Mittagsjournal 1982.09.15

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen guten Tag beim Mittagjournal begrüßt Sie als Redakteur Karl Jakowski.
    Zwei Schwerpunkte hat dieses Journal.
    Wir berichten über das Attentat auf den designierten libanesischen Präsidenten Beshir Cemail.
    Cemail wurde ja bei diesem Attentat gestern in Beirut getötet.
    Wir informieren Sie über die Situation heute in Beirut.
    Über die politischen Ansichten des designierten Präsidenten Cemail sollte in neun Tagen Präsident Sarkis ablösen und hat kurz vor seinem Tod noch ein Interview gegeben.
    Weiters informieren wir über das Spektrum der politischen Parteien und Gruppierungen im Libanon und bringen Reaktionen aus Israel.
    Als eine der ersten Reaktionen auf die Ermordung Cem Ayls marschierten heute Vormittag israelische Truppen in Westbeirut ein.
    Der zweite Schwerpunkt dieses Journals ist der Tod der Fürstin von Monaco, Grazia Patrizia.
    Sie ist heute Nacht im Krankenhaus von Monte Carlo ihren Verletzungen erlegen, die sie am Montag bei einem Autounfall erlitten hat.
    Zwei Monate vor ihrem 53.
    Geburtstag ist die ehemalige amerikanische Schauspielerin Grace Kelly an einer Gehirnblutung gestorben.
    Wir bringen einen aktuellen Bericht über den Unfall und einen Nachruf auf diese vielschichtige Persönlichkeit.
    Aus der Bundesrepublik Deutschland berichten wir über die Budgetrede von Finanzminister Lahnstein und die zu erwartenden weiteren Koalitionskontroversen zwischen SPD und FDP.
    Und aus Österreich hören Sie ein Interview mit Wirtschaftsforscher Kramer über die derzeitige wirtschaftliche Situation unseres Landes vor der Regierungsklausur, die morgen in Salzburg beginnt.
    Zu Beginn dieses Programms jetzt die Nachrichten.
    Verantwortlicher Redakteur für die Meldungen ist Adolf Beundl und Sprecherin Anneliese Bach.
    Nahe Osten.
    Die Situation im Libanon hat sich nach der Ermordung des designierten Staatschefs Jermael wieder gefährlich verändert.
    Israelische Armeeeinheiten sind in den Morgenstunden in Westbeirut einmarschiert.
    Das Oberkommando in Tel Aviv begründete die Aktion mit den Worten, damit sollten Kämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen in Beirut verhindert werden.
    Nach Angaben von Augenzeugen sollen die israelischen Einheiten bei ihrem Vormarsch
    vereinzelt auf Widerstand moslemischer Linksmilizen gestoßen sein.
    Die Grenze Israels zum Libanon ist für den gesamten Zivilverkehr gesperrt worden.
    Der libanesische Staatspräsident Sargis hat unterdessen eine siebentägige Staatstrauer für Jemael angeordnet, dem er in neun Tagen die Staatsgeschäfte übergeben sollte.
    Das Staatsbegräbnis für Jemael soll noch heute in dessen Heimatort stattfinden.
    Bisher hat sich noch keine Gruppe zu dem Attentat bekannt.
    Bei der Explosion einer 200 Kilogramm schweren Bombe im Parteilokal der Phalangisten in Ost-Beirut sind außer Jemael noch mindestens 20 weitere Personen getötet worden.
    Die Phalange-Partei gibt die Zahl der Todesopfer mit 50 bis 60 an.
    Mindestens 60 Personen sind verletzt worden.
    Zunächst ist völlig unklar, in welcher Prozedur ein Nachfolger für Jemael gefunden werden soll.
    Nach der Verfassung müsste das libanesische Parlament noch vor dem 23.
    September zu einer Präsidentenwahl zusammentreten, weil an diesem Tag die Amtszeit von Sarkis ausläuft.
    Sollte das nicht geschehen, würde das gesamte Kabinett ab diesem Tag eine kollektive Präsidentschaft übernehmen.
    Die Regierung müsste dann Neuwahlen ansetzen.
    USA.
    Präsident Reagan hat das Attentat auf Jemael als feigen Anschlag verurteilt.
    Der Präsident sagte, der ermordete junge Politiker habe das Licht der Hoffnung in den Libanon gebracht.
    Das Attentat auf ihn sei als hasserfülltes Verbrechen zu bewerten.
    Zugleich versprach Reagan dem Libanon weitere volle Unterstützung.
    Sowjetunion.
    Die offizielle Nachrichtenagentur TASS und Radio Moskau haben den Tod des gewählten libanesischen Präsidenten heute ohne jeden Kommentar gemeldet.
    In der Nachricht hieß es lediglich, Jemael sei an den Folgen der Verletzungen gestorben, die er bei einer Explosion im Sitz der phalangisten Partei in Ostbeirut erlitten habe.
    Italien.
    PLO-Chef Arafat ist heute Vormittag aus Tunis kommend zur Teilnahme an der Tagung der Interparlamentarischen Union in Rom eingetroffen.
    Arafat wird am Nachmittag von Papst Johannes Paul II.
    und vom italienischen Staatspräsidenten Pertini empfangen werden.
    Pertini hatte gestern bei der Eröffnung der Konferenz seine Sympathie für das palästinensische Volk bekundet und die israelische Aggression im Libanon verurteilt.
    Bereits vor seiner Abreise aus Tunis wies Arafat jede Verantwortung der PLO für den Anschlag auf den neu gewählten libanesischen Staatspräsidenten Jemael in Beirut zurück.
    Monaco, USA.
    Nach dem unerwarteten Tod der Fürstin Grazia Patrizia herrscht in Monaco Trauer und Bestürzung.
    In den Vereinigten Staaten, wo die Fürstin als Grace Kelly zu Hollywood Ruhm gelangt war, würdigte Präsident Reagan die Leistungen des früheren Stars und drückte der Familie Grimaldi sein Beileid aus.
    Fürstin Grazia Patrizia ist am späten Abend an den Folgen der Verletzungen gestorben, die sie am vergangenen Montag bei einem Autounfall erlitten hat.
    Als unmittelbare Todesursache wird eine Gehirnblutung angegeben.
    Die Fürstin wäre in zwei Monaten 53 Jahre alt geworden.
    Am vergangenen Montag war ihr Wagen in einer Haarnadelkurve von der Straße abgekommen und eine Böschung hinuntergestürzt.
    Während die mitfahrende Prinzessin Stefanie nur leichte Verletzungen erlitt, musste die Fürstin mit einem Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden.
    Ihr Befinden verschlechterte sich gestern Abend.
    Die gesamte Familie befand sich am Sterbebett.
    Vor ihrer Hochzeit mit Fürst Renier von Monaco im Jahr 1956 feierte Grazia Patrizia unter ihrem Namen Grace Kelly in vielen Filmen Welterfolge, so in 12 Uhr Mittags, bei Anruf Mord oder High Society.
    Für ihre Rolle in dem Streifen das Mädchen vom Lande erhielt sie den Oscar.
    Bundesrepublik Deutschland Finanzminister Lahnstein hat heute im Bundestag in Bonn das Budget für 1983 eingebracht.
    Das SPD-FDP-Kabinett berät derzeit über das von Wirtschaftsminister Lambsdorff vorgelegte Wirtschaftskonzept.
    Der Voranschlag hat einen Gesamtumfang von 285 Milliarden Mark.
    Das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent.
    Die Nettokreditaufnahme wird 28 Milliarden Mark betragen.
    Über das Budget 1983 und das Wirtschaftskonzept Lambsdorfs ist ein heftiger Streit zwischen der SPD-FDP-Regierungskoalition entstanden.
    Der Fortbestand des Bündnisses ist ungewiss.
    Gestern haben Bundeskanzler Schmidt, SPD-Chef Brand und andere sozialdemokratische Politiker Wirtschaftsminister Lambsdorff von der FDP den Rücktritt nahegelegt.
    Schmidt sagte unter anderem, Lambsdorff stehe mit seinen Vorschlägen, drastische Kürzungen bei den Sozialausgaben vorzunehmen, in klarem Widerspruch zur gemeinsam vereinbarten Wirtschaftspolitik der sozialliberalen Koalition.
    Auch Finanzminister Lahnstein hat heute in seiner Rede vor dem Bundestag Einschränkungen des Sozialsystems abgelehnt.
    Die Sitzung des Bundestages ist derzeit wegen der Kabinettsberatungen über den Lambsdorff-Plan unterbrochen.
    Argentinien, Großbritannien.
    Die Regierungen in Buenos Aires und in London haben die zu Beginn des Falkland-Krieges gegeneinander verhängten Finanzsanktionen aufgehoben.
    Das wurde in der vergangenen Nacht von beiden Seiten bekannt gegeben.
    Die grundsätzliche Vereinbarung wurde während des Jahrestagungs des Internationalen Währungsfonds in der vergangenen Woche in Toronto in Kanada erzielt.
    Weiterhin aufrecht sind die Handelssanktionen.
    Über ihre Aufhebung sollen in naher Zukunft Gespräche geführt werden.
    Pakistan.
    Im Zusammenhang mit Terroranschlägen sind in den vergangenen zwei Tagen in Karachi mehr als tausend Menschen festgenommen worden.
    Unter ihnen befinden sich viele Studenten.
    Sie gelten als Anhänger des ehemaligen Regierungschefs Bhutto, der 1979 hingerichtet worden ist.
    Nach Angaben von Staatspräsident Zia-ul-Haq sollen der Terrorismus und das Bandenunwesen in Pakistan jetzt intensiver als bisher bekämpft werden.
    Österreich Bundeskanzler Kreisky hat heute anlässlich des 35.
    Jahrestages des Beginns der Marschallplan-Hilfe für Österreich diese Aktion gewürdigt.
    Kreisky sagte, mit dem Marschallplan hätten es die USA den Europäern ermöglicht, sich später selbst zu helfen.
    Es sei dies ein Akt politischer Großzügigkeit gewesen und außerdem ein Teil jener Politik, die zur Beendigung des Kalten Krieges geführt hat.
    Am Ende dieser Entwicklung stehe für Österreich der Staatsvertrag.
    Kreisky begrüßte auch neuerlich die Nahostinitiative Präsident Reagans.
    Der Bundeskanzler erklärte, die Bundesregierung unterstütze diese Politik nicht nur mit ganzem Herzen, sondern wolle auch alles tun, um sie zu fördern.
    Im Handel mit den arabischen Ländern verzeichnet Österreich im ersten Halbjahr 1982 zum ersten Mal seit dem Ölschock von 1973 wieder ein Aktivum in der Handelsbilanz.
    Der Handelsbilanzüberschuss liegt nach Angaben der Bundeswirtschaftskammer bei knapp 2,7 Milliarden Schilling in den ersten sechs Monaten, während das Passivum im Gesamtjahr 1981 noch bei 6,75 Milliarden Schilling lag.
    Einer der Hauptgründe sind die verminderten Öleinfuhren.
    Kammersängerin Hilde Güden feiert heute ihren 65.
    Geburtstag.
    Seit 35 Jahren gehört Hilde Güden der Wiener Staatsoper an.
    In den Annalen der Salzburger Festspiele hat sie einen Ehrenplatz.
    Die Künstlerin wirkte auch als ständiges Mitglied an der Deutschen Oper Berlin, der Münchner Staatsoper, der Mailänder Skala und der New Yorker Metropolitan Opera.
    Nun zur Wetterlage.
    Die von Frankreich bis zum Schwarzen Meer reichende Hochdruckzone wird im Alpenraum auch in den nächsten Tagen spätsommerliches Schönwetter bewirken.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh, wolkenlos bis heiter, schwach windig, Nachmittagstemperaturen 22 bis 27 Grad, Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 15 Grad.
    Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
    Nach rascher Auflösung lokaler Frühnebel wolkenlos bis heiter, schwachwindig.
    Frühtemperaturen 8 bis 15, Tageshöchsttemperaturen 22 bis 27 Grad.
    Auf den Bergen sehr mild, Temperatur in 2000 Metern um 13 Grad.
    Im Hochgebirge gute Fernsicht.
    Das Wetter übermorgen Freitag, Fortbestand des spätsommerlichen Schönwetters.
    Messwerte von 12 Uhr.
    Wien wolkenlos 23 Grad, Südostwind mit 10 Kilometer pro Stunde.
    Eisenstadt wolkenlos 21 Grad, Ost 5.
    Linz wolkenlos 21 Grad, Ostwind 10.
    Salzburg wolkenlos 22 Grad, Windstille.
    Innsbruck wolkenlos 22 Grad, Westwind mit 5 Kilometer pro Stunde.
    Bregenz wolkenlos 18°, Südwest 5°, Graz wolkenlos 21° Windstille und Klagenfurt heiter 17° mit Südostwind mit 5 km pro Stunde.
    Es ist jetzt elf Minuten nach zwölf und wir beginnen die ausführliche Berichterstattung im Libanon.
    Neun Tage vor seinem Amtsantritt ist gestern Abend der gewählte libanesische Präsident Beshir Cemail bei einem Sprengstoffanschlag auf das Hauptquartier seiner Verlangenpartei ums Leben gekommen.
    Cemail sollte am 23.
    September den derzeitigen libanesischen Präsidenten Sarkis in diesem Amt ablösen.
    Zum Attentat hatte es gestern Abend in den ersten Meldungen geheißen, Cemail habe den Anschlag praktisch unverletzt überlebt.
    Doch erwiesen sich diese Meldungen als falsch.
    Cemails Leiche wurde erst nach Stunden in den Trümmern des Hauses, in dem die Bombe explodierte, gefunden.
    Aus der libanesischen Hauptstadt berichtet Gerhard Schneider.
    Als wäre eine Zeder gefällt worden, schrieb heute eine Bayruther Zeitung zum Tod des designierten libanesischen Staatspräsidenten Beshir Cemail.
    Die Zeder ist das Nationalsymbol Libanons.
    Das Land, so glauben viele Libanesen, steht erneut am Abgrund einer Katastrophe.
    Erste Alarmsignale schon in der Nacht.
    Libanesische Truppen, die nach dem Abzug der Palästinenser nach Westbeirut vorgerückt sind, verstärken ihre Positionen an der sogenannten grünen Grenze.
    Die israelische Armee vor den Toren Beiruts steht offenbar in höchster Bereitschaft.
    Um 5 Uhr beginnt die israelische Luftwaffe mit Tiefflügen.
    Zwei Stunden später treffen aus den südlichen Vororten die ersten Flüchtlinge ein.
    Sie berichten, dass israelische Einheiten nach Westbeirut vorgestoßen sind.
    Einzelne Explosionen und Schüsse sind zu hören.
    Später bestätigt der israelische Rundfunk den Einmarsch der Israelis in den Westteil der Stadt.
    Die Verbindungen Libanons zur Außenwelt sind zum Teil unterbrochen.
    Reisende, die heute Morgen den Libanon in Richtung Syrien verlassen wollten, wurden von christlichen Milizen und israelischen Soldaten zurückgewiesen.
    Beshir Jemael erhält heute Nachmittag in seinem Wohnort Bikfaya, östlich von Beirut, ein Staatsbegleitnis.
    Jemael wäre mit 34 Jahren der jüngste Präsident in der Geschichte Libanons gewesen.
    Vom Parlament am 23.
    August gewählt, sollte er in der nächsten Woche vereidigt werden.
    Er war einer der umstrittensten politischen Persönlichkeiten des Landes.
    Als Chef der christlichen Milizen, die er bereits im Bürgerkrieg kommandierte, baute er das Image eines starken Mannes auf, der unnachgiebig und mit Härte seine politischen Ziele verfolgte.
    Zweimal entkam er in den letzten Jahren Bombenanschlägen seiner politischen Gegner.
    Der junge Rechtsanwalt, dessen Vater zu den Gründern der libanesischen Falange-Partei gehört, hatte Feinde in den Lagern der Christen und Moslems gleichermaßen.
    Nach bald acht Jahren Krieg und Bürgerkrieg hatte Jemael den Libanesen die Rückkehr zur nationalen Einheit versprochen und sich für den Abzug aller fremden Truppen, auch der israelischen, aus Libanon eingesetzt.
    Als ein Verfechter von Recht und Ordnung, als libanesischer Nationalist hatte Jemael in den letzten Wochen mehr und mehr Zustimmung, auch aus muslimischen Kreisen erhalten.
    Nur ein starker Präsident, so die Überlegung vieler Libanesen, kann das Land wieder in Ordnung bringen.
    Mit dem Tode Beshir Jemael sind diese Hoffnungen zerbrochen.
    Zweifellos war Jemael im August auch der Wunschkandidat der Israelis für das Amt des libanesischen Präsidenten.
    Seit Jahren wurden die christlichen Milizen in ihren Auseinandersetzungen mit den syrischen Interventionstruppen im Libanon von den Israelis materiell unterstützt.
    Während der israelischen Invasion ließen sich diese Milizen jedoch nicht in die Kämpfe mit den Palästinensern verwickeln.
    Beshir Jemael, der ein Präsident aller Libanesen sein wollte, vermied auch in letzter Zeit auf die israelische Forderung nach einem Friedensvertrag allzu bereitwillig einzugehen, um keine Empfindlichkeiten im muslimischen Lager auszulösen.
    Mit dem Tod des Schemayels gerät Libanon, dessen Territorium noch weitgehend von syrischen, palästinensischen und israelischen Truppen besetzt ist, in ein machtpolitisches Vakuum.
    Ein Nachfolger von der gleichen Statur Schemayels, der auch in der Lage ist, die Privatarmeen und die christlichen Milizen unter Kontrolle zu bringen, ist nicht in Sicht.
    Gerd Schneider hörten sie aus Beirut.
    Wer war nun Beshir Cemel, der in neun Tagen Präsident des Libanons werden sollte?
    Welche politischen Ansichten vertrat er?
    Roland Machatschi berichtet.
    Für die einen war er der Retter des Vaterlandes und die Hoffnung unserer Generation, für die anderen ein libanesischer Al Capone und machtbesessener Verräter.
    Der 34-jährige Anwalt und Jesuitenschüler Bashir Jemael ließ bei Freund und Feind die Emotionen hochgehen.
    Das persönliche Auftreten und der Lebenslauf des designierten Präsidenten trugen gleichermaßen dazu bei.
    Am wohlsten fühlte sich Bashir Jemael bei seinen Soldaten, bei jener Miliz also, die sein Vater Pierre, ein Bewunderer Hitlers, Frankos und Mussolinis, aufgebaut hatte und die Sohn Bashir zur stärksten Privatarmee des Libanons gemacht hatte.
    Er kultivierte in der Öffentlichkeit ein Macho-Image.
    Am liebsten zeigte er sich im Kampfanzug, die Arme über der Brust verschränkt, die Füße in militärischer Ruth-Position.
    Und für eine Politik der Stärke trat Bashir Jemajel auch öffentlich ein.
    In einem Interview, das in der dieswöchigen Ausgabe des amerikanischen Nachrichtenmagazins Time erschienen ist, spricht Jemael von der verfehlten früheren Politik, das Schwäche vor Angriffen von Außenschützen.
    Nun wüssten die Libanesen, dass sie umso mehr respektiert würden, je stärker sie seien.
    Und wörtlich?
    Wir haben keinen Platz mehr für kleine Privatarmeen.
    Ich habe eine solche aufgebaut.
    Jetzt hoffe ich aber, die libanesische Armee schaffen zu können, die einzige libanesische Armee.
    Sie wird 100.000 bis 150.000 Männer und Frauen umfassen.
    Wir werden die Wehrpflicht einführen.
    Das ist die einzige Garantie unserer Verteidigung, damit die Israelis, die amerikanischen Marineinfanteristen oder Truppen der Vereinten Nationen nicht jedes Mal wieder einrücken müssen.
    Bashir Shemael versprach auch Wiederaufnahme der Regierungsverantwortlichkeit für den Südlibanon, sodass Nachbar Israel keine Angriffe von libanesischem Gebiet her mehr fürchten müsse.
    Unausgesprochen blieb, dass damit auch die Anwesenheit israelischer Truppen hinfällig würde.
    Ebenso wie die Israelis wollte Shemael natürlich auch die Syrer draußen haben und ganz besonders die verbliebenen PLO-Truppen, die sich unter dem Schutz der Syrer im Raum des Bekaa-Tals etabliert haben.
    Die palästinensische Bevölkerungsgruppe im Libanon würde dagegen den Schutz der Regierung genießen.
    Allerdings werde nie wieder geduldet werden, dass sich die Palästinenser als Staat im Staate fühlten.
    Nur Lob fand Bashir Jemael in diesem Interview für die Rolle der USA, die nach seinen Worten dem Libanon die Einheit und Recht und Ordnung zurückgegeben haben.
    Der Mann aus Stahl, der Präsident der Vorsehung und nationalen Errettung, wie ihn seine Anhänger sahen, löste bei seinen Gegnern, bei Linken und Moslems, Schreckreaktionen aus.
    Bashir Chemuel war auf seinem Weg zum Gipfel der Macht nie zimperlich gewesen.
    1976 wurde er Chef der Falange-Miliz.
    1978 ließ er bei der rivalisierenden christlichen Miliz des Ex-Präsidenten Franchier aufräumen.
    Bei dem Massaker starben 40 Menschen, darunter Franchiers Sohn Tobi samt seiner gesamten Familie.
    Franchier versuchte, Rache zu nehmen.
    Die Bombe traf aber nicht Bashir Jemael, sondern dessen 18 Monate alte Tochter.
    Im Sommer 1980 entledigte sich Jemael seines zweiten Rivalen, indem er die christlichen Milizen des Ex-Präsidenten Shamun zu Hunderten niedermetzeln ließ.
    Niemand kann sagen, wie eine Präsidentschaft Bashir Jemael verlaufen wäre.
    Ob der Libanon als Marionette Israels weiter bestanden hätte, ob der Libanon wieder ein souverän, entscheidungsfähiger, dabei aber pro-westlicher Staat geworden wäre, wovon die Amerikaner träumten, oder ob der Libanon Präsident Jemaels Schlachtfeld eines neuen Bürgerkriegs abgegeben hätte.
    Seine Feinde ließen Bashir Jemael keine Chance, sich zu bewähren.
    Mit dem Bombentod des designierten libanesischen Präsidenten Chemel sind die Hoffnungen, den seit Jahren durch Machtkämpfe zwischen Familienclans, Religionsgemeinschaften und deren Privatarmeen gespaltenen Staat wieder zu vereinen, erheblich gesunken.
    Das meinen zumindest die Anhänger des Führers der Milizen der christlichen Verlangepartei.
    Für andere Libanesen, vor allem für die sunnitischen Moslems und die Linke, war Chemel aufgrund seiner Vergangenheit der denkbar ungünstigste Mann, um eine Aussöhnung zwischen den rivalisierenden Gruppen herbeizuführen.
    Über die Machtstrukturen innerhalb des Libanon und die Hintergründe der Spaltung des Libanon berichtet im folgenden Beitrag Brigitte Fuchs.
    Béchir Jemael hatte mit Sicherheit mehr persönliche Feinde als die meisten anderen Staatschefs der Welt.
    Und wahrscheinlich hatte er sogar mehr Feinde als die meisten Staatsoberhäupter im Nahen Osten.
    Der Grund dafür liegt einerseits in der persönlichen Vergangenheit Béchir Jemaels als Führer der Milizen der christlichen Falange-Partei, andererseits aber auch an der politischen und gesellschaftlichen Struktur des Libanon.
    Mit nicht weniger als 17 Religionsgemeinschaften, von denen die meisten aufgrund der Verfassung im Parlament und in der Verwaltung repräsentativ vertreten sein müssen, gab und gibt es Konfliktstoff genug.
    Denn diese Verfassung schreibt vor, dass die christlichen Maroniten immer den Staatspräsidenten stellen, eine Funktion, die mit erheblichen Machtbefugnissen ausgestattet ist.
    Die sunnitischen Moslems bekommen immer das Amt des Ministerpräsidenten, die schiitischen Moslems stellen den Parlamentspräsidenten.
    Diese Struktur sowie auch die Verteilung der Parlamentssitze nach einem bestimmten Schlüssel an die verschiedenen Religionsgruppierungen basiert auf der letzten Volkszählung im Libanon, die allerdings schon 50 Jahre zurückliegt.
    Seither haben sich die Bevölkerungsverhältnisse allerdings wesentlich verändert.
    Während vor 50 Jahren die christlichen Bevölkerungsgruppen die Mehrheit im Lande stellten, sprechen inoffizielle Zählungen der letzten Jahre von einer 60-prozentigen Mehrheit der Moslems.
    Diese demografische Verschiebung geht einerseits auf eine relativ größere Geburtenrate der Moslems zurück, andererseits ist der Anteil der Christen durch verstärkte Auswanderung, vor allem in den Bürgerkriegsjahren 1975 und 1976, zurückgegangen.
    Dieser gesellschaftlichen Veränderung haben allerdings die meisten Christen nie politisch Rechnung getragen.
    Vor allem die Qatar-Abe-Partei, die bei uns unter dem Namen Falange bekannter ist, wollte den Anspruch der Christen auf Vorherrschaft nie zugunsten der muslimischen Mehrheit im Libanon aufgeben.
    Diese Falange wurde vom Vater des nun ermordeten, designierten Präsidenten Pierre Gemayel 1936 unter dem Eindruck der deutschen Nationalsozialisten und der spanischen Falange gegründet.
    Nach wie vor gilt die Verlange als eine der stärksten politischen Kräfte im Libanon, wenn sich auch ihr territorialer Einfluss im Wesentlichen auf Ostbeirut und ein Stück Land östlich und nördlich der Hauptstadt im Libanongebirge beschränkt.
    Denn neben der religiösen Aufsplitterung leidete Libanon seit Jahrzehnten auch an einer Aufspaltung in Einflussgebiete der verschiedenen Familienclans.
    Die erbitterte Feindschaft dieser Clans geht dabei quer durch die religiösen Lager.
    Man erinnere sich nur an die blutigen Fäden zwischen dem christlichen Chemayel-Clan und den ebenfalls christlichen Familien Shamun und Frangier.
    Auch auf den Führer der im Südlibanon an der Grenze zu Israel angesiedelten christlichen Milizen Major Hadad war bei Shir Chemayel alles andere als gut zu sprechen.
    Kein Wunder, alle libanesischen Clans, gleich ob christlich, muslimisch oder drossisch, verfügen seit vielen Jahren über ihre eigenen paramilitärischen Einheiten, die fast jedem Politiker hier einmal gefährlich wurden.
    Politische Gegnerschaft spielt dabei eine ebenso große Rolle wie die weit verbreitete Blutrache dieser Clans.
    Deshalb wollte Beshir Jemael ja auch alle diese Milizen schnellstens aufgelöst oder in eine libanesische Armee integriert sehen.
    Wie sehr das christliche Lager des Libanon aufgespalten ist, zeigte ja bereits die Wahl Jemaels vor drei Wochen, bei der es keinen Gegenkandidaten gab.
    Von den möglichen Gegenkandidaten befand sich der eine, Raymond Hede, im Pariser Exil, der andere, Ex-Präsident Suleiman Frangier, lebt in Dauerfede mit dem Phalangisten-Clan.
    Als Jemael gegen den Widerstand der Linken und vieler Moslems gewählt wurde, gab es viele, die ihm ein kurzes Leben voraussagten.
    Der Tod des Verlangeführers und des designierten Präsidenten des Libanon hat natürlich zu Reaktionen in aller Welt geführt.
    Die wichtigste davon ist jene Israels.
    Israelische Truppen halten ja den Süd-Libanon und Teile der libanesischen Hauptstadt Beirut besetzt und heute sind diese Truppen auch nach West-Beirut vorgerückt.
    Moshe Meisels berichtet aus Israel.
    Der Tod Bashir Shemaels hat in Jerusalem Bestürzung und große Besorgnis ausgelöst.
    Offizielle Kreise erklärten, dass der totsche Maels, der als starker Mann galt, die politischen Errungenschaften des Libanon-Feldzuges gefährden und die Aussichten auf ein stabiles Regime im Libanon und auf einen Rückzug sämtlicher Fremdenstreitkräfte aus ihm erschüttern könnten.
    Anlässlich der Gefahr des Wiederauflackerns der Kämpfe zwischen Christen und Moslems hat heute Israel seine Drucken im Gebiet von Beirut verstärkt.
    Der israelische Außenminister Yitzhak Shamir erklärte, dass in Beirut durchgeführte Verbrechen sei ein schwerer Schlag für die Befriedung und den Wiederaufbau des Libanons.
    Bashir Shemail sei nach Anwar Sadat der zweite arabische Führer, der seinen Versuch, mit Israel zu einem Frieden zu gelangen, mit seinem Leben bezahlt hat.
    Israel verfolge aufmerksam die Vorgänge im Libanon.
    Der Tod Shemail sei ein Beweis dafür, dass der Terror der PLO und Syrien im Libanon weiter herrscht.
    In Jerusalem wurde Shemail als Freund Israels angesehen.
    Ministerpräsident Begin bezeichnete ihn heute als großen Patrioten und tapferen Kämpfer für die Unabhängigkeit Libanons.
    Die guten Beziehungen zwischen Shemail und israelischen Führern hatten sich im libanesischen Bürgerkrieg im Jahr 1976 entwickelt, als Shemail sich
    um Waffen und Ausbildungshilfe an Israel warnte.
    Seit damals traf Chemal regelmäßig mit israelischen Führern und während der letzten Monate insbesondere mit Verteidigungsminister Sharon und dem Generalstabschef Rafael Eitan zusammen.
    Er war sich dessen bewusst, dass der Libanonkrieg den Weg zu seiner Wahl zum libanesischen Präsidenten geebnet hatte.
    Israel erwartete von ihm, dass er in Kürze ein Friedensabkommen unterzeichnen werde.
    Chemal machte jedoch Ministerpräsident Begin in ihrem Treffen in Naharia vor zwei Wochen klar, dass er zuerst sein Regime im Libanon stabilisieren wolle und sich auf keinen Zeitpunkt für die Unterzeichnung eines Friedensvertrages festlegen könne.
    Er verpflichtete sich, die Grenzen mit Israel offen zu halten, temporäre Vertretungen in Israel und im Libanon zu errichten und Handels- und Touristikbeziehungen mit Israel aufzunehmen.
    In Israel sieht man im Augenblick keinen passenden Nachfolger für Chemayel, der genügend stark wäre, um den Friedensprozess mit Israel fördern zu können.
    Als eventueller Nachfolger wird der ältere Bruder Chemayels, Amin, ein Parlamentsabgeordneter der Phalangisten bezeichnet.
    In vier Minuten wird es jetzt halb eins.
    Monaco trauert seit heute Nacht um die Fürstin Grazia Patrizia.
    Sie ist in den späten Abendstunden im Alter von 52 Jahren an den Verletzungen gestorben, die sie am Montag bei einem Autounfall erlitten hatte.
    Wie der monogassische Fürstenhof bekannt gab, erlag die Fürstin einer Gefäßblutung im Gehirn.
    Vor ihrer Heirat mit Fürst Rainer III.
    im Jahre 1956 war die gebürtige Amerikanerin Grace Kelly ein gefeierter Filmstar.
    Thomas Fuhrmann berichtet nochmals den Unfallhergang und erzählt, wie ganz Monaco in Trauer ist.
    Die überraschende Nachricht vom Tod Grazia Patricias hat die Bürger des Fürstentums Monaco in tiefe Trauer und Bestürzung versetzt.
    Alle Bars und Casinos sperrten nach Bekanntwerden des Ablebens der Fürstin um Mitternacht zu.
    Das heutige Fußball-Europacup-Spiel zwischen der französischen Meistermannschaft AS Monaco und ZSKA Sofia konnte nicht mehr abgesagt werden, wird jedoch nicht in Monte Carlo, sondern im Stadion von Nizza ausgetragen werden.
    Alle öffentlichen Gebäude bleiben geschlossen und es wurde eine einwöchige Staatstrauer angeordnet.
    Über den Zeitpunkt der Trauerfeilichkeiten gibt es noch keinerlei offizielle Angaben.
    Das letzte Kommuniqué aus dem Fürstenpalast datiert von gestern Mitternacht und umfasst lediglich die Todesnachricht
    sowie die Ursache des Ablebens, Grazia Patricias.
    Demnach ist die Fürstin an einer Gehirnblutung als Folge des schweren Autounfalls, den sie mit ihrer Tochter Stefanie am Montag erlieben hatte, gestorben.
    Die Todesnachricht kam vor allem deshalb so überraschend, weil im ersten Kommuniqué über den Unfall am Montag nicht von lebensgefährlichen Verletzungen die Rede gewesen war, sondern nur von Rippenbrüchen, einem Schenkelhalsbruch und von einer Gesichtsverletzung.
    Über den Herden des Unfalls weiß man nur, dass der Rover 3500, den die Fürstin selbst gelenkt hatte, in einer Haarnadelkurve auf einer engen Bergstraße oberhalb Monacos von der Straße abgekommen und 40 Meter tief in eine Schlucht gestürzt war.
    Das Auto hatte sich dabei mehrmals überschlagen, ehe es in einem Blumengarten gelandet war.
    Ein Augenzeuge der Besitzer des Gartens gab an, dass der Wagen nach dem Auftrall sofort Feuer gefangen hatte.
    Prinzessin Stefanie konnte sich selbst aus den Trümmern befreien, während ihre Mutter erst von der Feuerwehr durch die Heckscheibe aus dem brennenden Auto befreit werden konnte.
    In einem offiziellen Kommuniqué des Fürstenpalais unmittelbar nach dem Unfall wurde ein Bremsversagen als mögliche Ursache des Unglücks angegeben.
    Zwei Experten der Autofirma Austrian Rover, die zur Untersuchung nach Monaco gekommen sind, bezeichneten diese These jedoch als verfrüht.
    Die eigentliche Ursache steht damit noch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit.
    Einen Nachruf auf Fürstin Grazia Patricia von Monaco hören Sie jetzt von Brigitte Hofer.
    Ein wahrscheinlich heute noch nicht ganz begreiflicher Verlust für Monaco, für den Staat, dessen Landesmutter Grazia Patricia 26 Jahre lang gewesen ist.
    Eine repräsentative Fürstin für das kleine Land an der französischen Riviera, die gemeinsam mit Fürst Renier und ihren drei Kindern Jahre hindurch strahlend glückliches Familienleben dokumentierte.
    Ein Leben, in dem die große Zeit der weltbekannten Filme der Grace Kelly ihren Platz in einer abgeschlossenen Vergangenheit hatten.
    Die Zeit, in der High Noon mit Gary Cooper, die Hitchcock-Filme bei Anruf Mord, Das Fenster zum Hof und Über den Dächern von Nizza entstanden sind, also die Zeit der frühen 50er Jahre, in denen sie für ihre sanfte Darstellung des Mädchens vom Lande den Oscar erhielt.
    die Zeit knapp vor ihrer Hochzeit, in der sie Welterfolge wie den Schwan und die oberen Zehntausend drehte.
    In den letzten Jahren gab es für die Fürstin nur mehr aus wohltätigen Gründen Anlass, die Bühne zu betreten.
    Eine ihrer Dichterlesungen führte sie 1980 auch nach Wien, wo sie am Flughafen die Presse begrüßte, ihre besondere Freude darüber ausdrückte, im Englischtheater lesen zu können, und wo sie auch feststellte, dass dieses poetische Programm sich vollkommen vom Filmen unterscheide.
    Guten Morgen, meine Damen und Herren.
    Es ist sehr schön, hier zu sein.
    Ich freue mich, in Wien zu sein, mit Mr. John Carroll und Mr. John Westbrook, die später mit uns zusammenkommen werden.
    Wir freuen uns sehr darauf, im Englischen Theater zu erscheinen.
    Wie Sie wissen, werden wir ein Programm der Poesie machen, das von Mr. Carroll ausgewählt wurde.
    Wir machen zwei Abende.
    Der Direktor des Ingolstädter, Franz Schafranek, der ein Gastspiel im monegastischen Theater Princess Grace plant, hatte immer wieder beruflichen Kontakt zu der Fürstin.
    Ich glaube, persönlich hat jeder, der mit ihr zu tun gehabt, den allerbesten Eindruck von ihr gehabt, als Mensch, als Persönlichkeit.
    War sie das, was man eine Herrscherin eines Landes nennen könnte, Ihrer Meinung nach?
    Ich glaube eher das Gegenteil von dem Begriff Herrscherin.
    Sie war eine große Dame, aber sicherlich ein viel zu warmherziger Mensch, als dass man ihr nachsagen hätte können, sie war der Typ einer Herrscherin.
    Auch eine Cousine der Fürstin lebt in Wien.
    Wir konnten Dr. Christa Meierhofer ebenfalls telefonisch erreichen.
    Ich habe sie das letzte Mal in Salzburg gesehen und zwar nicht diesen Sommer, sondern vergangenen Sommer und wir haben wunderschöne Tage in Salzburg verbracht.
    Sie war eine ganz großartige Frau und ich fürchte, dass Monaco sie sehr vermissen wird und zwar in jeder Hinsicht, abgesehen von ihrer Familie, weil sie eine ganz tolle Ehefrau und Mutter war, sie hat ihre Kinder unendlich gelebt.
    War sie eine strenge Mutter?
    der große Verlust einer bewundernswerten Frau.
    Und so ist es auch verständlich, dass Monaco nicht nur heute Staatstrauer anlegt, was uns auch der stellvertretende Direktor des Theaters, das die Fürstin gegründet hat, bestätigt.
    Die Fürstin war eine strahlende Frau und eine Freundin von den Künstlern.
    Und das ist für mich das Wichtigste.
    Die Konzerten heute sind annulliert im Opern und morgen öffnen wir die Theater natürlich nicht.
    Alles ist für eine oder am mindesten ein, vielleicht zwei Wochen Trauern.
    Wann die Begrabnis stattfinden wird, das wissen wir noch nicht.
    Ich bin sehr, sehr, sehr traurig.
    Ich kannte sie persönlich natürlich, sie hat die Theatergans gebaut und gezeichnet und alles hat bei ihr gemacht und ausgewählt und ich bin, ich bedauere mich sehr viel.
    I have a guardian angel on high With nothing to do But to give to you
    and to give to me love forever true.
    Love forever true.
    Durch den Tod von Grazia Patrizia gibt es auch Programmeänderungen im Fernsehen.
    In FS1 können Sie heute um 20.15 Uhr den Film Die Oberen 10.000 sehen.
    Am Freitag um
    um 22.20 Uhr den Film über den Dächern von Nizza in FS2 und am Montag, den 22.
    September ebenfalls in FS2 den Film The Country Girl in Originalfassung.
    In diesem Film spielt sie neben Grace Kelly mit Bing Crosby und William Holden.
    Grace Kelly bekam für diesen Film den Oscar für die beste schauspielerische Leistung.
    Es ist jetzt vier Minuten nach halb eins.
    Was können Sie noch bis 13 Uhr im Journal hören?
    Aus der Bundesrepublik Deutschland berichten wir über die Budgetrede von Finanzminister Lahnstein und die Kontroverse in der Koalition zwischen SPD und FDP.
    Dazu auch Pressestimmen.
    Aus Österreich hören Sie ein Interview mit Wirtschaftsforscher Kramer.
    Weiters berichten wir über eine Pressekonferenz von ÖVP-Parteiobmann Mock und die positive Wirtschaftsentwicklung zwischen Österreich und dem arabischen Raum.
    In unserem Nachbarland der Bundesrepublik Deutschland hat heute Vormittag Finanzminister Lahnstein vor dem Bonner Bundestag das Budget der SPD-FDP-Koalition vorgelegt.
    Die heutige Budgetrede des Ministers und die anschließende Kabinettssitzung stehen im Zeichen des Streits um die weitere gemeinsame Politik.
    Vor allem Äußerungen von Wirtschaftsminister Lambsdorff, er gehört der FDP an, haben die Koalition in den letzten Tagen wieder schwer belastet.
    Lambsdorff sagte nämlich in einem Rundfunkinterview, er könne sich die Verwirklichung der FDP-Vorstellungen, nämlich Sparmaßnahmen und eine Steuerreform, eher in einer Koalition mit der Union, also mit CDU und CSU, denken als in der gegenwärtigen mit der SPT.
    Vor diesem Hintergrund nun heute die Budgetrede von Finanzminister Lahnstein.
    Aus Bonn berichtet Paul Schulmeister.
    Von einem stocksoliden Haushalt zu sprechen, das traute sich Manfred Lahnstein heute nicht mehr.
    In seiner ersten Budget-Rede musste der Bonner Finanzminister offen unvermeidliche Korrekturen und drohende Etat-Lücken von mehreren Milliarden Mark ankündigen.
    Dennoch vermied Lahnstein eine Blutschweiß- und Tränern-Rede.
    Er sprach in einem Zitat von den Westdeutschen als eingebildeten Kranken.
    wies auf die kaum beeinflussbare internationale Entwicklung hin und verurteilte Miesmacherei.
    Die schlechte Stimmung gefährde allerdings die Lage.
    Insgesamt zwar nur eine gemäßigt rosarote Pflichtübung, für Beobachter musste sie dennoch bizarr wirken.
    Denn diesem Budgetentwurf, der nach einem dramatischen Koalitionsringern im Juli zustande kam, fehlt mittlerweile fast jede Grundlage.
    Statt des angenommenen Wirtschaftswachstums von real 3 Prozent im nächsten Jahr wird es nach jüngsten Schätzungen nur eineinhalb Prozent geben.
    Die durchschnittliche Arbeitslosenzahl dürfte nicht bei 1,8, sondern bei 2 Millionen liegen.
    Minder Einnahmen und mehr Ausgaben werden, das weiß man schon heute, ein neues Budgetloch von umgerechnet bis zu 70 Milliarden Schilling erzeugen.
    Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden gab es im ersten Halbjahr 1982 ein Nullwachstum.
    Das heißt, auch die Budgetannahmen für das laufende Jahr erweisen sich als falsch, weil zu optimistisch.
    Schon der Nachtragshaushalt, der jetzt von den Koalitionsparteien im Bundestag verabschiedet werden wird, sieht eine Erhöhung der Kreditaufnahme auf rund 34 Milliarden Mark vor.
    Gleichwohl droht noch allein für dieses Jahr ein weiteres Loch von drei bis vier Milliarden.
    Experten sprechen von einem Debakel der Bonner Haushaltspolitik.
    Der dramatische Anstieg der Staatsverschuldung in den letzten Jahren, der jeden Spielraum für eine wirksame Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zerstört hat, war eines der Hauptmotive für das so sensationelle wie drakonische Sanierungskonzept, das FDP-Wirtschaftsminister Graf Lambsdorff vor kurzem vorgelegt hat.
    Lambsdorffs Vorschläge, von SPD und Gewerkschaften mit extremer Schärfe verworfen, von der Opposition zumindest im Grundsatz akzeptiert, sind nach wie vor Tagesgesprächen-Bomb.
    Inhaltlich wegen der einschneidenden wirtschafts- und sozialpolitischen Abkehr vom Anspruchsdenken.
    Koalitionspolitisch wegen der bewusst kalkulierten Sprengwirkung dieses Konzepts.
    In dem schon monatelangen Schwarze-Peter-Spiel kam es für die SPD immer darauf an, vor aller Öffentlichkeit die Liberalen als abtrünnig und als Befürworter einer sozialen Demontage darstellen zu können.
    Umgekehrt hat auch die FDP als Absprungsstelle schon längst die Haushaltskorrektur außersehen, die Mitte Oktober mit dem Vorliegen der offiziellen Konjunkturschätzungen und einem Sondergutachten des Sachverständigenrates unvermeidlich wird.
    Dann heißt es mehr Einsparungen oder mehr Schulden.
    Im Bundestag hat Finanzminister Lahnstein heute geschickt beide Wege ins Auge gefasst.
    In der offenkundigen Absicht, die Koalition als überlebensfähig darzustellen und damit erst recht die Liberalen für einen allfälligen Bruch verantwortlich zu machen.
    Dieses taktische Spiel war ein Hauptgrund dafür, warum der Minister trotz massiver Proteste der Opposition sein Phantombudget heute im Parlament eingebracht hat, obwohl die Ansätze hinten und vorn nicht mehr stimmen.
    Hier ein Ausschnitt aus den von Lahnstein zusammengefassten Schwerpunkten seiner Politik.
    Eine deflationistische Finanzpolitik wird und darf es nicht geben.
    Zur Abdeckung zusätzlicher Haushaltsrisiken gilt, begrenzt kann zusätzlich Kredit in Anspruch genommen werden.
    Ergänzend bedürfte es in solchen Fällen der zusätzlichen Ausgabe Umstrukturierung in den öffentlichen Haushalten.
    Das heißt, dass irgendwo auch gekürzt werden muss.
    Dieser Hinweis ist unbequem, aber er ist notwendig.
    Bei alledem muss soziale Gerechtigkeit gewahrt bleiben.
    Wir müssen unter der Voraussetzung sozialer Ausgewogenheit bereit sein,
    über langfristige, und dieses Wort langfristig möchte ich unterstreichen, über langfristige Veränderungen im sozialen Netz als Folge geänderter gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen nachzudenken.
    Aber bitte sorgsam, im Gesamtzusammenhang und nicht im Herok-Verfahren.
    Und auch auf die Gefahr hin.
    von einigen Kommentatoren als Tagträumer angesehen zu werden, füge ich hinzu, bleiben wir auf diesem Weg der Vernunft, den wir in der Koalition und als Koalition beschritten und gangbar gemacht haben.
    Zu diesem Weg einer Kombination aus wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Verantwortung gibt es keine Alternative.
    Schönen Dank, Herr Präsident.
    Nach der Rede des Bonner Finanzministers wurde die Bundestagssitzung bis zum Nachmittag unterbrochen.
    Im Kanzleramt trat das Kabinett zusammen.
    Presse und Fernsehen wurden des Saales verwiesen.
    Auch das verstärkte Gerüchte, dass Bundeskanzler Schmidt auf Drängern von SPD-Chef Brandt und des Fraktionsvorsitzenden Wehner den Koalitionspartner bereits heute vor die Alternative stellen könnte, sich von den, wie Schmidt sagte, unsinnigen Lambsdorff-Vorschlägen zu distanzieren oder die Regierung zu verlassen.
    Die Stimmung in Bonn hat abermals einen Siedepunkt erreicht.
    Zur Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland über den Fortbestand der SPD-FDP-Koalition nun Pressestimmen.
    Wilfried Seifert hat sie ausgewählt.
    Zwei Aspekte beleuchten die Kommentatoren der meistdeutschen Zeitungen am Lammster Papier.
    Zunächst den wirtschaftspolitischen Inhalt der Aussagen und außerdem die wahrscheinlichen politischen Konsequenzen für die wackelnde rot-blaue Koalition in der Bundesrepublik Deutschland.
    Die Süddeutsche Zeitung hat in dem Lambsdorff-Papier erschreckende Wahrheiten gefunden, ökonomisch sinnvolle, wenn auch brutale Vorschläge.
    Erst mit diesem klaren Vorrang der Investitionen vor dem Konsum können nach Meinung der Zeitung jene brutalen und die Menschen erniedrigenden Zwänge außer Kraft gesetzt werden, die da lauten, aus der einen Million Arbeitslosen sind zwei Millionen geworden.
    Und würde den Sozialdemokraten nicht die Gnade vorzeitiger Ablösung zuteil, dann hätten sie demnächst zweieinhalb Millionen zu verantworten.
    Auch wenn das Lambsdorff-Konzept nach einem Regierungswechsel in Bonn verwirklicht werden sollte, dürfte nicht allzu viel dabei herausschauen, glaubt die Allgemeine Zeitung aus Mainz.
    Auch die vielbeschworene neue Mehrheit in der Bundespolitik wird mit Wasser kochen und keine Wunder bewirken können.
    Es gibt kein Patentrezept, mit dessen Hilfe man über Nacht die Fehler einer Jahrzehnte währenden von Adenauer über Erhard und Kiesinger bis zu Brandt und Schmidt praktizierten Gießkannenpolitik aus der Welt schaffen könnte.
    Notwendig, wenn nicht längst überfällig, war für die Frankfurter Allgemeine Lamsdorfs Krisenrezept.
    Doch geriet es nach Meinung der Frankfurter Allgemeinen durch das Zusammenarbeitsangebot an die CDU-CSU zum rein parteipolitischen Ansatz.
    Also kein ökonomisches Sandkastenspiel, sondern ein Instrument zur Sprengung der Koalition.
    Ein schlimmes Ende, dies ist es wohl, eines ernsten, wichtigen und wohlgemeinten Versuchs der wirtschaftlichen Richtungweisung in gefährdeter Lage.
    Und was soll Kanzler Schmidt mit diesem für ihn unannehmbaren Konzept jetzt tun, fragt sich vermutlich nicht nur die Zeitung, die Welt.
    Will er den Bürgern glaubhaft machen, er werde der Wirtschaftskrise mit einem Wirtschaftsminister Herr werden, dessen Konzept er öffentlich als Unsinn abqualifiziert?
    Nach dieser Tirade muss Schmidt seinen Wirtschaftsminister entlassen.
    Tut er es nicht, so entlässt er sich selbst aus der Glaubwürdigkeit eines handlungsfähigen Regierungschefs.
    Und wenn Lambsdorff tatsächlich entlassen werden sollte, was möglicherweise ja den Auszug aller FDP-Minister aus dem Kabinett zur Folge hätte, wo sollte Lambsdorff dann hingehen?
    Nach Meinung der Westdeutschen Allgemeinen hätte auch die CDU-CSU nicht die reine Freude.
    Ein Überläufer Lambsdorff wäre mit diesem Programm jedenfalls zu diesem Zeitpunkt bei einem großen Teil der CDU nicht willkommen.
    Es ist auch schwer vorstellbar, dass die CDU einem Programm zustimmt, das jeden sozialen Ausgleich vermissen lässt.
    Das Manifest, so wie es ist, taugt nur für den Wahlkampf.
    Und als Schlusspunkt die Meinung von Georg Hoffmann-Ostenhoff aus dem österreichischen sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
    Ein Gutes hat freilich der Lambsdorff-Vorstoß.
    Jetzt ist auch jedem in Deutschland klar, wer am Bruch der Koalition schuld sein wird.
    Denn dass es mit dem Regierungsbündnis zu Ende ist, scheint gewiss und nur mehr eine Frage des Termins.
    Und zählt man in Tagen und Wochen, nicht in Monaten.
    In Salzburg beginnt morgen Vormittag die alljährliche Herbstklausurtagung der Bundesregierung, an der auch Landespolitiker der SPÖ und Spitzenfunktionäre des Gewerkschaftsbundes teilnehmen.
    Übermorgen treten dann die Spitzengremien der Regierungsklausur in der Salzburger Arbeiterkammer zu Parteiberatungen zusammen.
    Im Mittelpunkt der Diskussionen werden Wirtschafts- und Budgetfragen, insbesondere aber ein zweites Beschäftigungsprogramm zur Vermeidung hoher Winterarbeitslosigkeit stehen.
    Welche Probleme im wirtschaftlichen Bereich ein halbes Jahr vor den Nationalratswahlen in Österreich anstehen, darüber führten Helmut Klezander und Markus Sommersacher mit dem Chef des Wirtschaftsforschungsinstitutes Kramer das folgende Gespräch.
    Herr Dr. Kramer, einer der großen Schwerpunkte der morgen beginnenden Regierungsklausel in Salzburg ist das geplante zweite Beschäftigungsprogramm der Regierung.
    Zentrale Zielsetzung dieses Beschäftigungsprogramms wird es ja sein, die Winterarbeitslosigkeit
    die wir heuer im Jänner gehabt haben mit einer Höchstmarke von 155.000 Beschäftigungslosen, zumindest auf diesem Level, zumindest auf dieser Höhe zu halten, wenn nicht gar zu senken.
    Welche Chancen bestehen nun, dass diese Zielsetzung erreicht werden kann?
    Kann ein zweites Beschäftigungsprogramm, das jetzt beschlossen wird, überhaupt noch rechtzeitig kommen, um diese Zielsetzung zu erreichen?
    Dazu müsste ich den Inhalt des Programms kennen.
    Ich kenne also nur die kurzen Meldungen in verschiedenen Medien, aber nicht den Inhalt.
    Ich glaube, man sollte auch eine Verbesserung der Situation nicht ausschließlich von jetzt getroffenen Maßnahmen kommen sehen.
    sondern, und das impliziert auch die Prognose, die wir im Sommer vorgelegt haben, davon, dass ja Auswirkungen des ersten Programms, das im Frühjahr beschlossen wurde, im Herbst noch zum Tragen kommen werden.
    Mit anderen Worten, da muss man mit bestimmten Anlaufzeiten rechnen, das hat man auch im Frühjahr tun müssen.
    Wir selbst nehmen in unserer Prognose an, dass die Baukonjunktur sich als Folge dieser Maßnahmen im Herbst doch immerhin beleben wird.
    Ich vermag aber nicht zu beurteilen, ob ein Programm, das jetzt beschlossen wird, die Winterarbeitslosigkeit unter das Vorjahrsniveau drücken wird, weil ich den Inhalt nicht kenne.
    Herr Dr. Kramer, die jüngste Prognose des Instituts für Wirtschaftsforschung ist von 3,6 Prozent Arbeitslosigkeit für das Jahr 1982 ausgegangen, unter der Annahme, dass eine Konjunkturerholung stattfindet.
    Das steht ausdrücklich bei dieser Prognose dabei.
    Nun, nach Konjunkturerholung sieht es in Österreich derzeit nicht sehr aus.
    Wir haben immer betont, dass wir nicht einen durchgreifenden, raschen Aufschwung erwarten, sondern nur eine allmähliche.
    Belebung der Konjunktur, eine Konsolidierung der Situation und das wird auch der Gegenstand der Anfang Oktober vorzulegenden Prognosen sein.
    Mit anderen Worten, wir werden unverändert daran festhalten, dass es zu einer allmählichen, wenn auch nicht raschen Belebung der Konjunktur im Laufe des Winters und des nächsten Jahres kommen wird.
    Darf ich noch einmal zurückkommen bitte zu den Chancen des ersten Beschäftigungsprogramms?
    Lässt sich jetzt bereits quantifizieren, wie das gegriffen hat und lässt sich auf der Basis dieser Erfolgsquote sagen, welche Chancen ein zweites Beschäftigungsprogramm hätte?
    Ich glaube, der entscheidende Punkt ist, ob die Wirtschaft, in die diese Mittel gepumpt werden, sie auch tatsächlich annimmt, ob die Situation also den Investoren und seien es Hausbesitzer oder
    Industrielle Unternehmer wirklich genügend Hoffnung macht, mit einer Investition nicht allzu viel zu riskieren.
    Daneben werden sicherlich Maßnahmen notwendig sein, in denen der Bund direkt investiert, also nicht nur anregt Investitionen in anderen Sektoren, sondern direkt investiert, beispielsweise in Bauvorhaben.
    Herr Dr. Kramer, wenn man Ihre Aussagen zusammenfasst und den Eindruck, den ich von diesen Aussagen gewinne, so steht dahinter immer wieder der Wunsch, vertrauensbildende Maßnahmen zu setzen, Zuversicht in die Wirtschaft zu tragen.
    Hat sich die Wirtschaft gewandelt?
    Gelten jetzt wieder mehr die Emotionen und weniger der Reichenstift?
    Was steht da dahinter?
    Ich würde schon glauben, dass es sich bei der gegenwärtigen Wirtschaftskrise international und vielleicht auch in Österreich teilweise auch um die Erschütterung des Vertrauens handelt, aber ich neige nicht allzu sehr zu solchen psychologischen Erklärungen.
    Ich glaube, in Wirklichkeit ist es eine Störung in der
    Anpassung der Wirtschaft, der politischen Institutionen an neue Gegebenheiten der Weltwirtschaft.
    Diese Störung wird in einer mittelfristigen Phase von mehreren Jahren zu überwinden sein, in der diese Institutionen umgestaltet werden, in denen die Verhaltensweisen der Unternehmer und der Konsumenten sich ändern.
    Ich glaube daher,
    Zweifellos, dass psychologische Maßnahmen oder wenn sie wollen, also die Verbesserung des Klimas eine Rolle spielen, aber nicht die einzige und vielleicht auch nicht die entscheidende.
    Was man Mitte der 70er Jahre noch für unmöglich gehalten hatte, nämlich im Handeln mit den Ölländern wieder mehr aus- als einzuführen, hat sich nun bewahrheitet.
    Österreich hat erstmals seit dem Ölschock 1973 ein Handelsbilanzaktivum gegenüber den arabischen Ländern erwirtschaftet, unter denen sich ja die wichtigsten Ölexporteure wie Saudi-Arabien, Libyen, die Vereinigten Arabischen Emirate und andere befinden.
    Unsere Exporte stiegen bereits 1981 um fast zwei Drittel, doch blieb die Handelsbilanz wegen der Öleinfuhren immer noch mit 6,7 Milliarden Schilling im Minus.
    Im ersten Halbjahr 1982 allerdings hat sich das weiterentwickelt.
    Unsere Exporte stiegen im Halbjahresvergleich um 40 Prozent auf 10 Milliarden Schilling, während die Einfuhren um mehr als ein Drittel auf 7,3 Milliarden Schilling zurückgingen.
    Das heißt, unser Handel mit den Arabern ist aktiv.
    Herbert Huter informiert näher.
    Was Österreichs Handelsbilanz mit den Arabern so nützt, ist eine Wechselwirkung von schwacher Ölnachfrage bei uns einerseits und exorbitanten Exporterfolgen andererseits.
    Exporterfolge, die trotz sinkender Öleinnahmen der arabischen Länder zustande gekommen sind, weil viele Entwicklungsprojekte nach wie vor durchgezogen werden.
    Am augenfälligsten im Irak, unserem wichtigsten Exportmarkt.
    Wegen des Krieges mit dem Iran haben wir unsere Ölbezüge von dort bereits 1981 streichen müssen, während andererseits unsere Exporte weiterlaufen.
    Aktiv waren wir im Irak-Handel daher schon voriges Jahr.
    Heuer nun exportieren wir insgesamt gesehen, also an alle arabischen Länder, mehr
    als wir von dort einführen und zwar um knapp 2,7 Milliarden Schilling mehr.
    Ob sich diese erfreuliche Entwicklung fortsetzt, hängt vom Ölbedarf bei uns einerseits, also von der Konjunktur, und von der Importpolitik der Araber andererseits ab.
    Für 1982 jedenfalls werden wir auf jeden Fall noch im Handel mit Arabien aktiv bleiben, wenn wir uns auch mit einem Handelsbilanzdefizit gegenüber den wichtigsten Öllieferanten Saudi-Arabien, Algerien und Libyen abfinden müssen.
    Soweit mein Bericht von der Bundeswirtschaftskammer und damit zurück zum Mittagsjournal.
    Im Wiener Presseclub Concordia hat am Vormittag ÖVP-Parteiobmann Alois Mock sein neuestes Buch mit dem Titel Standpunkte der Öffentlichkeit vorgestellt.
    Der ÖVP-Parteiobmann beschreibt darin seine persönlichen Ansichten und Gedanken über den Stil der Politik und die Politiker.
    Erich Aichinger berichtet.
    Auf exakt 199 Seiten hat Dr. Alois Mock laut Klappentext als erster österreichischer Oppositionsführer und Kanzlerkandidat in Buchform seine, so der Titel, Standpunkte dargestellt, hat skizziert, welchen Weg die Politik in den nächsten Jahren nehmen soll.
    Keine Wahlplattform soll das Buch sein, die wird ja von der gesamten Partei beschlossen, aber natürlich findet sich viel mehr oder weniger Bekanntes.
    Das Orientierungsbild des selbstständigen Menschen, ein Plädoyer für mehr Mitsprache, für überschaubarere Einheiten, für einen neuen Patriotismus, für mehr Fairness und Rationalität in der Politik.
    Österreichs Außenpolitik habe, alles mit einem Unterton der Kritik Mocks an Bundeskanzler Kreisky, primär die Beziehungen zu den Großmächten zu pflegen, dann zu den Nachbarstaaten.
    Was er, Mock, vom Arafat-Besuch beim Papst halte, der Österreich-Besuch des PLO-Führers entfällt ja vorerst, Mock.
    Schauen Sie, der Papst hat eine religiöse Aufgabe, eine weltweite,
    Und der österreichische Bundeskanzler hat die Aufgabe, sich an den österreichischen Interessen zu orientieren.
    Ich weiß nicht, wenn der Bundeskanzler sich schon mit dem Papst vergleicht, wo das eines Tages noch ändert.
    Der österreichische Bundeskanzler hat, unabhängig von seinen persönlichen Emotionen und Interessen, die ich jedem zugestehe, sie unterzuordnen unter die Interessen dieses Landes.
    Und ich weiß schon, dass sich
    was sich heute in anderen Weltgegen tut, sehr wohl auch politisches Klima und Ähnliches in Europa beeinflussen kann.
    Aber da gibt es hier klare Prioritäten.
    Und für mich als Bundeskanzler hat, ich weiß nicht, haben die vor kurzem gesagt, die 1600 auf Kurzarbeit befindlichen Arbeiter in Donauwitz,
    Und die Gewerbetreibenden, die vom Konkurs gefährdet sind und das Problem der Bergbauern in Österreich und der burgenländischen Pendler, die ein, zwei Stunden in den Betrieb jeden Tag fahren müssen, einen größeren Stellenwert als politische Konflikte in anderen Kontinenten.
    Konkretere Ankündigungen MOX.
    Der Leistungskatalog bei der Krankenversicherung solle überdacht werden.
    Parteiintern wird es bei der Aufstellung der Nationalratskandidaten zu Vorwahlen kommen.
    Bei der Politikerbesteuerung solle es zu einer weitgehenden Anpassung der Besteuerung an die anderer Bürgergruppen kommen.
    Resümee MOX.
    Nicht gleich, aber ganz sicher schreibe ich ein weiteres Buch.
    Von einer Pressekonferenz von ÖVP-Parteiobmann Mock berichtete Erich Aichinger.
    Der ÖVP-Parteiobmann präsentierte dort sein neuestes Buch mit dem Titel Standpunkte.
    Zum Abschluss des Mittagsschonals hören Sie jetzt noch Nachrichten.
    Nahe Osten.
    Die Situation im Libanon hat sich nach der Ermordung des designierten Staatspräsidenten Jemael wieder gefährlich zugeschwitzt.
    Israelische Armeeeinheiten sind in den Morgenstunden in Westbeirut einmarschiert.
    Israel begründete die Aktion damit, es wolle Kämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen in Beirut verhindern.
    Die libanesische Regierung hat diese Begründung des Oberkommandos in Tel Aviv zurückgewiesen.
    Jemael soll noch heute beerdigt werden.
    Bisher hat sich noch keine Organisation zu dem Anschlag bekannt.
    USA, Sowjetunion.
    Präsident Reagan hat das Attentat auf Jemael als feigen Anschlag verurteilt.
    Die offizielle Nachrichtenagentur Tass und Radio Moskau meldeten den Tod des gewählten libanesischen Präsidenten ohne Kommentar.
    Italien.
    PLO-Chef Arafat hat unmittelbar nach seiner Ankunft in Rom Israel für das Attentat auf Jemael verantwortlich gemacht.
    Bei einer improvisierten Pressekonferenz sagte Arafat, der Anschlag sei ein Versuch, die Versöhnung im Libanon zu hintertreiben.
    Das Attentat sollte den Vorwand für eine weitere Besetzung des Landes durch israelische Truppen liefern.
    Arafat wird in Rom an der Tagung der Interparlamentarischen Union teilnehmen und am Nachmittag von Papst Johannes Paul II.
    empfangen werden.
    Monaco, USA.
    Der unerwartete Tod von Fürstin Grazia Patrizia hat unter der Bevölkerung des Fürstentums tiefe Trauer ausgelöst.
    Bereits gestern Nacht wurden die Fahnen auf halben Mast gesetzt, in den Spielcasinos von Monaco standen die Roulette-Räder still, auch die Restaurants, Bars und Nachtlokale stellten den Betrieb ein.
    In den USA, wo die Fürstin noch als Grace Kelly Hollywood-Ruhm erlangte, würdigte Präsident Reagan die Leistungen des früheren Stars.
    Bundesrepublik Deutschland Finanzminister Lahnstein hat im Bundestag in Bonn das Budget für 1983 eingebracht.
    Das SPD-FDP-Kabinett berät derzeit über das von Wirtschaftsminister Lambsdorff vorgelegte Konzept.
    Sowohl über das Budget und das Wirtschaftskonzept Lambsdorffs ist ein heftiger Streit innerhalb der sozial-liberalen Koalition entstanden.
    Der Fortbestand des Bündnisses ist ungewiss.
    Argentinien, Großbritannien.
    Die Regierungen in Buenos Aires und in London haben die zu Beginn des Falkland-Krieges beiderseits verhängten Finanzsanktionen aufgehoben.
    Die Handelssanktionen sind jedoch nach wie vor aufrecht.
    Österreich.
    Bundeskanzler Kreisky hat heute anlässlich des 35.
    Jahrestages des Beginns der Marschallplanhilfe für Österreich diese Aktion gewürdigt.
    Kreisky sprach von einem Akt politischer Großzügigkeit und meinte, mit dem Marschallplan hätten es die USA den Europäern ermöglicht, sich später selbst zu helfen.
    Der außenpolitische Sprecher der ÖVP, Steiner, erklärte, die Österreicher könnten heute mit besonderer Dankbarkeit feststellen, dass die Marschallplanhilfe sinnvoll und korrekt verwendet worden sei.
    Im Handel mit den arabischen Ländern verzeichnet Österreich im ersten Halbjahr 1982 zum ersten Mal seit dem Ölschock von 1973 wieder ein Aktivum in der Handelsbilanz.
    Der Handelsbilanzüberschuss liegt nach Angaben der Bundeswirtschaftskammer bei knapp 2,7 Milliarden Schilling in den ersten sechs Monaten, während das Passivum im Gesamtjahr 1981 noch bei 6,75 Milliarden Schilling lag.
    Einer der Hauptgründe sind die verminderten Öleinfuhren.
    Nun noch das Wetter in Österreich bis heute Abend.
    Wolkenlos bis heiter.
    Nachmittagstemperaturen 22 bis 27 Grad.
    Kurz vor 13 Uhr ist eine Stunde Mittagsinformation beendet.
    Ausführliche Berichte, meine Damen und Herren, hören Sie dann wieder um 18 Uhr im Abendjournal.
    Karl Jokowsky verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Libanon: Attentat auf den designierten Präsidenten Bachir Gemayel: Hergang des Attentates
    Mitwirkende: Schneider, Gerd [Gestaltung]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Libanon: Attentat auf den designierten Präsidenten Bachir Gemayel: Portrait - Zur Person von Bachir Gemayel
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Libanon: Attentat auf den designierten Präsidenten Bachir Gemayel: Portrait - Israels Reaktionen
    Mitwirkende: Meisels, Moshe [Gestaltung]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Tod von Grace Kelly - Unfallhergang, Reaktionen und Situation
    Mitwirkende: Fuhrmann, Thomas [Gestaltung]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nachruf auf Grace Kelly
    Einblendung: Grace Kelly, Franz Schafranek, Dr. Christa Mayerhofer (Cousine), stellvertretender Direktor des von Grace Kelly gegründeten monegasischen Theaters, Liedausschnitt aus "True Love" mit Grace Kelly und Bing Crosby
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Gracia Patricia [Interviewte/r] , Schafranek, Franz [Interviewte/r] , Mayerhofer, Christa [Interviewte/r] , Anonym, stellvertretender Direktor des von Grace Kelly gegründeten monegasischen Theaters [Interviewte/r] , Gracia Patricia [Interpret/in] , Crosby, Bing [Interpret/in]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BRD: Budgetrede von Finanzminister Manfred Lahnstein und erwartete weitere Koalitionskontroversen
    Einblendung: Finanzminister Manfred Lahnstein
    Mitwirkende: Schulmeister, Paul [Gestaltung] , Lahnstein, Manfred [Interviewte/r]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Auslandspresseschau: BRD - Situation in der Bonner-Koalition, Lambsdorff-Papier
    Mitwirkende: Seifert, Wilfried [Gestaltung]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorschau auf Regierungsklausur in Salzburg - Interview mit Wirtschaftsforscher Helmut Kramer (WIFO), Winterarbeitslosigkeit vom Vorjahr wird kaum gehalten werden können
    Interivew: Helmut Kramer (WIFO)
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Kletzander, Helmut [Gestaltung] , Kramer, Helmut [Interviewte/r]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Handeldelegiertentagung für den arabischen Raum in Wien
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz - Vorstellung von ÖVP-Obmann Mocks "Standpunkte" - Buchpräsentation und zu Arafat-Besuch in Rom
    Einblendung: ÖVP-Obmann Alois Mock
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Mock, Alois [Interviewte/r]
    Datum: 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1982.09.15
    Spieldauer 00:59:32
    Mitwirkende Jirkovsky, Karl [Moderation] [GND]
    Henke, Reinhold [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1982.09.15 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-820915_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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