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Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Und ich sage Ihnen Grüß Gott beim Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Redakteurin im Studio ist heute Ilse Vögel.
50 Stunden nach der Geiselnahme in der polnischen Botschaft in Bern weiß man zur Stunde nur so viel, dass das Ultimatum, das die Terroristen bis heute 10 Uhr Vormittag gestellt haben, um 48 Stunden verlängert worden ist.
Fünf Menschen befinden sich noch in der Hand der Geiselnehmer.
Aufhebung des Kriegsrechtes in Polen, Freilassung aller politischen Häftlinge, das fordert ja der Anführer des Kommandos, das sich polnische Revolutionäre Heimatarmee nennt.
Noch immer weiß man nicht, um wie viele Terroristen es sich letztlich handelt und wie sie politisch einortbar sind.
Jedenfalls gleich nach den Nachrichten werde ich an meinen Kollegen Felix Endrich live nach Bern die Frage stellen, was tut sich Neues in der Geisel-Affäre.
Während die polnische Regierung versucht, die Gewerkschaft Solidarität für diese Affäre verantwortlich zu machen und sich damit gleichzeitig einen Vorwand für eine schärfere Gangart gegenüber der Opposition in Polen gibt, sprechen Solidaritätsführer im Ausland von eingeschleusten Provokateuren, von vom polnischen Geheimdienst missbrauchten
politischen Wirrköpfen.
Jedenfalls in die Forderungen der Terroristen nach Freilassung aller politischen Gefangenen in Polen ist natürlich auch Lech Walesa mit eingeschlossen, der seit dem 13.
Dezember inhaftierte Chef der Solidarität.
Exklusiv heute im Mittagsschanal gibt es ein Interview mit Danuta Walesa, der Frau jenes Mannes, der zur Symbolfigur des Widerstands in Polen geworden ist.
Sie sagt auf die Frage, was würden sie beide machen, wenn Lech endlich freigelassen würde?
Würde sich ihr Mann wieder am politischen Kampf beteiligen?
Sie werden sich irgendwo verstecken, damit niemand sie findet.
Wenn die Situation so günstig wäre, dass man diese politische Tätigkeit fortsetzen könnte, würde ja das machen.
Also die Situation ist so, dass im Moment gibt es überhaupt keine Chance, solche Tätigkeit fortzusetzen.
Die Internierten werden so behandelt, als ob sie es überhaupt nicht gegeben hätte.
Also niemand führt irgendwelche Gespräche mit meinem Mann.
Danuta Valesa, also exklusiv im Mittagsjournal.
Inlandsberichte, da gibt es etwas vom parlamentarischen WBO-Ausschuss, dort ist es heute Vormittag zu einem Knalleffekt gekommen.
Der vorgeladene ehemalige burgenländischer ÖVP-Landesparteiobmann Sauerzopf ist nicht erschienen, wegen eines Forumfehlers in der Einladung.
Sauerzopf erklärte allerdings, er werde auch in Zukunft nicht vor dem WBO-Ausschuss erscheinen.
Vorsitzender Bauer droht mit Zwangsvorführung.
Die gestrigen Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky zu kleiner oder großer Koalition bzw.
zur Frage, in welcher Regierung er ganz sicher nicht Kanzler sein wolle, kommentieren heute die Zeitungen.
Wir haben uns dann in der ÖVP umgesehen und umgehört, wie dort die Diskussion vor den Nationalratswahlen 1983 über die Aufstellung von Kandidaten und Kandidatinnen läuft.
Vor allem die Frauen monieren ja bessere Plätze und stärkere Vertretung.
Herbert Hutter berichtet über Maßnahmen der Versicherungen, die sich selbst und die Konsumenten vor unseriösen Maklern schützen wollen und wichtig für Autofahrer und Eltern im Mittagsschanal, die Schwerpunktaktion Kinder im Straßenverkehr.
Wenn man die Kleinen fragt, ob sie sich vor den Erwachsenen hinter dem Volant fürchten, dann kann man unter anderem solche Antworten bekommen.
Ja, besonders für denen, die schnell fahren.
Also ich habe vom Lastwagen und LKW am meisten Angst.
Und vom Motorräder habe ich noch mehr Angst.
Ein weiterer Auslandsbericht.
Klaus Emmerich wird sich aus Toronto melden von der Tagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds.
30 Länder, das hat sich jetzt herausgestellt, sind am Rande der Zahlungsunfähigkeit.
Sie sind mit insgesamt 5 Billionen Schilling oder 5.000 Milliarden Schilling
vorstellen, kann man sich es auf gar keinen Fall verschuldet.
Wichtig für dieses Mittagsschanal wäre uns auch ein Beitrag aus dem marokkanischen Fez zu bekommen, von der Gipfelkonferenz der Arabischen Liga.
Dort soll ja PLO-Chef Arafat die Region-Nahost-Initiative vorsichtig positiv begrüßt haben, aber in diesem Fall wissen wir noch nicht, ob wir da einen Korrespondentenbericht bekommen.
Kultur im Mittagsschanal, da gibt es ein Interview mit Burgtheater-Direktor Achim Benning.
Morgen startet ja das Burgtheater zu seiner Tournee in die UdSSR.
Sie erinnern sich, vor einem Jahr
war diese damals schon geplante Tournee geplatzt, weil das Burgtheater-Mitglied, der CSSR-Emigrant Pavel Landowski, von den Sowjets keine Einreisebewilligung erhalten hat.
Und zweiter Kulturbeitrag, da wird die Schauspielerin Maria Bill porträtiert, die mit dem Stück Piaf sensationelle Erfolge am Wiener Schauspielhaus feiert, in der Darstellung der Edith Piaf.
Zunächst aber gibt es den Überblick über die wichtigsten Meldungen in den Nachrichten.
Chef vom Dienst Ferdinand Olbert, Sprecher Herbert Slavik.
Schweiz.
Die Besetzer der polnischen Botschaft in Bern haben heute Nacht ihr Ultimatum um 48 Stunden verlängert und weitere vier Geiseln freigelassen.
Ursprünglich sollte die Frist um 10 Uhr Vormittag ablaufen.
Zu diesem Zeitpunkt wollte das Terrorkommando sich selbst und die Geiseln in die Luft sprengen, sollten seine Forderungen, Aufhebung des Kriegsrechts in Polen und Freilassung der Internierten nicht erfüllt werden.
In der Gewalt der Terroristen befinden sich noch fünf Personen, unter ihnen auch der polnische Militärattaché.
Er hatte sich während des Überfalls in einem Raum eingeschlossen und wurde erst gestern von den Geiselnehmern entdeckt.
Die Terroristen haben nach eigenen Angaben zahlreiche wichtige Dokumente der Botschaft in ihren Besitz gebracht.
Wie der Sprecher des Schweizerischen Krisenstabes heute mitteilte, wurden die Dokumente bei dem polnischen Militärattaché gefunden.
Die schweizerischen Behörden verhandeln ständig mit den Terroristen, um ein unblutiges Ende der Affäre herbeizuführen.
Die Regierung in Bern hat im Zusammenhang mit der Botschaftsbesetzung Hilfsangebote aus verschiedenen Ländern erhalten, bisher aber keines angenommen.
Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS behauptet unterdessen, die Botschaftsbesetzer seien in den Vereinigten Staaten ausgebildet worden.
In einem TASS-Kommentar heißt es, die Aktion der Terroristen sei ein Beispiel für die Arbeit antikommunistischer Immigranten, die vom amerikanischen Geheimdienst CIA ausgewählt worden seien.
Polen.
Polnische Schnellgerichte haben nach den jüngsten Unruhen mehr als 3000 Personen zu Geldstrafen oder Arrest verurteilt.
Wie die amtliche Nachrichtenagentur PAP fernermeldete, wurden 189 Menschen neu interniert.
Marokko.
Der jüngste amerikanische Nahostfriedensplan ist ein Hauptthema bei der arabischen Gipfelkonferenz in Fes.
PLO-Chef Arafat hat gestern Abend eine Rede gehalten, in der er eine Annahme der Vorschläge der USA nicht ausgeschlossen haben soll.
Einzelheiten sind allerdings nicht bekannt, da die Konferenz hinter verschlossenen Türen stattfindet.
Internationale Nachrichtenagenturen berichten auch, die Arabische Liga wolle möglicherweise eine Delegation nach Washington schicken, die sich über Details des amerikanischen Friedensplanes informieren soll.
Dieser Delegation sollte auch Arafat angehören.
Israel.
Auch das israelische Parlament beschäftigt sich heute Nachmittag mit der amerikanischen Initiative.
Am Vormittag stand die Libanon-Invasion zur Debatte.
Dabei bekräftigte Verteidigungsminister Sharon seine Förderung nach einer 40 Kilometer tiefen Sicherheitszone im Südlibanon.
Sharon sagte, diese Zone müsse frei von jeder feindlichen Militärpräsenz sein.
Gestern hatte Sharon mit einem Sonderstatus für den Südlibanon gedroht, falls die libanesische Regierung keinen Friedensvertrag mit Israel abschließen sollte.
Libanon Das Parlament in Beirut hat die libanesische Regierung aufgefordert, von Israel Reparationszahlungen für Kriegsschäden in Höhe von 340 Milliarden Schilling zu verlangen.
Eine Kommission aus Juristen und anderen Experten soll beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine entsprechende Klage einbringen.
USA.
Der Nahost-Sonderbotschafter Habib hat betont, die Lage im Libanon bleibe auch nach dem Abzug der PLO-Kämpfer aus Beirut äußerst gespannt.
Habib meinte, im Libanon und im Nahen Osten überhaupt sei für die Diplomaten noch viel zu tun.
Er sei aber optimistisch, dass man bereits auf dem Wege zu einer Lösung sei.
Für seine jüngste Nahost-Mission ist Habib von Präsident Reagan mit der Freiheitsmedaille der höchsten zivilen Auszeichnung der USA gewürdigt worden.
Niederlande.
Etwa 10 Millionen Niederländer sind heute aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen.
Es wird mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden größten Parteien gerechnet.
Nach jüngsten Meinungsumfragen könnten die christlichen Demokraten unter Ministerpräsident Van Acht und die Oppositionelle Arbeiterpartei mit jeweils etwa 45 Sitzen gleich stark aus den Wahlen hervorgehen.
Der Wahlkampf war von der Wirtschaftspolitik und von der Frage der Stationierung neuer NATO-Raketen in den Niederlanden beherrscht.
Die Neuwahl ist durch das Ausscheiden der Arbeiterpartei aus der Regierungskoalition notwendig geworden.
Bundesrepublik Deutschland
Bundespräsident Kirchschläger setzt heute seinen offiziellen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland mit Visiten in Bremen und in München fort.
In der bayerischen Landeshauptstadt wird Kirchschläger mit dem CSU-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten Strauß zusammentreffen.
Gestern konferierte der Bundespräsident mit dem deutschen Bundeskanzler Schmidt und mit Außenminister Genscher.
Österreich
Die mit Spannung erwartete Konfrontation zwischen dem ehemaligen burgenländischen ÖVP-Obmann Sauerzopf und dem Hauptbeschuldigten der WBO-Affäre, Rauchwarter vor dem parlamentarischen WBO-Ausschuss, kommt heute nicht zustande.
Sauerzopf erscheint mit der Begründung, nicht vor dem Ausschuss, er habe die Ladung nicht erhalten, weil sie falsch adressiert gewesen war.
In einem Schreiben an Nationalratspräsident Benja wirft Sauerzopf dem Ausschussvorsitzenden, dem FPÖ-Abgeordneten Bauer, außerdem Unobjektivität vor.
Bauer erklärte inzwischen, durch die formalen Fehler bei der Zustellung sei Sauerzopf ihm recht.
Man werde ihn aber nun für den 5.
Oktober vorladen.
An diesem Tag soll es dann auch zur Gegenüberstellung mit Rauchwarter kommen.
ÖVP-Generalsekretär Graf hat die gestrigen Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky zur Koalitionsfrage wörtlich als Ausdruck der Hybris bezeichnet.
Kreisky hatte erklärt, er werde nicht Kanzler einer großen Koalition sein, wollte aber nicht ausschließen, nach einem eventuellen Verlust der absoluten SPÖ-Mehrheit eine kleine Koalition zu leiten.
Graf meint nun dazu, Kreisky wiederhole den Fehler, den er bei der Atomvolksabstimmung gemacht habe.
Er binde eine politische Grundsatzentscheidung unsachlich an seine Person.
Jedenfalls seien nun aber die Fronten klar gezogen.
Wer bei der nächsten Wahl die SPÖ wähle, wähle die freiheitliche Partei mit, meinte Graf.
Der Generalsekretär der Bundeswirtschaftskammer, Kehrer, hat neuerlich zu größter Zurückhaltung bei der Lohnrunde in diesem Herbst aufgerufen.
Kehrer betont, mit überzogenen Lohn- und Lohnnebenkostenerhöhungen würden die Möglichkeiten der Unternehmen vermindert zu investieren.
Es gebe immer stärkere Warnungen aus der Wirtschaft, dass auf Kostenerhöhungen mit Personalabbau reagiert werden müsse.
Kehrer meint, an den Lohnförderungen der Gewerkschaft Metallwerkbauenergie sei zu erkennen, dass der Ernst der wirtschaftlichen Lage noch nicht erkannt werde.
Von einer zurückhaltenden Lohnpolitik könne keine Rede sein, wenn man doppelt so hohe Förderungen stelle, wie die Abschlüsse in der Bundesrepublik Deutschland betragen.
Die Gewerkschaft verlangt eine Erhöhung der Ist-Löhne um 6,5% und der Kollektivvertragslöhne um 8,5%.
Der Fachverband der Kraftfahrschulen hat eine Aktion zum Thema Kinder im Straßenverkehr begonnen.
Grund dafür sind die weiterhin alarmierenden Unfallzahlen bei Kindern im Straßenverkehr.
Bei der Fahrschulausbildung und der Lenkerprüfung sollen neue Schwerpunkte gesetzt werden.
Mit der Verkehrserziehung der Kinder soll möglichst frühzeitig begonnen werden, allerdings mit ständiger Rücksichtnahme auf die momentane Reife des Kindes.
Der Wetterbericht.
Das umfangreiche Tief über Italien zieht nicht so rasch wie ursprünglich erwartet ostwärts ab und beeinflusst dadurch zum Teil auch morgen noch das Wetter im Alpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Osten über den Niederungen Aufhellungen, im Allgemeinen aber reichliche Bewölkung und strichweise Regen mäßige Winde.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 20 in Auflockerungszonen darüber.
Frühtemperaturen 9 bis 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Gebietsweise sonnige Abschnitte, im Allgemeinen aber eher reichliche Bewölkung und lokale Regenschauer.
Mäßige Winde aus Nord bis Ost.
Tagestemperaturen morgen 17 bis 24 Grad.
Übermorgen Freitag zunehmend sonnig, mäßig warm.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, heiter 23 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, wolkig 22, Nordwest 25, Salzburg bedeckt 16 Grad, Nordwestwind 5 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck bedeckt leichter Regen, 14 Grad, Ostwind 3.
Bregenz bedeckt 15 Grad, Wind still.
Graz stark bewölkt, 21 Grad, Wind still.
Klagenfurt bedeckt 17 Grad, Wind still.
Und aus Linz sind die Meldungen nicht eingelangt.
Zwölf Uhr und 14 Minuten ist es jedenfalls jetzt im Mittagsschanal.
Gleich zur Spitzenmeldung unserer Nachrichten.
Ich will da gar nicht mehr viel wiederholen, Sie haben es ja ausführlich hören können.
Nur so viel nochmals.
Die Terroristen in Genf, in Bern, haben ihr Ultimatum um 48 Stunden verlängert.
Ursprünglich sollte es ja heute Vormittag um 10 Uhr ablaufen.
Man hat in der Nacht
weitere vier Geiseln freigelassen.
Nun befinden sich noch fünf Menschen in der Gewalt jenes Kommandos, das sich polnische revolutionäre Heimatarmee nennt.
Die schweizerischen Behörden verhandeln ständig mit den Terroristen, heißt es, um ein unblutiges Ende der Geiselaffäre zu ermöglichen.
Ich habe jetzt live am Telefon meinen Kollegen Felix Endrich in Bern.
Herr Endrich, zunächst mal die Frage, was tut sich Neues, was tut sich Aktuelles, was können Sie da berichten?
Ja, also ganz viel ist nicht gelaufen seit heute Morgen.
Der Sonderstab bleibt weiterhin seiner bisher erfolgreichen Verhandlungstaktik treu.
Man habe die Besetzer erneut aufgefordert, das Gebäude zu verlassen und die Geiseln freizugeben.
Dies wurde heute Morgen um neun an der Pressekonferenz des Sonderstabes im Bundeshaus bekannt.
Im Weiteren wurde bekannt gegeben, dass die Zahl der Besetzer weiterhin unbekannt sei.
Es wurde aber von mit Sicherheit mehr als zwei Personen gesprochen.
Auch wurde an dieser Pressekonferenz erklärt, man habe ein Angebot zur Entsendung von Sondertruppen aus Polen erhalten.
Das Angebot sei zur Kenntnis genommen worden und werde nun überprüft.
Der generelle Charakter dieser angebotenen Sondereinheit wurde aber nicht näher präzisiert.
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um eine Antiterrorgruppe handeln könnte.
Es seien auch Angebote aus anderen Ländern eingegangen, aber aus welchen, das wurde natürlich nicht gesagt.
Eine Spekulation hat es gegeben, dass Sondereinheiten aus der Bundesrepublik Deutschland kommen.
Ja, diese Spekulation gibt es eigentlich schon seit einigen Tagen.
Aber wie gesagt, man ist so zurückhaltend mit Informationen.
Verständlicherweise muss man sagen, da lässt sich also nichts darüber sagen, was angeboten wurde und was nicht.
Ja, ich glaube also insofern kann ich Sie nicht mit Fragen nerven, weil es ist nicht anzunehmen, dass der Schweizer Krisenstab da wirklich Details und Einzelheiten bekannt gibt.
Man weiß also oder man sagt, es sind mehr als zwei Terroristen und es stimmt, dass es sind noch fünf Menschen, die sich in der Hand der Geiselnehmer befinden, darunter auch der polnische Militärattaché.
Jawohl, das stimmt, der polnische Militärattaché, der Herr Dobruszewski.
Er wurde gestern Nachmittag von den Besetzern bei der Durchsuchung des Gebäudes entdeckt und gefangen genommen, und zwar in einem separaten abgeschlossenen Raum.
Und in diesem Raum sollen also die Besetzer auch wichtige Dokumente und Akten erbeutet haben oder sollen ihnen in die Hände gefallen sein.
Man hat natürlich auch nicht gesagt, welche Art von Akten das da nun in den Händen der Besetzer sind.
Es heißt, es gibt ständige Kontakte mit den Terroristen, zeigen die Ermüdungserscheinungen
Das weiß man nicht.
Man weiß, dass ständig verhandelt wird.
Und das ist ja auch das erklärte Ziel des Sonderstabes.
Man will verhandeln, man will keine Gewalt, man will ein möglichst unblutiges Ende.
Kontakte sind sicher vorhanden.
Einerseits übers Telefon.
Diese Verhandlungen werden übrigens vom Justizminister der Schweiz, von Herrn Bundesrat Kurt Vogler persönlich geleitet, wie es ist.
Und gestern war ja auch ein direkter Unterhändler in der Botschaft.
Sind diese Terroristen, Herr Endrich, jetzt schon politisch einordbar oder bleibt es eigentlich bei den Spekulationen?
Ich habe schon zu Beginn unserer Sendung gesagt, dass es da im Wesentlichen also diese zwei Spekulationen gibt.
Auf der einen Seite sagt die polnische Regierung, das ist der Solidarität zuzuschreiben.
Die Solidarität wiederum sagt, das sind Provokateure des polnischen Geheimdienstes.
Möglicherweise gibt es die dritte
Möglichkeit, dass das wirklich eine oppositionelle Gruppe ist, die dem Bewaffneten Widerstand will.
Haben die Schweizer da jetzt schon ein bisschen was in der Richtung herausbekommen?
Da weiß man ebenfalls noch nichts Neues.
Ich muss Sie da leider enttäuschen.
Was man weiß, ist gestern ein Gespräch ausgestrahlt worden im Schweizer Fernsehen mit Herrn Gmai.
Herr Gmai ist ein Arzt und ist Vertreter von Solidarnosc hier in Zürich und dieser Herr Gmai hat also
nochmals entschieden und kategorisch erklärt, sie haben nichts zu tun mit diesen Besetzern.
Er hat gesagt, das sei eine Provokation des Warschauer Regimes und diese Provokation würde auch sehr gut in die momentane Propagandasituation von Warschau gegenüber Solidarität passen, weil es ja auch im Land selbst immer wieder Propagandameldungen gegen Solidarität gibt.
Herr Endrichter, dann danke ich Ihnen für diese Informationen im Mittagsschanal.
Wir werden uns ja dann am Abend wieder ausführlicher hören, vielleicht schon mit Neuem, das Sie wissen.
Herzlichen Dank, auf Wiederhören.
So viel also aktuell zum Stand der Geisler-Affäre.
Wie gesagt, stündlich berichten wir in den Nachrichten, wenn sich was Neues tut, sonst ab 18 Uhr.
Sie wissen in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional.
Wer immer nun diese Terroristen sind, in die Forderung, in ihre Forderung nach Freilassung der polnischen Gefangenen in Polen,
ist natürlich auch Lech Walesa, mit eingeschlossen der Chef der Solidaritätsgewerkschaft.
Er ist hier seit dem 13.
Dezember 1981 interniert, unmittelbar nach Ausrufung des Kriegsrechts.
Einer der wenigen Menschen, der Valesa regelmäßig in seiner Internierung besuchen darf, der Ort dieser Internierung ist immer wieder von den polnischen Behörden gewechselt worden, einer dieser wenigen Menschen ist seine 33-jährige Frau Danuta.
Jene Frau, von der Valesa einmal am Höhepunkt seines politischen Kampfes gesagt hat, wenn sie nicht wäre, könnte ich das alles nicht schaffen.
Erich Machow von unserer Osteuroparedaktion ist es nun gelungen, ein Exklusivinterview mit Danuta Walesa zu bekommen.
Etwas, wie Sie sich vorstellen können, das gar nicht so leicht und so einfach war.
Zum einen haben ja die polnischen Behörden wenig Interesse, die Popularität der Familie Walesa weiter zu steigern.
Zum anderen ist aber auch Frau Walleser, der Mutter Walleser, selbst eher zurückhaltend westlichen Journalisten gegenüber und gegenüber eventuellen Provokateuren.
So genau weiß man das ja oft nicht, wer sich da gerade in die Rolle eines Journalisten begibt oder wie Interviews im Nachhinein möglicherweise manipuliert werden.
Erich Macho und der ORF jedenfalls haben das Vertrauen von Frau Walleser gewonnen.
Sie hat dunkelbraunes, kurz geschnittenes Haar und dunkle, sehr lebhafte Augen.
Sie ist 33 Jahre alt, hat sieben Kinder und erwartet das achte Kind.
Das ist Danuta Valesa, die Frau von Lech Valesa.
Die Familie lebt in einem Vorort von Danzig, im zweiten Stock eines Wohnblocks.
Im Wohnzimmer hängen ein Bild von Papst Johannes Paul II., ein Muttergottesbild und ein Hochzeitsfoto.
Aus der Küche dringt Kindergeschrei, die Kinder bekommen gerade zu essen.
Das Regime war klug genug und vermied es aus Walesa, einen politischen Märtyrer zu machen.
Wiederholt durfte ihm seine Frau besuchen.
Erste Frage daher an Frau Walesa, wie geht es ihrem Mann?
Psychisch und physisch geht es ihm eigentlich gut, aber er fühlt sich so, wie man sich in einem Gefängnis fühlt.
Er hat eine große Sehnsucht nach den Kindern.
Also sicher nicht nur nach den Kindern, sondern überhaupt nach dem normalen Leben und nach den normalen Leuten.
In dieser Anstalt befinden sich nur fünf Herren, die ihn beobachten und beschützen sozusagen, nur auch das Militär und niemand mehr.
Wie ist so der Tagesablauf von Ihrem Mann?
Frau Walesa besucht ihren Mann mit den Kindern.
Er beschäftigt sich dann mit den Kindern und wenn sie nicht da ist, dann sitzt er da, sagt er, und liest Zeitungen und Bücher.
Er hat auch einen Fernseher und er hört auch das Radio, das polnische.
Am Dienstag vor einer Woche war es in Polen bekanntlich zur bisher größten Kraftprobe zwischen dem Militärregime und der Solidarität gekommen.
Bei den Straßenunruhen im ganzen Land fanden fünf Demonstranten den Tod.
Wie denkt Lech Walesa über diese Vorgänge?
Vor allem die Regierung soll sich Gedanken machen, weil sie die ganze Situation verschuldet hat.
Und seiner Meinung nach sind die Aufmärschaften in den Straßen nicht sinnvoll.
Sie haben wenig Sinn.
Nach neun Monaten Abhängigkeit von der Gesellschaft, von den Menschen, ist es schwierig zu sagen, welche Form der Demonstration jetzt erfolgen sollte.
Die Sache ist, dass man nicht so leise sitzen und warten kann.
Also er ist tatsächlich nicht dafür und meint, dass die Straßendemonstrationen nicht das beste Mittel sind, aber auf der anderen Seite, wenn man neun Monate lang von den Menschen abgeschnitten wird, hat man eine ein bisschen andere Perspektive, eine andere Distanz.
Außerdem, nach den neun Monaten muss man etwas machen, man kann nicht so tatenlos zuschauen.
Wenn Ihr Mann wieder aus der Haft herauskäme, was hat er unmittelbar vor?
Ich zerschiebe mich in die Pusche, damit er mich nicht nach hinten findet.
Sie werden sich irgendwo verstecken, damit niemand sie findet.
Nachher möchte er die politische Arbeit wieder aufnehmen.
Wenn die Situation so günstig wäre, dass man diese politische Tätigkeit fortsetzen könnte, würde er das machen.
Unter den gegenwärtigen Umständen würde er also nicht mehr weiter politisch arbeiten.
Habe ich das richtig verstanden?
Soweit Danuta Valesa.
Viele Polen nennen die zierlich und gebrechlich wirkende Frau die erste Dame der Volksrepublik Polen.
Nachdem zurzeit alle Führer der Solidarität interniert oder im Untergrund sind, ist Frau Walesa so etwas wie eine Symbolfigur für das Weiterbestehen der Solidarität.
Die Internierung ihres Mannes hat sie anscheinend ebenso wenig aus dem Gleichgewicht gebracht wie sein Erfolg am Ende des Streiksommers 1980.
Während all dieser Ereignisse ist sie diejenige geblieben, die sie war.
Die Frau eines polnischen Arbeiters und Mutter von sieben Kindern.
Ein Exklusivinterview mit Danuta Valese war das, Interviewer Erich Macho.
Bei der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank, die seit Wochenbeginn in Toronto in Kanada im Gang ist, sind entgegen den Hoffnungen einiger Optimisten die tiefgreifenden Differenzen zwischen den reichen Industriestaaten und den Entwicklungsländern voll zum Ausbruch gekommen.
Die Vertreter von Ländern der dritten und vierten Welt unter den mehr als 10.000 Konferenzdelegierten machen die Industrieländer für die schlechte Weltwirtschaftslage verantwortlich und fordern die Erhöhungen der Hilfeleistungen.
Demgegenüber meinte etwa der amerikanische Finanzminister Reagan, die Probleme vieler Länder rührten von deren ehrgeizigen Politik her und das internationale Finanzsystem sei allen Anforderungen durchaus gewachsen.
Eines der Hauptthemen der Tagung ist die katastrophale Verschuldung Mexikos, das sich jedoch weigert, die Bedingungen des internationalen Währungsfonds für Hilfe zu akzeptieren.
Die Gesamtverschuldung einer Gruppe von 30 Staaten hat bereits astronomische Ausmaße erreicht.
Lösungen erscheinen nicht in Sicht, berichtet Klaus Emmerich aus Toronto.
Der Herdentrieb, von dem am Rande der Toronto-Tagung von Weltbank und Währungsfonds vielfach im Zusammenhang mit Auslandsverdiensten die Rede ist,
droht nun doch zu einer ernsten Erscheinung im internationalen Finanzgeschäft zu werden.
Hatten die Notenbanken und Geschäftsbanken diesen Trieb gehorchend jahrelang Länder wie Mexiko oder Argentinien, Brasilien oder Chile, aber auch Polen, Ungarn oder Jugoslawien großherzig und großzügig Kredit gewährt, so droht sich nun diese Praxis umzudrehen.
Jedenfalls wird den Finanzgewaltigen auf ihrer Jahrestagung ganz unheimlich.
Unvorstellbare Summen werden genannt.
Etwa, dass 30 Länder am Rande der Zahlungsunfähigkeit stehen und dadurch Außenstände von über 300 Milliarden Dollar fraglich werden.
Und eine weitere Horrorzahl wird in diesem Zusammenhang genannt, dass diese 300 Milliarden Dollar etwa das Doppelte des haftenden Kapitals sämtlicher Geschäftsbanken rund um die Welt ausmacht.
Natürlich weiß die in Toronto versammelte Finanzprominenz, dass diese Beträge nicht sofort fällig werden und bisher immer wieder erfolgreich umgeschichtet, umgewälzt und umgeschuldet werden konnten.
Was den Fall Mexiko von früheren vergleichbaren Fällen unterscheidet ist, dass die Regierung dieses stolzen und gewichtigen Landes bisher zu sachlicher Zusammenarbeit mit ihren Gläubigern nicht bereit ist, weder prinzipiell noch im Detail.
Was alarmiert, ist die mangelnde Bereitschaft der mexikanischen Regierung über Bedingungen des internationalen Währungsfonds auf eine Andeutungsweise zu reden, von förmlichen Verhandlungen ganz zu schweigen.
Die Vorstellungen des Währungsfonds betreffen ein Anti-Inflationsprogramm, strikte Sparsamkeit im Staatshaushalt auch um den Preis gekürzter Sozialausgaben, eine moderne, gerechte und zugleich wirtschaftsnahe Steuerreform,
ein umfassendes Strukturprogramm über Eigentum, Verfügungsgewalt und vor allem Leistungsstand der Wirtschaft Mexikos und schließlich eine Aktion gegen Korruption in diesem Land.
Der Fall Mexiko müsse in Zeiten stagnierender Weltwirtschaft wegen seiner Beispielwirkung weltweit bedacht werden, auch dass jetzt die mexikanische Regierung sichtlich pokert und darauf setzt, als Schuldner stärker zu sein als ihre Gläubiger.
Zwölf Uhr und 28 Minuten ist es.
Unsere Zwischenansage im Mittagsschnall WAS steht noch auf dem Programm bis 13 Uhr.
Der Bericht von der Gipfelkonferenz der Arabischen Liga in Fes kommt leider nicht zustande, habe ich von der Regie erfahren.
Unsere Beiträge aus dem Inland, Knalleffekte beim WBO-Ausschuss, Inlandspresseschau, Diskussion in der ÖVP über die Aufstellung von Kandidaten und Kandidatinnen bei der Nationalratswahl 83.
Die Versicherungen wollen vor unseriösen Maklern schützen.
Schwerpunktaktion Kind im Straßenverkehr und Kultur im Mittagsschanal, da gibt es ein Interview mit Burgtheater-Direktor Achim Bening vor der morgigen Burgtheater-Tournee in die UdSSR.
Jetzt gleich zur WBO-Affäre.
Da hätte es heute in Wien im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu einer Gegenüberstellung zwischen dem früheren burgenländischen ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter Sauerzopf und Ex-WBO-Obmann Ernst Trauchwater kommen sollen.
Doch ebenso wie angesagte Sensationen zumeist nicht stattfinden, kam es heute auch nicht zur vorgesehenen Konfrontation der beiden prominenten WBO-Zeugen.
Der Grund für das Nichterscheinen Sauerzopfs, eine falsch zugestellte Ladung.
Doch darüber hinaus denkt Sauerzopf auch grundsätzlich nicht daran, noch einmal vor dem Ausschuss auszusagen.
Mehr weiß Fritz Besata, der sich aus dem Parlament meldet.
Zur gleichen Zeit, in der heute früh in Wien der parlamentarische WBO-Untersuchungsausschuss zusammentrat, fuhr der für heute früh geladene Zeuge frisch und munter rund 50 Kilometer von Wien entfernt auf seinem Fahrrad.
Der, der sich da abstrampelte, anstatt dass sich der WBO-Ausschuss mit ihm befassen konnte, ist der ehemalige burgenländische ÖVP-Landeshauptmann-Stellvertreter und zurückgetretene ÖVP-Parteiobmann des Burgenlands Dr. Franz Sauerzopf.
Franz Sauerzopf hätte heute früh rund zwei Stunden vernommen und dann gegen 11 Uhr seinem früheren Freund und jetzigen Untersuchungshäftling Ernst Rauchwarter gegenübergestellt werden sollen.
Allein es kam ganz anders.
Zuerst einmal kam die Ladung der Parlamentsdirektion für Sauerzopf an das Amt der burgenländischen Landesregierung in Eisenstadt und sie kam von dort wieder zurück mit dem Vermerk verzogen.
Ein klarer Fall von unrichtiger Adresse also, denn der nunmehrige Privatmann Franz Sauerzopf wohnte in Mattersburg in der Flurgasse 1.
Dennoch, Sauerzopf hatte aus den Medien gewusst, dass sein Erscheinen vor dem Ausschuss für heute vorgesehen war und es trotzdem vorgezogen, in Mattersburg zu bleiben.
Warum?
Das begründete Sauerzopf in einem Brief an Parlamentspräsident Anton Peña, der abschriftlich auch an den WBO-Ausschuss selbst ging.
Sauerzopf schrieb allerdings nicht an Ausschussvorsitzenden Holger Bauer von der FPÖ, dessen Ausschussführung für Sauerzopf der wahre Grund für das Zuhausebleiben ist.
Frage an Sauerzopf, ob er nicht vielleicht doch der Konfrontation mit seinem früheren Freund Rauchwarter ausweichen wollte.
Sauerzopf
Ich habe keine Angst, hier in der Sache selbst auszusagen.
Ich bin nicht bereit, hier für ein Spektakel mich herzugeben.
Ich habe den Eindruck, dass hier das Parlament zum Tribunal wird, dass es ein politischer Schauprozess in irgendeiner Form kommt, das jedenfalls zum Ausdruck.
Und dazu bin ich als Privatmensch, Dr. Franz Sauer,
Sauerzopf wird nun für den 5.
Oktober eine neuerliche, diesmal wohl richtig adressierte Ladung gehalten.
Bleibt er bei seiner ablehnenden Haltung, könnte er sogar zwangsweise vorgeführt werden.
Was würde Sauerzopf dann tun?
Ich würde den Verfassungsgerichtshof anrufen.
Ich würde aber vor allem, das habe ich auch dem Präsidenten Bender geschrieben, indem ich mich auf die Menschenrechtskonvention Artikel 6, das ist ja österreichisches Bundesverfassungsrecht,
Ich werde auch notfalls die Menschenrechtskommission in Straßburg anrufen.
Ausschussvorsitzender Holger Bauer, für Sauerzopf der eigentliche Grund des Nichterscheinens, verhält weder seinen Ärger über die unrichtig adressierte Zeugenladung, noch über das Verhalten Sauerzopfs selbst.
Denn, so Bauer, es liege nicht im Ermessen eines Zeugen, ob er vor dem Ausschuss erscheint oder nicht.
Die Frage, ob er Bauer Sauerzopf auch zwangsweise vorführen würde, beantwortet Bauer mit Bestimmtheit so.
Ein Zeuge, der wiederholt einer Zeugenladung nicht Folge leistet, muss damit rechnen, dass unter Umständen auch Zwangs vorgeführt wird.
Das würden Sie veranlassen?
Das wäre wohl das letzte Mittel und ich wäre froh, wenn es nicht notwendig wäre, es anzuwenden.
Man wird also spätestens am 5.
Oktober wissen, ob sich Bauer oder Sauerzopf durchsetzen konnten.
Interessant ist auch noch ein weiteres Datum, nämlich der 14.
September.
Für diesen Tag ist der burgenländische Landeshauptmann Theodor Kehri vor den Ausschuss geladen.
SPÖ und ÖVP im Ausschuss wollten jedenfalls bisher vermeiden, dass Kehri vor der Landtagswahl am 3.
Oktober vor dem Ausschuss erscheinen muss.
Und bei uns geht es gleich weiter mit der Inlandspresseschau.
Inhalt heute die Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky zu kleiner oder großer Koalition bzw.
zur Frage, in welcher Regierung er ganz sicher nicht Kanzler sein wolle.
Hans Langsteiner hat die Presseschau zusammengestellt.
Es darf widerspekuliert werden.
Dieser Kommentartitel aus den Salzburger Nachrichten ist gleichsam das Motto der heutigen Presseschau, die sich ausschließlich mit den gestrigen Erklärungen von Bundeskanzler Kreisky zum Thema Koalitionen befasst.
Der Regierungschef hatte dabei große Koalitionen unter seiner Leitung ausgeschlossen, sich für den Fall einer kleinen Koalition mit der FPÖ die letzte Entscheidung jedoch noch vorbehalten.
Die erwähnten Salzburger Nachrichten sehen in einem Kommentar von Gerhard Neureiter in dieser Kreiskehrklärung unter anderem eine Stellungnahme gegen den linken Flügel in der SPÖ, der sich ja gegen eine Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen immer nachdrücklich ausgesprochen hat.
Vielleicht wollte der Kanzler dieser linken Gruppe in seiner Partei mit der gestrigen Aussage eines auswischen.
Vielleicht aber denkt er auch an die stille Koalition der ersten Stunde nach seinem Wahlsieg 1970, als die FPÖ seiner Minderheitsregierung ein Jahr lang über die Runden half und dafür ein Wahlrecht bekam, das ihre Existenz sichert.
Der größere Dank über dieses Wahlrecht hinaus wäre die Regierungsbeteiligung.
Aus diesem Blickwinkel bekommt die gestrige Erklärung des Kanzlers fast sentimentale Züge.
Auf die möglichen innerparteilichen Wirkungen der kreiskischen Koalitionsvorlieben nimmt auch Ruth Pauli im Kurier Bezug.
Für Kreisky könnte dieser Flirt doppelt peinlich werden.
Einmal sind große Teile der SPÖ entscheidend gegen eine Koalition mit der FPÖ.
Das sind vor allem die Kreisky-Gegner, die bei einem Verlust der absoluten Mehrheit das ehemalige Zugpferd freudig abhalftern würden.
Und dann hat Kreisky mit seiner Festlegung auch den Sieg riskiert.
Wer Kreisky wählt, wählt Steger mit.
Diese Überlegung könnte wichtige Stimmen ausbleiben lassen.
Es scheint, dass diesmal der Pirouettenkünstler Kreisky über die eigenen Worte gestolpert ist.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung sieht Manfred Scheuch durch die gestrige Kanzlerwarte großkoalitionäre Hoffnungen enttäuscht.
Jetzt fällt die Erklärung des Bundeskanzlers für eine große Koalition nicht der richtige Mann zu sein, wie reif auf diese Hoffnungsblüten.
Die Enttäuschung ist unüberhörbar, aber sie bestätigt auch, dass erstens kein Mensch die Position der SPÖ als weiterhin stärkste Partei nach der Wahl bezweifelt und dass zweitens kaum jemand den Österreichern zumutet, sie sollten leichtfertig auf Bruno Kreisky als Regierungschef verzichten.
Ein anderes Resümee als die AZ zieht naturgemäß das Neue Volksblatt der ÖVP.
Bei Peter Klar liest man dort...
Wahltaktische Überlegungen sieht schließlich Karl Danninger in den oberösterreichischen Nachrichten hinter den gestrigen Äußerungen des Bundeskanzlers.
Die laut Umfragen den Wählern unsympathischere kleine Koalition wird als durchaus mögliche Alternative zum eigentlichen Wahlziel der absoluten Mehrheit aufgebaut.
Damit lauteten dann die Wahlmöglichkeiten aus Kreiskis Sicht, Himmel oder Hölle.
Fegefeuer gibt es nicht.
Nun, rund ein halbes Jahr vor der Nationalratswahl hat praktisch in allen Parteien das Tauziehen um künftig zu vergebene Parlamentssitze begonnen.
Aus verschiedenen Gründen werden bei allen Fraktionen Altgediente, Abgeordnete ausscheiden und neue Namen die parlamentarische Szene beleben.
Das Tauziehen verläuft dabei auf mehreren Ebenen.
Die Bundesländer versuchen ihre Kandidaten unterzubringen, die jeweiligen Parteichefs möchten gleichzeitig sogenannte Bundesnotwendigkeiten im Parlament deponieren.
Wir untersuchen nun heute, wie sich dieses Tauziehen in der österreichischen Volkspartei abspielt.
Anlass dafür ist eine Pressekonferenz der Frauenchefin der ÖVP, Hertha Heider, die heute ihre Frauenwunschliste für das Parlament vorlegte.
Das berichten Markus Sommersacher und Johannes Fischer.
Einige prominente ÖVP-Abgeordnete werden aller Voraussicht nach an einem nächsten Nationalrat nicht mehr angehören.
Einige neue Gesichter werden ihre Chance zur parlamentarischen Bewährung erhalten.
Voraussetzung für das ÖVP-interne Tautsehen ist zunächst einmal, dass dem Parteichef seit dem letzten Parteitag eingeräumte Recht, insgesamt acht Abgeordnete von 77 als sogenannte Bundesnotwendigkeiten einsetzen zu können.
Eine Bestimmung, die sich in dieser oder anderer Form die Parteichefs aller Parteien übrigens vorbehalten haben.
In der ÖVP hat Parteichef Mock zu erkennen gegeben, dass der neue Generalsekretär Michael Graf in jedem Fall dem neuen Abgeordnetenklub angehören muss.
Weitere Mock-Wünsche, so sich bis jetzt bekannt wurden, betreffen den Leiter der politischen Akademie der ÖVP, Andreas Kohl, der sich auch in Sachen Außenpolitik im Parlament profilieren soll.
Kurt Bergmann, politischer Direktor im Parlament, ist in seiner Position ungefährdet, obwohl es Stimmen gab, die ihn aus dem Parlament haben wollten.
MOK wünscht sich darüber hinaus noch einen Mann der Industrie, einen neuen Bildungspolitiker, einen Arbeiterbetriebsrat und unter Umständen einen prominenten Wirtschaftsprofessor.
Die Steirische Landesorganisation forciert hier besonders Professor Herbert Tichy.
Nicht als Bundesnotwendigkeit, sondern auf Landeslisten dürften einziehen.
Der alte und neue Abgeordnete Leopold Helbig, nach der berühmten 100.000 Schilling im Kuvert-Affäre 1975 ausgeschieden und jetzt ÖVP-intern wieder rehabilitiert.
Neu einziehen wird Günther Stummvoll, Sozialexperte der Industrie.
Jung, ÖVP-Chef Ottmar Karas soll, so hört man, noch zu jung für ein Mandat sein, ist aber jedenfalls im Gespräch.
Ins Gespräch geraten aber als parlamentarische Absteiger sind die beiden Bereichssprecher Wiesinger für Gesundheit und Walter Hauser für Justiz.
Beide auf der Wiener Liste der ÖVP und beide vom Ausscheiden aus dem Parlament bedroht.
Walter Hauser gilt neben Fritz König als Kandidat für den Rechnungshof Vizepräsidenten.
Günter Wiesinger soll im Umweltschutzbereich jedenfalls durch ÖAB-Generalsekretär Heinzinger ersetzt werden.
Eine endgültige Entscheidung über das weitere Schicksal des ÖVP-Gesundheitssprechers dürfte im Wirtschaftsbund der Volkspartei fallen, wo die Meinungen über ihn durchaus geteilt sind.
Auch ÖVP-Wehrsprecher Erma Kora könnte das Parlament nicht zuletzt wegen anderer Tätigkeitsbereiche verlassen und durch den gegenwärtigen außenpolitischen Sprecher Botschafter Steiner ersetzt werden.
Bei so vielen Männern dürfen die Frauen, einem Wunsch des Parteiobmannes Mock folgend, nicht zu kurz kommen.
Ein prominenter Name steht so gut wie fest.
Helga Rabel-Stadler, frühere Journalistin und Modedame aus Salzburg, wird ins Parlament einziehen.
Allerdings nicht auf einer Liste der ÖVP-Frauen, was Frauenchefin Hertha Heide heute so erklärte.
Die Frau Rabel-Stadler ist Mitglied des Wirtschaftsbundes, nicht Mitglied der Frauenbewegung.
Ich darf aber dazu sagen, dass die Frau Rabel-Stadler von der österreichischen Frauenbewegung Landesleitung Salzburg unterstützt wird bei ihrer Bewerbung für ein Mandat.
Ich glaube, sie kandidiert jetzt auch für den Salzburger Gemeinderat und natürlich auch unsere Unterstützung hat.
In diesem Punkt deckt sich also eine Forderung des ÖVP-Bundesparteiobmanns mit jener der ÖVP-Frauenbewegung.
Ob das die seltene Ausnahme oder eher die Regel sein wird, wird sich noch zeigen, denn die ÖVP-Frauen deponierten heute nachdrücklich und unmissverständlich ihren Wunsch, mehr Frauen in politischen Spitzenpositionen der Partei zu sehen.
Sollten die Landeschefs bei der Erstellung der Kandidatenlisten, zum Beispiel für Nationalrat und Bundesrat, dabei auf Widerstände stoßen, die nicht fachlich zu untermauern wären, sollten sie von ihrem bevorzugten Recht zur Kandidatenbesetzung Gebrauch machen, forderte Frau Haider heute.
Ziel wäre es, auf Bundesebene für jedes Bundesland mit mindestens einer Frau vertreten zu sein.
Derzeit sind sieben Frauen in der Nationalratsriege der Großen Oppositionspartei.
Eine Verstärkung durch Frauen auf Bundesebene erwartet sich Frau Haider für Vorarlberg, Salzburg und die Steiermark.
Deponiert haben die ÖVP-Frauen auch das Verlangen, die aus Altersgründen aus dem Nationalrat ausscheidende niederösterreichische Abgeordnete Elisabeth Schmid natürlich nur durch eine Dame ersetzt zu sehen.
Schwierigkeiten sehen sie freilich selbst beim Wunsch, ihre Generalsekretärin Marilies Flemming in die Wiener Nationalratsriege zu hieven.
Fleming selbst erklärte heute in der Pressekonferenz ihre Bereitschaft, ein Bundesratsmandat zu bekleiden.
Offenbar erkennt sie eben auch selbst die Schwierigkeiten, auf die Nationalratsliste zu kommen.
Und damit wieder zurück zum Studio des Mittagschanals.
Immerhin mehr als 50 Prozent der Wähler sind Frauen, sind also Wählerinnen.
Die Vertretung im Parlament schaut derweil noch anders aus, aber vielleicht bessert sich da etwas.
Ende Juli haben die Konsumentenschützer massiv Beschwerde gegen gewisse Verkaufspraktiken von Versicherungsmaklern geführt, die sich am Rande der Legalität bewegen.
Es ging dabei vor allem darum, dass Versicherungskunden das Rücktrittsrecht durch einen Trick vorenthalten wurde.
Wenn jemand einen Makler oder ein Büro beauftragt, mit einer Versicherung einen Vertrag abzuschließen,
So sind Konsument- und Maklervertragspartner nicht aber Konsument- und Versicherungsunternehmen.
Das heißt, wenn sich der Konsument bei der Versicherung beschwert, so ist er damit an der falschen Adresse.
Und es ist ihm oft nur der zu kostspielige Prozess gegen die Maklerfirma oder das Vermögensberatungsbüro übrig geblieben.
Der zweite Beschwerdepunkt der jüngsten Zeit richtete sich gegen die Versicherungsunternehmen selbst.
Da wurden ja Erlagscheine verschickt, wo man den Eindruck haben könnte, man müsse als Konsument bloß etwas nachzahlen.
De facto war es dann so, dass man mit der Einzahlung plötzlich eine neue Versicherung abgeschlossen hatte.
Beide Probleme waren nun heute Gegenstand einer Pressekonferenz des Versicherungsverbandes, von der Herbert Hutter berichtet.
Der Versicherungsverband will gegen die schwarzen Schafe vor allem in den Reihen der freitätigen Markerfirmen oder Vermögensberatungsbüros vorgehen.
Man habe es nämlich nicht nötig, wegen nicht einmal 1% des Geschäftes, das über die unseriösen Verkäufer zustande kommt, sich den Ruf verderben zu lassen, erklärte Direktor Siegfried Sellitsch im Versicherungsverband zuständig für die Außendienstaktivitäten.
Vor allem soll damit aufgeräumt werden, dass dem Konsumenten unter der Vorspiegelung von Steuersparnis eine zu teure Lebensversicherung unterjubelt wird.
Der Kunde muss Klarheit über das Produkt haben, der Etikettenschwindel, der hier gelegentlich getrieben wurde, dass also das Wort Lebensversicherung, dass das Wort Versicherung nicht vorgekommen ist.
der muss aufhören.
Der Kunde muss auch über die Dauer und die Höhe seiner Zahlungsverpflichtungen im Klaren sein.
Dies geschieht ja üblicherweise durch die Zusendung der Polizei und dazu ist eine Maßnahme gegeben, von der wir uns versprechen, dass hier mehr Aufmerksamkeit beim Kunden
über die von ihm abgeschlossenen Versicherungen besteht, wenn wir ihm also die Polizei direkt zuschicken oder durch unsere Angestellten überbringen lassen.
Es soll nicht mehr vorkommen, dass also jemand
relativ unwissend einen Lebensvertrag abgeschlossen hat und keine Polizei sieht, weil er etwa einen anderen beauftragt hat, eine versicherungsfremde Verkaufsorganisation, die Polizei für ihn aufzubewahren.
Wir werden auch darauf achten, dass Anträge von versicherungsfremden Verkaufsorganisationen grundsätzlich Belehrungen über die Rechte aus dem Konsumentenschutzgesetz beinhalten.
Wenn solche Anträge keine solchen Belehrungen beinhalten, werden wir sie nicht polizieren.
Es wird also in einem solchen Fall keine Polizei ausgestellt.
Die Versicherungsunternehmen selbst wollten aber auch Gesetzeslücken abdecken, die eine Umgehung des Konsumentenschutzgesetzes möglich machen.
Wann immer, durch welche Auslegungen und Gestaltungsformen des bürgerlichen Rechtes jemand de facto um seine Rechte aus dem Konsumentenschutzgesetz verkürzt wurde,
Dann wollen die Gesellschaften diesen Kunden freiwillig all jene Rechte einräumen, die er aus dem Konsumentenschutzgesetz hatte.
Nun zur Erlagscheinwerbung.
Hier gibt es bereits ein Abkommen zwischen den Versicherungsunternehmen und dem Handelsministerium, das einen sogenannten Wohlverhaltenskatalog enthält.
Wir müssen die Polizennummer angeben, die Branche, die Differenz, die alte und die neue Prämie, wobei
auch angegeben werden muss, wie der Unterschied in der Jahresprämie ist.
Eine wichtige Maßnahme ist, dass man also nicht Lakscheinwerbung betreiben darf in direktem Zusammenhang mit den normalen Prämien in Kassel.
Es muss also deutlich getrennt sein von den Folgeprämien in Kassel.
Es muss das Wort Angebot
ganz deutlich an Malakshen oder an einem direkt zusammenhängenden Papier mit Malakshen-Allongen draufstehen und es muss das Angebot beschrieben sein, sei es in einer Allonge oder in einem beiliegenden Brief.
Auf längere Sicht denkt man daran, neben den Beschwerdemöglichkeiten im Versicherungsverband und bei der Aufsichtsbehörde, also beim Finanzministerium, auch noch eine zentrale Schiedsstelle im Versicherungsverband selbst einzurichten.
Ein Beitrag von Herbert Hutter war das.
Jetzt zu Schulbeginn wird das Problem Kind im Straßenverkehr ja wieder aktuell.
Zwar werden die Volksschüler immer wieder auf die Gefahren am Schulweg aufmerksam gemacht, doch sind die kleinen Verkehrsteilnehmer meist nicht in der Lage, die Situation auf der Straße wirklich richtig einzuschätzen.
Die Kraftfahrer wieder vergessen nur allzu oft, dass der Vertrauensgrundsatz für Kinder ja nicht gilt.
Ab sofort widmen deshalb die österreichischen Fahrschulen diesem Problem mehr Augenmerk.
Manfred Gronsteiner informiert.
91 Prozent aller Kinder fühlen sich auf der Straße gefährdet.
Zu diesem Ergebnis kam eine in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich durchgeführte Untersuchung.
80 Prozent aller Schulkinder meinen, dass Erwachsene im Verkehr keine Vorbilder sind.
Schulkinder auf die Frage, ob sie im Straßenverkehr Angst haben.
Ja, besonders für denen, die schnell fahren.
Einmal ist ein Auto ganz knapp hinter meiner Mutti und hinter mir da, das Ganze ganz knapp bei uns vorbeigefahren.
Glaubst du, dass die Erwachsenen sehr viel Rücksicht nehmen auf euch im Straßenverkehr?
Nein, nicht sehr viel.
Nämlich wenn ein Auto fährt und man will gerade rüber gehen und es bleibt nicht stehen, dann zieht es nicht, dass jemand rüber geht.
Also ich habe vom Lastwagen und Pkw am meisten Angst, weil die fahren mir ein bisschen zu schnell und vom Motorräder habe ich noch mehr Angst.
Die Ängste der Kinder sind jedenfalls nicht unberechtigt.
Vergangenes Jahr starben in Österreich 86 Kinder nach Verkehrsunfällen, fast 5.700 wurden verletzt.
Zu vielen Unfällen kam es nur deshalb, weil ein Autofahrer meinte, er könnte sich darauf verlassen, dass das Kind am Straßenrand ohnehin nicht auf die Fahrbahn laufen würde.
Vor der Fehleinschätzung des Verhaltens der kleinen Verkehrsteilnehmer warnt der Vorstand des Kinderspitals des Salzburger Landeskrankenhauses, Dr. Huber.
Einerseits sei das kindliche Zentralnervensystem noch unreif, andererseits könnten die Kleinen ihre Bewegungen oft noch nicht abstoppen.
Sie könnten Geräusche noch nicht richtig lokalisieren, ihr Gesichtsfeld sei geringer als das der Erwachsenen und Verkehrsunterricht an der Schule bringe keine greifbaren Erfolge.
Man kann auch einem sechs Monate alten Kind nicht erklären, dass es nicht mehr in die Windeln machen soll.
Es ist dazu noch nicht reif.
Und so kann man auch einem drei- oder vierjährigen Kind nicht erklären, dass es einem Ball nicht nachlaufen darf auf der Straße.
Es wird mit dem Kopfnicken sagen, ja, ich verstehe.
Und wenn der nächste Ball läuft, dann läuft es reflektorisch wieder nach.
Der Hebel muss also nach Ansicht des Experten bei den Erwachsenen angesetzt werden, und zwar vor allem in den Fahrschulen.
Basierend auf den Untersuchungen Dr. Hubers wollen die Fahrschulleiter jetzt bei der Ausbildung der Kraftfahrer NSB ein Schwergewicht auf das Problem Kind im Straßenverkehr legen.
Vorträge über das kindliche Erleben des Straßenverkehrs bilden den Grundstock und dann sollen die Fahrschüler auf richtiges Verhalten gegenüber den Kindern getrimmt werden.
Ingenieur Leo Nemetz, Vorsteher des Fachverbands der Kraftfahrschulen,
Wir werden daher die erarbeiteten Grundsätze von den Medizinern unseren Schülern nahebringen.
Wir werden sie, wie man das so schön sagt, sensibilisieren für die Kinder.
Und wir werden verstärkt auch im praktischen Unterricht immer wieder darauf hinweisen, auf etwa das Gesichtsfeld, auf das andere Denken, auf das andere Fühlen, auf das Innenleben des Kindes.
zwischen Innen- und Außenwelt unter Umständen keinen Unterschied machen kann, auch in der Einbildung etwas sieht, das gar nicht vorhanden ist.
Ab sofort zählt das Problem Kind im Straßenverkehr auch zu einem Schwerpunkt bei den Lenkerprüfungen.
Fahrlehrer werden auch Vorträge in Clubs und Elternvereinen halten, um Führerscheinbesitzer nachdrücklich auf das Problem hinzuweisen.
Das war ein Beitrag von Manfred Kronstein, ein Beitrag, den hoffentlich viele Autofahrer gehört haben.
Eine Zeitansage im Mittagsschanal.
Es ist zwölf Uhr und 51 Minuten, neun Minuten vor 13 Uhr.
Ein Kulturbeitrag im Mittagsschanal.
Das für November 1980 geplante Gastspiel des Burgtheaters in die UdSSR.
Es ist ja damals abgesagt worden, weil die sowjetischen Behörden dem Schauspieler und CSSR-Emigranten Pavel Landowski die Einreise verweigert hatten.
Das Gastspiel findet nun doch statt.
Vom 12. bis 25.
September werden in zehn Aufführungen Göttes Evigenie, Nestreus, Liebesgeschichten und Heiratssachen und die Sommergäste von Gorki gezeigt.
Spielorte sind Moskau und Leningrad, wo außerdem an zwei Abenden österreichische Literatur vorgestellt wird.
Ein dritter literarischer Abend wird in Tallinn veranstaltet.
Mit Burgtheaterdirektor Achim Benning, der morgen nach Moskau reist, sprach Erich Gabriel.
Das Platzen des Gastspiels vor zwei Jahren schien von der Dramaturgie des absurden Theaters bestimmt.
Am 7.
August 1980 wurde der Burgdirektion mitgeteilt, dass es in keinem Fall ein Wende gegen eine Visa-Erteilung gebe.
Sechs Tage vor der Abreise, am 5.
November, erklärt die Konsularabteilung der Wiener Botschaft der UdSSR, dass für Pavel Landowski, der eine kleinere Rolle in den Sommergästen spielte, kein Visum ausgestellt werde.
Am 10.
Vormittag erklären die Behörden der UDSSR nochmals, dass es kein Visum für Landowski gibt.
Zum Mittag sagt der Wiener UDSSR-Botschafter telefonisch die Ausstellung des Visums zu.
Es wird anschließend abgeholt.
Abreise des Burgensembles wird für den nächsten Tag festgesetzt.
An diesem 11.
November um 8.30 Uhr wird der Direktion mitgeteilt, dass das UDSSR-Außenministerium das in Wien erteilte Visum für Landowski nicht anerkenne.
Daraufhin wird das Gastspiel abgesagt.
Jetzt gehört der Stein des damaligen Anstoßes nicht zum Gastspielensemble.
Hat ihm Burgdirektor Benning einen Urlaub aus diplomatischen Gründen verordnet?
Nein, es ist kein diplomatischer Urlaub, es ist ein tatsächlicher.
Urlaub, und der Pawel Andowski hat, so wie viele andere Schauspieler, gelegentlich attraktive Angebote außerhalb des Burgtheaters.
Und das war hier ein sehr attraktives Angebot für Amerika und Kanada, mit einer Van-Men-Show zu gastieren.
Das ist für ihn sehr wichtig.
Es hat sich daraus eine gute österreichische, konfliktlose Lösung ergeben.
Das Gastspiel umfasst also fast 150 Personen.
Wie geht denn das in Wien überhaupt weiter?
Funktioniert der Betrieb noch?
Ich hoffe das.
Die 150 Personen fahren ja nicht alle am ersten Tag weg und kommen alle am letzten zurück, sondern es ist ja ein gestaffeltes System.
Wenn in Russland nichts zu tun hat, muss sofort
zurückfliegen und eben durch dieses System, so hoffen wir, wenn es keine großen Krankheitsfälle gibt, in der Lage zu sein, auch in Wien, in beiden Häusern, einen ordentlichen Betrieb aufrecht zu erhalten.
Belastet das eigentlich Ihr Budget?
Dieses Gaspiel ist ein Gegenstand eines Kulturabkommens zwischen der UdSSR und der Republik Österreich.
Und es ist dafür ein Budget für dieses Austauschgastspiel.
Denn wir bestreiten ja zunächst nur die eine Hälfte dieses Austauschgastspiels.
Im nächsten Jahr werden die Russen zu Gast sein in Wien, bei uns.
Und das ist, wie gesagt, ein Sonderbudget.
Sie gastieren mit Goethe, Nestor und auch mit Gorki.
Jetzt könnte man natürlich fragen, warum spielen die Österreicher den Russen einen Russen vor?
weil die Russen das wollten.
Die Auswahl haben zunächst die Russen getroffen, nach, ich muss sagen, sehr gründlicher Information.
Und wir waren mit dieser Auswahl sehr einverstanden.
Die schienen uns wohlbegründet und vernünftig und gibt unserer Meinung nach einen Überblick über das, was hier am Burgtheater los ist und was das Theater gerne
möchte.
Das Brücktheater wurde ja in den letzten Jahren nicht von allen Ostblockländern sehr gastlich aufgenommen.
So zum Beispiel vor drei Jahren in der Tschechoslowakei.
Besteht jetzt da auch wieder die Gefahr, dass es wie damals zu einem Totschweigen kommt?
Nein, die Gefahr besteht überhaupt nicht.
Wir sind sehr erwünscht.
Die Russen legen großen Wert auf dieses Gastspiel.
Wir sind überzeugt, gastfreundlich aufgenommen zu werden, so wie wir
unsere Kollegen im nächsten Jahr gastfreundlich aufnehmen werden und die Czechoslowakei war da die absolute Ausnahme.
Erich Gabriel sprach mit Burgtheaterdirektor Achim Benning und bei uns im Mittagschanal gibt es jetzt noch einmal die wichtigsten Meldungen in einer Kurzzusammenfassung.
Österreich-Polen.
In einem Exklusivinterview mit dem ORF berichtete die 33-jährige Danuta Walesa, die Frau des internierten Solidaritätschefs Lech Walesa, über das derzeitige Schicksal ihres Mannes.
Er lebe zwar einigermaßen in dem Lager, formulierte Frau Walesa, er lese Zeitungen und Bücher und könne auch den polnischen Rundfunk hören.
Er habe aber Sehnsucht nach dem normalen Leben ergänzte sie.
Zur politischen Situation sei Lech Walesa der Meinung, die Regierung solle sich über eine Lösung der Lage den Kopf zerbrechen.
Aufmärsche und Demonstrationen jedenfalls seien nicht sinnvoll oder wirkungsvoll.
Über die Zukunft der Familie, sagte Frau Walesa, sie würde sich vielleicht verstecken müssen, dass niemand sie finde.
Nur wenn günstige Möglichkeiten bestünden, sei wieder an eine politische Arbeit zu denken.
Schweiz.
Auch in den vergangenen Stunden hat sich die Situation um die von mehreren schwerbewaffneten Terroristen besetzte polnische Botschaft in Bern nicht geändert.
Zuletzt sind weitere vier Geiseln freigelassen worden.
In der Gewalt der Verbrecher befinden sich noch fünf Personen.
Weiters ist das Ultimatum um 48 Stunden verlängert worden.
Es hätte heute Vormittag ablaufen sollen.
Die Botschaftsbesetzer verlangen die Aufhebung des Kriegsrechtes in Polen, die Freilassung der Internierten und die Schließung aller Internierungslager.
Sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, drohen sie mit einem Blutbad.
Sowjetunion Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS behauptet, die Besetzer der polnischen Botschaft in Bern seien in den USA ausgebildet worden.
Die Aktion der Terroristen, meint die TASS, sei ein Beispiel für die Arbeit antikommunistischer Immigranten, die vom amerikanischen Geheimdienst CIA ausgewählt worden seien.
Nahe Osten
Israel wird nach den Worten von Verteidigungsminister Sharon eine 40 bis 45 Kilometer tiefe Sicherheitszone auf libanesischem Territorium schaffen.
Darin werde, so Sharon, keine feindliche militärische Präsenz geduldet.
Weder die UNO-Truppe noch irgendeine multinationale Streitmacht sei imstande, Israel Sicherheit an der Nordgrenze zu garantieren, argumentierte der Minister.
Das Parlament in Beirut hat die Regierung aufgefordert, von Israel Reparationszahlungen für Kriegsschäden in Höhe von 340 Milliarden Schilling zu verlangen.
Niederlande.
Etwa 10 Millionen Holländer wählen heute ein neues Parlament.
Wichtigste Themen im Wahlkampf waren Wirtschaftsfragen sowie die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen in den Niederlanden.
Nach Meinungsumfragen liegen christliche Demokraten und Sozialdemokraten in der Wählergunst Kopf an Kopf.
Bundespräsident Kirchschläger setzt heute seinen Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland fort.
Kirchschläger reist nach Bremen und anschließend nach München, wo er mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Strauß zusammentreffen wird.
Strauß gehört zu den Befürwortern des Rhein-Main-Donau-Kanal-Projektes, für das sich gestern auch Kirchschläger ausgesprochen hat.
Dieses Problem ist eines der wenigen offenen zwischen Wien und Bonn.
Vereinte Nationen
UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar reist heute zu einem mehrtägigen offiziellen Besuch in die Sowjetunion.
Er will sich in Gesprächen mit Spitzenpolitikern für eine Sondersitzung des Weltsicherheitsrates auf höchster Ebene einsetzen, um der UNO wieder mehr Autorität zu verschaffen.
Jetzt noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Über dem Flachland Österreichs Auflockerungen, sonst bewölkt und etwas Regen.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 23 Grad.
Herbert Slawik hat die Meldungen gelesen.
Das war ein Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Ilse Vögel.
Einblendung: Schulkinder zum Straßenverkehr, Dr. Huber (Vorstand des Kinderspitales des Salzburger Landeskrankenhaus), Leo Nemec (Vorstand des österreichischen Fahrschulfachverbandes)
Mitwirkende:
Kronsteiner, Manfred [Gestaltung]
, Anonym, Kind, Kinder [Interviewte/r]
, Huber, ... [Interviewte/r]
, Nemec, Leo [Interviewte/r]
Datum:
1982.09.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten