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KI-generiertes Transkript
Und so möge dieses Haus ein Symbol für die Entspannung in Europa, für den Frieden in der Welt und für die Zukunft
für die sichere Zukunft von euch Jungen sein.
In diesem Geiste übergebe ich den internationalen Organisationen dieses große Haus.
Mit diesen Worten, meine Damen und Herren, hat vor wenigen Minuten Bundeskanzler Kreisky die UNO-City offiziell den Vereinten Nationen übergeben.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Sie hören das Mittagsschornal des aktuellen Dienstes.
Aus dem Studio meldet sich Bruno Berger.
Heute ist also der 23.
August für Österreich, kurz gesagt der UNO-City-Tag, die Eröffnung des Wiener Internationalen Zentrums, wie die UNO-City in ihrer offiziellen Bezeichnung heißt.
Wir haben ja seit etwa halb elf in Ö1 direkt von dieser Eröffnung berichtet.
Für all jene, die nicht die ganze Zeit oder überhaupt keine Gelegenheit hatten, etwas davon zu hören, bringen wir im Anschluss an die Nachrichten eine ausführliche, zusammenfassende Reportage.
Ja, und was bieten wir Ihnen dann noch im Verlauf der Sendung an aktuellen Themen?
Unsere Wirtschaftsredaktion beschäftigt sich mit dem zunehmenden Trend zur sogenannten Restschuldversicherung, also schlicht und einfach der Möglichkeit, sich gegen Schulden versichern zu lassen.
Sollten wir die entsprechenden Details noch bis Ende der Sendung zusammenbekommen, dann werden wir Sie darüber informieren.
Aus dem Ausland berichten wir von der Konfrontation zwischen der konservativen Regierung Thatcher und den Gewerkschaften in Großbritannien.
Die Regierung will ja neue Gewerkschaftsgesetze schaffen, etwa eine Einschränkung der Rechte der Gewerkschaften.
Und dagegen haben diese die Gewerkschaften natürlich etwas einzuwenden, also eine durchaus andere Ausgangsposition als etwa hier bei uns in Österreich.
Der amerikanische Senator Edward Kennedy hat sich besonders mit dem weltweiten Flüchtlingsproblem befasst und verlangt eine Weltflüchtlingskonferenz und ein internationales Jahr der Flüchtlinge.
In Rumänien will man einen neuen Wirtschaftsplan schaffen und wir auch schon anderswo versuchen die Rumänen Energie einzusparen.
Näheres dazu dann im Verlauf der Sendung.
Das, meine Damen und Herren, wären also einige Anmerkungen zum Programm.
Nun die ausführlichen Nachrichten, verantwortlich dafür heute
verantwortliche Chefin vom Dienst, könnte man sagen, Elisabeth Mahners, Sprecher Günter Bahr.
Österreich.
In Anwesenheit von UNO-Generalsekretär Waldheim sowie zahlreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus dem In- und Ausland ist heute Vormittag die UNO-City in Wien eröffnet worden.
Als erster Redner betonte der Wiener Bürgermeister Graz, für die Bundeshauptstadt Wien habe der heutige Tag historische Bedeutung.
Nun sei die Stadt wieder ein anerkanntes Zentrum in Europa sowie der internationalen Zusammenarbeit und Verständigung.
WC-Kanzler Finanzminister Androsch würdigte die Errichtung der UNO-City als wertvollen Beitrag zur Sicherung der Beschäftigung.
UNO-Generalsekretär Waldheim wies vor allem auf die enormen Leistungen hin, die das österreichische Volk dafür erbracht habe.
Zur Rolle der Vereinten Nationen meinte Waldheim, sicherlich habe auch die UNO Probleme und müsse Rückschläge hinnehmen.
Dennoch sei das Ziel der Vereinten Nationen das gleiche wie vor 33 Jahren bei ihrer Gründung, nämlich für alle Völker eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit zu errichten.
Erzbischof Kardinal König nahm die feierliche Segnung des Gebäudekomplexes vor, der 4700 Angestellten verschiedener UNO-Organisationen Arbeitsraum bietet.
Der amerikanische Präsident Carter und der deutsche Bundespräsident Carstens haben an Bundespräsident Kirchschläger Glückwunsch-Telegramme anlässlich der Eröffnung der UNO-City gerichtet.
In Wien wird heute der Vertrag zwischen der Republik Österreich und dem amerikanischen General Motors Konzern über die Errichtung einer Produktionsstätte auf dem Areal des ehemaligen Flugplatzes Aspern unterzeichnet.
Der Vertrag sieht den Bau eines Motorenwerkes mit 1500 Arbeitsplätzen vor.
Nach den Vorstellungen des Vorsitzenden der österreichischen Hochschülerschaft, Lenk, soll das Atomsperrgesetz in den Verfassungsrang gehoben werden.
In einer Aussendung weist Lenk darauf hin, dass die österreichische Bevölkerung bei der Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf eindeutig ihren Willen bekundet habe.
Versuche, das Ergebnis zu torpedieren, seien undemokratisch und unmoralisch, betont der Vorsitzende der österreichischen Hochschülerschaft wörtlich.
Vereinte Nationen,
Die USA haben offenbar noch nicht die Hoffnung aufgegeben, in letzter Minute eine Verschiebung der für heute Abend anberaumten Palästina-Debatte des Weltsicherheitsrates in New York zu erreichen.
Der scheidende amerikanische UNO-Botschafter Young empfängt deshalb in seiner Funktion als gegenwärtiger Vorsitzender des Sicherheitsrates die anderen Mitglieder dieses Gremiums zu einem gemeinsamen, informellen Treffen.
In getrennten Beratungen ist es Young gestern nicht gelungen, für den Wunsch seiner Regierung um Verschiebung der Debatte Verständnis zu wecken.
Allerdings dürfte es aufgrund eines gestern Abend vereinbarten Kompromisses nicht zu einer Abstimmung über die Resolution kommen, in der für die Palästinenser die nationale Unabhängigkeit gefordert wird.
Die Vereinigten Staaten kündigten an, gegen eine derartige Entschließung ihr Veto einzulegen.
Der ägyptische Außenminister Ghali hat in einem Interview für die Zeitung Jerusalem Post Israel vorgeworfen, zu wenig Rücksicht auf die Schwierigkeiten seines Landes innerhalb des arabischen Lagers nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages zu nehmen.
Ghali wies darauf hin, dass die außenpolitische Situation der Regierung in Kairo seit Abschluss des Abkommens mit Israel schwieriger geworden sei.
Er forderte die Regierung in Jerusalem auf, nicht nur den bilateralen Beziehungen zu Ägypten, sondern auch den Beziehungen Ägyptens zur arabischen Welt Rechnung zu tragen.
Libanon Eine israelische Armeeeinheit ist heute nach Angaben von westlichen Korrespondenten in den Südlibanon eingedrungen.
Die etwa 50 Soldaten durchsuchten in dem Dorf Barachit mehrere Häuser nach Waffen und Munition und sprengten zwei Gebäude, bevor sie sich über die Grenze zurückzogen.
Derartige Aktionen werden von israelischer Seite als Angriffe gegen palästinensische Freischerle deklariert.
USA
Die Affäre um den Rücktritt des amerikanischen UNO-Botschafters Young hat das Verhältnis zwischen Juden und Schwarzen in den Vereinigten Staaten schwer belastet.
Vertreter der wichtigsten farbigen Organisationen der USA sahen sich veranlasst, Israel darauf hinzuweisen, dass die Zielsetzung der amerikanischen Außenpolitik Sache der Amerikaner sei.
Der jüdischen Bevölkerung in den USA warfen die farbigen Vertreter Arroganz vor.
Sie beschuldigten Israel und die amerikanischen Juden, den Rücktritt Youngs durchgesetzt zu haben.
Young hatte mit einem führenden Funktionär der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation, konferiert und damit in Israel und in jüdischen Kreisen in den USA einen Empörungssturm ausgelöst.
Iran
Die schweren Kämpfe in den westpersischen kurden Gebieten haben heute wieder 19 Menschenleben gefordert.
Nach Angaben des iranischen Staatsrundfunks sind bei Gefechten in der Nähe der Stadt Saqqez 15 kurdische Rebellen und vier Armeesoldaten getötet worden.
Später mussten sich die regulären Einheiten aus Saqqez zurückziehen.
Die kurdischen Aufständischen halten in Westpersien nach offiziellen Angaben außerdem noch weitere drei Städte besetzt.
In Sakets ist angeblich der Befehlshaber der Garnison von sogenannten Wächtern der Revolution ermordet worden.
Das geistliche Oberhaupt der iranischen Kurden, Hosseini, rief unterdessen seine Landsleute zur Gründung einer gegen die Regierung in Teheran gerichteten nationalen Front auf.
Als Oberbefehlshaber der Streitkräfte warnte Schiitenführer Khomeini die Armee abermals nachdrücklich vor Ungehorsam.
Wer nicht gehorche, werde in Schnellverfahren abgeurteilt, sagte Khomeini in einer Radioerklärung.
Armee und Volksmilizen müssten zusammenarbeiten, um in Kurdistan die normale Lage wiederherzustellen.
In der Stadt Kermanschah sind, wie die Teheraner Zeitung Bandad heute meldet, weitere fünf Kurden wegen ihrer Beteiligung an der Revolte in der Kleinstadt Parveh hingerichtet worden.
Damit wurden bisher 36 kurdische Rebellen von Erschießungskommandos exekutiert.
Die verbotene demokratische Parteikurdistanz drohte unterdessen, dass für jeden hingerichteten Kurden ein Angehöriger der Volksmiliz getötet werden solle.
Kambodscha Außenminister Hung Seng hat in einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass in Kambodscha allgemeine Wahlen abgehalten werden sollen, bei denen weder Prinz Sihanouk noch Lon Nol oder Pol Pot kandidieren dürfen.
Unterdessen normalisiert sich das Leben in der Hauptstadt Phnom Penh.
Die Stadt war nach dem Sieg der Roten Khmer vollkommen geräumt worden.
Offiziell zählt Phnom Penh 30.000 Einwohner.
Nach Schätzung ausländischer Besucher liegt diese Zahl allerdings nur bei 10.000.
Rumänien Staats- und Parteichef Ceausescu hat Einzelheiten eines neuen Wirtschaftsplanes bekannt gegeben, mit dessen Hilfe Rumänien bis zum Jahre 1990 in der Energieversorgung unabhängig werden soll.
Anlässlich des heutigen rumänischen Nationalfeiertages setzte sich Ceausescu auch für ein rasches und ausgewogenes Wirtschaftswachstum ein, das zu einer Steigerung des Einkommens der Bevölkerung führen solle.
Wichtigste Einzelheiten des Energiesparplanes sind Schließung von Unternehmen, die Energieverschwendung, die Verlegung des Schwergewichts auf weniger energieintensive Industrien und technische Verfahren sowie die Verstärkung der Produktion von Rohstoffen.
Großbritannien
Die konservative Regierung unter Premierminister Margaret Thatcher steht vor einer schweren Bewährungsprobe.
Der Gewerkschaftsdachverband TUC hat totale Opposition gegen Pläne der Regierung angekündigt, im Herbst ein Projekt zur Änderung der bestehenden Gewerkschaftsgesetze einzubringen.
TUC-Generalsekretär Murray erklärte, die Vorhaben des Kabinetts könnten seiner Meinung nach auf das soziale Klima in Großbritannien katastrophale Auswirkungen zeitigen.
Spanien
Die Bombenanschläge baskischer Separatisten gegen französische Einrichtungen in Spanien dauern an.
In einer französischen Bankfiliale in der Stadt Saragossa explodierte heute ein Sprengkörper.
Verletzt wurde niemand, der Sachschaden ist jedoch erheblich.
In der nordspanischen Grenzstadt Irun verwüstete eine Bombe das Büro der französischen Einwanderungsbehörde.
Bereits am Dienstag war eine französische Bankfiliale in Bilbao Ziel eines Sprengstoffanschlages, zu dem sich die baskische Separatistenorganisation ETA bekannte.
Die Anschläge gelten als Reaktion auf den Beschluss der Regierung in Paris, die Aufenthaltsgenehmigungen für ETA-Mitglieder rückgängig zu machen.
USA Mit 120 Menschen an Bord ist heute eine Verkehrsmaschine der Luftfahrtgesellschaft United Airlines auf einem Inlandsflug von Portland nach Los Angeles entführt worden.
Ein bisher unbekannter Luftpirat erklärte, er habe eine Bombe bei sich, das Flugzeug müsse nach Portland zurückkehren.
Der Pilot erfüllte die Forderung und dirigierte die Maschine nach einer Zwischenlandung in San Francisco nach Portland.
Dort ergab sich der Geiselnehmer den Behörden.
Über seine Identität und Motive herrscht noch Unklarheit.
Das waren die Meldungen und nun das Wetter.
Die Kaltfront, die gestern Abend im Westen unseres Landes eingedrungen war und während der Nacht vor allem in Salzburg und Oberösterreich einige Niederschläge verursachte, hat sich vorübergehend aufgelöst.
Infolge einer Tiefdruckentwicklung über den britischen Inseln wird sie sich intensivieren und morgen zu Wetterverschlechterung führen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Meist heiter bis wolkig, doch zunehmende Neigung zu lokalen Gewittern und Regenschauern.
Vorwiegend südliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 19 bis 25 Grad, Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 9 bis 16 Grad.
Die Aussichten für morgen.
Im Osten und zum Teil auch im Norden noch aufgelockerte oder geringe Bewölkung, sonst allgemein Bewölkungszunahme.
Im Westen und Süden Aufkommen von Regenfällen und Gewittern, Winde aus Süd bis West.
Frühtemperaturen 9 bis 16 Grad, Tageshöchsttemperaturen im Westen 16 bis 20, sonst bis 24 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien, Heiter 24°, Nordostwind 8 km in der Stunde, Eisenstadt wolkenlos 24 Ost 3, Linz, Heiter 23° Windstil, Salzburg, Heiter 24° Windstil, Innsbruck, Heiter 23° Windstil, Pregenz, Heiter 20°, Südwestwind 5 km in der Stunde, Graz, Heiter 23° Windstil und Klagenfurt wolkenlos 23° Windstil.
Ja, also das, meine Damen und Herren, waren die Nachrichten im Mittagsschornal und jetzt gleich zur angekündigten Rückblende zum heutigen Tagesereignis in Österreich, der Eröffnung des Wiener Internationalen Zentrums, also der UNO-City, wie dieses Zentrum bereits seit langem im Volksmund genannt wird.
Die Öffnungsfeier ist ja vor etwa 20 Minuten zu Ende gegangen.
Vielleicht ganz kurz, ohne Sie langweilen zu wollen, weil es ja vielfach schon bekannt sein müsste, kurz also einige erklärende Worte zur Sache.
Vor 14 Jahren trat die UNO an die damalige ÖVP-Regierung mit dem Ersuchen heran, in Wien ein UNO-Zentrum errichten zu wollen.
Österreich griff dies auf und nahm an.
Nach heftigen Diskussionen um den Architektenwettbewerb erhielt dann der österreichische Professor Staber für sein Projekt im Jahr 1970 von der SPÖ-Regierung den Zuschlag.
Heute, neun Jahre nach dieser Entscheidung, wurde also nun die UNO-City eröffnet.
Mit einem Milliarden-Kostenaufwand wurden Büroräume für 4.600 UNO-Beamte geschaffen, rund 3.000 werden in den nächsten Wochen und Monaten in das Gebäude einziehen.
Wien ist somit nach New York und Genf seit heute die dritte UNO-Stadt der Welt.
Wir blenden nun also zu den heutigen Eröffnungsfeierlichkeiten zurück und ich schalte nun in die UNO-City zu Johannes Fischer und Edgar Sterbens.
Untertitelung des ZDF, 2020
Mit dieser Festfanfare, gespielt vom Bläserchor der Wiener Philharmoniker, begann heute Vormittag Punkt 10.30 Uhr die festliche Eröffnung der UNO-City in Wien.
Wien wird und ist damit das dritte Zentrum der Vereinten Nationen nach New York und Genf.
Die Eröffnung ging vor, wie Sie gehört haben, 20 Minuten zu Ende.
Die UNO-City ist damit bereits praktisch ex-territoriales Gebiet.
Festliches Kaiserwetter hier in der Bundeshauptstadt von der Donau.
Hier liegt leichter Dunst über der Metropole und hier im Mittelpunkt
des neuen UNO-Zentrums, des neuen internationalen Konferenzzentrums Wiens, hatten sich auf der Piazza, einem großen kreisrunden Platz, zahllose Menschen eingefunden, die den Eröffnungsfeierlichkeiten mit Hilfe von Lautsprechern gefolgt sind.
Viele Folkloregruppen aus aller Herren Länder gaben und geben dem Ganzen ein sehr festliches Gepräge.
Vor uns stehen mexikanische, ungarische und indianische Gruppen.
Sie hören im Hintergrund auch einige Musikkapellen.
Und der Platz hier selbst ist wohl nur mit Worten wie imposant und ähnlichem zu beschreiben.
Er ist umrahmt von den beiden y-förmigen Bürotürmen, in die schon bald die internationale Atomenergiebehörde und die UNIDO einziehen werden.
Begrenzt auf der einen Seite vom gigantischen Rundbau des internationalen Konferenzzentrums, auf der anderen Seite gibt der Platz den Blick frei auf die Donau und auf die Wiener Silhouette.
Freilich im Moment noch verstellt durch einige Baukräne, die daran erinnern, dass dieses Monsterprojekt zwar heute offiziell an die UNO übergeben wurde, aber doch noch einiges zur endgültigen Fertigstellung fehlt.
Der Bau wird die Gebiete jenseits der Donau dominieren und tut dies jetzt schon.
In rund 24.000 Fenstern rund um uns bricht sich die Sonne heute hier, wo schon in Kürze 3.200 Beamte der Vereinten Nationen arbeiten werden.
Heute aber sind diese Beamten noch nicht hier.
Der heutige Tag gehörte der großen Politik.
Zu Beginn der Feierlichkeiten würdigte Wiens Bürgermeister Leopold Graz Wien als Zentrum internationaler Begegnungen.
Wien ist heute damit die dritte, wenn man so will, offizielle Stadt der Vereinten Nationen neben New York und Genf.
Als Anerkennung werte ich auch, dass so viele bedeutsame Treffen in Wien abgehalten werden, etwa in diesem Jahr das Treffen der Staatsoberhäupter der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion im Juni sowie derzeit die große Konferenz über Wissenschaft und Technik im Dienste der Entwicklung.
Diese Anerkennung Wiens ist für uns zugleich auch eine neue Verpflichtung.
Wien wird weiterhin seine Aufgabe darin sehen, als Stadt der Begegnung und des Gesprächs für die internationale Zusammenarbeit und Verständigung zu wirken.
Vizekanzlerfinanzminister Hannes Androsch umriss dann noch einmal die gigantischen Finanzierungskosten dieses Mammutprojektes.
Finanzierungskosten, die übrigens, wie Sie ja wissen, lange Zeit politisch umstritten waren.
Das bisher größte Hochbauvorhaben unseres Landes in diesem Jahrhundert konnte innerhalb von sechs Jahren errichtet werden.
Die Kosten seiner Errichtung betrugen 5,7 Milliarden, das sind um 900 Millionen weniger als ursprünglich angenommen.
Die Gesamtkosten einschließlich der Finanzierung betragen nahezu 9 Milliarden und das sind 4 Milliarden weniger als den ursprünglichen Schätzungen entsprochen hat.
durch eine Limitierung der ursprünglichen Vorstellungen auf ein realistisches Raumangebot konnte erreicht werden, dass das internationale Zentrum mit dem Einzug von über 3.000 internationalen Beamten der vereinbarten Kapazität von 4.700 schon jetzt weitgehend entspricht.
Finanzminister und Vizekanzler Hannes Androsch vergaß dann auch nicht den Dank an jene auszusprechen, die das Bauwerk erst ermöglicht und schlussendlich auch finanziert haben, nämlich die Steuerzahler.
Stellvertretend für die vielen tausenden Bauarbeiter, die hier während sieben Jahre gearbeitet haben, würdete dann einer von ihnen aus ihren Reihen den Bau selber.
Eine gute Arbeit ist hier geschehen und heute können es alle sehen.
Die UNO City steht fertig für euch als Heimstadt der Völker in Österreich.
Und heute, der abgeschlossene unserer Wirken, lasst einen Arbeiter bemerken.
Euer Werk setzt nun das unsere fort.
Eure Arbeit im Dienste der Völker und der Nationen.
So wird sich die Arbeit alle lohnen.
Das war einer jener Arbeiter, die hier an diesem Bau dieses Monsterprojekt fertiggestellt haben.
Der Vorsitzende der Baugesellschaft, IAKW, Sektionschef Weiz aus dem Finanzministerium, übergab dann das Gebäude der Republik Österreich.
Wenn ich heute die Ehre habe, namens der IAKW AG der Bundesregierung die Erfüllung des Auftrages der Errichtung des internationalen Zentrums Wien zu melden, möchte ich damit die Versicherung verbinden, dass unsere Gesellschaft bemüht sein wird, auch die ihr von der Bundesregierung im Einvernehmen mit der Stadt Wien übertragene weitere Aufgabe, das österreichische Konferenzzentrum zu errichten,
gestützt auf die bestehende Organisation und auf die gewonnenen Erfahrungen zu erfüllen.
In diesem Sinne darf ich Ihnen, sehr geehrter Herr Bundeskanzler, das internationale Zentrum Wien symbolisiert durch das nebenstehende Modell übergeben.
Nach dieser Übergabe der Sektion Schiffweiz aus dem Finanzministerium an die Republik Österreich nahm dann der Wiener Erzbischofkardinal Dr. Franz König die Segnung des Gebäudes vor und den Worten des Kardinals folgte dann die Ode an die Freude von Ludwig van Beethoven.
Wir bitten dich um deinen Segen, damit in diesen Räumen gegenseitiges Verstehen, Güte und Hilfsbereitschaft herrschen.
Gib den Menschen, die hier tätig sein werden, Erfolg in ihrer Arbeit im Dienst an allen Völkern.
Erfülle alle, die hier Verantwortung tragen, und berate mit Klugheit, Einsicht, Tatkraft und Mitmenschlichkeit.
Die Ode an die Freude von Ludwig van Beethoven schloss sich also an die Segnung des Kardinals und Wiener Erzbischofs Dr. Franz König.
Dann betrat Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger das Wort und er würdige dann die Bemühungen Österreichs in der internationalen politischen Szene.
Österreich hat seit seiner Aufnahme in die Vereinten Nationen versucht, durch eine konstruktive Mitarbeit dazu beizutragen,
dass die Welt gerechter werde und friedlicher und dass einmal doch jene Vision Wirklichkeit wird, nach welcher die Geisel des Krieges von dieser Erde verbannt seien.
Wir Österreicher haben unsere Neutralität nie benutzt, um aus Sorge vor Missfallen etwa unsere Meinung zu verbergen,
sondern wir haben immer bekannt, was wir für richtig halten.
Wir sind mit diesem Handeln und mit dieser Politik für die Staatengemeinschaft zu einem Wertelement geworden, das auch für das Zusammenleben der Völker von Bedeutung ist.
Und darin liegt auch ein Element der Sicherheit für unsere staatliche Existenz.
Und Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger richtete dann an das Internationale Zentrum Wien, an die neue UNO-City, einen Appell.
Möge das Internationale Zentrum Wien ein Wahrzeichen und eine Mahnung für uns alle sein, die österreichische Politik, die wir seit 1945 gegangen sind, nach innen und nach außen fortzusetzen.
Möge dieses internationale Zentrum ein Mittelpunkt umfassender internationaler Friedensarbeit auf sozialem, wirtschaftlichem und politischem Gebiet werden.
Mögen die Menschen aus allen Ländern der Erde, die hier zusammenkommen,
und hier beraten und arbeiten.
Dies auch mit jenem inneren Feuertun, das die Gründer der Vereinten Nationen einst beseelt hat.
Nach der Rede Bundespräsident Kirchschlegers übergab Bundeskanzler Kreisky im Namen der Republik Österreich das internationale Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien an UNO-Generalsekretär Waldheim, den höchsten Repräsentanten der Vereinten Nationen.
Die Übergabe erfolgte symbolisch in der Form, dass Bundeskanzler Kreisky nach einer kurzen Ansprache UNO-Generalsekretär Waldheim und dem Generaldirektor der Atomenergieorganisation Eklund die Hände schüttelte und dass vor dem Gebäude die blaue Fahne der Vereinten Nationen gehisst wurde.
In seiner kurzen Rede unterstrich Bundeskanzler Kreisky die neutralitätspolitische und sicherheitspolitische Bedeutung der UNO-City für Österreich und schloss mit den Worten.
Und so möge dieses Haus ein Symbol für die Entspannung in Europa, für den Frieden in der Welt und für die Zukunft
für die sichere Zukunft von euch Jungen sein.
In diesem Geiste übergebe ich den internationalen Organisationen dieses große Haus.
Diese Jungen, die Bundeskanzler Kreisky eben apostrophierte, führen gerade oder haben besser gesagt im Hintergrund von uns einen Tanz aufgeführt.
Es war eine Indianergruppe, prächtig gekleidet, mit bunten Federn und bunten Umhängern.
Nun, nach der Übergabe bezeichnete UNO-Generalsekretär Waldheim das heutige Ereignis als Markstein der internationalen Zusammenarbeit, die die Schaffung einer friedlicheren und gerechteren Welt zum Ziele habe.
Dann dankte der UNO-Generalsekretär im Namen der Weltorganisation und ihrer 150 Mitgliedstaaten dem Gastgeberland und seiner Bevölkerung.
Es ist heute jedoch, meine sehr verehrten Damen und Herren, meine allererste Aufgabe der österreichischen Bundesregierung, der Stadt Wien und vor allem auch dem österreichischen Volk,
den Dank und die Anerkennung der internationalen Gemeinschaft für die gewaltige Leistung auszusprechen, die zur Errichtung dieses internationalen Zentrums geführt hat.
Sie werden mir jedoch sicherlich zustimmen, wenn ich aus diesem Anlass einige besondere Dankesworte an das österreichische Volk richte.
Der Unterstützung, die es diesem Projekt gab,
Und den enormen Leistungen, die es dafür erbracht hat, ist nicht zuletzt dessen Verwirklichung zuzuschreiben.
Österreich hat damit in anschaulicher Weise seinen Glauben an die internationale Zusammenarbeit und sein Vertrauen in die Zukunft der Vereinten Nationen und deren Rolle für die Gestaltung einer besseren Welt deutlich unter Beweis gestellt.
Im weiteren Verlauf seiner Rede, die er zum größten Teil in englischer Sprache hielt, würdigte Waldheim die Mitarbeit Österreichs in den Vereinten Nationen und verteidigte die Rolle und die Aufgabenstellung der UNO in der heutigen Zeit.
Er gab zu, dass die Vereinten Nationen in den 33 Jahren ihres Bestehens bei ihren Versuchen, Weltprobleme zu lösen, Rückschläge erlitten hätten.
Die UNO habe jedoch bewiesen, dass sie Aufgaben anpacken könne, die keine andere Organisation überhaupt in der Lage ist, in Angriff zu nehmen.
Waldheim sagte wörtlich,
Trotz aller Schwierigkeiten und Krisen konnte sich die Weltorganisation immer in geordneter Weise mit den großen Fragen unserer Zeit befassen.
In den ersten drei Jahrzehnten ihres Bestandes haben die Vereinten Nationen Probleme gemeistert und Aufgaben erfüllt, die bilateral nicht hätten gelöst werden können.
Da galt es ebenso neuen, weltweiten Herausforderungen zu begegnen, wie regionale Konflikte einzudämmen, die heute mehr denn je die Welt in Katastrophen stürzen.
Unter Anspielung auf die Weltwissenschaftskonferenz, die zurzeit in Wien stattfindet, vertrat Waldheim die Ansicht,
dass der Nord-Süd-Dialog, der Ausgleich zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern, eine der vordringlichsten Aufgaben jener Organisationen sein müsse, die im neuen Wiener Internationalen Zentrum ihren Sitz haben werden.
Sie müssten sich gemeinsam bemühen, für die gesamte Menschheit eine Brücke in die Zukunft zu bauen, ungeachtet der Nationalität, Rasse, Ideologie oder der wirtschaftlichen Bedingungen, sagte der UNO-Generalsekretär.
Nach ihm ergriff als Vertreter einer der internationalen Organisationen, die in der UNO-City ihre Heimstätte finden werden, der Generaldirektor der Atomenergiebehörde Sigvard Eklund das Wort.
Nach einer kurzen Dankadresse ließ er darauf hin, dass die Mitarbeiter seiner Organisation, die seit 1957 in Wien ansässig ist, nur gute Erfahrungen mit den Arbeits- und Lebensbedingungen in der österreichischen Bundeshauptstadt gemacht hätten.
Ihre positiven Eindrücke hätten die Vereinten Nationen veranlasst, die Hauptquartiere anderer Organisationen nach Wien zu verlegen.
Das Internationale Zentrum mache Wien zu einem der Hauptzentren für die internationale UNO-Familie und für internationale Konferenzen.
Die glückliche Erfahrung von Arbeits- und Lebensbedingungen in Wien hat anderen UN-Organisationen dazu geboten, hier ihre Hauptquartiere zu bauen.
The Vienna International Center, so generously provided by the government of Austria and the city of Vienna, today truly makes Vienna one of the major centers of the United Nations family and international conferences.
Ecklund unterstrichen seiner Rede die Bedeutung der Arbeit der Atomenergiebehörde und des unter ihrer Ägide zustande gekommenen Vertrages über das Verbot der Weiterverbreitung von Kernwaffen.
Er sprach die Hoffnung aus, dass die Arbeitsbedingungen in der UNO-City dazu beitragen würden, dass die Atombehörde ihre Agenten noch besser als bisher werde wahrnehmen können.
Nun, in den sechs y-förmigen geschwundenen UNO-City-Türmen, von denen der niedrigste 54 Meter hoch ist und der höchste 120 Meter in die Luft tragt, werden bis Herbst insgesamt 3.200 UNO-Mitarbeiter ihre neuen Büros beziehen.
Ungefähr 1.500 Schreibtische werden allerdings leer bleiben.
Die Vereinten Nationen mieten den Gebäudekomplex für 99 Jahre und zwar für das symbolische Entgelt von einem Schilling pro Jahr.
Als Mieter werden vorerst einmal fungieren die schon in Wien ansässigen internationalen Organisationen, nämlich die Internationale Atomenergiebehörde, die Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung, das UNO-Hochkommissariat für das Flüchtlingswesen und die UNO-Hilfeorganisation für Palästinenser Flüchtlinge.
Aus New York bzw.
aus Genf werden in die neue UNO-Residenz an der Donau verlagert, das Zentrum für soziale Entwicklung und humanitäre Angelegenheiten, die UNO-Suchtgiftkommission und die Abteilung der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht.
Das österreichische Bemühen, sich als Sitz internationaler Organisationen und als Schauplatz weltpolitischer Begegnungen anzubieten,
ist dabei Ausfluss jener aktiven Neutralitätspolitik, die laut Ballhausplatz auf den Grundgedanken aufbaut, dass Österreich im Interesse der Erhaltung des Weltfriedens und im Interesse seiner eigenen Sicherheit seine guten Dienste bei der Lösung internationaler Probleme und bei der Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den Staaten offerieren soll.
Von der allgemeinen Anerkennung Wiens als dritter UNO-Metropole verspricht man sich unter anderem in außenpolitischer und sicherheitspolitischer Hinsicht einen besonders wirksamen Schutz von Souveränität und Neutralität.
Und dieser Grundgedanke zog sich auch wie ein roter Faden durch sämtliche Ansprachen bei dem feierlichen Staatsakt, der schließlich mit der Bundeshymne seinen Abschluss fand.
Mit der Bundeshymne, gespielt von einem Jugendorchester und gesungen von Jugendchören aus aller Welt.
Land der Herrn, Land der Vater, Land der Herrn, Zukunftsfreund.
Heimat bist du, große Heimat,
Geladen in das Schöne, in der Gnünde der Erster Nacht.
die UNO-Site in Wien heute also eröffnet.
Und wir, meine Damen und Herren, bleiben gleich beim Thema und zwar mit Zitaten aus der österreichischen Presse, aus den österreichischen Zeitungen.
Zita Bernardi hat ausgewählt.
Ein Symbol an der Donau ist der UNO-Komplex für Thomas Khorherr in der Presse, wenn er schreibt.
In Österreich werden heute die üblichen Denkdimensionen gesprengt und zwar hoffentlich nicht nur für den Tag.
Man blickt von den Obergeschossen der UNO-City nicht nur bis Kargran, sondern an klaren Tagen bis ins Ausland.
Diese UN-City, wie wohl kann es in Österreich anders sein?
Zum Teil noch halbe Baustelle, wird heute mit all dem Pomp eröffnet, der einem in der Tat weltstädtischen Bauwerk gebührt.
Man darf, ohne in obligate Nostalgieregungen zu verfallen, an 1955, das Jahr des Staatsvertrags, erinnern.
Ein knappes Vierteljahrhundert nach dem damals als Anliegen des ganzen Volkes wiedereröffneten Kulturtempeln der Bundeshauptstadt, präsentiert sich heute die politische Pyramide, gleichfalls ein Monument österreichischer Eigenart, nämlich Mittler sein zu wollen.
meint Thomas Kurherr in der Presse.
In der Grazer Kleinen Zeitung erhofft sich Peter Wujka vom heutigen Ereignis auch Versöhnliches für die beiden Großparteien, die während der Durchführung des Projekts ja nicht immer einer Meinung waren.
Und er glaubt, dass solches auch schon angeklungen ist.
Denn dort, wo ab heute Nationen, Rassen, politische Blöcke, Kontinente ihre Differenzen auszugleichen haben, dort schwieg schon gestern der innerösterreichische Parteien-Twist.
Für wenige Augenblicke zumindest als Hannes Androsch, Vizekanzler, Finanzminister und Motor des UNO-City-Projektes vor hunderten aus aller Welt angereisten Pressevertretern
ausdrücklich feststellte, dass die erste Initiative zu diesem Bau in jenen Jahren gesetzt wurde, in denen die österreichische Regierung von einer anderen Partei getragen wurde.
Der Vizekanzler wollte sich nicht mit schwarzen Federn schmücken.
Eine rote Blume für die ÖVP.
heißt es bei Peter Wulka in der Grazer Kleinen Zeitung.
Noch nicht ganz vergessen scheinen die hier angesprochenen Ressentiments in den Kommentaren der Parteipresse zu sein, wenn man etwa bei Friedrich Katscher in der Arbeiterzeitung der SPÖ liest.
Die ÖVP aber, die aus kleinlicher Parteitaktik das große Werk der UNO-City heruntermachte, obwohl sie hinter vorgehaltener Hand sehr froh darüber war, dass die Wirtschaft dadurch eine so lohnende Dauerbeschäftigung mit Großaufträgen hatte, kann sich nun mit allen anderen Österreichern mitfreuen, dass wir, auch durch die sozialistische Regierungspolitik, als etwas gelten in der Welt, dass wir, wie auch die UNO-Wissenschaftskonferenz der 4000 beweist,
ein allseits beliebtes und anerkanntes Mitglied der Völkergemeinschaft sind.
Soweit Friedrich Katsche in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Anders Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Er schreibt Parteipolitisch, wie man nun einmal in Österreich zu denken pflegt, wird die Regierung daraus ihr Kapital zu schöpfen wissen.
Sie wird nicht Mittel und Wege scheuen, dieses Werk als ihr Verdienst hinzustellen und sich die entsprechenden Federn an den Hut stecken.
Die Volkspartei, die Konservativen, wie gern abschätzig gesagt wird, habe dieses UNO-City-Projekt heftig bekämpft, werden sie auch weiterhin behaupten.
Und um solchen Geschichtsfälschungen vorzubeigen, sei schon jetzt mit allem Respekt darauf hingewiesen, dass die Idee, dass die Vorbereitungsarbeiten, dass der Projektwettbewerb in den 60er Jahren geleistet wurden, da die Volkspartei das Sagen in Österreich hatte.
Was wir bekämpften und nach wie vor kritisieren, sind die Skandale und Skandälchen, die die Errichtung dieses Werkes dann begleiteten, als die Sozialisten die Alleinherrschaft antraten.
Und daran wird auch der Glanz des heutigen Tages nichts ändern.
Das also war die Inlands-Presse-Schau.
Es ist sieben Minuten nach halb eins.
Sie hören das Mittagsschonal des aktuellen Dienstes.
Was bringen wir noch bis 13 Uhr, bis Sendeschluss des Mittagsschonals?
Kurz einige Schlagzeilen aus dem Ausland.
Konfrontation zwischen der konservativen Regierung Sece und den Gewerkschaften.
Amerikas Senator Edward Kennedy verlangt eine Weltflüchtlingskonferenz und ein internationales Ja der Flüchtlinge.
Und Rumänien will einen neuen Wirtschaftsplan schaffen und versuchen, Energie einzusparen.
Und jetzt gleich noch ein Thema aus Österreich, ein interessantes Thema für Österreicher, die sich gegen Schulden versichern lassen wollen.
In Anlehnung an die Situation in anderen Ländern geht auch der Österreicher dazu über, einen immer größeren Teil seiner Käufe durch Schulden zu finanzieren.
So haben die Unselbstständigen ihren Verschuldensstand nach der Statistik der Nationalbank im vergangenen Jahr um nahezu 19 Prozent oder in Schilling ausgedrückt 18 Milliarden Schilling erhöht.
Auch wenn man die Gesamtzahl der in Österreich vergebenen Kredite hernimmt, sind die Arbeiter und Angestellten mit einem Anteil von rund einem Fünftel am Gesamtkreditvolumen der größte Teil.
Hand in Hand mit diesen höheren Schulden nimmt auch ein spezieller Zweig des Versicherungsgewerbes an Umfang zu, nämlich die sogenannte Kredit-Restschuld-Versicherung.
Was es damit auf sich hat, analysiert nun im folgenden Beitrag Helmut Klezander.
Eine überraschend große Zahl von Österreichern ist gegen das Risiko des Todes finanziell abgesichert.
Rund 750.000 Verträge zählt die Versicherungswirtschaft unter dem Titel Ablebensrisikoversicherungen, von denen der größte Teil auf die Kreditrestschuldversicherung entfällt.
wobei im Zusammenhang mit der hohen Zahl auch das Wachstum dieser Sparte beeindruckt.
Waren es Ende 1973 noch rund 11 Milliarden Schilling Versicherungssumme, so hat sich dieser Betrag nach den Unterlagen des Versicherungsverbandes bis zum Ende des vergangenen Jahres auf nahezu 43 Milliarden Schilling vervielfacht.
Durchschnittlich kann die Ablebensrisikoversicherung auf ein jährliches Wachstum von etwas über 30 Prozent zurückblicken.
Als Ursache dieser hohen Steigerungsziffern nennt der Versicherungsmathematiker Direktor Eduard Wimmer von der Wiener Städtischen Versicherung folgende Ursachen.
Die Kreditrechtsschuldversicherung hat ein deutlich stärkeres Wachstum in den letzten Jahren gehabt als die Formen der privaten Versicherung.
Das liegt meines Erachtens vor allem daran, dass die Kreditinstitute diese Absicherung vor allem der Personalkredite, d.h.
vom Kreditnehmen, deren Bonität ja im Wesentlichen nur in ihrem Arbeitseinkommen begründet ist,
für notwendig halten, dass sie darüber hinaus aber auch darin eine Dienstleistung für ihre Kreditkunden sehen, die sie von dem Problem, was ist im Falle des Ablebens mit der offenen Schuld, befreien.
Das Odeum des Schuldenmachens wird dadurch gewissermaßen gemindert, weil die Hinterbliebenen nicht
von den Lasten offener Kreditbeträge betroffen werden.
Dazu kommt, dass zwischen den Geldinstituten, den Kreditinstituten und der Versicherungswirtschaft sehr zweckmäßige, prämienmäßig günstige und flexible, anpassungsfähige Formen für die Besicherung der verschiedensten Arten von Krediten und Darlehen ausgearbeitet wurden, die eine sehr bequeme Abwicklung gestatten.
die es für den Kunden problemlos machen, dadurch dass schon der Abschluss keine Formalitäten mit sich bringt.
dass die Prämienverrechnung automatisch vom Geldinstitut erledigt wird.
Was kostet nun eine solche Kreditrestschuldversicherung?
Hier gibt es grundsätzlich zwei Varianten.
Üblicherweise in der weitaus überwiegenden Form werden die Kreditschuldversicherungen direkt vom Kreditgeber, also von Bank oder Sparkasse, mit dem Kreditnehmer abgeschlossen.
Hier hat sich wieder die Form der Einmalzahlung eingebürgert.
Das heißt, am Beginn der normalerweise fünfjährigen Laufzeit eines durchschnittlichen Personalkredits von etwa 100.000 Schilling wird die Prämie für den Schutz vor einem Todesfall in der dem Kredit entsprechenden Höhe auf einmal entrichtet.
Diese Prämienhöhe hängt nun wieder vom Alter des Kreditnehmers ab, weil ja das Risiko des Todes mit zunehmendem Lebensalter steigt.
Zwei Beispiele.
Für eine Kredit-Restschuld-Versicherung von 100.000 Schilling auf 5 Jahre mit einem Abschlussalter von 30 Lebensjahren kostet dann die Einmalprämie inklusive 3% Versicherungssteuer 1.018 Schilling.
Für den 40-Jährigen steigt die Prämie aufgrund des höheren Risikos auf 1.470 Schilling.
Größenordnungsmäßig kann als Faustformel angenommen werden, dass eine Kreditrechtsschuldversicherung die Kosten des Kredits um etwa ein halbes Prozent hinsichtlich der Verzinsung erhöht.
Neben diesen Rahmenverträgen, die also als sozusagen standardisiertes Produkt angeboten werden, gibt es auch natürlich die Möglichkeit, individuell auf hohe Summen, lange Laufzeit, besondere Formen der Kreditrückzahlung usw.
abzustellen.
Die Rahmenverträge werden üblicherweise nur bis zu 200.000 oder 300.000 Schilling Kreditsumme angeboten.
Bei größeren Beträgen besteht die Versicherungsgesellschaft auf einer ärztlichen Untersuchung des Versicherungsnehmers.
Die Prämien werden dann individuell, sowohl nach Alter als auch nach dem Geschlecht, weil ja Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer haben, errechnet.
Bei großen Versicherungssummen lohnt sich in jedem Fall eine individuelle Vertragsgestaltung, weil hier auch noch andere Varianten, wie beispielsweise eine lebenslängliche Ablebensversicherung oder ein Anhangvertrag zu einer bestehenden Ehr- und Ablebensversicherung im Einzelfall zweckmäßiger sein kann.
Speziell auf die langen Laufzeiten der Bauspardarlehen, nämlich 21 Jahre, gibt es auch für diesen Sonderzweck der Wohnraumfinanzierung abgestimmte Kredit-Restschuldversicherungen.
Zum Abschluss noch ein Hinweis auf die steuerliche Situation.
Kredit-Restschuldversicherungen in Form einer reinen Ablebensversicherung sind in der Form von Sonderausgaben von der Steuer absetzbar.
Dadurch verringert sich, im Endeffekt wegen der verminderten Lohnsteuer, die Prämie je nach der Progression bis zu 62%.
Fraglich ist allerdings, wie lange diese Bestimmung noch im § 18 des Einkommensteuergesetzes aufscheinen wird, weil ja der Finanzminister hier von der Möglichkeit von Kürzungen oder Umstellungen gesprochen hat.
Ja, jetzt wissen Sie also, meine Damen und Herren, sollten Sie eine gewisse Reitschwelle bei Schulden überschritten haben, wie Sie sich dagegen versichern lassen können.
Helmut Gletsander hat Sie dazu informiert.
Es ist jetzt in einer Minute dreiviertel eins.
Obwohl es seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges relativen Frieden in der Welt gegeben hat, zumindest ist es zu keinen gefährlichen internationalen Konflikten gekommen, die mehrere Großmächte militärisch betroffen haben, trotz relativen Friedens also ist die Zahl der Flüchtlinge aus politischen, wirtschaftlichen, religiösen und rassischen Gründen höher als je zuvor.
Zu diesem Schluss kommt eine vom Senator Edward Kennedy angeordnete Studie der Bibliothek des amerikanischen Kongresses in Washington.
Die Studie befasst sich auch mit Vorschlägen zur Bewältigung des Flüchtlingsproblems.
Hören Sie eine Zusammenfassung des fast 350 Seiten starken Berichtes von Harry Sichrovsky.
In der Welt gibt es nach vorsichtigen Schätzungen zwischen 10,9 und 13 Millionen Flüchtlinge.
Das ist das Ergebnis der Studie des amerikanischen Kongresses.
Das sind mehr als je zuvor seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Über die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder.
Die Welt kennt vor allem die Tragödie der Indokiner Flüchtlinge, die seit 1975 die Zahl von einer Million erreicht haben.
Aber es gibt Flüchtlinge in und aus 37 Ländern.
Und in manchen anderen Erdteilen ist die Tragödie weitaus größer als in Asien, auch wenn die Weltöffentlichkeit ihr weniger Augenmerk schenkt.
So gibt der amerikanische Bericht die Zahl der Flüchtlinge in Schwarzafrika mit dreieinhalb Millionen an und für Nordafrika und den Nahen Osten gar mit vier Millionen.
Im fernen Lateinamerika gibt es fast zwei Millionen Flüchtlinge, verglichen mit etwas über 100.000, die in den letzten Monaten aus Osteuropa geflüchtet sind, wo ja das Kro der Geflüchteten sich in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg und dann nach politischen Katastrophen wie den ungarischen Ereignissen von 1956 und dem sowjetischen Einmarsch in der GSSR im August 1968 über den Westen ergossen hat.
In dem Bericht Senator Kennedys wird die Ansicht vertreten, dass die Zahl der Flüchtlinge in den kommenden Jahren nicht nur nicht abnehmen, sondern sich konstant erhöhen wird.
Als Grund dafür wird vor allem die Missachtung der Menschenrechte genannt.
Aber darüber hinaus steht auch der Versuch von Regierungen, ihre innenpolitischen Probleme der Welt aufzubürden.
Wie etwa das Beispiel der vietnamesen-chinesischen Abstammung zeigt, die das Regime loswerden will.
Andere Menschen werden durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten wie durch Hungersnöte in ihren Heimatländern gezwungen, anderswo eine sichere Heimstätte zu suchen.
In Afrika wiederum sind es vor allem die Stammes- und Religionsfäden, die ganze Völkerschaften dazu zwingen, auszuwandern und in fremden Ländern ein – oft nur vermeintlich – sicheres Asyl zu suchen.
In vielen Fällen machen sich die Regierungen solche Situationen sogar zunutze, um Gegensätze zu verschärfen und ungebetene religiöse oder ethnische Minderheiten loszuwerden.
Der Bericht der Kongressbibliothek geht so dann ausführlich auf die Arbeit zugunsten der Flüchtlinge ein und findet diese ungenügend, unkoordiniert, zufällig und unzusammenhängend.
Die internationalen Mechanismen hätten sich als unfähig erwiesen, mit dieser gigantischen Aufgabe fertig zu werden.
Die Folge seien Unterernährung, Seuchen und häufig Tod auf der Flucht für hunderte und tausende Flüchtlinge.
Es wird deshalb von der Kommission Senator Kennedys vorgeschlagen, eine Weltflüchtlingskonferenz einzuberufen und ein internationales Flüchtlingsjahr zu proklamieren.
Eine solche Konferenz hätte jedoch nicht nur die praktische Hilfe für die Flüchtlinge zu verstärken und zu koordinieren, sondern auch die rechtliche Grundlage des Flüchtlingswesens zu ändern.
So gibt es zurzeit kein international garantiertes Asylrecht für Einzelpersonen.
Der UNO ist es untersagt, Flüchtlingen zu helfen, ehe die UNO-Organisationen von dem Asylstaat dazu eingeladen werden.
Selbst das dürftige UNO-Flüchtlingsabkommen wurde erst von 78 der 151 UNO-Mitgliedstaaten, also knapp der Hälfte, unterzeichnet.
Es fehlt also an Geld, die UNO ist größtenteils auf freiwillige Beiträge der Mitgliedstaaten angewiesen.
Es fehlt aber auch an einer Definition des Flüchtlingsstatus, was eine Handhabe für jedes Land ist, die Heimatlosen zu akzeptieren oder zurückzuweisen.
Der Flüchtling muss den Beweis erbringen, dass er als Asylsucher würdig ist.
All dies sei Grund genug, die internationale Flüchtlingsordnung zu überprüfen und das gesamte Problem sowie die Hilfsmaßnahmen auf eine neue Basis zu stellen, heißt es abschließend in dem Kennedy-Bericht der Kongressbibliothek in Washington.
Das war ein Bericht von Ari Sichrowski und nun nach London.
Auch wenn es anfangs nach friedlicher Koexistenz in Großbritannien ausgesehen hatte, so konnte doch die erwartete und befürchtete Konfrontation nicht ausbleiben.
Nämlich die Frontstellung, hier Labour-Party und ihre Gewerkschaften, dort die konservative Regierung mit Frau Thatcher an der Spitze.
Jetzt hat die Führung des Gewerkschaftsdachverbandes TOC den totalen Krieg angekündigt.
Den Kampf gegen eine Änderung der bestehenden Gewerkschaftsgesetze soll heißen, eine Einschränkung der Gewerkschaftsrechte, die Frau Setscher plant.
Eine entsprechende Vorlage will die Premierministerin noch im Herbst im Unterhaus einbringen.
Nach einer Unterredung mit Arbeitsminister Pryor sagte TOC-Generalsekretär Murray, neue Gewerkschaftsgesetze könnten eine katastrophale Wirkung auf das soziale Klima in England haben.
Vieldeutig erinnerte der Gewerkschaftsboss dabei an den Sturz der Regierung Heath nach schweren Sozialkonflikten im Jahr 1974.
Aus London meldet sich nun Falk Schwarz.
Das erste Treffen bestätigte alle Vorurteile.
Die Gewerkschaften glauben, die neue britische Regierung werde sie mühsam erworbener Privilegien berauben.
Die Regierung meint, die Gewerkschaften ruinierten mit ihrem Streiks das Land.
Insofern ließ sich ein harmonischer Verlauf der Begegnung kaum erwarten.
Doch James Pryor, der Arbeitsminister und Chefunterhändler der Regierung, hatte ganz offenbar nicht erwartet, dass die Gewerkschaftsdelegation sozusagen schon in der Trainingsrunde so hart zulangen würde.
Pryors Gegenspieler Len Murray, der viel geprüfte Generalsekretär des gewerkschaftlichen Dachverbandes TUC, kam ohne alle Präliminarien zur Sache.
Die Antwort der Gewerkschaften zu allen Plänen der Regierung, die Sozialbeziehungen gesetzlich neu zu regeln, sei ein Nein, über das nicht weiter zu verhandeln sei.
Totale Opposition also.
Dabei hatte James Pryor eher zaghaft die Versuche der Regierung erläutert, in die chaotischen Arbeitskämpfe in diesem Land glättend einzugreifen.
Seine Vorschläge sind bekannt, seit die Konservativen die letzte Wahl gewannen.
So will die Regierung ein Gesetz einbringen, das nur noch Streikposten vor unmittelbar betroffenen Betrieben zulässt.
Im letzten Winter hatten die Gewerkschaften ihre Streikposten nicht nur vor den eigenen Betrieben aufgestellt, sondern auch vor Zulieferfirmen und anderen, die gar nicht direkt von dem Arbeitskampf betroffen waren.
Dem wollen die Konservativen jetzt einen Riegel vorschieben.
Ebenso rückt die Regierung dem System des Closed-Shop, des gewerkschaftsbezogenen Betriebes, zu Leibe.
Dieses System besagt kurzerhand, nicht der Chef einer Firma bestimmt, wer eingestellt wird, sondern die Gewerkschaften, weil jeder neue Mann zuerst einmal im Besitz einer Gewerkschaftskarte sein muss.
Auch diese Form des Zwanges wünscht die Regierung abzuschaffen.
Beide Reformvorschläge gehen zwar nicht unmittelbar an die Basis des gewerkschaftlichen Selbstverständnisses, doch die Unterhändler des TUC hegen ganz andere Befürchtungen.
Mit Beklemmung wird im Hauptquartier des TUC in London festgestellt, mit welcher Entschlossenheit die neue Regierung alle Wahlversprechen einlöst.
Die Konservativen erhielten bei der letzten Wahl ein eindeutiges Mandat.
Und sie scheinen entschlossen, dieses Mandat auch dazu zu nutzen, die Macht oder Ohnmacht der britischen Gewerkschaften auf dem Prüfstand zu testen.
Die augenblickliche Streiksituation gibt dazu einigen Anlass.
Seit zwei Wochen zeigt das kommerzielle Fernsehen keine Programme mehr, weil die Gewerkschaften ihre Lohnverhandlungen zuerst einmal durch Streik ersetzten.
Seit neun Monaten erscheint keine Times mehr, da die Arbeitskonflikte nicht friedlich beigelegt werden konnten.
Ein Streik der Lokführer in England wird erwartet.
Dennoch kann James Pryor nur mit den Gewerkschaften entscheiden, nicht gegen sie.
Er braucht ihre Mitarbeit, denn sonst könnte es zu einer Neuauflage jener Konflikte von 1971 kommen, als die damalige Regierung unter Edward Heath die Beziehungen zwischen den Sozialpartnern gesetzlich neu zu ordnen versuchte.
Drei Jahre später fiel die Regierung über genau diesem Versuch.
Eine Neuauflage solcher Konfrontationen will und muss James Pryor verhindern.
Deshalb wird es noch viele gleichermaßen unerfolgreiche Treffen wie dieses erste geben, an deren Ende dann doch ein Kompromiss stehen dürfte.
Ja, das war Falk Schwarz aus London.
Es ist jetzt in 7 Minuten 13 Uhr ein Kulturbericht.
Heute Abend findet in Wien als Weltpremiere eine gala Vorstellung des Films »Geschichten aus dem Wiener Wald« nach dem Theaterstück von Oedön von Horvath statt.
Die eigentliche Uraufführung ist dann morgen in Wien und Salzburg.
Regisseur des Films ist Maximilian Schell, der Salzburger Jedermann.
Schell hat ja heuer auch »Das weite Land« von Arthur Schnitzler in Salzburg inszeniert.
Die Hauptrollen in seiner Horvath-Verfilmung spielen nun Birgit Doll, Hanno Pöschl, Helmut Qualtinger, Götz Kaufmann, Janne Tilden, Adrian Gessner und viele andere.
Die Hauptrolle der Marianne spielt die junge Schauspielerin Birgit Doll, die im vergangenen Jahr im Theater in der Josefstadt engagiert war, die in der erwähnten Shell-Inszenierung von Schnitzlers Weitem Land die Erna Wahl gespielt hat,
und die für die nächsten Monate nach Hamburg engagiert ist, wo sie unter der Leitung von Rudolf Nölte das Klärchen in Egmund gibt.
Volkmar Parschalk sprach mit Birgit Dohl über ihre Filmarbeit.
Frau Doll, dieser Film Geschichten aus dem Wiener Wald, den Maximilian Schell nach dem Theaterstück von Ödyn von Horvath gedreht hat, was hat das für Sie bedeutet, was haben die Dreharbeiten für Sie bedeutet, wie war die Arbeit mit Schell, wie war Ihre Begegnung mit Horvath?
Ich nehme an, dass Sie zum ersten Mal Horvath gespielt haben.
Ja, ich habe das erste Mal Horvath gespielt.
Mich sehr lange, bevor ich überhaupt den Film gemacht habe, ohne überhaupt irgendetwas zu wissen, auch gar nicht an den Gedanken Schauspielerei zu machen, habe ich mich schon unheimlich stark mit diesem Stück auseinandergesetzt.
Aus seiner unheimlichen Liebe dazu.
Ich habe das damals im Burgtheater gesehen.
Der Jesseral, das ich sehr schön fand.
Und diese Rolle überhaupt für mich zu spielen war deswegen sehr schön, weil ich mich ja schon so lange damit befasst hatte.
Es war überhaupt für mich der erste Film, den ich gemacht habe.
Und ich habe ja erst ein Jahr vorher Theater gespielt gehabt.
Und war das ein grundlegender Unterschied zwischen Ihrer Arbeit am Theater und beim Film?
Ja, natürlich.
Weil die Konzentration ja viel stärker ist auf den Augenblick hinaus.
Wenn man innerhalb eines Drehtages ja
viel stärker in eine Situation hineinwächst, als zum Beispiel innerhalb einer Probenarbeit.
Also was komprimiert auf einen Tag ist, ist bei der Probenarbeit auf vier Wochen, sagen wir.
Und das ist
Das ist schon sehr intensiv.
Wurde da viel eigentlich im Atelier gedreht oder ausschließlich auf Außenaufnahmen, auf den Originalschauplätzen in der Wachau, beim Heurigen, in Wiener Nachtlokalen und dergleichen?
Ja, nur Originalschauplätze.
Kommt es beim Film eigentlich vor allem auf die Mimik an?
Aufs Denken kommt es an.
Aufs Denken.
Aufs Denken und das ergibt dann alles.
Hofft man.
Maximilian Schell war für Sie ein guter Regisseur.
Sehr gut.
Sehr, sehr gut.
Sie haben mit ihm hier auch in Salzburg zusammengearbeitet und die Erna Wahl im weiten Land gespielt.
Diese Vorstellung hat ja nicht sehr gute Kritiken gehabt.
Sie wird aber wahrscheinlich mit Veränderungen im nächsten Jahr wieder zu sehen sein.
Wie war für Sie diese Salzburger Arbeit?
Wie sehen Sie die jetzt rückblickend?
Es ist eine nicht ganz leichte Arbeit gewesen, ganz sicher, auch weil wir sehr wenig Probenzeit hatten und es ja viele Umbesetzungen gab.
Aber ich finde die Richtung, die wir gegangen sind, sehr gut.
Vielleicht ist es noch nicht ganz aufgegangen, aber ich hoffe doch, dass es im nächsten Jahr, wenn wir das noch einmal machen und uns hoffentlich noch einmal sehr lange damit beschäftigen, dass es dann wirklich ganz aufgeht.
Sie haben ja inzwischen ein sehr interessantes und schönes Angebot bekommen.
Sie werden unter Rudolf Nöll, des Regie in Hamburg, das Klärchen im Egmont spielen.
Sie werden wahrscheinlich schon nach Salzburg gleich mit dem Bogen beginnen müssen, oder?
Nicht sofort, aber im September, Ende September beginne ich.
Und werden Sie auch weiterhin im Theater in der Josefstadt arbeiten?
Erst wieder...
über nächstes Jahr.
Gibt es eine weitere Zusammenarbeit mit Maximilian Schell?
Werden Sie im nächsten Jahr wieder in Salzburg die Ernaval spielen?
Ja.
Und werden Sie wieder Filme machen?
Gibt es da schon irgendetwas?
Also in der Zeit nicht, aber die Ernaval spiele ich nächstes Jahr.
Soweit also das Gespräch zwischen Volkmar Parschalk und Birgit Doll und wir, meine Damen und Herren, schließen die Sendung mit Meldungen.
Österreich.
In einer feierlichen Zeremonie ist heute Vormittag in Wien die UNO City eröffnet worden.
Anwesend waren zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus dem In- und Ausland.
Glückwunschbotschaften sind aus aller Welt eingetroffen.
Der Vertrag zwischen der Republik Österreich und dem amerikanischen General Motors Konzern über die Errichtung einer Produktionsstätte in Aspern wird heute unterzeichnet.
Das Motorenwerk soll 1500 Arbeitsplätze bieten.
Der Vorsitzende der österreichischen Hochschülerschaft, Lenk, trat heute dafür ein, das Atomsperrgesetz in den Verfassungsrang zu erheben.
Die österreichische Bevölkerung habe bei der Volksabstimmung eindeutig ihren Willen gezeigt.
Versuche, das Ergebnis zu torpedieren, seien undemokratisch und unmoralisch, meint der Vorsitzende der österreichischen Hochschülerschaft.
Das Verkehrsministerium hat in einem Entwurf zur fünften Novelle des Kraftfahrgesetzes drakonische Strafen für das Schnellfahren vorgesehen.
Jedem Autofahrer, der die erlaubte Höchstgeschwindigkeit um 30 km pro Stunde auf Bundesstraßen oder Autobahnen überschreitet, könnte demnach der Führerschein entzogen werden.
Begründet werden die Gesetzesänderungen mit der Notwendigkeit, das österreichische Verkehrsrecht nach internationalen Übereinkommen zu modifizieren.
Der Präsident der Vorarlberger Arbeiterkammer, Jäger, erklärt im ÖVP-Pressedienst, ÖGB-Präsident Benja unterstütze mit dem Eintreten für die Kürzung der Sparförderung den Finanzminister beim verzweifelten Versuch, das total zerrüttete Budget auf Kosten der kleinen und mittleren Einkommensschichten zu sanieren.
Die Kürzung der Sparförderung werde zu einer grundsatzpolitischen Auseinandersetzung zwischen ÖVP und SPÖ führen, kündigte Jäger an.
Iran.
Die schweren Kämpfe in den westpersischen Kurdengebieten dauern an.
Heute sind wieder mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.
Die kurdischen Aufständischen halten nach offiziellen Angaben noch vier Städte besetzt.
Schiedenführer Khomeini hat die Armee nachdrücklich vor Ungehorsam gewarnt.
Wer nicht gehorche, werde im Schnellverfahren abgeurteilt, sagte Khomeini.
Das, meine Damen und Herren, war wieder ein Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.