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KI-generiertes Transkript
Das war's dann.
Guten Tag meine Damen und Herren, bei einer Stunde Mittagsinformation begrüßt Sie Karl Jokowsky.
Zwei Themenbereiche stehen heute im Mittelpunkt unserer Sendung.
Das Gipfeltreffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Carter und dem russischen Staats- und Parteichef Brezhnev in Wien.
Wir berichten gleich nach den Nachrichten über die Ankunft des sowjetischen Staats- und Parteichefs vor ca.
1,25 Stunden auf dem Flughafen Schwechat.
Der amerikanische Präsident ist ja seit gestern Abend in Wien.
Weiters informieren wir über den Themenkatalog der Gespräche dieses Gipfeltreffens.
Zweites Hauptthema des Journals, der Rücktritt von ÖVP-Obmann Josef Taus.
Dazu planen wir eine Analyse und bringen Kommentare aus den Leitartikeln der österreichischen Tageszeitungen.
Weitere Beiträge, die auf dem Programm stehen.
Mineralölwirtschaft bereitet neuen Benzinpreisantrag vor.
Superbenzin soll 8 Schilling 50 kosten.
Und Anleihezinsen in Österreich steigen wieder.
Die Kulturredaktion bringt gegen Ende des Journals eine Vorschau auf die heutige Staatsopernpremiere.
Gegeben wird Mozarts Entführung aus dem Serai und Stellungnahmen von DDR-Autoren, die sich in Österreich auf Besuch befinden, über die Situation der Schriftsteller in der DDR.
Zu Beginn hören Sie jetzt Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Feder Holi und Sprecher Wolfgang Hofeneder.
Österreich.
Der amerikanische Präsident Carter und der sowjetische Staats- und Parteichef Brezhnev, die sich zu ihrem Gipfeltreffen in Wien aufhalten, werden heute kurz vor 18 Uhr in der Präsidentschaftskanzlei zum ersten Mal zusammentreffen.
Für diese Begegnung, kurz vor dem Höflichkeitsbesuch bei Bundespräsident Kirchschläger, sind nach dem Protokoll etwa 10 Minuten vorgesehen.
Brezhnev ist vor etwas mehr als einer Stunde an Bord einer Sondermaschine in Wien-Schwechat eingetroffen.
In Appellen an den amerikanischen Präsidenten Carter und den sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev hat die österreichische Sektion der Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International die Regierung an beider Länder ersucht, die Todesstrafe abzuschaffen.
Die sowjetische Presse berichtet von etwa 30 Hinrichtungen pro Jahr.
In den Vereinigten Staaten gibt es derzeit 500 Menschen, die zum Tode verurteilt wurden.
Wie Amnesty International weiter betont, spiele die Hautfarbe bei Verurteilungen in den USA nach wie vor eine entscheidende Rolle.
Italien.
Nach der Wahlniederlage der italienischen Kommunisten bei den Parlaments- und Europawahlen werden personelle Veränderungen in der KPI-Führung nicht ausgeschlossen.
Die Zeitung Corriere della Sera hält es für möglich, dass Generalsekretär Berlinguer mit wachsender innerparteilicher Kritik rechnen muss.
Das Blattschreibt in seiner heutigen Ausgabe möglicherweise werde Berlinguer zwei Stellvertreter erhalten.
Ungarn.
Aufgrund des niedrigen Dieselölpreises verlangt das Finanzministerium in Budapest ab heute für alle ausländischen Autobusse und Lastkraftwagen, deren Motoren mit Dieselöl betrieben werden, zum Auftanken eine Sondererlaubnis.
Die Sondergenehmigung, die von den ungarischen Grenzorganen kontrolliert werden soll, kann bei den Wechselstuben an den Grenzübergängen erworben werden.
Israel.
Landwirtschaftsminister Sharon richtet in einem heute von der Zeitung Maadi veröffentlichten Interview scharfe Attacken gegen die USA.
Sharon wirft Washington vor, den Friedensprozess im Nahen Osten zu gefährden und Israel einem palästinensischen Staat in Westjordanien und Gaza aufzuzwingen.
Der israelische Landwirtschaftsminister meint, der Eintritt der Amerikaner in die Autonomieverhandlungen, bei denen ihre Position wesentlich härter ist als die der Ägypter, gefährde den Friedensprozess.
Die Zeitung Haaretz schreibt heute, Präsident Carter habe Ministerpräsident Begim in einer neuen Botschaft aufgefordert, bei Operationen gegen Freischädler im Libanon keine amerikanischen Waffen einzusetzen.
Carter habe außerdem verlangt, dass Israel keine amerikanischen Waffen oder sonstige Ausrüstungen an die christlichen Milizen von Major Haddad im Südlibanon abtritt.
Libyen.
Mitglieder des Revolutionsrates und sämtliche palästinensische Organisationen haben in Tripolis Maßnahmen besprochen, um Angriffe auf Libyen zu verhindern.
Wie ein Sprecher der Palästinense erklärte, sei die Koordinierung von Aktionen erörtert worden, mit denen antipalästinensische Komplotte zerschlagen werden sollen.
Ein Angriff gegen Libyen sei nach dem israelischen-ägyptischen Friedensvertrag durchaus möglich, sagte der Sprecher.
USA
Nach Mitteilung des amerikanischen Außenministeriums prüfen die Vereinigten Staaten derzeit die Eignung der drei Pazifikinseln Wake, Midway und Palmyra als mögliche Zwischenlagerstätten für abgebrannte Atombrennstäbe.
Die Inseln sind unbewohnt und gehören der amerikanischen Regierung, nur Palmyra befindet sich in Privatbesitz.
Jährlich eine Milliarde Dollar, das sind umgerechnet etwa 14 Milliarden Schilling, müssen amerikanische Unternehmen als Exportverluste abschreiben, seit es ihnen gesetzlich verboten ist, Beamte ausländischer Regierungen mit Schmiergeldern zu bestechen.
Diese Zahl, die sich hauptsächlich auf Schätzungen einzelner Firmen stützt, hat der Handelsberater von Präsident Carter gestern vor dem Kongress genannt.
Ein Parlamentsausschuss in Washington befasst sich gegenwärtig mit Gesetzen und Bestimmungen, die die Ausfuhr amerikanischer Waren behindern.
Eine negative Bilanz der 5.
Wirtschaftskonferenz der Vereinten Nationen, die vor kurzem in Manila stattfand, hat die sogenannte Gruppe der 77 gezogen.
Wie von Seiten dieser Gruppe, der inzwischen 119 Entwicklungsländer angehören, erklärt wurde, sei die Konferenz ein Fehlschlag gewesen.
Den Industrienationen wird vorgeworfen, bei den Verhandlungen nichts unternommen zu haben.
Japan.
Das Energieproblem wird nach den Worten vom Ministerpräsidenten Hira das beherrschende Thema des Ende Juni in Tokio stattfindenden Wirtschaftsgipfels der westlichen Industriestaaten sein.
Der japanische Regierungschef sagte heute vor Journalisten in Tokio, von der Lösung der Energiefrage würden alle übrigen Probleme wie Welthandel, Wirtschaftswachstum und Nord-Süd-Konflikt abhängen.
Afghanistan.
Die antimarxistischen Rebellen haben sich eine Frist von sechs Monaten gesetzt, um die pro-sowjetische Regierung in Afghanistan zu stürzen.
Wie ein Moslem-Führer in Teheran behauptete, hätten die Rebellen schon mehr als die Hälfte des Staatsgebietes unter ihrer Kontrolle.
Ungeachtet von Berichten über heftige Kämpfe wurde in dessen ganzen Lande mit einer Volkszählung begonnen.
Die Bevölkerungszahl Afghanistans wird auf 13 bis 14 Millionen geschätzt.
Zypern.
Die Gespräche zwischen der griechischen und der türkischen Volksgruppe sind heute Vormittag in Nicosia wieder aufgenommen worden.
Bei den Verhandlungen unter dem Vorsitz des stellvertretenden UNO-Generalsekretärs Peres soll versucht werden, eine globale Lösung zu finden.
Großbritannien
Die Arbeitnehmerorganisationen des Landes setzen der neuen Wirtschafts- und Finanzpolitik der konservativen Regierung zunehmend Widerstand entgegen.
Zur Erörterung des am Beginn der Woche im Unterhaus vorgelegten Budgetplans hat der Generalsekretär des Gewerkschaftsdachverbandes TUC, Murray, Premierminister Frau Wetscher, um einen Gesprächstermin ersucht.
Angesichts der kommenden Montag in Kraft tretenden Erhöhung der Mehrwertsteuer von 8 auf 15 Prozent reagierten die Verbraucher mit Hamsterkäufen.
Die schottischen Bergarbeiter haben unterdessen auf ihrem Jahreskongress in Dundee einstimmig beschlossen, für den Herbst eine 60-prozentige Lohnerhöhung zu fordern.
Anlässlich der gestrigen Eröffnung einer Schifffahrtkonferenz in London wurde bekannt, dass Verkehrsexperten ernsthaft erwägen, im internationalen Handel wieder Segelschiffe einzusetzen, um Treibstoffkosten zu sparen.
Allerdings sind sich die Teilnehmer des Seminars nicht darüber einig, ob der verstärkte Einsatz von Segelschiffen wirtschaftlich tatsächlich attraktiv sein kann.
Mit ersten Erfahrungen kann möglicherweise ein amerikanischer Geschäftsmann aufwarten, der bereits einen Handelssegler besitzt.
Das Schiff erreicht fast die Geschwindigkeit eines der im Sportbetrieb geschätzten schnittigen Hochseesegler und verbraucht nur 20 Prozent der Trabstoffmenge eines vergleichbaren Frachters.
Das Schiff soll den Frachtdienst zwischen Miami und den westindischen Inseln aufnehmen.
In Großbritannien wurde ein ähnlicher Frachter gebaut, der im Herbst zu seiner Jungfernfahrt in die USA auslaufen soll.
Vatikan.
Die vor drei Jahren vom damaligen Papst Paul VI.
gegründete Latinitas Stiftung hat Latein als gemeinsame Sprache für das Vereinigte Europa vorgeschlagen.
Anlässlich der Wahlen zum Europaparlament hat der Sekretär der Stiftung Piacentini die Ansicht vertreten, unter allen Gesichtspunkten gäbe es keine bessere gemeinsame Sprache.
Percentine meinte, Latein sei unglaublich gut für den Gebrauch in der Weltraumfahrt, der Kybernetik, im Fernschreibwesen, rund Funk- und Fernsehübertragungen geeignet.
Latein sei phonetisch am leichtesten und deshalb von allen Völkern gleich leicht zu gebrauchen, habe die wirtschaftlichste Rechtschreibung und sei darüber hinaus die knappste und die klarste Sprache.
Das Wetter.
Über Skandinavien liegt ein Tiefdrucksystem.
Dieses steuert eine weitere Störung in den Alpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen stark bewölkt bis bedeckt und später Aufkommen von Regen.
Sonst am Nachmittag noch aufgelockerte, in der Folge von Westen her zunehmende Bewölkung und nachts strichweise Regen, zum Teil auch gewitterig.
Winde aus Südost bis West.
Nachmittagstemperaturen im Westen 15 bis 18 Grad.
Im übrigen Bundesgebiet bis 24 Grad.
Frühtemperaturen 7 bis 13 Grad.
Die Aussichten für morgen Samstag.
Im Westen bedeckt und häufig Regen oder Regenschauer.
Sonst anfangs noch reichliche Bewölkung und regnerisch.
Tagsüber vor allem im Osten Tendenz zu Wetterbesserung.
Westwind.
Tageshöchsttemperaturen im Westen 10 bis 15 Grad, sonst bis nahe 20 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien wolkig 23°, Südostwind 10kmh.
Eisenstadt heiter 22°, Nordwest 18°.
Linz wolkig 21°, Nordost 10°.
Salzburg heiter 22°, Nord 15°.
Innsbruck stark bewölkt 17°, Ostwind 10kmh.
Es ist jetzt 10,5 Minuten nach 12.
Wien und Österreich stehen also bis Montagabend im Mittelpunkt des Weltgeschehens.
Die Führer der beiden Supermächte,
Amerikas Präsident Carter und der sowjetische Staats- und Parteichef Brezhnev werden ab morgen Vormittag in Wien über Weltpolitik sprechen und dann am Montagmittag den SALT-II-Vertrag unterzeichnen.
Einen Vertrag zur Rüstungsbegrenzung zwischen den beiden Supermächten.
Nun, der amerikanische Präsident befindet sich bereits seit gestern Abend in Wien.
In seiner Begleitung sind seine Frau und Tochter, der amerikanische Außen- und Verteidigungsminister, sein Sicherheitsberater und zahlreiche Militärs.
Seit circa eineinhalb Stunden ist nun auch Jimmy Carter's Gesprächspartner, der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid Brezhnev in Wien.
Von der Ankunft auf dem Flughafen Schwechat berichten Barbara Kudnow-Kalergi und Ferdinand Henabichler.
Die Ilyushin 62, in der der sowjetische Staats- und Parteichef sitzt, ist vor der Ehrentribüne zum Stehen gekommen.
Die beiden Eingänge sind aufgegangen, die Gangway ist vorgefahren und schon begibt sich das Empfangskomitee in die Nähe des Flugzeugs.
Alles wartet.
Etwas mit einer gewissen grausamen Neugier richten sich die Blicke auf die Tür, weil natürlich jeder von den Journalisten, die hier stehen, besonders daran interessiert ist, wie der sowjetische Parteichef vor dieser schweren Verhandlung physisch beieinander ist.
Und hier ist Leonid Dreschnev.
Er trägt einen dunklen Anzug, hebt die Hand zum Brust, Orden rechts und links auf der Brust und mit erstaunlich sicheren Schritten geht er die Gangway hinunter zu Bundespräsident Kirchschläger.
Präsident Kirchschläger begrüßen und den sowjetischen Staats- und Parteichef
Nun geht der sowjetische Gast hier an die Ecke vom roten Teppich herüber, begrüßt zwei Offiziere, offensichtlich zwei aus der unmittelbaren Begleitung, der österreichische Präsident
Und der sowjetische Stanz- und Bataillechef steht nun an der Ecke des roten Teppichs.
Brezhnev lächelt auch.
Jetzt gehen beide hinüber zur Ehrengarde.
werden nun mit militärischen Ehren empfangen werden.
Der österreichische Bundespräsident zur Linken, der sowjetische Staats- und Parteichef zur Rechten.
Er macht einen äußerst rüstigen Eindruck, interessanterweise.
Er hat, soweit ich es sehen konnte, auch keinerlei Schwierigkeiten beim Gehen.
Und nun meldet der Kommandant der Ehrenkompanie, Hauptmann Kautzler, das Garde-Bataillon angetreten.
Jetzt folgen nun die Bundeshymne.
Zuerst die Hymne des Gastes, die sowjetische Hymne.
Fraktionsvorsitzender.
Musik
Kerzengerade haben sich die beiden Präsidenten die Hymne angehört und setzen sich nun langsam in Bewegung, um die Ehrenkompanie abzuschreiten.
Der sowjetische Gast hat jetzt eben von seinen russischen Landsleuten Blumen bekommen.
Er hat den Russen, die hier Aufstellung genommen haben, freundlich zugewinkt und setzt sich jetzt zusammen mit dem Bundespräsidenten in Bewegung in Richtung Autos.
Seine Begleiter sind indessen noch beim Flugzeug stehen geblieben.
Es ist der Sekretär des Zentralkomitees, einer der drei Sekretäre, Konstantin Tschernenko da.
Es ist Außenminister Kromiko da.
Es ist der Verteidigungsminister Ustinov und der höchste Soldat der Sowjetunion angekommen, O. Garkov.
Außerdem noch Pressesprecher Samjatin.
Es gibt jetzt ein größeres Gedränge der Fotografen, die unbedingt sehen wollen, wie Brezhnev ins Auto einsteigt.
Heute hat der sowjetische Staatschef ja kein großes Programm mehr.
Er wird sich zunächst einmal in der sowjetischen Botschaft in der Reisener Straße von seinem Flug gründlich ausruhen.
Er wird dann am späten Nachmittag, am frühen Abend zum ersten Mal Kater treffen und dann Bundespräsident Kirchschläger seinen Höflichkeitsbesuch machen und dann ist für ihn Feierabend.
Reporter am Flughafen Schwechat vor circa eineinhalb Stunden waren Barbara Kudenhofe-Kalergi und Ferdinand Hennerbichler.
Von Schwechat begab sich Preschenjew in die sowjetische Residenz in die Reisnerstraße im dritten Wiener Gemeindebezirk.
Von diesem Schauplatz berichtet Herbert Dobrowolny.
200 Schaulustige haben sich in der Reisenstraße und am Rennweg eingefunden, um die Ankunft des Konvois mitzuerleben.
Vor der Botschaft am Botschaftsgelände haben etwa 60 bis 80 Leute Aufstellung genommen, darunter zehn Kinder angezogen mit blauen kurzen Hosen oder blauen Röcken.
weißen Blusen und roten Halsbinden.
In der Hand tragen sie Sträuße roter Nelken.
Vor der Botschaft eine Dame in einem mittellangen Kleid mit einem großen Strauß roter Nelken und einem jungen Mädchen.
Jetzt erreicht der erste Vorfahrer der weißen Mäusestaffel die Botschaft.
Unter den Polizisten beginnt ein sehr hektisches Auf und Ab.
Sie drängen die Schaulustigen ein wenig zurück, die jetzt
näher kommen wollen, um eine bessere Sicht zu haben.
Der erste Polizeiwagen fährt vorbei und jetzt kommt der Wagen mit Staats- und Parteichef Brezhnev, eine schwarze, lange Limousine, flankiert von zwölf weißen Mäusen.
Auf der rechten Vorderseite die Flagge der Sowjetunion.
Die Sicherheitsmänner springen ab.
Die Wagentüren werden geöffnet.
Und in diesem Moment steigt Staats- und Parteichef Brezhnev aus.
Die Leute beginnen zu applaudieren.
Die russische Delegation beginnt zu jubeln.
Staats- und Parteichef Brezhnev bleibt kurz stehen, tritt jetzt in das Botschaftgelände ein, bleibt wieder stehen, winkt den Leuten zu, steigt über die drei Treppen, wird jetzt von dem kleinen Mädchen mit einem großen Strauß roter Nelken begrüßt.
Er beugt sich hinab, küsst das Mädchen kurz.
spricht wahrscheinlich einige Worte zum Begrüßungskomitee, dreht sich jetzt noch einmal um, die Wagenkolonne ist völlig zum Stillstand gekommen und in diesem Moment ist Brezhnev im Botschaftsgebäude verschwunden.
Der russische Stadt- und Parteichef Brezhnev also in Wien.
Zum ersten Mal werden sich die beiden mächtigsten Männer der Welt, Kater und Brezhnev, heute Nachmittag bei Bundespräsident Kirchschläger treffen.
Darüber, meine Damen und Herren, informieren wir Sie dann um ca.
17.45 Uhr in Ö3.
Am Abend besucht der amerikanische Präsident die Oper, eventuell auch Brezhnev.
Eine Kurzreportage darüber hören Sie dann im Nachtjournal, Sie wissen ja, in den Programmen Österreich Regional und Ö3, um 22 Uhr.
Der Beginn der offiziellen Gespräche zwischen Kata und Brezhnev ist für morgen Vormittag in der amerikanischen Botschaft vorgesehen.
Einen feststehenden Themenkatalog für die Unterredungen gibt es nicht.
Jedoch kann angenommen werden, dass neben dem unterzeichnungsfertigen zweiten Vertrag über die Begrenzung der strategischen Rüstung auch zahlreiche andere Fragen und Probleme bilateraler und internationaler Art zur Sprache kommen werden.
Schließlich bringt das Wiener Gipfeltreffen die erste Begegnung der beiden mächtigsten Männer der Welt.
Worüber sie voraussichtlich miteinander reden werden, erläutert Edgar Sterbens.
An Gesprächsstoff mangelt es nicht.
Das weltpolitische Tätertät Carter Brezhnev ist seit zweieinhalb Jahren, seit dem Amtsantritt des amerikanischen Präsidenten, überfällig.
Wenn es nach Carter gegangen wäre, hätte er seinen Moskauer Gegenspieler schon Anfang 1977 getroffen.
Doch seine Menschenrechtskampagne und seine unorthodoxe Außenpolitik erschwerten dem Kreml die Fernorientierung, sodass Brezhnev die Fertigstellung des zweiten Sold-Abkommens zur Voraussetzung für ein Gipfeltreffen machte.
In die Maschinerie der Ost-West-Entspannung, die Anfang der 70er-Jahre ihren Höhepunkt erlebt hat, ist mittlerweile recht viel Sand geraten, und das amerikanisch-sowjetische Klima hat sich angesichts einer Reihe brisanter Konfliktstoffe ziemlich verschlechtert.
Solche Konfliktstoffe sind zunächst einmal, um mit den unterkühlten zwischenstaatlichen Beziehungen der beiden Großmachtrivalen zu beginnen, die von Katar vehement ins Spiel gebrachte Menschenrechtsfrage, das Problem der sowjetischen Dissidenten, das Schicksal der aus der Sowjetunion auswanderwilligen Juden und der aus Moskawersicht unbefriedigende Stand der bilateralen Handelsbeziehungen.
Die Sowjetunion wünscht die Gewährung der Meistbegünstigungsklausel, die ihr im Handel mit den USA nicht nur Zollerleichterungen, sondern auch verbilligte Kredite einbrächte.
Um die Meistbegünstigungsklausel in Aussicht stellen zu können, müsste Carter von Brezhnev eine Zusicherung bekommen, dass die Auswanderung der Juden künftig in ähnlichen Maßstäben genehmigt wird, wie in diesem Jahr, in dem voraussichtlich 60.000 Juden Ausreisevisa erhalten.
Ein ganzes Bündel offener Fragen ergibt sich aus der Lage in den regionalen Krisenherden, in denen die USA und die Sowjetunion entgegengesetzte Ziele verfolgen.
Sei es in Afrika, in Asien oder im Nahen Osten.
Im Nahen Osten zum Beispiel geht es um das Zustandekommen einer umfassenden Friedensregelung, bei der auch die Sowjetunion mitreden will.
Und zwar im Rahmen einer neuen, groß angelegten Nahost-Gipfelkonferenz, von der jedoch die Amerikaner nichts wissen wollen.
Kata will vielmehr Brezhnev zur stillen Mitarbeit am ägyptisch-israelischen Friedensplan gewinnen und ihn überreden, kein Veto gegen die Aufstellung jener U-Truppe einzulegen, die entlang der neuen ägyptisch-israelischen Demarkationslinien auf der Halbinsel Sinai eingesetzt werden soll.
Ein sowjetisches Veto im Weltsicherheitsrat hätte nämlich zur Folge, dass die USA selbst eine Friedenstruppe organisieren und finanzieren müssten.
Neben der Nahost-Situation geben dann sicher auch folgende Ereignisse der jüngsten Zeit Anlass zu einem verbalen Schlagabtausch.
Der Umsturz im Iran mit seinen Konsequenzen für die amerikanische Überwachung der sowjetischen Rüstungsaktivitäten, die von Moskau unterstützten militärischen Überseheaktionen der Kubaner, ihre Interventionen in Angola und Äthiopien, die angestrengten Versuche beider Großmächte, sich auf dem afrikanischen Kontinent neue Einflusssphären und strategische Bastionen zu sichern,
das Engagement der USA für eine sukzessive Änderung der Machtverhältnisse zwischen Schwarz und Weiß im südlichen Afrika, die Eingliederung Vietnams in das Moskauer Pakt-System, der Krieg zwischen China und Vietnam, das gigantische Ausmaße annehmende indokinesische Flüchtlingsdrama,
sowie das Verhältnis beider Staaten zur Volksrepublik China, mit der die USA seit Anfang dieses Jahres diplomatische Beziehungen unterhalten und mit der die Sowjetunion nach anscheinend vollkommener politischer und ideologischer Entfremdung nun wieder Grenzverhandlungen aufnehmen will.
Während man auf all diese Punkte vermutlich im Rahmen eines weltpolitischen Tour d'Horizon zu sprechen kommen wird, dürfte der Themenkomplex Fortsetzung der Abrüstungsbemühungen, waffentechnische Neuigkeiten und Truppenstärke der Militärblöcke eingehender behandelt werden.
SOLT III, jenes Abkommen, das die bisher keiner Rüstungskontrolle unterliegenden atomaren Mittelstreckenraketen und taktischen Atomwaffen erfassen sollte, könnte zumindest in seinen Grundzügen bereits ins Visier genommen werden.
Ein besonderer Dorn im Auge der Sowjets ist die Entwicklung der amerikanischen Super-Interkontinental-Rakete MX, deren Erprobung und Stationierung aufgrund der SOLD II-Bestimmungen zwar bis 1981 verboten sind, deren Probeflüge aber ohnehin erst für 1983 vorgesehen sind.
Optimisten hoffen, dass der Wiener Gipfel unter Umständen ein Verbot der sogenannten Killer-Satelliten bringen könnte.
Killer-Satelliten sind bekanntlich in der Lage, andere Flugkörper wie Aufklärungssatelliten oder Raketen im All anzugreifen und zu zerstören.
Am konkretesten dürfte schließlich über eine Truppenreduzierung in Europa verhandelt werden.
Die Sowjetunion machte diesbezüglich gestern einen Verhandlungsvorschlag, in dem sie ihre Bereitschaft erklärte, 60.000 Warschauer Paktsoldaten aus Mitteleuropa abzuziehen, wenn die Amerikaner ihre Streitkräfte in Westdeutschland um 32.000 Mann reduzierten.
Auch an eine Rücknahme von Panzern sei gedacht, sollten die Amerikaner bereit sein, taktische Atomwaffen abzuziehen.
Eine amerikanische Reaktion auf diesen Vorschlag gibt es bisher nicht.
Und auch die Gretchenfrage des Wiener Gipfels, nämlich ob Régénier von Kater überhaupt miteinander reden können und welchen Grad an Vertrauen sie einander entgegenzubringen in der Lage sind, muss vorerst noch unbeantwortet bleiben.
Morgen um diese Zeit wird man vielleicht mehr wissen.
Glauben Sie, wird durch dieses Abkommen die Abrüstung vorangetrieben oder ist das eigentlich nur ein Papier?
Das könnte ich nicht sagen.
Es ist kein Papier.
Es hat schon einen Wert.
Es sind ja beide.
Das ganze Land, also nicht nur die Länder, sondern alle Länder sind interessiert daran, dass es einen Frieden gibt.
Weil auf den ganzen Weltkriegen, die es schon gegeben hat, die zwei, hat jeder gelernt davon, dass es nicht mehr einen dritten Weltkrieg geben kann oder soll, dann wäre ich wieder noch ärger.
Also für Österreich bedeutet, für Wien vor allem bedeutet es einmal wieder, dass es in der Welt bekannt wird, nachdem zwei so berühmte Herren hierher kommen.
Und das ist auf alle Fälle bedeutungsvoll, weil dadurch gewiss der fremden Verkehr seinen Nutzen daraus ziehen wird.
Und das Salzabkommen selbst ist bestimmt, wenn auch nur ein kleiner Schritt, aber doch immerhin ein Schritt zur weiteren Befriedung der Welt.
Im Grunde genommen wird uns unsere Neutralität nicht helfen.
Viel nicht, wenn da wirklich einmal was sein sollte.
Glauben Sie, trägt dieses Abkommen, das am Montag unterzeichnet werden soll, zur Abrüstung bei?
Ja, das können wir nur alle hoffen.
Das können wir nur alle hoffen, aber ich weiß nicht.
Ich habe halt kein gutes Gefühl.
Das, was sie gestern im Fernsehen gezeigt haben,
Dieses Raketengipfel, das sind beide Mächte so stark.
Man kann nur eins rechnen, wenn beide Mächte so stark sind, dass sie sich da gegenseitig doch im Rahmen halten.
Und das ist eben für die ganze Welt eben diese Hoffnung, dass man sagt, na ja, es traut sich ja da keiner so recht.
Aber im Endeffekt, was wir alle nicht hoffen wollen,
Jeder da, jeder machen, was er dann für richtig hält und daran hält.
In zwei Minuten wird es jetzt halb eins.
Was planen wir noch für die nächste halbe Stunde des Journals?
Der Rücktritt von ÖVP-Obmann Josef Daus soll noch im Mittelpunkt stehen.
Dazu planen wir noch ein Interview mit Politikern.
Eine Analyse und bringen Kommentare aus den Leitartikeln der österreichischen Tageszeitungen.
Dann Superbenzin soll 8 Schilling 50 kosten.
Die Mineralölwirtschaft bereitet einen neuen Benzinpreisantrag vor.
Die Anleihenzinsen in Österreich steigen weiter.
Und dann noch zwei Kulturbeiträge gegen Ende des Journals.
Eine Vorschau auf die heutige Staatsopernpremiere und Stellungnahmen von DDR-Autoren über die Situation der Schriftsteller in der DDR.
Aber nun zu den Benzinpreisen, die wieder teurer werden sollen.
Noch war nämlich die Unterschrift des Handelsministers unter dem letzten Preisbescheid wirksam ab 31.
Mai über die neuen Treibstoffpreise noch nicht trocken.
Da kündigte die Mineralölindustrie auch schon den nächsten Preisantrag an.
Begründung erhöhte Rohölkosten seit Jahresbeginn um knapp ein Drittel.
und wenig Aussicht, dass der Schilling-Einkaufspreis für Rohöl durch den Kursverfall des Dollars sich ermäßigen könnte, wie dies in der Vergangenheit der Fall war.
Die Abwicklung des Preisverfahrens Ende Mai bewog die Mineralölindustrie allerdings die Formulierung eines neuen Antrages auf einen Zeitpunkt nach der Arbeiterkammerwahl Anfang dieser Woche zu verschieben.
Heute nun hat man fertig kalkuliert.
Nächste Woche sollen die Bundeswirtschaftskammer den Antrag bei der Preiskommission, also beim Handelsministerium, einreichen.
Hören Sie Einzelheiten von Herbert Hutar.
Der neue Antrag auf Erhöhung der Treibstoffpreise ist im Großen und Ganzen eine Wiederholung der ursprünglichen Forderungen vom 10.
Mai, leicht nach oben korrigiert durch die inzwischen eingetretenen Rohölpreiserhöhungen und zwar um die 8% in gut einem Monat.
Im Einzelnen
Der Liter Superbenzin soll nach den Wünschen der Mineralölindustrie mehr als 8 Schilling 50 kosten.
Der Liter Normalbenzin etwa 8 Schilling.
Der Liter Dieselöl um die 7 Schilling 20 und Ofenheizöl soll deutlich über 4 Schilling je Liter kosten.
Hier wurde keine Preiserhöhung vom Handelsminister verfügt.
Der Preis für Dieselöl wurde freigegeben.
Er schwankt zwischen 6 Schilling 80 in Ostösterreich und 7 Schilling 20 in Westösterreich.
Dabei sind etwas höhere Preise fallweise möglich, weil in Westösterreich Diesel auch importiert werden muss.
Nun zu den Kalkulationsgrundlagen.
Zunächst zu Superbenzin.
Superbenzin wird als fertiges Produkt zu 35% nach Österreich entweder aus der Bundesrepublik Deutschland oder aus Oberitalien eingeführt.
Diese 35% finden im Preisantrag ihren Niederschlag.
Er stellt sozusagen eine Mischkalkulation dar.
Ähnlich bei Normalbenzin.
Der Importanteil an der Kalkulation beträgt hier etwa ein Viertel.
Während die Berücksichtigung der Importpreise für fertiges Benzin bisher in Österreich stets den Preis etwas gedrückt hat, hat sich die Lage nun wesentlich geändert.
Die Berücksichtigung der Importpreise bedingt diesmal einen höheren Preisantrag.
Schwierig die Situation bei dem sogenannten Mitteldestillaten.
Es sind dies im Wesentlichen Dieselöl und Ofenheizöl.
Während der Preis für Dieselöl freigegeben ist, ist der Preis für Ofenheizöl, das sich vom Diesel nur durch die Besteuerung und die Farbe unterscheidet, nach wie vor extrem niedrig.
Die Mineralölwirtschaft führt allerdings ins Treffen, dass nur etwa ein Zehntel des Ofenheizölumsatzes an der Zapfseile stattfindet, also nur sehr wenige Einkommensschwache mit dem Kanisterienbrennstoff einkaufen gehen.
Damit stellt die Mineralölindustrie das soziale Argument des niedrigen Preises in Frage, warnt aber auch davor, durch einen niedrigen Ofenheizölpreis die Nachfrage noch mehr anzuheizen, denn Mitteldestillat ist derzeit weltweit knapp.
Nun zum Dieselöl.
Anerkannte Kalkulationsgrundlagen für die Preisesbehörde ist hier der Raffinerieabgabepreis entschwächert.
Importpreise werden nicht berücksichtigt.
Bis zum letzten Jahr waren Dieselimporte auch nur zu einem geringen Maß nötig.
Doch das hat sich gewandelt.
Gerade in Westösterreich ist Dieselöl knapp und muss teilweise teuer importiert werden.
Grundlage für die Kalkulation der Produktenpreise ist in der Mineralölwirtschaft der sogenannte Bündelpreis, also der Verkaufserlös für eine ganze Anzahl von Produkten aus einer Tonne Rohöl.
Während nun Vergasertreibstoff und Ofenheizöl amtlich preisgeregelt sind und der Dieselpreis zurzeit frei gestaltet wird,
werden die Preise für leichtes, mittleres und schweres Heizöl von der paritätischen Kommission festgesetzt.
Wobei der Preis für schweres Heizöl der wichtigste ist.
Denn die Heizölsorten mittel und leicht sind ein Gemisch aus Dieselöl und schwerem Heizöl.
Die paritätische Kommission hat sich vor zwei Tagen nicht einigen können.
Der Preis für schweres Heizöl steigt dennoch um 170 auf 1530 Schillinge Tonne.
Die Preise für leichtes und mittleres Heizöl hängen mehr oder minder in der Luft, weil man sich nicht klar darüber ist, ob man für die zweite Mischungskomponente nun den Inlandspreis für Dieselöl, den Importpreis für Dieselöl oder den Preis für das Ofenheizöl heranziehen soll.
Die Mineralölindustrie berechnet in ihren Preisanträgen den Preis an der Zapfsäule.
Das heißt, die Wirtschaft muss auch gleich die Steuern mitrechnen.
Beim augenblicklichen Preis für den Liter Superbenzin von 7 Schilling 90 hebt der österreichische Finanzminister 4 Schilling 23 an Steuern und Abgaben ein.
Der Steueranteil beträgt also 53,5 Prozent.
Bei Normalbenzin steigt der Steueranteil auf knapp 56%.
In diesen Steuern und Abgaben sind zunächst einmal die Mineralölsteuer und der Krisenlagergroschen enthalten.
Beide Abgaben in festen Groschenbeträgen.
Das letzte Mal hat der Finanzminister mit 25 Groschen je Liter Treibstoff vom Dollarkursverfall profitiert, als die Mineralölsteuer zu Jahreswechsel erhöht wurde.
Automatisch steigt allerdings die Mehrwertsteuer mit.
Bei einem Superpreis von 7,90 Schilling sind es zurzeit 1,21 Schilling.
Abschließend zur Versorgung.
Nach der letzten Preiserhöhung Ende Mai ist eine leichte Entspannung sowohl bei Benzin als auch bei Dieseltreibstoff festzustellen.
Die Anpassung an die Weltmarktgegebenheiten, nämlich eine Einsparung um 5%, scheint derzeit kaum erreichbar.
Denn der Verbrauch liegt im bisherigen Jahresverbrauch um 11% über dem von 1978.
Der Benzin soll wieder teurer werden, Sie hörten eine Analyse von Herbert Hutter.
Die ÖVP befindet sich einmal mehr auf der Suche nach einem neuen Parteiobmann.
Nach knapp vierjähriger Amtszeit hat ÖVP-Chef Taus vorgestern Abend angekündigt, beim nächsten Parteitag nicht mehr kandidieren zu wollen.
Als Grund für diesen Schritt gab Taus den Umstand dann, dass er mit seinen Reformvorstellungen über die Zurückdrängung des bündischen Einflusses in der Volkspartei parteiintern auf Widerstand gestoßen sei.
Die Reaktion der angesprochenen Bünde kam postwendend.
Bauernbundpräsident Minkowitsch und Wirtschaftsbundpräsident Salinger erklärten übereinstimmend, Taus habe nicht die Zurückdrängung der Bünde vorgeschlagen, sondern ihre Abschaffung und dies sei politisch undurchführbar.
Die Reaktionen aus den Ländern fielen eher unterschiedlich aus.
Die schärfste Kritik kam aber vom Vorarlberger Arbeiterkammerpräsident Jäger.
Er warf Taus vor, die Partei im Stich gelassen und nicht für eine geordnete Übergabe gesorgt zu haben.
Um diese Übergabe will sich die Volkspartei schon am kommenden Sonntag bemühen.
Für diesen Tag ist eine Bundesparteivorstandssitzung angesetzt worden, bei der die Nachfolgefrage geklärt werden soll.
Hören Sie nun über die ganzen Vorgänge eine Analyse von Johannes Fischer.
Wenn am kommenden Sonntag im Wiener Vogelsankheim die Spitzenfunktionäre der ÖVP zu einem erweiterten Parteivorstand zusammentreffen, dürfte bei vielen bereits die Entscheidung bezüglich des nächsten Parteiobmannes der Großen Oppositionspartei schon gefallen sein.
Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass der derzeitige Klubobmann der ÖVP und Obmann des Arbeiter- und Angestelltenbundes Alois Mock für diesen Posten mit großer Mehrheit vorgeschlagen werden dürfte.
Offiziell sind zwar alle Informationskanäle zu, die ÖVP als Ganzes praktisch auf Tauchstation, trotzdem lässt sich aus einigen Indizien schließen, dass von den beiden potenziellen Nachfolgekandidaten des derzeitigen Parteiobmannes Thaus, nämlich Mock und Busek, nur mehr ersterer ernsthaft in Fahrt gekommen wird.
Wie immer in der ÖVP und auch schon wie vor vier Jahren sind die Königsmacher des neuen Parteiobmannes in den nach der Auseinandersetzung mit Tauß wiedererstarkten Bünden und in den Landesparteiorganisationen zu suchen.
Wirtschaftsbundobmann Rudolf Salinger, an der Taußkür vor vier Jahren maßgeblich beteiligt, soll bereits seinen Sanktus zu Alois Mock gegeben haben, ebenso Bauernbundpräsident Roland Minkowitsch.
Auch die Bundesländer Niederösterreich und Salzburg werden sich, soweit jetzt bekannt ist, auf alle Fälle am kommenden Sonntag für MOK einsetzen.
Die Position des derzeitigen Klubchefs der ÖVP als wahrscheinlichster Nachfolger von Parteiobmann Josef Traus scheint auch durch die Haltung des zweiten potentiellen Kandidaten, des Wiener Landesparteiobmannes Busseck, gestärkt zu werden.
Erhard Busseck winkte heute in einem Gespräch mit meinem Kollegen Kurt Wotawa vom Landesstudio Wien neuerlich ab.
Ich glaube, dass man hier eine klare Linie gehen muss, und zwar die Linie, eine Verantwortung, die man übernommen hat und die einem auch vom Wähler her schließlich gegeben wurde, wahrzunehmen.
Nur muss man halt eines auch dazu sagen, das Land Wien liegt ja nicht aus der Welt und schon gar nicht aus dem Bund, sondern es ist immerhin die Bundeshauptstadt, um die es hier geht.
Und ich habe auch in meiner Zeit, in der ich in Wien tätig gewesen bin, Bundesverantwortung wahrgenommen, zum Beispiel auf wissenschaftspolitischen und kulturpolitischen Bereich.
Dazu bin ich nach wie vor bereit und es geht hier gar nicht um ein Kokettieren, sondern um etwas, was man gesagt hat, auch aufrecht zu erhalten.
In der ÖVP hat man in den letzten Stunden ein Übereinkommen getroffen, den Tausabsprung nicht zu kommentieren, keine Interviews zu geben.
Sie halten sich offensichtlich daran.
Sie haben vor dem Interview es abgelehnt, dazu Stellung zu nehmen.
Allerdings eines ist natürlich unüberwindbar und diese Frage muss gestellt werden und zwar deutlich.
Bleiben Sie jetzt Wiener Landesschef oder werden Sie einem möglichen Ruf folgen, Bundesparteiobmann zu werden?
Ich bin kein Kandidat.
Sie sind insofern ein Kandidat, dass ja innerhalb selbst der Wiener Volkspartei Dr. Bussek des Öfteren genannt wurde, obwohl ein Teil der Wiener Volksparteispitze der Auffassung ist, dass man Dr. Bussek nicht ziehen lassen kann, denn dann wäre ein Führungsproblem in Wien gegeben.
Denn wer sollte die Bussek-Nachfolge in Wien antreten?
Schauen Sie, seit Mittwoch ist es klar, dass Bundesparteiobmann Dr. Daus nicht zur Verfügung steht.
Wir sind jetzt, ich möchte sagen, in einer Phase der Fantasie.
Jetzt haben sehr viele gute und wohlwollende Meinungen, wer es machen könnte.
Das ist eine ehrende Angelegenheit und jetzt wird zu prüfen sein unter den Namen, die genannt werden, nicht nur, wer es machen könnte, sondern wo
die optimalste Wirkung erzielt werden kann, in welcher Kombination und unter welchen Bedingungen.
Das zu prüfen wird Aufgabe des erweiterten Bundesparteivorstands sein und dem möchte ich nicht vorgreifen.
Dieser erweiterte Bundesvorstand wird am kommenden Sonntag tagen.
Allerdings auch hier wieder zum Beispiel, was die Wiener Parteistruktur betrifft, kann man sagen, dass Sie als beispielgebend genannt werden.
Hier in Wien gibt es eine Loyalität gegenüber dem Landeschef, auf die sich Herr Dr. Taus nicht stützen konnte.
Ich glaube und ich habe das wiederholt in der Öffentlichkeit festgestellt, dass das Problem der Organisation der ÖVP eher ein sekundäres ist.
Ich möchte wiederholen, was ich hier meine.
Es geht primär darum darzustellen, wofür die Volkspartei steht, welche Linie sie einschlägt, welche Gruppen sie ansprechen will, für welche Politik sie steht.
Und da muss man dazu die geeigneten Personen und Persönlichkeiten finden.
Das Problem hat eine Partei, egal welche Organisationsstruktur sie hat.
Es wird in einer großen Partei immer Gruppen geben.
Es ist ja auch nicht so, dass bitte die sozialistische Partei vor Geschlossenheit strotzt.
Und wenn ich mir die Wiener SPÖ anschaue, wer da für oder gegen den Zilk oder womöglich für oder gegen den Parteivorsitzenden ist,
Das ist eine reiche Landschaft.
Und da möchte ich gleich sagen, das finde ich gar nicht schlecht, denn es ist heute in der Hand eines Politikers so viel Macht vereint, dass durch dieses System der Kontrolle und des Wettbewerbes damit auch eine Beschränkung der Macht gegeben ist.
Sonst kennt sich ja überhaupt niemand mehr aus.
Da steht eine große, anonyme Partei mit einem riesengroßen Führer davor und das wäre nicht die Vorstellung von Demokratie, die ich hätte.
Ich muss ja sagen, ich könnte mir vorstellen, dass dem gegenwärtigen sozialistischen Parteivorsitzenden auf Bundesebene, dem Dr. Kreisky manchmal graust, wieviel Macht er hat.
Soviel kann ja ein Mensch allein in Wirklichkeit gar nicht ausüben.
Soweit also Erhard Busseck im Gespräch mit Kurt Wotawa.
Erhard Busseck ist also kein Kandidat.
Von Alois Mock war heute, wie schon gestern, übrigens keine Stellungnahme zu erhalten.
Er hat sich auch persönlich, so war jedenfalls zu erfahren, noch nicht entschieden, ob er eine Berufung zum Parteiobmann annehmen wird oder nicht.
Sollte er sie allerdings annehmen, so ist ein zwar nicht so weitgehendes, aber doch immerhin schwerwiegendes Reformpaket des Alois Mock Voraussetzung dafür.
Niederösterreichs Landeshauptmann Andreas Maurer jedenfalls ließ heute erkennen, dass der nächste Parteiobmann der ÖVP auf einigen bereits akkordierten Reformvorstellungen aus dem TAUS-Katalog aufbauen werde können.
Wer immer Bundesparteiobmann wird, dann wird er sicherlich bereits in die Möglichkeiten einsteigen können, die bisher abgesprochen werden, die vorgeschlagen werden von der 17.
Kommission, die eingesetzt war und die in Kleingesprächen, in Gesprächen mit den Landesparteiobmännern, in Gesprächen mit der erweiterten Bundesparteileitung bereits geführt wurden.
Soweit Niederösterreichs Landeshauptmann Andreas Maurer.
Offiziell, wie gesagt, hat Alois Mock einer Kandidatur noch nicht zugestimmt.
Offiziell ist noch alles offen.
Die Weichen scheinen aber schon recht eindeutig in die Richtung des ÖAAP-Obmannes zu deuten.
Schon am kommenden Sonntag wird die Volkspartei, wie gesagt, eine Vorentscheidung treffen.
Ein Parteitag, voraussichtlich Anfang Juli, also in knapp drei Wochen, wird den neuen Parteichef dann endgültig küren.
Berichterstatter war Johannes Fischer.
Dazu nun die Meinung der Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen.
Ausgewählt hat die Zitate Hans Langsteiner.
Nicht nur rühmende Feststellungen enthalten die heutigen politischen Nachrufe auf den scheidenden ÖVP-Obmann Taus.
So meint etwa Hans Thür in der Tiroler Tageszeitung unter dem Titel Abgeseilt.
Üble Nachrede ist Josef Taus gewiss.
Sein Rücktritt als ÖVP-Obmann ist nur mit dem Verhalten eines Kapitäns zu vergleichen, der sein Schiff auf eine Klippe gesteuert hat und sich fluxabseilt, während Offiziere und Mannschaften an den Pumpen arbeiten.
Thür meint dann noch, Taus sei ein besserer Ruf vorausgegangen, als er ihn offenbar verdient habe, und spricht von einem Schlupfloch aus der Politik, das Taus nun gefunden habe.
Sprung und Absprung betitelt auch Thomas Korherr seinen Leitartikel in der Presse.
Dort liest man, Wenn Josef Taus jetzt sagt, seine Situation sei die normale eines ÖVP-Obmans gewesen, drängt sich in der Tat immer wieder die Frage auf, warum er nicht schon 1975 begonnen habe, was er jetzt unternehmen wollte.
Das war nie anders, hat er gesagt, und hat doch vier Jahre gewartet, hat vier Jahre vergeudet.
Kritik an der Person des ÖVP-Chefs wird, außer in der Presse, auch in den oberösterreichischen Nachrichten laut, wo Hermann Polz formuliert, Taus liebte die Macht nicht mit jener hautnahen Unmittelbarkeit, deren es zum Erfolg in der Politik bedarf, sondern empfand nur ein intellektuelles Vergnügen am theoretischen Spiel.
Hervorragend konnte er die Möglichkeiten gegeneinander abwägen, aber mit der Verwirklichung haperte es.
Er hatte alle Hand auf dem Kasten, aber es war halt nur ein Sandkasten.
meint Hermann Polz in den oberösterreichischen Nachrichten.
Das sozialistische Salzburger Tagblatt zeichnet im Leitartikel von Gerald Höchtler folgendes Bild der Volkspartei.
In der ÖVP ist immer nach dem Arena-Prinzip agiert worden.
Der Parteiobmann hat immer hoch oben in der Zirkuskuppel seine Kunststücke zu vollführen gehabt.
Die Parteipotentaten sind inzwischen unten gelangweilt in den Zuschauerrängen gehockt.
Ist dem Vorturner etwas gelungen, hat es schütternd Applaus gegeben.
Ist er abgestürzt, haben es alle längst kommen gesehen.
Neben den möglichen Motiven für den Taußrücktritt und der Bilanz unter seine Führungstätigkeit, findet heute bereits die Nachfolgediskussion das Interesse der Kommentatoren.
Dazu heißt es etwa in den Salzburger Nachrichten bei Gerold Christian ganz allgemein, Die einst hochgeachteten ÖVP-Königsmacher, die sich zwischendurch auch immer wieder als Totengräber betätigten, sind jetzt Bittsteller.
Es muss für eine Partei von der Größe der ÖVP erschütternd sein zu erkennen, dass sich von den dafür Qualifizierten kaum jemand bereit findet, diese Partei als Obmann zu führen.
Eine deutliche Lanze für ÖAB-Obmann Mock als Taus-Nachfolger bricht dagegen Willi Sauberer im ÖVP-Organ Salzburger Volkszeitung.
Dr. Alois Mock etwa, erfolgreicher Fraktionsführer im Parlament, gestärkt durch das Abschneiden des ÖAAB bei den Arbeiterkammerwahlen, genießt auch das Vertrauen von Bauernbund und Wirtschaftsbund und viele Landesorganisationen stehen geschlossen hinter dem jungen, aber routinierten, gescheiten, aber kontaktfreudigen Niederösterreicher.
Auch die Vorarlberger Nachrichten scheinen sich auf Mock festzulegen.
Franz Ortner meint dort über die eigene Blattlinie.
Diese Zeitung war ziemlich alleinstehend, als sie 1975 zur überstürzten Taus Obmann-Kür meinte, es sei nur die zweitbeste Wahl getroffen worden.
Mock wäre damals schon der besser geeignete Mann gewesen.
Jetzt gilt das sicher nur mit der Einschränkung, dass ein so unschöner Wechsel der Partei schaden wird.
Vor welche Aufgaben sich der neue ÖVP-Obmann, gleichgültig aber nun MOG oder anders heißen wird, gestellt sieht, untersucht Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Letztlich wird die Volkspartei nicht mit Statutenänderungen und mit Kommissionserkenntnissen erneuert werden können, sondern nur mit dem Willen an der Spitze und auf allen Ebenen, die Erkenntnisse und Paragrafen von Kommissionen und Statuten auch praktisch umzusetzen.
Der angekündigte außerordentliche Parteitag wird entschlossener Auftakt dazu sein müssen.
Zum selben Thema liest man bei Fritz Tschocki in der Grazer Kleinen Zeitung.
Der neue Parteiobmann steht, wer immer es sein wird, vor der fatalen Situation, innerparteilich durchgreifen zu sollen, gleichzeitig aber seine Popularität aufbauen zu müssen.
Nach drei Wahlniederlagen der Partei hintereinander ist eine derartige Aufgabe ungemein schwierig.
Und in der Sozialistischen Arbeiterzeitung meint Manfred Scheuch, Im Kurier schließlich schreibt Peter Rabl über die Situation der Volkspartei,
Sie wird sich von ihrem achten Obmann alles abverlangen müssen, was an politischer Intelligenz, persönlichem Engagement und Loyalität in ihr steckt.
Sie wird sich von ihm nicht nur mobilisieren, sie wird sich von ihm auch wehtun lassen müssen.
Sonst könnte ihr achter Parteiobmann ihr letzter sein.
Hans Langsteiner hatte die eben gehörten Zitate aus den Zeitungen ausgewählt.
In zwölf Minuten wird es jetzt 13 Uhr, Kulturberichte im Mittagsschanal.
Heute Abend findet in der Wiener Staatsoper die letzte Premiere in dieser Spielzeit statt.
Aufgeführt wird Wolfgang Amadeus Mozarts 1782 uraufgeführtes Singspiel, die Entführung aus dem Serai.
Dirigent der neuen Szenierung ist Karl Böhm, Regie führt Dieter Dorn.
Einen Vorbericht über die heutige Opernpremiere hören Sie von Walter Gellert.
Mit der Entführung aus dem Serail ist Mozart in perfekter Weise die Veredelung der Musiktheatergattung Singspiel gelungen.
Harmonisch fügen sich die verschiedenen Stilelemente, die einfache Melodik des Singspiels, die Koloraturen der italienischen Operaserie, die Instrumentierung nach Art der Mannheimer Schule mit orientalischem Lokalkolori zusammen.
Der Inhalt der Oper hält sich an die damals üblichen im Orient spielenden Befreiungsstücke.
Die musikalische Charakterisierung allerdings der Figuren und ihrer Leidenschaften, etwa des zärtlich liebenden Belmonte oder des aggressiv wilden Harems Wächters Osmin, lassen das Werk zu einem Markstein für die Entwicklung der deutschen Oper werden.
Dirigent der Staatsopernpremiere ist Karl Böhm, dessen wohl einmaliges Verhältnis zum Werk Mozarts die Besucher des letzten Konzertes der Wiener Philharmoniker im Rahmen der Wiener Festwochen wieder erleben konnten.
Warum begeistert die Interpretation mozartscher Werke durch Karl Böhm das Publikum so?
Der Dirigent versuchte, darauf selbst in einem Interview eine Antwort zu geben.
Ich glaube, das Wichtigste oder der Grund, warum meine Mozart-Interpretation
bei den Menschen so gut ankommt, resultiert aus meiner ungeheuren Liebe zu Mozart.
Diese Liebe, die ja von meinem dreiviertel bis vierundzwanzigsten Lebensjahr an immer gewachsen ist und heute einen Hochstand erreicht hat, der wohl kaum zu übertreffen ist.
In der Inszenierung der Entführung durch Dieter Dorn, der deutsche Regisseur debütiert damit an der Staatsoper als Opernregisseur, wird nun versucht, die Figur der Sprechrolle des Selim Basser nicht als einen edel einher schreitenden Muslimaner zu deuten.
Dazu Rolf Beusen, der Darsteller des Selim Basser.
Wenn man sich den Text einmal ganz genau ansieht und ihn ernst nimmt, und das muss man ja wohl,
Dann kommt man dahinter, dass er eigentlich ein ziemlich wilder Mann ist und auch wohl einer von seiner Leidenschaft geplagter Mann ist.
Und da sind wir gemeinsam drauf gekommen, dass wir doch den Versuch machen müssten, ihn als einen
wilden Liebhaber zu zeigen, der zum Äußersten bereit ist, das Äußerste zu tun und der sich dann aber zum Schluss, wenn er merkt, dass Constanze einen anderen wirklich liebt und ihn nicht lieben kann, sich selbst überwindet und dadurch menschlich handelt, indem er sie ziehen lässt.
Ein Prüfstein für die Inszenierung von Mozarts Entführung aus dem Serail ist auch die große Arie der Constanze, Martan aller Arten, beziehungsweise das lange Vorspiel zu dieser Arie.
Edita Grubarowa, die die Constanze verkörpert.
Im Allgemeinen wird die große Arie fast immer als Konzertante aufgeführt.
Bei unserer Inszenierung ist es fabelhaft gelöst, da im ganzen Vorspiel quasi die Drohung, die von Selim Basar auskommt, der Constanze präsentieren will, was mit ihr geschieht, wenn sie seiner Liebe nicht folgt.
Und konkret kommen ja vier peinliche, schwarze Männer auf mich zu.
Und da reiße ich mich los und renne zum Wasserseelen, quasi um Hilfe.
Er lehnt die Hilfe ab.
Und so kommt eben zu dem großen Ausbruch.
In der von Jürgen Rose ausgestatteten Aufführung debütiert Fritz Hübner von der Ostberliner Staatsoper als Osmin, Horst Laubenthal singt den Belmonte, Hildegard Eichele das Blondchen und Heinz Zetnig den Petrillo.
Seit einigen Monaten haben Schriftsteller aus der DDR im Westen keine Lesungen mehr gehabt.
Der PEN-Kongress Anfang Mai wurde von Ostberlin aus mit einem einzigen Schriftsteller, einem Freund von Parteichef Honecker, beschickt.
In den letzten Tagen hat sich die Situation rund um die DDR-Schriftsteller abermals verschärft.
Rolf Schneider wurde die Ausreise nach Österreich verwehrt, neun zum Teil Ariavierte DDR-Schriftsteller wurden aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen.
Es ist daher so gut wie eine Überraschung, dass sich zurzeit eine Gruppe von DDR-Schriftstellern in Kärnten aufhält.
Heute Abend lesen Armin Stolper, Fred Wander und Helfrid Schreiter in Villach aus ihren Werken.
Anschließend gibt es eine Diskussion mit dem Publikum.
Dazu nun der folgende Bericht von Harald Grass.
Die DDR-Schriftsteller, die sich zurzeit in Kärnten aufhalten, sind nicht als offizielle Vertreter der Deutschen Demokratischen Republik nach Österreich gekommen.
Sie folgten der Einladung eines Klagenfurter Literaten und sind Gäste des Klagenfurter Bürgermeisters.
Unmittelbar vor ihrer überraschend bewilligten Ausreise nach Kärnten nahmen die drei DDR-Schriftsteller an der jüngsten Abstimmung ihres Verbandes über den Ausschluss einer Reihe von unangenehm gewordenen Mitgliedern teil.
Zu den Entwicklungen innerhalb des Ostdeutschen Schriftstellerverbandes meinte der DDR-Literat Helfried Schreiter.
Insgesamt bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Literatur der DDR in den letzten fünf bis sechs Jahren eine gute Entwicklung genommen hat, eine ziemliche Breite im Spektrum gewonnen hat, die sie früher nicht hatte.
Aber es gibt, wie in den meisten Schriftstellerverbänden dieser Erde, hin und wieder Meinungsverschiedenheiten.
Man hat sie bei uns versucht, ein bisschen administrativ am Ende zu lösen.
Es ist nicht nach meinem Geschmack.
Ich meine, Schriftstellerverbände sollen sich nicht aufteilen oder ausschließen, sondern sollen ihre Meinungsverschiedenheiten im Verband austragen.
Wir sind überstimmt worden.
Mehr ist dazu im Moment nicht zu sagen, aber ich glaube, es gibt auch keinen Grund, das überzudramatisieren, denn der Ausschluss aus dem Schriftstellerverband, so unangenehm wie er aus meiner Sicht ist, ist ja kein Schreibverbot oder kein Verlegungsverbot oder so etwas.
Zum Beispiel der ziemlich bekannte Peter Hacks ist nie Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR gewesen und ist doch ein sehr renommierter und auch in der DDR sehr viel gespielter Autor.
Bei den literarischen Abenden der DDR-Schriftsteller in Kärnten gibt es eine Besonderheit.
Nach den Lesungen wird diskutiert.
Angeschnitten werden dabei auch politische Themen.
Dazu der DDR-Dramatiker Armin Stolper.
Ja, das kann gar nicht draußen bleiben.
Ich habe eine solche Erfahrung vor kurzem mit einem meiner Theaterstücke gemacht, das heißt Aufzeichnungen eines Toten.
ein Stück, was eigentlich von den Schwierigkeiten eines jungen Dramatikers beim Durchsetzen seines ersten Stückes auf dem Theater handelt.
Und man hatte am Anfang gedacht im Theater, dass das nur einen speziellen Kreis von Zuschauern interessieren würde, stellte sich aber sehr schnell heraus, dass also besonders junge Menschen diese Geschichte sehr stark auf ihre eigenen Lebensbereiche, sprich Schule, Fabrik, Betrieb, Arbeitswelt überhaupt, anzuwenden in der Lage sind.
Der dritte DDR-Literat in Kärnten ist der gebürtige Österreicher Fred Wander.
Er sieht die Lage der Schriftsteller so.
Es ist meiner persönlichen Meinung nach eine persönliche Situation.
Es gibt, ich weiß nicht, über 300 Schriftsteller.
Ungefähr 100 kenne ich.
Es gibt eine Handvoll,
Schwierigkeiten haben, große Schwierigkeiten zum Teil.
Ich bin mit der Behandlung der Schwierigkeiten formell nicht einverstanden, aber ich bin auch der Meinung von Helfrich Schreiter, dass man das nicht dramatisieren soll.
Man hat hier, soviel ich beurteilen kann, sehr wenig Erkenntnisse über die Lage in der DDR, überhaupt an der Schriftstelle besonderen.
Und man müsste eigentlich wirklich ausführlicher darüber reden, um diese Lage zu erklären.
Fried Wander begründet seine Emigration.
Erstens war ich, bin ich Kommunist.
Ich habe, um jetzt ganz kurz zu sagen, mein erstes Buch geschrieben vor 25 Jahren.
Ich bin drei Jahre
lang mit dem ersten Manuskript pausieren gegangen.
Ich habe nirgends einen Verleger gefunden.
Ich kam dann zu Besuch in die DDR, habe es einem Verlag vorgelegt.
Ich habe sofort einen Vertrag drauf bekommen, sofort Geld.
Ich konnte ein halbes Jahr dort davon leben, das nächste Buch schreiben und so folgte ein Buch auf das andere.
Und ich habe in 20 Jahren also ungefähr 10 Bücher in der DDR verlegt.
Die DDR-Schriftsteller, die zurzeit in Kärnten weiden, sind keine Regimekritiker, aber auch keine Opportunisten.
Von mehreren Seiten wurde deshalb das mangelhafte Interesse der Öffentlichkeit an ihrem ersten Auftritt in Klagenfurt bedauert, wo lediglich 15 Besucher gezählt wurden.
Als Abschluss der ausführlichen Berichte hören Sie jetzt noch Kurznachrichten.
Österreich.
Nach dem amerikanischen Präsidenten Carter, der bereits gestern Abend in Wien eingetroffen ist, befindet sich seit zwei Viertelstunden auch das sowjetische Staats- und Paradeischiff Brezhnev in Wien.
Carter und Brezhnev werden einander zum ersten Mal heute Abend gegen 18 Uhr bei einem Berührungsempfang durch Bundespräsident Kirchschläger in Erfurtburg begegnen.
Die Aufnahme der offiziellen Gespräche ist für morgen Vormittag vorgesehen.
Nach dem Entschluss von ÖVP-Bundesparteiobmann Tauß, für diese Funktion nicht mehr kandidieren zu wollen, sagte heute, zwei Tage vor der erweiterten Bundespartei-Vorstandssitzung, wo er nachfolge bestellt werden soll, der Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, Bussek, er sei kein Kandidat für den Posten eines Bundesparteiobmannes.
Er wolle seine Wiener Verantwortungen weitertragen, sei aber bereit, in der ÖVP sowie bisher auch in Bundesfragen weiterzuarbeiten.
Der niederösterreichische Landeshauptmann Maurer stellte klar, wer immer neuer Bundesparteiobmann der ÖVP wäre, könne in die parteiinternen Möglichkeiten einsteigen, die schon jetzt bestünden.
Die österreichische Mineralölindustrie wird dem Handelsministerium in der nächsten Woche einen neuen Antrag auf Erhöhung der Treibstoffpreise vorlegen.
Nach Vorstellungen der Mineralölindustrie soll der Liter Superbenzin künftig 8 Schilling 50, der Liter Normalbenzin etwa 8 Schilling, der Liter Dieselöl an die 7 Schilling 20 und der Liter Ofenheizöl deutlich mehr als 4 Schilling kosten.
Der Kapitalmarktausschuss, in dem die Chefs der wichtigsten Banken und Sparkassen vereinigt sind, empfahl dem Finanzminister eine Erhöhung der Anleihezinsen von derzeit 7,25 auf 8%.
Auslösendes Moment für diesen Schritt waren Absatzschwierigkeiten auf dem Anleihensektor in jüngster Zeit.
Meine Damen und Herren, wie Sie in der letzten Meldung gehört haben, wird es eine Erhöhung der Anleitzinsen geben.
Einen ausführlichen Beitrag darüber hören Sie dann um 18.30 Uhr im Abendjournal im Programm Österreich 1.
Karl Jokowski verabschiedet sich jetzt für das Team des Mittagjournals.