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Und hier meldet sich wieder der aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal.
Guten Tag meine Damen und Herren, Redakteur im Studio ist Herbert Dobrowolny.
Für die nächsten 60 Minuten haben wir wieder ein gedrängtes, interessantes Programm für Sie vorbereitet.
Dazu die Schlagzeilen.
Aus Österreich berichten wir von einer möglichen Parteieneinigung um Schulversuche in unserem Land, zitieren aus den heutigen Tageszeitungen, berichten über die Salzburger Modemesse, die eröffnet wurde und über den Abschluss der UNO-Konferenz über Wissenschaft und Forschung im Dienste der Entwicklung.
Die Themen aus dem Ausland, 40 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, eine Analyse und dazu ein Bericht aus Polen, wie die Polen diesen Jahrestag begehen.
Und dann noch aus dem Iran, der Ministerpräsident kündigt dort dem Schiitenführer Khomeini im wahrsten Sinn des Wortes die Treu und auch den Gehorsam auf.
Wir haben dazu einen Korrespondentenbericht.
Hereinbekommen.
Im Kulturteil schließlich dann noch ein Vorbericht auf die heute Abend stattfindende Operngala in der Wiener Staatsoper und möglicherweise eine Vorschau auf das Linzer Brucknerfest.
Das wäre das Programm.
Nun aber zu den Nachrichten.
Chef vom Dienst Rainer Warnecke, Sprecher Wolfgang Hofeneder.
Österreich.
Mit einer siebenstündigen Abschlusssitzung ist heute früh in Wien der UNO-Kongress für Wissenschaft und Technologie zu Ende gegangen.
Erzählt wurde ein Kompromiss über die Schaffung eines Komitees, das über das Finanzierungssystem von Projekten im Interesse der Entwicklung entscheiden soll.
Die Vorsitzende der Konferenz, Wissenschaftsministerin Firnberg, betonte, die wichtigsten Vorschläge seien akzeptiert und ein neues Gebiet der Zusammenarbeit erschlossen worden.
Die Spannungen zwischen Ministerpräsident Basargan und Schiedenführer Khomeini haben zum offenen Bruch geführt.
Basargan sagte in einer Fernsehrede zur Kritik von Seiten der geistlichen Führung, Khomeini soll nach Tiharan kommen und selbst die Verantwortung übernehmen.
Er sei weiterhin bereit, seinen Posten zu räumen.
Wenn die Anschuldigung, die Regierung habe nicht revolutionär gehandelt, bedeutet, gegen alle internationalen Regeln zu verstoßen, sagte Baselgan, dann akzeptiere er diesen Vorwurf.
Der Direktor der iranischen Erdölgesellschaft, Nasic, hat gedroht, die Erdöl-Lieferverträge mit den USA könnten überprüft werden.
Nasic kritisierte, dass in den Vereinigten Staaten zu viel Lärm um die Lieferung von Treibstoff an den Iran gemacht werde.
USA.
Präsident Carter erklärte, noch keiner seiner arabischen Gäste, unter ihnen die Könige von Saudi-Arabien und Jordanien sowie die Präsidenten Syrians und Ägyptens, habe die Errichtung eines Palästinenser-Staates gefordert.
In einem Gespräch mit Zeitungsherausgebern zeigte sich Carter auch zuversichtlich, dass die erdölproduzierenden arabischen Staaten die Ölwaffe nicht einsetzen würden, um Zugeständnisse an die Palästinenser zu erpressen.
Ägypten.
Nach Meinung von Ministerpräsident Khalil sollten Israel und die Palästinensische Befragungsorganisation ihre Differenzen durch gegenseitige Anerkennung und Gewaltverzicht beiliegen.
Khalil sagte in einem Interview, die israelischen Vergeltungsschläge im Südlibanon könnten durch einen Verzicht der PLO auf Kommandounternehmen in Israel vermieden werden.
Kuwait.
Bundeskanzler Kreisky vertritt die Auffassung, das Palästinenser-Problem werde in den nächsten drei oder vier Jahren gelöst werden können.
Kreisky erklärt in einem in der Zeitung Al-Khabas veröffentlichten Interview, es gelte nunmehr, die Probleme von vier politischen Einheiten zu lösen.
Die Probleme Israels, des Libanons, Jordaniens und der Palästinenser.
Neuerlich verteidigte Bundeskanzler sein Treffen mit PLO-Chef Arafat und betont, der Palästinenser-Führer betrachte die Probleme mit Realismus.
Die Zeitung berichtet heute ferner über angebliche Pläne des rumänischen Staats- und Parteichefs Ceaușescu für ein geheimes Treffen zwischen dem syrischen Präsidenten Assad und dem israelischen Ministerpräsidenten Begin.
Ein Emissär Ceaușescus hat Begin gestern eine Botschaft überbracht, über die aber keine Einzelheiten bekannt sind.
USA.
Die Vereinigten Staaten haben gegenüber der Sowjetunion Besorgnis über die Anwesenheit von 2000 bis 3000 sowjetischen Soldaten auf Kuba zum Ausdruck gebracht.
Der Führer der demokratischen Senatsfraktion, Bird, meinte, wegen der Präsenz sowjetischer Soldaten auf Kuba solle der Senat die Ratifizierung des zweiten SAL-Abkommens nicht übereilen.
Kuba.
Staatschef Castro und der jugoslawische Staatschef Tito sind in Havanna zu einem zweiten Meinungsaustausch über das bevorstehende Gipfeltreffen der blockfreien Staaten zusammengekommen.
Castro hat auch mit dem iranischen Außenminister Yazdikon verliert.
Im Mittelpunkt der Vorberatungen stehen weiterhin die Frage der Vertretung Kambodsjas und die Forderung radikaler arabischer Staaten nach Suspendierung Ägyptens.
China.
Der im chinesischen Exil lebende frühere vietnamesische Vizepräsident Hoang Khoa hat zum Sturz der gegenwärtigen Regierung in Hanoi aufgerufen.
Er bezeichnete die vietnamesische Parteileitung als faschistisch und appellierte an alle Kommunisten in Vietnam, sich gegen die Führung zu erheben.
Hongkong.
Nach Abschluss seines einwöchigen Besuchs in der Volksrepublik China ist der amerikanische Vizepräsident Mundell heute in Hongkong eingetroffen.
Mundell wird sich an Ort und Stelle über das Problem der dort lebenden 67.000 Vietnamflüchtlinge informieren.
Am Montag wird er nach Tokio weiterreisen.
Die Bedeutung der NATO in den kommenden Jahrzehnten steht im Mittelpunkt einer Konferenz, die heute in Brüssel beginnt.
Die Teilnehmer unter ihnen der ehemalige amerikanische Außenminister Kissinger und der frühere NATO-Oberbefehlshaber General Haig werden unter anderem die nukleare Rüstung, Organisationsfragen sowie wirtschaftliche und politische Probleme erörtern.
Deutsche Demokratische Republik.
Die DDR hat der NATO vorgeworfen, sie wolle durch Stationierung neuer strategischer Waffen in Europa das bestehende militärische Gleichgewicht zerstören.
Das Zentralorgan Neues Deutschland schreibt, die kommunistischen Staaten könnten der Verwirklichung solcher Pläne nicht zustimmen.
Österreich.
Der Generaldirektor der Bausparkassen der Volksbanken, Kotzwerra, hat zur Diskussion über die bevorstehenden Änderungen bei der Sparförderung Stellung genommen.
Kotzwerra sagte, ihm sei keine Äußerung des Finanzministers bekannt, dass beim Bausparen Änderungen rückwirkend mit 1.
September in Kraft treten könnten.
Eine rückwirkende Kürzung der Förderung sei schon deswegen nicht vorstellbar, weil aufgrund bestehender Gesetze geschlossene Verträge für alle Seiten bindend sein müssten.
ÖVP-Wirtschaftsprecher Graf wirft der Regierung vor, die Österreicher in der kommenden Woche zum zwölften Mal seit 1975 mit einer Belastungsklausur zu konfrontieren.
Er erklärt, unter dem Deckmantel Energiesparen würden eine Kürzung der Sparförderung, Erhöhungen der Sozialversicherungsbeiträge und voraussichtlich auch Tarifkorrekturen in die Wege geleitet.
Dagegen, kritisiert der ÖVP-Wirtschaftsprecher, habe man bisher konkrete Stellungnahmen, etwa zur Finanzierung der Arbeiterabfertigung für Klein- und Mittelbetriebe oder über die Lage der Exportwirtschaft, vermisst.
Karibik.
Der Hurricane David hat nach Verwüstungen auf den Inseln Dominica und Puerto Rico die Dominikanische Republik erreicht.
Der Sturm mit einer Geschwindigkeit von 240 Kilometern in der Stunde hat schwere Schäden angerichtet.
Auf Dominica hat das Unwetter fast 100 Menschenleben gefordert.
Die Organisation amerikanischer Staaten wird heute über Soforthilfe für die Katastrophengebiete beraten.
USA.
Nach einem Flug von 66 Monaten tritt die amerikanische Raumsonde Pionier 11 heute in den Anziehungsbereich des Saturns ein.
Als erster irdische Flugkörper wird sie sich dem Planeten bis auf 22.000 Kilometer nähern.
Von den 50 Farbbildern, die von der Raumsonde zur Erde übermittelt werden sollen, erwarten Wissenschaftler nähere Aufschlüsse über die Ringe, die den Saturn umgeben, sowie über den Saturnmond Titan, auf dem sich primitive Lebensformen gebildet haben könnten.
Das Wetter.
Anhaltender Hochdruckeinfluss bewirkt im Alpenraum den Fortbestand der spätsommerlichen Schönwetterperiode.
Die Aussichten bis morgen früh.
Allgemein heiter oder wolkig, regional auch wolkenlos.
Schwache bis mäßige Winde aus Südost bis West.
Nachmittagstemperaturen 22 bis 27 Grad, Frühtemperaturen morgen 5 bis 11 Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag, den 2.
September.
Einzelne Morgennebelfelder.
Tagsüber allgemein sonnig und warm.
Südliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 22 bis 27 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien, Heiter 24 Grad, Südostwind 15 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 25 Grad, Südost 15.
Linz, Heiter 21 Grad, Nordwind 3 km pro Stunde.
Salzburg, Heiter 23 Grad, Nord 5.
Innsbruck, heiter 23 Grad Windstille.
Pregens, heiter 20 Grad Nordwestwind, zwei Kilometer in der Stunde.
Graz, heiter 21 Grad Windstille.
Und Klagenfurt, heiter 19 Grad Südostwind, fünf Kilometer in der Stunde.
Das waren also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagschanal und nun zwei Tage vor dem Schulanfang in Ostösterreich zu einem bildungspolitischen Thema.
Zu Beginn der Sommerferien hat Unterrichtsminister Sinovac eine neue Initiative gesetzt, um das bildungspolitische Lieblingsziel seiner Partei der Verwirklichung näher zu bringen.
Er hat der ÖVP das Kompromissangebot unterbreitet, die integrierte Gesamtschule erstens in neue Mittelschule umzubenennen und zweitens zunächst auf die Hauptschulen zu beschränken.
Die integrierte Gesamtschule ist der bildungspolitische Zankapfel Nummer eins zwischen den beiden Großparteien und das schon seit mehreren Jahren.
Die SPÖ sieht in einer gemeinsamen Schule für alle 10- bis 14-Jährigen einen wirksamen Schritt in Richtung Chancengleichheit, die ÖVP hingegen eine Verschüttung heimischer Bildungsreserven durch Nivellierung nach unten.
Doch hat offenbar auch der neue Schulsprecher der ÖVP, der Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Hans Katschtaler, einen Kompromiss anzubieten.
Wilfried Seifert fasst zusammen.
Dr. Hans Katschtaler ist wahrscheinlich der stärkste Schulsprecher, den die ÖVP seit langem hatte.
Das ist weder eine persönliche Auf- oder Ab- oder Sonstigewertung, das ist eine schlichte Charakterisierung seiner Verhandlungsposition.
Die beiden sozialistischen Bildungsziele, integrierte Gesamtschule und Ganztagsschule, gibt es in Österreich derzeit nur auf der Basis von sogenannten Schulversuchen.
Diese Schulversuche dürfen vom Gesetz her nur noch im nächsten Jahr begonnen werden und müssen auslaufen, wenn der Nationalrat nicht ihre Verlängerung beschließt.
Wichtige Schulgesetze stehen in Österreich im Verfassungsrang.
Die ÖVP verfügt daher über eine Art Sperrminorität.
Wenn es Unterrichtsminister Sienowatz also nicht gelingen sollte, die ÖVP auf Kompromisskurs zu bringen, wenn schon nicht der Einführung der Gesamtschule in die Regelschule, sondern auch wenigstens der Verlängerung der Schulversuche zuzustimmen, dann gibt es spätestens ab dem ominösen Datum 1984 keine Gesamtschule und übrigens auch keine Ganztagsschule mehr in Österreich.
Und gerade in den vergangenen Monaten ist allerdings von inoffiziellen ÖVP-Stimmen immer wieder der Ruf Schluss mit den Schulversuchen laut geworden, wohl sicher auch deshalb, weil man die Stärke der eigenen Verhandlungsposition erkannt hat.
Schulsprecher Karl Stahler zeigt sich nun moderierter.
Schulversuche seien zweifellos ein taugliches, aber eben nicht das allein seligmachende Mittel, die Schulwirklichkeit mehr und mehr an die Alltagspraxis anzupassen.
Er kleidet sein verstecktes Kompromissangebot zunächst in Ablehnung.
Weder für die integrierte Gesamtschule noch für die Ganztagsschule gibt es meines Wissens eine abschließende Beurteilung, sodass sich die Frage einer Übernahme ins Regelschulsystem nicht stellt.
Es ist anders interpretiert, aber ein Kompromissangebot von Ihnen, das da in Richtung der Stabilistischen Partei lautet,
über eine Verlängerung der Schulversuche mit klar umrissenen Zielen, klar umrissenen Zeiten und eng begrenztem Personenkreis in Sachen integrierte Gesamtschule, in Sachen Ganztagsschule.
Kann man mit der ÖVP reden?
Ist das so zu interpretieren?
Und wenn es so zu interpretieren ist, was ist der politische Preis, den Sie für dieses Zugeständnis fordern?
Ich glaube, es ist an sich ganz logisch, dass man dann, wenn ein laufender Versuch noch kein abgesichertes Ergebnis gebracht hat, diesen Versuch fortführen wird müssen.
Allerdings unter strenger Beachtung dessen, was ich vorhin schon sagte, dass er modellgerecht, ergebnisorientiert, wissenschaftlich begleitet und auch zahlenmäßig begrenzt weitergeführt wird.
Denn wenn wir die Schulversuche ausufern lassen, dann besteht ja Gefahr, dass ein de facto Zustand eintritt, den wir nicht mehr zurückführen können, auch dann nicht, wenn der Versuch schließlich äußerst schlechte Ergebnisse bringen würde.
Und das hielte ich für nicht zu verantworten.
Politischen Preis für diesen Kompromiss will Katschthaler keinen nennen.
So etwa nach dem Motto, die gute Tat trägt ihren Lohn in sich selbst oder die bestmögliche Bildungspolitik sei gerade gut genug für die österreichischen Kinder.
Doch auch er hat zweifellos die Zusammenarbeitsbereitschaft von Unterrichtsminister Sinowaz gesehen, der ebenfalls kurz vor den Ferien gemeint hat, die Ganztagsschule werde in Österreich sicher nicht als allgemein verbindliches Schulmodell kommen.
Die Ganztagsschule ist das von der SPÖ erarbeitete Modell mit einem Wechsel von Unterricht und Freizeit über den ganzen Tag.
Die ÖVP lenkt dieses Modell ab, weil Eltern, die nicht gezwungen sind, Aufpasser für ihre Kinder am Nachmittag zu finden, trotzdem keine Möglichkeit hätten, ihr Kind am Nachmittag selbst zu betreuen.
Das ÖVP-Modell heißt Tagesheimschule oder Tagesschulheim oder offener Lehrsaal und ist im Grunde nichts anderes als ein Angebot der Schule, am Nachmittag ein aufmerksames Auge für die Kinder zu haben.
Hier scheint Sinovac gegen zum Teil recht heftigen Druck aus der eigenen Partei zum Kompromiss bereit, eben um die Gesamtschule nicht ganz einschlafen zu lassen.
Ein Ende der in der Partei ebenfalls heftig geforderten Gesamtschule würde dem Unterrichtsminister in der eigenen Partei zweifelsohne übel vermerkt werden.
Das ist also der wichtigste und spektakulärste Punkt aus den bildungspolitischen Diskussionen des kommenden Herbstes, die offiziell Parteienverhandlungen um die sechste Schulorganisationsgesetznovelle heißen.
Wie schon angedeutet, sind ÖVP und SPÖ zur Zusammenarbeit in der Schule gezwungen und das seit 1962, als die entsprechenden Gesetze beschlossen wurden.
Spätestens seit 1971, seit der absoluten sozialistischen Mehrheit, hat die ÖVP so keine ganz reine Freude mehr an dieser erzwungenen Partnerschaft.
Den Ruhm für geglückte Reformen kassiert der sozialistische Unterrichtsminister, die Last der Argumentation wegen abgelehnter Reformen bleibt der ÖVP.
Sicher hat man deswegen vom ehemaligen ÖVP-Cheftaus mehr als einmal versteckte Andeutungen über ein bevorstehendes Ende der Zusammenarbeit zwischen den Großparteien in der Schulpolitik gehört.
Auf eine diesbezügliche Frage betont man ist versucht zu sagen natürlich auch Katschthaler seinen Willen zu einer Zusammenarbeit mit der SPÖ, zu einer möglichst breiten Übereinstimmung in den grundsätzlichen Fragen von Bildung und Erziehung.
Er setzt mit einem Aber fort.
Ich bin aber gleichzeitig der Auffassung, dass man die Unterschiede deutlich machen soll, wie wir uns Bildung und Erziehung vorstellen und wie die Bildungspartner ihrerseits die Wünsche und die Zielsetzungen vorbringen.
Ich glaube, wir sollten im Interesse des Kindes diese deutliche Sprache führen.
Das heißt ja nicht, dass wir jetzt einander in die Haare geraten, aber dass wir sehr freimütig und sehr offen und verständlich für die Öffentlichkeit dieses oder jenes Modell aufzeigen.
Und ich würde sehr vorsichtig sein, eher mit dem Kompromiss, dass er sozusagen schon aus der Tasche gezogen wird,
bevor man das Problem ganz durchschaut hat und bevor man die vielleicht bessere Alternative aufgezeigt hat und um die bessere Alternative kämpft.
Ein Kompromiss in Sachen Schulversuche zeichnet sich trotz aller Härte ab.
Eine bewegte Bildungspolitik dürfte gleichwohl in den nächsten Jahren zu erwarten sein.
Diesen Beitrag gestaltete Wilfried Seifert.
Nächster Programmpunkt ist die Inlandspresseschau.
Sie hat heute Zita Bernardi zusammengestellt.
Wichtigstes innenpolitisches Datum in der kommenden Woche ist zweifelsohne der Dienstag, der Tag der Regierungsklausur und einige innenpolitische Kommentatoren widmen diesem Ereignis schon heute ihre Betrachtungen.
Jetzt wird's endlich ernst, heißt es etwa bei Peter Rabl im Kurier.
Jetzt sei es vorbei mit den sommerlichen Interviews, Intrigen und Ankündigungen.
Als eine doppelte Nagelprobe nämlich gleichermaßen für die Regierung und für die Oppositionsparteien wertet Rabel die kommenden Wochen, wenn er schreibt, Insgesamt wird von Seiten der Regierung Mut zum Unpopulären zu wenig sein.
Es braucht jetzt dazu auch Originalität in Sachlösungen.
Eine Nagelprobe wird diese kommende Regierungsklausur aber auch für die Oppositionsparteien.
Vor dem Sommer haben sie auf Androschs Pläne insgesamt mit grundsätzlicher Zustimmung reagiert.
Jetzt stehen sie vor der Entscheidung, Detaillösungen anzuerkennen, vielleicht sogar parlamentarisch mitzutragen.
Und weiter?
Dabei steht es den Oppositionsparteien offen, die besseren Lösungen als Alternative zu präsentieren.
Und auf die Verlockung des nur Populären zu verzichten.
Aber das ist vielleicht ein bisschen vielverlangt am Anfang eines Herbstes mit vier Landtagswahlen.
Leider.
findet Peter Rabel im Kurier.
Ein bisschen in diese Kerbe schlägt auch Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten, wo er die Parteien- und Regierungsaktivitäten seit der Nationalratswahl am 6.
Mai analysiert.
Und er kommt zu dem Schluss, man sei nicht zuletzt aufgrund der bevorstehenden Landtagswahlen politisch auf der Stelle getreten.
Es ist nicht sehr erbauend zu sehen, dass Politiker anstatt zuzupacken, sich in philosophische Grundsatzüberlegungen flüchten, bemüht sind, ihre persönliche Karriere abzusichern und personelle Schachzüge durchzuführen, um ihre Machtbereiche zu befestigen.
Wenn gleich solches Handeln auch zur Politik gehört, hat es in einer Demokratie dennoch nur zweitrangig zu sein.
Im Vordergrund muss die Sorge und das Bemühen um das Wohl der Regierten stehen.
Wenn Politiker der verschiedensten Parteien immer wieder die zunehmende Politikverdrossenheit der Bevölkerung beklagen, sollten sie untersuchen, ob nicht die Hauptschuld für das wachsende Desinteresse in diesem Bereich bei ihnen selbst liegt.
meint Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten.
In der Presse schließlich geht es heute und zwar nicht nur im Kommentarteil um das Thema Regierungsumbildung.
Leodold tritt ab, Sekanina wird Bautenminister, so lautet die Schlagzeile auf der heutigen Titelseite.
Und ergänzend heißt es in dem Artikel, ÖGB-Vizepräsident Karl Seckanina werde dem Vernehmer nach Josef Moser als Bautenminister folgen und er habe der Presse gegenüber auch schon erklärt, das Bautenministerium wäre für ihn eine sehr reizvolle Aufgabe.
Zu einem möglichen Wechsel an der Spitze des Gesundheitsressorts kann man lesen, Bundeskanzler Kreisky wolle dem Vernehmer nach Ingrid Leodolzer auf alle Fälle auswechseln, sie jedoch nicht unbedingt wieder durch einen Arzt ersetzen.
Diese Veröffentlichungen sind auch Hintergrund eines Kurzkommentars, in dem es unter anderem heißt, Zu Ostern, kurz bevor die Wahlen ins Haus gestanden waren, hatte der Mallorca-Urlauber sein Team gehörig geschockt.
Eine große Regierungsumbildung stellte er für die Zeit nachher in Aussicht.
Die Wahl war gewonnen, von Umbildung keine Spur.
Es sollen auch nur jene gehen, die selbst wollen, erläuterte Kreisky.
Aber nur einer wollte freiwillig, Josef Moser.
Ingrid Leodolter hingegen weiß wahrscheinlich bis heute nicht, dass sie am Dienstag eigentlich gehen will.
Man wird es ihr beibringen.
Josef Staribacher sträubt sich hingegen mit Erfolg.
Und der Mann mit den besten Verbindungen schlüpft neu ins Team Leiberl, Karl Sekanina, der bullige Trippelkönig in allen Positionen.
Er könnte noch so manchen in dieser müde gewordenen Mannschaft überspielen.
Natürlich wäre es jetzt interessant, die Meinung von Bundeskanzler Kreisky oder auch von den Betroffenen selbst zu hören.
Wir haben natürlich versucht, einen der Minister oder den Kanzler selbst zu erreichen.
Das ist uns leider nicht gelungen, aber wen wundert das schöne Wetter und das Wochenende?
Und auch den Politikern ist es nicht zu verübeln, wenn sie einmal am Wochenende nicht sofort für die Presse erreichbar sind.
Das war jedenfalls die Inlands-Presse-Schau, heute zusammengestellt von Zita Bernardi.
Und mittlerweile ist es 12 Uhr und 20 Minuten geworden, ein Bericht aus dem Ausland.
Im Iran gibt es schon seit längerem Spannungen.
Sie wissen ja von den Kurden-Aufständen, die den Schiitenführer Khomeini in eine ziemlich harte und auch enge Position gebracht haben.
Er musste hart durchgreifen gegen die Kurden.
und drohte sogar mit weitergehend großen Erschießungen und auch mit drakonischen Maßnahmen gegenüber seinen Militärs.
Nun hat sich aber der Ministerpräsident seiner Regierung, Basargan, gegen seinen großen Führer Khomeini ausgesprochen und das ziemlich deutlich.
Es ist zum offenen Bruch gekommen.
Basargan sagte nämlich in einer Rede zur Kritik von Seiten der geistlichen Führung, Khomeini solle nach Teheran kommen und selbst die Verantwortung übernehmen.
Deutlicher kann man es ja wohl nicht mehr sagen.
Näheres aber davon von Michael Kort.
Die Zeitungen in Teheran und auch die offiziellen Regierungsstellen spielen das überraschende Rücktrittsangebot von Premierminister Mehdi Basargan herunter.
Sicher, weil es derartige Rücktrittsangebote vom iranischen Regierungschef, der in der Praxis alles andere ist als ein Mann, der selbsttätig politisch entscheiden darf,
schon mehrfach gegeben hat.
Zum anderen, weil man in dem wirklich entscheidenden Gremium des Landes, im Revolutionsrat, der in der heiligen Stadt Gohm sitzt und dort vom Ayatollah Khomeini dominiert wird, zurzeit keinen Regierungswechsel gebrauchen kann.
Im Gegensatz zur offiziellen Reaktion scheint es dem Premierminister diesmal aber wirklich ernst zu sein.
Dafür spricht zum Beispiel die überraschend angesetzte Fernsehansprache, mit der er sich gestern Nacht ans Volk und zugleich aber auch an die Herrscher in Gohm fande.
Basargan stellte fest, er sei dankbar bereit, zu jeder Zeit sein Amt niederzulegen.
Wenn ich meinen Stuhl verlassen darf, so der Premierminister wörtlich, ist es für mich wie eine zweite Hochzeit.
Ich bin gern bereit, Kritik zu akzeptieren, wenn sie fair und aufbauend ist.
Als Zielscheibe der Kritik für alles, was in diesem Lande schiefläuft, allerdings bin ich mir zu schade.
In diesem Punkt spielte der iranische Regierungschef eindeutig auf jene Kritik an,
die seine Regierung für ein ausgesprochen unentschlossenes Vorgehen in der Kurdenfrage bereits einige Tage zuvor in Empfang nehmen musste.
Barragán erklärte dann weiter, er habe vor der Revolution von Koumeni nur den Auftrag erhalten, die Regularien für eine neue islamische Regierung zu organisieren, Wahlen für eine verfassungsgebende Versammlung zu veranstalten und eine Verfassung zu finden, auf deren Grundlage später eine neue Regierung zu wählen sei.
Außerdem sollte er die Erdölindustrie reorganisieren.
All das ist geschehen bzw.
in Gang gebracht.
Was er nicht sagt, was er aber meinen könnte, dass er nicht eingesetzt wurde, um die Kurdenfrage zu lösen, die sich wahrscheinlich nur blutig lösen lässt.
Vieles allerdings, so noch einmal Bazagan, wurde nicht erreicht, weil die Verantwortlichkeiten geteilt wurden und damit alles in Konfusion gestürzt wurde.
Das ist eine handfeste Kritik an der verdeckten, aber faktischen Regierung durch den Revolutionsrat.
Wenn man vorsichtig spekulieren, so könnte man zur Auffassung gelangen, dass Basargan mit dem gegenwärtigen Vorgehen der Armee und der revolutionären Guarden in Kurdistan nicht einverstanden ist.
Ein Vorgehen, das auf beiden Seiten offenbar zu wesentlich höheren Verlusten geführt hat, als bislang offiziell mitgeteilt wurde.
Die Situation im Nordwesten des Landes ist gegenwärtig höchst gespannt.
Deshalb ist ein Regierungswechsel in Teheran zurzeit völlig unwahrscheinlich.
Alles scheint sich auf die kurdische Hauptstadt Mahabad zu konzentrieren, die von der iranischen 64.
Division eingeschlossen ist und in der Benzin und Lebensmittel langsam ausgehen.
Die demokratische Partei von Kurdistan ist dennoch wild entschlossen, die Hauptstadt bis auf den letzten Mann zu verteidigen, wie sie mir gestern in einem Telefongespräch versicherte.
Gespannt darf man in diesem Zusammenhang auf die Reaktion der Sowjetunion sein.
Ihr hat der Ayatollah von Teheran gestern vorgeworfen, sie unterstütze die kurdischen Verbände mit einer Waffenluftbrücke.
Und das alles unter dem Vorwand, man will den Koran einhalten.
Michael Kort informierte sie aus Teheran.
Am 1.
September 1939, also heute vor genau 40 Jahren, begann mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg.
Der Seidene Faden, an dem der Frieden seit Jahren gehangen war, zerriss.
In der Distanz zu einer Welt, die langsam am Horizont unseres politischen Bewusstseins versinkt, fragen wir uns heute nach dem Wieso.
Welches waren die Weichenstellungen, die in den letzten Augusttagen 1939 den Krieg unvermeidlich machten?
Hören Sie dazu einen historischen Rückblick von Edgar Theider.
Es entfällt die Frage, Polen zu schonen, und es bleibt der Entschluss, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen.
Dies kündigte Hitler der Führungsspitze der Wehrmacht in ein Ansprach im Mai 1939 an.
Und bei dieser Entscheidung blieb er auch, denn die Garantieerklärung Großbritanniens für Polen hielt Hitler für einen ausgemachten Blöff.
Sollte die britische Regierung aber vielleicht doch daran denken, einen Krieg gegen Deutschland zu wagen, so wollte Hitler von vornherein den Mut dazu nehmen.
Bei den Westmächten wiederum wuchs die Überzeugung, dass nur noch eine entschiedene Haltung der Sowjetunion zugunsten Polens die deutsche Lust zum Kriegsrisiko mindern könnte.
Von beiden Seiten setzte deshalb im Sommer 1939 ein Buhlen um die Gunst Stalins ein.
Auf den ersten Blick schien der Westen die deutlich besseren Chancen zu haben.
Die Sowjets hatten in den vergangenen Jahren mehrmals zum Widerstand gegen Hitler und den Faschismus aufgefordert, 1938 sogar ihre Bereitschaft zur Verteidigung der Tschechoslowakei bekundet.
Der Westen ignorierte dies.
Stalin folgerte daraus, dass es den Westmächten mit ihrem Widerstand gegen Hitler nicht ernst wäre, ja dass deren plötzliches Interesse für die sowjetische Haltung nichts anderes als der Versuch sein könnte, die Sowjetunion in einen Krieg mit Deutschland zu verwickeln, dem sie selbst fernbleiben möchten.
Weit verlockender schien dagegen die Aussicht für Moskau, Deutschland zu einem Angriff auf Polen zu ermutigen und dann bei dem zu erwartenden Krieg zwischen Deutschland und den Westmächten als neutraler Beobachter so lange zuzuwarten, bis beide Seiten sich derart erschöpft hätten, dass Stalin ohne viel Mühe das Erbe einkassieren könnte.
Als Hitler überdies die Bereitschaft bekundete, mit den Sowjets Interessenssphären in Osteuropa abzugrenzen, entschied sich Stalin zugunsten Deutschlands.
Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop fuhr nach Moskau und unterzeichnete dort am 23.
August mit Molotow im Beisein Stalins einen Nichtangriffspakt.
Im geheimen Zusatzprotokoll gestand Hitler, der Sowjetunion, Finnland, die baltischen Staaten, den Ostteil Polens und das rumänische Bessarabien als Interessensgebiet zu.
Die Sensation war perfekt.
In aller Welt unterbrachen die Rundfunkstationen ihre Sendungen, um diese Nachricht zu verbreiten.
Hitler triumphierte.
Die Gefahr eines Zwei-Fronten-Krieges war durch die russische Neutralität ausgeschaltet.
Grünes Licht für den Angriff auf Polen.
Seine Hoffnung aber, England dadurch einschüchtern zu können, erfüllte sich nicht.
Zwei Tage später war Hitler gezwungen, zurückzuschicken, verursacht durch zwei Hiobsbotschaften.
Großbritannien wandelte seine Garantie für Polen in einen förmlichen Beistandspakt um und Mussolini erklärte, trotz eines gültigen Militärpaktes mit Berlin, an einem eventuellen Krieg nicht teilnehmen zu können.
Daraufhin nahm Hitler den bereits für die Morgenstunden des 26.
August geltenden Angriffsbefehl auf Polen zurück.
In den folgenden Tagen versuchte er, doch noch die Neutralität Englands zu erreichen, und zwar durch das Angebot einer deutschen Garantie für das Empire und durch eine geheuchelte Verhandlungsbereitschaft gegenüber Polen.
Die Garantie wiesen die Briten als plumpen Versuch Hitlers zurück, doch noch freie Hand im Osten zu bekommen.
Die Polen wiederum dachten nicht daran, wie gefordert sofort einen Emissär nach Berlin zu entsenden, der sich einem Diktat zu unterwerfen gehabt hätte.
So entschloss sich Hitler endgültig, am 1.
September die Waffen sprechen zu lassen.
Was ihm noch fehlte, war der eigentliche Vorwand für den Angriff.
Polen musste in den Augen der Welt als Aggressor dastehen, der deutsche Angriff als Notwehrmaßnahme erscheinen.
Als sich die Polen nicht zu einer schweren Provokation hinreißen ließen, besorgte dies ein Trupp der SS, indem er einen Überfall polnischer Truppen auf den Reichssender Gleiwitz vortäuschte.
In den Morgenstunden des 1.
September überschritten die deutschen Armeen die polnische Grenze.
Am selben Tag hielt Hitler vor dem Reichstag in Berlin eine Rede, in der er mit demagogischem Geschick das angeblich unverschämte Verhalten der Polen gegenüber seiner Großzügigkeit herausstellte.
Wenn man dem deutschen Reich und seinem Staat überhaupt so etwas zumuten kann,
Und wenn das deutsche Reich und sein Staat überhaupt das dulden würde, dann würde die deutsche Nation nichts anderes verdienen als abzutreten von der politischen Bühne.
Und hier hat man sich in mir wesentlich getäuscht.
Meine Friedensliebe und meine endlose Langmuth soll man nicht mit Schwäche oder gar mit Feigheit verwechseln.
Und dann die berühmten Worte, die den offiziell nicht erklärten Kriegern Polen dokumentierten.
Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen.
Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen.
Ja, und wie es dann weitergegangen ist, das wissen Sie ja wahrscheinlich selbst aus leidvoller persönlicher Erfahrung.
Diesen historischen Rückblick gestaltete Edgard Haider.
Wir wollten nun wissen, wie in dem wohl am meisten betroffenen Land vom Zweiten Weltkrieg, nämlich Polen, dieser Jahrestag begangen wird.
Und dazu eine Schaltung zu Ludwig Zimmerer.
Heute Mittag 12 Uhr heulten in Warschau die Sirenen.
Für eine Minute ruhte die Arbeit, stand überall der Verkehr still.
Und das ganze Land gedachte in einer Minute des Schweigens der Gefallenen und Ermordeten des Zweiten Weltkriegs, der heute vor 40 Jahren mit dem Überfall auf Polen seinen Anfang nahm.
Von den vielen Veranstaltungen anlässlich des Jahrestags entspricht dieses stille Gedenken den Gefühlen der Bevölkerung wohl am meisten.
Obwohl sich kaum mehr als ein Teil der Polen von heute an diesen Tag vor 40 Jahren zu erinnern vermag,
ist diese Vergangenheit dennoch ein fester Bestandteil des gegenwärtigen polnischen Kollektivbewusstseins.
Presse, Rundfunk und Fernsehen haben diesen Jahrestag aufwendig vorbereitet.
Immer wieder wurde von ihnen das Schreckgespenst des damals zwischen zwei Feinden eingeklemmten und von seinen fernen Bundesgenossen im Stich gelassenen vereinsamten Polens heraufbeschworen.
und im Vergleich dazu dargestellt, in welcher Sicherheit sich das Land heute dank seines Verankertseins im Ostblock befindet und welches Ansehen das sozialistische Polen in der Welt genießt.
Diese Argumentation mag etwas schlicht sein und durch ihre dauernde Wiederholung ermüdend wirken.
Dennoch lässt sie sich nicht als Propaganda unter den Tisch wischen.
Selbst der größte Teil der Oppositionellen, die das Prinzip der Einparteienherrschaft ablehnen und für Polen eine größere Unabhängigkeit von der Sowjetunion anstreben, wünschen keineswegs ein Ausscheren Polens aus dem System des Warschauer Pakt.
Bei den Gedenkfeiern und den Vorbereitungen fiel das Fehlen nationalistischer Untertröne auf.
Der 40.
Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen
wurde nicht zu einer Polemik mit dem heutigen Deutschland missbraucht.
Die Fernsehansprache, die Bundeskanzler Schmidt am 30.
August zum Jahrestag gehalten hat,
findet in den heutigen polnischen Tageszeitungen eine ausgesprochen positive Würdigung und wird ausführlich zitiert.
Es ist jetzt 12 Uhr und 33 Minuten.
In den verbleibenden 27 Minuten berichten wir noch über die Salzburger Modemesse, loten die Aussichten auf die Tabakernte 1979 in Österreich aus.
und informieren Sie noch über die Operngala in der Wiener Staatsoper und bringen eine Vorschau auf das Linzer Brucknerfest.
Nun aber zu einem Ereignis, das in den letzten 14 Tagen die österreichische Bundeshauptstadt relativ beherrscht hat.
Nach einer siebenstündigen Nachtsitzung ist nämlich heute in der Wiener Stadthalle das Monstertreffen der Vereinten Nationen über Wissenschaft und Technik im Dienste der Entwicklung zu Ende gerangen.
Die Verhandlungen wurden in fast allen Sparten mit einem Kompromiss abgeschlossen, dem noch lange Auseinandersetzungen in den verschiedenen Ausschüssen und Komitees folgen dürften.
Darüber hinaus beschloss die Konferenz ein sogenanntes Wiener Aktionsprogramm zur Entwicklung der Technologie in den Entwicklungsländern und ein heißes Eisen, dass das natürlich ist, wie etwa den Technologietransfer und die Rolle der multinationalen Gesellschaften.
Diesem heißen Eisen wich man eher aus.
Harry Sikowski zieht nun eine letzte Bilanz.
Vielleicht standen die Uhren still, gewiss aber nicht die Zeit für die Entwicklungsländer, als heute in den frühen Morgenstunden diese größte Konferenz auf Wiener Boden nach einer Nachtsitzung endgültig beendet wurde.
Für viele waren selbst die gestern noch gehegten Hoffnungen zu hoch geschraubt, wie sich zeigte.
So nimmt es nicht Wunder, dass der Katalog der Themen, denen man ausgewichen ist, die man aufgehoben und aufgeschoben hat, größer ist als die Liste des Erreichten.
Die Hauptforderung der Gruppe der 77, deren nun bereits 112 Entwicklungsländer angehören, wurde erreicht.
Es wird ein zwischenstaatliches Komitee als Entscheidungsgremium für das Finanzierungssystem geben.
Ein Komitee, das der UNO-Generalversammlung verantwortlich sein wird.
Das aber bleibt faktisch der einzige konkrete Beschluss dieses fast zweiwöchigen Monstertreffens.
Bei den übrigen Themen wimmelt es nur so von Termini wie überprüfen, zuweisen, kontrollieren, untersuchen und so weiter.
Vor allem in der Finanzierungsfrage kann man nicht einmal von einem Kompromiss sprechen, denn der industrielle Westen ist nicht von seinem Angebot von 250 Millionen Dollar abgegangen, verglichen mit den Forderungen der Entwicklungsländer von vorerst zwei Milliarden, dann einer Milliarde Dollar.
Doch selbst dieser bescheidene Betrag soll Gegenstand einer Studie sein, die 1981 der UNO-Generalversammlung vorgelegt wird.
Erst 1982 soll dann das langfristige Finanzierungssystem beginnen.
Außer Spesen kaum etwas gewesen, könnte man das Lied abwandelnd sagen.
Vor allem wenn man bedenkt, dass die Vorbereitung der Konferenz samt Ablauf an die 50 Millionen Dollar verschlungen hat, also ein Fünftel des schließlich bewilligten Betrags.
Doch sind zumindest Lehren aus dem Ereignis zu ziehen.
Erstens, dass die Konfrontation zwischen Arm und Reich, zwischen Nord und Süd hart wie eh und je geblieben ist und sich offenbar zu einem permanenten Faktor der internationalen Szene entwickelt.
Und zweitens, dass die Sowjetunion und der Ostblock nun endgültig dem Lager der westlichen Industriestaaten zuzurechnen ist.
Noch in seiner Schlussrede verwendete der polnische Delegierte namens des Ostblocks die Terminologie der USA, trat wie diese für die Vorrechte des westlich starken Wirtschafts- und Sozialrates der UNO ein und verfocht die Freiwilligkeit der finanziellen Beiträge, gerade das, was die dritte Welt seit Beginn der Konferenz erbittert bekämpft hatte.
Jedenfalls hat die Abhaltung des Treffens in der Bundeshauptstadt gleichzeitig mit der Eröffnung der UNO-City Wien als dritte UNO-Stadt etabliert.
Die Organisation der Konferenz wurde allgemein gelobt, ebenso wie Österreichs positive Haltung gegenüber den Entwicklungsländern und die Mittlerrolle der Konferenzpräsidentin Frau Minister Firnberg.
Im Grunde genommen gibt es also nur einen Sieger dieser Konferenz und der heißt Österreich.
Als Veranstaltungsland mussten wir aber natürlich auch in die Tasche greifen und etwa 66 Millionen Schilling auf den Tisch legen.
Die Vereinten Nationen haben das ein bisschen teurer bekommen.
Sie mussten nämlich 50 Millionen Dollar für diese Konferenz bezahlen.
Diesen Beitrag gestaltet übrigens Harry Sichrovsky.
Im Ausstellungszentrum in Salzburg wurde gestern Österreichs bedeutendste Bekleidungsfachmesse mit dem Namen Jim RS eröffnet.
Die Bedeutung dieser zum 20.
Mal abgehaltenen Modemesse liegt darin, dass sie vorwiegend eine Prompt-Order-Messe ist.
Das heißt, die hier in Salzburg bis Sonntag gezeigten neun Herbstkollektionen werden in den kommenden Monaten, ja schon Wochen, das Bild in den Auslagen der Bekleidungsgeschäfte und Boutiquen beherrschen.
Insgesamt präsentieren fast 800 Firmen aus 16 Ländern ihre neuen Herren-, Damen- und Kindermoden.
Für uns in Salzburg dabei ist Matthäus Kattinger.
Das Bild dieser Salzburger Modemesse mit dem klingenden Namen Gym-ERS wird von der Freizeitmode beherrscht.
Sportswear heißt das neue Modewort.
Diese Art der Freizeitbekleidung erfasst einerseits jene Käuferschichten, die sich früher der Jeansmode verschrieben haben, auf der anderen Seite aber auch jene Bevölkerungsschichten, die den Schritt zur Jeans in der Vergangenheit nicht gewagt haben.
Sportswear findet man heute für alle Altersklassen.
Die Fitnesswelle fordert auch im Modebereich ihren Tribut.
Diese Öffnung für neue Bereiche ist eines der gravierendsten Merkmale, durch das sich die Salzburger Kontakt-Fachmessengesellschaft von den traditionellen Messeveranstaltern unterscheidet.
Gerade bei Modemessen kam es ja in der Vergangenheit immer wieder zu Schwierigkeiten zwischen der Salzburger Modenmesse und der Wiener Damenmodenwoche.
Die bisher vom Fachverband der Bekleidungsindustrie organisierte Wiener Damenmodenwoche ist in den vergangenen Jahren in der Routine erstarrt.
Immer mehr Aussteller haben sich von Wien abgewendet.
Eine der Ursachen dafür, der Fachverband der Bekleidungsindustrie war nicht daran interessiert, dass auch Importeure ausstellen konnten.
Die heimischen Erzeuger sollten also unter sich bleiben.
Schon bei der nächsten Wiener Damenmodenwoche Mitte September soll das anders werden.
Erstmals findet die Damenmodenwoche unter der Obhut der Wiener Messe AG statt.
In Salzburg glaubt man jedenfalls, dass ein Nebeneinander von Salzburger Modemesse und Wiener Damenmodenwoche möglich ist.
Wenn, so Generaldirektor Wolf-Dieter Kepplinger, ja wenn die Mitbewerber bei ihrer geäußerten fairen Einstellung bleiben.
Denn international steht die Salzburger Modewoche sehr gut da.
Da kann ich mich also berufen auf eine Umfrage, die gestartet wurde durch ein sehr bedeutendes deutsches Textilwirtschaftsblatt, das man glaube ich als das bedeutendste Wirtschaftsblatt betrachten kann.
Und die hat eine Umfrage in Deutschland, aber auch Österreich gestartet.
Nicht nur unter Ausstellern, sondern auch unter den Messebesuchern.
Und hier sieht man die Gym an fünfter Stelle in Europa.
Was sind denn da noch wichtigere Messen?
Ganz sicher München, Paris und Düsseldorf.
In der jüngsten Vergangenheit hat die Salzburger Modewoche den Charakter eines Testmarktes bekommen.
Immer mehr österreichische und auch deutsche Hersteller gehen dazu über, ihre Kollektionen sozusagen in Salzburg als Versuchsballon starten zu lassen.
Kommt sie nicht an, dann wird sie noch schnell vor Europas Modemesse Nummer 1, nämlich jener in München, überarbeitet.
Nun aber zu den wichtigsten neuen Trends in der Herbstmode.
Eine der bekanntesten österreichischen Designerinnen, Ingrid Baumann, zeichnet die Konturen der Herbstmode.
ist so, dass sich die enge Linie weitgehend durchgesetzt hat.
Es ist aber keineswegs so, dass nur die enge Linie diktiert.
Die Röcke sind teilweise glockig oder ab dem Knie etwas ausgestellt für den Abend, glockig weit, am Tag immer über das Knie gehen, aber doch viel kürzer als bisher.
Es ist so, dass die Farbe eine wesentliche Rolle spielt.
Das heißt, der Herbst ist echt färbig geworden.
Violett und Violetttöne sind ganz besonders aktuell.
Es gehen natürlich sämtliche klassischen Farben auch weiter.
Es ist die Farbe Grau eine sehr dominierende Farbe, oft in Kombination mit Weinrot.
Es ist die Farbe Oliv, sicher die Farbe, die diesen Farben nachfolgen wird noch in diesem Herbst.
Es ist so, dass wir sagen können, dass die breite betonte Schulter jetzt wirklich von allen akzeptiert wird.
Sie war bisher etwas ganz Neues, etwas, was man nicht so wollte.
Inzwischen ist man draufgekommen, dass gerade diese Linie zu den kurzen Rocklängen eine ideale Ergänzung darstellt.
So sieht es jedenfalls die Designerin.
Da die Salzburger Modemesse eine Fachmesse ist, also keine Konsumenten eingelassen werden, haben wir sozusagen eine modebewusste junge Dame eingeschleust.
Ihr Kurzkommentar auf die Frage, kann man diese Mode auch tragen?
Ich finde sowohl die Freizeitmode als auch die Alltagsmode, die ich hier gesehen habe, tragbar, wenn vielleicht auch ein bisschen konservativ.
Meiner Ansicht nach ist das fürs Büro ideal.
Der Trend geht ja allgemein sehr stark zum klassisch-eleganten.
Soweit das Wichtigste von der Salzburger Modemesse.
Spätestens in zwei Wochen, bei der Wiener Damen-Modenwoche, wird man dann wissen, ob zumindest was die Mode betrifft, die Salzburger Messe wirklich die Nummer 1 in Österreich ist.
Unser Reporter Matthäus Katinger hat sich für Sie in Salzburg umgesehen und diesen Beitrag gestaltet.
Anfang Juni vergangenen Jahres wurde von den Austria-Tabakwerken an die Tabakpflanzer Österreichs die dringende Warnung ausgegeben, dass der Tabakschädling Blauschimmel von der Türkei aus über Griechenland nach Westen vordringe und auch die österreichischen Tabakkulturen bedrohe.
Trotz Vorsorge wurde in der Steiermark im Bezirk Deutschlandsberg Blauschimmel auf Tabakpflanzen registriert.
Die Tabakernte dieses Jahres ist nun voll im Gang.
Hat sich auch heuer der Blauschimmelbefall negativ auf die Ernteerträge ausgewirkt?
Wie wird die Tabakernte 1979 in unserem Land ausfallen?
Fragen, die Michael Kerble im folgenden Beitrag zu beantworten versucht.
War es im vergangenen Jahr vor allem der Schädling Blauschimmel, der Annehmern liest, dass die Tabakernte in Österreich stark reduziert wird, so befürchteten die Bauern in diesem Jahr Einbußen ihres Ertrags durch das schlechte Wetter.
Die Befürchtungen haben sich auch bestätigt, wie der Direktor des Austria-Tabakwerkes Fürstenfeld, der für den Einkauf der Tabak in Österreich zuständig ist, Direktor Hans Fürst erklärt.
Ja, wir werden wahrscheinlich eine Ernte zu erwarten haben, die unter dem langjährigen Durchschnitt liegt.
zurückzuführen auf die in den letzten sechs Wochen sehr großen Niederschläge.
Wir hatten dann Überschwemmungen zu teilen und stauende Nässe.
Wir hatten auch in einigen Bezirken Hagelschlag auf circa 20 Hektar.
Mit der Pteranospora, im Volksmund Blauschimmel genannt, haben wir keine großen Schwierigkeiten gehabt.
Es waren nur einzelne Infektionsherde festzustellen.
Aber der Ausfall oder die etwas geringere Ernte ist vorwiegend auf die hohen Niederschläge zurückzuführen.
Die Steiermark ist das Hauptanbaugebiet von Tabakken in Österreich.
Etwa 70 Prozent der gesamten Ernte wird in diesem Bundesland eingebracht.
Die restlichen 30 Prozent verteilen sich auf die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Oberösterreich.
Lag das Ernteergebnis im vergangenen Jahr aufgrund des Blauschimmelbefalls und schweren Hagelschlags Mitte Juli bei etwa 420.000 Kilogramm, so rechnet man in diesem Jahr mit einem noch schlechteren Ergebnis.
Etwa 400.000 Kilogramm Tabakblätter werden voraussichtlich gepflückt.
Es wird in Österreich, das schwankt natürlich von Jahr zu Jahr, bessere Ernte, schlechtere Ernte.
Es sind hauptsächlich Nebenerwerbsbauern oder Kleinlandwirte, die die Tabakke, die für Zigaretten- und Pfeifentabakverwendung finden, anbauen.
Da auch der Verdienst nicht gerade besonders hoch ist und wie schon erwähnt der Tabakanbau nur als Nebenerwerb interessant ist, nimmt auch die Zahl der Tabakpflanze in Österreich von Jahr zu Jahr ab.
Noch im vergangenen Jahr meldeten sich 476 Tabakbauern bei den Ausgabestellen, wo das Tabaksaatgut verteilt wird.
Heuer schrumpfte die Zahl auf 440 Tabakpflanzer.
Direktor Hans Fürst zur Situation der Tabakpflanzer in Österreich.
Nur von Tabak kenne ich in Österreich keinen Tabakpflanzer, der nur von Tabak lebt, sondern es gibt noch andere Kulturen in den Anbauernbetrieben,
Es sind vor allem die großblätterigen Burley-Tabakpflanzen, die in Österreich angebaut werden.
Heuer erwartet man, dass etwa 65 bis 70 Prozent der Ernte Burley-Tabake der Klasse 1, 20 Prozent des Ernteertrags Tabake der Güteklasse 2 und rund 10 Prozent der eingebrachten Tabakblätter der Güteklasse 3 angehören.
Was verdienen die Bauern nun am Tabakanbau?
Nachdem die Blätter gepflückt und fertig getrocknet sind, werden sie in 10 Kilogrammballen aus ganz Österreich per Auto oder per Bahn zur Sammelstelle der Austria-Tabakwerke ins steirische Fürstenfeld gebracht.
Fachleute qualifizieren dann die Tabakblätter nach den Richtlinien der drei Güteklassen.
Der Kilopreis, den die Austria-Tabakwerke für erstklassigen Tabak bezahlen, beträgt 43 Schilling.
Das ist um einen Schilling mehr, als die Bauern für ihren Tabak im vergangenen Jahr erhalten haben.
Für Tabakke der Güteklasse 2 bekommt der Tabakanbauer pro Kilogramm 28 Schilling und 50 Roschen und für drittklassige Tabakke zahlt man 6 Schilling pro Kilogramm.
Die Anlieferung des Tabaks durch die Bauern dauert von Mitte September bis Jänner des darauffolgenden Jahres.
Diese lange Anlieferungsfrist kommt deshalb zustande, weil die Tabakbauern die Pflanzen noch in Spezial-Trockenscheunern oder Dachböden nachtrocknen lassen, bevor sie sie anliefern können.
Der geerntete und zu Ballen gepresste Tabak wird dann in der Hauptsammelstelle in Fürstenfeld noch mehrere Monate lang zur sogenannten Nachreife aufbereitet.
Schließlich werden die Tabakblätter in Fässer zu je 300 Kilogramm verpackt und zu den Fabriken der Austria Tabakwerke in Österreich verschickt.
Interessantes Detail am Rande?
Der heuer geerntete Tabak wird wegen der Nachreifezeit erst etwa 1981 zu Zigaretten- bzw.
Pfeifentabak verarbeitet und den im Ausland angekauften Tabaksorten beigemengt werden.
Die erste Zigarette, die mit dem österreichischen Burley-Tabak 1979 gestopft ist, wird also erst gegen Ende 1981 geraucht werden.
Michael Kerbler war der Berichterstatter, mittlerweile ist es 12.48 Uhr geworden.
Kulturberichte im Mittagsschanal.
Die Wiener Staatsoper beginnt die Spielzeit 1979-1980 mit einem Galaabend anlässlich der Eröffnung der UNO-City in Wien.
Am 2. und 3.
September folgen dann Aufführungen von Beethovens 9.
Sinfonie unter Leonard Bernstein.
Das reine Trägnis dieser Vorstellungen wird von der Staatsoper der UNICEF zur Verfügung gestellt.
Der eigentliche Opernbetrieb beginnt dann am Montag, den 4.
September mit einer Aufführung von Puccini's Tosca.
Zur Operngala hat Walter Gellert den folgenden Beitrag gestaltet.
Ausschnitte aus Opern von Wagner, Rossini, Donizetti, Verdi, Puccini, Giordano und Alevé, unverständlicherweise aber nicht von Mozart und Strauss, stehen auf dem Programm der in FS2 sowie im Hörfunkprogramm Österreich 1 übertragenen Gala der Wiener Staatsoper.
Solche Abende mit populären Musikstücken aus musikdramatischen Werken wurden und werden relativ oft an amerikanischen Opernhäusern veranstaltet.
Staatsoperndirektor Prof. Egon Seefelner.
Er hat hier früher überhaupt sehr viel gemacht.
Auch hier in Wien, das war durchaus eine gegebene Form hier Oper, Ausschnitte Oper in Konzertform auf die Bühne zu bringen.
Nur ist man im Laufe der Zeit
wo man immer mehr Konzertprogramme sozusagen nach Geistprinzipien zu gestalten versucht hat, ist man von dieser Potpourri-Form, die natürlich irgendwo auch anfechtbar ist, abgekommen.
Aber ich glaube, so von Zeit zu Zeit
Und bei diesem Anlass kann man es machen, umso mehr, als ja das Publikum außerordentlich interessiert daran ist, wie wir sehen.
Wir haben also so viele Kartenanmeldungen, dass wir das Haus zwei-, dreimal füllen hätten können.
Horst Stein dirigiert den Teil des Abends, der Werken von Richard Wagner gewidmet ist.
Als Solisten werden hierfür Birgit Nilsson, Siegfried Jerusalem, René Collot und Leonie Rüserneck aufgeboten.
Leonie Rüserneck singt zu Beginn der Gala die Hallenarie aus dem Tannhäuser.
Ich habe es jetzt sehr viel und sehr oft an der Metropoliton und auf der Tour mit der Metropoliton gesungen, mit James Levine.
Und ich liebe die Rolle halt sehr.
Sonst hätte ich auch nicht Ja gesagt, das Konzert zu eröffnen mit der Halenarie.
Für mich ist es auch eine gewisse Verbindung.
Wir haben zwei Patenkinder, SOS-Kinderdorf, und zwar in Taiwan, in Taipei, glaube ich, der Hauptstadt.
Und so ist es mir also nicht nur eine Freude, dass ich singen kann, sondern ein gewisses Anliegen auch.
Der zweite Teil des Abends mit Arien und Szenen aus italienischen Opern wird von Miguel Gómez Martínez geleitet.
Die Ouvertüre zur Macht des Schicksals wird allerdings von dem spanischen Tenor Placido Domingo dirigiert.
Domingo interpretiert aber auch die Arie des Eleazar aus Alevis' selten gespielter Oper Die Jüdin.
Er singt diese Arie deshalb gerne, weil eine Platenaufnahme von Enrico Caruso so großen Eindruck auf ihn gemacht hat.
I sing the aria because I was one of the first.
The recordings and more impression make me of Caruso.
And I enjoy so much to sing in the aria and that's it.
Seit längerer Zeit, wie der erstmals in Wien zu hören, ist auch Monserrat Caballé.
Weiter sind Agnes Balzer, José Carreras, Piero Cappuccilli, Sharon Milnes und Nikolaj Gjaurov im italienischen Teil der Gala zu hören.
Edita Gruberova ist mit einer ihrer Glanzrollen zu hören, und zwar mit der Wahnsinns-Arie aus Lucia di Lammermoor.
Es wäre jetzt an der Zeit, eine weitere große italienische Partie zu singen.
Allerdings halte ich mich selber in Schranken und will ich nicht einen überflüssigen Schritt machen, denn zu sagen, ich möchte jetzt Traviata oder Norma oder ähnliche Partien singen, wäre verfrüht und das will ich mir bewusst nicht antun.
Es sind schon Angebote für Traviata und für Gilda und
für die Berliner Donizetti-Open, die ich mir aber sehr sorgfältig auswählen werde.
Am Sonntag und am Montag finden dann in der Wiener Staatsoper zwei Aufführungen von Beethovens 9.
Symphonie unter Leonard Bernstein statt, mit den Solisten Gwyneth Jones, Hanna Schwarz, Kurt Moll und René Collot.
Mein persönlicher Eindruck von Bernstein überhaupt, wir sind ja seit sechs Jahren oder sieben Jahren schon zusammen, haben einiges in Amerika gemacht, Oedipus Rex mit ihm, hier in Wien den Fidelio und so weiter.
Ich glaube, dass Bernstein ein sehr humanistischer Mensch ist, also ein Mensch ist, nicht?
Und ich glaube, dass Beethoven interpretiert werden kann am besten von jemandem, der das verstanden hat, was Beethoven gemeint hat, nämlich Humanismus.
Und ich finde, dass seine Tempis und seine Auffassung ideal sind von dem Werk.
Wir haben es ja gerade in Salzburg gemacht und ich muss sagen, dass ich selten eine so schöne 9. gehört habe wie diese in Salzburg.
Ich finde überhaupt, dass er im Moment einer der besten Beethoven-Interpreten ist, die wir haben.
Diese Aufführungen der 9.
Symphonie von Beethoven mit den Wiener Philharmonikern unter Leonard Bernstein
werden übrigens auch für das Fernsehen aufgezeichnet.
Und am Dienstag den 4.
September beginnt dann der eigentliche Opernbetrieb mit einer Aufführung von Puccini's Tosca, zuviel also von Walter Gellert.
Die Reihe der Festspieleröffnungen wird morgen Sonntag in Linz fortgesetzt.
Das internationale Brucknerfest 1979 wird am Vormittag um 10.30 Uhr mit einem feierlichen Festakt eröffnet.
Im Beisein des Bundespräsidenten wird Werner Hoffmann den Festvortrag halten.
Für die musikalische Umrahmung sorgt das Bruckner Orchester unter der Leitung von Theodor Guschlbauer mit Bruckners Missa Solemnis in B. Über einige Aspekte dieses Bruckner Festes berichtet nun Wolfgang Winkler vom Landesstudio Oberösterreich.
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Seit 1974 die Linzer mit dem Brucknerhaus eine nicht nur würdige, sondern auch repräsentative Stätte für die verschiedensten Konzerte bekamen, war es geradezu logisch, auch Festspiele zu veranstalten.
Dass dabei Bruckner zum Partner erhoben wurde, leuchtet ein.
Die Entwicklung solcher Festspiele allerdings bis zu einem für sie charakteristischen Eigenleben ist ein heikler und empfindsamer Mechanismus.
Was und wie programmiere ich?
Bruckner zu spielen liegt auf der Hand, allein es ist zweifelsfrei nicht angebracht, nur Bruckner zu spielen.
Man einigte sich darauf, auch Jubiläen in das Programm aufzunehmen, so im vorigen Jahr Schubert.
Ein relativ einfacher Weg, der unabänderlich in die Langeweile führen muss.
Man erkannte diese Entwicklung rechtzeitig.
Dr. Stadlmeier, der Generalmanager der Liefer, erzählte dazu kurz die Entwicklung der Festspiele.
Wir haben zunächst einmal begonnen 1974 mit nur Orchesterkonzerten, wenn ich das sehr simpel ausdrücken darf.
Dann sind wir zu der Auffassung gekommen, dass es eigentlich besser wäre und geschickter wäre und progressiver wäre, auf dem experimentalen Sektor etwas zu tun und auch
Dann sind uns gewisse Sachen zu Hilfe gekommen, ich meine das Forum Metall, Sie werden sich ja noch erinnern, es hat sich also die bildende Kunst für das Brucknerfest interessiert.
Wir haben Symposien gemacht und heute sind wir halt so weit, dass wir als Begleiterscheinung gewisse Dinge machen, von denen wir glauben, dass sie besondere Akzente beim Brucknerfest darstellen.
Wie Sie schon erwähnt haben, gibt es HRDAS Elektronica,
Das ist ein experimentelles Symposium mit praktischen Beispielen, mit dem wir zwar, wenn ich das so sagen darf, sehr viel Ärger haben mit manchen prominenten Dirigenten, die also damit nicht einverstanden sind.
Wir glauben aber doch, dass wir uns wesentlich unterscheiden sollen von anderen Festivals.
Wir können ja zum Beispiel keine Oper bringen.
Wir versuchen halt auf dem Sektor der Symposien, der Literatur und so weiter uns zu profilieren.
Heuer, wie gesagt, Ars Electronica.
Der international oft besprochene Auftakt zu dieser Ars Electronica, die Linzer Klangwolke.
Ein Experiment von Walter Haupt von der Bayerischen Staatsoper, Bruckner für alle Linzer zu spielen.
Mit dem Klangzentrum beim Brucknerhaus erklingt mittels gigantischer Anlagen Bruckners 8.
Symphonie über ganz Linz.
Die Woche der Ars Electronica, die in Zusammenarbeit mit dem Studio Oberösterreich des Österreichischen Rundfunks organisiert wurde, geht im Weiteren auf alle Bereiche der Berührung zwischen Computer und Mensch ein.
Vortragende werden den Entwicklungsstand einer Technologie vorführen, die sich ebenso als Kunstform präsentiert.
Beispiele werden dafür das Auftreten der international bekannten Popgruppe Xception und Eberhard Schöner einerseits sein, wie andererseits der große Preis der Ars Electronica auf die vielseitige Verwendung von Computern und Synthesizern in der Kunst hinweisen.
Eine bemerkenswerte Woche also, mit der Linz und seine Festspiele sich sehr bedeutend von Festivals unterscheidet, bei denen nur Erprobtes abgespielt wird, ohne den so wichtigen Aspekt des zukünftigen.
Morgen also wird das internationale Brucknerfest 1979 in Anwesenheit des Bundespräsidenten eröffnet und am Abend wird Theodor Guschlbauer mit einem Programm von Mozart und Bruckner musikalisch fortsetzen.
Weitere Komponisten werden im Wesentlichen Mozart, Bruckner und Dvorak sein.
Hervorzuheben vielleicht die konzertante Aufführung von Franz Schmids Opa Fredi Gundis.
Neben diesen beiden Schwerpunkten ars Elektroniker und Konzerte internationaler Künstler umrahmen das Bruckner-Fest noch Jazz-Konzerte und die Linzer Galerien benutzen das Fest, um auch sich selbst vermehrt zu präsentieren.
Und dann nach diesem Beitrag vom Landesstudio Oberösterreich nun nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der neue ÖVP-Schulsprecher Katschtaler sagte zu seinen Verhandlungen über eine sechste Novelle zum Schulunterrichtsgesetz.
Seines Wissens seien Schulversuche wie die integrierte Gesamtschule und die Ganztagsschule noch nicht abschließend beurteilt.
Deshalb sei auch die Frage einer Übernahme in die Regelschule nicht aktuell.
Es sei aber nur logisch, Versuche über deren endgültigen Wert derzeit noch nicht geurteilt werden könne, fortzusetzen, meinte Katschtaler.
In Wien ist die UNO-Konferenz für Wissenschaft und Technologie im Dienst der Entwicklung zu Ende gegangen.
Es wurde ein Kompromiss über die Schaffung eines Komitees erzielt, das über das Finanzierungssystem von Projekten im Interesse der Entwicklung entscheiden soll.
Kuwait Bundeskanzler Kralski vertritt in einem Interview für eine kuwaitische Zeitung die Auffassung, das Palästinenser-Problem werde in den nächsten drei oder vier Jahren gelöst werden können.
Kritik übt Kralski am Vorgehen der israelischen Regierung in der Affäre um den scheidenden amerikanischen UNO-Botschafter Young.
Iran.
Die Spannungen zwischen Ministerpräsident Basargan und Schiedenführer Khomeini haben zum offenen Bruch geführt.
Basargan sagte, er sei bereit, seine Posten zu räumen.
Khomeini solle selbst die Verantwortung übernehmen.
Aus den kurden Gebieten wird ein neuer Angriff von Rebellen auf die Stadt Sakkis gemeldet.
USA.
Die Vereinigten Staaten haben gegenüber der Sowjetunion Besorgnis über die Anwesenheit von 2000 bis 3000 sowjetischen Soldaten auf Kuba zum Ausflug gebracht.
Kuba.
Staatschef Kastor und der jugoslawische Staats- und Parteichef Tito bemühen sich weiterhin, offene Fragen im Zusammenhang mit der am Montag beginnenden Gipfelkonferenz der blockfreien Bewegung zu klären.
Hongkong.
Der amerikanische Vizepräsident Mundell ist zum Abschluss seines einwöchigen Besuchs in der Volksrepublik China in Hongkong eingetroffen.
Er will sich vor allem über das Problem der Indokiner Flüchtlinge informieren.
Belgien.
In Brüssel beginnt heute eine Konferenz, die sich mit der Bedeutung der NATO in den kommenden Jahrzehnten befasst.
Diese Kurzmeldungen standen am Ende von 60 Minuten Information.
Durch den aktuellen Dienst für Redaktion und Technik verabschiedet sich Herbert Oprowolny.