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KI-generiertes Transkript
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Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren.
Die Redaktion des Mittag-Journals ist wieder bereit, Sie über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland zu informieren.
Und dazu vielleicht einige Orientierungshilfen für Sie.
Wir bringen ein Interview mit dem Präsidenten der Industriellenvereinigung, Hans Igler, und zwar über Aspekte der Konjunkturentwicklung in Österreich.
Wir analysieren die Lage der österreichischen Werbewirtschaft und berichten über die Erprobung einer geothermischen Anlage in der Steiermark, also der Energiegewinnung durch Erdwärme.
Aus dem Ausland kommen Berichte über die neue blutige Terrorwelle der IAA in Nordirland und dazu haben wir in der Redaktion eine Analyse dieser Entwicklung in Vorbereitung.
Die Berliner Funkausstellung und die dortige technologische und medienpolitische Diskussion ist uns auch einige Minuten wert und sollten Sie an Kulturellem interessiert sein, das Moskauer Filmfestival ist heute bei uns im Programm und Einzelheiten über eine Münchner Ausstellung mit dem Titel Das Wohnzimmer und ihre Bewohner.
Das Wohnzimmer und seine Bewohner muss es natürlich heißen, wenn ich den Titel genau formuliere.
Ja, meine Damen und Herren, das wäre also ein repräsentativer Querschnitt aus unserem heutigen Mittagsprogramm, das jetzt mit Nachrichten beginnt.
Verantwortlicher Chef vom Dienst heute Mittag ist Ferdinand Olbert, Sprecher Wolfgang Riemerschmid.
Nordirland, Irland.
Bei einer der folgenschwersten Terroraktionen der IRA, der irischen republikanischen Armee, sind gestern mindestens 18 britische Soldaten ums Leben gekommen.
In dem Grenzort Warren Point explodierten zwei ferngezündete Bomben unter einem Lastwagen einer britischen Armeepatrouille.
Sechs Soldaten waren auf der Stelle tot, die noch kampffähigen Briten wurden von Heckenschützen unter Beschuss genommen.
Bei dem Anschlag kam außerdem ein unbeteiligter Zivilist, der von den Soldaten für einen Terroristen gehalten wurde, ums Leben.
Zu dem Attentat hat sich der provisorische Flügel der IRA bekannt.
Diese Untergrundorganisation hat nach eigenen Angaben auch das Attentat auf Lord Mountbatten verübt.
Außer Mountbatten wurden sein Enkel, ein Fischer, und die Schwiegermutter der Tochter von Lord Mountbatten, Lady Doreen Braburn, bei der Explosion einer Bombe an Bord eines Schiffes vor der irischen Küste getötet.
Der irische Ministerpräsident Lynch hat das Attentat auf Lord Mountbatten scharf verurteilt.
In einer in Dublin veröffentlichten Erklärung bezeichnete Lynch den provisorischen Flügel der IRA als wahren Feind Irlands und Schande des ganzen irischen Volkes.
Die Maschine der sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot mit der Tänzerin Ludmilla Vlasova an Bord ist heute früh auf dem Moskauer Flughafen gelandet.
Frau Vlasova wurde von ihrer Mutter, zahlreichen leitenden Angehörigen des Bolschoi-Theaters und der staatlichen Fluggesellschaft begrüßt.
Anschließend wurde sie von einem Regierungsfahrzeug in die Stadt gebracht.
Das Flugzeug war von den amerikanischen Behörden 72 Stunden lang auf dem Kennedy-Flughafen von New York festgehalten worden, da Vlasovas Mann, der Tänzer Alexander Godunov, die Befürchtung geäußert hatte, seine Frau werde zur Rückkehr in die UdSSR gezwungen.
In einem Gespräch mit amerikanischen Unterhändlern versicherte Frau Vlasova jedoch, dass sie die Rückreise in ihre Heimat freiwillig antrete.
Alexander Godunov hat bereits am vergangenen Donnerstag politisches Asyl in den Vereinigten Staaten erhalten.
Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS betont heute in einem Kommentar zu der Affäre, mit der Rückkehr von Frau Vlasova nach Moskau sei eine Provokation des amerikanischen Geheimdienstes gescheitert.
Österreich
In der Diskussion um die Neugestaltung der Sparförderung hat sich nun auch die Arbeiterkammer zu Wort gemeldet.
In einer Aussendung des österreichischen Arbeiterkammertages heißt es, eine Verringerung der Sparförderung sei aufgrund der allgemeinen Entwicklung vertretbar.
Es sollte allerdings darauf bedacht genommen werden, dass das Prämiensparen als Sparform des kleinen Mannes möglichst verschont bleibe.
Das Versicherungssparen, das bei der jüngsten Verringerung der Sparförderung ausgenommen blieb, müsste allerdings nun miteinbezogen werden.
Nach zwölfstündigen Verhandlungen ist in der vergangenen Nacht ein neuer Kollektivvertrag für 200.000 Industrieangestellte abgeschlossen worden.
Die Ist-Gehälter werden in fast allen Branchen um 4,5 Prozent erhöht.
Die Steigerung der Mindestgrundgehälter beträgt für die Metallbereiche 6,5 Prozent, für die anderen Branchen zwischen 5 und 5,5 Prozent.
Die neuen Bestimmungen treten am 1.
September in Kraft.
Der Generalsekretär des Wirtschaftsbundes, Schüssel, wendet sich heute in eine Aussendung gegen eine Erhöhung der Beiträge der Sozialversicherung der Selbstständigen.
Schüssel betont, die soziale Sicherheit koste den Selbstständigen heute bereits 22 Prozent seiner Einkünfte, den unselbstständig Erwerbstätigen hingegen nur 12 bis 13 Prozent.
Besonders hart betroffen von diesen Kosten seien die Inhaber kleiner und mittlerer Betriebe.
Dazu komme noch mein Schüssel, dass die keinen Beruf ausübende Gattin eines Angestellten oder Arbeiters beitragsfrei mitversichert sei, der Selbständige für seine Frau aber den halben Beitragssatz zu entrichten habe.
Gesundheitsminister Frau Leo Deuter erklärt heute in der sozialistischen Korrespondenz, innerhalb der nächsten zehn Jahre würden zwei Drittel aller praktischen Ärzte und Kranken
Kassen, die das Rückgrat der medizinischen Versorgung Österreichs bilden, wegen Überschreitung der Altersgrenze ersetzt werden.
Schon jetzt seien 15 Prozent aller praktischen Ärzte älter als 65 Jahre.
Selbst 75-jährige Ärzte könnten noch nicht in den Ruhestand treten, weil keine Nachfolger für ihre Ordinationen zu finden seien.
Der Anteil der noch im Pensionsalter Arbeitenden sei während Ärzten fünfmal so hoch als in anderen Berufsgruppen.
Dies zeige am deutlichsten, betont Frau Leodolter, dass der Ärzteengpass keineswegs bald behoben sein werde.
Von einem Ärzteüberschuss, wie er immer wieder von der Ärztekammer prophezeit werde, könne keine Rede sein.
Man sollte also mit den Versuchen, junge Leute vom Medizinstudium abzuschrecken, endlich aufhören, meint die Ressortchefin.
Gegen Warnungen vor einer Ärzteschwemme wendet sich heute auch der Verband sozialistischer Studenten.
Als Kandidat der Nationaldemokratischen Partei für die Bundespräsidentenwahl im nächsten Jahr hat heute Norbert Burger bei einem Pressegespräch in Wien kritisiert, dass die Bundespräsidenten der Zweiten Republik ihre in der Verfassung festgelegte Position nie genützt hätten.
Der Bundespräsident hätte seine Ansicht zu den Lebensfragen des Volkes vor Augen zu führen, sagte Burger.
So hätte er Burger als Bundespräsident durch Verweigerung der Unterschrift die Gesetzwerdung der Fristenlösung verhindert.
Außerdem würde er Leute, die eigentlich zum Tode verurteilt gehörten, niemals begnadigen.
Iran Eine Kurden-Delegation aus Mahabad ist nach Angaben aus Regierungskreisen zu Verhandlungen über eine Beendigung der Kämpfe zwischen Kurden und iranischen Truppen in Teheran eingetroffen.
Auf Regierungsseite werden die Verhandlungen vom stellvertretenden Ministerpräsidenten für politische Angelegenheiten Tabatabai geführt.
Beraten wird über einen sofortigen Stopp aller Militäroperationen im Gebiet von Mahabad, über die Einstellung der Hinrichtungen angeblicher kurdischer Rebellen und über Möglichkeiten einer dauerhaften Lösung der Kurdenfrage.
Nach einem Bericht der in Teheran erscheinenden Zeitung Etelad sind während der Kämpfe um die Kurdenstadt Sarkes in der vergangenen Woche neun Regierungssoldaten und zehn Zivilisten hingerichtet worden.
Den Soldaten wurde Unterstützung der aufständischen Kurden vorgeworfen.
In der Kurdenstadt Sanandaj hat ein islamisches Revolutionsgericht elf Todesurteile an Kurden gefällt und sie umgehend vollstrecken lassen.
Nach Angaben des Generaldirektors der Islamischen Iranischen Rundfunk- und Fernsehanstalt werden die meisten der in den vergangenen Wochen verbotenen 30 iranischen Publikationen verschiedener politischer Strömungen demnächst wieder erscheinen.
China.
Der amerikanische Vizepräsident Mondale ist heute in Peking mit Partei- und Regierungschef Hua Kuo-Feng zusammengetroffen.
Mondale überbrachte Hua Kuo-Feng eine persönliche Botschaft von Präsident Carter.
Vorher hatte der amerikanische Vizepräsident Mondale mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Deng Xiaoping konferiert.
Deng deutete vor Journalisten an, dass er mit der Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und China zufrieden sei.
Bundesrepublik Deutschland.
Der französische Soziologe und Publizist Raymond Aron ist heute mit dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet worden.
Das Kuratorium zur Verleihung des Goethe-Preises begründete seine Entscheidung für Aron mit dessen Arbeiten über wissenschaftliche, ökonomische und politische Entwicklungen.
Es wird auch betont, dass der 74-jährige Preisträger deutsches und französisches Denken miteinander verbunden und sich früh für ein unverzerrtes Bild von Deutschland eingesetzt habe.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Der Alpenraum gerät allmählich in den Einflussbereich des ausgedehnten, mit seinem Kern über Südengland liegenden Hochdruckgebietes.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Osten aufgelockerte, sonst zunächst noch vielfach starke Bewölkung.
Am Alpennordrand strichweise Regen.
Im weiteren Tagesverlauf im gesamten Bundesgebiet zunehmend aufgelockert bewölkt.
Mäßige Winde aus West bis Nord.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 21 Grad, Frühwerte morgen 5 bis 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Stellenweise Frühnebel.
Tagsüber allgemein geringe, nur am Alpen-Nordrand zeitweise noch stärkere Bewölkung.
Schwache bis mäßige Winde aus Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 17 bis 24 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien wolkig 19° Westwind 15 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 19° West 5 km.
Linz wolkig 15° West 20.
Salzburg bedeckt 13° Süd 3.
Innsbruck wolkig 16° Südost 3.
Bregenz, wolkig, 14 Grad, Südwestwind 5 Kilometer.
Graz, stark bewölkt, 17 Grad Windstill.
Und Klagenfurt, stark bewölkt, 14 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Zwölf und elf Minuten ist es gleich.
Das Interview mit Hans Igler von der Industriellenvereinigung, meine Damen und Herren, ist noch nicht bei uns hier im Studio eingelangt.
Und wir ziehen deshalb das Ausland, Auslandsberichte, aktuelle Auslandsberichte vor.
Stichwort Nordirland.
In Irland hat nämlich der Terror der IRA neue drastische und blutige Formen angenommen.
Der Terror der irischen republikanischen Armee, wie sich die dortige Untergrundorganisation mit vollem Namen nennt.
Es ist dies der Terror gegen die Präsenz britischer Truppen in der englischen Provinz.
Die Gewalt in Nordirland scheint aber immer noch steigerungsfähig, denn gestern sind bei einem Anschlag auf einen britischen Truppentransporter 18 britische Soldaten getötet und einige schwer verletzt worden.
Beim Vorbeifahren des Transporters an einem mit Stroh beladenen Lastwagen explodierte eine Bombe mit der tödlichen Ladung.
Michael Kort schildert Einzelheiten.
Die britischen Truppen, zur Befriedung des Bürgerkrieges in Nordirland eingesetzt, sollten auf zwei Fahrzeugen von einem Standort zu einem anderen transportiert werden, als sie von dem Bombenanschlag überrascht wurden.
Nach der Explosion wurden die etwa zehn überlebenden Soldaten, die in einem zweiten Wagen gefolgt waren, von verborgenen Heckenschützen unter Gewehrfeuer genommen.
Der sich entwickelnde Schussabtausch dauerte etwa 15 Minuten und verzögerte den Einsatz der an den Explosionsort geeilten Rettungsmannschaften.
Wenige Stunden später übernahm die IAA die Verantwortung für diesen Anschlag.
Sie teilte mit, dass sie zwei Bomben, die eine mit einer Sprengkraft von einer halben Tonne, die andere etwas kleiner, zur Explosion gebracht habe.
Dieser Anschlag ist der schwerste, der jemals gegen britische Truppen in Nordirland ausgelöst wurde.
Die britische Armee ließ wissen, dass die meisten getöteten Soldaten verheiratet waren und Frauen und kleine Kinder hinterlassen.
Die britische Königin hat diesen Anschlag ebenso scharf verurteilt wie den auf Earl Mountbatten.
Sie zeigte sich, so ein Sprecher in Buckingham Palace, vom Tode ihres, von ihr stets so genannten Uncle Dickie, tief betroffen.
Sie hat für die nächste Woche ein Staatsbegräbnis in Westminster Abbey angeordnet, an dem die gesamte königliche Familie teilnehmen wird.
Prinz Philip, ein Neffe von Lord Mountbatten, wird am Wochenende aus Frankreich zurück erwartet.
Prinz Charles wird seinen Angelurlaub auf Island abbrechen.
Margaret Thatcher, die britische Regierungschefin, auf ihrem Landsitz Chequers, ließ verlauten, laut Mountbatten war eine legendäre Gestalt schon zu Lebzeiten.
Das britische Volk schuldet ihm Hochachtung.
Oppositionsführer Callaghan, ebenfalls in Irland im Urlaub, beschrieb den Anschlag als barbarisch und ohne realen Grund.
Der Schock über den Mordanschlag auf den ehemaligen höchsten britischen Soldaten konzentrierte sich aber nicht nur auf Großbritannien und Irland.
Aus aller Welt laufen Beileidsbekundungen ein.
Der amerikanische Präsident zum Beispiel schickte ein Telegramm, in dem auf die von Lord Mountbatten stets vorbildliche Kooperationsbereitschaft im Zweiten Weltkrieg hingewiesen wurde.
Lord Mountbatten koordinierte jahrelang die militärischen Aktionen der Alliierten in Südostasien.
Die meisten der 41 Commonwealth-Staaten haben zum Gedenken an den Lord die Flaggen auf Halbmast gesetzt und Indien, das unter der Vizekönigschaft von Lord Mountbatten 1947 in die politische Unabhängigkeit geführt wurde, hat eine siebentägige Staatstrauer angesetzt.
Doch nicht nur im hochpolitischen Bereich hinterlässt der Lord ein schwer zu schließendes Loch, auch im gesellschaftlichen Leben Großbritanniens besetzte er eine bemerkenswerte Position.
So unterbrach man gestern das Cricket-Spiel zwischen Hampshire und Kent für eine Gedenkminute.
Mountbatten war Ehrenvorsitzender der Spielgemeinschaft aus Hampshire und 16 der teuersten Londoner Klubs trauern um ihr Mitglied und Aushängeschild Mountbatten.
Soweit also die Darstellung des aktuellen Geschehens in Nordirland selbst.
Wir aber, meine Damen und Herren, werden nun in die Analyse gehen.
Wie ist der neue, verstärkte Terror in die politische Szene einzugliedern?
Meine Kollegin Barbara Kutnow-Kalergi wird sich nun damit befassen.
Der neue Höhepunkt der Gewalt in Nordirland kommt ziemlich genau zehn Jahre nach der ersten Entsendung britischer Truppen in die Provinz Ulster.
Die Zahl der Getöteten seit diesem Zeitpunkt beträgt 1952, protestantische und katholische Extremisten, gewöhnliche Zivilisten und mehr als 300 britische Soldaten.
Dass diesmal ein Mitglied der britischen Königsfamilie ermordet worden ist, macht deutlich, was in letzter Zeit mehr und mehr das Ziel der nordirischen Radikalen geworden ist.
Die Briten sollen Nordirland verlassen und Alastair soll mit der Republik Irland vereinigt werden.
Es geht längst nicht mehr um Bürgerrechte, sondern um die Wiedervereinigung Irlands.
Als am 12.
August 1969 die ersten britischen Soldaten in Ulster einmarschiert waren, wurden sie von der katholischen Bevölkerung begeistert begrüßt.
Die Leute haben damals die Soldaten in ihre Wohnungen eingeladen und ihnen dankbar Tee und Kuchen serviert.
Schließlich sollten die Truppen die schwer bedrängte katholische Minderheit vor den Übergriffen der protestantischen Mehrheit schützen und insbesondere vor der protestantischen Polizei.
Heute werden die Soldaten von den selben Leuten, die sie damals gefeiert haben, mit Steinen beworfen und angespuckt.
Die katholischen Nordiren, vor allem die Armen unter ihnen, unterstützen die irische republikanische Armee und der allgegenwärtige Slogan auf den Hauswänden der Städte lautet heute, Brits out, Briten raus.
Wie ist dieser Umschwung zustande gekommen?
Der gemäßigte irische Diplomat und Schriftsteller Conor Cruz O'Brien nennt als Gründe unter anderem die harte Hand der britischen Armee, die in Razzien eine Menge IRA-Verdächtiger ohne Verfahren eingesperrt hat und die die Häftlinge in den Gefängnissen schlecht behandelt.
Vor einiger Zeit ist England ja deshalb vor dem Europäischen Gerichtshof in Straßburg verurteilt worden.
Die Bürgerrechtsbewegung der 60er Jahre ist heute so gut wie verschwunden, dafür ist der katholische Nationalismus alter Art gewachsen.
Die IRA, vor allem ihr radikaler Zweig die Provos, ist dadurch stärker geworden, sie kontrolliert heute praktisch die Arbeiterviertel von Belfast und Derry.
Am Freitag wird abends in den Wirtshäusern für die IRA gesammelt und jeder gibt etwas.
Die neue Stärke der IRA hat dazu geführt, dass heute niemand mehr von einer gerechteren Machtverteilung zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland spricht.
Der britische Nordirland-Minister William Whitelaw hat es so etwas ja seinerzeit vergeblich versucht, sondern dass die meisten Protestanten sich heute durch die britische Direktregierung vertreten fühlen und viele Katholiken durch die IRA.
Die Hoffnung, dass sich die irische republikanische Armee durch den Bombenterror isolieren würde, ist jedenfalls bisher nicht aufgegangen.
Der Mord an Lord Mountbatten wird nun zweifellos die Diskussion darüber wieder aufleben lassen, ob London in Nordirland noch stärker durchgreifen soll oder ob es nicht doch eines Tages seine Truppen abziehen sollte.
Eine Mehrheit der Briten, rund 60 Prozent, ist ja schon seit längerer Zeit für das Letztere, viele Engländer würden das unbequeme nordirische Problem am liebsten ein für alle Mal loswerden.
Vorderhand sieht es jedenfalls ganz so aus, als ob die Radikalisierung und die Polarisierung weitergehen würden, nicht zuletzt auch deshalb, weil ja im nächsten Monat der Papstbesuch in der Republik Irland bevorsteht und sicher die Emotionen weiter stark aufheizen wird.
Die Nordirland-Situation in unserer redaktionellen Analyse von Barbara Kunow-Kalergi, 12 Uhr und 18 Minuten, weiß soeben.
Einer der Teilnehmer am Europäischen Forum Alpbach in den beiden der Wirtschaft gewidmeten Tagen war der Präsident der Industriellen Vereinigung Hans Igler.
Er war bei den Gesprächen, in denen es ja um das Generalthema europäisches Währungssystem ging, nur Beobachter und Teilnehmer an der Diskussion.
Die Industrie aber, die er in Alpbach repräsentiert, hat eine Menge Sorgen, Probleme und Wünsche.
Dazu gehören die Energiesituation ebenso wie die Frage des Wechselkurses und die Probleme der internationalen Konjunktur, von der man seit dem Ölkrach im Frühjahr nicht weiß, wie sie sich weiterentwickeln wird.
Bis jetzt jedenfalls ist in Österreich noch nichts von einer Verschlechterung zu spüren.
Wie sieht aber die Industrie die wirtschaftliche Lage?
Hören Sie dazu das folgende Interview, das Hans Adler mit Präsident Hans Iger führt.
Herr Präsident Igler, der Ölkrach vom heurigen Frühjahr hat doch seine Spuren hinterlassen.
Wie schätzen Sie die Konjunktur zunächst einmal im Inland ein?
Die inländische Konjunktur hat sich im Laufe des letzten Jahres leise verbessert.
Über ihre Dauer ist eine klare Aussage von Experten nicht zu erhalten.
Der große Unterschied und die Hoffnung, die die Industrie gegenüber dem Vorjahre hat, ist nicht, dass die Probleme gelöst sind, sondern dass die Regierung Anzeichen von sich gegeben hat in der Regierungserklärung, dass sie die Probleme übersieht.
und die wären auf einem sehr einfachen Nenner gebracht.
Die großen Erfolge der relativen Stabilität, niedrige Inflationsrate und der ebenso große Erfolg einer hohen Beschäftigung hatte seinen Preis.
Und dieser Preis ist zu zahlen und ohne Kollaps zu lösen.
Worin besteht der Preis?
Der erste Preis ist, dass natürlich die Verschuldung des Staates in verhältnismäßig kurzer Zeit enorm in die Höhe gegangen ist.
Wir bewegen uns in der 300 Milliarden
Grenze und dadurch wird ein zunehmender Anteil der Budgetmittel für die Bedienung dieser Schulden benötigt.
Der zweite Preis ist, dass die Zahlungsbilanz nach wie vor nicht in Ordnung ist und dass wir nach wie vor laufend mit aufgenommenen Fremdgewiesen, also wieder mit Auslandsschulden
die ein Teil der Gesamtverschuldung sind, diese Zahlungsbilanz decken.
Ein Zeichen, dass die Balance zwischen Import und Export schwer gefunden werden kann.
Was erwartet man sich nun aus dem Ausland?
Wir sind ja doch sehr stark exportabhängig und es ist da doch eine Frage, was kommt aus dem Ausland auf uns zu.
Ich glaube, gerade weil der internationale Wettbewerb eher Zeichen zeigt, dass er schärfer werden könnte und weil ja internationale Kostenverteuerung, siehe Öl, aus dem Ausland an uns herankommen, müssen wir alles machen, um die wesentlichen Kostenfaktoren der Industrie niederzuhalten.
Und das ist, das muss man objektiver Weise sagen, im letzten Jahr sind unsere Lohnstückkosten
und unsere Kosten verglichen mit den Wettbewerbern ein wenig zurückgeblieben.
Das aber bitte nach sieben oder acht Jahren, wo wir nicht zurückgeblieben sind, sondern enorm in Vorlage getreten sind.
Die Frage der Energieversorgung in Österreich
Ist nach wie vor dominiert von dem Problem Kernkraft, ja oder nein?
Die Volksabstimmung hat Nein ergeben.
Präsident Peña hat gesagt, das muss nicht unbedingt endgültig sein.
Wie stellt sich nun die Industrie dazu?
Zunächst glaube ich, die österreichische Industrie muss die Kraft haben oder die österreichische Volkswirtschaft.
muss die Kraft haben, die Ölverteuerung im engeren Sinne zu verarbeiten.
Vollkommen unverständlich ist es der österreichischen Industrie und mir, dass man versucht, mit einem Kunststück die Ölverteuerung wegzukriegen.
Ich habe gehört, dass das Stichwort gefallen sei,
Werte auf und damit wird die Wirkung der Ölverteuerung auf die Bevölkerung sozusagen genommen.
Das gehört also in das verfehlte Denken in sozialen Fallen, die dann einem auf den Kopf fallen.
Selbstverständlich muss die Verteuerung des Öls von der gesamten Volkswirtschaft und den Verbrauchern des Öls auf allen Ebenen ertragen werden.
Herr Präsident, in der letzten Zeit ist wieder über die Atomfrage diskutiert worden und man hat Präsident Peña, der sie aufgeworfen hat von Seiten der Bundeskammer, kaum unterstützt.
Was sagt nun die Industrie zu dieser Frage?
Soll in Sachen Atom noch einmal abgestimmt werden?
viele Leute, sowohl Anhänger als auch Gegner.
Ich bekenne mich zu einem Anhänger aus Not sozusagen, weil wir es brauchen, nicht aus Freude.
Manche betrachten das fast wie eine Religionsfrage.
Und ich glaube, wir müssen in der Zukunft in der Debatte und es ist leider Gottes plebiszitär geworden, denn die Regierung hat sich zum Unterschied von ausländischen Regierungen nicht getraut, die Sache selber mit Parlament zu entscheiden.
Wir müssen jetzt den Souverän für ein Plebiszit einer kommenden Zeit immer
am Laufenden halten, was ist los.
Nicht nur was ist los im Atom, sondern was ist los in den Alternativenergien, wie stark ist die Kohlenverschmutzung, wie stark ist die Bedrohlichkeit von Importen von Öl aus Ländern, die politische Auflagen machen etc.
Und dieser Prozess des Weiterdenkens des Souveräns in Sachen Atom ist natürlich durch die plebiszitäre Entwicklung unvermeidlich geworden.
Herr Präsident, Igler hat uns schon das Stichwort für unseren nächsten Beitrag geliefert, Alternativ-Energien.
Denn die angespannte Energiesituation hat ja viele rationale und irrationale Hoffnungen auf Alternativ-Energien verstärkt.
Vollwertige Ersatzenergien auf überregionaler Basis sind derzeit nicht absehbar.
Dagegen haben sich schneller als erwartet dezentrale Formen neuartiger Energieaufbringung entwickelt.
Ungefähr in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen könnte der Weg liegen, der sich für die oststeirische Gemeinde Waltersdorf, möglicherweise auch für weitere Teile der Oststeiermark, abzeichnet.
Die Oststeiermark, am Rande des Pannonischen Beckens gelegen, dürfte über bisher kaum erschlossene unterirdische Heißwasservorkommen verfügen.
Über die Konsequenzen, die sich daraus ergeben können, berichtet nun Jakob Erhard.
Die Suche nach Öl kann zu Überraschungen führen.
So im oststeirischen Leupersdorf, wo die Rohölaufsuchungsgesellschaft statt Öl ein Thermalwasser mit hohem Heilwert gefunden hat.
Und so auch im nicht weit entfernten Waltersdorf, wo ebenfalls ein unterirdisches Heißwasservorkommen die Ölsucher enttäuschte und den Waltersdörfern neue Zukunftsperspektiven eröffnete.
Die Bohrung wurde seit 1975 ausgebaut und heute ist man so weit, dass das Wasser in ausreichender Menge mit einer Temperatur von 61 Grad Celsius zutage tritt.
Seit über einem Jahr wird in Waltersdorf mit diesem Heißwasser ein Gewächshaus beheizt.
Überaus erfolgreich und außerdem als Beispiel, das Schule machen soll.
Vor einiger Zeit wurde der Spatenstich für eine Fernheizanlage vorgenommen, die die öffentlichen Gebäude in Waltersdorf mit Erdwärme versorgen soll.
Wenn es die Finanzherren des Landes so wollen, kann bereits im kommenden Winter der Waltersdorfer Bürgermeister Karl Kaiser seine Heizöltanks entleeren.
Bis jetzt haben wir für die beiden Schulen
Im Jahr der letzte Winter war ja besonders streng, nahezu 300.000 Schilling an Ölkosten allein aufgewendet.
Wenn man bedenkt, dass wir jetzt den Kindergarten, der in diesem Jahr bezugsfertig wird, heizen,
Und wenn wir noch die Möglichkeit haben, das Freibad, das wir vor drei Jahren neu errichtet haben, vorzuwärmen, das Wasser vorzuwärmen, dann müsste man sagen, dass man im Jahr sich sicherlich berechnet auf die steigenden Ölkosten sicherlich 500.000 Schilling bei diesen Gebäuden allein schon erspart.
Das Waldesdorfer Heißwasser wird auch mit diesen Projekten nicht zur Gänze genutzt.
Weitere Möglichkeiten sind denkbar.
Wenn es uns in Waldesdorf gelingt, und ich habe das vor eineinhalb Jahren schon angemeldet, eine zweite Bohrung aufgrund des Vorkommens durchzuführen,
so könnten wir sicherlich den ganzen Ort heizen.
Für die zweite Bohrung müsste eine Summe von circa 10 Millionen veranschlagt werden.
Aber ich bin
sehr sicher, dass auch dann die Förderung vom Bund und vom Land sicherlich zu erwarten ist, sind wir doch, und darauf sind wir Woltersdorf ein bisschen stolz, die ersten in Österreich, die sich in dieser Angelegenheit wirklich so weit nach vorne gearbeitet haben.
Heißwasservorkommen werden vor allem in Ungarn schon seit Jahren zur Gebäudeheizung genutzt.
Ebenso gibt es Beispiele in Island, aber auch in Frankreich, wo 2500 Wohnungen eines Pariser Vorortes mit geothermischer Energie versorgt werden.
In Österreich, wo man unter weiten Teilen der Oststeiermark Heißwasservorkommen vermutet, ist die Situation noch unübersichtlich.
Viele meinen, dass vor allem die Qualität des Wassers die Rohrleitungen solcher Heizungen zu sehr belaste und dass die Erschließung der Thermalwässer zu teuer sei.
Andere entwerfen bereits Pläne, zum Beispiel die Stadt Fürstenfeld mit Erdwärme zu versorgen.
Die Waltersdorfer Pioniere werden jedenfalls wesentlich zur Klärung dieser Frage beitragen.
Erdwärme in Waltersdorf in der Steiermark, Warmwasser in ausreichender Menge ist also bereits vorhanden.
Nun ein Querschnitt durch die Meinungen der österreichischen Presse, Auswahl der Zitate heute Mittag, Zita Bernadi.
Der oberösterreichische Landeshauptmann Ratzenböck hat gestern mit einer Pressekonferenz den Reigen der offiziellen Wahlkampfauftakte für die vier im Herbst bevorstehenden Landtagswahlen eröffnet.
Ratzenböck gab sich unter Hinweis auf jüngste Meinungsumfragen recht zuversichtlich, was die Chancen der oberösterreichischen ÖVP beim Wahlgang am 7.
Oktober anlangt.
Kurt Vorhofer von der Grazer Kleinen Zeitung ist da anderer Meinung.
Er glaubt, dass die ÖVP diesmal allen Grund habe, der Wahl entgegenzuzittern.
Die zunehmende Stärke der SPÖ auf Bundesebene könnte laut Vorhofer dem sozialistischen Spitzenkandidaten Hartl nicht unmaßgeblich den Rücken stärken.
Und er schreibt dann,
Wenn Hartl wirklich so schwach sein sollte, wie es die ÖVPler gerne behaupten, woher kommt dann in der Volkspartei eigentlich diese große Sorge wegen Oberösterreich?
Die Antwort ist ganz einfach.
Wie schwach oder stark ein Politiker ist, kann man mit Sicherheit erst am Wahlabend sagen.
Außerdem hätte der Verlust des Landeshauptmanns in diesem großen Bundesland für die gesamte ÖVP Auswirkungen, die wirklich nicht mehr abzusehen wären.
Wenige Monate nach ihrem Debakel bei der Nationalratswahl und am Beginn ihrer Parteireform hätte die ÖVP dann einen weiteren Rückschlag erhalten, der vielleicht nie mehr aufgeholt werden könnte.
meint Kurt Vorhofer in der Grazer Kleinen Zeitung.
In der Kronenzeitung ist heute die Person von Finanzminister und Vizekanzler Androsch Thema des Tages.
Peter Gnam bescheinigt dem Kanzlerstellvertreter nach den Wellen, die seine Steuerberatungsfirma im Vorjahr geschlagen hat, eine politische Wiedergeburt, terminisiert mit dem 6.
Mai.
Und er kommt zu dem Schluss,
Er hat eben überall jemanden sitzen, der ihm zu Dank verpflichtet ist.
In der CA, bei den Austriaterbackwerken, bei der Spielbanken AG, bei der Tauernautobahn und und und.
Alles, so wie Androsch, selbstfähige Leute, das kann niemand bestreiten.
Dennoch sollte gestanden an Sozialdemokraten zu denken geben, welches Imperium, wie viel Macht und Einfluss sich zusammenbeilen.
Als er noch bei den sozialistischen Studenten war, soll Androsch einmal gesagt haben, er spiele gerne Schach mit Menschen.
Auch wenn das nicht stimmt, was tut denn Andros anderes, fragt sich Peter Gnam in der Kronenzeitung.
Die Person des Vizekanzlers wird auch im heutigen Leitartikel der Wochenpresse angesprochen.
Unter dem Titel »Haltet den Dieb« beschuldigt Duglore Pizzini Politiker wie Benja, Andros und Kratz die Schuld für die Auswirkungen von Interviews, den Medien in die Schuhe zu schieben und sie schreibt,
Denn wenn irgendetwas in Österreich seine schöne ungebrochene Tradition hat, dann dieses.
Schuld ist zwar längst nicht mehr der Radfahrer, aber immer wieder die Presse.
Erstens an allen Missständen, die sie aufzeigt.
Zweitens an allen ungeschickten Äußerungen, die diesem und jenem Politiker im Interview passieren.
Drittens an der kritischen Nachdenklichkeit einer Bevölkerung, die man am liebsten bloß mit Parteiblättchen, politischen Artikeldiensten und bunten Postwurfsendungen informieren würde.
Indes so einfach, wie Benja, wie Androsch und Graz sich ihre halteten Diebstrategie vorstellen, geht es denn doch nicht, meint Duglore Pizzini in der Wochenpresse.
In der Presse schließlich findet sich heute ein Kurzkommentar über die Kassiber-Affäre rund um den an der Palmas-Entführung beteiligten Reinhard Pitsch.
Ein Kassiber, Heftlingspost, sei an und für sich eine alltägliche Sache, heißt es dort, aber
Der Kassiber, der von einem Terroristenstand über wundersame Wege in einen Polizeiakt gelangt und von dort verschwindet, besitzt bereits Merkwürdigkeitsgraf Nummer 1.
Bedenkt man zudem, dass demselben Terroristen und seinen Komplizen weit über die Norm hinausgehende Privilegien zugestanden worden sind, muss man konsequenterweise die Frage stellen, steckt hinter dem Verschwinden des Kassibers von Herrn Piech etwa Methode, ministerielle Methode,
Streichle die gefährlichen Leute, wenn sie hinter Gittern sitzen.
Gestehe ihnen zu, was noch möglich ist, damit sie nicht Schaden erleiden an ihrer Seele.
Zeige ihnen, dass man um sie bemüht ist.
Das ist die Methode.
Und das Produkt?
Resozialisierungsprofis, die mit reinem Gewissen auch in der Freiheit das fordern, was man ihnen hinter Gittern gewährt hat.
Enttäuscht sie nicht.
meinen die heutigen Zeitungen zu einigen aktuellen politischen und nicht ganz politischen Themen.
Nun aber vielleicht einige Anmerkungen zu unserem Programm.
Bis 13 Uhr sollten Sie noch Zeit haben dran zu bleiben.
Wir berichten über die Berliner Funkausstellung und die dortige technologische und medienpolitische Diskussion, das Moskauer Filmfestival ist im Programm und
Details über eine Münchner Ausstellung mit dem Titel das Wohnzimmer und seine Bewohner.
Jetzt aber Einzelheiten zur Werbung in Österreich, also ein Wirtschaftsthema.
Vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen, vom Ö3-Wecker bis zum letzten Werbeblock in FS1 ist der Österreicher den ganzen Tag über von Werbung umgeben, manche sagen sogar umzingelt.
Auf der Fahrt in die Arbeit versuchen ganze Industrien auf kilometerlangen Plakatwänden oder kleinen Plakatflächen in den Straßenbahnen und Autobussen für ihre Produkte zu werben.
Aber nicht nur Rundfunk, Fernsehen und Plakatwerbung werden also, wenn man so will, Vehikel für Werbebotschaften verwendet.
Postwurfsendungen, Direktwerbung aller Art, Anzeigen in Tageszeitungen und Wochenschriften,
Kino-Reklame und Werbefilme ergänzen die breite Palette.
Der österreichische Werbemarkt ist ein kleiner Markt.
Welche Firmen beschäftigen sich in Österreich mit der Werbung?
Wie kommt Werbung in Österreich überhaupt zustande?
Michael Kerbler.
Im vergangenen Jahr gaben Österreichs Firmen laut Media und Market Observer nicht weniger als 4 Milliarden Schilling für Werbung in Österreich aus.
Sieht man sich die Firmen näher an, die ihr Geld in die Werbung steckten, dann fällt auf, dass vor allem der Handel und die Nahrungs- und Genussmittelindustrie für ihre Erzeugnisse besonders die Trommel rühren müssen.
Haushaltswaren, Körper- und Gesundheitspflege, aber auch Reinigungsmittel, Werbung für Kraftfahrzeuge und Textilien sowie Bekleidung bringen Geld für die Medien.
Vor allem die Tageszeitungen konnten im vergangenen Jahr die größte Schnitte vom Werbekuchen für sich in Anspruch nehmen.
39 Prozent der Geldmittel kamen dieser Mediengruppe zugute.
Auf Platz 2 liegt das Fernsehen, das 29% der aufgewendeten Werbemittel einstreichen konnte.
Auf Platz 3 rangiert schließlich der Hörfunk, der immerhin 11% der 4 Milliarden Schilling als Werbeeinnahmen verbuchte.
Bis zur Fertigstellung eines Werbespots ist ein langer Weg zurückzulegen.
Und an jeder Station, an jedem Schritt der Verwirklichung verdient die Werbebranche.
Nicht weniger als 2600 Werbeunternehmer sind in Österreich registriert.
Direkt oder indirekt sind in der österreichischen Werbewirtschaft etwa 25.000 bis 30.000 Personen beschäftigt.
Fotomodelle, Werbemittler, Grafiker, Ausstellungsgestalter, Adressenverleger, aber auch Plakatierer leben von der Werbung.
Einem Metier, dem man oft und gern vorwirft, der geheime Verführer zu sein und Bedürfnisse zu wecken, die im Konsumenten gar nicht vorhanden sind.
Kann Werbung manipulieren?
Der Geschäftsführer des amerikanischen Werbemultis McCann Erickson, Jörg Tröster, meint zum Manipulationsvorwurf.
Auf der anderen Seite will Werbung, und das ist mein persönlicher Standpunkt, manipulieren, sprich etwas erreichen.
Es ist eine Frage des persönlichen Stils, wie weit man da geht.
Ich glaube, dass man unabhängig von Richtlinien, die Wirtschaftskammer oder Institutionen errichten, einfach irgendwo eine Grenze ziehen sollte, die heißt guter Geschmack, Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit.
Und dass man diese Grenzen einfach nicht überschreiten sollte.
Aber Werbung will ein Ergebnis erzielen.
Also muss hier auch muss ich auch versuchen Vorteile auszunutzen.
Genauso wie ich versuchen werde, wenn ich mich um eine
Frau bemühe, dann werde ich nicht unbedingt das dreckigste Hemd anziehen, was ich im Schrank habe.
In letzter Zeit hat man sich auf Seiten der Konsumentenschützer überlegt, wie man Werbung, soweit dies möglich ist, manipulationsfrei halten kann.
Der Fachverband Werbung in der Bundeswirtschaftskammer, der Verein für Konsumenteninformation und das Handelsministerium haben Richtlinien für die Selbstbeschränkung der österreichischen Werbewirtschaft ausgearbeitet.
Schon an der Reihung der Richtlinien erkennt man die Dringlichkeit solcher Selbstbeschränkungsvorschriften.
Kind und Werbung, Gesundheit, Werbung ohne Brutalität, Frau und Mann in der Werbung, aber auch die Kennzeichnung von Anzeigen und sogar die Wahrheit in der Werbung wurden in Kapiteln ausführlich in diese Selbstbeschränkungen für die österreichische Werbewirtschaft aufgenommen.
Einige Beispiele aus den Richtlinien seien zitiert.
Auf Kinder soll kein psychologischer Kaufzwang ausgeübt werden.
Kinder dürfen nicht deswegen als minderwertig dargestellt werden, weil sie ein bestimmtes Produkt nicht erwerben.
Oder aus dem Kapitel Gesundheit.
Bei Gestaltung von Werbeaussagen sollen Abbildungen von Angehörigen der Heilberufe nicht verwendet werden, da die Gestaltung im Bild von vielen Konsumenten viel rascher und intensiver aufgenommen wird als sachbezogene Information durch das Wort.
Was kann man nun unternehmen, wenn Konsumenten der Ansicht sind, Werbung verstoße gegen diese Richtlinien oder gegen die guten Sitten?
Dazu meint Dr. Andreas Mirtl-Golja, Geschäftsführer des Fachverbandes Werbung in der Bundeswirtschaftskammer.
Es gibt die Institution des Österreich-Werberates, die heuer neu geschaffen wurde.
Diese Institution hat sich zur Aufgabe gemacht, vor allem die
die Grauzonen der anstößigen Werbung zu verfolgen und also entsprechend zu Maßregeln.
Man wendet sich also am besten hier an den Fachverband Werbung, wo diese Geschäftsstelle ist.
Und wir prüfen hier eine beanstandete Werbemaßnahme, sei sie im Radio, sei sie im Fernsehen, sei sie auch mittels Anzeige, indem wir unsere eigenen Gesetze haben, sollte eine Verurteilung eintreten, wird die auch mittels der Medien publiziert.
Ein kleines Beispiel.
Niemand kann Sie klagen, wenn Sie ein Produkt bewerben.
Wer mich nicht kauft, ist ein Trottel.
Sicherlich aber wäre das ein typischer Verstoß gegen die lautere und nicht anstößige Werbung.
Und das versuchen wir zu verhindern.
Übrigens, während alle Handels- und Industriezweige über die flache Konjunkturentwicklung klagen, meldet die Werbebranche Umsatzzuwächse.
In schlechten Zeiten, so könnte man die Entwicklung vereinfacht darstellen, investieren die Unternehmen mehr in die Werbung.
Aus der Vierteljahresstatistik des Media & Market Observer geht auch hervor, dass sich dieser Trend fortsetzt.
Der Werbeumsatz ist seit Jahresanfang brutto um etwa 15% gestiegen.
Und wenn Sie mehr über Werbung in Österreich erfahren wollen, dann schalten Sie heute Abend um 20 Uhr das Radio ein, nämlich das Programm Österreich 1.
Dort haben wir immer recht vieles und Interessantes für Sie zu bieten.
Denn um 20 Uhr beginnt in diesem Programm das Wirtschaftsmagazin des aktuellen Dienstes der Wirtschaftskompass.
20 Uhr, der Wirtschaftskompass.
Jetzt ist es 12.40 Uhr.
In Berlin läuft derzeit die traditionelle Funkausstellung, also die international renommierteste Präsentation der Entwicklungen auf dem elektronischen Mediensektor.
Technologie und Medienpolitik sind hier natürlich eng verbunden und immer in Berlin Gegenstand intensiver Diskussionen.
So auch heuer, wo diese Diskussion auch in einem Symposium ihren Niederschlag fand, das sich den Titel gegeben hat, Bildschirmtext, Kabelfernsehen und Bürgerdialog.
Um einige technische Begriffe nur kurz zu umreißen, einige Worte zur Erklärung.
Bildschirmtext sind Nachrichten, Textnachrichten über Schmalbandnachrichtenkanäle, zum Beispiel über Telefon.
Bildschirmzeitung ist Text und Illustration über ein Zweikabelsystem und Videotext ist eine Textinformation, die innerhalb des Fernsehbildsignals übermittelt wird.
Aber nun zurück zur Funkausstellung.
Lothar Wichert berichtet mit kurzen Sentenzen zur deutschen politischen Medienlandschaft.
Publikum sind sie noch schlicht Spielerei.
Die neuen Technologien, die sich da als Schrift übers Telefon, über Breitbandkabel oder durch die Luft übertragen, als Bildschirmtext, Kabeltext und Videotext auf den Fernsehschirmen tummeln.
Doch die Spielplatzatmosphäre darf nicht darüber täuschen, dass hinter den Kulissen und zunehmend auch öffentlich die Kontrahenten ziemlich hart aneinandergeraten sind.
Denn sie wollen es nun endlich wissen.
Diejenigen, die als Privatveranstalter auf den Bildschirmen drängen, die Verleger ihnen zur Seite, die CDU, CSU und die Industrie mit gigantischen Gewinnspannen vor Augen, sollte es zu einer Vollverkabelung kommen.
Das gilt für die Bundesrepublik wie für viele Länder.
Und die Gegenfront bilden mittlerweile ebenso entschieden die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die SPD, FDP, die Gewerkschaften und die Kirchen.
Doch das alles ist nur ein Teil der anstehenden Zukunft.
Mit Recht haben gestern auf einem Symposium des Berliner Instituts für Zukunftsforschung Wissenschaftler verschiedener Richtungen darauf hingewiesen, diese Auseinandersetzung sei eine zu drastische Verkürzung der Perspektive.
Was die neuen Medien, die Bildschirmtextverfahren, später das Kabelfernsehen mit offenem Kanal und möglicher Bürgerbeteiligung über den Rückkanal,
Was dies alles an Chancen, aber vor allem Gefahren bringt unter rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten, das müsse viel komplexer analysiert werden.
Es geht, wie der regierende Bürgermeister zur Eröffnung des Symposiums gestern ausführte, wahrlich darum, wie der technologische Fortschritt für den Bürger verwendet und wie Schaden von ihm abgewendet werden könne.
In der Tat.
Und da könnte so Dietrich Stobbe ein Horrortrip auf den Bürger zukommen,
wenn nicht politische Entscheidungen sich steuernd des komplizierten Gebietes annehmen, dass so viele nur unter Macht- oder Geschäftsgesichtspunkten in die Hand zu bekommen trachten.
In einem jedenfalls waren sich die Wissenschaftler einig, was da auf die Menschen einstürmend ihr Alltags- und Privatleben so entscheidend beeinflussen wird, darf nicht und absolut nicht von der Technologie allein bestimmt werden.
Verkürzung.
Was technisch machbar ist, ist gesellschaftlich noch lange nicht wünschenswert.
Elementare Freiheitsräume und demokratische Entscheidungsprozesse könnten gewaltigen Schaden nehmen.
Fürs Publikum, um das es geht, ist wie gesagt das alles noch schlicht Spielerei.
Die potenziellen Zuschauer sind es nicht, die nach den neuen Technologien schreien.
Auch das konnten die Wissenschaftler ziemlich genau enttarnen.
Es sind die Träger der alten Medien selbst, die die Entwicklung der neuen vorantreiben.
Von einem echten Bedürfnis oder gar Bedarf beim Publikum kann nach allen Erfahrungen und Erhebungen noch jedenfalls keine Rede sein.
Von daher gibt es also kaum einen Zugzwang für die Politiker, sich ergeben der technologischen Entwicklung zu beugen.
Ihn zu schaffen, versucht die Industrie, begleitet von konservativen politischen Kräften und begleitet von denen, die sich schwärmerisch über die kommunikativen Möglichkeiten der Zukunft ausbreiten.
Nur gerade sie vergessen allzu schnell, wie viel Geld dazu gehört, sodass ohne gesetzliche Einflussnahme in der Theorie zwar alle in der Praxis aber doch nur wieder die finanziell Potenten am neuen Elektronenmarkt teilnehmen würden.
Abschließender Seufzer eines Beobachters.
Diese Probleme sind alle eigentlich nicht neu.
Die Ratlosigkeit der Politiker vor ihnen ebenso wenig.
Und die Funkausstellung bringt das alle zwei Jahre mit schöner Regelmäßigkeit an den Tag.
Soviel zur Berliner Funkausstellung und bevor wir mit dem Kulturmagazin beginnen, haben wir noch ein wenig Zeit.
Deshalb Musik, burgenländische Folklore.
Die Musik nennt sich Mädchentanz und es spielt Tonestricker.
Das war's.
Musik Musik Musik
Toni Stricker mit seinem Mädchentanz hat uns direkt übergeleitet zu unserem Kulturmagazin, auch wenn es sich im Kulturmagazin und unserem ersten Beitrag um ganz etwas anderes handelt.
Denn das 11.
Internationale Moskauer Filmfestival geht heute Abend nach 14-tägiger Dauer mit einem offiziellen Schlussakt und der Preisverleihung zu Ende.
Mit rund 500 Filmen aus 104 Ländern brach dieses Festival alle Rekorde vergleichbarer Veranstaltungen.
Aus Moskau meldet sich dazu telefonisch Heinz Kersten, der auch bereits die diesjährigen Preisträger in Erfahrung bringen konnte.
Genau genommen fand in der sowjetischen Hauptstadt drei Festivals parallel zu gleicher Zeit statt.
Je eins für Spielfilme, für Dokumentar- und Kurzfilme, sowie für Kinderfilme.
Doch damit war das filmische Super-Angebot noch keineswegs erschöpft.
Es gab noch einen ziemlich umfangreichen Filmmarkt und außerhalb der Wettbewerbe liefen Produktionen aus aller Welt in Informationsvorführungen.
Vor verschiedenen Kinos der Stadt standen dazu die Moskauer Schlange und manche Eintrittskarten wurden sogar auf Schwarzmarktpreisen gehandelt.
Vor jeder Vorstellung verbeugten sich die Delegationen aus dem jeweiligen Herkunftsland der Filme vor dem Publikum und bekamen dafür Blumen in die Hand gedrückt.
zur Atmosphäre Moskauer Filmfestspiele, die man hier noch jedes Mal nördlich als ein Fest feiert.
In diesem Jahr gab es dafür noch einen Grund mehr, das 60-jährige Jubiläum der sowjetischen Kinematografie.
Am 27.
August 1919 wurde das gesamte Filmwesen in der Sowjetunion verstaatlicht und dem Gedenken dieses Ereignisses war gestern eine besondere Festveranstaltung im Bolschoi-Theater gewidmet.
Aus gleichem Anlass hat man auf dem Moskauer Ausstellungsgelände eine große Schau 60-Jahre-Sovjet-Film aufgebaut, durch den Besuchern noch einmal in Wort- und Bild- und Originalrequisiten die Entwicklung des sowjetischen Films bis heute vor Augen geführt wird.
Einigen der frühen Meisterwerke von Eisenstein, Budovkin oder Dovzhenko kann man dort auch noch einmal auf der Kinoleinwand begegnen.
Die Vorführung von
Eisensteins unvollendet gebliebenen Film, den war Mexiko in einer Rekonstruktion, eröffnete das jährige Moskau-Festival.
Das Drehmaterial war in den frühen 30er Jahren wegen Differenzen der Geldgeber mit dem Regisseur in den USA verblieben und konnte erst jetzt von Eisensteins Regiekollegen Grigori Alexandrov nach den ursprünglichen Plänen zu einem Ganzen zusammengefügt werden.
Im Spielfilmwettbewerb sah man auch
Überflüssiges, das offensichtlich nur zur Komplettierung der Teilnehmerliste auf die Festivaleinwand gelangte.
Insgesamt konkurrierten um die Preise für die besten Spielfilme 35 Produktionen aus nebensoviel Ländern, wobei traditionsgemäß in Moskau die dritte Welt besonders stark vertreten war.
Der österreichische Beitrag, die blinde Eule von Mansur Madhavi, lief lediglich in der Informationsschau.
An großen Namen begegnete man im Wettbewerb Juan Antonio Bardem und Francesco Rosi, die auch zwei der Hauptpreise davon trugen.
Der spanische Regie-Veteran präsentierte mit 7 Tage im Januar einen Film über ein faschistisches Attentat im Madrid des Jahres 1977.
Sein italienischer Kollege überzeugte mit der atmosphärisch-dichten Adaption des autobiografischen Romans Christus Camurbis Imboli von Carlo Levi, der Kronik einer Verbandung in ein gottverlassenes Dorf in Süditalien zu Zeiten Solinis.
Im dritten hauptpreisgekrönten Festivalbeitrag Der Filmamateur erzählt der polnische Regisseur Krzysztof Kieslowski,
die Geschichte eines kleinen Provinzingenieurs, der durch den Kauf einer Kamera für Familienaufnahmen anfangs ungewollt zum leidenschaftlichen und erfolgreichen Amateurfilmer wird.
Eine Karriere, die ihm allerdings nicht nur Festival- und Fernsehrum einbringt, sondern auch Ärger mit dem Betriebsdirektor und den Verlust von Frau und Kind.
Der intelligent vergnügliche Film, der voller Reflexionen über das Medium selbst und Anspielungen auf Erfahrungen professioneller Filmemacher in Polen steckt,
erhielt auch den Preis des internationalen Filmkritikerverbandes Fibreschi.
Der mit einem Silberpreis ausgezeichnete sowjetische Wettbewerbsbeitrag Der Start von Zawakulisch weckte vor allem Interesse durch das Schauspielerdebüt des bekannten Poeten Yevgeni Yevtushenko in der Hauptrolle des 1935 verstorbenen russischen Wissenschaftlers Tsiolkovsky, der als Vater der sowjetischen Weltraumforschung gilt.
Fast zur kleinen Sensation aber wurde außerhalb des Wettbewerbs die ehemalige Aufführung von Francis Ford Coppola Apocalypse Now.
Dafür waren nicht nur eigentlich eine Dolby-Tonanlage eingeflogen worden, sondern auch der amerikanische Regisseur selbst samt fünf örtlicher Familien.
Bald werden Sowjetbürger wahrscheinlich auch Coppolas Paten und Dialog sehen können.
Moskau Film Festival hinterlässt auch im Kino Alltag seine Spuren.
Naja, das war zwar nicht die beste Telefonqualität aus Moskau, aber die Filmfans werden sicher ihr Ohr etwas näher an den Lautsprecher gebracht haben.
Nun zur zweiten Kulturstory im Mittagschanal.
Die Kulturgeschichte ist nicht erst im Museum zu finden, sie beginnt schon da, wo man es sich bequem macht, nämlich zu Hause.
Wie wohnen wir?
Eine Ausstellung der Münchner Fotografin Herrlinde Kölbl setzt uns gewissermaßen in Distanz zu uns selber.
Die Ausstellung des Wohnzimmers und seine Bewohnung wiederum erwies sich in mehreren Münchner Büchereien und Kulturläden als so attraktiv, dass die Ausstellung im Herbst auch vom Münchner Kunstverein übernommen werden soll.
Hören Sie Ingo Traub.
Ende der 60er Jahre wurde die gute alte Stube in die Verbannung geschickt.
Den größten Raum der Wohnung nur an Opas 80.
Geburtstag und an Weihnachten zu beleben, hieß es damals, sei Verschwendung und zerstöre obendrein das Familienleben.
Doch jetzt ist die gute alte Stube wieder auferstanden.
Diesen Eindruck vermitteln jedenfalls die Bilder der Fotografin Helinde Kölbl.
Auf ihrem Streifzug durch bundesdeutsche Salons hat sie die Wohnzimmeratmosphäre von über 100 Zeitgenossen aus allen gesellschaftlichen Schichten eingefangen.
Vom Arzt bis zum Zirkusartisten, vom Landwirt bis zur Wohngemeinschaft.
Soll die Ausstellung nur Wohnzimmerästhetik vermitteln,
Was ich zeigen will, ist erstmal die Realität und die Realität ist nicht ästhetisch oder meistens nicht.
Ich will zeigen, dass die meisten Wohnräume einfach vorgegeben eingerichtet sind, uniformiert eingerichtet sind, komplett einfach eingekauft wurden, nicht gewachsen sind und nichts Individuelles drin steckt.
Herr Linde Kölbl hat keine Porträts im herkömmlichen Sinn geschossen.
Bei ihren Fototerminen gab es keine Schminktöpfe, keine Scheinwerfer, keine Blumenarrangements.
Auch verteilte sie keine Regieanweisungen, wie ihre Modelle zu sitzen oder zu stehen hatten.
Da präsentiert sich etwa ein rundlicher Kaufmann in seinem umgebauten Bauernhaus.
An der Wand alte Stiche mit Reitermotiven.
Seine Frau sitzt vier Meter hinter ihm in einem schweren Sessel.
Unter dem Bild ein Zitat des Hausherrn.
Besitz zu haben macht ein gutes, sattes Gefühl.
Da versammelt der bayerische Kultusminister Hans Meyer seine Familie neben einem antiken Bauernschrank, steht der Dramatiker Martin Sperre im Hemdchen vor dem Kochtopf und lehnt Albert Vitor, Chef von Europas größtem Baukonzern, lässig an seinen pompösen Ledersesseln.
Man sagt, Kleider machen Leute.
Ich glaube, man kann auch sagen, Wohnzimmer machen Leute.
Denn ich dachte, es wäre immer ein Vorurteil, dass die Dinge, die im Wohnzimmer präsent sind, seien es Breiterbilder, Schlachten von Napoleon, Barockengel, die deutsche Schrankwand oder die Kissen am Boden oder das zusammengezimmerte Bücherregal oder auch das Chaos in der Wohnung, aber es ist wirklich so, meine Vorurteile haben sich bestätigt, es ist Realität, alles, was in der Wohnung zu finden ist,
ist eine Aussage über den Menschen, über seine Geisteshaltung, über sein Leben.
Er wird in der Wohnung präsent durch Gegenstände.
Wenn der Schein nicht trügt, dann ist das Wohnzimmer bei vielen Familien mehr Aushängeschild denn Lebensraum für den Alltag.
Obwohl der Salon meist das größte Zimmer ist, lässt seine Einrichtung intensive Kontakte und Konfrontationen nicht zu.
Wie soll sich auch zwischen Glastisch und wuchtigen Polstersesseln so etwas wie Familienleben abspielen?
Immerhin vermittelt die Ausstellung die Erkenntnis, dass in unserer verwalteten Welt die Wohnung einer der wenigen Lebensräume ist, die der Einzelne noch individuell gestalten kann.
Das Wohnzimmer ist Ort der Erholung, der Gespräche, der Kreativität.
Hier ließe sich ein Stück unverwechselbarer Privatheit arrangieren.
Freilich, nur wenige Menschen nutzen diese Chance und bauen ihre eigene kleine Welt.
Das Wohnen also als oft vergessener Teil unserer eigenen Kultur.
Und wir, meine Damen und Herren, schließen die Sendung jetzt mit Meldungen.
Österreich.
Der Präsident der Industriellen Vereinigung, Igler, erklärte in einem Interview zur wirtschaftlichen Situation Österreichs, die inländische Konjunktur habe sich leicht verbessert.
Über die Dauer dieser Tendenz könne man keine klare Aussage machen.
Die Erfolge der Wirtschaftspolitik, niedrige Inflationsrate, relative Stabilität und hohe Beschäftigung hätten allerdings ihren Preis.
Die Verschuldung des Staates und auch die Zahlungsbilanz seien nach wie vor nicht in Ordnung.
Präsident Igler deklarierte sich in dem Interview neuerlich als Anhänger der Kernkraft.
SPÖ-Klubobmann Fischer richtete heute an ÖVP-Klubobmann Mock die Einladung, die Zusage von Bundeskanzler Kreisky, wonach eine allfällige Abänderung des Atomsperrgesetzes nur aufgrund eines mit qualifizierter Mehrheit beschlossenen Gesetzes und einer Volksabstimmung in Frage kommen, zum Gegenstand einer konkreten und bindenden Vereinbarung zwischen den Parlamentsfraktionen von SPÖ und Volkspartei zu machen.
ÖVP-Wirtschaftssprecher Graf betonte heute, die Volkspartei werde die Energiepolitik der Bundesregierung in den kommenden Monaten konsequent verfolgen und darauf achten, dass die erforderlichen Maßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung nicht weiterhin verschleppt würden.
Das Mindeste, was man von der Regierung erwarten müsse, sei, dass sie bei der Klausur Anfang September ein konkretes Energiekonzept mit Finanzierungsvorschlägen festlegt.
In der vergangenen Nacht ist ein neuer Kollektivvertrag für 200.000 Industrieangestellte abgeschlossen worden.
Die Ist-Gehälter werden in fast allen Branchen um 4,5 Prozent erhöht.
Die Steigerung der Mindestgrundgehälter beträgt für die Metallbereiche 6,5 Prozent, für die anderen Branchen zwischen 5 und 5,5 Prozent.
Die neuen Bestimmungen treten am Samstag in Kraft.
Nordirland, Irland.
Die gestrigen Bombenattentate irischer Terroristen haben insgesamt 23 Menschenleben gefördert.
Die 82-jährige Lady Braburn, die bei dem Anschlag auf den ehemaligen ersten Lord der britischen Admiralität, Lord Mountbatten, schwer verletzt worden war, ist am Vormittag im Spital gestorben.
Bei der Explosion zweier ferngesteuerter Minen in der nordirischen Grenzstadt Warren Point wurden 18 Soldaten getötet und 5 verletzt.
Sowjetunion Washington und Moskau haben ihre diplomatische Auseinandersetzung in der Affäre der sowjetischen Ballerina Ludmilla Vlasova mit einem Kompromiss beigelegt.
Die Maschine der Aeroflot mit der Tänzerin an Bord ist heute früh auf dem Moskauer Flughafen gelandet.
Frau Vlasova hatte in einem Gespräch mit amerikanischen Unterhändlern versichert,
Sie trete die Rückreise in die Heimat freiwillig an.
Ihr Mann, der Solo-Tänzer Alexander Godunov, hat bereits am Donnerstag vergangener Woche politisches Asyl in den USA erhalten.
Ja, das, meine Damen und Herren, war wieder einmal das Mittag-Journal des aktuellen Dienstes für das Team, sagt Ihnen Bruno Berger.