidenten der Industriellen Vereinigung verhängt wurde, um Licht in die Angelegenheit zu bringen, dann ist es unverständlich, dass ein Norbert Burger nicht schon seit Sonntag in der gleichen Untersuchungshaft saß, bis er sich bequemt hätte, der Behörde zu helfen.
Wenn die österreichische Demokratie so mit sich umspringen lässt, gerät sie in Gefahr.
12.37 Uhr.
Heute Nachmittag wird im Wiener Prater ein internationales Friedenstreffen eröffnet, zu dem pazifistische Gruppen aus mehreren europäischen Ländern in Wien erwartet werden.
In den nächsten Tagen wollen die Teilnehmer an der Veranstaltung im Kleinen in gemeinsamer Diskussion, Spiel und Arbeit Formen gewaltfreien Zusammenlebens exemplarisch erleben und damit gegen Rüstung und Krieg in der Welt protestieren.
Franz Köstler informiert.
In einer kriegerischen Welt soll Wien ein friedliches Wochenende erleben.
Pazifisten aus ganz Europa treffen im Laufe des heutigen Tages in Wien ein.
Als erstes ein Friedenszug Westberliner Frauen, die den Weg von der ehemaligen Deutschen in die österreichische Hauptstadt zu Fuß zurückgelegt haben.
Aus Großbritannien wird eine Radfahrergruppe erwartet, aus Skandinavien wird eine Abordnung der Frauen nach Wien kommen, die in den vergangenen Wochen einen aufsehenerregenden Friedenszug von Stockholm über Moskau nach Minsk, durch die Sowjetunion also, veranstaltet haben und dort mehr Erfolg und Zuspruch erfahren haben, als es der sowjetischen Regierung wünschenswert erschienen wäre.
Ein letzter Zug kommt schließlich aus Griechenland.
Auf der Arenawiese im Wiener Prater wird zurzeit das Friedenscamp aufgeschlagen, um das sich in den nächsten Tagen pazifistische Veranstaltungen entfalten werden.
Workshops, alternativen Zusammenlebens, Training gewaltloser Aktionen, was immer man sich darunter vorstellen mag.
Für einige Tage herrschen Utopie und Fantasie.
Ob man damit allein die Weltpolitik beeinflussen kann, zumal in einer Zeit die Kriege ja täglich erlebt, das bleibt freilich fraglich.
Markus Giesinger, einer der Organisatoren der Veranstaltung.
Wir wollen auch ein Recht auf Utopie haben, denn ich glaube, die Realität lässt sich auch nur bewältigen, wenn man, auch auf den St.
Nimmerleins-Tag bezogen, weiß, wo es langgehen soll.
Das ist für uns alle sehr wichtig.
Und wir versuchen eben doch auch hier innerhalb des Camps
die Utopie in kleinen Einheiten, in kleinen Formen doch auch vorleben zu können.
Das ist durchaus unser Anspruch.
Und glauben Sie, dass man auf dieser existenziellen Ebene die Weltpolitik ändern oder bestimmen kann?
Das glaube ich sehr wohl.
Denn sogenannte Realpolitik würde für uns nur bedeuten, immer den
real existierenden Gegebenheiten nachzurennen.
Wir wollen nicht nur, wenn es zum Beispiel die Panzerlieferung nach Argentinien eine Realität ist, wir wollen nicht nur an den Symptomen herumkritisieren, wir wollen diesen Tatsachen nicht nur nachrennen, sondern den ganzen
Symptome auf den Kron zu gehen.
Die Ursachen sind für uns sehr wichtig.
Das Thema Friede soll auch in die Stadt getragen werden, mit Kundgebungen gegen die nukleare Rüstung vor dem Stephansdom, Podiumsdiskussionen und anderen Veranstaltungen.
Genaues zu erfahren ist kaum möglich, denn zur Basisdemokratie, wie sie in diesen Friedenstagen betrieben werden soll, gehört es auch, dass Entscheidungen ad hoc von allen gemeinsam getroffen werden.
Friedenstreffen und Friedenscamp heute und am Wochenende in Wien.
Sie hörten einen Beitrag von Franz Kössler.
Wien wird ab kommenden Montag die Metropole der internationalen Weltraumforschung sein.
Dann beginnt in der Hofburg und im Messepalast die UNISPACE 82, die internationale Weltraumkonferenz.
Wissenschaftler aus Ost und West sind zum Teil schon in Wien eingetroffen.
Und gleichzeitig beginnt auch eine Weltraumausstellung, über die heute Näheres zu erfahren war.
Jürgen Jung wird berichtet.
25 Staaten haben Exponate zu dieser Ausstellung, die wir die Organisatoren sagen eine Ausstellung der Superlative ist, geschickt.
Auch Österreich hat einen Teil an der Weltraumfahrt.
Fenster für Raumschiffe wurden aus Österreich geliefert, bekannterweise von der Pleitefirma Klimatechnik Dautners.
Auf jeden Fall hat diese Ausstellung eine große Bedeutung für Österreich.
Dazu Direktor Gerd Hoffmann von der Wiener Messe AG.
Das internationale Weltraum-Rendezvous UNISPES 82 wird in seiner Vielfalt und von seinem Programm her eine der größten internationalen Weltraumausstellungen sein, die es je gegeben hat.
Wir haben zwei große Museen auf der Welt, das eine in den USA und das eine in der UdSSR, aber eine Weltraumausstellung mit einer
derartigen Breitenpalette von ausgestellten Originalobjekten hat es meines Wissens nach noch nie gegeben.
Neben den Originalmodellen der diversen Satelliten und Raumstationen und Raumschiffen werden wir auch Besuche von Kosmonauten und Astronauten erwarten können, die Amerika
Amerika hat den Besuch des ersten weiblichen Astronauten vorangekündigt.
Aus der UdSSR kommt die letzte Besatzung des bemannten Raumfluges nach Wien.
Und gibt es Möglichkeiten, dass man Kontakt mit diesen aufnehmen kann, die Besucher vor allem?
Alle ausstellenden Länder und Organisationen werden bestrebt sein, ganz direkt mit dem Publikum in Kontakt zu kommen, um ihnen
den Weltraum so nah wie möglich zu präsentieren.
Was sind die attraktivsten Objekte?
Ich glaube, dass das Europäische Spacelab, das wir leider beim Maria-Theresien-Denkmal aufstellen mussten, weil es in den Dimensionen nicht in den Messepalast gegangen ist, eines der attraktivsten Programme sein wird.
Und wie viele Objekte gibt es überhaupt?
Es sind mehr als 1000 Objekte auf 12.000 Quadratmetern, die wir hier im Messepalast präsentieren.
hat das Problem gegeben, dass man überhaupt die Amerikaner, die Russen und die Franzosen zusammenbekommen hat?
Wir sind uns eigentlich bewusst, welche eminent politische Bedeutung diese Ausstellung hat und die Zusammenarbeit und das Koordinieren der diversen Länderbeteiligungen hat uns in den letzten Tagen einige aufregende Momente besorgt.
Wir glauben aber, dass wir den richtigen Ton und auch die richtige Umgangsform in Österreich haben, um auch diese Probleme bewältigen zu können.
Eines konnte man, auch wenn die Objekte zum Teil noch gar nicht ausgepackt waren, heute schon sehen.
Die Ausstellung ist faszinierend.
Ein Stück Weltraum und Weltraumtechnik in Wien.
Die Highlights oder die Höhepunkte der Ausstellung sind neben dem erwähnten Space Lab
Sicher die komplette Interkosmos-Serie aus der UDSSR mit den Modellen der Raumstation Salyut und den Sojus-Raumschiffen.
Die Amerikaner bringen unter anderem original Mondgestein nach Wien, das man also berühren kann.
ein maßstabgerechtes Modell der US-Raumsonde, das auf dem Mars gelandet ist, dann das große Modell des Space Shuttles und einige Satelliten der Landsat-Serie.
Besuchen wird auch die Gelegenheit geboten,
in ein sogenanntes Planetenzimmer zu gehen, wo man Fotos der Planeten projizieren wird und ein Columbia-Theater wird einen Film über den letzten Flug Space Shuttle präsentieren.
Im Hof des Messepalastes sind einige Großantennen aufgestellt, weil im Rahmen der Ausstellung von den diversen Hallen
von den Besuchern auch Direktschaltungen in die Heimatländer der ausstellenden Staaten geplant sind.
Das heißt, man wird laufend online über Satellit mit den Staaten der Welt in Kontakt sein können.
Unter anderem planen die Russen auch eine Direktübertragung eines bemannten Raumfluges, der zurzeit UNISPACE 82 stattfinden wird.
Weltraumausstellung in Wien, Sie hörten einen Beitrag von Jürgen Jungwirth.
Anlass zu weitreichenden Spekulationen bietet derzeit in der Bundesrepublik Deutschland das mysteriöse Verschwinden eines Fernsehfilms und zwar über Machenschaften des suspendierten obersten bayerischen Staatsschützers Langemann.
Bisher gibt es kaum eine Erklärung dafür, wo der Film geblieben sein mag.
Er hätte, von der Moderatorin bereits angekündigt, am Dienstagabend im TV-Magazin Panorama des Norddeutschen Rundfunks ausgestrahlt werden sollen.
Der Film sollte Aufklärung bringen über neue Dokumente im Zusammenhang mit der Affäre um den zunächst unter dem Verdacht des Landesverrats Verhafteten, dann gegen Kaution wieder entlassenen Chef des Bayerischen Staatsschutzes Langemann.
Über Einzelheiten informiert sie Gottfried Smegg.
Am Dienstag gegen 21.35 Uhr war für die Moderatorin des NDR Magazins Panorama ein Albtraum wahr geworden.
Sie hatte in der Live-Sendung den Film über Langemann angesagt, aber der Beitrag kam nicht über den Bildschirm.
Er war auf unerklärliche Weise verschwunden und nicht aufzufinden.
Die fieberhaften Bemühungen, den brisanten Film zu finden, blieben erfolglos.
Die Mitarbeiter von Panorama hatten in den Archiven, den Schneideräumen, allen Fernsehstudios und sogar auf den Toiletten des NDR-Gebäudes in Hamburg ohne Ergebnis gefunden.
Der Beitrag muss auf dem etwa 100 Meter langen Weg vom Schneideraum zum Filmgeber aufgrund von Schlampereien abhandengekommen sein, so die Erklärung des Senders.
Das Verschwinden des Films, der bisher unveröffentlichte Dokumente hätte zeigen sollen, hat heftige Verdächtigungen ausgelöst.
Ein CSU-Sprecher schloss Machenschaften innerhalb des Norddeutschen Rundfunks nicht aus.
Den Film unter spektakulären Umständen nicht zu senden, könne interessanter sein, als ihn zu zeigen.
Die bayerische SPD sprach von einem brutalen Eingriff derjenigen, die von der Langemann-Affäre betroffen seien, während Bayerns FDP-Fraktion schlichte Schlamperei vermutete.
In ersten Zeitungskommentaren war sogar von einem Hauch von Watergate zu lesen.
Gestern Abend strahlte die ARD schließlich eine Rekonstruktion des Beitrags aus, der nach Angaben des Senders dem Inhalt nach vollständig gewesen sei, weil Kopien der wichtigsten Stellen vorhanden gewesen wären.
In dem Filmbeitrag ging es nach den Worten des Autors im Wesentlichen um den Tätigkeitsbereich von Langemann als Ministerialdirigent im Bayerischen Innenministerium, wo er unter anderem das Referat Verfassungsschutz durch Öffentlichkeitsarbeit geleitet hatte.
Die bisher schon sehr merkwürdige und teilweise groteske Affäre ist damit um eine Kuriosität reicher geworden.
Der Fall Langemann war von der Hamburger Zeitschrift konkret in die Öffentlichkeit gebracht worden.
Das linksgerichtete Magazin hatte über dubiose westdeutsche Geheimdienstpraktiken unter dem Codenamen Operation Eva in den 60er Jahren berichtet.
Dabei war unter anderem von der angeblichen Bespitzelung Präsident Nixons und Kardinal Königs die Rede.
Als Gewehrsmann hatte konkret Chefredakteur Bissinger, einst Pressesprecher des Hamburger Bürgermeisters Klose, den Leiter der Staatsschutzabteilung im Bayerischen Innenministerium Langemann genannt, der von 1957 bis 1970 als Agent für den Bundesnachrichtendienst tätig war.
Langemann wies jede Verantwortung für die Konkretveröffentlichung zurück.
Er habe mit seinem Ex-Freund, dem früheren Kriminalbeamten Frank Heigl, an einem gemeinsamen Buchprojekt über den Bundesnachrichtendienst gearbeitet.
Doch Heigl habe ihn getäuscht und das gesammelte Material gegen seinen Willen dem Hamburger Magazin verkauft.
Dieser Punkt wird in dem Film angezweifelt.
Zwei Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen Langemann wegen des Verdachts des Landesverrats und der Weitergabe vertraulicher Unterlagen unter Verletzung seiner Dienstpflichten haben bisher wenig konkrete Ergebnisse gebracht.
In einem vom Landtag eingesetzten Untersuchungsausschuss versuchten die bayerischen Abgeordneten mit geringem Erfolg, sich Klarheit über den undurchsichtigen und weit verzweigten Fall zu schaffen.
Der im Juli vorgelegte Untersuchungsbericht der CSU-Mehrheit ließ keinen Zweifel daran, dass sich Langemann im Dienst schuldhaft verhalten hat, machte aber nicht den bayerischen Innenminister Tandler, dem Langemann unterstellt war, verantwortlich.
Damit sollte die Angelegenheit vorerst abgeschlossen sein, um nicht zu einem Wahlkampfthema zu werden, denn in Bayern finden am 10.
Oktober Landtagswahlen statt.
Durch die plötzlich wieder aufgeflammte Publizität könnte der Fall Langemann im bayerischen Wahlkampf doch noch eine große Rolle spielen.
An Gerüchten und Spekulationen wird es in den nächsten Tagen nicht fehlen.
Gottfried Zmeck war der Berichterstatter.
12.50 Uhr wird es gleich ein Kulturbericht im Mittagsschanal.
Der Vorstand der Wiener Philharmoniker gibt heute in einer Pressekonferenz in Salzburg das Programm der Abonnement-Konzerte der Wiener Philharmoniker für die nächste Saison bekannt.
Und natürlich auch die Schallplattenproduktionen und Reisevorhaben des Orchesters.
Die Wiener Philharmoniker sind derzeit bei den Salzburger Festspielen bei sechs Opern und sieben Orchesterkonzerten eingesetzt.
Mit den Vorständen der Wiener Philharmoniker führte Volkmar Paschalk das folgende Gespräch.
Herr Prof. Altenburger, Sensation für die Abonnementkonzerte der nächsten Saison.
Herbert von Karajan wird eines dieser Abonnementkonzerte dirigieren.
Wie ist das dazu gekommen?
Wir freuen uns ganz besonders, dass Herr von Karajan unsere Einladung, ein Abonnementkonzert zu dirigieren, angenommen hat.
Und wir glauben auch unseren Abonnenten, damit eine Freude bereiten zu können.
Es ist daher gekommen, dass der Kontakt zu Herrn von Karajan über die Zusammenarbeit in Salzburg in den letzten Jahren, wenn ich so sagen darf, besonders herzlich geworden ist.
Und außerdem hat Herr von Karajan Pläne mit unserem Orchester vor, was Verfilmung von Werken symphonisch und Oper anbelangt.
Und im Rahmen einer verstärkten Zusammenarbeit in den nächsten Jahren mit ihm hat er uns eben auch dieses Abonnementkonzert zugesagt.
Bei dem er Haydn und die Fünfte von Tchaikovsky dirigieren wird.
Die übrigen Dirigenten der Abonnementkonzerte werden Lorin Marcel, Bernhard Heyding, Eugen Jochum, Janos Ferenczik,
Carlos Kleiber, André Brevin, Riccardo Mutti, Horst Stein und Claudia Apardo sein, zweimal Lorin Marcel, zweimal mit Mahler.
Sie arbeiten intensiver mit Lorin Marcel.
Zusammen ist er so etwas als Operndirektor wie ein heimlicher Chefdirigent der Philharmoniker.
Er ist für die Philharmoniker kein heimlicher Cheftirigent.
Aber wir freuen uns natürlich, dass durch seine Position als Operndirektor nun Marcel länger in Wien sein wird.
Und natürlich benutzen wir diese Gelegenheit, die sich hier bietet, auch um größere Projekte mit ihm realisieren zu können.
Ich darf hier erwähnen, dass wir für das IBS alle neun Maler-Sinfonien mit Marcel aufnehmen werden.
Für Politor-Werke von Richard Strauss und Dvorsak.
Und wenn ich noch zu unseren anderen Dirigenten sagen darf, wir sind sehr stolz auf unsere Dirigentenliste überhaupt.
Wir glauben, dass sie weltweit eigentlich ohne Beispiel ist.
Und ich glaube doch, dass es möglich ist, diese erste Garnitur, wenn ich so sagen darf, der Prominenz zu halten, dass wir es doch unserem philharmonischen Geist und unserer philharmonischen Idee zu danken haben, dass diese Dirigenten immer wieder gerne nach Wien kommen,
eigentlich ohne die Honorare hier zu bekommen, die sie auf der ganzen Welt ansonsten gewohnt sind.
Die Philharmoniker zahlen eigentlich nur einen Unkostenbeitrag.
Wir zahlen mehr oder weniger einen Unkostenbeitrag.
Es sind also keine Konzerthonorare im üblichen Umfang.
Besonders schön ist es auch, dass Sie Carlos Kleiber für das Karl-Bohem-Gedächtniskonzert gewinnen konnten.
Wir freuen uns sehr über den guten Kontakt, den wir zu Carlos Kleiber haben.
Wir haben mit ihm über die Abonnementkonzerte hinaus in den nächsten Jahren ja eine Reihe von Vorhaben.
Er wird auch in Wien ein Festwochenkonzert in der übernächsten Saison dirigieren, neben dem Abonnementkonzert.
Und wir werden 1985 mit ihm eine große Japanreise machen.
Gustav Mahler wird viel auf dem Programm stehen, Dvorsak im Zusammenhang eben mit ihren Schallplattenaufnahmen.
Dann natürlich Mozart, Beethoven, Richard Strauss, Brahms.
Daneben gibt es aber auch vier Werke des 20.
Jahrhunderts, Hindemith, Leitermeyer, Kodai und Honegger.
Heißt das, dass die Philharmoniker sich doch ein bisschen der Moderne zu öffnen bereit sind?
Und hoffen Sie, dass die Abonnenten der Philharmoniker, die ja als besonders konservativ verschrien sind, diesem Verlangen nachgehen?
Ich glaube, dieses Bemühen konnte man in den letzten Jahren sehr deutlich feststellen.
Wir haben uns sehr bemüht, verstärkt die Werke des 20.
Jahrhunderts in unsere Programme aufzunehmen.
Im vorigen Jahr hat es sogar einen kleinen Skandal gegeben mit dem Werk von Stockhausen.
Aber die Schwierigkeit, hier verstärkt Moderne einzusetzen, ist einfach
dass bei zehn Konzerten und neun verschiedenen Dirigenten hier in erster Linie natürlich die Werke der Wiener Klassik auf Wunsch der Dirigenten auch gespielt werden.
Das Zweite ist, dass wir Koppelungen machen müssen aus Termingründen mit den Plattenvorhaben.
Und es soll nicht unerwähnt sein, dass wir unsere Hauptaufgabe als Orchester eigentlich darin sehen, dass wir die Pflege und die Fortführung der Klassik, der Wiener Tradition, der Wiener Klassik
als unsere vornehmste Aufgabe sehen.
Herr Professor Riesl, Sie sind neuer Geschäftsführer der Wiener Philharmoniker.
Sie können uns vielleicht ein bisschen über die wichtigsten Vorhaben der Philharmoniker informieren, die außerhalb dieser Konzerte stattfinden, also Reisen, Schallplatten und so weiter.
Ja, Schallplatten, wir
legen großen Wert darauf, dass wir ganze Projekte durchführen.
Das heißt also Gesamtaufnahmen, zum Beispiel, wie wir es jetzt beginnen, eine Dvorsak-Serie, beziehungsweise einen großen Malerzyklus mit CBS, alle Malersymphonien unter Laurin Marcel.
Dann die Polydor setzt fort mit der Brahms-Mozart-Serie unter Bernstein.
Wir machen mit Kleiber die vierte und die sechste Sinfonie von Beethoven.
Wir werden uns bemühen, im kommenden Juni mit Ver von Verdi die Aida-Gesamtaufnahme unter Meta mit Pavarotti unterzubringen.
Das werden in groben Zügen die Platten.
Wir werden auch Filme mit Bernstein weitermachen.
Im September werden wir mit ihm eben die zweite Brahms auf Film aufnehmen.
Das Violinkonzert von Brahms mit Guido Krämer als Solisten.
Das Brahms-Doppelkonzert mit Krämer und Maisky.
Die zweite Streicherserienade und die Jupiter-Sinfonie.
Und im Dezember unter Greiber auch ein Film, vierte und sechste Beethoven.
Was Reisen anlangt, haben wir im kommenden April eine größere Japanreise unter Lauren Marcel.
Wir haben mit Bernstein eine kleine Deutschlandreise München und Berlin.
Wir fahren mit Karajan nach Sofia für ein Konzert.
Marcel ebenfalls ein Konzert in Budapest.
Und zum Anlässe des 150.
Geburtstages von Johannes Brahms zum Brahms-Fest nach Hamburg unter Lauren Marcel, bei dem Bollini das zweite Klavierkonzert und die zweite Sinfonie von Brahms gespielt wird.
Reisen noch einmal.
Wir möchten uns bemühen, auch in den österreichischen Bundesländern zu spielen.
Wir spielen in der kommenden Saison also viermal in Linz, ein Konzert in Bregenz, die Mozartwoche in Salzburg mit vier Konzerten wie jedes Jahr und auch ein Konzert in Villach unter Lorin Marcel.
Herr Prof. Altenburger, die Wiener Philharmoniker sind ja eigentlich auch das Opernorchester der Wiener Staatsoper.
Nun ist es so, dass am 1.
September Lorin Marcel dort einziehen wird, wie man immer wieder hört, auch auf Betreiben von der Wiener Philharmoniker, dass Lorin Marcel der Staatsoperndirektor geworden ist.
Wie stehen Sie nun zu den doch relativ negativen Kritiken, die Lorin Marcel bisher in Österreich erhalten hat und wie stehen Sie überhaupt zu dem Blocksystem, das er einführen will?
Wir glauben, dass das Blocksystem nicht für uns, also es aus unserer Sicht gesehen, nicht so große Veränderungen mit sich bringen wird, weil Herr Marcel sicherlich nicht etwas Gewachsenes mit Gewalt umändern wird wollen.
Und was die Kritiken anbelangt, die Herr Marcel bekommt, sehen wir eigentlich
eigentlich sehr erstaunt darüber.
Wir haben eigentlich wenig Verständnis für die Schärfe, mit der man seine Person kritisiert und finden die Mängel, die man bei ihm so findet, dass er kalt wäre und diese Dinge weit überzeichnet und weit übertrieben.
Ich kann nur sagen, dass unser Orchester Herrn Marcel als eine der größten Begabungen seiner Generation betrachtet und dass wir mit ihm sehr, sehr gerne gearbeitet haben.
Und wir können nur mit Staunen feststellen, dass Herr Marcel schlechte Kritiken hat, seit er zum Operndirektor ernannt wurde, während er vorher, wie er noch nur Konzertdirigent bei uns war, eigentlich von der Presse sehr gut immer beurteilt wurde.
Und kurz vor 13 Uhr jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
In weiten Teilen des Burgenlandes ist es nach Gewittern zu Vermurungen gekommen.
Am schwersten betroffen sind die Gebiete Eisenstadt und Neusiedl.
In Rustmörbisch, Breitenbrunn und anderen Seegemeinden wurden Straßen teilweise bis zu 50 Zentimeter hoch überflutet.
Ebenso Campingplätze und Weingärten.
Auch im Seewinkel und auf den Straßen in Richtung Wien über das Leitergebirge gibt es Behinderungen.
Im Südburgenland ist vor allem der Bezirk Oberward betroffen.
Nach Meinung von Gesundheitsminister Steirer müsste es möglich sein, bei einiger Vernunft, den in Österreich verglichen mit anderen Staaten, noch guten Zustand der Umwelt zu erhalten.
Die stellvertretende ÖVP-Vorsitzende Hubinek hat sich für die Verwirklichung neuer Arbeitszeitmodelle zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze anstelle der gegenwärtigen Umverteilungsdiskussion ausgesprochen.
Wetteraussichten bis heute Abend.
Wenig Sonne, meist stark bewölkt, häufig gewittrige Regenschauer.
Nachmittagstemperaturen 19 bis 24 Grad.
Kürzes Nachrichten und die Wetterprognose beschließen das Mittagsjournal.
Einblendung: Markus Giesinger (Organisator)
Mitwirkende:
Kössler, Franz [Gestaltung]
, Giesinger, Markus [Interviewte/r]
Datum:
1982.08.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten